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                    VEB GUSTAV FISCHER VERLAG J E‚‚tf A


BACKEBERG DAS KAKTEEN LEXIKON CÜRT BACKEBERG DAS KAKTEEN LEXIKON
BACKEBERG Das Kakteenlexikon
Nordargentinische Helianthocereus-Landschaft. (Farbfoto: Rausch)
Das Kakteenlexikon Enumeratio diagnostica Cactacearum Von Curt Backeberg mit einem Anhang von Walther Haage, Erfurt Fünfte Auflage Mit 543 zum Teil farbigen Abbildungen und 18 Verbreitungskarten VEB GUSTAV FISCHER VERLAG JENA • 1979
Die Abbildungen ohne Autorenangaben sind Aufnahmen des Verfassers. Eine Anzahl neuer Fotos stellte J. MARNIER-LAPOSTOLLE zur Verfügung, in dessen Sammlungen auch die Aufnahmen von L. SCHATTAT gemacht wurden. 1. Auflage 1966 2. Auflage 1970 3. Auflage 1976 4. Auflage 1977 Das Kakteenlexikon Enumeratio cliagnostica Cactacearum Backeberg, K. 5. Auflage Jena VEB Gustav Fischer Verlag 1979 5. Auflage Alle Rechte vorbehalten © VEB Gustav Fischer Verlag Jena, 1979 Lizenznummer 261 700/197/79 Lektor: Johanna Schlüter LSV 1354 Printed in the German Democratic Republic Gesamtherstellung: Volksdruckerei Zwickau Bestellnummer 532 252 1 DDR 48,00 M
Vorwort zur ersten Auflage Das Kakteenlexikon hat eine zweifache Aufgabe: Einmal soll es dem botanischen Fachmann und dem Berufszüchter raschen Aufschluß über alle bekannt gewordenen Kakteenarten und deren Hauptmerkmale geben, einschließlich der letzten Neufunde, die großenteils mit ein- und mehrfarbigen Abbildungen dargestellt wurden. Die Beschreibungen der jüngsten Entdeckungen sind zugleich die Ergänzung zu meinem Handbuch. In den einleitenden Texten zu den Gattungen wurde es, wo erforderlich, begründet, wenn nach den Richtlinien für diese Ausgabe eine von dem Verfahren einiger zeitgenössischer Autoren abweichende Behandlung systematischer Fragen notwendig war. Zum anderen soll das Lexikon den Kakteenliebhaber möglichst vielseitig über sein Sammelgebiet orientieren, das heißt, jenen Freunden der stachligen Flora, die nicht das umfangreiche Gesamtwerk benötigen, die Fragen beantworten: Zu welcher Gattung gehören die jeweiligen Arten, woher stammen sie, woran erkennt man sie und worin unterscheiden sie sich von anderen näher verwandten Spezies, an welche Benennung sollte man sich halten, und was ist das Wichtigste, das über die einzelnen Artgruppen zu sagen ist? Um dem Leser dazu einen einprägsamen Überblick über die ganze Familie zu geben, wurde dem Werk eine Darstellung fast jeder Gattung angefügt. Dieser Illustrationsteil vermittelt ein aufschlußreiches Gesamtbild von der Vielfalt der Erscheinungen, die die Natur bei den Cactaceae hervorgebracht hat, und die Buntfotos zeigen auch die farbige Schönheit der Kakteen, darunter zahlreicher neuerer Funde, mit denen gerade die Liebhaber sich häufig eingehender befassen. Die alphabetische Anordnung des gesamten Beschreibungstextes ermöglicht ein rasches Nachschlagen, und die Bestimmung wie die Namensüberprüfung werden dadurch erleichtert, daß nur die Differentialdiagnosen aufgeführt wurden, das heißt jene Kennzeichen, in denen sich die Arten und Varietäten der jeweiligen Gattungen voneinander unterscheiden. Die schematische Wiedergabe der wichtigsten Einzelheiten wird auch dem fremdsprachigen Benutzer des Lexikons eine ausreichende Orientierung ermöglichen. Die unterscheidenden Merkmale der Kategorien oberhalb der Art sind ähnlich leicht übersehbar in der Systematischen Übersicht dargestellt. Um in ihr die Position jedes Genus schneller auffinden zu können, wurde im Beschreibenden Teil hinter dem Gattungsnamen in Klammern die betreffende Zahl genannt. Da es bisher keine andere vollständige Gliederung nach dem gegenwärtigen Stand unseres Gesamtwissens gibt, konnten die Gattungs- und Artbeschreibungen auf jene Namen beschränkt werden, die auf Grund des hier verwandten phytographischen Systems, das sich an naturgegebene klare Unterscheidungsmerkmale hält, geobotanisch abgestimmt ist (vgl. auch die beigegebenen Arealkarten) und somit jede theoretische Unsicherheit vermeidet, als gültig anzusehen und außerdem überwiegend im Gebrauch sind. Das Werk darf daher auch als ein Beitrag zur notwendig gewordenen Vereinheitlichung und damit nicht weniger dringend erforderlichen Beruhigung der Namensbezeichnungen gelten. Da die lateinischen Diagnosen zu meinen meisten Neubeschreibungen in dem Vorabdruck „Descriptiones Cactacearum Novarum III" (1963) veröffentlicht wurden, erübrigt sich deren Wiederholung. Die erst in diesem Werk von mir neu beschriebenen Arten sind dagegen auch an dem beigefügten lateinischen Text erkennbar. Hamburg-Volksdorf, August 1965 Curt Backeberg
„In wissenschaftlichen Dingen kann man sich nie übereilen. Was man richtig beobachtet hat, wirkt tausendfältig auf andere und von ihnen wieder auf uns zurück. Wenn man etwas übersieht oder in gewissen Dati zu geschwinde folgert, das braucht man sich nicht reuen zu lassen." Goethe an Alexander von Humboldt am 18. 6. 1795 Vorwort zur dritten Auflage Am 14. Januar 1966 ist Curt Backeberg kurz vor dem Erscheinen seines „Kakteenlexikons" verstorben. Ein Leben für die Kakteenforschung fand jäh und unerwartet ein Ende. Mehr und mehr wird seitdem den Kakteenfreunden klar, welche enorme Arbeit der Verstorbene in Jahrzehnten geleistet hat und welche große Bereicherung er ihnen durch seine Arbeit für ihr Hobby schenkte. Gewiß gibt es auch Kakteenliebhaber und Experten, die nicht immer seine Ansichten teilen. Ihre Kritik richtet sich gegen einige Aspekte seines vielfach nach geographischen Gesichtspunkten orientierten Systems. Der Vorwurf, daß seine Neubeschreibungen nicht immer vollständige Angaben über Blüten- und Samenbau enthalten, mag mitunter berechtigt sein. Diese Beobachtungen hätten oft noch jahrelanges Warten erfordert, und man sollte verstehen, daß ein Autor im 72. Lebensjahre sein Werk endlich abschließen möchte. Die Klärung noch offener Fragen muß in solchem Falle der Nachwelt überlassen bleiben. Sein Werk ist trotzdem ein geschlossenes Ganzes, und selbst wenn spätere Jahre neue Erkenntnisse gebracht haben, soll man es nicht zerstückeln oder daran herumkorrigieren. Es ist eine dankenswerte Weitsichtigkeit des VEB Gustav Fischer Verlag, der dritten Auflage einen Anhang zu geben, der dem Leser auch eine Übersicht über die vielen Neuentdeckungen der Jahre 1966 bis 1973 gibt. Es ist zwar noch nicht sicher, wieviele dieser Funde zu Recht „Arten" genannt werden dürfen, aber man muß sie dem Leser vorstellen und vorläufig so aufführen, wie sie benannt wurden. Bei den von Friedrich Ritter in den letzten Jahrzehnten entdeckten Arten fehlt uns häufig die Beschreibung, und es ist unbekannt, ob und wann sie veröffentlicht wird. Oft wurden diese Pflanzen auch inzwischen nachgesammelt und unter anderen Namen beschrieben. Wenn ich die bei wissenschaftlichen Arbeiten unerläßliche, sehr ausführliche Beschreibung hauptsächlich der Samen gekürzt habe, so geschah dies in Anpassung an die Form der Beschreibung im Hauptteil des Lexikons. Wer eine bestimmte Pflanze sucht und das Jahr ihrer Erstbeschreibung nicht kennt, wird an zwei Stellen, im Hauptteil und im Anhang, unter dem Gattungsnamen suchen müssen. Ist das aber nicht besser, als wenn die gesuchte Art überhaupt nicht im Lexikon zu finden wäre? An dieser Stelle möchte ich den erfolgreichen Sammlern unserer Tage danken, die mir von ihren Neuentdeckungen bzw. Neubeschreibungen gute Farbaufnahmen zur Verfügung stellten, da mir immer sehr daran gelegen ist, dem Leser wenigstens einen Teil der Neuheiten auch im Farbbild zu zeigen. Mein Dank gilt den Herren A. F. H. Buining, Leusden, HoUand Abb. Nr. 460 -464, 468 -470, 473 486-494,496,522-527 Fred H. Brandt, Paderborn, BRD Abb. Nr. 497 -521 Walter Rausch, Wien, Österreich Abb. Nr. 465-467, 471, 472, 474-485,528-534 D. J. Van Vliet, Scheveningen, Holland Abb. Nr. 495 Zugleich möchte ich auch denen danken, die mir bei der oft schwierigen Beschaffung der ausländischen Fachliteratur halfen. Erfurt, im Frühjahr 1974 Walther Haage
Inhaltsverzeichnis Vorworte zur 1. und 3. Auflage 5 Abkürzungsverzeichnis 8 Über das systematische Gliederungsprinzip 9 Zum Thema Kultur 13 Klassifikation (Schlüssel der Kategorien) 17 Verzeichnis der Gattungen, Arten und Varietäten 55 Anhang: Seit 1966 neu beschriebene Arten und weitere Neufunde 459 Ergänzende Angaben zur 2. und 3. Auflage 511 Darstellung der Kakteenverbreitung 513 Büdteü 539
Abkürzungsverzeichnis Um die Beschreibungen so knapp wie möglich zu halten, wurden folgende Abkürzungen verwendet : Ar. Ax. B. Bl. Bst. Bz. Ceph. Dr. Fr. Frkn. G. Gl. Gr. H. Hck. K. Mst. N. Oberst. Ov. Pet. R. = Areolen = Axillen = Blätter = Blüte = Borsten = Berührungszeilen (Zahl der sich kreuzenden Warzenspiralen) = Cephalium = Drüsen = Frucht = Fruchtknoten = Glieder = Glochiden = Griffel = Haare = Höcker = Körper = Mittelstacheln = Narben (Ost.) = Oberstacheln = Ovarium = Petalen = Röhre Ri. Rst. S. Seh. Sep. St. Stbb. Stbf. T. Tr. W. Wz. 0 lg- h. br. gr- v. (var.) subv. sensu sens. lat. I.e. ± = Rippen = Randstacheln = Samen = Schuppen = Sepalen = Stacheln = Staubbeutel = Staubfäden = Typus = Triebe = Warzen = Wurzeln = Durchmesser = lang = hoch = breit = groß = Varietät = Untervarietät = im Sinne von ... = sensu latiore (im weiteren Sinne) = an zitierter Stelle = mehr oder weniger n. comb. = nova combinatio, neue Umstellung in die jeweilige Gattung, wie sie die systematische Ordnung meines Handbuches „Die Cactaceae" erforderlich macht. Bas. = Abkürzung für „Basionyni": die frühere Namenskombination, die gemäß den Nomenklaturregeln zitiert werden muß, damit die neue Umstellung gültig ist. n. g., n. sp., n. v. = neues Genus (Gattung), neue species (Art), neue Varietät. n. nud. (subnud.) = nicht (vollgültig) beschriebener Name. Publikationsangaben, in Klammern hinter dem Artnamen, besagen zugleich, daß die Art oder Varietät erst nach Erscheinen meines Handbuches veröffentlicht wurde. Das gleiche gilt für solche Hinweise bei Gattungsnamen.
Über das systematische Gliederungsprinzip Eine Gesamtbeschreibung der Kakteen ist heute weder ohne eine die ganze Familie umfassende Klassifikation möglich noch ohne eine Entscheidung, ob dafür Groß- oder Kleingattungen zu wählen sind. Erstere stellen eine mehr künstliche Gruppierung dar und sind demgemäß bezüglich ihrer Abgrenzung verschiedenen Anschauungen unterworfen. Wo bisher solche Zusammenfassungen unternommen wurden, konnten sie keine Gewähr bieten, auf diese Weise zu einer besseren Gesamtordnung als bisher zu gelangen. Eine Klassifikation nach Großgattungen für die ganze Familie zu schaffen erscheint auch angesichts der außerordentlich umfangreich gewordenen Materie als nahezu unmöglich, denn sie müßte die gesamte Artenzahl der Gactaceae erfassen, nach einem einheitlichen systematischen Gliederungsprinzip, ganz abgesehen davon, daß sie nicht zu einer untragbaren Verwirrung führen dürfte und einen wirklich überzeugenden und nützlichen Fortschritt bedeuten müßte. Erst dann wären „Revisionen", wie sie neuerdings in Europa und in den USA bei einzelnen Gattungen vorgenommen wurden, als berechtigt anzusehen. Mit Stückwerk ist es da nicht getan. Die Verfasser solcher ‚,Teilbearbeitungen" haben aber vorläufig nicht erkennen lassen, wie sie sich danach eine Gesamtgliederung vorstellen. Andere Versuche zielten darauf ab, von phylogenetischen Gesichtspunkten her eine Neuordnung anzustreben. Ihre längere Geschichte, die bisher zu keinen abschließenden Ergebnissen führte, wohl aber zu wiederholten Änderungen, ferner die Tatsache, daß ein einzelner die Untersuchungen kaum auf die ganze Familie auszudehnen vermag, weil dafür gar nicht genug lebendes Material zu beschaffen ist, und daß solche Bearbeitungen weitgehend auf theoretische Gedankengänge angewiesen sind, beweist, daß es sich hier nur um ein Sondergebiet phylogenetischer Studien handelt, die für eine Gesamtbeschreibung der Gactaceae — zumindest in absehbarer Zeit — ebenfalls keine vollständige und befriedigende systematische Übersicht liefern können. Das ist auch weder ihre Aufgabe, noch liegt ein allgemeines Bedürfnis danach vor. Der amerikanische Phylogenetiker G. Ledyab‚d Stebbins jr. verwies denn auch schon vor längerer Zeit darauf, daß Phylogenie und Phytographie besondere Disziplinen sind, die nach eigener Zielsetzung und unterschiedlichen Methoden arbeiten. Die Nichtbeachtung dieser Maxime hat oft zu unnötigem Widerstreit statt zu nützlicher Zusammenarbeit geführt. Bisher hat sich die Kleingattung immer wieder durchgesetzt, da sie für eine alle Erscheinungsformen der Gactaceae übersichtlich nach ihren Unterschieden wiedergebende systematische Ordnung am besten geeignet ist, denn sie. fußt auf naturgegebenen Tatsachen und stellt jeweils eine Gruppe von Pflanzen einheitlicher generischer Kennzeichen dar, also die denkbar natürlichste Gattung, für die allein auch der „Typus“-Begriff eindeutig anwendbar ist. Hinzu kommt noch, daß bei den Kakteen eine auffällige Häufung der Gattungen und Arten zu zwei weit voneinander entfernten Zentren stärkster Verbreitungsdichte um die Wendekreise zu beobachten ist. Es hat sich erwiesen, daß sich eine befriedigende Gliederung auch geobotanischer Gesichtspunkte bedienen und das vorerwähnte bizentrische Phänomen berücksichtigen muß. Sonst ist es allein schon bei den hochsukkulenten Gereoideae gar nicht möglich, die Zweiteilung der Verbreitung in der systematischen Übersicht deutlich wiederzugeben, bzw. bei den Kugelformen, daß sie zwei auch in den Merkmalen unterschiedene, getrennte Großgruppen sind. Bei der Kleingattung hat die Natur überdies insofern noch für eine ebenso natürliche wie praktische Handhabe der Abgrenzung gesorgt, als die Gattungstrennung nach den Stufen der
10 Über das systematische Gliederungsprinzip Sproßmerkmalsreduzierung an der Blüte leicht ist, wobei verschiedenartige Blütenzonen ebenfalls zu berücksichtigen sind. Diese systematische Methode gibt damit auch den gegenwärtigen Stand im Entwickhmgsprozeß wieder und vereinfacht zugleich die Bestimmung, weil man sich an leicht erkennbare Merkmale halten kann. Es ist nach alledem verwunderlich, wenn man zuweilen noch Einwände gegen die Kleingattung vorbringt, wobei dann freilich keine natürlichere und theorienfreie, vor allem aber keine vollständige Lösung anderer Art geboten wird. Dafür wird der Gattungsstreit nicht selten übertrieben, als wäre dies die wichtigste Aufgabe unserer Zeit. Seit Salm-Dyck kamen und gingen die Systeme, und auch künftig wird sich in ihnen wohl noch einiges ändern, obwohl es in der Kakteenkunde keine großen Überraschungen mehr geben dürfte. Das Genus ist im übrigen zwar ein wichtiges Hilfsmittel für die Gesamtordnung, ohne eine klare Richtlinie aber mitunter in seiner abgrenzenden Bedeutung kurzlebig, wie z. B. neuerdings Buxbatjms Aufspaltung bei Mamillaria bewies. Weit notwendiger ist gegenwärtig die sorgsame Registrierung der wichtigsten Details aller heute bekannten Arten und ihrer Abänderungen. Es muß auch bedacht werden, daß, je größer ein Werk ist, desto unkomplizierter seine Ordnungsmethode und ihre Begriffe sein sollten. Vor allem der Praxis ist mit verwickelten oder rein theoretischen Gedankengängen wenig gedient. Eine spezielle Bedeutung hat das in der jetzigen Zeit des Auftauchens zahlreicher neuer Arten, die im Interesse aller möglichst bald bearbeitet sein wollen, nötigenfalls mit späteren Ergänzungen, um zu vermeiden, daß sie in Vergessenheit geraten oder mehrere Namen für sie auftauchen. Gleichzeitig gilt es, das Problem der zentralen Orientierung zu lösen, was nur eine Gesamtbeschreibung mit ergänzenden Ausgaben ermöglicht und worin die zum Teil weit verstreuten und oft schwer zugänglichen Publikationen zusammengetragen sind. Dies erfordert, wie bereits gesagt, eine Ordnüngsgrundlage, die für jeden Benutzer brauchbar und leicht verständlich ist. Dem allem soll die vorliegende Ausgabe dienen, und daher können in ihr auch nicht die ständigen und uneinheitlichen Änderungsversuche auf Teilgebieten berücksichtigt werden, in denen einige ihre Hauptaufgabe zu sehen scheinen, ohne daß dabei wenigstens der Versuch erkennbar wäre, zu einer einheitlichen Ausrichtung zu gelangen. In diesem Lexikon mußte, nach seiner systematischen Grundlage, vor allem die Frage geklärt werden: wo soll das eine Kleingenus aufhören und das andere beginnen? Hierbei ist eine Abstimmung auf die Gesamtheit der Familie erforderlich, und es darf auch nicht unlogisch vorgegangen werden, wie es zum Beispiel der Fall ist, wenn ein Autor für seine eigenen Gattungen behaarte Blüten und Borstenschöpfe als ausschlaggebend ansieht (Pilocopiapoa und Cephálocleistocactus), sie aber bei Gattungen anderer Autoren ablehnt (Submatucana und Seticereus). Ein weiterer beachtlicher Vorteil der Kleingattung ist, daß sie zu sorgfältigen Untersuchungen jeder einzelnen natürlichen Artengruppe und ihrer Unterschiede zwingt und der Bearbeiter dabei oft den feinsten Differenzierungen nachgehen muß. Es ist die Methode, die das ge- naueste Spiegelbild des Naturgeschaffenen liefert, die phytographische Bearbeitung auf das sorgfältigste ausfeilen läßt und unser Wissen um vordem Unbekanntes bereichert. Nur so vermögen wir den rechten Einblick in das bewundernswürdig vielfältige Schöpfungsbestreben der Natur zu gewinnen, was doch die wichtigste Aufgabe solcher Arbeiten ist. Eine Aufteilung in Kleingattungen nur als Aufsplitterung zu bezeichnen, wie es zuweilen einzelne Autoren taten, die zum Teil nicht einmal Varietäten anerkannten, ist dagegen ein mehr oberflächliches als sachlich richtiges Urteil. Ohne Abtrennung von Varietäten vermögen wir die Abwandlung bei gewissen Arten nicht richtig darzustellen. Ein überzeugendes Beispiel dafür ist der Tephrocactus-articulatiis-'Kom.- plex. Britton und Kose nannten die Spezies irrtünüich Opuntia glomerata; unter diesem Namen zogen sie alle Abänderungen ein. Dabei sind allein schon die var. cálvus, var. inermis, var. ovatus, var. polyacanthus und var. syringacanthus so verschieden aussehende Pflanzen, daß der ganze Varietätenschwarm in einer einzigen Beschreibung nicht klar wiederzugeben ist und man sich danach auch kein rechtes Bild von dem Ausmaß der hier auftretenden Formabwandlung machen, geschweige sich über sie verständigen kann. Eine sorgfältigere Bearbeitung des ganzen Varietätenkomplexes verlangt bei manchen Arten freilich eine ein-
Teilansicht aus den Kakteenhäusern des Jardin Botanique „Les Cédres" vonJ. Marnibk-Lapostolle, St. Jean-Cap-Ferrat, mit der größten Sukkulentensammhmg der Welt.
¾Hv? .o»,* ~ Blick in den Opuntiengarten von F. Reviere de Caralt, Pinya de Rosa bei Blanes (Katalonien), der bedeutendsten Opuntiensammlung.
Eingangsallee des Morawetz Garden in South Carolina (USA), mit der Sehenswürdigkeit fast gleich großer Exemplare der Carnegiea gigantea.
Blick in eine japanische Hybriden-Anzuchtstätte. Y. Ito zog viele schöne Bastarde mit prächtigen Blüten. (Farbfoto: Yosmo Ito.) Oben: Moderne holländische Anzuchtstätte mit einer Jahresproduktion von 2—3 Millionen Kakteenjung- pflanzen. Unten: Selenicereus-grandiflorus-Kultur für medizinische Zwecke in einem süddeutschen pharmazeutischen Werk. Das aus den Pflanzen gewonnene Mittel wirkt spasmolytisch auf die Coronargefäße und steigert die Durchblutung.
Mit Sämlingspfropfungen auf Peireskiopsis-Unterlagen gelang es, das Wachstum von Jungpflanzen um das Vielfache zu beschleunigen. Links: Micropuntia gracilicylindrica Wieg. & Backbg., auf Peireskiopsis spathulata gepfropft. Rechts: Blühende zweijährige Sämlingspflanze von Lobivia arachnacantha Bxjik. & Ritt, auf gleicher Unterlage. (Fotos: Schattat [links] und J. Makniek-L. [rechts]).
Über das systematische Gliederungsprinzip 11 gehende Sachkenntnis, die sich nicht leicht gewinnen läßt, weshalb das Zusammenfassen oft mehr ein bequemer Ausweg ist. Das besonders in den USA beliebte „lumping" (Zusammenziehen) erscheint, abgesehen von seiner Anfechtbarkeit (welchen Sinn hat dann z. B. in vielen Fällen noch die Typus-Angabe?) als nicht gerade logisch, wenn man bedenkt, daß man dort selbst Naturhybriden mit Hybridgattungsnamen versah, wie x Myrtgerocereus R. Moran und x Pachgerocereus R. Moran, einzelne Naturkreuzungen von Bergerocactus mit Myrtillocactus und Pachycereus. Konsequent wäre es, dann auch alle anderen Gattungshybriden zu benennen, was noch unabsehbare Folgen haben könnte. Seit eine Kreuzung von Aporocactus mit Trichocereus gelang, wissen wir, daß man selbst so ausgefallene Bastarde erzielen kann, vom wissenschaftlichen Standpunkt gesehen zwar interessant, aber es sind dann noch viele Hybridgenera denkbar. An der Cöte d'Azur hat man z. B. Bastarde zwischen Cleistocactus, Oreocereus, Morawetzia und Benmoza sowie Seticereus gezogen, zum Teil enorm reich blühend und sehr wüchsig. Da einige auch eine erhebliche züchterische Bedeutung haben, bedarf das Benennungsproblem noch eingehender Erwägungen, auch was die intragenerischen Kreuzungen anbetrifft. Ich zog z. B. Bastarde zwischen Arthrocereus microsphaericus und A. campos-portoi (heute im Jardin Exotique de Monaco), die an Wuchsfreudigkeit und Blühwilligkeit die Eiterarten weit übertreffen. Die Regeln sehen hier zwar eine Benennungsmöglichkeit vor, wie sie notwendigerweise z. B. bei den sogenannten „Phyllohybriden" durchgeführt ist, noch nicht aber bei den hochsukkulenten Cactaceae, obwohl es bei ihnen ebenfalls in mehrerer Beziehung beachtliche und wertvolle Bastarde gibt, die auch züchterisch bedeutsamer als die obenerwähnten sind. Alle solche Hybriden gehören jedoch nicht in ein Handbuch natürlicher Arten; sie können daher hier nur zum Teil erwähnt werden, bzw. mit gelegentlichen Hinweisen. Die Arealkarten veranschaulichen die Verbreitung der Hauptkategorien und ihre zu beobachtende Zweiteilung. Dementsprechend war die Systematische Übersicht zu gliedern. Besonders bei der Unterfamilie Opuntioideae mußten, neben der Berücksichtigung anderer, für die Gattungsteilung maßgebender Kennzeichen (z. B.: durchgehende Stammbildung) auch die Gruppen stark unterschiedlicher Gestalt getrennt werden (zylindrische, + kugelige und flachrunde Glieder), zumal bei allen eine deutliche geographische Zweiteilung in je ein Großverbreitungsgebiet im Norden und im Süden des amerikanischen Kontinentes festzustellen ist, wie noch deutlicher bei den Gattungen der Cereoideae. In einigen Fällen war eine Gattungsabgrenzung ähnlich der konventionellen von Trichocereus und Echinopsis vorzunehmen, wenn be stimmte Argumente dies als notwendig erscheinen ließen (z. B. Pseudolobivia; die geobotanisch begründete Trennung der ost- und westandinen Kugelkakteen-Gattungen Südamerikas). Schließlich sei noch darauf verwiesen, daß die schlüsselmäßig abgefaßte Systematische Übersicht die Hauptmerkmale der einzelnen Kategorien bzw. ihrer Untergruppen ein für alle Male festhält, so daß diese Kennzeichen bei den Beschreibungen meist nicht wiederholt zu werden brauchen und dadurch deren Unterschiede deutlicher hervortreten. Die Merkmale der höheren Kategorien sind bei den jeweiligen Diagnosen hinzuzudenken. Wenn in besonderen Fällen Arten auch unter anderen Gattungsnamen in Gebrauch sind (z. B. Ghüeorebutia, „Pyrrhocactus"-Spezies des pazifischen Verbreitungsraumes), wurden entsprechende Hinweise gegeben, die das Aufsuchen im Lexikon erleichtern. Die vorstehenden Ausführungen erscheinen mir zum besseren Verständnis der hier gewählten neuartigen Systematischen Übersicht und der bei den einzelnen Gattungen vertretenen Anschauungen als angebracht, denn es handelt sich dabei um Fragen, die angesichts des heutigen Standes der Kakteenkunde und -liebhaberei einen breiteren Leserkreis interessieren. Auf die Wiedergabe der Autorenbezeichnungen konnte ich aus mehreren Gründen nicht verzichten, zumal durch sie zum Teil auch Verwechslungen vermieden werden. Der ‚,Klammerautor" hat jeweils die Art erstmalig unter einem anderen Gattungsnamen beschrieben, der hinter dem eingeklammerten genannte ist der Autor der heute als gültig angesehenen Benennung. In den meisten Fällen werden die Namen dem Leser auch in der Abkürzung geläufig sein; sonst wird man sich darüber aus anderen Fachbüchern informieren können. 2 Kakteenlexikon
Zum Thema Kultur Wenn es auch üblich ist, in Kakteenbüchern Kulturfragen zu behandeln, so kann doch dieses Kapitel hier ebenfalls knapp gehalten werden, denn die meisten Benutzer dieser Ausgabe sind entweder fortgeschrittene Pflanzenfreunde oder Berufszüchter, die beide über soviel Erfahrung nach den jeweils bei ihnen gegebenen Verhältnissen verfügen, daß das Wort „Kultur" für sie kaum noch ein Problem bedeutet. Ich kenne viele Sammlungen, und wo der Besitzer genügend Sorgfalt aufwendet, sind die Pflanzen gewöhnlich in denkbar bestem Zustand, wie dies früher nur bei „alten Hasen" der Fall war. Man hat längst die Bedeutung der Düngung erkannt, es gibt viele Kunstdüngersorten mit geringerem Stickstoff- und stärkerem Kali- und Phosphorgehalt sowie Spurenelementen, brauchbare Spezialerden werden angeboten, jeder einigermaßen Erfahrene weiß inzwischen, daß die Kakteen eine Winterruhe brauchen, die Wassergáben im Sommer reichlicher, im Frühjahr und im Herbst aber der sichtbaren Wuchsregung angepaßt sein müssen, daß das Wurzelwerk kontrolliert werden muß, um das Umsichgreifen von Fäulniserscheinungen rechtzeitig durch Beschnitt zu verhindern, und daß das Pfropfen kein Schönheitsfehler ist, sondern eine Notwendigkeit, wenn man kostbare Arten sichern, vermehren und Sämlingsanzuchten schneller zu blühfähiger Größe bringen will, weil damit erst die wirkliche Freude an ihnen beginnt. Der Berufszüchter hingegen ist sowieso darauf angewiesen, seine Kulturen mit der auch sonst im Gartenbau üblichen Sorgfalt zu behandeln, und ihm gegenüber kann man höchstens wünschen, daß diese sich überall auch auf die Bodenbehandlung erstreckt, das heißt: auf die Wurzellaus- und Nematoden- (Älchen-) Bekämpfung. Es gibt heute genügend Mittel dafür, aber ihre Anwendung ist meist umständlich. Die Nematodenverseuchung schreitet leider schnell fort, und das merkt dann auch der Käufer bald. Eingeschleppte Wurzel- oder Schildläuse sowie Rote Spinne können sich ebenfalls rasch verbreiten, und ihre Beseitigung erfordert dann viel mehr Mühe als eine sorgsame Sofortbehandlung. Schild- und Schmierläuse sind dabei das geringste Problem; immer wieder sind es dagegen die im Boden verborgenen Schädlinge, die die größte Gefahr bedeuten, weil man sie nicht gleich sieht und damit auch nicht ihre Ausbreitung, und die Beseitigung eines stärkeren Befalls kostet dann auch viel Zeit. Durch den Fortschritt der Chemie und der Technik ist selbst die Kakteenzucht stärker be- einflußt worden, ja sie hat sich zum Teil sogar völlig gewandelt, vor allem durch die Hydrokultur (richtiger würde man sagen: halbe Hydrokultur). Die rasche und genau dosierbare Durchflutung des Bimskiessubstrates, das auch die vorbeugende Behandlung gegen Pilze und Ungeziefer erleichtert, beschleunigt die Anzucht so sehr, daß sich Großzüchter mehr und mehr auf sie einstellten, zumal dabei die Pflanzen durchweg schöner aussehen und die Umbettung wie die Weiterbewurzelung in „Verkaufs-Substrat" ohne weiteres möglich ist; Wuchsstockungen zeigen sich relativ selten. Es ist auch wohl auf die richtigen und reichlicheren Gaben von anorganischem Dünger ohne zuviel Stickstoff zurückzuführen, daß die Verluste in der Großkultur — sofern auch die Pilzgefahr durch entsprechende Mittel rechtzeitig gebannt ist — stark zurückgingen, weil die Pflanzen bei dieser Anzuchtmethode widerstandsfähiger sind als bei früheren Treibverfahren. Was Wunder, daß sich heute sogar schon mancher mit „Heim-Hydrokultur" befaßt, zumal die Industrie bereits Nährsalze, Geräte und Anzuchttöpfe für private Bedürfnisse auf den Markt bringt. Der Tontopf wird bei den Sukkulenten wohl bald ganz verschwinden. Die modernen Plastiktöpfe haben sich besser bewährt: sie sind fast unzerbrechlich, die feinen Saugwurzeln setzen
14 Zum Thema Kultur sich nicht fest an wie beim Tontopf, so daß bei Aus- und Umtopfen der Ballen leicht herausgleitet und ganz erhalten bleibt, er erwärmt sich rasch (genügende Einbettung ist ratsam), und die Bewurzelung wird so beim richtigen Substrat beschleunigt. Der Plastiktopf hält auch besser die Feuchtigkeit, wodurch sich manches Gießen erübrigt (ohne ausreichendes Gießen geht es zur Wachstumszeit natürlich nicht; gegen ihr Ende aber Vorsicht vor zuviel Feuchtigkeit!). Ich habe bei der Verwendung solcher Töpfe eine erstaunlich schnelle Bewurzelung und einen hervorragenden Wuchszustand beobachtet. Ein wichtiges neues Substrat für alle Arten, besonders jedoch für die, welche keinen stark humosen Boden lieben, ist die sogenannte „Chemieerde", ein mit Nährsalzen angereichertes Quarzsandgemisch mit Ziegelgrus. Von dem hervorragenden Ergebnis seiner Anwendung habe ich mich überzeugen können. Diese Erde gestattet, selbst empfindlichere Arten auch ohne Pfropfen zu halten, bzw. wertvolle Seltenheiten besser zu erhalten. Voraussetzung für die erfolgreiche Pflege ist dabei, wie immer, neben vorschriftsmäßiger Behandlung ein heller Stand, dem jeder Sonnenschein zugute kommt. Für ungünstige Fensterbanklagen sind empfindliche Arten sowieso nicht geeignet. Mit der Chemieerde werden auch Anweisungen für die pH-Wert-Prüfung und die Erzielung der richtigen Eeaktion gegeben, damit die günstigsten „sauren Zahlen" 5—6 (saure Indikatorfarbe des Lakmus-Papiers: rot) nicht ins Unzuträgliche über- oder unterschritten werden. Zwar gingen unsere Altvorderen sozusagen nur der Nase nach und zogen doch auch gute Pflanzen, aber heute verringert die sorgsame Kontrolle des Substrates die Verlustquote und ist daher bei einem Bestand von vielen neuen, kostbaren und mitunter schwierigen Arten besonders wichtig. Vor allem da, wo sich Stachelverkalkung zeigt, darf die pH-Wert-Ermittlung nicht vernachlässigt werden, und bei kalkhaltigem Gießwasser ist — als einfachstes Mittel — eine Schwefelsäureeintropfung bis zum richtigen Grad notwendig. Ganz wird man auf das Pfropfen nie verzichten können, insbesondere da nicht, wo man bei freier Auspflanzung rasch große Schaustücke heranziehen will. Die imposante Schau z. B. der MARNiER-Sammlung wäre ohne das Hilfsmittel des Pfropfens auf starken Unterlagen gar nicht zu erzielen gewesen. Es werden aber immer noch zu wenig Unterlagen für den Verkauf herangezogen. Vor allem fehlt es an P^Vesfcio^sis-Schnittlingen zur Sämlingspfropfung, die zweifellos eine Zukunft hat, sowohl beim Züchter wie beim Liebhaber. Hier sollte der Erwerbsgartenbau für genügend Unterlagenmaterial dieser Art sorgen. Es grenzt an das Unwahrscheinliche, wie schnell sich auf Peireskiopsis die anfangs winzigen Sämlinge weiterentwickeln (siehe Abb.), wie rasch sie eine Größe erreichen, die zum Umpfropfen auf stärkere Unterlagen zwingt. Dazu müssen diese aber ebenfalls in genügender Zahl vorhanden sein. Auch der Berufszüchter wird — wie es schon hier und da der Fall ist — Nutzen aus der beschleunigten Sämlingszucht ziehen können, zumal die nach dem Umpfropfen verbleibenden Stümpfe bald austreiben und damit viel Nachwuchs ergeben. Das ist wiederum Voraussetzung für eine lohnende Anzucht von selteneren Arten und solchen, die auf eigenen Wurzeln bei weitem nicht so gut oder so rasch vorankommen. Gerade aber die Seltenheiten wie im Habitus besonders schöne neue Arten sind es, die die Liebhaberei und damit das Kaufinteresse beleben. Man sollte dieser Frage also noch weit mehr Aufmerksamkeit widmen als bisher. Dem fortgeschrittenen Liebhaber hier Pfropfwinke zu geben, erscheint ebenfalls als überflüssig. Es gibt unter ihnen oft wahre Pfropfkünstler, und manchem verdanke ich wertvolle Angaben, Beobachtungen und Abbildungen für meine Arbeit, besonders von jenen Neufunden, die sonst gar nicht so schnell die erforderliche Größe erlangt hätten, um in die Beschreibungen aufgenommen bzw. darin abgebildet zu werden. Für ältere Pflanzen erwies sich der von mir einst aus Ekuador eingeführte Trichocereas pachanoi als die beste Unterlage, weil er durch Austreiben für genügenden Nachwuchs sorgt, fast stachellos ist (beim Pfropfen angenehm), dem Kopf im Dickenwachstum folgt, grün bleibt, durch seine Saftbeschaffenheit leicht Pfröpflinge annimmt, sie gut ernährt und auch weder verholzt noch so ausgesogen wird wie die früher mehr üblich gewesenen Trichocereus~spachianus-\Jnterlagen. Eine Ausnahme bilden die Rivierakulturen, in denen stärkere Unterlagen letzterer Art erhältlich sind bzw. als solche gezogen werden, und wo man gute Erfahrungen machte mit dem „Pfropfen an Ort und Stelle" (mittels neben die Pflanzen gesteckter Vierkantstäbe mit abwärts geneigten Schrägkerben
Zum Thema Kultur 15 und Bandeisenstücken darin, die den Pfröpflingen den nötigen Andruck geben, wobei die Scheitel durch Filzstücke geschützt werden); man braucht die Unterlage dabei also nicht zu bewegen, was für das gute Weiterwachsen der Pfropfungen wichtig ist. Der selten in harmonischer Proportion zum Pfröpfling stehende Eriocereusjusbertii, der auch leichter schrumpft, wird heute nur noch wenig >bzw. für kleiner bleibende Arten benutzt. Daß Liebhabersammlungen ausgepflanzt in Kästen oder in versenkten Töpfen besonders gut gedeihen, ist inzwischen auch längst bekannt; leider steht aber nicht immer genug Platz dafür zur Verfügung. Solche sommerliche Umbettung empfiehlt sich sogar bei Sammlungen, für die ein Glashaus vorhanden ist. Bei einem Stand im Freien während der Hauptwachszeit ist auch die Kultur von Epiphyllum und Nopalxochia (Blattkakteen), Zygocactus (Glieder- oder Weihnachtskaktus) und Epiphyllopsis (Osterstern) sowie vor allem auch Rhipsalis viel erfolgreicher; der Knospenansatz ist besser, es werden nach dem Wiedereinräumen keine Glieder abgeworfen, weil die Triebe härter sind, die Rhipsalis füllen sich gut und bringen nach dem Wärmestoß beim Zurückbringen ins Haus oder auf die Fensterbank gern Blüten hervor. Ein Aufhängen an Obstbäumen hat sich ebensosehr bewährt wie ein Aussetzen auf Grasstücken (Schneckentod ausstreuen!). Auf diese Weise befriedigt auch die sonst ziemlich vernachlässigte Rhipsalis-Kultur weit mehr, wie überhaupt diese zierlich-triebigen und relativ widerstandsfähigen Gewächse ein größeres Interesse verdienen. Nach dem Vorhergesagten ist es verständlich, wenn ich von weiteren „Kulturwinken" Abstand nehme. Außerdem gibt es mehrere Fachbücher, die darüber alles Nötige sagen. Ich kann mich daher hier darauf beschränken, bei den Gattungen Kulturzeichen zu geben und dabei auf eine etwa erforderliche besondere Behandlung hinzuweisen. Die folgenden Zeichen bedeuten: O Will sonnig stehen • Liebt Schatten C> In Halbschatten halten (g) Braucht nicht gepfropft zu werden P Wächst gepfropft besser * Verträgt nicht stärkere Feuchtigkeit /// Im Sommer möglichst ins Freie stellen oder mehr Feuchtigkeit geben
Klassifikation (Schlüssel der Kategorien) Mit Blättern: Ohne Glochiden; Samen weichschalig, groß . Unterfamilie 1: Peireskioideae K. Sch. Mit Glochiden, z. T. reduziert; Samen hart und ziemlich groß Unterfamilie 2: Opuntioideae K. Sch. Ohne Blätter: Ohne Glochiden; Samen kleiner, nicht beinhart Unterfamilie 3: Cereoideae K. Sch.*) Unterfamilie 1: Peireskioideae K. Sch. Schlüssel der Tribus: Mit + normalen Blättern, nicht zylindrisch reduziert; Blüten nicht endständig . . . Tribus 1: Peireskieae Br. & R. Mit zylindrisch reduzierten Blättern; Blüten (stets ?) endständig Tribus 2: Maihuenieae Backbg. Tribus 1: Peireskieae Br. & R. Schlüssel der Gattungen: Strauch- oder baumförmig; Samenhöhle oberständig 1: Peireskia (Plum.) Mill. Blüten größer, nicht sitzend, gebüschelt . U.-G. 1: Peireskia Blüten klein, sitzend, özipfliger Kelch . . U.-G. 2: Neopeireskia Backbg. Baumförmig; Samenhöhle + unterständig . . 2: Rhodocactus (Berg.) Knuth Tribus 2: Maihuenieae Backbg. Eine Gattung: Niedrige Polster; Blätter nicht bald abfallend, kurz, rundlich 3: Maihuenia Phil. Unterfamilie 2: Opuntioideae K. Sch. Schlüssel der Tribus: Strauchig bis baumförmig; + normale bzw. rippenlose, sukkulente Blätter Tribus 1: Phyllopuntieae Backbg. *) Nach der Regeländerung von 1961 miißte die Unterfamilie jetzt „Cactoideae" heißen. Hier muß mit Rücksicht auf einen breiteren Leserkreis von diesem verfehlten Namen Abstand genommen und der seit 70 Jahren eingeführte weit treffendere beibehalten werden, zumal man ja auch den Begriff „nom. alt." kennt und die Möglichkeit besteht, eine ältere Bezeichnung zu schützen, was in diesem Falle sogar gefordert werden muß, weil ja nicht nur die Vertreter der Unterfamilie 3 „kakteenähnlich" sind.
18 Klassifikation Fleischig-triebig verzweigend; mit stark reduzierten, ziemlich kleinen Blättern . . Tribus 2: Euopuntieae Backbg. Strauchig, lang-dünnzylindrisch verzweigend, anlehnend; Blätter stärker reduziert (einziger Nachtblüher) Tribus 3: Pseudopuntieae Backbg. Tribus 1: Phyllopuntieae Backbg. Schlüssel der Gattungen: Mit dünnen Nebenstacheln (keine echten Glochiden?) Blüten echt endständig Ovarium eng, aufsitzend 4: Quiabentia Br. & R. Mit Glochiden Blüten nicht echt endständig Ovarium zum Teil gestielt 5: Peireskiopsis Br. & R. Tribus 2: Euopuntieae Backbg. Schlüssel der Subtribus: Triebe zylindrisch; wenn kugelig, in der Kultur nicht konstant Subtfibus 1: Cylindropuntiinae Backbg. Triebe kugelig, keulig bzw. kurzzylindrisch; Formen in der Kultur konstant Subtribus 2: Sphaeropuntiinae Backbg. Triebe + abgeflacht Subtribus 3: Platyopuntiinae Backbg. Subtribus 1: Cylindropuntiinae Backbg. Schlüssel der Sippen *): Zylindrische Triebe ohne Scheidenstacheln . . Sippe 1: Austrocylindropuntiae Backbg. Zylindrische Triebe mit Scheidenstacheln (z. T. nur an jungen Areolen) Sippe 2: Boreocylindropuntiae Backbg. Sippe 1: Austrocylindropuntiae Backbg. Schlüssel der Gattungen: Blüten nicht echt endständig eingefügt; Samen nicht geflügelt 6: Austrocylindropuntia Backbg. Blüten echt endständig eingefügt; Samen geflügelt 7: Pterocactus K. Sch. Sippe 2: Boreocylindropuntiae Backbg. Schlüssel der Gattungen: Keine echt endständigen, höchstens scheitelnahe Blüten; keine durchlaufenden Rippen Scheidenstacheln und Glochiden vorhanden . 8: Cylindropuntia (Eng.) Knuth emend. Backbg. Scheitel- bzw. endständige Blüten Scheiden an den Stacheln reduziert; Glochiden, falls vorhanden, offenbar bis auf die *) Über die Kategorie-Bezeichnung „Sippe" (nach Berger) siehe Fußnote zur Einleitung „Die Verbreitung der Cactaceae".
Klassifikation 19 jüngsten Areolen bzw. die des Ovariums reduziert Blüten scheitelständig; durchlaufende Rippen 9: Grusonia F. Reichenb. Blüten und Frucht endständig eingesenkt; Triebende mit der Frucht darin keulig bei der Reife schwellend und seitlich einreißend; Rippen nicht durchlaufend . . 10: Marenopuntia Backbg. Subtribus 2: Sphaeropuntiinae Backbg. Schlüssel der Sippen: Kugelige bis kurzzylindrische Triebe Sippe 1: Austrosphaeropuntiae Backbg. Keulige bis etwas verlängerte Triebe Sippe 2: Boreosphaeropuntiae Backbg. Sippe 1: Austrosphaeropuntiae Backbg. Schlüssel der Gattungen: Glieder nie unten verwachsen 11: Tephrocactus Lem. emend. Backbg. Glieder im unteren Teil verwachsen 12: Maihueniopsis Speg. Sippe 2: Boreosphaeropuntiae Backbg. Schlüssel der Gattungen: Ohne große Rübenwurzeln Glochiden vorhanden Scheiden der Stacheln bis auf gelegentliche Rudimente reduziert 13: Corynopuntia Knuth Mit großen Rübenwurzeln; Körper winzig Glochiden + fehlend (reduziert?) Scheiden der Stacheln offenbar ganz reduziert 14: Micropuntia Daston Subtribus 3: Platyopuntiinae Backbg. Schlüssel der Sippen: Mit durchlaufendem Hauptstamm Sippe 1: Cauliopuntiae Backbg. Ohne durchlaufenden Hauptstamm, unregelmäßig verzweigt Blüten normal gebaut Sippe 2: Platyopuntiae Backbg. Blüten nahezu geschlossen, Staubblätter herausragend Sippe 3: Nopaleae Backbg. Sippe 1: Cauliopuntiae Backbg. Schlüssel der Untersippen: Zweige + quirlständig; Blüten mit haarförmi- gen Staminodien; wenige, z. T. wollige Samen Untersippe 1: Brasiliopuntiae Backbg. Zweige + kreuzständig; Blüten ohne Staminodien; Samen wollig (alle?) Untersippe 2: Consoleae Backbg.
20 Klassifikation Untersippe 1: Brasiliopuntiae Ba<?kbg. Nur eine Gattung: Hauptstamm rund; Neutriebe dünn 15: Brasiliopuntia (K. Sch.) Berg. Untersippe 2: Consoleae Backbg. Nur eine Gattung: Hauptstamm + abgeflacht; Neutriebe dicker . 16: Consolea Lem. Sippe 2: Platyopuntiae Backbg. Nur eine Gattung: Flachtriebig; Blüten offen, ohne Staminodien; Samen meist nicht wollig (wollige Samen öfter in der Pars „Australes") .... 17: Opuntia (Tournef.) Mill. Sippe 3: Nopaleae Backbg. Nur eine Gattung: Längliche Triebe; Blütensaum geschlossen; Samen nicht wollig 18: Nopalea SD. Tribus 3: Pseudopuntieae Backbg. Nur eine Gattung: Dünne, langzylindrische Triebe; Glochiden leicht abfallend; Blätter winzig; Blüten mit langem Ovarium, nächtlich, mit umrollenden Hüllblättern und mit Haarbildung an der inneren Petalenbasis . . 19: Tacinga Br. & R. Unterfamilie 3: Cereoideae K. Sch. Schlüssel der Tribus: Mit Luftwurzeln; epiphytisch, halbepiphytisch oder kletternd Tribus 1: Hylocereeae Backbg. Ohne Luftwurzeln; bodenbewohnend, mit Ausnahme der kleinwüchsigen Pfeiffera . . Tribus 2: Cereeae Br. & R. emend. Backbg. Tribus 1: Hylocereeae Backbg. Schlüssel der Subtribus: Meist überhängende Epiphyten mit überwiegend kleineren Blüten und Früchten; Triebe meist nicht fortlaufend weiterwachsend Subtribus 1: Rhipsalidinae Backbg. Mehr buschig-aufrechte, flachtriebige Pflanzen; Blüten und Früchte überwiegend größer (Früchte nie ziemlich klein); Triebe gewöhnlich nicht jährlich abgegliedert . . Subtribus 2: Phyllocactinae Backbg.
Klassifikation 21 Langtriebige, nicht flache, sondern cereoide, mehrrippige oder -kantige Körper, bis auf zwei modifizierte flachhaftende bzw. windende drei- bis vierflügelige Pflanzen; Blüten mit + längeren Röhren .... Subtribus 3: Hylocereinae Backbg. Subtribus 1: Rhipsalidinae Backbg. Schlüssel der Sippen: Seitlich erscheinende Blüten (normaler Blütensitz) Sippe 1: Rhipsalides Backbg. Scheitelständig entspringende Blüten (und Triebe) Sippe 2: Epiphylloides Backbg. Sippe 1: Rhipsalides Backbg. Schlüssel der Untersippen: Blüten röhrenlos; Glieder vielgestaltig .... Untersippe 1: Eurhipsalides Backbg. Blüten mit kurzen Röhren; Glieder flach . . . Untersippe 2: Pseudorhipsalides Backbg. Untersippe 1: Eurhipsalides Backbg. Schlüssel der Gattungen und Untergattungen: Blüten röhrenlos Fruchtknoten freistehend 20: Rhipsalis Gärtn. Glieder stielrund, ohne Borsten (Eurhipsalis K. Sch.) U.-G. 1: Rhipsalis Glieder stielrund bzw. leicht gefurcht, mit reichlichen Borsten U.-G. 2: Ophiorhipsalis K. Sch. Glieder deutlich gekantet oder gerippt . . U.-G. 3: Goniorhipsalis K. Sch. Glieder flach, blattähnlich oder dreiseitig, ohne Borsten U.-G. 4: Phyllorhipsalis K. Sch. Fruchtknoten eingesenkt 21: Lepismium Pfeiff. Glieder schmal-flach oder dreiseitig; Areo- len tiefliegend, sehr borstig (Eulepis- mium Knuth) U.-G. 1: Lepismium Glieder stielrund U.-G. 2: Calamorhipsalis K. Sch. Glieder dreikantig, abgegliedert, mit Kanten und Flächen wechselnd U.-G. 3: Epallagogonium K. Sch. Glieder fortlaufend dreikantig; Areolen nicht borstig U.-G. 4: Trigonorhipsalis Berg. Glieder verschiedengestaltig, anfangs zierlich, ökantig, später stärker und 3(—4)- kantig, z. T. rundlich oder Flanken eingefallen ; Areolen anfangs borstig, später nur vereinzelte Borsten, dicke weiße Wollflocken U.-G. 5: Heteropodium Backbg. Untersippe 2: Pseudorhipsalides Backbg. Schlüssel der Gattungen: Blüten mit kurzen Röhren Glieder bestachelt, flach bis dreiflügelig. . 22: Acanthorhipsalis (K. Sch.) Br. & R. Glieder stets unbestachelt, flach 23: Pseudorhipsalis Br. & R.
22 Klassifikation Sippe 2: Epiphylloides Backbg. Schlüssel der Untersippen: Areolen allseitig Glieder zylindrisch, keulig oder mehrkantig Blüten normal, stärker in der Größe reduziert Untersippe 1: Mediorhipsalides Backbg. Glieder klein-opuntioid (selten zylindrischverlängert) Blüten hochmodifiziert, schiefsaumig . . Untersippe 2: Epiphyllanthi Backbg. Areolen seitlich oder/und scheitelständig Glieder zygocactoid übereinander abgesetzt Blüten einfach (z. T. klein) bis hochmodifiziert Untersippe 3: Epiphylli Backbg. Untersippe 1: Mediorhipsalides Backbg. Schlüssel der Gattungen: Triebe rundlich-keulig, verkürzt oder gestreckt Areolen meist winzig und unbekleidet, höchstens mehr an verkürzten Nebentrieben; größere Scheitelareolen als Blütensitz; Frucht + kahl 24: Hatiora Br. & R. Triebe rundlich, gegliedert Areolen reichlicher behaart; Früchte größer als beiRhipsalis, borstig 25: Erythrorhipsalis Berg. Triebe 2—3—ökantig, gewöhnlich am Ende verzweigend; Blüten größer als bei vorigen Areolen kantenständig, etwas borstig. . . . 26: Rhipsalidopsis Br. & R. Untersippe 2: Epiphyllanthi Backbg. Nur eine Gattung: Triebe meist zwergig-opuntioid, in einem Falle zylindrisch verlängert (nur Standortsform? lt. Voll), nicht ausgesprochen endständig verzweigend, + feinstachlig Blüten scheitelnah, größer, zygomorph ... 27: Epiphyllanthus Berg. Untersippe 3: Epiphylli Backbg. Schlüssel der Gattungen: Blüten regelmäßig, ohne echte Blumenkronen- röhre Blüten rhipsalioid reduziert, klein 28: Pseudozygocactus Backbg. Blüten größer Staubfäden in einer Gruppe, spreizende Narben; Frucht scharf ökantig (Scheitelareolen häufig stark langborstig).... 29: Epiphyllopsis (Berg.) Knuth & Backbg . Staubfäden in zwei Gruppen, Narben kopfig zusammengeneigt; Scheitelareolen weniger borstig; Frucht 4kantig 30: Schlumbergera Lem. non E. Morr.
Klassifikation 23 Blüten stark zygomorph, mit echter Blumen- kronenröhre Staubfäden (und Griffel) bogig herausragend, innere Gruppe am Fuß mit feinem, zurückgeschlagenem Hautring; Frucht kreiseiförmig, nicht kantig . . . 31: Zygocactus K. Sch. Subtribus 2: Phyllocactinae Backbg. Nur 1 Sippe: Phyllocacti Backbg. Schlüssel der Untersippen: Mit normalen, trichterigen Blüten Untersippe 1: Euphyllocacti Backbg. Mit ^ modifizierten Blüten Untersippe 2: Wittiae Backbg. Untersippe 1: Euphyllocacti Backbg. Schlüssel der Gattungen: Blüten trichterig Ovarium mit Borsten und Stacheln .... 32: Cryptocereus Alex. Ovarium ^ festborstig bekleidet 33: Marniera Backbg. Ovarium nur befilzt 34: Lobeira Alex. Ovarium kahl 35: Epiphyllum Haw. (Phyllocactus) Blüten + glockig-trichterig Ovarium schwachkantig, etwas filzige Achseln, manchmal Börstchen (Nachtblüher) . . 36: Eccremocactus Br. & R. Ovarium beschuppt, mit 1—4 weißlichen Borsten (Tagblüher) 37: Pseudonopalxochia Backbg. Ovarium klein, kahl (Tagblüher) 38: Nopalxochia Br. & R. Untersippe 2: Wittiae Backbg. Schlüssel der Gattungen: Blüten zierlich-mittelgroß Blüten glockig-trichterig; Ovarium kugelig 39: Chiapasia Br. & R. Blüten nicht glockig, über der Röhre abgesetzt, locker schmalblättrig; Röhre kürzer; Ovarium länglich 40: Disocactus Lindl. Blüten ziemlich klein Röhre eng, dünn Blütensaum wenig öffnend, nicht umbiegend 41: Wittia K. Sch. Subtribus 3: Hylocereinae Backbg. Schlüssel der Sippen: Triebe stammanliegend modifiziert, flach oder dreifl\igelig Sippe 1: Strophocerei Backbg. Triebe nicht stammanliegend modifiziert, kantig oder vielrippig; nicht dünn und hängend Sippe 2: Nyctohylocerei Backbg. Triebe dünn, hängend Sippe 3: Heliohylocerei Backbg.
24 Klassifikation Sippe 1: Strophocerei Backbg. Schlüssel der Untersippen: Triebe flach-stammanliegend (dreikantig nur selten) Untersippe 1: Nyctostrophocerei Backbg. Triebe typisch dreikantig, flügelig Untersippe 2: Heliostrophocerei Backbg. Untersippe 1: Nyctostrophocerei Backbg. Nur eine Gattung: Nachtblüher; Ovarium und Frucht mit Filz und Borstenstacheln 42: Strophocactus Br. & R. Untersippe 2: Heliostrophocerei Backbg. Nur eine Gattung: Tagblüher; Ovarium mit Haaren und Borsten; Frucht sehr stachlig 43: Deamia Br. & R. Sippe 2: Nyctohylocerei Backbg. Schlüssel der Untersippen: Ovarien nicht auffällig beschuppt, mit Stacheln oder steifen Borsten in den Achseln . . Untersippe 1: Selenicerei Backbg. Ovarien auffällig dicht beschuppt, in den Achseln fast oder völlig kahl Untersippe 2: Hylocerei Backbg. Untersippe 1: Selenicerei Backbg. Schlüssel der Gattungen: Blütenröhre stärker bestachelt Früchte bzw. Ovarium nicht gebuckelt, stark bestachelt Röhre kurz, derb, Ovarium mit vielen scharfen, schwarzen Stacheln 44: Werckleocereus Br. & R. Röhre länger, + lang behaart und bestachelt 45: Selenicereus (Berg.) Br. & R. Blütenröhre nur unten mit wenigen Stacheln oder Borsten (47) Früchte (bzw. Ovarium) anfangs + gebuckelt, locker bestachelt oder nur behaart (47) Röhre länger, trichterig, Schuppen klein, Ovarium und Frucht stachlig 46: Mediocactus Br. & R. Röhre kürzer, gekrümmte Schuppen, Ovarium mit steifen Borsten; Frucht behaart 47: Weberocereus Br. & R. Untersippe 2: Hylocerei Backbg. Schlüssel der Gattungen: Blüten + kahl Blüten ziemlich klein, fast röhrenlos, fast kahl 48: Wilmattea Br. & R. Blüten groß, trichterig, kahl 49: Hylocereus (Berg.) Br. & R.
Klassifikation 25 Sippe 3: Heliohylocerei Backbg. Nur eine Gattung: Triebe dünn, hängend, + schrägsaumige Tagblüten Röhre oder nur Ovarium borstig, ebenso die Frucht 50: Aporocactus Lem. Tribus 2: Cereeae Br. & R. emend. Backbg. Schlüssel der Semitribus: Südliche Gruppe, mit anderen Merkmalen der Blüte als die nördliche; noch häufig Stacheln bzw. Borsten an den Blüten und Früchten der Kugelformen Semitribus 1: Austrocereeae Backbg. Nördliche Gruppe, mit anderen Merkmalen der Blüte als die südliche; nie Stacheln oder Borsten an den Blüten bzw. Früchten der Kugelformen Semitribus 2: Boreocereeae Backbg. Semitribus 1: Austrocereeae Backbg. Schlüssel der Subtribus: Cereoide Formen, in einigen Fällen stark reduziert: zwergcereoid (Ghamaecereus) und + kugelig (Pseudolobivia) Subtribus 1: Austrocereinae Backbg. Cactoide Formen, nur die Übergangsstufen bzw. bei den übrigen nur ältere + verlängert Subtribus 2: Austrocactinae Backbg. Subtribus 1: Austrocereinae Backbg. Schlüssel der Sippen: Kleine halbepiphytische bis epiphytische Sträucher; Ovarium und Frucht bestachelt . Sippe 1: Pfeifferae Berg. Kleine bodenbewohnende Kolonien; Ovarium etwas bekleidet, Frucht kahl Sippe 2: Milae Backbg. Aufrechte Cereen, selten liegend; Blüten mit + bestachelten Ovarien bzw. Früchten, z. T. aus modifizierten Areolen Sippe 3: Corryocerei Backbg. Aufrechte, baumförmige Cereen mit kahlen Ovarien und Früchten Sippe 4: Gymnanthocerei Backbg. Aufrechte bis niederliegende Cereen mit spezialisierten, engsaumigen oder zygomorphen Blüten Sippe 5: Loxanthocerei Backbg. Aufrechte Cereen mit + trichterigen, behaarten Blüten, nur die Übergangsstufen mit + Borsten am Ovarium (nie Stacheln); Früchte + behaart Sippe 6: Trichocerei Berg, emend. Backbg. Sippe 1: Pfeifferae Berg. Nur eine Gattung: Pflanzen, -Blüten und Früchte klein; Frucht stachlig, kleinkugelig 51: FJteiffera SD.
26 Klassifikation Sippe 2: Milae Backbg. Nur eine Gattung: Pflanzen, Blüten und Früchte klein, die letzteren so gut wie nackt; Triebe weich- fleischig 52: MilaBR. & R. Sippe 3: Corryocerei Backbg. Schlüssel der Untersippen: Nicht verengte Tagblüten; bei zwei Gattungen: aus modifizierten Areolen Untersippe 1: Heliocorryocerei Backbg. Verengte Nachtblüten; niemals modifizierte Areolen Untersippe 2: Nyctocorryocerei Backbg. Untersippe 1: Heliocorryocerei Backbg. Schlüssel der Gattungen: Ohne modifizierte Blütenareolen Blüten hochseitlich erscheinend, überwiegend größer, ebenso die Früchte; glockige Röhre, unbestachelt 53: Corryocactus Br. & R. Blüten scheitelnah erscheinend (normalerweise), kleiner, auch die ziemlich dünnhäutigen Früchte; Röhre nicht glockig, bestachelt 54: Erdisia Br. & R. Mit modifizierten Blütenareolen Areolen großknollig bis zylindrisch verlängert Blüten kurztrichterig; Röhre nicht deutlich bestachelt 55: Neoraimondia Br. & R. Areolen mäßig rundlich verdickt Blüten mehr zylindrisch; Röhre lang bestachelt 56: Neocardenasia Backbg. Noch unbeschriebene bzw. ungenügend bekannte Gattungen: (Tag- oder Nachtblüher?) Glockige, weiße Blüten; ästige Bäume .... 57: Yungasocereus Ritt. Blüten schwarz-weiß (?), röhrig, dicht mit Wolle und Borsten besetzt; baumartig .... 58: Lasiocereus Ritt. Untersippe 2: Nyctocorryocerei Backbg. Schlüssel der Gattungen: Aufrechte, große Säulenformen, Triebe jährlich abgesetzt Knospen normal gebaut Innere Blütenblätter nicht sehr schmal Frucht ziemlich groß, stachlig 59: Armatocereus Backbg. Knospen mit übergreifendem Ovariummantel Frucht lang, kantig, fast stachellos ... 60: Calymmanthium Ritt. Schlanke, niedrige Säulen in Gruppen, Triebe nicht jährlich abgesetzt
Klassifikation 27 Innere Blütenblätter sehr schmal Frucht ziemlich klein, nur 1,3 cm Durchmesser (2,5—4 cm lang) 61: Brachycereus Br. & R. Sippe 4: Gymnanthocerei Backbg. Schlüssel der Gattungen: 62: Jasminocereus Br. & R. Blüten höchstens mit Filzspuren Schuppen, besonders am Ovarium, klein . Blüten völlig kahl Blütensaum gerade; Frucht nicht trocken Schuppen größer Schuppen dachziegelig dicht .... Schuppen locker spreizend, länglich . Schuppen breit, beim Abblühen einziehend, an der Frucht + verschwunden 65: Gymnocereus Backbg. Blütensaum etwas schräg; Frucht trocken Schuppen dicht, an Röhre und Ovarium. . 66: Azureocereus Akers & Johnson 63: 64: Stetsonia Br. & Browningia Br. R. &R. Sippe 5: Loxanthocerei Backbg. Schlüssel der Untersippen: Jugendform stets cereoid Untersippe l:Euloxanthocerei Backbg. Jugendform z. T. kugelig oder kurz Untersippe 2: Brachyloxanthocerei Backbg. Untersippe 1: Euloxanthocerei Backbg. Schlüssel der Gattungen: Blüten nur zylindrisch; Hülle gradsaumig und nur mäßig breit, Öffnung nicht trichterig; Röhre gerade, z. T. innen mit Haarbildung (größere Sträucher) 67: Clistanthocereus Backbg. Blüten nicht nur zylindrisch; Öffnung bei 68—70 + trichterig, bei 71—73, 77—78 ± schief und enger, bei 74—76 cleistocactoid zylindrisch, eng- und kurzsaumig Triebe unbehaart (Haarfilz höchstens im Scheiteltrieb) Blüten (Hülle) breiter und + schiefsaumig Ohne Borstenzone an blühbaren Areolen Blüten trichterig-schlundig, + schiefsaumig Röhre rund, überwiegend + gekrümmt Perigon ohne kürzere, dem Griffel + anliegende innere Serie . . Perigon mit einer, dem Griffel anliegenden inneren, kürzeren Serie, Hüllblätter locker und länger bzw. weiter spreizend . 68: Loxanthocereus Backbg. 69: Winterocereus Backbg. nom. nov. (Winteria Ritt.) 3 Kaktecnlexikon
28 Klassifikation Blüten sehr schiefsaumig Eöhre zusammengedrückt .... 70: Bolivicereus Card. Köhre rund, Schlund ziemlich eng, nicht trichterförmig offen .... 71: Borzicactus Rice. Mit Borstenzone an blühbaren Areolen Röhrenbekleidung ohne Borsten Röhre etwas zusammengedrückt 72: Seticereus Backbg. Röhrenbekleidung mit Borsten Röhre rund 73: Akersia Buin. Blüten nur sehr gering geöffnet Blütenröhre und Frucht mit Borsten. . 74: Seticleistocactus Backbg. Blütenröhre und Frucht ohne Borsten Röhre z. T. gebogen oder geknickt bis zuweilen + gerade Ohne Borstenzone am blühbaren Teil 75: Cleistocactus Lem. Mit Borstenzone am blühbaren Teil. 76: Cephalocleistocactus Ritt. Triebe normalerweise behaart Ohne Schöpfbildung 77: Oreocereus (Berg.) Rice. Mit Scheitelcephalium 78: Morawetzia Backbg. Untersippe 2: Brachyloxanthocerei Backbg. Schlüssel der Gattungen: Blüten behaart Pflanzen später säulig Blütensaum fast geschlossen und nicht schief; Staubblätter hervorragend; Wollring im Röhrengrund 79: Denmoza Br. & R. Blütensaum offen und schräg; ohne Wollring im Röhrengrund 80: Arequipa Br. & R. Pflanzen mehr kugelig bleibend Blütensaum schräg; Staubblätter aufgerichtet 81: Submatucana Backbg. Blüten kahl Pflanzen kugelig bis + gestreckt Blütensaum + schräg; Hüllblätter meist stärker zurückgekrümmt 82: Matucana Br. & R. Sippe 6: Trichocerei Berg, emend. Backbg. Schlüssel der Untersippen: Hohe, aufrechte bzw. niedrigere schlankere Säulen; Nachtblüten, z. T. über Tag weiterdauernd und Röhren dann nicht verkürzt derbtrichterig Untersippe 1: Nyctotrichocerei Backbg. Aufrechte, dicksäulige aber nur mittelhohe, oder niedrige schlanke und basal sprossende Cereen mit verkürzt derbtrichterigen Tagblüten; oder Körper ^ rundlich reduziert, Blüten nur noch am Tage offen Untersippe 2: Heliotrichocerei Backbg.
Klassifikation 29 Untersippe 1: Nyctotrichocerei Backbg. Schlüssel der Gattungen: Blütenröhren -j- mit Borsten versehen (außer ^ Haaren) Blüten engzylindrisch, Röhren mit einigen Borsten; Frucht nur unten etwas bekleidet Blüten glockig, ziemlich dicht mit Borsten versehen (an der Frucht nur oben). . . Blüten langröhrig, schlank, mittelgroß, schmale Hüllblätter, meist autogam; Borsten nur gelegentlich am Ovarium; Frucht ohne Borsten; schlanke, zwerg- cereoide Körper Blütenröhren stets ohne Borsten, nur behaart (ebenso die Frucht) Körper nie cactoid in der Jugend Blütensaum nie auffällig schräg Stärkere Säulen mit trichterigen Blüten Schuppen nicht größer bzw. nicht abstehend und an der Frucht nicht auffällig dreikantig Höhere Cereen, Blüten mehr groß- trichterig, mehr nächtlich. . . . Mittelhohe bis niedrigere bzw. Kolonien bildende Cereen, Blüten kür- zer-trichterig und noch am Tage offen (z. T. mehrere Tage) . . . Schuppen am Ovarium groß, ziemlich abstehend, an der Frucht 3kan- tig und rot gefärbt (anlehnende Pflanzen; Zwischenstufe zu Erio- cereus?), Achseln stark behaart . Baumförmige Cereen mit kurzglockigen, seidig behaarten Blüten (z. T. sehr kurzhaarig), in der Nacht und über Tag offen (wie bei U.-G. 2 von Tri- chocereus) ‚ Schuppen an Röhre und Frucht ziemlich dichtstehend Niedrigere bzw. schlanke Säulenkakteen Blüten glockig-trichterig, dicht beschuppt Blüten trichterig, zierlicher als bei Trichocereus, wenig behaart.... Zwergpflanzen, mit langer, dünner Röhre Blütensaum meist ^ schräg, Röhre ^ S- förmig gekrümmt, dicht beschuppt; Frucht gering behaart Nacht- und auch Tagblüher? . . . Körper anfangs + cactoid (reduziert), z. T. säulig 83: Samaipaticereus Card. 84: Philippicereus Backbg. 85: Setiechinopsis (Backbg.) De Haas 86: Trichocereus (Berg.) Rice. U.-G. 1: Trichocereus U.-G. 2: Medioeulychnia Backbg. 87: Roseocereus (Backbg.) Backbg. 5: Eulychnia Phil. 89: Rauhocereus Backbg. 90: Haageocereus Backbg. 91: Fygmaeocereus Johns. & Backbg. 92: Weberbauerocereus Backbg.
30 Klassifikation Blütensaum gerade Blüten lang und + schlanktrichterig, nur behaart 93: Echinopsis Zucc. Untersippe 2: Heliotrichocerei Backbg. Schlüssel der Gattungen: Körper dicksäulig, später verzweigt Röhre bzw. Frucht mit Borsten, derbtrichterig Blüten in Scheitelnähe 94: Leucostele Backbg. Röhre und Frucht ohne Borsten 95: Helianthocereus Backbg. Blüten am Scheitel oder hoch sitzend . U.-G. 1: Helianthocereus Körper schlanker, niedrigere Kolonien bildend Blüten hochseitlich U.-G. 2: Neohelianthocereus Backbg. Körper zwergig cereoid Blüten zierlich trichterig 96: Chamaecereus Br. & R. Körper + flachkugelig reduziert, nie verlängert Blüten schlanktrichterig, ähnlich wie bei Echinopsis, etwas zierlicher und meist kürzer, Rippen + gekerbt bis beilhöckrig 97: Pseudolobivia (Backbg.) Backbg. Subtribus 2: Austrocactinae Backbg. Schlüssel der Sippen: Blüten aus älteren, mehr seitlichen Areolen bis tief blutig; Blüten + verlängert-trichterig Blüten aus jüngeren scheitelnahen Areolen, nie tief blutig; Blüten überwiegend kürzer Sippe 1: Lobiviae Backbg. Sippe 2: Austroechinocacti Backbg. Sippe 1: Lobiviae Backbg. Schlüssel der Untersippen: Röhre und Frucht behaart (in einem Falle die Frucht bestachelt) Untersippe 1: Eriolobiviae Backbg. Röhre und Frucht mit Haaren und zarten Borsten Untersippe 2: Chaetolobiviae Backbg. Röhre und Frucht kahl Untersippe 3: Gymnolobiviae Backbg. Untersippe 1: Eriolobiviae Backbg. Schlüssel der Gattungen: Blüten trichterig, nachts offen, selbstfertil bzw. autogam; Frucht stachlig 98: Acantholobivia Backbg. Blüten weit-trichterig; Frucht behaart Schuppen an der Röhre stachelspitz Mit Haarring im Grunde der Blüte.... 99: Acanthocalycium Backbg. Blüten trichterig, verschieden geöffnet, ohne Haarring; Frucht behaart 100: Lobivia Br. & R. Innere Hüllblätter ^ aufwärtsstehend bis zusammengeneigt, äußere abgebogen . . U.-G. 1: Lobivia Blütenkrone breittrichterig bis radf örmig ausgebreitet U.-G. 2: Neolobivia Backbg.
Klassifikation 31 Untersippe 2: Chaetolobiviae Backbg. Schlüssel der Gattungen: Blüten zierlich-trichterig, dünn behaart und beborstet 101: Mediolobivia Backbg. Nur freistehende Warzen; Pflanzen kugelig Griffel ganz freistehend U.-G. 1: Mediolobivia Warzig geteilte Rippen noch deutlich erkennbar oder bei langzylindrischen Arten z. T. mit kleinen Warzen Griffel überwiegend etwas verwachsen . . U.-G. 2: Pygmaeolobivia Backbg. Blüten stielig, Hüllblätter abstehend Griffel ganz mit der Röhre verwachsen . . 102: Aylostera Speg. Untersippe 3: Gymnolobiviae Backbg. Schlüssel der Gattungen: Blüten zierlich-trichterig, ohne Haare und Borsten Ohne Rübenwurzel und Furche; Stacheln nur borstig fein; Areolen rund 103: Bebutia K. Sch. Griffel ganz freistehend U.-G. 1: Rebutia Griffel etwas verwachsen U.-G. 2: Neorebutia Bewge. Mit Rübenwurzel; Stacheln + steifer; Areolen schmallang 104: Sulcorebutia Backbg. Sippe 2: Austroechinocacti Backbg. Die exakte Phytographie (Pflanzenbeschreibung) hat in erster Linie die Aufgabe, das von der Natur Geschaffene insgesamt genau zu erfassen. Seine systematische Ordnung verlangt heute aber auch die Berücksichtigung arealgeographischer Argumente, die sich aus der Betrachtung sowohl der einzelnen wie der gesamten Verbreitung ergeben. Stammesgeschichtliche Erwägungen sind dabei ein mehr theoretisches Sondergebiet, während sich die phyto- graphische Klassifikation an die wohlerwogene Einordnung von Tatsachen zu halten hat. Dabei mußte einmal systematisch die deutlich erkennbare Zweiteilung der Gesamtverbreitung in ein nördliches und ein südliches Großgebiet berücksichtigt werden (siehe die mit den Vorsilben „Austro-" und „Boreo-" gekennzeichneten Kategorien). Darüber hinaus lassen sich aber auch, für eine klarere Übersicht, konventionelle Trennungen nicht umgehen, wie das gattungsmäßige Auseinanderhalten von Trichoeereus und Echinopsis, eine schon seit langem erkannte Notwendigkeit. Aus dem gleichen Grunde mußte hier auch das besonders bei einigen Arten mehr Lobivia als Echinopsis ähnelnde Genus Pseudolobivia abgetrennt werden. Das Bestreben der Natur läuft offenkundig auf das Entstehen jeder Form und Zwischenform hinaus; sie schafft dabei nicht für den menschlichen Theoretiker oder unser Ordnungsbedürfnis. Dennoch gibt sie uns genug Tatsachen an die Hand, die dieses erleichtern, wie z.B. die obenerwähnte Zweiteilung der Gesamtverbreitung. Ohne deren Berücksichtigung gelang es bisher niemals, eine überzeugende systematische Ordnung zu finden. Die größte Schwierigkeit aber bedeutet die wohlgeordnete Erfassung der pazifischen Kugelkakteen wie der ähnlichen ost- andinen (Pyrrhocactus). Die südliche Andenhebung ist sehr alt und sie ließ daher schon seit unvordenklichen Zeiten keine Verbreitung von Ost nach West mehr zu. Wir wissen ferner nichts Genaues darüber, wie die pazifischen Arten entstanden. Die sich der Theorie enthaltende phytographische Systematik kann also nur annehmen, daß die Gattungen bzw. Arten der Westküste Südamerikas seit langen Zeiten einen getrennten eigenen Entwicklungsweg von vielleicht einmal gemeinsamen Ausgangspopulationen genommen haben, so daß es z. T. zu
32 Klassifikation gewissen Ähnlichkeiten kam. Geht man von diesem Gedankengang aus, trennt man danach schärfer, wird auch die systematische Einordnung dieser Kakteengruppe wesentlich erleichtert. Zur Bestimmung muß man sich dann freilich notfalls der Mühe unterziehen, die Gattungsmerkmale der nördlichen und der südlichen Gattungen miteinander zu vergleichen, und sich bei der ostandinen und der pazifischen Gruppe an die festgelegten Unterscheidungsmerkmale halten. Demgemäß trennte ich die „Austroechinocacti" in einen „Östlichen Zweig" und einen „Westlichen Zweig", um die systematische Ordnung mit den geologischen bzw. entwicklungsgeschichtlichen Tatsachen in Einklang zu bringen. (Sippe 2: Austroechinocacti): östlicher Zweig Schlüssel der Gattungen: Blüten (bzw. Ovarium und Frucht) bestachelt (z. T. Borstenstacheln) Blüten trichterig, ansehnlich; Körper weich 105: Austrocactus Br. & R. Blüten kurz, ansehnlich, i urnenförmig (Borstenstacheln) 106: Pyrrhocactus Berg, emend. Backbg. Blüten klein, stachlig, fast röhrenlos, innere Hüllblätter zusammenneigend 107: Brasilicactus Backbg. Blüten an der Röhre mit + Borsten (bei Bloss- féldia reduziert); Röhre + behaart Blüten + trichterig bis klein und nahezu röhrenlos Blüten ansehnlich; Früchte dünnhäutig auftrocknend 108: Parodia Speg. Blüten kurz, mäßig groß, in weißen Wollscheiteln; Frucht beerenartig bei der Reife in die Länge wachsend .... 109: Wigginsia D.M.Port. (Malacocarpus SD. non Fisch. & Mey.) Blüten ziemlich groß, kurzröhrig, breit öffnend; Frucht fleischig, rund, basal aufreißend; Wollscheitel 110: Eriocactus Backbg. Blüten trichterig, mittelgroß bis ziemlich groß, meist längere Röhre 111: Notocactus (K. Sch.) Berg, emend. Backbg. Frucht kleinkugelig, fleischig, aufplatzend U.-G. 1: Notocactus Frucht bei der Reife länglich, z. T. schlaff oder zerfallend U.-G. 2: Neonotocactus Backbg. Blüten klein, schwach-trichterig, oben mit Borsten; Frucht klein-kugelig, oben Borsten; Samen nicht staubfein (Blüten oft cleisto-bzw. autogam) 112: Frailea Br. & R. Blüten winzig-trichterig bis glockig (meist [?] autogam), Borsten an der Röhre fehlend, ebenso an der Frucht; Samen staubfein, mit größerem Nabel 113: Blossfeldia Werd. Blüten und Frucht ohne Borsten, nur Haare oder Filzspuren Blüten derbtrichterig, behaart, auch die kugelige, auftrocknende Frucht (Körper großkugelig) 114: Soehrensia Backbg.
Klassifikation 33 115: OrovaBR. & R. Blü*en zierlich, innere Hüllblätter zuein- andergeneigt; Röhre, Ovarium und Frucht nur mit Filzspuren; Frucht basal aufreißend, Samen herausfallend. ... Blüten und Frucht kahl, nur beschuppt Blüten größer, + röhrig-trichterig, größer beschuppt, auch die Frucht 116: Gymnocalycium Pfeiff. Blüten größer, fast urnenförmig, röhrenlos Frucht derb, beschuppt 117: Brachycalycium Backbg Blüten + klein, ebenso die Frucht Körper z. T. von einer Rübe durch stielige Verbindung getrennt Frucht kleinkugelig, nicht platzend . Körper flach auf einer dicken Rübe auf sitzend Frucht winzig, mit ganz wenigen Samen 119: 118: Weingartia Werd. Neowerdermannia Fric (zu Weingartia Werd.) (Sippe 2: Austroechinocacti): Pazifischer Zweig Schlüssel der Gattungen: Pflanzen später dickzylindrisch, ohne Filzscheitel, bis 1,50 m; Frucht fleischig. . 120: Bodentiophila Ritt, (unbeschrieben) Pflanzen nie dickzylindrisch werdend, Frucht nicht fleischig Scheitel wenig-filzig, manchmal fast kahl Blüten trichterig, weit öffnend Borsten an der Blüte vorhanden Blüten nicht röhrenlos, nicht diözisch Röhre -^ behaart, auch Ovarium und Frucht 121: Neochilenia Backbg. Röhre, Ovarium und Frucht nur mit Filzspuren 122: Horridocactus Backbg. Blüten röhrenlos, diözisch 123: Dclaetia Backbg. Borsten an der Blüte nicht vorhanden Röhre ziemlich kurz; Ovarium und Frucht dicht behaart 124: Reicheocactus Backbg. Blüten stielig-röhrig; innere Hüllblätter zueinandergeneigt Borsten oben an der Röhre und Frucht Röhre, Ovarium und Frucht nur mit Filzspuren 125: Neoporteria Br. & R. emend. Backbg. Pflanzen groß-und dick-kugelig, mit Filzscheitel Blüten glockig-trichterig, dicht weiß behaart, oben beborstet, ebenso die Frucht, basal öffnend 126: Eriosyce Phil. Pflanzen kugelig bis verlängert; Filzscheitel Blüten kurztrichterig, ziemlich klein, locker behaart, oben beborstet (auch die Frucht) Frucht bei der Reife + verlängert; Samen z. T. in einem Hautsäckchen 127: Islaya Backbg.
34 Klassifikation Blüten und Früchte wollig behaart, sonst aber denen von Copiapoa ähnlich 128: Pilocopiapoa Ritt. Blüten fast röhrenlos Blüte und Frucht kahl Frucht bei der Reife oben auseinanderplatzend (zweiEntwicklungsformen: cereoide und polsterförmige Pflanzen) 129: Copiapoa Bit. & R. Semitribus 2: Boreocereeae Backbg. Schlüssel der Subtribus: Cereoide Formen, in einigen Gattungen (der Echinocerei bzw. bei Arthrocereus) stark reduziert bis zwergig; mit einer + cactoiden aber schopftragenden Abzweigung '(Cephalocacti) Subtribus 1: Boreocereinae Backbg. Cactoide Formen (ohne Schopfbildung), in der Größe von Riesenformen bis zu zwergigen reichend (Parallelismus zum Südgebiet der Cactoiden); Blüten nie mit Stacheln oder Borsten (wie bei vielen südamerikanischen Gattungen), bei einer Anzahl aus der Axille erscheinend (nie bei den südamerikanischen Gattungen). . . Subtribus 2: Boreocactinae Backbg. Subtribus 1: Boreocereinae Backbg. Schlüssel der Sippen: Strauchig bis baumf örmig Blüten mit einer Reduktionslinie von Stacheln bis Borsten oder nur Haaren an der Röhre Röhren derb-trichterig; wenn mehr zylindrisch, kurzer Blütensaum; Frucht z. T. kahl (Nacht- und Tagblüher) Blüten ±: zylindrisch-glockig, klein, ohne und mit Haarring im Innern Röhren dicht mit Schuppen, Haaren und Borsten besetzt (Nachtblüher?) Kleincereoide Gruppen oder locker verzweigt, weichfleischig Blüten trichterig, bestachelt bis + beborstet (Tagblüher) Strauchige größere bis kleine Pflanzen Blüten ziemlich schlanktrichterig, größer Röhren stachlig-borstig bis nur behaart (Nachtblüher) Strauchige, aufrechte bis niederliegende Pflanzen Sippe 1: Leptocerei Berg. Sippe 2: Leocerei Backbg. Sipp“e 3: Echinocerei Backbg. Sippe 4: Nyctocerei Berg, emend. Backbg.
Blüten verschieden groß, + trichterig, z. T. eng- und schrägsaumig, stachlig bzw. borstenstachlig Röhren lang bis kurz (Tagblüher) .... Große, aufrechte Säulenkakteen (nur Hertricho- cereus buschig-niedriger) Blüten in Übergängen von trichteriger zu glockiger bis mehr zylindrischer Form, mäßig groß bzw. mittelgroß bis kleiner, in einem Fall (Polaskia) ziemlich klein Röhren mit einer vollständigen Reduktionslinie von stachlig-borstigen bis zu kahlen bzw. nackten, ebenso die Früchte, an denen z. T. erst Stacheln erscheinen; bei einer Zweiglinie mit beborsteten, behaarten bis zu kahlen Blüten werden verschiedene Arten von Cephalien entwickelt, in seitlichen, teils später ringsherum reichenden Bahnen oder auf dem Scheitel, z. T. später durchwachsen (Parallelismus zu einigen Gattungen der Ce- phalocerei); Tag- und Nachtblüher [zum Teil noch ungeklärt] Breit verzweigend, halb baumartig bis aufrecht strauchig Blüten klein und kahl, meist zu mehreren gleichzeitig aus einer Areole Röhren sehr kurz, kahl (Tag- und Nachtblüher) Buschig-strauchig, aufrecht bis überlehnend und auch baumförmig Blüten trichterig, + beschuppt, Röhren und Ovarien kahl (Nachtblüher) Strauchig bis baumförmig, aufrecht Blüten aus + modifizierten Areolen, ^ glok- kig bis trichterig-glockig oder + zylindrisch; Blütenzone mit Stachelverlängerung, zum Teil Rippenauflösung, Haarbildung (bis zur völligen Reduzierung), Cephalien verschiedener Art (Parallelismus zu entsprechenden Stufen der Pa- chycerei, bei denen die Cephalien aber, den starken Trieben entsprechend, viel kompakter sind), seitlich, z. T. in einer Rinne, oder am Scheitel Röhren mit Filz, Haaren, Borsten, bis kahl und nackt, in allen Übergängen (in einem Fall [Castellanosia: glockige Blüten] Tag-, sonst alle Nachtblüher) Kugelige Pflanzen mit Scheitelschöpfen (Abzweigung der Cephalocerei?) Blüten klein bis ziemlich groß; Beerenfrüchte Röhren kahl (Tag- und Nachtblüher). . . Klassifikation 35 Sippe 5: Heliocerei Backbg. Sippe 6: Pachycerei Berg, emend. Backbg. Sippe 7: Polyanthocerei Backbg. Sippe 8: Gymnocerei Berg, emend. Backbg. Sippe 9: Cephalocerei Backbg. Sippe 10: Cephalocacti Backbg.
36 Klassifikation Sippe 1: Leptocerei Berg. Schlüssel der Untersippen: Blüten trichterig oder (Neoabbottia) mehr zylindrisch (Nachtblüher) Untersippe 1: Nyctoleptocerei Backbg. Blüten glockig-zylindrisch, derb, ziemlich kurz (Tagblüher) Untersippe 2: Helioleptocerei Backbg. Untersippe 1: Nyctoleptocerei Backbg. Schlüssel der Gattungen: Buschige, gebogen-triebige Hochsträucher; wenige, hohe Rippen Blüten groß, meist bestachelt, ebenso die Frucht; Perianth trichterig 130: Acanthocereus (Berg.) Br. & R. Dünnstrauchige bis (z. T. dimorphe) rutenartig- triebigePflanzen mit (z.T.dickeren)Rüben Blüten schlanktrichterig, Perianth herabgebogen; Röhre, Ovarium und Frucht ^ steif borstenstachlig 131: Peniocereus (Berg.) Br. & R. Baumförmige Pflanzen, wenig-rippig Blüten großtrichterig, Stacheln an den Röhren fast reduziert; Filzring über der Nektarkammer Frucht birnförmig, kahl 132: Dendrocereus Br. & R. Blüten zylindrisch, kurzsaumig, nur kurz behaart Frucht eiförmig, kahl (die Gattung bildet die Blüten entweder hochseitlich oder aus dem Scheitel, z. T. aus einer ^ verfilzten Triebregion); Knospen borstenstachlig 133: Neoabbottia Br. & R. Untersippe 2: Helioleptocerei Backbg. Nur eine Gattung: Niederliegend, buschig bis hochstrauchig und 4: baumartig, meist dünnrippig Blüten glockig-zylindrisch, stachlig Frucht ^ bestachelt 134: Leptocereus (Berg.) Br. & R. Sippe 2: Leocerei Backbg. Schlüssel der Gattungen: Dünntriebige Pflanzen (Nachtblüher?) Blüten klein, ohne Haarring im Innern Röhren behaart und z. T. stachelborstig, dicht beschuppt (blühende Areolen mit verdickter Wolle) 135: Leocereus Br. & R. Baumförmige Pflanzen Blüten klein, mit längerem Haarring im Innern Röhren nur behaart (Blüten kurzsaumig) . 136: Zehntnerella Br. & R.
Klassifikation 37 Sippe 3: Echinocerei Backbg. Schlüssel der Gattungen: Niedrige, kräftige, aufrechte Einzelpflanzen (zylindrisch) bis + niederliegende, schlankere und ziemlich stark verzweigende bis Kolonien bildende Pflanzen Blüten kurz- bis langtrichterig, bestachelt, ebenso die Früchte 137: Echinocereus Eng. Elastische, dünn- bis langtriebig verzweigende schlanke Pflanzen mit Wurzelknollen Blüten ziemlich kleintrichterig, wie die Frucht mit + steifen Borstenstacheln ■: . . . 138: Wilcoxia Br. & R. Sippe 4: Nyctocerei Berg, emend. Backbg. Schlüssel der Gattungen: Sträucher mit schlankeren Ästen bzw. Trieben, ± aufrecht bis liegend Blüten trichterig, aus der Scheitelregion, z. T. auch der vorjährigen, die am Trieb verdickt markiert bleibt Röhre ^ lang, borstenstachlig Frucht borstenstachlig 139: Nyctocereus (Berg.) Br. & R. Blüten stark-bzw. ziemlich großtrichterig Röhre und Ovarium + behaart Frucht rot, ^ gering behaart, z. T. stachlig, platzend 140: Eriocereus (Berg.) Rice. Frucht gelblich, nur mit Filz, nicht platzend 141: Harrisia Britton Zwergige Pflanzen, z. T. aus holzigen größeren Wurzeln Blüten + schlank-trichterig, + behaart (auch die Frucht) 142: Arthrocereus Berg. Röhre dünn, schwach behaart U.-G. 1: Arthrocereus Röhre kräftiger, ziemlich dicht behaart. . U.-G. 2: Cutakia Backbg. Pflanzen kräftiger, niedrig-buschig oder liegend Blüten schlankröhrig Röhre nur am unteren Teil bestachelt Frucht bzw. Ovarium stachlig .... 143: Machaerocereus Br. & R. Sippe 5: Heliocerei Backbg. Schlüssel der Gattungen: Blüten gradsaumig Triebe ziemlich weich, wenig- (3—4- oder etwas mehr-) kantig, strauchig-lehnend Blüten großtrichterig Röhre mittellang, bestachelt Frucht bzw. Ovarium stachlig . . . 144: Heliocereus (Berg.) Br. & R. Triebe fester, dünn bis stärker, + niederhegend, reich verzweigte Kolonien
38 Klassifikation Blüten ziemlich klein Röhre kurz und dichtstaehlig Frucht bzw. Ovarium stachlig (Frucht kugelig, dichtstachlig) . . 145: Bergerocactus Br. & R. Blüten ± schrägsaumig Triebe schlank, weicher, z. T. aufrecht oder gebogen Blüten engröhrig Ovarium nur mitunter mit Stacheln Frucht stachlig 146: Rathbunia Br. & R. Sippe 6: Pachycerei Berg, emend. Backbg. Schlüssel der Gattungen: Pflanzen ohne cephalioide Bildungen Triebe derb, aufrecht Blüten ohne pergamentartige Schuppen Blüten klein; Hüllblätter nach unten gebogen Röhre sehr kurz Ovarium dicht beschuppt Frucht kurzstachlig 147: Polaskia Backbg. Blüten größer Röhre bzw. Blütenform nicht verengt Blüten glockig, am Scheitel Röhre und Ovarium behaart und beborstet Frucht bestachelt 148: Lemaireocereus Br. & R. emend. Backbg. Blüten trichterig-glockig Röhre dichtfilzig Ovarium dichtfilzig, ^ borstig Frucht + lang borstenstachlig oder nur filzig .... 149: Pachycereus (Berg.) Br. & R. Blüten trichterig Röhre lang behaart und dicht beborstet Ovarium behaart und borstig Frucht stachlig 150: Heliabravoa Backbg. Röhre mit Füz, kurzen Haaren und gelegentlich einer Borste in den Achseln Ovarium borstenstachlig Frucht stachlig 151: Marshallocereus Backbg. Röhre kahl, entfernt beschuppt Ovarium oben stachlig Frucht bestachelt (kurz) . . 152: Rooksbya Backbg. Röhre + kahl bzw. kurz befilzt Ovarium kurz befilzt Frucht stachlig 153: Ritterocereus Backbg. Röhre nur mit Filzspuren Ovarium nur mit Filzspuren Frucht nur gelegentlich mit winzigen Stächelchen . . 154: Carnegiea Br. & R. non Perkins
Klassifikation 39 Blüten zylindrisch-glockig bis breiter-saumig Röhre kahl, beschuppt Frucht ± kahl bis z. T. mit Borstenstächelchen und ^ Filzpolster .... Ovarium nicht verengt, Schuppenachseln an der Frucht mit ^ Filz und manchmal Börstehen oder + reduziert, z. T. Schuppen mit auftrocknender Verlängerung, dann abfallend (Dawson) Ovarium verengt, Blüten nicht zylindrisch-röhrig, sondern ausgesprochen -glockig; Bekleidung am ziemlich großschuppigen Ovarium völlig reduziert Blüten zylindrisch-trichterig Röhre dickfleischig beschuppt, starkfilzig, bestachelt Ovarium filzig, bestachelt Frucht fleischig-wandig, mit Filz und Stacheln .... Röhre bzw. Blütenform verengt Blüten ziemlich engzylindrisch, kurz behaart Röhre mit einzelnen Borsten Ovarium nur filzig Frucht stachlig (Areolen mehrblütig) Röhre ohne Borsten Ovarium mit Borsten Frucht stachlig Frucht (wie das Ovarium) mit Filz und nur gelegentlich mit einigen Borsten . . . Blüten mit pergamentartigen Schuppen Blüten ziemlich groß und dickglockig Röhre dicht mit umgebogenen Schuppen bekleidet, mit Filz Ovarium ebenso, mit Borsten Frucht (mit Filz und Borstenstacheln?) angeblich trocken Blüten kurzglockig, kleiner Röhre mit dreieckigen Schuppen besetzt, kahl Ovarium und Frucht trocken beschuppt, kahl Frucht fleischig 155: Neobuxbaumia Backbg. U.-G. 1: Neobuxbaumia U.-G. 2: Crassocereus Backbg. 156: Pterocereus McDoug. & Mir. 157: Marginatocereus (Backbg.) Backbg. 158: Stenocereus (Berg.) Rice. 159: Isolatocereus (Backbg.) Backbg. 160: Anisocereus Backbg. 161: Escontria Rose
40 Klassifikation 163: Mitrocereus (Backbg.) Backbg. Triebe schlanker, überbiegend bis liegend Blüten trichterig, nur mittelgroß (Morgen- blüher) Röhre wenig-schuppig, kahl Ovarium(schuppen) etwas befilzt und (Br. & R.) mit Stächelchen, die aber nicht immer oder erst später ausgebildet werden (beim Übergang zur Fruchtreife?) Frucht höckrig, klein, bestachelt, trocken werdend und dann basal öffnend („wie bei Oreocereus": Britton & Rose, The Cact., IV: 274) 162: Hertrichocereus Backbg. Pflanzen mit cephalioiden Bildungen Triebe groß, aufrecht Scheitelschöpfe bzw. -cephalien aus Filz, Haaren oder mit modifizierten Stacheln Schöpf aus Haarfilz und/oder stärker modifizierten Stacheln Blüten glockig, dicht behaart und beborstet Ovarium und Frucht ebenso . . Haarcephalium am Scheitel, das durchwachsen wird Blüten ^ glockig- bis röhrig-trichterig Röhre mit kleinen Schuppen, etwas Filz u. gelegentlich kurzen Borsten Ovarium und Frucht behaart, letztere kurz bestachelt. . . . 164: Neodawsonia Backbg. Seiten- bzw. Rundcephalien aus Haaren und z. T. auch Borsten Cephalium verbreiternd bis später ringsum wachsend, weißwollig mit Bst.-St. Blüten breittrichterig, gelblich bis rosa, behaart Frucht violettrot, schwach behaart Cephalium langborstig, später unregelmäßig verbreiternd, auch seitlich herablaufend, dazwischen nur kurze Wolle Blüten etwas zylindrisch Röhre mit flockigem Filz und wenigen Borsten Ovarium ebenso, Borsten mehr nach oben zu Frucht mit einigen Schuppen, Wolle und oben längeren Borsten (Samen komma- förmig) 166: Backebergia H. Bravo Cephalium aus Haaren und Borsten stets (?) einseitig an sich verjüngendem Triebende 165: Cephalocereus Pfeiff.
Klassifikation 41 Blüten kurzglockig Köhre etwas beschuppt, kahl Ovarium (und wohl auch Frucht) nackt1 167: Haseltonia Backbg. Sippe 7: Polyanthocerei Backbg. Schlüssel der Untersippen: Breitkronige, baumartige Pflanzen, im allgemeinen weiter oben verzweigend Ohne Stachelverlängerung an blühbaren Areolen (Tagblüher) Untersippe 1: Heliopolyanthocerei Backbg. Breitbuschige, stärkertriebige Pflanzen, im allgemeinen basal verzweigend Mit Stachelverlängerung bei einigen, an blühbaren Areolen (Nachtblüher) Untersippe 2: Nyctopolyanthocerei Backbg. Untersippe 1: Heliopolyanthocerei Backbg. Nur eine Gattung: Blüten klein, z. T. mehrere gleichzeitig Röhre fast fehlend Ovarium kugelig, mit Schuppenspuren Frucht nackt 168: Myrtillocactus Cons. Untersippe 2: Nyctopolyanthocerei Backbg. Nur eine Gattung: Röhre kurz, aber ausgebildet, schlank, kurz beschuppt Ovarium mit mehreren Schüppchen Frucht klein, kahl oder zuweilen mit Stächelchen 169: Lophocereus (Berg.) Br. & R. Sippe 8: Gymnocerei Berg, emend. Backbg. Schlüssel der Gattungen: Blüten fast geknickt-gebogen, glockig über der Röhre Röhre mit großen Schuppen, derb-kurztrich- terig, beschuppt, kahl Ovarium kurz, dichtschuppig, kahl Frucht klein, gebuckelt, kahl, Schuppen fast halbmondförmig 170: Brasilicereus Backbg. Blüten schlankzylindrisch, kahl, mittelgroß; Griffel nicht allein sitzenbleibend, sondern die ganze vertrocknende Blüte 171: Monvillea Br. & R. Röhre mit kleinen Schuppen, kahl Ovarium und Frucht ^ rundlich .... U.-G. 1: Monvillea Ovarium und Frucht schlank-oblong (Frucht fast keulig bzw. ellipsoid) . . U.-G. 2: Ebneria Backbg.
42 Klassifikation Ovarium und Frucht oblong bis + ovoid U.-G. 3: Hummelia Backbg. Blüten sehr groß, nach Abblühen abfallend; Griffel sitzenbleibend Röhre wenig beschuppt; Frucht glatt . . . 172: Cereus Mill. Frucht aufreißend U.-G. 1: Cereus Frucht nicht aufreißend U.-G. 2: Neocereus Backbg. Sippe 9: Cephalocerei Backbg. Schlüssel der Untersippen: Ohne eigentliche Cephalien, nur mit verlängerten Stacheln in blühbaren Areolen oder i Areolenhaa-ren in der Blühzone . . . Untersippe 1: Acephalocerei Backbg. Mit pseudocephaliumartiger Woll- bzw. Haarmasse auf den normalen Areolen, ohne Rippenauflösung, mit Deckelfrucht (Blüten sehr klein) Untersippe 2: Hemicephalocerei Backbg. Mit Cephalien verschiedener Art, als seitliche Zonen, zum Teil aus Furchen, oder als verdickte Masse von Haarfilz und Borsten, oder als Scheitelschöpfe mit Haaren und Borsten bzw. als jährliche Bildungen, die durchwachsen werden und ringähnlich stehenbleiben Untersippe 3: Eucephalocerei Backbg. Untersippe 1: Acephalocerei Backbg. Schlüssel der Gattungen: Ohne cephaliumartige Blühzonen Ohne Haarbildung, nur mit Stachelverlängerung Blüten glockig (Tagblüten!) Röhren dicht beschuppt, mit Filzpolstern Ovarium und Frucht ebenso (Stachelverlängerung borstig; Samen klein; Frucht rundlich) 173: Castellanosia Card. Mit + verstärkter Haarbildung in der Blütenzone, z. T. reduziert (alle Nachtblüher) Früchte oblong Areolenhaare sehr gering Blüten trichterig-glockig, in der Mitte etwas eingeengt Röhre kahl Ovarium oblong Frucht dickwandig, Samen groß und matt 174: Subpilocereus Backbg. Früchte gedrückt rundlich und + runzlig Areolenhaare meist stärker ausgebildet (nur bei der Übergangsstufe U.-G. Mediopilocereus reduziert bzw. Röhre noch mit Filzspuren) Blüten glockig bis glockig-trichterig
Klassifikation 43 Röhre nicht ausgesprochen eingeengt Ovarium rundlich Frucht kahl, mit blanken, kleinen Samen 175: Pilosocereus Byles & Rowl. (Areolenhaare reduziert) Röhre mit Filzspuren U.-G. 1: Mediopilocereus Backbg. (Areolenhaare nicht reduziert, z. T. lang und dicht) Röhre kahl U.-G. 2: Pilosocereus Untersippe 2: Hemicephalocerei Backbg. Nur eine Gattung: Mit pseudocephaliumartiger Woll- bzw. Haarmasse, keine Borsten, nur verlängerte Stacheln Blüten sehr klein Röhre winzig, innen unten mit einem Kranz von Schüppchen Frucht sehr klein, mit Deckel (Sämlinge unten mit langen Borsten) 176: Micranthocereus Backbg. Untersippe 3: Eucephalocerei Backbg. Schlüssel der Gattungen: Mit echten Cephalien aus Wolle und/oder Borsten oder als Haarkränze Seitencephalien, später nicht das Triebende umfassend Oberflächencephalium, z. T. leicht eingezogen, aber nicht bis zur Achse und ohne Rinne Blüten klein, gestaucht zylindrischglockig, sehr kurzsaumig; Nektarkammer ziemlich geschlossen Cephalium aus einer braunrötlichen Wollmasse Samen ohne großes Hilum Pflanzen baumförmig, anfangs ohne basalen Borstenkranz . . Blüten größer, + trichterig bis glockig- trichterig; Nektarkammer nicht ziemlich geschlossen Cephalium aus gelblichweißer Wolle mit langen, schwarzen Borsten Samen mit großem Hilum Pflanzen strauchig, anfangs mit basalem Borstenkranz .... Cephalium aus bräunlichweißer Wolle, ohne Borsten 177: Facheiroa Br. & R. 178: Thrixanthocereus Backbg. 4 Kakteenlexikon
44 Klassifikation Samen ohne großes Hilum Pflanzen strauchig, basal verzweigend, ohne basalen Borstenkranz 179: Pseudoespostoa Backbg. Seitencephalien in der Jugend, später -das Triebende umfassend, nicht eingesenkt, z. T. langborstig (180) Blüten fast walzenförmig, kurzsaumig Röhre, Ovarium und Frucht lang seidig, bräunlich behaart und beborstet 180: Vatricania Backbg. Blüten ^ glockig, ziemlich kurzsaumig Röhre bzw. Frucht kahl 181: Austrocephalocereus (Backbg.) Backbg. Stufen- oder ± ringförmige bis herablaufende Blütenzonen aus Wollflocken, z. T. fellartig dicht Blüten ^ glockig-trichterig Röhre, Ovarium und Frucht locker behaart 182: Neobinghamia Backbg. emend. Backbg. Rinnencephalien, an der Triebseite tiefer eingesenkt, aus Wolle und z. T. (184) mit Borsten Blüten trichterig, mittelgroß Röhre, Ovarium und dickbeerige Frucht locker behaart .... 183: Espostoa Br. & R. Blüten ^ glockig emend. Werd. Röhre und Ovarium etwas beschuppt, kahl Frucht eine nackte Deckelfrucht. . 184: Coleocephalocereus Backbg. Scheitelcephaljen aus Wolle und Borsten (später durchwachsen und einige Zeit noch blühbar bleibend) Blüten mittelgroß, etwas nach außen abwärts gekrümmt Röhre, Ovarium und die längliche oder gedrückte Frucht glatt (Ce- phalium mehr ein Borstenkranz mit Wolle darin) 185: Stephanocereus Berg. Blüten ziemlich klein und engröhrig, bei der Vollblüte aber den Saum weit öffnend Röhre, Ovarium und Deckelfrucht ^ glatt (Früchte rund bis kreiseiförmig, mit Blütenrest) 186: Arrojadoa Br. & R. non Mattf Sippe 10: Cephalocacti Backbg. Schlüssel der Untersippen: Tagblüher Cephalien im Alter erhaben bis zylindrisch Blüten klein, Früchte ähnlich denen von Mamillaria Untersippe 1: Heliocephalocacti Backbg.
Klassifikation 45 Nachtblüher Cephalien im Alter nie zylindrisch, breit geformt Blüten ziemlich groß bzw. lang; Früchte: dickere Beeren Untersippe 2: Nyctocephalocacti Backbg. Untersippe 1: Heliocephalocacti Backbg. Nur eine Gattung: Körper kugelig bis + verlängert Scheitelschopf, anfangs -^ flach, später meist höher und z. T. langzylindrisch, vorwiegend aus rötlichen dichten Borsten und Filz (Tagblüher) Blüten klein, kurz, nackt, Hüllblätter bei Vollblüte oft etwas umschlagend Früchte ähnlich denen von Mamillaria, keulig-länglich, weiß und rot, nackt, mit kleinem Deckel und Blütenrest . 187: Melocactus Lk. & 0. Untersippe 2: Nyctocephalocacti Backbg. Nur eine Gattung: Körper nur kugelig Scheitelschopf nie zylindrisch bzw. verlängert wachsend, sondern später mehr verbreiternd, aus weißer Wolle und mit + Borsten, in einem Falle fehlend (Nachtblüher) Blüten lang und engröhrig, die äußeren und inneren Hüllblätter lang nach außen umbiegend, zum Ovarium hin allmählich kürzer werdend; Röhre nach unten zu nackt Frucht eine rundliche, nackte Beere . . 188: Discocactus Pfeiff. Subtribus 2: Boreocactinae Backbg. Schlüssel der Sippen: Blüten aus den Areolen, diese z. T. + verlängert Sippe 1: Boreoechinocacti Backbg. Blüten aus der Axille, bzw. z. T. aus dem Grunde halber oder ganzer Furchen (nicht Lang- areolen) Sippe 2: Mamillariae Berg, einend. Backbg. Sippe 1: Boreoechinocacti Backbg. Schlüssel der Untersippen: Blüten aus Areolen, ohne Drüsen; ohne wäßrige Früchte Untersippe 1: Euboreoechinocacti Backbg. Blüten aus der Basis von Langareolen mit Drüsen oder aus Langareolen ohne Drüsen, dann Früchte wäßrig (Übergang zu den Coryphanthae) Untersippe 2: Mediocoryphanthae Backbg.
46 Klassifikation Untersippe 1: Euboreoechinocacti Backbg. Schlüssel der Gattungen: Blütenröhren ^ trichterig, z. T. glockig, mit Wolle, auch an der Frucht Mit festen Stacheln, keiner hakig Schuppen ziemlich dicht und fest, spitzig Ovarium und Frucht (oblong) ziemlich stark bewollt, letztere basal öffnend Ovarium reich befilzt Frucht (kugelig) anfangs auch befilzt, später + verkahlt, unregelmäßig aufreißend Mit meist weicheren oder fehlenden Stacheln (feste nur bei A. ornatum) Schuppen weniger dicht bzw. fest Ovarium und Frucht (kugelig) lockerer behaart Frucht oben sternförmig öffnend . . Frucht basal öffnend Blütenröhren bzw. Blüten fast glockig, nur mit Filzspuren, auch an der Frucht Mit meist elastischen Stacheln, Mittelstacheln z. T. hakig Schuppen dünn, locker Ovarium und Frucht mit Filzspuren Frucht + oblong, basal öffnend . . . Blütenröhren ^ trichterig, kahl, aber ^ beschuppt Körper fest Stacheln lang, papierartig Lange, kantige Warzen (unten + gekielt), fest Blüten langröhrig Köhre größer beschuppt Frucht trocken, beschuppt, spindelförmig, basal öffnend . . . Stacheln sehr kurz, wenn vorhanden Statt Rippen stark verlängerte kantige Warzen (unten gerundet), weich Blüten langröhrig, zentral, aus jüngsten Areolen Köhre glatt Frucht keulig, schnell reifend . . Stacheln fest, nicht sehr kurz Rippen ohne warzige Höcker Stacheln z. T. hakig Blüten bzw. Röhre stark beschuppt; Frucht basal öffnend Blüten bzw. Röhre weniger stark beschuppt Frucht klein, wenig beschuppt, basal öffnend 189: Echinocactus Lk. & 0. 190: Homalocephala Br. & R. 191: Astrophytum Lem. U.-G. 1: Astrophytum U.-G. 2: Neoastrophytum Backbg. 192: Sclerocactus Br. & R. 193: Leuchtenbergia Hook. 194: Neogomesia Castan. 195: Ferocactus Br. & R. 196: Hamatocactus Br. & R.
Klassifikation 47 Rippen meistens schmal und i gewellt Stacheln nie hakig Blüten meist kürzer Röhre und Frucht klein beschuppt, basal öffnend (Stacheln äußerst variabel) (Rippen scharfkantig, nur in einem Fall breiter) Rippen stark quergefurcht Stacheln nie hakig Blüten bzw. Röhre beschuppt Frucht rundlich, unregelmäßig (!) aufreißend Höckerrippen (Rippen i in fast warzige Höcker aufgetrieben) (Areolen ± verlängert) Rippen stärker bzw. höher (als bei Echiriomastus) Blüten ansehnlich, größer, breiter öffnend Frucht wenig-schuppig, basal öffnend Rippen zierlicher, zahlreicher, Höcker zierlicher (als bei Thelocactus) Blüten kleiner, nicht breit öffnend Frucht wenig-schuppig, basal öffnend Bestachlung durchweg stärker verflochten Warzen statt Rippen (Rippen in freistehende "Warzen aufgelöst) Blüten kleiner, undeutlich trichterig, + geschuppt Röhre dicht mit trockenen ge- wimperten Schuppen besetzt (Blüte fast radförmig) Ovarium mit gewimperten Schuppen 201: Utahia Br. & R. Röhrenschuppen nicht gewimpert Ovarium und Frucht nackt . . 202: Pediocactus Br. & R. Röhre und Frucht nackt, letztere beerenartig, meist in der Scheitelwolle versteckt, oben querreißend 203: Gymnocactus Backbg. Stacheln weich, die unteren meist abfallend Früchte verschieden öffnend, z. T. basal, zerreißend oder verfallend (jedenfalls nicht als schlanke Beeren weit herausgeschoben, ähnlich denen von Mamillaria) Warzen ungewöhnlich geformt, quer- oder hoch-vierflächig, gestutzt 197: Echinofossulocactus Lawr. 198: Coloradoa Boiss. & Davids. 199: Thelocactus (K. Sch.) Br. & R. 200: Echinomastus Br. & R.
48 Klassifikation Blüten etwas glockig öffnend Röhre oben mit trockenrandigen Schuppen Frucht fast nackt, seitlich aufreißend (Samen hier allein staubfein) 204: Strombocactus Br. & R. Warzen schuppenartig aufgebogen Blüten etwas trompetenförmig Röhre nur oben mit Hüllblattresten, sonst kahl Frucht keulig, kahl, basal aufreißend 205: Obregonia Fric Warzen winzig, rund Stacheln abgeflacht, papierdünn, länger sitzenbleibend Blüten zylindrisch-glockig, mäßig weit öffnend Ovarium ^ beschuppt, mit Filzspuren und (oben) z. T. winzigen Stacheln, flach Frucht ziemlich trocken, kugelig, dünnhäutig, längsreißend, oben 1—2 Schuppenreste 206: Toumeya Br. & R. Warzen kurzzylindrisch, gestutzt, klein Stacheln korkartig, außen z. T. 4: haarfilzig, doch mit festem Kern, rund bis gedrückt-rund, länger sitzenbleibend Blüten klein, röhrenlos, i glockig- trichterig Ovarium nackt (?) Frucht halb-trocken, kreiseiförmig, 1 oder mehrere winzige Schuppen 207: Navajoa Croiz. Stacheln dünn, bald haarartig und lang, sitzenbleibend Blüten klein, nackt, weit offen Röhre kurz, kräftig Frucht trocken, verkehrt-eiförmig, von oben her mit klaffendem Seitenriß öffnend 208: Pilocanthus B. W. Benson& Backbg. Warzen breit-niedrig, klein Stacheln -± zusammengedrückt bis borstenartig, gewöhnlich bald abfallend Blüten + stielig-trichterig, z. T. locker öffnend, 4i nackt Röhre nur oben mit Schuppenspuren Frucht eine anfangs fleischige, nackte Beere, mit winzigem Deckel, querreißend (z. T. oben mit Schuppenspuren) .... 209: Turbinicarpus (Backbg.) F. Buxb. & Backbg.
Klassifikation 49 Früchte beerenartig, lang hervorgeschoben Faltig gestauchte Kippen mit Nebenrippen ; Stacheln klein, bald abfallend Blüten trompetenförmig, wenigblättrig Eöhre stielig 210: Aztekium Böd. Körper weich Stachellose Kippen Blüten klein Köhre kurz, winzig beschuppt (nur die ersten Sämlingsstacheln sind etwas fiedrig und bald abfallend; statt der Stacheln oft längere Filzbüschel) Frucht beerenartig, hervortretend . 211: Lophophora Coult. Körper mamillarienartig, mit winzigen Wärzchen und feinen Stächelchen Blüten winzig, im Wollscheitel (einige Arten haben längere Wurzeln) Frucht beerenartig, hervortretend . 212: Epithelantha (Web.) Bit. & R. Untersippe 2: Mediocoryphanthae Backbg. Schlüssel der Gattungen: Körper später länglich wachsend Rippen -^ warzenförmig aufgetrieben Ein langer Mittelstachel, gehakt Langareolen mit Drüsen Blüten aus dem Grunde der Areole Röhre mit dreieckigen Schuppen Frucht oblong, fleischig (eßbar) beschuppt 213: Glandulicactus Backbg. Körper später + länglich oder auch ^ kugelig bleibend Rippen stark warzenförmig geteilt Ein Mittelstachel gehakt Areolen ohne Drüsen Blüten klein, kurztrichterig Ovarium mit wenigen dünnen Schüppchen Frucht wäßrig, ähnlich der von Coryphantha (Br. & R.) Samen braun oder schwarz (eine Art macht größere Rüben, mit dem Körper durch dünnen Hals verbunden) 214: Ancistrocactus Br. & R. Sippe 2: Mamillariae Berg, emend. Backbg. Schlüssel der Untersippen: Blüten aus Furchen oder deren Rudimenten, ±: zentral-ständig Untersippe 1: Coryphanthae (Berg.) Backbg.
50 Klassifikation Blüten nur aus der Axille, ^ seitlich- bis kranzständig Blüten behaart Untersippe 2: Mediomamillariae Backbg. Blüten kahl Untersippe 3: Eumamillariae Backbg. Untersippe 1: Coryphanthae (Berg.) Backbg. Schlüssel der Gattungen: Blüten aus der Basis von Furchen Früchte nie basal aufreißend Warzen normal geformt Frucht nicht wäßrig, dünn auftrocknend Samen hart Blüten etwas größer, im Scheitel Ovarium etwas beschuppt ... Blüten aus dem Grunde einer vollständigen Furche . . . Blüten hinter unregelmäßig ausgebildeten Furchen (pseudo- axillär), z. T. Hakenstacheln (wie sie bei den Eumamillariae auch als entsprechende Stufen gefunden werden) . . Frucht + rot, ±' saftig-fleischig, nicht rasch reifend Samen hart, -^ schwarz Blüten nahe dem Scheitel, größer Ovarium nackt Warzen später zurückgehend Samen mit großem Arillus . Blüten im Scheitel, klein Warzen später stehenbleibend Samen mit kleinem Arillus Frucht zuweilen mit einem Schüppchen Frucht grünlich, wäßrig, rasch reifend Samen weich (gelb)braun Furchen nur über die halbe Warze Blüten im Scheitel, meist größer Ovarium mit Schuppenspuren, in den Achseln schwach filzig . Furchen über die ganze Warze . . . Blüten mittel- bis sehr groß Ovarium mit oft 1—2 stachelartig geformten Schuppen, kahl . . Ovarium (und Frucht) völlig nackt Warzen nicht normal geformt, Samen nicht weich Warzen nicht dachziegelig gestellt und nicht seitlich zusammengedrückt, + runzlig, mit Areolenspalt 215: Neolloydia Br. & R. U.-G. l:Neolloydia U.-G. 2: Cumarinia (Knuth) Backbg. 216: Neobesseya Br. & R. 217: Escobaria Br. & R. 218: Lepidocoryphantha Backbg. 219: Coryphantha (Eng.) Lem. U.-G. 1: Neocoryphantha Backbg. U.-G. 2: Coryphantha
220: Roseocactus Berg. Frucht auftrocknend Blüten aus (z. T. verkürzter) Furche oder deren Grunde, zentral . . Warzen dachziegelig gestellt und schuppenartig Frucht nackt Blüten aus der Axille (pseudoaxil- lär?, d. h. aus rudimentärer Furche [?]) 221: Encephalocarpus Berg. Warzen seitlich zusammengedrückt, z.T. holzig fest; Furche am First Frucht zerfließend (im Scheitel) Blüten + glockig-trichterig, mit kurzer Röhre, aus jüngsten Warzen bzw. unvollständiger Furche? 222: Pelecyphora Ehrenbg. Untersippe 2: Mediomamillariae Bagkbg. Nur eine Gattung: Blüten aus der Axille, behaart Warzen ohne Furchen Frucht trocken, behaart 223: Ortegoeactus Alex. Untersippe 3: Eumamillariae Bagkbg. Schlüssel der Gattungen: Blüten aus der Axille, kahl Warzen ohne Furchen Blüten ohne stärkere, längere Röhren Frucht nicht basal aufreißend Warzen i modifiziert, fest Pflanzen mit Milchsaft, kugelig Warzen seitlich zusammengedrückt und gestutzt, klein Blüten mehr seitlich erscheinend Frucht nackt, längliche Beere, reif hervortretend Pflanzen ohne Milchsaft, niedrig Warzen hornig, dreiseitig, groß Blüten groß (Areolen winzig, z. T. unterdrückt) Frucht nackt, oblong . . . Warzen normal, fest, kleiner und schlanker, konisch, rundlich oder ^ kantig, nicht basal verbunden Pflanzen mit und ohne Milchsaft, + rundlich oder + verlängert Blüten meist klein, fast röhrenlos, um den Scheitel erscheinend Griffel freistehend Frucht nach + langer Ruhe reifend, oft erst im nächsten Jahr, dann hervorgeschoben 224: Solisia Br. & R. 225: Arioearpus Scheidw.
52 Klassifikation Sektion 1: Galactochylus K. Sch. Mit Milchsaft; verletzte Warzen milchend Sektion 2: Subhydrochylus Backbg. Milchsaftschläuche im Körper; Warzen bei Verletzung nicht milchend Sektion 3: Hydrochylus K. Sch. Mit wäßrigem Saft Untersektion 1: Parvi- florae Backbg. Mit kleinen Buten Untersektion 2: Grandi- florae Backbg. Mit ziemlich großen Blüten In allen Sektionen auch hakenstachlige Stufen. . 226: Mamillaria Haw. Pflanzen mit Milchsaft, flach auf dickeren Rüben Blüten ansehnlich, kurzröhrig Griffel freistehend Frucht immer im gleichen Jahr reifend? 227: Porfiria Böd.*) Pflanzen ohne Milchsaft, + kugelig Blüten größer, mit ziemlich schlanken Röhren Griffel freistehend Samen nicht mit großem, korkigem Nabel 228: Krainzia Backbg. Samen mit großem, korkigem Nabel 229: Phellosperma Br. & R. Warzen meist verlängert und weich Pflanzen ohne Milchsaft, + rundlich-niedrig Blüten teils größer-trichterig, teils kleiner; Röhre nicht sehr lang oder derb Griffel teilweise mit der Röhre verwachsen (alle?) Frucht grünlich, lang- bis kurzkeulig bzw. stark verlängert oder dickrund, bei Reife hervorgeschoben; Stacheln zuerst nicht fest, ziemlich locker stehend, z.T. hakig 230: Dolichothele (K. Sch.) Br. & R. emend. Backbg, *) getrennt aufgeführt, da der Name noch öfter im Gebrauch; gehört m. E. zu Mamillaria.
Klassifikation 53 Frucht bei der Keife auftrocknend und basal aufreißend, Samen in einer Vertiefung sitzenbleibend Warzen breitrund, fest, basal etwas verbunden Pflanzen ohne Milchsaft Blüten ziemlich groß, trichterig Griffel z. T. mit der Röhre verwachsen 231: Bartschella Br. & K. Blüten mit stärkeren, längeren Röhren Frucht bei der Reife nicht basal aufreißend Warzen nicht weich, nicht basal verbunden Pflanzen ohne Milchsaft, rundlich, große Polster oder Kolonien bildend Blütensaum normal Blüten mit langer, derber, dicht beschuppter Röhre, ebenso Ovarium 232: Mamillopsis (Mohren) Web. Pflanzen ohne Milchsaft, zylindrisch, verzweigt Blütensaum schief Blüten mit längerer nackter Röhre und Ovarium 233: Cochemiea (K. Brand.) Walton
Verzeichnis der Gattungen, Arten und Varietäten Hierunter werden, ergänzend zu den in der Klassifikation wiedergegebenen Unterscheidungs- Merkmalen der Gattungen, diese näher beschrieben und ihre Arten mit Beschreibungen der Hauptkennzeichen aufgeführt. Die Neufunde sind meist eingehender behandelt. Die „Differentialdiagnosen", die kein Ersatz für die längeren botanischen Beschreibungen sein sollen, haben ihnen gegenüber jedoch den Vorteil, daß sie — ähnlich wie ein Schlüssel — die für die Artabtrennung maßgebenden „unterscheidenden Kennzeichen" in anschaulicher Form wiedergeben. Hierbei dienen die halbfett gedruckten Abkürzungen der wichtigsten Pflanzenteile der besonders schnellen Orientierung und erleichtern diese bei größeren Gattungen noch dadurch, daß etwaige Untergliederungen in der Gattungsbeschreibung wiedergegeben werden, bzw. auch durch eingeklammerte Zahlen hinter den Artnamen, so daß man gegebenenfalls nur diejenigen Beschreibungen durchzusehen braucht, die den entsprechenden Untergattungs- oder Reihenvermerk tragen. Wo hinter den Namen Literaturhinweise gegeben wurden, handelt es sich um Arten" oder Kombinationen, die erst nach Erscheinen meines Handbuches „Die Cactaceae" veröffentlicht worden sind. Sie stellen damit auch dessen Ergänzungen dar. Das Lexikon soll durch seine bildsam straffe Darstellung die Auswahl der Arten und die Übersicht über ihre charakteristischen Kennzeichen, besonders auch der Neufunde aus jüngerer Zeit, vereinfachen und zugleich eine praktische Hilfe zur raschen Auffindung der richtigen Namen sein, sei es, um eine vorhandene Pflanzenbezeichnung nachzuprüfen, oder — falls eine Pflanze namenlos ist und man an Hand der Klassifikation ihre Gattungszugehörigkeit ermitteln konnte — für die Feststellung, um welche Art es sich handelt. Artnamen, die man unter der betreffenden Gattung nicht findet, sind im Sinne dieses Lexikons ungültige Kombinationen und evtl. unter anderen, nahestehenden Gattungen zu suchen. Es wurden auch hierfür viele Hinweise gegeben. Eine Anzahl neuer Namen Kitters (z. B. unter Pyrrhocactus; Chüeorébutia) sowie einiger anderer Autoren mußten hier zu den Gattungen umgestellt werden, zu denen sie nach meiner Klassifikation gehören. Die Wiedergabe der Beschreibungen bedeutet (z. B. im Falle Ritters) kein Urteil über die Berechtigung ihres Artranges usw., sondern sie wurden, der Aufgabe des Lexikons gemäß, unverbindlich so registriert, wie sie veröffentlicht worden sind.
Acanthocalycium 57 Acanthocalycium Backbg. (99) Kugelige bis verlängerte Pflanzen mit weißen, rosa, roten oder gelben, trichterigen Blüten, deren Röhren- und Fruchtknotenschuppen oben zu Stacheln umgewandelt sind; im inneren Röhrengrund der Blüte wird ein kleiner wolliger Ring gebildet. Bisher 12 Arten bekannt. — Verbreitung: Nördliches Argentinien [O. ® P.]. Acanthocalycium brevispinum Ritt. — „Taxon", XIII: 4, 144. 1964. K. bis 50 cm lg.; Ri. 14—25, bis 1,5 cm h.; Ar. eingesenkt, bis 8 mm entfernt; Mst. 2—6 (bei A. thio- nanthum 1—4, Bst. wie bei diesem); B. mit schmalen Seh. (bei A. thionanthum mit breiteren); Bl. wie bei A. thionanthum, nur kürzere R. und Perigonbl.; Fr. dunkelgrün, 1,5 cm gr.; S. 1,5 mm lg., dunkel, Nabel weiß. — Argentinien (Prov. Salta, südl. Cafayate, nahe Prov. Tucuman) (FR 968). Mangels Abb. gibt die Beschreibung wenig Aufschluß, ob als eigene Art berechtigt. Acanthocalycium catamarcense Ritt., unbeschrieben: aus Winter-Samen gezogene Pflanzen sind mehr grau als grün; Bi. 13; St. anfangs schwarz mit rotem Fuß, später ± rosa-hornfarben; Bst. bis ca. 9, strahlend abstehend, ziemlich lang; Mst. 1, so lang wie die Rst.; Bl. ? — Argentinien (Catamarca). Ob die Art von A. glaueum Ritt, hinreichend abweicht, läßt sich danach nicht sagen. Acanthocalycium chionanthum (Speg.) Backbg. K. kugelig bis zylindrisch, graugrün, bis 7 cm h. und 6,5 cm 0; Bi. 13—15, niedrig, gerundet; Ar. elliptisch; St. 7—9, gerade, randständig, steif pfriemlich, aschgrau; Bl. 4,5 cm lg., weiß; Gr. grün; N. 13, weiß; Bing braun. — Argentinien (Salta: bei Cachi). Acanthocalycium glaueum Ritt. — „Taxon", XIII: 4, 143. 1964. K. blaugrün, bis 7 cm 0, 15 cm h.; Wz. derb; Bi. 8—14, stumpf, bis 1,5 cm h., gekerbt; Ar. 1,5—2 cm entfernt, weiß; St. gleichmäßig schwarz, unten derber; Bst. 5—10, 5—20 mm lg., pfriemlich, gerade; Mst. 0, zuweilen 1—2, im oberen Ar.-Teil; Bl. 6 cm lg. und 0, weiß beflockt; B. mit oben borstig verlängerten Seh.; Pet. goldgelb, oben gerundet; Ring weiß; Fr. bis 2 cm 0, dunkelgrün, kugelig; S. 1,5 mm gr., braun bis dunkler, Nabel weiß. — Argentinien (Prov. Catamarca, nördlich Belén) (FR 970). Acanthocalycium griseum Backbg. — Descr. Cact. Nov., III: 5.1963 (Pyrrhocactus griseus n. nud., „Die Cactaceae", 3907, Abb. 3548, 1962). K. erst kugelig, dann länglich, bis 15 cm 0, bleigrau; Ri. ca. 11; St. zuerst 3, später 5, stärker pfriemlich, basal verdickt, bis ca. 1,5 cm lg., seitlich und (einer) abwärts gerichtet, alle zuerst schwarz, feucht nach unten zu rötlich mit hellem Fuß; BL ca. 4 cm lg. und 0, kräftig, mit aufgerichteten, ± anliegenden graubraunen H. und feinen, dunklen Sch.-Stachelspitzen; Bing kurz, fein und bräunlich, an der Stbf.-Basis; Pet. gelb, bis 9 mm br.; Sep. mit bräunlicher Tönung und Mittellinie. — Nordargentinien (ohne näheren Standort; von Fechser gefunden). (Abb. 1.) Es ist auch eine var. rubriflorum n. nud. mit roten Bl. berichtet. Acanthocalycium klimpelianum (Weidl. & Werd.) Backbg. K. flachrund, dunkelgrün, bis 10 cm 0; Bi. ca. 19, schmalrückig, leicht gekerbt; Ar. elliptisch, gelbbraun-filzig, 6 mm lg.; St. gerade, pfriemlich, anfangs braunspitzig; Bst. 6—8 (—10), ungleich; Mst. (1—) 2—3 (—4), der unterste längste abwärts weisend; Bl. 3—4 cm lg., weiß; Stbf. weiß; Bing weiß. Argentinien (bei Cördoba). Acanthocalycium peitscherianum Backbg. K. flachrund, graugrün, ca. 8 cm h., 10 cm 0; Bi. 17, 1 cm h.; Ar. 2 cm entfernt, hellgelb; St. pfriemlich, blaß- bis hellbraun, schwarzspitzig, bis 2 cm lg.; Bst. 7 (—9); Mst. 1; Bl. 6 cm lg.; B. glockig, 4 cm lg., über Ov. verengt; Seh. bräunlich; Pet. spatelig, ca. 2,5 cm lg., weißlich-lilarosa; Gr. 1,5 cm lg.; N. 10—12, gelblich; Bing weißlichgelb. — Argentinien (bei Cördoba?). Acanthocalycium spiniflorum (K. Sch.) Backbg. (T.) K. kugelig bis verlängert, dunkelgrün, bis 60 cm h., 15 cm 0; Bi. bis 20 oder mehr, scharfkantig, bis 1,5 cm h.; Ar. 7—8 mm entfernt; St. 14—20, pfriemlichsteif‚ ± bräunlich-rotgelb; Mst. kaum un- terscheidbar; Bl. 4 cm lg., ca. 4 cm br., glockig- trichterig, rosa; Bing gelb; Sch. gelblich. — Argentinien (NW-Cördoba). Acanthocalycium thionanthum (Speg.) Backbg. K. kugelig bis kurz-zylindrisch, grün, bis 12 cm oder mehr h., 6—10 cm 0; Bi. ca. 14; Ar. kurz-elliptisch; Bst. bis 10; Mst. 1—4; St. stark pfriemlich, grau bis blaß-hornfarben, anfangs oben meist bräunlich, alle ± gleich lang, bis 1,5 cm lg.; Bl. 4,5 cm lg., schwefel- bis zitronengelb; Gr. weißgrün; N. 12, ± rötlich; Bing bräunlich; B. stärker behaart. — Argentinien (Salta: Cachi). (Abb. 2.) A. brevispinum Ritt., ist vielleicht eine Form dieser Art. Acanthocalycium variiflorum Backbg. n. sp. Globosum, simplex, postea ± elongatum, viride, ad ca. 8 cm 0, sicut visi; costis ca. 17, circum areolas inflatis; aculeis cornicoloribus, rectis vel ± curvatis, in summa parte compressis; radialibus ca. 9, ad
58 Acanthocalycium — Acanthocereus 1,8 cm longis; öentralibus 1, ad ca. 2,2 cm longo; flore ca. 3,5—4 cm 0, flavo, aurantio vel carminato; fructu? — Argentinia borealis. K. einzeln, kugelig bis ± länglich, grün, bis ca. 8 cm 0 gesehen; Ri. ca. 17, oben gerundet, im Mittelteil ca. 1 cm br., um die Ar. geschwollen; St. meist horn- farben, auch etwas dunkler, verblassend, zuweilen etwas fleckig, gerade oder meist oben ± gebogen bis gekrümmt; Rst. ca. 9, bis ca. 1,8 cm lg.; Mst. 1, bis ca. 2,2 cm lg.; Bl. variabel in der Farbe, gelb, ± orangerot bis karminfarben; Stbf. und Stbb. sowie N. gelblich-krem; Ring ?; Fr. ? — Nordargentinien (näherer Standort unbekannt). (Koll. Uhlig und Backeberg, U 2174; von Fechser gefunden.) (Abb. 3.) Eine zweite von Fechser gefundene Art: Acanthocalycium sp. ähnelt etwas dem A. thionan- thum; K. graugrün, ca. 7 cm 0 gesehen; Ri. ca. 14—16, gerundet, um die Ar. verdickt; St. trocken anfangs grauschwarz, oben dunkler, oder oben graubraun, anfangs ganz so, bald bis nahe zur Spitze fahl ausbleichend, starrend abstehend, locker strahlend bis dicht verflochten, bis ca. 2,3 cm lg. die randständigen, die mittleren etwas kürzer, alle ziemlich starkpfriemlich, Basis verdickt; Rst. 9, strahlend abstehend, nur z. T. schwach gebogen; Mst. 2, übereinander, kaum dicker, nur zuweilen seitlich etwas zusammengedrückt: Bl. unbekannt. — Nordargentinien (Koll. Uhlig und Backeberg, U 2175; gesammelt, ohne nähere Standortsangabe Fechsers). In der Bestachlungsdichte variabel. Acanthocalycium violaceum (Werd.) Backbg. K. später verlängert, stumpf hellgrün, bis 20 cm h., 13 cm 0; Ri. ca. 15 oder mehr, bis 1,8 cm h.; Ar. 2 cm entfernt, weiß; St. gelblich bis hornfarben, 10—12 (—20); Mst. schwer trennbar, manchmal 4 deutlicher; Bl. bis 7,5 cm lg., blaß fliederfarben; Ring weiß. — Argentinien (Cördoba, 1000 m). Acanthocephala Backbg.: Brasilicactus Backbg. Acanthocereus (Berg.) Br. & R. (130) Verschieden große und sperrige Sträucher mit drei- bis vier-, seltener mehrkantigen Trieben, überwiegend dünnen Rippen und kräftigen Stacheln. Die ziemlich großen, breit, aber nicht herabgebogen öffnenden langröhrigen und kräftig-trichterigen Blüten sind, wie auch die Frucht, meist bestachelt, doch zeigt die stachellose Frucht von A. horridus die progressive Reduktion der Stachelbekleiduhg an den Blüten, und bei der brasilianischen Art A. albi- caulis sind Blüte und Frucht unbekannt; das Genus ist also nicht ganz geklärt. Bisher bekannt: 14 Arten, die nur selten in Kultur sind. — Verbreitung: Warme und trockenere Gebiete Mittelamerikas (in Westindien nicht mit Sicherheit festgestellt), von Mexiko und Florida bis Kolumbien, Venezuela und Brasilien. [®. Q.]. Acanthocereus acutangulus (O.) Berg. K. glänzendgrün; Tr. 4 cm br.; Ri. (3—) 4, Kanten scharf zusammengedrückt, etwas bogig ausgeschweift; Ar. 9—11 mm entfernt; Rst. 4—6, die beiden untersten nur 2—3 mm lg.; Mst. 1, pfriemlich, 11—17 mm lg.; S. glatt, 5eckig gefeldert, kleiner als die von A. maculatus Wgt. — Mexiko (?) Acanthocereus albicaulis Br. & R. K. weißlich; Tr. ziemlich schlank; Ri. (3—) 4; Ar. braun; St. 2—6, steifnadelig, bis 2,5 cm lg., bräunlich, anfangs oft dunkler. — Brasilien (Bahia). Acanthocereus baxaniensis (Karw.) Borg K. strauchig; Tr. dicker und tiefer grün als bei A. tetragonus; Ri. meist 4, breit und flügelig; Rst. 6 oder mehr, bräunlich, ca. 1,5 cm lg.; Mst. 1—3, gelblichbraun, bis 3 cm lg., gerade; Bl. 20 cm lg., weiß; Sep. bräunlichgrün; Ov. bestachelt. — Mexiko (warme Nordost-Küste). Acanthocereus colombianus Br. & R. K. ziemlich kräftig und aufrecht verzweigend, bis 3 m h.; Tr. bis ca. 9 cm br., scharf dreiflügelig; Ar. groß, 5 cm entfernt; Rst. 5—8, unter 5 mm lg.; Mst. 1—2, sehr kräftig, bis 5,5 cm lg.; Bl. 25 cm lg., weiß; R. kräftig, ca. 12 cm lg.; Fr. groß, rot, bestachelt. — Kolumbien. Acanthocereus griseus Backbg. n. sp. Fruticosus, ramosus, ad 3—4 rn longus; ramis tri- vel quadrangulis, ad ca. 6 cm 0, primo viridibus, postea albido-cinereis; costis ad ca. 2,5 cm altis, latere ± compresso in parte superiore; aculeis primo carminatis, in acumine pallidis, in basi inflatis, mox albidis, acumine atro; aculeis radialibus (5—) 6, ad 1,4 cm longis; centralibus 1 (raro 3—4), porrectis, ad 2,2 cm longis; flore 9 cm longo et 0; foliis peri- gonii exterioribus rubido-viridibus, interioribus pal- lide viridulo-albis; tubo ca. 7 cm longo, ad 1,5 cm 0, viridi, aculeis carminatis, tomento f uscato-albido; ovario viridi, aculeis carminatis, tomento fuscato- albido; fructu? — Mexiko. K. hochstrauchig, verzweigt, bis ca. 3—4 m lg.; Tr. 3—4kantig, gebogen und aufgebogen, bis ca. 6 cm 0, anfangs grün, bald weißgrau, oben spitz zulaufend; Ri. bis 2,5 cm h., im Oberteil seitlich zusammengedrückt; Ar. 6 cm entfernt; St. anfangs karminrot, hellspitzig, Basis verdickt, bald weißlich und dunkelspitzig; Rst. (5—) 6, bis 1,4 cm lg.; Mst. 1 (selten 3—4), vorgestreckt, bis ca. 2,2 cm lg; Bl. ca. 9 cm lg. und 0, mit seitlich ausgebreitetem und am Rand etwas aufgebogenem Perigon: Sep. rötlich- grün; Pet. blaß grünlich-weiß; R. ca. 7 cm lg., wie das grüne Ov. mit karminroten St. und weißem Filz; Fr. ? — Mexiko. (Abb. 4, 5 lks.)
Acanthocereus — Acantholobivia 59 Von MacDougall gefunden und unter der No. A 201 an den Jardin Botanique „Les Cédres" gesandt, wo ich die Art in Blüte sah. Acanthocereus horridus Br. & R. K. starkstrauchig; Tr. scharf 3eckig oder 3flügelig, anfangs ökantig, Rand stark wellig ausgebuchtet, unter den Ar. vorspringend; Ar. groß, 3—6 cm entfernt; Rst. 1—6, konisch, unter 1 cm lg.; Mst. meist 1 (—2), sehr kräftig, bis 5—8 cm lg.; St. anfangs bräunlich bis schwärzlich; Bl. 18—20 cm lg., weiß; Sep. braun oder grünlich; R. im engen Teil nur 4 cm lg., mit trichteriger Erweiterung ca. 12 cm lg.; Fr. 3,5 cm lg., glänzend hellrot, Ar. nur weißfilzig, Pulpa rot. — Guatemala, (bis?) Mexiko (Oa- xaca?). Acanthocereus maculatus Wgt. K. hochstrauchig, bis über 3 m h., auch überlehnend; Wz. möhrenartig oder mehr rundlich; Tr. dunkelolivgrün, marmoriert gefleckt, z. T. auch ganz grün; Ri. 3—4, ± geschweift; Ar« klein, weiß; Rst. ca. 8, 1—8 mm lg., die unteren nur gelegentlich vorhandenen 2—3 länger und nadelig; Mst. meist 1, Fuß verdickt, zuweilen auch 2, vorgestreckt; St. alle ziemlichkurz, wenig auffallend, braun; Bl. bis 10 cm lg., kremfarben; R. innen rosa, außen rötlichbraun, Ar. weitstehend, mit wenigen blassen St.; Ov. grün, ähnlich schmal gerippt wie die R., mit wenigen, kurzen St.; Fr. ca. 5 cm lg:, ± birnf örmig, außen und innen rot; S. groß, 4,5 mm lg., glänzend schwarz, fein 5eckig gefeldert. — Mexiko (Guerrero, Campo Mo- rado und bei Mezcala im Canyon del Zopilote). (Abb. 6). In der Sammlung J. Marnier-Lapostolle wurde festgestellt, daß das Perigon im Hochstand trichterig ist. Die Art gehört daher nicht, wie Cutak meinte, zu Peniocereus (eine stärkere Wz. besagt hier ebensowenig wie bei den kleinblütigen Peireskiopsis, so daß Weingarts Einbeziehung zu Acanthocereus richtig war, obwohl er keine offene Blüte sah. Er urteilte hauptsächlich nach den Samen.) Heute wissen wir, daß alle Peniocereus-Arten im Hochstand straff abwärts gerichtete innere Perigonblätter haben. Acanthocereus pentagonus sensu Br. & R.: Acanthocereus tetragonus (L.) Humlk. Acanthocereus princeps (Pfeiff.) Backbg. — Descr. Cact. Nov., III: 5. 1963 (Cereus princeps Hort. Würzburg, von Weingart kurz in MfK., 20—21. 1922, beschrieben und abgebildet, muß wegen Pfeiffers Beschreibung in En. Diagn. Cact., 108. 1837, seinen Autornamen tragen). K. strauchig, überbiegend, 3 (—4—5) rippig; Ri. nicht gebuchtet, zusammengedrückt, unter den Ar. verdickt; Ar. weißlich, relativ mäßig weit entfernt, Filz sehr kurz; St. gerade, 1,2—1,6 cm lg., gelblich oder weiß, 7—8 randständige, mittlere 3, oberster sehr kurz oder auch fehlend. — Guatemala. Nach Weingart, Kaktkde. 15. 1933, eine gute Art, zumal die Samen mäßig glänzend und schwach 6eckig gefeldert sind. Die Samen sind nach Weingart die größten von ihm gesehenen. Die verhältnismäßig kleinsten Samen hat nach Weingart „Cereus variabilis Eng., der dem C. pentagonus Haw. am nächsten kommt", nur weiß niemand mehr, welche Art dies war. Weingart gibt für den von ihm genannten Namen aber an „Samen mit ziemlich flachen, ovalen Höckern". Vielleicht ist es möglich, danach die gemeinte Art zu identifizieren. Acanthocereus tetragonus (L.) Humlk. (T.) K. anfangs aufrecht, dann überbiegend, bis 6 m h.; Tr. bis 8 m lg.; Ri. 4—5 (—6), seltener (3—) 4, Furchen tief, Kanten flügelig, tief geschweift und gebuchtet; Ar. 3—6 (—7) cm entfernt, dick; Rst. (4—) 5—7 (—9), bis 2,5 cm lg.; Mst. 1 (—3), bis 4 cm lg.: St. alle grau mit dunkler Spitze, z. T. gefleckt; Bl. bis 19 cm lg., weiß; R. etwas bestachelt; Fr. stärker bestachelt, rot; S. glänzendschwarz, 4 mm groß. — Über das Gesamtgebiet der Gattung verbreitet. Die Art ging früher fälschlich als Acanthocereus (Cereus) pentagonus. Wohl nur selten oder gar nicht in den Sammlungen vertreten sind: A. brasiliensis Br. & R.: Tr. 3 cm 0; Ri. 5—7; St. 9—20, nadelig bis borstig, weiß, gelbgrau oder graubraun; Bl. bis 15cm lg.; R. unbestachelt; Fr. mit grünlicher Pulpa. — Brasilien (Catinga von Bahia). A. floridanus Small: Tr. bis 10 m lg., 3—ökantig, dunkelgrün; St. 4—7, dünn oder pfriemlich. — USA (Florida, Hammocks). A. occidentalis Br. & R.: Dickichte bildend; Tr. 4,5 cm 0; Ri. 3—5; St. zahlreich, gleich lang, bis 7 cm lg.; Bl. 14—18 cm lg. — Mexiko (Sinaloa, Nayarit, Durango). A. sicariguensis Croiz. & F. Tamayo: K. bis 2 m lg.; Ri. 2—5flügelig, zahnartig ausgeschweift; Ar. 2 cm entfernt; St. grauweiß, schwach stechend; Rst. 5—7, bis 2 cm lg.; Mst. 1—3, ebenso lang; Bl. 16 cm lg., bis 8 cm 0, weiß, Spitzen rosa. — Venezuela (Lara, Sicaragua). A. subinermis Br. & R.: Durch fehlende oder nur kurze, unter 1,5 cm lg. 6—10 St. abweichend; Tr. 5—7 cm br., 3—4kantig; Bl. 15—22 cm lg.; Ov. wenig, Fr. sehr kurz bestachelt. — Mexiko (zwischen Mitla und Oaxaca). Acantholobivia Backbg. (98) Kugelig, z. T. sprossend,, den Lobivien verwandt, aber Nachtblüher, die Blüten (bei einer Art in der Farbe stärker variierend) weisen mit beginnender 5 Kakteenlexikon
60 Acantholobivia — Akersia Ov.-Reife zunehmend Stacheln auf; die Frucht ist bestachelt. Die Blüten sind selbstfertil; zuweilen wird Autogamie beobachtet. Die Samen sind schwarz, etwas glänzend. Nur 2 Arten bekannt. — Verbreitung: Peru (Hochland des mittleren bis südlichen Peru) [®. P.] Acantholobivia incuiensis (Rauh & Backbg.) Rauh & Backbg. K. dunkelgrün, bis ca. 11 cm 0; Ri. 18—20, beilartig gehöckert; Ar. 2 mm entfernt; St. ca. 24, wirr spreizend, mittlere kaum geschieden, aber 8—10 zählbar, alle grauviolettbraun bis hornfarben, später grau bis dunkel, einige manchmal etwas kantig; Bl. ca. 4 cm lg.; Sep. bräunlichrot; Pet. reinrot, ganz innen mehr ziegelorange; Stbf. blaßkarmin; Gr. und 4 N. grünlich. — Südperu (bei Incuio). (Abb. 7.) Acantholobivia tegeleriana (Backbg.) Backbg. (T.) K. reingrün, sprossend; Ri. anfangs bis 16; Ar. bis 17 mm entfernt, länglich; St. ungleich, bis 12, bis 6 mm lg., allseits spreizend, meist etwas gebogen; alle ± hornfarben, oben dunkler, die längsten zuweilen etwas gehakt; Mst. kaum unterscheidbar; Bl. 4 cm lg., beim Typus der Art ± rosa-orange; Fr. grün, 2,5 cm 0. — Mittelperu (bei Huancayo, auf 3500 m). v. eckardtiana Backbg. ist besonders langstachlig, die v. medingiana Backbg. blüht schwefelgelbweiß, die v. plominiana Backbg. rein rot. Acanthorhipsalis (K. Sch.) Br. & R. (22) Im Wuchs den Rhipsalis ähnelnde Pflanzen, aber mit bestachelten Trieben und dadurch deutlich unterschieden. Die nur 1,5—2,5 cm großen weißen, orange oder roten Blüten haben eine winzige Röhre. Bekannt sind bisher 5 Spezies. — Verbreitung: Peru, Bolivien (im Osten) und NO-Argentinien. [Epi- phyten, wenig in Kultur], Acanthorhipsalis crenata (Britt.) Br. & R. K. buschig, seitlich verzweigend; Tr. rundlich ausgebuchtet, bis 30 cm lg., bis 6 cm br., dünn, mit kräftiger Mittelrippe; Ar. ziemlich groß und mit Füz; St. 3—8, 2—4 mm lg.; Bl. klein, rot; Fr. 7 mm 0. — Bolivien (Yüngas). Acanthorhipsalis incahuasina Card. K. hängend, dicht verzweigt, bis 60 cm lg., blaßgrün, Stämme dreikantig; Tr. bis 3 cm br., bis 4 mm dick; Ar. 2 cm entfernt; St. 8—13, strahlend, 2—12 mm lg., gelblich, manchmal 2—3 mehr als mittlere gestellt; Bl. ?; Fr. bis 1,5 cm 0, rosakarmin; S. 1 mm gr., braun, nierenförmig. — Bolivien (Santa Cruz, Incahuasi). Acanthorhipsalis micrantha (Vpl.) Br. & R. (T.) K. strauchig verzweigt; Tr. bis 20 cm lg., meist 3rippig, selten nur 2flügelig; Ri. zusammengedrückt? ca. 1 cm h.; Ar. 1 cm entfernt; St. 3—10, etwas abgeflacht und gedreht, bis 1,5 cm lg.; Bl. ca. 2,5 cm lg., purpurn; Ov. mit etwas Filz und vereinzelten kleinen Bst.; Fr. kugelig oder etwas länglich, 1 cm lg., etwas geflügelt, mit einigen Sch., darin bräunlichgelber Filz und gelegentlich bis 2 mm lg. Bst.- St.; S. schwarz. — Peru (Sandia, auf Felsen, 2100 m). Acanthorhipsalis monacantha (Griseb.) Br. & R. K. meist hängend; Tr. 2—3 cm br., bis 45 cm lg., flach oder dreikantig, gesägt; Ar. bis 1,2 cm entfernt; St. 1—6, bis 1 cm lg., sowie einige Bst.; Bl. bis 1,5 cm lg., wachsig-orange, mit kleinen Sch. und Filz; Fr.rund, bis 1 cm 0, erst orange, dann orangerot oder blasser, mit Sch.; S. dunkelbraun. — Argentinien (Jujuy, Oran). Br. & R. geben irrtümlich als Bl.-Farbe „weiß" an. (Abb. 8.) v. samaipatana (Card.) Backbg.: Tr. noch stärker gekerbt; Ar. weiter entfernt; Fr. ohne Sch., rosa- lila. — Bolivien (Santa Cruz, Barlo del Inca, 1500 m). Acanthorhipsalis paranganiensis Card. K. strauchig, hängend, dicht verzweigt, Stämmchen rund, 1 cm 0; Tr. 2—3flügelig, 2—4 m lg., ohne Luftwurzeln; St. 2—4, weißlich, 5 mm lg., fein, borstenähnlich, später auch 1 weißer St., bis 6 mm lg., sowie 1—3 kurze Bst.; Bl. zahlreich, radförmig, an Zweigenden, bis 2 cm lg., kremweiß; Ov. 5 mm lg., ökantig, spitz beschuppt, mit einigen kurzen, kleinen Bst.; Fr. ? — Bolivien (Cochabamba, Parangani, 2600 m). Akersia Buin. (73) Schlanktriebige, aufrecht wachsende Cereen mit feiner, dichter und gelber Bestachelung. In der Blütenregion werden noch feinere und längere Stacheln bzw. auch Borsten gebildet. Die gekrümmten, rosenroten und schiefsaumigen Blüten haben Borsten an der Röhre und dem Fruchtknoten; ein Wollring wird im Innern nicht gefunden. Man hielt die Pflanze zuerst für einen Bastard, doch ist dies unwahrscheinlich, da es sonst in den Anden keine ähnlichen Cereen mit Blütenborsten gibt. Bisher bekannt: nur 1 Art. — Verbreitung: anscheinend nördliches Peru, im Innern. (P.) Akersia roseiilora Buin. (T.) K. schlank, 4—5 cm 0, frischgrün; Tr. über 1 m hoch werdend; Ri. 16—17, sehr niedrig; Ar. ca. 2,5 cm lg., blühfähige etwas größer; St. in Bündeln zu 30—40, bis 1 cm lg., gelblich bis heller, Fuß dunkel, in der Blütenzone feiner und teilweise borstig, bis 3,5 cm lg.; Bl. 5 cm lg., 3 cm br., lilarosa, mit einigen schwarzbraunen Bst.; Fr. ca. 1,5 cm groß, behaart und mit einigen Bst.; S. 1,5 mm groß. —
Akersia — Aporocactus 61 Peru (?), in dem nördlichen Innern oder im Süden bei Chala ?). (Abb. 9.) Ancistrocactus Br. & R. (214) Kugelige bis verlängerte Pflanzen, zum Teil mit verengter Basis und größeren Rübenwurzeln, die Rippen ± stark in Höcker geteilt. Ein Mittelstachel ist stets gehakt. Die verhältnismäßig kleinen Blüten sind kremfarben, grünlich- bzw. zitronengelb oder rosa getönt. Die Samen sind braun bis dunkelbraun oder schwarz. Bisher bekannt: 4 Arten. — Verbreitung: USA (Texas) und Nordmexiko (Chihuahua, Nuevo Leon, Tamaulipas). (P.) Ancistrocactus brevihamatus (Eng.) Br. & R. K. kugelig bis eiförmig, bis 10 cm h., 7,5 cm 0, dunkelgrün; Ri. meist 13, stark höckrig geteilt; Rst. 12—14, 1—2 cm lg., weiß; Mst. 4, der unterste bis 3 cm lg., stärker, braun oder schwarz, gehakt, die seitlichen Mst. bis 4,5 cm lg., etwas schwächer; Bl. bis 3,2 cm lg., 2 cm 0, blaßrosa, dunkle Mittellinie; Fr. fast nackt, ca. 1,5 cm lg., dünnwandig; S. 2 mm gr., schwärzlichbraun. — USA (S-Texas) bis N-Mexiko (Chihuahua, Nuevo Leon, Tamaulipas). Ancistrocactus megarhizus (Rose) Br. & R. (T.) K. einzeln oder mehrköpfig, bis 8 cm h.; Wz. groß und fleischig; Ri. spiralig, in konische W. geteilt; Rst. 20 oder mehr, anfangs gelblich, strahlend anliegend; Mst. 4, die oberen drei aufgerichtet, der unterste kräftigste 1,5—2 cm lg., hakig; Bl. 2 cm lg., grünlichgelb; Fr. grün, keulig; S. schwarz, glänzend. — Mexiko (Tamaulipas). Ancistrocactus scheeri (SD.) Br. & R. K. kugelig, länglich oder keulig, über 10 cm h., bis über 6 cm 0; Ri. ca. 13, in Warzenhöcker geteilt; Rst. 15—18, weiß bis strohfarben, spreizend; Mst. 3—4, 2—5 cm lg., der unterste hakige der längste, alle schwarzbraun, weiß gefleckt; Bl. 2,5 cm lg., grünlichgelb; Fr. klein, grün; S. 2 mm lg., braun. — US A(Texas),Nordmexiko (Chihuahua).(Abb. 10.) Ancistrocactus tobuschii Marsh. K. zu zwei Drittel unterirdisch, bis 7 cm lg. und br., oberirdischer Teil halbkugelig, dunkelgrün; Hck. warzig, in 5—8 Reihen; Rst. 7, nadelig, stechend, zuerst weiß, 1—1,5 cm lg.; Mst. 3, zwei davon aufgerichtet, ein vorgestreckter hakig, 3 cm lg., alle abgeflacht, hellgelb mit dunkler Spitze; Bl. 4 cm lg.; Pet. krem bis zitronengelb; Gr. grün; N. gelb; Fr. grün bis rosa; S. dunkelbraun. — USA (Texas, Vanderpool). A. megarhizus hat als einziger Halsrüben; A. brevihamatus (Eng.) Br. & R. wurde auch als var. von A. scheeri angesehen; er blüht aber rosa und hat nur 12—14 Rst., die St. weniger kräftig. Anhalonium Lem.: Lophophora Coult., zum Teil auch Ariocarpus Scheidw. sowie Roseocactus Berg. Anisocereus Backbg. (160) Eine kaum in Kultur befindliche Gattung mit eigentümlichen, trichterigen, dünn und trocken beschuppten Tagblüten, in der Ovariumregion mit Borsten; wahrscheinlich ist auch die Frucht ziemlich trocken; die Samen sind glänzend schwarzbraun. Außer dem strauchig-aufrechten und bis 4 m hohen Typus des Genus wird hierzu zuweilen auch der bis 7 m hohe und ähnlich blühende A. gaumeri (Br. & R.) Backbg. gerechnet, von anderen wegen seiner 4flü- geligen Rippen zu Pterocereus McDoug. & Mir. (s. auch dort) gestellt, der ebenfalls ähnlich blüht, aber erst viel später beschrieben wurde. [®] Anisocereus lepidanthus (Eichl.) Backbg. (T.) K. buschig, bis 4 m h.; Tr. dunkel-blattgrün, bis 8 cm 0; Ri. 7—9, niedrig; Ar. klein; Rst. ca. 10, bis 1,5 cm lg., dünn, mitunter auch länger, bis 4 cm lg., bzw. oft auch 1—2 mehr mittlere unterscheidbar, einer davon bis 6 cm lg.; St. anfangs kirschrot, dunkelspitzig, dann kanariengelb, zuletzt grau und schwarzspitzig, alle mit verdicktem Fuß, die mittelsten auch kantig und gedrückt; Bl. 7 cm lg., 2,5 cm 0, oben sepiabraun, unten feuerrot, tagsüber offen (nach Eichlams Angaben), geöffnet eintrocknend; R. ziemlich dicht mit zurückgekrümmten Seh., zum Ov. hin mit 1,5 cm lg. Grannen (Borsten); Seh. strohig auftrocknend; Fr. nicht fleischig, trocken, weißlich; S. glänzend schwarzbraun. — Guatemala (Rancho San Agustin). (Abb. 11.) Ich beziehe hier auch die folgende Art ein: Anisocereus gaumeri (Br. & R.) Backbg. K. bis 7 m h., aufrecht, einzeln oder wenig verzweigt; Tr. flügelig gerippt; Ri. (3—) 4, bis 4 cm h.; Ar. groß, hellbraun; St. 3—6, etwas pfriemlich, bräunlich oder hell und dunkelspitzig, ein mehr mittlerer 1—3 cm lg.; Bl. 5 cm lg., nach Marshalls Bild zumindest am Tage offen, gelblichgrün; Seh. der R. schwarz und dünn auftrocknend; Fr. trocken werdend, kugelig, bis 4 cm 0, Achseln filzig, mit 8 sehr kurzen, schwarzen St.; S. braun, 4 mm lg. — Mexiko (Yucatán, Zenote Hondo, östlich Izamal). Über Stacheln oder Grannen an der Bl. ist nichts bekannt, ebensowenig über St. an der Frucht des A. lepidanthus. Eine Einbeziehung zu Pterocereus ist nach obigen Angaben nicht ohne weiteres möglich. Aporocactus Lem. (50) Überwiegend kriechende oder hängende, dünn- triebige Epiphyten mit stärkerer Luftwurzelbildung und schönen, mittelgroßen, ± schrägsaumigen Blü-
62 Aporocactus — Arequipa ten. Der Typus des Genus ist eine der volkstümlichsten Kakteen gewesen und sollte wieder mehr kultiviert werden; er war auch der eine Elterteil der Heliaporus-Bastarde, die schon 1830 angezogen wurden. Wächst wurzelecht gut. Bekannt sind: 5 Arten. — Verbreitung: Mexiko (Oaxaca, Hidalgo, Chihuahua ?) [Ampelpflanzen;'Vorsicht vor roter Spinne!] Aporocactus conzattii Br. & R. K. hängend oder kriechend, wenige Luftwurzeln; Tr. 1,2—2,5 cm 0; Ri. 8—10, niedrig gehöckert; St. 15—20, nadeldünn, bis 12 mm lg., hellbraun; Bl. bis 9 cm lg., nur leicht gebogen, etwas schief- saumig, ziegelrot. — Mexiko (Cerro San Felipe). (Abb. 12.) Aporocactus flagelliformis (L.) Lem. (T.) K. bis 2 cm 0; Ri. 10—12, unscheinbar, kaum gehöckert; Ar. 6—8 mm entfernt; Rst. 8—12, nadelig, dünn, rotbraun; Mst. 3—4, bräunlich, mit gelben Spitzen; Bl. 7—8 cm lg., bis 4 Tage offen, kar- moisin; Sep. zurückrollend, schmäler als die Pet.; Pet. weniger spreizend; Fr. klein, kugelig, bis 12 mm 0, Pulpa gelblich. — Mexiko (Hidalgo). Ein bekannter Bastard ist xCereus smithii Pfeiff. (— C. mallisonii Hort.), auch Heliaporus smithii (Pfeiff.) Rowl. genannt. Wahrscheinlich ist hiermit Schumanns v. leptophis des A. flagelliformis identisch. Aporocactus flagriformis (Zucc.) Lem. K. ähnlich dem vorigen; Ri. 11; Rst. 6—8; Mst. 4—5, stärker bräunlich; Bl. dunkelkarmoisin, 10 cm lg., 7,5 cm br.; Pet. 1 cm br.; Stbf. rot, aufgerichtet, herausragend. Vom vorigen auch durch mehr rote Stacheln im Neutrieb unterschieden. — Mexiko (Oaxaca). Aporocactus knebelii Kneb.: eine Gartenform mit höckerigen Ri. Aporocactus leptophis (DC.) Br. & R. St. gelblich; Ri. nur ca. 8; Bl. über Ov. abgebogen, mit schmalen Perigonbl., rot, Hülle leicht schräg. — Mexiko (Standort unbekannt). Durch die geringere Ri.-Zahl von A. flagelliformis unterschieden, während von diesem A. conzattii durch nicht auffällig zurückgebogene äußere Peri- gonblätter abweicht. Aporocactus martianus (Zucc.) Br. & R. Tr. bis 18 mm 0; Ri. ca. 8; Ar. 1,2 cm entfernt; St. 6—8, borstig; Bl. tiefrosa, bis 10 cm lg.; R. mit weiter hinauf abstehenden Bst.-Stacheln; Fr. grünlich, rund, 2 cm 0. -r Mexiko (Zentrales Hochland?). Rowley zog einen prächtigen, rosa blühenden Bastard. Arequipa Br. & R. (80) Zuerst kugelige, später längliche bis halbsäulige oder cereoide und dann oft niederliegende Pflanzen, meist mit starker Bestachelung und roten, ± langröhrigen, schrägsaumigen und behaarten Blüten. Die Früchte öffnen sich am Grunde. Sämlingspflanzen sind besonders schön. Bisher bekannt: 8 Arten. — Verbreitung: Südperu bis Nordchile. [®]. Arequipa aurantiaca (Vpl.) Werd.: Submatucana aurantiaca (Vpl.) Backbg. Arequipa erectocylindrica Rauh & Backbg. K. von Anfang an cereoid, stumpf- bis graugrün, bis 50 cm lg.; Ri. 15—17 (—18); Ar. bis 6 mm groß, anfangs gelblichgrau; Rst. 12—14, nadelig bis dünn- pfriemlich, weißlich bis horngrau; Mst. 7 (—12), hornfarben mit dunkler (bräunlicher) Spitze, derb- pfriemlich, bis 4,5 cm lg.; St. bei Kulturpflanzen im Neutrieb ± gleich lang und mehr rötlichbraun; Bl. ca. 7 cm lg., rot; Fr. länglichrund, zitronengelb. — Südperu (Vulkan Chachani). Arequipa hempeliana (Gurke) Oehme K. länglich, graugrün, etwas reif ig; Ri. 14—20; Ar. bis 15 mm entfernt, hellgelblich, verkahlend; Rst. 8—12, bernsteinfarben, ± fleckig, 1—3 cm lg., meist gebogen; Mst. 3—4, zuerst gelbrot, dunkelbraune Spitze, bis 5 cm lg., sehr elastisch, ± verflochten; Bl. 7,5 cm lg., zinnoberrot, Spitze mehr karminrot, Saum schräg; Ov. grün, wie die R. weiß behaart; N. gelb. — Chile (im Norden). Sehr selten geworden. Arequipa leueotricha (Phil.) Br. & R. war eine kugelförmige, mehrköpfige Pflanze mit 15 Ri., langen, weißen, dünnen Bst. und ca. 6 ziemlich langen, hellbraunen St.; Bl. Scharlach. — Chile (Tarapacá, bei Naquira und Usmaga). Nicht identisch mit A. ret- tigii von Arequipa. Ungeklärte Art. Echinocactus leueotrichus sensu Soehrens war vielleicht die A. weingartiana. Arequipa mirabilis (Buin.) Backbg. n. comb. (Ma- tucana mirabilis Buin.. Sukkde. (SKG.), VII— VIII, 39—41. 1963). K. säulig, bis 60 cm lg., 12 cm 0; Ri. ± 12, durch Quereinziehung gehöckert, später verflachend; Ar. bis 1,5 cm entfernt, oval, 8 mm lg., 5 mm br., erst gelblich, dann weiß; Rst. ± 12, abstehend, ca. 1 cm lg., glasig farblos; Mst. ca. 3, 2 oben, 1 unten in der Ar., obere bis 1,3 cm lg., der unterste kräftiger, bis 2 cm lg., oben braun; Bl. 8,5 cm lg., 4 cmØ ‚ etwas zygomorph; Sep. grün bis violettrandig; Pet. hellrot, violettrandig; R. etwas behaart; Gr. unten weiß, oben etwas rosa; N. grünlich; Fr. hellgelb, unten aufplatzend. — Peru (Dept. Lima, zwischen Chu- rin und Oyon, 3—3500 m). Es kann sich nur um die von mir bei Buining gesehenen Pflanzen lt. Abb. in „Die Cactaceae", VI:
Arequipa — Ariocarpus 63 S.3680, Abb. 3342, oder I.e. S. 3700, Abb. 3358, handeln, von Akers stammend, wie die obige Art. Die Abb. zeigen deutlich, daß es rein cereoide Pflanzen sind, die zu Arequipa gehören. Matucana hat lt. Britton und Roses Gattungsdiagnose kahle R. und Ov. Es käme daher nur noch mein Genus Sub- matucana in Frage, das aber nicht cereoid ist. Was Buining 1. c. gegen Submatucana sagt, ist unzutreffend, wie ich in meiner Schrift „Kritisches zu den Kakteenbeiträgen in Sukkde. (SKG.), VII— VIII. 1963" nachwies. Arequipa myriacantha (Vpl.) Br. &R.: Submatucana myriacantha (Vpl.) Backbg. Arequipa rettigii (Quehl) Oehme (T.) K. zuerst mehr kugelig, später säulig verlängert und + liegend; Ri. 10—20; Ar. bis 5 mm entfernt, anfangs graufilzig; Rst. 20—30, dünn, glasig weiß, bis 1 cm lg.; Mst. bis zu 10, einer als stärkster bis 3 cm lg., alle nicht so derb wie bei voriger Art; BI. bis 6 cm oder etwas mehr lang, scharlachrot, Saum nur wenig schief; Pet. mäßig lang; R. schlank, fast zweimal so lang wie die Bl.-Breite; Fr. rund. — Südperu (um Arequipa). (Abb. 13.) Irrtümlich oft als A. leucotricha bezeichnet, dem wenig geklärten ‚‚Echinocactus leueotrichus Phil." aus Chile. Arequipa soehrensii (Krzgr.) Backbg. K. langzylindrisch, ähnlich A. rettigii; Rst. nicht fein, sondern fester und länger; Mst. leicht gebogen; Bl. ähnlich der von A. rettigii, schlank, länger, Saum wenig zygomorph. — Peru (Tacna). Den vorstehenden Merkmalen nach eine eigene, seit der Auffindung von J. Soehrens noch nicht wiedergesammelte Art. Arequipa spinosissima Ritt. — „Taxon", XIII: 3, 115.1964. K. kugelig bis länglich, einzeln; Ri. 20—24, ca. 5 mm h.; St. 50—60, weiß, 3—5 mm lg., einige 1—2 cm lg., elfenbein mit brauner oder schwärzlicher Spitze; Bl. 7—8 cm lg., karmin, ohne Nektarkammer. — Peru (Dept. Arequipa, Quicacha) (FR 196). Arequipa variieolor (Backbg.) Backbg.: Oreocereus variieolor Backbg. Arequipa weingartiana Backbg. K. zuerst kugelig, dann verlängert, kräftig und nicht so cereoid wie bei den vorigen Arten, bis 40 cm h., aschgrau-grün; Ri. ca. 16; Ar. 7 mm lg.; Rst. ca. 12 oder mehr, bis 15 mm lg.; Mst. ca. 4, über Kreuz stehend, basal verdickt, viel derber, bis 5 cm lg., anfangs gelblich mit dunkler Spitze, dann oben schwärzlich, unten vergrauend; Bl. 5,5 cm lg., 2,5 cm 0, derbröhrig, sehr schief saumig, hell ziegelrot; Fr. klein, rundlich. — Nordchile, auf 3500 m (bis Südperu?) v. carminanthema Backbg. hat dunkel-karminrote BL Ariocarpus Scheidw. (225) Meist breitrunde, ± graugrüne Pflanzen mit starken Rüben. Statt Rippen werden spiralig stehende deltoide, längere oder langspitze Warzenhöcker gebildet. Die Blüten entstehen, wie bei Mamillaria, nicht im, sondern um den Scheitel herum, zuweilen reicher im Kranz (!), und zwar aus den flockigwolligen Axillen. Furchen oder spaltartige Lang- areolen, wie bei Roseocactus, sind nicht vorhanden. In ihrer Heimat sitzen die Pflanzen meist tiefer im Boden und sind daher oft nicht leicht zu finden. Beschrieben sind bisher 4 Arten. — Verbreitung: Mexiko (im mehr östlichen Bereich, von der Nordgrenze bis San Luis Potosi). [O. P., besser in sog. Chemieerde]. (Die früher als Ariocarpus-Arten bezeichneten A. kotschoubeyanus (Lem.) K. Sch., A. fissuratus (Eng.) K. Sch. und A. lloydii Rose siehe unter Roseocactus Berg.) Anderson < Am. Journ. Bot., 49:6, 615—622. 1962) hat zu Ariocarpus auch Neogomesia Castan. und Roseocactus Berg, gestellt. Die beigegebenen morphologischen und zytologischen Untersuchungen sind interessant, die Vereinigung ist aber unüberlegt. Wenn man Arten mit kranzförmig aus der Axille erscheinenden Blüten (Ariocarpus) mit solchen vereinigt, die ihre Blüte zentral aus jüngsten Areolen bilden (Neogomesia), und dazu noch andere Scheitelblüher mit wolligem Warzenspalt (Roseocactus) stellt, dann kann man logischerweise auch Mamillaria und Coryphantha nicht mehr trennen. Hat dies der Autor übersehen, weil er sich nur mit einem sehr kleinen Teilgebiet befaßte? Hier gilt dasselbe wie das unter Rebutia Gesagte. Während die einheitliche Gliederung der Familie durch die ständig wachsenden Neueingänge immer notwendiger, aber auch zunehmend schwieriger wird, gefährden solche Zusammenfassungen ohne Abstimmung auf die Gesamtordnung die für die Kakteenkunde wichtigste Aufgabe unserer Zeit. Dies bedeutet die Ausweitung solchen Vorgehens, das dann ja nicht nur auf die drei Gattungen beschränkt bleiben könnte. Ich muß das ablehnen, weil es in letzter Konsequenz völlig verwirrend wäre; auch besteht kein Bedürfnis für derartige Umänderungen, die das Wissen um die Artunterschiede eher erschweren als erleichtern. Ariocarpus agavioides (Castan.) And.: Neogomesia agavioides Castan. Ariocarpus furfuraceus (Wats.) Thomps. K. breitrund, hellgrau, bis ca. 10 cm 0; W. etwas breitgedrückt, mit schwieliger Oberfläche und ausgezogener Spitze; Ar. auf der Spitze, winzig, kahl;
64 Ariocarpus — Armatocereus Bl. 2,6—3 cm lg., 4—5 cm br., weiß (bis rosa?); Pet. 6—10 mm br. — Mexiko (Coahuila). v. rostratus Berg. : mit wolliger Ar. unterhalb der Spitze. Ariocarpus retusus Scheidw. (T.) K. rundlich, blau-, oliv- oder graugrün, bis 10—12 cm br., Scheitel wollig; W. scharf 3kantig, unten breit, spitz zulaufend, glatt, unterwärts konvex und gekielt; Ar. winzig, unterhalb der Spitze, oder fehlend, sonst kahl; Bl. 4 cm lg., blaßrosa; N. weiß. — Mexiko (San Luis Potosi). Ariocarpus scapharostrus Böd. K. breitrund, bis 9 cm 0, dunkel-laubgrün; W. schräg aufstrebend, prismatisch verlängert, bis 5 cm lg., dreieckig, oben flach und glatt, unten mit Kiel, zur Spitze rundlich aufgebogen; Ax. (nach Böde- ker) kahl, aber kurz vor ihr eine Vertiefung mit Wolle, die die Ax. wollig erscheinen läßt (auch bei den anderen Arten so ?); Bl. bis 4 cm 0, violettrosa; S. mattschwarz. — Mexiko (Nuevo Leon). Ariocarpus trigonus (Web.) K. Sch. K. breitrund, bis über 10 cm 0; W. länglich, spitzig verjüngt und ± aufgebogen, ± glänzend bräunlich- graugrün, zahlreich, 3,5 cm lg., schwach dreikantig, unten kielig; Bl. oft zahlreich, ca. 5 cm br., gelblich; N. 8—10. — Mexiko (Nuevo Leon). (Abb. 14.) v. elongatus (SD.) Backbg. hat bis 5 cm lange, gleichmäßig zugespitzte W., mit breiterer bandartiger Reifbildung. — Mexiko (bei Jaumave). Armatocereus Backbg. (59) Größere, strauch- bis baumartige Cereen mit ziemlich straff aufstrebenden Trieben, diese nach Ab- schiuß des Jahrestriebes auffällig eingeengt, reingrün bis weißlich graugrün, wenig bis stark bestachelt; die Blüten haben eine verhältnismäßig lange Röhre, diese und der Fruchtknoten ± bestachelt, die Perigonblätter weiß oder in einem Falle rot. Die meist stärker bestachelten Früchte sind ziemlich groß, wie auch die Samen. Bisher bekannt: 11 Arten. — Verbreitung: von Kolumbien über Ekuador bis Peru, bzw. südlich bis zum Tal des Rio Pisco und Rio Majes. [Einige Arten sind sehr stark- wüchsig, andere wachsen weit langsamer. ©. O.] Armatocereus arboreus Rauh & Backbg. K. breit-baumartig, graugrün, mit dicken Stämmen, bis 6 m oder mehr h.; Tr. aufstrebend, zahlreich, bis 60 cm lg., 15 cm 0; Ri. (5—) 6; Rst. meist nicht lang; Mst. 1—3, bis 15 cm lg.; Bl. weiß; Fr. anscheinend nicht sehr stark bestachelt. — Mittel- peru (um das obere Eulalia-Tal). Armatocereus cartwrightianus (Br. & R.) Backbg. K. baumartig, frischgrün, über 5 m h., mit kräftigem Stamm, auch in der Kultur sehr starkwüchsig; Tr. bis 60 cm lg., 8—15 cm 0; Ri. 7—8; Ar. groß, braun; St. anfangs rotbraun, bald weißlich mit dunklen Spitzen; Rst. und Mst. schwer zu trennen, bis 20 oder im Alter noch mehr, zuerst bis 2 cm lg., einzelne bis 12 cm und mehr lg., später alle dunkel, braun oder grauweiß; Bl. schlankröhrig, 7—9 cm lg.; R. entfernter und wenig bzw. kurz bestachelt, Ov. dichter; Pet. weiß; Fr. 9 cm groß, weichstachlig. — Von Südekuador bis Nqrdperu. (Abb. 15.) v. longispinus Backbg. ist besonders langstachlig. Armatocereus churinensis Rauh & Backbg. K. nur 2 m hoch, fahlgrün; Ri. 5, dünn; Bl. weiß; Fr. dunkelgrün, dicht braunstachlig. — Mittelperu (Churin-Tal). A. confusus Ritt. n. nud.: „St. mäßig lg., anfangs dunkel." Armatocereus ghiesbreghtii (K. Sch.) ist wohl mit A. laetus identisch; daher ein nicht vollgültig umkombinierter Name. Armatocereus godingianus (Br. & R.) Backbg. K. baumförmig; Tr. in längeren Abschnitten, hell- bis graugrün, plump, nach unten verbreiternd; Stamm bis 50 cm 0; Ri. 7—11; St. nadelig, kräftig, 2—4 cm lg., anfangs bräunlich; Bl. bis 11 cm lg., weiß; R. nur 2 cm lg., dickwandig, wie auch das Ov. mit brauner Wolle und gelben Bst.-St.; Fr. 10 cm lg., gelb bestachelt; S. groß, mattschwarz. — Ekuador (Chanchantal, um Huigra). Selten eingeführt. Armatocereus humilis (Br. & R.) Backbg. K. breite Gebüsche bildend, bis 4 m h.; Tr. dunkelgrün, bis 4 cm 0, eingeengt abgesetzt und oben ± verjüngt; Ri. 3—4 (—6); Ar. groß, weiß; St. 5—8, anfangs braun, später weiß, nadelig, 1—2 cm lg.; Bl. grünweiß, 6 cm lg.; Ov. zuerst stachellos; R. hier und da mit kürzeren St.-Bündeln, fein; Fr. rund, 4 cm 0, sehr stachlig. — Kolumbien (Dagua-Tal, Ven- ticas del Dagua). Armatocereus laetus (HBK.) Backbg. (T.) K. hochstrauchig, aufrecht verzweigt, bis 6 m h., fahl graugrün; Ri. meist 7, nicht hoch, Kanten scharf, später verflachend; St. bis 12, anfangs braun, dann weißlich, 1—2 mittlere bis 8 cm lg.; Bl. ca. 6,5 cm lg., 5 jm 0, weiß; R. ca. 5 cm lg., 2,2 cm 0, mit dunklem Filz und aufwärts zeigenden schwärzlichen St.; Ov. ca. 1,2 cm lg., breitrund; Fr. dicht fuchsbraun bestachelt. — Nordperu (Rio Huanca- bamba). Armatocereus matucanensis Backbg. K. breitkronig, mäßig hoch, Stamm nur kurz oder fehlend; Tr. meist dunkler grün; Ri. 4—5 (—8); St. 8 oder mehr, 1—2 davon länger, einer oft bis 10 cm lg.; Bl. weiß; Fr. groß, grün, dicht bestachelt. — Mittelperu (um Matucana). (Abb. 16.)
Armatocereus — Arthrocereus 65 Armatocereus oligogonus Rauh & Backbg. K. bleigrau, bis 3 m h.; Ri. meist 4—5, schmal und hoch; St. grau, dunkelspitzig; Rst. 8—12, bis 1,5 cm lg.; Mst. 1—2, bis 10 cm lg.; Bl. weiß; Fr. lang bräunlich bestachelt. — Nordperu (Huancabamba- Tal). Armatocereus procerus Rauh & Backbg. K. bis 7 m h., grün, ohne eigentlichen Stamm; Tr. straff aufstrebend, stark gegliedert; Ri. 8—10; Rst. 15—20, bis 2 cm lg., weißlich; Mst, bis 4, bis 12 cm lg., unten honiggelb, oben lederbraun; St. aus alten Ar. zahlreich, allseits strahlend und verschieden lang; Bl. 10 cm lg., 5 cm 0, weiß; Fr. 7 cm groß, grün, weiß bestachelt. — Peru (Rio Casma bis Rio Nazca). Armatocereus rauhii Backbg. K. 4—6 m h., mit straff aufstrebender Krone, blaugrau-grün; Tr. lang aus dem bis 1 m h. Stamm, selbst aber wenig verzweigt; Ar. 3 mm groß, weiß; Rst. 6—7 (—10), nur 1—2 mm lg.; Mst. zuweilen vorhanden, 6 mm—1—3 cm lg., unten grau, oben schwarz, die übrigen schwarzbraun; Bl. karmin; R. mit entfernt stehenden, schwarzrot bestachelten Ar.; Fr. 3—5 cm lg., dunkelgrün, rotschwarz bestachelt. — Nordperu (Huancabamba-Tal). (Abb. 17.) Armatocereus riomajensis Rauh & Backbg. K. nur 2 m h.; Tr. bleigrau-grün; Ri. 7—9, schmal, 2 cm hoch; Ar. schwärzlich, rund; Rst. 10—15, bis 1 cm lg., hellgrau; Mst. meist 1—4, z. T. bis 12 cm lg., braunspitzig, z. T. gedreht oder gekantet; Bl. weiß, 8—10 cm lg.; Fr. 15 cm lg., 5 cm dick, mit bis 4 cm lg. grauvioletten St. — Südperu (Rio Majes- Tal). Arrojadoa Br. & R. (186) Sehr schlanktriebige, mäßig lange bzw. z. T. kriechende Pflanzen mit pinselartigem Scheitelschopf aus Borsten; darin entstehen die roten Knospen und ± rötlichen nächtlichen Blüten. Die beerenartigen Früchte sind kugelig und tragen den Blütenrest. Nur 2 Arten bekannt. — Verbreitung: Nördliches Brasilien (Bahia, Piauhy, Pernambuco). [p-] Arrojadoa penicillata (Gurke) Br. & R. K. bis 2 m h., anlehnend-strauchig; Tr. gegliedert, aus den Schöpfen weiterwachsend und aus älteren Ringschöpfen noch blühend, zum Schöpf hin verdickt; Ri. 10—12, zierlich; Rst. 8—12, kurz, anliegend, sehr fein; Mst. 1—2, kräftiger, steif, 1—3 cm lg.; Bl. nachts breiter öffnend, rötlich; S.sehr klein, mattglänzend dunkelbraun. — Brasilien (Mittel- und Süd-Bahia). (Abb. 18.) v. decumbens Backbg. & Voll: liegend, stärker bestachelt. Arrojadoa rhodantha (Gurke) Br. & R. (T.) K. bis 2 m h., strauchig, aufrecht bis liegend, meist vom Grunde verzweigt; Tr. meist kurzzylindrisch, 2—5 cm 0; Ri. 10—12, niedrig; Ar. 8—12 mm entfernt; Rst. und Mst. schwer trennbar, ca. 20 äußere und 5—6 mittlere, bis 3 cm lg., meist dunkler braun; Bl. aus dem Scheitelschopf, bis 3,5 cm lg., 1,2 cm 0, bläulichrot; Fr. kreiselig, purpurn. — Brasilien (Bahia, Piauhy, Pernambuco). Ritter berichtet noch eine v. minensis Ritt. (FR 1241 A), bisher ohne nähere Angaben, sowie eine sp. n. (FR 1244), „mit roten St." Arthrocereus Berg. (142) Zierlichtriebige, kleine Cereen, z. T. mit holziger Wurzel; die Triebe bei einer Art kugelig gegliedert, sonst cereoid. Die Früchte sind saftige Beeren. Nach der Blütenlänge und Behaarung werden zwei Untergattungen unterschieden (hinter den Namen der entsprechende Zahlenhinweis); die selbststerilen Blüten öffnen nachts. 1: UG. Arthrocereus: mit langen, schlanken und schwächer behaarten Blüten, 2: UG. Cutakia Öackbg. : mit kürzeren, kräftigeren und stärker behaarten Blüten. Bekannt sind bisher: 4 Arten. Die selbstfertile und oft autogame Setiechinopsis mit borstigen Schuppenspitzen an der Blüte und spindeliger, trockener Frucht gehört nicht hierher. — Verbreitung: Mittelbrasilien (Minas Geraes). [®. P.] Arthrocereus campos-portoi (Werd.) Backbg. (1) K. einzeln oder sprossend, ± liegend; Tr. bis 15 cm lg., bis 3 cm 0, fast glänzend hellgrün; Ri. ca. 12, niedrig; Ar. anfangs gelbgrau; Rst. 25—35; Mst. 1—2, bis 4 cm lg.; St. alle ± dunkelbraun; Bl. bis 8,5 cm lg.; Seh. sehr klein; R. etwas behaart; Pet. weiß, schmal-lanzettlich, umbiegend; Fr. klein, birnförmig; S. schwarz. — Brasilien (Minas Geraes, Bello Horizonte, Serra de Curral). Arthrocereus mello-barretoi Backbg. & Voll (2) K. etwas schlanker als bei vorigem; Ri. 16; Ar. 4—5 mm entfernt; St. ca. 35, grüngelb, mittlere bis 2,5 cm lg.; Bl. derber, 7 cm lg., 5 cm 0; R. 5,5 cm lg., kräftig, dicht mit rotbraunen H. besetzt; Pet. weiß, waagerecht spreizend. — Brasilien (Minas Geraes, Serra de Lenheiro). Arthrocereus microsphaericus (K. Sch.) Berg. (1) (T.) K. kugelig gegliedert; Tr. bis 6,5 cm oder mehr lg.; Ri. 7, sehr niedrig; St. zahlreich, sehr kurz und fein; Bl. weiß, ca. 11 cm lg.; R. dünn und nur gering behaart; Fr. kugelig. — Brasilien.2 Arthrocereus mirabilis (Speg.) F. Buxb. : Setiechinopsis mirabilis (Speg.) de Haas.
66 Arthrocereus — Astrophytum Arthrocereus rondonianus Backbg. & Voll (2) K. ähnlich dem von A. mello-barretoi; Tr. bis 50 cm lg., frischgrün; Ar. 5—10 mm entfernt, grau; St. 40—50, sehr fein, gelblich, einige bis 2 cm lg., 1—2 mittlere bis 7 cm lg. (gepfropfte Pflanzen haben kürzere); Bl. hell lilarot; Sep. schmal, spreizend; Pet. fast trompetenförmig gestellt; R. nur mittellang, mit aufgerichtet abstehenden, fast borstenartigen H.; Stbl. purpurn; Gr. hervorragend; N. weiß. Pfropfungen reich und prächtig blühend. — Brasilien (bei Diamantina). (Abb. 19.) Astrophytum Lem. (191) Sehr verschieden gestaltete Pflanzen: entweder stachellose und ± scharf- und wenig-kantige (soge- nannte „Bischofsmützen"), oder seeigelähnliche Körper, andere mit eigenartig weichen, längeren, eine Spezies mit starren Stacheln; meist kugelige Form, zwei Varietäten des Gattungstypus ± verlängert, eine Spezies im Alter langsäulig werdend. Im allgemeinen bilden alle winzige Flöckchen auf der Epidermis, z. T. ± stark reduziert, bei einigen S üb Varietäten (Formen) ganz unterdrückt. Die meist größeren Blüten sind ansehnlich, ± gelb, z. T. mit roter Mitte. Die Früchte platzen oben und klappen auf, oder sie öffnen unten, einige mit festerer Wand, andere sind weicher. Die Samen sind braun und verhältnismäßig weich. Bekannt sind insgesamt 6 Arten, einige mit mehreren Varietäten. Man unterscheidet zwei Untergattungen, nach dem Öffnen der Früchte; darauf weisen die eingeklammerten Zahlen hinter den Artnamen hin. 1: UG. Astrophytum: Früchte bei Reife oben aufklappend 2: UG. Neoastrophytum Backbg.: Früchte unten öffnend, z. T. auch nicht und dann zerfallend. Verbreitung: USA (Texas) bis Mexiko (von Coahuila im mehr östlichen Bereich bis San Luis Po- tosi und Querétaro). [®. P.] Astrophytum asterias (Zucc.) Lem. (2) K. flach, bis ca. 10 cm br., grün bis graugrün oder etwas dunkler, stachellos.; Ri. (6—) 8 (—10), flach; Ar. auf der Ri.-Mitte, rund und ziemlich dick; Bl. 3 cm lg. und bis 6,5 cm br., gelb (mitunter schwach rötlich getönt), mit roter Mitte; Fr. graurot, ± fleischig, unten öffnend oder zerfallend. Sämlinge in erster Jugend mit Stächelchen. — Mexiko (Tamau- lipas, Nuevo Leon) bis USA (Texas, Rio Grande Tal). Astrophytum capricorne (Dietr.) Br. & R. (2) K. kugelig bis gestreckt, kräftiggrün, Beflockung variabel, später bis 25 cm h.; Ri. scharfkantig, ca. 9; Ar. 1,5—3 cm entfernt, grauweiß; St. bis 10, regellos angeordnet, abgeflacht, sehr elastisch, bis 7 cm lg., ± braun, später bestoßen und abfallend; Bl. ca. 7 cm lg., gelb, Mitte karminrot; Ov. grün; Fr. länglich, rot, innen rot. — Mexiko (im Norden). (Abb. 20.) Man unterscheidet folgende Varietäten: v. crassispinum (Moll.) Ok., gering oder nicht beflockt, St. derb und dunkel, Bl. ohne rote Mitte; v. minus (Rge. & Quehl) Ok., K. kleiner; v. ni- veum (Kays.) Ok., ganz weiß, mit aufgebogenen schwärzlichen und rundlichen St. Astrophytum coahuilensc (Moll.) Kays. (2) K. später länglich, wenigkantig, dicht weißflockig; Ri. normalerweise 5; Bl. groß, schwefelgelb, Mitte orange bis Scharlach; Fr. purpurrot, unten öffnend. — Nordmexiko (Coahuila). Astrophytum myriostigiua Lem. (1) (T.) K. kugelig bis etwas gestreckt, nur ausnahmsweise höher, grünlich- bis weißgrau; Ri. meist 5 (anomal: 3 oder 4), Kante scharf; Ar. 10—15 mm entfernt; Bl. gelb, bis 6 cm br.; Sep. schwarz gespitzt; Fr. aufklappend. — Mexiko (vom zentralen bis zum nördlichen Hochland), v. columnare (K. Sch.) Tsuda ist länglich, Bl. nur mäßig groß, blaßgelb; subv. glabrum Backbg. ist reingrün und schärf er-kantig; v.potosinum(MöLL‚) Krzgr. hat mehr grünlichen Körper und kleinere blaßgelbe Bl.; deren subv. tulense (Kays.) Backbg. hat weißeren Körper, Bl. blaßgelb, nach innen rötlich; v. quadricostatum (Moll.) Baum weist normalerweise nur 4 Ri. auf; v. strongylo- gonum Backbg. hat mehr gerundete Ri. und weniger scharfe Kanten; Bl. groß, hellgelb; deren subv. nudum (R. Mey.) Backbg. ist reingrün. Astrophytum ornatum (DC.) Web. (1) K. anfangs kugelig, im Alter säulig, bis ca. 1 m h., 30 cm 0, einzelne Pflanzen sollen bis 3 m h. werden können (Fittkau); Ri. 8, Flöckchen in bogigen Mustern; St. 5—11, gerade, pfriemlich, stechend, gelblich- bis dunkelbraun, die längsten bis 3 cm lg.; Bl. 7—9 cm br., hellgelb; Fr. länglichrund; S. nicht zahlreich. — Mexiko (Hidalgo bis Querétaro). subv. glabresccns (Web.) Backbg. ist dunkelgrün, Flöckchenbildung gering oder fehlend, v. mirbelii (Lem.) Ok. unterscheidet sich durch schön goldgelbe St. und meist stärkere Flöckchenbildung. Es gibt auch die Formen nudum und spirale. Astrophytum senile Fric (2) K. erst kugelig, dann verlängert, laubgrün, bis 35 cm h. und 15 cm 0; Ri. 8, scharfkantig, Flöckchenbildung fehlend; Ar. 1—1,2 cm entfernt, 5 mm groß, gelb; St. 15—20, fast rund, weich, gewunden, braunrot bis braunschwarz, nicht abfallend; BL, Fr. und S. wie bei A. capricorne. — Mexiko. v. aureum (Moll.) Backbg. hat anfangs gold- bis strohgelbe St. und bildet mitunter einige Flöckchen.
Austrocactus — Austrocephalocereus 67 Austrocactus Br. & R. (105) Einheitliches Kennzeichen aller Arten ist der säulige und weichfleischige Körper. Manche blühen schon bei noch kugeliger Gestalt. Ferner sind die Blüten ± trichterig, ± borstenstachlig, wie auch die Frucht. Die Perigonblätter sind bei den argentinischen Arten ± rötlich, bei der chilenischen gelbbraun. In den Körper- und Blütenmerkmalen eine charakteristische Gattung. Bekannt sind bisher mit Sicherheit 5 Arten. — Verbreitung: Südliches Argentinien (Neuquén, Bio Negro, Chubut, Santa Cruz) und südliches Hochchile (obere Mauleschlucht). Austrocactus bertinii (Cels) Br. & R. K. fast cereoid, ziemlich weich, bis über 5 cm 0, olivgrün, bis 40 cm h.; Ri. 10—12, kräftig gehök- kert; Rst. ca. 15, nadelig, bis 1 cm lg., hell; Mst. meist 4—6, mäßig kräftig, bis 6 cm lg., gelblich bis bräunlich, manchmal alle gehakt, aber auch gerade; Bl. 6 cm lg., 10 cm 0 (?), rosagelb; R. mit Wolle und steifen Bst.; Gr. und N. rot; S. abgeflacht. — Südargentinien (bei Comodoro Riva- davia). (Abb. 21.) Austrocactus coxii (K. Sch.) Backbg. K. bis 60 cm lg., cereoid, bis 5 cm 0; Ri. 6—10, höckrig; Rst. ca. 6—10, 1cm lg., dünn, durcheinanderragend; Mst. 1—4, kräftiger, bis 4 cm lg., gerade oder schwach hakig, blaßfarben bis weißlich; Bl. 3,5 cm lg. und 0, blaßrötlich; Ov. borstenlos, spärlichbehaart; Gr. rosa; N. schwarzrot. — Südargentinien (Chubut; nahe chilenische Grenze). Austrocactus gracilis Backbg. K. schlank, dünn, bis 1,6 cm 0, bis 35 cm lg., oft liegend; Ri. 8—9, niedrig, zierlich, fast ganz ge- höckert; Rst. bis 11 und mitunter oben noch 1—3 winzige, bis 5 mm lg., alle weißlich, Spitze gelblich; Mst. 1—3, stärker, mitunter ± hakig, gelblich, braunspitzig, bis 2 cm lg.; Bl. ? — Südargentinien (Patagonien). Austrocactus hibernus Ritt. — Sukkde. (SKG.) VII—VIII, 34—36. 1963. K. grün, liegend und/oder aufsteigend, bis 3 cm 0, 10 cm lg.; Ri. 7—8, bis 6 mm h., stärker höckrig; Ar. blaßgelb; Rst. 5—8, weißlich, meist sehr dünn, 3—10mm lg.,obere stärker, bis 2 cm lg., gelbbraun; Mst. 1—4, 1—3 cm lg., gerade, Farbe wie die stärkeren Rst.; Bl. bis 5 cm lg., gelbbraun; Stbf. weißlich; Gr. oben rötlich; Fr. grün, weich; S. 2,25 mm gr., schwarz, feinhöckrig, Nabel klein. — Chile (Mauleschlucht, Mine Dolomita, auf ca. 2000 m). Die Blüten sind anscheinend auch diözisch. Austrocactus patagonicus (Web.) Backbg. K. säulig, bis 8 cm 0, sprossend, bis 50 cm lg.; Ri. 9—12, höckrig; Ar. weiß; Rst. 6—10, bis 1,5 cm lg., hell; Mst. 1—4, stärker, bis 2,5 cm lg., basal verdickt, anfangs hornfarben, später schwärzlich, manchmal hakig; Bl. 4 cm lg., 5 cm 0, weißlich bis rosaweiß; R. isabellfarben bewollt, hornfarben bis schwarz beborstet; Gr. rosa; N. violett; Fr. fast trocken, beborstet; S. dunkel, zusammengedrückt. — Südargentinien (Patagonien; am Rio Chubut, Rio Negro). Bei A. hibernus handelt es sich zweifellos, auch der geographischen bzw. Höhen-Angabe nach, um einen Eindringling vom argentinischen Hauptareal her. Ritter stellt 1. c. zu dem Genus Austrocactus dann noch Erdisia philippii (Reg. & Schmidt) Br. & R., sowie Erdisia spiniflora (Phil.) Br. & R. Abgesehen davon, daß dazu keine genauere Begründung nach Blütenuntersuchungen gegeben wird, ist E. philippii nie wieder aufgetaucht, so daß hier schon deshalb eine comb. nov. gewagt ist. E. spiniflora zeigt in der Abb. Britton & Roses die auch für E. meyenii typische unterirdische rhizomartige Stammbildung und Früchte, die weit eher denen von Erdisia ähneln, und die amerikanischen Autoren gaben auch an, daß die Blüten ähnlich seien. Ich kann der Umstellung hier bisher nicht folgen, da sie nicht ausreichend begründet ist. Austrocephalocereus Backbg. (181) Mehrere Meter hoch werdende Cef een mit echten Ce- phalien, diese aber seitlich und nicht aus einer Rinne oder Spalt entstehend, mit kahlen Blüten. Sie gehören zu. dem südamerikanischen Zweig von cepha- liumbildenden Gattungen, deren Schöpfe nicht so breit, groß und stark werden wie bei den mexikanischen Cephaliumstufen der Pachycerei. Während Pilosocereus Byl. & Rowl. nur cephalium-ähnliche Bildungen auf weisen kann (z. T. fehlen sie sogar), und diese erst später, haben die echten Cepha- liumtfäger konstante Bildungen solcher Art, aber unter sich in den Merkmalen verschieden. Austrocephalocereus Backbg. ist das einzige brasilianische Genus mit kahlen Blüten und Seitencephalien, die nicht aus einer Rinne entstehen; eine Art hat einen mit Borsten durchsetzten, die anderen haben einen borstenlosen Schöpf. Danach müßte das Genus eigentlich in zwei Untergattungen aufgeteilt werden, wovon ich nur Abstand nahm, da wir noch nicht sicher wissen, ob nicht sonst doch zuweilen einzelne Borsten erscheinen bzw. bei der Ähnlichkeit der aus dicken Wollbüscheln zusammengesetzten Cephalien nur eine geringfügige Reduktion vorliegt, soweit sie borstenlos sind. 3 Arten wurden beschrieben. — Verbreitung: Nordostbrasilien (Bahia) [®. P.] Austrocephalocereus dybowskii (Goss.) Backbg. K. bis 4 m h., von der Basis verzweigend; Tr. ziemlich straff aufsteigend, ganz von weichen, weißen Haaren umsponnen, bis 8 cm 0; Ri. über 20, schmal und niedrig; Ar. dicht stehend; Rst. zahlreich, kurz, von den Haaren bedeckt; Mst. 2—3,
68 Austrocephalocereus — Austrocylindropuntia gelblich bis bräunlich, vorspreizend, bis 3 cm lg., nadelig; Ceph. bis 60 cm lg., weiß; Bl. 4 cm lg., glockig, weiß; Pet. kurz; Fr. kugelig, nackt, rosa, ca. 2,5 cm 0; S. schwarz, rauh. — Brasilien (Bahia, Itumi- rin). (Abb. 22.) Austrocephalocereus lehmannianus (Werd.) Backbg. K. bis 2 m h., am Grunde etwas verzweigt; Tr. bläulich behaucht, bis 8 cm 0; Ri. ca. 20, 5—8 mm h.; Ar. dicht stehend: St. bis 40, bis 2 cm lg., verflochten, dazwischen lockere, bis 2 cm lg. weiße H.; Ceph. bis 4 cm br., dicht, weiß, am Grunde bräunlich, bis 50 cm lg.; Bl. 3,5 cm lg.; Ov. und R. rötlich; Pet. weiß; Fr. 2,5 cm lg., kreiselig, mit Deckel, rot; S. matt- bis schwachglänzend-schwarz. — Brasilien (Bahia, Serra d'Espinhac‚o). Austrocephalocereus purpureus (Gurke) Backbg. (T.) K. bis 5 m h., selten verzweigt; Tr. bis 12 cm 0; Ri. bis 25; Ar. dicht stehend; Rst. 15—20, bis 15 mm lg.; Mst. 4—6, einzelne bis 5 cm lg., gelblich- bis dunk- ler-braun; Ceph. bis 1 m lg., 12 cm br., mit rotbraunen bis schwärzlichen Bs>t., bis 2 cm lg., Wolle grauweiß; Bl. 3,5 cm lg.; Sep. rosenrot; Pet. mehr weißlich; Fr. wie beim vorigen; S. tief braunschwarz. — Brasilien (S.-Bahia). Alle Arten nur noch selten in Kultur. Ritter führt einen „Cephalocereus Ritt. (FR 1212), zarter als dybowskii", also wohl hierher gehörend. Austrocylindropuntia Backbg. (6) Zylindrische Arten Südamerikas, verschiedener Größe, Höhe und Triebstärke, von der nördlichen Cylindropuntia durch das völlige Fehlen von Stachelscheiden wie auch deren Rudimenten unterschieden. Bei einigen tritt ± Haarbildung an den Trieben auf, andere sind sehr dünn oder winzig. Der verschiedenen Gestalt nach kann man folgende Gruppen unterscheiden (worauf die Zahlen hinter den Arten hinweisen): 1. Großstrauchige Arten bzw. derbgliedrige mit breiteren Höckern, 2. Ebensolche, stark bläulich, mit schmäleren Höckern, 3. Niedrige, ± dichte Gruppen bildend, z. T. mit einigen Haaren, 4. Dünntriebige, niedrige, z. T. am Standort kugelige Pflanzen ohne oder mit ± Haarbildung, 5. Dünne, bis wenig über bleistiftstarke Triebe bildende Pflanzen, ohne Haare, 6. Ganz kurztriebige, ± keulige und mitunter anomal geformte Pflanzen. Die Früchte sind ziemlich verschieden: von großen, zuweilen sterilen und harten bis zu kleinen weichen; die Samen hell, größer und beinhart. Bekannt sind bisher: 20 Arten. — Verbreitung: Von Ekuador über das peruanische. Hochland bis zur Küste Chiles, in Bolivien und Nordargentinien, sowie bis Paraguay), [(g), mit einer Ausnahme]. Austrocylindropuntia clavarioides (Pfeiff.) Backbg. (6) K. klein, ± geweihartig verzweigend, nicht sehr fest, bräunlich; St. bis 10, winzig; Bl. gelbbräunlich, bis 6,5 cm lg.; Ov. zylindrisch, mit Bst.; Fr. 1,5 cm gr., mit nur IS. — Argentinien (chilenische Grenze oberhalb Mendoza) [P.I] Es gibt eine Form mit rein zylindrischen Tr. v. ruiz-lealii (Cast.) Backbg. ist grüntriebig; Bl. bis 4 cm lg. (Abb. 23.) Austrocylindropuntia colubrina (Cast.) Backbg. (5) ist die einzige dunkelgrüne ihrer Gruppe, mit zitronengelben BL, 5,5 cm groß; Fr. rot. — Argentinien (Formosa). Austrocylindropuntia cylindrica (Lamarck) Backbg. (1) K. bis 4 m h.; Ar. weiß, eingesenkt, mit z. T. einigen Haaren; St. zuerst 2—3, kurz, weiß (an Kulturstücken oft fehlend); Bl. rosa, Saum stärker aufgerichtet; Fr. 5 cm lg., gelbgrün. — Südekuador (bis Nordperu ?). Austrocylindropuntia exaltata (Berg.) Backbg. (1) (T.) K. bis 6 m h., dichter strauchig als bei voriger Art; B. ca. bis 7 cm lg.; Ar. länger herabgezogen; St. zuerst wenige, später bis 12 oder mehr, zuletzt z. T. ziemlich lg., bis 12 cm lg., dunkelgelb bis rötlich- braun; Bl. (± ziegel-)rot; Fr. bis 9 cm groß, hart, meist steril. — Peru (im Hochland). Austrocylindropuntia haematacantha (Backbg.) Backbg. (4) Tr. nur bis 8 cm lg., 1,5 cm 0; B. klein, rot; St. 5, 10—15 mm lg., mittlerer bis 5 cm lg.; Fr. innen rot. — Bolivien (bei Oruro). Austrocylindropuntia humahuacana (Backbg.) Backbg. (3) K. bis ca. 50 cm h.; Tr. bis 4 cm 0, anfangs blatt-, dann hellgrün; Ar. rundlich bis länglich, hell; Gl. hellgelb, aufgerichtet; B. bis 1,5 cm lg.; St. anfangs wenige kurze, hell, später an Zahl zunehmend, nadelig, spreizend, bis über 2 cm lg., blaß gelblich; Bl. tief purpurn. — Nordargentinien (bei Hu- mahuaca). S. Nachtrag. Austrocylindropuntia inarmata Backbg. (4) K. klein, dunkel-, später olivgrün; Ar. quergezogen, weiß; B. bis 15 mm lg., aufgerichtet; St. meist fehlend, selten ein einzelner, vorgestreckter; Gl. kaum erkennbar, glasig-weiß; Bl. rot mit leichtem Orangeton, 4 cm 0; Gr. dunkel violett; Stbf. rot; N. bordeauxrot. — Bolivien. (Abb. 24.)
Austrocylindropuntia 69 4ustrocylindropuntia intermedia Rauh & Backbg. (1) K. bis 1,60m h., reich verzweigt; Tr. ± keulig; Hck. rippenartig markiert; St. 2—6, gelblich-weiß, ca. 3 cm lg.; Bl. Scharlach, kurzsaumig; Pet. ± aufgerichtet; Fr. rundlich. — Nordperu (Huancabamba). Austrocylindropuntia ipatiana (Card.) Backbg. (5) K. bis 30 cm h., mit Stämmchen; Tr. 1,5 cm 0, grün mit purpurnem Schein, schwach gehöckert, zuerst 7—8 cm lg., Endtriebe 3—4 cm lg., C mm 0; Ar. 7 mm entfernt, weiß; Gl. gelblich; St. 5—9, bis 2 cm lg., bräunlich, rötlich gespitzt; Bl. 3,5 cm lg., lachs- rosa; Fr. purpurn, 2,5 cm lg., proliferierend. — Bolivien (Santa Cruz, 800 m). Austrocylindropuntia miquelii (Monv.) Backbg. (2) K. bis 1 m h., Kolonien bis 5 m br.; Tr. bis 20 cm lg., bis 6 cm 0, stark hellbläulich; Hck. ziemlich schmallang; St. in Kultur wenige, am Standort bis ca. 10, bis 10 cm lg., stark, weißgrau; Gl. bräunlich; Bl. 4—8 cm lg., rosa bis fast weiß. — Chile (Ata- cama, Huasco-Tal). v. jilesii Backbg. wird nur bis 80 cm h., Kolonien bis 10 m br.; St. strohgelb; Bl. gelb; Fr. hühnereigroß, gelb (bei Vallenar). Austrocylindropuntia pachypus (K. Sch.) Backbg. (1) K. bis 1 m h.; Tr. 3—5 cm 0, symmetrisch gehök- kert; Hck. sehr zahlreich, vierseitig, flach; St. 20 bis 30, pfriemlich, 6—20 mm lg.; Gl. gelb; Bl. 7 cm lg., scharlach; Gr. sehr dick; Fr. oft in Ketten proliferierend, nach Abfallen austreibend. — Peru (Cho- sica-Tal). Austrocylindropuntia salmiana (Parm.) Backbg. (5) K. buschig, bis 2 m h. bzw. lang, stark verzweigt am Standort; Tr. 1,5 cm 0, stielrund, höckerlos, oft rötlich überlaufen; St. fehlend oder klein, bis 1,5 cm lg., weißlich; Bl. bis 3,5 cm 0, blaßgelb; Fr. Scharlach (nach Riviere auch „mauve-violett"). — Brasilien, Ostargentinien bis Bolivien (bei Comarapa ?). v. albillora (K.Sch.) Backbg. hat laubgrüne Tr.; Bl. ca. 2 cm 0, weiß; Fr. grün. — Nordargentinien bis Paraguay, v. spegazzinii (Web.) Backbg. hat bläulichgrüne Tr., Bl. nur 2 cm 0, gelb; Fr. blaugrün. — Nordargentinien(Salta). Austrocylindropuntia shaferi (Br. & R.) Backbg. (3) K. 30 cm h., 2—4triebig; Tr. sehr stachlig; Hck. oft undeutlich; Ar. ca. 1 cm entfernt; St. ca. 6, bräunlich, bis 6 cm lg., mit langen weißen H. dazwischen; Bl. unbekannt; Fr. ca. 2 cm 0, mit weißem Filz und weißen GL; S. 4 mm lg. — Nordargentinien. Austrocylindropuntia steiniana Backbg. (4) K. am Standort zuerst kugelig, dann dünntriebig, ± liegend, bis 10 cm lg., 1 cm 0; Hck. kaum sichtbar, in der Kultur querrund auf getrieben; St. 2—7, bis 1,5 cm lg., stechend, abstehend und einige anliegend, in der Kultur nur ca. 5 mm lg.; Bl. und Fr. unbekannt. — Bolivien. Austrocylindropuntia subulata (Mühlpfrdt.) Backbg. (1) K. sperrig-strauchig, bis 4 m h., Stamm 6—10 cm 0; Tr. seitwärts gerichtet und aufbiegend, bis 7 cm 0; Hck. oblong, flach gefeldert, Felder dunkler umgrenzt; B. bis über 12 (—15) cm ig., halbzylindrisch, spitz zulaufend und ± gebogen, über ein Jahr sitzen bleibend; St. 1—2 oder mehr, pfriemlich, bis 8 cm lg. oder mehr, ± hellgelblich; Gl. spärlich; Bl. im Ov. eingesenkt, ca. bis 7 cm lg., mäßig weit öffnend, Perigon ziemlich kurz, rötlich bis rot; Ov. mit längeren, aufgebogenen B.; Fr. bis 10 cm lg., hart, langdauernd, grün, proliferierend; S. bis 12 mm gr. — Südperu (zuerst irrtümlich aus Chile berichtet). (Abb. 25.) Es gibt Pflanzen mit kürzeren und kürzer dauernden B. (eine Rasse oder Varietät ?) und solche mit bis 15 cm lg., langdauernden B. Ob letztere als Varietät angesehen werden kann bzw. die „Opuntia ellemeetiana Miqu." ist (Britton & Rose: „mit sehr langen B."), konnte ich nicht feststellen. Die Originalbeschrbg. sagt „B. bis über 8 cm lg., mehrere Jahre andauernd". In den Sammlungen von F. Riviere und J. Mar- nier-Lapostolle befinden sich lebende Exemplare des von Rauh in Peru gesammelten Materials mit starken bzw. langen braunen St., 3—4 (—6), bis ca. 10 cm lg., die B., wenigstens bei dem MARNiER-Ma- terial, ziemlich lg., weswegen Marnier die Pflanzen für eine Form oder var. von A. subulata hält. Rauh macht keine eindeutigen Angaben über seinen Fund; sein Foto Tafel 3 in „Die Cactaceae", I. 1958, zeigt jedoch A. subulata, angesichts der mäßig lang herablaufenden Hck. und der langen Blätter. Braune Stacheln sind sonst aber nur von A. exaltata bekannt. Da Rauh auch nichts über die Blütenfarbe berichtet (ob rosa oder ziegelrot), ist vorderhand kein anderer Schluß zulässig als der, daß A. subulata auch braune St. bildet. Das verbindet sie andererseits wieder mit A. exaltata, und es taucht damit die Frage auf, ob diese nirgends in der Natur mit Sicherheit wildwachsend gefundene Pflanze nicht nur eine Mutation, bzw. Form oder Varietät der A. subulata ist. Leider genügen die bisherigen Beobachtungen nicht zu einer Klärung. Austrocylindropuntia tephrocactoides Rauh & Backbg. (1) K. bis 40 cm h., dichte, zuweilen fast polsterähnliche Kolonien; Hck. spiralig stehend, schwach sechsseitig, Vertiefung gering; St. 2—8, ungleich lg., einer bis 3 cm lg., gelblich hornfarben; B. ca. 1 cm lg.; Bl. und Fr. unbekannt. — Südperu (auf 3500 m). Austrocylindropuntia teres (Cels) Backbg. (4) K. bis 30 cm br. lockere Klumpen; G. leicht lösend,
70 Austrocylindropuntia — Aylostera am Standort ovoid-rund, in der Kultur auch länglich; B. länger; Ar. mit kurzem Filz und spärlichen längeren H.; St. ca. 6, 2—2,5 cm lg., dünn, bräunlich; Bl. 2 cm groß, feurig hellkarmin; Ov. mit H. und kleinen St.; Fr. rötlich. — Bolivien (um La Paz). Austrocylindropuntia verschaiieltii (Cels) Backbg. (4) K. niedrige, dichte Klumpen, vieltriebig; G. grün, bei freiem sonnigem Stand kugelig, in der Kultur meist verlängert, undeutlich gehöckert; St. 1—3, gelblich, fast borstenweich, bis 3 cm lg.; Tr. in der Kultur bis 20 cm lg., 1,5 cm 0, oft stachellos; B. länger und dünner; Bl. kräftig rot. — Bolivien (Gebiet von La Paz),Nordargentinien. v. digitalis (Web.) ist wohl nur eine Form. (Abb. 26.) v. hypsophila (Speg.) Backbg., 7 bräunliche St., kurz, ist nicht in Kultur (Nordargentinien). v. longispina Backbg. hat oft rötlich getönte Tr., etwas stärker gehöckert; St. 3—9, bis 5 cm lg., weißlich hornfarben. Austrocylindropuntia vestita (SD.) Backbg. (4) K. am Standort z. T. fast kugelig, dann (in Kultur) zylindrisch, aufrecht; Tr. bis 2 cm 0, P. bis 40 cm lg. und dicker; B. kurz, wenig aus den H. hervorragend; Crl. weiß; St. 4—8, meist nur 4 mm lg., borstig, aber stechend, z. T. bis 15 mm lg.; Bl. 3,5 cm lg., 3 cm 0, violettrot; H. weiß, die Tr. dicht umkleidend, aber locker. — Bolivien, v. chuquisacana (Card.) Backbg. hat noch feiner und dichter behaarte Tr., B. etwas länger; v. intermedia Backbg. hat derbere Tr., St. z. T. abstehend und einige ziemlich steif; B. mittellang; v. major (Backbg.) Backbg. hat die längsten B., bis 3 cm lg. Austrocylindropuntia weingartiana (Backbg.) Backbg. (3) K. bis 50 cm h. Kolonien; Tr. bis 5 cm 0, leicht ge- feldert, dunkelgrün; St. bis 15 oder mehr, 3—5 derbe mittlere, stark stechend, rötlich, rot oder blaßbraun; Gl. anfangs weiß, später blaßgelblich; Bl. wahrscheinlich rot; Fr. karminrot, stachellos, Pulpa rot; S. birnförmig, ca. 4 mm gr. — Südbolivien (bei Tupiza), bis N.-Argentinien (Hu- mahuaca, Azul Pampa). Aylostera Speg. (102) Kleinkugelige bis etwas verlängerte, reicher sprossende bis polsterförmige Arten, mit zierlichen roten, z. T. golden schimmernden, orange und ± weißen Blüten, deren Röhren durch Verwachsung mit dem Griffel stielig sind, sowie behaart und beborstet. Die Früchte sind klein und borstig. Bisher bekannt: 14 Arten; bei allen sind die zierlichen Rippen in kleine Warzen aufgelöst. — Verbreitung: Südbolivien bis Nordargentinien [O. ®. P.]. Aylostera albiflora (Ritt. & Buin.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 5. 1963 (Rebutia albiflora Ritt. & Buin., „Taxon" XII: 1, 29.1963). K. rundlich, stark sprossend, bis 2,5 cm 0; Ri. in entfernte Hck. aufgelöst; Ar. entfernt, gelblich; Rst. ca. 15; Mst. ca. 5, am Grunde bräunlich; St. bis 5 mm lg., gerade; Bl. 2,5 cm 0, weiß, mit rosa M;t- tellinie; R. weißborstig; Fr. und S. kleiner als boi A. albipilosa. — Bolivien (nordöstl. Tarija, Rio Pilaya [FR 766a]). (Abb. 27.) Aylostera albipilosa (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 5. 1963 (Rebutia albipilosa Ritt., „Taxon", XII: 1, 29. 1963). K. halbkugelig, wenig sprossend, später verlängernd, dunkelgrün, bis 5 cm 0; Wz. rübig; Ri. in 2—4 mm große Hck. aufgelöst und in 21—25 spiraligen Reihen; Ar. 1—2 mm gr., weiß; St. haarfein, 25—35, weich, weiß, meist gebogen, 10—15 mm lg.; Mst., falls vorhanden, bis 4 cm lg., Spitze rotbraun; Bl. bis 4,5 cm lg., bis 3 cm 0, orange bis rot; Gr. in einem R.-Teil verwachsen; Ov. länglich, weißhaarig und -borstig; Fr. bis 9 min lg., grünrot; S. mattschwarz, 1,2 mm lg. — Bolivien (Dept. Tarcia, Narvaez [FR 754]). Aylostera deminuta (Web.) Backbg. K. bis 6 cm h. und 0, reich sprossend, blattgrün; W.-Reihen 11—13; St. bis ca. 10—12, weiß, braunspitzig bis ganz braun, fein, 6 mm lg.; Bl. 3 cm lg. und 0; Ov. mit weißen Bst.-Stacheln; Bl. dunkel orangerot. — Nordargentinien (Trancas). Aylostera iiebrigii (Gurke) Backbg. K. kugelig, bis etwas verlängert, nicht stark sprossend, bis 6 cm 0, glänzendgrün; W.-Reihen 18, 5 mm h.; Ar. weiß; Bst.-Stacheln 30—40, weiß, meist 1 cm lg., die innersten 2—5 bis 2 cm lg., oben hellbraun; Bl. 3,5 cm lg., leuchtend gelbrot; Ov. mit weißen Bst. — Bolivien (Escayache, 3600 m). v. densiseta Cullm. ist noch feiner und dichter beborstet. Aylostera kupperiana (Böd.) Backbg. K. rundlich, bis 3 cm 0, wenig sprossend, matt dunkel-laubgrün; W.-Reihen ca. 15; Ar. gelblich; Rst. 13—15, bis 5 mm lg., weiß, oben braun; Mst. 1—3 (—4), derber, ganz und dunkler braun, bis über 1,2 cm lg.; Bl. 4 cm lg., 3,5 cm 0, ± feurig orangerot, Schlund blaßgrün; Fr. grün; S. dunkel braungrau. — Bolivien (bei Tarija). Aylostera muscula (Ritt. & Thiele) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 5. 1963 (Rebutia muscula Ritt. & Thiele, „Taxon", XII: 1, 29. 1963). K. länglich, grün, bis 4 cm 0; Ri. in entfernte Hck. aufgelöst; Ar. sehr entfernt; St. ± 50, dünn, 2,4 mm
Aylostera — Azureocereus 71 lg., gerade, alle gleich; R. weißborstig; Bl. orange. — Bolivien (Narvaez [FR 753]). Aylostera pseudodeminuta (Backbg.) Backbg. K. länglich werdend, bis 10 cm lg., blattgrün; Ar. bräunlich; Rst. über 10, 3—7 mm lg., weiß, glasig; Mst. 2—3, erst gelblich, dann braunspitzig, bis 1,5 cm lg.; Bl. 3 cm 0; Knospe fast schwarzrot; Pet. rot. — Nordargentinien (Salta). v. albiseta Backbg. hat fast ganz weiße Mst.; v. grandiflora Backbg.: Bl. 4 cm 0; v. schnei- deriana Backbg.: Mst. bis 3,5 cm lg., dunkelspitzig; v. schumanniana (Backbg.) Backbg. : Mst. goldbraun, ca. 1,2 cm lg. Aylostera pseudomimiscula (Speg.) Speg. (T.) K. klein, 5 cm h., 3,5 cm 0, glänzend dunkelgrün; W.-Reihen 13; Ar. 7—8 mm entfernt; St. 7—14, erst gelblich oder rosabraun, dann weiß und braunspitzig, 3—5 mm lg.; Mst. 1—4, dünnadelig; Bl. 2,5 cm lg., ± purpurn dunkelrot. — Nordargentinien (Salta). Aylostera pulvinosa (Ritt. & Buin.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 5. 1963 (Rebutia pulvinosa Ritt. & Buin., „Taxon", XII: 1, 29.1963). K. bis 3 cm 0; Ri. in entfernte Hck. aufgelöst; Ar. bis 5 mm gr.; Rst. 15—22, bis 3 mm lg.; Mst. 6, kräftiger, bräunlich; Bl. 1,8 cm lg., 1,5 cm 0, orangegelb; R. weißborstig; Fr. und S. viel kleiner als bei A. albipilosa. — Bolivien (Standort von A. albi- pilosa [FR 766]). Aylostera rubiginosa (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 5. 1963 (Rebutia rubiginosa Ritt., „Taxon", XII: 1, 29. 1963). K. flacher als bei A. tuberosa, wenig sprossend; Ar. braun; St. rötlich, bis 6 mm lg.; Rst. 12; Mst. 4; Bl. 3 cm lg.; Stbf. karmin; Ov. rotborstig. — Bolivien (100 m oberhalb des Standortes von R. tuberosa [FR 767]). Aylostera spegazziniana (Backbg.) Backbg. K. bald walzenförmig, gelblich-grün bis dunkler; W. 3—4 mm groß; Ar. schwachfilzig; Rst. anliegend, ca. 4 mm lg., hell; Mst. meist 2, untereinander, 2 mm lg., gelblich, braunspitzig; Bl. ca. 4 cm br., dunkelrot. — Nordargentinien (Salta). v. atroviridis Backbg. ist mehr bläulich graugrün; Mst. heller und schwächer. Aylostera spinosissima (Backbg.) Backbg. K. polsterförmig, dicht und hell bestachelt; Tr. hellgrün, bis 4cm 0 und lg.; Ar. sehr dicht stehend, weißlich; Rst. und Mst. borstenartig, mittlere 5—6 etwas stärker, hornfarben, braunspitzig; Bl. hell backsteinrot; Fr. sehr klein, schwach borstig. — Nordargentinien (Salta). Aylostera steinmannii (Solms-Laub.) Backbg. ist niemals importiert worden. Der zwergige K. ist 2 cm lg., 1,5 cm 0; St. 8, nadelig, abstehend. — Bolivien. Aylostera tuberosa (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 5. 1963 (Rebutia tuberosa Ritt., „Taxon", XII: 1, 28—29. 1963). K. halbkugelig, grün, stark sprossend, bis 4 cm 0; Wz. rübig; Ri. in 2—4 mm hohe Hck. aufgelöst; Ar. bis 3 mm lg., bis 1,5 mm br., weiß; Rst. 4—12; Mst. 1 oder mehrere; St. dünnadelig, 2—5 mm lg., braun bis gelbbraun, gerade; Bl. 3,5 cm lg., 2,5 cm 0, karmin; Stbf. zweiserig; Ov. weißhaarig und weißborstig; N. 6, blaßgrün; Fr. ? — Bolivien (Süd-Cinti, unter Challamarca, auf 2600 m [FR 770]). Zur Gattungsfrage s. auch untei Rebutia. Aztekium Böd. (210) Breitrunde, graugrüne bis graue Körper, später reicher sprossend; Pfropfungen sind grün und weniger schön; auffällig sind die eingeschalteten Nebenrippen und die dicht-faltige Oberfläche der Hauptrippen. Die kleinen weißen Blüten sind stielig und entstehen im Scheitel. Die Früchte sind beerenartig und erscheinen erst nach der Reife. Nur 1 Art bekannt. — Verbreitung: Mexiko (Nuevo Leon). [©. P-] Aztekium ritteri (Böd.) Böd. (T.) K. gedrückt-rund; Wz. kurzrübig; Scheitel wollig; Hauptrippen 9—11, gefaltet, Nebenrippen dazwischen, schmäler als die ersteren; St. nur 3—4 mm lg., wenige, ca. 1—3, nicht fest, gewunden bis gekrümmt; Bl. 8 mm 0, weiß; Sep. oben rosa; Fr. beerenartig, rosa; S. schwarz, 0,5 mm groß. — Mexiko (Nuevo Leon). (Abb. 28.) Es gibt eine Form mit langstieligeren und etwas größeren Bl. Azureocereus Ak. & Johns. (66) Meist sehr große, z. T. bis 10 m hohe, baumartige Cereen, die Äste steil aufragend und überwiegend wild bestachelt. In der Blüten-Zone sind die Stacheln elastischer und dichter. Die nächtlichen Blüten sind derbzylindrisch, der Saum etwas schräg, die Röhre stark beschuppt. Die Früchte sollen bei der Reife trocken sein. Bisher sind mit Sicherheit von diesem Genus bekannt 2 Arten: eine prächtig blautriebig, die andere mehr grün. Wahrscheinlich auch hierher gehörend: Cereus (Azureocereus?) deflexispinus Rauh & Backbg. — Verbreitung: Hochland Mittelperus (Mantaro-Gebiet, Ayacucho). [©•] Neuerdings will Buxbaum in einer seiner theoretischen Veröffentlichungen dieses Genus mit abweichenden Blüten, trockenen Früchten und einheitlicher Triebbestachelung mit Browningia vereinigt
72 Azureocereus — Binghamia sehen (s. hierzu auch unter Gymnocereus). Es besteht dazu keine überzeugende Notwendigkeit. Azureocereus hertlingianus (Backbg.) Backbg. (T.) K. bis 8 m h., bis 30 cm 0; Tr. leuchtend blau; Ri. bis 18 und mehr, um die Ar. höckearartig verdickt bis (später) z. T. ganz in Hck. geteilt; Jugendbe- stachelung an Zahl geringer, ca. 4 Rst. und 1—3 längere, bis 8 cm lg., alle gelb mit braunen Spitzen, Oberteil älterer Tr. mit bis 30 St., ± gleich lang, elastischer; Bl. mit etwas gebogener R., 5 cm 0; Pet. weiß, spatelig; R. dunkel purpurbraun; Seh. am Rand ± gewimpert, bei Reife fast schwarz; S. glänzend schwarz. — Peru (Mantaro-Tal.) Nach bei Marnier gesehenem Material sind nur Namen für A. hertlingianus: A. ayaeuchensis Johns., und A. imperator Johns., ferner A. ciliisquamus Ritt.; vielleicht gehört letzterer auch zu A. vi- ridis. Azureocereus nobilis Akers: Azureocereus hertlingianus (Backbg.) Backbg. Azureocereus viridis Rauh & Backbg. K. ähnlich wie bei voriger Art, bis 10 m hoch; Tr. grün; St. kürzer als bei A. hertlingianus, (10—) ± 20, einige nur etwas länger. — Peru (Apurimac- Tal). (Abb. 29.) Backebergia H. Bravo (166) Baumartige Cereen mit schräg aufragenden Ästen. Die Blütenzone ist durch ein eigenartiges „Helm- raupen-Cephalium" (K. Sch.) gekennzeichnet: mit starker langer Wolle und zahlreichen Borsten, die beide das Triebende wie eine abstehende Haube umgeben. Diese kann sich auch bis 30 cm lg. herabziehen. Die Blüten sind grünlich, etwas zylindrisch und mit Borsten versehen. Die Frucht weist ebenfalls aufgerichtete, ziemlich dichte Borstenbekleidung auf. Nur 1 Art bekannt. — Verbreitung: Westmexiko (Guerrero, Michoacan). An Blüte und Frucht ist die Wollbekleidung viel geringer, die Form der Samen wie die des (auch herablaufenden) Cephaliums anders als bei Mitrocereus Backbg. Diesen Namen auf obiges Genus zu übertragen (H. Bravo und Buxbaum), obwohl die Gattungsdiagnose nicht dazu paßt, muß daher aus mehreren Gründen abgelehnt werden (s. hierzu auch unter Brachycereus und Mitrocereus). Backebergia militaris (Aud.) H. Bravo (T.) K. bis 6 m h., mäßig verzweigt; Ri. zuerst 5—7, später 9—11, vom Ceph.-Ansatz ab in W.-Hck. aufgelöst; Ar. 6—10mm entfernt, grau; Rst. 7—13, nadelig, 1 cm lg., grau, schwarzspitzig; Mst. 1—4, gleiche Stärke und Farbe wie die Rst.; Ceph. allseits borstig und wollig abstehend; Bl. 7 cm lg., 4 cm 0, mit 2 —3 bis 8 mm lg. Bst. in den R.-Ar.; S. kommaf ör- mig» ± glänzend schwarz. — Mexiko (Michoacan: Distrikt von Huetamo, Rio Balsas; Guerrero: Pico de Colima). (Abb. 30.) Backebergia chrysomallus (Lem.) H. Bravo war der Name der ersten Kombination. Bartschella Br. & R. (231) Kleinkugelige, graugrüne Pflanzen ohne Milchsaft, mit breitrunden, basal etwas verbundenen Warzen, großen roten Blüten und bei der Reife auftrocknenden, unten aufreißenden Früchten. Nur 1 Art bekannt. — Verbreitung: Mexiko (Niederkalifornien). [P.] Bartschella schumannii (Hildm.) Br. & R. (T.) K. basal sprossend, bis zu 40 Köpfe; Einzelkopf bis 6 cm h. und br.; W. spiralig stehend, gerundet, Basis vierflächig; Ar. rund, erst weißwollig, später kahl; Ax. nur anfangs wollig; Rst. (9—) 12 (—15), 6—12 mm lg., gerade, weiß, schwarzspitzig; Mst. 1—2 (—4), 1—1,5 cm lg., kräftiger, der unterste gehakt, weiß, schwarzspitzig; Bl. 4 cm 0, hellpurpurn; Fr. Scharlach, bis 2 cm lg.; S. mattschwarz. — Mexiko (Niederkalifornien, Kap-Region). (Abb. 31.) Bergerocactus Br. & R. (145) Ziemlich schlanktriebige, gelb bestachelte Pflanzen, größere Ansammlungen bildend, aber nur unter 1 m hoch. Die verhältnismäßig kleinen gelben Blüten sind am Tage offen, weit ausgebreitet, und haben eine kurze Röhre, an dieser und dem Ovarium Filz und Stacheln. Auch die kugelige Frucht ist stark bestachelt. Nur 1 Art bekannt. — Verbreitung: •USA (Südwestküste von Kalifornien) und Mexiko (Nordwest-Niederkalifornien). [®.] Es sind einzelne Naturhybriden mit Myrtillocactus und Pachycereus bekanntgeworden, die mit den Hybridgattungsnamen xMyrtgerocactus R. Moran und xPachgerocereus R. Moran bezeichnet wurden. Bergerocactus emoryi (Eng.) Br. & R. (T.) K. bis 1 (—2) m lg., 3—6 cm 0, hellgrün, reich verzweigt; Tr. bis 4 cm 0; Ri. 14—20 (—25), niedrig und schwach gehöckert; Ar. 7—9 mm entfernt; St. 10—50, nadelig, gelb bis gelbbraun, darunter 1—4 Mst., kräftiger, bis 3—4 cm lg.; Bl. 2 cm lg. und br. (Br. & R.); Fr. 3 cm lg. — USA und Mexiko (Niederkalifornien, im Nordwesten und auf benachbarten Inseln). (Abb. 32.) Nach Lindsay können die Bl. auch bis 5,5 cm lg. und 4,5 cm br. sein. Binghamia sensu Backbg. : Seticereus Backbg. Binghamia Br. & R. non Agardh: Haageocereus Backbg.
Blossfeldia — Bolivicereus 73 Blossfeldia Werd. (113) Die kleinsten Kakteen, schon unter 1 cm 0 blühend, graugrün bis fast glänzend kräftig-grün, meist stärker sprossend und gruppenbildend; Sprosse (stets ?) gelenklos aus der Epidermis hervorgeschoben. Stacheln und Rippen fehlen, doch sind letztere z. T. an der Körperbasis noch ± angedeutet, aber völlig verflacht; Areolenpolster klein bis winzig, spiralig angeordnet. Die Blüten sind sehr klein, mit lockerer bis geschlossenerer Hülle, weiß, winzig gestielt oder aufsitzend. Die feinpapillösen Samen sind glänzendbraun und haben einen großen, hellen Nabelansatz. Bisher sind 5 Arten beschrieben. — Verbreitung: Argentinien (Jujuy bis Catamarca), Bolivien (Cochabamba, Chuquisaca, Tarata). [®. P. 0.] Blossfeldia atroviridis Ritt. — „Succulenta", 44: 2, 23.1965. K. dunkelgrün, oben flach; Ar. stärker eingedrückt; Pet. sehr stumpf, mit Spitze; Ov. rund, kurz weiß gestielt; Fr. ebenso; S. braun, geringer behaart. — Bolivien (Mizane, Prov. Mizque, Dept. Cochabamba) (FR 748). Die Angaben sollen Abweichungen von B. lili- putana sein. v. intermedia Ritt, war nur ein Name. Blossfeldia campaniflora Backbg. K. graugrün; Bl. aufsitzend, glockig-trichterig; Pet. oben gerundet, weiß. — Nordargentinien. (Abb. 33 links.) Blossfeldia cyathiformis Ritt., nur ein Name B. campaniflora Backbg. ?). Blossfeldia fechseri Backbg. K. fast glänzend kräftig- bzw. dunkler-grün; Bl. aufsitzend, sehr zarte, oben gerundete Pet., weiß, durchscheinend; Fr. ± gelbgrünlich, wie bei den übrigen Arten an der Sonnenseite wohl meist etwas gerötet. — Argentinien (Catamarca). Blossfeldia liliputana Werd. (T.) K. graugrün, nicht glänzend; Bl. winzig gestielt; Pet. weiß, locker ausgebreitet, lang zugespitzt. — Nordargentinien (Jujuy, bei Tumbaya usw.). (Abb. 33 rechts.) v. caineana Card. — „Cactus" (Paris), 19—82, 53.1964. K. stärker als beim Typus der Art, breitrund, mit rübigen Wurzeln; Bl. kremweiß, wenig geöffnet, außen mit brauner Mittellinie; Pet. schmal und spitz zulaufend; Stbf. gelb; N. krem. — Bolivien (Prov. Tarata, Rio Caine, 2000 m). Das bolivianische Vorkommen ist überraschend. Die var. hat ähnlich schmalspitze Pet. wie der Arttypus, die Bl. jedoch mit ähnlich aufgerichteten Perigonbl. wie Bl. campaniflora. Bei dieser winzig-triebigen Gattung können die Unterschiede nur begrenzt sein. Genaue Untersuchungen wie die von Cardenas zeigen jedoch, daß es hinreichend unterschiedene Vertreter gibt, die zur besseren Kenntnis der Abweichungen sorgsam getrennt gehalten werden müssen. v. rubrosepala ist bisher nur ein Name. Blossfeldia minima Ritt. (FR 750) ist ein noch unbeschriebener Name Ritters iür eine kleiner-triebige Art, die ich auch von Uebel- mann erhielt und wohl von Fechser kam, der sich speziell mit dem Sammeln von Blossfeldias befaßt. In Kakt. u. a. Sukk., 13: 6, 85. 1962, hat Andreae diese Pflanze mit ihrer stark locker spreizenden Blüte gezeigt, die Perigonblätter zugespitzt wie bei B. liliputana. Die Triebe sind kleiner als die des Gattungstypus, die Blüte nicht so glockig wie die weit weniger breit öffnende von Blossfeldia campaniflora Backbg. Blossfeldia pedicellata Ritt. — „Succulenta", 44: 2, 23.1965. K. oben flach; Ar. bis 1 mm (2 mm) entfernt; Bl. 12—14 mm lg.; Pet. 5—8 mm lg. (4—5 mm), 2—3 mm br. (1—1,5 mm); Ov. 3—5 mm lg., oben bis 2,5 mm br., unten verengt; Fr. 5—8 mm (3—4 mm) lg., 3—4mm (3—4 mm) br., unten verjüngt, kurz gestielt; S. geringer behaart, heller braun. — Bolivien (Tomina, Dept. Chuquisaca) (FR 749). Die eingeklammerten Zahlen sollen die Unterschiede von B. liliputana wiedergeben. Bolivicereus Card. (70) Schlanke, ± aufrechte bis niederliegende Cereen, verhältnismäßig kurz bestachelt. Die Blüten erscheinen reichlich, sind schlankröhrig, stark gekrümmt und schief saumig; bei einigen werden im Röhrengrund Härchen*) gebildet, bei einer anderen Art fehlen sie. Sie sind nicht immer ein gültiges Gattungsmerkmal, wie Rauhs Untersuchungen an Blüten von Loxanthocereus und Haageocereus erwiesen, wohl aber sind sie für den Artnachweis wichtig und verhüten Verwechslungen, wie sie z. B. Kimnach (C. & S. J. [USA], S. 94—95. 1960) unterlaufen sein müssen. Sein Foto von „Borzicactus serpens" ähnelt sehr dem von B. tenuiserpens (Die Cactaceae. Bd. II, Fig. 953), bei dem er sagt, „weniger entwickelter Haarring, die Pflanzen Aporocactus ähnelnd", während er von B. serpens.sagt: „Blüte mit Ring von Staminodialhaaren". Aporocactus ähneln aber letztere von mir am HuMBOLDT-Standort gesammelte Pflanzen, auch eine mir von dorther gesandte Pflanze Rauhs, die Blüte jedoch, wie ich an Rauhs Blütenmaterial sah, völlig ohne Haarbildung. Wegen der kürzeren (als bei Loxanthocereus), *) Siehe auch Fußnote auf S. 74.
74 Bolivicereus — Borzicactus stärker zygomorphen und wie bei Bolivicereus zahlreich erscheinenden Blüten, die auch reicher und weiter hinauf behaart sind, habe ich die nordperuanischen Arten zu obigem Genus gestellt; auf die Blütenähnlichkeit wies auch bereits Kim- nach hin. Der geographischen Entfernung kommt keine besondere Bedeutung zu, da z. B. die kolumbianischen Frailea- und Wigginsia- Arten vom Hauptareal dieser beiden Gattungen noch weiter entfernt sind. Bekannt sind bisher 5 Arten, 3 davon beschrieben. — Verbreitung: Nordperu, Bolivien [©.]• Bolivicereus chacoanus Ritt. (FR 841) und Bolivicereus margaritanus Ritt. (FR 842) sind zwei neuerdings von Ritter gefundene Arten, über die bisher nichts weiteres bekanntgeworden ist. Bolivicereus samaipatanus Card. (T.) K. aufrecht, gruppenbildend, basal verzweigt, bis 1,50 m h., 3,5—4 cm 0; Ri. 14—16, niedrig, quer- gefurcht; Ar. 3—4 mm entfernt, bräunlich; St. 13 —22, dünn, ungleich, 4—30 mm lg., grauweißlich, gelblich oder bräunlich; Bl. 4 cm lg., stark gekrümmt, mit Haaren im Blütengrund; Pet. blutrot, 15 mm lg.; Stbf. dunkelpurpurn; Fr. rund, bis 11 mm lg., 9 mm 0, dicht weiß und braunwollig; S. winzig, schwärzlichbraun oder schwarz. — Bolivien (Santa Cruz, bei Samaipata, 1890 m). (Abb. 34.) Nach einem Foto von Cullmann sind die Pet. purpurn, innerste kürzer, die Sep. blutrot. Die folgenden Varietäten werden nur bis 70 cm hoch: v.divi-miseratus Card., St. 13—18; Bl. 6 cm lg.; v. multiflorus Card., St. 9—13, Bl. zahlreich, 5 cm lg. Bolivicereus serpens (HBK.) Backbg. K. sehr schlanktriebig, ± niederliegend; Wz. groß und holzig; Tr. bis 2 cm 0; Ri. zierlich, 8—11; Rst. 10—15, sehr fein, kurz; Mst. 0—1, bis 3 cm lg., hellgelb bis braun; Bl. 5 cm lg., fleischrot oder kräftiger rot, ohne Haare im Blütengrund. — Nordperu (Huancabamba-Tal. bei dem gleichnamigen Ort). (Abb. 35.) Bolivicereus tenuiserpens (Rauh & Backbg.) Backbg. K. ± niederliegend, reich verzweigt, bis 2 m lg., frischgrün; Tr. bis 1 cm 0; Ri. 9—10, 1 mm h.; Rst. sehr dünn, 2,8 mm lg., blaßfarben, anfangs rosa, bräunlich gespitzt, alle St. abstehend spreizend, mittlere meist kürzer; Bl. unbekannt (vielleicht beziehen sich die Blütenfarben-Angaben anderer Sammler: „Blut- bis zinnoberrot" auf diese Art). — Nordperu (Huancabamba-Tal). Die Blüten einer von Johnson gesammelten Art, die ganz der vorstehenden zu ähneln scheint, werden als „hell-scharlach" bezeichnet;- vielleicht ist die Blütenfarbe auch variabel. Bonifazia Standl. & Steyerm. : Disocactus Lindl. Borzicactella Johns. : ein unbeschriebener Name für die nordperuanischen Arten von Bolivicereus Card. Borzicactus Rice. (71) Nur mäßig starke bis schlankere, aufrechte Cereen, höchstens bis 1,50 m lang, mit rundlichen, z. T. quergekerbten oder um die Areolen ± verdickten Rippen und relativ derben Blütenröhren, der Saum der Blüten schräg, ihre Öffnung ziemlich eng. Im Innern der Blüten werden, soweit bekannt, Sta- minodialhaare gebildet*). Die grüne Frucht ist rundlich; die Samen sind ziemlich klein und schwarz. Die ekuadorianischen Arten bilden geographisch sowie in den Merkmalen der Triebe und Blüten ein recht einheitliches Genus. Neuerdings versuchte ein amerikanischer Autor, die am Ende dieser Beschreibungen unter „Borzicactus sensu Kimn." aufgeführten Gattungen mit Borzicactus Rice, zu vereinigen (bei Br. & R. ein g. mixt.). Abgesehen von den darunter zusammengefaßten neueren peruanischen Funden von „Loxanthocerei“-Arten, zeigt eine Betrachtung der stark unterschiedlichen Merkmale der vereinigten Gattungen, daß es sich hier um eine unnütze Rückkehr zu den veralteten Sammelgattungen handelt. Bisher bekannt: 6 Arten. — Verbreitung: Mittel- und Südekuador. [®.] Borzicactus aequatorialis Backbg. K. schlanksäulig, bis 4 cm 0; Ri. um die Ar. geschwollen; St. verschieden lang, in allen Richtungen spreizend und ± verflochten, bis ca. 15, mittlere nicht trennbar, aber etwas kräftiger, einige und besonders die unteren länger, z. T. abwärts gebogen den Körper umstarrend; Bl. rot; Stbf. violett. — Ekuador (am 0. Breitengrad). (Abb. 36.) Borzicactus calviflorus Ritt. : Clistanthocereus calvi- florus (Ritt.) Backbg. Borzicactus cutakii n. prov.: Bl. rot; Stbf. violett. Diese Pflanze fand L. Cutak 1960 in Kolumbien, 91 km von Pasto entfernt, in der Pedregal-Um- gebung. (Abb. 38.) Borzicactus madisoniorum Hutch.: Submatucana madisoniorum (Hutch). Backbg. *) Dem „Haarring" kommt hier wohl keine allzugroße Bedeutung zu, bzw. er dürfte nicht dem von Acanthocalycium entsprechen. Mitunter fehlt solche Haarbildung, wie von Rauh bei anderen Gattungen festgestellt wurde. Sie ist also auch bei Borzicactus kein gattungstrennendes Merkmal, sondern es sind mehr die übrigen, die ihn von Seticereus unterscheiden.
Borzicactus — Brachycalycium 75 Borzicactus morleyanus Br. & R. K. aufrecht oder niedergebogen; Tr. bis 6 cm 0; Ri. 13—16, niedrig, gerundet, mit V-Kerben; Ar. rund, im jüngeren Teil ziemlich groß, genähert, hell; St. bis 20; Rst. borstig fein, mittlere länger, elastisch, gerade, oft abwärts gerichtet, braun, bis über 2,5 cm lg.; Bl. bis 6 cm lg., karminrot, starkwollig; Stbf. violettkarmin. — Ekuador (Chanchan-Tal bei Huigra). Borzicactus neoroezlii Ritt.: Seticereus roezlii (Hge. jr.) Backbg. Borzicactus piscoensis Rauh: Loxanthocereus pis- coensis (Rauh) Rauh & Backbg. Borzicactus pseudothelegonus (Rauh & Backbg.) Rauh & Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 5.1963 (Cereus pseudothelegonus Rauh & Backbg., Die Cactac. II: 1136. 1959). K. halb liegend, bis 3 m lg.; Tr. bis 8 cm 0, in fast sechsseitige, große Hck. aufgelöst; Ri. ca. 10; Ar. länglich, stark weißfilzig; Rst. bis ca. 10; Mst. 1, bis 2 cm lg., die seitlichen etwas kürzer; St. alle anfangs fast schwärzlich; Bl. bis 8 cm lg., Saum stark zygo- morph, sattrot; R. stark s-förmig gebogen, rot, weiß behaart; Stbf. oben rot, unten weiß, 2serig, unter dem Petalenfuß am inneren Röhrenrand inseriert; Stbb. dunkel weinrot; Gr. weißlich; N. 10, grünlichgelb; Ov. klein, grün beschuppt, weiß behaart; Fr. ? — Ekuador (im Süden, Giron Pasaje, 200 m). (Abb. 37.) Borzicactus samnensis Ritt.: Clistanthocereus sam- nensis (Ritt.) Backbg. Borzicactus sepium (HBK.) Br. & R. K. mittelkräftig, aufrecht oder liegend und aufbiegend; Tr. bis 1,5 m lg., bis 4 cm 0; Ri. 8—11 oder etwas mehr, mit V-Kerbe, aber nicht um die Ar. verdickt, gerundet; Rst. 8—10, dünn, spreizend, bis 10 mm lg.; Mst. schwer trennbar, aber 1—3 längere, 1 besonders lang und abwärts weisend, oben z. T. dunkler, bis 4 cm lg.; Bl. mehr scharlachrot; Fr. 2 cm 0. — Ekuador (bei Riobamba). Borzicactus ventimigliae Rice. (T.) K. ähnlich dem vorigen, die Ri. aber deutlich quergefurcht statt einer V-Kerbe, die Furche oben und unten ± abgeflacht; Bl. rot, mäßig schräger Saum, Öffnung eng; Pet. locker etwas aufgerichtet abstehend; R. zylindrisch. — Ekuador (genauer Standort nicht bekannt). Borzicactus websterianus Backbg. K. aufrecht, gruppenbildend; Tr. bis 10 cm 0, hellgrün; Ri. 14, bis 1 cm br., um die Ar. etwas eingesenkt, später V-Furchen darüber; St. goldgelb, ca. 20 Rst. und 4 Mst., einer davon bis 5 cm lg., die anderen bis 12 mm lg.; Bl. karminrot. — Ekuador (Cuenca). v. rufispinus Backbg. hat dunkler grüne Tr., die St. sind stärker verflochten und dunkel- bis rotbraun. — Ekuador (Cuenca, auf 3000 m). Borzicactus sensu Kimn.: Hierunter wurden von Kimnach zusammengefaßt: Pflanzen ohne Schopfbildung: Kurz-cereoide Pflanzen mit ± schrägsaumigen Blüten, ohne Wollring; Frucht trocken, basal öffnend, Samen herausfallend: Arequipa Br. & R. Schlanke Cereen mit stark schiefsaumigen Blüten; mit Wollring; Beerenfrüchte: Bolivicereus Card. Strauchförmige Pflanzen mit derben geraden Blütenröhren, Saum ziemlich kurz: Clistanthocereus Backbg. Niedrige schlanke Cereen mit ± s-förmigen Trichterblüten und Beerenfrüchten: Loxanthocereus Backbg. Anfangs cactoide Pflanzen mit kahlen und schiefsaumigen Blüten; Früchte Spaltbeeren: Matucana Br. & R. Starktriebige Cereen mit schiefsaumigen Blüten- und großen Hohlfrüchten: Oreocereus (Berg.) Rico. Anfangs cactoide Pflanzen mit ± behaarten Blüten; Früchte Spaltbeeren: Submatucana Backbg. Pflanzen mit Schopfbildung: Niedrige Cereen mit Scheitelcephalium, schiefsaumigen Blüten und Hohlfrüchten: Morawetzia Backbg. Niedrige bis liegende Cereen mit kurz- und schrägsaumigen Blüten mit gedrückten Röhren und Beerenfrucht; Blütenzone zunehmend bis dicht langborstig: Seticereus Backbg. Diese Zusammenfassung in sich geschlossener Artgruppen mit wesentlichen Unterschieden wurde bisher nirgends anerkannt. Brachycalycium Backbg. (117) Eine erst jüngst wiedergefundene Gattung. Die Körper können am Standort bis 40 cm hoch werden, bis 30 cm dick; die Längsfurchen sind stark wellig, wodurch, zusammen mit der Einsenkung zwischen den Areolen, länglich-rundliche Höcker entstehen. Die Areolen sind stark länglich, in der oberen Hälfte un- bestachelt und treten z. T. aus einer ± sichtbaren seichten Einsenkung hervor. Die urnenförmigen Blüten ähneln denen von Gymnocalycium saglione, sind aber röhrenlos, der Griffel ist nur 5 mm lg. Nur 1 Art bekannt. — Verbreitung: Nordargentinien (bei Tilcara). [(g).] 6 Kakteenlexikon
76 Brachycalycium — Brasilicereus Brachycalycium tilcarense (Backbg.) Backbg. (T.) K. wie oben beschrieben; Ri. spiralig verlaufend; Bl. weiß, innen rosa, ca. 3 cm lg., fast 5 cm br,, glockig ausladend; Pet. spateüg, ± spitz zulaufend; Gr. 3 mm dick; N. kopfig geschlossen; Stbf. sehr kurz, am ganzen Blüteninnern; Nektarkammer nicht vorhanden. — Nördargentinien (südöstlich von Til- cara auf ca. 2000 m). (Abb. 39, 40.) Brachycereus Br. & R. (61) Schlanke, aufrechte Cereen, in großen Ansammlungen. Die nächtlichen Blüten sind engtrichterig, denen des Genus Armatocereus verwandt, wie auch die bestachelte Frucht, die bei obigem Genus klein ist; die Triebe von Brachycereus sind aber nicht im Jahreswuchs abgegliedert, und die Bestachelung ipt relativ elastisch. Nur 1 Art bekannt. — Verbreitung: Galapagos-Inseln (auf kahler Lava). Erst neuerdings in Kultur. Bei Britton & Rose war der Gattungstypus Ce- reus thouarsii sensu Br. & R. non Web. bzw. sein richtiger Name Cereus nesioticus K. Sch. Cereus thouarsii Web. non sensu Br. & R. ist dagegen der Typus des Genus Jasminocereus, auch nach Bux- baum. Wie abwegig demgegenüber dessen Verfahren bei Mitrocereus (s. dort) ist, beweist, daß er dann auch Jasminocereus in Brachycereus hätte umbenennen und statt Brachycereus den Namen „Pseudobrachycereus" aufstellen müssen. Sein Vorgehen ist also ebenso unlogisch wie überflüssig, denn der kleine Zusatz „non sensu..." läßt in solchen Fällen jede unnötige Verwirrung vermeiden. Brachycereus nesioticus (K. Sch.) Backbg. (T.) K. schlanksäulig, bis zu 300 Triebe, basal verzweigend, 30—60 cm lg.; Ri. 13—16, kaum 3 mm h., fast höckrig zerteilt; Ar. 2,5 mm 0; St. mehr als 40, bis 3 cm lg., stark borstig und steif, gerade; Bl. 7 cm lg.; Ov. mit gelbbraunen, 5 mm lg. St.; Bl.-0 2,5—3 cm; Pet. schmal, weiß; Fr. 2,5 cm lg., 1,3 cm dick; S. 1,2 mm lg., rotbraun. — Galapagos-Inseln (Albemarle, Narborough, Abingdon, James und Tower). (Abb. 41.) Brasilicactus Backbg. (107) Eine ± zylindrische und zwei kugelig bleibende nicht verzweigende Arten mit dünnen und relativ kurzen aber ziemlich steifen Stacheln. Die Blüten unterscheiden sich von denen aller anderen südamerikanischen Kugelkakteen dadurch, daß sie normalerweise sehr kurzröhrig und stechend bestachelt sind, ebenso die kleinen runden Beerenfrüchte. Die Petalen der verhältnismäßig kleinen, selbstfertilen Blüten sind schmal und stehen ziemlich dicht. Die Pflanzen blühen reich bereits zeitig im Frühjahr. Nach alledem ist es unverständlich, daß die Arten zuweilen noch zu Notocactus gestellt werden, dessen Blüten- und Fruchtmerkmale ganz abweichend sind. Von den 3 Spezies scheint eine verschollen zu sein. Interessant ist, daß von B. ha- selbergii eine Form mit schiefsaumigen, breiteren Blüten und längerer schlanker und bestachelter Röhre existiert. Es mag sich hier um einen Atavismus handeln, der dann zugleich beweisen würde, daß die normalen Blüten durch Reduktion entstanden sind, wie auch sonst die Reduktionslinien verschiedenster Art in der systematischen Gliederung die verläßlichste, weil von der Natur bewiesene und also nicht hypothetische Handhabe bieten. — Verbreitung: Norduruguay und Südbrasilien. [©• P.] Brasilicactus elachisanthus (Web.) Backbg. K. zylindrisch, bis 25 cm h., 12 cm 0; Ri. 45 oder mehr, ganz in Hck. aufgelöst; St. 12—15, weiß, bis 12 mm lg.; Bl. 1,5 cm lg., gelbgrün; Fr. grünlich, 5—6 mm 0; S. dunkelbraun. — Uruguay (nordöstlich von Maldonado). Wahrscheinlich ausgerottet. Brasilicactus graessneri (K. Sch.) Backbg. (T.) K. kugelig, bis 10 cm h. und meist etwas breiter; Ri. 50—60, ganz in kleine Hck. zerlegt; St. zahlreich, bis 60 in den Ar., bis 2cm lg., darunter 5—6 mittlere unterscheidbar, etwas kräftiger und dunkler, sonst alle gelb; Bl. 1,8 cm lg., grünlich. — Südbrasilien (Rio Grande do Sul). v. alhisetus Cullm. : St. borstig-fein, Rst. hellgelb- lichweiß, Mst. mehr grünlichgelb, dazu bis 3 cm lg., feine, weiße Borstenhaare. Es gibt auch eine rein gelb blühende var.: v. Ilaviflorus Backbg. n. var. Differt flore flavo. Das Gelb ist das gleiche wie bei Eriocactus lening- hausii. Brasilicactus haselbergii (Hge.) Backbg. K. wie beim vorigen; Ri. 30 oder mehr; Rst. 20 oder mehr, anfangs gelblich, dann weiß, bis 1 cm lg.; Mst. (3—) 4 (—5), gelblich; Bl. zahlreich, 1,5 cm lg.; Pet. feuerrot oder orange gerandet bis scharlachrot. — Südbrasilien (Rio Grande do Sul). (Abb. 42.) v. stellatus Hort. : nur eine Form mit etwas längeren gelblichen Mst. Brasilicereus Backbg. (170) Schlanke, aufrechte, bis über mannshoch werdende oder kleinere Cereen aus Nordostbrasilien. Beide Arten haben die gleichen Blüten, auffällig gebogen, mit glockig-trichteriger Hülle, entfernter, grober Schuppenmarkierung und unbehaart. Auch die Triebe sind haarlos und ohne Stachelveränderung an der Blütenzone. Trotz der Unterschiede in Höhe und Stärke der beiden Spezies bilden sie mit ihren völlig gleichen Blütenmerkmalen ein bemerkenswertes, gutes
Brasilicereus — Browningia 77 Genus. Bekannt sind bisher nur die 2 genannten Arten. — Verbreitung: Brasilien (Bahia und Mi- nas Geraes). [®. P.] Brasilicereus markgrafii Backbg. & Voll K. ungepfropft bleistiftstark, bis 2,5 cm 0, bis meterhoch, selten verzweigend, gepfropft länger und stärker; Ri. 8—13, flach; Ar. 5—10 mm entfernt, grau; Rst. 12—18, 6—10 mm lg.; Bist. 1 (—4), bis 4 cm lg.; Bl. 6 cm lg., 5 cm br,; R. und Ov. zusammen 2,5 cm lg., glänzend grün; Pet. ca. 12, 3,5 cm lg., hellgrünlich. — Brasilien (Minas Geraes). (Abb. 43.) Brasilicereus phaeacanthus (Gurke) Backbg. (T.) K. bis 4 m h., meist basal verzweigend; Tr. bis 4—5 (—9) cm 0; Ri. meist 13, niedrig, schmal; Rst. 10 bis 12,1—1,5 cm lg.; Mst. 1—3, bis 3 cm lg.; alle St. anfangs gelbbraun; Bl. 6,5 cm lg., 6 cm br.; Pet. weiß, z. T. grünlich getönt. — Brasilien (Mitteibis Süd-Bahia). Cereus parvisetus 0. ist eine ungenügend geklärte Art, die vielleicht hierher gehört. Brasiliopuntia (K. Sch.) Berg. (15) Eigenartige opuntienähnliche Pflanzen, baumartig, mit rundem, durchgehendem Stamm und Nebenästen, die mit blattartig dünnen Gliedern besetzt sind. Die Blüten weisen Staminodien(Haarbildung) auf. Die gelben oder roten Früchte sind verschieden geformt und teils bestachelt, teils unbestachelt. Bekannt sind bisher 4 Arten, nach Fruchtfarbe und -form oder Bestachlung leicht zu unterscheiden; die Früchte enthalten nur wenige wollige Samen. — Verbreitung: Brasilien, Paraguay, Peru, östliches Bolivien, Ostargentinien. [®.] Brasiliopuntia bahiensis (Br. & R.) Berg. K. bis 15 m h.; Stamm bis 25 cm 0, später hohl; B. klein, 2—3 mm lg.; St. an den Endtrieben, wenn vorhanden, 1—2, dünn, zuerst rot, am alten Stamm in großen Bündeln; Bl. unbekannt; Fr. oblong (nicht keulig), rot, stachellos. — Brasilien (Bahia, Toca de Onca). Brasiliopuntia brasiliensis (Willd.) Berg. (T.) K. bis 4 m hoch; Stamm kahl oder bestachelt; G. blattdünn, später abfallend, bis 15 cm lg., 6 cm br.; St. 1—2, bis 1,5 cm lg.; Bl. 5,5 cm lg., gelb; Fr. kugelig, 2,5—4 cm 0, gelb, kurz bestachelt; S. oft nur einer in der hellen Pulpa. — Mittelbrasilien bis Ost-Peru, -Argentinien, -Bolivien und Paraguay. (Abb. 44.) Brasiliopuntia neoargentina Backbg. K. mehrere Meter h.; G. mehr breitrund, dunkler grün als bei den anderen Arten; St. anfangs unten rot, oben rotbraun, am Stamm bis zu 30, an den G. 1—2, schräg aufgerichtet und ziemlich lg.; Bl. gelb, kleiner als bei B. brasiliensis; Fr. innen und außen rot, rundlich, mit längeren abstehenden St. — Herkunft nicht bekannt (Paraguay?). Brasiliopuntia schulzii (Cast. & Lelong) Backbg. K. bis 15 m hoch, wirtelig verzweigt; G. dünn, bis 13 cm lg., 4 cm br., 2 mm dick; St. an den G. bis 4 cm lg., pfriemlich, dunkelbraun und 1—2 dünnere St., bis 1,5 cm lg., am Stamm Büschel von 25—30 St.; Bl. grünlichgelb, 4 cm 0; Fr. keulig, rot, 5 cm lg., bis 2,75 cm 0, stachellos; S. bräunlich. — Argentinien (Galeriewälder von Jujuy, Chaco Austral und Boreal). Brittonia Hought. ex Armstrg.: Hamatocactus hamatacanthus v. davisii (Hought.) Marsh. Brittonrosea Speg.: Echinofossulocactus Lawr. Browningia Br. & R. (64) Vereinzelt auftretende baumförmige Cereen mit stark bestacheltem Primärtrieb und völlig stachellosen Verzweigungen, niedrigen Rippen, großen Areolen und ziemlich großen, weißen Nachtblüten, diese lang und dünn beschuppt wie auch die länglichen Früchte, an denen die großen Schuppen vertrocknet haften. Die Samen sind groß und matt schwarz. Eigentümlich ist die zu beobachtende Formverschiedenheit der Zweige: straff aufrecht, aufwärts gekrümmt, z. T. abwärts gebogen und wieder aufgebogen, außer aufrechten Trieben, oder überhaupt nur abwärts gebogen und am Ende wieder aufgekrümmt. Eine Trennung solcher Formunterschiede ist nicht möglich. Nur 1 Art bekannt. — Verbreitung: In den höheren Wüsten Südperus und Nordchiles. [Nur Sämlinge in Kultur; gutwüchsig.] Buxbaum will mit diesem dimorphen Genus Gym- nocereus und Azureocereus vereinigt sehen, eine rein theoretisch-phylogenetische Ansicht, die mit der exakten Wiedergabe des Naturgeschaffenen nichts zu tun hat und die trennenden Merkmale übersehen läßt. Browningia candelaris (Meyen) Br. & R. (T.) K. bis 5 m h., Stamm bis 50 cm 0; Ri. bis über 30, nur 5 mm h.; St. nur am Hauptstamm, bis ca. 20, aber auch bis 50,10—15 cm lg., anfangs braun, dann grau oder schwarz, in der Blütenregion nur zuweilen kleine Bst. in den Ar.; Bl. duftlos, 8—12 cm lg., etwas gebogen; R. 4 cm lg.; Sch. anfangs fleischig; Pet. ca. 2 cm lg., äußere bräunlich bis rosa, innerste weiß; Fr. eßbar, bis 7 cm lg., duftend; S. 2 mm dick. — Südperu (bei Arequipa) bis Nordchile (um 2000 m). (Abb. 45.)
78 Browningia — Castellanosia Die v. chilensis Ritt., „mit aufgebogenen Ästen", ist nicht berechtigt. Abgeschlagene Triebe lassen sich merkwürdigerweise niemals bewurzeln; d. h. den Sekundärtrieben ist offenbar die Bewurzelungsfähigkeit verlorengegangen. Cactus L.: Melocactus Lk. & 0. (Der von Britton und Rose vorübergehend wieder eingeführte Name Linnés wird in den USA teilweise noch benutzt, ist aber verworfen worden). Calymmanthium Ritt. (60) (1. c, 1962) Eine strauchig dicht verzweigte, baumartige Pflanze mit nur 3—4 Rippen, merkwürdigen Blüten und schlankkeuligen Früchten, die bis 16 cm lg. werden und kantig sind, mit oder ohne winzige Stächelchen. Die Blüte hat gleichsam einen doppelten Knospenzustand: zuerst sieht die keulige Knospe mit ihren Filzpolstern und Stächelchen normal aus. Mit fortschreitendem Längenwachstum löst sich aus dem sich dann öffnenden Scheitel in Höhe der Verengung über der Nektarkammer das eigentliche Pe- rigon, das sich darauf normal entfaltet, die Staubfäden an der ganzen inneren Wand inseriert. Die erste Entwicklungsstufe, die oben im Längsschnitt in Höhe der Verengung über der Nektarkammer wie stark verlängerte und dann also verwachsene Schuppen wirkt, nennt Ritter „Schutzkappe", eine nur veranschaulichende Bezeichnung. Die Blüte ist für den Morphologen ein interessantes Studienobjekt. Sieht man in der Blüte einen umgewandelten kurzlebigen Sproß, hat die etwas kantige erste Stufe durchaus noch Sproßcharakter, dessen Gestalt schlanker in der Frucht beibehalten wird; aus diesem „Kurztrieb" löst sich dann erst das eigentliche Perigon, das ± Röhrenform hat, die inneren Peri- gonblätter noch etwas höher hinauf verwachsen. Ritter nennt diesen oberen Blütenteil Röhre, doch zeigt der Längsschnitt, daß dazu auch die Hälfte des Unterteils gehört, zumal in ihm die langgezogene Nektarkammer sitzt. Es handelt sich hier also um eine Art zweistufiger Entwicklung zur eigentlichen Blüte. Nur 1 Art bekannt. — Verbreitung: Nordperu (Jaen, untere Huancabamba-Schlucht). [©.] Calymmanthium substerile Ritt. (Kakt. u. a. sukk. Pflz., 13: 2, 24—28. 1962) (T.) K. baumförmig mit strauchig dichter Krone, bis 8 m h.; Tr. hellgrün, bis über 1 m lg., 4—8 cm 0; Ri. 3—4, bis 4 cm h.; Ar. an oberen Tr. dicklich, weiß; Rst. 3—8, bis 1cmlg., strahlend abstehend; Mst. bis 6, 1—5 cm lg.; St. weißlich; Bl. nächtlich, 9,5—11 cm lg., geöffnet 3—6 cm 0; Ov. bis 3 cm lg., 17 mm dick, mit kleinen St. bis stachellos; R. über der länglichen Nektarkammer bis 2,5 cm lg., weiß; Pet. bis 2,5 cm lg., innen weiß bis rötlichbraun, äußere Perigonbl. rötlicher braun mit grünem Rand; Stbf. weiß; Gr. rot, bis 8 cm lg.; N. weißlich; Fr. hellgrün, 4—ökantig, bis 15 cm lg., 6 cm dick, ziemlich kahl bis kahl, mitunter winzige St.; S. 2,5 mm lg., grauschwarz, matt. — Nordperu (s. o.). (Abb. 46, 47.) Carnegiea Br. & R. (154) Riesige, baumartige Säulenkakteen mit verhältnismäßig wenigen Trieben, diese steil aufgerichtet; der primäre Haupttrieb verzweigt erst in einiger Höhe und bildet daher mit seinem unteren Teil einen Stamm; bis zur Verzweigung sind die Pflanzen nur einzelne Säulen, wie bei Browningia. Die Blüten entstehen gehäuft am Triebende, öffnen nachts langsam und sind am Tage offen; sie sind nur spärlich weiß befilzt, wie auch die Frucht, an der nur zuweilen 1—3 kurze, nadeldünne Stacheln erscheinen. Bisher nur 1 Art bekannt, die nicht selten merkwürdige Verbänderungen zeigt. — Verbreitung: USA (Arizona, Südost-Kalifornien), Mexiko (So- nora). [©.] Carnegiea gigantea (Eng.) Br. & R. (T.) K. bis über 12 m h., bis 30—65 cm 0; Ri. 12—24, stumpf; Ar. 2—2,5 cm entfernt, braun; Rst. strahlend, ca. 12 und mehr, 1—2 cm lg.; Mst. 3—6, kräftiger, bis 7 cm lg.; St. in der Blütenregion kürzer und feiner; Bl. ca. 12 cm lg. und br.; R. grün; Seh. entfernt; Ov. länglich; Pet. abstehend, stumpf, weiß; Fr. 6—9 cm lg., innen und außen (bei Vollreife) rot, aufklappend. — USA (nahe der westlichen Südgrenze), Mexiko (im grenznahen Sonora). (Abb. 48, 49.) Castellanosia Card. (173) Große, z. T. wohl auch anlehnende Sträucher mit verhältnismäßig wenigen Rippen. Die feste und normale Bestachlung verändert sich in der Blütenzone zu Büscheln von borstenartigen Stacheln. Die Blüten entstehen zum Triebende hin, sind nächtlich und noch am Tage offen, ± glockig-trichterig, der Saum abstehend. Die Schuppen stehen fast dachziegelig, mit weißem Filz, wie auch an dem Fruchtknoten und der Frucht, die — ein ungewöhnlicher Fall — giftig sein soll. Die nur 1 mm großen Samen sind rötlichbraun. Bisher mit Sicherheit nur eine Art bekannt; eine zweite ähnliche aus Peru mag oder mag nicht hierhergehören; sie ist unbeschrieben. — — Verbreitung: Bolivien (Dept. Santa Cruz, Co- chabamba) und Südperu ?. [Selten in Kultur.] Castellanosia caineana Card. (T.) K. aufrecht, bis 6 m h.; Tr. graugrün, etwas biegsam, lang durchlaufend; Ri. 9, gerundet, bis 3,5 cm br.; Rst. 15—16, 0,8—4 cm lg.; Mst. 3—4, 4—7 cm
Castellanosia — Cephalocleistocactus 79 lg., braun bis grauschwarz; blühbare Ar. mit ca. 25 Borsten, 1—4 cm lg., straff gebüschelt, weiß, grau oder dunkelbraun; Bl. 3—5 cm lg.; Pet. purpurn; N. rosaweiß; Fr. gelbgrün, 3 cm groß, Pulpa dunkelgelb. — Ostbolivien (auf 700—1600 m). (Abb. 50.) Cephalocereus Pfeipf. (165) Der Name wurde von Pfeiffer für eine Gattung aufgestellt, deren Typus weiß behaart ist, mit zuerst einseitigem breitem Gephalium, das später z. T. das ganze Triebende umfaßt, die Blüten behaart, auch die Frucht, diese (zuletzt kahl ? und) mit Deckel, die ziemlich großen Samen schwarz und glänzend. Später machte man daraus eine Sammelgattung, in die man Pflanzen mit anderen Blüten- und Schöpf merk- malen einbezog, aber nicht allein echte Cephalium- träger, sondern auch Arten mit nur schopfähnlichen Bildungen, was schon allein deshalb abwegig war, weil selbst solche „unechten" Schöpfbildungen bei einigen Arten fehlen können. Man war damals auch noch nicht über alle Schopfunterschiede und die der Blüten genau informiert, wie es heute der Fall ist. Da die Arten eines Genus in den ausschlaggebenden Merkmalen denen des Typus gleichen müssen (da er sonst seine Bedeutung verliert), was bei keiner der anderen früher oder z. T. noch jetzt in das Sammelgenus einbezogenen Arten der Fall ist, blieb unter obigem Namen nur eine Spezies übrig; alle übrigen mußten unter eigenen Gattungen abgetrennt werden: Austrocephalocereus, Backebergia, Coleo- cephalocereus, Espostoa, Haseltonia, Micranthoce- reus, Mitrocereus, Neoc'awsonia, Pilosocereus. — Verbreitung: Mexiko (Hidalgo) [®. O.; verträgt leichte Kalkbeigabe]. Cephalocereus hoppenstedtii (Web.) K. Sch.: Haseltonia columna-trajani (Karw.) Backbg. Cephalocereus senilis (Haw.) Pfeiff. (T.) K. bis 16 m h., normalerweise selten verzweigend; Ri. 20—30, niedrig, hellgrün, später grau; Ar. dicht stehend; St. 3—5, gelblich oder grau, bis 4 cm lg., sowie 20—30 weiße oder etwas graue H., lang und verflochten, meist abwärts gerichtet; Ceph. ab ca. 6 m Höhe, mit weißlicher Wolle, erst einseitig, dann bis stammumfassend verbreiternd; Bl. bis 9,5 cm lg.‚blaßgelblich-weiß, 7,5 cm 0; R. 5 cm lg., ± rosa, wie das Ov. behaart; N. krem; Fr. rot, mit spärlichen gelblichen H., Pulpa rot. — Mexiko (Hidalgo; Guanajuato [?]). (Abb. 51). Cephalocleistocactus Ritt. (76) Schlanke, meist aufrechte Cereen, in Trieb- und Blütenform sowie Bestachlung ganz Cleistocactus gleichend. Zum Unterschied von diesem werden aber in der Blütenzone, zuerst einseitig, dann mehr umfassend, elastische bis borstenförmige, oft sogar haarfeine Stacheln von wesentlich größerer Länge als die übrigen gebildet, die — ähnlich wie bei Seticereus in der Blütenzone — einen auffälligen Borstenschopf entstehen lassen. Bisher bekannt: 4 Arten; es gibt aber wahrscheinlich noch mehr. — Verbreitung: östliches Bolivien. [©.] Cephalocleistocactus chrysocephalus Ritt. (T.) JL bis 5 m h., basal sprossend; Tr. 3—5 cm 0, später z. T. umbiegend; Ri. 11—14, 4—5 mm h., mit V-Furche; Ar. 2—3 mm groß, in der Blütenregion größer; St. in dieser auf ca. 30 vermehrt, 3—4 cm lg., goldgelb bis -braun; Schöpf bis 1 m lg.; Bl. ca. 5 cm lg., wenig offen, rot; N. grün; Fr. 2 cm lg., rötlich; S. klein, glänzendschwarz. — Bolivien (bei Inquisivi). Cephalocleistocactus pallidus Backbg. n. sp. -Differt a Cephalocleistocactus ritteri aculeis bre- vioribus, ± aequilongis, griseo-albis, primo pallide flavidis, ca. 25, ad 5 (—6) mm longis, ex areolis primo pullis in ramis ad ca. 3,5 cm crassis; costis ca. 16; aculeis longioribus saetiformibus in regione florifera ad 3 cm longis, flavidis; flos cylindricus, flavus. — Bolivia. K. mit bis ca. 3,5 cm starken Tr.; Ri. ca. 16; Ar. anfangs dunkel; St. ziemlich gleich lang, randständige und mittlere nicht trennbar, insgesamt ca. 25, bis ca. 6 (—6) mm lg., grauweiß, anfangs auch sehr blaß-gelblich; Schöpf gelblich, bis 3 cm lg. Bst.; Bl. zylindrisch, gelb. — Bolivien (Consata-Becken, Palhuaya-Schlucht, lt. Ritter). (FR 324). (Abb. 52.) Ähnelt etwas Cephalocleistocactus ritten Backbg., hat aber im Scheitel fahlgelbliche Neustacheln sowie später gelblich gefärbte, lockerer gestellte und steifere Bst. in der Bl.-Region. Cephalocleistocactus ritteri Backbg. K. schlank, aufrecht, basal verzweigt, über 1 m lg., ca. 3 cm 0; Ri. bis 12—14 oder mehr; Ar. dunkelbraun, später weißlich; Rst. bis 30, fein, kurz und weiß; Mst. 5, gelblich, bis 1 cm lg.; Schöpf mit fast haarartig feinen, abstehenden weißen Bst., bis 3 cm lg.; Bl. zitronengelb, ca. 4 cm lg., dünn-zylindrisch, leicht abgebogen; N. grün. — Bolivien (Yungas). (Abb. 53.) Cephalocleistocactus schattatianus Backbg.—Descr. Cact. Nov. III: 5. 1963. K. aufrechte, dichtere Kolonien bildend, z. T. liegend und wieder aufgerichtet; Tr. bis über ca. 60 cm lg., bis ca. 6 cm 0; Ri. ca. 16—17, niedrig, schmal, leicht höckrig; St. bis über 30, kurz, blaßgelblich bis fast weißlich, mittlere undeutlich geschieden, einige etwas länger, bis 1,3 cm lg., vorgestreckt; Schöpf zuerst einseitig, verbreiternd, aus goldbraunen Bst., diese zunehmend länger, bis 3 cm lg.; Bl. ca. 4 cm lg., röhrig, wenig geöffnet; R. rot; Sep. und Pet. als
80 Cephalocleistocactus — Cereus oberste blaßgelbliche, ganz oben grünlich-gelbliche Zone; Fr. ? (Bestäubung mit Cleistocactus-Pollen bisher nicht gelungen!) — Bolivien. (Abb. 54.) Cereus Mill. (172) Zu dieser Gattung gehören die ältesten bekanntgewordenen Säulenkakteen. Es sind teils riesige Bäume, die mitunter sehr große Kronen und starke Stämme bilden, teils sind die Ausmaße aber auch geringer, einige Arten sind nur strauchig und schlanker, und z. T. bilden sie niedrige, reich verzweigte Sträucher. Während die Rippen bei den meisten Arten ziemlich groß sind, weit stehen, und also verhältnismäßig gering an Zahl, oft nur 4, sind sie bei anderen niedriger und bei C. insularis besonders niedrig und dicht stehend durch den geringen Triebdurchmesser; mit ihrer zahlreichen und längeren Bestachlung ähnelt diese Art wenig den übrigen des Genus. Die Blüten haben längere Röhren; die Beschuppung ist ziemlich entfernt, die Achseln kahl, auch am Fruchtknoten und der Frucht. Die Perigonblätter sind überwiegend weiß, zuweilen auch stärker rötlich gefärbt. Allen Arten ist das typische Unterscheidungsmerkmal (z. B. von Monvillea) gemeinsam: der Griffel bleibt nach dem Abblühen, bzw. nach Abfallen der Blütenhülle, eine Zeitlang sitzen, z. T. auch zuerst noch an der Frucht. Diese ist meist länglich, von gelb bis rot gefärbt, auch grünlich. Die Samen sind ziemlich groß und meist stumpf-schwarz, seltener glänzend. Einige Cereus-Arten eignen sich gut als Unterlage. Bekannt sind bisher: 43 (44) Spezies, von denen verhältnismäßig viele in Kultur sind. Die Aufteilung erfolgte in 2 Untergattungen: 1: UG. Cereus: Früchte platzend. 2: UG. Neocereus Backbg.: Früchte nicht platzend (nur 1 Art: C. huntingtonianus Wgt.) — Verbreitung: Von Westindien über das nördliche Südamerika bis nach Ostargentinien, sowie auf Fernando Noronha. [®.] Cereus aethiops Haw. K. bis 2 m h., ± bläulich, aufrecht, zunehmend verzweigt; Tr. 3—4 cm 0; Ri. 8, Kante höckrig; Rst. 9—12, 5—12 mm lg., schwarz, unten weiß; Mst. (2—) 4, über 2 cm lg., kräftiger; Bl. 16—20 cm lg., außen bläulichgrün oder -purpurn; Pet. weiß bis ± rosa; Fr. bis 8 cm lg., bräunlich. — Argentinien (Mendoza bis Rio Negro). v. landbeckii (Phil.) Backbg. hat weiße Randstacheln. Bei der v. melanacanthus (K. Sch.) Backbg. sind die Tr. oft rötlich, die Mst. viel länger, schräg aufrecht und glänzend schwarz. Cereus alacriportanus Pfeiff. K. bis 2 m (?) h., im Neutrieb blaugrün aber reif- los; Ri. meist (4—)5; St. 6—9, hellgelb mit rotem Fuß oder rotbräunlich, bis 2,5 cm und mehr lg.; Bl. bis 22 cm lg.; Sep. rötlich; Pet. sehr blaß gelblich- rosa, stumpf zugespitzt und gezähnelt. — Süil- brasilien, Uruguay, Paraguay. Cereus argentinensis Br. & R. K. bis 12 m h., mit Stamm; Tr. zahlreich, bis 15 cm 0, reingrün; Ri. 4—5, dünn, bis 5 cm h.; Rst. 5—8, 3—5 cm lg., bräunlich; Mst. 1—2, bis 10 cm lg.; Bl. 17—22 cm lg.; Sep. grün; Pet. weiß. — Argentinien (Chaco). Cereus azureus Parm. K. bis 3 m h.; Tr. aufrecht, bis ca. 4 cm 0, blau bereift; Ri. 6—7, etwas gebuchtet; Ar. mit braunem Filz und grauer Wolle; Rst. 8, weiß; Mst. 1—3, tiefbraun bis schwarz, stärker. — Brasilien. Es gibt anscheinend Varietäten oder noch andere ähnliche Arten: K. Schumann beschrieb die Spezies als „frischgrün, etwas blau, später dunkelgrün; St. 10—18, bis 9 mm lg., Mst. 2—4; St. alle schwarz; Bl. 20—30 cm lg.; Pet. weiß mit grünem Rückenstreif, spatelig". — Südbrasilien. Dies muß also eine andere, noch unbeschriebene Art sein, angesichts der Unterschiede gegenüber obigen Originalbeschreibungs-Angaben, die jedoch keine solchen über die Blüte und deren Länge enthalten. Spegazzini beschrieb unter gleichem Namen eine Pflanze „bis 1,50 m h., z. T. überbiegend, bis ins Alter lebhaft blau, aber anfangs reiflos; Ri. 5; Ar. anfangs mit rosa Filz; St. erst braun, dann rotbraun, später grau, typisch 6; Rst. 5, bis 2 cm lg.; Mst. 1, bis 5 cm lg.; Bl. 10 cm lg.; Sep. oliv; Pet. weiß, fein gewimpert; Fr. ellipsoid, 4,5 cm lg., rosa bis purpur- rosa, ± reifig. — Nordargentinien (zwischen Rio Bermejo und Rio Pilcomayo)." Auch diese Art kann nicht die der Erstbeschreibung sein und wäre demnach ebenfalls unbenannt. Cereus braunii Card. K. bis 3 m h., grün; Ri. 4—5, etwas um die Ar. geschwollen, bis 6 cm h.; St. 5—6, weißlich, bräunlich gespitzt, bis 4 cm lg.; Bl. 28 cm lg., weiß. — Bolivien (Prov. Ballivian, bei Reyes, 280 m). Wohl nicht in Kultur. Cereus caesius SD. ex Pfeiff. K. ohne Stamm verzweigend, kräftig; Tr. 12—16 cm 0; Ri. 5—6, hoch, flügelig, bereift, z. T. bogig, Kanten seicht gekerbt; Ar. 4—6 cm entfernt; Rst. 7 und mehr; Mst. 4—7, kräftiger, ± hell- bis dunkelbraun; St. im Alter viel zahlreicher, z. T. bis 10 cm lg. Der Neutrieb ist auffallend bläulich, allmählich verschwindet der Reif auf den grünen Tr. — Brasilien (?). Cereus chacoanus Vpl. gehört offenbar nicht hierher, da die reicher beschuppten, nicht sehr breit- saumigen Bl. mehr denen von Monvillea campinen- sis zu entsprechen scheinen. Beide sind noch unzu-
Cereus 81 reichend geklärt. Obige Art bildet K. bis 4 m h., Stamm 6 cm 0; St. 9—10, pfriemlich, grau; Mst. 1, 6 cm lg., stärker als die übrigen; Bl. 15 cm lg., außen rosa, ihnen weiß; R. entfernter beschuppt; Ov. mit ca. 25 Seh.; Fr. rundlich, 3 cm lg.; S. klein, schwarz. — Paraguay (Gran Chaco). Cereus ehalybaeus 0. K. bis 3 m h., aufstrebend wenig verzweigt; Tr. bis 10 cm 0, ± bläulich bereift, auch rötlich; Bi. 6, schmal, hoch, schwach gekerbt; Rst. zuerst ca. 7, sowie mehrere längere Mst., später alle an Zahl zunehmend, schwarz; Bl. ca. 20 cm lg.; R. purpurn; Sep. rosa; Pet. weiß; Fr. gelb, kugelig. — Nordargentinien (bei Cordoba, früher auch bis Santa Fé und Buenos Aires, aber dort wohl ganz verschwunden). Britton und Rose beschrieben unter obigem Namen eine ähnliche Pflanze mit dunkelbraunen St. und gelber Fr. Selten, unbenannt. — Herkunft: wie obige Art. Cereus childsii Blanc E. aufrecht, buschig; Tr. bis 15 cm 0; Ri. 4—5, zusammengepreßt, stumpf kantig; Ar. 5 cm, entfernt; St. 6—7, 6 mm bis 1,5 cm lg.; Mst. 1, 7 mm lg.; alle anfangs holzbraun, dann schwarzbraun; BI. bis 24cm br. (?), tiefrosa, süßlich duftend. — Brasilien (Kolonie Roman). Eine der wenigen Arten mit rosa Blüten, um deren Wiederbeschaffung und Verbreitung man sich bemühen sollte. Cereus comarapanus Card. K. bis 4 m h., mit 1,50 m h. Stamm; Tr. blaugrün, auf 20—80 cm verengt; Ri. 6, hoch: St. 3—4 aus dem unteren Ar.-Teil, nadelig, abwärts weisend, 5—20 mm lg.; Bl. 13 cm lg.; R. 4 cm lg.; Pet. spatelig, weiß; Fr. 9 cm lg., dunkel-bläulich-purpurn. — Bolivien (Vallegrande, bei Comarapa). Wohl kaum in Kultur. Cereus dayamii Speg. K. bis 25 m h., mit Stamm; Tr. blaßgrün; Ri. 5—6, 3 cm h.; St. fehlend oder wenige, 4—12 mm lg., braun mit gelblicher Basis; BI. bis 25 cm lg., weiß; Fr. rot, 6—8 cm lg., Pulpa weiß (!). — Argentinien (Chaco, Colonia Resistencia). Cereus fernambucensis Lem.: richtige Schreibweise des meistgebrauchten Namens C. pernambucensis Lem. (Beschreibung s. dort). Cereus forbesii O. K. bis 7 m h.; Tr. hell-blaugrün, bis 12 cm 0, später graugrün; Ri. 4—7, ausflachend; Ar. kurz weiß- füzig; Rst. 5, bis 2 cm lg., derbpfriemlich, basal verdickt, hell hornfarben mit braunem Fuß oder schwarz; Mst. 1, kräftiger, bis 4,5 cm lg., dunkler; BI. 25 cm lg., weiß; Fr. pflaumengroß, Pulpa rot (!). — Argentinien (Catamarca, Tucuman, Jujuy, Cordoba). Cereus glaueus SD. K. bis 6 m oder mehr h., Stamm 40 cm 0; Tr. anfangs 8—18 cm 0, später 18—30 cm 0, zuerst stumpf blaugrün bis leuchtend hellblau, dann grüner; Ri. 7 (6—8), 5—10 cm h.; Ar. hellgrau; St. zuerst 5—15, bis 2 cm lg., die mittleren bis 3 cm lg., später bis 20 St.; Bl. 28 cm lg.; Sep. hellgrün; Pet. rein weiß; Fr. 11 cm lg., mattglänzend dunkelkar- min. — Heimat nicht bekannt. Cereus grandicostatus Werd. K. bis 3,5 m h., zuerst himmelblau, später mehr gelblichgrün; Ri. 5—6, bis 9 cm h.; St. 13—19, blaßgelblich bis bräunlich; Rst. 7—9, bis 1 cm lg.; Mst. 2,5 cm lg.; Bl. bis 26 cm lg., weiß; Fr. unbekannt. — Heimat unbekannt. Selten in Kultur. Cereus hankeanus Web. K. ± baumförmig, aufrecht; Ri. 4—5, scharf, mit Flankenlinien, 3 cm h., gekerbt; Ar. braun, spärlich-filzig; Rst. (3—) 4, pfriemlich, derb, 8—12 mm lg.; Mst. 1, vorstehend, gerade, 16 mm lg.; St.: randständige bernstein bis braun; 1 Mst., hornfarben; Bl. bis 12 cm lg., weiß, z. T. rosa gespitzt; Fr. zylindrisch, grüngelb, Pulpa rot (Cardenas). — Ostbolivien. Cereus hertricfaiamis Werd. K. mehr breitstrauchig; Tr. anfangs hechtblau, etwas reifig; Ri. 5—6, bis 2 cm h.; St. 4—5 randständige und 1 Mst., alle zuerst strohfarben, dann bräunlich, bis über 3 cm lg.; BI. bis 11 cm lg., duftend, weiß; Fr. nur 3 cm lg., fast kugelig, erst goldgelb, dann rötlicher, Pulpa weiß. — Heimat unbekannt. Wohl nur selten in Kultur. Cereus hexagonus (L.) Mill. (T.) K. baumförmig, mäßig verzweigt; Tr. ziemlich hellgrün oder bläulich, steil ansteigend; Ri. 4 (später mehr, bis 6—7), dünn, bis 5 cm h.; Ar. klein; St. zuerst fehlend oder klein, dann mehr, bis 8—10, kurz bis 6 cm lg., alle anfangs braun; Bl. bis 25 cm lg., weiß; Fr. ± schief-ovoid, 6—13 cm lg., blaßrot, etwas reifig, Pulpa weiß bis schwach rosa. — Surinam bis Nordvenezuela und auf Tobago. Cereus hildmannianus K. Seh. K. baumförmig, bis 5 m (und mehr ?) h., oft reich verzweigt; Tr. zuletzt bis 15 cm 0, anfangs blau bereift, später graugrün; Ri. 6, dünn, bis 6 cm h,, gekerbt, mit Flankenfurchen; Ar. bräunlich; St. fehlend oder nur 1, im Alter aber mit längeren St.; BI. über 20 cm lg., weiß; N. 12, spreizend; Fr. ? — Brasilien (Rio de Janeiro). Cereus horridus O. & Dietr. K. baumartig, Stamm bis 30 cm 0; Tr. steil ansteigend, reiflos, grün; Ri. anfangs 6, dann 7—9, mit herablaufenden Vertiefungen; Rst. meist 5; Mst. meist 3, der unterste dunkelbraun, die oberen gelb-
82 Cereus lieh und dunkelspitzig, viel später erscheinen bis 10 cm lg. mittlere, gelblich, im Alter bis 20; Bl. ca. 21 cm lg.; Pet. weiß, mit Haarspitzchen; Fr. rund bis ovoid, leuchtend karmin bis zinnober, Pulpa weiß. — Heimat unbekannt. v. alatosquamatus Werd.: K. gedrungener; Tr. mehr niedergebogen, bereifter; Seh, an der R. und im Übergang zu den Sep. herzförmig; Fr. tief und lang gefurcht. — Herkunft ? Cereus huilunchu Card. K. baumartig, bis 4 m h., Stamm 80 cm lg.; Tr. graugrün, 6—7 cm 0; Ri. 6, bis 3 cm h.; Ar. aschgrau; St. 4—6, grau, bis 3 cm lg., mittlere nicht deutlich geschieden; Bl. 13 cm lg.; Sep. dunkelgrün; Pet. weiß; Fr. zylindrisch (!), bis 7 cm lg., rot, Pulpa weiß. — Bolivien (Ayopaya, bei Bajios de Yagani). Cereus huntingtonianus Wgt. (Untergattung Neocereus Backbg., wegen der nur bei dieser Art nicht platzenden Früchte.) K. bis 3 m h., 4m br., buschig, basal verzweigt; Tr. zuerst blaugrau und 10 cm 0, dann graugrün, bis 25 cm 0, auf ca. 16 cm Entfernung eingeschnürt; Ri. (6—) 7 (—8), 3 cm h., leicht gekerbt; Rst. 1—4, 3—16 mm lg., grau und schwarz, später 3—4 Rst., bis 15 mm lg.; Mst. 0—1, 4—10 cm lg., gelblich- rötlichbraun gefleckt; Bl. 18 cm lg., rosa mit weißem Rand; Fr. 7 cm lg., 4,5 cm 0, außen und innen rot, Schale lederartig werdend und nicht platzend. — Heimat unbekannt. Cereus insularis Hemsl. K. buschig, niedrig, dicht verzweigt; Tr. nur bis 3 cm 0; Ri. bis 8; St. bis ca. 15, ungleich, nadelig, mittlere undeutlich geschieden, alle St. gelblich; Bl. 12,5 cm lg., gelblichwéiß; Fr. länglich. — Fernando Noronha. Nur selten in Kultur. (Abb. 65.) Cereus jamacaru DC. non SD. K. baumförmig, Stamm bis 35 cm und mehr 0; Krone sehr groß; Tr. saftig hellgrün, meist reif los; Ri. 7—8, später bis 10, zuerst 3,5 cm h., später höher; Ar. gelblich bis bräunlich; St. schon anfangs oft 16—20, davon Rst. 7—9, der Rest Mst., alle anfangs gelblich bis bräunlich, zuletzt bis 10 cm lg. und viel stärker; Bl. 25 cm lg.; Sep. hellgrün; Pet. rein weiß; Fr. ei- bis birnförmig, karmin- bis korallenrot, reiflos, Pulpa weiß. — Brasilien. Cereus jugatiflorus Werd. E. mit kurzem Stamm, bis 3 m h.; Ri. bis 8, bis 4 cm h.; Rst. bis 2,5 cm lg.; Mst« bis 5 cm lg.; Ar. anfangs braun; Bl. 16—22 cm lg., weißlich; Fr. goldgelb, 7 cm lg., 5 cm 0, oben mit Schüppchen; S. mattschwarz. — Herkunft unbekannt. Wenig in Kultur. Cereus lamprospermus K. Sch. K. baumförmig, bis 8 m h., mit Stamm bis 40 cm 0; Tr. bis 50 cm lg., 15 cm 0; Ri. 6—8, 5 cm h.: St. 8—11, pfriemlich, mittlere kaum geschieden, 1—4 cm lg.; Bl. bis 16 cm lg., weiß und rot gestreift; Fr. bis 6 cm lg., 3,5 cm 0 (Farbe ?); S. glänzend schwarz. — Paraguay (am Rio Paraguay, Fuerte Olympo und bei der Estancia Taga- tiya). Cereus lindbergianus Web. : s. unter Mediocactus. Cereus llanosii n. n. war zuerst ein unbeschriebener Name von mir für eine Cereusart aus den Llanos Nordkolumbiens; er wurde später auch von anderen benutzt. Unter obiger Artbezeichnung sah ich io der MARNiER-Sammlung ein Exemplar, dessen Fr. 10 cm lg. war, 6—7 cm 0, rosa-orange. Cereus milesimus Rost K. aufrecht-triebig; Ri. tiefer quergeteilt und strek- kenweise ± monströs (9—) 10 (—12), bis 1,5 cm h.; Bl. ca. 19 cm lg., weiß oder zur Spitze etwas rötlich; Fr. 7 cm lg., ovoid, orange-rosenrot. Die z. T. mehrere Meter hohen, tief entstehenden Tr. werden bis 20 cm dick. Wahrscheinlich handelt es sich um einen Bastard von C. peruvianus f. monstrosus DC. Cereus neotetragonus Backbg. Eine weitere der wenigen rosenrot blühenden Arten: K. bis 2 m h., dichtkronig, grün; Ri. 4 (—5), zusammengedrückt; Ar. weiß; St. braun bis fast schwarz, dünnpfriemlich; Rst. 6—6, bis 8 mm lg.; Mst. 1 oder mehr, kräftiger; Bl. 13 cm lg. — Brasilien. Cereus obtusus Haw. ist eine wenig geklärte ostbrasilianische Art, aufrecht oder anlehnend, dunkelgrün, mit 3—5 Ri., gelblichen St., 4—7 randständig, 1 mittlerer, bis 5 cm lg.; Bl. groß, weiß. Cereus paehyrhizus K. Sch. ist kaum in Kultur; die bis 3 m h. Art hat knollig geschwollene Wz., Tr. bis 10 cm 0, gelblichgrün; Ri. 6; St. (10—) 13, einer bis 3 cm lg.; Bl. ?; Fr. ellipsoid, 5 cm lg. — Paraguay (Cerro Noaga). Cereus parviflorus K. Sch.: Cleistocaetus parvillorus (K. Sch.) Goss. Cereus parvisetus O.: s. unter Brasilicereus Backbg. Cereus perlucens K. Sch. ist wohl aus den Sammlungen verschwunden. Die Art ist nur mäßig h., Tr. nur 2 cm 0, ölgrün, bläulich-violett überlaufen; Ri. 5—6; Rst. 8—10, Mst. 1—2, alle anfangs braun (z.T. weiß), später schwärzlich; Bl. und Fr. unbekannt. — Brasilien (Manaos). Vielleicht nicht zu diesem Genus gehörend. Cereus pernambucensis Lem. (s. C. fernambucensis) K. niedrig-buschig; Bl. 12—16 cm lg. [im Gegensatz zu C. variabilis Pfeif f., mit 20 cm und mehr lg. BL],
Cereus 83 gehört zu den sonst ziemlich gleich gekennzeichneten niedrigstrauchigen und basal verzweigten Arten der brasilianischen Ostküste; St. 4—11, ± gelblich; Ri. nur (3—) 4 (—5) [während C. variabilis Pfeiff. non Eng. 7 (—8) Ri., St. bis 8, gelblich, bis 5,5 cm lg. und über 20 cm lg. Blüten hat, beide heller grün]. — Brasilien bis Uruguay. Cereus peruvianus (L.) Mill. K. von unten verzweigend, buschig, bis über 3 m h. und 5 m br,; Tr. in zwei Formen: mehr geschlossen aufrecht oder offener und mehr spreizend, zuerst hellgrün, im zweiten Jahr blaugrün, zuletzt graugrün, 10—20 cm 0 erreichend; Ri. flach, meist 7 (6—8), bis 2,5 cm, später bis 5 cm h.; Ar. anfangs braun; St. ca. 5—6; Mst. davon meist 1, bis 2 cm lg., hell- bis rötlichbraun; Bl. 16 cm lg., breitoffen, weiß; Fr. kugelig, 6,5 cm groß, hellgelb bis orange. — Heimat unbekannt geblieben. v. ovicarpus Hertr. hat mehr glockig-trichterige BL, die Fr. eiförmig, blaßgelb, oben grünlich — v. persicinus Werd. hat bis 20 cm lg. Bl., Pet. oben pfirsichfarben — v. proferrens Werd. hat allein eine grauschülferige Epidermis — v. recli- natus Werd. hat stark zurückgebogene Pet. — v. tortuosus SD. ist eine Form mit stark gedrehten Ri. Unter der v. monstrosus DC. versteht man heute eine Form mit stärker monströs durchbrochenen Ri. als bei C. milesimus, die Bl. 15 cm lg., die Fr. etwas riefig-höckrig, die alte Epidermis etwas schülfrig. Cereus pseudocaesius Werd. K. stammlos, mehrere Meter h., reich basal verzweigend; Tr. anfangs bis 6—11 cm 0, später stärker und oft untergliedert, zuerst hellblau, reif ig; Ar. gelblichweiß; Ri. 7 (6—8), bis 2,5 cm h.; St. ca. 14, fein, oft fast borstig, gelb- bis goldbraun, 2 Mst. etwas kräftiger, bis 1,5 cm lg.; Bl. 26—27 cm lg., reinweiß; Fr. 9 cm lg., oliv bis bräunlich oder rot- bräunlich, reif los, Pulpa weiß. — Heimat unbekannt. Cereus pseudothelegonus Rauh & Backbg. Borzi- cactus pseudothelegonus (Rauh & Backbg.) Rauh & Backbg. Cereus ridleii Dard. de A. Lima Eine neuerdings beschriebene, vordem unbekannte baumförmige Cereus-Art von Fernando Noronha, mit wenigen schräg aufstrebenden Tr.; Ri. 4—5; St. unauffällig; Bl. ? Cereus roseiflorus Speg. E. bis 5 m h.; Ri. 6; St. meist 3, bis 1 cm lg.; Bl. 20 cm lg., zart rosa; Fr. eiförmig, violettrot. — Argentinien (Misiones, bei Fracrán). Wohl kaum in Kultur. Cereus seidelii Lehm, unterscheidet sich von C. azu- reus Lehm. — bei sonst ungefähr gleichen Merkmalen — durch bis 30 cm lg. BL; die St. oben brandschwarz. — Heimat ? Cereus smithii Pfeiff. (Heliaporus) ist ein Aporo- cactus-Bastard mit Heliocereus speciosus, mit derberen, ökantigen Tr., gutwüchsig und mit schöner roter Blüte. Cereus stenogonus K. Sch. K. bis 8 m h., blau- bis gelbgrün; Ri. 4—5, dünn und h.; St. 2—3, konisch, bis 7 mm lg.; Bl. 20—22 cm lg., ± rosa; Fr. 10 cm groß, dunkelrot, Pulpa karmin. — Ostbolivien bis Paraguay (Ipacary) und Nordargentinien. Eine wohl kaum in Kultur befindliche Art. Cereus tacuaralensis Card. — „Cactus", 19: 80—81, 19. 1964. K. säulig, verzweigt, bis 5 m h.; Tr. bis ca. 12 cm 0; Ri. 4, scharfgratig, 4—5 cm h., 1,8 cm br.; Ar. ca. 3,5 cm entfernt, grau, 1 cm 0; Rst. 4, 1,5—3,5 cm lg.; Mst. 2, 3—6cm lg., abwärts gerichtet; St. alle pfriemlich, blaßbraun; Bl. zahlreich an oberer Trieblänge, bis 22 cm lg.; Sep. grünlichrot, oben braun; Pet. spatelig, bis 10 cm lg., unten weißlich, oben rötlich; R. 9 cm lg.; Ov. ellipsoid, 3 cm lg.; Stbf. blaßgrün; Stbb. braun; Gr. 17 cm lg., blaßgrün, ebenso die 14 N.; Fr. ovoid, 8x5cm gr,, dunkel- purpurn, Pulpa weiß; S. schwarz. — Bolivien (Prov. Chiquitos, Dept. Santa Cruz, bei Tacuaral, 200 m). Anscheinend die bolivianische Form oder var. von C. stenogonus, mit etwas mehr St. und weißer Pulpa (es gibt aber auch sonst Pflanzen mit verschiedenen Pulpa-Farben!). Cereus torulosus Werd. ist ebenfalls wohl kaum in Kultur: basal sprossend; Tr. bis 70 cm lg., tief- bis graugrün, bis 18 cm 0; Ar. braun; Ri. 6; Rst. 5—7, bis 2,5 cm lg.; Mst. 3 (—5), bis 3 cm lg.; Bl. 23 cm lg., reinweiß; Fr. ovoid, ± karmin, etwas reifig, Pulpa weiß. — Heimat unbekannt. Unter den von Werdermann beschriebenen Arten, die aus dem Huntington Garden stammen und deren Herkunft unbekannt ist, mögen sich auch Pflanzen befinden, die durch Einkreuzung entstanden. Cereus trigonodendron K. Sch. „Bis 15 m h., einzeln oder wenig verzweigt; Ri. 3; Rst. 6; Mst. 1, ca. 6 mm lg.; Bl. rot, ca. 10 cm lg. — Nordost-Peru (Loreto)." Die Pflanze hat regelmäßig eingefallene Ri.-Flanken, große, dunkle Ar., und aus diesen werden anfangs längere, locker-flockige H. hervorgebracht. Die Art gehört nach allen Merkmalen vielleicht gar nicht zu Cereus Mill. Erstaunlich ist, daß alle Sammler diese interessante Spezies bisher nicht wiederfanden bzw. nicht nachsammelten.
84 Cereus — Chileorebutia Cereus validus Haw. K. buschig, bis 2 m oder mehr h.; Tr. 5—8, anfangs blaugrün; Ri. 4—8, zusammengedrückt; Rst. 6, bis 2 cm lg.; Mst. 1 (—2—3), einzelne später bis 16 cm lg., alle hornfarben; Bl. weiß bis rötlich; Fr. rot, Pulpa rot (!). — Ostbolivien bis Argentinien. Cereus vargasianus Card. E. baumförmig, mit kurzem Stamm, bis 8 m h.; Tr. ziemlich steil aufgerichtet, blaugrün, auf ca. 50 cm Länge eingeengt; Ri. 4—5, zusammengedrückt, 5 cm h., Kante etwas wellig verlaufend; Ar. grau; St. ca. 9—10, schwer trennbar, mittlere 3—4 zuweilen deutlicher, bis 7—15 mm lg., bräunlich, Basis dunkler, verdickt; Bl. nur 8—10 cm lg., weiß; Sep. rosa; Stbf. grün; Fr. bis 8 cm lg., elliptisch, gelb, Pulpa weiß. — Peru (Cuzco). Cereus variabilis Pfeiff. (Nur in Brasilien) s. unter C. pernambucensis Lem. Cereus xanthocarpus K. Sch. K. bis 7 m h., basal reich verzweigt, bläulich hellgrün, reiflos; Tr. ziemlich steil, bis 11 cm 0; Ri. 5, zuerst ca. 2 cm h., später bis 6 cm h., etwas gekerbt; Ar. mit zunehmendem Alter entfernter; St. anfangs kurz; Rst.3—5 und 1 Mst., alle erst gelblich-bräunlich, dann schwarzbraun, bzw. mit solchem Fuß, bis ca. 2 cm lg.; Bl. 17—20 cm lg., reinweiß; Fr. rundlich, ca. 9 cm lg., kupfrig-bräunlich vor dem Platzen, dann orange-gelbrot (bis karmin ?), Pulpa weiß. — Paraguay (Calle Manora). Chamaecereus Br. & R. (96) Ziemlich weichtriebige zwerg-cereoide Pflanzen, stark sprossend, mit leicht lösenden Trieben und roten Blüten, kleinen runden Früchten, die ± trok- ken sind, und mattschwarzen Samen. Nur 1 Art bekannt. Nachteilig ist das leichte Abfallen der Glieder und daß sie oft von Roter Spinne befallen werden. Durch Kreuzung vor allem mit Lobivia famatimensis entstanden Bastarde mit festeren, etwas kräftigeren Gliedern und einem reichen Farbenspiel der Blüten. — Verbreitung: Nordargentinien (auf Bergen von Tucuman und Salta). [®. P., ziemlich winterhart.] Cnamaecereus silvestrii (Speg.) Br. & R. (T.) K. kleine Gruppen, bis ca. 6 cm h., hellgrün; Ri. 6 —9, zierlich, niedrig; St. sehr kurz, weiß und weich; Bl. Scharlach bis reinrot, ca. 4 cm lg., schwarz- und weißhaarig, ± mit einigen Borsten. — Argentinien (s. oben), f. crassicaulis crist. Backbg. ist eine derberglie- drige Pflanze mit weniger leicht lösenden G., die am Tr.-Ende verbänden!. (Abb. 56.) Chamaelobivia Y. Ito: In Japan so bezeichnete Pflanzen sind wahrscheinlich ähnliche Hybriden wie die bei Chamaecereus erwähnten Bastarde. Chiapasia Br. & R. (39) Flachtriebige Epiphyten mit gekerbten Trieben und schlanken, stielrunden Stämmchen. Die Blüten haben eine trichterig-offene glockige Form und unterscheiden sich dadurch von den Disocactus-Blü- ten, deren drei Arten übereinstimmend eine viel engere Blütenform von niemals glockiger Gestalt haben; die Petalen stehen bei Chiapasia auch geschlossener. Die Blüten dauern mehrere Tage. Die Frucht ist klein, etwas breitkugelig und glatt. Nur 1 Art beschrieben. — Verbreitung: Mexiko (Chiapas). [®.] Von Kimnach trotz der unterschiedlichen Blütenform zu Disocactus gestellt, s. auch dort. Chiapasia nelsonii (Br. & R.) Br. & R. (T.) K. reich verzweigt, Haupttr. mehr oberhalb verzweigt; Tr. bis 1,60 m lg., 3—4 cm br., niedrig gekerbt; St. fehlend; Bl. ca. 5 cm lg., glockig, lilarosa; Ov. mit winzigen Sch.; Gr. und Stbbl. herausragend; N. ziemlich lg.; Fr. klein, breitrund, mit Blütenrest; S. glänzend bis matt bräunlichschwarz. — Mexiko (Chiapas, bei Chicharras). (Abb. 57.) v. hondurensis (Kimn.) Backbg. n. comb. (Disocactus nelsonii v. hondurensis Kimn., C. & S. J. (US), XXXVII: 2, 33. 19G5). K. mit nur bis 50 cm lg. Haupttrieben und mehr zum Grunde hin verzweigt; Tr. 5—6 cm br.; Sep. gelblich-purpur (v. nelsonii: grünlich-gelb); Pet. bis 2,4 cm br. (v. nelsonii: bis 2 cm br.); N. und Stbb. purpurn (v. nelsonii: gelb). — Honduras (Coraayagua, östl. Siguatepeque, 4 Meilen südwestl. El Rincon). Chilenia Backbg.: Zuerst ein Name für eine Artengruppe von Neoporteria Br. & R. (1935, 1938) dann (1939) für Neochilenia Backbg., aber ungültig. Chileorebutia Ritt.: Neochilenia Backbg. Die Gattung Ritters wurde aufgestellt mit den Merkmalen „Zwergiger Wuchs mit Rübenwurzeln, Warzen statt Rippen, Blüten stärker mit Haaren und Borsten bekleidet". Keines dieser Kennzeichen ist in diesem Falle ein echtes Gattungsmerkmal, da alle auch bei anderen chilenischen Gattungen gefunden werden (Copiapoa, Neochilenia, Neoporteria, Pyrrhocactus sensu Ritt, in Chile). Das Genus war daher zu Neochilenia einzubeziehen (s. auch lort). Chileorebutia odieri sensu Ritt. : Neochilenia imitans Backbg.
Chilita — Cleistocaotus 85 Chilita Orc. bzw. Orc. emend. F. Buxb.: Mamillaria Haw. — Arten mit schwarzen Samen. Chrysocactus Y. Ito: Eriocactus Backbg. Cleistocactus Lem. (75) Schlanktriebige Sträucher meist mäßiger Höhe, ba- sal oder seitlich verzweigend, Triebe ziemlich schlank. Die Bestachlung ist überwiegend fein, z. T. ± haarartig mit etwas festeren Stacheln dazwischen. Bei einigen gibt es auch längere und stärkere Stacheln. Vereinzelt werden reicher-triebige und bäumchenartige Sträucher gebildet (C. morawetzia- nus), z. T. auch ± liegende Körper (C. smaragdi- florus). Die meisten Arten wachsen willig heran, einige ziemlich rasch längere Triebe bildend (C.buch- tienii), und sie sind auch im allgemeinen wenig empfindlich. Da außerdem in neuerer Zeit eine ganze Reihe bisher unbekannter Spezies gefunden wurden, die im Habitus recht verschieden sind, eignen sich die Arten dieses Genus besonders gut auch für Berufszüchter. Hinzukommt noch die interessante Blütenfärbung mehrerer Arten — weiß, gelb, rot, rot mit grün, orange mit rot usw. —‚ wieder andere sind im Alter sehr reichblühend (C. strausii, C. jujuyensis), so daß die Gattung noch weit mehr Aufmerksamkeit verdient als bisher. Die leicht behaarten Blüten sind überwiegend ± zylindrisch, mit geringer Saumöffnung, diese z. T. ± schräg, die Röhren am Fruchtknoten ± geknickt, gewinkelt oder gerade. Die dicht- und feinschuppige Frucht ist nicht groß, die Samen sind meist zahlreich. Beschrieben wurden bisher 50 Arten; noch unbeschrieben ca. 6 weitere Spezies. — Verbreitung: Von Mittelperu über das östliche Bolivien bis zum nördlichen Argentinien, Paraguay und Uruguay. [®.] Cleistocactus angosturensis Card. K. mittelhoch, aufrecht, reicher verzweigt, bis 2 m h.; Tr. bis 3,5 cm 0; Ri. ca. 15; Rst. 10—13, 3—15 mm lg.; Mst. 2—4, 1,5—1 cm lg.; St. alle nadelig, gelb; Bl. ca. 7 cm lg., grün; Fr. 2 cm 0, dunkelrot; S. dunkelbraun oder schwarz, klein, glänzend. — Bolivien (Cochabamba, Angostura, 2550 m). Cleistocactus anguinus (Gurke) Br. & R. K. bald überhängend, anlehnend oder kriechend; Tr.bis 2cm 0; Ri. 10—11, undeutlich; bis 22 Rst. und bis 2 Mst., alle ± bräunlich, mittlere mehr gelblich; Bl. 7,5 cm lg., s-förmig gekrümmt, orangerot. — Paraguay. Cleistocactus apurimacensis Johns, nom. nud. K. aufrecht, anfangs (immer ?) von unten verzweigt; Tr. 3,5 cm 0; Ar. ca. 10—12 mm entfernt, bald weiß, mit breiter S-Furche darüber; St. bernsteinfarben; Rst. ca. 10, nadelig, bis 10 mm lg.; Mst. bis 4, etwas stärker, bis 2 cm lg., Fuß dunkel und schwach verdickt; Bl. ? — Peru (Gebiet des Rio Apurimac). Steht zweifellos dem Cl. mora- wetzianus nahe. Cleistocactus areolatus (Muehlpfrdt.) Rice: Diese ohne Bl. beschriebene Art ist, wie Ritter richtig erkannte, eine unsichere Spezies, vielleicht ein peruanischer Loxanthocereus, gewesen. Seit Riccobono wurde der Name für Cleistocactus parvi- florus verwandt. Cleistocactus ayopayanus Card. K. 1—1,50 m h.; Tr. bis 3,5 cm 0, blaßgrün; Ri. bis 15, 4 mm h., quergefurcht; St. 13—16, dünn, gelb, 1,2—4 cm lg.; Bl. 4 cm lg., oben dunkelgrün; Fr. 1 cm 0, blaßgrün. — Bolivien (Prov. Ayopaya, Morochata-Independencia, 2300 m). Cleistocactus azerensis Card. — C. & S. J. [US], XXXIII: 3, 74—75. 1961. K. aufrecht, basal verzweigt; Tr. graugrün, bis 4 cm 0; Ri. ca. 23; Ar. bräunlich; St. 16—24, undeutlich geschieden, bis 5 mm lg., weiß bis blaßgelb; Bl. zahlreich, bis 5 cm lg., 7 mm 0; R. leicht gebogen, blaurot; Sep. unten blaß violettrosa, oben grünlich; Pet. violettrosa; Fr. kugelig, 8 mm 0; S. 1 mm groß, glänzend schwarz. — Bolivien (Dept.Chuquisaca, Puente Pacheco, 1100 m). (Abb. 58 lks.) Cleistocactus baumannii (Lem.) Lem. (T.) K. zuerst aufrecht, dann überlehnend; Tr. über 2,5 cm 0, sattgrün; Ri. bis 16; Rst. 15—20, bis 1,5 cm lg.; Mst. 1, bis 2,5 cm lg., gelblich bis dunkelbraun, heller gespitzt; Bl. bis 7 cm lg., schwächer gekrümmt, feuerrot, innen heller; Fr. bis 1,5 cm 0, rot, Pulpa weiß. — Nordostargentinien, Paraguay, Uruguay. v. flavispinus (SD.) Rice, unterscheidet sich durch goldgelbe St. Ritter unterscheidet noch folgende Tönungen der Stacheln: FR 19b: rot; FR 19c: weiß; FR 19d: schwarz. Die Tönungen sind aber nicht immer beständig und wechseln z. T. am selben Exemplar, z. B. rot in weiß. Cleistocactus brookei Card. K. bis 50 cm h.; Tr. bis 4,5 cm 0, hellgrün; Ri.ca. 24, bis 3 mm h., mit Querfurchen; Ar. oben grau, unten braun; St. bis ca. 30, 4—10 mm lg., borstig, gelblich, im Scheitel bräunlich; Bl. s-förmig, 5 cm lg., tiefrot; Ov. nicht scharf abgeknickt; Fr. 1 cm 0, purpurn; S. dunkelbraun. — Bolivien (Santa Cruz, bei Pozo No. 4, Camiri). (Abb. 58 rechts.) Cleistocactus bruneispinus Backbg. ähnelt C. baumannii, aber kräftiger; St. dunkelrotbraun; Bl. kräftiger und mehr s-förmig gebogen. Heimat unbekannt.
86 Cleistocactus Cleistocactus buchtienii Backbg. K. hochstrauchig, rasch wachsend; Tr. bis 5 cm 0; Ri. ca. 18, niedrig, mit V-Kerbe; Ar. braun; St. ca. 12, nadelig, alle rotbraun, darunter Mst. ca. 4 unterscheidbar, bis 3 cm lg.; Bl. 6 cm lg., wenig offen, weinrot. — Bolivien (Arque-Cochabamba). v. (?) flavispinus Card, hat strohfarbene St., nur 1 Mst«; etwas länger; Ov. purpurrosa; Sep. grün. — Bolivien (Prov. Tarata, La Angostura, 2570 m). Cleistocactus candelilla Card. K. liegend bis aufrecht, 1 m h.; Tr. 3 cm 0; Ri. 11 bis 12, mit Querfurchen, 3 mm h.; Rst. 13—16. 5 mm lg.; Mst. 3—4, schwach abgeflacht; Bl. 3,5 cm lg.; Sep. abstehend, gelb, braunspitzig; Pet. röhrig gestellt, purpurn lit weißem Rand; Fr. 1 cm 0, lachsrot. — Bolivien (Prov. Florida, Pampa Grande, 1400 m). Cleistocactus chacoanus Ritt. n. nud. (FR 841) Aus der Verwandtschaft des C. baumannii. Ri. ca. 8; Ar. klein, braun; St. braun bis schwarz, oben hell; Rst. ca. 12—15, bis ca. 3—4 mm lg.; Mst. 1 (—2), bis fast 3 cm lg.; Bl. stark zygomorph. — Bolivien (Chaco). Cleistocactus chotaensis Web.: eine bis heute ungeklärte Art, die vielleicht nicht zu dieser Gattung gehört: E. bis 2 m h.; Bl. 5 cm lg., orange, Saum 2,5 cm br.; Ov. schwarz behaart. — Peru (Rio Chota); s. unter Seticereus Backbg. Cleistocactus clavicaulis Card. — „Cactus", 19: 80—81, 20. 1964. K. säulig, nach oben verdickt, bis 60 cm h.f 40 cm 0; Ri. ca. 10, ziemlich weit stehend, 5 mm h., 1,2 cm br.; Ar. bis 8 mm entfernt, grau, rund; Rst. 5—7, strahlend, 5—17 mm lg.; Mst. 1, 2,5—3 cm lg., abwärts gerichtet; St. alle blaßgrau, braunspitzig, derbnadelig; Bl. röhrig, 3,5 cm Ig.. 8 mm dick; Sep. unten rosa, oben grün; Pet. unten dunkelpurpurn, oben grünlich; R. 2 cm lg., rot; Ov. blaßgrün, kugelig, 6 mm gr.; Stbf. weiß; Stbb. blaßpurpurn bis gelblich; Gr. 3 cm lg., weiß; N. 8, grün; Fr. kugelig bis länglich, 1—2 cm lg., lilapurpurn, Seh. weißlich, spärlich weiß behaart. — Bolivien (Prov. Gran Chaco, Dept. Tanja, bei Angosto de Villa Montes, 460 m). Cleistocactus compactus Backbg. K. dicht basal verzweigt, bis ca. 40 cm h.; Tr. bis 3 cm 0; Ri. 12—14; Rst. bis 20; Mst. 0—1, hell gelbbraun, im Scheitel dunkler; Bl. gerade, unten karmin, oben hellbräunlich mit rötlicher Pet.-Mitte, abstehend. — Heimat unbekannt. Cleistocactus crassicaulis Card. — C. & S. J. [US], XXXIII: 3, 77—78. 1961. K. schlanksäulig, bis 60 cm h.; Tr. blaßgrün, bis 7 cm 0; Ri. ca. 14; Ar. dunkelgrau; Rst. 8—10, strahlend, bis 5 mm lg.; Mst. 1—3, abwärts gerichtet, 7—20 mm lg.; St. alle grau und am Fuß verdickt; Bl. bis 3,5 cm lg., 9 mm 0; Sep. smaragdgrün; Pet. oben grünlich, unten weißlich; Fr. kugelig, bis 1,3 cm lg., rötlich; S. dunkelbräunlich. — Bolivien (Entre Rios, Angosto de Villa Montes). Cleistocactus dependens Card.: Seticleistocactus de- pendeos (Card.) Backbg. (Abb. 59 lks.). Cleistocactus flavescens Hort. Hge. jr.: Cleistocactus wendlandiorum Backbg. Cleistocactus flavispinus (K. Sch. non SD.) Backbg. E. aufrecht, hellgrün; Tr. bis 3 cm 0; Ri. bis 16; Ar. oben braun, unten grau; Rst. bis ca. 18, in unterer Ar.-Hälfte, dünn; Mst. ca. 3, der längste bis 2 cm lg. oder etwas mehr; St. blaßgelb; Bl. sanft gebogen; Sep. orange; Pet. von z. T. goldgelb über Scharlach- nach blutrot verfärbend. — Paraguay? Cleistocactus iusiflorus Card. K. aufrecht, basal verzweigt; Tr. bis 2,4 cm 0, frischgrün; Ri. 13—14, 4 mm h.; Ar. grau; Rst. 8—9, 3—5 mm lg., mitunter 7 mm lg.; Mst. 1, 1—2 cm lg.; St. alle dünn, hellgrau, braunspitzig; Bl. gerade, 3,5 cm lg.; R. hellgelb; Sep. unten rosa, oben grünlich-bräunlich; Pet. magenta, Rand durchsichtig; Fr. 1,5 cm 0, gelb. — Bolivien (Valle Grande, Saipina, 1900 m). Cleistocactus glaueus Ritt. — „Taxon", XIII: 3, 114.1964. K. bis 2 m lg., basal verzweigt, graugrün; Tr. bis 4 cm 0; Ri. (12—) 13—17 (—18), stumpf, gekerbt, bis 5 mm h.; Ar. 4—6 mm entfernt, weiß oder bräunlich; St. kastanienbraun; Rst. 7—9, 4—7 mm lg., nadelig, die untersten die längsten, oben keine; Mst. 1—3, gerade, steifer, z. T. nur wenig länger, 1 (—2) jedoch viel stärker, bis 5 cm lg.; Bl. grad- saumig, bis 4,2 cm lg.; Pet. zinnober oder orange, Spitze grünlich bis grünlichbraun; R. karmin, leicht abgebogen; Stbt. zweiserig, weiß; Gr. weiß; N. grünlich; Fr. bis 1,5 cm gr., rötlich; S. 1,25 mm lg. — Bolivien (Dept. La Paz, Prov. Murillo, Tirata) (FR 112). v. plurispinus Ritt. — I.e.: K. etwas höher; Ri. 15—20; St. etwas dünner; Rst. 10—15; Mst. alle lang; Pet. kürzer, oben gerundet oder kurz gespitzt. — Bolivien (Dept. La Paz, Grenze zwischen Prov. Murillo und Loayza) (FR 112 a). Cleistocactus grossei (Wgt.) Backbg. E. aufrecht, anlehnend; Tr. ca. 2,5 cm 0 oder etwas mehr; Ri. bis 17, mit schwacher V-Furche; Rst. ca. 17—18, sehr dünn, weiß; Mst. ca. 4, 2 längere auf- und abwärts gerichtet, nadelig, amber- bis hellgelb;
Cleistocactus 87 Bl. rot, ca. 6 cm lg., 1,6 cm 0, Knospen zuerst weiß wollig, aus braunen und weißen Ar. — Paraguay. Eine Art mit weiter geöffnetem Perianth. Cleistocactus hildewinterae Ritt, und var. flavi- rufus Ritt., unbeschrieben: „Einzige Art mit weiter geöffneten Bl." (Ritt.); daher mit vorstehender Art identisch? Cleistocactus hyalacanthus (K. Sch.) Goss. Eine seit der Beschreibung anscheinend nicht wiedergefundene Art mit dünnen Tr., nur 1,5 cm 0; Bi. 20; St. borstig fein, über 20, weiß; Ar. grau; Bl. 3,5 cm lg., hellrot. — Argentinien (Jujuy, Ro- sario de Lerma). Cleistocactus ianthinus Card. K. aufrecht, bis 70 cm h.; Tr. blaßgrün, bis 3 cm 0; Bi. ca. 10, 4 mm h.; Bst. 10—14, bis 8 mm lg.; Mst. 1, bis 3 cm lg.; St. zuerst weiß oder blaßrosa, dann grau; Bl. 3 cm lg.; B. lilarosa; Sep. blaurosa, oben weißlich; Pet. dunkler; Fr. 1 cm 0, dunkel-blau- rosa. — Bolivien (Prov. Charcas, bei Calahuta, 2000 m). Cleistocactus jugatiilorus Bagkbg. K. bis 65 cm lg.; Tr. reingrün, bis 3 cm 0; Bi. 11; Ar. ± graubräunlich; Bst. ca. 12, 4—6 mm lg., dünn, glasig; Mst, meist 3—4, bis 2,2 cm lg., hell- hornfarben mit rötlicher Basis, der längste später bis 4,2 cm lg.; Bl. 6 cm lg., fast gerade, schlank; Pet. unten gelblichrot, zu ihrer Spitze hin intensiver rot. — Heimat unbekannt. Cleistocactus jujuyensis (Bagkbg.) Backbg. K. aufrecht, über 1 m h.; Tr. 4—6 cm 0; Bi. ca. 20, schmal und niedrig; Ar. anfangs bräunlich; Bst. ca. 25—30; Mst. durch Länge und Färbung von den feinen Rst. deutlich geschieden, ± bräunlich bis gelblich, über 3 cm lg.; Bl. 4 cm lg.; B. hellrot; Pet. ± spreizend, ± bläulich-karmin; Fr. klein. — Argentinien (Jujuy). Sehr wüchsig und reich blühend, der „falsche C. strausii". Cleistocactus laniceps (K. Sch.) Goss. K. 4 m h.; Tr. bis 5 cm 0; Bi. 9, quergekerbt; St. meist nur 3, grau, bis 1,5 cm lg.; Bl. 3,5 cm lg.; Sep. und Pet. wahrscheinlich rot; Fr. 1 cm 0; S. glänzend-schwarz. — Bolivien (Kordillere von Tunari, 1300 m). Cleistocactus luminosus Johns. Eine anscheinend unbeschriebene, aber interessante neue Art: K. bis ca. über 1 m h.; Tr. bis ca. 5 cm 0, rein- bis dunkelgrün; Ri. ca. 10—12, anfangs höckrig, mit V-Furche; St. meist alle ziemlich steif und stechend; Bst. bis 13, 2—4 mm lg.; Mst. meist 4, kreuzständig, 5—8 mm lg., bräunlich oder oben und unten rotbraun, die randständigen teils ebenso, teils anfangs hell; Bl. ? — Herkunft unbekannt. Cleistocactus luribayensis Card. K. säulig bis baumartig, 2—3 m h.; Tr. bis 4 cm 0, hellgrün; Bi. 13—15, niedrig, mit V-Kerbe; Ar. hellbraun; St. 8—12, davon 1—3 mittlere ± unterscheidbar, diese bis 3 cm lg., die übrigen bis 1 cm lg., alle dünn, nadelig, grünlich- bis honiggelb oder gelbbraun; Bl. bis 4,3 cm lg., karmin, Saum aufrecht. — Bolivien. Cleistocactus mendozae Card. — C. & S. J. (US), XXXV: 6, 202. 1963. K. bis 2 m h.; Tr. 4,5 cm 0, oben gerundet; Bi. ca. 25, stumpf lieh, 4 mm h., 5 mm br.; Ar. elliptisch, 2 mm lg., 4 mm entfernt, aschgrau; St. gelb, rand- und mittelständige nicht trennbar, 16—20,3—12mm lg.; Bl. zahlreich, röhrig, nach unten zu gebogen, 3,5 cm lg., 8 mm 0; B. blaßrosa, 2 cm lg., mit grünweißen Sch. und weißen sowie schwarzen H. versehen; Sep. grün; Pet. 3 mm lg., purpurn; Stbf. blaßpurpurn; Stbb. dunkelpurpurn; Gr. 2,5 cm lg., unten weiß, oben rosa; N. 8, blaßgrün; Fr. 1,6 cm 0, rosa, mit durchsichtigen Sch. und weißen H.; S. 1 mm lg., dunkelbraun. — Bolivien (Prov. Tomina, Dept. Chuquisaca, am Weg Padilla—Tomina, 2200 m). Cleistocactus micropetalus Ritt. n. nud. (FR 830) Tr. ca. 3 cm 0, grün; Ri. 11; Ar. braun; St. über 20, fein, verflochten, gelb; Mst. bis über 5, gelb, dünn, z. T. bis 3 cm lg. — Heimat ? Cleistocactus monvilleanus (Web.) Web., unsichere Art; war vielleicht ein Seticereus. Cleistocactus morawetzianus Backbg. K. bäumchenartig-strauchig, bis 2 m h.; Tr. graugrün; Bi. bis ca. 14, mit V-Kerbe; St. bis 14, basal ± verdickt, ca. 3 mittlere unterscheidbar, pfriemlich, anfangs goldgelb, bald weißgrau mit strohfarbigen Spitzen oder ganz oben dunkler; Bl. ca. 6,5 cm lg., ± gerade oder über dem Ov. ± abgebogen und dann abwärts gerichtet; Pet. schwach spreizend, weiß, mit grünlichem oder leicht rosa Schein. — Mittelperu (Huancayo-Ayacucho). v. arboreus Ak. (C. & S. J. (US), XX: 9,129.1948, Fig. 96, nur die Blüte) ist offenbar jene Form, die stärkere Tr. hat, blaugrün; Bst. ca. 10; Mst. ca. 4, alle ungefähr gleich lang, ca. 5—6 mm lg., seitlich und abwärts weisend, alle gelb, v. pyenacanthus Rauh & Backbg.: s. unter Cl. pyenacanthus. Cleistocactus muyurinensis Ritt. — „Taxon", XIII: 3, 114. 1964. K. basal verzweigt, bis 1,5 m h.; Tr. 2—3 cm 0; Ri. 10—13, gekerbt, bis 5 mm h.; Ar. bis 4 mm ent-
88 Cleistocactus fernt, dunkelbraun; Rst. 3—5, weiß, haarfein, 3—5 mm lg., mittlere etwas kräftiger, obere wie die Mst.; Mst. 1—2, 2—4 cm lg., gelbbraun; Bl. gradsaumig, 3,5 cm lg.; R. gerade, ± purpurn; öv. bräunlich- rot bis -karmin, wie die R. weiß behaart; Pet. violettpurpurn, violetter Rand, oben gerundet bis etwas gespitzt; Stbf. weiß oder blaßrosa, oben purpurn; Gr. und 7 N. rotbraun; Fr. 1,5 cm 0, braunrot, schwach weißhaarig; S. 0,75mm gr., dunkel. — Bolivien (Dept. Santa Cruz, Prov. Valle Grande, Muyurina) (FR 821). Cleistocactus orthogonus Card. K. aufrecht, bis 80 cm h., blaßgrün; Tr. 4—5 cm 0; Ri. 15—17, bis 3 mm h.; Ar. grau; St. ± 10, mittlere nicht unterscheidbar, 5—30 mm lg., gelb; Bl. 4,5—5 cm lg.; R. magentarot; Pet. hell-magenta bis rosenrot; Sep. grünlich-purpurn; Fr. 1,5 cm 0, rot beschuppt, mit lachsfarbenen H. — Bolivien (Dept. Potosf, Chaqui-Betanzos, 2800 m). Cleistocactus parapetiensis Card. K. aufrecht, bis 60 cm h.; Tr. bis 4 cm 0, frisch- grün; Ri. 19; Ar. graubraun; St. ca. 20, 3—6 mm lg., die längsten mittleren bis 10 mm lg., verschieden stark, haarartig bis nadeldünn oder etwas stärker, weiß oder braun; Bl. lang herab erscheinend, 3—3,5 cm lg.; R. rötlich; Pet. grüngelb, die äußeren mit rosa Basis; Fr. 1 cm 0, purpurn. — Bolivien (Prov. Cordillera, Rio Parapeti). Cleistocactus parvillorus (K. Sch.) Goss. K. aufrecht, bis 3 m h.; Tr. bis 4 cm 0, grün; Ri. 12—15, mit V-Kerbe; St. dunkelgelb, auch grünlich oder honiggelb bis bräunlich; Rst. 5—7 (—9), bis ca. 4 mm lg.; Mst. 1 (—3), bis 2,5 cm lg., die übrigen bis 4 mm lg.; Bl. rot, bis 3—4 cm lg., gerade; Fr. gelb, ca. lcmØ. — Bolivien (Pairotani, 2400 m). Ritter stellte richtig fest, daß Cl. areolatus Rice, identisch mit Cl. parviflorus und Cereus areolatus Muehlpfrdt. ein nomen dubium gewesen ist; vielleicht war es ein peruanischer Loxanthocereus. Der Stachelfrage aber hat Ritter in seinem Artikel in Kakt. u. a. Sukk., 6: 102—104. 1963, zu wenig Beachtung geschenkt. Alte, fast baumförmige Exemplare des Typus der Art in der Marni ER- Sammlung zeigten regelmäßig vorhandene und ziemlich dicht stehende Mst. von ca. 1,5—2,5 (!) cm Länge. Daneben gibt es Exemplare, bei denen die Mst. nur halb so lang sind, alle fast gleich lang, wie dies auch bei rotstachligen Pflanzen der folgenden Varietät zu beobachten ist: v. aiquilensis Ritt., 1. c: Ri. 14—19; St. gelb bis rotbraun (und auch rot!); Bl. bis 4,5 cm lg., rot. — Bolivien (Dept. Cochabamba, Prov. Campero, Aiquile bis Chuquisaca, Yotala) (FR 539). Der von mir in BfK. 1934—6 gezeigte Trieb des „Cl. herzogianus" gehört — darin stimme ich .Ritter zu — zu Cl. parviflorus, ist aber als Alterstrieb nur vereinzelt mit Mst. versehen und insgesamt gesehen kürzer bestachelt und nicht so regelmäßig wie der Typus der Art. Auch die großen Exemplare solcher Art haben fast gleich lange St., längere mittlere nur sehr vereinzelt, so daß ich dafür die v. herzogianus (Backbg.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 5, 1963. aufrechterhalte, zumal auch die Fr. nicht gelb, sondern rosa-orange war; St. fahlgelblich bis rötlich, zuweilen an ein und derselben Pflanze. Nur durch diese Trennung sind die Unterschiede in der Bestachlung genau wiederzugeben. Alte Stücke der v. aiquilensis Ritt, zeigten in der MARNiER-Sammlung rote Bestachlung und fehlende längere Mst., die Bestachlung ziemlich gleich lang. Cleistocactus piraymirensis Card.: Seticleistocac- tus piraymirensis (Card.) Backbg. Cleistocactus pojoensis Card. K. aufrecht, bis 3 m h.; Tr. 4—5 cm 0; Ri. 13—17, 3 mm h.; Ar. braun; Rst. 8—12, bis 8 mm lg.; Mst. 1, 2—3cm lg.; St. grau, Spitze braun; Bl. röhrig, 4 cm lg., unten gelbgrün, Mitte orange, oben weinrot; Fr. 1,2 cm 0, dunkel-weinrot. — Bolivien (Prov. Carrasco, Hazienda La Habana usw.). Cleistocactus pungens Ritt. — „Taxon", XIII: 3, 115. 1964. K. von Cl. morawetzianus durch basales Sprossen unterschieden, bis 1,50 m h.; Ri. ca. 13, bis 8 mm h.; Ar. bis 7 mm entfernt; St. kastanienbraun, später grau, Spitze rotbraun; Rst. 8—12, bis 1 cm lg.; Mst. 2—5, die Mehrzahl etwas kräftiger und länger, 1—2 davon noch länger, 2—5 cm lg.; Bl. 7,5 cm lg., karminrot; (Fr. ? und) Ov. grünlich- oder braunrot, etwas weißhaarig; Pet. mit schwach grünlicher Spitze und blutroter Mittellinie; Fr. 2 cm gr., blaßrot; S. 1,3 mm gr., dunkel. — Peru (Dept. Ayacucho und Apurimac, Grenzgebiet, am Rio Pampas) (FR 664). Identisch mit nächster Art? Cleistocactus pyenacanthus (Rauh & Backbg.) Backbg. n. comb. (Cleistocactus morawetzianus v. pyenacanthus Rauh & Backbg., Descr. Cact. Nov. 1,17. 1956). K. aufrecht, über 1,50 m h.; Tr. bis 5 cm 0; Ri. anfangs 8—10, später mehr, ca. b mm br.; Ar. rund, ca. 5 mm 0; Rst. bis ca. 12, pfriemlich oder dünner, Fuß kaum verdickt; Mst. schwer trennbar, etwas kräftiger, 4(—5), der längste oberste bis 3,5 cm oder etwas mehr lg.; St. zuerst rotbräunlich oder etwas heller; Bl. 8,5 cm lg., gerade, tief karminrot; R. mit grünlichen Sch. und kurzen, braunen H.; Sep. dünn, grünlich, schmal; Pet. tiefpurpur; Stbf. und Stbb. purpurn; Gr. weiß; N. rosaweiß. — Peru (Trockengebiet bei Ayacucho, 2700 m).
Cleistocactus 89 Cl. morawetzianus nahestehend, aber der Bestach- lung und Blüte nach besser eine eigene Art. Die Bl. wurde erst neuerdings bekannt. Cleistocactus reae Card. E. aufrecht, bis 2 m h.; Tr. dunkelgrün, 3—4,5 cm 0; Ri. 19, 7 mm h.; Ar. grau; St. 16—20, gelblich, dünn, 5—25 mm lg.; Bl. 5—7 cm lg., zylindrisch; Sep. purpurn, Spitze dunkelgrün; Pet. rosa, weiß- randig; Fr. 2,5 cm 0, rot; S. 1,5 mm gr., glänzend dunkelbraun. — Bolivien (Prov. Inquisivi, Quima, 3000 m). Bei Ritter No. FR 113. Cleistocactus ressinianus Card. K. aufrecht, bis 2 m h., basal verzweigt; Tr. 4 cm 0; Ri. bis ca. 22, quergefurcht, 4 mm h.; St. 8—15, bis 1,5 cm lg., manchmal mittlere deutlicher erkennbar, bis 3,5 cm lg., rotbraun, spreizend; Bl. 7—8 cm lg., Saum zygomorph, lcraØ; Sep. dunkel-blaurosa; Pet. 18 mm lg., blaurosa; Fr. rund, bis 3 cm 0; S. glänzend-schwarz. — Bolivien (Prov. Oropeza, Sucre-Tarabuco, 2700 m). Cleistocactus rojoi Card. K. aufrecht, 60 cm h.; Tr. dunkelgrün, nur bis 2,5 cm 0; Ri. 17, 4 mm h.; St. bis 25, dünn, 3—20 mm lg., weißlich oder braun; Mst. meist nicht unterscheidbar, zuweilen 3—4, bis 2 cm lg., abwärts weisend; Bl. eng, 6 cm lg.; Sep. dunkelrot, oben gelb; Pet. lachsrosa; Fr. ovoid, 18 mm lg., rosa oder blaß- purpurn; S. glänzend dunkelbraun. — Bolivien (Prov. Entrerios, Entrerios-Villamontes, 600 m). Cleistocactus santacruzensis Backbg. n. sp. Ramis ad ca. 3 cm 0, viridibus; costis ca. 15— 17; areolis primo atrofuscis, deinde griseo-albis; aculeis primo pallide flavis vel roseogriseis, deinde griseo-albis; aculeis radialibus ca. 10, 2—6 mm longis; aculeis centralibus 1(—3), ca. 2 cm longis; flore 5 cm longo, s-curvato, margine zygomorpho, rubro, parce lanato, squamis atro-rubris, distantibus. — Bolivien (Santa Cruz) K. bläulichgrün; Tr. bis ca. 3 cm 0; Ri. 15—17; Ar. anfangs dunkelbraun, dann weißgrau; St. zuerst blaßgelb oder rosagrau, dann weißgrau; Rst. ca. 10, 2—6 mm lg.; Mst. 1(2—3), 1 bis über 2 cm lg., bei mehreren auf- und abwärts weisend; Bl. ca. 5 cm lg., s-förmig gebogen, mit schrägem Saum und herausragendem Gr., rot, entfernt dunkelrot beschuppt, schwach behaart. — Bolivien (Santa Cruz) (Ritter-No. FR 356); gehört zum Formenkreis des Cl. baumannii, aber anders bestachelt; Bl. kürzer (Abb. 60). Cleistocactus smaragdiflorus (Web.) Br. & R. K. aufgerichtet bis liegend; Tr. bis über 3,5 cm 0; Ri. 12—14, niedrig; St. zahlreich, nadelig; Mst. mehrere-, abstehend, steif, stechend, ± gelbbraun; Bl. 6 cm lg., eng; R. und Ov. rot, Saum grün; Fr. 1,5 cm 0, rund. — Paraguay, Nordargentinien. v. gracilior Backbg. n. v.: Differt a typo speciei ramis gracilioribus, viridioribus; areolis atris, 5 mm distantibus; aculeis brevioribus, rubro- fulvosis, 1 centrali longiore, ad ca. 1—2,5 cm longo. K. dunkler grün und schlanker als beim Typus der Art; Ar. dunkel-rotbraun, 5 mm entfernt; St.? besonders oben, rötlich-braun, feiner, alle kürzer, 1 Mst. länger, 1—2,5 cm lg.; Bl. gleich. — Heimat? (stammt von Hutchison). Cleistocactus strausii (Heese) Backbg. K. aufrecht, Im h., gepfropft mehrere Meter h,; Tr. ca. 4 (— ca. 8) cm 0; Ri. 25, frischgrün; Ar. weiß; Bst. 30—40, bis 17 mm lg., haarfein, weiß; Mst. ca. 4, hellgelb, bis 2 cm lg.; Bl. 8—9 cm lg.. gerade, eng, weinrot, rötlichbraun behaart; Fr. etwas gespitzt-rund, rot, wollig; S. klein, schwarz. — Bolivien (Tarija, 1750 m). v. fricii (Dörfl.) Backbg. hat bis 5 cm lg. H. und angeblich eine grüne Fr. Die Bl. ist nicht abweichend. Cleistocactus sucrensis Card.: s. als var. unter Cl. tupizensis (Vpl.) Backbg.; auch als eigene Art angesehen. Cleistocactus tarijensis Card. K. aufrecht, bis 70 cm h.; Tr. bis 5 cm 0; Ri. ca. 20, 3 mm h.; St. ca. 20, dünn, durchscheinend weiß bis gelblich; Mst. zuweilen 3—4 unterscheidbar, bis 2,5 cm lg.; Bl. röhrig, 4 cm lg.; Sep. rot, gelb gespitzt; Pet. blaurosa, Basis weiß; Fr. 1,5 cm 0. rund, rötlich bis grünlichrot; S. glänzend-dunkelbraun. — Bolivien (Prov. Cercado, bei Tarija. 1900 m). Cleistocactus tominensis (Wgt.) Backbg. K. aufrecht, bis 2 m h., lange unverzweigt wachsend ; Tr. bis 5 cm 0; Ri. 18—22, niedrig, quergekerbt; St. 8—9, erst dünn, dann kräftiger, am Scheitel gelblich, dann grau; Rst. kaum über 1 cm lg., die mehr als Mst. erkennbaren bis 2 cm lg., abstehend, zuweilen bei Sämlingen rotbraun oder mit rosa Spitze; Bl. nur 2,6 cm lg., eng, grün, gelblich bis rot, oder unten grün und oben rot; Fr. ca. 1,8 cm 0, kugelig, blaßrosa, Pulpa weiß; S. ca. 1 mm lg., glänzend-schwarz. — Bolivien (östlich von Sucre. Tomina-Tal, 1800—2000 m). Cleistocactus tupizensis (Vpl.) Backbg. K. aufrecht, basal verzweigt, ca. 1,50 m bis (in Kultur) 3 m h.; Tr. bis ca. 6 cm 0; Ri. 14—24. niedrig; St. ca. 15—20, glasig, brüchig, verschieden lang, dazu Mst. 2, untereinander, bis ca. 4,5cm lg., weißlich bis leuchtend fuchsrot, später mittlere kaum unterscheidbar, alle St. ziemlich dicht stehend; Bl. nur schwach gebogen, 8 cm lg., weinrot, Saum etwas schräg; Pet. rot bis weißlich. — Bolivien (Tupiza).
90 Cleistocactus v. sucrensis (Card.) Backbg. hat bis 6 cm lg., abstehende und zuerst ± strohgelbe St.; Bl. 6,5—8 cm lg.; Sep. dunkellachsrot; Pet. weinrot. — Bolivien (Prov. Oropeza, Sucre-Tara- buco). Cleistocactus vallegrandensis Card. — C. & S. J. (US), XXXIII: 3, 75—76. 1961. K. säulig, verzweigt, bis 60 cm h.; Tr. dunkelgrün, bis 2,5 cm 0; Ri. 12—13; Ar. dunkelbraun oder schwarz; Bst. 15—18, 5—20 mm lg.; Mst. 1, 2—3 cm lg.; St. dicht, alle dünnadelig, + gelblich; Bl. zahlreich, röhrig, bis 3,5 cm lg., dunkel(bläulich)- rot. — Bolivien (Vallegrande). (Abb. 59 rechts.) Cleistocactus variispinus Ritt. — „Taxon", XIII: 3, 114. 1964. K. nach der Mitte zu verzweigend; Ri. 14—18, undeutlich gekerbt; Ar. weiß, bis 4 mm entfernt; St. 30—40, blaßgelb> gold- oder braungelb, die oberen bis 1 cm lg., 1—2 bis 2—4 cm lg.; Bl. gradsaumig, bis 4,8 cm lg., weiß; B. karmin oder orange; Ov. rötlich, wie die R. etwas weißhaarig; Pet. blaß- grünlich gespitzt; Fr. bis 2 cm gr., violettrot; S. 1,2 mm gr., glänzendschwarz. — Bolivien (Dept. La Paz, Prov. Lareca, Mine Cascabel, 2000 m) (FR 108). Cleistocactus villamontesii Card. — C. & S. J. (US), XXXIII: 3, 76—77. 1961. E. aufrecht, basal sprossend, bis ca. 40 cm h.; Tr. bis ca. 3 cm 0, oben verjüngt; Ri. ca. 15; Ar. braun; St. undeutlich geschieden, 2—6 mm lg., ca. 20, mitunter 1—3 Mst. deutlicher, bis 1 cm lg., blaßbräunlich, die übrigen weißlich; Bl. zahlreich, zygomorph, ca. 5 cm lg.; R. dunkel purpurn, H. weiß; Sep. unten weiß, oben grünlich; Pet. ähnlich gefärbt; Stbb. tief purpurn, hervorragend; N. smaragdgrün; Fr. kugelig, 1,2 cm gr. — Bolivien (Entre Rios, Angosto de Villamontes). Bl. etwas variabel, v. longitlorior Backbg. n. v.: Differt a typo acu- leis ca. 14, radialibus claris, ad ca. 8 mm longis, centralibus ca. 4, ad 2 cm longis, f uscatis; flore ad 7 cm longo, in tubo ovarioque pilis fuscatis; stig- inatibus claro-viridibus. Weicht vom Typus der Art ab durch ca. 14 Stacheln, die randständigen hell, die ca. 4 mittleren bräunlich, bis 2 cm lg.; Bl. bis ca. 7 cm lg.; R. und Ov. mit bräunlichen H.; N. hellgrün. Die R. ist nach oben zu heller-purpurn, sonst entsprechen die Farben denen des Typus der Art; die Stbb. sind ebenfalls tief purpurn gefärbt. Cleistocactus viridialabastri Card. — C. & S. J. (US). XXXV: 6, 201. 1963. K. bis 60 cm h.; Tr. bis 4,5 cm 0, blaßgrün; Ri. ca. 19, 4 mm h., 5 mm br., mit Furche; Ar. 6 mm entfernt, elliptisch, 4 mm lg., braungrau; Rst. 8—9, 2—10 mm lg.; Mst. 1, abwärts gerichtet, 1,5 cm lg.; St. alle nadelig, gelb, später grauweiß; Knospen blaßgrün, weißhaarig; Bl. 4 cm lg., oben konisch verengt, unten blaßgrün, in der Mitte rosa und oben grün; R. purpurrosa, Seh. blaßgrün, weich- und weißhaarig; Ov. mit blaßgrünen Seh. und kurzen weißen H.; Sep. samaragdgrün; Pet. smaragdgrün; Stbf. weiß; Stbb. braun; Gr. unten weiß, oben grünlich; N. grün; Fr. 2 cm 0, rötlich, mit blaß gelb- grünen Seh. und weißen H.; S. 1,2 mm lg., dunkelbraun. — Bolivien (Gran ühaco, Dept. Tarija, am Wege Villamontes-Palos Blancos, 600 m). Cleistocactus viridiflorus Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 6. 1963. K. bis 1,60 m h.; Tr. ca. 2,2 cm 0; Ri. ca. 12; Ar. bräunlich; St. gelblich; Rst. ca. 15—18, bis 1 cm lg. dünn; Mst. schwierig unterscheidbar, bis 2,2 cm lg.; Bl. ca. 3,5 cm lg., ganz grün, auch die Seh., mit braunen Wollhaaren. — Bolivien(Ayata)(FR323). (Abb. 61 lks.) Cleistocactus vulpis-cauda Ritt. & Cullm. — Kakt. u. a. sukk. Pflz., 13: 3,38—40.1962. E. bis 2 m lg., hängend, basal verzweigt; Tr. 2—5 cm 0, grün; Ri. 18—22, schwach quergekerbt; Ar. gelb bis dunkelbraun; statt St. nur H., bis ca. 50, elastisch, 1—2 cm lg., weißlich bis fuchsrot, mittlere nicht unterscheidbar; Bl. 6 cm lg., kaum gebogen; Ov. rechtwinklig abgebogen, rot; R. hellblutrot, sehr gering weiß behaart; Sep. dunkelrot; Pet. hellrot, Saum schräg; Fr. rot, später braun, würfelig, 9 mm lg.; S. schwachglänzend-schwarz. — Bolivien (Prov. Tomina) (FR 847). Nach einem Foto von Cullmann können die H. auch borstig sein, im Oberteil aufgerichtet, sonst abstehend. (Abb. 61 rechts.) Cleistocactus wendlandiorum Backbg. K. aufrecht, basal verzweigt; Tr. bis 3,5 cm (gepfropft bis 4,5 cm) 0; Ri. ca. 22, 2 mm h.; Ar. ± länglich; St. ca. 40, borstig fein, kurz, zuerst gelblich, bald grauweiß, bis ca. 1 cm lg., dicht stehend; Mst. kaum unterscheidbar; Bl. 5 cm lg., Saum schräg; Ov. 3—4 mm lg., rechtwinklig abgeknickt; R. sanft gebogen, hell-orange; Sep. karmesin-orange; Pet. etwas dunkler; Nektarkammer durch basale Stbf.-Verwachsung hautartig abgeschlossen. — Bolivien (im Süden?). Weitere Cleistocactusarten, von Ritter gefunden, teils mit Namen, teils nur mit Nummern, nach den bisherigen Erfahrungen bei den Neueinführungen alle sammelnswert, sind: Cleistocactus albisetus Ritt. (FR 820). „Mit weißen Bst.-Stacheln", Cleistocactus ipotanus Ritt. (FR 829): Bl. grün, Cleistocactus margaritanus Ritt. (FR 842): Bl. weniger zygomorph als bei C. chacoanus, Cleistocactus otuyensis Ritt. (FR 1002): Ähnlich C. buchtienii, aber lang und dicht gelbstachlig, Cleistocactus pilcomayoensis Ritt. (FR 825): ohne weitere Angaben,
Cleistocactus — Cochemiea 91 Cleistocactus sotomayorensis Ritt. (FR 824): „dichte gelbe bis rote St." Cleistocactus sp. (FR 358): Tr. ca. 4—5,5 cm Øi Ri. ca. 16; Ar. anfangs bräunlich-grau; St. 9—11, 3—6 mm lg.; Mst. 1, bis 1,6 cm lg., alle fahl gelbbraun bis rötlich; Bl. karmin (Ritter). — Bolivien (Mataral). Clistanthocereus Bagkbg. (67) Baumartige bis strauchige Dickichte bildende Ce- reen, mit stark gehöckerten Rippen und derben, geraden, ziemlich gradsaumigen und behaarten Blüten. Es ist unter den Loxanthocerei-Gattungen das Genus mit den größten Arten und den kräftigsten Blüten. Das Perianth ist nicht trichterförmig. Die Früchte sind wesentlich größer als bei Cleistocactus und auch als die von Loxanthocereus (hier „relativ klein", Rauh). Bekannt sind bisher 4 Arten. — Verbreitung: Nördliches Mittel-Peru. [®.] Clistanthocereus calviflorus (Ritt.) Backbg. n. comb. (Borzicactus calviflorus Ritt., „Taxon", XIII: 3,118. 1964). K. strauchig, ähnlich Cl. fieldianus; Tr, etwas schlanker, bis 6 cm 0; Ri. 6—10, selten bis 16; St. gelb- bis rotbraun; Rst. 10—12, schlanker; Mst. 1, ziemlich kräftig, mitunter noch 2—3 kürzere und dünnere; Bl. nur 1,5 cm weit geöffnet; Pet. mit karmin Mitte, gelbem Rand, mitunter zinnoberrot; R. schwach weißhaarig oder verkahlt; Ov. ebenso; Fr. bis 3,5 cm lg., orange oder rötlich, schwach weißhaarig bis verkahlt; S. 2 mm gr., schwarz, schwach glänzend. — Peru (Dept. Ancash, Chavin) (FR1068). Die Nektarkammer hat einen dichten Wollring. Nach Ritters Vergleichsangaben mit Cl. fieldianus und der offenbar gradsaumigen, nur wenig weiten Blütenöffnung mußte die Art zu diesem Genus umgestellt werden. Clistanthocereus tieldianns (Br. & R.) Backbg. (T.) K. strauchig bis ± baumähnlich; Tr. bis 6 m lg., aufrecht, hängend oder auch liegend, bis 8 cm 0; Ri. bis 6, länglich grob gehöckert; Ar. groß; St. anfangs nur ca. 5, grau, bräunlich gespitzt, ca. 1 cm lg.; Mst. später 2—3, derb, bis 4 cm lg. (an älteren Trieben werden anscheinend auch bis 11 weißliche Rst. und 1—3 Mst., bis 4 cm lg., gebildet); Bl. zinnoberrot, Saum waagerecht abstehend; R. 1,8 cm 0, braune Haare; Ov. behaart, rot; Fr. rund, 4 cm 0. — Nördliches Mittelperu (östlich von Huaraz). Clistanthocereus samnensis (Ritt.) Backbg. n. comb. (Borzicactus samnensis Ritt., „Taxon", XIII: 3, 118.1964). K. ähnlich Cl. fieldianus; Tr. etwas schlanker, ca. 5—7 cm 0; Ri. 6—9; St. gelb- bis rotbraun, 1 mittlerer bis 8 cm lg., daneben zuweilen noch 1—3 kürzere; Bl. gradsaumig, nur bis 7 mm 0, violettpurpurn; R. schwarzhaarig; Fr. bis 3,5 cm lg., gelb oder gelbgrün; S. 1,8 mm gr., dunkel. — Peru (Dept. Cajamarca (Zangal) bis Dept. Ancash (Pariacoto); Typort: Samne (Dept. La Libertad) (FR 304). Die Nektarkammer ohne Haarbildung. Die Art mußte aus gleichen Gründen wie Cl. calviflorus zu diesem Genus umgestellt werden, dessen Namen sie besonders auffällig entspricht. Interessant ist die unterschiedliche Bl.-Bekleidung bzw. die bei vorgenannter Art stark fortgeschrittene Reduzierung. Clistanthocereus tessellatus (Akers & Buin.) Backbg. K. baumartig, bis 1,80 m h.; Tr. kräftig; Ri. 6—6, länglich-6eckig gehöckert und quergefurcht; Rst. ca. 10, 7—15 mm lg., rötlich-braun gefleckt; Mst. meist 1, pfriemlich; Bl. rot, Seh. fleischig; R. derb und gerade wie auch der Saum; Fr. gelb, mit schildförmigen Seh., auftrocknende Pulpa. — Nördliches Mittelperu(Churin-Oyon, am Rio Huaura). (Abb. 62.) Cochemiea (K. Brand.) Walt. (233) Pflanzen mit zylindrischen Trieben, dichte und z. T. sehr große Kolonien bildend. Ohne Milchsaft und ohne Furchen auf den Warzen. Die zum Scheitel hin erscheinenden Blüten sind schief saumig und haben eine ziemlich lange Röhre. Bis auf eine Spezies haben alle Hakenstacheln. Die Arten sind recht gutwüchsig, wachsen aber z. T. langsam (C. halei); ihre Blüten bilden sie erst an.etwas größeren Trieben. Die Früchte sind keulige oder runde Beeren, rot, soweit bekannt auch innen; die Samen sind mattschwarz und feingrubig punktiert. Bekannt sind 5 Arten. — Verbreitung: Mexiko (Niederkalifornien und einige benachbarte Inseln). [®,] Cochemiea halei (K. Brand.) Walt. (T.) K. bis 50 cm h., gruppenbildend; Tr. bis 7,6 cm 0, ziemlich fest; W. kurz; Ax. anfangs wollig; Rst. 10—20, gerade, steif, bis 1,5 cm lg.; Mst. 3—4(—6), bis 3,5 cm lg., gerade, sehr steif, kräftig; St. zuerst rötlichbraun, dann gelblich, zuletzt grau; Bl. 4—5 cm lg., scharlach; Fr. 1,2 cm lg. — Mexiko (Niederkalifornien, Magdalena-Ins. u. a.). Cochemiea maritima Linds. K. 50cm h., Kolonien bis Im br.; Wz. verdickt; Tr. aufrecht, liegend und z. T. aufbiegend, 3—7 cm 0, reifig-blaugrün; W. ± konisch; Ar. grau; Rst. 10—15, nadelig, 1 cm lg.; Mst. 4, nadelig, der hakige unterste bis 5 cm lg.; St. alle rötlichbraun; Bl. 3 cm lg., scharlach, umrollend; Fr. rund, rot. — Mexiko (Niederkalifornien, Punta Bianca). Cochemiea pondii (Greene) Walt. K. bis 7 cm h., 3 cm 0, wenig verzweigt; Ax. borstig; Rst. 15—25; Mst. 8—11, bis 3 cm lg., 7 Kakteenlexikon
92 Cochemiea — Consolea 1—2 hakig; St. dichtstehend, die randständigen weißlich oder auch bräunlich, die mittleren dunkler; BL 6 cm lg., hell-scharlach; Fr. dickkeulig, purpurrot, 1,8 cm lg. — Mexiko (Niederkalifornien, Cedros-Ins. und andere Inseln). Cochemiea poselgeri (Hildm.) Br. & R. K. bis 2 m lg., erst aufrecht, später liegend oder hängend, in großen Kolonien; Tr. blaugrün, später graugrün, bis 4 cm 0; Ax. mit weißer Wolle und z. T. Bst.; Ar. anfangs kräftiger wollig; Rst. 7—9, steif, bis 1,6 cm lg., zuerst strohfarben, dunkelgelb oder rot; Mst. 1, bis 3 cm lg., stärker, dunkel bis schwärzlich, + hakig; Bl. 3 cm lg., glänzend- scharlach; Fr. rund, 6—8 mm 0. — Mexiko (Niederkalifornien, Kapregion). (Abb. 63.) Coehemiea setispina (Coult.) Walt. K. bis 30 cm h., dichte Gruppen bildend; Tr. bis 4 cm 0, hell-graugrün; W. etwas kegelig; Ar. weiß; Ax. weißwollig; Rst. 9—12, nadelig, milchig-weiß, + dunkelspitzig, bis 2 cm lg.; Mst. 1—3, einer hakig, wie die Rst. gefärbt, der hakige der längste; Bl. 5,4 cm lg., leuchtend-zinnoberrot; Fr. keulig, dunkelrot, bi3 1,7 cm lg. — Mexiko (Niederkali- fornien, San Borgia). Coleoccphalocereus Bagkbg. (184) Nur mäßig hohe Cereen, z. T. auf steilen Hängen wachsend. Das besondere Merkmal sind die stark wolligen und mit längeren Borsten durchsetzten Ce- phalien, die rinnenartig eingesenkt sind und später ± eingezogen werden. Die Blüten erscheinen am obersten Cephaliumteil, sie sind nackt, die äußeren Perigonblätter zurückgebogen, die inneren mehr aufgerichtet und schwächer umbiegend; die roten Deckelfrüchte sind glatt und kreiseiförmig, die Samen schwarz. 2 (—3) Arten bekannt. — Verbreitung: Brasilien (um Rio de Janeiro und in Bahia) [®., P,, kälteempfindlich]. Coleocephalocereus aureus Ritt. (FR 1341) ist eine noch unbeschriebene Art Ritters, 1. c: „K. 40 cm h.; St. lang, zart, gewunden, erst braun, bald goldgelb." Coleoccphalocereus fluminensis (Miqu.) Backbg. (T.) K. bis 2 m lg., bis 10 cm 0; Tr. dunkelgrün, aufgebogen, dann aufrecht. Ri. 10—17, später bis 1,5 cm h.; Ar. weiß; Rst. anfangs 2—3, später 4—7; Mst. 1; an blühfähigen Tr.: 2—10 kräftigere St. und am Oberrand 2—4 kleine, alle hell- bis graugelb, zuletzt bis 3 cm lg., biegsam; Ceph. später länger herablaufend, Wolle weißlich; Bl. 5,5—7 cm lg., glatt, etwas längsgerieft; Sep. blaßrosa; Pet. weißlich; Fr. 2—3 cm lg. — Brasilien (Rio de Janeiro, Niteroy). (Abb. 64.) Goleocephaloeereus goebelianus (Vpl.) Ritt. n. comb. (Kakt. u. a. Sukk., 16: 3,61.1965, Winter-Angebot) K. bis 2 m h., ca. 6 cm 0; Ri. 10; Ar. kurzfilzig, bald kahl; St. 10—12, nadelig, dünn, braun, bis 1 cm lg.; Ceph. einseitig, bis 20 cm weit herabreichend, 1,5 cm h., dichtwollig und mit herausragenden Bst.; Bl. ca. 5 cm lg., glockig; Ov. ca. 1 cm br., 0,4 cm h., dickwandig; Pet. kurz. — Brasilien (Mittel-Bahia, Serra das Almas, Gebiet des Rio de Contas). Bei dieser bisher nicht endgültig eingegliederten Art muß ich Ritters Umkombinierung folgen. Nach Werdermann von A. purpureus nicht verschieden, die Unterschiede von mir aber schon in „Die Cactac." IV, 2497. 1960, angegeben. Vielleicht muß auch A. purpureus zu diesem Genus gestellt werden, doch ist über eine evtl. Cephaliumeinsenkung zu wenig bekannt. Bei C. goebelianus dürfte sie nach Ritters Umkombinierung vorhanden sein. Coloradoa Boiss. & Davids. (198) Kugelige Pflanzen, meist einzeln, selten sprossend. Die Rippen sind höckrig geteilt. Die glockig-trichterigen, ziemlich kurzen und verhältnismäßig kleinen Blüten stehen um den Scheitel; sie sind kahl, wie auch die Frucht, die unregelmäßig aufreißt, und auf der der vertrocknete Blütenrest verbleibt. Die Pflanzen sind selten; in ihrer Heimat werden sie oft von Maden angefressen, leiden auch an Trockenfäule und halten sich in der Kultur wohl meist nicht lange. Es ist nur 1 Art bekannt, die erst 1940 beschrieben wurde. — Verbreitung: USA (Südwest- Colorado; Neumexiko). [P., *] Coloradoa mesae-verdae Boiss. & Davids. (T.) K. kugelig bis länglich, bis 8 cm h., 6 cm 0; Bi. 13—17; Ar. bräunlich; Rst. 8—10, ca. 1cm lg., kremfarben, Basis rötlich oder braun; Mst. meist fehlend oder 1, 1 cm lg., pfriemlich, grau, dunkelspitzig, + gerade; Bl. 3,5 cm lg. und br.; Sep. bräunlich-purpurn, weißrandig; Pet. kremfarben bis gelblich, Mittelstreif bräunlich, Schlund grün; S. 4mm groß. — USA (Südwest-Colorado, Mesa- Verde-Plateau; Neumexiko, Shiprock). (Abb. 65.) • Consolea Lem. (16) Baumartige Pflanzen, zuweilen mit mehreren Hauptstämmen, diese durchlaufend, aber meist nicht völlig rund wie bei der in der Gestalt etwas ähnlichen Brasiliopuntia, sondern wenigstens nach oben zu ± abgeflacht. Dieser stammähnliche, durchlaufende Primärtrieb wird nur bei diesen beiden Gattungen gefunden und ist daher ein typisches Merkmal. Während aber die Endglieder bei Brasiliopuntia auch in der blattähnlichen Form von Opuntia abweichen und die Blüten eine staminodialartige Haarbildung aufweisen, fehlt diese bei Consolea,
Consolea — Copiapoa 93 und die Endtriebe ähneln den dickeren Flachtrieben der Opuntien, sind aber länglich und in der Kontur unregelmäßig, indem die eine Triebkante mehr gebogen ist als die andere; die Endtriebe stehen meist so, daß die Kanten nach oben und unten zeigen, die obere die mehr gradlinige. Zwischen diesen Endtrieben und dem Stammtrieb stehen noch länger durchlaufende und meist schmalere Zwischentriebe, die z. T. stärker bestachelt sind. Die Bestachlung ist sehr variabel, an den Endtrieben z. T. fehlend, aber auch zahlreicher und scharf stechend. Die Blüten sind verhältnismäßig klein, haben aber einen längeren und teilweise + flachen Fruchtknoten, in dem die Samenhöhle teils weiter oben, teils in der Mitte sitzt, während das Perianth eingesenkt ist. Die Samen scheinen stets nur gering an Zahl zu sein oder sie fehlen sogar. Die Fruchtknoten wurzeln nach dem Abfallen und tragen so zur raschen Vermehrung besser bei, als wenn die Pflanzen aus Samen heranwachsen würden. Mitunter sind die Fruchtknoten ähnlich gekrümmt wie die Endtriebe. Bekannt sind bisher 8 Arten, von denen man in Südeuropa zuweilen einzelne in größeren Exemplaren sieht. — Verbreitung: Auf den Antillen und den Keys von Florida. [©.] Consolea corallicola Small K. bis 2 m h.; Stamm rund; Tr. bis 30 cm lg.; Ar. dicht stehend; B. fast ganz reduziert; St. 5—9, borstig dünn, einer viel länger, bis 12 cm lg., alle anfangs lachsfarben, bald grau; Bl. zahlreich, rot; Ov. ziemlich abgeflacht. — USA (auf den Keys von Florida). Consolea falcata (Ekm. & Werd.) Knuth K. bis 1,50 m h.; Tr. bis 35 cm lg., 9 cm br., + sichelig; St. 2—8, 1—4 cm lg., nadelig, raut; Bl. rötlich; Ov. 2,5—3 cm lg., bis 1,8 cm 0; Fr. und S. unbekannt. — Haiti (Nordwestliche Halbinsel). Consolea macracantha (Griseb.) Britt. E. über 3 m h., stark verzweigt; Stamm bis 15 cm 0; Tr. länglich, schwach-glänzend grün; Gl. braun; St. am Stamm bis 15 cm lg., an den Trieben 1—4, fast weiß, steif, pfriemlich, manchmal aber alle fehlend; Bl. orangegelb; Ov. bis 3 cm lg. — Kuba (der charakteristische Baum der südlichen und östlichen Küstenebenen). Consolea millsphaughii (Britt.) Britt. K. bis 60 cm h,; Stamm unten 7 cm 0; Tr. schmallänglich, bis 40 cm lg., bis 10 cm br., hellgrün, End- Tr. kürzer; Gl. gelbbraun; St. am Stamm bis 15 cm lg., sehr dicht, sonst geringer an Zahl und kürzer bzw. nur an dem Rande der End-Tr., anfangs purpurn; Bl. karmin, Saum 1 cm br.; Pet. aufrecht stehend; Fr. zusaramengedrückt-oval, 2 cm lg., 1,5 cm 0, deren Ar. mit 1—2 gelbbraunen St.; Fr.? — Kuba; Bahamas. Consolea moniliformis (L.) Britt. K. bis 6 m h.; Stamm dick werdend, dicht mit bis 12 cm lg. St. besetzt; Tr. bis 30 cm lg., bis 13 cm br.; St. anfangs 3—6, 1—2,5 cm lg., später 5—8, an Jungtrieben auch fehlend oder nur 1—3, alle gelblich; Gl. bis 8 mm lg., bräunlich; Bl. 2,5 cm br., gelb bis orange, bis 5 cm lg. — Hispaniola und Insel Desecheo. Consolea nashii (Britt.) Britt. K. bis 4 m h., mit mehreren Hauptstämmen; Stamm bis 12 cm 0; Tr. bis über 1 m lg., 6 cm br., End-Tr. bis 30 cm lg., bis 8 cm br., mattgrün; St. meist 5 (2—5), bis 6 cm lg., spreizend, dünn, gerade, stechend, hellgrau; Gl. bräunlich, sehr klein; Bl. ca. 4 cm lg., 1,5 cm br., rot; Ov. 3 cm lg., etwas keulig, stachlig; Fr.? — Bahamas. Consolea rubescens (SD.) Lem. E. bis 6 m h.; Stamm bis 15 cm 0, stachellos oder mit vielen bis 8 cm lg. St.; Tr. bis 25 cm lg., End-Tr. dünn und flach, meist dunkelgrün, auch rot(grün) (Rassen); St. fehlend oder mehrere, bis 6 cm lg., fast weiß; Bl. über 5 cm lg., ca. 2 cm br., gelb, orange oder rot (auch während der Blüte verfärbend) ; Ov. höckrig, verschieden lang; Fr. rötlich, eiförmig bis kugelig, bis 8 cm 0, samenlose bleiben + flach und wie das Ov. geformt; S. fast rund, 6—8 mm gr., behaart. — Westindien. (Abb. 66.) In der europäischen Kultur scheinen zuweilen die + rottriebigen Pflanzen in grüntriebige umzuschlagen. Consolea spinosissima (Mill.) Lem. K. bis 5 m h.; Stamm bis 20 cm 0; Tr. 2—4mal so lg. wie br., mattgrün bis hellgrün; Gl. bräunlich; St. am Stamm dicht, bis 8 cm lg. und stärker, an den Tr. 1—3, strohfarben bis weißlich, bis 8 cm lg., auch fehlend, Basis rot; Bl. gelb, in rot verfärbend; Ov. bis 8 cm lg. — Jamaika. Copiapoa Br. & R. (129) Eine der interessantesten Kugelkakteen-Gattungen, mit 2 verschiedenen Entwicklungsformen: teils kugelige Arten, sprossend oder polsterbildend, teils im Alter cereoide Arten, bis über 1 m hoch, ebenfalls sprossend. Während die letzteren erst als größere Exemplare blühen, zeigen die kugeligen mitunter schon bei kleinen Stücken Blüten, einige ziemlich groß. Es gibt auch relativ zwergige Arten, z. T. findet man verdickte Wurzeln. Körper- und Stachelfarbe sind sehr unterschiedlich. Es gibt mehligweiße Pflanzen, andere sind ölgrün, wieder andere grau oder grün in verschiedenen Tönungen, + bräunlich überlaufen oder ganz braun(grau). Die Bestachlung zeigt ebenfalls von schwarz über braun bis weiß jede denkbare Tönung, bei den einzelnen Spezies mitunter noch abweichend, wie auch Zahl, Länge und Stellung der Stacheln. Es hat den An- 7*
94 Copiapoa schein, als wenn in dem relativ begrenzten Verbreitungsraum von Chile eine ehedem geringere Zahl von Ausgangsarten sich im Laufe der Zeit vermischten, wodurch Übergangsformen entstanden, die die Artabgrenzung z. T. erheblich erschweren. Mitunter (z. B. bei C. krainziana) laufen aus den Samen sehr abweichende Formen auf, auch im Stachelcharakter stärker variierend, und es kommt vor, daß drüben stärker graue Arten bei Sämlingspflanzen reingrüne Körper haben. Die Beschreibungen können also nur die Hauptformen wiedergeben. Beschrieben sind wohl noch nicht alle Arten, eine Anzahl jedoch von Ritter, der die meisten neuen Spezies fand; sie sind z. T. schon in größeren Kulturstücken vorhanden, haben aber noch nicht alle geblüht, wieder andere haben sich als recht blühwillig erwiesen, wenn sie etwas größer sind. Weitere sind bekannt, die einen stärker abweichenden Habitus zeigen, wenn sie aus Samen gezogen werden, was die Bestimmung erschwert. Die Blüten sind mäßig groß bis ansehnlich, mehr oder weniger gelb, bzw. angeblich mit nur einer ± rotblühenden Ausnahme; eine Anzahl Arten haben duftende Blüten; alle sind sehr kurzröhrig. Die Früchte reißen meist oben auf, klappen dann auf, und die Ameisen verschleppen die Samen mit den fleischigen Samensträngen. Ein Beispiel für die Schwierigkeit der Einordnung ist: die im Alter säuligen Arten weisen z. T. Varietäten auf, die Polster bilden; diese verschiedenen Formen können also nur auf einer geringfügigen Veränderung der Erbfaktoren beruhen. Die große Variationsbreite und die Schönheit der Körper und Bestachlung sowie die Tatsache, daß alle bisher bekannten ca. 44 (z. T. noch unbeschriebenen) Arten recht wüchsig sind (gepfropft wachsen sie zwar rascher, aber wurzelecht nicht weniger gut), machen die Gattung besonders kulturwürdig. — Verbreitung: Nord- bis Mittelchile. [®. P.]. Copiapoa alticostata Ritt. — „Taxon", XII: 1,29. 1963 als Unterschiede von C. cuprea: K. 20—40 cm h., grün, bis 1 m br. Polster bildend; Ri. hoch; Ar. 8—13 mm 0; St. ähnlich wie bei C. cuprea, aber braun; Mst. stets gleich vorhanden, später bis 4; Fr. grün. — Chile (Freirina, nördl. von Nicolasa) (FR 717). Copiapoa applanata Backbg. K. breitrund, hellgrün, bis 10 cm 0, sprossend; Schöpf kremweiß, bis 3,5 cm br.; Ri. bis 21; Rst. 7—8, 1—1,6 cm lg.; Mst. 0—1, bis 1,75 cm lg.; St. alle weißgrau, anfangs dunkelspitzig; Bl. ? — Chile. Scheint mit weniger Rippen und einzelnen längeren Mst. zu variieren. Copiapoa barquitensis Ritt, (unbeschrieben) Ähnelt der C. hypogaea mit warzig gehöckerten Ri., in der Epidermisfarbe etwas unterschieden, sprossend; St. dünn; Ar. weniger vertieft. — Chile (südlicher als C. hypogaea wachsend, Chanaral?). Copiapoa bridgesii (Pfeiff.) Backbg. K. länglich werdend; Ri. 10, breit, stumpf; Ar. dicht stehend, groß, oval, bräunlich-weiß; Rst. 7, strahlend; Mst. 1, länger, bis über 3 cm lg.; Bl. kleiner; Sep. grünlichgelb; Pet. schwefelgelb; Stbf. und Stbb. gelb; R. wollig (?). — Chile. Da Rümpler „wollige Röhre" angibt, kann es sich — wenn kein Irrtum vorlag, was aber nicht anzunehmen ist — um eine Pilocopiapoa gehandelt haben, deren Blütenfarbe (P. solaris) variabel ist. Alle obigen Merkmale könnten auch zutreffen, bis auf nur 1 Mst. (bei Pilocopiapoa 2—5). Die schwankende Mst.-Zahl bei Pilocopiapoa läßt aber auch die Annahme zu, daß bei Kulturpflanzen nur einer auftreten kann. Eine Identität von P. solaris und C. bridgesii ließe sich nur durch Vergleich eines Bestandes von aus Samen angezogenen P. solaris mit obiger Beschreibung Rümplers von C. bridgesii feststellen. Copiapoa brunnescens Backbg. (ohne latein. Diagnose beschrieben) K. breitrund, braun; Scheitel reichwollig; Ri. in rundlich-warzige Hck. aufgelöst; St. meist 6, spreizend, derbpfriemlich, oben dunkel bis schwärzlich, Fuß anfangs gelb. — Chile. Copiapoa calderana Ritt. K. einzeln, halbkugelig, später verlängert, bis 10 cm 0, graugrün, reif los; Ri. 10—17; Ar. grau, später schwarz, 5 mm 0; Rst. 5—7, bis 15 mm lg.; Mst. 1 (—2), bis 3 cm lg.; St. braun bis schwarz, später grau; Bl. 3—3,5 cm lg., 3 cm br., duftend; Fr. blaß- grün, oben rötlich, bis 15 mm lg.; S. glänzendschwarz. — Chile (Küste von Caldera). Scheint stärker zu variieren. Copiapoa carrizalensis Ritt. K. später länglich, sprossend, bis 1 m h. Polster, Einzelkopf bis 12 cm 0; Schöpf braun bis orange; Wz. nicht rübig; Ri. 15—24, bis 10 mm h.; Ar. anfangs braunorange; Rst. 4—7, bis 3 cm lg., ziemlich gerade; Mst. 0—1, bis 4 cm lg.; St. schwarz oder braun; Bl. 2,7 cm lg., 3 cm br., geruchlos; Pet. zuweilen goldgelb, sonst heller; Fr. 1,5 cm lg., grün bis braunrot; S. glänzend-schwarz. — Chile (Car- rizal-Bajo, Küste). Möglicherweise zu C. malletiana gehörend, v. gigantea Ritt. : K. bis 2 m gr. Rasen bildend, 1 m hoch; Rst. 3—6, meist 4, 2,5 cm lg., mehr abstehend ; Mst. fehlend oder 1, den Rst. ähnlich. — N-Chile, nördl. von Carrizal Bajo (FR 508a). Copiapoa castanea Ritt, (unbeschrieben) K. breitrund; Ri. zahlreich, um die Ar.höckrig; Rst. 8; Mst. 1, gerade vorgestreckt; St. anfangs oben fuchsbraun, zur Basis heller, zuletzt weißlich. — Chile.
Copiapoa 95 Die Körperfarbe ist mehr schmutzig- als kastanienbraun. Copiapoa chafiaralensis Ritt, (unbeschrieben) K. breitrund, oliv-grünlich; Ri. zahlreich, weniger höckrig als bei voriger; Schöpf (Sämlinge) weiß; Rst. 8; Mst. 1; St. zuerst bräunlich, dann ausbleichend, braunspitzig; Bl. ? — Chile (Chanaral). (Abb. 67.) Copiapoa cinerascens (SD.) Br. & R. K. „kugelig" (verlängernd ?), Einzelköpfe bis 8 cm 0, grün; Schöpf grauweiß; Ri. 20—21, um die Ar. geschwollen; Rst. 8, meist bis 1,2 cm lg.; Mst. 1 (—2), bis 2,5 cm lg., stärker; St. steif, gelb- bis kastanienbraun, dann grau; Sep. oft zurückgebogen; Pet. gelb, lanzettlich, + gezähnelt. — Chile (Küste von Copiapo). Copiapoa cinerea (Phil.) Br. & R. (T.) K. zuerst kugelig, später säulig verlängert, bis 1,30 m h., Einzelkopf bis über 10 cm 0; Schöpf weißgrau; Tr. kreidig-weiß; Ri. 14—30, + quereingesenkt, kaum um die Ar. stärker; St. variabel, 1 (T.) bis mehrere, pfriemlich bis starkpfriemlich, schwarz, manchmal 1—7 Rst., bis 2 cm lg., 1—2 Mst., bis 3,5 cm lg.; Bl. bis 3,5 cm lg. und br., reingelb, außen mehr rötlichgelb; Gr. krem, rosa getönt; S. glänzend-schwarz. — Chile (Paposo, Taltal bis Cobre). v. albispina Ritt. — „Taxon", XII: 1, 30. 1963: K. kleiner als beim Arttypus, bräunlich, soweit ich sah; Ri. 12—21; Rst. 0—6, blaßbräunlich oder weiß, 2—5 cm lg., gerade oder leicht gebogen. — Chile, nördl. von Taltal (FR 207a). v. columna-alba (Ritt.) Backbg. wird bis 75 cm h., bis 20 cm 0; Schöpf + orange-farben; Ri. 27—47; Rst. 4—5, bis 8 mm lg.; Mst. 1—3, bis 2 cm lg.; St. gelblich bis schwarz; Bl. bis 3 cm lg., blaßgelb. — Chile (26° s. Br.). v. dealbata (Ritt.) Backbg. weicht durch die Bildung halbkugeliger Polster ab; St. meist einer, bis ca. 3, dann der unterste der längste, schwarz; Bl. 3,5 cm lg. und br.; Fr. grünlich-weiß, leicht rötlich; S. fast matt schwarz. — Chile (28° s. Br.). Auch die Varietäten sind kreidig-weiß, v. flavescens Backbg.: v. columna-alba (Ritt.) Backbg. Copiapoa coquimbana (Karw.) Br. & R. K. kugelig, sprossend, große Gruppen bildend, Polster bis 1 m br., Einzelkopf bis 10 cm 0; Wz. faserig; Ri. 10—17, deutlich bis warzig gehöckert; Rst. 8—10, ziemlich dünn; Mst. 1—2, kräftiger; St. schwarz bis grau; Bl. glockig, bis 3 cm lg.; Pet. gelb, stumpf gerundet. — Chile (Coquimbo, La Serena usw.). v. wagenknechtii Ritt. — „Taxon", XII: 1, 30. 1963: Wz. kurzzylindrisch; Ri. saftiggrün, in schmal verbundene, derbrundliche Hck. aufgelöst; St. 6—7 (—8), bis 4 cm lg., schwarz, am Fuß heller, dickpfriemlich, stärker als beim Arttypus; Mst. mitunter 1, aufwärts gebogen; Bl. größer, 4—5,5 cm 0. — Chile (El Tambo, Elqui-Tal) (FR 718, zuerst als eigene Art bezeichnet). Beschrbg. von mir nach Sämlingspflanzen erweitert. (Abb. 72.) Copiapoa cuprea Ritt. K. meist einzeln, zuweilen sprossend, grün oder braun überlaufen, bis 20 cm h., bis 18 cm 0; Schöpf grau; Ri. 11—17, bis 2 cm h., 2—3 cm br.; Ar. bis 1 cm 0, braun; Rst. 6-10, bis 2,5 cm lg.; Mst. 0—1, sehr kräftig, bis 5 cm lg.; St. steif, rauh, schwarz, vergrauend; Bl. bis 4 cm lg., bis 3 cm 0, duftend, blaßgelb; Sep. mit karmin Mittelstreif; Fr. 1,5 cm lg., karmin, rot beschuppt; S. fast matt schwarz. — Chile (nördliche Küstenkordillere, 28°, 25' s. Br). Copiapoa cupreata (Pos.) Backbg. K. kugelig," dunkelbraun; Ri. in rhombische, bis 5 mm h. Hck. zerteilt, Kanten abgerundet, mit nasenartigem Vorsprung; Ar. weißgrau, eingesenkt; St. (5—) 6, 1—2 cm lg., die obersten kürzer, gebogen, oben braunschwarz, unten gelblich; Bl. ? — Chile. Copiapoa desertorum Ritt, (unbeschrieben) K. breitrund, anfangs stärker im Boden eingesenkt, düster gefärbt, wie auch die anfangs 4—5 am Grunde verdickten, relativ kurzen St., diese zuerst schwärzlich, dann bräunlichgrau aufhellend. — Chile. Copiapoa dura Ritt. — „Taxon", XII: 1, 31. 1963. K. länglich, bis 12 cm lg., grün, auch bräunlich; Ri. 11—15, bis 15 mm h., stumpflich, kaum gehöckert; Ar. rund, bis 10 mm 0, braun bis weiß; Rst. 7—9, gerade oder schwach gebogen; Mst. meist 3, seltener 1—2, gerade, 1—3 cm lg., unten bis 2 mm dick; Bl. 4 cm lg., schwefelgelb, duftend; Ov. weißlich, mit rötlichen Schuppen; Fr. blaßgrün, oben leicht bräunlich; S. 2 mm lg., fein warzig, großer weißer Nabel. — N.-Chile (östl. von Totoral) (FR 546). Sämlingspflanzen zeigen, daß die Originalbeschreibung nicht immer auf Samenpflanzen zutrifft. Hier sind die Ri. auch stark höckrig, wenigstens anfangs, die Epidermis hell punktiert, der Körper auch rundlich, die großen Ar. weiß (!); St. derbpfriemlich, Fuß gelb, dann anfangs orange Zone, nach oben zu schwarz. Copiapoa echinata Ritt. K. abgeflacht-halbrund, wenig sprossend, bis 10 cm 0, dicht bestachelt, graugrün; Wz. mit Hals, hart, rübig; Ri. 13—21, stumpf lieh, über den Ar. verdickt; Rst. 7—12, 5—15 mm lg.; Mst. 4—10,1,5 bis 4 cm lg.; St. anfangs schwarz, dann grau, gerade; Bl. bis 2,75 cm lg., 3 cm 0, gelb; Fr. blaßgrün, 1 cm
96 Gopiapoa 0, mit braungrünen Seh.; S. glänzend schwarz. — Chile (Canizal Bajo, in den Küstenfelsen), v. borealis Ritt, hat kräftigere St.; Rst. nur 6—9,1—2cm lg.; Mst.nur 3—6. — Chile (südlich von Monte Amargo). Copiapoa echinoides (Lem.) Br. & R. E. anfangs mehr breitrund, graugrün; Ri. ca. 13 bis 14, etwas um die Ar. verdickt, verflachend; Rst. 5 bis 7, + gerade; Mst. 1, 3 cm lg.; St. anfangs dunkel, bald vergrauend; Bl. blaßgelb; Sep. rötlich; Pet. breit-oblong, mit rotem Rückenstreif. — Chile (An- tofagasta). Copiapoa eremophila Ritt., unbeschrieben, ist eine der C. gigantea als Sämling ähnliche olivgrüne Pflanze mit etwas mehr horngelben Rand- und Mittelstacheln und gleicher Ri.-Zahl. Eine Form? Copiapoa ferox Lembcke & Backbg. K. zuerst kugelig, dann verlängert, blaß-graugrün, sprossend, Einzelkopf bis 15 cm h., bis 10 cm 0, später mit grauem Belag; Wz. kräftig; Ri. 8, ca. 2 cm h.; Ar. groß, blaßgrau; Rst. ca. 10, bis 3,2 cm lg., kräftig; Mst. bis 3, bis 5 cm lg., starr, noch stärker; St. anfangs blaß-hornfarben, später schmutzig grauschwarz bis gelbgrau, manchmal rötlich gefleckt; Bl. ? — Chile (Blanco Encalado, südlich von Antofagasta). Copiapoa fiedleriana (K. Sch.) Backbg.: Copiapoa pepiniana v. fiedleriana (K. Sch.) Backbg. Copiapoa gigantea Backbg. E. bis 1 m h., sprossend, Einzelköpfe bis 20 cm 0, ölgrün, mäßig bereift, nicht kreidig-weiß; Schopl rötlich-gelbbraun; Ri. 14—22; Ar. größer, später dunkel; Rst. ca. 7; Mst. 1—2; St. + gleich lang, leicht gebogen, derb, anfangs hornfarben, dunkelspitzig; Bl. gelb. — Chile (Pampa de Antofagasta, über Paposo). Von Ritter irrtümlich als identisch mit C. hasel- toniana Backbg. angesehen. Copiapoa grandillora Ritt. — „Taxon", XIII: 1, 30.1963. E. größer als bei C. mollicula, später stark sprossend; Ri. zahlreicher, höher; Ar. entfernter; St. länger und stärker, die mittleren bräunlich bis schwarz, die randständigen grau und stärker angelegt; Bl. größer, ca. 3 cm lg., 5,5 cm 0, blaßgelb, außen rot; Fr. größer, stärker und stumpfer beschuppt. — Nordchile (Esmeralda) (FR 523). (Abb. 68.) Die vergleichenden Angaben sind die Ritters. Die beiden Arten und C. montana, ebenfalls mit großen, außen rötlicheren Bl., sind angesichts der Formschwankungen hier angezogener Stücke oft schwer unterscheidbar, zumal bei C. montana der am Standort bräunliche Schöpf bei Kulturpflanzen weiß sein kann, wie dies bei Copiapoa öfter vorkommt. Copiapoa haseltoniana Backbg. E. basal und seitlich verzweigend, graugrünlich bis hellgrau, reiflos; Schöpf bräunlich; Ar. groß, bis 9 mm 0; St. an Zahl zunehmend, bis ca. 9, später etwas abwärts geneigt; Mst. 0—1; St. gelblich. Spitze manchmal dunkler, bis 3 cm lg.; Bl. gelb. Die Rippen verflachen später manchmal ganz. — Chile (nördlich von Taltal). Es gibt Naturhybriden mit C. cinerea, schwach reifig. Copiapoa humilis (Phil.) Hutch. Erster Beschreibungstext: „Sehr klein, gedrückt, fast kugelig, 2,5 cm br., 2 cm h.; Ri. 10—12, höck- rig; Rst. 10—12, borstenartig, spreizend; Mst. 1, 2,2 cm lg.; Bl. gelb, 2 cm lg. — Chile (Antofagasta, Paposo)." (Abb. 69.) Heute gehen 3 Pflanzen unter diesem Namen: Abb. 3465 in Die Cactaceae, Bd. VI, olivgrünlich, mitunter sehr schwach rötlich getönt, St. borstig fein (von Schäfer, Antofagasta, gesammelte Pflanze mit derber Rübe); Abb. 3466, 1. c: eine von Ritter gesammelte Pflanze, dunkelgrün bzw. kräftiggrün; Abb. 1845, Die Cactaceae, Bd. III: von Hutchison gesammelte Pflanze, dem bei Buining gesehenen Material, coll. Hutchison PH 405, nach die dunkelste, + rötlich überlaufene, anscheinend kleinste Pflanze mit großen Rüben, die Ri. mehr oder auch weniger gehöckert. Bei allen ist die Stachelzahl ungefähr gleich, alle dünn, 1 mittlerer, bei meiner Abb. 3465 am längsten, borstig weiß, mittlere sehr elastisch, ca. 2 cm lg. und daher der Orig.-Beschrbg. am nächsten kommend. Es ist noch ungeklärt, welche Pflanze als Typus der Art angesehen werden soll (Abb. und Typexemplar Philippis fehlt), und welche als var. oder nahestehende Art. Copiapoa hypogaea Ritt. E. einzeln oder dichotomisch teilend, klein, bis 4 cm 0, bräunlichgrau; Wz. dick und rübig; Ri. 10—14, ganz in Hck. zerteilt; Ar. vertieft; St. anfangs 1—6, 2—4 mm lg., später abfallend, schwärzlich bis aschgrau; Bl. 2,2 cm lg., bis 4 cm 0, blaßgelb; Fr. klein, weißlich; S. glänzend-schwarz. — Chile (Küste der Prov. Antofagasta). Copiapoa intermedia Ritt, (unbeschrieben) E. breitrund, blatt- bis bläulich-grün; Ri. in stumpfkonische Hck. zerteilt, fast warzenförmig, spiralig stehend; Rst. ziemlich kräftig, strahlig-abstehend, ca. 10; Mst. bei den bläulichgrünen bis ca. 4, dunk- ler-braun, unten rötlich, bei den blattgrünen ca. 1 bis 2, anfangs gelbbraun, bald weißlich, alle mittleren nur etwas kräftiger und länger; Bl. ? — Chile.
Copiapoa 97 Copiapoa krainziana Ritt. — „Taxon", XII: 1, 30. 1963. K. graugrün, bis 12 cm 0, Polster bis 1 m 0 bildend; Schöpf grauwollig; Ri. 13—24, bis 1,5 cm h., leicht gekerbt; Ar. grau, bis 6 mm 0; St. abstehend, dünn, weiß bis grau, fast borstenfein, meist gebogen; Rst. 10—12, 1—2 cm lg.; Mst. 14—20, 2 bis 3 cm lg.; Bl. bis 3,5 cm lg., gelb; Fr. gelb oder rot; S. 1,6 mm lg., Nabel braun. — N.-Chile (Dept. Taltal, Küstenberge) (FR 210). v. scopulina Ritt. — 1. c, 31. 1963: K. wenig sprossend, bis 20 cm 0; St. steif, braun oder schwarz; Rst. nadelig; Mst. pfriemlich. — N.Chile, gleicher Standort (FR 209). Der Name „kleine Besen tragend" paßt nicht für die steife Bestachlung, die auch nur gelegentlich auftritt. Als C. scopulina wurde anfangs eine straff weißborstige Pflanze, bzw. ihre Samen, vertrieben; es handelte sich um eine Form des Typus der Art, auf die der Name eher zutraf. Copiapoa lembckei Backbg. K. anfangs kugelig, dann länglich, weißlich graugrün, bis 15 cm (und mehr ?) lg., bis 10 cm 0; Wz. kräftig; Ri. 11, gerundet; Ar. grauschwarz (feucht schwärzlich); Rst. ca. 7, bis 13 mm lg.; Mst. 1, bis 2,2 cm lg. + vorgestreckt; St. alle zuerst schwärzlich bis schwarz, später vergrauend bis schmutziggelblich und etwas graureif ig; Bl. ? — Chile (nördlich von Caldera). Hiermit ist vielleicht C. marginata sensu Ritt, identisch. Copiapoa longispina Ritt. — „Taxon", XII: 1, 31. 1963. K. kugelig, einzeln, graugrün, bis schwärzlich; Ri. 13-16,1 cm h.; Rst. 6—10,1,5—5 cm lg.; Mst. 1—2, 2,5—6 cm lg.; Bl. 2,5—3,5 cm lg., blaßgelb; Fr. kugelig. — N.-Chile (Sierra Hornillos, südl. von Co- piapo) (FR 505). (Abb. 70.) Die Beschreibung soll die Unterschiede von C. hu- milis angeben, ist aber zu kurz, um diese klar zu erkennen, bzw. wieweit die Art von C. humilis und C. taltalensis meiner Abb. 3466 und 3467 in Die Cactaceae, Bd. VI, abweicht. Copiapoa longistaminea Ritt. — „Taxon", XII: 1, 31. 1963. K. bis 50 cm h., bis 11 (—15) cm 0, graugrün, selten weiß; Wz. kurzrübig; Ri. 15—21; Ar. orangegelb, bis 6 mm entfernt; St. dunkel-kastanienbraun bis fast schwarz; Rst. 4—6, etwas abstehend, 1—3 cm lg.; Mst. 0—1; Bl. bis 2,5 cm lg., blaßgelb, oben oft bräunlich; Fr. blaßgrün; S. 1,2 mm lg. — N.Chile (nahe Esmeralda) (FR 531). Copiapoa malletiana (Lem.) Backbg. K. einzeln bis tiefer herab sprossend, reifig graugrün, später verlängert, langsam wachsend; Ri. ca. 15—17 (Längsfurchen wellig), um die Ar. verdickt; Ar. + eingesenkt; St. 2—3, + abwärts weisend, bis 3 cm lg., später mehr, alle anfangs schwärzlich; Bl. ? — Chile. Beschreibung nach älterem europäischem Kulturmaterial. Die Art scheint ähnlich wie C. cinerea zu variieren (C. carrizalensis Ritt, hierher gehörend ?); die St.-Zahl nimmt — wie fast stets — zweifellos auch bei dieser Art später zu, der längste St. kann auch als Mst. angesehen werden. Copiapoa marginata (SD.) Br. & R. K. später zylindrisch, bis 60 cm lg., mehrköpfig sprossend, bis 12 cm 0, z. T. überbiegend und wieder aufgerichtet, schmutzig-grau bis (Kulturpflanzen) heller grün; Ri. 8—12; Ar. groß, rund, später schwärzlich, nahestehend bis zusammenfließend; St. braun zu Anfang, 5—10, ungleich, pfriemlich, gerade, ein mittlerer längerer bis über 3 cm lg., oben dunkler-braun; Bl. ca. 2,5 cm lg., gelb; Fr. 8 mm lg.; S. glänzend schwarz. — Chile (Küste der Prov. Antofagasta). (Abb. 71.) Mit dieser Art muß C: streptocaulon sensu Ritt. identisch sein. Copiapoa marginata sensu Ritt. : C. lembckei Backbg. (?) Copiapoa megarhiza Br. & R. K. breitrund, einzeln oder Gruppen zu meist nur 2—3 Köpfen, 8—26 cm lg., 4—9 cm 0, dunkelgrün bis fast weiß; Schöpf weiß; Ri. meist 13; St. ca. 12, bis 1,5 cm lg., ziemlich stark, erst gelb dann grau; Bl. 2,5 cm lg., gelb; Fr. grün, bis 8 mm lg.; S. schwarz. — Chile (bei Copiapo auf trockenen Hügeln). Copiapoa mollicula Ritt. — „Taxon", XII: 1, 30. 1963. K. flach bis halbkugelig, weich, graugrün, einzeln, bis 7 cm 0; Wz. rübig, lang, oben verengt; Schöpf weißwollig; Ri. 10—14, stumpf lieh, kaum ge- höckert, ca. 1 cm br.; Ar. bis 4 mm 0, weiß; Rst. 5—9, nadelig, gerade, grau, 5—15 mm lg.; Mst. 1—3, kräftiger, 1—3 cm lg., bräunlich bis schwarz; Bl. bis 3 cm lg., blaßgelb; S. 1,2 mm lg., Nabel weiß. — N.-Chile (nördl. Chanaral-Flugplatz) (FR 525). Copiapoa montana Ritt. K. + breitrund, stärker sprossend, graugrün, Einzelköpfe bis 20 cm h., 5—10 cm 0; Ri. 10—17, bis 8 mm h., um die Ar. höckrig verdickt; Ar. bis 1 cm 0, braun bis weiß (Sämlingspflanzen) und dick; St. gleich lang, gerade oder + leicht gebogen, braunrot bis schwarz; Rst. 4—7; Mst. 1—3, bis über doppelt so lang wie die Rst.; Bl. ziemlich groß, 4 cm lg., bis 5,5 cm 0, duftend; R. 1,5 cm lg.; Pet. blaßgelb; Fr. bis 1,2 cm 0, blaßgrün bis rot oder braunrot; S. glänzend schwarz. — Chile (Region von Taltal) (FR 522).
98 Copiapoa Copiapoa multicolor Hort., angeblich von Ritter stammend, aber nicht in den Winter-Kat., ist eine etwas breitrunde Pflanze, bleitonig dunklergrün; Bi. 11, höckrig, mit über den Ar. abgeflachter Querkerbe; St. anfangs schwarz, Fuß heller, bald alle weiß, im Übergang leicht hornfarben; Rst. bis ca. 10; Mst. bis 3, etwas derber und wenig länger, wie die Rst. ziemlich kurz; Bl. ? Eine interessante Pflanze, die ich in der Sammlung van Marle, Holland, sah. Copiapoa pendulina Ritt. K. später zylindrisch, bis 2 m lg. werdend, sprossend, Einzelköpfe bis 14 cm 0, dunkelgrün; Wz. rübig; Schöpf bräunlich-grau, stachlig; Bi. 12—19, stumpflich, um die Ar. verdickt; Ar. hell-graubraun; Rst. 6—8,1,5—2,5 cm lg., gerade bis etwas gebogen; Mst. 1 (—2), ebenso, kräftiger, bis 4 cm lg.; St. alle anfangs braunschwarz bis schwarz; Bl. 3,5 cm lg., 3,5—4 cm 0, etwas duftend; Fr. rund, 1 cm 0, hellgrün, oben bräunlich; S. glänzend schwarz. — Chile (Frai Jorge, küstennah). Unter Ritters Samen liefen auch zu zylindrischem Wuchs neigende rein-grüne Pflanzen auf, die vielleicht der von Pfeiffer beschriebene „Echino- cactus columnaris" sind; hier sind die St. braun. Copiapoa pepiniana (K. Sch. non Lem.) Backbg. K. einzeln (?), verlängernd (?), bald matt graugrün, anfangs heller, bis 20 cm h., bis 10 cm 0; Schöpf gelblichweiß, stachlig; Bi. 12, gerade, + gehöckert, mit Kinnvorsprung; Ar. ziemlich groß, weiß; Bst. 7, steif, bis 2 cm lg.; Mst. 1, größer und stärker; St. alle anfangs dunkel-honigfarben. — Chile. Es gibt auch mehr rundliche Kulturpflanzen und solchen ähnelnde Kulturstücke der v. fiedleriana (K. Sch.) Backbg., kompakte Polster bildend; Wz. dicke Pfahlwurzel; K.- und Schopffarbe wie beim Typus der Art, alte Stücke stark grau; Bi. 13; Bst. 4—6, bis 3 cm lg.; Bl. reingelb. — Chile (Nördliches Küstengebiet). Bei der var. fehlt, soweit bekannt, der Mst. Copiapoa pseudocoquimbana Ritt. — „Taxon", XII: 1, 30. 1963. K. bis 30 cm h., bis 10 cm 0, grün, große Polster bildend; Schöpf grauwollig; Wz. lang, dick, rübig, oben verengt; Bi. 10—18, bis 15 mm br., kaum gekerbt; Ar. rund, grau; St. zuerst blaßbraun, bald grau, meist gerade; Bst. 8—12, nadelig, bis 2 cm lg.; Mst. 3—7, stärker, bis 4,5 cm lg.; Bl. bis 4,5 cm lg., blaß schwefelgelb, rotschuppig; Ov. blaßgrün; Fr. außen rotbraun, innen blaßgrün; S. 1,5 mm gr., mit großem Nabel. — Chile (nördl. Choros Bajos, Dept. La Serena) (FR 1086). v. vulgata Ritt. — 1. c.: Ar. 8—10 mm 0 (Typus der Art: 6—8 mm 0); Rst. 7—9; Mst. 1—3; Pet. 1,7 cm lg. (Typus der Art: 1,8—3 cm lg.) — Chile (bei Coquimbo, an der Küste) (FR 230). Copiapoa rubriflora Ritt. — „Taxon". XII : 1, 31. 1963. K. bis 30 cm lg., bis 12 cm 0, grün; Wz. rübig, dick, oben verengt; Bi. kaum gekerbt; Ar. bis 8 mm 0; St. braun, stark gebogen; Bst. 2—4 cm lg.; Mst. 1 (—2—3), 2,5—5 cm lg.; Bl. ca. 3,5—5,5 cm lg.; Pet. in der Mitte karminfarben, Rand blaßrosa oder Maßgeblich; Gr. blaßgelb oder blaßkarmin; N. gelb bis orangegelb; Fr. karmin; S. 1,4 mm gr., Nabel bräunlich. — N.-Chile (südlich Taltal, auf sterilem Küstenboden) (FR 211). Copiapoa rupestris Ritt. — „Taxon", XII : 1, 31. 1963. K. bis 40 cm lg., 11 cm 0, fest, grün; Wz. rübig; Bi. 13—15, stumpf lieh, leicht gehöckert; Ar. rund, blaßbraun, bis 10 mm 0; St. pfriemlich, meist etwas zurückgebogen, anfangs dunkelbraun, vergrauend; Bst. 6—8, 1—2 cm lg.; Mst. 1—3, 2—4 cm lg.; Bl. 2,5 cm lg., blaßgelb; Fr. 1,5 cm lg., gelb oder rot- grün; S. 1 mm gr., Nabel weiß. — N.-Chile (Cifun- chos, auf Küstenfelsen) (FR 528). Copiapoa scopulina Ritt.: Copiapoa krainziana v. scopulina Ritt. Copiapoa serpentisulcata Ritt. K. länglich werdend, sprossend, Polster bildend, bis 60 cm h., bis 1 m 0, Einzelköpfe.bis 15 cm 0, graugrün, oft rötlich getönt, Sämlinge auch grau- bis dunkel-graugrün; Schöpf gelbbraun; Bi. 20—38, fast warzig geteilt; Ar. bräunlich (in der Kultur weiß); Bst. 6—10, bis 2 cm Ig.; Mst. 1—4, bis 3 cm lg-> ± stärker; St. alle gelbbraun bis schwarz (variabel); Bl. bis 3 cm lg., duftend; B. braun oder rot beschuppt; Pet. blaßgelb; Fr. rund, 1,5 cm 0, rötlich- grün, orange oder rot; S. glänzend schwarz. — Chile (Chanaral). Eine schöne Art. Copiapoa streptocaulon sensu Ritt. : Copiapoa mar- ginata (SD.) Br. & R. Copiapoa taltalensis (Werd.) Loos. K. meist einzeln, kugelig bis gestreckt, bis 15 cm h., bis 10 cm 0; Schöpf hellbraun; Bi. 15—16, + höckrig gegliedert; Ar. bräunlich, bald grau; St. dünn- pfriemlich, spreizend, oft + gebogen, bis 4 cm lg., der mittelste bis 5 cm lg.; Bl. ca. 2,5 cm lg., gelb. — Chile (Antofagasta). Nach Hutchison der C. humilis nahestehend. Von dieser gibt es (auch, oder eigene sp. bzw. var. ?) dunkel-blaugrüne Pflanzen wie die obige; ich sah solche verschiedenen und doch ähnlichen Pflanzen, die als C. taltalensis anzusehende im Scheitel mit leicht bräunlichem Wollton, die Pet. aber nicht oben gerundet (wie bei der C. humilis), sondern lanzettlich, die Hck. auch weiter stehend. Nebeneinander gestellt sind sie gut unterschieden.
Copiapoa — Corryocactus 99 Copiapoa tenuissima Ritt. — „Taxon", XII : 1, 31. 1963. K. flach- oder halbrund, schwärzlich-grün bis schwarz; Ri. 13—16, bis 4 mm h.; Ar. weiß; St. dünnadelig, meist gerade, etwas feinhaarig; Rst. 8—14, 3—6 mm lg.; Mst. 0—1 (—2), 4—10 mm lg.; Bl. ziemlich groß, reich erscheinend, blaßgelb, ca. 2—2,6 cm lg.; Ov. rötlich; Fr. kugelig. — N.-Chile (Küstenberge bei Antofagasta) (FR 539, 540). Ovarium und Frucht sollen etw s behaarte Achseln haben. An sich wäre daher die Abtrennung von Pilo- copiapoa anfechtbar. Bei obiger Copiapoa handelt es sich aber anscheinend nur um Spuren, ein Beweis der Reduzierung, wie dies auch bei Rebutia vorkommt. Stärkere Behaarung bedingte demnach die Abtrennung, wie z. B. bei Submatucana. Ritter verfährt mitunter uneinheitlich. Copiapoa totoralensis Ritt. K. flachrund bis halbkugelig, bis 10 cm 0, sprossend; Schöpf schwach, grau, stachlig; Wz. große Rübe; Ri. 10—15, bis 1 cm h., um die Ar. verdickt, quergefurcht, Längsfurchen geschlängelt (Sämlinge) oder gerade (am Standort); Rst. 6—10, bis 3 cm lg.; Mst. 1—4, 2,5—4 cm lg., stark, gerade, von den Rst. in der Stärke kaum unterschieden ;• St. dunkel- bis tief braun oder schwarz; Bl. bis 4 cm lg.; Pet. blaßgelb, kurz zugespitzt; Fr. rundlich, blaßgrün bis rotbraun; S. glänzend schwarz. — Chile (Totoral). Copiapoa wagenknechtii Ritt. n. n.: Copiapoa coquimbana v. wagenknechtii Ritt. (Abb. 72.) Corryocactus Br. & R. (53) Der Gattung Erdisia nahestehendes Genus, die Pflanzen aber viel größer, überwiegend tief-ver- zweigende Sträucher mit bis z. T. ziemlich starken und meist straff aufrechten Trieben, einige auffällig lang bestachelt, die Rippen gewöhnlich um die Areo- len stärker geschwollen bis gehöckert, seltener un- gehöckert. Bei einer Art werden die Stacheln bis 25 cm lg. und weisen damit — neben Neoraimondia z. T. — wohl die längsten Stacheln auf. Charakteristisch sind die größeren bis ziemlich großen Blüten, die bei den peruanischen Arten gelb bis orange gefärbt sind, bei den schlankeren bolivianischen Arten meist rötlich (lachs- bis purpurrot), z. T. orangerot. Das Ovarium ist deutlich abgesetzt, rundlich oder länglich, die Blüte ± becherig- glockig, die Blütenhülle ziemlich waagerecht ausladend. Über die Samen ist nicht viel bekannt; anscheinend sind aber die der peruanischen Arten schwärzlich, die der bolivianischen teils schwarz, teils dunkelbraun. Die Früchte sind verschieden groß, bei den großen peruanischen Arten z. T. fast apfelgroß, meist rundlich und bestachelt, doch ist Stärke und Länge der Stacheln sehr unterschiedlich, bei einigen Arten sind sie ziemlich kurz, dünn und elastisch (bei C. tarijensis Card, auch mit borstendünnen), bei den größeren Spezies meist länger. Die Pflanzen sind alle hart und auch ziemlich gutwüchsig, einige wenige scheinen aber nur langsam zu wachsen. Bekannt sind bisher 16 Arten. — Verbreitung: Überwiegend in Höhenlagen von Mittelperu bis zum südlichen Bolivien. Nordchile, zwei Arten tiefer vorkommend. [©.] Corryocactus ayacuchoenfis Rauh & Backbg. K. bis 1 m h., bis 10 cm 0, frischgrün; Ri. 6; Rst. 9—10; Mst. 3, bis 3,5 cm lg.; St. rotbraun, die Rst. meist heller; Bl. ? — Peru (Trockengebiet bei Aya- cucho, 2700 m). v. leucacanthus Rauh & Backbg. hat nur bis 8 cm starke Tr., die St. sind weißlich-hellfarben, anfangs oft gefleckt; Rst. und Mst. bis 18, schwer trennbar, bis 2,5 cm lg. Corryocactus ayopayanus Card. K. basal verzweigt, bis 1,50 m h., dunkelgrün; Tr. bis 3,5 cm 0; Ri. 4—5, höckrig, 1 cm h.; Ar. grau; St. 10—13, 0,5—5 cm lg., mittlere kaum unterscheidbar, die pfriemlichen längsten bis 5 cm lg.; Bl. breittrichterig, 6 cm lg., 7 cm 0, lachsrot; Gr. rosa; Fr. weich, 3 cm 0, mit dünnen bräunlichen bis weißen St.; S. dunkelbraun. — Bolivien (Prov. Ayopaya, Tiquirpaya, 2760 m). Corryocactus brachypetalus (Vpl.) Br. & R. K. bis 4 m h., aufsteigend verzweigt, grün; Ri. 7—8, + höckrig geschwollen; St. zuerst schwarz, Basis rötlich oder braun, bis 20, ungleich, die meisten unter 1 cm lg., die längsten aber 10—16 cm lg., z. T. gedreht und zusammengedrückt; Bl. bis 6 cm 0, tief orange; Fr. bis 7 cm 0, grün, saftig, eßbar, länger bestachelt. — Peru (bei Mollendo). (Abb. 73.) Corryocactus brevispinus Rauh & Backbg. K. aufstrebend; Ri. ca. 7, stark gehöckert und quer- gekerbt; St. überwiegend abwärts weisend, + pfriemlich, bis ca. 3 cm lg., einige ziemlich kurz; Bl. gelblich-orange; Fr. ziemlich groß, rund, mit zahlreichen, verhältnismäßig kurz bestachelten Ar., grün, Pulpa weiß; S. zahlreich, schwarz. — Peru (Vulkan Coropuna). Corryocactus brevistylus (K. Sch.) Br. & R. (T.) K. stark, bis 3 m h., basal verzweigend; Tr. dick, bis 15 cm 0; Ri. 6—7, ziemlich hoch und breit an der Basis; Ar. groß, rund, kurzwollig; St. ca. 15, einige unter 1 cm lg., manche 3 cm lg., andere bis über 24 cm lg.; Bl. gelb, bis 10 cm br.; Ov. braunwollig und weißborstig, mit kurzen St.; Fr. kugelig, saftig, bestachelt. — Peru (im Süden. 2000 m). Corryocactus chachapoyensis Ochoa & Backbg. K. locker-strauchig, bis 80 cm lg.; Tr. bis 2 cm 0; Ri. ca. 12; St. mehrere, gelblich, 1 mittlerer kräftiger und länger; Bl. gelb, nur 2 cm lg. und br. — Nord- peru (Amazonas, Chachapoyas-Conila).
100 Corryocactus — Corynopuntia Corryocactus charazanensis Card. K. bis 2 m h., grün; Ri. 4—5, 1 cm h.; Ar. grau; St. ca. 11, die kürzesten 5 mm lg., die mittellangen 1,5 cm lg., die längsten 2,5 cm lg., pfriemlich, weißlich; Bl. wenige, 6 cm lg., lachsrosa; Ov. borstig und dunkel befilzt; Fr. 3—5 cm 0, mit dünnen St. und dunkelbraunem Filz; S. dunkelbraun, 1—2 mm lg. — Bolivien (Dept. La Paz, Charazani, 3000 m). Corryocactus heteracanthus Backbg. K. bis 2 m h., basal verzweigt; Tr. bis 20 cm 0; Ri. 8—9, nur schwach höckrig; St. bis ca. 10, mittlere schwer trennbar, oft weniger, z. T. ziemlich kurz, 2 (—3) viel länger, bis 5 cm lg., auf- oder abwärts gerichtet; Bl. ?. — Peru (Ayacucho). Corryocactus krausii Backbg. K. in dichtem, breitem, baumartigem Wuchs; Tr. aufgerichtet; Ri. 8—10, gerundet, nicht höckrig; St. ungleich, ca. 4 kürzere, 1—2 längere als mittlere, kaum geschieden, der längste bis über 8 cm lg.; Bl. 5—6 cm lg., Hülle trichterig, gelb; Pet. dicht stehend; Ov. länglich, kurz bestachelt und mit kräuse- ligen H. — Chile (Mamina). Corryocactus melanotrichus (K. Sch.) Br. & R. K. dichtstrauchig, bis über 1,20 m h.; Tr. gelblich- grün, bis 6 cm 0; Ri. 7—9, gerundet; Ar. 3 mm groß; St. 10—11, ungleich, 7 mm—2 cm lg., 1—3 mittlere, schwer trennbar, ein längster bis 3 cm lg., die oberen St. hellbraun, dunkel quergestreift, die unteren ± grau; Bl. 5 cm lg., 6 cm br., wenig zahlreich, kurz braun behaart; Ov. mit 3 mm lg., weißlichen St.; Pet. purpurrot; Fr. kugelig, 4—8 cm 0, mit 1 cm lg. St.; S. schwarz. — Bolivien (La Paz, Miraflores, 3300 m). Britton & Rose geben die Pet.-Farbe irrtümlich als „gelb" an (nach K. Schumanns Trockenmaterial). v. caulescens Card, wird bis 1.50 m h.; St. 15—16, blaßgelblich, 1—7 cm lg.; Mst. meist nur 1 (—3), alle St. unten etwas verdickt, dunkel; Bl. bis 6 cm lg. und br., lachsrot. Die Ri. sind etwas stärker höckrig als beim Arttypus. — Bolivien (La Paz bis Cochabamba, Cerro de Arani). Corryocactus otuyensis Card. — „Cactus", 18 : 78, 87—88. 1963. K. bis 2 m lg., 5 cm 0, dunkelgrün; Ri. 8, 1 cm h.; Ar. 2 cm entfernt; St. 15—18, nadelig oder stärker, bis 4 cm lg., weiß oder blaßbraun; Bl. glockig, scheitelnah, purpurn, mit weißen H. und braunen Bst., ca. 5,5 cm 0; Stbf. dunkel-purpurn; Ov. graufilzig, weiße Bst.; Fr. kugelig, hellgrün, 3—5 cm 0, mit grauen und braunen H., bräunlichen Bst. und feinen gelben und braunen St.; Pulpa grün; S. 1,5 mm lg., punktiert, glänzend schwarz. — Bolivien (Dept. Potosi, bei Otuyo, 3600 m). Corryocactus pachycladus Rauh & Backbg. K. bis 1,50 m h.; Tr. dick, aufrecht; Ri. 6, hellgrün; St. bis 20 cm lg., die längsten abwärts weisend, manchmal nur 2—3 längere sowie mehrere ziemlich kurze, alle St. anfangs rotbraun. — Peru (Puquio- Tal, 3500 m). Niedriger als C. brevistylus, weniger bestachelt. Corryocactus perezianus Card. K. bis 1,20 m h., grün; Tr. nur bis 7 cm 0; Ri. 8—9; Ar. braun oder grau; St. 16—18,1—6 cm lg., + verflochten, gelblich; Bl. urnig-trichterig, 6—6 cm lg., lilarosa; Stbf. purpurn; Gr. weißlich-gelb; Fr. rund, 4 cm 0; S. 1,2 mm lg., mattschwarz. — Bolivien (Prov. Loaiza, Summitas Luribay, 2800 m). Corryocactus pulquinensis Card. K. bis 4 m h., z. T. kletternd, wenig verzweigt; Tr. glänzend dunkelgrün, bis 4 cm 0; Ri. 4—5, bis 1,5 cm h., stumpf lieh, gekerbt; Ar. grau oder schwarz; St. 3—7, mittlere schwer unterscheid bar, manchmal einer deutlicher als solcher, nadelig bis fast pfriemlich, 5 mm bis 2 cm lg., etwas zusammengedrückt und + zurückgebogen, weißlich; Bl. bis 7,5 cm lg., rotorange, innen mehr dunkelorange oder goldgelb. — Bolivien (Dept. Santa Cruz, Pulquina- Saipina, 1500 m). Corryocactus puquiensis Rauh & Backbg. K. bis 5 m h.; Tr. lebhaft grün, bis 20 cm 0, steil aufrecht; Ri. meist 8; Rst. bis 15, bis 3 cm lg.; Mst. meist 1, bis 20 cm lg., grau; Bl. 6 cm 0, gelb, breit öffnend; Fr. gelbgrün, bis 10 cm 0, kurzstachlig. — Peru (Vulkan Chachani, 3000 m). Corryocactus tarijensis Card. K. bis 60 cm h.; Tr. + gebogen, graugrün, bis 4,5 cm 0; Ri. 7, 1,5 cm h.; Ar. grau; St. 13, stark, + verflochten, 1—5 cm lg., grau, braunspitzig, Basis verdickt; Bl. 3—4 cm lg., 4 cm 0, orangerot; Ov. rund, mit braunfilzigeu Ar., mehreren Bst. und weißen H.; Fr. rund, bis 2 cm 0, mit dunkelbraunen St. und Bst.; S. braun. — Bolivien (Tarija, bei Agua de Toro, 2800 m). Corynopuntia Knuth (13) Die Arten dieses Genus bildeten bei Britton und Rose die Reihe „Clavatae". Man muß in ihnen eine extreme Reduktionsstufe von Cylindropuntia sehen, die Triebe meist keulig, ziemlich klein, selten kurz-zylindrisch, das heißt etwas mehr verlängert oder nicht ausgesprochen keulig, alle aber ± dichte Gruppen bis Polster bildend; bei den etwas mehr verlängerten Arten können die Triebe bis ca 20—30 cm lg. werden, mit Ausnahme der kräftiger-triebigen C. invieta aber schlank. Die Früchte sollen trocken sein. Wie bei Cylindropuntia ist auch bei Corynopuntia eine Reduktion der Scheiden, hier aber in
Corynopuntia 101 stärkerem Maße, festzustellen, z. T. fehlen sie, bei anderen sind nur Reste an den Stachelspitzen zu beobachten, zuweilen nur unter der Lupe sichtbar. Die Hauptunterscheidung geschieht nach der Gliedform sowie abgeflachten oder nicht abgeflachten, basal verdickten oder nicht verdickten Mittelstacheln. Die Arten sind in der Kultur nicht sehr blühwillig. Bisher bekannt sind 14 Arten. Micro- puntia Dast. gehört wohl besser nicht hierher. — Verbreitung: Von den USA bis Mederkalifor- nien und Nordmexiko (bis Zacatecas). [®.] Corynopuntia agglomerata (Berg.) Knuth K. dichte Polster bildend; Wz. spindelig und knollig; Tr. eiförmig bzw. verkehrt-eiförmig, bis 4 cm lg., graugrün; Ar, weißgrau, etwas flockig; Gl. gelblichweiß; Bst. 6—7, aufrecht, 1—4 mm lg., weißlich; Mst. 4—5, basal verdickt, am Grunde gelblich, alle stielrund, weißgrau, zwei untere scharf zurückgebogen, 1—1,6 cm lg., obere Ar. mit einem nadeiförmigen, gelblichen, ca. 3 cm lg. Mst.; Bl. purpurn; 0?, bestachelt. — Mexiko (Coahuila). Corynopuntia bulbispina (Eng.) Knuth K. niedrige, breite Rasen bildend, bis 1,20 m br., in der Kultur lockerer-triebig; Tr. eiförmig, bis 2,6 cm lg., bis 1,2 cm 0; Rst. 8—12, 3—6 mm lg.; Mst. 4, stärker, 8—12 mm lg., rund, basal verdickt, braun; Bl. gelb; Sep. z. T. rötlich gespitzt; Stbf. bräunlich; Gr. und N. krem. — Mexiko (Coahuila bis (?) Durango). Corynopuntia clavata (Eng.) Knuth (T.) K. rasenbildend, bis 2 m br., 16 cm h.; Tr. 3—7 cm lg., grau- bis dunklergrün, keulig oder verkehrt eiförmig; Gl. gelb, zahlreich; Rst. anfangs ± 10, später mehr; Mst. 4—8, der größte bis ca. 3 cm lg., dolchartig, abgeflacht, nicht basal verdickt; St. blaßfarben, etwas rauh; Bl. bis 4 cm lg., gelb; Fr. bis 5 cm lg. — USA (Neumexiko). Corynopuntia clavigera Y. Ito: Corynopuntia clavata (Eng.) Knuth. Corynopuntia dumetorum (Berg.) Knuth K. bis 60 cm h. Gruppen; Tr. zylindrisch, wenig- höckrig, ± graugrün, fein samtig behaart (nur bei dieser Art!); Ar. weiß, mit einigen H.; St. ungleich, einer bis 1,6 cm lg., die übrigen kürzer, gelblich- braun, öfter dunkler gebändert; Gl. weißlich. — Mexiko (Tamaulipas, 700 m). Corynopuntia grahamii (Eng.) Knuth K. rasenförmig, z. T. tief sitzend; Tr. keulig, hellgrün, bis 6 cm lg.; Hck. groß, länglich; Gl. zahlreich, weiß, später braun; St. 8—16, etwas rauh, die mehr mittleren + abgeflacht, etwas vierkantig, nicht basal verdickt, erst weiß, dann rötlich, höchstens nach unten zu verbreiternd; Bl. 6 cm br., gelb; Knospe mit dichten längeren, aufgerichteten Gl.; Fr. mit dichten borstigen Ar. und einigen St.; S. bis 5,6 mm 0. — USA (West-Texas, Neumexiko) bis angrenzendes Nordmexiko. Es wurden auch Bl. aus alten Fr. beobachtet. Corynopuntia invicta (Brand.) Knuth K. Kolonjen bildend, bis 2 m br., 60 cm h.; Tr. dunkelgrün, für das Genus lang und stark; Hck. bis 4 cm lg.; Ar. weiß; Gl. weiß, spärlich; Bst. 6—10; Mst. 10—12, stark vierkantig, basal nicht verdickt, bis 3,6 cm lg., am Grunde karminrot, braunspitzig, später grau; Bl. 6 cm 0; Ov. rötlich bestachelt. — Mexiko (Mittel-Niederkalifornien, bei S. Juanico). Corynopuntia moelleri (Berg.) Knuth K. rasenförmig; Tr. denen von C. clavata ähnelnd, aber kürzer und schlanker; Hck. mehr hervorstehend, länglicher, bis 1,6 cm lg., ca. 1 cm br.; Rst. 7—8, fester (sowie einige glochidenartige), 3 stark nach unten gebogen; Mst. 1 + abstehend, mehr bräunlich, sowie mehrere weißliche, 3 davon meist aufgerichtet, die unteren abwärts weisend, der längste bis 1,6 cm lg.; St. alle basal verdickt; BL gelb; Stbf. gelb; Gr. und N. krem. — Mexiko (Coahuila). Corynopuntia planibulbispina Backbg. K. dichtere Gruppen bildend; Tr. kräftig grün, bis ca. 6 cm lg., 2,6 cm 0, später bis ca. 7 cm lg. und über 3 cm 0, zuletzt graugrün; Hck. dick, bis 1,6 cm lg.; B. rötlich, 6 mm lg.; Gl. später hell- strohfarben; St. zuerst rosa, dann rotbraun und oben dunkler, später grau; Rst. bis ca. 12, dünn, hell; Mst. meist bis ca. 6, einer vorgestreckt, alle + zusammengedrückt, der längste mehr abgeflacht, etwas rauh, später schmutzig graubraun, basal verdickt; Bl. ca. 8 cm 0, gelb, Schlund grünlich; Knospen ohne lange Gl.-Borsten; Stbf. unten smaragdgrün, oben gelblich; Fr. trocken, + konisch, mit entfernt (!) stehenden kurzen, weißlichen Gl.- Büscheln, bis ca. 3,6 cm lg. — Heimat nicht bekannt. (Abb. 74.) Es wurden gleichzeitig 2—3 Bl. aus einer Ar. beobachtet (Schattat). Corynopuntia pulchella (Eng.) Knuth K. Rasen bildend, bis 60 cm br., bis 20 cm h.; Tr. bis 6 cm lg., schlank zylindrisch-keulig, höckrig, rötlich; Gl. gelb, später zahlreich, bis 1,2 cm lg.; St. 10—16, dünn, rötlich, bis 6 cm lg., etwas abgeflacht, Basis nicht verdickt; Bl. 6 cm lg., purpurn; Fr. 2,5 cm lg., mit weißwolligen Ar. und roten GL, bis 1,2 cm lg.; S. 4 mm groß. — USA (Nevada, Arizona). Corynopuntia reflexispina (I. L. Wigg. & Roll.) Backbg. E. niedrige Polster bildend; soll C. bulbispina und grahamii nahestehen, sich aber durch stark be-
102 Corynopuntia — Coryphantha stachelte Fr. unterscheiden. Weiteres ist mir nicht bekannt. — Mexiko (Sonora, westlich von Arrie- ros). Corynopuntia schottii (Eng.) Knuth K. niedrige Rasen bildend, bis 3 m br.; Tr. aufsteigend, keulig, leicht abbrechend, bis 7 cm lg., bis 2 cm 0, stark höckrig; Rst. 6—8; Mst. 4 oder mehr, bis 6 cm lg., anfangs weiß, mit Scheide, bald braun, rauher Rand, abgeflacht, nicht kantig, nicht basal verdickt; Bl. 4 cm lg., gelb. — USA (Süd- und West-Texas), Nordmexiko. Corynopuntia stanlyi (Eng.) Knuth E. Rasen bildend, bis 3 m br., bis 30cmh.; Tr. aufgerichtet, keulig, bis 15 cm lg.; Hck. warzig, vorspringend, seitlich zusammengedrückt, bis 4 cm lg.; Ar. weiß; St. zahlreich, 3,6—6 cm lg., weißlich bis rotbraun, die größeren stark abgeflacht, nicht kantig, nicht basal verdickt; BL 6 cm br., hellgelb; Gr. und Stbf. krem; Fr. gelb, bis 6 cm lg., sehr stachlig; S. bis 6,5 mm groß. — USA (Südwest- Neumexiko bis Ost-Arizona), Nordmexiko, v. kunzei (Rose) Backbg. hat nur bis 2,5 cm lg. Hck.; Fr. etwas kürzer; v. parishii (Oro.)Bagkbg. hat klein-keulige, bis 7,5 cm lg. Tr.; 1 Mst. scharf gekantet; Fr. mit langen, gelben Gl.; v. wright- iana (Baxt.) Backbg. hat zylindrische Tr., bis 20 cm lg.; Hck. bis 2,5 cm lg.; St. 14—20, ein dolchartiger Mst. bis 3 cm lg., sowie 5—6 fast mittlere bis 2,8 cm lg. Corynopuntia stellata Hort. &. ähnlich C. planibulbispina, graugrün; Hck. ziemlich dick und rundlich; B. rötlich; St. grau, 9—10, meist ± abgeflacht (zusammengedrückt), 1—2 mittlere längste schwärzlich; Gl. blaßgelb; Bl. ziemlich groß, hellgelb; Sep. rückwärts oben ± rötlich getönt. — Heimat? (Sammlung Riviere No. 7953). Corynopuntia vilis (Rose) Knuth K. Rasen bildend, bis 20 cm h.; Tr. rundlich, 4—5 cm lg., blaugrün, gehöckert, bis ca. 1,5 cm 0; Rst. spreizend, dünn, weißlich, bis 12 mm lg., die oberen mit ähnlichen Gl. untermischt; Mst. bis 4, 2,5—3 cm lg., rötlich-braun, weiß gespitzt, rund, etwas rauh, mit kurzen Scheidenresten; Bl. 4 cm lg., glänzend purpurn; Stbf. hellgelb, unten grün; Gr. weiß; N. gelb; Fr. blaßgrün, schwarz werdend, bis 3 cm lg., etwas trocken; S. weiß, groß. — Mexiko (Zaca- tecas). v. bernhardinii (Hildm.) Backbg. hat nur 3—4 weißliche Rst., der 1 Mst. fast pfriemlich, oben bräunlich, unten weiß. Lichtferner kultiviert werden die Tr. dünn, mit sehr feinen St. und dichten, auffälligen weißen Ar., die B. winzig, rötlich. Coryphantha (Eng.) Lem. (219) Die wichtigsten Kennzeichen der Gattung sind: Blüten zentral entstehend; die Warzen mit durchgehender Furche; die Früchte ± grünlich, mit wäßrigem Saft; die Samen + bräunlich, ziemlich weich. Blüte und Frucht sind kahl. In diesen Merkmalen gleichen sich alle bisher bekannten 67 Arten. Eine Abtrennung von Arten mit bewimperten äußeren Perigonblättern und Einbeziehung als Untergattung zu Escobaria mit sonst ± roten Früchten und schwarzen Samen ist also abwegig, zumal Bewimperung kein echtes Trennungsmerkmal ist. Wohl aber lassen sich diese Arten zu der ersten der beiden Untergattungen einbeziehen, die die Reduktionsstufen der Frucht-Beschuppung zeigen: 1: UG. Neocoryphantha Backbg.: Ovarium und Frucht + mit einigen Schuppen, oben oder seitlich; mit und ohne Drüsen, 2: UG. Coryphantha: Ovarium und Frucht stets nackt. In der Untergattung 1 gibt es Arten mit ganzrandi- gen wie auch mit bewimperten Perigonblättern. In der Untergattung 2 werden zwei Reihen unterschieden: Reihe 1: Sulcolanatae Br.& R. (Aulacothelae Lem.): Ohne Drüsen (Glandeln) in Furche oder Axille; Reihe 2: Recurvatae Br. & R. (Glanduliferae SD.): Mit Drüsen (Glandeln) in Furche oder Axille. Bei den Artnamen erfolgt ein Hinweis auf die Untergattungen, und bei Untergattung 2 auch auf die Reihenzugehörigkeit. Die Arten der Gattung sind im allgemeinen nicht empfindlich, gepfropft sehen sie aber weit besser aus, wachsen auch schneller und blühen besser. Da die Blüten Farben von weiß über gelb bis rot aufweisen, die Bestachlung oft auffällig und auch schön ist, einige der Blüten außerdem sehr groß sind, z. T. mit roter Mitte, verdient das Genus eine viel weitere Verbreitung in den Sammlungen als bisher, und manche schöne Spezies ist auch für den Erwerbszüchter kulturwürdig. — Verbreitung: Von Britisch-Kolumbien und dem südlichen Kanada über die USA bis zum südlichen Mexiko (Oaxaca); in Niederkalifornien wurden bisher jedoch keine Arten gefunden. [®. P.]. Coryphantha aggregata (Eng.) Br. & R.: Coryphantha vivipara v. aggregata (ErjG.) Marsh. Coryphantha altamiranoi Fric: wahrscheinlich eine Form von Coryphantha radians (DC.) Br. & R. Coryphantha alversonii (Coult.) Orc. (1) K. länglich, bis 20 cm h., bis 10 cm 0, locker verzweigt, bis 12 Köpfe; St. dicht stehend, hell, die mittleren oben oder bis zur Mitte schwärzlich; Rst. bis 35, länger als die Mst..; Mst. bis 14, unten weiß,
Coryphantha 103 pfriemlich; Bl. 3 cm lg., purpurrosa. — USA (Südost-Kalifornien), v. exaltissima Wieg. & Backbg. bildet kompaktere Gruppen bis über 30 cm 0, Einzeltriebe mehr kugelig, z. T. bis 20 cm 0; W. länger (beim Arttypus kurz und dick), locker, + zylindrisch; St. dichter verflochten, obere Hälfte der mittleren braun; Bl. purpurn. Coryphantha andreae J. A. Purp. & Böd. (2; 1) K. gedrückt-rund, einzeln, bis 9 cm 0, tief grün, Scheitel starkwollig; W. nach Bz. 5:8, bis 2,5 cm br., 2 cm h,; Ar. elliptisch; Rst. bis ca. 10, bis 1,2 cm lg., derbnadelig, matt graugelb, braungespitzt; Mst. 5—7, stark gebogen, der abwärts weisende bis 2,5 cm lg., graugelb, bräunlich gespitzt; Bl. 5—6 cm 0; Pet. schmal-lanzettlich, hellgelb; Fr. 1,5 cm lg. — Mexiko (Veracruz, Perote). Coryphantha arizonica (Eng.) Br. & R.: Coryphantha vivipara v. arizonica (Eng.) Marsh. Coryphantha asterias (Cels) Böd. (2: 2) K. einzeln, rund bis zylindrisch, dunkelgrün; W. dick, Kuppe schief; Dr. rot mit weißem Ring; Rst. 9, strahlend abstehend; Mst. 1 (—2), kräftig, Spitze hakig, basal verdickt, blaßbraun oder gelblich; Bl. heUrosa. — Mexiko (Guanajuato). Coryphantha aulacothele Lem. : Wohl nur eine Form der Coryphantha octacantha (DC.) Br. & R. Coryphantha bergeriana Böd. (2: 2) K. einzeln, + keulig, bis 12 cm h., 6 cm 0, dunkel- laubgrün; W. nach Bz. 8:13, kegelig, bis 1,4 cm lg.; Dr. 1—2, rot, weißwollig umrandet; Ar. schwachwollig; Rst. 18—20, untere bis 1 cm lg., obere 6—8 bis 1,5 cm lg., grauweißlich, dunkelspitzig; Mst. 4, dünnpfriemlich, stechend, gelblich-hornfarben, obere 1,2 cm lg., untere bis 2 cm lg.; Bl. 4 cm lg., 7 cm 0, gelb; Fr. groß, länglich, hellgrün. — Mexiko (Nuevo Leon). Coryphantha borwigii J. A. Purp. (2:1) K. bis 10 cm h., 5—7 cm 0, graugrün; W. + rhombisch; St. bis über 10, obere Rst. büschelig aufgerichtet; Mst. 3, hell-bräunlichgrau, etwas stärker; Bl. 6 cm lg., gelb, Schlund rot. — Mexiko (Coahuila und/oder Tamaulipas). Coryphantha bumamma (Ehrenbg.) Br. & R. (2:1) K. kugelig bis gedrückt; W. sehr groß, oben gerundet, bläulich-grün; Ax. anfangs starkwollig; St. 5—8, pfriemlich, graubraun, + zurückgebogen, 2 cm oder mehr lg.; Mst. 0; Bl. gelb, 5—6 cm 0; Pet. schmal-oblong, stumpf lieh. — Mexiko (Morelos, Guerrero). Coryphanta calipensis H. Bravo — Cactac. y Suc. Mex., IX: 4, 79—80. 1964 (2:1) K. rundlich, sprossend, grau- bis olivgrün, Scheitel wollig; W. dachziegelig gestellt, nach Bz. 5:8, groß, aufgebogen, 3 cm lg. und br., am Grunde rhom- boidisch; Ax. wollig; Ar. weiß, 2 mm gr., rund; Rst. 10—16, 1—1,5 cm lg., 5—7 davon oben ein aufgerichtetes Bündel bildend, die übrigen um die Ar. strahlend; Mst. 1, etwas stärker, 1,5 cm lg., etwas gebogen, unten gelb, oben schwarzbraun, später grau mit gelblicher Spitze, diese etwas auswärts gekrümmt; Bl. 5,5 cm lg., ca. 6 cm 0; Sep.: äußere bräunlichgrün, innere gelblich mit rotbrauner Mittellinie; Pet. schmal, ganzrandig, oben ausgezähnelt, gelb; Stbl. rötlich; Gr. kremgelb; N. 8, hell gelb- grün; Fr. ? — Mexiko (Puebla, Calipan bei Te- huacan). Coryphantha ealochlora Böd. (2:1) K. basal sprossend, gedrückt, schwärzlich-grün; W- kugelig-ovoid; Ar. anfangs wollig, Ax. kahl; St. 12—15, sehr dünn, gerade, reinweiß, 1,5 cm lg., davon 3—5 oben oft abgeplattet; Bl. weißlich-kremfarben; Pet. schmal. — Mexiko. Coryphantha chlorantha Eng. (1) K. zylindrisch, bis 25 cm h., bis 8 cm 0; W. dicht stehend, von St. verdeckt; Rst. grau; Mst. 4—9, rosa zu Anfang, dünn, bis 2,5 cm lg. bzw. mit roten oder braunen Spitzen; Bl. ca. 3,5 cm 0, gelblich oder grünlichgelb; Pet. schlankspitz; Fr. 2,5 cm lg., grün, oben mit 5—6 kleinen Seh. — USA (Süd- Utah, West-Arizona und Mittel-Nevada bis Südost- Kalifornien), v. deserti (Eng.) Backbg. unterscheidet sich hauptsächlich durch nur 3—5 Mst., weiß, braun gespitzt; Bl. 2,5 cm 0, strohgelb. Die Pflanze bildet dichte Gruppen, Einzelköpfe bis 12,5 cm h. und bis 7,5 cm 0. Es scheint auch Stücke mit rötlich gespitzten St. zu geben. Die Varietät ähnelt etwas C. alversonii und gehört wie diese zu den schönsten Corýphantha-Arten, vor allem durch die dichte Bestachlung. Coryphantha clava (Pfeiff.) Lem. (2: 2) K. später sprossend; Tr. säulig bis + keulenförmig, bis über 30 cm h. und bis 10 cm 0, bläulich-graugrün; W. nach Bz. 8:13, 1,5 cm h., schief gestutzt konisch; Dr. rot; Rst. (7—) 8—10 oder mehr, dünnpfriemlich, stechend, der längste untere bis 1,4 cm lg.; Mst. (1—) 3—4, bis 2 cm lg.; St. kastanienbraun, später honiggelb, Fuß dunkler; Bl. 5 cm lg., 4 cm 0, glänzend-gelb. — Mexiko (Hidalgo), v. schlechtendalii (Ehrenbg.) Heinr. unterscheidet sich durch schwächere Bestachlung; Dr. gelb. Coryphantha clavata (Scheidw.) Backbg. (1) K. zylindrisch bis keulig, Scheitel reichlich bewollt; Wz. rübig, weißlich; Tr. dunkel-lauchgrün, manchmal rötlich getönt, bis 7 cm 0; W. nach Bz. 5:8, 8:13, ± schief kegelig, bis 2 cm lg.; Dr. 1—2, rot;
104 Coryphantha Ar. und Ax. weiß; Rst. bis ca. 9, pfriemlich, anfangs bräunlich, Fuß (immer ?) rot, 8—15 mm lg.; Mst. 0—1, gelblich bis braun, oft oben dunkel quer- gebändert; Bl. bis 5 cm lg., 4 cm 0; Pet. bis 7 mm br.; Ov. 1,5 cm lg.; S. mahagonibraun, gebogen- birnförmig, deutlich netzartig gefeldert. — Mexiko (Hidalgo und angrenzende Gebiete der Staaten Querétaro und Mexico). Die Sep. sind nur selten etwas gewimpert. v. ancistracantha (Lem.) Heinr. : mit hakigen Mst. v. radicantissima (Quehl) Heinr.: K. mehr kugelig, seltener verlängert und wenig sprossend; Wz. möhrenartig, bis 1 cm lg., gelblich (1); W. nach Bz. 8:13, kegelig ansteigend; Ar. (wie der Scheitel) schwach bewollt; Bl. 2—2,5 cm lg., 1,8— 2,5 cm 0; Pet. weniger als beim Typus der Art, gelb, z. T. (wie die Sep.) mit rötlicher Mittellinie; Sep. ganzrandig; S. heller braun als bei v. clavata, undeutlich gefeldert. — Mexiko (Staat Guana- juato und SW-San Luis Potosi). Die früheren Beschrbg. sind ohne genaue Standortsangabe. Auch Quehl kannte keine Herkunft der v. radicantissima, aber deren kleine Blüten und gelblichen Wz. gestatten die Klärung gemäß den heute bekannten Standorten. Nach Buchenau, der die Gruppe genauer untersuchte, stammt der Typus der Art nicht aus S. Luis Potosf. Schumanns Standortsangabe unter „Mam. raphidacantha": (bei Jaral) ist nach Buchenau unzutreffend; der Ort soll in Guanajuato liegen. Vielleicht hatte Schumann schon v. radicantissima vor Augen. Die Pflanzen mit weißlichen Wz. und meist längerem Körper sind danach als Typus der Art anzusehen, mit größeren Blüten und längeren Warzen. Längliche Pflanzen aus S. Luis Potosf, mit längeren Mst. scheinen zwischen v. radicantissima und v. clavata eine Zwischenstellung zu haben. Zu einer Trennung konnte ich mich demnach noch nicht entschließen. Die Drüsen der C. clavata sind nach Buchenau in der Jugend weißlich-gelb (in Hidalgo beobachtet). C. exsudans (Zucc.) Lem. ist daher möglicherweise mit v. clavata identisch. Coryphantha columnaris Lahm. (1?) K. einzeln, säulig, bis 17 cm h., bis 6 cm 0; W. schlank, bis 1,2 cm lg.; Rst. 10—18, 5—12 mm lg., weiß, braunspitzig; Mst. 4, hellbraun, einer abstehend und länger; Bl. 6,5 cm lg., purpurn; Fr. blaßgrün. — USA (Oklahoma, bei Altus; selten). Coryphantha compacta (Eng.) Br. & R. (2:1) K. einzeln, gedrückt-rund, bis 6 cm h., bis 5—8 cm 0; W. nach Bz. 13:21; Rst. 14—16, steif, anliegend, 1—2 cm lg., weißlich; Mst. meist 0; Bl. nur 2 cm lg. und br., gelb. — Mexiko (Chihuahua, Cosihuiriachi). Coryphantha conimamma (Lke.) Berg. (2:1) K. kugelig bis ellipsoidisch, bis 10 cm 0, glänzenddunkelgrün; Scheitel reichwollig; W. nach Bz. 5: 8, bis 1,5 cm lg., dick-kegelig; Rst. 6—9, pfriemlich, bis 12 mm lg.; Mst. 3—4, gekrümmt, bis 2,2 cm lg.; Bl. 5 cm lg., grünlich-gelb, kurz und breittrichterig. — Mexiko. Coryphantha connivens Br. & R. (2:1) K. kugelig bis gedrückt-rund, bis 10 cm 0; Scheitel schwachwollig; Rst. 8—10 dünne im Ar.-Oberteil, büschelig aufwärts gerichtet, hornfarben und schwarzspitzig, 5—6 pfriemliche seitlich und abwärts gerichtet, nur + hornfarben oder etwas dunkler; Bl. rein gelb, bis 7 cm 0. — Mexiko (nahe der Hauptstadt). Coryphantha cornilera (DC.) Lem. (2:1) K. meist einzeln, bis 12 cm h., kugelig bis kurzzylindrisch, blaß- bis graugrün; W. nach Bz. 5:8, bis 2,5 cm lg., fast rhombisch; Ax. weiß; Ar. anfangs stärker weißwollig, elliptisch; Rst. 7—9, bis 9 mm lg., wachsgelb; Mst. 0—1, kräftig, bis 15 mm lg-» db gebogen, oben schwärzlich, unten braun; Bl. bis 6 cm lg., bis 5 cm 0, zitronengelb: Stbl. rosenrot, oben gelb. — Mexiko (Hidalgo, Gegend von Ixmiquilpan). Beschreibung nach K. Schumann, dessen Abb. 81 in Gesamtbschrbg. oben keine gebüschelten Rst. zeigt. Von dieser Beschrbg. weicht ab die Rümplers (Rst. 20, obere gebüschelt; Mst. bis 3) und die von Britton & Rose (Rst. 16—17; Bl. 7 cm 0, mit rot getönt). Wahrscheinlich ein Artkomplex, in dem noch 1—2 var. aufgestellt werden müssen. Buchenau fand bei Oaxaca eine Pflanze mit ca. 12 Rst., die oberen gebüschelt, feiner; Mst. 1, 1 cm lg.; Bl. ca. 3,5 cm lg., bis 6 cm 0; Sep. gelb mit brauner Mittellinie; Pet. schmal lanzettlich, oben gefranst, mit längerer Spitze, gelb; Stbf. tief rot; N. blaßgrün. Dies scheint die von H. Bravo als Cor. calipensis beschriebene Pflanze zu sein; eine Art, die der von Rümplers Beschrbg. („mit oben gebüschelten Rst.") nahestehen mag. Es scheint unklar zu sein, zu welcher der älteren Beschreibungen De Can- dolles Name gehört. Cor. pseudoradians H. Bravo gehört offenbar auch zu dieser Artengruppe, hat aber 13 W.-Spiralen. Coryphantha cornuta (Hildm.) Berg. (2:1) K. einzeln, gedrückt- bis halbkugelig, bis 5 cm h., bis 8 cm 0; Scheitel reich wollig; W. graugrün, nach Bz. 5:8, + dachziegelig deckend, bis 1,7 cm lg. und br.; Ar. schmutzig gelbweiß; Rst. 6—7, strahlend, zusammengedrückt, obere 4—6 mm lg., untere 6—8 mm lg., weißlich, oft hornfarben, braunschwarz gespitzt; Mst. 1, stärker, bis 8 mm lg., abwärts gekrümmt; Bl. gelb, im Verblühen rosa. — Mexiko. Coryphantha daimonoceras (Lem.) Lem. (2:1) K. breitrund, graugrün; W. oben abgebogen, stark; Rst. bis 10 und mehr, grau, z. T. gelblicher Fuß,
Coryphantha 105 oberste gebüschelt; Mst. bis 3—5, zuweilen 4 über Kreuz, ca. 1 cm lg., schmutzig hornfarben, oben dunkel, ± gebogen; Bl.? — Mexiko (Sierra de la Paila). Coryphantha delaetiana (Quehl) Berg. (2:1) K. später rasenförmig, Einzelkopf bis 8 cm h., bis 5 cm 0, erst frisch-, dann lauchgrün; W. 1 cm lg., fast rhombisch; Ar. rund, nur anfangs wollig; Rst. bis ca. 15, dünn; Mst. 1, leicht gebogen, etwas kräftiger, bis 2 cm lg., schwarz, Basis hell, die randständigen nur oben + dunkelspitzig; Bl. gelb. — Mexiko (Coahuila). Coryphantha densispina Werd. (2:1) K. eiförmig; W. anfangs dickkegelig, später unten rhombisch; Ax. kahl; Rst. im Kreis, bis 25, derb- nadelig, bis 2 cm lg., grauweiß; Mst. 4, derber pfriemlich, dunkler, schwach gebogen, bis ca. 2 cm lg.; Bl. rein gelb, 5 cm 0. — Mexiko (Coahuila, San Pedro). Coryphantha deserti (Eng.) Br. & E.: Coryphantha chlorantha v. deserti (Eng.) Bagkbg. Coryphantha dilficilis (Quehl) Berg. (2:1) E. einzeln, flachkugelig, graugrün bis blaugraugrün, bis 6 cm h., bis 8 cm 0; Scheitel schwachwollig; W. rhombisch, 2,5 cm br., dachziegelig stehend; Ax. schwach wollig, bald kahl wie auch die Ar.; Rst. 12—14, die oberen bis 2 cm lg., die unteren bis 1 cm lg., glashell, z. T. bräunlich gespitzt; Mst. 4, drei davon stärker als die Rst., rötlich hornfarben, dunkler oder schwarz, bis ca. 2 cm lg., drei abwärts gekrümmt; Bl. 4—5 cm 0, reingelb. — Mexiko (Coahuila). Ähnliche, stärkertriebige Pflanzen ohne auffällige Ax.-Wolle am Triebende (unbenannt?) werden auch so genannt. Coryphantha durangensis (Rge.) Br. & R. (2:1) K. einzeln oder kleine Gruppen, kurzzylindrisch, Einzelköpfe bis ca. 10 cm lg., graugrün; W. nach Bz. 5 : 8, dachziegelig stehend; Ax. anfangs stärker wollig; Rst. 6—8, nadelig, hell, spreizend, bis 1 cm lg.; Mst. 1, anfangs schwarz; alle St. später hellgrau; Bl. 2 cm lg., bis 4 cm 0, kremfarben bis blaß zitronengelb. — Mexiko (Durango). Coryphantha eehinoidea (Quehl) Br. & R. (2: 2) K. einzeln, kugelig oder etwas breitrund, bis 6 cm 0, dunkel graugrün, ganz von St. eingehüllt; W. 1,5 cm h.; Dr. 1—3, grau (oder rot?); Ar. anfangs wollig; Rst. 20—25, zweireihig übereinander, bis 1,5 cm lg., weiß, dunkelspitzig; Mst. (1—)2(—3), stärker, bis 1,5 cm lg., einer vorgestreckt, hornfarben; Bl. 6—8 cm br., gelb (verblühend gelblich-rosa?); Stbf. gelb und auch rot. — Mexiko (Durango). Coryphantha echinus (Eng.) Br. & R. (2:1) K. einzeln, kugelig oder fast konisch, 3—5 cm 0, fast ganz von St. bedeckt; W. dick, länglicheiförmig; Rst. zahlreich, 16—30, 10—16 mm lg.; Mst. 3—4, drei obere aufgerichtet, einzelne vorgestreckt und stärker, bis 2,5 cm lg., Basis verdickt, oft schwärzlich; Bl. 2,5—5 cm lg., gelb. — USA (West-Texas), Nord-Mexiko (Coahuila). (Abb.75.) Coryphantha elephantidens (Lem.) Lem. (2:1) K. einzeln, gedrückt-kugelig, bis 14 cm h., bis 19 cm 0; W. sehr groß, etwas abgeflacht, bis 4 cm lg. bzw. am Grunde zuweilen bis 6 cm br.; Ax. dichtwollig; Ar. nur anfangs wollig; St. 8 randständig, pfriemlich, bis 2 cm lg., zuerst gelblich oder bräunlich mit gelbem Fuß, später bräunlich; Bl. bis 10 cm br., tiefrosa bis weiß mit rotem Schlund. — Mexiko (Michoacan). Coryphantha erecta (Lem.) Lem. (2: 2) K. zylindrisch, sprossend, zuerst aufrecht, bis liegend, größere Kolonien bildend, gelbgrün, Einzeltriebe bis 8 cm 0; Scheitel weißwollig; W. nach Bz. 5: 8, kegelig, bis 8 mm lg.; Ar. anfangs wollig; Ax. reich wollig, mit erst gelben, dann braunen Dr.; Rst. 8—14(—18), bis 1,2 cm lg.; Mst. 2 (—4), bis 2 cm lg.; St. alle bernsteingelb, später gelbbraun, pfriemlich, stechend, später dunkler; Bl. (5,5—) 7 (—7,5) cm 0, hellgelb. — Mexiko (Hidalgo). Coryphantha exsudans (Zucc.) Lem. (2: 2) K. ± zylindrisch; W. dick, dunkelgrün; Ax. fast kahl; Dr. gelb; Ar. anfangs kaum wollig, bald kahl; Rst. 6—7, dünn, gerade, gelblich, ziemlich gleich lang; Mst. 1, kaum unterschieden, gerade, gelb, braunspitzig; St. 6mm—1,1cm lg.; Bl. gelb. — Mexiko (Hidalgo). Wahrscheinlich identisch mit C. clavata. Coryphantha georgii Böd. (2: 2) E. gedrückt-kugelig, bis ca. 7 cm h., 4 cm 0, dunkel-laubgrün; Scheitel wollig; W. nach Bz. 8:13, 1,2 cm lg.; Ax. wollig bis kahl; Dr. rot; Ar. nur anfangs wollig; Rst. 8—9, nadelig, bis 1,2 cm lg., matt hornfarben bis weißlich, dunkel gespitzt; Mst. 1, bis 2 cm lg., derber, später bis 3, ± braun, Basis dunkler und verdickt; Bl. ca. 2 cm lg., 3,5 cm 0, glänzend hell-kremfarben bis weißlich; Sep. karmin mit hellem Rand. — Mexiko (San Luis Potosf, bei Alvarez). Coryphantha gladiispina (Böd.) Berg. (2:1) K. ± ovoid, bis 10 cm h., 6 cm 0, glänzend dunkelgrün; Wz. rübig; Scheitel bestachelt, wenig wollig; W. nach Bz. 8:13, kegelig, später dachziegelig deckend; Ar. kahl; Rst. 10—12, bis 1,5 cm lg., glasig-grau, dunkelspitzig, Basis gelblich, verdickt, bis 2 cm lg., die oberen büschelig stehend; Mst. 4, bis 2,5 cm lg., weißgrau mit langer braunschwarzer
106 Coryphantha Spitze, basal verdickt; Bl. reingelb. — Mexiko (Coahuila, Parras). Coryphantha guerkeana (Böd.) Br. & R. (2: 2) K. flachkugelig, bis 6 cm h., 8 cm 0, heller bis dunkler lauchgrün; Scheitel reich wollig; W. dick, 1,6 cm lg.; Ax. wollig; Dr. rot; Ar. nur anfangs wollig; Rst. 7, bis 1,5 cm lg., hell-hornfarben, daneben oben 3—4 dünnere, büschelige Beist.; Mst. 2—3, vorspreizend, plump, oft 6kantig, unten verdickt, 1,5—2 cm lg., weißlich-hornfarben, Oberseite ockergelb bis orangebraun; Bl.gelb. — Mexiko (Durango, bei Durango). Coryphantha hesteri Y. Wright: s. Escobaria hesteri (Wright) F. Buxb. Coryphantha impexicoma Lem. soll sich lt. K.Schumann von Cor. radians nur durch zahlreichere, verflochtene Rst. und fehlenden Mst. unterscheiden. Nur eine Form? Coryphantha kieferiana Berg, ist nach Bödeker nur eine Standortsform von Cor. poselgeriana, den Abb. nach ohne obere St.-Bündel bzw. mit weniger und derberen Rst., diese unterseits abgeflacht, anscheinend der einzige Unterschied von v. poselgeriana. Coryphantha longicornis Böd. (2:1) K. breitrund bis kugelig, bis 10 cm 0, später bis 20 cm h., mattglänzend laub- bis graugrün; Scheitel wenigwollig; W. nach Bz. 8:13; Ar, nur anfangs wollig; Rst. 12, hell-hornfarben, dünnpfriemlich, dunkelspitzig; Mst. 3, die zwei oberen bis 1 cm lg., der untere bis 2,5 cm lg., alle derber, bräunlich hornfarben, dunkelspitzig; Bl. seidig reingelb; Fr. bis 15 mm lg. — Mexiko (Nord-Durango). Coryphantha maiz-tablasensis Backbg. (2:1) K. anfangs rundlich, bis 3 cm h., 5,5 cm 0, sprossend, bläulichgrün; W. ca. 1cm lg.; Rst. 6—7, strahlend, fest, grauweiß, bis 1,2 cm lg., anfangs schwarzspitzig; Mst. 0; Bl. gelblich. — Mexiko (San Luis Potosi, Ciudad Maiz). Coryphantha marstonii Elz. U. Clov. (2:1) ist eine polsterbildende, ziemlich kleinblütige, seltene Art mit 4—5 weißborstigen Rst. und 2—3 braunen Mst., bis 1cm lg.; Pet. gelb. — USA (Utah, bei Boulder). Coryphantha melleospina H. Bravo (2:1) K. kugelig; W. nach Bz. 8:13; Rst. 17—19, pfriemlich, stark, bis 12 mm lg., kammförmig stehend, zurückgebogen, rötlich gelbbraun, etwas verflochten; Mst. 0 oder nur gelegentlich einzelne; Bl. und Fr. unbekannt. — Mexiko (Oaxaca, bei Huajuapan de Leon). Coryphantha neoscheeri Backbg. (2: 2) E. kugelig, sprossend, graugrün; W. stumpf kegelig, dick, fast doppelt so lg. wie br.; Ax. breit; Dr. klein; Rst. 8—9 (—10), bis 1,9 cm lg.; Mst. 1, 3 cm lg., gerade; St. gelb, oft weißlich, gelb, rot, braun oder schwarz gespitzt, kräftig bis fast pfriemlich; Bl. 5 cm 0, strohgelb, außen mit rötlichem Mittelstreif; Stbl. rosenrot; Gr. blaßgrün. — Mexiko (Hidalgo, Mineral del Monte). Coryphantha nickelsae K. Brand. (2: 2) E. kugelig, dicht sprossend, blaßgrün, 7 cm h., mitunter reif ig oder rötlich; W. niedrig; Dr. zuweilen an oberen Ar.; Rst. 14—16, obere etwas flach, erst spreizend, dann zurückgebogen, 8—10 mm lg., unten gelblich, schwarzspitzig, dann ausbleichend; Mst. meist 0 oder später vereinzelt 1; Bl. hellgelb, mit roter Mitte, 6—7 cm br.; Fr. fast kugelig, bis 7 mm lg. — USA (Texas, Laredo) bis Nord-Mexiko (Nord-Nuevo Leon). Coryphantha obscura Böd. (2:1) E. einzeln, länglich-ovoid, bis 11 cm h., bis 9 cm 0, mattglänzend schwarzgrün; Scheitel wenig wollig; W. nach Bz. 8:13, fast dachziegelig, ca. 2 cm lg.; Ar. nur anfangs wollig; Rst. Ca. 10, hell-hornfarben, gerade, steif, dünnpfriemlich, zuweilen etwas schwarzspitzig; Mst. 4, ähnlich den Rst., oben pechschwarz, am Grunde verdickt; Bl. 5 cm 0, orangegelb, rotschlundig; Fr. blaßgrün, groß. — Mexiko (Nuevo Leon, im Norden und bei Lampazos). Coryphantha octacantha (DC.) Br. & R. (2: 2) E. einzeln bis gruppenbildend, zylindrisch, bis 50 cm h., bis 4—6 cm 0; W. nach Bz. 6: 8, kegelig, bis 2,5 cm lg.; Dr. in den Ax., 1 (—2), rot; Ar. anfangs gelb- bis weißfilzig; Rst. 6—8, bis 1,5 cm lg., anfangs honiggelb bis heller, auch schwarzspitzig; Mst. 1—2, größer und stärker, bis 2,5 cm lg., bräunlich; Bl. 3 cm lg., bis 6 cm br., strohgelb; Gr. gelb oder rot. — Mexiko (Hidalgo, bei Pachuca und bis zur Quebrada Venados). Coryphantha ottonis (Pfeiff.) Lem. (2: 2) E. kugelig bis zylindrisch, bis 12 cm h., bis 8 cm 0, dunkel graugrün; W. dick, Furche wollig; Ax. weißfilzig; Dr. rot; Ar. anfangs weißfilzig; Rst 8—12, fast gleich lang, steif, gelblich, braunspitzig; Mst. 3 (—4), + im Kreuz, steifer, stärker, + gelblich, später braun und obere Hälfte weißlich, bis 1,8 cm lg., der längste stark gekrümmt; Bl. über 5 cm br., wsiß. — Mexiko (Hidalgo, Mineral del Monte). Coryphantha pallida Br. & R. (2:1) E. einzeln oder bis 10 Köpfe,(einzelne bis 12 cm 0, bläulich-grün; W. in 13 Spiralen, kurz, dick, genähert; Rst. 20 oder mehr, weiß, anliegend; Mst. bis 3 oder mehr, der unterste vorgestreckt oder abwärts weisend, schwarz oder -spitzig; Bl. hellgelb,
Coryphantha 107 5—7 cm 0; Stbf. rot; Fr. grünlich-braun, 2 cm lg. — Mexiko (Tehuacan). Coryphantha palmeri Br. & R. (2:1) K. kugelig, blaßgrün; W. in 13 Spiralen, dichtstehend; Rst. 11—14, ringsum strahlend, kräftiger, gelblich, oft schwarzspitzig; Mst. 1, kräftig, rund, vorgestreckt, hakig; Bl. 3 cm lg., gelb bis heller. — Mexiko (Durango, Zacatecas, Coahuila). Coryphantha pectinata (Eng.) Br. & R. (2:1) K. kugelig, meist einzeln, 3—6 cm 0; W. bis 1,2 cm lg., in 13 Spiralen; St. 16—24, + anliegend bis zurückgebogen, 1,2—1,8 cm lg., gelblichweiß, schwarz- spitzig; Bl. 6 cm lg., gelb, Schlund (immer ?) grün; Pet. grannenspitzig. — USA (West-Texas, am Rio Pecos) bis Nord-Mexiko. Coryphantha pirtlei Werd. (2:1) ist eine seltene, + kugelige, kleine Art, bis 7 cm h., gelbwolligem Scheitel, 8—11 Rst., bis 8 mm lg., 1—3 Mst. gelb, schwarzspitzig, basal verdickt; Bl. 3,6 cm lg., rosa. — USA (Texas, Starr County). Coryphantha poselgeriana (Dietr.) Br. & R. (2: 2) K. halbkugelig, + blaugrau-grün, ziemlich groß werdend; W. groß, halbkugelig, unten bis 2,5 cm br.; Ax. anfangs filzig; Ar. ziemlich klein, fast kahl; Rst. 5—7, bis 2 cm lg., zweischneidig, rotbraun, ziemlich kräftig; Mst. 1, 4 cm lg., unten rotbraun, oben weißlich, kräftig-pfriemlich; Bl. bis 6 cm lg., anfangs oft gelblich mit rotem Schlund, ungefähr vom 2. Tag an rosafarben. — Mexiko (Coahuila, bei Saltillo). Die Dr. sollen hellrot sein, v. valida (J. A. Purp.) Heinr. hat mehr breitkegelige W.; die K. werden bis 22 cm h., bis 14 cm 0; Dr. 3—4; Rst. 5—6 und am oberen Ar.-Rand mehrere dünne St., aufgerichtet; Mst. 1, bis 5 cm lg., rund; St.: randständige fast ganz brandschwarz (oben), mittlerer anfangs gelblich-horn- farben, alle St. unten verdickt; Bl. bis 6 cm Ig., seidig hell- bis dunkelrosa (s. auch unter C. kie- feriana). Coryphantha pseudechinus Böd. (2: 2) K. + eiförmig, nur zuweilen sprossend, bis 9 cm h., bis 5 cm 0, laub- bis graugrün; Scheitel schwachwollig; W. nach Bz. 5:8 und 8:13, ca. 1 cm lg.; Ax. wollig; Dr. 2—3, gelblich; Ar. anfangs schwach wollig; Rst. 18—25, dünnpfriemlich, bis 1,5 cm lg., grauweiß bis braun oder fast schwarz; Mst. 1, vorgestreckt, etwas länger, ebenso gefärbt; Beist. 2—3, im Oberrand der Ar.; Bl. 2 cm lg., 3 cm 0, violett- rosa, Rand heller; Fr. gelblich-grün, 1,5 cm lg. — Mexiko (Sierra de la Paila). Coryphantha pseudonickelsae Baokbg. (2: 2?) K. sprossend, Einzelköpfe bis 5 cm h., 6 cm 0; W. hochgezogen, 1cm lg.; Ax. nur am Scheitel wollig; Rst. 15—18 grauweiß, bis 1,6 cm lg.; Mst. 1, anfangs schwarz, bald weißgrau, gefleckt, Spitze schwarz; Bl. blaßgelblich, 3,5 cm 0. — Mexiko (Durango). Coryphantha pseudoradians H. Bravo (2: 1) K. kugelig, einzeln, graugrün; W. in 13 Spiralen, unten fast rhombisch; Ar. oval; Rst. 13—15, 3—5 aufwärts gebüschelt; Mst. 0—1—2, meist 0, im oberen Ar.-Teil; Bl. 3 cm lg., 7 cm 0, fahl gelblich. — Mexiko (Oaxaca, Tejupan-Suchixtlahuaca). Coryphantha pycnacantha (Mart.) Lem. (2:1) K. eiförmig bis kurzzylindrisch, bis 10 cm h., 5—7 cm 0, bläulich-grün; Ax. reichwollig; W. unten rhombisch, fast 2,5 cm br., bis 1,5 cm lg., stumpf; Ar. anfangs wollig; Rst. 10—12, schlank, bis 1,6 cm lg., schwach gebogen, gelblich, dunkelspitzig; Mst. 4, kräftig, mehr gebogen, bis 2,6 cm lg.; Bl. 4—5 cm lg. und 0, zitronengelb. — Mexiko (Oaxaca). Coryphantha radians (DC.) Br. & R. (2:1) K. kugelig bis schwach verlängert, einzeln, grün, 5—7 cm 0; Scheitel stachlig und filzig; Rst. 12—20, meist 16—18, bis 1,2 cm lg., kammförmig angelegt, bis 1,2 cm lg., steif, anfangs rauh, weiß, gelblich, auch braunspitzig; Mst. meist 0; Bl. zitronengelb, bis über 7 cm 0. — Mittel-Mexiko (Hidalgo usw.). Coryphantha r(h)aphidacantha Lem.: Coryphantha clavata (Scheidw.) Backbg. Coryphantha ramillosa Cut. (2:1) K. meist einzeln, gedrückt-rund, graugrün, bis 8 cm h., 6—9 cm 0; W. 2 cm lg., unten 2,5 cm br., aufwärts anliegend; Rst. 14—20, 1—3,5 cm lg., abstehend, grauweiß; Mst. 4, etwas kräftiger und länger, der unterste herabgebogen, zuerst braun, dann grau und dunkelspitzig; Bl. 6,5 cm lg., ziemlich breit, + rosa, nach innen heller. — USA (Texas). Coryphantha recurvata (Eng.) Br. & R. (2: 2) K. gedrückt-kugelig, bis 20 cm 0, oft Polster bis 60 cm br., mit bis 50 Köpfen; W. niedrig; Dr. ?; Rst. 20—30, kammförmig stehend, gelb bis grau, dunkelspitzig; Mst. 1 (—2), dunkler, zurückgebogen, bis 2cm lg.; Bl. bis 3,5 cm lg., zitronengelb, außen bräunlich; Fr. grün, kugelig, ca. 7,5 mm 0. — USA (Arizona), Mexiko (Nord-Sonora). Coryphantha reduncuspina Böd. (2:1) K. einzeln, kugelig bis länglich, bis 10 cm 0, glänzend gelb- bis laubgrün; Scheitel locker stachlig; W. nach Bz. 13: 21, ovoid-kegelig, aufgerichtet, bis 1 cm lg.; Ax. wollig; Ar. nur anfangs schwachwollig; Rst. 15—20, steif nadelig, verflochten, bis 1,2 cm lg., weißlich bis strohgelb, oft bräunlich- spitzig; Mst. 2—3, derb, vorgestreckt und abwärts gebogen, bis 2,5 cm lg., anfangs schwarzbraun, dann 8 Kakteenlexikon
108 Coryphantha heller bis gelblich-hornfarben; Bl. 4—5 cm 0, rein gelb; Stbf. und Schlund rot. — Mexiko (Tamaulipas bis (?) Coahuila). Coryphantha retusa (Pfeiff.) Br. & R. (2:1) K. gedrückt-kugelig, bis 10 cm 0; Scheitel stark- wollig; W. ziemlich groß; Ar. elliptisch; St. 6—12, nur randständig, angepreßt, pfriemlich, die 2—3 obersten nadelig, alle gelblich bis bräunlich; Bl. ca. 3 cm lg., 4 cm 0, gelb. — Mexiko (Oaxaca); v. pallidispina Backbg. weicht durch meist 15 Rst. ab, davon 3 dünnere aufgerichtet, alle blaß- grau; die W« nach Bz. 13 :21 stehen gedrängter als beim Typus der Art. Coryphantha robustispina (Schott) Br. & R. (2:1) K. rund oder länglich, einzeln oder sprossend, Einzelkopf bis 15 cm lg., dicht bestachelt; W. groß, bis 2,8 cm lg., in 13 Spiralen, dicht gepreßt, blaß-grau- grün; Rst. 12—15, die untersten 3 sehr kräftig, bräunlich, die obersten weicher, die állerobersten 2—3 gebüschelt, ziemlich weich und blaß; Mst. 1, sehr stark, aufgerichtet, + gekrümmt bis ± hakig, gelb, bis 3,5 cm lg.; alle stärkeren St. am Grunde verdickt; Bl. 3,75 cm 0, gelb (bis ?) lachsfarben oder sogar weiß. — USA (Süd-Arizona) bis Nord- Mexiko (Nord-Sonora). Coryphantha roederiana Böd. (2:1) E. länglich bis elliptisch, bis 11 cm h., 7 cm 0, wenig sprossend, glänzend-dunkellaubgrün; Scheitel ziemlich wollig; W. nach Bz. 8:13, locker, kegelig, aufgerichtet, ca. 16 mm lg.; Ax. und Ar. nur anfangs starkwollig; Rst. 10—12, steif nadelig, bis 1,8 cm lg., grauweiß, die oberen dunkelspitzig; Mst. 1, bis 1,6 cm lg., dicker, gebogen, bereift-hell- bis dunkelbraun; später noch 3 obere dünne St.; Bl. 5 cm 0, gelb. — Mexiko (Süd-Coahuila). Coryphantha salm-dyckiana (Scheer) Br. & R. (2:1) E. meist einzeln, 10—15 cm 0, breitrund, hellgrün; Seheitel stachlig und weißwollig; W. + rhombisch, 1 cm lg., fast dachziegelig stehend; Ar. nur anfangs spärlich-filzig; Rst. 7—15, bis 1,5 cm lg., grau oder weißlich, einige aufrecht gebüschelt; Mst 1—4, bis 2,5 cm lg., rötlich bis schwarz, der unterste am kräftigsten, bis 2,5 cm lg., leicht gebogen; Bl. 4 cm lg., blaßgelb; Stbf. grünlich. — Mexiko (Chihua- hua). Coryphantha schwarziana Böd. (2: 2) E. einfach, länglich-eiförmig; W. kurz-kegelig, unten ca. 8 mm dick; Ax. anfangs schwach wollig; Ar. oval; Rst. bis 20, nadelig, oft schwach gebogen, bis 9 mm lg., weißgrau; Mst. 0—1, dünnpfriemlich, gerade, abstehend, etwas länger, gelblich-hornfarben, dunkelspit7'g; Bl. blaßgelb (?). — Mexiko (Guanajuato). Die Dr.-Farbe ist nicht angegeben. Coryphantha scolymoides (Scheidw.) Berg. (2:1) E. kugelig, blaßgrün, später eiförmig; W. dachziegelig gestellt, anliegend; Ax. bewollt; Ar. nur anfangs wollig; Rst. (12—) 14—20, anfangs weniger, hell ± dunkelspitzig, bis 2 cm lg.; Mst. (1—) 3 (—4), bis über 3,5 cm lg., + gekrümmt, dunkler; Bl. über 5 cm 0, gelb mit rotem Schlund; Pet. ausgezähnelt. — Mexiko (im Norden). Coryphantha speciosa Böd. (2:1) E. einzeln, kugelig bis kurz-eiförmig, glänzend dunkel-laubgrün bis blaugrün, bis 9 cm h., 8 cm 0; Scheitel wollig; W. nach Bz. 8:13, ± schlankkonisch, 2,5 cm lg.; Ar. anfangs starkwollig; Rst. 7—9, mäßig pfriemlich, die oberen dichter stehenden etwas dünner, 1,5—1,7 cm lg., grauweiß, schwarzspitzig, die oberen rückseits pechschwarz; Mst. 4, der untere abwärts gerichtet, rückseits schwarz; Bl. 6 cm groß, goldgelb mit dunkler Mitte. — Mexiko (Coahuila, westlich von Monclova). Coryphantha sulcata (Eng.) Br. & R. (2:1) E. sprossend, Einzelköpfe bis 12 cm 0; W. groß, bis 1,2 cm lg., locker, weich, nicht auswärts gebogen; Rst. 12—14, nadelig dünn, gerade, weiß; Mst. zuerst 0, dann mehrere fast anliegende, 1 kräftiger, auswärts gebogen; Bl. bis über 5 cm 0, gelb mit roter Mitte. — USA (Süd-Texas). Coryphantha suleolanata (Lem.) Lem. (2:1) (T.) E. gedrückt-kugelig, sprossend, bis 5 cm h., 6 cm 0 oder mehr; W. unten etwas ökantig, oben konisch; Ax. zuerst starkwollig; Rst. 9—10, ungleich, bis 1,6 cm lg., bräunlich, schwarzspitzig, anfangs weißlichgelb und purpurspitzig; Mst. 0; Bl. groß, gelb. — Mexiko (Hidalgo, Mineral del Monte). Coryphantha unicornis Böd. (2: 2) E. erst einzeln, dann sprossend, gruppenbildend, glänzend hell-blaugrün, Einzelkopf bis 8 cm 0, kugelig; Scheitel stachlig, mäßig wollig; W. nach Bz. 5: 8, locker, kegelig, bis 1,5 cm lg.; Ax. schwachwollig; Dr. rot; Ar. nur anfangs wollig; Rst. 7—8 (—9), bis 1,5 cm lg., hell gelblich- bis bräunlichgrau; Mst. 1, etwas dicker, bis 2 cm lg., unten knotig, dunkel-rotbraun, zuerst rot; Bl. gelb (?). — Mexiko (Coahuila, Viesca). Coryphantha vaupeliana Böd. (2: 2) E. einzeln, kugelig bis kurz-eiförmig, bis 7 cm 0, matt blaugrün; Scheitel stachlig; W. nach Bz. 8:13, dick, 3kantig bis fast kegelig, ca. 2 cm lg., etwas gekielt; Ax. schwach wollig; Dr. rot; Ar. nur anfangs wollig; Rst. ca. 15, die oberen büscheligen dünner, bis 1,5 cm lg., reif ig schmutzig-weiß, braunspitzig, die übrigen pfriemlich, 8—9, ca. 1,2 cm lg., unten verdickt; Mst. 4, dicker und derber, bis 2 cm lg., unten knotig, matt graugelb, braunspitzig; Bl. groß, gelb. — Mexiko (Tamaulipas, Jaumave).
Coryphantha — Cryptocereus 109 Coryphantha villarensis Backbg. (2: 2) K. einzeln, anfangs kugelig, später gestreckt, bis 15 cm h., bis 13 cm 0, fast schwarzgrün; W. groß, 3 cm lg.; Al. anfangs reichwollig; Dr. gelb; Rst. 9—11, 5—15 mm lg., zuerst gelblich, Basis und Spitze dunkel- oder rotbraun bzw. fleckig, zuletzt schwarzfleckig und -spitzig; Mst. 1, bis 3 cm lg., gelblich, dunkelspitzig, dann weiß, schwarzspitzig, zuletzt schmutziggelb; Bl. 4 cm lg., 5 cm 0, hellgelb. — Mexiko (San Luis Potosf, Villar). Coryphantha vivipara (Nutt.) Eng. (2:1) R. rundlich, einzeln, später sprossend, bis 5 cm 0, 3cmh., zuletzt kleine Gruppen; Rst. (14—) 16 (—22), weiß oder braun; Mst. 1—4, bis 2 cm lg., braun oder gefleckt; Bl. 3,5 cm lg. und br., purpurrosa; Stbf. purpurn oder rosa; Gr. weiß oder rosa; N. blaßgelb oder rosa; Fr. 2 cm lg., 1 cm 0, grünlich bis bräunlich. — Kanada (im Süden), USA (von Kansas bis Nord-Texas). v. aggregata (Eng.) Marsh, bildet später größere Gruppen, Mst. 5—6, weiß, braunspitzig; Bl. 5—7 cm 0. v. arizoniea (Eng.) Marsh, macht ebenfalls größere Gruppen als der Typus der Art; Bl. nur 3,76 cmØ; v. neo-mexicana (Eng.) Backbg. sproßt wenig; Mst. mehrere, weiß, braun- oder seh warzspitzig; Bl. 4—5 cm 0. v. radiosa (Eng.) Backbg. sproßt ebenfalls wenig, Einzelköpfe mehr länglich-rund, Mst. 5—6 (—8); Bl. 3,6 cm 0. Coryphantha voghtherriana Werd . & Böd. (2: 2) K. einzeln, flachrund, derbwurzelig, bis 4,5 cm h., 8 cm 0, glänzend blaugrün; Scheitel etwas weißwollig; W. nach Bz. 5:8, flach- bis kurzkegelig, bis 1,2 cm lg.; Ax. starkwollig; Dr. rot, meist verdeckt; Ar. anfangs stärker wollig; Rst. 5—6, bis 8 mm lg., dünn, rauh, meist weißlich, einige obere auch braun oder schwärzlich gespitzt, schwach basal verdickt; Mst. zuerst 0, erst später 1, abwärts gebogen, bis 1,6 cm lg., wenig derber; Bl. 3 cm 0, hellgelb. Mexiko (San Luis Potosf). Coryphantha werdermaunii Böd. (2:1) K. einzeln, anfangs gedrückt-kugelig, dann mehr eiförmig, bis 8 cm h., 6 cm 0, in höherem Alter ± säulig und seitlich sprossend, hell-graugrün; W. nach Bz. 21:34, pyramidal, 6 mm lg.; Ax. kahl; Ar. kahl; Rst. 15—20, steif nadelig, anliegend, bis 6 mm lg., hell-grauweiß; Mst. erst später im Pflanzen-Oberteil, bis 4, bis 2,2 cm lg., einer leicht gebogen vorgestreckt, + bräunlich, oben dunkler; Bl. 6 cm lg., anfangs oft gelblich mit rotem Schlund, ungefähr vom 2. Tag an rosafarben. — Sep. oben rötlich und so rückseits gestreift. — Mexiko (Sierra de la Paila). Coryphantha Lem.: Weitere Namen siehe auch unter Eseobaria Br. & R. (z. B. G. tuberculosa), Neobesseya Br. & R. (G. wissmannii), Neolloydia Br. & R. (G. ceratites) und Lepidoeoryphantha Backbg. (C. macromeris). Cryptocereus Alex. (32) Phyilocactoide, buschige Pflanzen mit eingekerbten oder ausgezähnten bis ausgelappten Flachtrieben, die trichterigen bis + glockig-trichterigen Blüten mit Stacheln am Ovarium sowie + auch an der Röhre. Die Früchte sind, soweit bekannt, ebenfalls bestachelt. In der Reduktionslinie der „Blatt- kakteen“-Blüten steht das Genus also am Anfang. Kim nach hat zwei Arten zu Eccremocactus gestellt, obwohl dessen Gattungsdiagnose nur von Filzspuren am Ovarium und kahlen Früchten spricht; die Unsicherheit seiner Gliederungsmethode erweist sich auch daran, daß G. imitans von ihm zuerst zu dem cereoiden Genus Werckleocereus Br. & R. einbezogen wurde. Wenn bezüglich E. imitans und E. rosei argumentiert wird, daß der Typus der Gattung Cryptocereus Alex, mehr rankend ist und gelappte Triebe sowie anders gefärbte Früchte hat und die Blüten größer sind, so ist das unbeachtlich, denn die gleichen Unterschiede gibt es z. B. auch bei Epiphyllum; bei Echinopsis sind die Früchte noch unterschiedlicher gefärbt. Bekannt sind bisher 3 Arten. — Verbreitung: Mexiko, Costa Rica, Ekuador. (Gutwüchsig.) Cryptocereus anthonyanus Alex. (T.) K. reich verzweigend; Tr. 7—16 cm br., blattgrün, die Spreiten jeweils gegenüber den Auskerbungen entstehend, 2,6—4,6 cm lg.; Ar. klein, mit kurzen St.; Bl. ca. 12 cm lg., kremweiß; R. 3 cm lg., kräftig, mit bis 6 mm lg. Seh., in den Achseln Filz und Bst.; Ov. noch dichter mit schmutzig-grauem Filz und graubraunen Bst. sowie bis 3 mm lg., steifen und braunen St. — Mexiko (Chiapas, Pico Carrizal). (Abb. 76.) Cryptoeerens imitans (Kimn. & Hutch.) Backbg. (Kimnach: Eccremocactus) K. ähnlich dem der vorigen Art; Ar. mit 1—2 Stächelchen; Bl. nur 6—7 cm lg., weiß; R. über dem Ov. + gebogen, die Seh. mit Wolle; Ov. mit dichten Ar. und bis 4 mm langen St.; Fr. länglich-rund, stachlig. — Costarica (El General Valley, bei Canas). Cryptocereus rosei (Kimn.) Backbg. n. comb. (Eccremocactus rosei Kimn., C. & S. J. (US), XXXIV: 3, 80.1962) K. buschig hängend; Tr. unten + rund, der verbreiterte Teil bis 90 cm lg., 4—8 cm br., mit kräftiger Mittelrippe, rundlich gekerbtem Rand; Ar. mit weißem Filz und 1—4 Stächelchen; Bl. bis 7 cm lg., trichterig; Sep. rötlichgelb bis hellpurpurn; Pet. grünlich-krem; R. und Ov. dicht feinstachlig, St.
110 Cryptocereus — Cylindropuntia bis 1 cm lg.; Fr. oblong, 4,5 cm lg., rot, mit zahlreichen 1 cm lg. St., Perianth haftend. — Ekuador (Tal des Rio Canar und Rio Chanchan). Gullmannia Dist.: Wilcoxia Br. & R. Cumarinia (Knuth) Buxb.: Neolloydia Br. & R., U.-G. Cumarinia (Knuth) Backbg. (zuerst als Coryphantha Lem., U.-G. Cumarinia Knuth). Cylindropuntia (Eng.) Knuth emend. Backbg. (8) Die Gattung umfaßt die Arten des nördlichen Entwicklungszweiges zylindrischer Opuntien, meist größer als die Austrocylindropuntia-Spezies Südamerikas. Während diesen aber eine Scheidenbildung an den Stacheln fehlt, sind solche bei Cylindropuntia vorhanden, z. T. wenigstens in Rudimenten, so daß danach die Zugehörigkeit zur nördlichen oder südlichen Gruppe leicht festzustellen ist. Es werden folgende Reihen unterschieden, auf die die hinter den Namen eingeklammerten Zahlen hinweisen: Mit meist nur 1 Hauptstachel: Reihe 1: Ramosissimae Br. & R.: Endtriebe sehr dünn, bis 1 cm 0; Triebe mit flachen, rautenartig markierten Höckern; Reihe 2: Leptocaules Br. & R.: Endtriebe selten mehr als 1 cm 0; Triebe ohne rautenförmige Höcker, diese fehlend oder + länglich. Mit mehreren Stacheln: Reihe 3: Thurberianae Br. & R.: Endglieder nicht über 2 cm 0; Reihe 4: Echinocarpae Br. & R.: Endglieder 2 cm und mehr dick; Frucht trocken; Reihe 5: Bigelowianae Br. & R.: Endglieder 2 cm und mehr dick; Höcker anfangs kaum länger als breit; Frucht fleischig; Reihe 6: Imbricatae Br. & R.: Endglieder 2 cm und mehr dick; Höcker deutlich länger als breit, schmal, hoch, seitlich zusammengedrückt; Frucht fleischig; Reihe 7: Fulgidae Br. & R.: Endglieder 2 cm und mehr dick; Höcker breit und niedrig; Frucht fleischig. Viele Arten zeichnen sich durch eine auffällige Be- stachlung mit z. T. buntfarbenen Scheiden aus; einige Spezies haben stark stechende Stacheln, andere verschiedenfarbige Blüten (z. B. C. versico- lor). Auch proliferierende Früchte treten auf, die dann kettenartig sich folgen und ganze Klumpen bilden können. Der Wuchs ist wenig oder stark verzweigt, aufrecht oder z. T. sogar + liegend. Bekannt sind bisher ca. 43 Arten. — Verbreitung: Von den südlicheren USA bis Mittel-Mexiko und Niederkalifornien. [®. O.] Cylindropuntia abyssi (J. P. Hest.) Backbg. (4) K. buschig, bis 40 cm h.; Tr. bis 30 cm lg., ca. 2 cm 0, stark gehöckert; Hck. bis 1,5cm lg.; Ar. hellbraun; Gl. gelb; St. ca. 10, dunkelbraun, bis 3 cm lg.; Scheiden lose; Bl. 4 cm lg., am Zweigende, gelb- grün; Fr. ovoid, 2 cm lg., genabelt, oben oft stachlig. — USA (Kalifornien, im Süden). Cylindropuntia acanthocarpa (Eng. & Big.) Knuth (4) K. stark verzweigt, bis 2 m h.; Tr. spitzwinklig zum Stamm, später holzig, End-Tr. bis 8 cm lg., stark gehöckert; Hck. seitlich abgeflacht; St. 8—25, bis 3 cm lg., dunkelbraun; Scheiden hellfarben; Gl. gelb; Bl. 5 cm lg. und 0, rot bis gelb; Fr. ca. 3 cm lg., kräftig bestachelt, schwach und breit genabelt. — USA (Arizona, Cactus Pass). v. ramosa (Peebl.) Backbg. unterscheidet sich durch etwas schlankere Tr., Fr. auch trocken, die Verzweigung dichter, v. thornberi (Thornb. & Bonk.) Backbg. ist niedriger, höchstens bis 1,50 m h,, nur bis 10 St; Bl. bronzegelb, tiefrot und gelb; Fr. kürzer bestachelt. Cylindropuntia alamosensis (Br. & R.) Backbg. (3) E. strauchig, bis 3 m h., meist stammbildend, dieser bis 12 cm 0; Tr. lang, bis 1,5 cm 0, anfangs gehöckert, später rund; Hck. verlängert; Ar. braun; Gl. zahlreich, braun; St. 4, ein mittlerer unten braun, oben gelb, bis 2 cm lg.; Bl. zitronengelb; Fr. bis 3 cm lg., gelb oder rötlich. — Mexiko (Sonora, Alamos bis Sinaloa). Cylindropuntia alcahes (Web.) Knuth (7) K. stark verzweigt, sehr stachlig, bis 1 m h.; Tr. rund; Hck. + rautenförmig-erhaben; St. anfangs bis 12; Scheiden blaß bis weiß; Bl. mäßig groß, grüngelb; Fr. rund, klein, prall, gelb. — Mexiko (Niederkalifornien). Cylindropuntia arbuscula (Eng.) Knuth (2) K. buschig, bis 3 m h., vieltriebige Krone; Stamm kurz, holzig, bis 12 cm 0; End-Tr. bis 7,5 cm lg., 8 mm 0; Hck. niedrig, undeutlich; St. meist 1, bis 4 cm lg.; Scheiden strohfarben; Bl. 3,5 cm lg., gelbgrün bis bräunlich-gelbweiß; Fr. bis 3,5 cm lg., rot, oft proliferierend; S. oft nur 1. — USA (Arizona), Nordmexiko (Sonora). v. congesta (Griff.) Backbg. unterscheidet sich durch mehr keulige, stärker gehöckerte Fr. Cylindropuntia bigelowii (Eng.) Knuth (5) K. strauchig, bis 1 m h., mit kurzen Seitenzweigen; Tr. bis 15 cm lg., prall; Hck. nicht sehr erhaben, fast vierflächig, so lg. wie br., 1cm gr.; St. und Scheiden gelblichweiß; Bl. zum Scheitel hin, 4 cm lg., violettkarmin, gelb oder grüngelb mit purpur Fleck; Fr. meist nackt, stark höckrig. — USA (Südnevada bis Kalifornien und Arizona), Mexiko (Nord-Niederkalifornien).
Cylindropuntia 111 Von Proctor wird die Blüte in „Arizona Highways" mit weißen Pet. und grünlichem Schlund abgebildet, v. x hoümannii (C. B. Wolf) Backbg. n. comb. (Opuntia bigelowii v. hoffmannii C. B. Wolf, Occ. Papers Rancho St. Ana Bot. Gard., 1: 2, 79,1938), Bl. hellkarmin, ist eine ähnliche, locker, lang und dicht bestachelte Naturhybride wie auch C. munzii (s. dort). Cylindropuntia brevispina (H. E. Gat.) Backbg. (7) E. buschig, bis 1 m h. und br., blaugrün bis braun; Tr. bis 4cm 0, bis 25 cm lg.; Hck. fast rautenförmig, 2,5cm lg., 5mm br.; Gl. fehlend (?); Bst. 5, aus unterer Ar., bis 5 mm lg., her abgebogen; Mst. 1, bis 2 cm lg., dunkelbraun; Scheide nur oben am St.; Bl. radförmig, 3 cm lg. und 0, bronze-rötlich- purpurn; Fr. 1,8 cm lg., kugelig, gelb. — USA (Golf von Kalifornien, Ballena-Ins.). Cylindropuntia brittonii (G. Ort.) Backbg. (2) K. gestrüppbildend, bis öm br., Im h.; Tr. 5— 20 mm 0, später verholzend; Ar. weiß; St. 1, weiß; Scheide durchsichtig; Gl. zahlreich rot, gelbgespitzt; Bl. 2 cm 0, grünlich weiß; Fr. 2 cm lg., ovoid, glatt rot. — Mexiko (Sinaloa, Angostura). Cylindropuntia burrageana (Br. & R.) Backbg. (4?) E. buschig, bis 1 m h.; Stamm dünn, bis 2 cm 0, bestachelt; Tr. zylindrisch bis schmalkeulig, bis 15 cm lg.; Ar. braun, dichtstehend; St. zahlreich, selten bis 2 cm lg.; Scheiden dünn, hellgelb; Gl. hellgelb, wenn vorhanden; Bl. bis 4 cm 0, bräun- lichrot, unten grünlich; Fr. 2 cm 0, rund, etwas gehöckert, trocken (?). — Mexiko (Niederkali- fornien). Cylindropuntia calif ornica (Torr. & Gray) Knuth (4) E. aufsteigend oder liegend; Tr. schlank, bis 2,5 cm 0, blaugrün, stark gehöckert; Hck. bis 1,5 cm lg., seitlich abgeflacht; St. 7—20, braun; Scheiden gelbbraun, ca. 1 cm lg.; Gl. hellbraun; Bl. am Tr.- Ende, 4 cm 0, grünlichgelb, außen rot; Fr. sehr stachlig. — USA (Südkalifornien) und Nord- Niederkalifornien. Cylindropuntia calmalliana (Coult.) Knuth (3) E. unbeschrieben; Tr. blaugrün; Hck. schmallang, bis 2,6 cm lg.; Ar. gelb; Gl. weiß; St. meist 4, der obere stark, aufrecht, rötlich, gelb gespitzt, bis 2,5 cm lg., die unteren dünner, herabgebogen, bis 1,5cm lg.; Bl. purpurn (?); Ov. stachlig; Fr. glatt, ovoid, saftig. — Mexiko (Niederkalifornien, Cal- malli). Cylindropuntia caribaea (Br. & R.) Knuth (2) E. strauchig, bis 3 m h., Dickichte bildend; Tr. zuletzt horizontal, bis 10 cm lg., für die Reihe kräftig; Hck. ± erhaben, kurz; Ar. groß, weiß, mit einigen H.; St. 1(—3), bis 3 cm lg.; Scheiden braun; Gl. dunkelbraun; Bl. hellgelb; Fr. rot, bis 2 cm lg., kahl, höchstens oben einige St., steril. — Westindien (Hispaniola). Cylindropuntia cholla (Web.) Knuth (6) H. baumartig, bis 3 m L; Stamm 15 cm 0, zunehmend stachlig; Krone dicht und breit; Tr. oft quirlig, horizontal, blaß; Hck. groß, zusammengedrückt; St. oft zahlreich; Scheiden lose, bräunlich; Gl. zahlreich, gelb; Bl. ziemlich klein, 3 cm 0, tief purpurn; Fr. bis 5 cm lg., proliferierend Klumpen bildend. — Mexiko (Niederkalifornien). Cylindropuntia ciribe (Eng.) Knuth (5) K. buschig dicht verzweigt, bis 1 m h.; End-Tr. bis 5 cm 0, stark und regelmäßig gehöckert; Hck. 5—7 mm br. und lg.; St. 4—6, scharf stechend, bis 3 cm lg., einige Bst. oder H.; Scheiden gelblich; Gl. zahlreich; Bl. gelb; Fr. stark höckrig, bis 4 cm lg., stachellos. — Mexiko (Mittel-Niederkalifornien). Cylindropuntia clavellina (Eng.) Knuth (3) K. offen verzweigt, bis 1 m h.; Tr. am Ende dünn, spreizend, aufsteigend, etwas keulig, bis 10 cm lg., etwas über 1 cm 0; Hck. länglich, bis 8 mm lg.; St. 3—6, der mittelste sehr lang; Scheiden strohfarben oder braun; Bl. gelb; Fr. keulig, kurz, gehöckert. — Mexiko (Niederkalifornien). Cylindropuntia davisii (Eng. & Big.) Knuth (3) H. niedrig-strauchig, bis 50 cm h., stark verzweigt, dicht gelb bestachelt; Tr. am Ende 8 cm lg., ca. 1 cm 0, stark höckrig; St. 6—12, die längsten bis 5 cm lg.; Scheiden dünn; Gl. zahlreich, gelb; Bl. 3,5 cm lg. und br., olivgrün bis gelb; Ov. mit einigen St.; Fr. 3 cm lg., etwas höckrig, kahl. — USA (Westtexas, Ost-Neumexiko). Die Wz. sind weit verzweigt und knollig verdickt. Cylindropuntia densiaculeata Backbg. (4) K. sperrig verzweigt, mit kurzem Stamm; Tr. fast quirlig entstehend, bis 50 cm lg., + aufgebogen, dicht bestachelt; Hck. kurz, fast rippenartig zusammenfließend, spiralig; St. weißlich, mit + hellrötlichem Schein, 20 oder mehr, ± abstehend und verflochten; Bl. tief purpurn, bis 6 cm 0; Ov. mit rosa St.; Stbl. dunkel-lilarot; Gr. hellrot; N. gelb; Fr. bis 5 cm 0, tief genabelt, grün. — Heimat? Cylindropuntia echinocarpa (Eng. & Big.) Knuth (4) K. strauchig, bis 1,5 m h., stark verzweigt, Stamm holzig, bis 3 cm 0, später glatt; Tr. kurz, stark höckrig; St. zahlreich, erst gelb, dann bräunlich, zuletzt grau; Scheiden ungleichmäßig vorhanden; Bl. gelblich, außen rot gespitzt; Ov. kurz, kreiselig, oben dicht bestachelt; Fr. sehr stachlig. — USA (Südstaaten), Mexiko. Cylindropuntia fulgida (Eng.) Knuth (7) K. baumartig, bis 3 m h., z. T. niedriger, im Süden der Verbreitung auch niedrige Büsche; Stamm bis
112 Cylindropuntia 20 cm 0; End-Tr. bis 20 cm lg., bis 5 cm 0, saftig, höckrig, leicht abbrechend; St. bis 12, gelblich bis bräunlich, bis 3,5 cm lg.; Scheiden locker; Gl. weißlich bis hellgelb; Bl. bis 3,5 cm 0, hellrot; Pet. wenige, gestutzt; Fr. erst höckrig, später glatt, bis 5 cm lg., stark proliferierend, grün. — USA (Arizona), Mexiko (Sonora, Sinaloa). (Abb. 77: 6.) v. mamillata (Schott) Backbg. weicht durch kürzere, unansehnliche St. ab; die Tr. sind saftiger; die Hck. höher. Cylindropuntia heteracantha Ritt, (unbeschrieben) ist wohl Austrocylindropuntia humahuacana Backbg. Cylindropuntia hualpaensis (J. P. Hest.) Backbg. (3) K. buschig, bis 1,5 m h., ziemlich dicht verzweigt; Hck. 4—6 mm br. und h., bis 1,5 cm lg., spiralig; Ar. gelb; Gl. gelblich; St. 2—4, bis 3 cm lg., bräunlich bis aschgrau, außerdem 3—6 nur 6—8 mm lg. St.; Bl. trichterig, ca. 2 cm lg., 4 cm 0, grüngelb; Ov. grün, höckrig, mit aschgrauen St.; Fr. 3,6 cm 0, fleischig, bis 4 cm lg. — USA (Arizona, im Nordwesten). Cylindropuntia imbricata (Haw.) Knuth (6) (T.) E. baumförmig, bis über 3 m h., Stamm holzig; Tr. schräg aufstrebend, End-Tr. bis 3 cm 0, stark höckrig; Hck. bis 2,5 cm lg., seitlich abgeflacht; St. 8—30, bis 3 cm lg., braun; Scheiden dünn; Bl. am Triebende, 4—6 cm lg., bis 9 cm br., purpurn; Ov. höckrig, mit einigen Bst.; Fr. kahl, gelb, bis 3 cm lg. — USA (südlichere Staaten) bis Mittel-Mexiko, v. argentea (Anth.) Backbg. weicht durch silbrige St. mit rotem Fuß ab; Hck. kürzer (bis 2 cm lg.). Cylindropuntia kleiniae (DC.) Knuth (2) K. strauchig, bis 2,5 m h., Basis holzig; Hck. lang; Ar. weißwollig, groß, länger als br.; St. meist 1, zuweilen mehrere, bis 5 cm lg., gelblich oder bräunlich; Scheiden gelb; Ar. später auch noch mit einigen Bst.; Gl. gelb bis braun; Bl. 3 cm lg., purpurn; Pet. breit, oben gerundet; Fr. 2,5 cm lg., rot, langdauernd. — USA (Texas) bis Mittelmexiko. Cylindropuntia leptocaulis (DC.) Knuth (2) v. lepto- caulis K. buschig, zuweilen mit kurzem Stamm, bis 2 m h.; Tr. frischgrün, ziemlich dicht stehend, kaum ge- höckert, sehr dünn; St. oft fehlend, meist 1, hell, an älteren Tr. auch 2—3, bis 5 cm lg.; Scheiden locker oder fest, verschieden getönt; Ar. kurzfilzig, weiß; Bl. bis 2 cm lg., grünlichgelb; Ov. ± konisch, mit vielen kleinen braunen Ar. und Gl.; Fr. klein, ± rundlich bis keulig (auch beim Arttypus?), rot oder gelb (var.?), 10—18 mm lg. — US A (im Südwesten), Mexiko. In der Heimat ein stark stechendes, übles Unkraut. Man unterscheidet: v. badia (Berg.) Knuth: St. lang, kräftig; Scheide kastanienbraun. Eine Form dieses Namens (Riviere-No. 8096) hat gelb-bleibende St. mit hellbraunen Scheiden; Bl. hell-grüngelb, bis 17 mm 0; Fr. länglich-birn- förmig, rot. v. brevispina (Eng.) Knuth: an Neutrieben meist 2 Tr. aus der Ar., auf- und abwärts gerichtet; St. entweder weiß, über 1 cm lg. werdend, oder sehr kurz, gelblich, dunkelspitzig; Bl. 2 cm 0, weißlich-gelb grün; Fr. 1,4 cm lg., länglich, rot, innen gelborange; S. 3 mm lg. v. glauca Backbg.: Tr. fahl bläulichgrün; St. 1, bis 4,5 cm lg., unten weiß, Mitte braun, oben heller; Scheiden 2 mm br., leuchtend und glänzend braun, Basis heller; Bl. hell-grüngelb, 2 cm 0; Ov. nackt; Fr. kugelig, dunkel-scharlach, 1,5 cm groß, Pulpa glasig-weißlichgrün, v. longispina (Eng.) Knuth: St. (und Scheiden) kaffeebraun, bis 4 cm lg.; Bl. bräunlich bis grünlichgelb, ca. 2 cm 0; Gl. hellbraun, v. pluriseta (Berg.) Knuth: dunkelgrün; St kurz; Scheiden undeutlich; Ar. mit einigen H., aber ohne Flecken darunter, v. rohustior (Berg.) Knuth: Seiten-Tr. kurz, hellgrün; St. lang, hellgelb; Scheiden hell, v. tenuispina Backbg.: Tr. dünn, laubgrün; St. 1, hell-graubräunlich, mit dunkleren Strecken; Scheiden gelblich; Bl. hell-gelbgrün, ca. 2 cm 0; Ov. kleinstachlig; Fr. länglich (nicht keulig), steril, 1,8 cm lg., Basis grünlich, Pulpa farblos-glasig, v. vaginata (Eng.) Knuth: Bl. 2 cm 0, hell-gelbgrün; Ov. bestachelt; die bis 4 cm lg. St. haben breite, strohgelbe Scheiden; Gl. braun. Cylindropuntia Uoydii (Kose) Knuth (3) K. hochstrauchig, bis 3 m h. und br.; Tr. rundlich, ca. 2 cm 0; Hck. hervortretend, oblong; St. wenige, auf Vorjahrs-Tr. 3, 1,5 cm lg., rötlich; Bl. 3 cm lg., nachmittags öffnend, dunkelpurpurn; Fr. 3 cm lg., schwach höckrig, gelb bis orange. — Mittel - Mexiko. Cylindropuntia metuenda (Pitt.) Backbg. (2) hat dünnere Tr. als C. caribaea und kleinere Bl.; wohl höchstens eine var. der letzteren. Cylindropuntia molesta (Brand.) Knuth (6—7) K. hochstrauchig, bis 2 m h., in Kultur niedriger; Tr. sperrig stehend, fast zylindrisch, z. T. + keulig, bis 40 cm lg., manchmal bis 4 cm 0, blaßgrün; Hck. niedrig, breit, bis über 4 cm lg.; St. 6—10, ungleich, bis 5 cm lg., strohfarben; Scheiden dünn, lose; Bl. 5 cm 0, purpurn; Fr. ovoid, 2,5 cm lg., kahl oder etwas stachlig. — Mexiko (Niederkalifornien, San Ignacio). Cylindropuntia mortolensis (Br. & R.) Knuth (2) E. kleinstrauchig, bis 60 cm h., dunkelgrün; Tr. mit ± rötlich-dunklen Flecken unter den Ar., mitunter nur 2 cm lg., 4—5 mm 0; Hck. undeutlich; B. bis 4 mm lg., Spitze bronze-getönt; Ar. anfangs mit
Cylindropuntia 113 einigen Haaren, abfallend; Gl. wenige, braun; St. in alten Ar. 1, 3—5 cm lg.; Scheiden bräunlich; Bl. und Fr,? — Mexiko. Cylindropuntia multigeniculata (Clok.) Bagkbg. (3) E. buschig, bis 50 cm h.; Tr. zahlreich, bis 2 cm 0; Hck. niedrig, 4—6 mm lg., bis 3 mm br.; St. ca. 12, nadelig, 2—4 mittlere, bis 18 mm lg.; Scheiden weiß; Bl. 2,5 cm lg. und br. — Heimat? Cylindropuntia x munzii (C. B. Wolf) Backbg. n. comb. (Opuntia x munzii C. B. Wolf, Occ. Papers Rancho Sta. Ana Bot. Gard., 1: 2, 79. 1938) ist eine Naturhybride der Cylindrop. bigelowii mit fahl gelblichweißen St., noch lockerer stehend als bei Cylindrop. bigelowii v. x hoffmannii; Bl. braun- grau-rosa. Cylindropuntia parryi (Eng.) Knuth (4) K. niedrig-buschig, bis 40 cm h.; Tr. zylindrisch, bis 30 cm lg., bis 2 cm 0, stark höckrig; Hck. bis 1,5 cm lg.; Ar. hellbraun; Gl. gelb; St. ca. 10, bis 3 cm lg., dunkelbraun; Bl. am Tr.-Ende, 4 cm lg., gelb; Fr. ovoid, 2 cm lg., tief genabelt, oben oft stachlig, bei der Reife prallrund. — USA (Süd-Kalifornien). Cylindropuntia prolifera (Eng.) Knuth (7) K. strauchig, bis 2 m h., Stamm holzig; End-Tr. bis 12 cm lg., 3—5 cm 0, leicht abbrechend, fleischig; Hck. kurz, prall; St. 6—12, bis 12 mm lg., braun; 01. blaß; Bl. rot, ziemlich klein; Ov. mit rötlichen St.; Fr. proliferierend, bis 3,5 cm lg., oft steril. — USA (Süd-Kalifornien). Cylindropuntia ramosissima (Eng.) Knuth (1) K. buschig, zuweilen bis 2 m h.; Tr. grau, weit spreizend, bis 9 cm lg., ca. 6 mm 0; Hck, flach, rautenförmig, 4—6flächig; Ar. anfangs bräunlich; St. oft 0, häufiger 1, bis 6 cm lg., anfangs rötlich; Seheiden locker, gelb; Bl. 4 cm lg., grüngelb; Fr. trocken, weichstachlig. — USA (südliche Staaten), Mexiko (Niederkalifornien, Sonora). Cylindropuntia recondita (Griff.) Knuth (3) K. niedrig-dichtbuschig, bis etwas höher-strauchig, bis 1,5 m h.; Stamm zylindrisch, bis 7 cm 0; Tr. leicht abbrechend, bis 10 cm lg., ältere bis 30 cm lg., bis 2 cm 0, sehr stachlig; Hck. 5 cm lg., 6 mm br., später verflachend; Ar. breitoval, bis 6 mm br.; Gl. gelb; St. zuerst 2—4, später 6—8 (—10), spreizend, bis 5 cm lg., oben braun; Scheiden ziemlich glänzend; Bst. zwischen den St., bis 6 mm lg., scheidenlos, schmutzigschwarz; Bl. 2,5 cm 0, purpurn; Fr. grüngelb, mit rötlichem Hauch, bis 3,5 cm lg., Gl. braun. — Mexiko (La Perla). v. perrita (Griff.) Backbg. ist etwas langtriebiger und sperriger, die St mit Scheiden, blaßgelb- lich. Cylindropuntia rosarica (Linds.) Backbg. (4) E. niedrig-strauchig, spreizend, bis 1 m h., meist stammlos; Tr. bis 20 cm lg., 2—5 cm 0, blau- bis olivgrün, später bräunlich; Hck. bis 3 cm lg., 1 cm br., fast rippenartig folgend; Gl. zahlreich, goldgelb, bis 4 mm lg.; St. 4—7, bis 3,6 cm lg., und einige Bst.; Scheiden rötlichbraun; Bl. scheitelnah, 3,5 cm 0, hellgelb mit rötlichem Ton am Rand; Fr. proliferierend, oft steril, höckrig, mit St. und Bst. — Mexiko (Niederkalifornien, um San Telmo). Cylindropuntia rosea (DC.) Backbg. (6) K. bis 1 m h., mit Haupttrieb, dieser bis 5 cm 0, sehr stachlig; Tr. oben dicht abstehend; St. anfangs wenige, später bis 20 oder mehr, 3—4 cm lg.; Scheiden weiß; Ov. kahl oder borstig; Bl. rosa; Stbf. und Gr. rosa; Fr. eirund, höckrig, bis 2,5 cm lg., gelbbräunlich, mit feinen, bis 2,5 cm lg. St. — Mexiko (Hidalgo, Tula). v. atrorosea Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 6. 1963. Bl. tief karminrosa, auffällig dunkler als beim Typus der Art; Fr. 4 cm lg., innen grün, mit bis 3 cm lg. St. (Abb. 78.) Cylindropuntia spinosior (Eng.) Knuth (6) E. baumförmig, bis 4 m h., ± stammbildend, Krone offen; End-Tr. bis 30 cm lg., bis 2,5 cm 0, oft purpurn getönt, stark höckrig; Hck. bis 12 mm und mehr lg., schmäler, ziemlich dicht; St. 6—12, später bis 25, bis 15 mm lg., spreizend, grau bis bräunlich; Scheiden dünn; Gl. gelblich weiß; Bl. bis 6 cm br., rosa, purpurn, gelb oder weiß; Gr. krem oder rosa; Fr. kugelig bis oblong, stark höckrig, stachellos, gelb, bis 4 cm lg. — USA (Arizona, Neumexiko), Nord-Mexiko. Cylindropuntia tesajo (Eng.) Knuth (2) E. buschig, bis 30 cm h. und br.; Tr. bleistiftdünn, kaum gehöckert, bis 5 cm lg.; Ar. 6—6 mm entfernt; St. zuerst 2, bis 8 mm lg., klein, dunkel-kaffeebraun, später noch ein Haupt-St., bis 5 cm lg., Spitze gelb; Bl. bis 1,8 cm lg., gelb. — Mexiko (Mittel-Niederkalifornien). v. cineracea (I. L. Wigg.) Backbg. ist höher- wüchsig, die Epidermis aschgrau. Cylindropuntia tetracantha (Toumey) Knuth (3) K. niedrig-strauchig, bis 1,5 m h.; Stamm holzig, bis 8 cm 0; Tr. bis 30 cm lg., 1,5 cm 0, rötlich; Hck. zuerst hoch, bis 2,2 cm lg.; Gl. braun; St. 3—6, meist 4, dünn, etwas herabgebogen; Bl. bis 2 cm br., orange bis Scharlach; Fr. ebenso gefärbt, bis 2,5 cm lg., tief genabelt. — USA (Arizona, Tucson). (Abb. 77: 1.) Manche sehen die Art als eine Form der G. arbuscula an, aber die Tr. sind länger, die St. zahlreicher, die Bl. anders gefärbt.
114 Cylindropuntia — Delaetia Cylindropuntia thurberi (Ekg.) Knuth (3) E. hochstrauchig, bis 4 m h.; Tr. schlank, bis 25 cm lg., 1—1,2 cm 0; Hck. bis 2 cm lg., seitlich zusammengedrückt; St. 3—5, bis 12 mm lg., spreizend; Scheiden dünn, braun; Bl. 3,5 cm 0, bräunlich; Fr, bis 3 cm 0. — Mexiko (Sonora, Bacua- chic; Westküste). Cylindropuntia tunicata (Lehm.) Knuth (6) K. niedrig-buschig (auch als stammtrieb-bildend beschrieben, hier mit C. rosea verwechselt?); Tr. leicht lösend, kurz oder bis 15 cm lg., stark höckrig; St. zuerst rötlich, meist 6—10, bis 5 cm lg.; Scheiden weiß, dünn; Bl. 3 cm lg. und br., gelb; Ov. stachlig oder kahl. — Mexiko (auf dem Hochland ein lästiges Unkraut). Bis Südamerika verschleppt. Kulturpflanzen dieser gelbblühenden Art wie der rosablütigen, sehr ähnlichen C. rosea sind beliebt; zu schattig kultiviert, verkümmern aber die St. mit den silbrigweißen Scheiden. Cylindropuntia versicolor (Eng.) Knuth (6) K. buschig bis baumförmig, Krone offen und breit, z. T. bis 4 m br.; Stamm und größere Tr. holzig werdend; End-Tr. bis 20 cm lg., ca. 2,5 cm 0, Epi- dermis in der Farbe etwas variierend, nicht sehr stark gehöckert; Hck. 1,5 cm lg.; St. 5—11, bis 2,5 cm lg., dunkel; Scheiden eng; Gl. rotbraun; Bl. 3—5,5 cm br., gelb, grün, rot oder braun; Ov. höckrig, mit Filz, Gl. und langen, abfallenden Bst.; Fr. lange ausdauernd, bis 4 cm lg., kugelig birn- förmig, z. T. proliferierend, zuerst etwas höckrig. — USA (Arizona), Nord-Mexiko. (Abb. 77: 2—5.) Cylindropuntia viridiflora (Br. & R.) Knuth (3) E. strauchig, bis 60 cm h.; End-Tr. bis 7 cm lg., 1,5—2 cm 0, oft brüchig; Ar. grau oder gelb; St. 5—7, bis ca. 2 cm lg., dunkelbraun; GL zahlreich, gelb, kurz; BL scheitelnah, bis 4,5 cm lg., grün, rötlich getönt; Fr. stark gehöckert, mit langen, abfallenden Bst. — USA (Neumexiko, Santa Fé und Fort Marcy). Cylindropuntia vivipara (Rose) Knuth (3) K. bis 3,5 m h., starkästig verzweigt; Haupt-Tr. bis 10 cm 0; Tr. bläulichgrün, leicht abbrechend, 1—2 cm 0; Hck. länglich, niedrig, bis 2cm lg.; Ar. gelb; GL wenige oder fehlend; St. 1—4, bis 2 cm lg.; Scheiden strohfarben; BL scheitelnah, purpurn; Ov. starkhöckrig, mit weißen, abfallenden Bst.; Fr. ob- long, bis 6 cm lg., gelbgrün, schwach genabelt. — USA (Arizona, bei Tucson). Cylindropuntia whipplei (Eng. & Big.) Knuth (3) K. niedrig, stark verzweigt; End-Tr. 1—2 cm 0; Ar. länglich, hellbraun; GL blaßgelb; St. ca. 12, bis 2 cm lg., dunkelbraun; Scheiden hellbraun; BL 2 cm br., gelb; Fr. starkhöckrig, stachellos, bis 4 cm lg., tief genabelt. — USA (Nord-Arizona, Neumexiko). v. enodis (Peebl.) Backbg. weicht durch nicht höckrige Fr. ab, der Nabel nur schwach eingedrückt. — USA (Arizona, Hualpai-Mountains). Cylindropuntia: siehe auch unter Austrocylindro- puntia Backbg. (südamerikanische Arten). Cylindrorebutia Fric & Krzgr.: Mediolobivia Backbg., UG. 2 Pygmaeolobivia Backbg., Reihe 1: Conoideae Backbg. Dactylanthocactus Y. Ito : Brasilicactus Backbg. Deamia Br. & R. (43) Eigentümliche, stammwindende Epiphyten mit meist 3flügeligen, dünnrippigen Trieben, zuweilen aber auch 5—8rippig oder -flügelig, mit Luftwurzeln klimmend. Die Areolen weisen meist kurze und dünne Stacheln auf. Zur Blütezeit entstehen zahlreiche große Blüten, kremweiß, mit locker spreizenden, schmäleren äußeren Perigonblättern und dichter stehenden inneren, die in eine Spitze auslaufen. Der Griffel hat fast 20 dünne, lange, seitwärts spreizende Narben. Die Pflanzen werden bei uns viel zu wenig kultiviert, obwohl sie gutwüchsig sind, allerdings Gewächshauskultur erfordern. Nur 2 Arten bekannt. — Verbreitung: Von Süd-Mexiko bis Kolumbien. [¾, ///.] 3 Deamia diabolica Clov. K. kräftig-triebig, gegliedert, 3—ökantig; Ri. dünn, bis 4 cm h., schwach gekerbt; Ar. bis 2 cm entfernt; St. nadelfein, 0,5—5,2 cm lg., braun, später grau, basal verdickt, einer oft viel länger als die übrigen; Bl. bis 24 cm lg., weiß; R. mit bräunlichem Filz und braunen bis gelblichen H.; Ov. dicht goldbraun bestachelt; Fr. klein, locker bestachelt. — Britisch-Honduras (Corozal). Deamia testudo (Karw.) Br. & R. (T.) K. + bäum- bis strauchartig, an Bäumen oder Felsen klimmend, bis 3 m lg.; Tr. bis 15 cm lg., 8 cm br., hell- bis smaragdgrün; Ri. 3—5—8; Ar. bis 2,5 cm entfernt; St. anfangs 3—4, später bis über 10, bis 2 cm lg., ziemlich steif, erst gelblich, dann braun; Bl. bis 28 cm lg., bis 20 cm 0, später zahlreich erscheinend, weiß bis kremweiß; Fr. stachlig, rot. — Mexiko bis Kolumbien. (Abb. 79.) Delaetia Backbg. (123) Ein bisher monotypisches Genus mit starken Kinnhöckern an den + runden Körpern und meist nur 4 Stacheln (Stecklinge haben zuerst mehr). Die bis zu 14 Tage geöffneten, relativ kleinen Blüten haben extrem schmale Perigonblätter und sind offenbar diözisch. Das Genus wurde nach dem belgischen
Delaetia — Discocactus 115 Importeur De Laet benannt, dessen Pflanzeneinfuhren einst viel zum Aufschwung der Kakteenliebhaberei beitrugen. — Verbreitung: Chile. [P.?] Delaetia woutersiana Backbg. (T.) K. rundlich, graugrün; Ei. 13, mit starken Kinnhöckern; Ar. groß, rundlich-länglich, weiß; St. meist 4,1—2,5 cm lg., schwarz bis grauschwarz und z. T. geringelt; Bl. 2 cm lg. und ungefähr so br.; Pet. hell bräunlich-orangegelb, nur bis 1,8 mm br., auswärts gekrümmt; Fr. basal öffnend. — Chile (Standort unbekannt). (Abb. 80.) Dendrocereus Br. & R. (132) Eine monotypische, in der baumförmigen Gestalt dem Genus Neoabbottia Br. & R. ähnliche Gattung, aber nicht mit röhrigen, sondern längeren, breit- trichterigen Blüten und ziemlich großen Früchten; alte Bäume bilden einen starken Stamm, bis zu 60 cm dick. Die Blüten weisen nur zuweilen Stächelchen auf. — Verbreitung: Nur auf Kuba. [®.] Dendrocereus nudifloms (Eng.) Br. & R. (T.) K. baumförmig, bis 10 m h., Stamm bis über 1 m lg.; Tr. dunkelgrün, bis 12 cm dick, 3—öflügelig; Ri. geschweift-gekerbt, bis 7 cm h.; Ar. bis ö cm entfernt; St. fehlend oder nadelig, 2—15, bis 4 cm lg.; Bl. bis 14 cm lg., mit breit öffnender Krone; R. oben mit verwachsenen Seh., in den unteren zuweilen ein kleiner St., ebenso am Ov.; Pet. bis 4 cm lg.; Fr. bis 12 cm lg., dickwandig, glatt, grün, nackt. — Kuba (Habana bis östliche Provinzen). (Abb. 81.) Denmoza Br. & R. (79) Eine Gattung mit einer mehr kugeligen und einer später säuligen Art, letztere zunehmend mit längeren Haarstacheln zwischen den normalen; die Blüten mit extrem kurzen Perigonblättern, kaum geöffnet, die Staubblätter daraus geschlossen hervorragend; die Frucht ist kugelig und trocken, seitwärts aufreißend. Bisher sind nur 2 Arten bekannt. — Verbreitung: Nordwestliches Argentinien. [®.] (Abb. 82.) Denmoza erytbrocephala (K. Sch.) Berg. E. später säulig, bis 1,50 m h., bis 30 cm 0; Rl. 20—30; St. zahlreich, über 30, die inneren bis 6 cm lg., steifelastisch, fuchsrot, die äußeren borstig dünn, besonders später mit Haaren untermischt; Bl. 7,5cm lg.; Pet. 1cm lg., zusammengeneigt. — Argentinien (Mendoza, La Rioja, San Juan und angeblich auch in Salta). In hohem Alter steht der Scheitel zuweilen senkrecht (Fechser). Denmoza rhodacantha (SD.) Br. & R. (T.) K. kugelig, später nur mäßig verlängert, bis 16 cm br. bekannt; Ri. ca. 15, gerade; Ar. bis 2,5 cm entfernt; Rst. 8—10, strahlend, zurückgekrümmt, rot, bis 3 cm lg.; Mst. 0—1, etwas stärker; Bl. 7 cm lg., Saum etwas schief; Pet. rot. — Argentinien (Tu- cuman, angeblich auch in Mendoza). Digitorebutia Fric & Krzgr. ist ein Name für längliche Arten mit ± basal verwachsenem Griffel des Genus Mediolobivia Backbg. (UG. Pygmaeolobivia Backbg.). Diploperianthium Ritt, war ein erstes n. nud. für das Genus Calymmanthium Ritt. Discocactus Pfeiff. (188) Den Melocactus-Arten im Körper entfernt ähnelnde Kugelkakteen mit kleineren, ± borstendurchsetzten Scheitelcephalien, diese stets niedrig bleibend. Die Blüten sind nächtlich, weiß, länglich-schlank- trichterig, duftend, die Früchte beerenartig. Ältere Import-Pflanzen lassen sich wurzelecht schwer halten. Sämlings-P. wachsen besser. Bisher sind 10 Arten bekannt, von denen nur wenige und selten in der Kultur anzutreffen sind. — Verbreitung: Brasilien, Paraguay, Bolivien. [P.] Discocactus alteolens Lem. K. breitrundlich, trübgrün, bis 22 cm 0, bis 11 cm h.; Ceph. bis 2,5 cm h., bis 5 cm 0, mit Bst.-St., schwarz, 1 cm lg.; Ri. bis ca. 10, in etwas schräge, länglichrunde Bck. zerteilt; Rst. ca. 5, hornfarben, zuweilen oben einer mehr, etwas schwächer als bei D. tricornis, bis 2 cm lg., zurückgebogen; Bl. bis 7 cm lg., 5 cm 0, mit längeren Sch. an der R.; Pet mehr breitrund, kurz zugespitzt, ± linalisch, die unteren spreizend, die oberen ± aufgebogen; Fr. weiß bis rosa. — Brasilien (westlicher Matto Grosso). (Abb. 83 lks.) Discocactus bahiensis Br. & R. E. klein, bis 6 cm 0; Ceph. mit wenigen Bst.; RL ca 10, fast unter den St. verborgen; St. 7—9, abgeflacht, rosa, kräftig, zurückgebogen, 1—3 cm lg.; Bl. 4—5 cm lg., schlankröhrig; Pet. oblong, gelblichweiß. — Brasilien (Bahia). Discocactus boliviensis Backbg. — Descr. Cact. Nov. 111:6. 1963. E. breitrund, bläulichgrün, bis über 15 cm 0, bis ca. 7 cm h.; Ri. ca. 13, nicht gehöckert bis stärker ge- höckert variierend, unten bis 4 cm br.; Ar. nur 2 auf jeder Ri., schmutzig bräunlich; Rst. 5, 2 obere bis 12 mm lg., rund, stark nach oben anliegend, hell- bräunlich-hornfarben, pfriemlich, mitunter etwas gefleckt, 3 untere St. viel stärker, bis 3 cm lg., 2 mm br., nicht verdickte Basis, dickpfriemlich, etwas abstehend, besonders der unterste mittlere, alle schmutzig hornbraun, oft längsrissig, der unterste
116 Discocactus — Disocactus mitunter ± gedrückt, aber nicht abgeflacht; Ceph. bis 4 cm 0, schmutzig bräunlich-filzig, ohne Bst. oder St.; Bl. 5 cm lg.; Sep. blaß ziegelrosa getönt; Pet. weiß; Fr. weiß; S. schwarz, feinhöckrig. — Bolivien (Hochebene von La Cruz, 10 km von San Cyrilo, in Felsen) (Abb. 84.) Durch fehlende Ceph.-Borsten von anderen Arten unterschieden. Einzige bisher bekannte bolivianische Art. Discocactus hartmannii (K. Sch.) Br. & R. K. breitrund, glänzend; Ceph. borstenreich; Bi. 12—16, in große Hck. quergeteilt; St. pfriemlich, gelb; Rst. 6—12, zurückgebogen bis anliegend; Mst. 1; Bl. mit wenigen spreizenden Sch«; Sep. grün; Pet. lanzettlich bis oblong, weiß; Fr. gelb; S. 2 mm groß, glänzend schwarz. — Paraguay (am Rio Capi- vaiy). Discocactus heptacanthus (Rodr.) Br. & R. K. bis 16 cm 0, 6 cm h., St. einheitlich 7; Ceph. bis 5 cm 0, 3,5 cm h. — Brasilien (Matto Grosso, bei Cuyabá). Discocactus paranaensis Backbg., mit wenig-borstigem kleinen Ceph., hat ca. 20 Ri. und damit die meisten. — Brasilien (Paraná, lt. Voll [oder Serra Paraná nördl. Brasilia?]). Discocactus placentiformis (Lehm.) K. Sch. (T.) K. breit und niedrig, blaugrün; Ri. 10—14, breit und niedrig; Ar. ca. 6—7 auf jeder Ri.; Rst. dunkel, kräftig, 6—7, ± zurückgebogen; Mst. meist 0 (—1); Bl. groß, nach innen zu mit mehreren verkürzten Pet.-Reihen; Sep. rosenrot, Pet. weiß; Fr. weiß. — Brasilien (Standort?). Ceph. nach Pfeiffer kleiner, mit Bst. Discocactus subnudus Br. & R. war eine bisher nicht wiedergefundene Art mit kleinem Ceph.; ± stachellos. — Brasilien (Bahia). Discocactus tricornis Monv. K. gedrückt-rund; Ri. 10 oder mehr, höckrig ge- feldert, breit und nicht hoch; Ceph. 5 cm 0; 3 Haupt-St. (und 3 dünnere Ost.), braun, abwärtsweisend, + gewunden; Mst. 0; Bl. schlank, 8 cm lg.; Hülle locker auf- und abwärts strahlend, die unteren Pet. im Hochstand herabgebogen; Fr. kreiselig, weiß oder zartrosa. — Brasilien (bei Diamantina). (Abb. 83 rechts.) Discocactus zehntneri Br. & R. E. kleinkugelig, ganz von St. bedeckt; St. fast weiß, dünnadelig, bis 2,5 cm lg.; Mst. 1; Ceph. aus langer weicher Wolle mit einigen, z. T. fehlenden Bst.; Bl. nur 3 cm lg.; Fr. klein, kugelig, rot. — Brasilien (Bahia, bei Sentocé). Disocactus Lindl. (40) Epiphytische Gewächse mit rundlichen Haupt- und blattartig verbreiterten Endtrieben. Beschränkt man das Genus wie Britton und Rose nur auf die nachstehenden 3 Arten (d. h. ohne Chiapasia und die neuerdings von Kimnach dazu einbezogenen Spezies), haben alle ganz einheitliche Blüten, nahezu röhrig, mit dünner, runder, ± gebogener Röhre und schmalen, ± abgebogenen Perigonblättern, alle Blüten rot und kahl wie die kleine weiße bis rote Frucht. Die Arten sind also in der Klassifikation und dem Schlüssel leicht zu ermitteln. Anders, wenn dazu, wie bei Kimnach, außer Chiapasia auch Pseudorhipsalis und Rhipsalis ramulosa (siehe dort) einbezogen werden; zu „Disocactus ramulosus (SD.) Kimn." werden von ihm außerdem noch Rh. coria- cea, angustissima, jamaicensis, purpusii und lei- ophloea gestellt. Betrachtet man die Blütengestalt und -große der von Kimnach unter Disocactus zu- sammengefaßten Arten: die großglockige von Chiapasia, die völlig einheitlichen dünnen der nachstehenden drei Spezies, die Blüten von Pseudorhipsalis und schließlich die winzige, ganz rhipsalis- ähnliche des „Disocactus ramosus", ist ein solches Verfahren in seiner Endauswirkung unübersehbar, wenn man z. B. die Bedürfnisse der Praxis berücksichtigt, die mit der bisherigen Einordnung aller Arten sehr wohl auskam, wohingegen eine so rigorose Zusammenfassung in der Klassifikation und den Schlüsseln kaum noch darstellbar erscheint und damit das Bestimmen erschwert. Denkt man dann außerdem z. B. an Kimnachs wechselnde Beurteilung von „Werckleocereus imitans" sowie an ähnliche Wechsel in Buxbaumschen Bearbeitungen, mag eine solche Methode der Zusammenziehung von der phylogenetischen Theorie her vertretbar sein, für die phytographische Praxis, die andere Aufgaben hat, ist sie es nicht. Da ein Gesamtwerk außerdem eine einheitliche Grundlage haben muß und nicht auf kleinen Teilgebieten einen völlig anderen Weg einschlagen kann, ist es in diesem Rahmen nicht möglich, von der bisherigen Ordnungsmethode abzugehen. — Verbreitung (der hier als Disocactus angesehenen bisher bekannten 3 Arten): Guatemala bis Honduras. [®.] Disocactus biformis (Lindl.) Lindl. (T.) K. buschig; Tr. schmallang, nur schwach stufig gekerbt; Bl. 5—6 cm lg.; Staiihhl. wenig hervorragend; Pet. stärker spreizend-umbiegend. — Honduras und Guatemala (Alotenango). Disocactus eichlamii (Wgt.) Br. & R. K. nahe der Basis buschig verzweigt; Tr. bis 22 cm lg., 4,5 cm br., breiter als bei vorigem, gezähnt- gekerbt; Bl. 6—7 cm lg.; Staubbl. weiter hervorragend; Pet. weniger spreizend. — Guatemala (bei Sta. Lucia). (Abb. 85.)
Disocactus — Dolichothele 117 Disocactus quezaltecus (Standl. & Steyerm.) Kimn. K. buschig; Bl. 8,5—9 cm lg., weißlich-purpurn; Fr. 18 mm groß, gelbrot. Die Blüten dauern 4 Tage. — Guatemala. Diese Art wurde zuerst als Gattung Bonifazia beschrieben; sie hat die hellsten Blüten und Früchte. Disocactus ramulosus (SD.) Kimn.: Rhipsalis ra- mulosa (SD.) Pfeiff. Dolichothele (K. Sgh.) Br. & R. emend. Backbg. (230) Eine Gattung, die von einigen Autoren nicht anerkannt wurde, während andere die kleinblütigen Arten sogar als eigenes Genus beschrieben (Bux- baum), oder als Untersektion von Mamillaria ansahen. Gemeinsames Merkmal der groß- und der kleinblütigen Gruppe sind die meist weicheren Stacheln, sowie größtenteils weichere und häufig ungewöhnlich lange Warzen, vor allem bei den kleinblütigen Arten, aber auch bei den großblütigen, z.T. auch bei den hakenstachligen. Sieht man die Arten beieinander, bilden sie, wie bereits Vaupel erkannte, eine gut geschlossene Gruppe, die Samen der großblütigen Spezies größer und schwarz, die der kleinblütigen klein und braun. Bekannt sind 13 Arten. — Verbreitung: USA (Texas) bis Mexiko (von den nordöstlichen Staaten bis Oaxaca). [®.] Die eingeklammerte Reihenzahl bedeutet: 1. Macro- floridae Tieg. (großblütige), 2. Microfloridae Tieg. (kleinblütige). Dolichothele albescens (Tieg.) Backbg. (2) K. sprossend, Einzeltriebe kugelig; W. länger und weich, grün, bis 2 cm lg.; Ax. mit 2—4 Bst., gelblich; Rst. 4—B (—6), 8—15 mm lg.; Mst. meist 0 (gelegentlich 1), bis 1,5 cm lg.; alle St. erst gelblich, dann weiß; Bl. 2scm lg., 1,8 cm br.; Sep. blaß grünlichweiß; Pet. ebenso bis weiß; Fr. 2,5 cm lg., grün bis rötlich. — Mexiko (Querétaro). Dolichothele balsasoides (Craig) Backbg. (1) K. einzeln oder sprossend, Köpfe bis 7 cm 0; Ax. mit 2—6 Bst. in Länge der W.; Rst. 10—11, bis 6 mm lg., weiß, spreizend; Mst. 4, bis 9 mm lg., der unterste hakig; Bl. glockig, 4 cm br.; Sep. hellgrün; Pet. orange, spitzig, 3 mm br.; Fr. und S.? — Mexiko (Guerrero). Dolichothele baumii (Böd.) Werd. & F. Buxb. (1) K. etwas ovoid, bis 8 cm h., 6 cm 0, sprossend; W. glänzendgrün, bis 1 cm lg.; Ax. nur anfangs wollig; Rst. 30—35, bis 1cm lg., haarartig dünn, weiß; Mst. 5—6, bis 1,8 cm lg., dünnadelig, blaßgelb; Bl. 3 cm lg. und br., stark duftend; Sep. grüngelb; Pet. schwefelgelb; Fr. graugrün, dickoval, 1,5 cm lg. — Mexiko (Tamaulipas, bei San Vicente). Dolichothele beneckei (Ehrenbg.) Backbg. (1) E. länglich, sprossend, dunkler-, hell- bis gelbgrün; W. schlauchförmig; Ax. wollig; Rst. 12—15, weißlich bis gelblich, braunspitzig; Mst. 2—6, stärker, 1—2 davon doppelt so lang wie die anderen, oben hakig, braun, schwarzspitzig; St. anliegend strahlend (Rst.); Bl. bis 4 cm br.; Sep. grünlich, gelbrandig; Pet. bis 1,7 cm lg., bis 4 mm br., milchig dottergelb; Fr. trüb rötlichgrün. — Mexiko (Guerrero, unterer Rio Balsas). Dolichothele camptotricha (Dams) Tieg. (2) K. gruppenbildend, Köpfe bis 7 cm br.; W. tief- bis hellgrün, lang- und schlankkonisch, bis 2 cm lg.; Ax. etwas wollig, mit 2—5 gelblichen Bst., bis 15 mm lg.; Rst. 4—6(—8), bis 3 cm lg., dünn, + gewunden, erst grünlich weiß, bald gelb; Mst. 0; Bl. 1,3 cm lg., kaum 1 cm 0, duftend; Pet. weiß mit grünlichem Mittelstreifen; Fr. 2 cm lg., schlank, blaßgrün, zuweilen rottonig. — Mexiko (Querétaro). Es gibt eine Form mit stärker anliegenden, kürzeren und derberen, gekrümmten gelben St. Dolichothele decipiens (Scheidw.) Tieg. (2) K. gruppenbildend, Einzelköpfe ± kugelig; W. weich, bis 11 mm lg., zylindrisch; Ax. schwachwollig, mit 4 weißen bis rosa Bst.; Rst. 7—8, bis 1 cm lg., feinnadelig, gelblichweiß; Mst. 1 (—2), bis 1,8 cm lg., dünnadelig, gerade, steifer, unten gelblich, oben rötlichbraun, vorgestreckt; Bl. bis 2 cm lg.; Pet. weiß, rosa Mittellinie; Fr. grün mit rötlichem Ton, bis 2 cm lg., 4 cm dick. — Mexiko (San Luis Potosi). Dolichothele longimamma (DC.) Br. & R. (1) (T.) K. einzeln oder sprossend; W. locker stehend, ziemlich weich, 3—7 cm lg.; Ax. nur filzig bis kahl; Rst. 9—10, bis 2 cm lg., weiß bis blaßgelb, dünn und biegsam; Mst. 0—1 (—3), bis 2,5 cm lg., nadelig, hellbraun, dunkelspitzig; Bl. bis 6 cm 0; Sep. grüngelb oder dunkler; Pet. hellgelb; Fr. dickkeulig, gelblichgrün. — Mexiko (Hidalgo). (Abb. 86.) v. gigantothele (Berg) Craig ist wohl nur eine Form; v. globosa (Lk.) Craig hat eine geschlossenere Blütenhülle, der Körper ist mehr kugelig, dunkelgrün, mit bis 12 St. Dolichothele melaleuca (Karw.) Craig (1) K. einzeln bis sprossend, glänzendgrün; W. konisch bis zylindrisch ‚ bis 2,5 cm lg.; Ax. oft wollig, vereinzelt mit Bst.; Rst. 6—7 (—9), strahlend, bis 1,4 cm lg., nadelig, die oberen schwarzrot, sonst kalkig hornfarben; Mst. 0—1, 1 cm lg., ebenso gefärbt, steifnadelig, rauh; Bl. gelb, ziemlich groß. — Mexiko (Oaxaca). Dolichothele nelsonii (Br. & R.) Backbg. (1) K. einzeln oder sprossend; W. dunkelgrün, oft rötlich, kurz dickkonisch, bis 7 mm lg.; Ax. mit etwas
118 Dolichothele — Echinocactus Wolle; Rst. 13—-15, bis 8 mm lg., feinnadelig, weiß mit bräunlicher Spitze; Mst. (2—) 4 (—6), der unterste bis 1 cm lg., hakig; Bl. gelb, ziemlich groß; Fr. rötlich. — Mexiko (Michoacan, Guerrero). Dolichothele sphaerica (Dietr.) Br. & R. (1) K. sprossend, rasenbildend, bis 50 cm br.; W. ziemlich weich, blaß- bis dunkler grün, konisch-zylindrisch, bis 1,6 cm lg.; Ax. schwachwollig; Rst. 12—15, bis 9 mm lg., weiß bis blaßgelb, Fuß dunkler, seitwärts spreizend; Mst. 1, bis 4 mm lg., dünnpfriem- lich, glatt, kalkig-gelblich; Bl. bis 7 cm 0, hellgelb; Fr. grünlichweiß, z. T. mit purpurnem Ton, bis 1,5 cm lg. — USA (Texas) bis Nordmexiko (Nuevo Leon, Tamaulipas). Dolichothele surculosa (Böd.) F. Buxb. (2) EL sprossend, rasenbildend, Einzelköpfe ziemlich klein, bis 3 cm 0; W. weich, dunkelgrün; Ax. kahl; Rst. bis 15, bis 1 cm lg., weiß bis blaßgelb; Mst. 1—2, bis 2 cm lg., glatt, einer scharf gehakt; Bl. trichterig, bis 1,8 cm br.; Sep. Chromgelb, rosa Rückenstreifen; Pet. schwefelgelb mit feiner roter Spitze und orange Rückenstreifen, 3 mm br.; Fr. keulig, grün, z. T. rötlich oder dunkler. — Mexiko (Tamaulipas). Dolichothele uberiformis (Zuco.) Br. & R. (1) K. sprossend, Einzelkopf gedrückt-kugelig, bis lOcmØ; W. nur bis 3,5 cm lg., konisch-zylindrisch; Ax. kahl; Rst. nur (3—) 4—5 (—6), bis 1,6 cm lg., rötlich-brauner Fuß, gerade oder etwas gewunden, rauh, hornfarben; Bl. 3,5 cm 0; Sep. rötlich; Pet. in zwei Reihen, gelb, am Rand gesägt. — Mexiko (Hidalgo). Dolichothele zephyranthoides (Scheidw.) Backbg. (1) K. einzeln, gedrückt-kugelig, selten verlängert, bis 8 cm h., 10 cm 0, Basis rübig; W. weich, besonders zur Ruhezeit, dunkel bläulichgrün, konisch, bis 2,5 cm lg.; Ax. nackt; Rst. 12—18, bis 1,2 cm lg., fast haardünn, rauh, weiß; Mst. 1 (—2), kurz bis 1,4 cm lg., einer stets gehakt, zuerst auch rötlich, dann gelblich bis rotbraun, rauh; Bl. 4 cm lg. und br.; Sep. grünlich bis braun; Pet. weiß bis gelb; Fr. oval, dick, rötlich getönt. Es gibt anscheinend zwei in der Warzenstärke verschiedene Formen; danach auch die Bl.-Farbe verschieden? — Mexiko (Queré- taro, Oaxaca). Dracocactus Y. Ito ist ein Name für Horridocactus Backbg. Ebnerella F. Büxb. war ein Synonym des späteren Genus Chilita (Orc.) F. Buxb.; zuletzt stellte es der Autor zu Mamillaria Haw. Ebneria Backbg. ist eine Untergattung von Mon- villea Br. & R. Eccremocactus Br. & R. (36) Der Gattung Epiphyllum im Wuchs ähnelnde Pflanzen, aber die Blüten mit ziemlich kurzer Röhre und glockiger Hülle, das Ovarium mit etwas kurzem Filz (selten mit winzigen Börstchen); die längliche Frucht ist etwas kantig, die zahlreichen kleinen Samen sind schwarz. Nur 1 Art. — Kimnach (USA) stellte zu diesem Genus zwei Arten mit bestachelten Ovarien, während die Gattungsdiagnose von Eccremocactus nur auf „Filzspuren" lautet. Die beiden Spezies mußten daher zu Cryptocereus umgestellt werden. — Verbreitung: Nur in Costa Rica. [©.] Eccremocactus bradei Br. & R. (T.) K. buschig, hängende Epiphyten; Tr. bis 30 cm lg., bis 10 cm br., hell mattgrün, Rand flach gekerbt; Ar. mit 1—3 kleinen St., bis 6 mm lg., auch fehlend; Bl. bis 7 cm lg., glockig-trichterig; Sep. dick, glänzend rosa bis weißrosa; Pet. wächsern, weiß; 0?. etwas kantig. —'Costa Rica (Cerro Turiwares). (Abb. 87.) Eccremocactus imitans (Kimn. & Hutch.) Kimn.: Cryptocereus imitans (Kimn. & Hutch.) Backbg. Eccremocactus rosei Kimn.: Cryptocereus rosei (Kimn.) Backbg. Echinocactus Lk. & O. (189) Kleine bis sehr große Pflanzen — letztere gehören zu den größten Kugelkakteen —‚ mit einer rosa blühenden Ausnahme alle gelb blühend, die großen Arten meist mit zahlreichen Blüten. Der Scheitel ist wollig, ebenso die Röhre; Hakenstacheln werden nie gebildet. Die + längliche, wollige Frucht ist so gut wie trocken und öffnet unten; die verhältnismäßig großen Samen sind stumpf- oder glänzend braunschwarz und schwarz. Das Fleisch einiger Arten wird zur Herstellung von Süßigkeiten kandiert. Bekannt sind 10 Arten. — Verbreitung: USA (südliche Staaten) bis Mexiko (vom Norden bis Süd- Puebla). [Sämlinge: P.] Echinocactus amazonicus Witt: war vielleicht ein Melocactus. Echinocactus californicus Monv.: ungeklärt, ist wohl ein Ferocactus gewesen. Echinocactus glaucus K. Soh.: s. unter Sclerocactus Br. & R. Echinocactus grandis Rose K. dickwalzig, bis 2 m h., bis 1 m 0, stumpf grün; Jungpflanzen mit roten Querbändern; Ri. zahlreich, aber anfangs nur ca. 8; Ar. später zusammen-
Echinocactus — Echinocereus 119 fließend; St. stark, pfriemlich, anfangs gelblich, dann rötlichbraun, z. T. gebändert; Rst. 6—6, 3—4 cm lg.; Mst. 1, 4—6 cm lg.; Bl. 4—5 cm lg.; Fr. bis 5 cm lg. — Mexiko (Puebla). Der richtige (erste) Name ist wohl: Echinocactus minax Lem. Echinocactus grusonii Hildm. K. breit- bis hoch-großkugelig, bis 1,30 m h. und 80 cm 0, hellgrün; Ri. bis über 30; Scheitel dick weißwollig; Ar. oben später zusammenfließend; Rst. 8—10, bis 3 cm lg.; Mst. meist 4, über Kreuz, bis ca. 5 cm lg.; St. alle gelb; Bl. glockig, bis 6 cm Ig., 5 cm 0; Sep. außen bräunlich; Pet. kadmiumgelb, schmallanzettlich; Fr. ca. 2 cm lg., dicht weiß wollig; S. 1,5 mm lg. ^– Mexiko (San Luis Potosf bis Hidalgo). (Abb. 88.) Echinocactus horizonthalonius Lem. E. flachrund bis verlängert, bis 25 cm h., reif ig grau; Ri. meist 8 (—13), gerade oder spiralig verlaufend; St. 6—9, bis 4 cm lg., rund bis + abgeflacht oder krallig gebogen, meist einer etwas zur Mitte, in der Farbe variabel von anfangs dunkelrötlich, oder oben, auch an der Basis, sonst bernsteinfarben; Bl. blaß- bis rosenrot, bis 3 Cm lg.; Fr. bis 3 cm lg., oblong, rot, starkwollig; S. 3 mm lg., papil- lös, braunschwarz. — USA (Südstaaten) bis Mexiko (vom Norden bis zum D. F.). Echinocactus ingens Zucc. K. dickwalzig, bis 1,60 m h. und 1,25 m 0, graugrün; Scheitel weißwollig; Ri. bis über 50; Ar. gelblich-wollig; Rst. ca. 8; Mst. 1; St. alle zuerst braun, 2—3 cm lg.; Bl. 2 cm lg., 3 cm 0, stumpflich, gelb; Fr. 3 cm lg., starkwollig. — Mexiko (Hidalgo). Echinocactus krausei Hildm. gehört, wenn auch nicht ganz geklärt, wohl zum Genus Echinomastus Br. & R. Die Art soll St. an der Bl. gehabt haben, was für die ganze nördliche Gruppe ungewöhnlich ist (anomal ?). Echinocactus leucotrichus Phil.: Arequipa leuco- tricha (Phil.) Br. & R. Echinocactus minax Lem. ist wohl der richtige Name für E. grandis Rose. Echinocactus palmeri Rose K. dickwalzig, bis 2 m h., bis 50 cm 0; Ri. 12—26 oder mehr; Rst. 6—8, kürzer, heller und schwächer als die Mst.; Mst. 4, geringelt, bis 8 cm lg., kräftig, oben gelb, unten braun; Bl. relativ klein, gelb; Pet. 2 cm lg.; Fr. 3 cm lg., dicht weißwollig. — Mexiko (Süd-Coahuila bis Zacatecas). Echinocactus parryi Eng. K. erst rundlich, dann zylindrisch, blaugrau, bis 30 cm oder mehr h., bis 35 cm 0, stets einzeln; Ri. ca. 13, gehöckert, spiralig; St. bis 15, weiß, starr, gerade; Rst. bis 11; Mst. 4, bis 5 cm lg.; Bl. stark- wollig; Pet. leuchtend gelb; Fr. länglich. — USA (El Paso) bis Nordmexiko (Chihuahua, nahe der Grenze). Echinocactus platyacanthus Lk. & O. (T.) K. breitrund (immer nur so?), bis 50 cm 0, frisch- grün; Ri. 21—24; Rst. kleiner, 4; Mst. 3—4, die größeren abgeflacht, quergestreift; Bl. 3,75 cm lg., gelb. — Mexiko. Vielleicht eine Form des E. platyacanthus oder identisch ist E. palmeri, da ersterer bisher nicht wieder aufgetaucht und letzterer nur unwesentlich unterschieden ist. Echinocactus polycephalus Eng. & Big. E. kugelig bis zylindrisch, stark sprossend, große Gruppen bildend, Einzelkopf bis 70 cm lg. gesehen; Ri. 13—21, etwas wellig; Rst. bis ca. 10, bis 5 cm lg.; Mst. 4, stärker, 3—9cm lg., + geringelt; St. anfangs flaumig, dann glatt, pfriemlich, rötlich; Bl. bis 6 cm lg., gelblich; Fr. 2,5 cm lg., dichtwollig; S. papillös, kantig, stumpf schwarz. — USA (Utah und südlichere Staaten) bis Mexiko (Niederkalifornien, Nord-Sonora). Echinocactus visnaga Hook. K. dickwalzig, bis 3m h., bis Im 0; Scheitel bräunlich-hell; Ri. bis 40, Kante längsgefurcht; Ar. oben fast verschmelzend; St. nur 4, über Kreuz, stark, bis 5 cm lg., blaßbraun; Bl. bis 8 cm 0, gelb; Pet. bis 3,5 cm lg.; Fr. zylindrisch, starkwollig. — Mexiko (San Luis Potosf). Echinocactus xeranthemoides (Coult.) Eng. E. gruppenbildend, Einzelkopf bis 18 cm h., hellgrün; Ri. 13, leicht gehöckert; St. 10—16, anfangs weißrosa, dünn, steif, geringelt; Rst. 3—4 cm lg., + zurückgebogen; Mst. 4, 3—6 cm lg., einer länger als die anderen, steif, etwas gebogen; Bl. 5 cm lg., hellgelb; Fr. 3 cm lg., dicht bewollt; S. 2,5 mm lg., glänzend braunschwarz. — USA (Grenze Utah— Arizona). Echinocereus Eng. (137) Die Arten dieser Gattung wurden wegen ihrer überwiegend zylindrischen Gestalt eine Zeitlang zu Ce- reus, der Sammelgattung dieses Namens, gestellt. Als + kurz-cereoide Pflanzen, mit weichem Fleisch und + nadelig bestachelten Blüten und Früchten bilden sie aber eine sehr charakteristische und formenreiche — d. h. die überwiegend cereoide Form bis zur kleinkugeligen reduziert — Artengruppe, die ich daher als eigene Sippe Echinocerei abteilte; diese Sonderstellung brachte schon Engelmann mit dem Gattungsnamen zum Ausdruck. Das Genus gehört zu den am schwierigsten zu gliedern-
120 Echinocereus den, weil manche Arten sehr variabel sind und auch Übergangsformen zu ähnlichen anderen Arten entstanden. Die älteren Autoren verfolgten das gleiche Prinzip wie ich: im Interesse der klaren Registrierung des von Natur geschaffenen Arten- bzw. For- menschwarmes auch in Varietäten zu unterteilen. Neuerdings haben einige, besonders amerikanische Autoren, davon ganz Abstand genommen, ja sogar die Arten stärker zusammengefaßt, und jeder ist dabei anderer Ansicht. Das kann nur auf Kosten unseres Wissens um die gerade bei Echinocereus bewiesene erstaunliche Gestaltungsvielfalt der Natur geschehen; die exakte Registrierung ist demgemäß wichtiger als subjektive Zusammenfassungen. Hier muß Sfegazzinis Wort „melius abundare quam deficere" gelten, denn nur ein möglichst genaues Spiegelbild des Naturgeschaffenen bietet zugleich die Handhabe für weitere Untersuchungen. Die meisten Arten sprossen gern, z. T. sogar stark, und viele — besonders die „Pectinati", die + kamm- förmig bestachelten — zeichnen sich durch ein buntes Stachelkleid aus; manche Arten haben ziemlich lang dauernde Blüten; deren Größe variiert von relativ großtrichterig bis verhältnismäßig klein. Von einigen Spezies benutzt man die Früchte zur Marmeladeherstellung (ob heute noch?). Bekannt sind rund 86 Arten. — Verbreitung: USA (vom ungefähr mittleren Westen bis zur Südgrenze), Mexiko (Niederkalifornien, Westküste und vom Norden bis zum mittleren Hochland). [®., P.; die grünen, reichsprossenden: ®,] Zur besseren Übersicht wurden die Arten in folgenden Reihen zusammengefaßt, worauf die eingeklammerte Zahl hinter den Namen verweist: Mit schlanken und ziemlich langen Blüten 1. Scheeriani Backbg. Mit kleinen bis größeren Trichterblüten, bzw. nicht sehr langröhrigen Bestachlung unauffällig oder fehlend 2. Subinermes K. Sch. Bestachlung auffälliger Körper (später) niederliegend 3. Prostrati K. Sch. Körper aufrecht (hierzu auch die kamm- förmig bestachelten Arten) 4. Erecti K. Sch. Echinocereus acifer (0.) Lem. (4) K. sprossend; Ri. ca. 7, stark warzig gehöckert; Bat. 7—8, strahlend abstehend, dünn; Mst. 1—4; alle St. braun, die mittleren etwas kräftiger; Bl. rot. — Nordmexiko (?). Eine bisher meist verkannte Art, die aber in älteren Sammlungen noch angetroffen wird, v. durangensis (Pos.) K. Sch. ist besser — wie früher — eine eigene Art: E. durangensis Pos. v. trichacanthus Hildm., mit weißlichen Rst., 1 schmutzigbraunen Mst. und granatroten Bl. mit ebensolchen Stbb., ist fraglich in der Zugehörigkeit. Echinocereus adustus Eng. (4) K. einzeln, kurzzylindrisch, bis 6 cm h.; Ri. 13—15; Ar. elliptisch; Rst. 16—20, ± anliegend; Mst. 0—1, oft verlängert und abstehend; alle St. braun- oder dunkelspitzig; Bl. bis 4 cm lg., purpurn, mit längeren H. und kurzen braunen St. — Mexiko (Chi- huahua). Echinocereus albatus Backbg. (4) K. zylindrisch, etwas verzweigt, bis ca. 4 cm 0; Ri. ca. 12, niedrig, in kleine Hck. geteilt; Rst. ca. 40; Mst. ca. 10, kaum geschieden; alle St. steif, weiß, dicht, brüchig; Bl. hellrot, mit dunklerem Mittelstreifen, ca. 10 cm 0. — Mexiko. Echinocereus amoenus (Dietr.) K. Sch. (2) K. niedrig, mit stärkerem Unterteil; Ri. 13, mitunter schwach höckrig; St. nur anfangs 6—8, kurz, später abfallend; Bl. 5 cm lg., hell purpurrot, rückwärts grünstreifig; R. und Ov. mit kürzeren braunen H. und Bst. — Mexiko (San Luis Potosi; Hidalgo). Echinocereus arizonicus Or?. (4) K. gruppenbildend; Ri. 10, geteilt bzw. gehöckert; Ar. weiß; Rst. 10, ungleich, weiß; Mst 1—4, kräftig, der längste unterste bis 2,5 cm lg., am Grunde schwach kantig, purpurn; Bl. karmin. — USA (Arizona). Teils zu E. fendleri, teils zu E. triglochidiatus gestellt; daher wohl besser eigener Artrang. Echinocereus armatus (Pos.) Knuth (4) K. zylindrisch; Ri. ca. 20; Rst. fahloliv-bräunlich; Mst. anfangs 1, später 2, etwas länger als die Rst., abstehend, schwärzlich. — Heimat? Früher zu E. pectinatus gestellt, aber von durchaus unterschiedlichem Charakter. Echinocereus baileyi Rose (4) K. zylindrisch, bis über 10 cm h., 5 cm 0; Ri. 16, etwas spiralig; Rst. ca. 16, zuerst weiß, später gelblich oder bräunlich mit rosa Ton; Mst. 0; Bl. 6 cmØ, hellpurpurn; Ov. kurz behaart, mit 10—12 dünnen, weißlichen oder bräunlichen St.; Fr. grün, ovoid, ca. 1 cm 0. — USA (Oklahoma, Wichita Mountains). Es werden folgende Varietäten unterschieden: v. albispinus (Lahm.) Backbg.: weißstachlig, St. länger; v. brunispinus Backbg.: lang- und rein braunstachlig; v. caespiticus Backbg.: polsterbildend; St. kurz, weiß; v. Ilavispinus Backbg.: lange, weiche, gelbweißliche St.; v. roseispinus Backbg.: lange, weiche, oben rosa St.
Echinocereus 121 Echinocereus barthelowanus Br. & R. (4) K. gruppenbildend; Tr. zylindrisch, bis 20 cm lg., 4—5 cm 0; Ri. ca. 10, etwas höckrig; St. fast verflochten, zahlreicher, bis 7 cm lg., anfangs rosa, später weiß oder gelb, mit braunen oder schwarzen Spitzen; Mst. ca. 6, basal verdickt, einer der längste; Bl. purpurn, sehr kurz; Pet. nur 3—4 mm lg.; 0?. stark bestachelt, mit weißen, rosaspitzigen St. — Mexiko (Niederkalifornien, Sta. Maria Bay). Echinocereus blanckii (Pos.) Palm. (3) K. stark sprossend; Tr. dunkelgrün, 5—6kantig, bis 2,5 cm 0, höckrig; Rst. 8, weiß, einer meist oben zuerst rot; Mst. 1—2, bis 3 cm lg. oder mehr, meist braun oder schwarz; Bl. groß, + flattrig, violett- rot. — Mexiko (Tamaulipas). Folgende, früher als eigene Arten angesehene Varietäten lassen sich unterscheiden: v. berlandieri (Pos.) Bagkbg.: dunkler grün; Mst. 1, gelbbraun; Bl. nicht flattrig, karminrosa; v. leonensis (Matths.) Backbg.: hellgrün; Ri. 6—7; Rst. nur weiß; Mst. nur 1, bis 3 cm lg.; Bl. purpurviolett, dunkelstreifig; v. poselgerianus (Lke.) Backbg.: hellgrün; Ri. 6—7; Mst. 1—3, braun geringelt; weiße Rst., gelbspitzig; Bl. karminviolett. Echinocereus bonkerae Thornb. & Bonk.: s. unter Echinocereus fendleri (Eng.) Rümpl. Echinocereus boyce-thompsonii Orc. s. unter Echinocereus fendleri (Eng.) Rümpl. Echinocereus brandegeei (Coult.) K. Soh. (4) K. gruppenbildend; Tr. langzylindrisch; Ri. höckrig; Ar. 1—1,5 cm entfernt; St. 12—16, 5—15 mm lg., rötlichgelb bis grau, Fuß meist verdickt und hellbraun; Mst. 4, über Kreuz, dolchartig flach, 3kan- tig, Fuß wie bei den Rst., der unterste bis 8 cm lg., alle sehr kräftig; Bl. bis 5 cm lg. und etwas mehrØ; Sep. violettrot, olivfarbiger Mittelstreifen; Pet. bis 4,5 cm lg., rotviolett; Fr. rund, 3 cm 0. — Mexiko (Niederkalifornien und nahe Inseln). Echinoeereus bristolii Marsh. (4) K. sprossend; Tr. bis 20 cm lg., 4 cm 0, weißgrün; Ri. 16—16, höckrig; Rst. 20, dünn, weiß; Mst. 3, der untere abgebogen, unten weiß, oben rot; Bl. 9 cm lg., purpurn; Fr. sehr stachlig. — Mexiko (Sonora, bei Soyapa). Echinocereus caespitosus Eng. (4) K. ziemlich schlanktriebig; Tr. besonders in der Kultur ziemlich verlängert; Ri. 12—18; Ar. anfangs ± wollig; Rst. 20—30, meist weißlich bis etwas rosa; Mst. fehlend oder sehr selten 1—2, kurz; Bl. bis 8 cm lg. und br., leuchtend rosa. — USA bis Nordmexiko (Saltillo). Die Art ändert offenbar etwas ab. Mir liegt ein Stück vor, das ungefähr der Abb. von Boissevain & Davidson entspricht („Colorado Cacti", 46.1940, Fig. 32), sehr schlank ist und nur 11 Rippen hat; St. anfangs bräunlich-weiß, bald ganz weiß; meist die Ar. ohne Mst., zuweilen auch ein feiner kürzerer, dunkler; Bl. ca. 7,5 cm 0, wie in vorerwähnter Beschrbg., aber Schlund, Stbf. und Gr. grünlich. Die St. sind nicht verflochten („not interlocking", Boiss. & Davids.). Britton & Rose bezogen die Art zu E. reichenbachü ein und sagten „spines in- terlocking". Beide Arten sind also nicht identisch, E. caespitosus ist aber wohl etwas variabel, was ja auch bei anderen Arten der Fall sein kann. In der Beschrbg. von Boiss. & Davids, sind die Stbf. bräunlich-purpurn, der Gr. gelblich. Die rein weißstachlige Form wird E. caespitosus v. tamaulipensis (Fric) Borg genannt; sie sproßt auch seitlich. Echinocereus canyonensis Clov. & Jott. ist wohl nur eine Standortsform von E. roemeri. Echinocereus castaneus Hort. s. unter E. pectinatus v. castaneus (Eng.) Maths. Echinocereus chisoensis Marsh. (4) K. einzeln, zylindrisch; Ri. 15—16, spiralig, höckrig; Rst. 11—14, borstig, braun, Fuß weiß; Mst. borstig, 1—4, dunkel; Bl. 6 cm lg., bewollt und mit Borsten- st.; Sep. rosa; Pet. rosa; Fr. keulig, 3,5 cm groß, rot. — USA (Texas, Chisos Mountains). Echinocereus chloranthus (Eng.) Rümpl.: E. viri- diflorus v. chloranthus (Eng.) Backbg. Echinocereus chlorophthalmus (Hook.) Br. & R. (4) K. sprossend; Tr.fast kugelig, bläulichgrün; Ri. 10—12, etwas höckrig; Rst. 7—10, dünnadelig, bis 18mm lg.; Mst. 1, stärker; Bl. purpurn, Schlund weiß; Ov. starkhöckrig. — Mexiko (Real del Monte). Echinocereus einerascens (DC.) Rümpl. (3) K. rasenbildend, bis 1,20 m br. und 30 cm h.; Tr. 4—5 cm 0; Ri. meist (5—) 6—8 (—12), kräftig, stumpf lieh; Rst. 8—10, bis 2 cm lg.; Mst. 1—4, bis 2 (—3) cm lg., anfangs unten rubinrot (Schumann); St. alle weißlich; Bl. 6—8 cm lg., bis 6 cm 0; R. kurz, weißwollig und -borstig; Pet. purpurn, Schlund heller; Fr. violettrosa, bis 3 cm 0. — Mittelmexiko. Nach Berger ziemlich variabel. Echinocereus coccineus Eng. (4) K. kugelig-eiförmige Einzelköpfe, 3—5 cm 0, später verlängert und sprossend, Gruppen bis Im br., bis 20 cm h,, zuweilen Kolonien bis zu 200 Tri.; Ri. 8—11, höckrig; Rst. nadelig, 8—12, bis 2 cm lg., meist weiß; Mst. mehrere, länger und etwas stärker, gelblich, weißlich oder auch rötlich oder schwärz-
122 Echinocereus lieh; Bl. 5—7 cm lg., Scharlach (Wr karmin). — USA (Südstaaten bis Colorado), v. kunzei (Gurke) Backbg. unterscheidet sich durch 1—3 anfangs oben purpurrote, dann weiße Mst. mit verdickter Basis; Bl. bis 8 cm 0, Scharlach, mit breitem karminrotem Streifen. — USA (Arizona, Phoenix; selten). Echinocereus conglomeratus Forst. (4) K. gruppenbildend; Tr. 10—20 cm lg.; Ri. 11—13, leicht gewellt; Bst. 9—10, bis 1,6 cm lg., glasig, mit gelbem Fuß; Mst. mehrere, bis 7 cm lg., biegsam; Bl. 6—7 cm lg., breit offen, mit weißen St., purpurn; Pet. 2 cm lg.; Fr. 3 cm 0. — Mexiko (Coahuila, Nuevo Leon, Zacatecas). Die Stachelfarbe soll von weiß bis bräunlich variieren (Knuth). Echinocereus cueumis Werd. : E. gentryi Clov. Echinocereus dasyacanthus Eng. (4) E. meist einzeln, zylindrisch, bis 30 cm lg., bis 10 cm 0, dicht bestachelt; Bi. 15—21, niedrig; Rst. 16—24, anfangs rosa, fein; Mst. 3—8, etwas stärker; Bl. bis 10 cm lg., ca. 7,5 cm 0, nur um die Tagesmitte offen, gelblich; Ov. sehr stachlig; Fr. kugelig, purpurn, bis 3,5cm 0. — USA (Westtexas, Süd-Neumexiko), Mexiko (Chihuahua). Die Farbe der Stachelspitzen variiert von rötlich, über bräunlich bis schwärzlich. v. ctenoides (Eng.) Backbg. hat nur bis 17 Ri., deutlicher verdickte Stachelbasen, meist nur 2—3 Mst. und etwas kürzere Bl. v. steereae (Clov.) Marsh, gleicht dem Typus der Art, hat aber rote Bl. Echinocereus davisii A. D. Houghton: E. viridiflo- rus v. davisii (A. D. Houghton) Marsh, (auch als eigene Art angesehen). (Abb. 89.) Echinocereus decumbens Clov. & Jott. (3) K. sprossend; Tr. bis über 50, bis 60 cm lg., bis 5 cm 0; St. gelb bis weiß oder rosa; Mst. 3—4, der unterste längste bis 3,5 cm lg., die anderen wie die Rst. bis 2,2 cm lg., weich und biegsam; Bl. ? — USA (Arizona). Echinocereus delaetii Gurke (4) K. sprossend; Tr. aufrecht, locker verzweigend, bis 30 cm lg.; Rst. 18—36, (gelblich)weiß, 8—10 mm lg., stechend; Mst. 4—5, borstenförmig, gelblich, rötlichspitzig, 2—3 cm lg., gerade oder gewunden, bis 3 cm lg., sowie mehrere + gewundene derbe H., 6—10 cm lg., weiß oder grau; Bl. 6—7 cm lg., 6 cm 0, hell purpurrosa. — Mexiko (Coahuila). Echinocereus dubius (Eng.) Rümfl. (4) K. sprossend, dichte Gruppen; Tr. bis 20 cm lg., heller grün, bis 20 cm lg.; Ri. ca. 6—7, um die Ar. geschwollen; Rst. 5—8, 12—30 mm lg.; Mst. 1—4, 3,7 bis ca. 7 cm lg.; Bl. 6cm lg., blaßpurpurn, weißborstig; Fr. sehr stachlig, bis 3 cm groß. — USA (Südost-Texas). Echinocereus durangensis Pos. (4) K. zylindrisch, sprossend; Ri. 10, oben fast warzig quergeteilt; Rst. 8—9, bis 12 mm lg., hell horn- farben, oben und unten dunkler; Mst. 1 (—3—4), vorgestreckt, dunkelbraun oder hornfarben mit dunkler Spitze; Bl. 7 cm lg., 5 cm 0, weißflockig mit dunkelgespitzten St.; Pet. blutrot, am Grunde heller. — Mexiko (Durango). Durch Mißdeutung des E. aeifer früher als dessen var. angesehen; besser eine eigene Art. Echinocereus engelmannii (Parry) Rümpl. (4) K. gruppenbildend, diese locker; Tr. zylindrisch, bis 45 cm lg., bis 6 cm 0; Ri. 10—13 (—14), niedrig, undeutlich höckrig; Rst. steif, ca. 10; Bl. 5—8 cm lg., bis 7,5 cm 0; Fr. 3 cm lg., rund bis ovoid. — USA (südliche Staaten) bis Nordmexiko. Stachelfarbe sehr variabel, weswegen die v. albi- spinus Cels, v. fulvispinus Cels usw. nur Formen darstellen; v. nicholii L. Bens, bildet große Gruppen; Tr. bis ca. 60 cm lg., bis 7,5 cm 0; St. alle gelb. — USA (Arizona). Echinocereus enneacanthus Eng. (3) K. sprossend, Gruppen bis 1 m groß; Tr. 5—7 cm 0, weich, ± liegend-aufstrebend; Ri. 7—8 (—12), ungleich, meist unter 1,2 cm lg., nadelig, gelblich, dann bräunlich; Mst. meist 1, 3—5 cm lg., rundlich; Bl. 5—6 cm lg., 7,5 cm 0, hellpurpurn; Fr. 2 cm lg., kugelig, rötlich. — USA (Neumexiko, Südtexas), Mexiko (im Norden, z. B. Chihuahua). v. carnosus (Rümpl.) Quehl, saftig dunkelgrün, hat kräftigere weißgraue St. und eine größere Bl., bis 10 cm lg., 9 cm 0. Echinocereus fendleri (Eng.) Rümpl. (4) K. sprossend, aufrecht; Tr. bis 15 cm lg., 6—10 cm 0, ± schlaff; Ri. 9—10 (—12), undeutlich höckrig; Rst. 9—11, kürzer als die mittleren, weiß bis blaß- grau; Mst. 1, aufwärts gebogen, bis 3,7 cm lg., blaßgrau; Bl. hell- bis kräftig-purpurn, bis 6,75 cm 0; Fr. ca. 3 cm lg. — USA (Neumexiko, Arizona), Nordmexiko (Sonora, Chihuahua). Sehr variable Art; manche Exemplare ähneln E. tri- glochidiatus, der aber Scharlach blüht. v. albiflorus (Wgt.) Backbg. weicht durch weiße bis zartrosa Bl. ab. v. bonkerae (Thornb. & Bonk.) L. Bens.: K. in Gruppen zu 15 Stämmen, bis 20 cm lg., ca. 6,25 cm 0; Ri. 11—16; Mst. 1 (—3), bis 0,8 cm lg., abstehend, weiß oder blaßgrau, braun gespitzt; Bl. bis 6,25 cm 0; Fr. bis 2,5 cm lg. — USA (Arizona). Drei amerikanische Autoren gaben der Pflanze jeweils anderen Rang, auch den einer eigenen Art. Das zeigt die verschiedene Auf-
Echinocereus 123 fassung unter den Spezialisten, und daß es nicht möglich ist, einem derselben ohne weiteres zu folgen; die „var." weicht jedenfalls durch ihre kurze, anliegende Bestachlung auffällig ab. Übergänge sind jedoch festgestellt. v. boyce-thompsonii (Orc.) L. Bens, hat 12—14 (—18) Bi. und verschieden gefärbte St., strohgelb, rötlich oder bräunlich, auch weiß mit hellbraunem Fuß. — USA (Arizona). Eine bunter bestachelte, zahlreichrippige Abänderung, die von manchen als eigene Art angesehen wird. v. rectispinus (Peebl.) L. Bens, hat nur bis 2,5 cm lg., dunkel gespitzte Mst., v. robustus (Peebl.) L. Bens, über 2,5—7,5 cm lg. Mst Echinocereus ferreirianus Gat. (4) K. aufrecht, sprossend; Tr. bis 30 cm h., bis 8 cm 0; Bi. 9—13, etwas höckrig; Rst. ca. 9—13, bis 2 cm Ig., grau bis braun; Mst. mehrere, meist 3—5 cm lg., der längste vorgestreckt bis herabgebogen, alle am Fuß verdickt, braun, anfangs der untere Teil mehr rötlich; BI. bis 6 cm lg., 4 cm 0; Pet. rosa, nach unten mehr orange. — Mexiko (Niederkalifornien, Los Angeles Bay und Inseln). Bchinocereus fitchii Br. & R. (4) K. kurzzylindrisch, etwas sprossend; Tr. 8—10 cm lg., 4—5 cm 0, von Stacheln bedeckt; Bi. 10—12, niedrig, rundlich; Bst. ca. 20, weiß; Mst. 4—6, nadelig, variable Farbe, meist bräunlich, unten auch weiß; BI. 6—7 cm lg., rosa bis purpurrosa, innen meist dunkler; Ov. zart behaart, dicht bestachelt. — USA (Texas, Laredo).-Sehr blühwillig (P.). Echinocereus Iloresii Backbg. (4) K. zierlich-zylindrisch, bis ca. 10 cm h., 3 cm 0, manchmal etwas sprossend, mit Rüben-Wz.; Ri. 14, niedrig; Rst. nadelig, verflochten, ca. 16 mm lg., weißlich, oben bräunlich; Mst. 0—1—2, wenn vorhanden, einer länger, später meist abwärts weisend, braun; R. und Ov. dicht 1,5 cm lg. bestachelt; BI. 4,5 cm lg., 7 cm 0, rot. — Mexiko (Sinaloa, Topo- labampo). Echinocereus fobeanus Oehme (4) K. zylindrisch, sprossend; Tr. glänzendgrün, bis ca. 9 cm h., 5 cm 0; Ri. 10, spiralig, höckrig; St. fein- nadelig, brüchig, abstehend; Rst. 12—14, bis 1 cm lg., weiß, rosa oder dunkel gespitzt; Mst. 2, 1,5 cm lg., rot; BI. 9 cm lg., 12 cm 0, rosa, Schlund weiß, wollig und mit braun-rosaspitzigen St.; Pet. gefranst. — Heimat? Echinocereus gentryi Clov. (1) K. liegend bis aufsteigend, sprossend ‚ wenigtriebig; Tr. bis 15 cm lg., 2,5 cm 0; Rst. 8—12, 1—2 mm lg., bräunlich; Mst. meist 1, den Rst. ähnelnd; BI. schlanktrichterig, bis 8 cm lg., 5—6 cm 0, rosa, 9 Kakteenlexikon hauptsächlich nachts offen. — Mexiko (Sonora). Unter dem Namen E. cucumis Werd. (E. nocturni- florus Hort. bzw. E. noctiflorus Hort.) bekannter als unter dem ersten. Echinocereus glycimorphus Rümpl.: E. cinerascens (DC.) Rümpl. (Form). Echinocereus gonacanthus Rümpl.: E. triglochi- diatus v. gonacanthus (Eng. & Big.) Boiss. Echinocereus grandis Br. & R. (4) K. einzeln bis gruppenbildend, dick-zylindrisch, bis 40 cm h. werdend, bis 12 cm 0; Ri. 21—25; Rst. 15—25; Mst. 8—12; St. weißlich bis krem; BI. 5—6 cm lg., nicht weit öffnend, mit weißen H. und strohfarbenen St.; Sep. weiß, mit grüner Mittellinie; Pet. 1,5 cm lg., weiß, unten grün; Fr. dichtstachlig. — Mexiko (Insel S. Esteban und andere). Echinocereus hancockii Daws. (4) K. sprossend, in Gruppen bis zu 30 Tr., 35 cm h., 1,1 cm br.; Tr. meist bis 12 cm lg., 5,5—7 cm 0; Ri. niedrig; St. anfangs rosa, später dunkel strohfarben, pfriemlich, steif, gerade, Basis der Mst. 2 mm dick; Rst. 10—12, bis 2,5 cm lg.; Mst. 7—8, bis 6 cm lg:; BI. 6 cm lg., gelb, verblühend lachsfarben. — Mexiko (Niederkalifornien, Bahia San Hipolito). Echinocereus hempelii Fobe (4) K. dunkelgrün, aufrecht; Tr. bis 15 cm lg., bis 7 cm 0; Ri. warzig geteilt; Rst. (4—) 6, spreizend, weiß mit braunen Spitzen, bis 1 cm lg.; Mst. 0; BI. bis 8 cm br., trichterig, mit lockeren Pet., diese 3 cm lg., hell lilarosa. — Mexiko (lt. Br. & R.). Echinocereus huitcholensis (Web.) Gurke (1) K. stark sprossend; Tr. ca. bis 6 cm lg., 2 cm (?) 0; Ri. 12, gerundet, niedrig; Rst. 2—5 mm lg.; Mst. 1, bis 1 cm lg.; Bl.-sehr schlank, 11 cm lg., zart behaart und weichstachlig; Pet. orange (?). — Mexiko (Sierra de Nayarit). Echinocereus knippelianus Liebn. (2) E. einzeln, unterirdisch rübig, oberirdisch kugelig bis mäßig verlängert, bis 10 cm h.; Tr. tief grün, saftig weich; Ri. anfangs ca. 5, rundlich; St. kurz, gelblich, bald abfallend; BI. mittelgroß, rosa, bis 3 cm lg. — Mexiko (Coahuila). Echinocereus ledingii Peebl. (4) K. mäßig dichte Gruppen bildend; Tr. zylindrisch, bis 50 cm lg., bis 10 cm 0; Ri. 12—14, undeutlich höckrig; Rst. 10—12, gerade, bis fast 2 cm lg.; Mst. (Hauptst.) 1, kräftig, steif, herabgebogen, sowie oft 2 Beist.; St. alle gelb; BI. 5 cm 0, purpurn; Fr. blaßgrün, fast 2,5 cm lg. — USA (Arizona). Echinocereus leeanus (Hook.) Lem. (4) E. rasenbildend, aufrecht; Tr. lebhaft grün, bis 30 cm h., bis 9 cm 0; Ri. 12—14, wenig quer-
124 Echinocereus gebuchtet; Est. 10—13, dünnpfriemlich, anfangs rotbraun, gerade, 5—12 mm lg.; Mst. 2—3, bis 2,6cm lg., rotbraun, vergrauend; Bl. 7 cm lg., ziegelrot bis karmin; Pet. breitspatelig, oben fast rundlich. — Mexiko, v. mnlticostatus (Cels) K. Sch. hat dunkler rot gefärbte Mst., nicht bald vergrauend, das Stachelkleid dadurch rötlicher erscheinend. Eine verwandte Art ist vielleicht E. durangensis Pos. Echinocereus longisetus (Eng.) Rümpl. (4) K. aufrecht, reicher sprossend; Tr. bis 20 cm lg., bis 4,6 cm 0, zuerst dunkel-dann heller grün; Ri. 11—14; Rst. 16—25, bis 1,5 cm lg.; Mst. 5—7, bis 4 cm lg., weiß, mit dunkler Spitze, Fuß verdickt und bräunlich; St. alle borstendünn, dicht, nicht verflochten; Bl. 6 cm lg. und br., hellpurpurn; Pet. lanzettlich, 3 cm lg. — Mexiko (Coahuila, Sierra de la Paila). Mit den abstehenden St. eine schöne, aber seltenere Art. Echinocereus mamillatus (Eng.) Br. & R. (4) K. sprossend; Tr. aufsteigend, 20—30 cm lg., 3,5— 6 cm 0; Ri. 20—25, stark höckrig; Rst. 10—25, nadelig, 3—12 mm lg.; Mst. 3—4, viel stärker, bis 2.5 cm lg.; St. erst rötlich, dann weiß; Bl. purpurn. — Mexiko (Niederkalifornien, Mulegé). Echinocereus mariae Backbg. — The Nat. Cact. & Succ. Journ. (Gr. Brit.), 20: 2, 19, 1965 (4) K. aufrecht-schlanksäulig, zum Scheitel hin verjüngt und dicht mit kurzen St. und weißem Filz bedeckt, der sich nur in der unteren Triebhälfte lockert bzw. zunehmend verschwindet; Tr. bis ca. 15 cm lg., 1,6—2,3 cm 0, von unten verzweigt; Ri. ca. 14, schmal und niedrig, ca. 4 mm br., oben warzig, stark spiralig verlaufend; Ar. ca. 3 mm 0, weiß haarfilzig; St. 15—20, sehr dünn, bis ca. 4—5 mm lg., weiß, strahlend, die mittleren mit hellbraunem, etwas verdicktem Fuß, die längeren z. T. etwas abwärts geneigt; Bl. an der Spitze, ca. 7— 7.6 cm 0, purpurn; Pet. zum Fuß hin stärker verschmälert; Fr. grün, locker befleckt. — USA (Oklahoma, Wichita Mountains, äußerster Westrand der Headquarter Mountains, ca. 3 Meilen westwärts von Granite bzw. 3 Meilen nördlich). Eine sehr seltene und eigentümliche Art, nach der Entdeckerin Frau Mary Polaski benannt. Echinocereus maritimus (Jon.) K. Sch. (4) K. gruppenbildend, Haufen bis 30 cm h., bis 90 cm br., bis 200 Köpfe; Tr. kugelig bis zylindrisch, 6— 15 cm lg.; Ri. 8—10; Rst. 9 (—10), spreizend; Mst. 1 (—3—4), ± pfriemlich, oberer auch gekantet, bis über 3 cm lg.; Bl. klein, bis 3—4 cm lg.; Pet. fast lanzettlich, oben gerundet, glänzend grünlichgelb. — Mexiko (Niederkalifornien, Westküste). Echinocereus marksianus F. Schwarz n. sp. (4) Differt ab E. leeanus aculeis primo atrofuscis ad nigris, parte inferiore rubido; aculeis centralibus 1—4, ad 3,5 cm longis; flore infundibuliformi, ad 8 cm longo, 7 cm 0, clarocinnabarino. K. später ± über biegend, nach unten reich sprossend, zuerst bläulich-, später heller grün, bis 40 cm lg.; Tr. bis 6,5 cm 0; Ri. 10; St. anfangs dunkelbraun bis schwarz, unteres Drittel rötlich; Rst. 10—11, 3—10 mm lg., später grauweiß; Mst. 1 (—4), über Kreuz, der längste bis 3,5 cm lg.; Bl. mit mehr trichterig offenem Perianth, hellzinnober bis rein- rot, ca. 8 cm lg., 7 cm 0; R. rötlich; Ov. grasgrün, bestachelt; Schlund gelb; Stbf. und Gr. unten gelblich, oben rot; Fr. dicht schwarz bestachelt. — Nördl. Mexiko. Länger in den Sammlungen, aber bisher unbeschrieben. Steht dem E. leeanus nahe, hat aber offeneres Perianth. Von F. Schwarz gefunden und benannt, weshalb ich hier die Lateindiagnose für ihn nachhole. Echinocereus matthesianus Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 6. 1963 (1). K. säulig, aufrecht, grün; Tr. bis ca. 4,8 cm 0; Ri. ca. 12, ca. 11 mm br., gerundet, ziemlich flach; Ar. weiß, ca. 2 mm 0; Rst. meist 9, bis 8 mm lg., die oberen am kürzesten, blaß rötlichgrau; Mst. meist 4, 6—11 mm lg., Basis verdickt, etwas dunkler; Bl. ca. 10 cm lg., 4,5 cm 0, feuerrot; R. weiß beflockt, mit bis ca. 1,5 cm lg. Bst., diese braun bis weiß; Gr. blaßgrün; Stbf. unten blaßgrün, oben weiß. — Mexiko (?). (Abb. 90.) Echinocereus melanocentrus Lowry (4) K. kurzzylindrisch; Tr. bis 3,5 cm 0; Ri. ca. 12, niedrig, höckrig; St. nicht verflochten; Rst. ca. 17, bräunlich, anfangs schwärzlich; Mst. zuweilen vorhanden, kurz; Bl. radf örmig, purpurn, mit dunklerer Mitte. — USA (Texas, bei Alice). Echinocereus merkeri Hildm. (4) K. sprossend, gruppenbildend; Tr. aufrecht, 12— 15 cm 0, hellgrün; Ri. 8—9, geschweift; Rst. 6—9, weiß, glänzend; Mst. 1 (—2), bis 5 cm lg., weiß, unten verdickt und mit rotem Punkt; Bl. 6 cm lg.; Pet. kurz-oblong, 3 cm Ig., purpurn; Ov. mit langen Borstenst. — Nordmexiko bis Mittelmexiko. Britton und Rose sagen nur „aufrecht", ohne Längenangabe der Tr.; Schumann beschrieb die Art: „säulige Tr., zuerst aufrecht, dann niederliegend, kriechend, dann sprossend, bis 2 m lg. und 15 cm 0". Danach gehört die Art eher zu Reihe 3: Prostrati. Echinocereus mojavensis (Eng. & Big.) Rümpl. (4) K. stark verzweigend, Gruppen mit bis 800 Köpfen bildend; Tr. blaßgrün, 5—20 cm lg.; Ri. 8—12, stark höckrig; Rst. bis 10, nadelig, 1—2,5 cm lg.; Mst. (? 0—) 1, pfriemlich, vorgestreckt, oft weich, auch gedreht, bis über 5 cm lg.; St. alle weiß bis grau; Bl.
Echinocereus 125 ziemlich eng, 5—7 cm lg., karmin bis blaßscharlach mit „nopalrotem" Ton; Pet. breit, + gestutzt; Fr, 3 cm lg. — USA (westliche Südstaaten bis Nevada und Utah). Echinocereus neo-mexicanus Standl. (4) K. gruppenbildend; Tr. bis 25 cm lg., bis 7 cm 0, bläulichgrün; Ri. 11—12, stumpf, niedrig, etwas höckrig; Rst. 13—16, bis 1,5 cm Ig., weiß; Mst. 6, der unterste gelblich bis weiß, die anderen rötlich, bis 4 cm lg.; St. alle dünnpfriemlich; Bl. 5 cm lg., eng, nicht weit geöffnet, hell Scharlach. — USA (Neumexiko, westlich der Organ Mountains). Echinocereus noctiflorus Hort, oder E. nocturni- florus Hort. : E. gentryi Clov. Echinocereus ochoterenae G. Ort. (4) K. gruppenbildend; Tr. 10 cm lg., 4—7 cm 0, grün, rot gefleckt; Ri. (8—10—) 11; Rst. 9, bis 1 cm lg., dünnpfriemlich; Mst. 4, bis 1,2cm lg. (bei einer Form mit dunkleren St. sind die Mst. bis 2 cm lg.); St. alle anfangs rötlichgelb, bald weiß, dann grau; Bl. 7 cm lg., außen rötlich; Pet. kanariengelb. — Mexiko (Concordia, Cerro de la Cobriza). Echinocereus octacanthus (Mühlpfrdt.) Br. & E. (4) K. vielköpfig sprossend; Tr. ovoid, gelblichgrün, bis 10 cm lg., 5—7 cm 0; Ri. 7—9, stumpf, etwas höckrig; Rst. 7—8, 1—2,4 cm lg.; Mst. 1, stärker, 2—3 cm lg.; St. alle steif, graubraun zu Anfang; Bl. 5 cm lg., mehrere Tage offen, purpurrötlich. — USA (Texas und Neumexiko bis Utah und Colorado). In den Sammlungen oft fälschlich als E. laboure- tianus Hort. Echinocereus oklahomensis Lahm, war nur ein Name für E. baileyi v. brunispinus Backbg. Echinocereus ortegae Rose (4) K. gruppenbildend, dunkelgrün; Ri. 7—8, niedrig; Rst. 0; Mst. 3—4; St. alle nadelig, unter 1 cm lg., anfangs gelblich mit braunen Flecken, bald weißlich; Bl. 7 cm lg., 6 cm 0, Scharlach; Pet. zahlreich, oblong oder spatelig; Ov. mit kurzem Filz, dicht bestachelt. — Mexiko (Rio Tamazula). Echinocereus pacificus (Eng.) Br. & R. (4) K. gruppenbildend, bis 60 cm br., bis 100 Köpfe; Tr. 15—25 cm lg., 5—6 cm 0; Ri. 10—12, stumpf; Rst. 10—12, 5—10 mm lg.; Mst. 4—5, bis 2,5 cm lg.; St. alle grau, mit rötlichem Ton; Bl. ziemlich klein, ca. 3 cm lg., tief rot, mit langer, braungelber Wolle und rötlichbraunen Bst. — Mexiko (Niederkalifornien, Bahia de Todos Santos). Echinocereus palmeri Br. & R. (4) K. klein, bis 8 cm h.; Tr. nur 2—3 cm 0; Ri. 9—10; Rst. 12—15, dünn, braunspitzig; Mst. 1, vorgestreckt, bis 2 cm lg., braun bis schwärzlich; Bl. 3,5 cm lg., purpurn; Ov. mit weißer Wolle und braunen St. — Mexiko (bei Chihuahua). Echinocereus papillosus Lke. (3) E. stärker sprossend, dunkelgrün, liegend und aufsteigend; Tr. bis 30 cm lg., 2—4 cm 0; Ri. 6—10, stark höckrig; Rst. nadelig, ca. 7, weiß bis gelb, bis 1 cm Ig.; Mst. 1, vorgestreckt, bis über 1,2cm lg., gelblichweiß; Bl. bis 12cmØ, gelb, Mitte rot; Pet. 6cm lg. — USA (Texas, im Westen). v. angusticeps (Clov.) Marsh, sproßt dichter, Tr. bis 8 cm lg., bis 3 cm 0 (Texas, Linn). Echinocereus pectinatus (Scheidw.) Eng. (4) E. aufrecht, kräftig-zylindrisch, bis 15 cm lg., bis 6 cm 0, fast von St. bedeckt, diese kammartig anliegend; Ri. 20—22; Rst. ca. 30, meist unter 1 cm lg., weiß oder rosa, oft in'Zonen wechselnd; Mst. mehrere, kurz; Bl. 6—8 cm lg.; R. und Ov. nur filzig und stachlig; Fr. bis 3 cm 0. — Mexiko (von Chihuahua bis Guanajuato). v. castaneus (Eng.) Maths.: meist schlanktriebi- ger, braun bestachelt; Rst. ca. 20; Bl. über 8 cm br.; Pet. linear, nicht sehr breit. Es gibt noch andere Farbvarianten, wie die v. chrysacanthus K. Sch., mit grüngelben St., andere z. T. schwärzlich, wahrscheinlich nur Formen der v. castaneus, ferner eine rötlichbraune Form, als v. rubescens Hort, bezeichnet. v. rigidissimus (Eng.) Rümpl.: meist noch kräftiger, ebenso die Farbzonen; Rst. ca. 16; Mst. 0; Bl. bis 7 cm lg. — USA (Südost-Arizona) bis Nordmexiko (Sonora). (Abb. 91.) Echinocereus pensilis (K. Brand.) J. A. Purp. (3) K. + sprossend; Tr. bis 4 cm 0; Ri. niedrig; Rst. 8; Mst. 1; St. nicht über 2 cm lg., anfangs gelb, dann rötlichgrau; Bl. schlank, 5—6 cm lg., mit kurzer gelber oder weißer Wolle und braunen Borstenst.; Fr. 2 cm 0. — Mexiko (Niederkalifornien, Kapregion, auf hohen Bergen). Echinocereus pentalophus (DC.) Rümpl. (3) K. rasenbildend, reich sprossend; Tr. frischgrün; Rst. 3—5 (—6), sehr kurz, weiß, braunspitzig; Mst. meist fehlend, dunkler, bis 1,5 cm lg.; Bl. groß, 7—12 cm lg. und br., lila bis karmin, Schlund weiß; Stbf. grünlich. — US A (Südtexas) bis Nordmexiko (im Osten), v. ehrenbergii (Pfeiff.) Backbg.: Tr. bis 20 cm lg., bis 2,5 cm 0, blaßgrün, niederliegend; Ri. (5—) 6, höckrig, stumpflich; Rst. weiß; Mst. mit gelblichem Fuß; Bl. 6 cm lg., 4,5 cm 0, hellpurpurn. — Mittel mexiko. Manche sehen die var., vor allem wegen der kleineren BL, als eigene Art an: E. ehrenbergii Pfeiff. v. procumbens (Eng.) Krainz kann wie folgt unterschieden werden: Rst. 4—6, anfangs bräun-
126 Echinocereus lieh; Mst. meist 1, dunkler; Bl. bis 8 cm br., karminviolett mit weißem oder gelblichem Grund. Echinocereus perbellus Br. & R. (4) K. einzeln oder sprossend, schlankzylindrisch; Tr. bis über 10 cm lg.; Ri. 15, niedrig; Rst. 12—16, 5—7 mm lg., etwas spreizend, unten weiß, oben blaßbraun bis rötlich; Bl. 4—6 cm lg., purpurn; Pet. breit, fast lanzettlich. — USA (Texas, Big Springs). Echinocereus phoeniceus Rümpl. : E. coccineus Eng. Echinocereus pleiogonus (Lab.) Crouch. (4) K. zylindrisch; Tr. grauolivgrün; Ri. 13, warzig- höckrig, sehr niedrig; Rst. 9, spreizend, dünn, 4—11 mm lg.; Mst. 4, gleich lang wie die Rst.; alle St. anfangs rotbraun, dann schmutzig grau; BL? — Mexiko. Eine durchaus charakteristische Art, die später als E. leeanus angesehen wurde, von diesem aber gut unterschieden ist. Echinocereus polyacanthus Eng. (4) K. rasenbildend, bis 50 Köpfe; Tr. blaßgrün, oft rötlich; Ri. 9—13, flach quergefurcht; Rst. 8—12, 1,4—2,3 cm lg., kräftig, pfriemlich, rund, weißlich oder rötlichgrau, dunkelspitzig; Mst. 2—4, Fuß verdickt, z. T. bis 5 cm lg., anfangs oft hornfarben und braun gefleckt; Bl. 4,5—6 cm lg., mäßig trichterig, Scharlach bis karmin; Pet. im Hochstand waagerecht, die inneren auch blutrot. — Mexiko (Chi- huahua, Durango). Von ähnlichen Arten durch starke Blütenbehaarung unterschieden. Echinocereus poselgeri Lem.: TVilcoxia poselgeri (Lem.) Br. & R. Echinocereus poselgerianus Lke.: E. blanckii v. poselgerianus (Lke.) Backbg. Echinocereus primolanatus Schwarz (4) K. zylindrisch, aufrecht; Tr. bis ca. 10 cm lg., 4,5 cm 0; Ri. 21—22, niedrig; Rst. ca. 20, fein- pfriemlich, kammförmig gestellt, ca. 2 mm lg., ein oberer, 1 mm lg., etwas zur Mitte gerückt, scheitel- wärts gerichtet; St. alle rosaweiß; einzelne Bst., bis 7mm lg. oder länger in jungen Ar.; Bl. und Fr.? — Mexiko (im Norden?). Echinocereus procumbens Eng.: E. pentalophus v. procumbens (Eng.) Krainz Echinocereus pulchellus (Mart.) K. Sch. (2) K. sprossend, niedrig, später verlängert; Tr. bis 10cm lg., 4cm 0, bläulichgrün, dann grau; Ri. feinhöckrig, bis ca. 12; St. wenige, kurz, gelblich, abfallend; Bl. 4 cm lg., mäßig groß, ± weiß bis hell- rosa. — Mexiko (Pachuca). Unterscheidet sich vom mehr purpurn blühenden E. amoenus, Bl. ohne längere Haare, durch nur 3—4 (—5) St. und längere Haare und Bst. an R. und Ov. Echinocereus purpureus Lahm. (4) K. einzeln bis etwas sprossend; Tr. schlankzylindrisch, bis ca. 12 cm h., 2—3 cm 0; Ri. ca. 12—14; Rst. 14—18, kammförmig gestellt, weiß, oben purpurbraun; Mst. 0; Bl. bis 10 cm lg., 7,5 cm 0, bräunlich-purpurn, innen etwas dunkler. — USA (Oklahoma, "Wichita Res.). Echinocereus radians Eng. (4) K. kräftig-zylindrisch; Rst.: obere 2—4mm lg., seitliche bis 1 cm lg., untere bis 6mm lg.; Mst. 1, viel kräftiger, vorgestreckt (!), braun bis schwarz, 2,5 cm lg. — Mexiko (Chihuahua, Cosihuiriachi). Die Erstbeschreibung ist unzulänglich knapp; nach den Angaben, bzw. den dunklen abstehenden Mst., scheint dies der E. schwarzii Hort, gewesen zu sein, auf den diese Merkmale zutreffen; Bl. hell- purpurn, trichterig, ca. 5 cm 0. Echinocereus reichenbachii (Tersch.) Hge. jr. (4) K. zylindrisch, einzeln oder etwas sprossend; Tr. bis 20 cm lg., 9 cm 0; Ri. bis 19; St. bis 30, weiß bis rötlich oder bräunlich, jeweils einfarbig, dichtstehend, ± kammförmig, deutlich etwas spreizend, auch zurückgebogen, bis 8 mm lg.; Mst. (0—1—2?) wie die Rst.; Bl. bis 7 cm lg. und br., flockig behaart. — USA (Texas) bis Nordmexiko. Echinocereus roemeri (Mühlpfrdt.) Rydb. non Eng. (4) K. zylindrisch, gruppenbildend; Tr. bis 15 cm lg., bis 6 cm 0; Ri. (8—) 9—10; Rst. (9—) 10, grau oder gelb, kräftig, fast 2 cm lg.; Mst. (1—) 4, 3—5 cm lg., oft kantig und herabgebogen, auch gerade oder abgeflacht, + kielig, dunkelgelb bis -braun; Bl. 5 cm 0, orangerot; Fr. rot, 2 cm 0. — USA (Texas bis Neumexiko und Colorado). Echinocereus roetteri (Eng.) Rümpl. (4) K. + zylindrisch; Tr. bis ca. 15 cm h., 6,5 cm 0; Ri. 10—13, höckrig; Rst. 8—15, bis 16 mm lg.; Mst. 1—5, 8—12 mm lg., unten verdickt, stärker als die Rst.; St. rötlich, pfriemlich; Bl. bis 7,5 cm lg., hellpurpurn; Fr. bis 2 cm lg. — USA (Grenzgebiet Texas-Neumexiko), Mexiko (Chihuahua). v. lloydii (Br. & R.) Backbg.: Gruppen bis zu 6 Tr., sehr kräftig, bis 25 cm h., bis 10 cm 0, hellgrün; Ri. 11, fast gerade; St. weinrot, ca. 1 cm lg., unten blasser; Rst. ca. 14; Mst. 4—6, vorgestreckt; Bl. 8 cm lg.; Ov. mit rötlichen St. — USA (Texas, Tuna Springs). Echinocereus rosei Woot. & Standl. (4) K. gruppenbildend; Tr. bis 20 cm lg., 5—8 cm 0, bis 40 Stämme; Ri. 8—11, stumpf; Rst. ca. 10,
Echinocereus 127 spreizend; Mst. 4, 4—6mm lg.,; St. alle rosa bis braungrau; Bl. 4—6 cm lg., Scharlach; Pet. breit, gerundet; R. und Ov. kurz behaart, mit bräunlichen bis gelblichen St. — US A (Grenzgebiet Texas- Neumexiko), Mexiko (angrenzendes Gebiet). Echinocereus rufispinus Eng. (4) K. zylindrisch; Tr. graugrünlich; Ri. ca. 11; Rst. 16—18, angedrückt, verflochten, 9—20 (?) mm lg., die seitlichen die längsten, dunkelbraun, zurückgekrümmt; Mst. 1, stark, rotbraun, vorgestreckt, bis 2,5 cm lg.; Bl. groß, trichterig, purpurn. — Mexiko (westlich von Chihuahua). Die verhältnismäßig geringe Rippenzahl mag nach Jungpflanzen angegeben worden sein. Im Bot. Garten Dahlem sah ich unter obigem Namen eine Pflanze, die den Hauptmerkmalen entsprach: „rotbraune, vorgestreckte, längere Mst.11, sonst aber keiner anderen Beschreibung. Echinocereus salm-dyckianus Scheer (1) K. sprossend, gruppenbildend; Tr. liegend und aufsteigend, gelbgrün; Ri. 7—9, ± schwach gebuchtet; Rst. 8—9, ca. 1 cm lg.; Mst. 1, unten oft + verdickt, vorgestreckt, etwas länger; Bl. bis 10 cm lg., lang- und schlankröhrig, zart behaart, weißborstig, möh- renfarbig. — Mexiko (Chihuahua, Durango). Echinocereus sanborgianus (Coult.) K. Sch. (4) wird meist als Synonym von E. brandegeei (mit „bis 1,5 cm entfernten Ar.u) angesehen, wurde aber mit „genäherten Ar." beschrieben; die St. sind auch nach Coulter heller als bei E. brandegeei „mit rötlichen St.". Bl. groß, rein purpur. Eine Klärung nach lebendem Material ist notwendig. — Mexiko (Niederkalifornien). Ich sah eine gelblich bestachelte Pflanze. Echinocereus sarissophorus Br. & R. (4) K. gruppenbildend; Tr. kurz, dick, blaßgrün, ca. 10 cm 0; Ri. 9; Rst. 7—10, dünn; Mst. mehrere, etwas kantig, oft bläulich, die längeren + durcheinanderragend; Bl. 7—8 cm lg., purpurn; Pet. breit; R. und Ov. mit kurzer weißer Wolle und 3—5 blassen Borstenst.; Fr. kugelig, bis 3 cm 0. — Nordmexiko (Coahuila, Durango). Die von mir gesehenen Kulturpflanzen waren weiß bestachelt, die längsten Mst. auf- und abwärts gerichtet, alle Mst. basal verdickt. Echinocereus scheeri (SD.) Rümpl. (1) K. gruppenbildend, niederliegend und aufsteigend; Tr. gelbgrün; Ri. 8—10, niedrig, spiralig, undeutlich gebuchtet; Rst. 7—12, dünn, abstehend, strahlig, bis 3 mm lg.; Mst. 1, kräftiger, vorgestreckt, über 1 cm lg., braun- oder schwarzspitzig, auch gelblichweiß; Bl. lang- und schlanktrichterig, rosenrot. — Mexiko (Chihuahua). Echinocereus schwarzii Hort. s. unter E. radians Eng. Echinocereus sciurus (K. Brand.) Br. & R. (4) K. stärker sprossend, Gruppen bis 60 cm br.; Tr. schlank, bis 20 cm lg., oft ganz von St. bedeckt; Ri. 12—17, niedrig, höckrig; Rst. 15—18, dünn, bis 1,5 cm lg.; Mst!, braun gespitzt, mehrere, kürzer als die Rst.; Bl. 7 cm lg., bis 9 cm 0, rosapurpurn. — Mexiko (Niederkalifornien, San Jose del Cabo). Echinocereus scopulorum Br. & R. (4) K. einzeln, zylindrisch, bis 40 cm lg., fast von St. bedeckt; Ri. 13 oder mehr, niedrig, etwas höckrig; Rst. etwas spreizend, zahlreicher; Mst. 3—6, ähnlich den Rst.; St. bunt, rosa oder bräunlich, mit schwarzen Spitzen, auch weißlich zu Anfang; Bl. nach Rosen duftend, 9 cm 0; Pet. 4 cm lg., rosapurpurn bis fast weiß, in zwei Serien. — Mexiko (Sonora und Sinaloa). Echinocereus spinibarbis Hge. jr. non K. Sch. (4) K. mäßig sprossend; Tr. hellgrün, bis 6 cm lg., 3,5—4 cm dick; Ri. meist 5, 1 cm h., rundlich derb gehöckert, über den Ar. quergebuchtet; Rst. meist 8, bis 3,3 cm lg., gerade oder + gebogen; Mst. 1—2 (—3), bis 4,2 cm lg., basal verdickt, stärker als die Rst.; St. alle weiß, glasig, anfangs mit blaßgelbem, bald rötlichem Fuß und z. T. quergeringelt; Bl. nach Haage wahrscheinlich purpurn. — Mexiko. Echinocereus standleyi Br. & R. (4) K. kugelig bis kurz-zylindrisch; Tr. 4—5 cm 0; Ri. 12; Rst. ca. 16, kräftig, weiß, Fuß gelb; Mst. 1, viel länger und stärker als die Rst., 2—2,5 cm lg., vorgestreckt; Rst. schon früh kammartig angeordnet und + stark verflochten; Bl. ? — USA (Neumexiko, Sacramento Mountains). Echinocereus steereae Clov. ähnelt dem E. dasy- acanthus, hat aber rote Blüten; er wird meist als Varietät angegsehen: E. dasyacanthus v. steereae (Clov.) Marsh. Echinocereus stoloniferus Marsh. (4) K. einzeln, aber aus Wurzelausläufern sprossend und dadurch gruppenbildend, Kolonien bis 30 cm br.; Tr. zylindrisch, graugrün; Ri. 14—16, undeutlich höckrig; Rst. 10—12, borstig, spreizend, verflochten, weiß, anfangs oben schwarz oder rot; Mst. 3—4, bis 6 mm lg., braun, einer deutlicher unterschieden, herabgebogen, bis 2,5 cm lg., später weiß; Bl. gelb; R. und Ov. sehr stachlig. — Mexiko (Sonora, Rancho Guirocoba). Die Art ist anscheinend variabel. Es gibt Pflanzen mit ansehnlichen weißen Ar., etwas derberen Rst. und kräftigeren abstehenden 4 Mst., goldbraun, z.T. bis 5, bis 1,2 cm lg., die randständigen z. T. braunspitzig und bis 8 mm lg.; Bl. gelb, ca. 6 cm 0. Ich sah blühfähige Pflanzen von ca. 10 cm Länge, 5,5 cm 0. Diese gehen auch unter dem Namen „Echc. subterraneus", sie sind jedoch nicht die schlankere und brüchige Art, die ich unter diesem Namen beschrieb. Wie beim Typus der Art, der dichter und
128 Echinocereus verflochtener bestachelt ist, werden Wurzelsprossen gebildet. Es gibt möglicherweise Übergänge, so daß bisher keine Varietät beschrieben werden kann. Echinocereus stramineus (Eng.) Rümpl. (4) K. gruppenbildend, Kolonien bis 2 m 0, 30 cm— 1 m h.; Tr. 12—25 cm lg., 3—6 cm 0; Ri. ca. 13; Rst. 7—14, bis 3 cm lg., spreizend; Mst. 3—4, 5—9 cm lg.; St. ziemlich dicht durcheinanderragend, anfangs braun bis strohfarben, bald weiß; Bl. 8—12 cm lg., purpurn; R. und Ov. mit kurzen weißen St.; Fr. kugelig, 3—4 cm 0, rot, eßbar. — USA (Grenzgebiet Texas-Neumexiko), Nordme- xiko (Chihuahua). Echinocereus subinermis SD. (2) K. zuerst gedrückt-kugelig, dann stärker verlängert, z. T. später etwas sprossend; St.: anfangs bis 8 randständige, 1 mittlerer, 2—4 mm lg., später nur 3—4 derbere Stächelchen, kaum 1 mm lg. bis fehlend, gelblich bis schwärzlich oder weiß mit dunklen Spitzen; Bl. schlankröhrig, gelb, bis 8,5 cm lg., 9 cm 0, breit ausladende Hülle; Fr. 2 cm lg., 1,3 cm 0, dunkelgrün. — Mexiko (Chihuahua). v. luteus (Br. & R.) Backbg.: Bl. ca. 7 cm lg., 5,5 cm 0, Perigon trichterig. — Mexiko (Sonora, oberhalb Alamos). Echinocereus subterraneus Backbg. (4) K. schlankzylindrisch, meist mehr von unten her stärker sprossend, frischgrün; Tr. bis ca. 5 cm lg., ca. 3 cm 0, in Kultur etwas stärker, weichfleischig und brüchig; Ri. schmal und niedrig, fein höckrig, ca. 15; Rst. ca. 15, die obersten sehr kurz; Mst. ebenso, lang, bündelig abstehend; Bl. ca. 3 cm lg., 4 cm 0, rosapurpurn; R. und öv. nur mit Filz, dicht bestachelt. — Mexiko. Irrtümlich wird so auch eine var. oder Form des E. stoloniferus, mit offenerer Bestachlung und goldbraunen Mst., bezeichnet. Echinocereus tayopensis Marsh. (4) K. einzeln oder mit Stolonen (Wurzeltrieben) sprossend, bis zu 12 Köpfen; Tr. bis 15 cm lg., 7,5 cm 0; Ri. meist 12; Rst. 3—4 mm lg. (die oberen) bzw. ca. 1 cm lg. (die übrigen), grau, dunkelspitzig ; Mst. viel kräftiger, 1—2 aufsteigend, 5 mm lg., die übrigen herabgebogen, 15—20 mm lg., zuerst schwarz, dann grau, dunkelspitzig; Bl. 7 cm lg., 6cm 0, hellgelb; Pet. 4,5 cm lg., 1cm br. — Mexiko (Sonora, Rancho Saucito). Echinocereus triglochidiatus Eng. (4) K. große Rasen bildend; Tr. zylindrisch, dunkelgrün, bis 15 cm lg., bis 6 cm 0; Ri. (6—) 7—10, meist 7; Rst. (3—) 5 (—8); Mst. 0—1—6; St. alle gekantet oder gerippt; Bl. 7,5 cm lg., 5 cm 0, Scharlach; Fr. rot, eßbar, 3cm 0. — USA (Arizona, Westtexas bis Südcolorado). Die Beschreibungen lauten unterschiedlich, für die Arizona-Pflanzen z. B. „Bis 60 cm h. Triebe, in ebenso breiten Kolonien; Ri. meist 5—8; St. 3—16, bis ca. 3 cm lg.; Mst. 0—16, etwas länger als die Rst., deren Zahl 3—10 sein kann; St. nur als grau bezeichnet; Fr. 2,5 cm lg., etwas zylindrisch", v. gonacanthus (Eng. & Big.) Boiss.: Rst. 8; Mst. 1 bis über 6 cm lg.; St. alle scharf gekantet und z. T. gedreht oder gebogen, gelb mit dunkler Spitze. v. hexaedrus (Eng. & Big.) Boiss.: Rst. 5—7, gerade; Mst. 0—1; St. kantig, kurz, rötlich-gelb. Rippenzahl: 6. v. paucispinus (Eng.) Marsh.: Nur die Mst. gekantet; Tr. fast kugelig zu Anfang; Ri. 5—7; Rst. braun oder rötlich; Mst. braunschwarz, 0—1; Bl. dunkel-scharlach, innen gelblicher. Echinocereus tuberosus Rümpl.: Wilcoxia poselgeri Lem. Echinocereus uehrii Hge. jr.: wohl identisch mit E. cinerascens (DC.) Rümpl. Echinocereus uspenskii Hge. jr. (4) E. sprossend; Tr. aufrecht, bis ca. 15 cm lg., bis 7 cm 0, zuweilen fast rund; Ri. 6—7, warzig- höckrig; Rst. bis 8, bis 2 cm lg.; Mst. bis 4, Fuß verdickt, bis 3,5 cm lg.; St. alle glashell bis weiß, Fuß rötlich; Bl. 7,5 cm lg., ca. 6 cm 0; Pet. kräftig purpurn, außen unten ins Bräunliche; R. und O?. nur befilzt, kräftig bestachelt; Stbf. violett; N. 9, smaragd. — Mexiko. Echinocereus viereckii Werd. (4) K. reich sprossend; Tr. aufrecht, bis 20 cm und mehr lg.; Ri. 8—9, bis 8 mm h., warzig-höckrig; Rst. 7—9, 3—9 mm lg., + strohgelb, später weißlich; Mst. 4, der längste unterste ca. 2 cm lg., mit verdicktem Fuß; Bl. violettrosa, bis 11 cm 0; R. und Ov. hyalin und hell goldbraun bestachelt. — Mexiko (Tamaulipas). Echinocereus viridillorus Eng. (4) (T.); v. viridi- florus: E. sprossend, in der Größe variabel, von ziemlich klein bis stärker und länger, von 2,5—7,5 cm lg., 2,5—5 cm 0; Ri. 13; St. 13—15, 0,5 cm lg., weiß, rot oder in diesen Farben wechselnd; Mst. ebenso, mitunter fehlend; Bl. seitlich bis tiefer, bis 3x3 cm groß, gelbgrün, innen mit* grünlichem Mittelstreifen, außen mit bräunlichem; Fr. 1 cm lg., ellipsoid, grünlich. — USA (Neumexiko bis Colorado), v. chloranthus (Eng.) Backbg.: E. zylindrisch, bis 30 cm h., 4—7 cm 0; Ri. 13—18; Rst. 12—20, strahlig oder angedrückt, borstig, weiß, oft purpurspitzig, sowie oben 5—10 borstige Nebenst.; Mst. (2—) 3—5, meist purpurn, die oberen kürzer, Basis ± verdickt; Bl. bräunlichgrün, trichterig, nicht weit öffnend, 2,5 cm ig. Die Mst. fehlen oft
Echinocereus — Echinofossulocactus 129 anfangs, später bis 3 cm lg.; die Stachelfarbe ist sehr variabel von weißlich bis gelblich sowie rötlich, auch gezont, ohne deutlicher abstehende bzw. längere Mst. wie auch mit solchen, Körper später zylindrisch, aber die Mst. nicht so wie in Engelmanns Bild von v. cylindricus. Engelmann unterschied (als Cereus viridiflorus cylindricus Eng.) eine v. cylindricus Eng. (Rümpler hat offenbar diese var. gemeint): Fast immer einzeln, meist zylindrisch; Ri. ca. 13; St. 12—18, kurz, steif, kammförmig gestellt, oben 2—6 zusätzliche borstenartige, die unteren purpurn (selten alle), bald braun, die oberen weiß; Mst. 0, selten 1, vorgestreckt, kräftiger, purpurn, zuweilen darüber noch ein dünnerer; Bl. scheitelnah, gelbgrünlich. — USA (Texas, Limpia bis El Paso). v. davisii (A.D. Houghton) Marsh.: K. sehr klein, bis 1,5 cm h., einzeln oder sprossend; Ri. 6—7, fast warzig-höckrig, dunkelgrün; Rst. 9—12 (—14), die oberen bis 7 anfangs rötlichschwarz, die unteren weißlich, z. T. dunkelspitzig, kammartig stehend, abspreizend, bis ca. 17 mm lg., die oberen kürzer, meist gerade, die anderen auch etwas gebogen; Bl. 2,5 cm lg., 2 cm 0, schmutzig grüngelb; Fr. 1 cm lg. — USA (Texas 4 Meilen südlich von Marathon). P. empfohlen! (Abb. 89.) Die kleinen Pflanzen weichen im Gesamthabitus so wesentlich ab, daß sie auch als eigene Art E. davisii A. D. Houghton gelten können, v. intermedius Backbg.: einzeln; Ri. 12; Rst. weiß, bis 8 mm lg.; Mst. 2—5, meist 4, kräftiger, purpurn, bis 7 mm lg., Fuß verdickt; Bl. tiefer entstehend, rein grün, bis 3 cm lg. — USA (Texas). Echinocereus websterianus G. Linds. (4) K. sprossend, dichte Gruppen bildend; Tr. bis 60 cm h., bis 8 cm 0; Ri. 18—24, schwach höckrig; Rst. 14—18, ca. 1 cm lg., goldgelb bis bräunlich; Mst. 6—8, nadelig, 1 cm lg., goldgelb, später braun; Bl. 6 cm lg., lavendelrosa; Pet. nach außen in weiß oder glänzendgrün übergehend. — Mexiko (Niederkalifornien, S. Pedro Nolasco). Echinocereus weinbergii Wgt. (4) E. zuerst flachrund, später kugelig, bis 13 cm h. und 0; Ri. 15, höckrig, quergefurcht, graugrün; Rst. 9—12, weiß oder rosa, später gelblich, 3—11 mm lg.; Mst. 0; Bl. 3,6 cm 0, rosa, weißflockig behaart, mit gelben Borstenst.; Pet. außen mit grünlichem, innen mit karminrotem Mittelstreifen. — Heimat? Meist geht unter diesem Namen ein Bastard — wahrscheinlich von E. pulchellus—‚ länglich, mit spiraligen RI. und meist 8 strahlenden St. Echinofossulocactus Lawr. (197) Eine recht einheitlich gekennzeichnete Gattung, was die — bis auf eine Ausnahme — zahlreich- rippigen Körper anbetrifft. Die kahlen, überwiegend kleineren Blüten sind häufig ± violett getönt bzw. gestreift und erscheinen z. T. zu mehreren, meist ziemlich zeitig im Frühjahr. Die kräftig grünen Pflanzen mit ihren eigenartigen, nicht selten ± stark abgeflachten Stacheln bilden einen schönen Kontrast zu den Blüten, die nur bei einigen wenigen Arten — wie auch die Stacheln — länger sind. Aber die überaus verschiedenartige, nicht immer ganz einheitliche und an Übergangsformen reiche Be- stachlung von derber bis zu dichtstachliger Form erschwert ihre Gliederung nach Hauptkennzeichen und damit die Artabtrennung und beweist damit, daß diese den jeweiligen Verhältnissen in einer Gattung angepaßt sein muß; sonst könnte man die weitaus überwiegende Artenzahl dieses Genus als lediglich Varietäten einer Art ansehen, womit aber weder der Pflanzenkenntnis gedient wäre, noch dem Wissen um das oft und hier besonders variable Formenspiel der Natur. Um das Auffinden der Arten zu erleichtern, werden hinter den Namen Zahlen eingeklammert, die der leichteren Orientierung nach den Hauptkennzeichen dienen. Pflanzen, die keiner Beschreibung ganz entsprechen, sind bei diesem variablen Genus als Übergänge zu der nächstähnlichen beschriebenen Art anzusehen. Bekannt sind ungefähr 32 (—33) Arten. — Verbreitung: Mexiko (vom Norden bis ungefähr Mittelmexiko) [O> ©., ///, P.] (Abb. 92). 1: Körper ohne gewellte Rippen, diese breiter und oben kantig 2: Körper mit über 100 lamellenartigen Rippen 3: Körper mit weniger, aber sehr schmalen Rippen: a: Glasig hellfarbige Rand- und z. T. dunklere Mittelstacheln, Bestachlung ziemlich dicht b: Offenere Bestachlung, die Ober- oder Hauptstacheln oft blattartig abgeflacht, z. T. auch rund Echinofossulocactus albatus (Dietr.) Br. & R. (3 a) K. meist kugelig, blaugrün; Ri. ca. 35; Rst. ca. 10, borstig, bis 13 mm lg., oben in den Ar. oft 1—3 fehlend; Mst. 4, viel stärker, dunkel gefärbt, der oberste meist der längste, schwach gedrückt, bis 5 cm lg., die übrigen mehr stielrund, zuweilen einer fehlend; St. bis auf die mittleren weißlich-gelblich; Bl. 2 cm lg., weiß. — Mexiko. Echinofossulocactus anfractuosus (Mart.) Lawr. (3b) K. später etwas verlängert-kugelig, stumpf grün; RL bis ca. 30; Rst. 7, die 4 unteren dünn, die 3 Oberst. (auch 2) bis 3 cm lg., rund oder (der mittelste) breit; Mst. 1, ca. 2,5 cm lg., bräunlich; Bl. weiß, mit karmin Mittelstreifen (?). — Mexiko (Hidalgo). Variiert in Form und Zahl der Rst. Echinofossulocactus arrigens (Lk.) Br. & R. (3b) K. gestreckt-kugelig, bis 13 cm h., ca. 12 cm 0; Scheitel mit gelblich weißem, flockigem Filz; RL matt- bis bläulichgrün, 50—60, sehr schmal; Rst.
130 Echinofossulocactus 4—7, nadelig, glasig weiß bis gelblich, bis ca. 1 cm lg.; Mst. bis 3 in der Ar.-Mitte, + aufgerichtet, gelblich bis blasser, rundlich, im unteren Ar.-Teil noch oft 2—3 dünnere zusätzliche, sowie 1 gedrückter und gekielter Oberst., bis 4 cm lg. (nach Br. & R. insgesamt 8—11 St., nach Werdermann selten mehr als insgesamt 8); Bl. 3 cm lg., 2,5 cm 0; Pet. purpurviolett mit hellem Rand. Anscheinend sehr variabel. — Mexiko. Echinofossulocactus boedekerianus(BERG.)CROiz.(3a) K. flachkugelig, bis 7 cm br., matt dunkelgrün; Scheitel weiß wollig, stachlig; Bi. ca. 40; Rst. ca. 20, bis ca. 1,2 cm lg., nadelig, weiß; Mst. meist 9, 8 im äußeren Kranz, ein abgeflachter in der Mitte, alle am Fuß verdickt, bräunlich, oben gelblich, mit braunroter Spitze; Bl. ? — Mexiko (Zacatecas, bei Concepciön). Echinofossulocactus bravoae Whitm. war nur ein Name. Echinofossulocactus bustamantei (H. Bravo) Croiz. (3b) K. kugelig, bis ca. 10 cm 0; Ri. ca. 35; Rst. 8—9, 10—15 mm lg., strahlend, verflochten, weißlich; Mst. 3, der längste oberste 3—5 cm lg., breit, stark abgeflacht, geringelt, die seitlichen mit dunkler Spitze, etwas stärker als die Rst.; Bl. 2—2,5 cm lg., dunkel-violettpurpur mit weißem Rand oder weißer Mittellinie. — Mexiko (Hidalgo). Echinofossulocactus cadaroyi Hort. : nur ein Name für eine Pflanze mit dünnen gewellten Ri., bis 6 dünnen weißen unteren Rst. sowie bis 3 dunklen oberen, ein mittlerer davon abgeflacht, nicht breit, z. T. in die Mitte gerückt; BL? Echinofossulocactus caespitosus Backbg. (3 b) K. anscheinend kleiner bleibend, rundlich, bald sprossend; Ri. ca. 27; Oberst. 3, 2 runde aufgebogen, ein abgeflachter mittlerer bis 21 mm lg., gelblich, bis 2 mm br.; Rst. 4, klein, weißlich; Mst. 1, ± gedrückt, vorgestreckt-abwärts gerichtet bzw. gebogen, so lang wie der mittlere Oberst.; Bl. ca. 11 mm lg., weiß, Mitte grünlich. — Mexiko. Echinofossulocactus carneus Whitm. war nur ein Katalogname. Echinofossulocactus confusus Br. & R. (3 b) K. einzeln, säulig bis kurzkeulig, blaßgrün, bis 15 cm h., 6—8 cm 0; Ri. 26—30, dünn, niedrig; St. alle gelb, pfriemlich; Rst. 4—5 (höchstens etwas gedrückt), 7—10 mm lg.; Mst. 1, bis 4cm lg., meist vorgestreckt; Bl. 4 cm 0, purpurn. — Mexiko. Echinofossulocactus coptonogonus (Lem.) Lawr. (1) (T.) K. einzeln bis sprossend, bis 8 Köpfe, kugelig, bis 10 cm h., grau- oder blaugrün; Ar. anfangs stark weißfilzig; St. meist 5, kräftig, geringelt, + gebogen, alle hörnfarbig; der stärkste und längste Oberst, bis 4 cm lg.; Bl. bis 3 cm lg., weißlich, Mitte hellpurpurn bis karmin. — Mexiko (San Luis Potosi; Pachuca). Echinofossulocactus crispatus (DO.) Lawr. (3 b) Erstbeschreibung unzulänglich. Nach Berger: K. ähnlich dem von E. arrigens; Ar. 3—4 cm entfernt auf einer Ri.; St. anfangs bunt; Mst. 1, stielrund, steif, gerade, ca. 2 cm lg.; Rst. 7—8, der oberste abgeflacht, ebenso lang; Bl. bis 3,5 cm lg. (nach Br. & R.: purpurn). — Mexiko (Hidalgo). Echinofossulocactus densispinus (Tieg.) Schmoll: Name nur mit Abbildung publiziert; ähnlich E. boe- dekerianus (Berg.) Croiz. Echinofossulocactus dichroacanthus (Mart.) Br.& R. (3b) K. eiförmig, bis 15 cm h., 10 cm 0; Ri. 32, dünn, scharf, wellig; Ar. nur wenige auf den Ri.; Rst. 4—6, weiß, der mittlere der 3 oberen flach, mittlängs gekielt, dolchförmig, 2 cm lg.; Mst. 0—1, fast vierkantig, abwärts gebogen, kaum länger als der obere St.; 3 Oberst, und der Mst. geringelt, anfangs rubinrot, Spitze schwarzrot, die Rst. 7—8 mm lg.; Bl. rosaviolett. — Mexiko (Hidalgo). Echinofossulocactus erectocentrus Backbg. (3b) K. breitrund, ca. bis 8 cm br., 5 cm h.; Ri. ca. 60 und mehr, dünn, stark wellig; Ar. über 2 cm entfernt; Rst. glasig, 5—6 (—9), im unteren Halbkreis, die meisten dünn, bis 1 cm lg.; 1 Oberst, stark zum Scheitel hin aufgerichtet, Rand dünn, Mitte verdickt, bräunlich-hornfarben, gestreift, abgeplattet, etwas dunkelspitzig, bis über 5 cm lg.; Mst. 2, stielrund, ca. 2 cm lg., nebeneinander, geringelt, Fuß schwach verdickt; Bl. weniger als 2 cm lg., weißlich. — Mexiko. Echinofossulocactus gladiatus (Lk. & O.) Lawr. (3 b) K. ovoid bis länglich, bis ca. 12 cm h., 10 cm 0, hell bläulichgrün; Scheitel bestachelt; Ri. 14—22 (oder mehr: bis 27?); 3 Oberst., mittlerer flachgedrückt, bis 3 cm lg., die seitlichen runder und kürzer; 1 Mst., bis 4 cm lg., rechtwinklig abstehend, vielseitig bis fast rund; St. alle rötlich hornfarben, dunkelspitzig; untere Rst. 4—6, weiß, glasig, 8 mm lg. — Mexiko. Beschreibung ungefähr nach Tiegel-Oehme; Blütenfarbe teils als gelb, teils als rotviolett angegeben. Unzulänglich geklärte Art. v. carneus Schmoll ist nur mit Abb. publiziert; danach kurze Angaben von mir in „Die Cacta- ceaeu, S. 2779. E. carneus Whitm., nicht gültig publiziert, ist wohl die gleiche Pflanze. » Echinofossulocactus grandicornis (Lem.) Br.& R. (3 b) K. einzeln, kugelig bis verlängert, bis ca. 10 cm h., bis 6 cm 0, bläulichgrün; Scheitel gelbfilzig, stach-
Echinofossulocactus 131 lig; Ri. bis 35, dünn, scharfkantig; meist 3 Oberst., einer davon als mittelster sehr steif, kraftig, abgeflacht, geringelt und gekielt, bis über 5 cm lg., die seitlichen stielrunden bis 3 cm lg.; Rst. mehrere, die oberen, oft fehlenden, dünn, 4—5 mm lg., die unteren mehr pfriemlichen 4 bis 1,2 cm lg.; St. alle ± gelblich; Bl. ca. 3 cm lg., weißlich (bis hell- purpurn?). — Mexiko. Echinofossulocactus guerraianu Backbg. (3 b) K. einzeln, halbkugelig, bis 20 cm br., dunkelgrün; Scheitel bestachelt; Ri. bis 35; Ar. bis 4 cm entfernt; St. meist 8, gelblich, oben braun; Oberst. 3, bis 1,8 cm lg., + abgeflacht; Rst.: 2 seitliche rundliche bis 2,8 cm lg., 2 (—4) untere dünn, bis 1 cm lg.; Mst. 1, pfriemlich-rund, bis 4 cm lg.; Bl. 3 cm 0, violett mit weißem Rand. — Mexiko (Hidalgo). Echinofossulocactus hastatus (Hopff.) Br. & R. (3b) K. gedrückt-rund, bis 10 cm h., bis 12 cm 0, hellgrün; Ri. bis35, etwas gekerbt; Rst.5—6, kurz, die 2 oberen stärker, mitunter unten noch 2—3 mehr, sowie hinter den oberen 2 borstige; Oberst. 3 cm lg., abgeflacht; Mst. 1, 4 cm lg., vorgestreckt, rund; Bl. weißlich, Mitte hell- bis dunkler purpur (kar- min). — Mexiko (Hidalgo, Metztitlan). Echinofossulocactus heteracanthus (Muehlpfrdt.) Br. & R. (3 b) K. kugelig bis verlängert, matt hellgrün, ca. 8 cm 0; Ri. 30—40 oder mehr; Ar. 2 cm entfernt; Rst. 11—13, weiß, feinnadelig, bis 7 mm lg., unten gelblich; Mst. (Hauptst.) 4, 1 als Oberst., abgeflacht, dolchartig, gerade oder zurückgebogen, bis 1,5 cm lg., 1,5 mm br.; St. alle + bräunlich bis heller (anfangs auch rubinrot?), auch dunkel gespitzt; Bl. grünlichgelb. — Mexiko (Coahuila, Durango). Echinofossulocactus kellerianus Krainz (3 b) K. flachrund, ca. 7 cm br., 4 cm h.; Scheitel dichtwollig; Ri. ca. 60, ziemlich robust; Rst. 2—4, bis ca. 6 mm lg., hellbraun; Oberst. 1, 1 cm lg., ca. 1,6 mm br., vorn schwarz, rückseits weißgrau; Mst. 0; Bl. 2,5 cm br.; Pet.: innere rein weiß, äußere mit violettem Mittelstreifen. — Mexiko. Echinofossulocactus lamellosus (Dietr.) Br. & R. (3b) K. kugelig bis gestreckt, blaugrün, bis ca. 10 cm h., 8 cm 0; Ri. 30—35, unregelmäßig gewellt; Ar. wenige, weiß; Rst. 4, weiß, die zwei oberen etwas aufwärts weisend, zwei schräg abwärts, feiner als die dünneren oberen und nur halb so lang wie diese; Oberst. 1, bis 3 cm lg., abgeflacht, einwärts gebogen, längsgerillt und quergeringelt, braunspitzig; Mst. 1, fast dreischneidig, bis 4 cm lg., hell und dunkel gespitzt; Bl. bis 4 cm lg., fleischrot, innen karmin. — Mexiko (Hidalgo). Echinofossulocactus lancifer (Dietr. non Reichb.) Br. & R. (3 b) E. nach Erstabbildung breitrundlich; St. 8, weiß oder mit brauner Spitze, einige breit und flach; Bl. rosa, ziemlich groß; Pet. linear-oblong, weit spreizend. — Mexiko. Beschreibung nach Britton und Rose; nach der Abbildung Pfeiffers 3 abgeflachte Oberst., ein herabgebogener mittlerer, flach oder rund (nicht erkennbar). Von manchen Autoren mit E. obvallatus oder E. hastatus identifiziert. Unsicherer Artname mit unzulänglicher Beschreibung. Echinofossulocactus lexarzai (H. Bravo) Croiz. (3b) K. breitrund, bis 10 cm h., bis 12 cm 0, ganz von St. bedeckt; Ri. 40—50, etwas wellig, dünn; Rst. meist 8 (—10), verflochten, 8—13 mm lg., nadeldünn, weiß; Oberst. 3, der mittlere bis 6,5 cm lg., breit und abgeflacht, quergeringelt, weißlich, oben über den Scheitel geneigt, zwei, obere seitliche weißlich mit dunklerer Spitze, bis 2 cm lg.; Mst. 1, abgeflacht, kürzer und schmäler als der mittlere Oberst.; Bl. 3 cm lg., blaßhellrosa mit rötlichem oder violettem Mittelstreifen. — Mexiko (Hidalgo, Real del Monte). Echinofossulocactus lloydii Br. & R. (3 b) K. + kugelig, bis ca. 12 cm h. und br., von St. überragt; Ri. sehr zahlreich, dünn, wellig; Ar. anfangs bräunlich; Rst. nadelig, 10—15, weiß, 2—8 mm lg. (nicht 2,8 mm, wie in Cactaceae, S. 2771), spreizend; Oberst. (Hauptst.) 3, hellbraun, stark verlängert, einwärts gebogen und zusammengeneigt, der mittelste sehr dünn, 4—8 cm lg., geringelt, die zwei seitlichen ähnlich, nicht so papierartig dünn; Bl. klein, fast weiß. — Mexiko (Zacatecas). Echinofossulocactus multicostatus (Hildm.) Br. & R. (3b) K. gedrückt-rund bis kugelig, frischgrün, bis 10 cm 0; Ri. äußerst dünn, bis über 100, mit wenigen Ar.; Rst. meist 4, stielrund, glasig hell; Oberst. 3, kantig, weiß, aufsteigend, wenig breit, oft hornförmig gekrümmt, gelblich bis bräunlich, ziemlich dünn, annähernd gleich lang, bis 3 cm lg.; Bl. 2,5 cm lg., weiß mit purpurvioletter Mitte. — Mexiko (Coahuila, Saltillo; Durango, Cerro del Risco). Echinofossulocactus obvallatus (DC.) Lawr. (3b) K. kugelig bis gestreckt; Ri. ca. 25, dünn und wellig; St. ca. 7—8, die größeren anfangs rot, dann oben und unten braun; Rst. ca. 4, weiß, kaum 8 mm lg., pfriemlich; Oberst. 3, abgeflacht, der mittelste breiter, ca. 2,5 cm lg.; Mst. 1, rundlich, vorgestreckt, über 2,5 cm lg., undeutlich geringelt; Bl. bis ca. 2,4 cm lg., purpurrot; Pet. weiß gerandet. — Mexiko (Hidalgo). Die Beschreibung gibt wieder, was heute unter dem Namen verstanden wird. Originalabbildung wenig aufschlußreich.
132 Echinofossulocactus Echinofossulocactus ochoterenaus Tieg. (3 a) K. kugelig, bläulich-grün, bis ca. 7 cm h., 10 cm 0; Bi. ca. 30, dünn und wellig; Ar. anfangs mit gelblichem Filz; Rst. nadelig dünn, spreizend, 12 mm lg., glasig weiß; Mst. 4, abgeflacht, der oberste 2 mm br., bis 6 cm lg., der unterste meist etwas länger aber mitunter schmäler, die seitlichen kürzer und schwächer, hinter dem obersten oft noch ein kleiner Beistachel, alle anfangs goldgelb, geringelt, später strohgelb; Bl. weißlich, länger, außen mit dunkler Mittellinie. — Mexiko (Guanajuato; Querétaro). (Abb. 93.) In diesen Formenkreis gehören die nachstehenden, nicht vollgültig publizierten Namen für ähnlich bestachelte Pflanzen mit — wenigstens z. T. — purpurrötlichen und, zumindest bei einigen, noch etwas längeren Blüten: E. densispinus (Tieg.) Schmoll, feinstachlig, dicht versponnen, lange, abstehende Mst., alle St. hell; E. parksianus Schmoll, mit hellwolligem Scheitel und dunklen, längeren, abstehenden Mst.; E.rosasianus Whitm., mit ziemlich großen, hellfilzigen Ar. und hellen, längeren Mst.; E. spha- celatus Whitm., mit feineren, nur mittellangen Mst.; abstehend, anfangs dunkler. Echinofossulocactus parksianus Schmoll: s. unter voriger Art. Echinofossulocactus pentacanthus (Lem.) Br. & R. (3 b) K. gedrückt-kugelig bis gestreckt, bläulichgrün; BL ca. 25 oder mehr (bis 50?); Ar. wenige auf der RL; Oberst. 3, der mittelste blattartig, die anderen + abgeflacht, dünner und kürzer als der mittellange zwischen ihnen, der meist aufwärts zum Körper gebogen ist; Bst. 2, abwärts weisend, dünn und am kürzesten; BL tief violett, nicht lang, aber ziemlich groß; Pet. mit weißem Rand. — Mittelmexiko. Echinolossulocactus phyllacanthus (Mart.) Lawr. (3b) K. gedrückt-kugelig bis gestreckt, bis 15 cm h., bis 10 cm 0, dunkelgrün; BL 30—35, dünn; Scheitel von St. überdeckt; Oberst. 3, 4—8 cm lg., der mittelste stärker verlängert, alle flach, gekielt und geringelt (wohl nur der mittlere), zuerst rosen- bis rubinrot, dann bräunlich; Bst. meist ca. 5, spreizend, dünner und schwächer; BL bis 2 cm lg., gelblich-weißlich, rötliche Mitte. — Mittelmexiko. Echinofossulocactus rectospinus Schmoll, ein nicht vollgültig veröffentlichter Name, gehört vielleicht zur Formengruppe des E. ochoterenaus Tieg. Echinofossulocactus rosasianus Whitm.: s. unter E. ochoterenaus Tieg. Echinofossulocactus sphacelatus Whitm.: s. unter E. ochoterenaus Tieg. Echinofossulocactus tetraxiphus (Otto) Oehme (3b) K. später gestreckt, hellgrün, bis 15 cm h., bis 10 cm 0, dicht bestachelt; Scheitel weiß wollig, stachlig; BL 30 und mehr, dünn; Bst. 16—18, hell oder weiß, nadlig, die unteren bis 15 mm lg.; Mst. 4, abgeflacht, der oberste bis 4 cm lg., etwas gekrümmt dunkelgelb bis braun, geringelt; BL 3,5 cm groß, weiß, mit rotem Mittelstreifen und Schlund. — Mexiko (Hidalgo). (Beschreibung nach Berger.) Echinofossulocactus tricuspidatus (Scheidw.) Br. & R. (3 b) K. kugelig bis gestreckt, 5—8 cm br., hellgrün; Bi. 30—55, dünn, wellig; Bst. 5 oder mehr, strahlend, glasigweiß, rund, ca. 5—7 mm lg., seitlich und abwärts gerichtet, sowie 2 oberstachelartige, mitunter fehlende, aufgebogene, etwas kräftigere; Oberst. 1, blattartig, dünn, + gebogen oder fast gerade, 0,8— 3,3 cm fg., mitunter geschlitzt an der Spitze oder gezahnt, zuerst rötlich, mit schwarzer Spitze; BL 1,5 cm lg., grünlichgelb. — Mexiko (San Luis Potosi). Echinofossulocactus vaupelianus (Werd.) Tieg. & Oehme (3a) K. halbkugelig, mattgrün; Bi. 30—40; Bst. allseitig strahlend, glasig weiß, bisweilen dunkler gespitzt, dünnadelig, meist gerade, seitlich verflochten, 1 bis 1,5 cm lg.; Mst. 1—2, übereinander, bis ca. 7 cm lg., pfriemlich, stechend, oft etwas flach, vorgestreckt, zuweilen einer aufwärts gebogen, erst braunschwarz, dann rotbraun, bereift; Bl. krem, mit dunklem Rückenstreifen. — Mexiko. Echinofossulocactus violaciflorus (Quehl) Br. & R. (3 b) K. kugelig bis gestreckt, bis 10 cm 0, bläulichgrün; Scheitel stachlig; Bi. ca. 35, dünn, tief gekerbt; Ar. anfangs graufilzig; Bst. 4, glasig weiß, stielrund, oberes Paar 7—9 mm lg., unteres ca. 12 mm lg.; Oberst. 3, ein mittlerer bis 3 (—6?) cm lg., span- förmig, gekielt und geringelt, ziemlich anliegend, zuerst honiggelb, braunspitzig, die 2 seitlichen weniger breit, etwas dicker, hinter dem mittleren mitunter noch ein glasig dünner Beist.; Bl. 2,5 cm lg., weiß, mit purpurvioletter Mitte. — Mexiko (Zaca- tecas; Aguascalientes). Echinofossulocactus wippermannii (Muehlpfrdt.) Br. & R. (3a) K. kugelig bis gestreckt, bis 15 cm h., dunkelgrün; Bi. (25—) 35 (—40), schwach wellig; Bst. 18—22, borstig, weiß, bis (die untersten) 1,5 cm lg.; Mst. aufgerichtet, pfriemlich, 2—6 cm lg., die drei obersten etwas flachgedrückt, schwach geringelt, der untere, gerade vorgestreckte fast rund, Fuß verdickt, alle fast schwärzlich-braun; Bl. 1,5 cm lg., gelb mit bräunlichem Mittelstreifen. — Mexiko (Hidalgo).
Echinofossulocactus — Echinomastus 133 Eehinofossulocactus zacatecasensis Br. & R. (3 b) K. einzeln, kugelig, bis 10 cm 0, blaßgrün; Ri. ca. 55, sehr dünn; Rst. 10—12, dünnadelig, 8—10 mm lg. strahlend; Mst.: 1 als Oberst, aufwärts zum Körper gerichtet, abgeflacht, bis 4 cm lg., nie geringelt, sowie zwei zurückgebogene seitliche längere, aber kürzer als der Oberst., alle drei bräunlich; Bl. 3—4 cm br., weiß, + blaß violettrosa getönt. — Mexiko (Nord-Zacatecas). Echinomastus Br. & R. (200) Die Kennzeichen der Gattung sind: Rippen stärker in + warzige Höcker geteilt, aber noch + erkennbar; hinter dem Stachelbündel furchenartige Lang- areolen, anfangs auch fehlend, bei blühfähigen mit Filz; Blüten ± glockig, teils verhältnismäßig klein, teils mittelgroß; der Fruchtknoten und die trockene, verschieden öffnende Frucht beschuppt. Einige Autoren haben die Arten zu Thelocactus gestellt, wie schon Schumann in das gleichnamige Sub- genus. Bei näherer Betrachtung aller Arten lassen sie jedoch eine gut geschlossene Gruppe erkennen, mit auffällig schönem Stachelkleid und meist glockigen, kleineren Blüten als bei Thelocactus; die Be- stachlung ist auch durchweg ± verflochten. Bemerkenswert ist ferner, daß die Arten, im Gegensatz zu den meist gutwüchsigen Thelocactus-Spezies, in der Kultur auf eigenen Wurzeln nicht alle willig wachsen, mit Ausnahme etwa des E. macdowellii. Eine gewisse Habitusähnlichkeit ist nicht zu verkennen, so daß diese schönen Pflanzen am besten ihren eigenen Gattungsrang behalten. Die Samen sind, soweit bekannt, matt- oder glänzend-schwarz, fein genetzt oder gehöckert. Insgesamt sind 10 (—11) Arten gefunden worden. — Verbreitung: USA (Südstaaten einschließlich West-Utah), Mexiko (im Norden und bis Zacatecas). [P., *.] Echinomastus acunensis Marsh. K. flachrund, bis 17,5 cm h., bis 10 cm 0; Wz. spindelförmig; Ri. ca. 18, seitlich zusammengedrückt, mit zusammenfließenden Hck.; Ar. anfangs weißwollig, Blütenfurche bis zur Einsenkung des Hck.; Rst. 12, spreizend, nadelig, unten weiß, oben rötlich; Mst. 3—4, erst später erscheinend, obere zusammengeneigt, bis ca. 2,5 cm lg., nadelig, rötlich, Spitze braun, das untere Drittel weiß; Bl. ca. 2,5 cm lg. und br., hochrot; Fr. 1,5 cm lg., blaßgrün, mit dünnen Seh.; S* schwarz, runzlig. — USA (Arizona, Acuna Valley). Echinomastus carrizalensis Kuenzl. ist ein unbeschriebener Name. (Abb. 95?) Echinomastus dasyacanthus (Eng.) Br. & R.: E. intertextus v. dasyacanthus (Eng.) Backbg. Echinomastus durangensis (Rge.) Br. & R. K. halbrund, auch eiförmig, bis 8 cm h., bis ca. 7 cm 0 beschrieben, aber bis 25 cm lg. und 10 cm 0; Scheitel bestachelt; Ri. 18, tiefer quergebuchtet; Hck. 8 mm h.; Ar. weiß; Rst. über 30, die unteren bis 1,5 cm, die oberen bis 3 cm lg., steif, weiß, wenig gebogen; Mst. (3—) 4, ± aufgebogen, schwärzlich; Bl. glockig-trichterig, ziemlich klein (bräunlich-rötlich?). — Mexiko (Durango, Rio Nazas). Echinomastus erectocentrus (Coult.) Br. & R. (T.) K. eiförmig bis kurz-zylindrisch, bis 20 cm lg., bis 10 cm 0, blaß bläulichgrün; Ri. 15—20 (—21), gehöckert, Hck. nahestehend; Rst. ca. 14, gerade, blaß, ca. 1,25 cm lg.; Mst. rötlich oder purpurn, ± abstehend-aufrecht, bis 2,5 cm lg., unten schwach verdickt (mitunter noch 1 sehr kurzer Mst.); Bl. ca. 2 cm 0, ca. 3 (—5?, Br. & R.) cm lg., krapprosa, Mitte dunkler, oben braunrosa; Fr. blaßgrün, zylindrisch, ca. 1,5 cm lg., seitlich aufreißend; S. mattschwarz, feinwarzig. — USA (Südost-Arizona). Nach L. Benson öffnet die Bl. auch bis 3—4 cm 0. Echinomastus intertextus (Eng.) Br. & R. E. eiförmig-kugelig bis zylindrisch, bis 12,5 cm h., 5—7 cm 0; Ri. 13; Rst. 16—25, anliegend, verflochten, die oberen 6—9 auch z. T. borstig (Kulturpflanzen haben + gleichartige Rst.); Mst. (3—) 4, ein kurzer, zentraler abstehend, die anderen stark aufgerichtet; St. alle hell bis rötlich; Bl. 2,5 cm lg., hellpurpurn, weißrandig; Fr. kugelig, trocken, unten umschnitten öffnend; S. glänzend. — USA (Westtexas), Mexiko (Chihuahua). v. dasyacanthus (Eng.) Backbg.: Mst. ähnlich den Rst., bläulich-purpurn (die borstigen oberen St. weiß), nadeldünn, anfangs auch fehlend, einer etwas aufgebogen; Bl. weiß bis purpurn. — USA (Texas, bei El Paso). Echinomastus johnsonii (Parry) Baxt. E. später zylindrisch, bis ca. 25 cm h., bis ca. 12 cm 0, einzeln; Ri. meist 18—20, in niedrige Hck. geteilt; Rst. 8—15 (Hester), bis 2 cm lg.; Mst. 6—13, bis 4 cm lg.; alle St. rot bis rötlichgrau; Bl. fleischfarben, purpurrosa bis weiß, bis 6,5 cm lg. und 0; Fr. oblong, bis 1,5 cm lg., fast nackt, seitlich aufreißend. — USA (Südstaaten, von Utah und Nevada ab südwärts), v. lutescens (Parrish) Marsh.: Bis 40 cm lg., bis 15 cm 0; Rst. 10—14; Mst. 4 (—7); Bl. ca. 6 cm lg., 5 cm 0, blaß- bis kräftiggelb, Mitte braunrot, bis 7 Tage offen. Die St. variieren von blaßgelb bis rosa oder braunrot (Arizona). Echinomastus kakui Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 6.1963. K. rundlich bis gestreckt, ca. 8 cm h. und 6,5 cm br. gesehen, blaß graugrün; Ri. 13, in warzige Hck. geteilt, aber zusammenhängend, Hck. bis 1 cm lg.; Ar. länglich-rund, schmutzig graubraun-filzig, bis
134 Echinomastus — Echinopsis 2 mm lg., später kahl; Rst. 10—14, 1—2,5 cm lg., kräftig-nadelig, hornfarben, oben violettgrau, im oberen Ar.-Rand mitunter noch ein Beistachel; Mst. 1, stark aufgerichtet, ca. 1,5 cm lg., tiefer hinab violettgrau; alle St. über dem Scheitel verflochten; Bl.? — USA (Arizona?). (Abb. 94.) Ein nom. prop. war Echinomastus pallidus. Echinomastus krausei (Hildm.) Borg K. zylindrisch-ellipsoidisch, bis 15 cm lg., 12 cm 0, + bläulich-grün; Scheitel wollig; Ri. 21—23, gekerbt, 1cm h., stumpf; Ar. anfangs weiß; Rst. 14—20, weiß mit dunklen Spitzen und Fuß; Mst. 2—4, bis 4 cm lg., braun, unten heller; Bl. bis 4 cm lg., weiß, oben und außen rosenrot, bis 2,5 cm 0; N. purpurn; Fr. ? — USA (Arizona, Dragoon Summit). Nach Schumann ist die Bl. mit spärlichem Filz und einigen weißen oder roten St. versehen; letzteres ist ganz ungewöhnlich in der Nordgruppe. Vielleicht anomal? Leider wurde die Art an ihrem Standort nicht wiedergesammelt, für die Kakteenbotaniker Arizonas eine dankenswerte Aufgabe, um die interessante Art zu klären. Borgs Einbeziehung zu Echinomastus ist angesichts der vorerwähnten ungewöhnlichen Merkmale nur berechtigt, wenn es sich dabei um atavistische Bildungen handelte. Echinomastus macdowellii (Reb.) Br. & R. K. breitkugelig, bis über 10 cm 0; Scheitel gelblichfilzig; Ri. bis 30 oder mehr, in W. aufgelöst; Rst. 20—27, dünn, bis 3 cm lg., weiß, den Körper fast verhüllend; Mst. 3—4, stärker, am Fuß verdickt, 2,5—4,5 cm lg., unten dunkel, nach oben durchscheinend strohgelb; Bl. trichterig, rot, 4 cm lg. — Mexiko (Nuevo Leon, Coahuila). Echinomastus mapimiensis Backbg. K. bis 10 cm h., bis 8 cm 0; Ri; ca. 13, graugrün, höckrig; Rst. ca. 22, weiß, bis 2 cm lg., anliegend, verflochten; Mst. meist 4, nur mäßig kräftig, abstehend oder + herabgebogen, weißlich, mit bräunlicher Spitze, der abstehende oben ± gekrümmt, kürzer als die bis 3 cm lg. übrigen, stark scheitel- wärts gerichteten; Bl. ca. 3 cm lg., 2 cm 0, schmutzig weiß, mit fahl rötlicher Mitte. — Mexiko (Sierra Mapimi). Bestachlung nicht so derb wie bei E. unguispinus, die Bl. größer und etwas anders gefärbt. Echinomastus mariposensis J. P. Hest. K. einzeln, kugelig bis verlängert, bis 9 cm h., 6 cm 0; Wz. stielig, daraus Faser-Wz.; Ri. 21, undeutlich höckrig; Rst. 25—35, nadelig, die kürzesten 4 mm lg.; Mst. 4 (—6), 0,5—1,5 cm lg., die oberen scheitel- wärts gerichtet, der unterste vorgestreckt bis etwas abwärts geneigt, steifer als die Rst.; St. alle weiß, mit nur kleiner brauner Spitze; Bl. 2,5 cm lg., 2 cm 0, rosa; Fr. + kugelig, an einer Seite horizontal lösend; S. schwarz, feinhöckrig. — USA (Texas, unweit der Mine Mariposa). Echinomastus unguispinus (Eng.) Br. & R. K. einzeln, kugelig bis oben etwas verjüngt, bis 10 cm h., 7 cm 0; Scheitel wollig, bestachelt; Ri. ca. 21, ganz in Hck. zerteilt; Ar. rund, bis 5 mm 0; Rst. ca. 21, dünnpfriemlich, stechend, 1,2—2 cm lg., die obersten bis 3 cm lg., weiß, verflochten; Mst. 4—8, viel stärker, einer sehr kräftig, abwärts gekrümmt, krallig, bis 4 cm lg., braun bis schwärzlich, die übrigen stark aufgerichtet, bläulich, ins Horn- farbige, 2,4—3,5 cm lg.; Bl. 2 (—2,5) cm lg., 2 cm 0, grünlich, mit grünlich- bis rötlichbrauner Mitte. — Mexiko (Chihuahua, Zacatecas). Echinopsis Zucc. (93) Die Gattung wurde schon 1837 aufgestellt und ist in ihrer Ab- und Umgrenzung lange umstritten gewesen; Hooker sah z. B. darin eine zu Cereus gehörende Formengruppe. Folgt man diesem Gedanken, so wäre Trichocereus Br. & R. nicht von Echinopsis zu trennen, denn es gibt unter ersterem auch niedrige sowie cereoide Echinopsis-Arten, neben den cactoiden. Die relativ geringfügigen Unterschiede der Blütenform reichten — bei einer Auffassung wie der Hookers — ebensowenig zu einer Trennung aus. Andere Autoren (z. B. Castellanos) haben mit Echinopsis auch Lobivia Br. & R. vereinigt; da es bei letzterem Genus Arten gibt, deren Blüten abends öffnen und die erste Nacht über offen sind, allerdings auch tags darauf (was aber bei Echinopsis ebenfalls so sein kann), ist, genau genommen, keine Abgrenzung zwischen letzteren beiden Gattungen nach Tag- oder Nachtblütigkeit oder (bei Lobivia) wegen der bunten Blütenfarbtöne möglich. Ich habe daher noch die Gattung Pseudolobivia aufgestellt, breitrunde Pflanzen mit ± beilförmig gehöckerten Rippen, die Blüten kurz (wie bei Lobivia) bis länger, z. T. lang und schlank (aber dann weniger kräftig als bei Echinopsis), in gelben, roten und weißen Farben. Die Aufstellung von Pseudolobivia erwies sich als notwendig, weil dieses Genus gleichsam zwischen Echinopsis und Lobivia steht und sonst das letztere auch nicht berechtigt wäre, das heißt: erkennt man Pseudolobivia nicht an, müßte Lobivia als eigenes Genus gleichfalls verschwinden, ebenso Trichocereus. Alle Arten dieser Gattungen wären dann zu dem ältesten Namen Echinopsis zu stellen. Damit aber würde — angesichts der großen heute bekannten Artenzahl — ein Riesengenus entstehen, das kaum noch übersichtlich oder aufschlüsselbar wäre. Die kleineren Genera stellen aber auch weitgehend einheitliche Artengruppen dar. Diese — wenn auch nur bis zu einem gewissen Grade — konventionellen Gattungen geben also nicht nur ein klareres Spiegelbild des von der Natur Geschaffenen wieder, sondern sie sind auch weit übersichtlicher als unförmige Sammelgattúngen. Trichocereus und Lobivia wurden inzwischen allgemein anerkannt; das muß somit logischerweise
Echinopsis 135 auch für Pseudolobivia gelten, deren Artformen von nahe Echinopsis zu nahe Lobivia reichen. Die Kleingattungen verlangen im übrigen eine genauere Ermittlung und Fixierung der unterscheidenden Merkmale und sind daher für ein phytographisches Werk — wie auch für die Praxis — wichtiger als theoretische Vereinigungen. Der Phylogenetiker mag in allen einen stärker zusammenhängenden Entwicklungsast sehen; für den Phytographen sind jedoch andere Gesichtspunkte maßgebend. Die Merkmale von Echinopsis sind: kugelige bis stärker verlängerte bis im Alter z. T. cereoide Pflanzen mit kräftigeren und längeren Trichterblüten in den Farben weiß bis + purpurrosa, behaart; die Pflanzen sind aber im allgemeinen stärkere Reduktionsstufen des Körpers als die Trichocereus-Arten; gegenüber deren Früchten sind die von Echinopsis auch kleiner, rundlich bis länglich und + stark behaart, ohne Borsten oder borstenartig bzw. stachelähnlich ausgezogene Schuppenspitzen, grün oder + rötlich bis schmutzig purpurn oder ziegelrot, die Samen ziemlich klein und schwarz, von den meisten Arten nicht beschrieben. Bekannt sind rund 46 Arten. — Verbreitung: Von Nordbolivien bis Südargentinien, Paraguay, Uruguay und Südbrasilien. [®0 Echinopsis albispinosa K. Sch. K. kugelig, später gestreckt, etwas sprossend; Ri. 10—11; St. 11—14, dünn, bis ca. 10, die obersten Paare die längsten, seitwärts durcheinandergreifend; Mst. 2 unterscheidbar; St. stärker spreizend, der oder die Mst. zuerst dunkel rotbraun, später alle weiß; Bl. bis 19,5 cm lg., weiß. — Heimat? v. fuauxiana Bagkbg.: Ri. ca. 12; St. gleich an Zahl wie beim Typus der Art, aber kräftiger., die oberen 1—3 manchmal dunkler, der untere mittlere bis 2,5 cm oder etwas mehr lg.; Pet. ca. 2 cm br., etwas gefranst, mit dünner Spitze. Echinopsis ancistrophora Speg.: Pseudolobivia anci- strophora (Speg.) Backbg. Echinopsis arebaloi Card. K. kugelig, reicher sprossend, bis 10 cm h. und 0, dunkelgrün; Ri. ca. 11, gerundet, 1 cm h.; Rst. und Mst. kaum unterscheidbar, 12—15, 5—20 mm lg., grau, Spitze bräunlich; Bl. 16 cm lg.; R. 10 cm lg., also kaum länger als der Bl.-Ø; Pet. weiß. — Bolivien (Comarapa). Echinopsis baldiana Speg. K. einzeln, elliptisch-zylindrisch, bis 30 cm h., 15 cm 0, selten sprossend; Ri. 13—14, nicht gekerbt; Ar. 8 mm 0, grau; Rst. 9—11, bis 15 mm lg.; Mst. 3—4, bis 5 cm lg.; alle St. anfangs dunkel kastanienbraun, Basis fuchsrot, später rosagrau, zuletzt grau mit dunkler Spitze; Bl. sehr groß, duftend. — Argentinien (Catamarca). Echinopsis boyuibensis Ritt.: Pseudolobivia boyui- bensis (Ritt.) Backbg. Echinopsis brasiliensis Fric ex Pa¾out — Friftana ftada 1: 7, 3. 1962. K. ziemlich klein, glänzend graugrün; Ri. 9, scharfkantig; Ar. klein, 1 cm entfernt, etwas grauweißfilzig; St. 7—9, pfriemlich, gelbweiß, 1 cm lg., strahlend, dunkelspitzig; Bl. bis 10 cm br., angenehm duftend; R. 12 cm lg., behaart; Pet. breit, hellrot; Stbl. und N. gelb weiß. — Brasilien (im Süden). Echinopsis bridgesii SD. K. später länglich, sprossend; Tr. bis 10 cm 0; Ri. bis 10—12, hoch; Ar. groß, braunfilzig; St. (Rst.) 8—10, anfangs braun, sehr ungleich, mitunter auch einige mehr, z. T. so lang wie der längste Mst.; Mst. (0—) mehrere, oft einzeln, Fuß verdickt, später hellgrau mit dunklen Spitzen; Bl. 15—18 cm lg., weiß; R. mit grauen und schwarzen H. — Bolivien (Hochland um La Paz). Echinopsis calochlora K. Sch. K. ziemlich klein, kugelig, hellgrün, 6—9 cm 0; Ri. 13, breit, gekerbt; Ar. 15 mm entfernt; Rst. aufsteigend, 14—20, 0,5—1 cm lg.; Mst. 3—4, etwas länger als die Rst.; St. alle gelb, mittlere etwas dunkler bzw. oben; Bl. 16 cm lg. — Brasilien (Corumba). v. albispina Backbg.: Bläulichgrün, etwas glänzend; St. bis ca. 22, einige mittlere unterscheidbar, alle anfangs blaß bräunlich, später nur der Fuß, sonst (vor allem an Sprossen früh) weiß; Bl. rosenrot. — Südbrasilien. Echinopsis calorubra Card.: zu Pseudolobivia umgestellt, wegen gedrückt-rundem K., Beilrippen und orangeroter bis (innen) bläulich-rosa Bl. Siehe Pseudolobivia calorubra (Card.) Backbg. Echinopsis campylacantha Pfeiff. non R. Mey.: Echinopsis leucantha (Gill.) Walp. Echinopsis cerdana Card. K. graugrün, 8—10 cm h., 10—20 cm 0; Ri. 11—16, scharfkantig, gekerbt; Rst. 8—12, 1—3 cm lg.; Mst. 1, 3—6cm lg.; St. alle sehr stark, grau mit bräunlicher Spitze, pfriemlich, gedrückt-rund, Fuß verdickt; Bl. 14 cm lg.; Sep. hell lilapurpurn; Pet. 4 cm lg., weiß. — Bolivien (bei Cerda). Vielleicht auch eine Pseudolobivia, ähnlich der Ps. wilkeae? Echinopsis chacoana Schütz K. kugelig, später kurzsäulig, hellgrün; Ri. 12—18, gerade, höckerlos; Ar. grau, 2 cm entfernt; St. ziemlich robust-pfriemlich, 1 Mst. starrend abstehend, bis über 7 cm lg., Rst. 7—8, bis 2 cm lg., alle anfangs + braun, dann grau; Bl. weiß; R. mit
136 Echinopsis weißen und braunen H.; Fr. braun. — Paraguay (Chaco Boreal). Ritter unterscheidet eine v. spinosior Ritt. (Suc- culenta, 44: 2, 26. 1965): Ri. 10—15; Rst. 8—9, 2—4 cm lg.; Mst. 3—4, 3—8 cm lg. — Bolivien (Prov. Gran Chaco, Taringuiti; FR 783a). Allem Anschein nach — da die Angaben nicht wesentlich abweichen — muß die nur nach einem Stück beschriebene Art als etwas variabler angesehen werden, bzw. ergänzen Ritters Angaben die der Orig.-Bschrbg. und handelt es sich nicht um eine gute var. Die Art ist möglicherweise mit E. meyeri identisch. Echinopsis cochabambensis Bagkbg. K. bald länglich, reich sprossend, glänzend öl- grün; Ri. ca. 10, gerundet und höckrig gekerbt; Ar. eingesenkt, 1 cm entfernt, anfangs kräftiger-filzig; Rst. 5—9, etwas abstehend; Mst. meist 1; St. alle zuerst tiefbraun, ca. 1 cm oder etwas mehr lang, stark stechend; Bl. weiß. — Bolivien (Cochabamba). Echinopsis comarapana Card. K. kurzzylindrisch, sprossend, Gruppen bis 40 cm br., Einzelkörper bis 15 cm h., 8 cm 0; Ri. 10—12, lern h.; Rst. 9—11, 5—11mm lg., grau; Mst. 1, abwärts gerichtet, 1,5—2 cm lg.; St. alle dünnadelig, Fuß verdickt, grau; Bl. 15 cm lg., 6 cm 0, weiß, mit rosa Anflug an den Spitzen; Fr. 3 cm 0, dunkelgrün. — Bolivien (Comarapa, S. Isidro). Echinopsis cordobensis Sfeg. E. einzeln, später dickzylindrisch, bis 50 cm h., 35 cm 0, stumpf grün, etwas reifig; Ri. 13, scharf; Rst. 8—10, 1—2 cm lg.; Mst. 1—3, der längste 3—6 cm lg., alle am Fuß verdickt; St. alle gerade, zuerst dunkel, dann grau; Bl. aufrecht, 20—22 cm lg., weiß; Fr. kugelig, 2,5 cm 0, gelbrot. — Argentinien (Cordoba, Villa Mercedes). Echinopsis coronata Card. K. einzeln, kugelig, bis 15 cm h., bis 17 cm 0, graugrün; Ri. 13, scharfkantig, gekerbt; Rst. 8—10, 1—2 cm lg.; Mst. 1, 1,2—3 cm lg.; alle St. pfriemlich, grau; Bl. bis ca. 18 cm lg.; Pet. rein weiß; Sep. in der Mitte grünlich; Fr. 3 cm lg., längs aufreißend. — Bolivien (bei Valle Abajo, Dept. Santa Cruz). Echinopsis dehrenbergii Fric E. kugelig; Ri. scharfkantig; Ar. rund, ca. 1,5 cm entfernt; St. später an Zahl zunehmend 5—20, zum Scheitel hin manchmal nur 3—4 oder etwas mehr; Mst. 1, bis 1,5 cm lg.; Bl. ? — Paraguay. Aus dem Formenkreis der unbeschriebenen E. pa- raguayensis. v. blossfeldii Backbg.: E. breitrundlich; Ri. bis 16, niedriger als beim Typus der Art und unten mehr verflachend; St. an Zahl sehr verschieden, im älteren Teil oft bis 30, pfriemlich, oben weniger; Mst. 1, gerade oder etwas gebogen, dunkelbraun. — Paraguay. Echinopsis eyriesii (Turp.) Zucc. (T.) E. zuerst einzeln, später reichlicher sprossend, kugelig bis kurzsäulig; Ri. 11—18, nicht gehöckert; Ar. rund, weiß oder blaßbräunlich; St. sehr kurz, oft kaum aus der Wolle sichtbar, dunkelbraun; Rst. bis 10, ± 5 mm lg.; Mst. 4—8, bis 5 mm lg.; Bl. 17—25 cm lg., weiß. — Südbrasilien bis Argentinien (Entre Rios). v. grandillora R. Mey. non Lke.: Mit borstenartigen Rst., bis 6, kaum sichtbar; Mst. 5, 3 auf-, 2 abwärts, bis 3 mm lg., bräunlich; Bl. groß, rosa; Sep. stark abwärts gebogen. — Brasilien (Rio Grande do Sul). Die Artzugehörigkeit ist zweifelhaft. Echinopsis fiebrigii Gurke: Pseudolobivia obrepanda v. fiebrigii (Gurke) Backbg. Echinopsis forbesii (Lehm.) Dietr. war vielleicht der erste Name für E. rhodotricha K. Sch. Echinopsis formosa Jac: Soehrensia formosa (Pfeifp.) Backbg. Echinopsis gemmata K. Sch.: b. unter Echinopsis turbinata (Pfeiff.) Zucc. Echinopsis hamatacantha Backbg.: Pseudolobivia hamatacantha (Backbg.) Backbg. Echinopsis hamatispina Werd.: Pseudolobivia kra- toehviliana (Backbg.) Backbg. Echinopsis hammerschmidii Card. K. kurz-zylindrisch, einzeln oder sprossend, bis 10 cm h., bis 9 cm 0; Ri.15, scharf, gekerbt, dunkelgrün, manchmal oben etwas rötlich, ca. 1,5 cm h.; Ar. grau; Rst. 8—9,6—8 mm lg.; Mst. 1,15—18 mm lg.; St. alle grau, unten geschwollen; Bl. weiß; Fr. kugelig oder elliptisch, 2,5 cm lg., dunkelgrün; S. rund, schwarz. — Bolivien (Las Lajas, Dept. Santa Cruz). Echinopsis herbasii Card. K. sprossend, bis 6 cm h., bis 10 cm 0, verwaschen grün; Ri. 20—23, gekerbt, scharfkantig; Rst. und Mst. nicht unterschieden, 20—25, einer davon bis 1,4 cm lg., braunspitzig; Bl. 14 cm lg., weiß. - - Bolivien (Dept. Chuquisaca). Echinopsis huotii (Cels) Lab. E. einzeln, säulig, bis 35 cm h., bis 8 cm 0, glänzend dunkelgrün, später von unten sprossend; Ri. 11, bis 1,2 cm h.; Ar. gelblich weiß; Rst. 9—11, pfriemlich, bis 2,2 cm lg.; Mst. normalerweise 4, der längste vorgestreckte bis 4 cm lg. und länger; Bl. 17—20 cm lg., bis 13 cm 0, weiß. — Bolivien. Echinopsis ibicuatensis Card. K. einzeln, kugelig, bis 9 cm h., bis 14 cm 0, blaß- grün; Ri. später bis 13, scharfkantig, 2,5 cm h.;
Echinopsis 137 Bst. ca. 10, bis 1,2cm lg.; Mst. 1, bis 1,2 cm lg.; St. alle aschgrau; Bl. 18 cm lg., weiß; Fr. oblong, 3 cm lg., weißhaarig, rosa beschuppt. — Bolivien (Dept. Santa Cruz). Echinopsis imperialis Hort. (Hummel) ist ein Bastard zwischen einem Trichocereus und einer Echinopsis, eine imposante Hybride, die im Jardin Exotique, Monaco, bereits über 2 m hoch ist, stark seitlich sproßt und enorm große weiße Blüten hervorbringt. Außerdem ist sie sehr wüchsig. Da sie bereits mehr verbreitet ist, müßte sie den Hybridgenusnamen x Trichoechinopsis erhalten (s. hierzu auch im einleitenden Teil bzgl. Hybridgattungen). Echinopsis intricatissima Speg. K. einzeln, etwas eiförmig, bis 20 cm h., stark verflochten bestachelt; Bi. 16; Bat. 8—13, bis 1,6 cm lg.; Mst. 4—6, die 1—2 längsten bis 10 cm lg., ± aufwärts gebogen; St. meist 3—6 cm lg. (mittlere), anfangs alle rötlich aschfarben (bis schwärzlich?); Bl. bis 22 cm lg., schwach duftend; Fr. bis 3 cm lg., erst grün, dann gelblich. — Argentinien (Men- doza). Echinopsis klimpeliana Weidl. & Werd. : Acantho- calycium klimpelianum (Weidl. & Werd.) Backbg. Echinopsis korethroides Werd. : Soehrensia koreth- roides (Werd.) Backbg. Echinopsis kratochviliana Backbg.: Pseudolobivia kratochviliana (Backbg.) Backbg. Echinopsis lecoriensis Card.: Pseudolobivia leco- riensis (Card.) Backbg. Echinopsis lencantha (Gill.) Walp. K. kugelig bis ellipsoidiseh, nie säulig, grün, mitunter etwas reifig, bis ca. 15 cm 0; Bi. 14—16, bis 1,5 cm h.; Ar. gelblich-filzig; Bst. 9—10, gelbbraun, bis 2,5cm lg.; Mst. 1, über 5cm lg., braun, oben dunkler gespitzt; Bl. bis 17 cm lg., weiß; Fr. dunkelrot. — Argentinien (nordwestliche Provinzen), v. brasiliensis Speg.: zylindrisch, bis 15 cm h., 10 cm 0; Bi. 13; Ar. aschgrau-filzig; St. 7, kräftig; Mst. 1, bis 7 cm lg., schwarz bis aschgrau; Bl. 16 cm lg. — Brasilien (Santos). Scheint ausgestorben zu sein und war wohl eher eine eigene Art. v. volliana Backbg.: Breitkugelig; Bi. 10—11, scharfkantig; Bst. bis ca. 7; Mst. 1, lang, Fuß verdickt; St. alle abstehend; Bl. weiß, kürzer als die des Typus der Art. — Heimat? Echinopsis leucorhodantha Backbg.: Pseudolobivia leucorhodantha (Backbg.) Backbg. Echinopsis lobivioides Backbg.: Pseudolobivia pele- cyrhachis v. lobivioides (Backbg.) Backbg. Echinopsis mamillosa Gurke K. einzeln, breitkugelig, bis ca. 12 cm h., 10 cm 0, glänzend grün; Bi. bis über 30, ± kinnartig ge- höckert; Bst. 8—10 (—12), 5—10 mm lg.; Mst. 1—4? bis 1 cm lg., gelblich, oben braun; Bl. 13—18 mm lg., 8 cm 0, weiß, oben z. T. ± rosa getönt; Fr. kugelig, grau behaart; S. mattschwarz. — Bolivien (Tarija). Ich sah auch größere Exemplare. Ritter unterscheidet noch folgende var., von denen zumindest die erste Beschrbg. wohl nur eine Ergänzung der von Gurke ist, der ja nur nach einem Stück beschrieb, ebenso wie Bödeker: v. ritteri (Böd.) Ritt.: K. 10—25cm 0; Ri. 18—32; Rst. 12—15, 1—2,5 cm lg.; Mst. 3—8; St. etwas kräftiger. — Bolivien (Tarija; FR 79). Auch nach dem gleichen Standort sind die vorstehenden Angaben nur als Erweiterung der Orig.-Beschrbg. anzusehen. v. orozasana Ritt.: Pseudolob. orozasana (Ritt.; Backbg. v. tamboensis Ritt. — Succulenta, 44: 2, 25.1965. Weicht durch mehr Rand- und Mittelst, ab: Bst. 12—18; Mst. 3—12. — Bolivien (Prov. O' Connor, Tambo; FR 780). Echinopsis melanopotamica Speg. K. zylindrisch im Alter, bis 50 cm h., 15 cm 0, erst später sprossend, dunkelgrün, dann etwas reifig, zuletzt grau; Bi. 14, gekerbt; Bst. 5—9, rötlich- aschfarben gespitzt, zuerst gerade, dann etwas gebogen; Mst. 1, bis 4 cm lg., aschgrau, rötlich gespitzt; Bl. geruchlos, 22 cm lg.; Fr. 3,6 cm lg.t schmutzigrot. — Argentinien (Rio Negro, Rio Colorado). Echinopsis meyeri Heese K. kugelig, ca. 10 cm 0, blaßgrün; Bi. 14—16. scharf; Bst. 7—8; Mst. 1 (—3?); St. (nach Borg) 2—3 cm lg., Mitte gelbgrau, oben rotbraun; Bl. bis 20 cm lg., 12 cm br.; Pet. alle äußerst schmallinear. — Paraguay. Vielleicht der erste Name für E. chacoana Schütz, die Pet. nur anomal schmal; die Art wurde — mit solchen Bl. — nicht wiedergefunden. Echinopsis minuana Speg. K. einzeln, selten sprossend, bis 80 cm h., bis 15 cm 0; Bi. bis 12, scharfkantig; Bst. 4—7, 2—3 cm lg., schwach abstehend; Mst. 1, 5—6 cm lg., Fuß verdickt; St. alle gerade, dunkelbraun; Bl. geruchlos. 20 cm lg., weiß (?); Fr. 4,5 cm lg., grünlich-rot. - Argentinien (Entre Rios). Echinopsis mirabilis Speg.: Setiechinopsis mirabilis (Speg.) De Haas Echinopsis molesta Speg. K. einzeln, kugelig, bis 20 cm 0, blaßgrün, nicht glänzend; Ri. 13, ziemlich hoch, scharfkantig, etwas wellig; Ar. groß; Bst. 6—8, bis 15 mm lg., nicht verflochten; Mst. 4, bis 3 cm lg., Fuß verdickt, nur
138 Echinopsis schwach gebogen; St. alle grau; Bl. schwach duftend, 22—24 cm lg. — Argentinien (Cordoba). Echinopsis multiplex (Pfeiff.) Zucc. K. einzeln oder stark sprossend, bis 30 cm h., kugelig bis etwas keulig; Bi. 13—15, unten breit, oben schmalkantig; Ar. groß, weiß; Bst. ö—15, meist bis 10, bis 2 cm lg., gelbbräunlich; Mst. 2—4, meist bis 4, bis 4cm lg.; St. mäßig pfriemlich; Bl. 15— 20 cm lg., rosa. — Südbrasilien. Echinopsis nigra Backbg.: Pseudolobivia longispina v. nigra (Backbg.) Backbg. Echinopsis obrepanda (SD.) K. Sch.: Pseudolobivia obrepanda (SD.) Backbg. Echinopsis oreopogon (Speg.) Werd.: Soehrensia oreopogon (Speg.) Backbg. Echinopsis orozasana Ritt. n. nud.: Pseudolobivia orozasana (Ritt.) Backbg. (bei Ritter eine var. von E. mamillosa). Echinopsis oxygona (Lk.) Zucc. K. fast kugelig, einzeln oder sprossend, bis ca. 25 cm 0, etwas reif ig; Bi. 14, oben rund; Bst. 5—15, ungleich, bis 1,5 cm lg.; Mst. 2—5, etwas länger; St. alle horafarben, oben schwarz; Bl. ca. 22 cm lg., blaßrot. — Südbrasilien, Uruguay bis Nordost-Argentinien. Echinopsis paraguayensis Knebel war ein unbeschriebener Name für die Artengruppe der E. deh- renbergii Fric, E. schwantesii Fric und E. werder- mannii Fric, nicht vollgültig beschrieben. Echinopsis pelecyrhachis Backbg.: Pseudolobivia pelecyrhachis (Backbg.) Backbg. Echinopsis pereziensis Card. — „Cactus", 18: 88— 90, 1963. K. bis 15 cm h., 8 cm 0, dunkelgrün; Bi. ca. 12, bis 1 cm h.; St. nicht unterscheidbar, nicht stark abstehend, 18—20, nadelig, 6—10 mm lg., hellgrau, braunspitzig, unten verdickt, einzelne mittlere bis 1,5 cm lg., alle unten verdickt; Bl. 15 cm lg., 11 cm 0, weiß; B. weiß- u. braunhaarig; Gr. lang herausragend. — Bolivien (Santa Cruz, bei Perez, 1900 m). Echinopsis pojoensis Card. K. einzeln, kugelig bis kurz-zylindrisch, bis 10 cm h. und br., blaugrün; Bi. 10 stumpflich, 1,5 cm h.; Ar. grau; St. 7—10, 5—25 mm lg., strahlend, grau, rot gespitzt; Bl. 17 cm lg., 7 cm 0, weiß, nach oben zu grünlich. — Bolivien (Dept. Cochabamba, Puente Pojo). Echinopsis polyancistra Backbg.: Pseudolobivia polyancistra (Backbg.) Backbg. Echinopsis potosina (Werd.) Backbg.: Pseudolobivia potosina (Werd.) Backbg. Echinopsis pseudomamillosa Card. E. einzeln, kugelig oder breitrund, bis 8 cm h., bis 12 cm 0; Bi. ca. 18, etwas schief-gekerbt; St. kamm- förmig gestellt, 4 seitlich, 2 auf- und 1 abwärts gerichtet, die kürzesten 5 mm lg., die mittellangen ca. 12 mm lg., die längsten 3—4 cm lg., alle nadelig, grau mit brauner Spitze, Fuß verdickt; Bl. 18 cm lg., 8 cm 0, weiß. — Bolivien (Dept. Cochabamba, Cerro de San Pedro). Echinopsis pudantii Pfersd. K. gestreckt-kugelig, später wohl stärker länglich; Bi. ca. 16, nur mäßig hoch; Bst. ca. 14, weiß; Mst. 4—8, schwarzbraun, dünn; Bl. 17 cm lg., 9 cm 0, weiß mit schwach grünlichem Schein. — Heimat? (vielleicht Südbrasilien). Echinopsis rhodotricha K. Sch. K. später zylindrisch, sprossend, (stumpf graugrün: Br. & R., wahrscheinlich nur v. argentiniensis R. Mey.), laubgrün, bis 80 cm h., bis 9 cm 0; Bi. 8—13, niedrig, schwach ausgebuchtet; Bst. 4—7, etwas gebogen, bis 2 cm lg.; Mst. 1, bis 2,5 cm lg.; St. alle zuerst gelblichbraun, dunkler gespitzt, später hell horafarben; Bl. 15 cm lg., weiß. — Paraguay und Nordostargentinien, v. argentiniensis R. Mey. soll sich unterscheiden: K. mehr kugelig, Bst. 7, gleichartige Mst.; die v. robusta R. Mey. soll größere Bl. und bis 3 Mst. haben. Echinopsis ritten Böd.: Echinopsis mamillosa Gurke (bei Ritter als var. von E. mamillosa). Echinopsis robinsoniana Werd. K. säulig, bis 1,20 m h., bis 20 cm 0, stumpf hell- bis dunkler-graugrün; Scheitel gelbgrau-filzig; Bi. 19, 1,5 cm h.; St. 10—12 (bis später einige dünne mehr), 1—3 als mittlere unterscheidbar, bis 2,5 cm lg., hell- bis dunkelbraun, gerade bis ± gebogen; Bl. 16 cm lg.; B. rötlich-braun; Pet. weiß; Sep. oben auch rötlich. — Heimat? Echinopsis rojasii Card.: Pseudolobivia rojasii (Card.) Backbg. Echinopsis roseo-lilacina Card. K. kugelig, einzeln oder sprossend, bis 7 cm h., bis 13 cm 0, graugrün; Bi. 14—20, oben scharfkantig, 8 mm h.; Ar. grau; Bst. 6—7; Mst. 1 zuweilen vorhanden, bis 2 cm lg.; St. alle weißlich mit braunen Spitzen; Bl. 14 cm lg.; Sep. purpurbraun; Pet. unten weiß, oben rosalila, spatelig; Fr. kugelig, bis 5 cm 0, purpurn. — Bolivien (am Weg Cochabamba—San Isidro). Echinopsis salmiana Web.: Echinopsis bridgesii SD.
Echinopsis 139 Echinopsis salpi(n)gophora Preinr.: Echinopsis spegazziniana Br. & R. Echinopsis schwantesii Fric K. breitkugelig; St. seitlich strahlend, ca. 9, dünn, mittlere, soweit vorhanden, gleichartig; Bl. grünlichweiß; B. braun. — Paraguay. Aus der Artengruppe der E. paraguayensis, wie diese nicht vollgültig beschrieben. Echinopsis shaferi Br. & R. K. einzeln bis wenig sprossend, säulig, bis 1,5 m h., bis 18 cm 0, dunkelgrün; Ri. 10—12, 2 cm h.; Ar. bis 1 cm entfernt; Rst. 6—9,1,5—3,5 cm lg., gerade, zuerst bräunlich, später grau, dünnpfriemlich; Mst. 1, bis 10 cm lg., + abgebogen, oft unten dunkel, nach oben zu heller; Bl. schlank, 20 cm lg., weiß; Gr. und Stbl. blaßgrün; Fr. 3 cm lg., ovoid, ziegelrot. — Nordargentinien (Tucuman, Trancas). Die höchste bekannte Art des Genus, später einem Trichocereus ähnelnd. Jungtriebe sind dicht bestachelt. Echinopsis silvatica Ritt. — „Succulenta", 44: 2, 24.1965 [Klammerangaben: E. mamillosa]. K. anscheinend ähnlich dem von E. mamillosa, bis 1 m lg., bis 20(—15)cm 0; Ri. 13—16(—24), 1,5—3cm h., leicht gekerbt (oder stärker ?); Ar. 10—15 mm entfernt, 4—8 mm 0; St. gerade bis leicht gebogen; Rst. (0,5—1,2)—4,5 cm lg., kräftiger; Mst. wie die Rst., Zahl nicht genannt; Pet. bis 6,5 cm lg., bis 2,7(—4) cm br. — Bolivien (Prov. O'Connor, Dept. Tarija, Tacuarandi; FR 782). Da Ritter keine Bl.-Unterschiede von E. mamillosa angibt, sind die Bl.-Längen und -Durchmesser wohl die gleichen. Echinopsis silvestrii Speg. K. zuerst kugelig, später verlängert, wenig sprossend, bis über 10 cm h., 8 cm 0; Ri. 12—14; Rst. und Mst. (1 aufgerichtet) alle ziemlich kurz, steif, bis 1,2 cm lg., erst gelb, später schmutziggrau; Bl. 20 cm lg., weiß, geruchlos. — Argentinien (Grenze der Prov. Tucuman und Salta). (Abb. 96.) Echinopsis smrziana Backbg.: Trichocereus smrzia- nus (Backbg.) Backbg. Echinopsis spegazziniana Br. & R. K. später zylindrisch, bis 30 cm h., bis 9 cm 0, dunkelgrün; Ri. 12—14, bis 1,2 cm h.‚kaum gekerbt; Ar.gelblichweiß; Rst. 7—8, kurz, pfriemlich, gerade, braun; Mst. 1, bis ca. 2 cm lg., mäßig gebogen, braun; Bl. 15—17 cm lg. 6 cm 0, weiß, rosa überlaufen zum Rand hin. — Argentinien (im Nordwesten). E. campylacantha R. Mey. non Pfeiff. war ein synonymischer Name dieser Art. Echinopsis spiniflora (K. Sch.) Berg.: Acantho- calycium spinillorum (K. Sch.) Backbg. Echinopsis subdenudata Card. K. einzeln, bis 8 cm h., bis 12 cm 0, graugrün; Ri. 10—12, gerade, scharfkantig; Rst. 3—5, aschbraun, bis 1,5 cm lg., Fuß verdickt; Mst. 1, aschbraun, 2 mm lg.; Bl. engtrichterig, bis 20 cm lg., weiß. — Bolivien (Angosto de Villamontes). Echinopsis tamboensis Ritt. (Bolivien), eine unbeschriebene Art. Echinopsis torrecillasensis Card.: Pseudolobivia torrecillasensis (Card.) Backbg. Dies ist die von Cardenas beschriebene Pflanze mit plattrundem Körper, dicker Rübenwurzel, und mit bis 8 cm lg., roten bis lachsroten Bl. Möglicherweise aber auch identisch — als + rotblühende Varietät — mit Lob. arachnacantha Ritt. & Buin. (s. dort). Echinopsis sucrensis Card. — C. & S. J. (US), XXXV: 6, 200—201, 1963. K. kugelig bis kurzzylindrisch, gruppenbildend; Tr. bis 7 cm 0, graugrün; Ri. ca. 12, oben schmal; Ar. bis 1 cm entfernt, grau; Rst. 14—16, seitlich gedrückt, nadelig, 8—15 mm lg.; Mst. 1, abwärts gerichtet, pfriemlich, 15—20 mm lg.; St. alle hellgrau mit verdickter Basis; Bl. 21cm lg., 10 cm 0; R. weiß und braun behaart, hellpurpurn, 10 cm lg.; Sep. schmal, unten weiß, oben grün; Pet. spatelig, schneeweiß; Stbf. unten grün, oben weiß; Gr. unten grün, oben gelb; N. hellgelb; Schlund smaragd. — Bolivien (Prov. Oropeza, Dept. Chuquisaca, Sucre, 2750 m). Echinopsis tapecuana Ritt. — ‚,Succulenta", 44: 2, 24. 1965 [Klammerangaben: E. obrepanda]. K. 5—12 cm 0 (—18 cm); Ri. 12—16 (—28), geringer gekerbt als bei E. obrepanda; Ar. rund oder breitoval, 2—4 mm 0, 1—2 cm entfernt; St. dünnpfriemlich; Rst. 0,5—2(—6) cm lg., im Alter oft kürzer oder fehlend; Bl. anscheinend der von E. obrepanda ähnelnd. — Bolivien (Prov. O'Connor, Tapecua; FR 777). Da ich E. obrepanda zu Pseudolobivia einbezog, mag — auch wegen der gekerbten Ar. und des Vergleiches mit vorstehender Spezies — Ritters Art eher zu diesem Genus gehören, wenn man sich nach meiner Gattungstrennung richtet. Echinopsis tubillora (Pfeiff.) Zucc. K. einzeln oder sprossend, fast kugelig, dunkelgrün, bis ca. 12 cm 0; Ri. ca. 12; Ar. weiß; Rst. bis 20, gelblich weiß mit dunkler Spitze; Mst. 3—6, bis 1,5 cm lg., schwarz; St. alle pfriemlich; Bl. 20 cm lg., weiß. — Argentinien (Tucuman, Catamarca, Salta). Echinopsis turbinata (Pfeiff.) Zucc. K. kugelig, einfach oder sprossend; Ri. 13—14, unten breit; Rst. später bis 10—14, anfangs weniger, bis 5 mm lg., gelbbraun; Mst. zuerst 1—2, später 10 Kakteenlexikon
140 Echinopsis — Epiphyllanthus mehr, bis 7 mm lg., steif, schwarz; St. pfriemlich; Bl. 15—17 cm lg., stark duftend, weiß. Es erscheint als nicht ganz sicher, ob E. gemmata ein Synonym ist, wie Britton & Rose meinen. — Argentinien (Entre Rios). Echinopsis valida Monv.: Trichocereus validus (Monv.) Backbg. Echinopsis vellegradensis Card. K. einzeln, kugelig, 5—7 cm h., 8—9 cm 0, blaß- grün; Ri. ca. 12, gerade, stumpf, 1 cm h.; Ar. grau oder bräunlich; Rst. 7—11, 8—lö mm lg., etwas zusammengedrückt, grauweiß; Mst. 1, aufwärts gerichtet, 2—3 cm lg., aschgrau; Bl. hochseitlich, 20 cm lg., weiß. — Bolivien (Prov. Valle Grande). Der Name ist wohl ein Druckfehler; er müßte E. val- legrandensis lauten. Echinopsis werdermannii Fric ex Fleischer: (Fri- ciana ftada 1: 7, 4. 1962): (Echps. backebergii Fric, nomen nudum 1926) Diese jetzt beschriebene Art gleicht sehr der E. sub- denudata Card., ungefähr gleiche Zahl der Ri. und der äußerst kurzen St., auch die scharfe Rippenkante ist gleich; St. schwärzlich, 3—8 (E. subdenu- data: 3—6); Bl. ebenso lang, aber hellrosa (E. sub- denudata: weiß). — Paraguay. Die R. der E. werdermannii scheint etwas kräftiger zu sein. Den allgemeinen Merkmalen wie der geographischen Verbreitung nach wohl eher eine var. von E. subdenudata. Noch stärkere Abänderungen der Blütenfarbe gibt es z. B. bei Gymnocalycium mihanovichii u. a. Echinopsis zuccarinii (zuccariniana) Pfeiff.: Echinopsis tubiflora (Pfeiff.) Zucc. Echinorebutia FriC war ein unbeschriebener Name für Aylostera Speg. Encephalocarpus Berg. (221) Kugelige kleine Pflanzen mit sich dachziegelig deckenden flachen Warzen, auf der Oberseite eine Furche, die Axillen mit reichlicher Wolle. Nur an jüngsten Areolen sind Stächelchen zu beobachten, diese etwas kammförmig gestellt. Die Blüten werden im Scheitel aus den allerjüngsten Warzen gebildet, mit kurzer, enger Röhre. Die Frucht, mit den ca. 1 mm großen, dunkelgrauen, etwas gekrümmt-keulenförmigen Samen, reift in der Scheitelwolle und vertrocknet darin. Nur 1 Art. Verbreitung: Mexiko (Tamauli- pas). [P.] Encephalocarpus strobiliformis (Werd.) Berg. (T.) K. kugelig, mit gedrungener Pfahlwurzel; Scheitel mit grauem Filz; W. in deutlichen Schrägzeilen, angepreßt, außen konvex und gekielt; Ar. nur an jungen W. erhalten; St. nur in der Jugend der W., ca. 12, ca. 6 mm lg., weiß, zuerst fiedrig, dann borstig, mit der Ar. abfallend; Bl. bis 3 cm lg., leuchtend violettrot. — Mexiko (Jaumave). (Abb. 98.) Epiphyllanthus Berg. (27) Eine in der Gestalt von allen übrigen kleintriebigen Epiphyten Brasiliens abweichende Artengruppe. Die Zweige sind rundlich-kugelig bis zylindrisch oder zwergig-„opuntioid", die Blüten scheitelständig, ca. 4 cm lg., stark zygomorph, die äußeren bzw. unteren Perigonblätter stärker aufgerichtet bzw. höher hinauf reichend als bei Zygocactus; während bei diesem „ein Teil der Staubgefäße zu einer kurzen Röhre verbunden am Grunde um den Stempel sitzt" (K. Schumann), sind sie bei Epiphyllanthus nur randständig (Vaupel, Zeichnung 24 E in „Die Kakteen", 1926). Ein Nektarschutz-Hautring ist vorhanden. Die Ansichten über den Artumfang sind unterschiedlich, was E. candidus und E. obovatus anbetrifft; manche halten den ersteren für eine Schattenform des letzteren. Aber die Frucht von E. candidus wurde als „kugelig" beschrieben, die von E. obtusangulus als „fast birnförmig, stumpfkantig, breit genabelt4'. Es ist daher anzunehmen, daß beide gute Arten sind und es sich bei dem „E. obtusangulus mit kürzeren zylindrischen Trieben" meiner Abb. 657 in „Die Cactaceae" um E. candidus von sonnigerem Standort mit entsprechend verkürzten Trieben handelt, da die Beeren völlig rund sind. Die 3 Arten mußten hier also getrennt gehalten werden. Die Samen sind, soweit bekannt, glänzend dunkelbraun. — Verbreitung: Brasilien (Grenzgebiet der Staaten Rio de Janeiro, Minas Ge- raes und Säo Paulo). (P.) Epiphyllanthus candidus (Löfgr.) Br. & R. K. strauchig, hängend; Tr. + länger zylindrisch, auch schwach keulig bis leicht kantig, die jüngeren etwas schlanker, 0,7—2 cm 0, 3—5—6 cm lg.; St. 6—30, stechend borstig, am Stamm aus älteren und größeren Ar. zahlreicher; Bl. 3,5 cm lg., weiß; Fr. kugelig, glatt, rot. — Brasilien (Itatiaya-Gebirge). Epiphyllanthus obovatus (Eng.) Br. & R. K. strauchig, hängend, Stamm gegliedert oder rundlich, bis 40 cm lg.; Tr. 2—6 cm lg., bis 3 cm 0, Endglieder zu zweit, dritt oder zu viert, flach, umgekehrt-eiförmig, zwergig-„opuntioid", dunkelgrün; Ar. seitlich und auf den G., weißfilzig; St. sehr fein, bis 5 mm lg., an alten G. bis 30.; Bl. ca. 4,5 cm lg., scharlachrot; Fr. kreiselig, bis ca. 8 mm lg., bis 1,2 cm 0, glänzend rötlich. — Brasilien (mehrere Gebirge zwischen Rio de Janeiro, Minas Geraes und Säo Paulo). Epiphyllanthus obtusangulus (Lindb.) Berg. (T.) K. strauchig, epiphytisch oder halbepiphytisch zwischen Felsen, z. T. aufrecht; Tr. meist zu zweit oder
Epiphyllanthus — Epiphyllum 141 dritt verzweigend, G. ± kugelig-rundlich bis etwas verlängert und ± kantig, mitunter auch fast scheibenförmig, bis 2,5 cm lg. (vielleicht auch etwas mehr bei verlängerten Tr.), bis 6 mm 0; Ar. mit Schuppen; St. borstig, kaum stechend, bis 6 mm lg.; Bl. 4—4,5 cm lg., + purpurrosa; Ov. kreiselig, 5—6- kantig; Fr. fast birnförmig, stumpf kantig, 7 mm 0. — Brasilien (Itatiaya-Gebirge). (Abb. 99.) Epiphyllopsis Berg. (29) Den Zygocactus-Pflanzen ähnelnde Gewächse, die Einzelglieder aber länger, seicht gekerbt, mit kleinen Randareolen und vereinzelten Borsten darin, die Blütenareole am Gliedende, + bartig behaart bis so gut wie kahl. Die Blüten sind regelmäßig gebaut, bis zu 6 gleichzeitig erscheinend, Röhre kurz, Staubfäden in einer Gruppe. Fruchtknoten ökantig, Narben spreizend, Frucht eine ca. 1,5 cm lg., scharf 5kantige Beere, Samen beidendig zugespitzt, kaum über 1 mm lg., stark glänzend braun und glatt. Nur 1 Art. — Verbreitung: Brasilien (Santa Catha- rina). [©.] Eine sehr reich blühende Art, besonders, wenn sie gut gedüngt (Kakteendünger) und — wenn möglich — den Sommer über im Freien gehalten wird. Reid Moran hat (1953) wie schon Lindinger (1942) die Gattung zu Rhipsalidopsis gestellt. Das erscheint auf den ersten Blick als verständlich, zumal Berger (Entwcklgsl., 28—29,1926) angibt, daß Sämlinge 6kantige Stämmchen mit weißen Bst. haben, später 3—4kantig, und zuletzt werden sie flach. Dies ist jedoch eine Erscheinung bei vielen Epiphyten der Hylocereeae. Rhipsalidopsis Br. & R. ist dagegen eine dimorphe Pflanze, bei deren var. remanens der mehrkantige und beborstete Zustand, der beim Typus des Genus nur gelegentlich auftritt, ein Dauerkennzeichen ist. Außerdem hat Epiphyllopsis eine winzige Nektarhöhle, die Stbf. sind darüber am Röhreninnern inseriert; bei Rhipsalidopsis stehen sie jedoch nur um den Griffelfuß geschart, eine Nektarhöhle ist nicht vorhanden, und das Ov. ist 4kantig, wie die leicht gedrückte Fr., während Epiphyllopsis einen 5kantigen Fruchtknoten hat. Die von Britton & Rose sowie Berger angestrebte Gattungstrennung hat der genaueren Unterscheidung aller Merkmale mehr gedient als eine Zusammenfassung; erstere ist — und kann es nur sein — den besonderen Verhältnissen bei dieser Gattungsgruppe angepaßt, und außerdem ist eine Vereinigung nach meiner Gliederung nicht möglich; ich sehe es auch als nicht erforderlich an, alteingeführte Namen nur auf Teilgebieten zu ändern. Weitere Begründungen dafür habe ich in diesem Werk des öfteren geäußert. Epiphyllopsis gaertneri (Reg.) Berg. (T.) K. stark verzweigende hängende Büsche, der Stamm später verhärtend; Tr. am Stamm später verholzend, dick, rundlich bis + kantig, die G. flach, anfangs meist + rötlich, seitlich seicht gekerbt; Bst. statt St., seitlich vereinzelt, am Triebende bartig; Bl. ca. 4 cm lg., scharlachrot. — Brasilien (Santa Catharina). (Abb. 100.) v. sorrata (Lindgr.) Backbg.: Triebende etwas mehr gerundet und so gut wie bartlos, Epidermis dunkler grün; v. tiburtii Backbg. & Voll ist im Gesamtwuchs wie auch der Länge der Triebe und der Blüten nach etwas kleiner, letztere zinnoberrot bis dunkler; Ov. öflügelig. — Brasilien (Paraná). Epiphyllum Haw. (35) Buschige, gutwüchsige Epiphyten mit schmallangen und ziemlich dünnen Trieben, daher auch „Blattkakteen" oder „Phyllocactus" genannt; gültig ist aber Haworths erster Name. Später wurden eine Zeitlang auch die Zygocactus-, Schlumbergera- und Epiphyllanthus-Arten als Epiphyllum-Spezies bezeichnet. Die echten Epiphyllum sind Nachtblüher mit kahlen Blüten, die Röhre entweder sehr dünn und sehr lang, dann auch die Hülle kleiner, oder ± kürzer mit größerer Hülle. Die Früchte können rundlich, länglich, beschuppt oder auch gekantet sein. Bei zwei Arten sind die Triebe sägezahnartig gelappt, die vorspringenden Zähne mäßig lang. Bei „Epiphyllum grandilobum (Web.) Br. & R." mag es sich — über die Blüten ist bisher nichts Sicheres bekannt — um eine Marniera-Art mit borstig behaartem Ovarium handeln, da hier die Lappen extrem lang sind, wie etwa bei Marniera chryso- cardium (Alex.) Backbg. Epiphyllum crenatum (Lindl.) G. Don wurde wegen seiner duftenden großen Blüten häufig zu Kreuzungen verwandt; es gilt als Tagblüher, doch ist m. W. nicht festgestellt, ob es nicht bereits in der ersten Nacht öffnet wie der Bastard Seleniphyllum cooperi Rowl., der z. T. auch an 2 Tagen noch offene Blüten hat. Die Stacheln fehlen so gut wie stets, sind aber an Sämlingen noch zu beobachten; die roten Früchte haben weißes oder rotes Fruchtfleisch, die Samen sind glänzend schwarz. Bekannt sind ungefähr 20 (—22) Arten. — Verbreitung: Von Mexiko bis Südamerika (nördl. Küstengebiet; S.-Ekuador, nahe Küste, bis Peru, Bolivien, Paraguay [Chaco], Brasilien); in Westindien nur auf Trinidad und Tobago. [®.] Epiphyllum anguliger (Lem.) G. Don K. buschig, Stämme rund, Zweige abgeflacht; Tr. ziemlich fleischig, tief gezähnt; Ar. manchmal mit 1—2 Bst.; Bl. über 8 cm lg., weiß; R. mit dreiseitig- lanzettlichen Seh.; Sep. gelblich-fleischfarben; Pet. ca. 5 cm lg.; Fr. bis 4 cm 0. — Mexiko (Nayarit, Jalisco).
142 Epiphýllum Epiphyllnm cartagense (Web.) Br. & R. K. strauchig, bis 3 m lg.; Tr. 4—5 cm br., weitläufig schwach eingeschnitten; Bl. ca. 20 cm lg., wenig fleischig, weiß; Sep. rosa bis gelblich; Gr. rosa bis weiß; Fr. 8 cm lg., länglich, außen rot, innen weiß; Ov. sehr kleinschuppig. — Costa Rica (Cartago). Epiphyllnm caudatum Br. & R. E. buschig, Stämme rund und dünn; Tr. bis 4 cm br., verlängert lanzettlich, unten stielrund, bis 20 cm lg., wellig ausgerundet, Endtriebe oben verjüngt; Bl. weiß; B. 7 cm lg.; Pet. ca. 6 cm lg. — Mexiko (Oaxaca). Epiphyllnm caulorhizum (Lem.) G. Don K. buschig; Tr. lanzettlich, bräunlichgrün, gekerbt; Ar. mit einigen Bst.; Bl. bis 25 cm lg.; B. kantig, mit abstehenden, am Grunde verdickten Seh.; Sep. gelb; Pet. weiß, gespitzt oben hellgelb. — Honduras (?) Epiphyllnm costaricense (Web.) Br. & R. K. kräftig-buschig; Tr. bis 30 cm lg., bis 7 cm br., Rand fast gerade; Ov. nicht beschuppt; Bl. ?; Fr. 9 cm lg., bis 7 cm 0, zähhäutig, rot, nackt (un- beschuppt), schwach längsgerippt. — Costa Rica (San Jose; La Urnia). Epiphýllum crenatum (Lindl.) G. Don K. buschig, im Alter Stämme holzig und rund; Tr. blaugrün, ziemlich steif, bis 3 cm br., anfangs aufgerichtet, dicklippig, zwischen den Ar.-Kerben gerundet; Ar. mit Bst. und H.; Bl. bis 12 cm 0, krem bis grüngelblich, stark duftend; R. bis 12 cm lg., dünn, mit bis 3 cm lg., linealischen Seh.; Ov. mit bis 2 cm lg. Seh.; Gr. weiß. — Honduras, Guatemala (Sacobaja). Vereinzelt beobachtete Bst. am Ov. sind als Rückschläge der stattgefundenen Reduzierung anzusehen. Epiphyllnm darrahii (K. Sch.) Br. & R. K. vielverzweigt, Stämme rund und holzig; Tr. bis 30 cm lg., ziemlich dick, bis 5 cm br., sägezahnartig ausgeschnitten, Zähne gerundet oder spitzlich; Bl. 18 cm lg., weiß; Sep. gelb; Pet. nur oben etwas gelblich; B. 11 cm lg.; Ov. schwachkantig, höckrig, mit 3.mm lg., pfriemlichen Sch.; Gr. weiß. — Mexiko. Epiphyllnm gigas Woods. & Schery Eine Art mit riesiger Blüte. — Panama (Cerro Trinidad). Siehe auch unter folgender Spezies. Epiphyllnm grandilobum (Web.) Br. & R. Britton & Roses Beschreibung, nach der Webers, etwas geändert: Tr. hellgrün, sehr groß, bis 25 cm breit, der Rand tief ausgelappt, mit dickem Mittelnerv, oben stumpf oder gerundet, die lappigen Vorsprünge gerundet, 3—5 cm lg.; Bl. soll groß sein, weiß und nächtlich; Fr. außen rot (Weber macht keine Angaben über die Größe der einzelnen Auslappung, nur, daß sie gerundet ist (vgl. Schumanns Schlüsse)- angaben), und daß die Fr. innen rot ist, ob auch außen so, erscheint ihm fraglich). Kimnach bringt in C. & S. J. (US), XXXVII: 1, 15—20. 1965, eine Abhandlung über eine Pflanze, die er für E. grandilobum hält, und von der er annimmt, daß mit ihr E. gigas identisch ist. Wichtigste Kennzeichen sind: K. ein bis über 100 m lg. Ranker, anfangs 3—5 cm br., später auf 15—25 cm verbreitert, unten stielrund, mit kräftiger Mittel- rippe; Tr. ± gekerbt, der Rand dazwischen ± hervorstehend, gerundet, oft schwach schief oder wellig, 1,5—5 cm lg. und zwischen den Ar. ca. 6 (4—9) cm br., braunrandig; Bl. röhrig-trichterig, 32—38 cm lg., 18 cm br.; R. 22—27 cm lg.; Pet. (innere Perigonbl.) kremweiß, mit haarfeiner Spitze; Sep. (äußere Perigonbl.) grüngelb; Nektarkammer 13 cm lg., obere Hälfte fein papillös; Sch. wenige, ca. 2 cm lg., abstehend (nach Zeichnung); Ov. ohne Bst., gering und kürzer beschuppt. — Costa Rica (mehrere Standorte) und Panama (Cerro Trinidad). Das größte Epiphýllum, auch was die Bl. anbetrifft. Als Lectotypus wurde von Wercklé gesammeltes Material angesehen, mit zwischen den Ar. ± stark hervortretendem bzw. ± großem, unterschiedlich ausgeprägtem Triebrand. In der Zeichnung variiert die Auskerbung noch stärker; anfangs ist sie z. T. schwach, d. h. bei dem in Kalifornien kultivierten Material. Bedenkt man dies und, daß Britton & Rose eine ähnliche Pflanze als Epiph. macropterum abbilden (die Abb. aber nicht diese Art ist, da die Ov.-Borsten fehlen), und daß die echte Spezies ebenfalls aus Costa Rica stammt, kann man im Zweifel sein, ob das Pariser Herbarmaterial nicht etwa Stücke der Marniera macroptera waren, zumal auch diese hornig-bräunliche Tr.-Ränder hat. Webers Beschreibung ist unzulänglich, Angaben über die Blütenmerkmale fehlen. Anscheinend herrschte hinsichtlich des Trockenmaterials zu Webers Zeit einige Verwirrung, denn in K. Schumanns Schlüssel ist bzgl. Phyllocactus grandilobus angegeben „Triebe außerordentlich groß und breit, in linealische (1), lange Lappen zerlegt". Diese Schlüsselangabe hat Kimnach offensichtlich übersehen. Schumann kann sie nicht frei erfunden, sondern nur von Weber erhalten haben. M. E. ist die Angelegenheit noch nicht genügend geklärt und ist auch vielleicht nicht mehr ganz zu klären. Sollte Webers Beschreibung sich auf Material von M. macroptera beziehen, wäre sein Name ein Synonym dieser Art und für Kimnachs Beschreibung wäre Epiph. gigas der richtige Artname; bei Schumanns Schlüsselangaben kann es sich nur um das erste bekanntgewordene Material von Marniera chryso- cardium gehandelt haben, da es bisher keine andere Art gibt, auf die die Schlüsselmerkmale zutreffen. Weitere Untersuchungen erscheinen mir als ratsam.
Epiphyllum 143 Epiphyllum guatemalense Br. & R. E. buschig, ziemlich lang; Tr. Im und mehr lg., grün, 4—8 cm br., Basis fast stielrund, Rand weitläufig gekerbt, Spitze etwas gerundet; Bl. ca. 28 cm lg., weiß; B. ca. 15 cm lg.; Pet. schmal, bis 9 cm lg.; Gr. orange; B. innen behaart; Fr. weinrot, 8 cm lg., schlank, gekantet. — Guatemala. Epiphyllum hookeri (Lk. & 0.) Haw. E. ziemlich großbuschig, bis meist 3 m lg., zuweilen bis 7 m lg.; Tr. hellgrün, ca. 9 cm br., treppenstufig seitlich eingeschnitten, nach unten verjüngend, Rippe nicht sehr breit; Bl. bis 20 cm lg., weiß, geruchlos; B. bis 13 cm lg.; Pet. schmal, 6cm lg.; Gr. karmin; Fr. länglich, rot, etwas beschuppt; S. zahlreich, glänzend schwarz. — Nördliches Südamerika (Guayana, Venezuela), Trinidad und Tobago. (Abb. 101.) Epiphyllum lepidocarpum (Web.) Br. & R. E. strauchig, alte Stämme zylindrisch; Tr. bis 3 cm br., nicht sehr steif, Basis z. T. 3flügelig, Rand treppenartig gekerbt; Ar. mit etwas Filz und Börst- chen; Bl. 20 cm lg., weiß; Fr. mit etwas abstehenden deutlichen Schuppen; Pulpa weiß oder rot. — Costa Rica (bei Cartago). Epiphyllum macrocarpum (Web.) Backbg. E. großstrauchig; Bl. sehr groß, weiß; Fr. bis 15 cm (?) lg., ö cm 0, karminrosa, zahlreich, aber niedrig und unregelmäßig gerippt; Pulpa weiß. — Costa Rica (Piedras Negras). Epiphyllum macropterum (Lem.) Br. & R.: Mar- niera macroptera (Lem.) Backbg. Epiphyllum oxypetalum (DC.) Haw. E. stark und ziemlich lang verzweigt; Tr. mattgrün, bis 3 m lg., flach und dünn, bis 12 cm br., lang zugespitzt, tief gekerbt; Bl. 25—30 cm lg., bis 12 cm 0; Sep. rötlich-gelblich, bis 10 cm lg.; Pet. weiß, oblong; Dult unangenehm. — Mexiko bis Guatemala, Venezuela bis Brasilien, v. purpusil (Wgt.) Backbg. unterscheidet sich durch glatte Epidermis; Sep. purpurn bis karmin; Dult angenehm. — Mexiko (Orizaba). Epiphyllum phyllanthus (L.) Haw. (T.) E. lang- und großstrauchig, Hauptstämme schlank, rund, z. T. 3—4kantig; Tr. meist flach und dünn, hellgrün, Rand z. T. purpurn, bis 7 cm br., weitläufig gekerbt, Zähne gerundet; Bl. 5—6 cm 0, sehr dünnröhrig, bis 30 cm lg., weiß; B. dünn und sehr lang; Hülle relativ klein, außen + grünlich; Perigonbl. bis 2,5 cm lg., schmal; Gr. rötlich; Fr. länglich, 7—9 cm lg., schwach 8rippig, hellrot. — Panama bis Britisch-Guayana, Peru, Bolivien, Brasilien, Paraguay. v. boliviense (Web.) Backbg.: Bl. nur 3 cm 0, locker strahlend, Gr. lebhaft rot. v. columbiense (Web.) Backbg.: B. nur 6 cm lg., Gr. rot. v. paraguayense (Web.) Backbg. : Gr. blaßrot bis fast weiß, Fr. karminrot. Der Typus der Art kam von Brasilien. Die eigenartig lange und kleinsaumige Blüte zeigte ich mit dem VoLL-Photo in „Die Cactac", II: Abb. 678. Ähnlich, nur weit kürzer, ist die Bl. von v. columbiense. Beide haben Röhren mit ‚‚minute" (winzig: Britton & Rose) Röhrenschuppen. Von den übrigen Namen Webers gehört zweifellos die Bl. von nur 3 cm 0 auf weisende v. boliviense hierher; v. paraguayense ist nicht ausreichend geklärt. Kimnach hat in C. & S. J. (US), XXXVI: 4, 105— 115. 1964, eine ausgezeichnete Abhandlung über den Formenkreis obiger var. und ihnen verwandte Arten publiziert. In meinem Lexikon kann ich nur die in Kimnachs Tafel 1 mit einer Perigonblatt- länge von 1,5—3 cm angegebenen zu obiger Art stellenr also die typisch kleinblütigen mit „minute scales". Die von Kimnach als var. einbezogenen E. guatemalense, hookeri und pittieri, mit bis 5—7—11 cm lg. Perigonbl., bleiben hier der besseren Unterscheidungsmöglichkeit wegen getrennt, ebenso die von Britton & Rose getrennt gehaltenen E. steno- petalum und strictum (gemäß dem Schlüssel von Br. & R.). Es sind durchweg mittelamerikanische Arten. Alle sind zweifellos näher verwandt, und man hätte auch E. pumilum dazustellen können. Die von Kimnach abgebildete, als zu v. phyllanthus gehörend angesehene Blüte einer von Horich in Ekuador gesammelten Pflanze ist wegen der zahlreicheren, deutlich abstehenden Schuppen nicht die des Arttypus, sondern anscheinend eine Übergangsform zu v. rubrocoronatum Kimn. 1. c: K. steif blättrig; Tr. unten rund bis dreikantig, darüber bis 9 cm br. abgeflacht; Bl. bis 29 cm lg., bis llcmbr.; Stbf. (Hauptunterscheidungsmerkmal neben der Bl.-Breite) unten gelborange, oben purpurrötlich.— Panama, westl. Kolumbien, Ekuador. Bei Getrennthaltung der Arten muß diese var. als eigene Spezies angesehen werden. Epiphyllum pittieri (Web.) Br. & R. K. viel verzweigt, bis 3 m lg., Stämme unten rund; Tr. dünn und flach, meist bis 5 cm br., Rand weitläufig fast treppenstufig eingeschnitten; Bl. ziemlich klein, weiß bis grünlichweiß, mit einigen roten Seh.; Sep. gelblichgrün; Pet. kürzer als die Sep.; Gr. oben weiß, unten rot; Fr. dunkelrot. — Costa Rica. Epiphyllum pumilum Br. & R. K. strauchig, bis 5 m lg., Hauptstämme rund, oft hängend; Tr. ganz abgeflacht oder nur oben, unten rund, bis 1,50 m lg. Endtriebe, selten dreiflügelig, die flachen Tr. meist nur bis 60 cm lg., 8,5 cm br.; Bl. klein, weiß; B. nur bis 6 cm lg., grünlichweiß bis rötlich; Sep. ebenso gefärbt; Pet. 4 cm lg., lanzett-
144 Epiphyllum — Epithelantha lieh; Gr. bis 7 cm lg., dünn, weiß; Fr. glänzend kirschrot, 5—7kantig, mit einigen kleinen Seh.; Pulpa weiß; S. sehr klein, schwarz. — Guatemala (im Tiefland). Epiphyllum ruestii (Wgt.) Backbg. K. aufrecht-strauchig, Stämme rund, darüber unregelmäßig 1—3kantig; Tr. dunkelgrün, aus den Stämmen, lanzettlich, gekerbt; Ar. mit einem Borstenst.; Bl. langtrichterig, 25—30 cm lg., weiß; R. dünn, lang, gelb, etwas kantig, mit kleinen Seh.; Sep. gelb, schmallanzettlich; Stbf. gelb; Gr. weiß, mit 10 gelben N. — Honduras. Epiphyllum stenopetalum (Forst.) Br. & R. K. breitbuschig; Tr. hellgrün, groß, breit, fest, + gewellt, Rand in rundlichen Vorsprüngen ausgeschnitten, mit ziemlich tiefen Kerben; Bl. ca. 25 cm lg., angenehm duftend, weiß; R. bis 15 cm lg., mit kleinen, spreizenden rosa Seh.; Sep. rosa bis rötlich-grün; Pet. bis 8 cm lg., nur 4—7 mm br.; Gr. rosa oder purpurn. — Mexiko (Oaxaca). Epiphyllum strietum (Lem.) Br. & R. K. locker-strauchig, + aufrecht, bis 3 m h.; Tr., wie die Stammteile, unten rundlich, z. T. länger so und erst oben verbreiternd, oder breit-linear, steif, derber Mittelnerv mit sichtbarer Verzweigung, Triebkante langstufig ausgeschnitten; Bl. bis 25 cm lg., weiß; R. bis 15 cm lg., dünn, grün, mit entfernten Seh.; Sep. rosa; Pet. schmal, bis 8 cm lg.; Gr. rosa oder rot; Fr. kugelig, bis 6 cm 0. — Südmexiko bis Panama. Epiphyllum thomasianum (K. Sch.) Br. & R. K. buschig, aufsteigend, bis 3 m h.; Tr. mit stielrunder Basis, oben verbreiternd, die abgeflachten Teile bis 40 cm lg., bis 8 cm br., lebhaft grün, klein gekerbt, mit Mittelnerv; Ar. winzig; Bl. bis 30 cm lg., glockig-trichterig, rein weiß, höchstens gelblicher Ton; Sep.: äußere rot, innere gelblich mit rötlichem Mittelstreif; Pet. bis 2,5 cm br.; Stbf. gelblich; Gr. weiß, mit 14 gelben N. — Heimat? Der fast zylindrische Fruchtknoten ist kahl, die R. mit roten Sch. weitläufig besetzt; daher ist die eine Zeitlang üblich gewesene Identifizierung mit Epiphyllum macropterum (Marniera) ein Irrtum gewesen, da Marniera ein borstig bekleidetes Ov. hat. Daran erweist sich auch die Fragwürdigkeit einer Nichtbeachtung der Bekleidungs-Reduktionsstufen, wie sie bei einigen Autoren üblich ist. Epiphyllum sp. „Chichicastenango": Tr. anfangs auch ± rundlich, dann oft fehlende Halbseite, die andere ziemlich breit, unregelmäßig tief und rundlich ausgelappt, z. T. auf die andere Seite übergreifend; Bl. groß, kremweiß; Sep. gelb; R. und die langen Sch. grün. Eine Pflanze mit merkwürdigen Tr. Sie wird auch als ein Bastard von E. crenatum angesehen. Näheres ist mir nicht bekannt. Epiphyllum sp. „Kinchinjunga": Tr. ohne tiefere Auslappung; Bl. ca. 12 cm lg., 8 cm 0; Knospe und Sep. braunrot; Pet. unten breit, nach oben lang spitz zulaufend, gelblich krem; R. grün, mit 1,5 cm lg. rötlichen Sch. Eine anscheinend noch unbeschriebene, prächtig blühende Pflanze, mit sternförmig abstehenden, dunklen Sep. Epithelantha (Web.) Br. & R. (212) Breitrunde bis kugelige oder längliche, z. T. kl einköpfige Gruppen bildende Pflanzen, einige mit Halsrüben, durch ihre kleinen Warzen den Mamillarien ähnelnd und daher lange für Arten dieses letzteren Genus angesehen. Die Blüten entstehen aber nicht im Kranz aus den Axillen, sondern aus den jüngsten Areolen im Scheitel, doch ähneln die Früchte denen von Mamillaria. Je nach der Art oder Varietät ist die Bestachlung anliegend oder etwas abstehend, z. T. mit derberen Mittelstacheln, die Scheitelbekleidung nach den Formen wechselnd von schwach bis reichwollig. Bekannt sind 3 Arten, einige mit charakteristischen Varietäten. — Verbreitung: Von den USA (Westtexas) bis Nordmexiko. [P.; für wurzelechte Kultur wurde von Marshall Beimischung von 20 % Kalk empfohlen.] Epithelantha densispina H. Bravo: Epithelantha micromeris v. densispina (H. Bravo) Backbg. Epithelantha micromeris (Eng.) Web. (T.) K. kugelig, meist einzeln, zuweilen sprossend; Wz. mehr faserig; Scheitel + eingesenkt, mitunter stärker wollig; Tr. 1,5—4 cm 0; W. sehr klein, 1 mm lg.; St. ohne deutlich getrennte mittlere, zahlreich, weiß, bis ca. 2 mm lg., in jüngsten Ar. die oberen bis viermal so lang, später abbrechend bis auf die Länge der übrigen; Bl. weißlich bis rosenrot, bis 6 mm 0; Fr. eine längliche, rote Beere. — USA (Westtexas) bis Nordmexiko. (Abb. 102.) v. densispina (H. Bravo) Backbg.: St etwas länger, dichter verflochten und spreizend, im Scheitel bis 1cm lg., Basis gelblich. — Mexiko (Coahuila). v. greggii (Eng.) Borg: Derber; W. 2 mm lg.; obere Rst. bis 8 mm lg.; Mst. 5—7, kräftiger, meist schräg abwärts abstehend, + von Rst.-Länge. — Mexiko (Coahuila). v. rufispina (H. Bravo) Backbg. : (obere) St bräunlich bis rotbraun. — Mexiko (Coahuila). v. nnguispina (Böd.) Backbg.: die abstehenden St. länger, ziemlich kräftig, gebogen oder aufgerichtet, bräunlich bis schwärzlich. — Mexiko (Nuevo Leon). Epithelantha paehyrhiza (Marsh.) Backbg. K. verlängert, zylindrisch oder mit Rübenwurzel, z. T. mit Einschnürung über derselben, Basis
schlank, oft fast stielig verengt; St. weiß, im Scheitel ziemlich lang, ein aufrechtes Büschel bildend. — Mexiko (Coahuila). v. elongata Backbg.: K. zylindrisch, an der Basis nie verengt über stärkerer Wz., nur nach unten verlängert. — Mexiko (Coahuila). Es gibt auch ± polsterbildende Pflanzen (? v. neo- mexicana, nur ein Name) sowie eine zylindrische Form mit Scheitel wolle, reich nach unten zu mit zylindrischen Tr. sprossend, zuweilen ± gelblich. Epithelantha polycephala Backbg. K. mehrköpfig verzweigend; Tr. klein, locker stehend, rundlich; St. spreizend, + abstehend und verflochten, meist grauweiß, in Scheitelnähe gewöhnlich bräunlich bis rostbraun. — Mexiko (Coahuila, Ramon Arispe). Epithelantharufispina H. Bravo: Epithelantha mi- eromeris v. rufispina (H. Bravo) Backbg. Epithelantha spinosior Schmoll: Epithelantha mi- cromeris v. unguispina (Böd.) Backbg. x Epixochia Rowl.: Eine Hybridgattung (Epi- phyllum x Nopalxochia). Erdisia Br. & R. (54) Schlanktriebige, aufrechte oder + liegende Cereen mit mäßig langer, z. T. dichterer und feinerer, oder auch kräftigerer Bestachlung. Die höchste Art wird nur ca. 2 m hoch. Zwei der südlichen pazifischen Arten vermehren sich eigenartig: durch aus einem verzweigten unterirdischen Rhizom aufsteigende, + keulige bis zylindrische Triebe. Die Blüte ist stets trichterig geformt. Der Fruchtknoten und die sich darüber ohne sichtbare Abschnürung fortsetzende, verhältnismäßig kurze Röhre sind dicht und ziemlich lang bestachelt; die mäßig große ± grüne Frucht mit ziemlich dünner Haut ebenso. Zuweilen neigen einige Arten dazu, die Blüte — ähnlich wie Wilcoxia albiflora — ohne Trennung aus der Trieb- spitze zu bilden, was aber bei den betreffenden Pflanzen nicht immer der Fall ist. Beschrieben sind bisher 11 Arten. — Verbreitung: Südlicheres Peru bis Chile. [©.]. Erdisia apiciflora (Vpl.) Werd. K. liegend oder aufsteigend; Tr. bis 50 cm lg., bis 2,6 cm 0; Ri. niedrig und schmal, ca. 8; Rst. ca. 10, bis 1 cm lg., dünn; Mst. 1, nadelig, bis 2 cm lg.; St. alle ziemlich hell; Bl. 4 cm lg., scharlachrot, zuweilen aus dem Triebende. — Peru (Prov. Huari). Erdisia aureispina Backbg. & Jacobs. K. schlanksäulig, halb liegend, bis 1 (—2) m lg., bis 3 cm 0; Ri. 6—9, schmal, niedrig; Ar. dunkel; Rst. (Unterstacheln) 6—10, dünn, zur Hälfte nach Epithelantha — Erdisia 145 oben und unten gerichtet, die untersten sehr fein, bis 1 cm lg.; Mst. (Oberstacheln) 8 (—10), allseitig spreizend, ca. 6 mehr sternförmig, z. T. steil aufwärts gerichtet, Fuß schwarzbraun, Spitze goldgelb; Bl. 2,5—4 cm lg., bis 5 cm 0, hellrot; Fr. bis 2 cm 0. — Peru (Ollantaitambo). Erdisia erecta Backbg. K. schlanksäulig, aufrecht, bis 1 m h.; Tr. von unten aufsteigend, wenig verzweigt, bis ca. 3 cm 0; Ri. 5—6, schmal, nicht hoch; St. ca. 10 (—18), ungleich allseitig spreizend, hell, mit dunklem Fuß, teils kurz, teils 1—2 auf- und abwärts gerichtet abstehend, Basis z. T. verdickt; Bl.scharlach-karminbzw. feuerrot; Fr. ca. 2 cm 0. — Südperu (Urcos). Erdisia fortalezensis Ritt. — ‚‚Taxon4', XIII: 3, 116. 1904. K. halb liegend, wenig verzweigt, bis 1 m lg., grün; Tr. 2,5—4 cm 0; Ri. 10, bis 7 mm h., gekerbt; Ar. 6—10 mm entfernt, schwarz; St. schwarz (untere) und weiß (obere); Rst. 10—15, 4—15 mm lg., sehr dünn, anliegend; Mst. 6—10, 7—30 mm lg., dünn; Bl. seitlich, 3,5 cm lg., braungelb; R. bestachelt; Ov. mit schwarzen Ar. und braunen St.; Pet. oben stumpf lieh, spateiförmig; StM. zweiserig, gelb; Gr. und 15 N. weiß; Fr. 2,5 cm gr., rund, grün, stachlig; S. 2 mm gr., mit weißem Nabel. — Peru (Dept. An- cash, Valle Fortaleza, ca. 3500 m) (FR 1058). Erdisia maxima Backbg. K. strauchig, aufrecht bis anlehnend, größere Kolonien; Tr. bis 2 m lg., frischgrün; Ri. ca. 6, gerundet, ziemlich niedrig; Ar. erst weiß, dann bräunlich; Rst. ca. 10, bis 2 cm lg., ungleich; Mst. 1, bis 3 cm lg., verschieden gerichtet, mitunter auch 2 längere; St. erst glasigweiß, dann gelblich, stechend; Bl. bis 5 cm lg. und br., orangerot. — Peru (Mariscal Ca- ceres und weitere Umgebung). Erdisia meyenii Br. & R. K. aufrecht, + keulig, aus verzweigtem Rhizom aufsteigend, auch zylindrisch; Tr. meist nach unten + stark verjüngt, bis 20 cm lg. (in der Kultur bis 50 cm lg. gesehen), 3—5 cm 0; Ri. 5—8, 1 cm und mehr h.; Rst. 9—11, ungleich, einer meist der längste; Mst. 1 (—2) als längste St., bis 6 cm lg.; St. alle bräunlich bis schwärzlich oder heller und die Spitze dunkel, Fuß z. T. verdickt; Bl. ca. 4 cm lg., orangegelb bis -rot; Fr. ca. 2 cm 0, rötlich (-grün?). — Südperu (Arequipa) bis Nordchile (Tacna). Erdisia philippii (Reg. & Schm.) Br. & R. K. aufrecht, dünnsäulig, blaugrün; Tr. ca. 3 cm 0; Ri. 8—10, stumpf, ellipsoidisch gehöckert; Rst. 8, bis 12 mm lg.; Mst. 4—5, der oberste der längste, bis 2,5 cm lg0, Farbe?; Bl. ca. 4cm lg., glockig-trichterig, unten gelblich, oben rötlich; Gr. purpurn. — Chile.
146 Erdisia — Eriocactus Ritter hält die Art für einen Austrocactus und kombinierte sie entsprechend um; sie ist aber nicht wieder aufgetaucht, auch gab Regel „Verzweigung oben" an; der Körper wurde ferner nicht als weich beschrieben. Eine Umstellung erscheint daher mangels lebenden Materials zumindest als voreilig; die Beschrbg. kann auch auf eine Erdisia zutreffen. Erdisia quadrangularis Rauh & Backbg. K. strauchig, sperrig verzweigt, z. T. überhängend, bis 1,50 m h.; Tr. 4-, selten ökantig; Rst. 4—8, blaß- gelb, 1—2 cm lg.; Mst. bis 5 cm lg., vorgestreckt (1 mehr randständiger unterer mitunter etwas länger; St. sehr steif, alle blaßgelb, die längsten besonders kräftig; Bl. leuchtend zinnoberrot; Fr. 3 cm 0, rötlichgrün. — Peru (Puquiotal). (Abb. 103.) Erdisia ruthae Johns, ist eine nicht vollgültig beschriebene Art mit nur ca. 5 Ri., schmal und relativ hoch, stufig lang gekerbt; Rst. bis ca 7: Mst. 1—2 undeutlich geschiedene mit verdicktem Fuß, Basis dunkel; St. hell bis dunkel, 1—2 können viel dünner als die übrigen sein, ein längster vorgestreckter ist meist der kräftigste. — Peru. Erdisia spiniflora (Phil.) Br. & R. K. aus verzweigtem Rhizom keulig aufsteigend; Tr. bis 20 cm lg., blaugrün, bis 4,5 cm 0; Ri. 8, 5 bis 10 mm h., stumpf, seicht gebuchtet; Rst. meist 2—5, pfriemlich, gerade, spreizend; Mst. 1, bis 2,5 cm lg., unten schwärzlich, oben braun; Bl. 4 cm 0, blaß purpurrot, nach unten gelblich; Fr. ellipsoidisch bis keulig, bis 5 cm lg., 2,5—3 cm 0, gelblich. — Chile (Aranas). Ritter hält die Art für einen Austrocactus und kombinierte sie entsprechend um. Die Originalabb. zeigt jedoch die gleiche Wuchsform wie E. meyenii, mit unterirdischem Rhizom, und die Frucht gleicht ebenfalls weit eher der einer Erdisia, wie auch die Verzweigung. Über die angebliche „Blütenähnlichkeit mit Austrocactus" macht Ritter keine näheren Angaben; sie allein dürfte auch nicht entscheidend sein (s. auch unter Austrocactus). Erdisia squarrosa (Vpl.) Br. & R. (T.) K. mit starker Rübenwurzel, sperrig verzweigt, liegend bis aufsteigend; Tr. bis 25 cm lg., 2—2,5 cm 0, grün, oft rötlich; Ri. 7—8, 8 mm h., zusammengedrückt, stumpf, gekerbt; Rst. 9 (—10) (wenn 11, dann 2 kürzeste aufwärts weisend), bis ca. 12 mm lg.; Mst. meist 1 auffälligerer, abstehend, ca. 3 cm lg., sowie ein kürzerer, aber auch 4, über Kreuz, die kräftigeren unten verdickt, mit dunklem Fuß; St. alle erst gelblich-hornfarben, dann blasser, gelbspitzig, bzw. die mittleren dunkelspitzig; Bl. bis 4,5 cm lg., gelblich bis rötlich; Fr. 2,5 cm lg., 1,7 cm 0; S. (wie bei allen Arten) zahlreich, schwarz. — Mittelperu (Tarma). Erdisia tarijensis (Card.) Ritt,: Corryocactus tari- jensis Card. Erdisia tenuicula Backbg. K. sperrig, + liegend bis aufsteigend, mit dicker holziger Rübe; Tr. 1,5—3 cm 0; Ri. 8 (—10), zierlich, niedrig; Rst. bzw. undeutlich geschiedene Mst. alle fast hyalin, bis 5 mm lg., dünn; Mst. 1, als solcher etwas unterschieden, nur wenig länger und stärker; Bl. ca. 2,6 cm lg., 3,6 cm 0; R. kurz; Pet. orangerot, ziemlich br. — Peru (Tarma). Eriocactus Backbg. (HO) Zwei sehr einheitlich charakterisierte Arten mit später säuliger Gestalt, ± schrägem, wolligem Scheitel und relativ großen, breittrichterigen Blüten mit kurzer Röhre, braun bewollt. Die Früchte sind kugelige Beeren, die basal öffnen, darin zahlreiche lose Samen, ziemlich klein und braun. Die Narben sind niemals rot; darin, wie in der relativ großen Körperlänge im Alter, den Früchten und Samen wie auch der auffälligen Scheitel-Wollbildung unterscheidet sich die Gattung von Notocactus. — Verbreitung: Paraguay, Südbrasilien. [®.] Eriocephalus Backbg. war ein früherer Subg.-Name für obige Gattung; deren Bezeichnung Eriocephala (Backbg.) Backbg. wurde wegen Namensähnlichkeit mit der Komposite Eriocephalus L. verlassen. Eriocactus grossei (K. Sch.) Backbg.: Eriocactus schumannianus (Nie.) Backbg. Nur eine Form des Gattungstypus, wie dessen frühere Varietätsnamen unter Echinocactus: v. longispinus Hge. jr. und — unter Notocactus — v. nigrispinus (Hge. jr.) Berg. Eriocactus leninghausii (Hge. jr.) Backbg. K. anfangs breitkugelig bis rundlich, später säulig, bis ca. 1 m h., bis ca. 10 cm 0, reich von unten her bis etwas höher sprossend und damit gruppenbildend; Scheitel schräg bei zunehmendem Alter; Basis später auch gekrümmt; Ri. bis über 30, niedrig; Ar. anfangs weiß; Rst. bis 15, dünn, borstig, weißgelb; Mst. 3—4, bis 4 cm lg. werdend, + goldgelb, borstig, + verbogen; Bl. 4 cm lg., 5 cm 0; Sep. grünlich; Pet. gelb. — Südbrasilien (Abb. 104). f. apelii W. Heinr. war eine interessante, klein bleibende, reich sprossende Sämlingsform, v. longispinus Ritt., bisher nur ein Name. Eriocactus schumannianus (Nie.) Backbg. (T.) K. anfangs breitrundlich, später + keulig-säulig, bis über 1 m h.; Scheitel später + schräg; Ri. an Zahl zunehmend, bis über 30, schmalkantig; Ar. bald kahl; St. 4—7 (—10), mittlere nicht deutlich geschieden, gerade oder gewunden, Fuß etwas verdickt bzw. dunkler, sonst später gelblich bis bräunlich oder dunkler, auch geringelt; Bl. ca. 3,5 cm lg.,
Eriocactus—Eriocereus 147 4 cm 0, breit geöffnet; Fr, fest, anfangs fleischig erscheinend; S. klein, braun, unter 1 mm lg. — Paraguay (Paraguari). Eriocephala (Backbg.) Backbg. und Eriocephalus Backbg. : s. unter Eriocactus Backbg. Eriocereus (Berg.) Rice. (140) Niederliegende, anlehnende oder kletternde Cereen, z. T. strauchig und überbiegend, mit mehrrippigen, ± runden oder + kantigen Trieben. Die Blüten sind nächtlich, ziemlich groß, trichterig, mit + derberer Röhre, die Perigonblätter weiß bis rosa, Röhre und Fruchtknoten + behaart, ebenso die platzende rote Frucht, an der bis auf zwei Arten die Stacheln ganz reduziert sind. Die Pflanzen ähneln den viel weiter nördlich wachsenden Harrisia-Arten mit nicht platzenden Früchten. Beschrieben sind 9 Arten. — Verbreitung: Brasilien, Paraguay, Uruguay, östlicheres Argentinien bis zum Staat Buenos Aires. [©•] Eriocereus adscendens (Gurke) Berg. K. strauchig, überbiegend; Tr. bis5cm 0; Bi. 7—10, gerundet, in längliche Höcker unterteilt; Ar. mit Schüppchen; St. 10, kräftig, die äußeren angedrückt, 2—3 cm lg., am Grunde verdickt, gelb oder braun, dunkler gespitzt; Bl. 25 cm lg., weiß, bräunlich-gelb behaart; Fr. fast ovoid, bis faustdick, hellrot, höckrig, braunfilzig. — Brasilien (Bahia; Per- nambueo). Eriocereus bonplandii (Parm.) Rice. K. niederliegend bis kletternd, bis 3 m und mehr lg.; Tr. 3—8 cm 0, bläulichgrün, später graugrün; Ri. 4—6, manchmal 4kantig, Furchen flach; St. 6—8 (—10), anfangs rot, dann grau; Bl. bis 25 cm lg., weiß; R. mit oft zurückgebogenen Seh.; Pet. bis 12cm lg.; Fr. 4—6 cm 0, gehöckert, mit längeren Seh. und Haarfilz, karmin; S. bis 3 mm lg., glänzend schwarz. — Brasilien bis Argentinien. (Abb. 105). Eriocereus crucicentrus Ritt.: ein unbeschriebener Name. Eriocereus guelichii (Speg.) Berg. K. kletternd, bis 5 cm 0; Tr. 3—4kantig, mit flachen Seiten, Kanten scharf, etwas geschweift; Ar. erst weiß, dann grau; Rst. 4—5, später abfallend, 4—5 mm lg., die oberen die längsten; Mst. 1, kräftig, bis 2,5 cm lg.; Bl. 20—25 cm lg., weiß, außen grün, mit großen Seh. und fast ohne Wolle; Fr. rot, mit langen, schmalen Seh. — Argentinien (Chaco). Eriocereus jusbertii (Reb.) Rice. K. dunkelgrün, wenig verzweigt; Tr. 4—6 cm 0; Ri. 5 (—6), Furchen flach* Ar. erst gelb, dann grau; Rst. 7, kegelig, 4 mm lg., die oberen die längeren; Mst. 1, kräftiger, rot, später braun bis schwärzlich, auch bis 4 über Kreuz; Bl. 18 cm lg., außen bräunlichgrün, innen weiß; Fr. flachrund, rot, bis 6 cm 0. — Wird als Bastard (?) angesehen und ist eine harte Unterlage für nicht zu dicke Pflanzen. Eriocereus martinii (Lab.) Rice. K. anlehnend, bis über 2 m lg.; Tr. 2—2,6 cm 0, grün bis graugrün; Ri. 4—5, breit, oft undeutlich höckrig; Rst. meist 5—7, kurz; Mst. 1, hellbraun, oben und unten dunkler, 2—3 cm lg.; Bl. 20 cm lg., weiß, außen hellgrün; Fr. rot, mit vorstehenden, bestachelten Hck. — Argentinien (Chaco). Eriocereus platygonus (O.) Rice. K. verzweigt, anlehnend; Tr. schlank, 2 cm 0; Ri. 6—8, flach, gerundet, Furchen seicht; Ar. erhöht, klein; St. 12—15, anfangs gelblich-braun, dann grau, spreizend, borstendünn, bis 12 mm lg.; Mst. 1, etwas kräftiger; Bl. 12 cm lg., weiß, außen hellgrün; Sep. oben bräunlich. — Südamerika. Eriocereus pomanensis (Web.) Berg. K. ziemlich aufrecht, blau- oder graugrün; Ri. 4—6, stumpff nicht gebuchtet; Rst. 6—7, strahlend, 1 cm lg.; Mst. 1, 1—2 cm lg., pfriemlich, zuerst rot oder weiß, dann grau und schwarz gespitzt; Bl. 15 cm lg., weiß; R. mit eiförmigen Seh.; Fr. glattrund, schwach höckrig, beschuppt, stachellos. — Nordwest- Argentinien. v. uruguayensis (v. Ost.) Backbg. unterscheidet sich durch etwas mehr Ri., 6—8, mit deutlicherer Höckerung; Bl. bis 20 cm lg. — Uruguay. Eriocereus regelii (Wgt.) Backbg. K. strauchig; Tr. 1,2—2 cm 0; Ri. 4—6 (—7), niedrig, stumpf; Rsl. ca. 5, bis 3 mm lg., weiß, braunspitzig, stechend, anfangs aufwärts-, später abwärts-weisend; Mst. 1 (—2), bis 1,5 cm lg., steif; Bl. 22 cm lg., außen purpurn; Pet. weiß, oben mit rosa Spitze, unten grünlich. — Heimat? Eriocereus tarijensis Ritt, ist eine unbeschriebene Art. Eriocereus tephracanthus boliviensis (Web.) Marsh.: Roseocereus tephracanthus (Lab.) Backbg. Eriocereus torluosus (Forb.) Rice. (T.) K. niederbiegend, verzweigt; Tr. bis 1 m lg., 2—4 cm 0, dunkelgrün; Ri. (5—) 7, gerundet, leicht gebuchtet, Furchen geschwungen, scharf; St. 6—10, spreizend, bis 2 cm Ig.; in st. 1—3 unterscheidbar, kräftiger, 3—4 cm lg., anfangs rötlichbraun; Bl. 16 cm lg., weiß; R. kurz bestachelt, Wolle weiß; Ov. ebenso bekleidet, höckrig, mit rötlichen, dreieckigen Seh.; Sep. bräunlichgrün; Fr. kugelig, gehöckert, bestachelt. — Argentinien (Prov. Buenos Aires). Ist neuerdings in Australien zur Landplage geworden.
148 Eriosyce Eriosyce Phil. (126) Eine formenreiche Gattung großer Kugelkakteen Chiles. Die Verbreitung erstreckt sich von 200 m ü. M. bis auf über 2000 m ü. M.; dem entsprechen die unterschiedlichen Habitusmerkmale, die aber auch auf engerem Raum z. T. stärker variieren, was z. B. die Farbe der Stacheln anbetrifft. Während deren Anordnung und teilweise auch Zahl bei jüngeren Pflanzen verhältnismäßig einheitlich ist, unterscheiden sich ältere Stücke stärker in der Gestalt (kugelig oder länglich), in der Stachelfarbe (von schwärzlich über gelb bis grau), sowie in der Scheitelbekleidung (entweder nur stachlig und die Areolen mäßig wollig, oder durch einen + breiten dichten Wollschopf), aber auch die + rötliche Blütenfarbe ändert ab, soweit bekannt: von rosa bis mennigrot. Vergleicht man dann noch die Früchte, ergeben sich ebenfalls Unterschiede: von kugeliger bis zu gestreckter Form, die krönenden Fruchtborsten von fein und kurz bis fast in Fruchtlänge, dünner oder etwas derber. In der Samengestalt sind gleichfalls geringe Abweichungen festzustellen: z. B. bei der v. jorgensis unter der über den Nabel vortretenden Rundung kaum einwärts gebogen bis zur mehr mützenartigen Form wie bei der v. zorillaensis. Einheitlich ist die starke längere und dichte Umkleidung der glockig-röhrigen Blüte, aus der oben die steiferen Borsten in der unterschiedlichen Länge (wie bezüglich der Fruchtborsten angegeben) hervorragen. Die Perigonblätter sind ziemlich stark aufgerichtet, Griffel und Staubblätter ungefähr oben in einer Ebene, die Narben gelblich, soweit bekannt; alle von den Perigonblättern noch ein Stück überragt. Zahl und Länge der Fruchtborsten kann aber auch bei ein und derselben Varietät verschieden sein. Alles in allem gesehen läßt sich aus den bisher bekannten Merkmalen keine Berechtigung zu einer Arttrennung ableiten, so daß ich die von den zuerst beschriebenen Kennzeichen des Gattungstypus abweichenden Formen vorderhand nur als Varietäten ansehen kann, wenn auch Ritter für einige (noch unbeschriebene) Artnamen führt. Die aufgeführten Kennzeichen verstehen sich für jüngere Pflanzen; mehr ist darüber, z. T. mit Farbfotos, in meinem Handbuch „Die Cactaceae", Band III und VI, wiedergegeben. Im übrigen lassen die nomina nuda Ritters nicht einmal mit Sicherheit sagen, welche Pflanzen mit welchen der von mir beschriebenen Varietäten etwa übereinstimmen. Nur eine eingehendere Bearbeitung dieser Gattung großer Kugelkak- teen, die z. T. bis 1 m hoch werden und bis zu einem halben Meter dick, kann hinreichend Klarheit über die Merkmalsunterschiede aller Vertreter des Genus erbringen. Bisher beschrieben sind außer der v. ce- ratistes sechs Varietäten, zu denen wohl zumindest noch zwei weitere hinzukommen: E. lapampaensis Ritt. n. nud. und eine noch unbenannte Pflanze, mehr breitrund, dicht- und langstachlig, mit grauer Stachelfarbe (Abb. 3455, in „Die Cactaceae", VI). — Verbreitung: Chile, von der südlichen Provinz Atacama bis zum Gebiet von Santiago. [®., P.: Die Pflanzen sind gutwüchsig, Pfropfen beschleunigt das Wachstum, macht aber das spätere Umpfropfen auf stärkere Unterlagen notwendig.] Eriosyce aurata (Pfeiff.) Backbg.: da es mehrere gelblich bestachelte Formen gibt, ist nach Pfeiffers Beschreibung nicht festzustellen, welcher Varietät sein Name entsprach. Eriosyce ausseliana Ritt, ist ein unbeschriebener Name für etwas feiner und braun bestachelte Pflanzen. Eriosyce ceratistes (O.) Br. & R. (T.) v. ceratistes K. kugelig, bis 50 cm 0; Ri. über 20—30 (im Alter); Scheitel schon früh wollig; St. an Zahl zunehmend: anfangs nur ca. 8 und 1 mittlerer, später bis ca. 20, ziemlich gerade bis + gebogen, bis über 3 cm lg., pfriemlich dick, schwarz, im Neutrieb zuweilen auch heller; Bl. bis ca. 3,5 cm lg., rot; Pet. ca. 1,5 cm lg.; Fr. bis 4 cm lg.; S. schwarz, eiförmig, ca. 3 mm lg. — Chile (oberhalb Santiago de Chile). (Abb. 106.) Von der mit + schwärzlichen Stacheln beschriebenen v. ceratistes weicheruab: v. combarbalensis Backbg.: St. schmutzig-gelbgrau, keiner gerade aufgerichtet, bis ca. 3,6 cm lg.; Fruchtborsten ca. 11 mm lg., bräunlich-grau; Pflanzen kugelig-tonnenförmig. — Chile (Man- quehua, bei Combarbalá). v. coquimbensis Backbg.: St. kräftig braun; Bl. rosa; Fruchtborsten ca. 13 mm lg., rostbraun; Pflanzen kugelig; Scheitel nicht wollig, wenn blühbar werdend. — Chile (Prov. Coquimbo, Frai Jorge). v. jorgensis Backbg.: St. schmutzig- bis gelblichgrau, 1 längerer gerade vorstehend, bis 4,5 cm lg. zusammengedrückt; Fruchtborsten schmutziggrau, 13—15 mm lg; Pflanzen gedrückt-rund. — Chile (Frai Jorge). v. mollesensis Backbg.: St. gelblich bis bernsteinfarben, im Scheitel mehr bräunlich, bis 5,5 cm lg., fast alle leicht gebogen, keiner länger vorstehend; Fruchtborsten ca. 7 mm lg., dünn, dunkelbraun. Pflanzen kugelig. — Chile (Prov. Coquimbo, Rio M olles). v. tranquillaensis (Ritt.), ist unbeschrieben; bräunliche St. (bei Ritter als Artname), v. vallenarensis Backbg.: St. ziemlich hell, länger, stark aufrecht verflochten; Bl. mennigrot; Pflanzen ± tonnenförmig. — Chile (Prov. Atacama, Vallenar). v. zorillaensis Backbg.: St. blaßbraun; Scheitel stark weißwollig; Fruchtborsten 17 mm lg.; Bl. kräftig rot; Pflanzen gedrückt-kugelig. — Chile (Dept. Ovalle, Zorilla). Eriosyce ihotzkyanae Ritt.: ist unbeschrieben; St. dunkler braun, kräftig gekrümmt.
Eriosyce — Escobaria 149 Eriosyce lapampaensis Ritt. : ist unbeschrieben. St. länger, + gebogen, seitlich stärker verflochten, anfangs hell-bräunlich, bald weißlich mit braunen Spitzen, ein längerer vorstehend. Eriosyce sandillon Remy: ist ein Synonym des Typus der Gattung, der Artname die einheimische Bezeichnung der Pflanzen. Erythrorhipsalis Berg. (25) Hängende Epiphyten mit später zahlreich verzweigten zylindrischen Trieben, die mit anliegenden Borsten bedeckt sind und am Ende kleine, ebenso beborstete Blüten bilden, denen nachher kleinkugelige, rote, beborstete Früchte folgen. Nur 1 Art bekannt. — Verbreitung: Brasilien. [Muß hängend kultiviert werden.] Erythrorhipsalis pilocarpa (Löfgr.) Berg. (T.) K. stark buschig hängend, wirtelig verzweigend; Tr. zu 3—6, schwach gerippt, bis 12 cm lg., bis 6 mm 0, schmutzig graugrün; Ri. 8—10, undeutlich; Ar. mit 3—10 Bst. statt St.; Bl. einzeln oder zu zweit, duftend, bis 2,5 cm br., blaßgelb, auch mit einem Stich ins Grünliche; Fr. 12 mm lg. und 0, mit gelblichen Bst.; S. ziemlich groß, schwarz. — Brasilien (Säo Paulo; Rio de Janeiro). (Abb. 107.) Escobaria Br. & R. (217) Kleine, z. T. sehr kleine, bis im Alter stärker verlängerte, + kugelige bis zylindrische Pflanzen, gewöhnlich reicher sprossend und mitunter größere Gruppen bildend. Die kleinen Blüten entstehen im Scheitel und sind weiß bis purpurn gefärbt, auch rosa bis grünlichweiß, in einem Falle gelblich. Die den Beeren von Mamillaria ähnelnden Früchte sind rot, die Samen schwarz. Durch die Fruchtfarbe und harten Samen ist die Gattung von Coryphantha unterschieden, mit der sie die Warzenfurche ebenso gemeinsam hat wie mit der relativ großblütigen Neobesseya, die ebenfalls rote Früchte bildet, die Samen aber mit größerem Arillus, die Blüten nahe dem Scheitel, während sie bei Escobaria im Scheitel entstehen. Die Früchte beider Gattungen haben wäßrigen Saft, die von Neolloydia, die gleichfalls meist zylindrische Körper mit Warzenfurchen und zentraler Blüte bildet, sind dagegen nicht wäßrig, trüb gefärbt und auftrocknend. Bisher wurden 19 Arten beschrieben. — Verbreitung: USA (Westtexas; Süd-Neumexiko), Mexiko (Chihuahua bis Tamaulipas und Zacatecas). [®., P.] Einige Arten wurden auch unter Coryphantha beschrieben, andere unter Neobesseya, Neolloydia, zwei unter Escobesseya Hest., eine sogar unter Thelocactus. Escobaria albicolumnaria Hest.: Escobaria tuber- culosa (Eng.) Br. & R. Escobaria arizonica (Eng.) F. Buxb. : Coryphantha vivipara v. arizonica (Eng.) Marsh. Escobaria bella Br. & R. E. kleinzylindrisch, sprossend; Tr. 6—8 cm lg.; W. rundlich, mit weißer Furche und einer schmalen bräunlichen Glandel darin (nur bei dieser Art (?)); Rst. mehrere, weißlich, bis 1 cm lg.; Mst. 3—5, braun, bis über 2 cm lg., aufsteigend, braun; Bl. fast 2 cm 0, rosa; Sep. gewimpert; Pet. mit blassem Rand. — USA (Texas, am Devils River). Escobaria bisbeeana (Orc.) Marsh, ist eine Art von Bisbee (USA: Arizona) ohne vollgültige Beschreibung. Escobaria boregui Schmoll war ein Katalogname. Die Merkmale sind „Klein, nur 2,5 cmØ‚± säulig; W. klein, rund; Rst. 23; Mst. 4; St. alle weiß, Mst. mit verdicktem Fuß." Escobaria chaffeyi Br. & R. K. säulig, bis 12 cm lg.; Tr. 5—6 cm 0, fast ganz von St. bedeckt; W. sehr kurz, hellgrün, Furche schmal; Rst. zahlreich, borstig, weiß; Mst. einzeln (?) bis mehrere, kürzer als die Rst., braun- oder schwarz- spitzig; Bl. 1,5 cm lg., kremrosa mit bräunlichem Mittelstreifen; Fr. karmin, ca. 2 cm lg. — Mexiko (Zacatecas, Cedros). Escobaria chihuahuensis Br. & R. K. einzeln bis gruppenbildend; Tr. kugelig bis kurz- zylindrisch, bis 12 cm lg., bis 6 cm 0, dicht bestachelt; W. kurz, unter den St. verborgen; Rst. zahlreich, spreizend; Mst. mehrere; St. alle bräunlich, mittlere auch schwarz; Bl. bis 1,5 cm lg., purpurn; Sep. bewimpert. — Mexiko (bei Chihuahua). Escobaria chlorantha (Eng.) F. Buxb. : Coryphantha chlorantha Eng. Escobaria dasyacantha (Eng.) Br. & R. K. kugelig bis oblong, bis 20 cm lg.; Tr. bis 7 cm 0; Rst. bis über 20, weiß, borstig; Mst. ca. 9, kräftiger, etwas länger, oben rötlich oder bräunlich, oft bis 2 cm lg.; Bl. rosa; Sep. bewimpert; Fr. keulig, Scharlach, bis 2 cm lg.; S. 1 mm groß, schwarz. — USA (Westtexas; Süd-Neumexiko); Mexiko (Chihuahua). Escobaria deserti (Eng.) F. Buxb. : Coryphantha chlorantha v. deserti (Eng.) Backbg. Escobaria duncanii (Hest.) Backbg. K. 6 cm lg., mit verjüngter Rüben-Wz., auch sprossend; Tr. bis 3,4 cm 0; W. klein, kurz; Rst. 24—36, + anliegend, strahlend, weiß, braunspitzig, bis 1,2 cm lg.; Mst. meist 3—8 (—16), bis 1,2 cm lg.,
150 Escobaria wie die Rst. gefärbt; Bl. rosa, 1,5 cm lg. und 0; Sep. bewimpert; Fr. Scharlach, 2 cm lg.; S. mattschwarz. — USA (Texas, bei Hot Springs). Escobaria emskoetteriana (Qubhl) Backbg. K. rasenbildend; Tr. bis 5 cm h., bis 4 cm 0, dunkelgrün; W. kegelig, 1cm lg.; Rst. über 20, derbnadelig, braunspitzig, bis 2 cm lg.; Mst. 6—8, bis 2 cm lg., einige unten verdickt, weiß, oben fuchsrot; Bl. 3 cm lg., schmutzigweiß mit grünroter Mitte; Sep. bewimpert; Pet. bis über 2 cm lg. — Mexiko (San Luis Potosi?). Escobaria fobei Fric: Escobaria lloydii Br. & R.? Escobaria hesteri (Wright) F. Buxb. K. gruppenbildend, klein; Tr. bis 2,5—4 cm h., in Kolonien bis 30 cm 0; Scheitel von St. überdeckt; W. konisch, bis 12 mm lg.; Rst. 14—16, nicht immer in einer Ebene, dazu (besonders oben) noch einige feinere, bis 15 mm lg., glasig hell; Mst. 0; Bl. hellpurpurn, 2,3 cm lg., 2,5 cm 0; Sep. bewimpert; Pet. 1 cm lg. — US A (Texas, Mt. Ord). (Abb. 108.) Escobaria leei Böd. K. sprossend; Tr. 1,5 cm h., 5 mm 0; St. zahlreich, weiß, bis 3 mm lg. (unzureichende Beschreibung). — USA (Neumexiko). Escobaria lloydii Br. & R. E. gruppenbildend; Rst. ca. 20, später abfallend, spreizend, dünn, weiß; Mst. mehrere, kräftig, mit bräunlicher oder schwärzlicher Spitze, 2 cm lg.; Bl. grünlich, 2,5 cm lg., mit bräunlichen Rückenstreifen; Fr. kugelig bis oblong, 6—12 mm lg., rot; S. schwarz, 1 mm groß. — Mexiko (Zacatecas, Sierra Zuluaga). Escobaria muehlbaueriana (Böd.) Knuth K. sprossend; Tr. ovoid-zylindrisch, bis 5 cm h., 3 cm 0, glänzend dunkel-laubgrün; W. + kegelig, 8mm lg.; Rst. 15—20, die oberen sehr fein, die anderen dünn, steifnadelig, weißlich, braunspitzig, ca. 8 mm lg.; Mst. meist 6, aufwärts oder abstehend gerichtet, 1,5 cm lg.; Bl. 1,5 cm lg., 2,5 cm 0, grünlichgelb mit rotbraunem Rückenstreifen (Sep.); Fr. 5 mm 0, rot; S. glänzend dunkel-rotbraun. — Mexiko (Tamaulipas). Escobaria nellieae (Croiz.) Backbg. K. stärker sprossend; Tr. bis 4,5 cm lg., länglich; Ri. in 8—14 Reihen von W.; W. nur 2 mm lg.; Rst. ca. 18, dünnpfriemlich, allseitig strahlend, längere oben z. T. 1 cm lg., aufgerichtet, daneben feine Beistacheln; Mst. 0; St. alle honiggelb oder etwas dunkler, auch oben weiß oder rötlich; Bl. nur bis 1,5 cm 0, purpurn. — USA (Texas, südl. Marathon). (Abb. 109.) Escobaria neo-mexicana (Eng.) F. Buxb.: Cory- phantha vivipara v. neo-mexicana (Eng.) Backbg. Escobaria oklahomensis (Lahm.) F. Buxb. : eine Zwischenform zwischen Coryphantha vivipara und v. radiosa (Eng.) Backbg. Escobaria orcuttii Böd. K. eiförmig, bis 6 cm h.; Rst. dünn, zahlreich, weiß, bis 8 mm lg.; Mst. bis 15, 1—2 im Zentrum derber und etwas länger, schwach dunkler gespitzt; Bl. rosa, 1,5 cm groß. — USA (?, Texas?). Escobaria peloncillensis Kuenzl. n. prov.: Escobaria tuberculosa v. caespititia (Quehl) Borg Escobaria radiosa (Eng.) Frank: Coryphantha vivipara v. radiosa (Eng.) Backbg. Escobaria rigida Backbg. K. einzeln oder sprossend, kugelig bis zylindrisch, blaugrün; W. zierlich; Rst. zahlreicher, seitlich dicht verflochten, im Scheitel mehr aufgerichtet, diesen verbergend; Mst. einige, etwas stärker, etwas abstehend bis + vorgestreckt, bis 1,5 cm lg.; St. alle anfangs weiß, dann mehr grauweiß; Bl. 1,5 cm lg., violett; Fr. oblong, rot. — Mexiko (?) Escobaria roseana (Böd.) Backbg. E. später sprossend; Tr. eiförmig, 4 cm h. werdend, bis über 3 cm 0, matt gclblich-laubgrün; W. 8 mm h. und br.; Ar. gelb; Rst. ca. 15, glatt, dünnadelig, verflochten, die unteren bis 10 mm lg., die oberen bis 15 mm lg.; Mst. 4—6, schwach aufwärts spreizend; St. alle schwefelgelb, anfangs heller; Bl. rötlichweiß, klein; Fr. 15 mm lg., grün; S. dunkelbraun, 1 mm groß. — Mexiko (Coahuila, Saltillo). Escobaria runyonii Br. & R. K. reich sprossend, Kolonien bis zu über 100 Köpfen bildend; Tr. kugelig bis kurz-oblong, graugrün, 3—5 cm lg.; W. 5 mm lg.; Rst. zahlreich, weiß, nadelig, 4—5 mm lg.; Mst. stärker, 5—7, schwach spreizend, braun oder schwarz gespitzt, 6—8 mm lg.; Bl. 1,5 cm lg., blaß purpurn, Mitte dunkler, Rand heller; Fr. Scharlach, bis 9 mm lg. — USA (Texas, Brownsville), Nordmexiko (Nord-Tamau- lipas). Escobaria sneedii Br. & R. K. sprossend, Kolonien bis zu 50 Köpfen bildend; Tr. zylindrisch, bis 6 cm lg., 1—2 cm 0; W. bis 3 mm lg., rund; St. bis 20, anliegend, dicht verflochten, bis 6 mm lg., braunspitzig, den Scheitel verdeckend; Fr. 7 mm lg.; S. braun. — USA (Westtexas). Escobaria strobilif ormis sensu Böd. : Escobaria tuberculosa (Eng.) Br. & R. Escobaria tuberculosa (Eng.) Br. & R. (T.) K. sprossend; Tr. zylindrisch, bis 18 cm h., bis 6 cm 0, grau- bis blaugrün; W. 6 mm lg.; Rst. 20—30,
Escobaria — Espostoa 151 nadelig, 4—15 mm lg.; Mst. 5—9, etwas stärker und länger, braun oder schwärzlich nach der Spitze zu, sonst weiß wie die Rst.; Bl. 2,5 cm 0, rosa; Sep. violettrosa; Fr. oblong, bis 2 cm lg., karmin. —USA (Westtexas, Süd-Neumexiko) bis Nordmexiko. Sehr variable Art. Von den benannten Varietäten unterscheidet sich stärker: v. caespititia (Quehl) Borg: K. mehr kugelig, dicht sprossend; Rst. 20, milchweiß; Mst. 3—5, braunspitzig; Sep. rosa, weiß bewimpert; Pet. blaßrosa, weißrandig. Die Pflanze ist dicht bestachelt; sie wurde in den USA auch als E. pelon- cillensis Kuenzl. nom. prov. verkauft. v. durispina (Quehl) Borg: K. kräftig zylindrisch; St. hart und spröde, weiß; Mst. derber, rötlich oder braun gespitzt. Die schönste var. v. jrracilispina (Quehl) Borg und v. pubescens Quehl) Borg haben dünne St., letztere oben anfangs rot gespitzt, ebenso v. rufispina (Quehl) Borg, Rst. nur 15—20. Escobaria varicolor Tieg. K. einzeln, konisch-kugelig, bis ca. 6 cm h. und 0, hellgrün; W. 7 mm lg.; Rst. 15—18, dünnadelig, 6 mm lg., anliegend strahlend, glasig schmutzigweiß; Mst. 4, drei Aach oben anliegend, einer abstehend, 1 cm lg., pfriemlich aber dünn, honiggelb bis rötlich-hornfarben; Bl. weißlich bis karminrosa, ca. 3 cm lg.; Sep. bewimpert. — USA (Westtexas). Escobaria vivipara (Nutt.) F. Buxb. : Coryphantha vivipara (Nutt.) Eng. Escobaria zilziana (Böd.) Bagkbg. K. später zylindrisch, von unten her und auch seitlich sprossend; Tr. bis über 10 cm lg., hell blaugrün; Ax. im Alter zum Scheitel hin stärker wollig; Rst. 12—15, bis 1,5 cm lg., weißlich, braunspitzig, ca. 4—7 obere Beistacheln kürzer und dünner; Mst. 0—1, nicht länger; Bl. ca. 2,5 cm lg., 1,5 cm 0, gelb bis oliv; Fr. keulig, 2 cm lg., zinnoberrot. — Mexiko (Coahuüa, nördlich der Sierra Paila). Escobesseya Hest. (E. dasyacantha und duncanii): Escobaria Br. & R. Escontria Rose (161) Später größere, vielverzweigte Bäume mit kleineren, kurzglockigen Blüten, diese kahl, wie am Fruchtknoten und der fleischigen Frucht mit größeren, pergamentartig trockenen, dreieckigen Schuppen besetzt, die dachziegelig dicht stehen. Die Angaben über die Fruchtfarben lauten verschieden: graugrün (wahrscheinlich unreif), braunrot (reifend?), purpurn. Die Früchte haben ein stachelbeerartiges Aroma und werden auf den Märkten verkauft. Nur 1 Art bekannt. — Verbreitung: Mexiko (Süd- Puebla bis Oaxaca). [©.] Escontria chiotilla (Web.) Rose (T.) K. baumartig, bis 7 m h., einen kürzeren, kräftigen Stamm bildend; Tr. weich, leicht abbrechend, hellgrün; Ri. 7—8; Ar. stark genähert bis später zusammenfließend; Rst. bis 10—15, ziemlich kurz, zurückgebogen; Mst. mehrere, 1 Hauptstachel, bis 7 cm lg., zuweilen etwas abgeflacht; St. alle hellfarbig; Bl. 3 cm lg., gelb; Fr. ca. 5 cm 0. — Südmexiko (S.-Puebla). (Abb. 110.) Espostoa Br. & R. emend. Werd. (183) Hochstrauchige bis Hh baumförmige Cereen Perus, fast alle dicht mit weißen Haaren bekleidet und mit meist kürzeren und feinen weißen, gelblichen oder roten Randstacheln, die mittleren zuweilen länger bis ziemlich lang, hornfarben und auch ± rotfleckig bis rötlich gefärbt. Die Behaarung ist, soweit vorhanden, ± dicht, gespinstartig, seidig und im Scheitel nicht ausgesprochen wattig-weich und -dicht wie bei der mehr zentralperuanischen Gattung Pseudo- espostoa. Werdermann beschränkte Espostoa in seiner Emendierung von 1931 auf die mehr nördlichen und vorwiegend ostandinen Arten, die seitlich verzweigen, ein Rinnencephalium und matte Samen haben, während er damals (noch) die Pflanzen meiner Gattung Pseudoespostoa zu Cephalocereus stellte, wegen des oberflächlichen Cephaliums; außerdem sprossen diese Pflanzen, die weit weniger hoch werden, von unten und haben blanke Samen. Das Cephalium von Espostoa ist weißlich bis gelblich oder bräunlich gefärbt, je nach den verschiedenen Arten; seine Bildung erfolgt aus einer vom Scheitel herablaufenden nahtartigen Einsenkung, zuerst noch nicht tiefgreifend, allmählich verbreitert es sich und liegt dann der Achse auf, mit flachen, breiteren Areolen, und kann also als Rinnencephalium bezeichnet werden. Die nächtlichen Blüten entstehen meist im oberen Teil, aber auch ziemlich weit hinab; im Hochstand sind sie ausgebreitet, verschieden lang. Die bei der Reife roten Beerenfrüchte sind, wie die Blüte, locker behaart. Bekannt sind bisher 6 (—8 ?) Arten, die z. T. etwas variieren, vor allem auch in der Behaarung, diese aber nie wattig. —Verbreitung: Südekuador bis zum nördlicheren Peru. [©.] Ich folge der Emendierung Werdermanns, d. h. behalte die Trennung von Espostoa und Pseudoespostoa aus folgenden Gründen bei: Gestalt, Verzweigung, Behaarung, Cephaliumanlage und Samen- testa sind bei beiden verschieden. Das verlangt hier eine Unterscheidung zweier Gattungen. Bei entsprechend bezeichneten Jungpflanzen weiß man dann schon um die spätere Eigenart obiger Merkmale; bei einer z. B. als „Espostoa nana Ritt." (einer Pseudoespostoa) bezeichneten Pflanze ist das nicht der Fall. Querschnitte, die ein nicht der Achse aufliegendes Cephalium zeigen (F. Buxbaum in Kakt. u. a. Sukk., 15: 3, 45. 1964), geben zu junge,
152 Espostoa noch unvollkommen eingesenkte Schopfteile wieder. Anderslautende Argumente können nicht übersehen lassen, daß eine Trennung nach Artgruppen solcher voneinander verschiedener, aber unter sich einheitlicher Kennzeichen eine natürliche Gattungsgliederung ist, eine Zusammenfassung dagegen eine mehr künstliche, die die Unterschiede leichter übersehen läßt, wie gerade hier die früher nicht seltenen Verwechslungen zeigten. Wenn darauf verwiesen wird, daß sich beide Areale einander nähern, so ist das nicht ungewöhnlich; dies ging auch bereits aus Weberbauers Angaben in seinem Werk über die Andenflora hervor. A. von Humboldt stellte schon den Spaltcharakter des Espostoa-Cephaliums fest, wie ihn besonders auffällig die bei diesem Genus einzigartige nahtförmige Einsenkung am Scheitel zeigt (s. auch unter Pseudoespostoa). Espostoa blossfeldiorum (Werd.) F. Buxb.: Thri- xanthocereus blossfeldiorum (Werd.) Backbg. Espostoa dautwitzii (Hge. jr.) Borg: ungeklärt, ob eine Pseudoespostoa- oder Espostoa-Art gewesen. Espostoa dybowskii (Goss.) Fric: Austrocephalo- cereus dybowskii (Goss.) Backbg. Espostoa huanucensis Ritt. Eine feiner und auch + abstehend behaarte Art, vielleicht nur eine Varietät. Espostoa hylaea Ritt. — „Taxon" XIII: 4, 143. 1964. K. von der Basis bis zur Mitte verzweigt; Tr. aufsteigend, bis 5 cm 0; Bi. 21—28, mit bis 1 cm lg. H.; Bst. 30—40, 5 mm lg., gelb oder fuchsbraun; Mst. kaum unterscheidbar, zuweilen 1 etwas stärkerer, bis 1 cm lg.; Ceph. blaßbraun; Bl. bis 5 cm lg., bis 6 cm 0, flockig weiß behaart, Farbe? (wohl weiß); S. 1,4 mm gr., matt. — Peru (Prov. Bagna, Dept. Amazonas, Rio Maranon, Magdalena). (FR668). Espostoa lanata (HBK.) Br. & R. (T.) K. baumartig, stammbildend, bis 4 m h.; Tr. aufgerichtet; Bi. 20—30, niedrig; Ar. dichtstehend; Bst. zahlreich, gelblich, kurz und stechend, z. T. + rötlich gespitzt; Mst. meist 2, sehr kräftig, abstehend, mehrere Zentimeter lg., gelblich-horn- farben mit roter Spitze; Ceph. weißlich; Bl. ca. 5 cm lg. — Nordperu (Abb. 111.) v. serieata (Backbg.) Backbg.: ohne die längeren Mst. der v. lanata. (Abb. 112.) Espostoa lanianuligera Ritt. (FR 660) „mit grauweißen H. und elfenbein St." ist z. Z. noch unbeschrieben. Espostoa laticornua Rauh & Backbg. K. breitkronig-baumartig, nur bis 2 m h., stammbildend; Stamm bis 50 cm lg., bis 30 cm 0; Tr. + aufgerichtet; St. meist zuerst mit längeren mittleren, die später verschwinden können, beim Typus der Art hellere St.; Ceph. gelblichgrün; Bl. 6 cm lg.; Fr. 4 cm lg. — Südekuador bis Nordperu. Dies ist die von Britton & Rose abgebildete Art, die sie irrtümlich für identisch mit E. lanata hielten, v. atroviolacea Rauh & Backbg.: Bst. purpurviolett; Mst. 1 (—2), im Scheitel dunkelbraunrot bis fast schwarz; Ceph. reinweiß bis grünlich- weiß ; Bl. ca. 5 cm lg. v. rubens Rauh & Backbg.: Bst. rötlich; Mst. 1—2, bis 8 cm lg., bernsteinfarben, z. T. längsgestrichelt; Ar. gelblichbraun; Ceph. reinweiß bis gelblichweiß. Espostoa melanostele (Vpl.) Borg: Pseudoespostoa melanostele (Vpl.) Backbg. Espostoa mirabilis Ritt. — „Taxon", XIII: 4, 143. 1964. K. wohl strauchig-baumförmig; Tr. bis 9 cm 0; St an Jungpflanzen borstig-dünn, verflochten und abstehend, einzelne länger und haarartig, besonders zur Basis hin; Mst. im Scheitel aufgerichtet, an Jungpflanzen nadelig dünn, unten weiß, oben rötlich, bei alten Pflanzen stehen einzelne derbere und längere Mst. ab; Scheitel dichter weißwollig, die Ar. ziemlich groß; Ceph. gold- bis rötlichbraun; Bl. wie die anderer Espostoa-Arten, 5,5 cm lg. — Nord- peru (mittlere Maranon-Schlucht) (FR 670). v. primigena Ritt., I.e.: Tr. nur 4—8 cm 0; Ceph. meist fuchsbraun bis gelblich; Bl. 4—5 cm lg. — Gleicher Standort wie beim Typus der Art. (FR 1061.) Espostoa mocupensis Johns, und E. lanata mocu- pensis Ritt, sind unbeschriebene Namen. Espostoa nana Ritt.: Pseudoespostoa nana (Ritt.) Backbg. Espostoa procera Rauh & Backbg. K. baumartig, bis 7 m h.; Tr. bis 15 cm 0, nicht sehr zahlreich, sperrig aufrecht abstehend; Scheitel dicht weißwollig; Mst. an cephaliumtragenden Pflanzen bis 2 cm lg., zur Basis hin gelblich, nach oben zu rot; Ceph. über 2 m lg., gelblich-wollig; Bl. 4,5 cm lg. — Nordperu (Olmos-Tal). Espostoa ritteri Buin. K. baumförmig verzweigt, bis 4 m h., breiter als hoch; Tr. bis 7 cm 0, dunkelgrün; Bi. 18—22, quer- gefurcht; Ar. weiß; H. weiß, dünn, z.T. + abstehend, 2—3 cm lg.; Bst. + 25, dünn, rotbräun- lich, gelblich oder weißlich; Mst. 1, 7—20 mm lg., als schwarz beschrieben, bei Sämlingspflanzen auch rotbraun, dünn; Ceph. gelblich; Bl. bis 8 cm lg., weiß. — Nordperu (am Ufer des Maraiion).
Espostoa — Eulychnia 153 Espostoa ruficeps Ritt., unbeschrieben (FR 573 A), ist eine Pflanze mit längeren, ± abstehenden Haaren und feinen, kurzen rötlichen St. Da über Wuchsform und Cephalium nichts berichtet ist, läßt sich auch über eine etwaige Zugehörigkeit zu bekannten Arten nichts sagen. (Abb. 3512, in „Die Cactaceae", Bd. VI.) Epostoa sericata (Backbg.) Backbg.: Espostoa la- nata v. sericata (Backbg.) Backbg. Espostoa ulei (Gurke) F. Buxb.: Facheiroa ulei (Gurke) Werd. Eulychnia Phil. (88) Überwiegend baumartige Cereen, meist reicher verzweigt, die Triebe stärker aufgerichtet und z. T. mit ziemlich langen Mittelstacheln. Bei einigen Arten wird in der frühesten Jugend weißer oder grauer + langer Areolenfilz gebildet, oder dieser ist haarartig, dicht und verlängert, so daß der Scheitel von flockigem Filz oder Haaren verdeckt ist. Die Blüten sind glockig-trichterig oder unten fast rundglockig, verschieden lang, ziemlich dicht mit filzigen oder (kurz-)haarigen Areolen versehen, die dickwandige Frucht z. T. dicht anliegend behaart oder befilzt, manchmal duftend. Die Samen sind, soweit bekannt, ziemlich klein, dunkelbraun oder schwarz. Zumindest eine Art weicht durch niedrigen, z. T. halb liegenden Wuchs ab, in der Bestachelung auffällig dem Trichocereus skottsbergii ähnelnd (U.-G. Medioeulychnia), aber durch die wollig-glockigen Blüten gut unterscheidbar. Eine ähnlich niedrige Pflanze mit auffällig bestachelten (1) Blüten mußte als ursprünglichere Stufe, als eigenes Genus Philip- picereus Backbg., abgetrennt werden. Beschrieben sind bisher 7 Arten. Ritter unterscheidet noch 2 [unbeschriebene] weitere, so daß ungefähr 9 unter- scheidbare Arten bekannt sind. — Verbreitung: Chile (im nördlicheren Küstenbereich), [(g).] Eulychnia acida Phil. K. baumförmig, bis 7 m h., mit bis 1 m lg. Stamm; Ri. 11—12, breit und niedrig; St. schwer trennbar, verschieden lg., anfangs bräunlich, später grau, bis 20 cm lg.; Bl. 6 cm lg., kreiselig, dicht mit Seh. und getrennten Filzpolstern besetzt (nicht behaart), Filz sehr kurz; Pet. rosa, später auch weiß; Fr. fleischig. — Chile (Choapa bis Coquimbo). Ritter unterscheidet eine v. procumbens. Was ich als E. procumbens aufführe, ist ebenfalls eine halbliegende, niedrige Pflanze, aber mit dicht behaarten, dick-glockigen Blüten. Ob Ritters var. wie der Typus der Art blüht, ist mir nicht bekannt. Eulychnia aricensis Ritt. — „Taxon", XIII: 3, 115.1964. K. wie bei E. iquiquensis; Ri. zahlreicher, 14—17; Ar. größer, bis 1 cm 0, kurz blaßgrau befilzt; St. schwächer, die längsten 2—4 cm lg.; Bl. kürzer, 4,5—5,2 cm lg., mit gelbbrauner, weißer, grauer oder bräunlicher filziger Behaarung, später verblassend; Pet. kleiner, bis 1,8 cm lg., 0,4—0,5 cm br,; Stbf. im Grunde inseriert, und dicht um die Öffnung; Fr. kleiner, 4—5 cm lg. und br,; S. geringer an Zahl. — Chile (südl. von Arica, an der Steilküste) (FR 197). Eulychnia breviflora Phil.: Eulychnia spinibarbis (0.) Br. & R. Eulychnia floresiana Ritt., unbeschrieben, soll der E. saint-pieana Ritt, ähneln (FR 202 a). Eulychnia iquiquensis (K. Sch.) Br. & R. K. baumförmig, bis 7 m h., unten fast stachéllos; Stamm kurz, bis 25 cm 0; Tr. tief entstehend; Ri. 12—15, etwas höckrig; Ar. genähert, weiß, bis 1 cm 0; St. an nicht blühbaren Tr. ca. 12—15, meist ca. 1 cm lg., 1—2 ziemlich stark, bis 12 cm lg., an blühbaren Ar. sind die St. oft borstenförmig und zahlreich; Bl. 6—7 cm lg., mit seidigen, weißen H.; Pet. kurz, weiß; Fr. 5—6 cm 0, fleischig, dicht seidig weiß behaart. — Chile (Prov. Atacama, Antofa- gasta, Tarapacá; in Meernähe). (Abb. 113.) Eulychnia longispina Ritt., unbeschrieben, soll an den Bl. lange goldgelbe H. haben (FR 214 a). v. lanuginosior Ritt, nur ein Name (FR 215), ebenso v. tenuis Ritt. (FR 215 a). Eulychnia procumbens Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 6.1963. K. aufrecht bis halb liegend, niedrig; Tr. oft leicht gebogen, unten oft kahl; Ri. ca. 9—11, stumpf, + höckrig; Ar. dick, grau; St. verschieden an Zahl und Länge, aber meist ziemlich bis sehr lang, z. T. schwach verbogen bis abwärts weisend, einige länger als der Trieb-Ø, an der Tr.-Spitze ± aufgerichtet; Bl. dick- breitglockig, weiß, bis zum Saum dicht mit weichen H. bekleidet, so daß die R. unsichtbar bleibt; Pet. ziemlich kurz. — Chile (südlich von Los Viles). (Abb. 114.) Eulychnia ritteri Cullm. K. baumartig oder strauchig, bis 3 m h., tief und reichlich verzweigt; Tr. 6—8 cm 0; Ar. sehr dicht stehend, bis 7,5 mm dick, mit zottigem, grauweißem, längerem Filz; Rst. bis 12, 1—2 cm lg., bräunlich, dünn; Mst. 1—4, schwarz, 3—6 cm lg., die längsten abwärts weisend; Bl. ca. 2 cm lg., 1,5 cm 0, weißwollig', grün beschuppt; Pet. rosa, bis 1 cm lg., gerundet; Fr. grünlich-orange, bis 3 cm 0, rund; Pulpa farblos, schleimig, sauer. — Peru (Küste von Chala).
154 Eulychnia — Ferocactus Eulychnia saint-pieana Ritt. — „Taxon", XIII: 3, 115. 1964. E. ähnlich E. spinibarbis; Ar. aber rund, bis 8 mm 0, 3—8 mm entfernt, mit 5—10 mm lg., blaß- grauem Filz, an alten Stücken mit lockeren weißen Flocken; Bl. 6—7,5 cm lg., 5—7,5 cm 0; Pet. bis 3 cm lg. und 0,8 cm br., weiß, spatelig, zuweilen mit rosa Mittellinie, Basis schmäler, oben gerundet oder kurz gespitzt, mit bräunlicher feiner Spitze; Fr. fast birnförmig, ± 8 mm lg.; Pulpa braungelb, fast saftlos. — Nordchile (Atacama) (FR 479a). Über die St. ist nichts gesagt; Sämlinge haben gelbe St. und anfangs ein dichtes weißes Haarkleid. Eulychnia spinibarbis (0.) Br. & R. (T.) K. baumförmig, bis 4 m h., verzweigt; Tr. bis 7,5 cm 0; Ri. 12—13; St. ca. 20, die undeutlich geschiedenen mittleren bis 15 cm lg., die anderen meist bis ca. 18 mm lg.; Bl. 3*-6 cm lg., hell gelblichbraun behaart; Pet. weiß oder rosa, 2 cm lg., gespitzt; Fr. lang hellbraun behaart, ca. 7 cm lg., 4,5 cm 0. — Chile (Provinz Coquimbo, Küste), v. taltalensis Ritt. (FR 214) ist nur ein Name. Facheiroa Br. & R. (177) Baumförmigé Pflanzen mit kurzem Stamm und zahlreichen Rippen. Blühbare Triebe haben ein seitenständiges Oberflächen-Cephaliúm aus einer kompakten Masse braunrötlicher Wollhaare. Die ziemlich kurzen nächtlichen Blüten sind zylindrischglockig und kurzsaumig, bräunlich behaart. Die birnförmige Frucht ist zuerst behaart, die Haare bei der Reife abfallend. Nur 1 Art bekannt. — Verbreitung: Brasilien (Bahia). [®.] Facheiroa publiflora Br. & R.: Facheiroa ulei (Gurke) Werd. Facheiroa ulei (Gurke) Werd. (T.) K. bis 5 m h., Stamm bis 12 cm 0; Tr. schlank, zahlreich, bis 7 cm 0, hell- bis graugrün; Ri. 15—20; Ar. graubraun; Rst. 10—15, 1—1,5cm lg.; Mst. 3—4, ca. 1—2,5 cm lg.; St. alle braun, nicht sehr stechend; Ceph. bis 20 cm lg., bis 4 cm br., braunrötlich, H. bis 4,5 cm lg., ohne Bst.; Bl. bis 4,5 cm lg., bis 2 cm 0; R. und Ov. dicht klein beschuppt und mit 1 cm lg., bräunlichen H.; Pet. weiß; Fr. 6 cm lg., 4 cm 0; S. 1,5 mm lg., mattschwarz (Werdermann) oder glänzend (Gurke). — Brasilien (Bahia, Serra do S. Ignacio). (Abb. 115.) Ferocactus Br. & R. (195) Eine Gattung im Wuchs ziemlich verschiedengestal- tiger Pflanzen: flachrund, niedrig-kugelig, mäßig hoch gestreckt oder polsterartige Gruppen von Hunderten von Köpfen bildend, dicksäulig, einzeln und sprossend, z. T. bis 4 m h. und damit die höchsten Kugelformen. Ebenso verschiedenartig ist die Bestachlung: pfriemlich bis z. T. abgeflacht, die mittleren gerade bis gebogen und auch scharf gehakt, oft in leuchtenden Farben und z. T. von haarartigen Stacheln begleitet. Einheitlich ist die relativ kurze, kahle, dicht beschuppte Blüte, soweit bekannt gelb oder rot, mit Zwischentönen, und die ebenso beschuppte, basal öffnende Frucht. Über die Samen ist bei manchen Arten nichts bekannt, sonst sind sie meist schwarz, z. T. braun, matt oder ± glänzend. Beschrieben sind 35 Arten, einige wenige zwar bekannt, aber unbeschrieben oder nicht mit Sicherheit als eigene Spezies bestimmbar. Im allgemeinen wachsen die Pflanzen bei Topfkultur verhältnismäßig langsam. — Verbreitung: USA (südliche Staaten von Utah und Nevada bis zur Südgrenze), Mexiko (Niederkalifornien und Staaten bis Oaxaca hinab). [®.] Ferocactus acanthodes (Lem.) Br. & R. K. dicksäulig, bis 3 m h., meist einzeln; Ri. bis ca. 27, bis 2 cm h.; Ar. braun, oft stark genähert; Rst. bis ca. 13, dünnadelig bis borstig; Mst. pfriemlich oben höchstens + gekrümmt, nie hakig, dünn, + abgeflacht oder + gedreht, bis 12 cm lg.; St. weißlich, rosa, hellrot oder gelblich; Bl. glockig, gelb bis orange, 4—6 cm lg., mit purpurnen Seh.; Fr. 3 cm lg. — USA (Süd-Nevada) bis Mexiko (Niederkalifornien). (Abb. 116.) v. lecontei (Eng.) Linds. wird nur bis 2 m h. und ist wesentüch schlanker; R. bis 30. — USA (Südwesten) bis Mexiko (Sonora, Niederkaliformen). Ferocactus alamosanus Br. & R. K. kugelig, bis 25 cm h., bis 30 cm 0, manchmal in Gruppen; Ri. ca. 20; Rst. meist 8, 3—4 cm lg., + spreizend; Mst. 1, vorgestreckt, bis 6 cm lg., seitlich etwas abgeflacht; St. gelblich; Bl. gelb. — Mexiko (Sonora). v. platygonus Linds. wird ± zylindrisch, bis 1 m h. und 40 cm 0; Ri. bis 13 (nur zuweilen bis 20), bis 4 cm h. und br.; St. bernsteinfarben mit später rotem Fuß; Bl. bis 4,5 cm lg., 3,5 cmØ, grüngelb; Fr. 4 cm lg., 3 cm 0; S. tief dunkelbraun bis schwarz. — Mexiko (Sonora; Südwest- Chihuahua). Ferocactus chrysacanthus (Orc.) Br. & R. K. kugelig bis + zylindrisch; Ri. ca. 18, höckrig; Ar. mit Nektardrüsen; Rst. 4 bis viele, dünn, weiß; Mst. bis 10, bis 5 cm lg., gelb oder rot, gebogen; Bl. 5 cm 0, gelb; Fr. gelb. — Mexiko (Niederkalifornien). Ferocactus coloratus Gat. K. zylindrisch, bis 1 m h., bis 30 cm 0; Ri. 13—20; Ar. groß, länglich; Rst. 10—14, borstenförmig, mattweiß, spreizend, leicht gewellt; Mst. 9 (—11), steif, kräftig, geringelt, gerade, bis 5 cm lg., der unterste mittlere am breitesten, hell bräunlichrot,
Ferocactus 155 einer hakig; Bl. + strohgelb, durch roten Mittelstreifen bis orange oder rot erscheinend; Fr. gelb; S. schwarz, halbmatt. — Mexiko (Niederkalifornien, Aguaje San Andreas). Ferocactus cornigerus und var. (Namen von Schmoll): Ferocactus latispinus (Haw.) Br. & R. FerocaGtus covillei (Br. & R.) Berg.: Ferocactus emoryi (Eng.) Backbg. Ferocactus diguetii (Web.) Br. & R. K. zylindrisch, bis 4 m h., bis 80 cm 0; Ri. bis ca. 40; Ar, später stark genähert; St. 6—8, 3—4 cm lg., schwach gebogen, etwas spreizend, pfriemlich- rund; Bl. 3,5 cm lg.; Pet. rot mit gelbem Rand, 2 cm lg. — Mexiko (Inseln des Golf von Kalifornien, z. B. Santa-Catalina-Insel). v. carmenensis Linds.: nur bis 1 m h., bis 40 cm 0; St. derber als beim Typus der Art. — Mexiko (Golf von Kalifornien, Carmen-Insel). Ferocactus echidne (DC.) Br. & R. K. breitrundlich, bis 12,5 cm h., bis 18 cm 0, grün, später sprossend (?); Ri. 13, scharfkantig; Ar. oval; Rst. ca. 7, steif, ca. 2 cm lg., gelb; Mst. 1, vorgestreckt, bis über 3 cm lg.; Bl. 3 cm lg., zitronen- bis schwefelgelb. — Mexiko (Hidalgo). Ferocactus emoryi (Eng.) Backbg. K. einzeln, kugelig bis zylindrisch, bis 2,40 m h.; BL 22—32, bis 4 cm h., ziemlich dünn, anfangs ± höckrig; Ar. entfernt, anfangs braun, mit Drüsen; Rst. 5—8, pfriemlich, etwas spreizend, bis 6 cm lg.; Mst. 1, gerade, gekrümmt oder stark hakig, geringelt, rund bis abgeflacht oder dreikantig, 3—8 cm lg.; St. rot bis weiß gefärbt; Bl. bis über 6 cm lg., gelb bis rot und gelb gefleckt; Fr. 5 cm lg. — USA (Südarizona) bis Mexiko (Sonora, Guaymas), Wohl nicht nur eine Art. Ferocactus Ilavovirens (Scheidw.) Br. & R. K. + länglich-rund, sprossend und Kolonien bildend, fahlgrün; Tr. bis 20 cm 0, bis 40 cm h.; Ri. (11—) 13, bis 2 cm h.; Ar. grau; Rst. 14, abstehend, bis 2 cm lg.; Mst. 4, der unterste 5—8 cm lg.; St. alle rot bis braun, dann grau, derb, pfriemlich, geringelt; Bl. gelb. — Mexiko (Puebla, Tehuacan). Ferocactus fordii (Orc.) Br. & R. K. kugelig bis kurz-zylindrisch, graugrün, bis 12 cm 0; Ri. meist 21, 1 cm h.; Ar. 2 cm entfernt; Bst. ca. 15,nadelig,spreizend, weißlich; Mst. meist 4, 1 abgeflacht, bis 4 cm lg., gekrümmt bis hakig, die anderen pfriemlich, etwas gekantet; Bl. 4cm lg., hellpurpurn.—Mexiko (Niederkalifornien, Westküste), v. grandiflorus Linds. : etwas höher werdend, bis Im; BL 6cm lg., gelbrot; Pet. 4cm lg. — Niederkalifornien (Cap San Eugenio bis Ab- reojos Point). Ferocactus gatesii Linds. K. kugelig bis zylindrisch, bis 1,50 m h., bis 30 cm 0; Ri. 30—32; Ar. hellbraun; Rst. ca. 16, strahlend, rund; Mst. 4, über Kreuz, seitlich abgeflacht, bis 3 mm br., der unterste längste bis 7 cm lg., nie hakig; St.: mittlere und einige seitliche geringelt, andere borstig fein; Bl. bis 6 cm br. und lg., rot; Fr. bis 7,5 cm lg., 2,5 cm 0. — Mexiko (Niederkalifornien, Inseln der Los Angeles Bay). Ferocactus glaucescens (DC.) Br. & R. K. kugelig, später schwach gestreckt, blaugrün; Ri. 11—13; St. gelb, 6—7 randständige, 1 mittlerer, alle ca. gleichlang, bis 3 cm lg.; Bl. 2 cm lg., gelb; Pet. oblong. — östliches Mittelmexiko. Hiervon unterscheidet sich F. pfeifferi (Zucc): K. länglicher; St. 6, ungefähr gleichlang, blaß- gelblich, Fuß braun, quergestreift, nur selten 1 Mst. — Mexiko (Toliman). Ferocactus gracilis Gat. K. kugelig bis zylindrisch, bis 3 m h., bis 30 cm 0; Ri. 24, höckrig; Ar. schmal-elliptisch; Rst. je 5 nach jeder Seite, 2,5—4 cm lg., später spreizend, nadelig, weißlich; Mst. 7—13, pfriemlich bis auf den mittleren oberen, der zweiseitig abgeflacht, und den mittleren unteren, der unten rundlich, oben konkav ist, anfangs gelegentlich hakig; St. geringelt, stechend, stumpf dunkelrot, zuweilen hellspitzig, alle später schwarz; Bl. 4 cm lg., strohgelb mit rotbraunem Mittelstreifen; Fr. oblong, gelb; S. glänzend schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien, Mi- siön San Fernando). Ferocactus hamatacanthus (Mühlpfrdt.) Br. & R.: Hamatocactus hamatacanthus (Mühlpfrdt.) Knuth Ferocactus herrerae G. Ort. K. kugelig, später zylindrisch, bis 2 m h.; Ri. 13—14, zuerst höckrig; Ar. 2 cm lg., weiß oder hellgrau; Rst. 8, 2 weiß, die anderen rot gefleckt; Mst. 1, zuerst hakig, dann gerade; Bst. bis 8, gedreht, bis 3 cm lg.; Bl. trichterig, 7 cm 0, 7 cm lg.; Pet. rötlich mit gelbem Rand; Fr. 4 cm lg., 3 em 0. — Mexiko (Mazatlan, Durango). Ferocactus hertrichii Weing.: ist eine wenig geklärte Art. K. bis l,50mh., bis 60cm 0; Ri. 12—24; Rst. 17—19, meist borstig, bis 4 cm lg.; Mst. 4, 4—6 cm lg., der unterste hakig; Bl. 6 cm lg., rotbraun mit dunklerer Mitte. — USA (Arizona, Tortilla- und Gila-Mountains). Ferocactus histrix (DC.) Linds. K. später großkugelig, mit schrägem Scheitel, bis 70 cm h., oliv-bläulichgrün, einzeln; Ri. ca. 24, im Alter viel mehr; Rst. 7—12; Mst. 3—4, ein vorgestreckter bis 6 cm lg.; St. bernsteingelb; Bl. zahlreich aus stark wolligem Knospenring, bis 3,5 cm lg., hellgelb, breittrichterig; Pet. linear-oblong, spitzlich; Fr. 2 cm lg.; S. winzig, braun. — Mittleres Mexiko. 11 Kakteenlexikon
156 Ferocactus Ferocactus horridus Br. & R. K. kugelig, später länglich, bis lmL, bis 30 cm 0; Ri. 13, 2 cm h.; Ar. groß; Rst. 8—12, 3—4 cm lg., nadelig, weiß; Mst. 6—8, spreizend oder vorgestreckt, rötlich, ein abstehender längster bis 12 cm lg., hakig; Bl. ? — Mexiko (Niederkalifornien, S. Francisquito Bay). Ferocactus johnsonii (Parry) Br. & R.: Echino- mastus johnsonii (Parry) Baxt. Ferocactus johnstonianus Br. & R. K. kurzzylindrisch, bis 60 cm h., bis 35cmØ; Ri. 24—31, Rand wellig; Ar. genähert, elliptisch; St. 20 oder mehr, pfriemlich, alle ähnlich, nie hakig, schwach abstehend, geringelt, bis 7 cm lg., braungelb bis gelb; Bl. 5 cm lg., gelb, außen rötlich; Fr« 2,5 cm 0. — Mexiko (Niederkalifornien, Insel Angel de la Guardia). Ferocactus latispinus (Haw.) Br. & R. K. kugelig bis gedrückt-rund, bis 40 cm 0 und h., nur selten gestreckt; Ri. 15—23; Ar. groß; Rst. 6—10, dünn, geringelt, weiß bis rosa, 2—2,5 cm lg.; Mst. 4 oder mehr, kräftiger, intensiver gefärbt, einer stark abgeflacht und gehakt,abwärts gerichtet; St.-Farbe variabel von rot bis gelb; Bl. glockig, weißlich bis rosa oder purpurn; Pet. schmal-oblong; Fr, 4 cm lg. — Mittelmexiko bis Durango. Dem Habitus, der Blüte und den nierenförmigen Samen nach vielleicht besser zu Glandulicactus Backbg. gehörend? Ferocactus lecontei Br. & R.: Ferocactus acanthodes v. lecontei (Eng.) Lindsay Ferocactus macrodiscus (Mart.) Br. & R. K. gedrückt-rund, zuweilen schwach gestreckt, bis 45 cm 0, hellgrün; Ri. 16—21, scharfkantig; Ar. hellgelb, entfernt; Rst. 6—8, + zusammengedrückt, bis 2 cm lg.; Mst. 4, kräftiger, stärker gepreßt, der unterste, abwärts weisende bis 2 cm lg.; St. gelb, rotgelb oder blutrot; Bl. 5 cm lg., trichterig; Pet. lineallänglich, dunkelrot bis purpurn oder karmin mit dunklerem Mittelstreifen. — Mexiko (San Luis P. bis Oaxaca). v. multiflorus (R. Mey.) Berg.: Soll leichter als der Typus der Art blühen; St. bald fahlgelb, nur anfangs unten purpurn; Bl. 3—4 cm lg. und br.; Pet. mattrosa mit purpurnem Mittelstreifen. Ferocactus melocactiformis sensu Br. & R. (Echus. electracanthus Lem.) : Ferocactus histrix (DC.) Linds. Ferocactus nobilis (L.) Br. & R.: Ferocactus recur- yus (Mill.) Berg. Ferocactus orcuttii (Eng.) Br. & R. K. kugelig bis länglich, sprossend, bis 20 Köpfe, bis 1,30 m h., bis 45 cm 0, dunkelgrün; Scheitel weißfilzig; Ri. 13—30, stumpf lieh, ca. bis 1,5 cmh.; Ar. genähert; Rst. 9—13 (—15), pfriemlich, strahlend, teils gekrümmt und geringelt, bis ca. 2 cm lg.; Mst. 4 (—7), geringelt, kräftiger, kantig oder flach, 1 unterer bis 3 cm lg., gekielt, nicht hakig; Bl. 3—5 cm lg., karmin-weinrot; Pet. gerundet; Fr. karmin; S. schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien, nahe Tia Juana). Ferocactus peninsulae (Web.) Br. & R. E. anfangs kugelig, dann säulig, bis 2,50 m h.; Ri. 13—21; Ar. entfernt; Rst. ca. 11, obere 6 dünn- pfriemlich, weiß, gerade, bis 2,5 cm lg., untere stärker, kantig, etwas gekrümmt, geringelt, rot, dann grau, bis 3 cm lg.; Mst. 6, rubinrot, 4 im Kreuz, der unterste hakig, kantig, bis 6 cm lg.; Bl. 4— 4,5 cm lg., 5,5 cm 0, purpurn mit karmin Mittelstreifen. — Mexiko (Süd-Niederkalifornien), v. viscainensis (Gat.) Linds.: K. nur 1,50 m h. werdend; Mst. 5—9, einer bis 13 cm lg., bis 6 mm br., oben etwas konkav; St. graubraun; Bl. 4,5 cm lg., strohgelb mit purpurnem Rückenstreifen. — Mexiko (Niederkalifornien, bei Mesquital). Ferocactus pfeifferi (Zucc): siehe unter F. glauces- cens. Hierzu gehört vielleicht auch die von H. San- chez Mejorada in Hidalgo (Quebrada de Venados) gefundene ganz ähnliche Art. Rst. 6—8 cm lg., gelb; Mst. 0; Bl. gelb. Ferocactus pottsii (SD.) Backbg. K. kugelig bis gestreckt, glänzend graugrün, z. T. rötlich getönt; Ri. 12—13, höckrig erhöht; Hck. spitzlich; Scheitel gelblichgrau-filzig; Ar. entfernt; Rst. meist 6 (—7), anfangs rötlich, später gelblich, 1—2 cm lg.; Mst. 1, bis 3 cm lg., erst purpurn, dann hellrot; Bl. strohgelb, innen rot. — Mexiko (Chi- huahua). Ferocactus pringlei (Coult.) Br. & R.: Ferocactus stainesii v. pringlei (Coult.) Backbg. Ferocactus rafaelensis (J. A. Purp.) Borg: Ri. bis 20, mit Drüsen; Mst. 1, bis 6 cm lg.; S. sehr klein, 1 mm groß, glänzend tief schwarz. — Mexiko (Minas de San Rafael). Vielleicht nur eine Form des F. echid- ne (DC.) Br. & R. Ferocactus rectispinus (Eng.) Br. & R. K. später zylindrisch, bis 2 m h.; Rst. 8—12, die oberen stärker; Mst. 1, 9—13 cm lg., nie hakig, zuweilen gebogen; St. alle (?) rötlich; Bl. 6 cm lg., gelb; Pet. 5 cm lg., lanzettlich. — Mexiko (Mittel- Niederkalifornien). Ferocactus recurvus (Mill.) Berg. K. länglich, bis ca. 25 cm h., 20 cm 0; Ri. gedreht, 13—15, 3 cm h.; Ar. entfernt, dunkelgrau; Rst. pfriemlich, 8, 2 etwas gedrückt, geringelt, bis 2,5 cm lg.; Mst. 1, sehr kräftig, bis 7 cm lg., gekrümmte oder
Ferocactus 157 hakige Spitze; St. dunkelrot bis dunkel graurot, die schwächeren auch gelblich; Bl. 2,5—4 cm lg. (—5 cm lg.?), rot mit weißem oder rosa Rand; Fr. 2 cm lg.; S. schwach glänzend braunschwarz. — Mexiko (Puebla; Oaxaca). Ferocactus rhodanthus Schwarz, unbeschrieben. Jüngere Pflanzen haben 12 Ri., die Körperfarbe ist bläulichgrün, etwas glänzend; Scheitelfilz bräunlich- weiß; Areolenfilz weiß, die Ar.-Polster ziemlich groß und länglich; Rst. ca. 8, spreizend abstehend, der oberste der kürzeste; Mst. zuweilen 1, fast doppelt so lg. wie die Rst.; St. alle anfangs rot- bräunlich, später bräunlich hornfarben und + zonig dunkler geringelt; Bl. nicht bekannt, nach Schwarz' Artnamen aber rot. Die Pflanze ist als Sämling empfindlich. Die Art gehört vielleicht zum Feroc. emoryi- Komplex, der in Bestachlung, Blütenfarbe und Samen sehr variabel ist, die mittleren St. von rund und gerade bis abgeflacht und hakig; daher vermutete man schon lange, daß es sich wohl um mehrere Spezies handelt. Ferocactus robustus (Lk. & 0.) Br. & R. E. große, haufenartige Kolonien bildend, bis über 1 m h. und bis 3 m 0, mit Hunderten von Köpfen, bis 20 cm br., frischgrün; Bi. 8; Ar. anfangs braun; St. variabel in Zahl und Länge, z. T. auch der Stärke, etwas kräftiger und offen oder feiner und + verflochten (Rst.); Rst. bis ca. 14, die oberen dünn bis borstenfein, 3 untere abwärts gerichtete nadelig- pfriemlich, hell; Mst. 4 (—6), bis 6 cm lg., manchmal abgeflacht, anfangs braun oder rot, am Grunde dunkler: BI. bis 4 cm lg. und 0, gelb; Fr. ca. 2,5 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Puebla, Tehuacan). Ferocactus rostii Br. & R. K. bis 3 m h., sprossend; Ar. weiß; Rst. borstig, 2—8 oder fehlend, weiß bis gelblich; eigentliche St. ca. 12 oder weniger; Mst. 3—4, geringelt, abgeflacht, einer zuweilen oben etwas gebogen; St. gelb, an Jungtrieben zuerst auch rötlich, keiner hakig; Bl. dunkelgelb; Fr. rot. — USA (Südkalifornien) bis Mexiko (Nord-Niederkalifornien). — Wird auch als Varietät des F. acanthodes angesehen, ist jedoch schlanker und auch stärker sprossend. Ferocactus santa-maria Br. & R.: Ferocactus towns- endianus v. santamaria (Br. & R.) Linds. Ferocactus schwarzii Linds. K. einzeln, + kugelig, bis 80 cm h., bis 50 cm 0; Ri. 13—19, scharfkantig, bis 5,5 cm h., blaßgrün; Ar. zuerst hellbräunlich, mit blaßorange Glandeln; St. undeutlich geschieden, anfangs 3—4—5, später meist nur 1—3, 1,5—5,5 cm lg., nur schwach gebogen, zuerst gelb, dann hornfarben, schwach geringelt, + rundlich; Bl. 5 cm lg., 4 cm 0, gelb; Fr. rötlich, unten nicht öffnend. — Mexiko (Nord- Sinaloa). Ferocactus stainesii (Hook.) Br. & R. E. bald zylindrisch, sprossend; Tr. bis 1,50—3m h., bis 60 cm 0; Bi. ca. 18; Bst. ca. 5 oder mehr, abstehend; Mst. 4 im Kreuz, + geringelt und ± abgeflacht, der längste oben gebogen, nicht hakig; H. in den Ar. fehlend oder nur gering; St. rot bis gelb; BL orange. — Mexiko (San Luis Potosi). v. haematacanthus (SD.) Backbg.: E. bis 50 cm h.; Ri. 12—20; St. rötlich mit gelblicher Spitze; Rst. 6; Mst. 4, 3—6 cm lg., der unterste ziemlich breit zur Basis hin; Bl. 6 cm lg., purpurn bzw. feuerrot. — Standort? v. pilosus (Gal.) Backbg.: mit reicherer Bildung von H. in den Ar., besonders zum Scheitel hin, seitlich stärker verflochten; Ri. bis 20; Mst. bis 4 cm lg.; Bl. rötlich-orange, innen gelblich. — Standort? v. pringlei (Coult.) Backbg.: Rst. 7—9, obere biegsam; Mst. 6—7; Bl. 3,5—4 cm lg., bräunlich- rot. — Mexiko (Coahuila). Ferocactus tiburonensis (Linds.) Backbg. E. zylindrisch, bis 1 m h., 35 cm 0; Ri. ca. 21, leicht höckrig, bis 3 cm h.; St. undeutlich geschieden, stark geringelt, randständige schwächer, nie borstig, mittlere 4 rund bis auf den etwas abgeflachten untersten, bis 9 cm lg., alle rötlich (?); Bl. 6 cm lg., 5 cm 0, gelb; Fr. bis 3 cm lg., gelb; S. schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien, Insel Tiburon). Wird auch als var. von F. wislizenii angesehen, ist aber niedriger, die Rst. nicht borstenfein, die Mst. nicht so deutlich gehakt. Ferocactus tortulospinus Gat. E. einzeln, bis 60 cm h., bis 40 cm 0; Ri. 20, nicht breit; Hck. undeutlich; Ar. nur anfangs genäherter; Rst. 6—8 nach jeder Seite, nadelig, grauweiß; Mst. 11, steif, dünn, spreizend oder angelegt, geringelt, stumpf graurot, gelbspitzig, gerade bis auf den stark verlängerten untersten, bis 13 cm lg., gedreht und hakig; B1.4—6 cm lg., gelb bis orange. — Mexiko (Niederkalifornien, nördlich der Laguna Seca Chapala). Ferocactus townsendianus Br. & R. E. kurzzylindrisch, bis 40 cm h.; Ri. ca. 16, oft spiralig oder wellig; Ar. groß, entfernt; Rst. 14—16, spreizend, 3—4 cm lg., meist borstenförmig bis auf mitunter 2 mehr pfriemliche; Mst. alle pfriemlich, geringelt, grau, einer gekrümmt oder hakig; Bl. ca. 6 cm lg., rosa Mitte, grüngelber Rand. — Mexiko (Golf von Kalifornien, Insel San Josef). v. santa-maria (Br. & R.) Linds.: E. bis 60 cm h.; Ri. ca. 14; Rst. nur fadenförmig; Mst. in 2 Serien, 1 Haupt-St. flacher, aufsteigend, oben gebogen, alle grau, geringelt, pfriemlich; Bl. 7 cm lg., gelb; Fr, bis 4 cm lg. — Mexiko (Niederkalifornien, Ufer der Santa Maria Bay). Ferocactus uncinatus (Gal.) Br. & R.: Glanduli- cactus uncinatus (Gal.) Backbg. ii»
158 Ferocactus — Frailea Ferocactus victoriensis (Rose) Backbg. K. von dem des F. echidne durch später mehr zylindrischen Wuchs abweichend, mehr sprossend; St. langer und brüchiger; (Blüten-)Ar. oblong; Mst. bis 9 cm lg.; Bl. gelb; Fr. mit gewimperten Seh. (bei F. echidne ganzrandig). — Mexiko (bei Ciudad Victoria). Ferocactus viridescens (Torr. & Gray) Br. & R. K. kugelig bis dickzylindrisch, bis 45 cm h., bis 35 cm 0, einzeln oder sprossend, etwas glänzend tiefgrün; Bi. 13—21, etwas wellig, bis 2 cm h.; Ar. wenn blühbar mit roten Glandeln; Bst. 9—20, bis 2 cm lg., + spreizend; Mst.4, unten abgeflacht, z. T. etwas gebogen, bis 3,5 cm lg.; BL 4 cm lg., gelblich- grün; Fr. 2 cm lg., rötlich. — USA (Kalifornien), Mexiko (Nord-Niederkalifornien), v. littoralis G. Linds. — C. & S. J. (US), XXXVI: 1, 8—11. 1964. K. später gestreckt-kugelig, bis 30 cm h., 18 cmØ, meist einzeln; Bi. ca. 21—34; St. 22—33, rund, geringelt, etwas gebogen, stroh- bis fast fleischfarben; Bl. grüngelb, trichterig, ca. 3 cm lg., 2,5 cm 0; Fr. rötlich bis gelblich, rund, ca. 15 mm 0; S. 1,5 mm gr., schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien, Küstenzone von nördlich Ensenada bis Misiön Santo Domingo. Von H. E. Gates schon 1930 gefunden). Eine ziemlich dicht béstachelte, interessante Varietät. Ferocactus viscainensis Gat. : Ferocactus peninsulae v. viscainensis (Gat.) Linds. Ferocactus wislizenii (Eng.) Br. & R. (T.) K. erst kugelig, später zylindrisch, bis 2 m h., einzeln; Bi. bis 25, 3 cm h.; Ar. braun, entfernt; Bst. borstig oder feinnadelig, bis 5 cm lg.; Mst. mehrere, weiß bis rot, pfriemlich, geringelt, einer viel stärker, abgeflacht, stark hakig, bis 15 cm lg.; Bl. bis 6 cm lg., gelb bis rötlich; Fr. bis 5 cm lg., gelb; S. mattschwarz. — USA (Texas bis Arizona), Mexiko (im Norden, bis Niederkalifornien). Ferocactus wislizenii v. tiburonensis Linds.: Ferocactus tiburonensis (Linds.) Backbg. Floresia Ritt, war ein unbeschriebener Name für Weberbauerocereus Backbg. Frailea Br. & R. (112) Ziemlich kleine, kugelige bis längliche Pflanzen mit feinen Warzenreihen oder niedrigen Rippen, die Epidermis von hellgrün bis braun getönt. Die Blüten sind mäßig, aber unterschiedlich groß, stets gelb und öffnen überwiegend nicht, d.h. sie setzen cleistogam Früchte an. Kilian untersuchte eine Anzahl Arten und stellte fest, daß die meisten auch mit typischer Samengestalt unterschieden sind (siehe Beschreibungen und Samen-Tafeln). Mit wenigen Ausnahmen sprossen die Fraileas später. Die Gattung wurde in der jüngeren Vergangenheit weniger beachtet. Ihr Artenumfang ist daher nicht genügend geklärt. Ausgegangen werden muß von den Originalbeschreibungen, deren Hauptmerkmale ich nachstehend wiedergebe. Die vom Typus der F. castanea abweichenden Formen, sowie die Namen F. pseudograhliana und F. pseudopulcherrima sind ein Beweis für die bei einigen Spezies noch unzureichende Kenntnis ihrer Merkmalsschwankung. Über die typische Samengestalt und ihre Farbe sind wir ebenfalls noch nicht bei allen Arten unterrichtet; jedenfalls kann man hut- und kappenförmige Gestalt der Samen unterscheiden. Ungeklärt ist ferner die Fruchtbildung aus dem Knospenstadium. Vielleicht variiert auch die Samenfarbe bzw. dunkelt sie bei einigen wohl nach dem öffnen der Frucht nach. Die Untersuchungen über den Umfang der Formabweichung sind z. T. noch nicht abgeschlossen. Beschrieben sind 17 Arten. — Verbreitung: Von Südbrasilien und Uruguay über das nördliche und südöstliche Argentinien sowie Paraguay bis Bolivien und in Kolumbien, woher Werdermann einen einwandfreien Wildstandort berichtete. [®.] Frailea alacriportana Backbg. & Voll K. zylindrisch, reichsprossend, grün; Tr. bis 6 cm h., 2 cm 0; W. in ca. 18 Reihen; Rst. borstenfein, 1—5 mm lg., grau; Mst. 2, untereinander, ocker- bis schokoladenbraun, 1—7 mm lg.; BL hellgelb. — Brasilien (Rio Grande do Sul). (Abb. 123: 10,12, 19.) Krainz hiq$t die Art für identisch mit F. gracillima, deren Blüten innen rot sind, Körper aschgraugrün; F. gracillima wächst auch meist einzeln, St. bernsteingelb. Frailea asterioides Werd. : Frailea castanea Backbg. Frailea aurea Backbg.: Frailea pygmaea v. aurea (Backbg.) Backbg. Frailea carminifilamentosa Kilian — Descr. Cact. Nov. III: 6. 1963. K. rund, grün bis violettbraun, ca. 3,5 cm 0; Ri. mit sechseckigen, flachen Hck. in ca. 17 Reihen; Ar. weiß bis gelblich; Rst. 12, büschelig stehend; Mst. 2; St. alle 4 mm lg., anfangs ocker-bräunlich, später abstehend und verflochten, gerade, gewellt oder + gekrümmt; Bl. 1,8 cm lg., 2 cm 0; Sep. rötlich- bräunlich; Pet. hellgelb, am Grunde seitlich karmin gestreift; R. grün mit rötlichen Seh., ocker bis hellgelben Bst. und weißer Wolle; Stbf. unten karmin, oben gelb; Gr. gelb; N. 11, kremgelblich; Fr. bei Reife gelbgrün, spindelig, 6 mm 0; S. 2 mm 0,. braun, kugelig kappenförmig. — Standort? (Abb. 117, 123: 5.)
Frailea 159 v. winkelmanniana Kilian n. v.: Differt flore longiore et latiore, ca. 2,5 cm longo, ca. 3,5 cm 0; foliis perigonii lanceolatis, 3 mm latis; tubo longiore, minus lanato; ovario rubro; saetis pau- cis; fructu atroviridi, fere nudo. Weicht vom Typus der Art ab: Bl. länger und breiter, ca. 2,5 cm lg., ca. 3,5 cm 0, die schlank lanzettlichen Perigonbl. sind 3 mm br.; R. 1 cm länger als beim Arttypus, Bst. weniger, ebenso die weiße Behaarung; Ov. rot; Fr. dunkelgrün, fast kahl. Frailea castanea Backbg. K. ungepfropft plattrund, lebhaft braun, gepfropft mehr kugelig und auch ± bräunlichgrün; Ri. 10 bis 15, flach, ungehöckert; Ar. mit kaum sichtbarem, nicht weißem Filz; St. meist ca. 8 (7—11), winzig, erst rötlich, dann schwarz, meist abwärts angedrückt; Bl. ca. 4 cm lg. und 0, gelb, bräunliche Wolle und Bst.; Stbf. unten rot; S. glänzend bräunlichschwarz, eingedrückte Hutform. — Südbrasilien bis Nord-Uruguay. (Abb. 118, 123: 2.) Mein Name ist älter als der Werdermanns (F. aste- rioides); alle späteren Versuche, dies ins Gegenteil zu verkehren, sind unberechtigt, wohl aber hat sich gezeigt, daß es sich hier möglicherweise um eine formenreichere Art handelt. Neuerdings tauchten auch Pflanzen mit deutlicheren weißen Ar. auf, mit abwärts anliegenden Stachelbüscheln, diese z. T. auch etwas abstehend, die Tönung des Körpers von rein bläulichgrün bis rötlichbraun überlaufen. Es gibt auch Pflanzen mit St.-Bündeln in der Breite der Ri. und diese sogar z. T. leicht gehöckert. Eine Form soll sogar roten Blütenschlund haben. Einen Wechsel der Tönung kennen wir heute auch von der bolivianischen F. uhligiana. Bei F. castanea muß sich erst zeigen, ob eine weitere Untergliederung möglich ist. Bei Marnier sah ich Sämlingspfropfungen auf Peireskiopsis, die konstant braun getönt waren! Frailea cataphracta (Dams) Br. & R. (T.) K. gedrückt-kugelig, bis 4 cm 0, anfangs einzeln, später sprossend, frischgrün; Hck. in 15 Reihen, flach, mit halbmondförmigem rotem, braunem bis violettem Fleck unter den Ar.; Rst. 5, abwärts weisend, dünn, anliegend, zuerst goldgelb, bis 2 mm lg.; Mst. 0; Bl. 3,8 cm lg. und br., Breite anscheinend variabel, hellgrau-wollig; Sep. grünlichgelb; Pet. hellgelb; Fr. 4 mm 0, hellbraun behaart; S. 2 mm groß, glänzend schwarzbraun. — Paraguay. (Abb. 123: 1.) Frailea cataphractoides Backbg. n. sp. Viridis, ad 2,5 cm 0; mamillis in semicirculo inferiore rubrotinctis sed non lunate; aculeis tenuibus, aliquid curvatis, + adpressis ad paulum distantibus, ca. 10, ad 4 mm longis, asperrimis, primo pallide fuscatis, postea griseis vel pullioribus vel hyalinis, fuscate fastigatis. — Bolivia. K. kleinkugelig (sprossend?), blattgrün, bis ca. 2,5 cm 0; Ri. ganz in winzige W. aufgelöst, diese unter den Ar. bzw. in der unteren Hälfte der W. violettrot getönt, aber keine halbmondförmige Zeichnung; St. bis ca. 10, dünn, etwas gebogen, bis 4 mm lg., + anliegend oder etwas abstehend, schülferig rauh, zuerst biaßbraun, dann grau oder dunkler getönt, oder glasig-hell und in eine braune Spitze verlaufend. — Bolivien (Salzdünen nahe San Jose an der paraguayischen Grenze) (Koll. Uhlig, U2181; von Pater Hammerschmid gefunden). Frailea chiquitana Card. K. einzeln oder flache Polster, mit großer Wurzel, gelblichgrün; Tr. ca. 3 cm 0 erreichend, z. T. verlängert; Ri. ca. 24, in zusammenhängenden kleinen Hck.; Ar. dunkelbraun mit einigen weißen H.; Rst. kammförmig gestellt, in 4—5 Paaren, borstig, hyalinweiß, bis 3 mm lg.; Mst. 1—3, 3 mm lg., Fuß verdickt, dunkelbraun; Bl. bis 2 cm lg. und 0, hellgelb ; R. weißhaarig und mit braunen Bst.; S. 2 mm groß, glänzend dunkelbraun, randlose Kappenform. — Ostbolivien (Montana Divi Miserato). (Abb. 119, 123: 3.) Frailea colombiana (Werd.) Backbg. K. einzeln bis sprossend und polsterbildend, laubgrün; Tr. kugelig bis ± ovoid, bis 4 cm 0; W. in 17—18 Reihen; Ar. bis 5 mm entfernt, weißlich- oder bräunlich-filzig; Rst. 15—20, borstig, bis 4 mm lg.; Mst. 2—5, einer bis 6 mm lg., kaum von den Rst. unterschieden; St. alle gelblich mit dunkler Spitze; BH. 2,5 cm lg., reingelb oder grünlichgelb: Pet. lanzettlich, spitz zulaufend und umbiegend; R. mit weißgrauer Wolle und braunen Bst. — Kolumbien (Dagua). (Abb. 123: 6.) Frailea dakakii Fric: Frailea pygmaea v. dadakii (Fric) Backbg. Frailea gracillima (Monv. ex Lern.) Br. & R. K. schlankzylindrisch, aschgraugrün, bis 10 cm h., bis 2,5 cm 0; W. in ca. 13 Reihen, rundlich, 2 mm h.; Ar. anfangs weiß; Rst. bis 16, hell, bis 1,5 mm lg., dünn, + angedrückt; Mst. meist 2, dunkler, abstehend, bis 5 mm lg.; Bl. 3 cm lg., gelb; Pet. am Grunde karminrot; R. weißwollig und braunborstig: Fr. 6 mm 0, grünlich; S. glänzend gelbbraun. — Paraguay. (Abb. 123: 10.) Frailea grahliana (Hge. jr.) Br. & R. K. flachrund, reicher sprossend, bis 4 cm br., bräunlichgrün; W. in 13 Reinen, kaum 2 mm h., rund; Ar. elliptisch; St. 9—11, nicht angedrückt, anfangs gelb, bis 3,5 mm lg.; Bl. 4 cm br., gelb; Fr. gelblich, mit gelblicher Wolle und gelben St.; S. glänzend kastanienbraun, kappenförmig. — Paraguay (Rio Paraguari) und Argentinien (Misiones, Santa Ana). (Abb. 123: 8.)
160 Frailea Besonders diese Art soll aus dem Knospenstadium kleinere Früchte mit wenigeren Korn darin bilden, ohne Vorhandensein von Staubbeuteln. Nähere Untersuchungen stehen noch aus. v. rubrispina Y. Ito soll eine braunrot bestachelte Form sein. Frailea knippeliana (Quehl) Br. & R. K. zylindrisch, einzeln, bei 4 cm Länge 2 cm 0, freudig-grasgrün (Quehl), glänzend; W. in ca. 16 Reihen, flach, 3 mm br.; Ar, gelblich, aus dem Filz anfangs bald wieder abfallende weiße H.; Rst. 14, + angelegt; Mst. 2, anfangs nicht unterscheidbar, 3—ö mm lg.; St. anfangs bernsteingelb, die mittleren nachdunkelnd; Bl. bis 2,5 cm lg., außen rot gestreift; Pet. hellgelb; S. 1—2mm lg., kastanienbraun. — Paraguay. (Abb. 123: 9.) Frailea phaeodisca Speg.: Frailea pygmaea var. phaeodisca (Speg.) Y. Ito. Frailea pseudograhliana Fric & Krzgr. ist ein nicht vollgültig beschriebener Name. Man kultiviert darunter eine hellgrüne Pflanze mit lanzettlichen Ar., schwarzbraunen St. und Ähnlichkeit mit F. schilinz- kyana (Hge. jr) Br. & R. Frailea psendopulcherrima (Hort.) Borg (1961), gültig beschrieben von Y. Ito (1957). K. meist gedrückt-kugelig, später sprossend, satt- grün; W. in ca. 15 Reihen, rund flach; St. ca. 10, dünn, 3 mm lg., spreizend und z. T. zurückgebogen, erst braun dann mehr grau; Bl. trichterig, ca. 2 cm lg., 3 cm 0, mit grauer Wolle und braunen Bst. — Uruguay. (Abb. 123: 4, 18.) In Bd. III, Abb. 1593 brachte ich ein Bild, das vielleicht diese Art ist, St. z. T. noch weniger als 10, Bl. etwas kleiner; unterschiedliche Bl.-Größe wird bei Frailea aber auch sonst beobachtet. Frailea pulcherrima (Ar.) Backbg. K. bis 5 cm h., bis 2 cm 0, dunkelgrün; Ri. 19—21, niedrig, mit flachen Hck;. Rst. 10—12, weiß, 1—2 mm lg.; Mst. 0—1, etwas kräftiger; Bl. bis 2 cm lg., bis 3 cm 0, gelb; Fr. 1 cm lg. — Uruguay (Paso de los Toros). (Abb. 123: 13?) Die Randst. mögen auch nach hellbräunlich variieren. Frailea pullispina Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 6. 1963. K. einzeln, rundlich, bläulichgrün, bis ca. 3,5 cm 0, ca. 2,5 cm h.; Ri. ca. 22, bis 4 mm br.; durch scharfe waagerechte Kerben in querrunde Warzenhöcker geteilt; Ar. mit schmutzigweißem Filz, etwas länglich, ca. 2 mm entfernt; Rst. bis ca. 12, anliegend, zurückgebogen, dunkelbraun, oben etwas heller; Mst. 0; Knospe hell grauweiß-wollig, Bst. rötlich-braun; Bl. ca. 3 cm 0, gelb; S. glänzend schwärzlich, Mützenform ohne Rand. — Bolivien (Roboré). (Abb. 120 oben.) v. atrispina Backbg. -1. c: unterscheidet sich durch häufiger 4 statt 5 (—6) Rst.-Paare, schwärzlich-braun, zuweilen ein sehr feiner oberer, zumindest überwiegend mit verdicktem Fuß. — Bolivien (San Juan). (Abb. 120 unten.) v. centrispina Backbg.- 1. c: weicht ab: durch dunkler bläulichgrüne Epidermis, Ar. stärker und weißer wollig, Wolle länger erhalten bleibend, später oft 1 Mst. im oberen Ar.-Teil, zuweilen noch ein feinerer zweiter, alle dunkel- (aber nicht schwärzlich-)braun. — Bolivien (Roboré-San- tiago). (Abb. 121.) Frailea pumila (Lem.) Br. & R. E. kugelig, reich sprossend, tiefgrün, manchmal rötlich; Ri. 13—15, + feinhöckrig; Ar. klein; Rst. (9—) 12—14, bis 5 mm lg., borstig, meist gekrümmt; Mst. 1—2 (—3), kaum verschieden; Bl. 2 cm lg., weißwollig und braunborstig; Pet. gelb, ± spatelig, oben z. T. gerundet, wenig umbiegend; Fr. erbsengroß, grün, rot beschuppt; S. schwarz (? schwarz- braun), kappenförmig. — Paraguay und benachbartes Argentinien. (Abf). 123: 7.) Frailea pygmaea (Speg.) Br. & R. E. einzeln bis sprossend, kugelig bis schwach gestreckt, bis ca. 3 cm lg. und 0, schmutzig- bis leicht grau-grün; Ri. 13—21, winzig höckrig; Ar. grau; St. 6—9, borstenartig, 1—4 mm lg., anliegend, weiß; Bl. bis 2,5 cm lg., 3 cm 0; Pet. gelb lanzettlich; R. mit rötlichem Filz und Bst.; Fr. rund; S. kappenförmig. — Uruguay, Argentinien (Entre Rios). (Abb. 123: 16.) v. atrolusca Backbg.: St. anfangs dunkel rotbraun. v. aurea (Backbg.) Backbg.: Ar. braun (!); St goldgelb. v. dadakii (Fric) Backbg.: hat anfangs bräunliche, erst dann weißliche St., stärker angelegt. (Abb. 123: 16.) v. phaeodisca (Speg.) Y. Ito: Ar. braun (!); St hyalinweiß. — Uruguay (Tacuarembö). Die ersten 3 var. sind nur aus Uruguay (Gebiet von Montevideo) berichtet. Eine interessant und schön variierende Art. Frailea schilinzkyana (Hge. jr.) Br. & R. E. breitkugelig, sprossend und rasenbildend, Einzelköpfe bis ca. 4 cm 0, hellgrün; W. in 10—13 Reihen, sechsseitig bis rundlich, ca. 1,5 mm h.; Ar. lanzettlich ; St. (10—) 12—14, angedrückt bis + abstehend, 2—3 mm lg., dünn, schwärzlich; Bl. bis 3,5 cm lg., selten öffnend, dann ziemlich groß; R. und Ov. grün, weißwollig mit braunen Bst., Seh. bräunlich; Sep. außen rötlich; Pet. schwefelgelb; Fr. 5 mm 0; S.kastanienbraun, kappenförmig. — Argentinien (Misiones), Paraguay (Rio Paraguari). (Abb. 123: 17.)
Frailea — Gymnanthocereus 161 Frailea uhligiana Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 6. 1963. K. einzeln, im Freien auch in Kultur rotbraun bis rot überlaufen, in Glashauskultur allmählich vergrünend, bis ca. 3,5 cm 0, 2,5 cm h.; Ri. bis ca. 25, nicht in W. aufgelöst, sondern nur anfangs durch schwache Querfurchung leicht warzenhöckrig, später ausflachend und nur noch angedeutete Hck.- Flächen, bis 5 mm br.; Ar. fast kahl, sehr gering braunfilzig; Rst. 4—5 Paare, anfangs hellbraun, sehr fein, Fuß dunkler, ca. 2 mm lg.; Mst. 0; Knospe hell bräunlich-wollig; Bl. gelb, 3 cm 0; S. schwärzlich, runde Kappenform mit Rand. — Bolivien (San Jose). (Abb. 122.) Glandulicactus Backbg. (213) Ein schon von Britton und Rose wie auch von Hester als eigenes Genus angesehene Artengruppe mit typischen Merkmalen: die stark gehöckerten Rippen haben Langareolen, Blütensitz zum Körper hin, die Drüsen mehr nach dem Stachelbündel zu; die Hauptstacheln sind relativ lang und bunt, die Blüten ziemlich klein, sehr kurzröhrig, die Perigon- blätter halbtrichterig aufgerichtet; die schwarzen Samen sind seitlich zusammengedrückt und ± nie- renförmig gebogen; die fleischige Frucht ist eßbar. Bekannt sind 2 Arten. — Verbreitung: USA (Westtexas) bis Mittelmexiko. [P.] Glandulicactus crassihamatus (Web.) Backbg. K. + rundlich, bläulichgrün, einzeln; Ri. ca. 13, + tief gehöckert; Ar. bis 1 cm lg., 8 mm br., reichlich befilzt, Drüsen nahe dem St.-Bündel; Rst. 8, bis 2cm lg.; Mst. anfangs 1, später bis 5, derb pfriemlich, der Haupt-St. bis 3 cm lg., vorgestreckt, hakig; St. + rot, an der Spitze heller bzw. fleckig; Bl. nur halboffen, 2 cm lg., purpurn, heller gesäumt. — Mexiko (Querétaro). Glandulicactus uncinatus (Gal.) Backbg. (T.) K. länglich, mit spindelförmiger Wz., bis ca. 20 cm h.; Ri. meist ca. 13, tief gebuchtet; Ar. mit typischen Glandeln, groß, flach, gelb, mit gelbem Haarring; Rst. 7—8, 2,5—5 cm lg., obere abgeflacht, strohgelb, untere rund, hakig, rot; Mst. bis 4, 3 obere bis 2,5 cm lg., kräftig, der unterste sehr lang, bis über 9 cm lg., abgeflacht, unten meist strohfarben, oben rötlich, gehakt; Bl. bis 2,5 cm lg., halboffen, bräunlich purpurn; Fr. ovoid, bis 2,5 cm lg.; S. zusammengedrückt, gekrümmt, glänzend, bis 1,4 mm lg. — Mexiko (Chihuahua bis San Luis P.). v. wrightii (Eng.) Backbg. hat noch längeren Hauptst., bis 15 cm lg., nur 1 Mst., die Bl. bis 3,5 cm lg., dunkelpurpurn. — USA (Texas) bis Nordmexiko (Chihuahua). (Abb. 124.) Grusonia F. Reiche. (9) Als hierher gehörend können nur diejenigen den Arten des Genus Cylindropuntia ähnelnden Pflanzen angesehen werden, die, wie der Typus der Gattung, durchlaufende Rippen haben, die Scheiden an den Stacheln reduziert, Glochiden bis auf die jüngsten Areolen und die der Frucht fehlend; die Blüten müssen echt scheitelständig entstehen, zumindest Einzelblüten, die beim Typus des Genus aus der Achse hervorgebracht werden und nur dann kurz darunter, wenn der Achsenscheitel bereits durch eine andere Blüte besetzt ist. Untersuchungen, ob wirklich alle hierunter genannten Spezies als Gru- sonia-Arten anzusehen sind, stehen noch aus, G. hamiltonii Gates ist bisher nicht vollgültig beschrieben, und da bei ihr die Blüten mehr um das Triebende als in demselben entstehen, besteht die Möglichkeit, daß diese Pflanze besser zu Cylindropuntia gestellt wird, wenn auch die Rippen mäßig gehöckert glatt durchlaufen. Bisher werden 3 Arten unter diesem Genus geführt. — Verbreitung: Mexiko (Coahuila und Niederkalifornien) [Gut- wüchsig]. Grusonia bradtiana (Coult.) Br. & R. (T.) K. zylindrisch, große Kolonien bildend, bis 2 m br.; Tr. hellgrün, gegliedert, bis 7 cm 0; Ri. 8—10, niedrig, schwach höckrig; Ar. bis 1,5 cm entfernt; Gl. nur in blühenden Ar.; B. 8 mm lg.; St. 15—25, gelblichbraun, bald weiß, bis 3 cm lg., scheidenlos; Bl. bis 4 cm 0, gelb; Ov. mit borstenartigen St., weißer Wolle und Gl.; Fr. ellipsoid, tief genabelt. — Mexiko (Coahuila). (Abb. 125.) Grusonia (?) hamiltonii Gates (bisher ohne lateinische Diagnose) K. locker verzweigt, oft liegend; Ri. glatt durchlaufend, schwach höckrig, ca. 8; St. anfangs 2—3, kurz, später ca. 12, dünn, 1—2 mittlere, abwärts gerichtet, bis 1,5 cm lg., + zusammengedrückt, Basis rosa; Bl. um den Scheitel, gelb bis weiß, Peri- gonblätter zugespitzt; Fr. ? — Mexiko (Niederkalifornien, Hamilton Ranch). Grusonia (?) santamaria Baxt. K. zylindrisch, bis 60 cm h.; Tr. bis 3,75 cm 0; Ri. 8—9, leicht spiralig; St. ca. 20, 8—12 cm lg., purpurrötlich, nur gelegentlich mit einer kurzen Scheide; Bl. innen weiß, mit rosenroter Mittelader, am zweiten Tag ganz hellrosa; Stbf. grün; Gr. weiß; Ov. mit Stachelborsten, Wolle und GL, 2,5 cm lg., 1,2 cm 0. — Mexiko (Niederkalifornien, Insel Magdalena, über der südlichen Santa-Maria- Bucht). Gymnantha Y. Ito (1957): Weingartia Werd. (1937) Gymnanthocereus Backbg.: Seticereus Backbg.
162 Gymnocactus Gymnocactus Backbg. (203) Eine sehr einheitlich charakterisierte Artengruppe mit meist feinerer, überwiegend heller Bestachlung und ziemlich zierlichen Warzenhöckern, der Rippenverlauf aber deutlich erkennbar, der Scheitel auffälliger hellwollig. Die nur mäßig großen Blüten sind überwiegend purpurn getönt, sonst rosa oder weiß. Kennzeichnend ist das nackte Ovarium und die ebenso nackte Frucht. Die Samen sind wohl immer mattschwarz. Typisch ist auch eine + deutlich ausgebildete, z. T. kurz-furchenartige Lang- areole, aus der die Blüten erscheinen. F. Buxbaum trennte die Arten mit Halsrübenwurzel ab und stellte dafür die Gattung Rapicactus F. Buxb. & Oehme auf; sie ist jedoch nicht berechtigt, denn ähnliche Wurzeln gibt es auch bei anderen Gattungen, wie Weingartia, Neochilenia oder Neoporteria, und in den Blütenmerkmalen bestehen keine trennenden Unterschiede. Gymnocactus nahe verwandt ist das Genus Turbinicarpus, mit ebenfalls nackten Blüten und Früchten, die Körper aber durchweg wesentlich kleiner, die Bestachlung weicher, die Stacheln fallen meist bald ab, und die Früchte haben einen winzigen Deckel. Bisher wurden von Gymnocactus 10 Arten beschrieben. — Verbreitung: Von Nordostmexiko bis Zacatecas und Hidalgo. [®.; die Arten mit Rübenwurzeln: p.j. Gymnocactus beguinii (Web.) Backbg. K. einzeln, später länglich, blaugrün, bis 15 cm h., bis ca. 8 cm 0; Ri. warzig geteilt nach Bz. 13: 21; Ar. anfangs stärker weißwollig; Rst. meist 12, bis 17mm lg. oder kürzer; Mst. 1, bis ca. 3cm lg.; St. glasig weiß, die mittleren + weit herab dunkelbraun bis schwarz, verhältnismäßig kräftig; Bl. bis 3,5 cm lg., + violett bis innen bräunlich. — Mexiko (Coahuila, Zacatecas). v. senilis (Hort.): hat längere und feinere Rst. und Mst., bei diesen die dunkle Tönung weniger weit herabreichend; z. T. bis 3 Mst. v. smithii (Mühlpfrdt.) Backbg. unterscheidet sich durch 4 derbere Mst. sowie bis ca. 25 Rst., die mittleren meist etwas kürzer als beim Typus der Art. — Mexiko (San Luis Potosi). Gymnocactus conothelos (Reg. & Klein) Backbg.: Thelocactus conothelos (Reg. & Klein) Knuth Gymnocactus gielsdorfianus (Werd.) Backbg. K. kugelig, einzeln bzw. nur selten sprossend, matt gelblich bis blaugrau-grün; W. kegel- bis pyramidenförmig, spiralig gestellt; Ar. nur mit kurzem Furchenfortsatz; Rst. 6—8, dünnpfriemlich, + gebogen bis ca. 2 cm lg., anfangs dunkelbraun mit schwärzlicher Spitze, verkalkend; Mst. meist 0; Bl. bis ca. 2,5cm lg., weiß. — Mexiko (Tamaulipas, Jaumave). Gymnocactus horripilus (Lem.) Backbg. K. stärker sprossend, gruppenbildend, Einzelkopf rundlich, + bläulichgrün, bis 9 cm h. und 0; W. + pyramidisch, nach Bz. 8:13 gestellt, kaum 1 cm h.; Rst. 9—12 (—16), bis 15 mm lg. oder etwas mehr; Mst. 1, auch fehlend, etwas länger; St. alle anfangs gelblichweiß, oben rötlichbraun, dann weiß, dunkelspitzig; Bl. bis 3 cm lg., purpurn. — Mexiko (Hidalgo, Barranca Meztitlan). Gymnocactus knuthianus (Böd.) Backbg. K. klein, rundlich, auch sprossend, einzelne bis 6 cm 0, glänzend dunkel-laubgrün; W. in 20 oder mehr Reihen, spiralig gestellt; Ar. nur wenn blühbar mehr wollig; Rst. 18—20, 8 mm lg., weiß, dünn, anfangs mit gelblichem Fuß; Mst. 1, bis 1cm lg., kaum stärker, auch dunkel-spitzig; Bl. 2,5 cm lg., hell lilarosa; Fr. ovoid, glänzendgrün bis braun. — Mexiko (San Luis Potosf, Villar). Gymnocactus mandragora (Fric) Backbg. K. einzeln, kugelig, mit Halsrüben-Wz., Kopf bis ca. 6 cm 0, graugrün; W. dicht gestellt, + vierkantig; Ar. anfangs weiß; Rst. ca. 12, strahlend, pfriemlich, weiß; Mst. meist 2, hyalinweiß, braunspitzig, ca. 2 cm lg., oft außerdem noch 2 weitere dünnere St.; Bl. 2 cm lg., 2,5cm 0, weiß, mit feinem rosa Rückenstreifen. — Mexiko. Gymnocactus saueri (Böd.) Backbg. (T.) K. einzeln, gedrückt-rund, bis 4 cm h., bis ca. 6 cm 0, blaugrün; Scheitel stark weißwollig; W. in 13 Reihen, flach kegelig, ca. 5 mm h.; Rst. 12—14, bis 1,5 cm lg., nadelig, glasig weiß, die oberen dunkelspitzig; Mst. 1, aufwärts gebogen, bis 2 cm lg., schwarzbraun mit hellerer Basis; Bl. 1,5 cm lg., 2 cm 0, weiß, auch mit zartrosa Mitte. — Mexiko (Tamaulipas, bei S. Vicente). Gymnocactus saussieri (Web.) Backbg.: Thelocactus saussieri (Web.) Berg. Gymnocactus subterraneus (Backbg.) Backbg. K. etwas länglich, mit + langhalsiger Rüben-Wz., Einzelköpfe + keulig, bis ca. 5 cm lg. (gepfropft länger), bis ca. 3 cm 0, blattgrün; Ar. anfangs stark weißwollig; Rst. ca. 16, bis 6 mm lg., weiß, strahlend; Mst. 2, einer aufwärts gerichtet, bis 2 cm lg., schwärzlich-grau, sowie einige über 3 cm lg. Borsten-St., weiß, + anliegend; Bl. ca. 3 cm 0, rosaviolett. — Mexiko (Tamaulipas). Gymnocactus valdezianus (Moll.) Backbg. („Die Cactaceae", V: 2863. 1961). K. zwergig, mit Rüben-Wz., Einzelkopf (selten sprossend) bis ca. 2,5 cm 0, Scheitel weißwollig; W. in 13 Reihen, spiralig, mattglänzend blaugrün, winzig; St. ca. 30, bis 2 mm lg., + haarförmig und gefiedert, anliegend; Bl. bis 2 cm lg., violettrosa. — Mexiko (Coahuila, bei Saltillo).
Gymnocactus — Gymnocalycium 163 Ich stelle die Art hierher, weil sie nicht die typischen Beilhöcker der Pelecyphora hat. v. albiflorus (Pazout) Backbg. n. comb. (Pelecyphora valdeziana v. albiflora Pazout, Kaktusy, 129. 1960) hat weiße Bl. Gymnocactus viereckii (Werd.) Backbg. K. einzeln oder sprossend, bis 7 cm 0, bläulich mattgrün, rundlich; Scheitel dicht weißwollig; W. fast ganz durchgehend, in ca. 15—18 Reihen, ca. 6 mm h.; Rst. ca. 20, 1 cm lg., strahlend, nadelig, weiß; Mst. 4, über Kreuz, über 2 cm lg. werdend, obere Hälfte braun, schwarzspitzig, unten weiß, ferner zuweilen 1—3 etwas kürzere und feinere Beistacheln; Bl. ca. 2 cm lg., zart violettrosa. — Mexiko (Tamaulipas). (Abb. 126.) Gymnocactus ysabelae (K. Schlange) Backbg. K. gedrückt-rund, bis ca. 6 cm h., 7—9 cm 0; Scheitel wollig; W. in ca. 20 Reihen, 5 mm h., unten vierkantig; Rst. 16—20, bis 7 mm lg., weiß, Spitze gelblichbraun, Fuß gelblich; Mst. 1, kräftiger, aufwärts gebogen, bis 9 mm lg., oben bläulich- bis bräunlich-schwarz, unten weiß, oder fast ganz dunkel; Bl. 1cm lg., 0,75 cm 0, elfenbeinweiß, Grund grünlich. — Mexiko (San Luis Potosi, Rancho El Vergel). v. brevispinus (K. Schlange) Backbg. : W. kürzer, weniger kräftig; St. kürzer und kaum verflochten. Gymnocalycium Pfeiff. (116) Eine schon früh (1845) vom Sammelbegriff „Echino- cactus" abgetrennte Gattung, in der Zeit der Sammelgattungen darin einbezogen und erst von Britton und Rose wieder anerkannt. Das Genus gehört zu den größten südamerikanischen Kugelkakteen- Gattungen, die Arten sehr verschieden in der Größe, z. T. winzig, andere wieder ziemlich groß, die Rippen meist + gehöckert. Auch die Blütengröße ist verschieden, von ziemlich klein und mehr glockig- trichterig bis teilweise ansehnlich groß und trichterig. Vaupel schilderte in Zeitschrift f. Sukkulen- tenkunde, 116. 1923, mit einer Längsschnittdarstellung die eigenartigen Röhren- und Fruchtknoten- Verhältnisse beim G. damsii; man kann danach von einer Ovarium-Röhre sprechen. Aber diese ist nicht überall gleich lang, z. T. sogar recht kurz, so daß auch darin deutlich eine Reduktionslinie zu erkennen ist. Einheitliches Merkmal der ganzen Gattung sind die kahlen Blüten mit ihren deutlichen Schuppen. Die Früchte sind ebenfalls beschuppt, ± länglich bis ziemlich lang — bei der stärker reduzierten Blütengestalt der „Lafaldensia" entsprechend kürzer —‚ und oft sind sie schön blau bereift, die Tönung z. T. recht verschieden. Die Samen sind in Gestalt und Farbe unterschiedlich: kleiner oder größer, + mattschwarz oder braun, mit oder ohne größeren Nabelwulst, in einem Falle mit korkähnlicher Testa. B. Schütz, Brunn, hat es in „Friciana Rada I" — Zpráv. C. 1, 3. 1962, unternommen, die einzelnen Arten unter die Frieschen „Untergruppen nach Art der Samen" (Kreuzinger, „Verzeichnis", 13. 1935) Ovatisemineae, Macrosemineae, Trichosemineae, Microsemineae und Muscosemineae aufzugliedern. Mangels eines deutschen Textes kann man nur sagen: dies ist eine Erleichterung für die Bestimmung, wenn... Samen vorliegen, aber nicht mehr, falls — was ich aus dem tschechischen Text nicht ersehen kann — man daraus etwa feste systematische Gliederungsbegriffe herleiten wollte. Das müßte dann in der ganzen Familie geschehen. Bei Thrixantho- cereus müßten dann z. B. die 3 Arten in 2 Gruppen aufgeteilt werden: 2 mit Samen, die fast denen von Astrophytum ähneln, und eine Art mit harten, schwarzen, runden Samen. Eine solche Untergliederung würde also zu weit führen. Auch sonst erwiesen sich die Samen für die systematische Wertung als unzulänglich. Ich habe daher die Gliederung auf die schon eingangs erwähnten Gedankengänge bzw. die Merkmale der Pflanzen selbst abgestellt, die stets eher als Samen zur Verfügung stehen und für Aufschlüsselung und Bestimmung wichtiger, weil einheitlich, sind. Daher ist also die nachstehende Reihengliederung zweckmäßiger. Beschrieben wurden bisher ungefähr 79 Arten (einige weitere noch unbeschrieben bzw. nur Namen), viele davon auf eigenen Wurzeln gut- wüchsig; aber im allgemeinen führt die Pfropfung zu flotterem Wuchs und reicherer Blüte. Das Areal der Gattung ist eines der größten unter den kugeligen Gattungen, besonders in der Nord-Süd-Ausdehnung. — Verbreitung: Bolivien, Paraguay, Südbrasilien, Uruguay und Argentinien, von der Nord grenze bis weit nach Süden. [®„ P.] Mehrere Arten sind stärker bis extrem variabel. G. Frank hat solche Abänderungen z. B. in Kakt. u. a. Sukk. 15: 6, 116—117. 1964 mit Abbildungen bei G. spegazzinii aufgezeigt. Hier handelt es sich aber wenigstens noch um ziemlich gleichartige Rippen und ähnlich verlaufende Stachelkrümmung, unter stärkerem Variieren der Stachellänge. Weit schwieriger wird das Beschreibungsproblem bei so extrem stark abändernden Arten wie z. B. G. hybo- pleurum, ochoterenai, mazanense u. a., wie die Abbildungen der beiden ersteren erkennen lassen. Hier muß man schon einen ganzen Import gesehen haben, um die Variationsbreite richtig zu beurteilen, und dann die Hauptvariationstypen als var. beschreiben, zwischen denen gegebenenfalls Übergänge zu denken sind. Anders erhält man von der durch die Natur geschaffenen Variationsbreite kein annähernd richtiges Bild. Das hier Gesagte geht am deutlichsten aus der Situation bei Tephrocactus articulatus hervor, von dessen Abänderungen die var.-Namen ein vollständiges Bild ergeben, während die amerikanische Methode, die alle var. fortfallen läßt, nur
164 Gymnocalycium einen Namen führt (in diesem Falle sogar noch unter der falschen Bezeichnung Opuntia glomerata) und daher weder eine Vorstellung von der Variationsbreite noch eine Verständigung über die einzelnen Stufen derselben zuläßt. Schon Spegazzini erkannte dies bei gewissen argentinischen Arten und wies richtig darauf hin, daß hier ein Zuviel besser ist als ein Zuwenig, weil Beschreibungen ja nun einmal dazu da sind, das Naturgeschaffene unserem Wissen ausreichend zu übermitteln. Leider variieren außerdem noch zuweilen die Blütenfarben, und das nicht nur bei Gymnocalycium (z. B. G. bal- dianum, oenanthemum, mihanovichii usw.), sondern auch vor allem bei einigen anderen südamerikanischen Arten, kaum erfaßbar z. B. bei Lobivia fama- timensis. Da nützt in den Beschreibungen selbst die Angabe einer Farbenfibelposition nur wenig, eher schon eine sorgfältig formulierte allgemeinverständliche Angabe, da ja Farbenfibeln nur relativ wenigen zur Verfügung stehen. Voraussetzung ist auch, daß. man jeweils die Färb-Variationsbreite genau kennt, und nicht nur der Blüten, sondern (z. B. bei Copiapoa) auch die der Stacheln, der Schöpfe usw. Wichtiger als eine genormte Farbangabe — die genau anzugeben zuweilen schwerhält — ist, wenigstens auf die Variationsbreite kurz hinzuweisen. Sonst könnte es leicht zu „Neuheiten" kommen, die keine sind. Aber dieses Problem wird sich vielleicht niemals ganz befriedigend lösen lassen. Folgende Reihenteilung, durch Zahlen hinter den Namen gekennzeichnet, wird das Auffinden der gesuchten Arten erleichtern: 1: Lafaldensia Backbg.: Kleinköpfige, reich sprossende Pflanzen; Blüten scheitelnah, kleiner 2: Hybogona Backbg.: Größere bis ziemlich große Pflanzen, mit + scheitelnahen Trichterblüten 3: Schickendantziana Backbg.: Größere bis mittelgroße Pflanzen; Blüten mit schlankerer und oft gebogener Ov.-Röhre, auch tiefer hinab noch erscheinend; Frucht + spindelförmig Gymnocalycium albispinum Backbg. (1) K. klein, sprossend, kugelige bis etwas längliche Köpfe; Ri. ca. 14, nur 4 mm br.; Ar. genähert; St. borstenartig fein, weiß, ca. 25, bis 1 cm lg., die mittleren schwer unterscheidbar, mit bräunlichem Fuß; Bl. bis 3 cm 0, zart lilarosa, radförmig; Fr. länglich-kugelig. — Nordargentinien (Cördoba). Gymnocalycium andreae (Böd.) Backbg. (2) K. kugelig, mäßig groß, sprossend, dunkel-bläulichgrün, oft bronzefarben überhaucht, bis ca. 5 cm 0; Ri. 8, flachrund, bis 1,5 cm br.; Rst. 7, angelegt, manchmal nur 5, mattweiß, am Grunde bräunlich; Mst. 1—3, gleich lang oder etwas kürzer, rauh, anfangs schwarz bräunlich; Bl. bis 4,5 cm 0, schwefelgelb; Fr. wenig verlängert, bläulich-grün. — Argentinien (Cördoba). v. grandiflomm Krainz & Andreae: E. kräftiger; Ri. 11; längere und meist gekrümmte St.; Knospe rund (Typus der Art: zylindrisch); Bl. vormittags öffnend (Typus der Art: nachmittags), größer. v. svecianum Pazout: St. kurz; Bl. kleiner als beim Typus der Art, außen bräunlich, innen glänzend weiß; R. kurz. Eine echte var. dieser Art? Gymnocalycium anisitsii (K. Sch.) Br. & R. (3) K. später stärker länglich, bis über 10 cm lg., laubgrün; Ri. 11, warzige Kinn-Hck.; Ar. elliptisch; St. 5—7, (—9) undeutlich geschieden, matt weißlich, etwas kantig, oben dunkler; Bl. bis 4 cm lg., an größeren Pflanzen zahlreich, weiß; Fr. 2,5 cm lg., 1 cm 0, rot. — Paraguay (Rio Tigatiyami). Gymnocalycium antherostele Ritt, ist ein unbeschriebener Name. Gymnocalycium axtigas Hert. (2) K. meist + kugelig, zuerst flach, bis 8 cm 0, bis 3 cm h., dunkelgrün; Ri. 6—8—10; Hck. hexa- edrisch; St. 3—5 (—6), bis 2 cm lg.; Bl. 5 cm lg. und br., eingeschlechtig, zitronengelb. — Uruguay (Blanquillo). Ähnelt im Wuchs G. uruguayense (Ar.) Br. & R. Gymnocalycium asterium Y. Ito (2) K. flachrund, z. T. Mitte gehoben, bis ca. 10 cm 0, graubraungrün; Ri. 7—11, wenig hervortretend; Hck. schwach kinnartig; St. 3—5, etwas abstehend, zuerst dunkel; Bl. 6—6,5 cm lg., ziemlich breit- trichterig, weiß; Fr. zylindrisch, etwas bereift. — Argentinien (Cördoba). Erster Name der Art war Gymnocalycium Stellatum (Speg.) Speg., auf einem Homonym begründet, v. minimum (Paz.) Paz. (G. stellatum minimum Paz., Kaktusy, 132. 1960) ist kleiner, nur bis 6 cm 0. v. paucispinum Backbg. n. v. Differt a typo corpore cinereo- vel fuscato-oliva- ceo; costis valde depressis, 10—11, planioribus, paulum mentosis; aculeis 3, in statu umido atro- fuscatis ad nigris; flore 2 cm longo, 3,2 cm 0, fauce rubra; fructu griseo-olivaceo, ad 3,5 cm longo, squarais latis, margine claro; seminibus fuscis, nitidis, 0,6 mm longis. K. sehr flach, zur Wurzel hin konisch verjüngt wie der Typus der Art, aber noch platter; Ri. 10—11, sehr flach, nur schwach gehöckert, mit seichter, kurzer Querfurche; St. regelmäßig 3, dunkel bis schwärzlich, wenn jung oder feucht; Bl. 2 cm lg., 3,2 cm 0, weißlich, Schlund weinrot; Stbf. krem; Fr. grauoliv, bis 3,5 cm lg., mit breiten, hellrandigen Sch.; S. glänzend braun, mit schmalem, länglichem Nabel, dieser mit wulstigem Rand (Koll. Uhlig und Backeberg, U2171; von Fechser gesammelt). (Abb. 127.)
Gymnocalycium 165 Gymnocalycium baldianum (Speg.) Speg. (2) K. gedrückt-kugelig, mit derberem Wz.-Teil, bis 7 cm 0, dunkel graublau-grün; Ri. 9—11, anfangs weniger, später deutlicher höckrig; St. alle randständig, 5—7, rosagrau bis horngrau oder aschgrau, + anliegend bzw. seitlich gerichtet, anfangs unten etwas dunkler; Bl. heller oder dunkler rot, variabel bis fast blutrot. — Argentinien (Catamarca). Gymnocalycium bicolor Schütz — triciana ftada 1:7, 2—3.1962(2) K. kugelig, dunkelgrün, bis 15 cm 0; Ri. bis ca. 17, über den Ar. stark quergebuchtet und um dieselben mit nasenähnlichem Vorsprung gehöckert; Ar. ca. 2 cm entfernt, 6 mm lg., nur anfangs stärker wollig; Rst. 11, bis 2,5 cm lg., etwas zurückgebogen; Mst. 1, kaum länger; St. reifig, feucht bräunlich, obere Rst. weiß, untere und der Mst. blaugrau; Bl. 4 cm lg., 4,5 cm 0, weiß; S. mattschwarz, 5 mm gr. — Argentinien (Cördoba). Gymnocalycium bodenbenderianum (Hoss.) Berg. (2) K. ganz dem von G. asterium ähnelnd, fast scheibenartig flach, bis ca. 8 cm 0, bräunlich-graugrün; Ri. 11—14, niedrig, breit, gerundet; Hck. über scharfer Querfurche vorspringend, nicht hoch; St. 3—5, derb, zuerst schwarz-, später graubraun, ca. 1 cm lg., + zurückgebogen; Bl. ca. 3,5 cm lg., verwaschen rosa, nur mäßig breit öffnend; Fr. ziemlich kurz. — Argentinien (Cördoba; La Rioja). Gymnocalycium brachyanthum (Gurke) Br. & R. kann eine Form des G. monvillei (Lem.) Br. & R. gewesen sein, nicht wiedergefunden. K. bis 18 cm 0, bis 7 cm h.; St. bis 7, gelblich, ohne Mst., bis 2,5 cm lg.; Bl. bis 5 cm lg., glockig, weiß bis rosa. — Nordargentinien (Paraguay?). Gymnocalycium brachypetalum Speg. (2) K. bis 10 cm lg., 7 cm 0, bläulich-dunkelgrün; Ri. 13, mit Kinn-Hck.; Ar. elliptisch; St. 5—7, bis 2,5 cm lg., steif-pfriemlich, anfangs gelblich; Mst. 0; Bl. 5,5 cm lg., weiß; R. bläulichgrün. — Argentinien (Rio Negro, bei Carmen de Patagones). Von G. gibbosum und G. chubutense durch nur 2 cm lg. Pet. unterschieden. Gymnocalycium bruchii (Speg.) Hoss. (1) K. klein, bis 3,5 cm h., bis 6 cm 0, grün, stark sprossend und polsterbildend, sehr variabel; Ri. ca. 12; Hck. klein, kinnlos; St. dünn, borstig fein, z. T. bräunlicher Fuß, bis ca. 10; Mst. 0—3, z. T. bräunlich; Bl. zierlich bis + glockig-trichterig oder etwas breiter, 3,5 (—5) cm lg., zart bis kräftiger rosa, z. T. dunklerer Mittelstreifen; Fr. fast kugelig. — Argentinien (Cördoba). Ändert stark ab. Ob einige der unter „G. lafaldense" beschriebenen Formen, etwas variabel in der Körpergröße und der Bestachlung und z. T. mit dunklerem Blütenschlund, berechtigt sind, steht mangels Kenntnis aller Übergänge dahin, v. (f.) enorme (Oehme): K. später große Polster bildend, Einzelköpfe bis ca. 5 cm 0 (oder etwas mehr ?); Mst. vereinzelt 1; Bl. bis 5,5 cm lg. und br. Eine ähnlich große Form nannte Oehme f. evol- vens: Mst. später entwickelt, bis 3, elfenbeinfarben mit bräunlicher Basis; Bl. bis 4 cm lg. und br. Die Bl. können außen auch ± leicht rosa angehaucht sein. Ich sah bis etwas über 20 cm 0 große Gruppen, deren größere Köpfe die Vermutung aufkommen lassen könnten, daß es sich um Bastarde handelt. Stärker durch die eigenartige Blütenform unterschieden ist: v. hossei Backbg.: K. klein, die flattrig gestellten Pet. mit z.T. länger bis ziemlich lang ausgezogener Spitze. Gymnocalycium calochlorum (Böd.) Y. Ito (2) K. polsterbildend, Einzelköpfe gedrückt-rund, bis ca. 6 cm 0, bis 4 cm h.; Ri. ca. 11, höckrig; Rst. bis 9, bis 9 mm lg., rauh, angelegt, + gebogen; Mst. 0; Bl. bis 6 cm lg., blaßrosa, nur mäßig breit und nicht umbiegend geöffnet; R. heller grün. — Argentinien. v. proliferum (Backbg.) Backbg. unterscheidet sich durch etwas größeren K., dunklere, längere und blau bereifte Ri.; Pet. viel länger, Bl. breit öffnend und Saum zurückgebogen, bräunlichweiß über rosa bis reinweiß und oft mit rosa Schlund. Gymnocalycium capillaense (Schick) Backbg. (2) K. breitkugelig, sprossend, bis ca. 9 cm h. und 0, bläulichgrün; Ri. bis ca. 13, flach, mäßig kinn- höckrig; Rst. 5, bis 1,2 cm lg., gelblich weiß; Mst. 0; Bl. bis 7 cm lg., bis 6 cm 0, zart rosaweiß; Fr. hellblau bereift, etwas keulig. — Argentinien (Cördoba). Gymnocalycium cardenasianum Ritt. — „Taxon", XIII: 4, 144. 1964 (2) K. kugelig, graublau-grün; Ri. ca. 8; St. anfangs 3—5, mittlere zuerst fehlend, sehr ^variabel in der Färbung, schwärzlich bis hellbraun, hornfarben und noch heller, ziemlich lang werdend; Rst. 3—6, bis 6 cm lg.; Mst. später meist 1—2, bis 8 cm lg.; Bl. rosa bis weiß (mit grünlichem Schlund), 5 cm lg., bis 8—9 cm 0; R. nur 1 cm lg.; Fr. hellbraun, ca. 8 mm lg., ziemlich trocken. — Bolivien (Prov. Mendez, Dept. Tarija, Carrizal) (FR 88). Gymnocalycium castellanosii Backbg. (2) K. einzeln, samtig matt blaugrün, bis 15 cm h., 10 cm 0; Ri. 10—12, rundlichhöckrig, breiter; Ar. anfangs dick gelblich- dann weißfilzig; Rst. 5—7, abstehend und ± gebogen; Mst. (0—) 1; St. alle kräftig, bis 2,5 cm lg., weiß, dunkelspitzig; Bl. 4,5cm groß, glockig-trichterig, weiß mit rosa Schein. — Argentinien (Cördoba).
166 Gymnocalycium Gymnocalycium centeterium sensu Hoss. war ein irrtümlicher Name für G. valnicekianum Jajö. Gymnocalycium chiquitanum Card. — „Cactus", 18:78, 95—96.1963(2) K. flachrund, 2—4 cm h., 6—9 cm 0, graugrün, auch rötlich überlaufen; B. 6—7, 5 mm h., 2,5 cm br., höckrig; Ar. bis 2 cm entfernt, grau, elliptisch; Rst. bis 6, anliegend, ± gebogen, 1,5—2,3 cm lg.; Mst. 0—1, 1,8 cm lg., derbnadelig, grau, braun- spitzig; Bl. bis 6 cm lg., trichterig; B. 2,5 cm lg., hell purpur-lila, Seh. weißrandig (auch am Ov.); Ov. dunkel-purpurn; Sep. rosabraun; Pet. lilarosa, 2,5 cm lg., 6 mm br.; Stbf. purpurn; Stbb. gelb; Gr. 2,2 cm lg., purpurn; N. 8, gelb; Schlund hell- magenta; Fr. elliptisch, 2 cm lg., bläulich, später purpurn; S. 1 mm gr., hellbraun, Testa körnig. — Bolivien (Santa Cruz, San Jose, 600 m). (Abb. 128.) Gymnocalycium chubutense (Speg.) Speg. (2) K. einzeln, breitrund, bis 15 cm br., bis 10 cm h., aschgraugrün; Bi. ca. 15, breit; Ar. länglich, mit rundlichem Hck.-Wulst darunter; Bst. 5—7, dick, steif, abstehend, bis 4 cm lg., kreidig schwarzgrau, z. T. etwas gedrückt, Fuß nicht verdickt; Bl. bis 8.5 cm lg., ca. 4 cm (oder mehr) br., rein weiß. — Argentinien (Chubut). Gymnocalycium comarapense Backbg., unbeschrieben, ist eine zahlreich-rippige, große, kugelige Art mit 8—9 verflochtenen längeren Bst. und abstehenden noch längeren einzelnen Mst.; Ar. ziemlich starkfilzig; Bl. glockig, weiß, rosa Schlund. — Bolivien (Comarapa). Wird von Cardenas als Form von G. zegarrae angesehen. Gymnocalycium damsii (K. Soh.) Br. & K. (3) E. einzeln, hell- bis dunkelgrün, flachkugelig; Bi. bis ca. 10, ziemlich breit, mit kurzen, scharfen Querkerben; Hck. vorgezogen; St. undeutlich getrennt, 2—8, bis 1,2 cm lg., weißlich, oben und unten + dunkler braun, bald grau; Bl. bis 6,5 cm lg., 5 cm 0, wei ß, im Grunde weinrot, dicht länglich-dachziegelig beschuppt; Stbb. grau; Fr. schlankzylindrisch, rot, 2.6 cm lg. — Nordparaguay. Die Art variiert nach neueren Funden bzw. Beobachtungen nahezu ebenso stark wie G. mihano- vichii. Die Samen sind knapp 1 mm gr. v. contrispinum Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 6. 1963: Bi. mit schwächeren Kinnvorsprüngen als beim Typus der Art, ohne deutliche Querwulste wie bei der folgenden var., Querkerben über den Ar. scharf, nach oben und unten abgeflacht; Bst. fast stets 7, 0,6—2 cm lg., die oberen die längsten; Mst. 1, bis ca. 2 cm lg.; St. alle + hornfarben- bräunlich; Bl. (auch im Grunde) weiß; Sep. schmallang, zugespitzt grün, oben mit rotem Punkt wie die länglichen Seh.; B. 2,5 cm lg., sehr dünn. — Bolivien (Gebiet von Roboré). (Abb. 129 oben.) v. rotundulum Backbg. — 1. c: Bi. flach, breitrundlich, ohne deutliche Querwulste, nur Schwellungen, unten zunehmend + rötlich getönt, Querkerben mäßig abgeflacht, seicht, keine deutlichen Hck.- oder Kinnvorsprünge; Bst. ca. 7, 6—12 mm lg.; Mst. 0; Bl. ca. 3,2 cm h., 3 cm 0, weiß; Sep. grün, breitlinear; B. 2 cm lg., 4 mm 0, mit länglichen Seh.; Schlund weiß; Gr. herausragend; N. lang, weiß. — Bolivien (Roboré). (Abb. 129 unten.) v. torulosum Backbg. — 1. c.: Ri. ziemlich scharfkantig, keine rundlichen Hck., sondern warzenartige Vorsprünge, Querkerbung seicht, ohne Abflachung, leichte, nicht getönte aber deutliche Querwulste; Bst. meist 5; Mst. 0—1 (selten), bräunlich; Bl. weiß, auch im Schlund, 3 cm lg., 3,5 cm 0; Sep. oben rundlich und breiter als unten, oliv-rötlich, hellrandig; B. 1,7 cm lg., ca. 5 mm 0, Seh. querrundlich; Gr. ziemlich kurz. — S. rund, korkartige Testa, gelbbraun, unregelmäßig schwachwarzig, 0,8 mm gr. — Bolivien (San Jose). (Abb. 130.) Bisher einzigartige Samentesta (wohl bei der Art und allen var. so), ein Beweis, wie ungeeignet Samen für eine systematische Gliederung sind (s. auch bei Parodia und Thrixanthocereus). v. tueavocense Backbg. — 1. c: K. weicht vom Typus der Art ab durch flachere Form, kräftig grün, aus den Ar. gern sprossend; Bi. fast warzig gehöckert; St. 5, kräftiger, angelegt; Bl. 5 cm lg., 4 cm 0, blaßrosa; B. 1,5 cm lg., breitschuppig. — Bolivien (San Jose). (Abb. 131.) Obige Abänderungen sind die bisher gut unterscheidbaren; wahrscheinlich gibt es aber noch Zwischenformen von geringerer Bedeutung. Gymnocalycium deeszianum Dölz (2) K. gedrückt-kugelig bis gestreckt, glänzend hell- olivgrün, später mehr tiefgrün, bis ca. 6,5 cm 0; Bi. 7—8; Eck. mit spitzerem Kinn; St. ca. 7, anliegend oder schwach spreizend, verbogen, bis ca. 2,5 cm lg., schmutzig blaßgelb, Basis bräunlich; Bl. bis 5 cm lg., rahmweiß, zartrosa Grund. — Argentinien (Cördoba?). Gymnocalycium denudatum (Lk. & O.) Pfeiff. (2) (T.) K. anfangs flachrund, glänzend dunkelgrün, bis ca. 8 cm br. (gepfropft viel größer werdend); Bi. 5—8, unten breit, flachrund, höckerlos; Bst. 5, bis ca. 1,5 cm lg., ± gewunden, seitwärts und abwärts gerichtet; Bl. schlankröhrig, bis 5 cm lg., 7 cm 0, glänzend weiß; Pet. mehrserig, schlankspitz; Fr. länglich-keulig; S. groß, schwarz. — Südbrasilien bis Argentinien (Misiones). v. backebergii Paz. (Friciana Rada, 3:15, 6.1963) ist keine echte Varietät, sondern die jüngere
Gymnocalycium 167 Form der Art, mit noch glatteren Rippen; später werden auch sie ± rundlich gehöckert. Es gibt zahlreiche Bastarde, meist mit + höckrigen Ri. Gymnocalycium euchlorum Backbg.: Gymnocaly- eium hybopleurum v. euchlorum Backbg. Gymnocalycium eytianum Card. (2) K. gedrückt-rund, bis 15 cm h., bis 30 cm 0, bläulichgrün; Ri, ca. 18, unten 4 cm br., quergefurcht; Hck. 4 cm br.; St. undeutlich geschieden, ca. 4—5, angepreßt, bis 2,5 cm lg., pfriemlich, bräunlichgelb bis weißlichgelb, braunspitzig, Fuß gelblichgrün; Bl. glockig-becherig, bis 4,5 cm lg., rein weiß. — Bolivien (Eyti). Gymnocalycium fleischerianum Backbg. (2) K. kugelig bis gestreckt, manchmal sprossend, glänzend hellgrün; RI. ca. 8, unten ziemlich breit; Hck. rundlich, ohne Querfurche; St. ca. 20, borstigelastisch und strahlend, gelbweiß und braun zuerst, bis 2,5cm lg.; Mst. undeutlich geschieden; Bl. bis 4 cm lg., 3,5 cm 0, weiß mit rosa Schlund. — Paraguay. Gymnocalycium iriöianum Plesnik — Kakt. u. a. Sukk., 15:6, 110. 1964(3) K. einzeln, graugrün, breitrund, bis 9 cm 0, 6 cm h.; Ri. 11, scharfkantig, mit kinnförmigem Vorsprung; Ar. anfangs beigefarben; Rst. anfangs 2—3, später 7; Mst. 0; Bl. 5 cm lg., 3 cm 0, glockig, innen weiß; R. 3 cm lg., schlank; Stbf. weiß; Stbb. graugrünlich; Gr. gelb; Fr. karmin, rosa beschuppt; S. bräunlich. — Paraguay. Die Art gehört zu der Reihe „Schickendantziana" und hier zweifellos zur Formengruppe des G. marsoneri (Fric) Y. Ito, das ziemlich variabel ist (auch etwas in der Bl.-Größe), wie ich an dem reichen Material bei Uhlig sah. Vielleicht hat Fric einst deswegen die obige Form nicht beschrieben. Es zeigt sich hier wieder, wie riskant es ist, ohne Kenntnis des ganzen etwaigen Formenschwarmes einzelne Stücke zu beschreiben. Manche obigen Angaben sind mit denen von G. marsoneri identisch. Gymnocalycium gibbosum (Haw.) Pfeiff. (2) K. kugelig bis langgestreckt, selten sprossend, bis 60 cm h., bis ca. 15 cm 0, bläulich- bis schmutzig- grün; Ri. 12—19, bis 1,5 cm h., mit scharfen Querfurchen; Ar. grau; Rst. 7—10 (—14), + abstehend, mittelstark, + leicht gebogen, meist rötlicher Fuß; Mst. 1—3 (—5), wie die Rst. gefärbt, verschieden lang; Bl. bis 6,5 cm lg., ziemlich breit, + weißlich; Fr. ± keulig. — Südliches Argentinien (Rio Chubut, Rio Negro etc.). v. leucodictyon (K. Sch.) Y. Ito: K. mehr blau- grün, kleiner, stärker sprossend; v. nigrum Backbg.: K. schwärzlichgrün; St. schwärzlich; Mst. 0—1; v. nobile (Haw.) Y. Ito: K. großkugelig werdend; St. zahlreicher, bis ca. 15; Mst. bis 6; St. alle länger, bis 3,5 cm lg., weißlich, Fuß rot, oft stärker verflochten. Gymnocalycium glaucum Ritt. — Sukkde. (SKG.), VII—VIII, 37. 1963 (2) K. aschgrau-grün, halbkugelig, bis 12 cm 0; Wz. lang und rübig, hart, weiß; Ri. 10—16, stumpf und breit, bis 1,5 cm h., schwach höckrig mit Querfurche; Ar. weiß, bis 1,5 cm lg., 5—7,5 mm br., weiß; St. schwach gebogen, anfangs rötlich-braun, dann grau, in 2—3 (—4) Seitenpaaren, 2—4 cm, das mittelste bis 7 cm lg., zuweilen oben noch ein St.; Mst. 0; Bl. 3,5—5,5 cm lg., 2,5—4,5 cm 0, gegen Mittag öffnend, weiß; Pet. oben mit dünnem, purpurnen Streifen, nach unten zu verbreiternd, der Schlund auch so gefärbt; Gr. blaßgrün, unten rötlich; Fr. 3 cm lg., unten rötlich, oben graubraun- grün; S. schwarz, 1 mm gr. — Nordargentinien (südöstlich Tinogasta in der Prov. Catamarca) (FR 961). Gymnocalycium grandiflorum Backbg. (2) K. flachrund, grün; Ri. ca. 8, stark quergefurcht; Hck. kinnartig; Rst. 5, halb anliegend, rosa-weiß- grau; Bl. bis 7 cm 0, mittellang, rein weiß. — Nordwest-Argentinien. Gymnocalycium griseo-pallidum Backbg. n. sp. (3?) Planum, albido-cinereum, ca. 6,5 cm 0, 3 cm altum visum et aliquid prolificum; costis ca. 7, transverse sulcatis, in media parte ca. 1,5 cm latis, 7 mm altis; aculeis 4—5 (—6), ad 1,5 cm longis, nigris, adpressis, + curvatis vel distantibus; flore ignoto. — Bo- livia (San Jose). K. plattrund, weißgrau, ca. 6,5 cm 0 und 3 cm h. gesehen und schwach sprossend; Ri. 7, mehrfach quergefurcht an den Flanken bzw. zwischen den Ar. (bisher nur bei dieser Art so), in der Mitte ca. 1,5 cm br., 7 mm h.; St. 4—5 (—6), bis 1,5 cm lg., schwarz, untere + anliegend oder + verkrümmt, mittlere abstehend, später alle grau; Bl.? — Bolivien (Salzdünen bei San Jose, nahe der paraguayischen Grenze). Die durch die mehrfache Querfurchung gebildeten schwachen Hck. sind zur Trockenzeit + blaß- rötlich angehaucht. Durch seine fast kreidig helle Farbe von allen anderen Arten des Genus unterschieden (Koll. Uhlig, U 2179; von Pater Ham- merschmid gefunden). (Abb. 132.) Gymnocalycium guanchinense Schütz gehört zum Formenkreis des G. mazanense Backbg.; v. robu- stius Ritt., nur ein Name. Gymnocalycium guerkeanum (Heese) Br. & R. (2) K. flachrund; Ri. 9, ziemlich platt und breit; Hck. schwach kinnförmig; Ar. gelblich; St. stets 5, bis 12 mm lg., rauh, gelblich, Fuß bräunlichrot; Bl. bis 5 cm lg., fast 4 cm 0, glänzend hellgelb. — Bolivien.
168 Gymnocalycium Gymnocalycium hamatum Ritt. (2) K. rundlich; Ri. 9, gerundet, quergebuchtet; Rst. 6, strahlend abstehend, bis 1,5 cm lg., der unterste der längste, zuerst weißgelb, oben braun, dann horn- grau; Mst. 0; Bl. ?. — Heimat ? (Abb. 133.) Anscheinend noch unbeschrieben. Die von mir gesehenen Stücke hatten keine gehakten, sondern an der Spitze nur ± leicht gekrümmte, untere Rst. Gymnocalycium hammerschmidii Backbg. (2) — Descr. Cact. Nov. III: 7. 1963. K. breitrund, bis 15 cm 0, mattglänzend blattgrün; Ri. ca. 7, hochrund, unten bis 3 cm br.; Hck. wulstigrund, mit bis ca. 1,5 cm br. scharfer Querfurche; Rst. 5, pfriemlich, seitwärts und abwärts gerichtet, bis ca. 2 cm lg., + zurückgebogen, ferner häufig 2 obere, dünnpfriemliche, bis 6 mm lg.; Mst. (0—) 1, ca. 1,5 cm lg.; St. alle hell hornbraun, + fleckig, anfangs mit hell grünlichgelbem Fuß, Spitze dunkel; Bl. 4—6,5 cm lg., 3,5—6 cm 0, das größte Maß bei Einzelblüten, blaß lachsrosa-weiß; R. rötlich oder bläulich; Sep. rückseits oliv; Pet. innen schmal; Fr. schwärzlich-bläulich; S. mittelgroß. — Bolivien (San Jose; von Pater Hammerschmid gefunden). (Abb. 134.) Blüht nur in Vollsonne kurze Zeit auf; die Bl.-Farbe variiert bis weiß oder rötlich. Gymnocalycium horridispinum Frank (2) — Kakt. u. a. Sukk., 14: 1, 8—10. 1963. K. bis 8 cm 0, dunkel-laubgrün; Ri. 10—13, starke Kinn-Hck. und scharfe Längsfurchen; Rst. 10—12, derb, pfriemlich, 2—2,5 cm lg., grau, braun gespitzt, zum K. gebogen; Mst. ebenso gefärbt, 4, über Kreuz, noch kräftiger, abstehend, Fuß verdickt, 3—4 cm lg.; Knospe purpurrot, plump, zugespitzt; Bl. weiß mit violettrosa Rand oder ganz purpurrosa, 6 cm lg., 6 cm 0, mit dunklerem Mittelstreifen, Schlund weiß; Sep. violettrosa. — Nordargentinien (Cordoba, südwestl. Salsacate). (Abb. 135.) Die Blüte kann rund eine Woche dauern. Eine ähnliche Pflanze ist weniger wild bestachelt, die St. auch kürzer, der Körper mehr breitrund und bläulicher grün. Vielleicht eine var. (Koll. Uhlig und Backeberg, U 2177). Gymnocalycium hossei (Hge. jr.) Berg. (2) K. + flachkugelig bis gestreckt, dunkelbraungrün; Ri. 13, ziemlich breit; Hck. kinnaftig, mit Querkerbe ; Ar. grauweißlich; St. meist 7, etwas spreizend und zurückgebogen, bis 15 mm lg., pfriemlich; Mst. vereinzelt, erst später; St. alle zuerst braun, dann grau, dunkelspitzig; Bl. kurzröhrig, sattrosa. — Argentinien (Cördoba?; La Rioja). (Abb. 136.) v. longispinum (Hge. jr.) Hort, ist eine ungeklärte var. Gymnocalycium hybopleurum (K. Sch.) Backbg. (2) K. breitrund, stumpf- bis graugrün; Scheitel vertieft; Ri. ca. 13, breit und halbrund; Hck. scharf kinnförmig; Ar. anfangs hellbräunlich; St. meist 9, einer abwärts, die anderen korbartig verflochten, zurückgebogen, bis 3 cm lg., anfangs braun, dann bleich weiß; Mst. 0; Bl. bis ca. 4 cm lg., weiß bis grünlichweiß, Schlund grünlichrosa; Fr. grün. — Argentinien (Cördoba). Sproßt wahrscheinlich später; oft fälschlich als G. mostii bezeichnet, v. brevillorum Backbg. n. v.: Differt flore 2,5 cm longo, 2,5 cm lato, fauce rubra, filamentis roseis; aculeo centrali interdum 1, sursum curvato, ad 2,8 cm longo. Weicht durch viel kürzere Bl. ab, ca. 2,5 cm lg. und br.; Mst. zuweilen 1 vorhanden, zum Scheitel gekrümmt; bis ca. 2,8 cm lg. (Abb. 137 oben.) v. centrispinum Backbg. n. v.: Differt 2—3 acu- leis centralibus, sursum curvatis. Weicht durch das Vorhandensein von 2—3 aufwärts gekrümmten Mst. ab; St. nicht stärker als beim Typus der Art (Koll. Uhlig und Backeberg, U 2146; von Fechser gesammelt), v. euchlorum Backbg.: K. heller graugrün; St. kürzer und etwas geringer an Zahl, v. ferocior Backbg. n. v.: Differt aculeis crassis, + curvatis, intertextis, + complanatis vel angu- latis; plerumque 2 aculeis centralibus, porrectis ad sursum curvatis, ad ca. 3—3,5 cm longis, ± compressis; aculeis radialibus valde intertextis, ca. 7—9; aculeis cinereis in statu sicco, in umido castaneis. St. viel stärker, trocken aschgrau, feucht kastanienbraun; Rst. wie beim Typus der Art, ca. 7—9; Mst. (1—) 2, vorgestreckt oder aufwärts gebogen, bis 3,5 cm lg., wie die Rst. + zusammengepreßt und/oder + kantig (Koll. Uhlig und Backeberg, U 2167; von Fechser gesammelt). (Abb. 137 Mitte.) v. ferox Backbg. n. v.: Differt aculeis crassis, aliquid compressis, 5—7. 1,5—2,5 cm lg., centrali deficiente; flore ca. 3,5 cm longo, ca. 4—5 cm 0, tubo 1,2 cm crasso, phyllis perigonii interioribus olivaceo-albidis, exterioribus ad 1 cm latis, oli- vaceo-viridibus; fauce rubra; filamentis carmi- neis. Weicht durch sehr dickpfriemliche, etwas zusammengedrückte Rst. ab, mittlere fehlend; Bl. sehr derb, ca. 3,5 cm lg., 4,5 cm 0, R. ca. 1,2 cm dick; Sep. bis 1 cm br., grün, oben breitrund, hell- randig; Pet. sehr blaßoliv-weißlich, Schlund rot; Stbf. karmin. (Abb. 137 unten.) Gymnocalycium hyptiacanthum (Lem.) Br. & R. (2) K. zuerst gedrückt-kugelig, später gestreckt, bis 10 cm 0, dunkelgrün; Ri. 9—11; Hck. 5 mm h., kugelig; Rst. 5—8, bis 1 cm lg.; Mst. 0—1; St. + pfriemlich, stechend, etwas zurückgebogen, weißlich, am Grunde bräunlich; Bl. 5 cm lg., gelblichweiß. — Uruguay. v. citriflorum (Fric) Schütz, mit zitronengelber Bl., mag ein Bastard sein.
Gymnocalycium 169 Gymnocalycium immemoratum Cast. & Lelong: Gymnocalycium valnicekianum Jajö. Gymnocalycium intertextum Backbg. n. sp. (2) Simplex, ad ca. 11 cm 0, hemisphaericum, griseo- viride; costis ca. 13—15, ad 1,5—2 cm latis, trans- verse sulcatis, tuberculis mentosis; aculeis irregu- lariter curvatis, in statu sicco roseo-griseis, sordide griseis vel cornicoloribus, satis crassis, basi non incrassata; aculeis radialibus 5—7, ad 2,5 cm longis, interdum + complanatis; aculeis centralibus ple- rumque 0, interdum 1, sursum curvato; flore ignoto. K. einzeln, halbkugelig, bis 11 cm 0 gesehen, graugrün; Ri. ca. 13—15, ca. 1,5—2 cm br., quergefurcht, Kinnhöcker oft über die Furche greifend; St. wild verflochten, unregelmäßig gekrümmt, mitunter fast krallig gebogen, teilweise zusammengedrückt, trok- ken rosagrau, schmutziggrau oder hornfarben, ziemlich stark, Basis nicht verdickt; Rst. 5—7, bis 2,5 cm lg.; Mst. meist 0, zuweilen 1, zum Scheitel gebogen, nicht kräftiger als die Rst., unten sind die St. zuweilen bis ca. 2 mm stark; Bl.? — Nordargentinien (Koll. Uhlig und Backeberg, U 2176; von Fechser gesammelt). (Abb. 138.) In feuchtem Zustand sind die St. rotbräunlich. Gymnocalycium joossensianum (Böd.) Br. & R.(3) K. einzeln, gedrückt-kugelig; Ri. ca. 6—9, etwas höckrig; St. 6—9, die untersten die längsten; Bl. weinrot; R. mäßig lang; Fr. spindelförmig, mit wenigen roten Seh. — Paraguay oder Nordargentinien. Gymnocalycium knebelii Fric (G. knebelianum) (3), unbeschrieben, war eine + bräunlichgrüne, nicht sehr breitflächig gehöckerte Art mit deutlich punktierter Epidermis. — Paraguay. Gymnocalycium kurtzianum (Gurke) Br. & R.: Gymnocalycium mostü v. kurtzianum (Gurke) Backbg. Gymnocalycium lafaldense Vpl.: Gymnocalycium bruchii (Speg.) Hoss. Gymnocalycium lagunillasense Card. (2) K. einzeln, breitkugelig, bis 4 cm h., bis 14 cm 0, graugrün; Ri. ca. 13, niedrig; Hck. + viereckig; Ar. grau; Rst. ca. 7, pfriemlich, gebogen, unten weißlich, Mitte rosafarben, Spitze braun, 1—3 cm lg.; Bl. ca. 5 cm lg., trichterig, oben krem, nach unten weiß, Schlund bläulichrot; Fr. rund, 2 cm 0, rot. — Bolivien (Lagunillas). Gymnocalycium leeanum (Hook.) Br. & R. (2) K. gedrückt bis kugelig, bläulichgrün; Ri. bis über 15; Hck. halbrund, Basis + sechsseitig; St. ca. 11, dünn, randständige bis 12 mm lg., etwas angepreßt und gebogen, 1 mittlerer, vorgestreckt, gerade; Bl. groß, blaßgelb, eingeschlechtig; S. groß, schwarz. — Uruguay, benachbartes Argentinien, v. brevispinum Backbg.: St. viel kürzer, gerader, im Scheitel sehr kurz. — Uruguay (Maldonado). v. netrelianum (Monv.) Backbg.: St. 5—8, Mst. meist fehlend; Bl. blaß zitronengelb. — Uruguay. Gymnocalycium leptanthum (Speg.) Speg. (2) K. breitrund, bis ca. 7 cm 0; Ri. 8 und mehr, niedrig, unten breit; Hck. rundlich, wenig hoch, unten quergebuchtet; St. typisch 7, anliegend; Bl. auffällig langröhrig, bis 6,5 cm lg., weiß, Schlund rötlich; R. sehr schlank, dicht beschuppt. — Argentinien (Cördoba). Gymnocalycium loricatum Speg.: Gymnocalycium spegazzinii Br. & R. Gymnocalycium lumbarasense Ritt, ist ein unbeschriebener Name. Gymnocalycium marquezii Card. (2) K. breitkugelig, stumpf, bläulichgrün, bis 4 cm h., bis 10 cm 0; Ri. ca. 8, niedrig; Hck. 2x3 cm groß; Ar. weiß; St. 6—7, dünnpfriemlich, anliegend, unten grau, oben rosabraun, 1—2,5 cm lg.; Mst. nur vereinzelt; St. alle mit verdicktem Fuß; Bl. breit- becherig, 4 cm lg., rosa mit braunem Mittelstreifen. — Bolivien (Angosto de Villa Montes). v. argentinense Backbg. n. v. Differt a typo costis ca. 8 (—10); aculeis pullo- castaneis vel basi rubida; aculeis radialibus (7—) 9 (—12), ad 2,5 cm longis; aculeis centralibus 1—2 (—4); flore albo, 5 cm longo, 5,5 cm lato, fauce rubra. K. kräftig blattgrün, Epidermis fein körnig- narbig; Ri. 8 (—10), bis über 3,5 cm br. (unten); St. trocken aschgrau, feucht schmutzig kastanienbraun, oder anfangs oben dunkler, unten rötlich; Rst. (7—) 9 (—12), seitlich gebogen, bis 2,5 cm lg.; Mst. 1—2 (—4), mehr abstehend, nicht länger als die Rst.; Bl. bis 5 cm lg., 5,5 cm 0, weißr Schlund hellrot; Stbf. rot; N. lang, ausgebreitet, zinnober. — Nordargentinien (Koll. Uhlig und Backeberg, U 2166); von Fechser zwischen Tucuman und Salta gesammelt, ohne nähere Standortsangabe). (Abb. 139.) Alte Ar. können bis 11 mm lg. und 9 mm br. seinT der Filz bald schwarzgrau. Gymnocalycium marsoneri (Fric) Y. Ito (3) K. einzeln, flachkugelig, matt graugrün; Ri. ca. 15, auffällig schief in niedrige, größere Hck. zerteilt; Ar. gelb bräunlich; Rst. 7, bis 3 cm lg., oben bräunlich, Fuß heller, später dunkler; Mst. 0; Bl. trichterig-glockig, bis 3,5 cm lg., 3—4,5 cm 0, blaß gelblich weiß bis weiß. — Paraguay (?). Eine etwas variable Art mit kürzerer, ziemlich schlanker R. und mehrserigem Perigon. (Abb. 140.)
170 Gymnocalycium Gymnocalycium mazanense Backbg. (2) K. groß-breitkugelig, bräunlich- bis grautonig- stumpfgrün; Ri. 10—12, niedrig, gerundet; Hck. rundücn-kinnförmig, stark, quergebuchtet; Ar. weiß; Bst. ca. 7 oder mehr, bis 3 cm lg., + verflechtend, ± rosa-braun, vergrauend; Mst. 0 bis vereinzelt; 31. derbtrichterig, ziemlich dichte Hülle, weißlich bis roca, Schlund dunkler. — Nordargentinien (Mazan). v. breviflorum Backbg. : Bl. noch kürzer, oliv- bis rosaweiß; v. ferox Backbg.: Mst. und Bst. ziemlich dick, groß, den K. dicht umstarrend. Gymnocalycium megalothelos (Sencke) Br. & R. (2) K. gedrückt-kugelig, bis ca. 16 cm 0 und h., hell- bis dunkler grün; Ri. 10—12; Hck. plump kinn- förmig vorgezogen, quergebuchtet; Ar. groß; Rst. 7—8, pfriemlich, bis 1,5 cm lg., erst rein-, dann schmutzig bräunlich-gelb, zuletzt hornfarben; Mst. 1, vorgestreckt; Bl. groß, rosaweiß. — Paraguay. Gehört wohl zum Formenkreis des G. monvillei (Lem.) Br. & R. Gymnocalycium megatae Y. Ito (3) K. flachrund, ca. 6 cm h., bis 20 cm 0, hellgrün; Ei. 9—13, scharfkantig; Bst. bis 5, dünn, 2 cm lg., erst braun, dann dunider; Bl. 5 cm lg. und br., weiß. — Paraguay. Gymnocalycium melanocarpum (Ar.) Br. & R. (2) X. einzeln, halbkugelig, bis ca. 9 cm 0; Ri. 15, breit und gerundet; Hck. stark; Rst. 10—12, bis 2,5 cm lg., pfriemlich, erst gelb, dann grau, anliegend; Mst. 0; Bl. ?; Fr. kugelig, 2 cm 0, glänzend dunkololivgrün. — Uruguay (Paysandú). Gymnocalycium michoga (Fric) Y. Ito (3) K. einzeln, kugelig, graugrün bis rötlich; Ri. ca. 11, scharfkantig; Hck. warzig; Rst. ca. 7, stechend, 2 cm lg., erst dunkelbraun, dann schwarz; Bl. glockig-trichterig, bis 5 cm lg., 4 cm 0, weiß, bräunlichgrün gestreift; R. sattgrün. — Argentinien (Paraguay?). Gymnocalycium mihanovichii (Fric & Gurke) Br. & R. (3) K. breitkugelig bis etwas gestreckt, bis ca. 6 cm 0, graugrün oder + rötlich-braun; Ri. schmalkantig, quergewulstet bzw. heller und dunkler quergebän- dert; Rst. meist 5 (—6), z. T. abfallend, bis 1 cm lg.; Bl. glockig-trichterig, Perigon im Hochstand umbiegend; Sep. gelblichgrün, Spitze + rötlich; Pet. grünlichgelb oder fahler bis weiß, z. T. schmal. — Paraguay (Bahia Negra). Eine ähnlich G. damsii extrem variable Art. Deutlicher unterschieden sind die ± rosa blühenden var. sowie durch seine große, langandauernde und oben braun getönte, nicht breit öffnende Bl. das v. filadelfiense. Bei den übrigen gibt es, wie schon Werdermann ausführte, noch Zwischenformen, v. albülorum Pa¾. — Fri&ana ftada, 3: 17, 5—7. 1963: St. 8, kräftiger; Bl. rein weiß. Weiteres ist mir nicht bekannt. v. angusto-striatum Pa¾. — Friciana ftada 1: 7, 3. 1962: Bi. ca. 12, dicht und schmal quergestreift; St. fehlend oder vereinzelt, kurz; Bl. wie bei v. friedrichii. v. filadelfiense Backbg. n. v.: Differt a typo corpore postea elongato, fuscato, plerumque nigri- punctato, pictura linearis transversalis interdum deficiens; costis ca. 8; aculeis nigritellis f ere persi- stentibus; flore fuscato-viridi, tubo gracili vel cras- siore. K. später gestreckt, bis ca. 10 cm h. gesehen, bräunlich, meist dunkel punktiert, Querbände- rung zuweilen fehlend oder undeutlich; Ri. scharfkantig, gradkantig oder leicht durch Quereinsenkung gehöckert, Höckersaum meist dunkler, Einsenkungen leicht abwärts gerichtet; St. schwärzlich und gewöhnlich länger verbleibend; Bl. bis ca. 5 cm lg., nicht weit öffnend, mit schlanker oder derberer Röhre, Knospe kugelig; Perigon bräunlich-olivgrün, dunkler als beim Typus der Art, außen zur Basis hin leicht rötlich getönt. — Paraguay (bei Filadelfia) (Koll. Uhlig und Backeberg, U 2125; von Unger gefunden). (Abb. 141.) Die Bl.-Färbung ist sehr einheitlich, v. Heischerianum Pa2. — Kaktusarské Listy, 1948—51: K. hellgrün, breitrund, dunkel punktiert; Bi. ca. 12, scharfkantig; St. 4—6, gelb; Bl. bis 8 cm lg., weiß, wenig offen. — Paraguay (Chaco Boreal). v. friedrichii Werd.: Bänderung deutlich, dünn- strichig; K. unter 10 cm 0; Bl. sattrosa, etwas kleiner als beim Arttypus, v. melocactiforme Paz.: Bänderung so gut wie fehlend; K. über 10 cm 0 erreichend; Bl. mit auffallend schmalen Pet. v. pirarettaense Paz. : K. unter 10 cm 0; Bänderung vorhanden oder fehlend oder undeutlich; Bl. variabel von dunkelrosa bis weiß, f. rubrum: eine chlorophyllose Rotform, für die es auch noch andere Bezeichnungen gibt, v. stenogonum Fric & Paz.: K. bis 15 cm 0, schmalkantig; Bänderung engstehend; Bl. gelblich- bis grünlich weiß. v. stenostriatum Pa2. — Friciana ftada, 1: 7. 1962 (Abb.) K. etwas länglich; Ri. mit engstehender Querzeichnung; St. meist fehlend, zuweilen einzeln, leicht abwärts gebogen. Gymnocalycium monvillei (Lem.) Br. & R. (2) K. einzeln, großkugelig, bis ca. 22 cm 0, glänzend hellgrün, etwas heller oder dunkler variierend; Ri. 13—17; Hck. groß, 5—6seitig; Ar. zuerst gelblich;
Gymnocalycium 171 Bst. 7—13, pfriemlich, gebogen, aufsteigend, zusammengedrückt, bis 4 cm ig., horngelb, grünlichgelb oder dunkler; Mst. 0; Bl. bis 8 cm lg., breit, weiß, ins Rosarote spielend. — Paraguay. Sehr variable Art in Körper- und Stachelfarbe. Gymnocalycium mostii (Gurke) Br. & R. (2) K. einzeln, dunkel- bis blaugrün, bis ca. 7 cm h., 13 cm 0; Ri. 11—14, breit und stumpf, anfangs weniger; Hck. mit vorstehendem rundlichen Kinn, stark quergebuchtet; Rst. 7, 6—22 cm lg., derb- pfriemlich, zurückgebogen oder verkrümmt; Mst, 1j ± gerade; St. alle hell hornfarben, Spitze glänzend braun; Bl. groß, becher- bis radförmig, bis 8 cm br., hell lachs- bis rosenrot. — Argentinien (Cördoba). v. kurtzianum (Gurke) Backbg.: Ri. bis 18; Rst. 8; Mst. 1, stark aufwärts gekrümmt, hornfarben, Spitze meist bräunlich; Bl. 7—8 cm lg., weiß, Schlund rot. — Argentinien (Cördoba). Gymnocalycium mucidum Oehme: höchstens eine Form des G. mazanense Backbg. Gymnocalycium multiflorum (Hook.) Br. & R. (2) K. erst einzeln, dann sprossend und gruppenbildend, Köpfe bis über 9 cm h., bis 12 cm 0, grün; Ri. 10—15, wulstig-höckrig, etwas scharfkantig; St. 7—10, alle randständig, bis 3 cm lg., etwas abgeflacht, gelblich; Bl. bis 4 cm lg., kurz-glockig, rosa bis fast weiß. — Argentinien (Cördoba). v. albispinum (K. Sch.) Backbg.: St. weißgrau; Hck. unten kinnartig; Mst. 1; St. am Grunde z. T. dunkler, der mittlere kürzer und schlanker als die kräftig-pfriemlich randständigen, v. parisiense (K. Sch.) Backbg.: St.kräftiger, verflochten, Fuß rot; Bl. mit rotem Schlund. Gymnocalycium nidulans Backbg. (2) K. einzeln, verjüngt-kugelig, bis 10 cm h. und br., matt braungrün; Ri. bis 17; Hck. breiter als hoch, durch scharfe Querkerben geteilt, mit kleinem Kinn; Ar. zottig gelblich-grau; Rst. ca. 6, durcheinanderragend mit den Spitzen, aufwärts gebogen, stärker abstehend; Mst. 1, nur gelegentlich; Bl. etwas glockig-trichterig, mehrserig, rosa-weiß, Schlund dunkler. — Argentinien (Mazan). Gymnocalycium nigriareolatum Backbg. (2) K. breitrund, einzeln, samtig blaugrün, bis ca. 15 cm 0; Ri. 10, mittelbreit; Hck. länglich-wulstig, scharfgratig, mit kleinem Kinn; Ar. anfangs etwas zottig gelbbraun-filzig, bald schwarz werdend, groß, länglich; Rst. 7—8, rQsagrau, bis 3 cm lg., mitunter etwas gebogen; Mst. etwas länger; St. alle anfangs dunkelspitzig; Bl. porzellanweiß, leicht glockig; Sep. grünlich. — Argentinien (Catamarca). v. densispinum Backbg.: Ri. bis 15; St. dichter, dünner und länger. Gymnocalycium occultum Fric ex Schütz: (Frié- iana ftada 1: 7, 4. 1962) (2) wurde von mir mangels Beschreibung in ,;Die Cactaceae", III. S. 1725, unter G. bodenbenderianum nur erwähnt, nicht dazu- gestellt. Die jetzige Beschreibung kann nur als die einer der zahlreichen Formen von G. quehlianum, keinesfalls als berechtigte eigene Art, angesehen werden, mit den gemäß Orig.-Beschreibung typischen 5 Rst. und nur unwesentlicher Ri.-Höcke- rung. — Argentinien (Cördoba, Gebiet des G. quehlianum). Gymnocalycium ochoterenai Backbg. (2) K. flachrund, olivgrün; Ri. ca. 16, breit und flach werdend; Hck. bräunlich überlaufen, bucklig vorspringend; Ar. weiß bis gelblich; St. 3—6 randständige, meist zum K. gekrümmt, hornfarben bis weißgelb, dunkelspitzig; Bl. 3,5 cm lg., weiß, Schlund blaßrosa. — Argentinien (La Rioja?). Die Art ist extrem variabel, was man nur an einem größeren Import erkennt. Die unterschiedlichsten Abänderungen würde man, jede für sich betrachtet, als verschiedene Arten ansehen. Um den Formenkreis dementsprechend darzustellen, wurden folgende Hauptvariationstypen festgelegt, zwischen denen Übergänge zu denken sind, die jeweils nach ihrem Habituscharakter zu einer der var. gehören. Eine weitere Untergliederung ist vorderhand nicht möglich. v. cinereum Backbg.: K. mehr aschgrau-grün; Ri. und Hck. breitbuckliger; St. kürzer, anfangs fast schwärzlich; Bl. kürzer. v. polygonum Backbg. n. v. Differt a typo corpore olivaceo ad rubido; costis 18—26; aculeis radialibus cinereis ad (in statu umido) nigris; flore aliquid longiore; fructu ad 4 cm longo, 1,9 cm 0, pullo-rubido, ± roseo- squamato. K. olivgrau bis rotbräunlich überhaucht; Ri. bis (unten) fast 2 cm br., (12—) 18—26; Ar. bis 5 mm gr.; Rst. aschgrau bis anfangs (oder feucht) schwärzlich; Bl. etwas länger; Fr. bis 4 cm lg., 1,9 cm 0, schmutzigrot, rosa beschuppt. (Koll. Uhlig und Backeberg, U 2169; von Fechser gesammelt). (Abb. 142 oben.) v. tenuispinum Backbg. n. v. Differt a typo costis ca. 10—12, olivaceis vel fus- cato-olivaceis, magis mentosis, in basi ad ca. 1,8 cm latis; aculeis radialibus 3—5, adpressis, curvatis, tenuioribus, primo cornicoloribus cum basi rubida; seminibus nigris, nitidis, 0,75 mm longis. K. ziemlich einheitlich gestaltet, flachrund, + grauoliv oder bräunlich angehaucht; Ri. ca. 10—12, mit stärker ausgeprägtem Kinnvorsprung; St. 3—5, dünner als beim Typus der Art, hellgrau, anfangs oder feucht hornfarben mit rötlichem Fuß; S. glänzend schwarz, 0,75 mm gr., + mützen- förmig, mit schmalem, länglichem Nabel, dieser mit wulstig vorspringendem Rand. (Koll. Uhlig und Backeberg, U 2170; von Fechser gesammelt). (Abb. 142 Mitte.) 12 Kakteenlexikon
172 Gymnocalycium v. variispinum Backbg. n. v. Differt a typo corpore opaco viridi vel cinereo- olivaceo vel fuscato-viridi; aculeis magis distan- tibus, variicoloribus, flavidis, cornicoloribus, ro- seo-fuscatis, nigritellis, longitudine Variante, sed longioribus quam in typo. K. flachrund, olivgrün bis aschgrau-oliv oder leicht bräunlichgrün; Ri. ca. 12, mit scharfer Querfurche und mäßig starkem Kinnhöcker; St. sehr variabel in der Farbe und stärker abstehend: gelblich, rosabraun, bis schwarz oder zweifarbig (heller mit + rotbräunlichem Fuß), auch in der Länge variabel, aber länger als beim Typus der Art, z. T. bis 4 cm lg. (Koll. Uhlig und Backeberg, U 2168; von Fechser gesammelt). (Abb. 142 unten.) Vergleicht man die Fotos des Arttypus mit denen der Varietäten, zeigt sich eine beträchtliche Abänderung. Nur die Darstellung der unterschiedlichsten Formen gibt eine Vorstellung von der Variationsbreite dieser Art, die zugleich beweist, daß Artbeschreibungen nach Einzelstücken zuweilen unvollkommen sind, d. h. die Variationsbreite nicht erkennen lassen. Gymnocalycium oenanthemum Backbg. (2) K. ziemlich niedrig-rund, später rundlicher, matt grau-blaugrün, bis ca. 10 cm 0; Ri. ca. 10—11; unten bis 2 cm br.; Hck. nach unten verbreitert, wulstig, mit kurzem, scharfem Kinn; St. typisch 5, hellgrau, derb, z. T. rötlich durchscheinend; Mst. 0; Bl. bis ca. 5 cm lg., weinrot bis lachsfarbig getönt; Fr. ovoid, grün. — Argentinien. Gymnocalycium onychacanthum Y. Ito (3) K. flachrund, einzeln, bis 20 cm 0; Ri. schief- höckrig geteilt; St. 9, derbpfriemlich, bis 3 cm lg., kammartig gestellt, graubraun; Bl. 2,5 cm lg., glockig-trichterig, bis 3 cm br., schmutzigweiß; R. bläulich. — Uruguay (?). Gymnocalycium parvulum (Speg.) Speg. (2) K. kleinkugelig, bis 3 cm br. und h., schmutzig aschgrau-grün; Ri. meist 13, vielhöckrig; St. 5—7, fein, oft gebogen und angepreßt, bis 4 mm lg., grauweiß; Mst. 0; Bl. 4,5—6 cm lg., weiß. — Nordwest- . argentinien (San Luis). Gymnocalycium pflanzii (Vpl.) Werd. (2) K. breitkugelig, zuweilen sprossend, bis 50 cm 0, samtig matt- bis gelblich-grün; Ri. ca. 7 (bei großen Pflanzen sicher mehr), gerundet, durch breite und scharfe abwärts gebogene Querkerben über den Ar. gehöckert; Ar. groß, länglich, dick weißwollig; Rat. 6—9, ± gebogen, bis 2,5 cm lg.; Mst. 1, meist kürzer als die längsten Rst.; St. alle weißlich, mit rosa Hauch, dunkelspitzig, anfangs unten rotbraun, später rauh; Bl. bis 5 cm lg. und 0, becherig- trichterig, weiß bis lachsfarben, im Grunde schwach violett. — Bolivien (Rio Pilcomayo) bis Nord- argentinien (von Fechser dort gesammelt). Gymnocalycium platense (Speg.) Br. & R. (2) K. etwas breitkugelig, grün bis dunkler bläulichgrün; Ri. 8—14; Hck. breitrundlich durch seichte Querbuchtung; St. typisch 7, bald weißlich, unten rötlich; Bl. mit schlanker R. (nur % so lang wie bei G. leptanthum), weiß, Schlund rötlich. — Argentinien (Prov. Buenos Aires). Gymnocalycium proliferum Backbg.: Gymnocalycium calochlorum v. proliferum (Backbg.) Backbg. Gymnocalycium pseudo-malacocarpus Backbg. n. sp. (3) Depresso-globosum, sordide olivaceo viride, ca. 7 cm 0 et 3 cm altum visum; costis ca. 11, trans- verse sulcatis, tuberculis in latere compressis, acut- angulis, circum areolas incrassatis; areolis aliquid immersis, 1,5 cm distantibus; aculeis radialibus 3—5, ad 1,7 cm longis, aliquid curvatis, pallide fus- catis; aculeis centralibus 0; floreignoto. — Bolivia (San Jose). K. plattrund, 7 cm 0 und 3 cm h. gesehen, einem Malacocarpus (Wigginsia) ähnelnd, schmutzig grün- oliv, im Ruhezustand an den ausgebleichten Flanken der Ri. schwach rötlich überlaufen; Ri. ca. 11. quergefuicht, schmalhöckrig und mit scharfem Rük- ken, um die Ar. verdickt; Ar. ca. 1,5 cm entfernt, etwas eingesenkt; St. 3—5, seitlich und abwärts gerichtet, bis 1,7 cm lg., leicht gebogen, der unterste der stärkste, basal verdickt, ein oberes Paar zuweilen recht dünn und hell, sonst die St. fahlbraun; Mst. 0; Bl. ?; Knospenbeginn mit weißen Ar.-Haar- büscheln, was auf die Reihe „Schickendantziana" deutet. — Bolivien (Salzdünen bei San Jose, nahe der paraguayischen Grenze) (Koll. Uhlig, U 2180: von Pater Hammerschmid gefunden). (Abb. 143.) Durch seine Ähnlichkeit mit einem Malacocarpus (Wigginsia) sowie seine schmalflankigen und scharf- rückigen Hck. eine ungewöhnliche Art, die, wie G. griseopallidum, auch ohne Kenntnis der Blüte beschrieben werden mußte, damit das Wissen um diese eigenartigen und abgelegenen Arten erhalten bleibt. Gymnocalycium pugionacanthum Backbg. n. sp. (2) Simplex, hemisphaericum, ad ca. 10 cm 0; costis ca. 10, transverse sulcatis, ad ca. 2,5 cm latis, 8 mm altis; aculeis radialibus crassis, 9, fere adpressis, 10—20 mm longis, aliquid complanatis, primo nig- ris, postea cinereis vel in apice atratis; aculeis centralibus 0; areolis ca. 11 mm longis, 16 mm distantibus, sordide albidis; flore 4 cm longo, 4,5 cm lato; foliis perigonii exterioribus olivaceis, margine claro, interioribus albidis, in basi interiore fuscato roseis, exteriore roseis; tubo 1,5 cm longo, glauco-olivaceo. K. einzeln, halbrund, bis 10 cm 0 gesehen, kräftig blaugrün; Ri. ca. 10, mit dünner Querfurche, bis
Gymnocalycium 173 2,5 cm br., 8 mm h.; Rst. sehr derb, fast anliegend, 4 Paare, rechts und links gerichtet, ein St. abwärts, alle 10—20 mm lg., etwas zusammengedrückt, zuerst schwarz, dann aschgrau oder oben noch geschwärzt; Mst. 0; Bl. 4 cm lg., 4,5 cm 0; R. nur 1,5 cm lg.; Sep. olivgrün, weißrandig mit roter Spitze; Pet. hell grautonig-kremweiß, innere Basis bräunlichrosa, äußere mehr rosa; Stbf. krem; Stbb. mit oder ohne Pollen rosa. Blühte hier Ende April. — Nordargentinien (Cordoba?) (Koll. Uhlig und Ba‚ckeberg, U 2148; von Fechser gesammelt, ohne genauere Standortsangabe). (Abb. 144.) Gymnocalycium pulquinense (Card.) Hutch. : Wein- gartia pulquinensis Card, ebenso die v. corroana (Card.) Gymnocalycium pungens Fleischer — Friciana ftadal: 7,4. 1962(2) K. einzeln, kugelig, bis 10 cm h., 8 cm 0, dunkelgrün; R. 13, + schiefhöckrig zerteilt; Ar. 5 mm Ig., 2 mm br.; Rst. 7; Mst. nur selten 1—2; St. alle ziemlich dünn, 4—4,5 cm lg., blaßgrau, Spitze dunkler; BI. 4cm lg., weiß; Ov. 1,2 cm lg., mit halbrunden Seh.; Fr. rund, hellrot. — Heimat? Gymnocalycium quehlianum (Hge. jr.) Berg. (2) K. breit bis flachkugelig oder + rundlich, rot- bis grünlich-grau, bis meist ca. 7 cm und mehr 0; Wz. dick und rübig; Ri. ca. 11, ganz in warzige Hck. aufgelöst; Hck. bis 12x15 mm gr., rundlich bis kinnartig vorgezogen; Rst. 5, spreizend, anliegend, bis 5 mm lg., durchsichtig hornfarben, Fuß rötlich; Mst. 0; Bl. schlankröhrig, bis 6 cm lg., innen reinweiß mit rötlichem Schlund; S. braun (!). — Argentinien (Cordoba). v. albispinum Bozs.: St. kreidigweiß, mit rotem Fuß; Bl. größer — v. flavispinum Bozs.: St. rein- gelb, ohne roten Fuß — v. rolfianum Schick: Ri. bis 10, breiter und stumpfer; St. derber, oben elfenbein, Fuß rötlichbraun — v. zantnerianum Schick: Ri. bis 15; St. stechend, bis 4 mm lg.; Bl. außen lilarosa; Stbf. ganz weiß bzw. gelblichweiß. Gymnocalycium ragonesii Cast. (2) K. klein, platt bis halbkugelig, rauchgrau; Ri. 10, sehr flach, nur leicht quergekerbt; St. 6, spinnen- förmig angelegt, bis 3 mm lg., borstenfein, weißlich; Mst. 0; Bl. bis 4 cm lg., Knospe rauchgrau außen, schlankröhrig; Pet.? — Argentinien (Cata- marca). Gymnocalycium rhodantherum Böd.: Gymnocalycium mazanense var. breviflorum Backbg. Gymnocalycium riograndense Card. (2) K. einzeln, breitrund, bis 6 cm h., bis 20 cm 0, glänzend dunkelgrün; Ri. ca. 13, bis 3 cm br.; Hck. stumpf-konisch; Rst. 8 (—9), bis 2,5 cm lg., leicht gebogen, dünnpfriemlich, steif, grau, schwarzspitzig, Fuß bräunlich; Mst. 0; Bl. becherig, weiß; Schlund bläulichrot. — Bolivien (Rio Grande). Gymnocalycium riojense Fric ex Paz. (2) E. einzeln, erst dunkel- dann bräunlichgrün bis bräunlich, bis 10 cm 0, bis 8 cm h.; Ri. ca. 15, unten 1cm br.; Ar. 12 mm entfernt; St. meist 5, angelegt, blaßbräunlich, oben braun, 2 cm lg.; Bl. 3,5 cm 0; Sep. stumpflich, mit rötlicher oder bräunlicher Mittellinie; Pet. blasser, mit rötlicher Mittellinie, Schlund karmin. — Argentinien (La Rioja). Gymnocalycium saglione (Cels) Br. & R. (2) K. einzeln, kugelig, blaugrün, bis 30 cm 0; Ri. 13—32; Hck. niedrig, breitwulstig, bis 4 cm lg., scharfe Querfurche; Rst. anfangs 8—10, später bis 15 oder mehr, bis 4 cm lg.; Mst. 1 bis mehrere; St. rötlichbraun bis schwarz, + gebogen; Bl. 3,5 cm lg., weiß oder schwach rosa; Fr. rötlich, 2 cm 0. — Nordargentinien (Salta, Tucuman, Catamarca). Sehr variabel. v. rubrispinum n. nud.: hat einfarbig rötliche St., wahrscheinlich eine gute var. Gymnocalycium sanguiniflorum (Werd.) Werd.: eine Form von Gymnocalycium baldianum (Speg.)' Speg. Gymnocalycium schickendantzii (Web.) Br. & R. (3) K. einzeln, oft breitrund, bis ca. 10 cm 0, dunkelgrün; Ri. 7—14 oder mehr; Hck. stumpf, fünfseitig, basal verbunden; Ar. länglich; Rst. 6—7, bis 3 cm lg., + abgeflacht und zurückgebogen, abstehend, rötlichgrau bis hornfarben; Mst. 0; Bl. bis 5 cm lg., weiß bis etwas rötlich, innen rosa, glockig-trichterig; Knospen grünlichweiß; R. mit schwach spitzigen, hell gerandeten Seh. — Nordwestargentinien (Co>doba bis Tucuman). Es gibt Exemplare, bei denen durchgehende Querteilung der Hck., das Fehlen einer Querfurche oder nur deren kurze Andeutung an ein und derselben Pflanze zu beobachten sind. Die Aufteilung der Art, mit einer Varietät, läßt sich also nur dann namensmäßig vornehmen, wenn die Unterschiede der Knospenfarbe mit den Merkmalen der Rippentrennung, der Beschreibung gemäß, zu beobachten sind. Bei der v. delaetii sind auch mitunter allein die jungen Hck. nicht verbunden, später nur mit kurzer Querfurche markiert. v. delaetii (K. Sch.) Backbg.: K. heller grün; Hck. rundlich, basal nicht verbunden (oder scharfe Querfurche); Knospen rötlich; R. mit gerundeten, rosa bis violett gerandeten Sch.; Bl. stärker rosa, besonders im Innern. Gymnocalycium schroederianum v. Osten (2) K. breitrund; Ri. 24, höckrig zergliedert; Ar. 2 cm entfernt; Rst. 7, gelb, Fuß rot; Mst. 0; Bl. ca. 7 cm lg., grünlich weiß. — Uruguay. 12»
174 Gymnocalycium Gymnocalycium sigelianum (Schick) Berg. (2) K. flachkugelig, bis 7 cm br., bräunlichgrau oder dunkel-braungrün; Ri. 10, niedrig, schwach höckrig, deutlich quergefurcht; Ar, anfangs weiß; St. 3 (—6), bis 12 mm lg., derb, fein schülfrig, weißgrau, dunkelspitzig; R. ziemlich dick; Bl. rosa. — Argentinien (Cördoba). Gymnocalycium spegazzinii Br. & R. (2) K. einzeln, anfangs gedrückt-kugelig, später auch etwas länglich, bis 20 cm h., 18 cm 0, blau- oder graugrün bis bräunlich; Ri. 10—16 oder mehr, breitrund, durch + markante Querfurchen ge- höckert, bis 4 cm br.; Ar. gelblich-grau, später grau; Rst. 6—7, bis 6,5 cm lg., blaß rötlichbraun, reifig, rauh, zuerst dunkelbraun bis schwärzlich oder fuchsig, auch zweifarbig, unten blaßrosa, oben dunkel, derbpfriemlich, angelegt und + gebogen, Fuß ± verdickt; Mst. meist 0, zuweilen 1, + vorgestreckt und leicht abwärts gebogen, Fuß stärker verdickt; BL bis 7 cm lg., 6 cm 0, weißlich bis schwach rosa, Schlund purpurn, die Pet. auch mit breiterem rotem Mittelfeld; Fr. rundlich-länglich, ± reifig; S. 1 mm gr., dunkel braunrot bis schwarz. — Argentinien (Salta, Cafayate, Valle de Lerma). (Abb. 146.) Eine prächtige, sehr variable Art. Es. lassen sich unterscheiden: v. horizonthalonium (Fric), unbeschrieben: K. flachrund; St. 6—7, grauschwarz, Fuß hell. Nur eine der Formen. v. major Backbg.: K. leuchtend bläulichgrün; St. meist krallig abwärts anliegend; Ri. bis ca. 20; St. 7—9, rost- bis schwarzbraun. Gymnocalycium stellatum (Speg.) Speg. und v. mi- nimum Pa¾.: Gymnocalycium asterium Y. Pro und v. minimum (Paz.) Backbg. Gymnocalycium stuckertii (Speg.) Br. & R. (2) K. rundlich, bis 4 cm h., 6,6 cm 0, dunkelgrün; Ri. 9—11, später abgeflacht; Hck. mittelgroß, rundlich, Kinn schwach; Rst. 7—9, bis 2,4 cm lg., rosa bis braun, schuppig-reif ig; Bl. 4 cm 0, weißlich bis rosa; Pet. etwas fleischig. — Argentinien (Salta bis Cördoba). Gymnocalycium sutterianum (Schick) Berg. (2) K. flachrund; Ri. 10; Hck. länglich, Querkerbe kurz, tief; Ar. weißlich; St. meist 6, anliegend, bis 16 mm lg., weißgrau; Bl. groß, weißlichrosa. — Argentinien (Cördoba). Vielleicht nur eine Form oder var. von G. sigelianum (Schick) Berg. Gymnocalycium tortuga Hort. (3), von Blossfeld gesammelt, blieb unbeschrieben: bis ca. 10 cm 0; Hck. scharf kinnartig; St. anfangs rot-schwarz, ca. 7. bis 1,6 cm lg., später rosagrau, einige etwas gedrückt; Mst. 0. Möglicherweise variabel; ich sah Pflanzen mit rötlichem Kinn und mehr gelblichen St. (G. tudae Y. Pro?). — Paraguay (?). Gymnocalycium triaeanthum Backbg. (2) K. kugelig, z. T. über der Basis mehr ausladend, bräunlich- bis aschgrau-grün; Ri. bis ca. 12, flach- rund; Hck. nur durch kurze, scharfe Querkerben angedeutet; Rst. fast stets 3 (selten bis 6), anliegend, horngrau, + leicht verbogen; Bl. 3,5 cm lg., weiß, Schlund getönt. — Argentinien. Gymnocalycium tudae Y. Ito (3) K. flachrund, 6 cm h., bis 17 cm 0, blaugrün, + samtig; Rst. bis 7, hellgelb, Spitze dunkler; Mst. 0; Bl. 4 cm lg. und 0, weiß. — Paraguay. Gymnocalycium uruguayense (Ar.) Br. & R. (2) K. flachrund, dunkelgrün; Ri. 12—13, stark bucklig gehöckert; Ar. anfangs grau; St. 3, randständig, bis 2 cm lg., weiß; Bl. ca. 4 cm lg., breittrichterig; Sep. blaß grünlichgelb, innen weißlich; Pet. hellfliederfarben bis (z. T. beim Verblühen?) weiß, linearlanzettlich; S. halbmatt grauschwarz. — Uruguay (Paso de los Toros). Die ± fliederfarben blühende Form wird auch v. roseiflorum (Fric) Y. Ito genannt, ist aber m. E. nicht abtrennbar. Das im Körper sehr ähnliche G. artigas Hert. ist durch innen zitronengelbe Bl. unterschieden. Gymnocalycium valnicekianum Jajö (2) K. kugelig bis gestreckt, bis 30 cm h., bis 18 cm 0, auch sprossend und gruppenbildend, glatt dunkel- grasgrün, anfangs mehr breitrund; Ri. ca. 10(—13); Hck. wulstig, mit rundlich-kinnartigem Vorsprung; Ar. hellgrau; St.-Zahl variabel, 7—16 oder mehr, mittlere 1—6, weißgrau bis isabellfarben; Mst. unten verdickt; Bl. 6 cm lg. und 0, weiß, Schlund rötlich; S. mattschwarz. — Argentinien (Cördoba). Schütz unterscheidet noch eine v. centrispinum. Gymnocalycium vatteri Bum. (2) K. anfangs halbrund, bis 4 cm h., bis 9 cm 0, matt oliv-grün; Ri. (8—) 11 (—16), unten 2,6 cm br., bis 12 mm h.; Hck. bucklig geschwollen, darunter scharfe Querkerbe; Ar. grau; St. 1—3 (—6), randständig, + anliegend oder abstehend, hornfarben oder schmutzig-dunkler, variabel in Krümmung und Länge der Unterstacheln, manchmal diese auch abstehend und ziemlich derb, andere stark anliegend gekrümmt; Bl. 5 cm lg., 4 cm 0, weiß, mit rötlichem Schlund; S. 1 mm groß, glänzend hellbraun. — Argentinien (Cördoba, Sierra Grande, bei Nono) (Abb. 146). Bei der Form mit stärker krallig gebogenen St. können diese unregelmäßig verflochten sein. Gymnocalycium venturianum Fric: Gymnocalycium baldianum (Speg.) Speg.
Gymnocalycium — Haageocereus 175 Gymnocalycium weissianum Backbg. (2) E. breitrund, bis 9 cm h., bis 14 cm 0, stumpf graugrün; Ri. bis 19, unten fast 2 cm br., um die Ar. stark geschwollen; Hck. mit warzig-kinnartigem Vorsprung; Ar. mäßig-filzig; Rst. 6—8, paarweise seitlich weisend, einer dazu abwärts, bis 3 cm lg., hellfarbig; Mst. 1, aufwärts weisend; St. anfangs dunkel; Bl. ± glockig-trichterig, bräunlich-weiß- rosa, Schlund dunkler. — Argentinien (Mazán). v. atroroseum Backbg.: weicht durch längere, stärkere, verflochtene St. und dunkelrosa Bl. ab; v. cinerascens Backbg.: mehr gedrückt-rund; St. anfangs fast schwarz, darauf silbergrau, gerader, bis auf den aufwärts gebogenen Mst. Gymnocalycium westii Hutch.: Weingartia westii (Hutch.) Backbg. Gymnocalycium zegarrae Card. (2) K. einzeln, kugelig, blaugrün, bis 10 cm h., bis 18 cm 0; Ri. 13; Hck. 5—6eckig, 2 x 3 cm gr.; Ar. elliptisch, hellgrau; Rst. 8, + kammförmig stehend, bis 2,5 cm lg.; Mst. 1, etwas länger; St. alle grauweiß, Spitze bräunlich oder schwärzlich, kräftig- pfriemlich, abstehend und + gebogen; Bl. becherig, 3,5—4,5 cm lg., 4 cm 0, weiß oder zart rosagetönt, Schlund rot; Gr. kurz; N. rötlich, lang; S. 0,5 mm gr., glänzend braun. — Bolivien (am Wege Perez— Mairana). Bisher nur Namen Ritters sind: G. brevistylum Ritt. (FR 1133), G. eurypleurum Ritt. (FR 1178), G. paediophilum Ritt. (FR 1177), G. stenopleurum Ritt. (FR 1176), die drei letzteren aus Paraguay. Gymnocereus Backbg. (65) Baumartige Cereen mit aufrechten, kräftig-grünen Ästen und zahlreicheren Rippen, diese feinhöckrig, die Areolen besonders in der Blütenregion ziemlich dicht stehend. Typisch sind die nicht derben, längeren Stacheln, sehr elastisch, abwärts weisend oder auf- und abwärts durcheinanderragend, später abfallend und die Äste dann auch rundlich. Die trichterige, kahle Blüte ist nächtlich, breit ausladend und dicht mit großen Schuppen besetzt, die sich beim Abblühen schwärzen. Die Samen sind klein, + glänzend schwarz. Blühfähige Areolen sind größer bzw. stärker filzig. Eine sehr einheitlich charakterisierte Artengruppe. Bekannt sind bisher 3 Spezies. — Verbreitung: Nordperu (Canchaque am Anden-Westhang, bis zu tropischen Tälern der Ostseite, am Rio Maranon und Rio Paucartambo). [®.] Buxbaum vertritt in Kakt. u. a. sukk. Pflz., 14: 10, 185.1963, die irrige Ansicht, Gymnocereus sei illegitim, da die Artengruppe bereits unter Gymnantho- cereus Backbg. rechtsgültig mit (seiner) Abbildung von mir publiziert sei, mit G. chlorocarpus als Typus des Genus. Er bezieht diese Pflanze 1. c. zu Brow- ningia Br.& R. ein. Cactus chlorocarpus HBK. erwies sich später, wie ich bereits 1937 in BfK. andeutete, als ein Seticereus. Da der Gattungsname beim Typus bleiben muß, ist Gymnanthocereus ein Synonym von Seticereus und mußte für die wirklichen Kahlblüher der neue Name Gymnocereus Backbg. aufgestellt werden, ist also nicht illegitim. Dagegen bewies Buxbaum mit „Browningia chlorocarpa" wieder einmal, daß es heute ohne ausreichende Kenntnis lebenden Materials nicht getan ist. Man fragt sich außerdem, welchen Vorteil seine Zusammenfassung unter der einzigartig dimorphen Browningia, nebst einer Einbeziehung von Azureocereus, haben soll (s. hierzu auch unter diesen Gattungen). Die Aufstellung von Gymnanthocereus 1937 erklärt sich aus unzulänglichem Trockenmaterial und die zu jener Zeit noch unvollständige Übersicht über die Cereen- flora Nordperus. (Siehe auch unter Seticereus.) Gymnocereus altissimus (Ritt.) Backbg. K. baumförmig, bis 5 m h. (trockene Region), bis 10 m h. (feuchte Region), mit kräftigem Stamm; Ri. 7—8; Aj. braunfilzig mit weißen H. zu Anfang, später grau; Rst. 5—6, 5—10 mm lg., etwas abstehend; Mst. meist 1, auch 2—4, 2—6 cm lg., abstehend oder abwärts gerichtet; Bl. 5—6 cm lg., dicht und breitschuppig, leicht duftend; Pet. grünlichweiß, stark zurückgebogen. — Peru (Maranon, Bellavista). Gymnocereus amstutziae Rauh & Backbg. K. baumförmig, 5 m h.; Tr. anfangs 5—6 cm 0, später stärker, grau- bis schmutzig-grün; Ri. anfangs 11; Ar. bräunlich, stark genähert; St. bis ca. 15, fast borstenartig, etwas brüchig, anfangs bräunlich, bald dunkelgrau bis schwärzlich einzelne der undeutlich geschiedenen ca. 6 mittleren bis 4,5 cm lg., abwärts gerichtet; Bl. 4,5 cm lg. und 0, weit ausgebreitet, innen krem bis weiß. — Nordperu (Rio Paucartambo, Jaupi Bajo). Gymnocereus microspermus (Werd. & Backbg.) Backbg. (T.) K. baumförmig, bis 6 m h., mit glattem, rundem Stamm bis 30 cm 0, unten stachellos; Ri. bis über 20; Ar. weiß; St. dünn, fast borstig-elastisch, ± kastanienbraun, z. T. heller, abwärts weisend, an Jungtr. 12—16, an älteren Tr. bis über 30; Bl. 6 cm lg. und 0, fleischig beschuppt, weiß; S. 1 mm groß, schwach glänzend, braun- oder rein-schwarz. — Nordperu (Canchaque-und Olmos-Tal). (Abb. 147.) Haagea schwartzii Friö (Porfiria coahuilensis Böd.): Porfiria schwartzii Böd. Haageocereus Backbg. (90) Eine Gattung verhältnismäßig zahlreicher aufrechter oder liegender Arten mit teils derber Bestachlung, teils feinerer, bei mehreren Arten mit Haaren unter-
176 Haageocereus mischt, die Mittelstacheln teils kürzer, teils viel länger. Die Blüten sind trichterförmig, mit schmälerem oder breiterem Saum, die Farbe von grün über grünlichweiß nach weiß, + rosa bis dunkelrot, niemals gelb. Die Früchte sind meist ziemlich große, schwach behaarte rundliche Beeren. Das Genus ist rein peruanisch und findet sich nur auf der pazifischen Seite, mit der auffälligen Höhendifferenz von nahe dem Meer bis auf 2400 m. Alle Arten sind Nachtblüher; die Blüten öffnen früher oder später am Nachmittag und sind z. T. morgens noch eine Zeitlang ± geöffnet. Beschrieben sind rund 48 Arten. Fast alle sind wüchsig und daher, besonders auch wegen ihrer bunten Stachelfarben, eine wertvolle Bereicherung der Sammlungen. Die Tönung der Stacheln reicht von rein weiß über gelb und rot bis dunkelbraun und schwärzlich. Die Beschreibungen geben fast ausschließlich den Standortshabitus wieder; sonst wäre in Übersee gesammeltes Material nicht nachzubestimmen. Es ist eine Eigenart von Haageocereus, daß in nördlicheren bzw. Glashauskulturen häufig vor allem die Mittel-Bestachlung zurückgeht, die Stachelfarben aber länger ihre Farbkraft behalten, wodurch die Pflanzen meist noch schöner sind. Solange keine entsprechenden Doppelbeschreibungen gegeben werden können, muß man sich nach den sonstigen Merkmalen richten. In sonnigen und wärmeren südlichen Kulturen gewinnen Importen meist ihren Standortshabitus zurück, der also die Grundlage der Beschreibungen sein muß. Bei einigen Arten mußten Varietäten eingeschaltet werden, obwohl auch noch Formschwankungen vorkommen, indem z. B. die Neutriebe — alle Haageocereus-Arten sprossen tief bzw. von der Basis her — etwas anders als später gefärbt sein können. Verbreitung: Über das ganze pazifische Peru, meist unter 1000 m ü. M. [®.] Es werden 5 Reihen unterschieden, die hier zum leichteren Auffinden der Arten wiedergegeben werden: Aufrechte Pflanzen (oder zumindest überwiegend aufrecht) Derb bestachelt Triebe kräftiger, z. T. Scheitelborsten ... 1: Acranthi Backbg. Feiner bestachelt Triebe schlanker, ohne Borsten 2: Versicolores Backbg. Triebe kräftiger Ohne Haare zwischen den Stacheln 3: Asetosi Backbg. Mit Haaren (Bst.) zwischen den Stacheln 4: Setosi Backbg. Liegende Pflanzen ... 5: Decumbentes Backbg. Die Zahlen hinter den Namen weisen auf die betreffenden Reihen hin. Haageocereus acanthocladus Rauh & Backbg. (3) K. buschig verzweigt, bis 70 cm h.; Tr. 6cm 0; Ri. 18; Rst. zahlreich, derb, bis 1,5 cm lg.; Hauptst. 1—2, ziemlich derb, bis 5 cm lg., auf- und abwärts durcheinander starrend, unten gelb, Spitze braun; Bl. ca. 10 cm lg., grünweiß; Fr. 2 cm 0, weinrot. — Mittelperu (Rio Huaura [Churintal]; Sayan, 900 m). Haageocereus achaetus Rauh & Backbg. (1) K. wenig verzweigt, bis 1,2 m h.; Tr. bis 15(—20) cm 0; Ri. 13; Ar. anfangs ockerbraun; Rst. zahlreich, bis 1,5 cm lg., ockergelb; Mst. meist 1 längerer, bis 5 cm lg., sehr derb, ockerbraun, heller gezont; Bl. ca. 5 cm lg., weiß. — Mittelperu (Churintal, 1200 m, selten). Haageocereus acranthus (Vpl.) Backbg. (1) K. aufrecht oder liegend und wieder aufgerichtet, bis (liegend) 3 m lg.; Tr. bis 8 cm 0; Ri. 12—14, anfangs stärker höckrig; Ar. gelb bis dunkelbraun; Rst. ca. 20—30, gel-b, bis 1 cm lg.; Mst. aus Übergängen, mehrere kräftiger, ein längster bis 4 cra lg.; Bl. 6—8 cm lg., + grünlich weiß; Fr. breitrund, anfangs grün. — Mittelperu (Typstandort: Rimac-Tal, Santa Clara, 400—600 m; vom Rio- Fortaleza- bis Rio-Piscotal, auf 400—2400 m). v. crassispinus Rauh & Backbg.: K. stärker verzweigt; Mst. manchmal fehlend, sonst auffällig dick (Canete- und Piscotal); v. fortalezensis Rauh & Backbg.: Ar. mit verbleibenden Wollflocken, Wuchs später mehr liegend-aufgerichtet; Mst. nicht sehr lang, hellbraun (Rio Fortaleza); v. metachrous Rauh & Backbg.: St. hell- bis kaffeebraun, anfangs mit borstenähnlichen Feinstacheln vermischt (Piscotal, 2000 m). Haageocereus akersii Backbg. (4) K. kräftig, aufrecht, bis 1 m h.; Tr. 10—15, bis 7 cm 0; Ri. 17—18; Rst. ca. 23, bis 1 cm lg., fein, blaß- gelb; H.-Bst. bis 25, seidig, bis 4 cm lg., weiß; Hauptst. 1—2, biegsam, bis 4,5 cm lg., gelblich, braunspitzig; Bl. 7 cm lg., 5 cm 0, tief-purpurrosa; Fr. 4 cm lg., ovoid, bläulichrot. — Mittelperu (Cajamarquilla). Haageocereus albidus Ritt, ist ein unbeschriebener Name. Haageocereus albisetatus (Akers) Backbg. (4) K. aufrecht, bis 2 m h.; Tr. bis 6 cm 0; Ri. 25—26; Rst. ca. 25, kurz, borstig, bis 13 mm lg., erst gelblich, dann weißlich; Bst. weiß, kurz, bis 1 mm lg.; Mst. 0 oder ein dünnadeliger, bis 1,5 cm lg., wie die Rst. gefärbt; Bl. grünlichweiß, bis 4,5 cm 0; Fr. 4,5 cm lg., gelblichrot. — Mittelperu (Eulalia- Tal, 1000 m). v. robustus Akers: mit rötlicher Blüte, nur eine Form?
Haageocereus 177 Haageocereus albispinus (Akers) Backbg. (4) K. aufrecht, bis 1 m h., bis 15 Tr.; Tr. 7—9 cm 0; Ri. 25—26; Rst. 20—25, bis 5 mm lg., blaßgelb; Bst. 30—35, weiß, bis 7 mm lg.; Mst. 1, bis 1,2 cm lg., gelblich; Bl. 4 cm br., tiefrot, mit bläulichem oder orange Ton; Fr. 6 cm 0. — Mittelperu (Eulalia-Tal). (Abb. 148.) v. floribundus (Akers) Backbg. : Tr. etwas schlanker; St. gelber und etwas länger; Bl. zahlreicher; v. roseospinus (Akers) Backbg.: Tr. nur bis 7 cm 0; Mst. deutlicher hervortretend, rosa. Haageocereus ambiguus Rauh & Backbg. (5) K. liegend, basal verzweigend; Tr. bis 80 cm lg., 4 cm 0; Ri. 15—16; Rst. zahlreich, bis 1cm lg., bräunlich- bis später grauviolett; Hauptst. 1—2 (—3), meist 1, bis 5 cm lg., abwärts gerichtet, in der Durchsicht rotbraun, an der Basis bereift, später ganz so. — Südperu (Atico). v. reductus Rauh & Backbg.: Ri. 17—18; Rst. nur 5—7 mm lg.; Hauptst. nur 2,5 cm lg., einer kürzer und dünner, lederbraun, violettbraun gespitzt. Haageocereus aureispinus Rauh & Backbg. (3) K. aufrecht, bis 80 cm h.; Tr. 6—8 cm 0; Ri. 18—20, frischgrün; Ar. dicht stehend, weißgelb; Rst. 30—40, bis 1cmlg., leuchtend gelb, ohne Bst.; Mst. 1 (—2), bis 4 cm lg., hellgelb zu Anfang, dunkelspitzig, später rötlich- bis schwarz-violett, reif ig; Bl. 6—7 cm lg., bis 3 cm 0, reinweiß; Fr. + kugelig, weinrot. — Peru (Canta-Tal, Rio Chillon, 800— 1200 m). v. fuscispinus Rauh & Backbg.: St. anfangs rötlich-braun; Mst. 1—2, mit hellbrauner Basis und dunkelbrauner Spitze, später schwarz; v. rigidispinus (Rauh & Backbg.) Rauh & Backbg.: Rst. 40—50, 8 mm lg., zuerst bernsteingelb, oft rötlichbraun gespitzt; Mst. 1—2, einer bis 4 cm lg., Basis stark verdickt, einer etwas kürzer, abwärts anliegend, wie bei voriger var. gefärbte Mst.; Bl. 5—6 cm lg., außen grünlich, innen weiß. Haageocereus australis Backbg. (5) K. liegend, bis 1 m lg., rübige Wz. und verzweigend; Tr. bis über 25 cm lg.,'4—6 cm 0, dunkler grün bis graugrün; Ri. ca. 14 oder etwas mehr; Ar. anfangs heilbräunlich; Rst. ca. 20, glashell, fein, bis 8 mm lg., Mst, zahlreicher, z. T. schwer trennbar, kräftiger; Hauptst. 1 (—2), blaß hornfarben, anfangs oben bräunlich, Basis verdickt, bis 4,5 cm lg.; Bl. weiß, stärker behaart, ca. 7 cm lg., 3,5 cm 0; Fr. später rosa, ca. 4 cm groß. — Südperu (von Atico südwärts im Küstengebiet) und angrenzendes Nordchile, v. acinacispinus Rauh & Backbg.: Tr. bis 50 cm lg., liegend, 4—5 cm 0; Wz. rübig; Rst. dünn, anfangs rötlich-violett; Mst. 2—3, bis 3 cm lg., basal verdickt, + kantig, säbelartig aufwärts gebogen, wie die Rst. gefärbt, später silbergrau, schwarzspitzig; Bl. bis 10 cm lg., weniger behaart als der Typus der Art, aber etwas mehr als H. de- cumbens, weiß (?). — Südperu (Küste bei Atico, Panamericana Km 697). Haageocereus bicolor Ritt., unbeschrieben: Haageocereus dichromus Rauh & Backbg.? Haageocereus chalaensis Ritt.: unbeschrieben. Haageocereus chosicensis (Werd. & Backbg.) Backbg. (4) K. aufrecht, gruppenbildend, bis 1,50 m h.; Ri. ca. 19; Ar. gelblichweiß; Rst. strahlend, 30 oder mehr, bis borstenfein; H.-Bst. fein; Mst. 3—4, 1—2 auffälliger neben den Übergangsstacheln, + pfriemlich, bis 2 cm lg.; St. in der Farbe variierend von weißlich bis rostgelb oder bräunlich; Bl. schlanktrichterig, lilarot bis karminviolett; Fr. kugelig, grün bis rosa.— Mittelperu (Chosica und im Eulalia-Tal). v. rubrospinus (Akers) Backbg.: Hauptstacheln fuchsrot. Haageocereus chrysacanthus (Akers) Backbg. (4) K. aufrecht, bis 1 m h., bis 25 Tr.; Tr. bis 7,5 cm 0 ; Ri. 17—18; St. ca. bis 65, ungleich, bis 12 mm lg., gelblich, bräunlich gefleckt; Haupt-St. 2—3, dünn, stechend, bis 4,5 cm lg.; H.-Bst. ca. 15, gelblichweiß, bis 17 mm lg.; Bl. 5 cm 0, grünlichweiß; Fr. 4 cm lg., grün bis rötlichgrün. — Mittelperu (Panamericana Km 226, nördlich Lima). Haageocereus chryseus Ritt., unbeschrieben: Haageocereus chrysacanthus (Akers) Backbg. Haageocereus clavatus (Akers) Cullm.: Haageocereus pseudomelanostele v. clavatus (Akers) Backbg. Haageocereus clavispinus Rauh & Backbg. (1) K. meist aufgerichtet, bis 1 m h.; Tr. bis 10 cm 0; Ri. 13; Ar. groß, grau; Rst. zahlreich, derb, ca. 25; Übergangs-St. dicker, bis 12, bis 1 cm lg.; Haupt-St. 1, nagelartig dick, bis 3 cm lg.; St. alle erst violett- lich-grau, dann grau, sandig rauh; Bl. bis 6,5 cm lg., weiß, außen rötlich; Fr. 2,5 cm lg., dunkelgrün. — Peru (Wüste Ataconga, 200 m). (Abb. 149.) Haageocereus comosus Rauh & Backbg. (3) K. aufrecht, bis 1,30 m h.; Tr. bis 10 cm 0; Ri. ca. 20; Ar. weiß; Rst. zahlreich, dünn, gelb; H.-Bst. aufgerichtet, bis 3,5 cm lg., weiß; Haupt-St. gelb, dünn, biegsam, bis 3 cm lg., später + abwärts weisend; Bl. rot, außen schokoladenbraun; Fr. 4 cm 0, gelbgrün, rosa getönt. — Mittelperu (Eulalia- Tal, 1000 m). Haageocereus convergens Ritt, ist unbeschrieben..
178 Haageocereus Haageocereus crassiareolatus Rauh & Backbg. (4) K. aufrecht, bis 1 m h.; Tr. bis ca. 6 cm oder etwas mehr 0; Ri. 18; Ar. anfangs weißgelb; Rst. zahlreich, bis 8 mm lg., borstig fein;Übergangsst. ebenso; H.-Bst. bis 1,3 cm lg.; Haupt-St. bis 2 cm lg.; St.: äußere blaßgelblich, innere graugelb; Bl. 8 cm lg., weißlichgrün, äußere Pet. grau; Fr. 5 cm lg., rot. — Peru (Churin-Tal, Rio Huaura, 1200 m). v. smaragdisepalus Rauh & Backbg.: K. dicker, bis 8 cm 0; Ri. ca. 20; Rst. bis 1,8 cm lg.; Mst. 1, bis 3,5 cm lg., oft gefleckt; R. und Bl. außen lebhaft smaragdgrün; Pet. blaßgrün. — Peru (Churin-Tal, 1400 m). Haageocereus decumbens (Vpl.) Backbg. (5) K. niederliegend, oft in Massen, aufbiegend; Tr. bis 5 cm 0; Ri. ca. 20; Rst. zahlreich, bis 30 oder mehr, bis 6 mm lg., hellfarbig; Mst. 1—2 als Hauptst., bis 5 cm lg., oft abwärts weisend, hell- bis dunkelbraun; Bl. ca. 8 cm lg., ca. 4,5 cm 0, weiß, außen bräunlichgrün, nur schwach behaart. — Südperu (Gebiet von Chala und bei Mollendo). v. spinosior Backbg. mit wirr durcheinanderragenden, bis 10 cm lg. Mst., silbergrau. Haageocereus deflexispinus Rauh & Backbg. (1) K. aufrecht; Tr. bis 1,50 m h\, bis 12 cm 0; Ri. 12, mit V-Furche; Ar. hellbraun; Rst. derb, bis 1 cm lg., zuerst bernsteingelb; Haupt-St. 1, bis 8 cm lg., anfangs bernsteingelb, sehr derb, abwärts gerichtet; Bl.? — Peru (Churin-Tal, Rio Huaura, 1200 m). Haageocereus dichromus Rauh & Backbg. (4) K. aufrecht, bis 1 m h.; Tr. bis 8 cm 0; Ri. 20; Ar. gelblich; Rst. zahlreich, fein, 8 mm lg. anfangs fuchsrot; Bst. spärlich; Haupt-St. stechend, bis 2 cm lg.; rein- bis zitronengelb, in Übergängen bis granatrot, z. T. gezont; Bl. weiß, außen weinrot; R. grün. — Peru (Churin-Tal, Rio Huaura, 1200 m). v. pallidior Rauh & Backbg. : K. bis 5 cm 0; Ri. ca. 18; St. kürzer, gleichmäßig bis ca. 5 mm lg., unten ± weißlich bis gelblich oder blaßrötlich, Spitze kupfer- bis graurötlich; Bst. spärlich; Haupt-St. meist fehlend oder bis 2 cm lg. (Churin- Tal, 1700 m.) Haageocereus divaricatispinus Rauh & Backbg. (4) K. aufrecht, reich sprossend, bis 1,20 m h.; Tr. bis 10—15 cm 0; Ri. 18—19; Ar. weißlich; Rst. abstehend, gelb bis purpurrötlich; H.-Bst. aufgerichtet; Haupt-St. meist 1, bis 4 cm lg., aufgerichtet, vorgestreckt oder abwärts weisend, sowie 3—6 kürzere, unten graugelb, oben bräunlich; Bl. 10 cm lg., innen mit Staminodialhaaren, wie die R. dunkel- purpurn; Fr. ovoid, bis 6 cm lg., 4 cm 0, blaß weinrot. — Mittelperu (Lurin-Tal, auf 800— 1200 m häufig). Haageocereus elegans und v. heteracanthus Ritt.: unbeschrieben, wohl identisch mit H. versicolor (Werd. & Backbg.) Backbg. Haageocereus horrens Rauh & Backbg. (3) K. aufrecht, bis 1 m h., stärker verzweigt; Tr. bis 5,6 cm 0; Ri. ca. 18, rein grün; Rst. über 60, steif- nadelig, abstehend, bis 1 cm lg.; Mst. mehrere, undeutlich geschieden, stärker bis pfriemlich, meist 2 längere auf- und abwärts weisend, bis 4 cm lg., hornfarben bis grau, oben dunkler oder gefleckt; St. starrend dicht, die randständigen hornfarben, undeutlich fleckig, unten gelblich; Bl. grünlich-weiß, außen grünlich-rot; Fr. weinrot, 4 cm lg. — Peru (Trujillo, Panamericana, Km 720). (Abb. 150 links.) v. sphaerocarpus Rauh & Backbg.: bis 1,30 m h.; Tr. bis 10 cm 0; Ri. ca. 22; Rst. stark verflochten; Haupt-St. 1—2, bis 9 cm lg., unten gelblich, oben bräunlich; Bl. bis 7 cm lg., weiß, außen grünlichrot; Fr. kugelig, ca. 2—3 cm 0, weinrot. — Peru (Rio Fortaleza, Km 230). Haageocereus icensis Hort.: eine von Ritter gefundene schlanke Art mit dichter, ziemlich gleichartiger und kräftiger, rot-brauner Bestachlung. Haageocereus icosagonoides Rauh & Backbg. (2) K. aufrecht, buschig verzweigt, bis 1,50 m h.; Tr. bis 5 cm 0; Ri. ca. 20; Ar. bräunlich; St. fein, dicht, bernsteinfarben, im Scheitel rötlich, bis 1cm lg.; Mst. nicht als solche unterschieden; Blütenzone mit stehenbleibenden Flocken; Bl. 6 cm lg., weiß. — Peru (Rio-Sana-Tal). Haageocereus lachayensis Rauh & Backbg. (1) K. aufrecht; Tr. bis ca. 8 cm 0; Ri. ca. 12 oder mehr; Ar. reichfilzig; Rst. bis 50, nadelig, strahlend; Mst. etwas kräftiger, einige noch stärker, 1—2 am längsten, bis ca. 3 cm lg., meist auf- und abwärts weisend, kastanienbraun, anfangs mit gelblichem Fuß; Bl.? — Peru (Chanchay, Lomas de Lachay, 500 m). Haageocereus laredensis (Backbg.) Backbg. (3) K. aufrecht; Tr. bis ca. 7 cm 0; Ri. ca. 18; St. 40—45, goldgelb, im Scheitel bräunlich, bis 12 mm lg.; Mst. nur ein einzelner längerer, aufwärts weisend; Bl. weiß. — Nordperu (Laredo). v. longispinus Rauh & Backbg.: K. bis 1 m h.: Tr. bis 5 cm 0; Rst. dicht verflochten, bernsteinfarben; Haupt-St. 1—3 unterscheidbar, bis 6 cm lg., biegsam. — Peru (Rio-Fortaleza-Tal). Haageocereus limensis (SD.) Ritt, ist eine comb.n. von Cereus limensis SD., ein nicht mehr mit Sicherheit klärbarer alter Name. Haageocereus litoralis Rauh & Backbg. (5) K. niederliegend und aufsteigend, bis 80 cm lg.: Tr. ca. 8 cm 0; Ri. 16; Rst. zahlreich, 8—10 mm lg.; Haupt-St. 1—2, bis 2 cm lg.; St. zuerst mit gelblicher Basis, zur Spitze hin dunkler; Bl. weiß, außen grünlich. — Südperu (Küste von Atico).
Haageocereus 179 Haageocereus iongiareolatus Rauh & Backbg. (4) K. auirecht, bis 1 m h.; Tr. bis 6,6 cm 0; Ri. 20; Ar. weiß, bis 6 mm lg.; Rst. ca. 30—50, bis 4 mm lg., gelblich; H.-Bst. im Scheitel; Haupt-St. 1—2 (—4), bis 2,5 cm lg., anfangs rötlichgelb; St. ziemlich fest, kaum verflochten; Bl.?; Frt? — Mittelperu (Eulalia-Tal, 1000 m). Haageocereus mamillatus Eauh & Backbg. (5) K. niederliegend; Tr. bis 50 cm lg., bis 3,75 cm 0; EL ca. 16—17; Rst. 20—30, bis 5 mm lg.; Haupt-St. 1—2, bis 3 (—6) cm lg.; St. alle bräunlich bis dunkler bzw. mit dunklerer Spitze; Bl.?, (weiß?). — Südperu (Straße Camana-Arequipa, Km 165, 400 m), v. brevior Rauh & Backbg.: Tr. bis 20 cm lg., 4—5 cm 0; Ri. 17—18; Rst. sehr dünn, bis 6 mm y lg., grauweiß; Haupt-St. 2—3, bis 4 cm lg., anfangs hellbraun, dunkelspitzig, später reifig; zwischen Rst. und Haupt-St. Übergangsstacheln, schräg abstehend; BL? — Südperu (Wüste zwischen Ocona und Camana, 500 m). Kulturform mit weißen St., Mst. kürzer, dunkel gespitzt. Haageocereus marksianus Ritt.: Haageocereus dichromus Rauh & Backbg. (?) Haageocereus multangularis (Wiild.) Ritt.: Cactus multargularis Willd. war, angesichts des Formenreichtums der Haageocereus-Arten wie auch ihrer Artenzahl, ein (nach Werdermann) nicht mehr zu klärender Name; Kombinationen damit sind also unsicher. Haageocereus multicolorispinus Buin. — Sukkde. (SKG.), VII/VII1: 41. 1963 (3 oder [?] 5). K. schlanksäulig, ± aufrecht, von der Basis verzweigend; Tr. bis Im lg., 3,5cm 0; Ri. ca. 15; Rst. ± 30, borstenfein, weiß, bis 5 mm lg.; Mst. 4—8, weiß, schwarz gespitzt, am Grunde dunkler, größtenteils hell gelbrot, später grauweiß, bis 5 mm lg., einer bis 2,5 cm lg., Fuß verdickt; Bl. 8 cm lg., 6,5 cm 0; R. rotbraun; Sep. rotbraun; Pet. weiß; Fr. oval, karmin bis purpurn; S. mützenförmig. — Peru (zwischen Nazca und dem Meer auf sandigen Dünen). In der Natur wahrscheinlich nicht ganz aufrecht, dem H. australis mit basal verdicktem Mst. nahestehend, aber durch Zahl und Dreifarbigkeit der St. unterschieden, radförmig dichten Blütensaum und nur geringe R.-Behaarung. Haageocereus ocona-camanensis Rauh & Backbg. ist wahrscheinlich ein Loxanthocereus mit helleren Rst. Die Blüten sind unbekannt. Haageocereus olowinskianus Backbg. (1) K. aufrecht, schlank, stärker basal verzweigt, bis 1 m h., laubgrün; Tr. bis 7 cm 0; Ri. ca. 13; Ar. gelbweiß, darüber V-Furche; Rst. über 30, fest, bis über 1 cm lg.; Mst. 10—12, schwer trennbar, 1—2 (—3) als Haupt-St. kräftiger, bis 6 cm lg.; St. am Standort derber als in der Kultur, fuchs- bis rostfarben braun; Bl. ca. 8 cm lg., weiß. — Mittelperu (50 km südlich von Lima, nahe dem Meer, kleines Areal), v. repandus Rauh & Backbg.: Tr. bis 10 cm 0; Ri. bis 16; Bl. 8 cm lg., weiß; — subv. erythran- thus Rauh & Backbg.: gleiche Merkmale; BL rot (Abb. 150 rechts); v. ruhriflorior Raub & Backebg.: Tr. nur bis 6 cm 0; Ri. 13; BL lebhaft rot, bis 8 cm lg.; v. subintertextus Raub & Backbg.: Tr. bis 10 cm 0; Ri. 14; Rst. borstig, verilochten; Hauptst. meist 1 (—3), bis 3 cm lg.; BL 5—6 cm lg., grünlichweiß. Weicht durch kürzere Bl. und dichtere St. ab. In der Kultur hat der Typus der Art auch dichtere und dünnadelige kastanienbraune St., die var. ändern in weichere, dichte, violettbraune St. ab, die Farben in der Scheitelregion am intensivsten. Haageocereus pacalaensis Backbg. (3) K. aufrecht, gelblichgrün, bis 1,70 m h.; Tr. 10 bis 12 cm 0; Ri. 17—20; Ar. bräunlich; Rst. bis ca. 25, bis 1 cm lg., fein, strahlend Mst. derber, ca. 4, bis 1 cm lg., daneben mitunter noch 1—2, bis 7 cm lg., biegsam, abwärts weisend; St. alle gelb; BL ca. 10 cm lg., weiß; Fr. 8 cm gr., breitrund, rötlichgrün. — Nordperu (in Küstennähe, Dept. Liber- tad). Haageocereus pacalaensis v. laredensis (Backbg.) Krainz: Haageocereus laredensis (Backbg.) Backbg. Haageocereus pacalaensis v. longispinus (Rauh & Backbg.) Krainz: Haageocereus laredensis v. longispinus Rauh & Backbg. Haageocereus pacalaensis v. repens (Rauh & Backbg.) Krainz: Haageocereus repens Rauh & Backbg. Haageocereus pacaranensis und v. tenuispinus Ritt., unbeschrieben, bis 60 cm h., mit feinen gelben bzw. braungespitzten St., sind bisher wenig geklärt. Haageocereus pachystele Rauh & Backbg. (4) K. aufrecht, basal verzweigt, bis 80 cm h.; Tr. 10—15 cm 0; Ri. 16—20; Ar. ockergelb; Rst. zahlreich, fast pfriemlich, bis 1 cm Jg., ca. 17—20 festere, daneben bis 40 borstig dünne, weiß, bis 1,5 cm lg.; H.-Bst. spärlich, bis 1,5 cm lg.; Haupt- St. 1 (—3), bis 3 cm lg., aufgerichtet oder vorgestreckt, bernsteingelb, oben braun; Bl. weiß, außen grünlich; Fr. 4cmØ‚blaß weinrot. — Mittelperu (Churin-Tal, Sayan, 900 m). Haageocereus paradoxus Rauh & Backbg. (3) K. niedrig, bis 25 cm h.; Tr. 4 cm 0; Ri. ca. 17; Bst. fehlend; Rst. borstenfein, bis über 1cm lg., anfangs rötlich, später weißlich mit getönter Spitze;
180 Haageocereus Haupt-St. fester, aber stark biegsam, bis 6 cm lg., meist einzeln, kaum stechend, zuerst rötlich bis rot, zuletzt schwarz; BL? — Mittelperu (Eulalia-Tal, 1000 m [Nr. K 42]). Haageocereus peculiaris Ritt.: Loxanthocereus pe- culiaris Rauh & Backbg.? Haageocereus peniculatus Rauh & Backbg. (4) K. bis 50 cm h.; Tr. bis (über?) 4 cm 0; Ri. ca. 15; St. alle dicht abstehend, ziemlich gleich lang, bürstenartig fein, elastisch, unten weißlich, oben rötlich, besonders im Scheitel; Bst. nur spärlich; Mst. kaum unterscheidbar, nur manchmal etwas mehr hervorragend; BL? — Mittelperu (Eulalia-Tal, 1000 m [Nr. K 40]). Haageocereus piliger Rauh & Backbg. (4) K. ziemlich kräftig, bis 70 cm h.; Tr. bis fast 20 cm 0, meist 10 cm 0; RL bis 17; Ar. weißlich; Rst. sehr feinnadelig, blaßgelblich, etwas steif; H.-Bst. bis 2,5 cm lg., weiß, aufgerichtet, den Körper dicht umkleidend; Hauptst. 0—1 (—2), nur bis 2 cm lg., gelblich; BL weiß (?), bis 5 cm lg. — Mittelperu (Pachacamac). Kulturform: ganz weiß-haarig bzw. -borstig. Haageocereus platinospinus (Werd. & Backbg.) Backbg. (5) K. liegend und wieder aufgebogen; Tr. bis 5 cm und mehr 0; RL 13—15; Ar. länglich, gelbbraun, später grau und ziemlich groß; Rst. ca. 10—13, bis 1,5 cm lg.; Mst. 1—4, derbpfriemlich, bis 7 cm lg.; St. zuerst alle heller bis dunkler (fast schwarz-) braun, später besonders die mittleren silbrig weiß, feucht alle schmutzig dunkelbraun; BL weiß, ca. 7 cm lg.; R. bräunlich-rot. — Südperu (bei Arequipa, 2200—2400 m). Haageocereus pluriflorus Rauh & Backbg. (1) K. aufrecht, stark basal verzweigt, bis 80 cm h., hell graugrün; Tr. bis 10 cm 0; RL ca. 11; Rst. bis 15, bis ca. 8 mm lg., reif ig hellgrau, bräunlich gespitzt; Mst. 1 (—2), bis 6 cm lg., schräg abwärts weisend, anfangs violett-bräunlich, dann hellgrau; St. alle zuerst an der Basis gelblich, schwarzbraun gespitzt; BL zahlreich, bis 12 cm lg., bis 4,5 cm 0; R. bräunlich; Pet. kremweiß; Fr. ? — Südliches Peru (Rio Majes, Hazienda Ongoro, 800—1200 m). Haageocereus pseudoacranthus Rauh & Backbg (1) K. aufrecht, basal verzweigt; RL ca. 13; Ar. bräunlich, darüber V-Furche; St. dreiserig, unterste bis 20, nadeldünn, Übergangsst. 6 oder mehr, ± pfriemlich; Hauptst. 1—2 (—4), pfriemlich, vorgestreckt, bräunlich; BL? — Mittelperu (Lurin-Tal (?); Churin-Tal, 1000 m). Haageocereus pseudomelanostele (Werd.& Backbg.) Backbg. (4) (T.) K. aufrecht, basal verzweigt, bis Im h.; Tr. bis 10 cm 0; RL bis über 18—22; Ar. mäßig filzig; Rst. zahlreich, goldgelb; H.-Bst. fein, unter 2 cm lg., später abfallend; Haupt-St. 1 oder mehr, kräftiger, deutlich verlängert, einzelne bis 8 cm lg.; BL bis 5 cm lg., 3 cm 0, grünlichweiß. — Mittelperu (Cajamarquilla, 500 m). v. carminiflorus Rauh & Backbg.: K. bis 1,20 m h.; Tr. bis 10 cm 0; Ar. weißlich; Haupt-St. 1—2, bis 3 cm lg.; BL 8 cm lg., karminrot. — Mittelperu (Eulalia-Tal, 1000 m); v. clavatus (Akers) Backbg.: K. bis Im h.; Tr. bis 10 cm 0; RL 18—20; Rst. ca. 30, gelb, braunfleckig; H.-Bst. 30—35, gelblich; Hauptst. 2, gelb, braunspitzig, bis 4 cm lg.; BL 6,5 cm lg., 5 cm 0, tief rosa. — Peru (nördl. vom Lurin-Tal, in den Canyons der Küstenberge). Haageocereus pseudoversicolor Rauh & Backbg. (2) K. aufrecht, buschig basal verzweigt, bis 1,2 m h.; Tr. 8—10 cm 0; RL ca. 18; Rst. zahlreich, bis 1 cm lg., gelbbraun; Ar. bräunlich; Mst. 1 (—2), bis 3 cm lg., fahlbraun bis dunkler, + abwärts weisend; Ar. mit z. T. verbleibender Knospenwolle; BL bis 5,5 cm lg., weiß; Fr. bis 3 cm 0, grünlich-rot. — Nordperu (Rio-Safia-Tal, 100—200 m). Fiaageocereus repens Rauh & Backbg. (5) K. liegend, oft stark verweht; Tr. am Ende aufsteigend, bis 2 m lg., bis 8 cm 0; RL 19; Ar. ockergelb, ohne Bst.; Rst. ca. 40, + aufgerichtet, bis 10 mm lg., sehr dünn, anfangs + ockergelb; Hauptst. 1 (—2), wenig stärker, bis 1,5 cm lg.; St. anfangs bernsteingelb; BL bis 7 cm lg., bis 3,5 cm 0, weit ausgebreitet, rein weiß. — Nordperu (südlich Trujillo, Küsten-Sandwüste, Km 535). (Abb. 151.) Haageocereus salmonoideus (Akers) Backbg. (4) K. aufrecht, bis 1 m h.; Tr. bis 10 cm 0; RL ca. 22; Bst. kurz, weiß; Rst. ca. 60—80, davon 30% Bst., bis 8 mm lg., anfangs gelb; Hauptst. 1—2, kräftiger, bis 2 cm lg., hellgelb, in der Kultur kürzer; BL 6 cm lg., rosa; Fr. 6,5 cm ø, grün, oben rosa. — Mittelperu (Rimac-Tal über Chosica). v. rubrispinus Rauh: St. braun bis fuchsrot (Lurin-Tal, 1000—1200 m). Haageocereus seticeps Rauh & Backbg. (4) K. bis 1 m h.; Tr. bis 5 cm 0; Ri. 19; Ar. reichfilzig; Rst. ca. 50, 5 mm lg., dünn; Bst. im Scheitel kurz; Mst. 1—4, bis 4cm lg., borstig dünn, z.T. kräftiger, auch mitunter gewunden, oben abstehend, anfangs gelblich; BL rot (?); Fr. weinrot, bis 2,5 cm 0. — Mittel peru (Eulalia-Tal, 1000 m). v. robustispinus Rauh & Backbg.: RL weniger, ca. 17; Mst. bis 2,2 cm lg., anfangs + fuchs- farben; Bst. 1,5 cm lg., weiß; BL weinrot; Fr. wie beim Typus der Art.
Haageocereus 181 Haageocereus setosus (Akers) Backbg. (4) K. säulig, 1—3 m h., bis 25 Tr.; Tr. bis 6 cm 0; Ri. 20—21; Ar. rund; St. zahlreich, bis 100 (mit Bst.), ein Drittel nadelig, gelb; Bst. zu 70% über 2 cm lg., gelb, rot oder silbergrau, im Scheitel einen Schöpf mit den feinen Rst. bildend; Hauptst. 1—2, bis 2 cm lg., bräunlich; Bl. 5 cm lg., rot oder scharlachrosa; Fr. 4 cm 0, grün, oben rosa. — Mittelperu (Cara- coles-Hügel, südlich Lima, küstennah), v. longicoma (Akers) Backbg.: K. nur bis 30 cm h., wenig verzweigt; Tr. 6 cm 0; Rst. ca. 20, fein, gelb; Bst. ca. 50, bis 4,5 cm lg.; Hauptst. 1—2, bis 3,5 cm lg., kräftig-nadelig, rötlich. Hoffmann berichtet von einer Form (?), nur bis 1,20 m h., Bl. 7,5 cm lg., innen karmin. Haageocereus smaragdiflorus Rauh & Backbg. (4) K. aufrecht, bis ca. 50 cm h.; Tr. bis ca. 5 cm 0; Ri. ca. 20; St. weiß, borstig dünn, verflochten, zahlreich, 0,5—1 cm lg.; Mst. nur zuweilen 1, dünn, bis 2 cm lg.; Bl. 5 cm lg., smaragdgrün, an der Stbf.- Basis mit bis 1 cm lg. H.; Gr. mit grünen N. — Mittelperu (Eulalia-Tal, 1300 m). Haageocereus superbus Cullm., nur ein Name. Haageocereus symmetros Rauh & Backbg. (4) K. aufrecht, bis 1,20 m h.; Tr. 8—10 cm 0; Ri. 21; Ar. ziemlich dicht stehend und in sich symmetrisch überschneidenden Spiralen gestellt, hell- und ziemlich dick-filzig; Rst. kurz, fein, strahlend, zahlreich, 5mm lg., bernsteingelb; Bst. im Scheitel sehr kurz, bernsteingelb; Mst. 1—2, kurz, bis 2 cm lg., braungelb, heller gezont; St. anfangs alle dünn und nur ca. 5 mm lg.; Bl. ca. 5 cm lg., weiß. — Mittelperu (Churin-Tal, Rio Huaura, 1200 m). Haageocereus tenuispinus Rauh & Backbg. (3) K. aufrecht, basal verzweigend, bis 60 cm h.; Tr. 8 cm 0; Ri. ca. bis 28; Ar. gelbweiß; Rst. ca. 30, strahlig, 1 cm lg., gelblich; Hauptst. meist 1, dünn- nadelig, elastisch, anfangs borstig fein, blaßgelb, später bis 5 cm lg.; Bl.? — Nordperu (Panameri- cana, Km 465, zwischen Trujillo und Chimbote). Haageocereus turbidus Rauh & Backbg. (4) K. aufrecht, bis 1,20 m h., buschig basal verzweigend; Tr. 5—8 cm 0; Ri. ca. 19; Rst. sehr dünn, zahlreich, etwas abstehend, anfangs gelb bis fuchsrot; Bst. kräuselig, locker; Hauptst. 1—2, bis 8 (—10) cm lg., Fuß gelb, oben gelblich bis rötlich, später reifig grau, abstehend; Bl. 5 (—6) cm lg., weiß. — Peru (Nazca-Tal, 600—800 m). v. maculatus Rauh & Backbg.: St. etwas kürzer; Hauptst. stärker abwärts gerichtet, bernsteinfarben bis rotgelb gefleckt; Bl. 8 cm lg., weiß; Fr. bis 2 cm 0, hell weinrot. — Peru (Nazca-Tal, 1200 m). Haageocereus variabilis Ritt. (Syn. H. ferrugineus Ritt.) sind nur Namen, die zu Loxanthocereus gehören (Rauh; L. ferrugineus?). Haageocereus versicolor (Werd. & Backbg.) Backbg. (2) K. aufrecht, schlanksäulig, in Ansammlungen, bis 1,50 m h.; Tr. bis 5 cm 0; Ri. 16—22; Rst. 25—30, f einnadelig, bis 5 mm lg.; Mst. 1—2 deutlicher unterschieden, bis 4 cm lg.; St. in Zonen farbig wechselnd, die Mst. zuerst unten gelblich, oben fuchsrot oder heller; Bl. ca. 8 cm lg., bis ca. 6 cm 0, breit öffnend, weiß. — Nordperu (östliches Wüstengebiet, 100— 600 m). v. aureispinus Backbg.: St. goldgelb; Mst. oft fehlend; v. catacanthus Rauh & Backbg.: Mst. ± abwärts gerichtet, kräftig, hellbraun; Rst. dunkel fuchsrot; v. fuscus Backbg.: St. fein und dicht, tief fuchsbraun; Mst. ± deutlich hervortretend; v. humifusus (Werd. & Backbg.) Backbg.: Rst. 10—15, sehr fein, bis 3 cm lg.; Mst. dünn, blaß- braun; St. anfangs gelblich; v. lasiacanthus (Werd. & Backbg.) Backbg.: St. mehr borstenartig; Mst. als längere fehlend; v. xanthacanthus (Werd. & Backbg.) Backbg.: Ri. meist 10—12 (—14); Mst. ziemlich derb, stärker verlängert, bis über 2,5 cm oder noch mehr lg., fahlgelblich. Haageocereus viridiflorus (Akers) Backbg. (3) K. aufrecht, bis ca. 1 m h.; Tr. bis zu 20, bis 7 cm 0; Ri. 19—20; Rst. bis ca. 60, sehr fein, 5 mm lg., stechend, mit Bst. vermischt; Mst. mehrere, bis 2,5 cm lg., fast pfriemlich, + abwärts gerichtet; St. alle (blaß-) gelb; Bl. fast 7 cm lg., 4,5 cm 0, grünlichweiß mit grüner Mitte; Gr. kremweiß mit längeren N.; Fr. kugelig bis kreiselig, über 4 cm 0, pflaumenrot. — Peru (Rio Chillon-Canyon). Unterscheidet sich von H. smaragdiflorus durch gelbliche St. und längere Bl., ohne H. an der Stbf.- Basis. Haageocereus zehnderi Rauh & Backbg. (4) K. aufrecht, von unten her gruppenbildend; Tr. anfangs 4,5 cm 0, später bis 8 cm 0,. schmutziggrün; Ri. ca. 18; Ar. schmutzigweiß; Rst. zahlreich, sehr dünn, dicht, zuweilen von etwas kräftigeren untermischt, bis 3 cm lg.; Hauptst. kaum zu trennen oder zu unterscheiden, manchmal aber bis 5 cm lg., + abwärts weisend; Bst. bis 3,5 cm lg.; St. und Bst. gelb; Bl. grünlich(?)-weiß. — Peru (Santa-Tal, Huallanca, 1300 m). Haageocereus zonatus Rauh & Backbg. (1) K. aufrecht, von unten her gruppenbildend, bis 1,50 m h.; Tr. bis 7 (—10) cm 0; Ri. 13—14; Ar. gelbbraun; Rst. 15—25 (—40), strahlend, bis 5 mm lg., blaßgelb; H. der Bl.-Zone seidig, weiß, 2,5—3 cm
182 Haageocereus — Harrisia lg., büschelig stehenbleibend; Hauptst. 1—2 (—4), derb, 2—2,5 cm lg., vorgestreckt oder abwärts gerichtet, ockerfarben, braun, ± geringelt; Bl. 7 cm lg., weiß. — Peru (Churin-Tal, 2000 m). Hamatocactus Br. & R. (196) Pflanzen mit durchlaufenden Rippen, diese um die Areolen ± geschwollen oder darunter + gebuchtet, aber nicht ausgesprochen höckrig oder warzig. Die Mittelstacheln sind + stark verlängert, elastisch und in allen Areolen z. T. hakig. Die Blüten sind mehr trichterig und die Röhren schlanker und weniger dicht beschuppt als bei Ferocactus; sie sind gelb, teils reingelb, teils innen rot. Die verhältnismäßig kleine oder bis 5 cm lange Frucht ist wenig beschuppt und öffnet am Grunde. Die Samen sind schwarz. Wegen ihrer Wüchsigkeit und der z. T. schon bei kleineren Stücken erscheinenden Blüten beliebte Pflanzen. Bekannt sind 2 (—3) Arten, nebst einigen Varietäten. — Verbreitung: USA (Texas, Neumexiko) bis Nordmexiko. [®.] Hamatocactus crassihamatus (Web.) F. Buxb.: Glandulicactus crassihamatus (Web.) Backbg. Hamatocactus davisii (Hought.) Y. Ito: Hamatocactus hamatacanthus v. davisii (Hought.) Marsh. Hamatocactus hamatacanthus (Mühlpfrdt.) Knuth E erst kugelig, dann gestreckt, bis 60 cm h., dann mehrköpf ig (oder nur bei Verletzung?), dunkelgrün; ICi. meist 13, bis 5 cm h.; Ar, bis 3 cm entfernt, mit Nektardornen; Rst. 8—12, rund bis abgeflacht, 1—7 cm lg., z. T. geringelt; Mst. 1—3 (—4), die oberen 3 gerade, der unterste bis 12 cm lg., vorgestreckt, + gerade, gekantet bis abgeflacht; St. oft anfangs rot oder gefleckt, später hornfarben, dann grau: Bl. bis 7 cm lg., gelb, Schlund rot; Fr. 2—5 cm lg., grün; S. 1,5 mm lg.— USA (Texas, Neumexiko) bis Nordmexiko, v. davisii (Hought.) Marsh.: unterscheidet sich durch stärker gebuchtete Ri.; St. dichter, etwas feiner; Mst. zahlreicher; Bl. rein gelb. — USA (Texas). Hamatocactus setispinus (Eng.) Br. & R. (T.) K. nur bis ca. 15 cm h., 8—12 cm 0, mehr rundlich, frischgrün; Ri. ca. 13, ziemlich schmalkantig, oft + wellig; Ar. weiß; Rst. 12—15, strahlend, dünn- pfriemlich, wenig stechend, 0,5—4 cm lg., die oberen braun, die unteren weiß; Mst. 1 (—3), meist hakig, dunkelbraun, Spitze heller, etwas länger als die Rst.; Bl. bis 7 cm lg., gelb mit roter Mitte; Fr. nur 6—18 mm 0, rotbraun bis korallenrot. — USA (Texas) bis Nordmexiko. (Abb 152.) v. cachetianus (Monv.) Knuth: K. zylindrisch werdend; Mst. braun, mäßig lg.; v. orcuttii (K. Sch.) Borg: K. zylindrisch werdend; Mst. gelb, ziemlich lang. Hamatocactus sinuatus (Dietr.) Orc: K. kleiner; Rst. 8—12, dünn, oft gekrümmt; Mst. 4, unterster sehr lang, gekantet; Bl. 6,5 cm lg., rein gelb; Fr. grün, oval (Eng.). — USA (Texas). Die Stellung dieses Namens ist noch ungeklärt; wenn sonst nur die obige v. davisii rein gelb blüht, mag es eine weitere var. des H. hamatacanthus sein. Hamatocactus uncinatus (Gal.) F. Buxb.: Glandulicactus uncinatus (Gal.) Backbg. Hariota DC. non Ad ans.: Hatiora Br. & R. Harrisia Britt. (141) Nachtblütige Cereen Westindiens, mit einer Ausnahme aufrecht wachsend, strauchig baumartig, d. h. auch oft stammbildend und darin hauptsächlich von Eriocereus unterschieden, bzw. die liegende H. earlei durch die nicht platzenden Früchte, Merkmal aller Arten, wie die gelbe bis orangerote Fruchtfarbe, im Gegensatz zu Eriocereus, bei dem nie solche Fruchtfarben vorkommen und dessen Früchte platzen. Beschrieben sind 13 Arten. — Verbreitung: USA (Florida) und Antillen [®.] Harrisia aboriginum Small K. bis 6 m h.; Ri. 9—11, rundlich; Ar. braun; St. 7—9, nadelig, meist nur bis 1 cm lg., selten mehr, anfangs rosa, später grau, braunspitzig; Knospen dicht braunhaarig; Bl. ca. 15 cm lg., schwach duftend, braunhaarig, weiß; Fr. kugelig, gelb, 6—7,5 cm 0. — US A (Florida). Harrisia adscendens (Gurke) Br. & R.: Eriocereus adscendens (Gurke) Berg. Harrisia bonplandii (Parm.) Br. & R.: Eriocereus bonplandii (Parm.) Rice. Harrisia brookii Britt. K. bis 5 m h., stark verzweigt, hellgrün; Tr. 3—4 cm 0; Ri. ca. 10; Ar. weiß; St. 9—12, die längsten bis 2,5 cm lg., anfangs die oberen braun, die unteren weiß; Knospe mit wenigen, lockigen weißen H.; Bl. weiß?; Fr. ± kugelig, ca. 8 cm 0, gelblich. — Bahamas (Long Island). Harrisia deerin<rii Backbg. nom. prop. noch unbeschrieben: K. ähnlich H. simpsonii Small, nur 2 m h. (H. simpsonii: 6 m); Bl.-Saum in Länge der R. — Florida (Pumpkin Key).
Harrisia — Haseltonia 183 Harrisia divaricata (Lam.) Backbg. K. aufrecht, reich verzweigt; Ri. 9, stumpf; Ar. genähert, wenigfilzig; Rst. 8—10, weiß; Mst. 4, bräunlich, 2—2,5 cm lg.; Bl. langröhrig, weiß; Fr. kugelig, gelb, Pulpa weiß. — Santo Domingo (Pfeiffer) und Haiti (Port-de-Paix). („Fr. ab- geflacht-rund, höckrig, gelb": Ekman). Harrisia earlei Br. & R. K. niederliegend, bis 3 m lg., dunkelgrün, Stamm fast rund; Tr. bis 6 cm 0; Bi. 5—7; Ar. weiß; St. 5—8, bis 5 cm lg., grau, nadelig; Bl. bis 20 cm lg., weiß; R. weißhaarig;.Ov. mit kurzen B. und kurzen weißen H.; Fr. gedrückt-kugelig, bis 7 cm 0, gelb. — Kuba (Pinar del Rio). Harrisia eriophora (Pfeiff.) Britt. E. hellgrün, bis 3,5 m h.; Tr. und Stamm 4 cm 0; Bi. 8—9; Ar. weiß; H. der Blütenregion bis 1,5 cm lg.; St. 6—9, bis 4 cm lg., hellbraun, schwarzspitzig; Knospen mit 1,5 cm lg., weißen H.; Bl. 12—18 cm lg., weiß; Fr. rundlich, ca. 6 cm 0, gelb. — Kuba (Mittel- bis West-Kuba und Insel Pinos). Harrisia fernowii Britt. K. bis 3 m h.; Tr. hellgrün, bis 2,5 cm 0; Ri. 9; Ar. der Blütenzone braungelb; St. 8—11, hellbraun, schwarzspitzig, die längsten bis 6 cm lg.; Knospen mit bis 1 cm lg. hellbraunen H.; Bl. ca. 20 cm lg., weiß. — Kuba (Prov. Oriente). Harrisia fimbriata sensu Knuth non Cactus fimbri- atus Lam. : Harrisia nashii Britt. Harrisia fimbriata sensu Knuth v. straminia Marsh.: Harrisia nashii v. straminia (Marsh.) Backbg. Harrisia fragrans Small K. aufrecht und überbiegend, bis 5 m h.; Ri. 10—12; St. 9—13, nadelig, graufarben, Spitze gelblich, ein längster 2—4 cm lg.; Knospen dicht weißhaarig; Bl. 12—20 cm lg., rosa oder weiß; Ov. mit langen weißen H.; Fr. kugelig bis + ovoid, schwach rötlichj weiß behaart. — USA (Florida, Fort Pierce). Harrisia gracilis (Mill.) Britt. (T.) K. aufrecht, bis 7 m h.; Tr. ziemlich schlank; Ri. 9—11; St. 10—16, 2—2,5 cm lg., schwarzspitzig; Knospen weißhaarig; Bl. 20 cm lg., weiß; Fr. gelb, gedrückt-kugelig, ca. 5 cm lg., bis 7 cm 0. — Jamaika. (Abb. 153.) Harrisia guelichii (Speg.) Br. & R.: Eriocereus gueli- chii (Speg.) Berg. Harrisia hurstii Marsh. K. aufrecht, mit Stamm; Tr. graugrün; Ri. 10—12, sehr niedrig; Ar. weiß, auch im Alter; Rst. 9, nadelig, strohfarben; Mst. 4, über Kreuz, 6—7,5 cm lg., der unterste bis 2,5 cm lg., alle strohfarben, Spitze + dunkelbraun; Bl. ca. 20 cm lg., weiß; Fr. ovoid, 5 cm lg*., 2,5 cm 0, zitronengelb. — Hispaniola. Harrisia jusbertii (Reb.)Borg: Eriocereus jusbertii (Reb.) Rico. Harrisia martinii (Lab.) Br. & R,: Eriocereus mar- tinii (Lab.) Rice. barrisia nashii Britt. K. aufrecht, mit Stamm; Tr. 3—4 cm 0; Ri. 9—11; St. 3—6, grau, bis 1,5 cm lg.; Knospe lang weiß behaart; Bl. 16—20 cm lg., weiß. — Hispaniola. v. straminia (Marsh.) Backbg.: unterscheidet sich durch 7 Rst., 4 Mst., alle strohfarben; Tr. mehr spreizend. Harrisia platygona (O.) Br. & R.: Eriocereus platy- gonus (0.) Rkjc. Harrisia pomanensis (Web.) Br. & R.: Eriocereus pomanensis (Web.) Berg. Harrisia portoricensis Britt. K. aufrecht, bis 3 m h., wenig verzweigt; Tr. bis 4 cm 0; Ri. bis 11; St. 13—17, grauweiß bis braun, dunkelspitzig, die längsten 2,5—3 cm lg.; Knospen reichlich mit weißen H.; Bl. ca. 15 cm lg., weiß; Fr. kugelig bis ovoid, gelb, 4—6 cm 0. — Puerto Rico (Ponce), Insel Mona und Desecheo. Harrisia regelii (Wgt.) Borg: Eriocereus regelii (Wgt.) Backbg. Harrisia simpsonii Small K. aufgerichtet und überbiegend, bis 6 m h., einzeln oder + verzweigt; Ri. 8—10; St. 7—14, später grau, bis 2,5 cm lg.; Knospen weißhaarig; Bl. 12—17 cm lg., weiß (?), spärlich weißhaarig; Fr. orangerot, gedrückt-rund, 4—6 cm 0. — USA (Florida, Hammocks, Keys und Küste). Harrisia taylori Britt. K. bis 2 m h., hellgrün; Tr. 4—5 cm 0, aufsteigend, ziemlich kräftig; Ri. 9; St. 9—12, die längeren 3—5 cm lg.; Knospe spärlich grauwollig. — Kuba (Prov. Oriente, am Meer). Harrisia tortuosa (Forb.) Br. & R.: Eriocereus tor- tuosus (Forb.) Rice. Harrisia undata Britt.: Harrisia gracilis (Mill.) Britt. Haseltonia Backbg. (167) Riesige einzelne Säulen, wohl nur bei Verletzung mehrtriebig, mit elastischen hellen und längeren Stacheln. Als Blütenzone wird ein einseitiges, brei-
184 Haselt onia — Heliabravoa teres Cephalium aus wolligen Haaren gebildet, unter gleichzeitiger Verlängerung der umgebenden Stacheln, dazwischen Borsten, besonders bei älteren Cephalien die einzelnen Areolenbüschel deutlich erkennbar. Mit zunehmender Länge des Cephaliums beginnen sich außerdem die nach oben schlanker werdenden Säulen über die Cephaliumseite hin zu krümmen, die Krümmung bei den Beständen in gleicher Richtung, so daß also die Cephalien nach einer bestimmten Himmelsrichtung hin gebildet zu werden scheinen. Die nächtlichen Blüten sind kurzglockig und kahl, wahrscheinlich auch die Frucht. Bekannt ist nur 1 Art. — Verbreitung: Mexiko (Puebla-Oaxaca). [®.] Haseltonia columna-trajani (Karw.) Backbg. (T.) K. aufrechte Einzelsäulen, bis über 10 m h. und bis über 20 cm 0, bald graugrün, nach unten zu + bauchig verdickt; Ri. bis über 16, fast warzig ge- höckert; Ar. klein, bald kahl; St. undeutlich getrennt; Rst. 14—18, bis 1 cm lg., weißlich, Mst. 5—8, bis 8 cm lg., Fuß verdickt, anfangs gelblich, später weiß, oft abfallend, alle elastisch, die längeren + stark abwärts geneigt; Bl. 4—5 cm lg., blaß schwefelgelb, kahl; Sep. weiß, rosa gespitzt; Fr. bis 3 cm 0, ± ovoid, gelbgrünlich-weiß mit Deckel und entfernten Schuppenspuren; S. glänzend schwarz. — Mexiko (Süd-Puebla bis Nordost-Oaxaca). (Abb. 154.) Ein gebräuchlicher späterer Name als der Kar- winskis war: Pilocereus oder Cephalocereus hoppen- stedtii (Web.) K. Sch. Hatiora Br. & R. (24) Buschige, aufrechte oder + hängende Epiphyten, dicht verzweigt, die einzelnen Glieder aus den Scheitelareolen verzweigend, + zylindrisch bis + keulig, der keulige Teil fast kugelig bis länglich, der basale Triebteil verschieden stark, bis z. T. ziemlich dünn, Die kleinen glockig-trichterigen Blüten erscheinen aus den Scheitelareolen der Triebe, oft zu mehreren, von gelb bis orangerot und rosa gefärbt; die Beere ist wohl meist weiß, z. T. gefleckt; die Samen sind schwarz. Die Triebe sind entweder kahl, oder sie weisen ± borstenartige kurze Stacheln auf; ältere Triebe verholzen. Bekannt sind 4 Arten. — Verbreitung: Brasilien (Gebiet von Rio de Janeiro, Ilha Grande, Minas Geraes, Säo Paulo). [Kultur am besten in Hängekorb.] Hatiora bambusoides (Web.) Br. & R. K. aufrecht-strauchförmig, stark verzweigt; Tr. zu zweit oder dritt aus den Scheitelareolen entstehend, bis 5 cm lg., schlankkeulig, aber nicht stielig, an der knotig etwas verdickten Spitze bis 4 mm 0; Bl. orangerot; Pet. meist aufgerichtet. — Brasilien (Rio de Janeiro). Hatiora clavata (Web.) Moran: Rhipsalis clavata Web. Hatiora cylindrica Br. & R. K. aufrecht-buschig verzweigt, Büsche bis 1 m 0; Tr. gabelig oder in 3gliedrigen Wirtein verzweigend, jeweils bis 3 cm lg., zylindrisch, hellgrün, z. T. rotfleckig oder rot; Bl. einzeln, 12 mm lg., orangegelb; Fr. weiß, schwach purpurn gefleckt, durchscheinend. — Brasilien (Rio de Janeiro). (Abb. 155.) Hatiora herminiae (C.-Porto & Cast.) Backbg. K. aufrecht-strauchig und z. T. überhängend; Tr. gabelig bis wirtelig verzweigt, zylindrisch, oben nur schwach verdickt, matt dunkelgrün; Ar. mit 1—2 winzigen Bst.; Bl. meist einzeln, selten zu zweit, 2 cm lg., bis 2,5 cm 0, dunkelrosa; Fr. olivgrün, bis 8 mm gr.; S. kastanienbraun. — Brasilien (Campos do Jordäo). Hatiora salicornioides (Haw.) Br. & R. (T.) K. aufrecht-strauchig, reich verzweigt, bis 40 cm h.; Tr. zu zweit oder in 3—ögliedrigen Wirtein, anfangs zylindrisch oder tonnenförmig, später mit deutlichem Stiel, bis 3 cm lg.; Ar. spärlich filzig und zuweilen mit Bst., in der Kultur kahl; Bl. 1—2 (—3), glockig, bis 13 mm lg., 10 mm 0, gelb; Fr. kreiseiförmig, weißlich, durchscheinend, Spitze rötlich; S. schwarz. — Brasilien (Rio de Janeiro, Minas Geraes). v. gracilis (Web.) Backbg. bildet dünne bzw. schlanke Tr.; Bl. hellgelb; v. stricta (Web.) Backbg. hat kürzere Tr. und steiferen Wuchs; v. villigera (K. Sch.) Backbg. ist am Triebende auffällig stärker behaart. Heliabravoa Backbg. (150) Baumartige Cereen mit undeutlichem Stamm, stark- verzweigt. Die Knospen und kurzröhrigen Blüten sind behaart und außerdem mit ziemlich dicht stehenden langen Borsten versehen, ebenso die Frucht; die Blütenhülle strahlt breit, der obere Staubblattkreis erhebt sich daraus aufgerichtet im Kranz um den Griffel, der mäßig weit herausragt. Die reife Frucht ist purpurn, behaart und beborstet, die Samen sind schwarz. Das Genus ist vermutlich ein Nachtblüher, die Blüten z. T. noch bis Mittag offen, daher irrig als Tagblüher bezeichnet (Bux- baum?). Das Öffnen sollte genau nachgeprüft werden. Nur 1 Art bekannt. — Verbreitung: Mexiko (Puebla bis Oaxaca). [®.] Heliabravoa chende (Goss.) Backbg. (T.) K. baumförmig, bis 7 m h., eine breite Krone bildend; Tr. dicht und aufrecht, mitunter leicht bogig verzweigt; Ri. 7—9, ziemlich scharfkantig, unter
Heliabravoa — Helianthocereus 185 den Ar. schwach verdickt bzw. vorgezogen; Ar. nur im Scheitel etwas filzig; Rst. (2—) 4—5, 1—2,5 cm lg., dünn, gelb bis braun; Mst. nur wenig länger, wenn vorhanden; Bl. bis 5 cm lg. und ungefähr so br., weiß (bis zartrosa?); Fr. 4 mm 0, H. beigefarben (auch an der R.), Bst.-St. dunkler. — Mexiko (Puebla, Tehuacan; Oaxaca, Oaxaca de Juarez). (Abb. 156, 157.) Helianthocereus Backbg. (95) Diese Cereengattung gliedert sich in 2 Untergattungen bzw. Artengruppen (siehe weiter unten), die jede für sich sehr charakteristisch sind: eine niedrig- strauchige, + basal verzweigende und eine andere mit aufrechtem, anfangs einzel-säuligem und starkem, z. T. sogar sehr starkem Triebdurchmesser. Eine der letzteren Arten bildet mitunter große Bestände an der nordargentinischen Grenze, ein einzigartiger Anblick*); ähnliche Arten besiedeln auch die bolivianische Hochebene. Die Verzweigung ist meist ebenfalls ± basal, relativ gering und erscheint gewöhnlich erst bei alten Stücken. Die niedrige Gruppe verzweigt überwiegend breit. Alle sind Tagblüher mit trichterigen weißen, roten oder + gelben Blüten. Röhre und Fruchtknoten bzw. die Frucht sind behaart. Der Artenumfang des Genus bzw. die Zugehörigkeit der einzelnen Spezies blieb lange ungeklärt; die niedrigen Arten wurden früher teils als Lobivia bezeichnet (wo es sich um besonders kurz- triebige Pflanzen handelte) oder als Trichocereus, ebenso auch die riesigen Hochlandsvertreter, die im oder nahe dem Scheitel blühen, während die niedrigen Arten teils scheitelnahe oder etwas weiter herab erscheinende Blüten haben. Gemeinsam ist beiden die irichterige, behaarte und meist leuchtendfarbige Tagblüte, die nur bei wenigen Hochlandsarten etwas länger ist und in ihrer Trichterform weitläufig den nächtlichen Blüten von Trichocereus ähnelt. Wie nahe die beiden Untergattungen miteinander verwandt sind, zeigt ein Vergleich der Jungpflanzen: z. B. ähneln Sämlingspflanzen in jüngerem Stadium etwa des starken und hohen Helianthocereus orurensis auffallend — auch in der Stachelfarbe — solchen des niedrigen, ziemlich schlanken Helianthocereus huascha mit kräftigeren Mittelstacheln. Einige alte Hochlandsarten bilden später ein fast borstenartiges, dichtes und längeres Stachelkleid. Beschrieben sind bisher 18 Arten. — Verbreitung: Nordargentinien (von Catamarca nordwärts) bis Bolivien. [®.] Die Zugehörigkeit zu den folgenden beiden Untergattungen ist durch Zahlen hinter dem Artnamen gekennzeichnet: 1: UG. Helianthocereus: Starktriebige bzw. dick- säulige Hochlandsarten, meist tief bis basal verzweigt; Blüten + am Triebende. *) Innentitelfoto. 2: UG. Neohelianthocereus Backbg.: Schianker- triebige, niedrige, stets basal verzweigende Arten; Blüten ± seitlich. Helianthocereus andalgalensis (Web.) Backbg.: Helianthocereus huascha v. rubriflorus (Web.) Backbg. Helianthocereus antezanae (Card.) Backbg. (1) K. bis 2,50 m h.; Tr. bis 25 cm 0; Ri. 21; Ar. grau; St. ca. 27, dünnadelig, bis ca. 10 cm lg., blaßgelb, im Scheitel rötlichgelb, + verflochten, die längsten abwärts gerichtet; Bl. 11 cm lg., hellgelb, mit braunen und weißen H.; Fr. gelblichgrün, 2,5 cm 0; S. glänzend schwarz. — Bolivien (Oruro; bei La Joya). Helianthocereus atacamensis (Phil.) Backbg. (1) K. meist unverzweigt, bis 6 m oder mehr h., bis 70 cm 0; Ri. zahlreich; Ar. braun; St. zahlreich, bis ca. 40, oft sehr dünn, bis ca. 10 cm lg.; Bl. bis 14 cm lg., weiß (nach Cardenas). — Chile (Ata- cama: Mine San Bartolo). Helianthocereus bertramianus (Backbg.) Backbg. (1) K. basal oder von kurzem Stamm verzweigt, aufrecht; Tr. bis 2 m lg., bis 25 cm 0; Ri. ca. 20, scharfkantig, bis 3 cm h.; Ar. anfangs hellbraun; St. zahlreich, bis ca. 30, anfangs ± weißlich, dann hyalinweiß bis blaßgelb, z. T. borstig, die kürzesten 5 mm lg., die längsten bis 8 cm lg., nadelig und abwärts weisend; Bl. gelblich kremweiß; S. glänzend schwarz. — Bolivien (La Paz: Mine Comanche). (Abb. 158.) Helianthocereus conaconensis (Card.) Backbg. (1) K. einzeln oder basal verzweigt, bis 2 m h.; Tr. bis 15 cm 0; Ri. ca. 17; Ar. schwärzlichgrau, mit spärlichen weißen H.; St. ca. 18, nadelig-borstig, stechend, hyalinweiß, bis 15 cm lg.; Bl. 11—15 cm lg., bis 12 cm 0, tief kremfarben. — Bolivien (Cocha- bamba: Cona-Cona). Helianthocereus crassicaulis Backbg. n. sp. (2) Primo globosus, postea elongatus, viridis, e basi pro- lifer, florifer si ca. 15 cm longus, sicut visi, ad 11,5 cm 0; costis 11—14, in media parte ca. 2 cm latis, rotundatis; areolis pallide fuscatis, ad ca. 1,5 cm distantibus; aculeis primo fuscis, infra fla- vidis, radialibus ca. 7—12, ad 3 cm longis, centra- libus 1—4 (—5), ad ca. 3,3—3,7 cm longis; flore ca. 8 cm longo, 9 cm lato, rubro; tubo squamis viridibusr pilis atrofuscis. — Argentinia borealis. Ko zuerst kugelig, bald verlängernd und bis 16 cm h. gesehen, blattgrün, an der Basis sprossend, oben zuweilen leicht verjüngt, bei ca. 15 cm Länge blühbar, bis 11,5 cm 0; Ri. (9—) 11—14, im Mittelteil ca. 2 cm br., gerundet; Ar. blaßbräunlich, ca. 1,5 cm entfernt, anfangs rundlich, später oft schild-
186 Helianthocereus förmig; St. zuerst oben braun, unten blaßgelb, dann zunehmend mehr bräunlich; Rst. ca. 7—12, bis 3 cm lg., später ziemlich derb; Mst. 1—4 (—5), pfriemlich, ca. 3,3—3,7 cm lg.; Bl. ca. 8 cm lg., 9 cm br. (Uhlig), feuerrot; B. mit spitz zulaufenden grünen Seh. und dunkelbraunen H.; Ov. grün. — Nordargentinien (Catamarca, La Estancia; von Fechser gefunden). (Abb.159.) Sehr wüchsig; nach allen Merkmalen ein typischer, kräftiger bzw. gedrungener Vertreter des Subg. Neohelianthocereus.4 Helianthocereus escayachensis (Card.) Backbg. n. comb. (Trichocereus escayachensis Card., C. & S. J. [US], XXXV: 5, 157, 1963) (1) E. stark und breitkronig, bis 4 m h.; Tr. bis 40 cm 0; Bi. 14—16, 2 cm h., 3 cm br.; Rst. 9—12, 2—4 cm lg.; Mst. 1, 4—6 cm lg.; St. alle pfriemlich, grau; Bl. zahlreich am Scheitel, trichterig, 16— 17 cm lg., weiß; Sep. purpurbraun gespitzt; Gr. unten grün, oben gelb; N. 15, hellgelb; Fr. 5 cm 0, dunkelgrün, braun behaart, Pulpa weiß; S. 1,5 mm gr., schwarz, punktiert. -7- Bolivien (Prov. Mendez, Dept. Tarija, zwischen Las Carreras und Escayache, 2300 m). Die Art ist trotz ihrer verhältnismäßig langen Blüten ein typischer Helianthocereusvertreter der dürren Hochlandsgebiete Boliviens, durch seine derbe Gestalt und die sehr dicken Triebe. Helianthocereus grandiflorus (Br. & R.) Backbg. (2) E. kurzsäulig, bis 35 cm h., sattgrün, basal verzweigt; Tr. bis 6 cm 0; Ri. ca. 14; Ar. anfangs gelb; Rst. meist 8—9 (—12), feinnadelig, weißgelblich, bräunlich gespitzt; Mst. meist 1, ca. 1 cm lg., etwas stärker als die Rst., später noch bis 4 schwächere; Bl. hochseitlich, ca. 8 cm lg., leuchtendrot, im Ton etwas variabel. — Argentinien (Catamarca: zwischen Andalgalá und Concepciön). (Abb. 160.) Helianthocereus herzogianus (Card.) Backbg. (1) E. aufrecht-säulig, einzeln oder basal verzweigt, bis 2,20 m h.; Tr. + keulig, kräftig grün, bis 20 cm 0; Ri. ca. 21, scharfkantig; Ar. grau; Rst. 10—14, nadelig, bis 4 cm lg., weiß, oben bräunlich, anliegend; Mst. 1, blaßgelb, oben bräunlich, abwärts weisend; Bl. kremweiß; Fr- 7 cm gr., dunkelgrün, weiß und bräunlich behaart. — Bolivien (La Paz: Tirco). v. totorensis (Card.) Backbg. weicht ab mit 3—4 Mst., braungelb; Rst. 10—12, strohgelb; Tr. etwas keulig, bis 15 cm 0. — Bolivien (Cocha- bamba: am Weg nach Totora). Helianthocereus huascha (Web.) Backbg. (2) E. basal verzweigend, mäßig stark; Tr. zylindrisch, + aufgebogen, bis ca. 5 cm und mehr 0, frisch- grün; Ri. ca. 17; Rst. meist 9—11 oder etwas mehr; Mst. 1—2, gelblich bis bräunlich, in der Länge variabel, meist länger und kräftiger als die Rst.; Bl. bis 10 cm lg., bis ca. 7 cm 0, breittrichterig, goldgelb; Fr. rund, grün, mäßig behaart. — Argentinien (Catamarca). Beschreibung nach Schumann und (Blütendurchmesser) Werdermann in „Blüh. Kakt. u. a. sukk. Pflz.u, Tafel 67. Der Typus der Art ist also heller grün, die Stacheln + bernsteinfarben, die Blüte nur 7 cm breit; eine solche Pflanze nahm Werdermann im Huntington- Garden, USA, auf. Hiervon unterscheiden sich folgende Varietäten: v. auricolor (Backbg.) Backbg.: Die Bl. mit stärker 'herabgebogenen Sep., die Pet. rot mit bläulichem Schein; die St. gleichmäßig dunkel- bernsteinfarbig. v. macranthus Backbg. n. v.: Differt corpore atro- viridiore, floribus aureis, 12 cm 0. Weicht ab durch dunklergrünen Körper; Bl. goldgelb, 12 cm 0 (!). (Abb. 161.) v. resiflorus (Y. Ito) Backbg. n. comb. (Soehren- sia rosiflofa Y. Ito, 1962): Bl. rosenrot, v. rubriflorus (Web.) Backbg.: Bl. mehr reinrot; Mst. ca. 6. Vatter will von diesen Pflanzen auch solche mit anderen Bl.-Farben beobachtet haben. Helianthocereus hyalacanthus (Speg.) Backbg. $) E. aufrecht, zylindrisch, graugrün, bis 35 cm h., bis 10 cm 0; Ri. 12—16; Ar. aschgrau; St. 12—20, davon 1—4 längere mittlere, schwer trennbar, alle borstenartig, erst gelblich, "ann hyalinweiß, die längsten meist abwärts weisend; Bl. 10—12 cm lg., bis 8 cm 0. — Argentinien (Catamarca, Tal von Piedra Bianca). Helianthocereus narvaecensis (Card.) Backbg. (1) E. säulig, bis 1 m h., basal verzweigt; Tr. bis 20 cm 0, glänzend dunkelgrün; Ri. 18; Ar. hellgrau; Rst. ca. 12, bis 2 cm lg., weißgrau; Mst. 3, bis 3 cm lg.; Bl. ca. 12 cm lg., weiß; Fr. 5 cm br., eiförmig, braun- oder weißhaarig; S. glänzend schwarz. — Bolivien (Narvaez). Helianthocereus orurensis (Card.) Backbg. (1) E. säulig, bis 1,80 m h. oder mehr; Tr. bis 25 cm 0; Ri. bis ca. 21; Ar. graubraun; St. 25—35, nadelig bis mäßig dick, 1,3—8—9 cm lg., braungelb; Bl. bis 13 cm lg., 10 cm 0, hellpurpurn oder purpurrosa. - Bolivien (Oruro, bei La Joya). v. alhiflorus (Card.) Backbg. wird bis 2,80 m h.; St. ca. 16, nadelig dünn, hellgelb, bis 10 cm lg., die längsten bräunlich, an der Basis dunkler, bis 4cm lg.; Bl. bis 13cm lg., weiß. — Gleicher Standort. Helianthocereus pasacana (Web.) Backbg. (1) E. starksäulig, später verzweigt, bis 10 m h.; Tr. bis über 30 cm 0; Ri. über 20, später noch mehr; St. zahlreich, mittlere nicht deutlich getrennt, gelb, unterschiedlich lang, die längsten mitunter bis
Helianthocereus 187 14 cm lg., anfangs sehr steif, später elastischer, bis zuletzt + steifborstig, heller und mitunter fast weiß; Bl. bis 12 cm lg., weiß; Fr. kugelig bis länglich, grün. — Argentinien (Hochtäler von Cata- marca bis zur Nordgrenze), Südbolivien. Helianthocereus pecheretianus Backbg. (2) K. basal verzweigt, blattgrün, ziemlich aufrecht; Tr. bis 11cm 0, bis 45 cm lg.; Ri. 15—20; Rst. 8—10 oder etwas mehr, bis 1,2 cm lg., dünn; Mst. 1, bis 2,5 cm lg.; St. alle hellbraun oder dunkelspitzig; Bl; bis 9 cm lg., 8 cm 0, blutrot; Fr. kugelig, grün; S. schwach glänzend. — Argentinien (Catamarca). (Abb. 162.) Ritter fand diese Art neuerdings wieder und gab ihr die Nummer FR 426 (Form 1). Genau wie bei H. huascha gibt es auch bei dieser stärkertriebigen Art eine dunklergrüne Form, aber mit etwas kleineren Blüten: v. viridior Backbg. n. v.: Differt a typo corpore viridiore, ad ca. 8 cm 0, aculeo centrali 1, ca. 11 mm longo; flore rubro, ca. 8 cm longo, ca. 6,5 cm 0; aculeis primo fuscis. Weicht ab vom Typus der Art durch tiefergrünen Körper; St. bräunlich; Mst. 1, nur ca. 11 mm lg.; Bl. leuchtend kräftigrot, ca. 8 cm lg. und 6,5 cm 0. — Nordargentinien (Famatina, nach Ritter, wie auch Form 1). FR 426 A (Form 2). Typus im Jardin Botanique „Les Cédres", St. Jean-Cap Ferrat [wie auch von H. huascha v. ma- cranthus]. (Abb. 163.) Helianthocereus poco (Backbg.) Backbg. (1) (T.) K. starksäulig, zuerst einzeln, dann seitlich gering verzweigt, 1,50—4,50 m h.; Tr. bis 35 cm 0; Ri. ca. 25, später mehr; Ar. grau; St. undeutlich geschieden, bis ca. 50, ungleich, steifborstig oder (zuerst kräftiger) nadelig, auch + verbogen, hell bis bräunlich, z. T. dunkelstreifig, 1—8 cm lg.; Bl. bis 12 cm lg., hell purpur(rosa); Fr. 5 cm lg., hellgrün; S. glänzend schwarz. — Bolivien (im Süden weiter verbreitet), v. albiflorus (Card.) Backbg. wird bis 6 m h.; Tr. bis 20 cm 0; St. ca. 20, borstig biegsam, glänzend weiß, rotbraun gespitzt, bis 8 cm lg.; Bl. 14 cm lg., kremweiß. — Bolivien (Cuchu Inge- nio). v. fricianus (Card.) Backbg. unterscheidet sich durch hellere bis weiße St., dicht und abstehend, borstenförmig, glänzend, bis 13 cm lg.; Bl. bis 13 cm lg., purpurrot. — Bolivien (Potosi, Cuchu Ingenio). v. sanguiniflorus Backbg. n. v. Differt flore sanguineo. — Bl. weicht durch leuchtend blutroten Ton ab. — N.-Argentinien. (Abb. 164.) Helianthocereus pseudocandicans Backbg. n. sp. (2) Tr. candicans aliquid similis; costis ca. 11—14, ad 2 cm latis, rotundatis; areolis ca. 2 cm distantibus, crassis, oblongis, ad 1,5 cm longis, 1 cm latis; aculeis 13—16, partim tenuibus, partim crassioribus, indi- stinete separabilibus, sed centralibus magis subu- latis‚npnullis ad 8 cm longis, cornicoloribus, postea griseis; flore infundibiliformi, rubro. — Argentinia borealis. K. dem des Tr. candicans ähnelnd, hellgrün, mitunter schwach gebogen; Tr. fast bis 10 cm 0 erreichend; Ri. 11—14, bis 2 cm br., oben gerundet; Ar. ca. 2 cm entfernt, oblong, dickwollig, bis 1,5 cm lg., 1 cm br.; St. 13—16, horngelb, bald grau, teils dünn, teils kräftiger, schwer in rand- und mittelständige zu trennen; Rst. dünner; Mst. stärker und länger, z. T. bis 8 cm lg.; Bl. leuchtend rot (Fechser), trichterig. — Nordost-Argentinien (Catamarca). Schon vor Jahren von Vatter berichtet, von Fechser wiedergesammelt, der mir von den Haupt- Blütenfarben berichtete, zwischen denen es wohl noch Übergänge gibt. Lebendes Material sah ich in „Les Cédres"; damit war erst die richtige Plazierung dieser teilweise Tr. candicans ähnelnden Pflanzen möglich, die mit ihren bunten Blütenfarben als Tag- blüher in dieses Genus gehören, v. flaviflorus Backbg. n. v.: Differt a typo flore flavo. — Bl. gelb. v. roseoflorus (Backbg.) Backbg. n. comb. — Descr. Cact. Nov. III: 15. 1963 (dort als Trichoc. candicans var.). St. + gelblich, z. T. mit rötlichem Fuß, die mittleren mitunter auch bräunlich; Bl. lilarosa. (Abb. 165.) Übrige Merkmale beider var. wie beim Typus der Art. Helianthocereus randallii (Card.) Backbg. n. comb. (Trichocereus randallii Card., C. & S. J. [USJ, XXXV: 5, 158. 1963) (1) K. kurz, dick, frischgrün, nur bis 1 m h. und bis 30 cm 0; Ri. 20, 2 cm h., 4 cm br., quergefurcht; Ar. nur 5—7 mm entfernt, grau und erhaben; St. nicht nach rand- und mittelständigen trennbar, 25—32, nadelig, steif, 1,5—5 cm lg., etwas gedrückt, rötlich-braun; Bl. zahlreich am Scheitel, trichterig bis urnenförmig, 8 cm lg., 7 cm 0; R. mit weißen und einigen braunen H.; Sep. tief purpurn; Pet. ebenso gefärbt, desgl. die Stbf. und der Gr.; N. hellgelb. — Bolivien (Prov. Mendez, Dept. Tarija, Tal von Paicho, 2300 m). Wenn irgendeine Helianthocereusart, so ist es diese niedrige, walzenförmige mit kurzen tiefpurpurnen Blüten, die beweist, daß es sich bei solchen Hoch- landscereen um eine eigene Artengruppe handelt, nicht um Angehörige des Genus Trichocereus. Helianthocereus tarijensis (Vpl.) Backbg. (1) K. starksäulig, bis 1,50 m h., dunkelgrün; Tr. bis 25 cm 0; Ri. ‚ca. 15; Ar. anfangs gelbbraun, dann grau; St. 10—17, zuerst mehr pfriemlich, starr, stechend, gelblich- bis rotbraun, mit rötlich-brauner, verdickter Basis und Querbänderung, 3—4 Mst. mehr ausgeprägt, bis 4 cm lg., z. T. bis 7 cm lg., später St. mehr nadelig bis borstenf örmig; Bl. nur 13 Kakteenlexikon
188 Helianthocereus — Hickenia 10 cm lg., hell weinrot; Fr. 3,5 cm 0, lachsrot; S. schwach glänzend schwarz. — Bolivien (Escayachi). x Heliaporus Rowl.: Eine Hybridgattung (Helio- cereus x Aporocactus). Heliocereus (Berg.) Br. & R. (144) Nicht sehr steiftriebige, ± liegende bis kletternde, tagblütige Pflanzen, in der Kultur oft buschigaufrecht. Die Triebe sind wenigrippig, die Stacheln ziemlich dünn und unauffällig. Die Blüten sind dagegen groß und normalerweise rot, im Ton bei den Arten etwas unterschiedlich. Über Frucht und Samen ist wenig bekannt; die erstere wird wohl stets ± stachlig sein, wie der Fruchtknoten, in der Stachelstärke verschieden. Das Genus ist ein wichtiger Elterteil der „Phyllo"- Hybridgattungen Heliochia, Heliaporus, Heliphyl- lum und Helioselenius. Beschrieben wurden 3 (—4?) Arten; einige Autoren führen die H. speciosus- Varietäten auch als selbständige Arten‚was aber strittig ist. — Verbreitung: Mexiko, Guatemala [®.] Heliocereus amecamensis (Heese) Br. & R. ist eine weißblühende var. des H. speciosus: Heliocereus speciosus v. amecamensis (Heese) Wgt. Heliocereus cinnabarinus (Eichl.) Br. & R. K. aufrecht oder kriechend; Tr. nur bis 1,5 cm 0, im Alter bis 3 cm 0; Ri. meist 3kantig, seltener 4kantig; St. ca. 10, borstendünn, gelbbräunlich, meist 5 (—8) mm lg., die untersten nur halb so lang; Bl. ca. 15 cm lg., nicht sehr breit öffnend, hell- zinnober, innen gelblich. — Guatemala (Vulkane Agua und Santa Maria). Heliocereus heterodoxus Standl. & Steyerm. K. buschig, epiphytisch; Tr. flach oder 3flügelig; St. 4—8, bis 8 mm lg.; Bl. 8—11 cm lg., Farbe? — Guatemala (Rio Vega, bei San Rafael), Mexiko (Vulkan Tacaná). Heliocereus schrankii (Zucc.) Br. & R. K. mattgrün, anfangs auch rötlich überhaucht; Tr. 3—4kantig oder -flügelig, 2,3 cm 0; St. 7—10, kaum 1 cm lg., weiß, später hellgelb, 3 obere kräftiger, 3 untere länger; Bl. 14 cm lg., Scharlach- bis blutrot, mit leuchtend karminrotem Fleck. — Mexiko (Zi- mapan). Vielleicht nur eine weitere var. des H. speciosus. Heliocereus serratus (Wgt.) Borg: Heliocereus speciosus v. serratus (Wgt.) Heliocereus speciosus (Cavan.) Br. & R. (T.) K. buschig, aufrecht, kletternd oder hängend, auch epiphytisch; Tr. über 1 m lg., anfangs rötlich-grün, später dunkelgrüner; Ri. 3—5; Ar. groß; St. 5—8, später zahlreicher, bis 1,5 cm lg., dünnpfriemlich, gelb bis bräunlich; Bl. 12—15 cm lg., leuchtend karmin; Fr. 3—5 cm lg., eirund, rot, bestachelt. — Mittel mexiko (Gebiet um die Hauptstadt). (Abb. 167.) v. amecamensis (Heese) Wgt. hat hellgrüne Tr.; St. gelb bis bräunlich; Bl. weiß; v. elegantissimus (Br. & R.) Backbg.: Tr. mehr flügelig gerippt; St. nur 2—6 mm lg.; Bl. Scharlach, mit schwach karminfarbenem Schein.; Pet. teilweise lang zugespitzt; v. serratus (Wgt.): Tr. 3—4rippig; St. gelblich, 8 mm lg.; Bl. rein purpurn, ohne blauen Schein.; v. superbus (Ehrenbg.): Tr. bis 7rippig; St. gelblich, 8 mm lg.; Bl. dunkel zinnoberrot. Heliocereus superbus (Ehrenbg.) Berg.: Heliocereus speciosus v. superbus (Ehrenbg.) Hybridgattungen sind noch: x Heliochia Rowl.: (HeliocereusxNopalxochia) x Helioselenius Rowl. : (Heliocereus x Selenicereus). xHeliphyllum Rowl.: (HeliocereusxEpiphyllum) Hertrichocereus Backbg. (162) Die Gattung ist monotypisch, die Art die einzige + liegende ihrer Sippe, in den Blüten- und Fruchtmerkmalen Ritterocereus nahestehend, aber mit frühmorgens öffnenden Blüten, der Fruchtknoten nur mitunter mit Stächelchen, die Frucht bestachelt, aber als einzige der Sippe bei Reife basal öffnend („wie bei Oreocereus": Werdermann); die Samen sind ziemlich groß, glänzend-schwarz. Die Rippen sind höckrig vorgezogen; doch variiert die Art darin, wie auch in der Bestachlung und dem Ton der Blüte. —Verbreitung: Mexiko (Guerrero). [®.] Verträgt im Winter keinen zu kühlen Stand. Hertrichocereus beneckei (Ehrenbg.) Backbg. (T.) K. meist überbiegend bis halb liegend und wieder aufsteigend, wenig bis stark verzweigt, dann auch etwas mehr aufrecht, vom Scheitel weit hinab ganz mehlig weiß (in der Kultur nur unten gießen, sonst verliert sich der schöne Belag); Tr. bis 7 cm 0, innen gelblich und hartfleischig; Ri. 7—9, länglich, + gehöckert; Ar. braun, später dunkler; Rst. bis ca. 5, z. T. auch abfallend, bis 1,5 cm lg.; Haupt-St. 1, bis 6 cm lg., + abwärts geneigt, stechend steif; St. anfangs auch fehlend oder wenige, hell-, später dunkelbraun oder grau, oben + rötlich; Bl. bis ca. 7,5 cm lg., 6 cm 0, elfenbeinweiß bis + rötlich; Fr. höckrig, mehlig-weiß, später rötlich, bestachelt, am Grunde öffnend, Pulpa verschwindend; S. lose. — Mexiko (Guerrero: Canyon de la Mano und Canyon del Zopilote). (Abb. 168.) Die Art wurde früher häufig auch als Cereus farinosus Hge. bezeichnet, wegen des schönen, mehligen Belages. Hickenia Br. & R.: Parodia Speg.
Homalocephala — Horridocactus 189 Homalocephala Br. & R. (190) Ein monotypisches Genus. Die ziemlich groß werdenden Pflanzen sind gedrückt-breitrund geformt, stark bestachelt und ziemlich hart. Die in der Farbe variablen Blüten entstehen um den Scheitel; die roten Früchte sind stachellos, filzflockig und zuletzt trocken, sie können unregelmäßig aufreißen oder gar nicht. Die Samen sind glänzend schwarz. In ihrer Heimat werden die Pflanzen zur Kulturlandgewinnung oft lokal ausgerottet. — Verbreitung: USA bis Nordmexiko [®], Homalocephala texensis (Hopff.) Br. & R. (T.) K. einzeln, gedrückt-kugelig, bis 30 cm 0, 15 cm h.; Ri. 13—27, scharfkantig, breit; Ar. weiß; Rst. meist 6 (—7), spreizend und zurückgebogen, ungleich, + abgeflacht, 1,2—4 (—5) cm lg., anfangs rötlich, gelb werdend, z. T. geringelt; Mst. 1, + flach und breiter, abwärts geneigt, bis 6,5 cm lg., 8mm br.; Bl. breitglockig, bis 6 cm lg. und 0, Scharlach und orange, oben rosa, bis fast weiß oder auch mit rosa Mittelfeld; Fr. bis 4 cm 0, nur anfangs saftig; S. 2,5 mm gr. — USA (Texas, Südost-Neumexiko) bis Nordmexiko (Nordosten). (Abb. 169.) Horridocactus Backbg. (122) Meist einzelköpfige und teilweise ansehnlich groß werdende Pflanzen, deren Blüten sich von denen anderer ähnlicher chilenischer Gattungen dadurch unterscheiden, daß sie nicht behaart, sondern nur spärlich filzflockig sind, Borsten nur oben an der Röhre, zuweilen stärker reduziert. Die basal öffnende Hohlfrucht ist nur sehr schwachfilzig bekleidet, fast kahl. Die Samen sind wohl stets mattschwarz. Hierher gehören bisher 22 Arten. — Verbreitung: Nördliches bis mittleres Chile. [®.] Ritter hat einige der von ihm neu gefundenen chilenischen Kugelkakteen anfangs auch zu Horridocactus gestellt, was voraussetzt, daß deren Blüte und Frucht nur sehr schwach filzflockig sind. Später hat er alle zu Pyrrhocactus einbezogen. Das wäre noch bei jenen Arten verständlich, die ich zu Neo- chilenia umkombinieren mußte; die von mir bei Horridocactus belassenen Spezies unterscheiden sich jedoch durch das obige Gattungsmerkmal der nahezu kahlen Blüte bzw. Frucht deutlich von Pyrrhocactus. Dabei muß es hier bleiben, denn eine exakte Übersicht über die einzelnen Artgruppen von „Pyrrhocactus Berg, sensu Ritt." ist nur möglich, wenn die ost- und die westandinen Artengruppen getrennt und die westandinen (pazifischen) wieder in die Gattungen Horridocactus Backbg. und Neo- chilenia Backbg. aufgegliedert werden, die zwei verschiedene Reduktionsstufen des Sproßcharakters der Blüte repräsentieren. Zu Neochilenia muß dann auch Chileorebutia Ritt, gestellt werden, da Ritters sämtliche Argumente für eine Abtrennung von Chileorebutia nicht stichhaltig sind. Das Getrennthalten des ostandinen Pyrrhocactus und der pazi- fisch-westandinen Horridocactus und Neochilenia ist auch angesichts der seit unvordenklichen Zeiten hohen, trennenden Andenmauer berechtigt, denn sie setzt eine getrennte Entwicklung voraus. Wenn es dabei zu gewissen Ähnlichkeiten wie bei Pyrrho- cactus-Neochilenia kam, ist dies unbeachtlich; es läßt nicht ohne weiteres den Schluß zu, daß es sich um ein und dieselbe Gattung handelt. Rowley stellte z. B. fest, daß „synthetische Arten", also Bastarde, genau den Charakter gewisser echter Arten haben können. So mag eine Ähnlichkeit auch durch bisher noch nicht in Erwägung gezogene Vorgänge im Verlaufe der Entwicklung von zwei getrennten Arealen stattgefunden haben. Gerade daher aber ist die deutliche Scheidung der einzelnen Artgruppen für die weitere Verfolgung dieses Problems wichtig. Da die einzelnen Namen in den Publikationen wie im Handel und in den Kollektionen z. T. anders lauten, gebe ich solche Artbezeichnungen hier mit den entsprechenden Hinweisen wieder. Die teilweise Umkombinierung erfolgte durch mich nach dem Text der Originalbeschreibungen, bei einigen Spezies unter Vorbehalt, da die Bekleidungsangaben für die Blüte zuweilen unklar sind. Horridocactus aconcaguensis (Ritt.) Backbg. K. einzeln, halbkugelig, später verlängert, bis 12 cm 0; Ri. bis ca. 21; Ar. grau; Rst. ca. 9—11, 1—2 cm lg.; Mst. meist 4—6 (—9), etwas gebogen, bis 2,5 cm lg.; St. anfangs braun bis schwarz; Bl. bis 5 cm lg. und 0, gelbrot; Fr. rot. — Mittelchile (Chacres). v. Orientalis (Ritt.) Backbg. unterscheidet sich durch weniger Ri., etwas längere St. und kleinere S.,1,25 mm gr. (Typus der Art: 1,75 mm gr.). Horridocactus andicolus Ritt. K. halbkugelig, einzeln, später verlängert, bis 20 cm h., bis 16 cm 0; Ri. 16—24; Ar. weiß bis grau; Rst. 10—14, 2—3 cm lg.; Mst. kräftiger, 4—7, 3—4 cm lg.; St. alle unten weißlich, oben rötlich bis schwärzlich; Bl. ca. 5,5 cm lg., 5 cm 0, rötlichgelb; Fr. 1,5 cm lg., grünlichrot bis karmin. — Chile (zwischen Santiago und Los Andes). v. descendens Ritt.: K. kleiner; Rst. 10—20; Mst. 2—6; Bl. kleiner, ebenso die S. — Chile (33 Grad s. Br.); v. mollensis Ritt. : K. stärker, bis 20 cm 0; St. meist länger; Bl. mit mehr gelbem als rotem Mittelstreifen. — Chile (Molles); v. robustus Ritt.: ähnlich stark wie die vorige var.; St. gelblicher; Bl. mit mehr blutrotem Mittelstreifen. — Chile (über Tilama). Horridocactus armatus (Ritt.) Backbg. K. halbkugelig, dunkelgrün, bis 25 cm h., bis 18 cm 0; Ri. 15—21; Ar. braun; Rst. 8—12, 1,5—4 cm lg.; Mst. 2—8, ebenso lg., dicker; St. alle auffallend IS*
190 Horridocactus kräftig, braun bis schwarz; Bl. bis 4,6cm lg., bis 4,8 cm 0, gelblich, brauntonig (zwiebelfarben), breiter karminroter Mittelstreifen; Gr. und Stbf. oben rosa, unten weiß; Fr. rot. — Chile (südwestlich von Santiago). Horridocactus atroviridis (Ritt.) Backbg. K. halbkugelig, einzeln, später bis 10 cm lg., dunkel graugrün; Ri. 13—16, schwach höckrig; Rst. ca. 10, 2—4 cm lg.; Mst. 4—5, 3—5 cm lg.; St. grau- schwarz, in jungen Ar. nur 1 Mst.; Bl. ca. 4—5 cm lg. und 0, karmin mit hellem Rand; S. bräunlichschwarz. — Chile (Vallenar). Horridocactus calderanus Ritt.: Neochilenia cal- derana (Ritt.) Backbg. Horridocactus carrizalensis(RiTT‚) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 7. 1963 (Pyrrhocactus carrizalensis Ritt., „Taxon", XII: 1, 33. 1963) K. 5—7 cm 0; Wz. rübig, gelblich; Ei. 13, schmäler (als bei H. atroviridis), mit kurzen, spitzlichen Hck.; Ar. weiß; St. schwarz oder graubraun, gerade; Rst. 12—18,10—26 mm lg.; Mst. 4—8, kräftiger, 2—4 cm lg., einwärts gebogen; Bl. bis 5,5 cm lg., 4,5—7 cm 0, weiß oder gelb, rotstreifig; Stbf. grünlich oder rötlich; S. 0,8 mm lg., bläßschwarz, Nabel winzig. — N.-Chile, Prov. Atacama, westl. Carrizal Alto (FR 493). Da Angaben über Borsten- und Wollbekleidung der Bl. fehlen und die Art mit H. atroviridis verglichen wird, kann es sich nur um eine Horridocactus- Spezies handeln. Horridocactus centeterius sensu Ritt.: ungeklärte Art. Horridocactus chilensis albidiflorus Ritt., unbeschrieben, ist eine Form der Neochilenia chilensis (Hildm.) Backbg. Horridocactus choapensis (Ritt.) Backbg. K. flachrund bis rund, bis 10 cm 0, dunkelgrün, auch brauntonig; Ri. 14—22; Ar. anfangs bräunlich, später weiß (bei Sämlingen weiß); Rst. 8—10, 1—2 cm lg.; Mst. 4—7 (—9), ± schwach gebogen; St. meist graubraun oder dunkler; Bl. bis 4,6 cm lg., 3—6 cm 0, hell- bis oliv-gelb; Fr. bis 1,5 cm lg., rötlich. — Mittelchile (Ulapel). Horridocactus confinis Ritt.: Neochilenia confinis (Ritt.) Backbg. Horridocactus copiapensis Ritt., verworfen: Neo- chilenia kunzei (Forst.) Backbg. Horridocactus crispus (Ritt.) Backbg. K. halbkugelig, einzeln, schwärzlich-graugrün, bis 7 cm 0; TVz. rübig; Ri. 13—16; Ar. weiß; Rst. 6—10, 2—6 cm lg.; Mst. 2—4, 4—8 cm lg.; St. schwarz, vergrauend, sehr dünn; Bl. 3,5 cm lg. und 0, äußere mehr rat, innere weißlich mit rötlichem Mittelstreifen. — Chile (Freirina). Vielleicht eine Neochilenia? Horridocactus curvispinus (Bert.) Backbg. K. kugelig, bis über 15 cm 0; Ri. 16, bis 3 cm h., quergebuchtet; Ar. bis 15 mm lg.; Rst. meist 6—10; Mst. 2—4, mäßig derber; St. alle ziemlich kräftig, anfangs gelblich, oben dunkler, besonders im Scheitel, alle ± aufwärts gebogen, am meisten die Mst.; Bl. 3,5 cm lg., strohgelb; Fr. fast kahl. — Chile (Region von Santiago). Ritter unterscheidet mehrere var., wohl nur Formen. Horridocactus dimorphus Ritt.: Neochilenia di- morpha (Ritt.) Backbg. Horridocactus echinus (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 7.1963 (Pyrrhocactus echinus Ritt., „Taxon'4, XII: 1, 33. 1963). K. bis 9 cm 0, blaß graugrün; Wz. rübig, dick, kurz; Ri. ca. 13, mit Kinnhöckern; Ar. bis 14 mm lg., bräunlich; St. grauschwarz oder blaß graubraun, Spitze schwarz, steif, pfriemlich; Rst. 10—14, 2—3 (—4) cm lg.; Mst. stärker, 4—8, 2—6 cm lg.; Bl. ohne Größenangabe, wohl ca. 3 cm lg., blaßgelb; Gr. blaßrötlich; N. 9, blaßgelb; Fr. 1,5 cm lg.; S. 1,4 mm groß. — N.-Chile (Cerro Coloso bei Antofagasta) (FR 637). Ov. und R. ohne Borsten, Angaben der Woll- bekleidung fehlen, was hier alles auch für Horridocactus zutrifft. v. minor (Ritt.) Backbg. n. comb. (Pyrrhocactus var., 1. c.) K. nur halb so groß; Ar. kleiner; St. gleich lang (FR 537a). Horridocactus engleri Ritt. K. halbkugelig, später verlängert, bis 18 cm 0, bis 30 cm h., dicht bestachelt; Ri; 16—20, Rst. 12—20, Länge wie Mst.; Mst. 5—8, 4—7 cm lg., die unteren weiß oder gelblich, die ob- braun und meist schwarzspitzig; Bl. 5—6 cm lg., bis 4,5 cm 0, gelb- rot bzw. hell zitronengelb, mit rosa oder roter Mittellinie, die äußeren Pet. mehr oliv; Fr. rötlich. — Chile (Kordillere zwischen Santiago und Valparaiso). Sämlinge sind auch ganz weißlich bestachelt. v. krausii Backbg.: weicht ab durch blaugrünen K., grünlich-gelbe Bl. und grüne Fr. Horridocactus eriosyzoides Ritt.: Neochilenia erio- syzoides (Ritt.) Backbg. Horridocactus froehlichianus (K. Sch.) Backbg. K. kugelig bis schwach gestreckt, bis 17 cm 0, zuerst hellgrün; Ri. 16, bis 3 cm h.; Rst. und Mst. undeutlich geschieden, bis ca. 17, gerade oder schwach gebogen, nadelig, bis 3 cm lg., anfangs grau-
gelb, dunkler geringelt, die kleineren hellgelb; Bl. bis 6,5 cm lg., 6 cm 0, glänzend gelb, außen bräunlich. — Chile (Region von Santiago), v. vegasanus Ritt. Siehe unter H. robustus. Horridocactus fuscus Ritt., unbeschrieben: Neo- chilenia neofusca Backbg. Horridocactus garaventai Ritt. K. kugelig, später verlängert, einzeln, gras- bis blaugrün; Ri. 11—16, leicht höckrig; Ar. grau; Rst. ca. 12; Mst. 1—6, 2,5—4,5 cm lg.; St. alle ziemlich gleichlang und -stark, hellgelb bis gelbbraun; Bl. 6 cm lg., ca. 4 cm 0, hellgelb, am Grunde rötlich; Fr. hell gelbgrün, bis 2 cm lg. — Mittelchile (Cerro de la Campána). Horridocactus geissei (Pos.) Dölz K. kugelig, einfach, bronzetonig; Ri. 18—20, stumpf, wenig gegliedert; Ar. spärlich weißfilzig; Rst. 14—16, strahlend, pfriemlich, z. T. dünner, anfangs gelblich; Mst. 4, im Kreuz, gekrümmt, der untere bis 2,5 cm lg.; Bl. 5,5 cm lg., chamois mit rötlicher Pet.-Mitte. — Chile. Eine erst neuerdings wiedergefundene Art. Horridocactus grandiflorus (Ritt.) Backbg. K. halbrund, einzeln, grün bis graugrün, bis 15 cm 0; Ri. 21—23; Ar. weiß; Rst. ca. 9—12, 1,5—3 cm lg., etwas aufwärts gebogen; Mst. zuerst 1, dann 4—7, kräftiger, aufwärts gebogen, 2—4 cm lg.; St. mittelkräftig, schwarz bis braun; Bl. bis 7 cm lg. und 0, weiß bis hellgelblich, mit rotem Mittelstreifen von halber Pet.-Breite; S. schwarzbraun bis schwarz. — Chile (östl. Santiago, Cerro Ramön). Horridocactus heinrichianus Backbg. K. gedrückt-kugelig, bis über 9 cm 0, ca. 5 cm h.; Wz. rübig; Ri. ca. 22, um die Ar. verdickt; Rst. ca. 6—6, steif, bis 2,6 cm lg.; Mst. 1, bis 3 cm lg., zuweilen noch 1 nach unten anliegender; St. alle schwarz, später grau; Bl. ca. 3 cm lg. und 0, blaß hellgelb, dunkel gestreift. — Chile (Huasco). Horridocactus horridus (Colla) Backbg.: Horridocactus tuberisulcatus (Jac.) Y. Ito Horridocactus kesselringianus Dölz K. gedrückt-kugelig, dunkel-olivgrün bis -violett- braun, bis ca. 7 cm 0; Ri. 16—20, scharfkantig, höckrig; Ar. schmutzigweiß; Rst. ca. 10, strahlend abstehend; Mst. 1(—2), bis 2 cm lg.; St. alle basal verdickt, ± leicht gebogen, anfangs schmutzigbräunlich, starr, die Mst. dunkler bis schwärzlich, bald alle hellgrau; Bl. 4,5 cm lg., unten rot, dann gelbbräunlich, mit breiter roter Mittelzone, der rot- bräunliche Ton überwiegend; Fr. 1,7 cm lg. — Chile. Horridocactus 191 v. subaequalis Backbg. weicht ab mit 12—14 Rst., 4 Mst., bis 3 cm lg., St. etwas länger, dünner und verflochtener, Bl. etwas größer. Horridocactus kunzei (Forst.) Ritt, war nur ein Name. Horridocactus lissocarpus (Ritt.) Backbg. K. einzeln, halbkugelig, graugrün, bis 20 cm 0; Ri. 17—21, wenig höckrig, stumpf; Ar. grau; Rst. 8—12; Mst. 1—6, pfriemlich, aufwärts gebogen, 1,5—5 cm lg.; St. grau-gelblich oder -bräunlich bis fast schwarz; Bl. 3—5—4 cm lg. und 0, duftend; Fr. über 2 cm lg. und 0, rot. — Chile (bei Caugenes) v. gracilis (Ritt.) Backbg. weicht durch feinere St., hellbräunlich bis rotbraun, und näher stehende Ar. ab, die S. größer. — Chile (westlich von S. Francisco de Mostazal, in Höhenlagen). Horridocactus marksianus (Ritt.) Backbg. K. halbrund, graugrün, bis 24 cm 0; Ri. 16—28, höckrig; Ar. weiß; Rst. 8—12,1,5—2,5 cm lg.; Mst. 1—6, stärker und länger, stark aufwärts gebogen, pfriemlich; St. kräftig, graubraun, mit dunkler Spitze; Bl. bis 4 cm lg. und 0, zitronen- oder rötlichgelb; Fr. 1,5 cm lg., hell rötlich-bräunlich; S. braunschwarz. — Chile (Villa-Prat). v. tunensis (Ritt.) Backbg. ist kleiner, mit weniger Ri.; Rst. 6—10; Mst. 1—4; Bl. größer; Fr. rot. Horridocactus nigricans (Dietr.) Backbg. & Dölz K. breitkugelig, bald graufarben, bis ca. 10 cm 0: Ri. ca. 15, leicht quergebuchtet, rundlich-schmalkantig; Ar. weiß; Rst. 8—9, höchstens schwach gebogen, bis 7 mm oder mehr lg.; Mst. 1—2, etwas derber, aufwärts gebogen bzw. gerichtet, Fuß verdickt; St. alle anfangs glänzend schwarz; Bl. bis ca. 4,5 cm lg., fahl- bis schmutzig-gelblich, außen mit dunklerer Mitte; Fr. keulig, blaßrot; S. klein, kaum 1 mm lg. — Chile. Seit längerer Zeit nicht wiedergefunden. H. nigricans sensu Ritt, und v. grandiflorus Ritt., als Sämlingpflanzen überwiegend grün, höchstens an den Hck. rötlich angehaucht, scheint eine andere Art zu sein, oder eine Form; nicht selten sehen chilenische Arten, aus Samen angezogen, anders als die Originale aus. Horridocactus paucicostatus Ritt, und v. viridis Ritt.: Neochilenia paucicostata (Ritt.) Backbg. und v. viridis (Ritt.) Backbg. Horridocactus pulchellus Ritt.: anscheinend nur eine Form von Neochilenia pygmaea (Ritt.) Backbg. Horridocactus robustus Ritt, (zuerst unbeschriebener Katalogname Ritters; Pyrrhocactus robustus Ritt., Succ, 6: 65. 1960 — Neochilenia robusta (Ritt.) Backbg., Die Cactac, VI: 3781. 1962)
192 Horridocactus — Hylocereus K. meist einzeln, bis 20 cm 0, halbkugelig; Ri. 16—22, kinnförmig gehöckert; Ar. graufilzig; Rst. 10—12, 1—1,5 cm lg.; Mst. 4—7, 2—3,5 cm lg.; St. sehr kräftig, besonders die Mst., gerade oder gebogen, schmutziggrau; Bl. 4,5—5,5 cm lg., bis 3,5 cm 0, gelbbräunlich-rot, grünlicher Schein, Rand heller, Filzspuren und feine weiße Bst.; Fr. bis 2 cm lg., schwärzlich-rotgrün. — Chile (Ocoa) (FR 239a). v. vegasanus Ritt, (von Ritter zuerst als var. von H. froehlichianus angesehen) (Pyrrhocactus robustus v. vegasanus Ritt. 1. c. — Neochilenia robusta v. vegasana [Ritt.] Backbg., 1. c). K. kleiner; Ar. näher stehend; Bl. kürzer (ich sah solche mit zwiebelfarbenem Ton und nach unten verbreiternder rosa Mitte, 0 ca. 5,3 cm. — Chile (bei Las Vegas). Art und Varietät wurden von mir 1. c. zu Neochilenia gestellt, weil die holländische Beschreibung unklare Angaben über die Blütenbekleidung machte, wie des öfteren bei Diagnosen von Ritt ER- Arten, so daß die richtige Einbeziehung erschwert ist. Horridocactus rupicolus und v. intermedius Ritt.: Neochilenia rupicola (Ritt.) Backbg. Horridocactus setosiflorus Ritt. : Neochilenia setosi- tlora (Ritt.) Backbg. und v. intermedia (Ritt.) Backbg. Horridocactus simulans Ritt. : Neochilenia simulang (Ritt.) Backbg. Horridocactus taltalensis (und v. densispinus?) Ritt. (FR 212) K. braun, Bl. weißlich: Neochilenia fllSCa (MÜHLPFRDT.) BACKBG. Horridocactus trapichensis Ritt.: später als Pyr- rhocactus-Art angesehen und unbeschrieben, ist wohl eine Neochilenia. Horridocactus tuberisulcatus (Jac) Y. Ito (T.) K. einzeln oder sprossend, dunkelgrün bis bläulich, grün; Ri. 14—20, um die Ar. starkhöckrig verdickt; Ar. weiß, bis 1,5 cm lg.; Rst. 10—12, pfriemlich, nach und nach erscheinend; Mst. 4—5, sehr derb- pfriemlich, bis 2,5 cm lg., z. T. etwas gebogen, anfangs bräunlich, dunkel geringelt, unten zuerst gelb; Bl. bis über 4,5 cm lg., 3,8 cm 0, kräftig-trichterig, fahl bräunlich- oder isabellgelb mit nach unten zu rotem Mittelstreifen; Fr. so gut wie kahl. — Chile (Region von Santiago). (Abb. 170 lks., 171.) Ritter führt noch eine v. minor, unbeschrieben: St. kürzer, feiner; Bl. innen reingelb; Pet. schmäler. (Abb. 170 rechts.) Horridocactus vallenarensis (Ritt.) Backbg. K. einzeln, graugrün, halbkugelig, bis 10 cm 0; Ri. 13—25, + kinnhöckrig; Ar. weiß; Rst. 10—14, bis 2,5 cm lg.; Mst. 2—6, 2—5 cm lg., stark aufgebogen»' St. zuerst hellbraun bis grauschwarz; Bl. 5 cm lg. und 0, glänzend bräunlichgelb mit hell karminrotem Mittelstreifen; Fr. grünlich bis rötlich; S. braunschwarz bis schwarz. — Chile (südlich Vi- cufia). Horridocactus wagenknechtii Ritt.: Neochilenia wagenknechtii (Ritt.) Backbg. Hylocereus Br. & R. (49) Rankende bzw. klimmende Epiphyten, z. T. mit Kletterstacheln, 3kantig bis 3flügelig, Luftwurzeln bildend. Die Stacheln sind meist kurz oder fehlen; anfangs oder an Sämlingen sind sie oft borstenartig. Die nächtlichen Blüten sind sehr groß, auffällig beschuppt und kahl, wie auch der beschuppte Fruchtknoten und die Frucht. Die Samen sind mäßig groß und schwarz, die Keimblätter ziemlich groß. Einige sind in wärmeren Ländern beliebte Zierpflanzen; z. T. verwendet man sie auch als Pfropfunterlagen für epiphytische Kakteen. Beschrieben wurden bisher 24 Arten. — Verbreitung: Von Mexiko über Mittelamerika und die Antillen bis zum nördlichen Südamerika und Peru, [(g).] Hylocereus antiguensis Br. & R. K. in Baumkronen große Kolonien bildend, hochkletternd; Tr. 2—4cmØ, 3-, selten 4kantig, Rand nicht hornig, kaum wellig geschwungen; St. 2—4, ca. 6 mm lg., Beist. oder Borsten 2—5; Bl. 14 cm lg., gelb, zumindest im Verblühen; R. mit linearen, spitzen Seh.; N. ungeteilt. — Antigua. Hylocereus bronxensis Br. & R. K. scharf dreikantig, dunkel graugrün, bis 4 cm 0; Ri. mit braun-hornigem Rand, stark wellige Kante; St. ca. 10, nadelig, ca. 6 mm lg., später braun; Bl. 25 cm lg., wohl weiß; Ov. mit breiten Seh.; N. wahrscheinlich geteilt. — Heimat? Hylocereus calcaratus (Web.) Br. & R. K. stark dreiflügelig; Tr. 4—6 cm 0; Ri. mit zun- genförmigen Vorsprüngen; Ar. stachellos, aber mit 2—4 kleinen, weißen Bst.; Bl. weiß, mit trichterigem Perigon; Sep. zurückgeschlagen. — Costa Rica. Hylocereus costaricensis (Web.) Br. & R. K. der wohl stärkste des Genus, manchmal bis 10 cm Tr.-Ø, zuerst grünlich, oder rötlich, dann bald weißlich, zuletzt grün oder grau; Tr. meist 3kantig; Ri.-Flanken meist dünn, später mehr gefüllt, Rand gerade oder + wellig, nie hornig; St. 2—4, kurz, derb, bräunlich, meist noch 2 H. oder Bst., bald abfallend; Bl. bis über 30 cm lg., weiß; N. ungeteilt; Fr. Scharlach, oblong. 10 cm lg. — Costa Rica.
Hylocereus 193 Hylocereus cubensis Br. & R. K. langtriebig, stark wurzelnd; Tr. 2—4cm 0, 3kantig; Ri. kaum geschwungen, zuletzt hornige Kante; St. 3—5, 2—3 mm lg., schwarz; Bl. bis 20 cm lg., weiß; Fr. 10 cm lg., rötlich. — Kuba und Insel Pinos. Hylocereus estebanensis Backbg. K. langtriebig, manchmal rundlich, meist bald weißlich oder graugrün; Tr. meist 3kantig; Ri. ziemlich gradkantig, mit zurückgebogenen Hck.-Vorsprün- gen (Kletterhöcker); St. 2—4, kurz, derb, braun; Bl. bis 25 cm lg., weiß. — Venezuela (Nordküste, San Esteban). Hylocereus extensus (SD.) Br. & R. K. ziemlich schlank, kriechend und klimmend, grün; Ri. mit ganz geraden, rundlichen Kanten; Ar. klein, filzig und auch beborstet; St. 2—3, selten 4, kurz und derb, 1—2 mm lg., dunkelbraun; Bl. groß, rosa; N. ungeteilt. — Trinidad. Hylocereus guatemalensis (Eich'l.) Br. & R. K. hoch klimmend, Basis der Tr. oft schmal und rund, bis 6 m lg.; Tr. meist 3kantig, 2—7 cm 0, bereift, später vergrünend, Rand hornig; St. 2—4, konisch, dunkel, 2—3 mm lg., an Sämlingen borstig; Bl. 30 cm lg., weiß; Fr. bis 7 cm 0, großschuppig. — Guatemala, Hylocereus lemairei (Hook.) Br. & R. K. ziemlich schlank, hoch klimmend, grün; Tr. 3kantig, bis 3 cm 0, stark einseitig wurzelnd; St. meist 2, sehr kurz, Fuß verdickt, bräunlich; Bl. ca. 27 cm lg., weißlich, nach unten zu rosa; Sep. äußere grün, innere mehr rötlich; N. tief gespalten; Fr. purpurn, bis 7 cm lg., Pulpa weiß. — Tobago; Trinidad (?). Hylocereus microcladus Backbg. K. stark verzweigt, Glieder relativ kurz und durch starkes Wurzeln haftend; Tr. 3(—5)kantig, frisch- grün, bis 16 cm lg., bis 2 cm 0; Ar. genähert; St. borstenfein, klein, wenige bis mehrere, oft abfallend; Bl. unbekannt. — Kolumbien bis Nordperu. Hylocereus minutiflorus Br. & R.: Wilmattea minu- tillora (Br. & R.) Br. & R. Hylocereus monacanthus (Lem.) Br. & R. K. grün; Tr. 3kantig, Rand wellig geschwungen; St meist einzeln, manchmal 2, steif, Fuß stark verdickt; Bl. 28 cm lg., 17 cm 0, weiß, zum Grunde rosa, wie auch die Stbf.; N. nicht immer geteilt. — Kolumbien, Panama. Hylocereus napoleonis (Grah.) Br. & R. K. hellgrün, stark verzweigt; Tr. 3kantig; Ri. scharf- gratig, Flanken konkav, Rand höckrig, nicht hornig; St. 4—5, ca. 9 mm lg., Fuß verdickt; Bl. 20 cm lg. und 0, weiß; N. ungeteilt. — Heimat? Hylocereus ocamponis (SD.) Br. & R. K. hellgrün, bald bereift, später dunkel bläulich- grün; Tr. scharf 3kantig; Ri. wellig verlaufend, Kante braunhornig; St. 5—8, nadelig, ö—12 mm lg.; Bl. bis 30 cm lg. und fast so br., weiß; N. ungeteilt, grün. — Mexiko. Hylocereus peruvianus Backbg. K. lebhaft grün, anfangs etwas reifig; Tr. oft etwas gedreht, bis 80 cm lg. und mehr, 4—6 cm 0; St. bis 4, kurz, kräftig; Bl.? — Peru (Trockenwald der Sechura bis Rio-Sana-Tal). Hylocereus polyrhizus (Web.) Br. & R. K. stark verzweigend, viele Luftwurzeln bildend und damit stammanliegend; Tr. meist bis 4 cm 0, anfangs oft rötlich, bald weißlich bereift, zuletzt grün; Ri. anfangs mehr flügelig, später gefüllter, Kante schwach wellig, nicht hornig; St. 4—5, 2—4 mm lg., ziemlich kräftig, bräunlich, zuweilen noch 2 (—4) abfallende Bst.; Bl. bis fast 40 cm lg., mit breiten und sich nach oben stark verlängernden und deckenden Seh., oben abstehend; Pet. weiß; N. (stets?) geteilt; Fr. Scharlach, oblong. 10 cm lg., groß beschuppt. — Kolumbien, Panama. (Abb. 172.) Hylocereus purpusii (Wgt.) Br. & R. K. klimmend, dunkelgrün, bläulich bereift; Tr. über 3 cm 0; Ri. kantig, 3—4, leicht wellig, hornig; St. 3—6, kurz, alle kaum 1 mm lg., manchmal ein mittelständiger; Bl. 25 cm lg. und 0, außen rötlich bis feurig karmin, mittlere Hüllblätter goldgelb, oben dunkelkarmin, innere weiß, gelbspitzig (Wgt.) oder Mitte goldgelb, Spitze leicht karmin (Berger). — Mexiko (Tuxpan, westliches Tiefland). Wohl der schönste Blüher unter den Hylocereen. Hylocereus scandens (SD.) Backbg. K. schmal- und langtriebig, bläulichgrün; Tr. 3kantig, beidendig verjüngt; Ri. geschweift-kantig; St. 4—6, kräftig aber winzig, zurückgebogen, anfangs rötlich, dann graubraun, Fuß verdickt; BL? — Guayana. Hylocereus schomburgkii (O.) Backbg. K. kletternd, sehr stark verzweigt, kräftiggrün, mitunter leicht bereift; Tr. leicht gebogen, zu den Enden verjüngt, ca. 2 cm 0; Ri. 3kantig, lang geschweift, mit kleinem Vorsprung, mitunter (anfangs) auch 2kantig (flachtriebig); Ar. bis 5 cm entfernt; St. 0; Bl. groß, weiß, sehr reich erscheinend. — Guayana. Es treten nur mitunter einige kurze Bst.-Stächel- chen auf.
194 Hylocereus — Islaya Hylocereus stenopterus (Web.) Br. & R. K. nur schwach wurzelnd, hellgrün; Tr. 4 cm 0, nicht reif ig; Ri. 3kantig, dünn; St. 1—3, klein, gelb; Bl. nur bis 12 cm lg.; R. nur 2 cm lg.; Sep. und Pet. linear, ca. 7 cm lg., purpurn; R. mit relativ großen Seh., diese deckend; N. ungeteilt. — Costa Rica (Valle Tuis). Wegen der kleineren und ziemlich kurzen Blüte mit den purpurnen Perigonblättern zweifellos ein Übergang zu Wilmattea Br. & R. Hylocereus triangularis (L.) Br. & R. (T.) K. hoch kletternd, auch kriechend; Tr. bis 4 cm 0, zahlreich wurzelnd; Ri. scharf 3kantig, ziemlich gerade, nicht hornig; St. meist 6—8, nadelig, mit verdickter Basis, kurz, spreizend; Bl. 20 cm und mehr lg., weiß, N. ungeteilt; Fr. rot. — Jamaika (Küstengebiet). Hylocereus tricostatus Br. & R.: Hylocereus undatus (Haw.) Br. & R. Hylocereus trigonus (Haw.) Saff. K. schlanktriebig, bis 10 m lg., kletternd; Tr. bis 3 cm 0, tief grün; Ri. 3kantig, stark wellig, Rand nicht hornig; St. meist 8, 4—7 mm lg., steif, erst grünlich, bald dunkelbraun, meist noch 2 Bst. oder Beist.; Bl. groß, weiß; Seh. groß, dünn; Fr. länglich, 10 cm lg., rot. — Antillen. Hylocereus trinitatensis (Lem.) Berg. E. mit breit dreiflügeligen Tr. und von H. lemairei (Hook.) Br. & R., zu dem ihn Britton und Rose als Synonym stellen, daher abweichend, aber auch durch andere Bestachlung. Mehr ist mir darüber nicht bekannt. — Trinidad. Hylocereus undatus (Haw.) Br. & R. K. in Massen verzweigend, kriechend und hängend, auch aufsteigend, dunkelgrün; Tr. bis ca. 7 cm 0; Ri. meist 3, hoch, dünn, Kante + treppig gestuft, im Alter hornig; St. 1—3, klein, 2—4 mm lg.; Bl. bis 29 cm lg. und mehr, weiß, außen gelblich-grün; N. ungeteilt; Fr. länglich, bis 12 cm 0, rot. — Heimat? In tropischen Ländern viel als Zierpflanze angebaut; an der Riviera winterhart. Hylocereus venezuelensis Br. & R. K. ziemlich schlanktriebig, bläulich und stark weißlich; Tr. 3—4 cm 0; Ri. 3kantig, Rand nicht hornig; St. 2—3, kurz, kräftig, braun bis schwarz; Bl. 25 cm lg., stark duftend, weiß, zum Grunde rosa; Seh. rotrandig; N. tief gespalten. — Venezuela bis Nordperu. Hymenolobivia Fric & Kreuzgr. ist ein unbeschriebener Name für ein auffälligeres Hymen bildende Arten von Lobivia Br. & R. Hymenorébulobivia Fric: Lobivia. Br. & R. Hymenorebutia Fric ex Buin. : Für die Abtrennung eines solchen Genus liegen keine hinreichenden Merkmalsunterschiede vor. Islaya Backbg. (127) Kugelige bis längliche Pflanzen, wohl meist einzeln wachsend, wenn unbeschädigt, mit verschieden großem, dichtem Filzschopf und gelben, nur in einem Fall z. T. rötlichen Blüten. Die rote Frucht ist flockig behaart, mit verbleibendem Blütenrest und den oberen R.-Bst. darin; bei Reife wird sie verlängert zur basal öffnenden Hohlfrucht, die Samen oben darin mit oder ohne Karpellsäckchen; die Samen sind mattschwarz. Eine sehr einheitliche Artengruppe. Beschrieben sind bisher 12 Arten. — Verbreitung: Pazifisches Südperu, von der Küste bis auf ca. 1000 m; nördl. Chile. [®., P., Importen sind z. T. empfindlich.] Abweichungen meiner Diagnosen in Descr. Cact. Nov. I von denen Rauhs in seinem Peru werk sind auf Unterschiede zwischen dessen mir zugesandten Feldnotizen und seiner späteren Bearbeitung zurückzuführen. Hier sind die endgültigen Angaben berücksichtigt. Dies gilt auch für andere Gattungen, z. B. Oroya usw. Die näheren Umstände scheinen Krainz, der aus durchsichtigen Gründen beide Texte wiedergibt, nicht bekannt zu sein. Islaya bicolor Akers & Buin. K. später verlängert, bis ca. 20 cm h., 10 cm 0, z.T. purpurn überlaufen; Scheitel weiß-wollfilzig; Rst. 12—14, kräftig, abstehend, 3—10 mm lg.; Mst. 4, derber, bis 1,25 cm lg.; St. grau, braunspitzig; Bl. 2 x 2 cm gr., nicht breit öffnend, gelb mit rötlichbraunen Spitzen; Sep. + rötlich. — Südperu (Hochfläche von Nazca). Islaya brevicylindrica Rauh & Backbg. K. erst kugelig, dann kurzzylindrisch, grau-blaugrün; Ri. 19—22; Rst. bis ca. 20, zuweilen oben ziemlich kurz, (3—) 7—10 mm lg.; Mst. schwer trennbar, 1—3, bis 2 cm lg., stark abwärts weisend; St. weißlich, anfangs mit rötlicher Spitze; Schöpf bis 2,5 cmØ, hell bräunlichweiß; Bl. hell goldgelb; Sep. orange-rötlich; Fr. 4 cm lg., blaßkarmin; S. ohne Säckchen. — Südperu (bei Camaná). Islaya chalaensis Ritt.: Islaya grandiflorens Rauh & Backbg. Islaya copiapoides Rauh & Backbg. K. flachkugelig bis kugelig, dann bis 10 cm h., 8 cm 0, graugrün, sprossend; Ri. 17—22; Rst. 8—13, 5—7 mm lg., dünnpfriemlich; Mst. 1—2, untereinander, bis 1,5 cm lg., kräftiger pfriemlich; St. anfangs unten rötlich, oben schwarz violett;
Islaya 195 Schöpf bis 2 cm 0, hell bräunlich; Bl. klein, bis 1,5 cm lg., 1,2 cm 0; Fr. bis 3 cm lg., karmin. — Südperu (Wüste Ocona-Camaná). Islaya divaricatiflora Ritt. — „Taxon", XIII: 4, 144. 1964. K. flacher bis halbkugelig, bis 7 cm 0; Ri. 16—25, bis 8 mm h., gekerbt; Ar. bis 5 mm entfernt, elliptisch, grau; St. braun; Rst. 12—16, 3—7 mm lg., dünn; Mst. 4—8, stärker, 4—10 mm lg.; Bl. 2—3 cm lg., manchmal das Ov. ohne B t.; R. mit winzigen Seh., weißhaarig und mit einigen weißen Bst.; Pet. grüngelb oder rötlich; Gr. bei grünen Bl. gelb, bei roten rötlich; Fr. bis 2 cm lg., rot; S. 1,2 mm lg., schwarz, glatt. — Peru (Dept. Arequipa, Camaná, in der Hauptnebelzone der Berge) (FR 588). (Abb. 174.) Islaya flavida Ritt., unbeschrieben. Bestachlung hellgelb mit dunkelbraunen Spitzen. (I. grandi- florens z. T.?) Islaya grandif loreng Rauh & Backbg. K. stark versenkt, graugrün bis grün, 10 cm h. und br.; Ri. (16—) 20—21; Rst. dünn, 10—12 (—15), bis 1 cm lg., z. T. gescheitelt; Mst. 2—3, bis 2,5 cm lg.; St. anfangs schwärzlich, unten rot oder gelblich, bald hornfarben, zuletzt aschgrau, schwarzspitzig; Schöpf klein, gelblich; Bl. ca. 4 cm 0; Sep. grünlich; Fr. karmin, bis 3 cm lg. — Südperu (Pan- americana Km 697). v. spinosior Rauh & Backbg. weicht ab mit Rst. 20—25, nicht gescheitelt; Mst. bis 8, bis 2 cm lg., derb. v. tenuispina Rauh & Backbg. ist mit dem Typus der Art identisch. Islaya grandis Rauh & Backbg. K. relativ großkugelig werdend, bis 30 (—50) cm h., 20 cm 0, graublau-grün; Ri. bis 17; Rst. und Mst. schwer trennbar, ziemlich gleich stark, 9—20, 1—3 cm lg.; St. anfangs reifig-hornfarben, dunkel gespitzt; Schöpf sehr klein, weißgrau; Bl. 1,5 cm lg.; Fr. 2 (—4) cm lg., blaßkarmin; S. ohne Säckchen. — Südperu (Tal des Rio Majes). v. brevispina Rauh & Backbg.: Rst. und Mst. an Zahl geringer, heller und kürzer; Schöpf etwas größer. Gleicher Standort. Islaya grandis v. neglecta Simo: Islaya grandis v. brevispina Rauh & Backbg. Islaya islayensis (Forst.) Backbg. K. einzeln, 5—7 cm 0; Ri. 19—25, niedrig, stumpf; Rst. 8—22, 1—10 mm lg.; Mst. 4—7, stärker, gerade, 12—16 mm lg., grau bis hornfarbig; Bl. klein, 1,5—2 cm lg., gelb; Sep. rötlich. — Südperu (Islay). Islaya krainziana Ritt. — Sukkde. (SKG.) VII/ VIII: 31—33. 1963. K. stark windabgewandt liegend, bis 0,75 m lg., graugrün, hart, oben etwas keulig verbreitert im Alter, wenig sprossend, bis 12 cm 0, mit Faserwurzeln und flachem grauen Scheitel; Ri. 16—23, etwas höckrig durch Querkerben, bis 1,2 cm h.; Ar. 1—3 mm entfernt, später bis 1,5 cm lg., 1 cm br.; St. derb, pfriemlich, meist hellgelb, zuweilen bräunlich, meist abwärts gerichtet, ziemlich kurz; Rst. ca. 8—12, 0,5—1 cm lg.; Mst. 4—8, bis 1,5 cm lg.; Bl. 3,25 cm lg., bis 3 cm 0, duftend; R. grün bis rötlich, mit weißen H. und gelben Bst.; Gr. und N. weiß; Sep. rot oder mit rotem Mittelstreif; Pet. gold- bis zitronengelb; Fr. bis 3 cm lg., purpurn, weiß behaart, bräunlichgelb bis weiß (mit Ausnahme des unteren Teils) beborstet; S. 1,5 mm gr., schwarz, feingehöckert, Nabel weiß. — Äußerstes Nordchile bei Poconchile, nahe der peruanischen Grenze). (Abb. 173.) Die längste und südlichste Art aus früher peruanischem Gebiet. Islaya minor Backbg. (T.) K. einzeln, dunkelgrün, bis ca. 13 cm h., 7 cm 0; Ri. bis ca. 17, 6 mm h.; Ar. anfangs stark weißgrau- filzig; Rst. 20—24, bis 6 mm lg., dünn, stechend; Mst. 4, meist über Kreuz, bis 18 mm lg., derber, Fuß verdickt; St. alle anfangs schwarz, später hellgrau; Schöpf hellgrau; Bl. 2,2 cm 0, gold- bis hell grünlich-gelb; Fr. karminrot; S. in Karpellsäck- chen. — Südperu (oberhalb Mollendo). Islaya mollendensis (Vpl.) Backbg. K. einzeln, kurzsäulig, bis 20 cm h., 10 cm 0; Scheitel später geneigt; Ri. bis ca. 19, nicht hoch, um die Ar. geschwollen; Ar. anfangs bräunlichweiß; Rst. bis ca. 10, ca. 1 cm lg.; Mst. später 3—4, wenig länger und derber; St. anfangs dunkel braunrot, später schwarzgrau bis grau, starr, stechend; Schöpf bräunlichweiß; Bl. 2 cm lg., trübgelb; Fr. rötlich. — Südperu (Mollendo). Islaya paucispina Rauh & Backbg. K. einzeln oder wenigköpfig, grün bis graugrün, kugelig, bis 8 cm 0; Ri. 12—16; Rst. 5—8, 8 bis 15 mm lg., anfangs unten blaßrötlich, Spitze schwarzbraun; Mst. 1, auch fehlend, bis 3 cm lg., unten braunrot, oben schwarzbraun; Schöpf gelblich; Bl. 1,5 cm lg., lebhaft gelb; Fr. bis 3,5 cm lg., blaß karminrot; S. nicht in Karpellsäckchen. — Südperu (Strandterrassen bei Chala). v. curvispina Rauh & Backbg. weicht ab durch die sehr kurzen, anliegenden, auffällig gekrümmten Rst.; Mst. meist 1, stark abwärts gekrümmt. Vorstehende Art und var. sind vielleicht nicht von Islaya paucispinosa Rauh & Backbg. zu trennen. Islaya paucispinosa Rauh & Backbg. K. wohl immer einzeln, tiefsitzend; Ri. 11; Rst. 6—10; Mst. meist 1; St. stark pfriemlich, aschgrau; Schöpf sehr klein; Bl. mit breiteren und kürzeren
196 Islaya — Jasminocereus Perigonblättern als bei I. mollendensis; Fr. 2 cm lg., rot. — Südperu (bei Chala, Km 528). Islaya roseiflora Hoffm.: I. divaricatiflora Ritt. (Abb. 174.) Isolatocereus (Backbg.) Backbg. (159) Ein monotypisches Genus später baumartiger und stammbildender Pflanzen mit annähernd röhrig- trichterigen Nachtblüten, die vom Scheitel herab bei alten Stücken kettenartig eine unter der anderen zahlreich erscheinen, die Röhre borstenlos, der Fruchtknoten mit Borsten, die Frucht nur gelegentlich mit einzelnen Borsten. — Verbreitung: Mittelmexiko. [®.] Isolatocereus dumortieri (Scheidw.) Backbg. (T.) K. bis 15 m h.; St. bis 1 m h., bis 30 cm 0; Tr. zahlreich, aufsteigend, hell- bis bläulichgrün; Ri. (5—) 6—7, bis 2 cm h., scharfkantig; Ar. gelblich; Rst. 9—11, strahlend, dünn, bis 12 mm lg.; Mst. 1—4, bis 3 cm lg.; St. alle nadelig, gelblichweiß, die stärksten am Fuß verdickt; Bl. 5 cm lg., 2,5 cm 0, weiß, außen braunrot; Ov. mit oder fast ohne Filz, ohne oder mit Bst.; Fr. bis 4 cm lg., länglichrund, stachellos, nur gelegentlich ein Börstchen; Pulpa rot. — Mittelmexiko (Hidalgo bis Oaxaca). (Abb. 175.) Die Rippen verlaufen zuweilen stark spiralig. Der erste und damit gültige Name war anscheinend „Cereus anisacanthus DC", worauf auch dessen v. ortholophus DC. und v. subspiralis DC. schließen lassen. Jasminocereus Br. & R. (62) Eine bis vor kurzem noch unzureichend bekannte Gattung größerer Galapagos-Cereen mit meist kräftigen Trieben, die ähnlich wie die des Genus Armato- cereus Backbg. vom gegenüberliegenden Festland dem Jahrestrieb entsprechend abgeschnürt sind. Die Blüten sind relativ schlankröhrig, mit trichterigem Perigon, an der Röhre weitläufig beschuppt, am Fruchtknoten ziemlich dicht, die Schuppen hier sehr klein, darin höchstens Filzspuren. Die Früchte sind etwas verschiedengestaltig, länglichrund, wenn vollreif, mit Blütenrest und winzigen Schuppen. Die Samen sind klein und schwarz. Zuerst war nur 1 Art bekannt bzw. anerkannt; dann stellte ich fest, daß zumindest 2 Spezies unterschieden werden müssen, und neuerdings fand Y. Dawson bei eingehenderer Erkundung auf den Inseln insgesamt 3 Arten, 2 davon mit je einer Varietät, die Blüten der neu gefundenen Art, J. howellii Daws., fast nur halb so lang wie die des Gattungstypus. Interessant ist, daß J. thouarsii (Web.) Backbg. am Stamm bzw. zur Basis hin dicht und länger bestachelt ist, die oberen Triebe nur kurz, während J. howellii v. delicatus. Y. Daws. auch an der blühfähigen Region längere und dichtere Bestachlung auf weist.—V e rbreitung: Galapagos-Inseln [wahrscheinlich ®., noch wenig Erfahrung darüber]. Siehe auch unter Brachy- cereus Br. & R. Jasminocereus galapagensis (Web.) Br.& R. basierte auf einem an zweiter Stelle publizierten Namen und auf wenig geklärtem Material. Jasminocereus howellii Y. Daws. — C. & S. J. [US], XXXIV: 3, 71—72. 1962. K. baumförmig, bis 5 m h. oder mehr; Ri. 18—19, bis 2 cm h.; Rst. 8—14, W2cm lg.; Mst. 2—4, 4—9 cm lg.; St. an alten und jungen Tr. gleich, zuerst bräunlich, dann grau gefleckt; Bl. rötlich, nur 5 (—6) cm lg., bis in den Morgen offen; R. bis 6 mm 0; Fr. ovoid bis kugelig, nicht aufreißend, 2 bis 4,4 cm lg., rötlich; Pulpa weiß, klebrig. — Gala- pagos-Ins. (Insel Indefatigable, auch Isla Santa Cruz genannt, auf Lava an der Academy Bay). v. delicatus Y. Daws. (1. c): Bl. größer, bis 6,5 cm lg.; R. schlanker, ca. 3,5 mm 0; Tr. über die ganze Länge länger bestachelt. — Inseln Bartho- lomé und Santiago (James Island). (Abb. 177 rechts.) Jasminocereus sclerocarpus (K. Sch.) Backbg. K. baumförmig, bis 6 m h.; Tr. 15—22 cm 0, + parallel aufsteigend; Ri. niedrig, 1 cm h.; St. nicht nach rand- und mittelständigen trennbar, 20—25, bis 4,5 cm lg., gerade, pfriemlich, stechend, an oberen Tr. kürzer; Kl. rötlich (nach Weber; nach Naundorff weiß bzw. diese Pflanze eine Form, var. oder weitere Art?), auffällig wachsig, bis 11 cm lg.; Perigon trichterig; Pet. gestutzt-gerundet; Ov. länglich; Fr. unreif spindelig, reif länglich-rund, ca. 7 cm lg. — Galapagos-Inseln (auf mehreren derselben). (Abb. 176.) Jasminocereus thouarsii (Web.) Backbg. (T.) K. bis 8 m h. und mehr; Stamm bis 30 cm 0; Tr. stark, die abgeschnürten Teile mehr dick-länglichrund, bis 14 cm 0; Ri. bis 22, 1 cm h.; Ar. braun; St. am Stamm dicht und länger (nach Dawsons Foto), bis 10 in einer Ar., bis 8 cm lg., an oberen Teilen weniger, 1,3—5 cm lg., ein mittlerer 3—5 cm lg., die unteren längsten fast borstig-elastisch; Bl. bis 11 cm lg., weniger wachsig als bei vorigem, „braun mit gelben Streifen" (Br. & R.; Dawson berichtet nichts über die Farbe, hier ungewöhnlich, nach Herbarmaterial?); Perigon breiter; R. schlank, 6—6,5 mm 0; Ov. etwas länglich; Fr. ovoid bis rund, rötlich; Pulpa weiß. — Galapagos-Inseln (Charles Island), v. chathamensis Y. Daws. — C. & S. J. [US], XXXIV: 3, 73. 1962. K. mehr von unten her verzweigt; Ri. an Jungpflanzen 19—21, an älteren Stücken 12—13; Bl. bis 11 cm lg., Farbe? (von Dawson nicht angege-
Jasminocereus — Lemaireocereus 197 ben); R. kräftiger, 9—10 mm 0; Ov. rundlicher und kräftiger, 14 mm 0; Pet. mehr spatelig. — Galapagos-lnseln (Insel Chatham). (Abb. 177 links.) Krainzia Backbg. (228) Mamillarien-ähnliche kugelige Pflanzen mit größeren Blüten, die Röhren ziemlich lang, der Griffel freistehend, die Samen nicht mit großem korkigen Nabel. Die Blütenfarbe ist rot bzw. purpurn, beim Typus des Genus wurde eine weißblütige Mutation beobachtet, bei K. guelzowiana außerdem bei Reife seitlich aufreißende Früchte. Beide Arten haben auch Hakenstacheln. — Verbreitung: Mexiko (Durango). [©., P.] Krainzia guelzowiana (Werd.) Backbg. K. später auch sprossend, Köpfe bis 7 cm h., bis 6 cm 0; Saft wäßrig; Ax. kahl; Ar. gelb; Rst. zahlreich, bis 80, haarartig und borstig, bis 1,5 cm lg.; Mst. 1, bis 1 cm lg., hakig, gelblich bis rötlichbraun; Bl. 5 cm lg., bis 6 cm 0, 4—5 Tage offen; Fr. hellrot, länglichrund; S. fast schwarz, mit kleinem, weißem Arillus. — Mexiko (Durango). Krainzia longiflora (Br. & R.) Backbg. (T.) K. kugelig, zuweilen sprossend ‚ Tr. bis 6 cm h., 5 cm 0; Saft wäßrig; W. bis 7 cm lg.; Ar. kahl oder schwach filzig; Rst. ca. 30, weiß, dünn, bis 1,3 cm lg.; Mst. 4, einer hakig, hellgelb bis rotbraun, stärker, bis 13 mm lg.; Bl. bis 4,5 cm lg., 4 cm 0, rosa; Fr. länglich-rund, auftrocknend; S. wie bei voriger Art. — Mexiko (Durango, Santiago, Papasquiaro). (Abb. 178.) Lasiocereus Ritt. (58) Bisher noch unbeschriebene Gattung baumförmiger Pflanzen, dicht bestachelt, mit „Pseudocephalien" (Ritter), aus denen die „schwarz-weißen, röhrigen, dicht mit Wolle und Borsten bedeckten Blüten" entstehen. „Frucht trocken, abweichende Struktur." 1(—2) Arten? — Verbreitung: Peru. [©.] Lasiocereus rupicola Ritt. Tr. mit zahlreicheren Ri., einem gelbstachligen Haageocereus ähnelnd. — Peru (wo?) (FR 661). (Abb. 179.) Ritter erwähnt noch den unbeschriebenen Namen L. fulvus Ritt. (FR 1303). Lemaireocereus Br. & R. emend. Backbg. (148) Früher eine Sammelgattung sehr verschiedener Arten, heute ein Genus mit nur einer Art (bis zwei?). Größere Säulenkakteen Mexikos mit leicht brechenden Trieben und (nur?) tagsoffenen, derb-zylindrisch-glockigen Blüten, in großer Zahl nahe dem Scheitel erscheinend, Röhre dicht mit weißen Haaren bzw. Borsten bedeckt. Die Frucht ist nicht trocken, bestachelt, eßbar. — Verbreitung: Mexiko (Puebla, Tehuacan). [(£).] Lemaireocereus hollianus (Web.) Br. & R. (T.) K. einzeln oder wenig von der Basis verzweigt, bis 5 m h.; Tr. + aufrecht, bis 6 cm 0, dunkelgrün; Ri. 8—14, scharfkantig; Rst. 8—14, bis 3,5 cm lg.; dünn, grau; Mst. 3—5, Fuß verdickt, bis 10 cm lg.; Bl. bis 10 cm lg., bis 3,5 cm 0; R. grünlich, in den Seh. weißer Filz, lange Bst. und H.; Sep. braungrün, gewimpert; Pet. elfenbeinweiß, gewimpert und gespitzt, schräg abstehend; Fr. ovoid, 6—8 cm lg., Pulpa purpurn; S. 2—3 mm lg., glänzend schwarz.— Mexiko (Puebla: bei Tehuacan). (Abb. 180.) Eine zweite, offenbar hierher gehörende aber noch nicht beschriebene Art ist aus der Umgegend von Zapotitlán berichtet: Bis 10 m h.; Stamm bis 1,50 m lg., 30 cm 0; St. bis 20 cm lg.; Bl. groß, weiß-rosa; Fr. groß, dunkel-purpurn. — Mexiko (Puebla, Zapotitlán de las Saunas). Bisher als LEMAIREOCEREUS-Arten beschrieben, weil noch unzureichend bekannt, Nachtblüher (alle?) und wohl überwiegend zu Marshallocereus oder Ritterocereus gehörend: Lemaireocereus longispinus Br. & R. K. aufrecht, stark; Tr. hellgrün, anfangs ± reif ig; Ri. 6, fast höckerartig erhöhte Kanten; Rst. ca. 10, spreizend bis zurückgebogen, nadelig; Mst. einzeln,, vorgestreckt, bis 8 cm lg., grau; Bl.?; Fr.?. — Guatemala. Lemaireocereus martinezii G. Ortega K. baumf örmig, bis 5 m h.; Tr. zylindrisch, gelblich- grün; Ri. 9; Ar. rotbraun; Rst. 7—11; Mst. 3, einer unten stark verdickt; St. schwarz, Basis rot; Bl.?; Fr.? — Mexiko (Sinaloa, Mazatlan). Lemaireocereus montanus Br. & R. K. baumf örmig, bis 7 m h., deutlicher Stamm; Ri. meist 8; Ar. braun, groß; St. bis 6, 1—3 cm lg., blaßfarben; Bl. 6—7 cm lg., leicht gebogen, Hülle stark umschlagend; Sep. rötlich; Pet. weiß; St. am Ov. verschieden berichtet; Fr. bis 7,5 cm lg., fleischig, fast stachellos; S. rotschwarz, zahlreich. — Mexiko. Lemaireocereus quevedonis G. Ortega K. baumf örmig, bis 5 m h.; Tr. dunkelgrün; Ri. 7—9, quergefurcht; Ar. braun; Rst. 12, bis 1 cm lg.; Mst. 7,1 mittelster 4 cm lg.; St. weiß und braun; Bl. 6 cm lg., nächtlich; Sep. außen rötlich, innen grünlich-weiß; Pet. weiß und rosa; Fr. rund; S. dunkelbraun. — Mexiko (Sinaloa, Guamuchil; Guer- rero).
198 Lemaireocereus — Lepismium Lemaireocereus schumannii (Maths.) Br. & R. K. bis 15 m h., stark, mit wenigen Tr.; Ri. 8, stark gerundet, etwas bereift; Rst. 6—7; Mst. 1, weiß mit braunen Spitzen. — Honduras. (Der ältere Name für Ritterocereus eichlamii?) Siehe auch am Ende von Ritterocereus. LEMAIREOCEREUS sens. lat. Br. & R.: Die Artnamen der in den Blüten- und Fruchtmerkmalen nicht dem Typus von Lemaireocereus entsprechenden Spezies siehe unter den Gattungen Armato- cereus, Isolatocereus, Marginatocereus, Marshallo- cereus, Ritterocereus, Stenocereus. Leocereus Br. & R. (135) Strauchige, dünntriebige Pflanzen, aufrecht bis niederliegend, mit zahlreichen, feinen Rippen, Are- olen dicht stehend. Die kurzsaumigen, relativ kleinen Blüten sind ziemlich schmal-trichterig, die Schuppen der Röhren unter der mit Borstenstacheln durchsetzten Wolle fast verborgen, die Früchte klein, kugelig, die Samen dunkelbraun bis schwarz. Bisher bekannt: 4 Arten. — Verbreitung: Süd- bis Nordostbrasilien. [P.] Leocereus bahiensis Br. & R. (T.) K. aufrecht, teils angelehnt, bis 2 m lg.; Ri. ca. 12—14, niedrig und sehr schmal; Ar. + bräunlich; St. nadelig, gelb; Rst. ca. 10; Mst. 1 (—2), meist einer länger und vorgestreckt, bis 3 cm lg., kräftiger; Bl. 4 cm lg.; Pet. weiß; Fr. ca. 1 cm 0; S. ca. 1,5 mm lg. — Brasilien (Bahia, bei Barrinha). (Abb. 181.) Leocereus glaziovii (K. Sch.) Br. & R. K. aufrecht; Tr. etwas spreizend, 1,5—2 cm 0; Ri. 12, niedrig; St. 20—30, ungleich lg., 0,4—2,3 cm lg., braun bis aschgrau; Bl. schwach gekrümmt, 6 cm lg.; Fr. 2 cm lg., genabelt; S. 1,5 mm lg., schwarz. — Brasilien (Minas Geraes, am Pico d'Itabira do Campo). Die blühfähigen Areolen zeigen stärkeren, helleren Wollfilz. Leocereus melanurus (K. Sch.) Br. & R. K. aufrecht, anlehnend, bis ca. 1 m lg.; Tr. bis 3 cm 0; Ri. 12—16, sehr niedrig; St. 20—50 und mehr, borstenförmig bis dünnadelig bis kräftiger, den Scheitel überragend, die mehr mittleren bis 5 cm lg., braun bis schwärzlich; Bl. bis 7 cm lg., Farbe?; Fr. kugelig, braunwollig, mit Bl.-Rest; S. ca. 5 mm lg., dunkelbraun. — Brasilien (Minas Geraes, Serra de S. Joäo del Ray). Leocereus paulensis Speg. K. meist einzeln, aufrecht, bis 1 m h., mit viel kräftigeren Tr. und nur ca. 12 fast borstigen St., der längste mittlere oft leicht nach oben gebogen; Pet. purpurviolett. — Brasilien (Staat Säo Paulo). Wurde seit der Beschreibung nicht wiedergesammelt. Lepidocoryphantha Bagkbg. (218) Eine Gattung aus der Verwandtschaft von Cory- phantha, die Furchen aber nur über die Hälfte der Warzen reichend, daraus sprossend und so ± große, derbrübige Polster bildend. Im Gegensatz zu den nackten Blüten von Coryphantha haben die dieser Gattung ± filzige Achseln, z. T. Schuppen am Ovarium wie auch die wäßrige Frucht mit den ziemlich weichen Samen. Die Blüten sind größer, ± hellpurpurn. Bekannt: 2 Arten. — Verbreitung: Südstaaten der USA bis Nordmexiko. [®.; bei Importen Kunstdüngergaben empfehlenswert.] Lepidocoryphantha macromeris (Eng.) Backbg. (T.) K. breitrund, polsterbildend, reingrün; W. mit + halber Furche; Ar. anfangs filzig; Rst. 10—17, steif, kantig, stechend, weiß; Mst. stärker, bis 4, bis 5 cm lg., zuerst rosa, dann braun bis schwarz, gerade oder gebogen bis gedreht; Bl. 5—6,5 cm lg., 6—8 cm 0, aus dem Furchengrund, trichterig; Sep. lanzettlich, gefranst, grün mit rötlichem Ton; Pet. schmal, tief rosa bis purpurrosa, dunkler gestreift; Fr. ellipsoidisch, grün, bis 2,5 cm lg.; S. bis 1,5 mm gr. — USA (W.-Texas bis Neumexiko), Mexiko (Chihuahua bis Zacatecas). Lepidocoryphantha runyonii (Br. & R.) Backbg. K. Klumpen bis 50 cm 0 bildend, graugrün; Wz. rübig, dick, verlängert; W. rund bis abgeflacht, Furche nur bis zur Hälfte; Rst. ca. 6, spreizend, nadelig, bis ca. 3 cm lg., hellfarben bis rotorange, oben dunkel; Mst. bis 3, unten rotorange, oben dunkel; Bl. bis 5 cm 0, purpurrosa; Sep. bewimpert; Pet. ± gezähnelt; Fr. grün; S. braun. — USA (Texas, Rio Grande). (Abb. 182.) Lepismium Pfeiff. (21) Vorwiegend hängende, schlanktriebige Epiphyten, rund-, flach- oder kantiggliedrig. Das hervorstechende Gattungsmerkmal ist der in der Trieb- areole versenkte Fruchtknoten, der nach der Blüte z. T. große Narben zurückläßt. Auch die Knospen sind + eingesenkt. Die Blüten sind meist klein, nur vereinzelt relativ groß, weiß (-gelblich) bis rosa. Die Frucht ist eine + kugelige Beere, weiß bis rot. Bekannt: 19 Arten. — Verbreitung: Brasilien, Argentinien, Venezuela, Paraguay (östl. Bolivien?) [©., ///]• Nach Form der Glieder und Beborstung der Areolen wurde die Gattung in 5 Untergattungen aufgeteilt. Bei den nachfolgenden Beschreibungen erfolgt je-
Lepismium 199 weils der Zahlenhinweis auf die Untergattungs- nummer der systematischen Übersicht. Lepismium chrysanthum (Löfgr.) Backbg. (2) K. + aufrecht, starr; Tr. gabelig bis wirtelig, 3 bis 8 cm lg., bis 12 mm 0, graugrün; Ar. mit + Wollfilz und Bst. (später verschwindend); Seh. lebhaft rot; Bl. + zum Ende der Tr., relativ groß, weit öffnend; Fr. klein, rot. — Brasilien (Parana, Küste). Lepismium commune Pfeiff. : Lepsimiumcruciforme (Vell.) Miqu. Lepismium crueiforme (Vell.) Miqu. (1) (T.) K. buschig, bis 60 cm lg., grün, z. T. rot überlaufen; Tr. 3-flügelig; Ar. dicht grauweiß-bräunlich; Bl. + glockig, ± weißlich, außen rückseits ± rötlich; Fr. ± kugelig, violett; S. dunkelbraun. — Brasilien, Argentinien, Paraguay. v. aneeps (Web.) Backbg. ist flachtriebig; Bl. lilaweiß, glockig, stark zurückbiegend; v. cavernosum (Lindbg.) Backbg. ist mäßig verzweigt, hat tiefeingesenkte Ar. mit starker, rötlichbrauner bis grauer Wolle; v. knightii (Pfeiff.) Boom hat durchscheinend weiße Bl.; v. myosurus (SD.) Backbg. verzweigt mäßig, hat rosenrote Bl., die subv. vollii (Backbg.) Backbg. weicht durch kurze, bis 3 cm lg. Tr. ab. Lepismium dissimile Lindbg. (2) K. stark verästelt, Stamm rippig oder zylindrisch, bis 1 cm 0; Tr. zierlich-rippig, fast rundlich, anfangs borstig; Bl. 6 mm breit, seitlich, weiß, rosa Mitte; Fr. purpurn, gedrückt. — Brasilien. Lepismium epiphyllanthoides (Backbg.) Backbg. (2) K. aufrecht; Tr. 2—4 cm lg., kurz aufeinander- sitzend; Ar. auf rötlichem Vorsprung, mit weißem Filz, anfangs mit Bst.; Bl. bis 3 cm 0, gelblichweiß; Sep. dunkler gespitzt; Fr. unbekannt. — Brasilien (im Süden, in Tuffsteinlöchern). Lepismium floecosum (SD.) Backbg. (2) K. strauchig, aufrecht, dann hängend; Tr. meist abwechselnd gestellt, zylindrisch, matt graugrün; Ar. ohne rötlichen Hof, stark wollfilzig; Bl. in gelblichweiße Wolle eingehüllt, seitlich, bis 1,4 cm 0, rad- förmig, grünlich-weiß; Fr. weiß. — Brasilien (Mi- nas Geraes; Sao Paulo, Serra da Cantareira). Lepismium gibberulum (Web.) Backbg. (2) K. strauchig, wenig verzweigt; Tr. gabelig bis wirtelig, bis 20 cm lg., 3—4 mm 0, grünlich-gelb; Ar. selten wollig, ohne Bst.; Seh. winzig; Bl. zahlreich, seitlich, bis l,4^m 0, an der Spitze schwach eingebogen, weiß; Fr. weiß, platt. — Brasilien (Sao Paulo, Serra da Cantareira). Lepismium grandiflorum (Haw.) Backbg. (2) K. strauchig, hängend; Tr. gabelig bis wirtelig verzweigt, bis 1 cm 0, zylindrisch, zuerst rötlichbraun, später + lebhaft grün; Ar. wenig-filzig; Bl. seitlich, bis 2,5 cm 0, radförmig, weißlich, grün gestreift; Fr. rötlich. — Brasilien (Rio de Janeiro; Minas Geraes; Sao Paulo). Lepismium knightii Pfeiff. : Lepismium crueiforme v. knightii (Pfeiff.) Boom Lepismium marnieranum Backbg. (5) — Descr. Cact. Nov. III: 7. 1963. K. locker verzweigt, zuerst aufrecht, später + überhängend; Tr. dimorph, in der Jugend niedrig- und zierlich ökantig, mit dicht stehenden Ar., darin bis 1 cm lg., aufgerichtet anliegende weiße Bst., zu mehreren, Tr.-0 ca. 5—6 mm, später Tr. ca. 1 bis 2 cm 0, zuerst etwas rundlich, dann 3—4kantig, die Kanten mitunter leicht versetzt und zu den Ar. hin etwas vorspringend, Jungtriebe mehr bläulichgrün, ältere mehr schmutzig olivgrün; Ar. an Jungtrieben mit roten Schüppchen, kurz und nur schwach befilzt, Alttriebe in den Ar. mit bis über 1 cm lg. dicken und dichten, fast zottigen Wollbüscheln und höchstens vereinzelten Bst.; Bl. rein weiß, 1cm (—1,75 cm) 0, mit eingesenktem Ov., oft zu zweien und dreien entstehend; Pet. in dichtem Kranz, oben stumpf, ca. 5 mm br.; Fr. karminrosa, rundlich, mit trockenem Bl.-Rest; S. 1 mm gr., glänzend schwarz, schiffchenförmig. — Heimat? (Abb. 183, oben/ unten.) Eine sehr charakteristische Art, deren Herkunft bisher leider nicht festzustellen war. Im Jardin Botanique „Les Cédres" wurde durch Aussaat die Samenbeständigkeit festgestellt. Lepismium megalanthum (Löfgr.) Backbg. (2) K. strauchig; Tr. + wirtelig, mitunter + gefurcht, bis 1,2 cm 0; Ar. oft rötlich, blühende erweitert, mit flockigem Filz; Bl. bis 4 cm 0, gelblich-weiß, radförmig; Stbf. nach unten zu rosa; N. ca. 7, bis 5 mm lg., weiß; Fr. weiß bis rosa. — Brasilien (Sao Paulo, Insel Sao Sebastiäo). (Abb. 184.) Die Blüten entstehen von der Achse her und hinterlassen daher tiefe, lochartige Narben. Ich habe verschiedentlich „Blütenkurztriebe" beobachtet, bis ca. 2 cm lg., mit deutlichen, bis über 2 mm lg. Schuppen, die Blüte selbst zwar stets nur unvollkommen ausgebildet, aber immerhin als solche erkennbar, auch aus dem Triebende. Daran wird sichtbar, daß Röhren- wie Blütenlänge ein reiner ReduktionsVorgang sind, bzw. Stufen desselben. 5 Lepismium neves-armondii (K. Sch.) Backbg. (2) K. strauchig, + aufrecht; Tr. immer wirtelig verzweigt, bis 10 cm lg., bis 5 mm 0; Ar. in Spiralen, kurzborstig; Bl. gegen Gliedspitze, radförmig, bis 2 cm 0, gelblich-weiß; Fr. weiß bis gelblichweiß. — Brasilien(RiodeJaneiro‚TijucaundbeiPetropolis)
200 Lepismium — Leptocereus Lepismium pacheco-leonii (Löfgr.) Backbg. (2) K. kriechend bis hängend, unregelmäßig verzweigt, nie wirtelig; Tr. verschiedengestaltig und -farbig: rund bis kantig bis fast zylindrisch; Ar. mit Filz und Bst., später diese verschwindend; Bl. seitlich, radförmig, klein, + hell rosenrot; Fr. kugelig, rot. — Brasilien (Rio de Janeiro: am Cabo Frio). Lepismium paradoxum SD. (3) K. strauchig, bis 5 m lg. herabhängend; Tr. kurz, dreikantig, Kanten und Flächen gegeneinander versetzt, Abschnitte bis 5 cm lg.; Ar. ohne Bst.; Bl. einzeln, gegen Triebende, bis 2 cm lg., weiß; Fr. rötlich. — Brasilien (Säo Paulo, häufig bei der Stadt). Blüht in der Kultur nur selten. Lepismium pittieri (Br. & R.) Backbg. (2) K. strauchig, reich verzweigt, hängend; Tr. bis 6 mm 0, rund, + gabelig verzweigt, ohne rötlichen Areolenhof; Bl. grünlich-gelb; Fr. weiß. — Im Wuchs Rhipsalis cassutha ähnelnd. — Venezuela (bei Puerto Cabello). Lepismium pulvinigerum (Lindbg.) Backbg. (2) K. strauchig verzweigt; Tr. wirtelig, zylindrisch, spreizend, bis 60 cm lg., bis 4 mm 0, glänzend-grün; Ar. in Spiralen, mit rötlichem Hof; nur zur Blütezeit kurz bewollt und beborstet; Bl. einzeln, 2,2 cm 0, radförmig, zart grünlich-weiß; Fr. purpurn. — Brasilien (Säo Paulo; Minas Geraes), Nordost- Paraguay. Lepismium puniceo-discus (Lindbg.) Backbg. (2) K. strauchig, wenig verzweigt; Tr. quirlig, bis 40 cm lg., bis 6 mm 0, + dunkelgrün; Ar. schwachfilzig, ohne Bst.; Bl. einzeln, + trichterig, nur bis 1,5 cm 0, weiß; Fr. kugelig, schwärzlich, später gelblich. — Brasilien (Minas Geraes). v. chrysocarpum (Löfgr.) Backbg. unterscheidet sich durch + scheibenförmige, hellorange Fr.; der Griffel ist im Gegensatz zum Typ (unten rosa) ganz weiß. Lepismium rigidum (Löfgr.) Backbg. (2) K. außergewöhnlich starr, fast aufrecht, wenig verzweigt; Tr. unregelmäßig gestellt, nie wirtelig, bis 60 cm lg., bis 1,5 cm 0, dunkelgrün; Ar. wenigfilzig; Bst. bis 15, weiß, ziemlich starr; Bl. seitlich, fast radförmig, strohgelb; Fr. anfangs scheibenförmig, Reifezustand und Farbe unbekannt. — Brasilien (Säo Paulo: Serra da Cantareira). Lepismium saxatile Friedr. & Red. (2) — Zuerst ohne Namen in Mitt. Württ. Kakteenfreunde, August 1963 (4) — The Nat. Cact. & Succ. Journ. (Gr. Brit.), 4: Dezember, 1965, mit Abb.—Siehe auch im Nachtrag. K. strauchig oder hängend; Tr. kahl oder borstig, ca. 1,5 cm 0; Ri. ca. 6, gerade oder gedreht, Ar. ca. 12 mm entfernt, wenn blühbar mit weißer Wolle; Bst. hellfarben bis gelblich, bis 15, bis 7 mm lg., später schwarz; Bl. bis 1,5 cm 0, weiß, vertrocknet gelb; Fr. fleischrot; S. schwarz. — Brasilien (Standort s. Nachtrag). Liegende Pflanzen werden bis 2 m lg. Eine interessante neue Art. Typmaterial (Holo- typus) ging zum Herbarium von Kew Gardens. Lepismium trigonum (Pfeiff.) Backbg. (4) K. strauchig, hängend, über 2 m lg.; Tr. dreikantig fortlaufend, bis 10 cm lg., bis 1,5 mm 0, + gedreht; Ar. nur zur Blütezeit starkfilzig, dann 1 Bst.-St.; Knospen bräunlich bis rötlich-gelblich; Bl. einzeln, radförmig, weißlich oder rötlich; Fr. kugelig, rot. — Brasilien (Säo Paulo; (?) Rio de Janeiro). Lepismium tucumanense (Web.) Backbg. (2) K. strauchig, + verzweigt; Tr. + wirtelig, bis 1 cm 0; Ar. mit rötlichem Hof, zuerst beborstet; Bl. seitlich, bis 1,8 cm 0, weiß; Fr. platt-kugelig, ± rosa-weiß. — Nord-Argentinien. Leptocereus (Berg.) Br. & R. (134) Ein interessantes Genus, bei dessen dem Blütenbau nach eng zusammengehörenden Arten, ähnlich wie bei Acanthocereus, die Stachelreduktion progressiv zu beobachten ist. Während bei einigen Spezies die Blüten noch verhältnismäßig stachlig sind, weist Leptocereus grantianus nur noch borstige Spuren auf. Kennzeichnend für die Gattung ist auch die + glockig-zylindrische Form der Blüten, deren Peri- gonblätter meist relativ kurz sind, so daß darin eine gewisse Ähnlichkeit mit den Blüten der z. T. den gleichen Raum besiedelnden Neoabbottia besteht. Eine weitere Merkwürdigkeit ist, daß Leptocereus zum Teil, wie Neoabbottia und das kubanische Genus Dendrocereus, baumf örmigen Wuchs mit deutlichem Stamm zeigt. Dennoch sind alle Blüten gattungsmäßig durchaus verschieden. Dies beweist auch, daß ihre entwicklungsgeschichtliche Deutung in einem so begrenztem Raum sehr schwierig, ja vorderhand unmöglich ist, und man sich bei der Trennung nur an die Reduktionsstufen und zusätzlichen Merkmale der Blütenregion halten kann. Bei Leptocereus sollen die Blüten am Tage geöffnet sein, einige jedoch nächtlich (L. grantianus), und es besteht die Möglichkeit, daß überhaupt alle schon nachts öffnen und nur noch bei Tage offen sind; genauere Untersuchungen darüber stehen noch aus. Die Früchte sind ± bestachelt und haben, soweit bekannt, zahlreiche schwarze Samen. Wichtig für die Artunterscheidung ist auch der Durchmesser der Endglieder. Bisher bekannt: 11 Arten. — Verbreitung: Kuba, Haiti, Santo Domingo, Puerto Rico. [®., *]. Leptocereus arboreus Br. & R. K. baumähnlich, bis 6 m hoch, stark verzweigt; Ri. 4, schmal; Ar. 2,5—4 cm entfernt; End-Tr.
Leptocereus — Leucostele 201 bis 6 cm 0; St. ca. 10, bis 5 cm lg., + gelblich; Bl. glockig, bis 3 cm lg., + weißlich; R. und öv. sehr stachlig; Fr. ellipsoid, bis 10 cm lg., bis 6 cm 0, dicht langstachlig. — Kuba (im Osten). Leptocereus assurgeus (C. Wright) Br. & R. (T.) K. strauchig, bis 3 m h., Stamm kurz, bis 6 cm 0; Ri. bis 9, Ar. anfangs weißfilzig; End-Tr. bis 3 cm 0; Rst. bis 16; Mst. 4; St. alle gelblich weiß; Bl. bis zu 15 gleichzeitig um das Triebende, ca. 4 cm lg., hellgelb; R. rötlich bestachelt; Fr. dicht langstachlig. — Kuba. Leptocereus ekmanii (Werd.) Knuth K. liegend bis halb aufgerichtet; Ri. bis 7, deutlich gekerbt; Ar. kurz braunfilzig; End-Tr. bis 2 cm 0; Rst. ca. 10, nadelig, bis 4 cm lg.; Mst. 1, länger und stärker; St. alle an der Basis verdickt, + bräunlich; Bl. bis 2 cm lg., + trichterig; Pet. 4 mm lg., gelb; R. gelbbraun bestachelt; Fr. unbekannt. — Kuba. Leptocereus grantianus N. L. Britt. K. aufrecht-strauchig, bis 1,50 m h.; Ri. niedrig gekerbt; Ar. mit nur bis 1 mm lg. schwarzen St., diese später verschwindend; End-Tr. 3—örippig; Bl. einzeln, nächtlich, bis 6 cm lg.; R. mit schwärzlichen Ar. und wenigen, ca. 1 mm lg. St.; Sep. grün lieh, Pet. kremfarben, ca. 8 mm lg.; Fr. kugelig, ca. 4 cm 0. — Puerto Rico. (Abb. 185.) Leptocereus leonii Br. & R. K. baumförmig-strauchig, bis 5 m h.; Stamm unten bis 30 cm 0; Ri. bis 8, gekerbt; End-Tr. bis 2 cm 0; St. 6—12, 9 cm lg., gelblich; Bl. glockig, 3,5 cm lg., + rosa; R. mit 1—4 kurzen St.; Fr. kugelig-ovoid, 2 cm 0, spärlich bestachelt; S. schwarz. — Kuba. Leptocereus maxonii Br. & R. K. buschig, bis 1,50 m h., + verzweigt; Ri. 5—7, ausgekerbt; Ar. rund; End-Tr. ca. 3 cm 0; St. ca. 20, nadelig, gelb- bis dunkelbraun, bis 3 cm lg.; Bl. bis 6 cm lg., + gelblich-grün; Pet. zahlreich, waagerecht spreizend; R. und Ov. dicht gelbstachlig; Fr. dicht + gelbbräunlich bestachelt. — Kuba. Leptocereus prostratus Br. & R. K. niederliegend bis kriechend; Ri. 7, kaum gekerbt; Ar. erhaben; End-Tr. bis 2 cm 0; St. bis 20, bis 2 cm lg., + gelb; Ov. dicht gelb bestachelt; Pet. 1,5 cm lg.; Fr. ca. 1,5 cm 0. — Kuba. Leptocereus quadricostatus (Bello) Br. & R. K. aufrecht-strauchig oder bogig gekrümmt, oft Dickichte bildend; Ri. dünn, niedrig; End-Tr. meist 4rippig; St. bis 4 cm lg., nadelig; Bl. 4 cm lg., 2 cm 0; Sep. grün; Pet. + gelblich bis grünlichweiß; R. und Ov. kurzstachlig; Fr. + kugelig, rot, schwach bestachelt. — Puerto Rico (im Südwesten). Leptocereus sylvestris Br. & R. K. baumförmig, bis 5 m h.; Ri. bis 7, stark gekerbt: End-Tr. bis 3 cm 0; St. bis 9 cm lg., hellbraun; Bl. unbekannt; Fr. + kugelig, bis ca. 8 cm lg., die kurzen St.-Polster bald abfallend. — Kuba. Leptocereus weingartianus (Hartm.) Br. & R. K. klimmend, z. T. kriechend; Ri. bis 7; Ar. nur anfangs kurz weiß bewollt; End-Tr. 1cm 0; St. gelb bis rotbraun; Rst. bis 12; Mst. bis 6, bis 1,5 cm lg., kräftiger; Bl. ca. 4 cm lg.; Fr. ca. 2 cm lg., St.- Büschel später abfallend. — Hispaniola. Leptocereus wrightii Leon K. baumf örmig, bis 3 m h., im Alter stark verzweigt; Stamm bis 20 cm 0; Ri. 4 (—5); Ar. grau bis bräunlich befilzt; End-Tr. bis 5 cm 0; St. bis 14, bis 4 cm lg. (an den End-Tr. bis 8 cm), grau bis bräunlich; Bl. 2—4 um das Triebende, bis 6,5 cm lg., 3,5 cm 0; R. rötlich bestachelt; Sep. rot, zurückgebogen; Pet. rosa, unten weißgelb, Fr. bis 10 cm lg., 7,5 cm 0. — Kuba. Leptocladodia F. Buxb. (Leptocladia F. Buxb.): Mamillaria Haw. — Unterreihe Leptocladodae K. Sch. Leuchtenbergia Hook. (193) Nur eine Art. Die Pflanzen bilden über einem im Alter derbrübigen (stammartigen) Körper allseits schräg aufwärts abstehende lange Dreikantwarzen mit bastfadenähnlichen Stacheln, sprossen dann und bilden im Alter zuweilen Gruppen. Die gelben Blüten mit der ziemlich dicht und groß beschuppten Röhre entstehen in der Mitte, auf den jüngsten Warzen. Die Frucht ist spindelförmig, trocken und beschuppt. Die Samen sind dunkelbraun. — Verbreitung: Mittel- bis Nord-Mexiko, [(g)., P. der Sämlinge beschleunigt den Wuchs.] Leuchtenbergia prineipis Hook. (T.) K. einzeln oder später sprossend, bis 70 cm h. werdend; W. oben etwas gestutzt, später von der Spitze her absterbend, zuletzt verschwindend; Ar. dicht graufilzig; St. papierartig dünn; Rst. bis 14, ca. 5 cm lg.; Mst. 1—2, zuweilen 10 cm lg.; Bl. bis 8 cm lg-> ± trichterförmig; Sep. grün mit rötl. Mitte: Pet. gelb mit seidigem Glanz. — Mittel-bis Nordmexiko. (Abb. 186.) Leucostele Backbg. (94) Zuerst einzeln, dicke und große Säulen, später etwas verzweigend, mit zahlreichen, rundlichen und nicht sehr hohen Rippen. Statt fester Stacheln weiche weiße, elastische Borsten, die den Körper ziemlich dicht umkleiden. Die etwas glockig-trichterigen Blüten werden nahe der Triebspitze gebildet; sie sind
202 Leucostele — Lobivia reich behaart, mit fest anliegenden, dreieckigen Schuppen, das Ovarium mit bis 1 cm langen, aufrecht stehenden oder anliegenden Borsten, z. T. etwas gedreht. Auch die Früchte sind mit gewundenen Borsten versehen, wodurch Leucostele sich von Helianthocereus hauptsächlich unterscheidet. — Verbreitung: Wahrscheinlich Südbolivien. [®,] Nur 1 Art bekannt: Leucostele rivierei Backbg. (T.) K. bis über 5 m h.; Ri. ca. 25 oder mehr; Ar. graufilzig ; Rst. und Mst. nicht unterscheidbar, bis 4 cm lg., borstenartig, weich, weiß; Bl. 10 cm lg., glockig- trichterig erweiternd, reinweiß, am Tage geöffnet; Stbf. in 2 Serien; Fr. mit ± gewundenen Bst. — Südbolivien (?). (Abb. 187, 188.) Die Art wächst ziemlich rasch. Lobeira Alex. (34) Diese Gattung war einer der ersten Neufunde, mit denen neben Cryptocereus, Marniera und Pseudo- nopalxochia die vollständige Reduktionslinie der Blütenbekleidung epiphylloider Gattungen nachgewiesen werden konnte. Obige Gattung nimmt in dieser Reihe die letzte Stufe vor der Verkahlung ein: am Ovarium und an der Frucht sind nur noch Filzpolster vorhanden. Die Triebe sind nicht breit aber kräftig, wechselnd treppenartig gekerbt, Areolen hervortretend, filzig. Die trichterigen Blüten entstehen zum Triebende hin und sind ca. 8 cm lg., die Röhren ca. 3,5 cm lg. Die Frucht ist grün, die zahlreichen Samen sind schwarz. Bisher nur eine Art bekannt. — Verbreitung: Mexiko (Chia- pas). [©.] Lobeira macdougallii Alex. (T.) K. anfangs aufrecht, dann hängend; Tr. bis 25 cm lg., bis 5 cm br., nach der Spitze verjüngt; Ar. sehr kurz befilzt; Sep. zurückgebogen; Pet. nur etwas nach außen umbiegend, verbreitert, oft gespitzt, purpurrosa; Fr. 2,8 cm 0, Filzpolster blaßbraun. — Mexiko (Chiapas, bei San Cristobal Las Casas, auf ca. 2400 m). (Abb. 189.) Lobivia Br. & R. (100) Die Gattung umfaßt zumeist verhältnismäßig klein- körperige Pflanzen, einzeln oder sprossend, z. T. Polster bildend, zuweilen im Alter zylindrisch werdend. Die Bestachlung ist sehr unterschiedlich. Die + trichterigen Tagblüten zeigen Farben von weiß über gelb bis rot, mit Tönungen in allen Übergängen ; sie sind behaart, wie auch die relativ kleinen Früchte. Manche Arten bilden ein auffällig gefärbtes Hymen (eine hautartige Verwachsung an der inneren Blütenwand, woraus die oberen Staubfäden entspringen); diese Blüten gehören zu den schönsten. Entscheidend für die Aufteilung der Gattung in 2 Untergattungen ist die abweichende Blütenform: 1: UG. Lobivia: innere Petalen ± aufgerichtet bis z. T. zusammengeneigt. 2: UG. Neolobivia Backbg: innere Peta'en nie zusammengeneigt, + breittrichterig. Die UG. 1 enthält nur die Reihe 1: Pentlandianae Backbg.: Blütenmerkmale der Untergattung. Die UG. 2 wurde in folgende 14 Reihen mit den nachstehend aufgeführten Haupt-Unterscheidungsmerkmalen untergliedert: Reihe 2: Mistienses Backbg.: Pflanzen gruppenbildend; Blüten ziemlich groß, mit lockeren, schmalspitzigen Petalen. Reihe 3: Bolivienses Backbg.: Zum Teil große Gruppen bildend, Körper + breitrund; Blüten dichtblättrig-trichterig. Reihe 4: Hertrichianae Backbg.: Zierliche Gruppen, reicher sprossend; schlanke, zart- blättrige rote bis blaurote Trichterblüten, meist seidig glänzend. Reihe 5: Haageanae Backbg.: Gruppen von zylindrischen, + kräftig bestachelten Trieben; Blüten z. T. stärker in der Farbe variierend. Reihe 6: Shaferae Backbg.: Kleinere, + zylindrische Pflanzen mit ansehnlichen Blüten. Reihe 7: Pseudocachenses Backbg.: Kleinere, + polsterartig sprossende Pflanzen, + flach- rund; reichblühend. Reihe 8: Pugionacanthae Backbg.: Rübige, kleine Pflanzen mit dolchartigen Stacheln. Reihe 9: Breviflorae Backbg.: + breitrunde, mittelgroße Pflanzen; ohne Hakenstacheln; Blüten ziemlich kurz. Reihe 10: Caineanae Backbg.: Zylindrische, fast cereoide, kräftige Pflanzen; Blüten scheitelnah. Reihe 11: Famatimenses Backbg.: Polster- oder Gruppenpflanzen, verhältnismäßig kleine Einzelkörper mit feinen kurzen oder längeren bis + verflochtenen Stacheln; verschieden große Trichterblüten sehr unterschiedlicher Farben. Reihe 12: Wrightianae Backbg.: + zierliche, sprossende Pflanzen mit Rübenwurzeln; Blüten sehr schlanktrichterig. Reihe 13: Jajoianae Backbg.: + kugelige bis längliche Einzelköpfe, mäßig sprossend; später größere Körper mit einzelnen + hakigen Stacheln; Blüten glockig-trichterig mit Staubfädenverwachsung (Hymen) in meist stärkerem Farbkontrast. Reihe 14: Sanguiniflorae Backbg.: + breitrunde, z. T. später längliche Körper, + polsterbildend, mit einzelnen Hakenstacheln; Blüten trichterig, mäßig groß. Reihe 15: Tiegelianae Backbg.: Meist einzelne, ± gedrückt-runde Körper, Stacheln sehr
Lobivia 203 fein; zierlich-röhrige, trichterige Blüten (reichblühend). Die Lobivien gehören zu den reizvollsten und dankbarsten Blühern. Sie sollten alle auch von Berufszüchtern weit mehr angezogen werden. Pfropfungen sind — weil noch reicher blühend — besonders empfehlenswert. Bisher bekannt: ca. 106 Arten, mit zahlreichen Varietäten, sowie rd. 10 bisher unbeschriebene Spezies.*) Verbreitung: Von Mittelperu bis Nordargentinien. [®.; P.: schnellerer Wuchs, reichere Blüte.] Die Reihen sind durch Zahlen hinter den Namen gekennzeichnet; die erste Zahl gibt die Untergattung an. Lobivia abrantha Y. Ito (1962): Lobivia caineana Card. Lobivia acanthoplegma (Backbg.) Backbg. n. comb. (Pseudolobivia acanthoplegma Backbg., „Die Cac- tac", VI: 3726. 1962) (2:9) K. breit- und flachrund, bis ca. 11 cm 0, blattgrün, Scheitel etwas graufilzig; Ri. niedrig und nach unten zu verbreitert, ca. 26, schmalrückig, verschoben gehöckert; Rst. 9—11, seitlich korbartig verflochten, bis 2 cm lg., pfriemlich, hornfarben; Mst. 0; Bl. ca. 5 cm lg., 4 cm 0; R. nur ca. 1cm lg., grün, beschuppt und etwas bräunlich behaart; Sep. schmallang, olivgrün; Pet. feuerrot, 11 mm br., oben stumpf lieh gerandet; Stbbl. in zwei Serien, untere hellrot, obere dunkler rot; Gr. unten grün, oben etwas rötlich-grün; N. hellgrün. — Bolivien (bei Ansaldo, Weg zum Rio Caine, 2050 m?). (Abb. 190.) Lobivia achacana Wessn. ist ein unbeschriebener Name. Lobivia aculcata Buin. (2:3 [?]) K. gedrückt-kugelig, 5 cm h., 7 cm 0, glänzend frischgrün; Ri. 16; St. nadelig, anfangs bräunlich; Rst. bis 12, bis 3,5cm lg.; Mst.'l—3, "der längste 4,5 cm lg.; Bl. 6,3 cm lg., 5 cm 0, + goldgelb, purpurrandig, duftend; Hymen weiß. — Bolivien (Potosi, Huari-Huari). Lobivia albolanata (Buin.) Krainz: Lobivia famati- mensis v. famatimensis. *) Wenn in diesem Werk auch nur die natürlichen Arten behandelt werden können, muß doch auf die z. T. außerordentlich schön blühenden Lobivien- Bastarde hingewiesen werden, die in Japan angezogen wurden, und die Yoshio Ito mit vielen prächtigen Farbfotos in seinen Kakteenbüchern der Ausgaben „Hoikuscha Color Books" (1962) und „The Charm- ing of Flowers-Cactiu (1963) darstellte. Für das Wissen um die züchterischen Möglichkeiten gerade auf dem Gebiet der Lobivien-Kreuzung sind beide Werke sehr wichtig (s. Abb. in der Einleitung). Lobivia allegraiana Backbg. (2: 4) K. einzeln bis sprossend, bis 8 cm h. und 0, dunkel bläulich-grün; Ri. spiralig, + quadratisch gehöckert; St. bis 12, bis 3 cm lg., + gebogen, anfangs gelblich; Rst. und Mst. schwer unterscheidbar; BL 5 cm lg., 4 cm 0, seidig-blutrot; Fr. ca. 1,5 cm groß, grün. — Südostperu. Lobivia andalgalensis Br. & R. (2: 3) K. polsterbildend, Einzelkopf bis 10 cm 0; Ri. ca. 13, kaum gekerbt; St. gerade, pfriemlich, weiß; Rst. bis 10, bis 7 mm lg.; Mst. 1, bis 2,5 cm lg., kräftiger; Bl. ca. 6 cm lg., rot; Stbf. + purpurn; Gr. rötlich oder gelb. — Westargentinien (Cata- marca: Ancasti, Andalgalá). Lobivia arachnacantha Buin. & Ritt. (2: 7) K. flachrund, bis 2 cm h., bis 4 cm 0, dunkelgrün; Ri. 14, schwach gekerbt, Bestachlung spinnenartig; Rst. bis 15, bis 5 mm lg., zuerst blaßbraun, später weißlich; Mst. 1, 5 mm lg., schwarz, nach oben gebogen; Bl. zierlich-röhrig, gelb bis orange; Fr. rötlich-grün. — Bolivien (Samaipata). Vorstehender Name bezieht sich auch auf Material von Cardenas, das als „Echinopsis torrecillasensis" bezeichnet wurde, aber hier nicht den dickrübigen Basalteil wie auf Cardenas Zeichnung entwickelt. Er hat Samen unter dem vorstehenden Namen versandt, die Pflanzen ergaben, welche zweifellos zu der etwas früher publizierten Lob. arachnacantha gehören. Am nächsten kommt der Blütenbeschreibung von „Echps. torrecillasensis" die Form, die Bl. mit grüner R. und grünen Seh. hat, das Hymen unauffällig, die Pet. reinrot, schlank und spitz; N. grün. Kilian hat folgende Abänderungen beobachtet: 1. var. ?: (Material Cardenas) K. grün, blaugrün, oliv oder braungrün; Sep. helloliv; Pet. orange, spatelig; Stbf. oben orange, unten lilakarmin; Gr. grün; N. hellgrün; R. hell olivbräunlich, weißgrau behaart. 2. var. ?: K. grün; Sep. und Pet. krapprot, spitz- spatelig; Stbf. lilakarmin; Gr. grün; N. hellgrün bis gelblich; R. grün mit karminSch. 3. var. ?: K. grün; Perigonbl. stumpf-spatelig; Sep. hellolivgelb mit rosa Hauch; Pet. karmin; Stbf. lilakarmin; Gr. oliv; N. grün; R. rosa- oliv, Seh. rosa, H. schwarz. 4. var. ?: K. grün; Perigonbl. spitz-spatelig; Sep. hell gelb oliv; Pet. rot; Stbf. karmin; Gr. grün; N. weiß; R. hellgrün, ebenso die Seh., H. weiß, kurze schwarze dazwischen; Hymen deutlich, rosakarmin. Die beste Lösung wäre, die Art in eine var. arachnacantha mit gelben Bl. und eine var. torrecillasensis mit roten Bl. zu teilen, die letztere mit einem Typus, und sie entweder als stärker variabel zu bezeichnen, oder die Abweichungen als subv. zu führen. Bei No. 1 und 2 scheint das Hymen unauffällig zu sein, d. h. nicht so auffällig karmin wie bei No. 3 und 4. 14 Kakteenlexikon
204 Lobivia Ohne Kenntnis der ganzen Variationsbreite bleibt die Benennung jedoch eine schwierige Frage, wenn man z. B. an Lob. famatimensis denkt, deren gesamte Abänderungen kaum namensmäßig zu erfassen sind. v. torrecillasensis Hort, europ. (Card.?) weicht durch weniger oder zahlreichere Ri. ab; Rst. 9—12; Mst. (0—) 1 (—2); St. anfangs ± rotbraun; Bl. ± karminrot. Lobivia argentea Backbg. (2: 3) K. gruppenbildend, Einzelkörper bis 10 cm h., bis 15 cm 0, glänzend graugrün; Ri. 24, Höcker scharfkantig; Rst. bis 14, bis 2 cm lg.; Mst. bis 8 cm lg., anfangs dunkel mit rotem Fuß, später rosagrau; Bl. zartsilbrig-lilaweiß; Pet. locker, schmal, langspitz auslaufend. — Bolivien (Prov. Oruro). Lobivia aurantiaca Backbg. (2 : 3) K. + länglich, vom Grunde sprossend, matt bräunlich-grün, Kanten + rötlich; Scheitel wenig bestachelt, feine Bst. aufweisend; Ri. 21, in verschobene Höcker geteilt; St. wirr verflochten, + gedreht, bis ca. 8 cm lg., hellgrau mit bräunlicher Spitze; Bl. ca. 6 cm lg.; Sep. bronzefarben; Pet. breit gestutzt bis gerundet, + gezähnelt, orangegelb; Gr. blaß-grünlich. — Heimat: ? Lobivia aurea (Bjr. & R.) Backbg. und var.: Pseudo- lobivia aurea (Br. & R.) Backbg. und var. Lobivia aureolilacina Card. (2:3) — C. & S. J. [US.], XXXIII: 4, 110—111. 1961. K. einzeln, kugelig, 7—8 cm h., 13—14 cm 0, graugrün; Ri. ca. 18; Rst. 8, kammförmig gestellt, 1,5—3,5 cm lg.; Mst. 1,3—7 cm lg.; St. pfriemlich, hornfarben mit weißgrauer, gebogener Spitze, Fuß verdickt; Bl. 7 cm lg.; Pet.: äußere gelblich-lila, innere hellgelb. — Bolivien (Chuquisaca, Impora). Lobivia backebergiana Y. Ito (2:3) — The Füll Bloom of Cact. Flow., 50. 1962. K. rund bis verlängert; Ri. scharfkantig, 17—20; Rst. 10—12, 1—2,5 cm lg., weißlichbraun; Mst. 1, bis 3 cm lg., weißlich-fuchsrot; Bl. bis 7 cm lg., ziemlich großtrichterig, hellgelb; Pet. mit feiner Spitze. — Argentinien. Im Farbfoto sind die St. grau, dunkel gespitzt. Lobivia backebergii (Werd.) Backbg. (2:12) K. einzeln oder sprossend, kugelig bis länglich, 4,5 cm 0, hellgrün; Ri. ca. 15, etwas schräg gefurcht; St, alle randständig, (3—) 5 (—7), ungleich lang, + schräg vorspreizend, 0,5—5 cm lg., vereinzelt hakig gebogen, + bräunlich bis grau; Bl. ca. 4,5 cm lg., hell karmin mit + bläulichem Schimmer; Pet. oblong; Schlund weiß. — Bolivien (bei La Paz, auf ca. 3600 m). Lobivia binghamiana Backbg. (2: 4) K. später stark sprossend, kräftig glänzend hellgrün, weiß punktiert; Einzeltr. bis 8 cm h. und 0: Scheitel eingesenkt; Ri. ca. 22; St. hell goldgelb, nadelig, stechend, bis 12, undeutlich geschieden: Mst. später meist 3, länger, bis 1,5 cm lg., Fuß verdickt, dunkler; Bl. ca. 5 cm lg. und 0, leuchtend seidig krapprot mit bläulichem Schein; Fr. grün, rundlich. — Südostperu (b^i Cuzco). Lobivia boedekeriana Hard. : Lobivia rossii v. boe- dekeriana (Hard.) Backbg. Lobivia boliviensis Br. & R. (2: 3) K. gruppenbildend, Einzelglieder + kugelig, bis 10 cm 0, oft unter den dünnen, dichten St. ver- borgsn; Ri. bis 20, kurzgehöckert; St. 6—8, + biegsam, bis 9 cm lg., bräunlich; mittlere kaum unterschieden; Bl. + anilinrot. — Bolivien (bei Oruro). Von den früher unter „Lobivia pentlandii" aufgeführten Varietäten gehören, soweit es sich nicht um Bastarde handelt, zweifellos viele hierher oder zu den anderen bolivianischen Arten mit offen- trichterigen Blüten. Lobivia brevillora Backbg. (2: 9) K. gedrückt-rund, glänzend dunkelgrün; Scheitel eingesenkt; Ri. ca. 25, + rundlich bis verflachend, schief kerbig gehöckert; St. bis 25, kammartig geteilt. + verbogen; Rst. und Mst. kaum unterscheid bar. bis 13 mm lg., bräunlich, später weißlich; Bl. ca. 3 cm lg., sehr kurzröhrig, leuchtend hell-blutrot: Sep. noch heller. — Argentinien (Salta). Die Art hat die kürzeste aller bekannten Lobivien- Blüten. Lobivia bruchii Br. & R.: Soehrensia bruchii (Br. & R.) Backbg. Lobivia brunneo-rosea Backbg. (2: 3) K. später sprossend, Einzelkopf bis 10 cm 0; Ri. ca. 18, leicht spiralig gestellt, schief quergekerbt; Rst. ca. 10, ca. 2 cm lg., nadelig gebogen; Mst. 1 (—2), bis 6 cm lg.; St. durcheinanderstehend, hellfarbig, dunkler gespitzt; Bl. weit öffnend, stark umbiegend, bräunlich-altrosa; Hymen hell. — Bolivien (Oruro — La Paz). Lobivia cachensis (Speg.) Br. & R. (2:14) K. einzeln oder sprossend, ca. 9 cm h., 6,5 cm 0; Ri. ca. 19, quergekerbt; Rst. 7—20, 4—5 mm lg., gerade; Mst. 4,1—2 länger, gehakt; St. weich, grau, gelblich gespitzt; Bl. ca. 7 cm lg., rot. — Nord- argentinien (Salta, bei Cachi, 2500 m). Lobivia caespitosa (J. A. Purp.) Br. & R. (2: 2) K. gruppenbildend; Tr. zylindrisch, reingrün; Ri. ca. 12, gerundet, leicht wellig; Rst. 12, 2 cm lg., nadelig; Mst. 1, bis 5 cm lg., + gebogen; St.-Farbe
Lobivia 205 variabel, bräunlich bis bernsteinfarben; Bl. bis 8 cm lg., gelbrot. — Bolivien (nördlich La Paz). Lobivia caineana Card. (2: 10) K. einzeln, zylindrisch bis cereoid, bis 20 cm h., 9 cm 0, lebhaft grün; Ri.. 9, breit; St. bis 18, bis 7 cm lg., pfriemlich, ältere gekrümmt, weißgrau; Bl. scheitelnah, trichterig, bis 7 cm lg., rosa-violett. — Bolivien (Calahuta, Rio Caine). Lobivia camataquiensis Card. (2:9) — „Cactus", 18: 90—91. 1903. K. bis 10 cm h., bis 11 cm 0, graugrün; Ri. ca. 23, lcm h., gekerbt, Beilhöcker; Ar. bis 1,2 cm entfernt; St. untrennbar, 15—17, nadelig, 5—35 mm lg., anfangs oben mit steiferen, braunen St.; Bl. zahlreich, im Kranz, scheitelnah, 4,5 cm lg., 4 cm 0; Pet. zinnoberrot, gespitzt; Stbf. zweiserig, dunkelrot (untere) und zinnober (obere); N. hellgrün; R. weißhaarig, breit öffnend, purpurschuppig; Gr. grün. — Bolivien (Süd-Cinti, zwischen Camataqui [Abecia] und Carreras, 2300 m). Ähnelt Lob. cintiensis Card., weicht aber durch aufgerichtete, längere St. ab; ähnelt L. neocinna- barina Backbg. im Blütenkranz. Lobivia cariquinensis Card.: Lobivia pentlandii (Hook.) Br. & R., Typ oder eine Form? Lobivia carminantha Backbg. (2: 3) Wohl mit Lob. leueorhodon näher verwandt, von der sie nur durch die stumpf graugrüne Epidermis und karminrote Bl.-Farbe abweicht. — Nordbolivien (auf dem Hochland). Lobivia charazanensis Card. (2: 3) K. gruppenbildend, Einzelkopf bis 4 cm h., 5 cm 0, hellgrün; Ri. 13—15, scharfkantig, in etwas versetzte Höcker zerteilt; Rst. ca. 12, 0,5—5 cm lg., dünnadelig, spreizend; Mst. I, ca. 6 cm lg.; St. alle goldgelb; Bl. derbtrichterig, 5 cm Ig., 4 cm 0, schwefelgelb; Sep. oben rötlich. — Bolivien (Chara- zani, 3000 m). Lobivia charcasina Card. (2:3) — „Cactus", 19: 82, 42-43. 1904. K. einzeln, 4 cm h., 9 cm 0; Ri. ca. 19, beilhöckrig; Ar. 1,5cm entfernt, grau; St. 14—16, kammförmig gestellt, bis 1 cm lg., pfriemlich, grau bis weiß, Fuß verdickt; Bl. bis 6 cm lg., kurztrichterig; Pet. spatelig, rot; R. nur 2 cm Ig., grün, weiß und schwarz behaart; Ov. stark weißhaarig; Stbf. purpurn; Gr. grün. — Bolivien (Chuquisaca, bei Sucre, Char- cas). Lobivia chereauniana (Schlumb.) Backbg. (2: 9) K. länglich-rund, dunkelgrün; Ri. anfangs sehr schmal, stark schief gekerbt; Rst. bis 10, + pfriemlich, hellgelb mit rötlichem Fuß; Mst. zuweilen 1, etwas stärker; Bl. glänzend scharlachkarmin. — Heimat unbekannt (wahrscheinlich Bolivien). Lobivia chionantha (Speg.) Br. & R.: Acantho- calycium chionanthum (Speg.) Backbg. Lobivia chlorogona Wessn.: Lobivia rebutioides v. chlorogona (Wessn.) Backbg. Unter Wessners Namen sind auch ± langstachlige Formen von Lobivia famatimensis im Handel. Lobivia chrysantha (Werd.) Backbg. (2: 5) K. gedrückt-kugelig, 4,5 cm h., bis 7 cm 0, später länglich, matt graugrün; Ri. 5—13, oben schmal; Rst. 3—7, bis 2 cm lg., gerade, pfriemlich, stechend, oben schwärzlich, unten rötlich, auch blaßfarbig; Mst. fehlend; Bl. ca. 5 cm lg., weittrichterig öffnend, gold- bis orangegelb; Schlund grünlich, am Grunde dunkelpurpurn. — Argentinien (Salta). v. hossei (Werd.) Backbg. hat 1—3 Mst., bis 3 cm Ig.; Bl. gelborange, oft rötlich überhaucht, v. janseniana (Backbg.) Backbg. hat ca. 10—14 Rst., ganz schwarz, unten verdickt, ca. 1 cm lg.; Bl. glockig-trichterig, goldgelb, v. leucacantha (Backbg.) Backbg., mit hellgrünem K., hat fast weiß getönte, gelbliche Bl. Aus dem Nachlaß von Schelle, den ich Herrn G. Redecker, Tübingen, verdanke, bzw. aus dem dazugehörigen Fotomaterial, teils von Fric, teils von Kreuzinger, ergibt sich, daß Lob. staffenii Fric, unbeschrieben, ein Synonym obiger Spezies ist. Das Orig.-Foto von Fric zeigt, daß die Art mit schlankeren und derberen Röhren, mit gelben bis rotgelben Blüten, gespitzten wie stumpf- randigen Petalen variiert. Bei zwei weiteren Fotos (Fric und Kreuzinger) von Lob. staffenii ist nicht mehr festzustellen, wohin die betreffenden Pflanzen gehören. Eine weitere Varietätstrennung ist nicht möglich, da die Art äußerst variabel ist. Die var.-Namen erfassen nur die auffälligeren bzw. unterschiedlichsten Abänderungen. Lob. staffenii v. lagunilla Fric, unbeschrieben, hat eine feinere und zahlreichere Bestachlung und ist eine Form von Lob. polaskiana, die auch zu diesem Artenkomplex gehört. Lobivia chrysochete Werd. (2: 3) K. einfach oder am Grunde sprossend, rundlich, ca. 8 cm 0, frischgrün; Ri. ca. 20, schief quergekerbt; St. später bis 30, lang, gelb bis bräunlichgelb, + borstendünn, mittlere bis 8 cm lg.; Bl. weit aufrecht-trichterig, ca. 4 cm 0, glänzend orange- bis ziegelrot; Schlund weiß.— Argentinien (Prov. Jujuy). Lobivia cinnabarina (Hook.) Br. & R. (2: 9) In Hookers Originalbeschrbg. in Curtis' Bot. Mag., 73, pl. 4326. 1847, heißt es u.a.: K. breitrund, bis
206 Lobivia 15 cm 0; Bl. karmin, ca. 8 cm 0; Rst. mehrere, im Kreis, 12, 1/2—½ Inch lg., blaßbraun, kräftig- nadelig; Mst. 1, länger, stärker und etwas gebogen; Pet. stumpf randig, zahlreich; Stbf. rot; Stbbl. gelb; N. aufrecht. — Bolivien. (Abb. 191.) Die Diagnose Britton & Roses entspricht nicht der Originalbeschrbg. und bezieht sich vielleicht auf die von Cardenas als obige Art angesehenen Pflanzen. In „Cactus", 18: 78, 93. 1963, bildet letzterer diese Art ab und sagt dazu „1846 von Bridges entdeckt und völlig verlorengegangen; ich entdeckte sie bei Colomi (Cochabamba) wieder. Sie ist häufig auf den Hängen der Provinzen Chapare und Punata, auf ca. 3400 m". Diese Ansicht war ein Irrtum. Gemeint war die jetzt von mir als Lob. neocinnabarina beschriebene Pflanze mit kleineren Blüten, deren Standort also der von Cardenas angegebene ist. Es war Rausch, Wien, der feststellte, daß es sich bei Lob. cinnbarina um eine andere Pflanze handelte, und diese auch wiederfand, v. spinosior (SD.) Y. Ito: Salm-Dycks Beschreibung nur „K. etwas kräftiger; St. steifer, 1,6—2 cm lg.; Mst. stets vorhanden". Es ist zweifelhaft, ob Salm- Dyck nicht schon eine andere Pflanze unter obigem Namen verstand, da er von „1—3 mitunter fehlenden Mst." spricht, sich auf eine Beschreibung von C. Morren bezieht, aber nichts über die auffällig große Blüte der Originalbeschreibung sagt, und auch nichts über die Stachelzahl der v. spinosior. Bei der verwirrenden Ähnlichkeit der Vertreter des L. cinnabarina-Artenkomplexes bzw. der Variationsbreite der einzelnen Arten (soweit sie nicht weißschlundig blühen und daran gut zu erkennen sind, wie die L. neocinnabarina) ist es nicht ausgeschlossen, daß mit v. spinosior eine von Hoffmann in Ostbolivien gefundene Pflanze identisch ist, der Körper glänzendgrün, Rippen anfangs schmalkantig; Stacheln zuerst wenige, bräunlich, bald mehr, bis ca. 20, steif und stechend, Mittelstacheln und obere Randstacheln bald schwärzlich und basal ± verdickt, die mittleren bis 4 oder etwas mehr; Blüte scharlachkarmin, rotschlundig, mittelgroß ; Behaarung der Röhre sehr gering. Aus vorerwähnten Gründen wagte ich es bisher nicht, die HoFFMANN-Pflanze als eigene Art zu beschreiben. Lobivia cintiensis Card. (2:9) K. kugelig bis zylindrisch, bis 50 cm lg., bis 10 cm 0, graugrün; Ri. ca. 20, niedrig; Rst. bis 17, 0,5 bis 1,6 cm lg., + kammförmig gestellt, nadelig; Mst. bis 3, bis 2,6 cm lg.; St. weiß; Bl. trichterig, 5 cm lg., zinnoberrot; R. nur 1 cm lg. — Bolivien (Sud Cinti, bei Impora, 3000 m). v. elongata Ritt. — „Taxon", XII: 3,124.1963 K. bis 60 cm h., bis 8 cm 0; Ri. 4—7 mm h., schmäler; Ar. 3—4 mm 0, 0,5—1 cm entfernt; Bl. 3,6 cm lg., goldgelb oder blasser. — Bolivien (Prov. Mendez, ' Dept. Tarija, El Puente) (FR 82).* Lobivia claeysiana Backbg. (2: 9) K. einzeln, bis 12 cm h., graugrün; Ri. 16, anfangs zusammengedrückt; Rst. 7, bis 2,2 cm lg., strahlend, steif, hornfarben, ± dunkelspitzig, Fuß rot zu Anfang; Mst. 1, bis 6 cm lg., + gekrümmt, hornfarben; Bl. 4,5 cm lg., 5,5 cm 0, hellgelb, außen dunkler; Schlund grünlich. — Südbolivien (bei Tupiza). Lobivia corbula (Herrera) Br. & R.: Lobivia pent- landii (Hook.) Br. & R. Lobivia cumingii (SD. non Hopff.) Br. & R.: Wein- gartia neocumingii Backbg. Lobivia cylindracea Backbg. (2: 6) E. schlankzylindrisch, bis 7 cm h., 4 cm 0; Ri. ca. 13, niedrig, gerade herablaufend; Rst. ca. 15, kurz, dünn, + seitlich verflochten, weißlich; Mst. ca. 6, bis 1,2 cm lg., dünn, dunkler; Bl. 6,5 cm lg. und 0, breit offen, gelb. — Nordargentinien. Lobivia cylindrica Backbg. (2: 5) K. einzeln, bis 12 cm lg.,"6 cm 0, stumpf laubgrün; Ri. ca. 11, durchlaufend; Rst. ca. 7, bis 8mm lg., strahlend, pfriemlich, rosagrau, Fuß dunkler bis schwarz; Mst. 1, 1—3 cm lg., steifer; Bl. bis 5,6 cm lg., breittrichterig, goldgelb. — Nordargentinien (Sierra Chica). Lobivia dobeana Dölz: Lobivia andalgalensis Br. & R. Lobivia dragai (Friö): s. unter Lobivia polaskiana Backbg. Lobivia drijveriana Backbg. (2: 7) K. einzeln oder sprossend, klein und niedrig, 3—8 cm 0, mit langer Rübenwurzel, graugrün; Ri. ca. 12, spiralig gestellt, niedrig, höckrig; Rst. bis 12, anliegend, weißlich; Mst. später bis 4, zuweilen gekrümmt, wenige Millimeter bis 6 cm lg., hellgelb bis schwarz, wenn länger: bis derbpfriemlich; Bl. reingelb; in + orange Tönen variierend; Pet. dreiserig, + locker; Schlund grün; Gr. und N. meist purpurn. — Argentinien (Cachipampa). (Abb.192.) v. astranthema Backbg.: Bl. leuchtend gelb, Pet. schmäler und lockerer stehend. v. aurantiaca Backbg.: Bl. altgoldfarben; v. nobilis Backbg.: Bl. dunkel rotorange. Lobivia ducis pauli Fric non Forst.: Pseudo- lobivia longispina (Br. & R.) Backbg. Lobivia durispina Backbg. ist ein n. prop. für eine hartstachlige neue Art, von Frau Muhr gefunden (Argentinien, 20 km westl. La Quiaca); Uhlig-No. U 2133; Bl. unbekannt.
Lobivia 207 Lobivia duursmaiana Backbg. (2:14) K. vielköpfig, Einzelkopf ca. 4 cm 0, gepfropft später länglich; Ri. bis 14, in + eckige Höcker zerlegt; Rst. 10—14, bis 10 mm lg., strahlend, ± gebogen, bräunlich bis rosagrau; Mst. 1, aufwärts weisend; Bl. ? (soll rot sein). — Nordargentinien. Lobivia elongata Backbg. (2: 5) K. zylindrisch bis cereoid, bis 20 cm lg., 6 cm 0; Ri. bis 14, niedrig, schmal; Rst. ca. 8, dünnadelig, bis 1,2 cm lg., locker verflochten; Mst. schwer unterscheidbar, mehrere, 1 (—2) länger, bis 3,75 cm lg., kräftiger, Fuß dunkler; St. alle anfangs dunkelbräunlich, ± zonig gefleckt; Bl. kräftig, gelb (auch rot?) —Nordargentinien (Salta, Cachi). Lobivia emmae Backbg. (2: 7) K. einzeln, später sprossend, bis 10 cm h., 6 cm 0, oliv- bis bräunlichgrün; Ri. ca. 16, schmal, niedrig; Rst. 12, ca. 1 cm lg., seitlich spreizend, + gekrümmt, anfangs kastanienbraun; Mst. 2, bis 2,5 cm lg., + gewunden, Spitze fast hakig gekrümmt; Bl. 3 cm lg., 4cm 0, trichterig; karmoisin, unten + zinnoberrot; Schlund scharlach. — Argentinien (Salta). v. brevispina Backbg. ist hellgrün, hat ca. 13 breitere Ri. und nur ca. 1 cm lg. Mst., zuweilen fehlend. Lobivia famatimensis (Speg.) Br. & R. (2:11) K. einzeln bis sprossend, kurz-zylindrisch, bis 3,5 cm h., bis 2,8 cmØ, [in Kultur (gepfropft) langzylindrisch werdend]; grau- bis dunkelgrün]; Ri. (18—) 24, schmal, niedrig, etwas gehöckert; Ar. genähert; St. klein, angedrückt, weißlich; Bl. 3 cm lg., (dem Foto nach gelblich) (Beschrbg. nach Br. & R.) — Argentinien (La Rio ja, Famatina, 2000 bis 3000 m [bis Jujuy]). v. famatimensis ist die von Buining als Hymen- orebutia beschriebene Pflanze, mit engstehenden Ar.; die gelbe Bl. nur 4 cm 0; die R. entspricht Spegazzinis Foto in Länge und Behaarung. (Abb. 366.) Ich unterscheide noch: v. albiflora (Wessn.) Krainz: K. rötlich-dunkelgrün; Bl. + weiß; Schlund grün; Hymen glänzend weiß, v. aurantiaca (Backbg. ex Wessn.) Backbg.: K. dunkel-bronzegrün; Bl. orangegelb bis tiefgoldgelb. v. densispina (Werd.) Backbg.: K. dunkelgrün; Rst. borstenartig, weich; Mst. bis 7, z. T. braun, nadelig, kräftiger; Bl. seidig blaß- bis goldgelb; Schlund grün; Hymen weiß. v. haematantha (Backbg. ex Wessn.) Backbg.: K. hell- bis dunkelgrün; Bl. ± blutrot; Stbf. sehr variabel, von weißlich-gelb über blaß- rosa bis blutrot, v. leucomalla (Wessn.) Backbg.: „weißes, kurz geschorenes Borstenfell" (Wessner); Bl. + schlankröhrig, zitronengelb; Schlund weiß. v. setosa Backbg.: K. länglicher; + längere weiße Bst.; Mst. fehlend; Bl. gelb, auch rot. Von dieser sehr variablen Spezies — es sind nur die Hauptunterschiede wiedergegeben; die Bl. sind in der Größe und Farbe ebenfalls unterschiedlich — es gibt eine Anzahl weiterer Art- und Varietätsnamen unter Hymenorebulobivia Fric & Krzgr. bzw. Buining, sowie unter Lobivia pec- tinifera Wessn., und ebenfalls bei Y. Ito unter L. famatimensis. Von den vorwiegend von vorstehenden Autoren aufgeführten Varietäten werden hier noch als Untervarietäten genannt: v. albiflora subv. eburnea (Wessn.): Bl. elfenbeinweiß, Schlund grün, v. albiflora subv. sufflava (Wessn.): Bl. Maß- gelblich, Schlund grün, v. densispina subv. blossfeldii (Wessn.): Bl. groß, sattgelb, Schlund purpurn, v. densispina subv. sanguinea (Wessn.): Bl.hellblutrot, v. famatimensis subv. citriflora (Fric): Bl. zitronengelb, v. famatimensis subv. kreuzingeri (Fric ex Buin.): Bl. goldgelb mit rosa; Schlund karmin. v. haematantha subv. cinnabarina (Backbg. ex Wessn.): Bl. karmin, Schlund grün, v. haematantha subv. subcarnea (Wessn.): Bl. hell fleischfarben, Schlund grün, v. leucomalla subv. rubispina (Wessn.): Bst» (mittlere) z. T. rotbraun, v. setosa subv. longiseta Backbg.: Bst. fast reinweiß, bis 4 cm lg. Die Körperfarbe kann bei mehreren var. von heller-grün bis dunkel- bzw. schwärzlich-grün variieren, oder sie ist je nach den Varietäten so unterschiedlich. Die Bl. sind z. T. ziemlich groß. Weitere unbeschriebene Namen von Fricä Krzgr. bleiben hier unerwähnt, zumal bisher die Samenanzucht nicht auf Beständigkeit überprüft ist. Als v. famatimensis kann nur, wie oben gesagt, die von Blossfeld in der Sierra Famatina gefundene „Hymenorebutia albolanata Buin." angesehen werden. Diese Ansicht vertrat einst schon Blossfeld, und Krainz erkannte dies ebenfalls bereits in „Sukkde." III: 44. 1949, gelegentlich seiner Umkombinierung „Lob. albolanata (Buin.) Krainz1'. Es besteht danach auch keine Veranlassung, Artbezeichnungen wie Lob. pectinifera oder gar Gattungsbezeichnungen wie ‚,Hymenorebutia" noch weiter zu verwenden oder von der von Britton & Rose gewählten Einbeziehung von Spegazzinis Pflanze zu Lobivia abzugehen. Angesichts der verwirrenden Vielzahl von Bezeichnungen für die Vertreter dieser m. E. extrem polymorphen Art habe ich alle oben- erwähnten var. dazugestellt, d. h. auch die, welche früher als eigene Arten geführt wurden. Die geographische Entfernung oder Wurzelunterschiede sind dabei unbeachtlich, erstere auch an-
208 Lobivia gesichts der viel weiteren Entfernungen in der Verbreitung von z. B. Weingartia vorwerkii. Dies erscheint mir als eine ebenso einfache wie vernünftige Lösung, im Interesse einer möglichst klaren Übersicht und der Namensberuhigung. Hier erschien mir auch das „lumping" als nützlich anwendbar. Das von Ritter gefundene Material (FR 459), das einige auch als „Lob. famatimensis sensu Ritt." bezeichnen, gehört nicht hierher, sondern zu Reicheocactus (siehe dort). Im Angebot der Firma Winter, 1965, wird es daher ohne Namensnennung unter der Bezeichnung „Gattung?" angeboten. Zu obiger extrem variablen Art gehören offenbar auch die folgenden Namen von Y. Ito: Lobivia albicentra Y. Ito, L. kreuzingeri Y. Ito, L. nigra Y. Ito, L. pectinifera v. oligacantha Y. Ito, L. purpurea Y. Ito, L. ruberrima Y. Ito, alle in „The Charrning of Flowers-Cacti" (1963). Lobivia ferox Br. & R.: Pseudolobivia ferox (Br. & R.) Backbg. Lobivia formosa (Pfeiff.) Marsh.: Soehrcnsia formosa (Pfeiff.) Backbg. Lobivia grandiflora Br. & R.: Helianthocereus grandiflorus (Br. & R.) Backbg. Lobivia grandis Br. & R.: Soehrensia grandis (Br. & R.) Backbg. Lobivia graulichii Fric: s. unter Pseudolobivia ancistrophora (Speg.) Backbg. Lobivia haageana Backbg. (2: 5) K. anfangs einzeln, später auch sprossend, bis 30 cm h., 8 cm 0; bläulich dunkelgrün; Ri. ca. 22, etwas schräglaufend, schief gekerbt; Rst. ca. 10, bis 2 cm lg., seitwärts verflochten, strohfarben; Mst. bis 4, bis 7 cm lg., anfangs schwarzbraun, aber variabel; Bl. bis 7 cm lg., glockig-trichterig, hellgelb; Schlund rot. — Nordargentinien (bei Humahuaca). v. albihepatica Backbg.: Bl. weißlich-beige bis dunkel-beige, v. bicolor Backbg.: Bl. oben rosa, innen gelb-rosa (Schlund rot; auch umgekehrt), v. chrysantha Backbg.: Bl. tief goldgelb; Schlund grün oder rötlich, v. cinnabarina Backbg.: St. heller bis weißlich; Bl. zinnober bis karmin. v. croceantha Backbg.: Bl. safrangelb, v. durispina Backbg.: St. stärker als beim Typ und den var., pfriemlich; Mst. weit hervorragend, v. grandillora-stellata Backbg.: Bl. auffallend groß, rein rot; Pet. locker strahlend, v. leucoerythrantha Backbg.: St. oft sehr hell bis weiß; Bl. hell-blutrot. Lobivia haematantha (Speg.) Br. & R. (2: 7) K. + gedrückt-kugelig, 5 cm h., 6 cm 0; Ri. 11, gerundet, breit, etwas gehöckert; Rst. 6—8, bis 1 cm lg., dünn, + anliegend; Mst. 3, einer bis 5 cm lg., abstehend, stärker, blaßgrau mit gelblichen Spitzen; Bl. 3—4 cm 0, purpurn (weißer Schlund?). — Argentinien (Salta, Amblayo). Lobivia hastifera Werd. (2: 3) K. fast kugelig, sprossend, dunkelgrün; Ri. ca. 16 und mehr, schmal, + gerade herablaufend; Rst. 5—7, ca. 1cm lg.; Mst. 4, über Kreuz stehend, schräg oder aufwärts spreizend, bis 10 cm lg., gelb- lich-hornfarben; St. starr und stechend; Bl. ca. 8 cm lg., trichterig erweiternd, intensiv rosarot. — Nordargentinien. Lobivia hermanniana Backbg. (2: 2) K. große Gruppen bildend, Einzelkörper später zylindrisch, bis 20 cm lg., 5 cm 0, frischgrün; Ri. ca. 13, gerade herablaufend; St. undeutlich geschieden, zuweilen 3 als Mst. erkennbar, 1,5 cm lg., später bis 6 cm lg., zuletzt dicht verflochten, anfangs goldbraun; Bl. ca. 6,5 cm lg., bis 6 cm 0; Sep. violett-rosa; Pet. hell zinnober; alle Hüllbl. schmal, spitz zulaufend, locker stehend und umbiegend. — Bolivien (Yungasrand, Pongo, ca. 2500 m). v. breviflorior Backbg. n. v. — Differt a typo flore 4 cm longo, claro colore ± salmoneo-roseo, ad faucem versus fere albido; foliis perigonii rotundatis, interioribus aliquid brevioribus. E. ähnlich dem der v. hermanniana, auch die St.; Bl. nur 4 cm lg., hell -± lachs-rosenrot, zum Schlund hin fast weißlich; Sthbl. krem; N. grünlich-krem; Pet. gerundet, ziemlich dicht stehend, die inneren etwas kürzer. Von W. Rausch gefunden. Lobivia hertrichiana Backbg. (2: 4) E. einzeln, bald stark sprossend; Einzelkopf bis 10 cm 0, hellgrün; Ri. 11, mit scharfer Kante, tief quergefurcht; Rst. ca. 7, bis 1,5 cm lg., leicht spreizend, braungelb; Mst. 1, bis 2,5 cm lg., aufwärts gebogen, strohfarben bis hell-bräunlich; Bl. ziemlich breit öffnend, bis 6 cm 0, feuerrot bis dunkel fleischfarben; Schlund blaß. — Südostperu (auf ca. 3000 m). Lobivia higginsiana Backbg. (2: 3) E. flachkugelig, gruppenbildend, grau-olivgrün; Ri. ca. 17, beilförmig geteilt; Rst. ca. 10, 6 mm lg., abwärts gebogen, 2 obere bis 4,5 cm lg.; Mst. 1, bis 7,5 cm lg., nach oben gebogen; St. wirr stehend, + verflochten, anfangs rosa bis rötlich-grau; Bl. ca. 6 cm lg., weinrot, innen gelblich. — Bolivien (nahe Nordgrenze). Lobivia hoffmanniana Backbg. E. einzeln 2,5—3 cm h., bis 4,5 cm 0, in Kultur zylindrisch werdend und reich am Grunde sprossend;
Lobivia 209 Ri. ca. 24, sehr schmalrückig, niedrig, ganz in kleine aufrecht stehende, schmale Höcker zerteilt; Ar. linear; Rst. 11, später auch mehr, kammförmig geteilt, die untersten kürzer, der kürzeste zuerst nur 3 mm lg., später etwas länger, sehr fein, bräunlich, zuletzt mit rotbraunem Fuß; Mst. später bis 2, bis 8 mm lg., einer am oberen Areolenrand aufwärts ± anliegend, der untere ± abstehend, pfriemlich, derb, z.T. reif ig erscheinend; Bl. unbekannt. — Bolivien (Oruro). Siehe auch unter Sulcorebutia hoffmanniana (Back- BG.) BACKBG. Lobivia horrida Ritt. (2:9) — „Taxon", XII: 3, 124.1963. Unterscheidet sich nach Ritter von L. kupperiana: K. zwei- bis dreimal so lang, 6—9 cm 0; Ri. 16—18, bis 1,5 cm h.; Ar. 1,2—2 cm entfernt, bis 12 mm lg.; St. dunkelbraun; Rst. 12—14, untere 1—3 cm lg., obere 2—6 cm lg.; Mst. 4—6, gerade, 3—8 cm lg. oder mehr; Bl. bräunlich goldgelb; Stbf. oben ebenso gefärbt, unten fleischrot. — Bolivien (südlich El Puente, 3000 m) (FR 974). Lobivia hossei (Werd.) Backbg.: Lobivia chrysantha v. hossei (Werd.) Backbg. Lobivia huascha (Web.) Marsh.: Helianthocereus huascha (Web.) Backbg. Lobivia huilcanota Rauh & Backbg. (2: 4) K. polsterbildend, Einzelkörper bis 15 cm 0, flächkugelig, + blaugrün; Ri. + 13, schmal, fast geradlinig herablaufend, wenig gehöckert, ziemlich scharfkantig, schwach schief gekerbt; Rst. bis 12, ungleich lang, bis 2 cm lg., meist die untersten die kürzesten, anliegend, braunschwarz zu Anfang; Mst. bis 4, einzelne wenig länger als die Rst., abstehend bis vorgestreckt, pfriemlich mit stark verdickter Basis, später weißgrau, braun gespitzt; Bl. bis 4 cm lg., 3 cm 0; R. sehr eng; Sep. schmal, lanzettlich, blaß braunrot; Pet. rot (?); Stbf. karminrot; Stbb. weiß. — Südperu (Huilcanota-Tal, 3200 m). Lobivia hyalacantha Speg. : Helianthocereus hyala- canthus (Speg.) Backbg. Lobivia hystrichacantha Y. Ito (2:3) — The Füll Bloom of Cact. Flow., 47. 1963, nur mit japanischer Beschrbg. K. länglich; Ri. ca. bis 20, nicht breit, oben gerundet; St. feinnadelig, ziemlich lang und dicht, goldgelb, mittlere kaum unterscheidbar oder 0; Bl. ziemlich großtrichterig, gelb. — Bolivien (?). Ähnelt sehr der L. charazanensis Card., nur scheint die Bl. größer bzw. breiter zu sein. Lobivia incaica Backbg. (2: 4) K. später stark sprossend, Einzelkopf anfangs kugelig, später + zylindrisch werdend, bis 15 cm h., 7,5 cm 0, laubgrün; Ri. ca. 15, + gerade herablaufend, scharfgratig, kräftig schief gekerbt; St. undeutlich geschieden, ca. 14—20 (manchmal bis 7 derbere Mst. erkennbar), pfriemlich, ein oberer sehr steif und stark stechend, hellbraun mit rötlichem Fuß; Bl. ziemlich kurz, ca. 4 cm 0, blutrot. — Südperu (bei der inkaischen Sonnenmeßstätte Intihuatana). Lobivia iridescens Backbg. (2:12) K. gruppenbildend, mit großer Rübenwurzel, Einzelkopf bis 5 cm lg. und 0; Ri. anfangs sehr schmal, scharf gekerbt; Rst. 7—9, bis 5 mm lg., gleichmäßig strahlend anliegend; Mst. 1, bis ca. 7 mm lg., + hakig; St. weißlich, mittlere dunkel gespitzt; Bl. ca. 4 cm 0, eigenartig weißlich schimmernd bläulich- bis bräunlich-rosa. — Bolivianisch-argentinische Grenze. Lobivia jajoiana Backbg. (2:13) K. meist einzeln, später gestreckt, saftgrün; Ri. ca. 14, leicht schief gehöckert; Rst. 8—10, bis ca. 1 cm lg., leicht rötlich-weiß; Mst. 1, über 2,5 cm lg., aufwärts ragend, bis schwärzlich; St. gelegentlich gekrümmt; Bl. becherartig erweiternd, weinrosa; Hymen schwärzlich. — Nordargentinien, v. fleischeriana Backbg. (Syn.: v. longispina Y. Ito): St. länger; Rst. z. T. derber, einer zuweilen hakig; Mst. dünn, bis 5 cm lg., Bl. tomatenrot. v. nigrostoma (Krzgr. & Buin.) Backbg.: Bl. gelb, z. T. violett gerandet; Hymen violettschwarz, wie auch die unteren Stbf. Es gibt Mischtöne mit ± orange Pet. Lobivia johnsoniana Backbg. (2: 3) K. gruppenbildend, starke Rübenwurzel; Einzelkopf 3 cm h., ca. 6 cm 0, + eiförmig, hell-laubgrün; Ri. ca. 16, anfangs sehr schmal, schief quergekerbt; Rst. 1—7 (—10), 0,8—1 cm lg., ein oberer bis 3 cm lg., seitwärts gebogen, hellfarbig, pfriemlich; Mst. meist fehlend; Bl. ca. 4,5 cm 0, zart fliederfarben. — Bolivien. Lobivia katagirii Y. Ito und var. werden hier nicht näher beschrieben, weil es sich wahrscheinlich um Bastarde handelt. Lobivia klusacekii Fric, unbeschrieben: gehört nach einem Orig.-Foto von Kreuzinger zweifellos zu Lob. polaskiana; auch diese Art variiert wie Lob. chrysantha nach orangerot. v. roseiflora Subik: mit rosafarbener Blüte. Die Blütenfarbe ist ungewöhnlich. Ein Bastard? Im Nachlaß von Fric und Schelle finden sich weder schriftliche noch Foto-Unterlagen einer solchen Abänderung. Lobivia korethroides Werd.: Soehrensia korethroi- des (Werd.) Backbg.
210 Lobivia Lobivia kuehnrichii Fric (2 : 7) K. einzeln, kugelig bis kurz-zylindrisch, mit Rübenwurzel, graugrün; Ri. bis 11 (—14), breit, flachhöckerig; Rst. 9—11, braun; Mst. 1 ‚bis 1,5 cm lg., kräftiger, abwärts verbogen oder s-förmig gekrümmt, schwarz; Bl. ziemlich kurz- und breitröhrig, orange bis hellocker; Schi und weiß. — Nordargentinien (Salta). Lobivia kupperiana Backbg. (2: 9) K. einzeln, bis 10 cm h., 8 cm 0, graugrün, Scheitel bläulichgrün; Ri. ca. 20, scharf gratig, später verflachend, stark schräg gestellt, schief gekerbt; Rst. 10 (und mehr), ca. 2,5 cm lg., hell mit dunkler Spitze; Mst. 1—2, bis 4 cm lg., steif, pfriemlich, stechend, + gebogen, dunkel; Bl. ca. 4,5 cm lg., Sep. schmutzig rötlich-grün; Pet. fahlgelb, auch + weißlich (Wilke). — Bolivien (Tupiza). v. rubriflora Backbg.: St. hellfarben bis weißlich, Sep. abstehend, lanzettlich, Pet. leicht gewellt, reinrot ; Schlund tiefer rot. Lobivia larabei Johns.: eine von Johnson gefunde- dene, neuere Art, die des öfteren in europäischen Sammlungen angetroffen wird; die Blüte ist rot; die hellgrüne, reich sprossende und feinstachlige Spezies gehört wohl zu den „Hertrichianae". Farbbild: „Die Cactaceae", Bd. VI, Abb. 3388. Siehe auch unter L. minuta. Die Art ist unbeschrieben. Lobivia larae Card. (2: 3) — C. & S. J. (US), XXXVI: 1, 24. 1964. K. gedrückt-kugelig, bis 4 cm h., 12 cm 0; Ri. 11—12, scharfkantig; Ar. 1,5 cm entfernt,kremweiß; Rst. kammförmig gestellt, 9—12, + gebogen, 6—25 mm lg., nadelig, blaßgrau bis weißlich, Basis verdickt; Bl. bis 6 cm lg., trichterig; R. blaßgrün; Ov. mit rosa Seh.; Sep. rosalila; Pet. 3 cm lg., dunkelviolett; Stbf. weiß; Gr. unten grün, oben gelb; N. blaßgelb, 11, 1 cm lg. — Bolivien (Prov. Tarato, Dept. Cochabamba, am Wege Tarato—Rio Caine, 2500 m). Lobivia lateritia (Gurke) Br. & R. (2: 6) K. einzeln, stämmig-kurzzylindrisch, bis ca. 7 cm h., 6 cm 0, graugrün; Ri. 16, schwach gekerbt; Rst. meist 10, bis 1 cm lg., seitliche bis 2 cm lg.; Mst. bis 2, bis 2,5 cm lg., aufwärts gebogen, stärker; St. mit verdicktem Fuß, zuerst leuchtend braun, dunkel ge- zont; Bl. 4,5 cm lg., 4 cm 0, trichterig, schmutzig zinnoberrot, Spitzen bläulich getönt. — Bolivien. Lobivia lauramarca Rauh & Backbg. (2: 2) K. gruppenbildend; Einzelkopf 5,5 cm 0, niedrigkugelig, blaßgrün; Ri. 12—15, gehöckert; Rst. 6, bis 1,5 cm lg., sehr dünn bis biegsam-steif, der obere + aufwärts gekrümmt, blaßbraun; Mst. fehlend; Bl. 6 cm lg., 3,5 cm 0, + aufrecht-trichterig; Sep. blaß weinrot; Pet. oben ziegelrot, zum Schlund weiß. — Südperu (Hazienda Lauramarca). Lobivia leucomalla Wessn. : Lobivia famatimensis v. leucomalla (Wessn.) Backbg. Lobivia leueorhodon Backbg. (2: 3) K. bis 10 cm h., 7 cm 0, blattgrün; Ri. ca. 18—21, ziemlich gerade herablaufend, schmal, schief gehöckert; Rst. ca. 7, unregelmäßig ± verkrümmt; Mst. (zuweilen) 1 (—2), zum Scheitel geneigt, 2—4 cm lg.; St. gelblich; Bl. ca. 4 cm lg., 3,5 cm 0, derbröhrig, hell lila-rosa. — Bolivien (bei La Paz). Lobivia leucoviolacea Backbg. (2: 3) K. etwas länglich, hell graugrün; Ri. scharfkantig; St. undeutlich geschieden, bis 14, bis 9 cm lg., sehr dünn, biegsam, den ganzen Körper umflechtend, weißlich bis rosa-weiß; Bl. ca. 5 cm lg., hell rosa-lila. — Bolivien (östlich von Oruro). Lobivia longispina Br. & R.: Pseudolobivia longi- spina (Br. & R.) Backbg. Lobivia marsoneri (Werd.) Backbg. (2: 3) K. ca. 8 cm h. und 0, hell graugrün; Ri. ca. 20, stark zusammengedrückt; Rst. 8—12, bis 3 cm lg.; Mst. 2—5, schräg vorspreizend, + hakig gebogen, am Grunde verdickt; St. weißlich-grau bis gelblich, Fuß bräunlich; Bl. ca. 5,5 cm lg., ca. 6 cm 0, gelb, Schlund purpurrot. — Nordargentinien (Los Andes). Lobivia matuzawae Y. Ito (Bastard?) K. kugelig bis zylindrisch, 5—8 cm lg., 5—6 cm 0; Rst. ca. 10, bis 3,5 mm lg.; 1 Mst., bis 1 cm lg., kräftiger, anfangs weiß, braun gespitzt, später rotbraun; Bl. reinrot oder zinnober, außen hellrot. — Heimat? Lobivia maximiliana (Heyd.) Backbg.: Lobivia pentlandii (Hook.) Br. & R. Lobivia megacarpa Ritt.: unbeschrieben; angeblich keine Lobivia (s. am Ende der Aufzählung). Lobivia megatae Y. Ito (Bastard?) K. 3—5 cm 0 (später bis 10 cm h. werdend), sattgrün; Ri. 11—16; Rst. 10—15, bis 1 cm lg.; Mst. (0—) 1, bis 1 cm lg., braun; Bl. 6—7 cm lg., 5,5 bis 7 cm 0, rot bis karmin. — Heimat? Lobivia miniatiflora Ritt. (2:2) — „Taxon", XII: 3, 124. 1963. Unterscheidet sich nach Ritter von L. caespitosa: K. 2—4 cm 0, 3—6 cm lg.; Ri. 10—13, stumpf; St. viel dünner; Rst. 3—10 mm lg.; Mst. 4—8, 1—5 cm lg.; Bl. 5—6 cm lg.; Pet. bis 2,5 cm lg., 4—6 mm br., zugespitzt, zinnoberrot, äußere (?) untere Perigonbl. karmin. — Bolivien (oberhalb von Inquisivi, Dept. La Paz, 3300 m) (FR 330).
Lobivia 211 Lobivia minuta Ritt. (2:4) — „Taxonu, XII: 3, 124. 1963. Unterscheidet sich nach Ritter von L. hertrichiana: K. bis 4 cm 0, blaßgrün; Ri. 9—15, ungekerbt; St. hellbraun, bald grau, Spitze dunkel, gerade oder leicht gebogen; Rst. 8—11, 4—8 mm lg.; Mst. 1—2 cm lg., dunkler getönt und etwas kräftiger, meist nur 1, vorgestreckt; Bl. bis 4,5 cm lg., bis 4 cm 0; Pet. scharlachrot, äußere untere blasser; Stbf. oben blaßrot, unten grünlich. — Peru (Ollan- taitambo, Prov. Urubamba, Dept. Cuzco) (FR 695). Nach Ritter „vermutlich identisch" mit L. larabai Johns, (unbeschrieben). Meine Farbphotos in „Die Cactaceae", Bd. VI, S. 3736, 1962, Abb. 3388—3389 zeigen jedoch, daß die beiden Arten verschieden sind. Lobivia mirabunda Backbg. (2 : 7) K. 2,5 cm h., 4 cm 0; Ri. ca. 16; Rst. 6—9, bis 6 mm lg., anfangs + bräunlich; Mst. meist fehlend, zuweilen 1, ca. 5 mm lg., leicht aufwärts gebogen; St. seitwärts verflochten; Bl. 5 cm lg., 4,5 cm ø; Sep. blaßgelb mit grüner Mittellinie; Pet. reingelb, gestutzt-breit, fein gespitzt; Stbf.: obere Serie oben gelblich, unten bordeauxrot, untere Serie bordeauxrot. Eine ungewöhnlich große Blüte für den kleinen Körper. — Nordargentinien (Salta?). Lobivia mistiensis (Werd. & Backbg.) Backbg. (2:2) K. + flachrund, mit großer Rübenwurzel, dunkelblaugrün; Ri. ca. 25—30, schräg gekerbt; St. undeutlich geschieden, 9 und mehr, bis 5 cm lg., anfangs braun bis rubinrot-schwärzlich, später weißgrau; Bl. bis 8 cm lg., rosenholzfarben, innen gelblich-rot; Perigonbl. schmal-spitzig. — Südperu (Vulkan Misti). Es gibt Pflanzen, deren Blüten blaßfarbiger sind (v. leucantha n. nud.) und solche mit auffallend kurzen Stacheln (v. brevispina n. nud.). Lobivia muhriae Backbg. (2:3) — Descr. Cact. Nov. III: 7. 1963. K. kugelig, oberirdisch ± flachrund, bis ca. 7 cm 0, 3 cm h., graugrün, zum Scheitel hin dunkler; Ri. ca. 18, scharfrückig; Ar. leicht versetzt, ca. 1,5 cm entfernt, anfangs bräunlich- später schmutzig-weiß; Rst. ca. 8, dünn, elastisch, untere schwächer als die oberen, bis 1,2—2 cm lg., anfangs blaß-hornfarben; Mst. (1—) 2 (—3), bis 3,5 cm lg., zum Scheitel gebogen, etwas kräftiger aber elastisch, zuerst schwärzlich, aufhellend, Fuß verdickt, anfangs im unteren Teil rot; Bl. rötlich-orange, ca. 6 cm lg., 5 cm 0, Schlund rotbraun; Sep. lila-hellrot; R. orangerot; Ov. rötlich-dunkelgrün, stark dunkelgrau behaart wie auch die R.; Gr. und N. grünlich. — Nordargentinien (Jujuy, bei El Aguilar). (Abb. 193.) v. flaviflora Backbg. — 1. c: Bl. gelb, ca. 5 cm lg. und 0, Schlund rotbraun; Sep. hellrosa; R. gelb, etwas weißlich behaart; Ov. hellgrün; Gr. und N. grünlich. — (El Aguilar). Lobivia multicostata Backbg. (2:3) — Descr. Cact. Nov. III: 7. 1963. K. einzeln, breitrund, blaugrün; Ri. 18, ziemlich scharfrückig; Ar. bräunlichweiß, nicht groß; Rst. bis 10, paarig seitwärts ragend und der kleinste + abwärts, die oberen beiden mittelstachelähnlichen die längsten, seitwärts gerichtet, verschieden lang, unregelmäßig verbogen bzw. zurückgebogen, später etwas dunkler als die unteren; Mst. 1—2 mehr zentral stehend, einer der längste und stärkste, vorgestreckt, bis ca. 4 cm lg., manchmal die 2 oberen Rst. ihnen ähnlich und fast ebenso lang; St. alle zuerst schwärzlich, unten rötlich, dann fleckig grauweiß, zuletzt heller; Bl. ca. 4—4,5 cm 0; Sep. hell bräunlichgelb; Pet. gelb; R. grün, mäßig lang, mit dunklen H. — Heimat? (Abb. 194.) In der Sammlung van Urk, Holland. Wie L. van- urkiana und L. rigidispina keine Bastarde, typische Pflanzen, deren Herkunft aber nicht mehr festzustellen ist; wahrscheinlich von Ritter gesammelt. Lobivia napina Pazout (2:11) K. kugelig, bis 5 cm 0, graugrün, braunviolett- schwarz schimmernd, weich, mit Rübenwurzeln; Ri. 14—17; Rst. 12, je 6 nach beiden Seiten; Mst. 3, ca. 3 mm lg., Fuß verdickt, braun bis schwarz; Bl. 3 cm 0, fleischfarben, Schlund grün. — Heimat? Von Pazout in Kakt. u. a. Sukk., 15: 7, 125. 1964, zum Genus Hymenorebutia Fric ex Buin. umgestellt als Hymenorebutia napina (Paz.) Paz., eine nicht abtrennbare Gattung mit irreführendem Namen. Die Pflanzen stammen angeblich aus 1935 von Blossfeld in Nordargentinien (Sierra de Famatina) gesammelten Samen. Lobivia nealeana Backbg. (2: 7) K. selten verzweigt, bis 7 cm h., 3 cm 0, blaß laubgrün; Ri. 14; Rst. ca. 8, 4 mm lg., sehr fein; Mst. 0; Bl. bis 5 cm lg., 6 cm 0, radförmig, leuchtend rot, seitig glänzend. — Nordargentinien (Salta). v. grandiflora Y. Ito soll eine 8—10 cm breite Blüte haben, v. purpureiflora Y. Ito eine innen sattpurpurn gestreifte. Lobivia neo-haageana Backbg. und v. flavovirens Backbg.: Mediolobivia pygmaea (R. E. Fries) Backbg. und v. flavovirens (Backbg.) Backbg. Lobivia nigricans Wessn.: Mediolobivia nigricans (Wessn.) Krainz. Lobivia neocinnabarina Backbg. (2:9) — Descr. Cact. Nov. III: 7. 1963. K. einzeln, kugelig bis später verlängert, bis ca. 12 cm lg., 6—7 cm 0, lebhaft grün; Scheitel weißfilzig; Ri. ca. 18, in scharf rückige, schief stehende, ca. 1,6 cm lg. Hck. zerteilt; Ar. ca. 1,5—1,7 cm entfernt; Rst. ca. 10—14, zuerst + dunkel bis
212 Lobivia bräunlich oder heller, bis 1 cm lg., Mst. ebenso gefärbt, bis 3—5, kräftiger, bis ca 1,7 cm lg., Basis verdickt; Bl.karmin, weißschlundig, ca. 2,5—3 cm lg., bis 3,5 cm 0; R. kurz, grün, mit roten Sch.-Spitzen; Stbf. karmin, die obere Reihe an der Basis zum weißen Hymen verwachsen, die unteren unten grünlich; Knospen sehr reich erscheinend, gleich rot. — Bolivien (Prov. Chapare und Punata bzw. bei Colomi, auf ca. 3400 m). (Abb. 195.) Dies ist die Art, mit der Cardenas Lobivia cinna- barina wiederentdeckt zu haben meinte, die aber eine viel großblütigere Spezies war, Blüte 8 cm 0. Lobivia nigrispina Backbg. (2:14) K. gruppenbildend, mit dicker Hauptrübe, Einzelköpfe bis 4 cm h., ca. 3 cm 0, glänzend dunkelgrün, später blaßgrün; Ri. ca. 15, schief gekerbt; Rst. ca. 10, bis 1 cm lg., dünn, strahlend, weiß; Mst. meist 4, derber, nur 1 deutlich erkennbar, meist schwärzlich, abstehend, hakig gekrümmte Spitze, ca. 1 cm lg.; Bl. gelb, kurztrichterig und breit geöffnet, Schlund hellgrün. — Nordargentinien (Salta). v. rubriflora Backbg. weicht vom Typus durch rote, meist größere Bl. ab. Lobivia nigrostoma Krzgr. & Buin.: Lobivia ja- joiana v. nigrostoma (Krzgr. & Buin.) Backbg. Lobivia oculata (Werd.) Wessn.: Mediolobivia euanthema v. oculata (Werd.) Krainz. Lobivia oligotricha Card. (2:9) — „Cactus", 18: 91—92. 1963. K. einzeln, bis 8 cm h. und 0, hellgrün; Ri.ca. 18, spiralig,beilhöckrig, bis 4 mm h., 7 mm br.; Ar. ca. 8 mm entfernt; St. untrennbar, ca. 15, nadelig, z. T. sehr dünn, weißlich, Basis verdickt, bis 1,5 cm lg., am Scheitel verflochten; Bl. zahlreich um den Scheitel, 3 cm lg., 2,5 cm 0, hellrot; R. nur 4 mm lg., mit wenigen weißen H. und rötlichen Seh.; Pet. spatelig; Stbf. zweiserig, purpurrot, untere unten grün; N. 5, grün. — Bolivien (Cochabamba, Cuchu Punata, 2568 m). Lobivia omasuyana Card. (2:3) — Kakt. u. a. Sukk., 16: 2, 22. 1965. IL kugelig, 3—5 cm h., bis 6 cm 0, graugrün, sprossend und bis 30 cm br. Polster bildend; Ri. 14—17, scharf beilförmig gehöckert; Ar. weißfilzig; St. 7—8,1—7 cm lg., aufwärts gerichtet oder waagerecht verflochten, oben rötlichbraun, Basis verdickt; Bl. ca. 6 cm lg., 3—5 cm 0; R. 3 cm lg.; Sep. spateiförmig; Pet. breitspatelig, lachspurpurn, unten gelblich. — Bolivien (Prov. Omasuyo‚Dept. La Paz, nahe Titicacasee, 3800 m). Lobivia orurensis Backbg.: Mediolobivia pectinata v. orurensis (Backbg.) Backbg. Lobivia otukae und var. Y. Ito scheinen zum Formenkreis der Lobivia famatimensis zu gehören. Lobivia paehyacantha Y. Ito (2:3) — The Füll Bloom of Cact. Flow., 50. 1963. K. meist einzeln, gedrückt-kugelig, dunkelgrün; Ri. ca. 15, in Beilhöcker gekerbt; Rst. bis 7, 2—3 cm lg.; Mst. 1, bis ca. 5 cm lg., gebogen bis über dem Scheitel durcheinanderragend, obere Hälfte bräunlich, untere hell, ähnlich einige der längeren oberen Rst.; Bl. 5,5—6 cm lg. und 0, dunkelrot bis dunkel- rosa. — Bolivien. Lobivia pampana Br. & R. (2: 2) [Lob. scheeri (SD.)?] K. kugelig, 5—7 cm 0, sprossend; Ri. 17—21, + wellig; St. 5—20, bis 5 cm lg., nadeiförmig, + gebogen, kurzhaarig, bräunlich; Bl. bis 6 cm lg., rot, z. T. mit gelblichem Ton; Perigonbl. gespitzt. — Südperu (Pampa de Arrieros, ca. 4000 m). Lobivia peclardiana Krainz (2: 15) K. breitkugelig, bis 5 cm h. und 6 cm 0, dunkelgrün; Ri. 16; Rst. 14—16, bis 12 mm lg., nadelig, anfangs weiß bis honiggelb, dann rötlichbraun; Mst. 3—5, bis 15 mm lg., mit hakiger Spitze; Bl. 6,5 cm lg., 6 cm 0, violettrosa. — Heimat? Zweifellos ein Bastard zwischen L. tiegeliana und einer Pseudo- lobivia. Es gibt daher eine weißblühende v. albiflora Krainz und eine fliederfarben blühende v. winteriae Krainz. Lobivia pectinata Backbg. non Fric: Mediolobivia pectinata (Backbg. non Fric) Backbg. Lobivia pectinifera Wessn. und var.: Lobivia famatimensis (Speg.) Br. & R. und var. Lobivia pentlandii (Hook.) Br. & R. (1:1) (T.) K. gruppenbildend; Ri. ca. 15, schief gekerbt; Rst. 7—12 (unregelmäßig lang) bis 3 cm lg., gelblich bis bräunlich; Mst. (0—) 1 (bis mehrere), bis ca. 3 cm lg.; Bl. ca. 5 cm lg., oben orangerötlich, innen heller. Körper- und Stachelfarbe wie auch deren Länge sind variabel. — Südperu, Nordbolivien. (Abb. 196.) Es lassen sich 3 Varietäten unterscheiden: v. albiflora (Weidl.) H. Neum. : Bl. weiß mit rcsa Hauch. v. forbesii (A. Dietr.) Y. Ito: Bl. ± dunkel rosenrot. v. ochroleuca (R. Mey.) Borg: Bl. blaßgelb. Lobivia peterseimii (Fric) Hort. : Mediolobivia niffri- cans (Wessn.) Krainz. Lobivia pilifera (Fric) Hort.: Mediolobivia ritteri v. pilifera (Fric) Backbg. ¾ Lobivia planiceps Backbg. (2: 4) K. flachköpf ig, bis 8 cm 0, + blattgrün; Ri. ca. 15, wellig schief gekerbt, scharf gratig; St. ca. 10, un-
Lobivia 213 deutlich geschieden (mittlere mit verdicktem Fuß), bis 2,5 cm lg., zuerst hornfarbig; Bl. 4 cm 0, breit- trichterig, dunkel feuerrot. — Südostperu. Lobivia polaskiana Backbg. (2: 5) K. zylindrisch, erst einzeln, später sprossend, bis 20 cm h., 5 cm 0, matt graugrün; Ri. 15; Rst. 8—10, bis 1cm lg., anliegend, weißlich; Mst. 3, 1 vorgestreckt, bis 1,2 cm lg., dunkler; Bl. 5,5 cm lg., 5 cm 0; Pet. in 3 Serien, dottergelb, nach unten rot geflammt, wellig-locker. — Nordargentinien. Lobivia dragai Fric mit noch feinerer und weißlicherer Bestachelung und Lobivia klusacekii Fric mit nicht dreiserigen und nicht rot geflammten Pet., gehören (höchstens als var.) zur vorstehenden variablen Art, und diese zum Artenkomplex der Lobivia chrysantha. Es gibt Pflanzen mit weißlichgoldgelben und solche mit rötlichen Pet. Lobivia polyantha Y. Ito (Bastard?) K. einzeln, zylindrisch, bis 20 cm lg., bis 5 cm 0, hellgrün; Ri. 12—15; Rst. 16—20, 5 mm lg., borstenfein; Mst. 1—3, kräftiger und länger; St. anfangs weiß, später grau und braun-gespitzt;tBl. 5—6 cm lg., bis 7 cm 0, rot. — Heimat? Lobivia polycephala Backbg. (2: 14) K. reich sprossend, polsterbildend, Einzelköpfe flachrund, ca. 4 cm und mehr 0; Wz. dickrübig; Ri. ca. 16; Rst. ca. 10, ca. 1 cm lg., zuweilen der oberste länger; Mst. 3—4, länger, mit verdicktem Fuß, z.T. oben + stark gekrümmt; St. anfangs dunkelbraun, Fuß rötlich, später grau; Bl. ca. 3 cm lg., 4 cm 0, leuchtend zinnober-karmin, glänzend. — Argentinien (Salta). Lobivia pseudocachensis Backbg. (2 : 7) K. flachrund, 3 cm h., ca. 4 cm 0, mit langem, rübigem Unterkörper, gruppenbildend, laubgrün; Ri. ca. 14; Rst. ca. 10, dünn, seitlich anliegend, gelblich-braun; Mst. (schwer unterscheidbar) 1, länger, nach oben gebogen, schwarzbraun; Bl. ca. 6 cm lg. und 0, trichterig, leuchtend dunkelrot. — Nordargentinien, v. cinnabarina Backbg. hat glänzend zinnoberkarminrote Bl. mit bläulichem Schein; v. sanguinea Backbg. weicht durch hell blutrote Bl. ab. Lobivia pseudocariquinensis Card. (2:3) — C. & S. J. [US.], XXXIII: 4, 111—112. 1961. K. sprossend, Tr. kugelig bis konisch, 6—7 cm h., 7 cm 0, hellgrün; Ri. ca. 20; Ar. krem; St. undeutlich geschieden, ca. 8, 5—20 mm lg., spreizend, pfriemlich, gelblich; Bl. 3—3,5 cm lg., bis 3 cm 0, nicht breit öffnend; Sep. magenta; Pet. oben hellrot, unten gelborange. — Bolivien (La Paz, Charazani). Lobivia pseudocinnabarina Backbg. (2:9) — Descr. Cact. Nov. III: 7. 1963. K. + breitrund, einzeln, ca. 6,5 cm 0, 5 cm h., grün; Scheitel mit hellbräunlichem Filz; Ri. ca. 21, leicht spiralig und in etwas schief stehende Hck. zerteilt; Ar. ca. 1 cm entfernt; Rst. ca. 14, ziemlich dünn, 7—8 mm lg., anfangs hornfarben bis bräunlich, Fuß und Spitze dunkler; Mst. bis ca. 7, ebenso getönt, etwas stärker, bis 1,3 cm lg., unten verdickt; Bl. ca. 3 cm lg., 3,5 cm 0, karmin, Schlund karmin; Knospen grün; R. zierlich, 1,5 cm lg., karmin, nur schwach filzig bekleidet; N. grün. — Ostbolivien (von Cardenas gefunden). (Abb. 197.) In Länge bzw. Dichte der Bestachlung etwas variabel. Lobivia pugionacantha (Rose & Böd.) Backbg. (2: 8) K. einzeln oder sprossend, mit kegelförmiger, langer Rübe, oberirdischer Teil nur ca. 4,5 cm 0 (gepfropft stärker verlängert), matt graugrün; Ri. ca. 17; St. 4—5—7, die stärksten dolchartigen, seitlich gerichteten, bis über 2,5 cm lg., hellgelb, 1 kleiner, unterer St. oft fehlend; Bl. ca. 4,5 cm lg. und br., rötlichgelb. — Bolivien (bei Villazon auf 3400 m). v. flaviflora Backbg. hat bräunliche St. und hellgelbe Bl. Lobivia raphidacantha Backbg. (2: 3) K. gruppenbildend, flach, später länglich, glänzend dunkelgrün; Ri. ca. 16, leicht spiralig verlaufend; St. undeutlich in rand- und mittelständige geschieden, zuweilen einzelne als Mst. erkennbare bis 7 cm lg., alle nadelig, stechend, + verbogen, schokoladenbraun, Fuß rötlich, später + wirr verflochten; Bl. hellrot. — Bolivien (zwischen Oruro und Tola- pampa). Lobivia rebutioides Backbg. (2: 11) K. polsterförmig mit kleinen Köpfen (bis 2 cm 0) und Rübenwurzel, + bläulich- (nie rötlich- oder schwärzlich-) grün; Ri. (10—) 12 (—14), sehr niedrig und schmal, schwach höckerig; Rst. 8—9 (und mehr), sehr fein und kurz, weißlich; Mst. meist 1—2, oft etwas länger und kräftiger sowie dunkler, Fuß leicht verdickt; Bl. ca. 4 cm lg. und 0, feuerrot, Hymen + rot bis weißlich, Schlund grün. — Nordargentinien, v. chlorogona (Wessn.) Backbg.: Bl. tief goldgelb mit kupfrigem Saum und grünem Schlund. v. citriniflora Backbg.: Bl. zitronen- bis eigelb, Schlund grün. v. kraussiana Backbg.: Bl. tellerflach öffnend, bis 10 cm 0, Pet. mehrserig, leuchtend gelblich, v. sublimiflora (Backbg. ex Wessn.) Backbg.: Bl. radförmig öffnend, ca. 6 6m lg. und 0, lachs- rosa, karmin schimmernd, Schlund leuchtend krapprosa. Die Blüten von v. kraussiana und v. sublimiflora gehören zu den schönsten aller Lobivienblüten. — Von den Varietäten der L. rebutioides gibt es
214 Lobivia noch Abweichungen in Farbe und Form der Peri- gonblätter und des Schlundes (subv. cupreoviridis, purpureostoma, rubroviridis, versicolor). Lobivia rigidispina Backbg. (2:3) — Descr. Cact. Nov., III: 7.1963. K. breitrund, blaugrün, bei ca. 5—6 cm 0 blühbar; Ri. 13, scharfkantig; Ar. länglich, schmutzigweiß; Rst. 7—9, seitwärts gerichtet, dünnpfriemlich bis kräftiger, die seitlichen meist die längsten, bis über 2 cm lg.; Mst. 1—3, sehr derbpfriemlich, + unregelmäßig gebogen, stark verdickter dunkler Fuß; St. zuerst dunkel, die oberen Rst. und die Mst. zonenweise oder nach unten oder oben dunkel, später alle blaß hornfarben, z. T. noch dunkelspitzig, bis ca. 5 cm lg., starr; Bl. trichterig, ca. 5 cm 0, dunkel fleischrot, außen heller; R. dunkel, mit grauweißen H.; StbL rosa. — Heimat? (Abb. 198.) (Sammlung van Urk [Holland].) Lobivia ritteri Wessn. : Mediolobivia ritteri (Wessn.') Krainz. Lobivia rossii Böd. (2 : 3) K. kugelig oder gestreckt, bis über 7 cm 0, später sprossend; Ri. 18, beilförmig schief gehöckert; Rst. 4—6, bis 6 cm lg., untere nur bis 1,2 cm lg., pfriemlich, steif, stechend, rötlich-hornfarben bis grau, dunkel gespitzt; Mst. fehlend; Bl. ca. 4 cm lg., rein- orange, Schlund grün. — Bolivien. Eine sehr variable Art. Es können folgende Varietäten unterschieden werden: St..+ steif und stechend, rötlich hornfarben bis grau, Spitze dunkel: v. boedekeriana (Hard.) Backbg. mit feurig- orange BL, Mitte hellgelb v. hardeniana (Böd.) Backbg., BL orangegelb, Schlund grün v. stollenwerkiana (Böd.) Backbg., Bl. goldgelb, orange gerandet St. steif und stechend, gelblich-hellgrau bis braun: v. walterspielii (Böd.) Backbg. mit karminroter Bl. und breiteren, + gestutzten Pet. St. mehr elastisch: v. carminata Backbg. mit karminroter BL, St. + verflochten v. salmonea Backbg., BL lachsfarben bis zart weinrosa v. sanguinea Backbg., Bl. blutrot. Lobivia rowleyi und die Varietäten v. longispina und rubroaurantiaca, von Y. Ito beschrieben, sind nur in Japan bekannt und vielleicht Bastarde. Lobivia rubescens Backbg. (2: 14) K. einzeln, zuweilen gruppenbildend, mit Pfahl-Wz., Einzelköpfe bis 10 cm 0, graugrün, nach unten zu + rötlich überlaufen; Ri. ca. 12; Rst. ca. 7, obere 2—3 cm lg., untere zuweilen nur 5—7 mm lg., im Neutrieb hornfarben; Mst. 1—2, bis 5 cm lg., mitunter Spitze hakig gebogen, im Neutrieb fast schwarz, Fuß rötlich; Bl. bis 6 cm 0; Pet. zweiserig, goldgelb, rötlich gesäumt; Hymen blaurot. — Nordargentinien, v. tenuispina Backbg. unterscheidet sich vom Typ durch dünnere Mst. und kleinere, fast orangegelbe BL Lobivia saltensis (Speg.) Br. & R. (2: 6?) K. einzeln, später dicht sprossend; Ri. 17—18; Rst. 12—14, 4—6 mm lg.; Mst. 1—4, länger und kräftiger; Bl. rot, kahl (!, Spegazzini); Pet. kurz. — Argentinien. Vielleicht keine Lobivia oder Behaarung sehr schwach (?); eine wenig bekannte Art. Lobivia sanguiniflora Backbg. (2: 14) K. meist einzeln, mit dickerer Rübe, Farbe variabel, bis 10 cm h. und 0; Ri. 18, schief quergekerbt; Rst. ca. 10, 8—15 mm lg., strahlig gestellt, zuweilen anliegend; Mst. mehrere, oft über Kreuz gestellt, einer zuletzt bis 8 cm lg., stark hakig; St. alle anfangs dunkel mit rotem Fuß, zuweilen heller, obere später als die übrigen vergrauend; BL ca. 5 cm lg., ± blutrot. — Nordargentinien, v. pseudolateritia Backbg. (vielleicht eine eigene Art?) hat meist mehr Rst. und + karminrote Bl. mit geschlossen-trichterig nach außen umbiegender Hülle. — Nordargentinien? Im Handel oft fälschlich als L. lateritia, die aber keine Hakenst. bildet. Lobivia scheeri (SD.) ist wahrscheinlich der erste Name für L. pampana Br. & R.! Lobivia schieliana Backbg. (2: 15) K. + gestreckt-kugelig, zierlich, basal sprossend, ca. 4,5 cm lg., ca. 3,5 cm 0; Ri. ca. 14; Rst. ca. 14, kammartig strahlend, verflochten; Mst. anfangs oft fehlend, später 1 längerer, ca. 5—6 mm lg., scheitel- wärts gekrümmt; St. hellbraun; Bl. schlankröhrig, Leuchtend hellrot. — Südbolivien (?). v. albcscens Backbg. weicht durch meist weniger verflochtene weißliche St. ab; Bl. 3x3 cm gr., hell-karmin; Schlund und Stbi. karmin; Gr. rosa; N. weiß. (Abb. 199.) — Es gibt auch eine Form oder var. mit oben ± gehakten St. Gepfropft wird die Art zylindrisch. Lobivia schmiedcheniana Kohl.: Mediolobivia schmiedcheniana (Kohl.) Krainz. Lobivia schneideriana Backbg. (2: 3) K. einzeln bis sprossend, kurzzylindrisch, + blaugrün; Ri. ca. 14—18; St. undeutlich geschieden, ca. 4—12 mm lg., strahlig abstehend, 1 länger, bis 4 cm lg-> ± zum Scheitel gekrümmt; St. hornfarben; Bl. breittrichterig; Pet. umbiegend, beigefarben. — Bolivien (La Paz). Von der in der Blütenfarbe variablen Art sind zwei Varietäten beschrieben:
Lobivia 215 v. carnea Backbg.: Bl. altrosa (Mst. meist fehlend); v. cuprea Backbg.: Bl. kupferfarben. Lobivia schreiteri Cast. (2: 14) K. bis ca. 30 cm breite Rasen bildend, Einzelköpfe nur 1,5—3 cm 0; Ri. 9—14; Est. 6—8, ± weißlich, sehr fein, gebogen, ein oberer längerer dunkler; Mst. meist fehlend oder 1, bis 2 cm lg.; Bl. ca. 3 cm lg. und 0, purpurrot, Schlund schwärzlich. — Nordargentinien (Tucuman). Lobivia scoparia Werd. (2: 11) K. einzeln oder sprossend, + kugelig; Ri. ca. 13; Rst. ca. 20—30, ungleich, borstenförmig, + gekrümmt, weißlich; Mst. 3—6, bis 1,5 cm lg., nadelig, stechend, gerade, + bräunlich bis braun; Bl. ca. 6 cm lg., orangegelb, Rand kupfrig, Schlund weiß, unten grünlich. — Argentinien. Lobivia scopulina Backbg. (eigene Reihe?) K. einzeln, zylindrisch, bis über 20 cm h., 8,5 cm 0, stumpf blaß-graugrün; Ri. ca. 18, zuerst in fast zylindrische Höcker zerteilt, später nur durch Quereinsenkung gehöckert; Ar. ziemlich dick, weiß; Rst. ca. 9—10, ca. 1—2,5 cm lg., + seitlich spreizend; Mst. meist 2, bis 2,5 cm lg., Basis verdickt; St. später alle aufwärts gebogen, anfangs goldbraun, dann vergrauend; Bl. gelb, nähere Angaben fehlend. — Bolivien. (Abb. 200.) Durch ungewöhnlichen Habitus von allen bisher bekannten bolivianischen Lobivien abweichend. Lobivia shaferi Br. & R. (2: 6) K. locker verzweigt, schlank-zylindrisch, 7—15 cm h., 2,5—4 cm 0; Ri. ca. 10; Bestachelung dicht; Rst. 10—15, bis 1 cm lg., nadelig, weiß oder braun; Mst. mehrere, bis 3 cm lg., kräftig, 1 oft viel stärker; Bl. 4—6 cm lg., 3—4 cm 0, gelb. — Argentinien (Catamarca: Andalgalá). Lobivia spinosissima Backbg. ist ein n. prop. für eine Art mit langen, aufgerichteten und elastischen St., von Frau Muhr gefunden (Argentinien, westlich La Quiaca); Uhlig-No. U 2143. Lobivia staffenii Fric, unbeschrieben: siehe unter Lobivia chrysantha (Werd.) Backbg. Lobivia staffenii v. lagunilla Fric, unbeschrieben: gehört zu Lobivia polaskiana Backbg. Lobivia steinmannii sensu Backbg. 1934: Medio- lobivia pectinata v. neosteinmannii Backbg. Lobivia stilowiana Backbg. (2: 14) K. meist einzeln, ca. 6 cm h., 5 cm 0, dunkelgrün; Ri. ca. 23, Höcker scharf versetzt; Rst. 5—7, 5—14 mm lg.; Mst. 1, bis 1,7 cm lg., unregelmäßig abstehend; St. anfangs unten kräftigrot, oben schwärzlich, bald weißgrau; Bl. ca. 4 cm lg., 3,8 cm 0, zinnoberkarmin, Schlund weißlichrot. — Nordargentinien. Lobivia tegeleriana Backbg. und var.: Acantho- lobivia tegeleriana (Backbg.) Backbg. und var. Lobivia thionantha (Speg.) Br. & R.: Acanthocaly- cium thionanthum (Speg.) Backbg. Lobivia tiegeliana Wessn. (2: 15) K. gedrückt-kugelig, bis 6 cm 0, glänzendgrün; Ri. 18; Rst. zu 4—6 Paaren, bis 1 cm lg., + kamm- förmig gestellt, später verflochten, nadelig, anfangs zart honiggelb mit rotbrauner Spitze; Mst. 1—3, übereinander, leicht gebogen, nadelig, braun, am Fuß heller; Bl. 2,5 cm lg., ca. 4,2 cm 0, leuchtend violettrosa, Hymen blasser. — Südbolivien (Ta- rija). v. distefanoiana Cullm. & Ritt. — Kakt. u. a. Sukk., 1: 7—8. 1961. (FR 620): K. dunkelgrün, schwach glänzend; Ar. länglicher; Rst. 12—14, stark kammförmig gestellt, 3—4 mm lg., weiß mit roter oder brauner Spitze; Mst. 0—1, wenn vorhanden, nach oben gebogen, schwarz, meist dünner und kürzer als die stärksten Rst. — Bolivien (östl. von Tarija). Die z. T. als „forma" geführten Bastarde s. unter L. peclardiana. Lobivia titicacensis Card. (2: 3) K. sprossend, Einzelköpfe 5—8 cm lg., 4—8 cm 0, glänzend dunkelgrün; Ri. 14—18; St. nur randständig, 9—15, 0,5—8 cm lg., zurückgebogen, + strohfarben; Bl. 5 cm lg., 3,5 cm 0; Pet.: äußere hell purpur-rötlich, unten weißlich, innere orangefarben, unten blaßgelb. — Bolivien (Titicacasee, „Isla del Sol"). Wohl nur eine Form der L. higginsiana. Lobivia torrecillasensis Hort, europ.: Lobivia arach- nacantha v. torrecillasensis Hort, europ. (Card.?) Lobivia uitewaaleana Buin. (2: 13) K. bis 7 cm h., 6 cm 0, graugrün; Ri. 13, beii- förmig gehöckert; Rst. 6—8, oberstes Paar bis 12 mm lg., leicht gebogen; Mst. 3—4, bis 15 mm lg., über Kreuz stehend, z. T. bzw. ± gehakt; St. braun, Rst. schwarz gespitzt; Bl. ockergelb, Hymen violett, Schlund braunviolett. — Nordargentinien. Steht der Lob. jajoiana nahe. Lobivia vanurkiana Backbg. (2:3) — Descr. Cact. Nov. III: 8. 1963. K. sprossend, stumpf blaugrün; Tr. 4—5 cm 0; Ri. ca. 10, scharfkantig; Ar. weiß; Rst. 5—7, etwas zurückgebogen, der unterste mit ca. 2—3 cm der längste; Mst. 0—1, unregelmäßig aufwärts gekrümmt; St. alle grau mit dunklem, + verdicktem Fuß; Bl. 8 cm lg., ca. 7 cm 0; Sep. mit bräunlicher Mitte;
216 Lobivia — Lophocereus Pet. reingelb; R. ziemlich dicht dunkel behaart; Stbf. zweireihig; Schlund grünlich; N. grünlich. — Heimat? (Abb. 201.) Auffällig durch die relativ großen Bl. an den noch ziemlich kleinköpfigen Gruppen. Nach dem holländischen Sammler van Urk benannt. Lobivia varians Backbg. (2: 3) K. gruppenbildend, Einzelköpfe bis 8 cm h. und 11cm 0, hell graugrün; längere Wz.; Ri. 21; St. bis 10, undeutlich geschieden, bis 10 cm lg., + wirr verflochten, anfangs braun, später rosagrau; Bl. ca. B—6 cm lg., bis 4 cm 0, hell orangerot, Schlund heller. — Bolivien (östlich von Oruro). v. croceantha Backbg. weicht durch safran- bis hell orangegelbe Bl. ab; die Bl. der v. rubro-alba Backbg. sind hell blutrot, Schlund weiß. Lobivia vatteri Krainz (2: 13) K. kugelig, später gestreckt, ca. 6 cm h. und 5 cm 0, dunkelgrün; Rübenwz.; Ri. 14—16; Rst. 10 (—12), + gebogen, hellbraun, Spitze dunkler; Mst. 2, 4—8 cm lg., meist aufrecht und leicht gebogen, anfangs schwarz, später braun, braunrot gespitzt, im Jungtrieb mit rubinrotem Fuß; Bl. ca. 6 cm lg., bis 7 cm 0, weiß, Schlund bzw. Hymen schwarz. — Argentinien (Jujuy, auf ca. 3000 m). v. robusta Backbg. wird bis 10 cm h., breiter als der Typ und hat über 20 Ri.; Bl. nur ca. 4,8 cm lg. und 0, Schlund und Hymen burgunderrot. — Gehört zum Artkomplex der L. jajoiana und variiert offenbar stärker in der Bl.-Farbe. Rausch fand z. B. Exemplare mit orange Bl. und schwarzem Schlund. Lobivia vilcabambae Ritt. (2: 4) — „Taxonu, XII: 3, 124. 1963. Unterscheidet sich nach Ritter von L. hertrichiana: K. meist einzeln, halbrund, bis 7 cm 0; Ri. 12—18, in beilförmige Hck. aufgelöst; Ar. bis 5 mm lg.; St. blaßbraun, gekrümmt, verflochten, oben meist dunkel; Rst. 6—11, 1—3 cm lg.; Mst. meist 0, zuweilen 1, 3—4cm lg.; Bl. 5cm lg., 4—5cm 0, nachts geschlossen; Pet. kapuzinerkresse-rot, unten orange, Spitze zinnober; Stbf. orange, unten weiß. — Peru (Vilcabamba-Gebirge, Prov. Urubamba, Dept. Cuzco, 3500 m und höher). (FR 697). Lobivia watadae Y. Ito (Bastard?) K. meist einzeln, bis 8 cm 0, hellgrün; Ri. 13—15; Rst. 8—10, 5—7 mm lg.; Mst. 1, 1—1,2 cm lg., zuerst lachsfarben, dann weißbraun bis grau; St. nadeldünn und stechend, Mst. stärker; Bl. bis 8 cm lg., 8,5—10 cm 0, gelb: Pet. dunkler gestreift. — Heimat? v. salmonea Y. Ito: Bl. etwas kleiner; Pet. lachsfarben, dunkler gestreift; Sep. hell- bis. dunkel- rosa. Lobivia wegheiana Backbg. (2: 3) K. später polsterbildend, mit sehr langer Rübe; Ri. bis 20; Rst. 7—8, nach beiden Seiten strahlend, anfangs dunkel, ziemlich steif; Mst. 1, ca. 4 cm lg., nach oben gerichtet; St. später hellfarben, z. T. auch die Rst. länger; Bl. ca. 6 cm lg., hellfliederfarben, angenehm duftend. — Bolivien (Gebiet von Oruro). v. leucantha Backbg. n.n. hat weißlich-bernsteinfarbene St., die meist länger und stärker seitlich verflochten sind; Mst. dunkler, bis 6 cm lg.; die Bl. weicht durch schmalere, längere, stärker abgebogene Sep. ab. Lobivia wessneriana Fritz.: Lobivia rebutioides v. sublimiflora (Backbg. ex Wessn.) Backbg. Lobivia westii P. C. Hutch. (1: 1) K. gruppenbildend, Einzelköpfe bis 20 cm lg., 6 cm 0, dunkelgrün; Ri. 16—18, schmal und scharfkantig; Rst. ca. 8, bis 9 mm lg.; Mst. 1, bis 2,5 cm lg., später bis 4 cm lg. und verbogen; St. strohfarben, braun gespitzt oder braun bis grau; Bl. bis 7 cm lg., 4 cm 0, schlank glockig-trichterig; R. relativ lg.; Sep. orangerosa bis goldorange; Pet. hell goldorange. — Peru (Dept. Apurimac). Lobivia wrightiana Backbg. (2: 12) K. später zuweilen sprossend, Einzelköpfe anfangs kugelig, später + zylindrisch, dunkel graugrün; längere Rübenwz.; Ri. ca. 17; Rst. ca. 10, ca. 5 bis 7 mm lg., weich, spreizend angelegt; Mst. 1, fühlerartig wahllos nach allen Richtungen gestellt, gedreht bis gebogen, bis 7 cm lg.; Bl. ca. 6 cm lg., dünntrichterig, zart lilarosa. — Mittelperu (Man- taro-Tal). Variiert leicht in der Pet.-Form. Die v. brevispina Backbg. ist durch kürzere St. und blasser getönte Bl. unterschieden. Hierher gehören ferner die unbeschriebenen Ritter- Arten: Lobivia imporana Ritt., „verwandt mit L. late- ritia": helle St., große farbige BL". — Bolivien (Chuquisaca). (FR 82 B.) v. elongata Ritt. (FR 82), und v. brevispina Ritt. (FR 82 C). Lobivia megacarpa Ritt. (FR 809), mit „L. cae- spitosa verwandt", mit anscheinend besonders auffällig großen Früchten (s. auch weiter oben). Lobiviopsis Fric war nur ein Name für die Gattung Pseudolobivia. Lophocereus (Berg.) Br. & R. (169) Aufrechte, von unten verzweigende, selten einen kurzen Stamm aufweisende, nachtblütige Säulenkakteen; eine Art mit schein-monströsem Anfangs-
Lophocereus — Lophophora 217 Stadium. Blühende Areolen groß und filzig, z. T. mit stark modifizierten Stacheln, so daß die Triebenden fast bürstenartig langborstig verhüllt sind. Die relativ kleinen, trichterigen Blüten können zu mehreren gleichzeitig aus einer Areole erscheinen. Röhre und Ovarium sind gering beschuppt. Die Frucht, eine kleinere, rote, kugelige Beere, ist kahl, mitunter werden daran Stächelchen beobachtet; meist sind sie gänzlich reduziert. Die Samen sind ziemlich klein, glänzend schwarz. Unterscheidbar und beschrieben sind 4 Arten. — Verbreitung: USA (Südarizona) bis Mexiko (Nieder-Kalifornien, So- nora und Sinaloa). [®,] Lophocereus australis (K. Brand.) Br. & R. wird als var. des L. schottii angesehen, mit kurzem Stamm sowie dünneren und längeren Tr. Lophocereus gatesii M. E. Jon. K. von der Basis reich verzweigt, bis 3 m breite Gruppen bildend; Tr. bis 3 m h., ca. 9 cm 0, blaß olivgrün; Ri. 10—15; Rst. 8—10, starknadelig, sehr hellgrau; Mst. 2, später bis 5, ca. 1,5 cm lg. und mehr, pfriemlich; St. unten zwiebelig verdickt; fertile Tr. mit stärker wolligen Ar. und bis 20 St., bis 6 cm lg., hellgrau; Bl. 3 cm lg. und 0, dunkel korallenrot; Fr. ?. — Mexiko (Niederkalifornien). Lophocereus mieckleyanus (Wgt.) Backbg. K. mit + lang andauerndem schein-monströsem Anfangsstadium, das auch erhalten bleiben kann; Tr. saftgrün bis hellgrün, matt, teilweise schwach bereift; Ri. in verschiedener Form gebrochen bzw. versetzt, wenn normal geworden schmal und hoch, wenige; Ar. unregelmäßig verteilt, kurz befilzt, später kahl; St. meist fehlend, gelegentlich einzelne wie bei L. schottii, im Oberteil borstig, 1—3 cm lg., oder nur vereinzelt kleine Bst. vorhanden, ohne auffällige Modifizierung wie bei L. schottii; Bl. rosa, vereinzelt oder zahlreicher erscheinend. — Mexiko (Niederkalifornien). (Abb. 203.) In der anomalen Rippenform stark variabel. Lind- say stellt 2 Formen zum Typus des Genus (s. unten). Gates sah schon nicht nur eine eigene Art darin, sondern sogar ein eigenes Genus und zwar unter dem Namen Weinbergia cereiformis Hort. (C. & S. J. [US], III: 137. 1932). Auffällig ist auch, daß beide von Lindsay getrennt gehaltenen „Formen" nordöstlich El Arco in verhältnismäßig geringer Entfernung voneinander angetroffen wurden, z. T. einen großen Bestand bildend! Lophocereus sargentianus (Orc.) Br. & R. K. Gruppen zu 8 und mehr Tr. bildend; Ri. 5—6; Tr.: sterile bis 1,50 m h., St. 10 oder mehr, bis 1,8 cm lg., fertile Tr. bis 4,50 m h., St. stärker modifiziert, lang, biegsam, steifborstig, bis 50 in einer Ar.; Bl. 2,5 cm lg., rosa. — Mexiko (Niederkalifornien). (Abb. 202 lks.) Die Bl. ist auffällig kleiner als bei L. schottii. Blütenvergleich in „Die Cactac." IV: 2282, Abb. 2185—86. 1960. Lophocereus schottii (Eng.) Br. & R. (T.) K. stammlos, zahlreiche Tr. bildend, bis 3 (—7) m h., ± gelbgrün, ± reifig; Ri. 5—7 (—9); St. an sterilen Tr. anfangs ca. 5 oder mehr, 6—8 mm lg., pfriemlich, an der Basis stark zwiebelig verdickt, anfangs dunkelrötlich, später auch 1 Mst.; St. an fertilen Tr. dünner und länger, bis ca. 25 (oder mehr?); Bl. ca. 4 cm lg., 3 cm 0, weiß bis (?) rötlich. — Mexiko (Niederkalifornien, Sonora, Sinaloa) bis USA (Südarizona). (Abb. 202 rechts.) v. australis (K. Brand.) Borg: K. mit kurzem Stamm, bis 50 cm 0, Krone bis 8 m h. und 5 m br.; Tr. gelbgrün, bis 6 m lg., bis 10 cm 0; Ri. 6—9, scharfkantig, an fertilen Tr. auf 9—11 vermehrt, oben gerundet; Ar. unten 1—2 cm entfernt, oben bis 1 cm dick; St. an sterilen Tr. 7 randständige, meist 1—2 mittlere, an fertilen Tr. bis 40 graue Borstenst., bis 7 cm lg.; Bl. wie beim Typus der Art. Durch höheren Wuchs und seine Stammbildung unterschieden, v. tenuis Linds. — C. & S. J. (US), XXXV: 6, 187, 1963. K. mit stärker spreizenden Tr., diese wenig verzweigt; Tr. graugrün bis gelbgrün, meist unter 2 m lg., zuweilen auch bis 5 m h., die stärksten unten 7 cm 0, oben 3 cm 0; Ar. dicht tomentös, wenn fertil; St. am sterilen Teil 6—8, kurz, grau, unten verdickt, ein mittlerer bis 1 cm lg., am fertilen Teil 15—25 St., gedreht, borstig, 2—5 cm lg.; Bl. bis 3 cm lg. und 0, blaßrosa. — Mexiko (Sonora, 44 Meilen südöstl. Guaymas). Der Einbeziehung anderer Arten als Varietäten sowie der Umbenennung und Trennung der monströsen Art in L. schotti f. mieckleyanus Linds. und f. monstrosus Linds. (1. c.) kann hier aus den im Handbuch dargelegten Gründen — auch angesichts der in der MARNiER-Sammlung beobachteten stärkeren Schwankung solcher unregelmäßigen Anfangs- Rippenbildung — nicht gefolgt werden, bzw. nicht der Einbeziehung von L. sargentianus zum Typus der Art. Ebensogut hätte der selbständig belassene L. gatesii als var. einbezogen werden können. Zusammenziehungen sind mehr individuelle Auffassungssache als Wiedergabe des Naturgeschaffenen. Lophophora Coult. (211) Einzelne oder z. T. + stark sprossende, weichfleischige Pflanzen mit starker Rübenwurzel, bläulich- bis gelblichgrün, stachellos; winzige Stacheln nur im ersten Sämlingsstadium. Rippen breit und rundlich, mit + deutlichen Höckern. Die in den Areolen gebildeten Filzbüschel verdichten sich im Scheitel, woraus die kleinen weißen, rosa oder blaß-
218 Lophophora — Loxanthocereus gelben Blüten entstehen. Die beerenartige, längliche Frucht reift überwiegend noch im gleichen Jahr und tritt dann aus der Wolle hervor; sie ist nackt, rot bis rosa. Die Samen sind schwarz, fein-höckrig rauh. Man kann nach L. Croizat, der das Genus am eingehendsten untersuchte, 3 Arten mit den unten verzeichneten Varietäten unterscheiden. — Verbreitung: Mittelmexiko bis USA (Südtexas). [®.] Die Pflanzen galten bei den altmexikanischen Indios als „Peyotl“-Gottheit; man schrieb ihnen magische Kräfte zu, denn sie enthalten 9 Alkaloide, und das Mescalin ruft einen eigenartigen Rauschzustand hervor. Es ist darüber eine umfangreiche Literatur entstanden. Zeitweilig wurde das Genus Anhalonium genannt. Lophophora echinata Croiz. K. einzeln, bis 13 cm 0, blaugrün (auch reingrün gesehen); Ri. ca. 10 und mehr, in 5—6seitige Höcker aufgelöst; Ar. mit reichlichen Haarbüscheln; Bl. bis 2,5 cm lg. und 0, weiß; Fr. + blaßrosa. — USA (Texas). (Abb. 204.) v. diffusa Croiz. weicht durch breitrunde, unter sich nur wenig zusammenfließende Höcker ab. Lophophora jourdaniana (Reb.) Krzgr.: nur ein Name für eine violettrosa blühende Form von Lophophora williamsii (Lem. ex SD.) Coult. Lophophora lewinii (Henn.) Rusby ist nach Croizat Epithelantha micromeris v. greggii (Eng.) Borg. Lophophora lutea (Rouh.) Backbg. K. einzeln, fahlgrün; Ri. mit gewundenen Längsfurchen, leicht gefeldert; Bl. größer, gelblich weiß.— Standort nicht angegeben. Lophophora williamsii (Lem. ex SD.) Coult. (T.) K. bläulich-graugrün; Ri. 8 (—10), nur undeutlich zusammenfließend gehöckert; steife Haarbüschel; Bl. klein, kurz, ca. 1,25 cm 0, rosa; Perigonbl. wenige; Fr. rötlich. — USA (östliche Südstaaten) bis Mexiko (nördliche Staaten bis Querétaro). v. caespitosa Hort, scheint nur eine Rasse zu sein, stark sprossend und zuletzt große Polster bildend, Einzelköpfe kleiner. v. decipiens Croiz.: kleiner als der Typus, bis ca. 6 cm 0; Ri. zuerst ca. 11, dann in konische Höcker aufgelöst; Bl. rosa, längere R. v. pentagona Croiz. weicht durch nur 5 breitere, undeutlich gehöckerte Ri. ab; Bl. auch breiter. v. pluricostata Croiz.: häufiger sprossend; Ri. 10—13; Höcker undeutlich zusammenfließend; Bl. klein, rosa; R. kurz. v. texana (Fric ex Krzgr.) Backbg. ist vom Typus durch + gerade herablaufende Ri. (bis 14), kaum gehöckert, unterschieden. Lophophora ziegleri oder ziegleriana Schmoll: Lophophora lutea (Rouh.) Backbg. Loxanthocereus Backbg. (68) Aufrechte bis niederliegende und wieder aufsteigende, überwiegend verhältnismäßig schlanke Säulenkakteen. Einige Arten zeigen leichte Haarbildung im Scheitel. Rippen zierlich bis höckrig getrennt. Die Blüten sind rot in leicht unterschiedlichem Ton, überwiegend + schrägsaumig, selten fast radiär, die Blütenöffnung trichterig, nicht verengt, die Röhre + gekrümmt; z. T. wird geringe Haarbildung in der Röhre beobachtet, aber kein Gattungsmerkmal, da bei anderen Arten fehlend. Die Früchte sind relativ klein, die Samen wohl immer + schwarz. Beschrieben sind 32 Arten. — Verbreitung: Nur in Peru (von nahe Meeresküste bis auf 3300 m). [(g).] Kulturpflanzen sind nicht selten feiner bestachelt, die Mittelstacheln auch kürzer; diese Veränderung ist in einigen Fällen beträchtlich. Daher ergäben — wie bei Haageocereus — nur Doppelbeschreibungen eine ausreichende Kenntnis der Habitusunterschiede. Hier ist der Originalhabitus beschrieben. Loxanthocereus acanthurus (Vpl.) Backbg. (T.) K. niederliegend, z. T. aufsteigend, manchmal über Felsen hängend; Tr. bis 50 cm lg., bis 5 cm 0; Scheitel-H.: filzig-grau; Ri. bis 18, scharf quergefurcht; Ar. klein, genähert; Rst. ca. 20; Mst. bis 5, wenig unterschieden; St. ca. 1 cm lg. (1 mittlerer zuweilen bis 1,5 cm verlängert), im Neutrieb ockerfarben; Bl. bis 5 cm lg., Scharlach- bis karminrot (Rauh); R. wenig gekrümmt; Fr. bis 2,5 cm 0. — Peru (bei Matucana). Bei sehr warmem Wetter sind die Perigonblätter stark zurückgebogen, v. ferox (Backbg.) Backbg.: zwischen 25—28 Rst. 1 bis 2 cm lg., kräftiger, bräunlich-horn- farbener Mst. (Abb. 205.) Loxanthocereus aticensis Rauh & Backbg. K. teilweise niederliegend, bis 50 cm lg.; Tr. bis 5 cm 0; Ri. ca. 12; Ar. klein, rund, auf warzig- höckriger Erhebung; Rst. ca. 15, 1—1,5 cm lg., anfangs graubraun; Mst. (1—) 2 (—4), bis 2,5 cm lg., graubraun, bereift, mit dunkelvioletter Spitze; Bl. rot (nur als Knospen beobachtet). Fr. unbekannt. — Südperu (bei Atico). Loxanthocereus (?) brevispinus Rauh & Backbg. K. aufrecht, bis 30 cm h.; Tr. bis 6 cm 0; Ri. ca. 14, mit seichter V-Kerbe; Ar. länglich; Rst. bis 25, nur 3—4 mm lg., im Neutrieb gelblich mit fast schwarzer Spitze; Mst. 1—3, 1,5—2 cm lg., sehr derb, meist schräg aufwärts gerichtet, anfangs graubraunviolett; Bl. und Fr. unbekannt. —-Peru (Pisco- Tal). Loxanthocereus camanaensis Rauh & Backbg. K. niederliegend, nur bis 20 cm lg.; Tr. 4 cm 0; Ri. ca. 13 (—14), durch scharfe Querfurchen höckrig geteilt; Ar. rund, ca. 1 cm entfernt; Rst. ca. 6—10, bis 5 mm lg., strahlend, kräftig nadelig; Mst. 1—2
Loxanthocereus 219 (—3), bis 3 cm lg., derbnadelig, starrend, anfangs graubraun; BI. in Scheitelnähe, ca. 8 cm lg., + zy- gomorph, + orangerot; Fr. ca. 2 cm lg., 2,2 cm 0, grünlich; S. glänzend schwarz. — Südperu (Loma- Wüste). Loxanthocereus canetensis Rauh & Backbg. K. niederliegend, bis 80 cm lg.; Tr. bis 8 cm 0; Ri. 21, quergefurcht; Rst. 20—30, 5 mm lg., fast borstenförmig, bräunlich, vergrauend; Mst. 0—1 (—3), manchmal 1 bis 1,5 cm lg.; Bl. bis 10 cm lg., + zygomorph, lebhaft zinnoberrot; Fr. dunkel- weinrot, ca. 1,5 cm lg. — Peru (Cafiete-Tal, Im- perial). Loxanthocereus cantaensis Rauh & Backbg. K. aufrecht bis + niederliegend, rübige Wz.; Tr. bis 60 cm lg., bis 5 cm 0; Ri. 18; Ar. sehr klein; Rst. sehr zahlreich, ca. 5 mm lg., dünn, borstenförmig, anfangs lederbraun; Mst. meist 1, bis 2,5 cm lg., anfangs dunkelbraun; BL ca. 8 (—10) cm lg., ca. 3 cm 0, schwach zygomorph, lebhaft karminrot; Fr.? — Peru (Canta-Tal). Loxanthocereus clavispinus Rauh & Backbg. K. aufrecht, von der Basis verzweigend, mit dicker Wz.; Tr. 20—50 cm h., 8—10 cm 0; Ri. 14; Ar. dichtstehend; Rst. bis 30, ca. 1,5 cm lg., sehr derb, bräunlich; Mst. 2—3, bis 3 cm lg., nageiförmig steif, anfangs mit hellgrau bereifter Basis, Spitze schokoladenbraun; BI. rot mit stark gekrümmter, bis 8 cm lg. R.; Fr.? — Peru (Nazca-Tal). Loxanthocereus crassiserpens (Rauh & Backbg.) Rauh & Backbg. K. niederliegend, mäßig verzweigt; Tr. bis 2 m lg., 3—4 cm 0; Ri. ca. 12; Ar. + länglich, klein, auf etwas höckrigen Erhebungen; Rst. ca. 20, ca. 5 bis 7 mm lg., strahlend, dünn, gelblich-bräunlich; Mst. kaum unterscheidbar, 1—2, längere, bzw. am Scheitel oft 1 oberer Rst. borstenartig verlängert, bis 2 cm lg., bräunlich, Basis dunkler; Bl. mäßig gebogen, rot. — Nordperu (Olmos: Ostseite). Loxanthocereus cullmannianus Backbg. K. aufrecht, wahrscheinlich später von unten verzweigend; Tr. bis ca. 60 cm lg., ca. 6,5 cm 0, mattgrün; Ar. ca. 5 mm lg., 4 mm 0; Rst. ca. 32, bis 9 mm lg., allseitig strahlend, fein, gelblich; Mst. 2, bis 2 cm lg., je einer aufwärts, einer abwärts gerichtet, kräftig nadelig, bräunlich, bald verblassend; schon die Knospen zygomorph; BI. 9 cm lg., 4,5 cm 0, zygomorph, lachsfarben; Sep. hell lachsorange; Fr. ca. 4 cm lg., leicht gelbgrünlich. — Peru. Loxanthocereus erectispinus Rauh & Backbg. K. niederliegend und bogig aufsteigend; Tr. bis 60 cm lg., bis 3 cm 0; Ri. 16; Ar. ziemlich groß, länglich, genähert; Rst. sehr zahlreich, bis 1,5 cm lg., stärker abstehend, sehr dünn; Mst. (kaum unter- 15 Kaktecnlcxikon schieden) 2—4, bis ca. 3 cm lg., dünn, brüchig, schräg aufwärts gerichtet, manchmal hell goldgelb; Knospenwolle stehenbleibend; Bl. (nur als Knospen beobachtet) zinnoberrot; Fr.? — Mittelperu (Chu- rin-Tal). Durch dichte, fast borstenförmige Bestachlung unterschieden. Loxanthocereus erigens Rauh & Backbg. K. aufrecht, von der Basis verzweigt, bis 1,50 m h.; Tr. bis 10 cm 0; Ri. 14; Ar. dichtstehend; Rst. zahlreich, 1 cm lg., borstenfein, gelblich braun, vergrauend; Mst. 1—3, 2 (—2,5) cm lg., derbnadelig, lederbraun, später grau; Bl. ca. 8 cm lg., meist auf einer Seite, zinnoberrot; Fr. ca. 2 cm 0, unreif weinrot. — Mittelperu (Canete-Tal). Loxanthocereus eriotrichus (Werd. & Backbg.) Backbg. K. verzweigt, halb niederliegend; Tr. bis 40 cm lg., bis 3,5 cm 0; Ri. ca. 16; Ar. anfangs stark gelbfilzig, später verlängerte Wollhaare bildend, im Scheitel verdichtet; Rst. bis 15, bis 8 mm lg.; Mst. 3—6, gleichlang, schwer unterscheidbar; St. anfangs gelblich-weiß, später grau, teilweise dunkel gespitzt; Bl. feuerrot; Fr. kirschgroß, gelbgrün. — Peru (Rimac-Tal). Loxanthocereus eulalianus Rauh & Backbg. K. niederliegend bis halb aufgerichtet; Tr. bis 30 cm lg., 3—5 cm 0; Ri. ca. 19, ohne Querfurche; Rst. ca. 30, dünn, zuweilen 1 längerer, kräftigerer oberer, bis 2 cm lg., gelb, übrige anfangs goldbraun; Mst. kaum geschieden, bis 10; Bl. u. Fr. unbekannt. — Mittelperu (Eulalia-Tal). Rauh schrieb die Art später L. eulaliensis. Loxanthocereus faustianus (Backbg.) Backbg. K. niederliegend bis aufsteigend; Tr. bis 40 cm lg., bis 5 cm 0; Ri. ca. 18; Ar. ziemlich dichtstehend; Rst. 35—40, bis 1 cm lg., borstenartig fein; Mst. schwer unterscheidbar, bis 6, 1—3 längere, ca. 3 cm lg., sehr derb; St. anfangs unten gelb, oben braun, später schwarz werdend, ziemlich wirr stehend; Bl. ca. 6 cm lg., trichterig schräg erweiternd, feuerrot; Fr. klein, kugelig. — Peru (Rimac- und Eulalia- Tal). Loxanthocereus ferrugineus Rauh & Backbg. K. aufrecht, von der Basis verzweigend; Tr. bis 80 cm h., 4—5 cm 0; Ri. 20; Rst. zahlreich, dünn, + verflochten; Mst. 1—4, jeweils 2 längere, der längste bis 2 cm lg., im Scheitel aufgerichtet, später horizontal abstehend oder + abwärts geneigt, derb, rostbraun, später grau; Bl. 10 cm lg., zinnoberrot; Fr. bis 4 cm 0, blaß weinrot. — Peru (Nazca-Tal). Loxanthocereus gracilis (Akers & Buin.) Backbg. K. niederliegend, mit unterirdischem holzigem Wurzelstock; Tr. 10—20, ca. 5 cm 0; Ri. 11, gehöckert;
220 Loxanthocereus Bst. 8, ca. 1 cm lg., strahlend, steif, gelb; Mst. 1—3, ca. 2 cm lg., steif, gelb; Bl. zygomorph, orange- scharlach; R. s-förmig gekrümmt; Fr. höckrig, gelbgrün. — Südperu (bei Chavina). Loxanthocereus gracilispinus Rauh & Backbg. K. niederliegend, von unten verzweigend; Tr. bis 60 cm lg., bis ca. 10 cm 0; Ri. 18, sehr schmal; Ar. sehr klein; Rst. sehr zahlreich, bis 5 mm lg., dünn, in Scheitelnähe mit feinen weißen Wollhaaren untermischt, im Scheitel einen aufgerichteten Schöpf bildend; Mst. bis über 10, Hauptst. 1, bis 2 cm lg., anfangs dunkelbraun mit gelblichem Fuß, fein- nadelig; Bl. bis ca. 12 cm lg., 2 cm 0, zinnoberrot, fast radiär, aus dicken Wollareolen entspringend, alte Knospenwolle stehenbleibend; Fr. grünlich. — Mittelperu (Loma-Wüste bei Pachacamac). Loxanthocereus granditessellatus Rauh & Backbg. K. niederliegend; Tr. bis 2 m lg., 5 cm 0; Ri. 6—7, auffällig durch Querfurchen gefeldert, Felder scharfkantig umgrenzt,. Rand + bereift erscheinend; Rst. 8—10, ungleich, bis 1 cm lg., derb, bräunlich, purpurbraun gespitzt; Mst. 1—2, bis 5 cm lg., sehr derb, anfangs purpurbraun; Bl. bis 10 cm (?) lg., rot; R. schlank, + gekrümmt, mit dichten Büscheln krauser Wollhaare; Fr. kugelig, bis 3 cm 0, grün. — Mittel - peru (Santa-Tal). Loxanthocereus hystrix Rauh & Backbg. E. niederliegend und bogig aufsteigend, bis 1,50 m lg., bis 10 cm 0, wild bestachelt; Ri. bis 15 (—16); Rst. zahlreich, bis 2,5 cm lg., derb, allseitig spreizend, anfangs oliv-bräunlich, dann vergrauend, dunkelbraun gespitzt; Mst. 6—8, bis 2,5 cm lg., 1 Hauptst. bis 10 cm lg., sehr derb, oft gedreht; St. + braun und später reif ig; Bl. (nur als Knospen gesehen) 5 cm (später wohl mehr) lg., rot. — Peru (Nazca- Lucanas). v. brunnescens Rauh: dicker, bis 19rippig; Ri. eingeschnürt; Rst. meist bis 1 cm lg., mit derberen, bis 1,5 cm lg., lederbraunen untermischt; Mst. meist 1, bis 5 cm lg., stumpf lederbraun, nicht bereift oder gedreht. Loxanthocereus jajoianus (Backbg.) Backbg. K. gruppenbildend, aufrecht bis gebogen, bis 60 cm h.; Tr. bis 6 cm 0; Ri. ca. 12; Rst. ca. 20, bis 6 mm lg.; Mst. 1—4, bis 6 cm lg., Fuß verdickt, derb; St. strohgelb; Bl. lachsorange, ca. 7 cm lg.; Fr. kugelig., ca. 1,3 cm 0, gelbgrün, kurz weiß wollflockig; S. mattschwarz, 1,25 mm gr. — Südperu (Uyupampa). Loxanthocereus keller-badensis Backbg. & Krainz K. vom Grunde verzweigt, bis 65 cm h.; Tr. bis 5,6 cm 0; Ri. ca. 15; Ar. dichtstehend, anfangs gelbfilzig, später weiß; Rst. 25—30, bis 8 mm lg., hellbraungelb, später weißlich-grau; Mst. 1—3, mittelster gerade abstehend, 1,6 cm lg., andere kürzer, gelb, später schwärzlich; Bl. bis 8 cm lg., trichterig verbreiternd und ziemlich weit öffnend, bläulich- karmin; Fr. ca. 1,2 cm 0, rund, grün. — Peru (Rimac-Seitentäler). Loxanthocereus multifloccosus Rauh & Backbg. K. niederliegend, von der Basis verzweigt; Tr. bis 40 cm lg., 5 (—8) cm 0; Ri. 17—18; Rst. zahlreich, bis 1 cm lg., strahlend, verflochten, im Neutrieb schneeweiß; Mst. kaum unterschieden, 1 (—2) bis 2 cm lg., etwas derber, braun; Bst.-H. (keine weichen H.) im Scheitel; Ar. zuletzt ein dichtes weißes Wollbüschel bildend, z. T. den ganzen Trieb entlang stehenbleibend; Bl. zinnoberrot; R. fast gerade. — Peru (Loma-Wüste, bei Pachacamac). Loxanthocereus nanus (Akers) Backbg. K. stark sprossend; Tr. nur bis 10 cm lg.; Ri. 12—14; Rst. u. Mst. an Zahl und Länge verschieden, schwer unterscheidbar, abstehend, im Neutrieb braun; Bl. zinnoberrot, schwach zygomorph. — Südperu (bei Chala-Atico). Loxanthocereus neglectus Ritt. — „Taxon", XIII: 3, 116. 1964. K. ähnlich L. faustianus, aber kürzer und schlanker; Tr. nur 2,3 cm 0, niederliegend; St. zahlreicher; Rst. 20—30, 3—8 mm lg., blaßgelb oder braungelb; Mst. 15—20; Bl. weniger zygomorph, 5—7 cm lg.; R. weniger trichterig; Pet. nur halb so lang, 1,7 bis 2 cm lg.; Stbf. ± gleichlang; N. kürzer, blaßgelb. — Peru (östl. Lima, bei Santa Clara) (FR 135). v. chimbotensis Ritt. : 1. c.: Ar. 3—5 mm entfernt; St. etwas geringer an Zahl, in der Jugend sehr variabel: braun- oder fuchsrot oder blaßgelb; Mst. stets intensiver dunkelbraun; S. kleiner, schwach glänzend (beim Typus der Art stumpf). — Peru (Küstengebirge bei Chimbote) (FR 277 a). Loxanthocereus otuscensis Ritt., unbeschrieben, ist wohl mit Loxanthocereus sulcifer Rauh & Backbg. identisch. Loxanthocereus pachycladus Rauh & Backbg. K. teilweise niederliegend, mit aufgerichteten Triebenden; Tr. 2 (—2,50) m lg., bis 10 cm 0; Ri. 10 (—12), zwischen den Ar. eingeschnürt, mit V-Kerbe; Rst. 8—12, bis ca. 1,5 cm lg., sehr derb, anfangs gelbbraun mit dunkler Basis, später grau bereift, braun gespitzt; Mst. 1, bis 7 cm lg., sehr derb, anfangs ledergelb, quergeriffelt, dann vergrauend; Bl. und Fr. unbekannt. —Mittelperu(Canete-Tal). Loxanthocereus parvitessellatus Ritt., unbeschrieben, scheint Loxanthocereus sulcifer Rauh & Backbg. bzw. seiner v. longispinus nahezustehen. Loxanthocereus peculiaris Rauh & Backbg. K. teilweise niederliegend; Tr. bis 80 cm lg., bis 5 cm 0; Ri. 17 (—18); Ar. sehr klein; Rst. zahlreich, bis 5 mm lg., borstenfein, anfangs gelblich- braun, verflechtend; Mst. 1—2 (—4), ca. 2 cm lg.
Loxanthocereus — Machaerocereus 221 (längste bis 3,5 cm lg.), anfangs gelblichbraun, schräg abwärts oder aufwärts gerichtet; Bl. bis 8 cm lg., ca. 2 cm 0, fast radiär, zinnober-karmin; R. nur 5 mm 0, zinnoberrot. — Südperu(Pisco-Tal). Loxanthocereus piscoensis Rauh & Bagkbg. K. teilweise niederliegend, von der Basis verzweigt; Tr. bis 1 m lg., bis 8 cm 0; Ri. 10—12, quergefurcht; Rst. bis ca. 15, 1—1,5 cm lg., z. T. recht kräftig, anfangs, wie die Mst., oben gelbbraun, unten blaßgelb, dann gelbbräunlich; Mst. meist 1 (—4), sehr derb, bis 5 cm lg., später abwärts gerichtet; Ar. zuerst hellbraun, 1—1,2 cm entfernt, dann grau, ziemlich groß, oberer knospender Teil braun; Bl. stark zygomorph, bis 9,5 cm lg., 3,5 cm 0; Ov. und unterer R.-Teil grün, weiß behaart, nach oben zu R. braunhaarig; Pet. wie die zurückgebogenen Sep. schmalspitz, hell gelblich-reinrot, besonders rück- seits bzw. als Mittellinie mit karmin Anflug; Stbb. und Stbf. karminviolett, letztere unten mit kurzen H.; Gr. blaßrosa, 2 cm herausragend; N. köpf ig verbunden, rot; Fr.? — Peru (Pisco- und Canete-Tal). (Abb. 206.) Rauh sah nur die nicht voll geöffnete BL, daher seine Längenangabe von 6 cm; er stellte die Art zu Borzicactus wegen der kurzen Haarbildung am Staubfädenfuß. Diese wurde aber z. B. auch bei einigen Haageocereusarten beobachtet. Ausschlaggebend ist hier die offene Trichterform des Perigons. Loxanthocereus pullatus Rauh & Backbg. K. niederliegend und etwas aufsteigend; Tr. bis 50 cm lg., 3—5 cm 0; Ri. ca. 18; Rst. ca. 20, bis 7 (—10) mm lg., dünn, hornfarben, verflochten; Mst. 1—4, 1—2 längste bis 2,5 cm lg., aufwärts gerichtet, bräunlich, im Scheitel + verflochten, + mit Haaren durchsetzt, dunkelbraun, bald schwarz werdend, Basis heller; Bl. zinnoberrot; R. 4 cm lg. — Peru (Wüstengebiet nördlich Lima), v. brevispimis Rauh & Backbg.: Mst. kürzer, im Scheitel weniger verflochten, zuweilen fehlend (Rauh). v. lulviceps Rauh & Backbg.: Mst. länger, ± grünlich-gelb; Scheitel stärker ockerfilzig. Loxanthocereus rhodoflorus Akers (?) n. nud. ist vielleicht mit Loxanthocereus gracilispinus Rauh & Backbg. identisch. Loxanthocereus (?) riomajensis Rauh & Backbg. K. wenig verzweigt; Tr. bis 50 cm lg., bis 3 (—5) cm 0, mit auffallend dichter, starrer Bestachelung; Ri. bis 17; Rst. zahlreich, sehr steif, stechend, bis 1 cm lg.; Mst. als Hauptst. nur bis 1,5 cm lg., schräg abwärts gerichtet; St. mehlig-graugelb bis rötlich-grau, violett-schwarz gespitzt; Bl. unbekannt. — Südperu (Rio Majes-Tal). Loxanthocereus sextonianus (Backbg.) Backbg. K. niederliegend, holziger unterirdischer Pflanzenteil; Tr. (in Kultur) bis 1,50 cm lg., bis 3 cm 0, tief seitlich verzweigt; Ri. ca. 13; Ar. sehr klein, dichtstehend; Rst. bis 30, 0,5 cm lg., sehr dünn, strahlend, rosa-gelblich, grau oder braun; Mst. schwer unterscheidbar, 1—2, bis 3 cm lg., längste jeweils an Krümmungs-Außenseite des Tr., schräg abwärts gerichtet, grau, im Scheitel dunkelbraun; Bl. ca. 5—6 cm lg., rot; R. sehr schlank; Fr. grün. — Peru (oberhalb Mollendo). Loxanthocereus splendens (Akers) Backbg. K. aufrecht bis niederliegend; Tr. ca. 3 cm 0; Ri. ca. 12—14; Rst. bis ca. 14, dünn; Mst. 1—4, kräftiger, 1 längerer bräunlich, vorgestreckt, im Scheitel aufgerichtet; Bl. rot; R. kräftiger. — Peru (Standort unbekannt). Loxanthocereus sulciler Rauh & Backbg. K. niederliegend und bogig aufsteigend; Tr. 1—2 m lg., bis 8 cm 0; Ri. ca. 8, in längliche sechskantige Höckerfelder geteilt, Längsfurche über der Ar.; Ar. allmählich größer werdend, wenn blühbar mit gelbbraunem dickerem Filz; Rst. bis 10, 5—9 mm lg., hell- bis dunkelbraun; Mst. 1—4 (4: über Kreuz), 2,5—4 cm lg., derb, gelblich bis dunkler; Bl. zygomorph, 4 cm 0, lebhaft zinno¾er- bis karminrot; Fr. (unreif) ca. 1 cm gr. — Peru (Rio Fortaleza). v. longispinus Rauh & Backbg.: Von dem variablen Typus deutlich abweichend in mehr gleichseitiger als länglicher Form der Felder und überwiegend längeren Mst. Machaerocereus Br. & R. (143) Kriechende bis dichtstrauchig aufgerichtete Cereen mit z. T. wilder Bestachlung, Mittelstachel + dolchartig geformt, worauf der Gattungsname hinweist. Die Blüten sind zierlich-röhrig, rosa bis weiß, wohl nachts, aber bis in den Tag hinein geöffnet. Röhre und Ovarium weisen Filz in den Schuppenachseln auf und entwickeln später unten Stacheln. Auch die kugelige, eßbare Frucht ist zunächst mit Stacheln bedeckt, die aber bei Reife abfallen. Samen schwarz. 2 Arten sind bisher bekannt. — Verbreitung: Mexiko (Niederkalifornien und einige benachbarte Inseln; Sonora?). Machaerocereus eruca (Brand.) Br. & R. (T.) K. niederliegend und wurzelnd, mit aufsteigender Spitze, dickstämmig, dicht bestachelt, wenig verzweigt, 1—3 m lg.; Tr. 4—8 cm 0; Ri. ca, 12; Ar. groß; St. ca. 20, ungleich, blaßgrau bis weiß, die äußeren pfriemlich, die inneren kräftiger, flach, besonders der rückwärts gerichtete, 3 cm lg. dolchartige Mst., unten kielartig; Bl. 10—14 cm lg., 4 bis 6 cm 0, weiß, am Grunde zartrosa; Ov. sehr stachlig; Fr. 4 cm gr., Scharlach. — Mexiko (Niederkalifornien, Magdalena-Insel). (Abb. 207.) [Muß liegend kultiviert werden.]
222 Machaerocereus — Malacocarpus Machaerocereus gummosus (Eng.) Br. & R. K. vom Grunde aus sparrig verzweigt, bzw. + aufrecht-buschig; Tr. bis Im lg., 4—6cm 0; Ri. 8 (—9); Rst. 8—12, bis 1 cm lg.; Mst. 3—6, abgeflacht, 1 unterer rückwärts gerichtet, bis 4 cm lg., nicht so stark dolchartig aussehend wie bei M. eruca; St. später schwarz werdend; Bl. 10—14 cm lg., außen purpurn (innen weiß bis rosa: Diguet); Fr. 6—8 cm gr., + rötlichgrün. Maihuenia Phil. (3) Die Arten dieser Gattung bilden meist rundliche, nur in einem Falle flachere Polster mit + zylindrischen Trieben, länger ausdauernden Blättchen von zylindrischer bis + eiförmiger Gestalt und Blüten, die ziemlich groß, weiß, + gelb oder rot sind. Der Blütensitz ist nicht bei allen geklärt. Die Samen sind, soweit bekannt, schwarz und glänzend. Es sind bisher 5 Arten beschrieben-worden. — Verbreitung: Höhere Kordillerenlagen des südlicheren Chile und im südwestlichen Andengebiet Argentiniens [wächst langsam]. Maihuenia albolanata Ritt, und v. viridulispina Ritt.: unbeschrieben bzw. nur Namen. Maihuenia brachydelphyg (K. Sch.) K. Sch. K. rasenförmig; G. sehr kurz, selten über 2 cm lg., bis 1 cm 0, zylindrisch; B. 2—3 cm lg., spitz; St. meist nur 1, 3 cm und mehr lg., stielrund, steif, stechend, gelb, unten bräunlich; Bl. bis 3,5 cm lg., 5 cm 0, rot, aus fast endständiger Ar. mit Wollfilz; Fr. unbekannt. — Grenze zwischen Chile und Argentinien (Paso Cruz). Maihuenia patagonica (Phil.) Speg. non sensu Br. 6 R. K. polsterbildend, 20—30 cm h., dicht verzweigt; G. ca. 2,8 cm lg., bis ca. 1,2 cm 0, + zylindrisch; B. 2—4 mm lg., eiförmig; St. 3, bis 1cm lg., der mittlere bis 4 cm lg., alle hell fleischfarben, dann grau; Bl. 3,5—4 cm 0, gelblich-weiß, „an der Spitze der Zweige"; Fr. ca. 2 cm 0, kugelig. — Patagonien. Maihuenia patagonica sensu Br. & R.: Maihuenia philippii (Web.) Web. Maihuenia philippii (Web.) Web. K. sehr flache Gruppen bildend; G. bis 1,5 cm 0, fast kugelig; B. pfriemlich; junge Ar. mit weißen H.; St.: die längsten 1—1,5 cm lg., weich, weiß; Bl. ca. 3 cm lg., weiß, endständig; Fr. ca. 1 cm lg. — Chile (Kordillere von Linares). Maihuenia poeppigii (Otto) Web. non Speg. (T.) K. bis 1 m breite, dichte Kolonien bildend; G. 6 cm lg., 1,5 cm 0, zylindrisch; B. 4—6 mm lg., zylindrisch; St. 3, 2 sehr kurz, einer bis 2 cm lg., gelblich; Bl. gelb, endständig (Br. & R.), sitzend bis gestielt (Vaupel); Fr. 4—5 cm lg., 2—3 cm 0. — Chile (Chillan, Kordillere von Talca). Maihuenia poeppigii Speg. non (Otto) Web.: Maihuenia valentinii Speg. Maihuenia tehuelches Speg.: Maihuenia patagonica (Phil.) Speg. non sensu Br. & R. Maihuenia valentinii Speg. K. dichte Kolonien bildend, 10—25 cm h.; G. 1 bis 3,5 cm lg., + keulig; B. eiförmig, klein; St. 3, erst krem, dann rötlich-grau, der mittlere der längste, 2—6 cm lg.; Bl. 2 cm 0, weiß bis hellgelb, nahe am Triebende; Fr.? — Argentinien (Chubut). (Abb. 208.) Maihueniopsis Speg. (12) Tephrocactus ähnelnde, bisher nicht wiedergefundene Pflanzen mit dem angeblich einzigartigen Merkmal basal verwachsener Triebe. Nur 1 Art beschrieben. — Verbreitung: Nordargentinien (Ju- juy, Puna bei Santa Catalina) [?]. Maihueniopsis rnoliinoi Speg. (T.) K. dichte Gruppen bildend; G. eiförmig bis kugelig, ca. 1—1,5 cm lg. und 0, hellgrün, basal verwachsen; Ar. 5—6 auf dem freien Teil, mit weißem Filz; Gl. in den unteren Ar.; je 1 steifer, leicht nach außen gebogener St. in den beiden oberen Ar., 1,5—2,5 cm lg., aschbraun, dunkel gespitzt; Bl. ca. 3 cm lg., schwefelgelb mit seidigem Glanz; Fr. unbekannt. — Vorkommen s. oben. (Abb. 209.) Malacocarpus SD. (109) = Wigginsia D. M. Port.*) (s. auch dort) Meist einzeln wachsende, anfangs breitrunde, später kugelige, selten verlängerte Pflanzen mit einem Wollschopf im Scheitel. Die kurzen Blüten sind *) In Taxon XIII: 210, 1964, wurde der 115 Jahre verwandte Name Salm-Dycks als Homonym des Zygophyllaceae-Genus Malacocarpus Fisch. & Mey. (1843) verworfen wie auch Byles Vorschlag, den ersteren, häufiger verwandten, als nom. cons. zu erhalten (Dict. of Gen. & Subg. Cactac, 19. 1957). Er wurde 1. c. von D. M. Porter durch den Namen Wigginsia ersetzt. Hier war eine Umstellung des Satzes nicht mehr möglich, und außerdem ist Malacocarpus noch überwiegend im Gebrauch. Die gültigen Namen konnten also nur nachgestellt werden, was aber für die meisten Lexikonbenutzer die Orientierung erleichtern wird.
Malacocarpus 223 gelb in verschiedener Tönung, die Blütenröhren stark bewollt. Griffel bzw. Narben sind rot. Die weichen beerenartigen Früchte werden bei Reife aus dem Wollscheitel hervorgeschoben. Beschrieben sind bisher 15 Arten. — Verbreitung: Brasilien, Uruguay, Argentinien; ein isoliertes Areal in Kolumbien. [®.; die langsam wachsenden Sämlinge werden besser gepfropft.] Da Malacocarpus sensu Br. & R. eine Sammelgattung war, gab es unter diesem Gattungsnamen auch Kombinationen, deren Artnamen nach der Rückführung des Genus auf den ursprünglichen Umfang heute unter folgenden Gattungen gefunden werden: Austrocactus, Brasilicactus, Eriocactus, Frailea, Horridocactus, Islaya, Neochilenia, Noto- cactus, Parodia, Pyrrhocactus. Es würde hier zu weit führen, Hinweise auf Kombinationen mit vorstehenden Gattungen wiederzugeben. Im Bedarfsfalle möge man die Artnamen unter den erwähnten Gattungen aufsuchen. Hier werden nur diejenigen Spezies verzeichnet, deren ausschlaggebende Merkmale denen der obigen Gattungsbeschreibung entsprechen, oder, wenn unbeschrieben, doch hierher gehören. Malacocarpus aciculatus SD.: Wigginsia erinacea (Haw.) D. M. Port. Malacocarpus acuatus SD.: Wigginsia tephracantha (Lk. & 0.) D. M. Port. Malacocarpus arechavaletai (K. Sch. ex Speg.) Berg. — Wigginsia arechavaletai (K. Sch. ex Speg.) D. M. Port., 1. c, 211 K. ± kugelig, dunkelgrün; Ri. 13—21, gehöckert; Rst. ca. 9 (oder mehr), bis 2 cm lg., spreizend, hellfarben, Fuß rot, schwarz gespitzt; Mst. 1 (—4), ca. 2 cm lg., kräftig, gerade abwärts gerichtet, dunkelbraun bis schwarz; Bl. 3—4 cm lg., bis 5 cm 0, goldgelb; Fr. bis 2 cm lg., 5 mm 0, weiß. — Uruguay (bei Maldonado); Spegazzini: auch benachbartes Argentinien. Malacocarpus bezrucii Fric war nur ein Name. Malacocarpus callispinus Y. Ito: Wigginsia arechavaletai (K. Sch. ex Speg.) D. M. Port. Malacocarpus corynodes (0. ex Pfeiff.) SD. (T.) — Wigginsia corynodes (0. ex Pfeiff.) D. M. Port., 1. c, 211 K. kugelig bis zylindrisch, bis 20 cm h., 10 cm 0 (K. Sch.: bis,60 cm h., 30 cm 0!), dunkelgrün; Ri. 13—16, seicht quergebuchtet; Rst. 7—12, 3 unterste bis 2 cm lg., trüb gelblich, z. T. geringelt; Mst. 0—1, etwas länger; Bl. bis 5 cm lg. und 0, kanariengelb; Fr.länglich, schmutzigrot. — Südbrasilien, Uruguay, Argentinien. Malacocarpus corynodes v. erinaceus SD.: Wigginsia erinacea (Haw.) D. M. Port. Malacocarpus courantii SD.: Wigginsia tephracantha (Lk. & 0.) D. M. Port. Malacocarpus erinaceus (Haw.) Lem. ex Forst. — Wigginsia erinacea (Haw.) D. M. Port., 1. c, 210 K. + kugelig, ca. 15 cm h. und 0; dunkelgrün; Ri. 15—20, spiralig gestellt, schwach quergebuchtet; Hck. unten und oben zusammengedrückt; Rst. 6—8, 1 cm lg., obere kürzer, untere doppelt so lang; Mst. 1, etwas länger, + nach unten gedrückt, braun; Bl. bis 5 cm lg., bis 7 cm 0, kanariengelb. — Südbrasilien, Uruguay, Argentinien. Malacocarpus erinaceus v. elatior (Monv.) Y. Ito gehört als Name hierher. Malacocarpus fricii (Ar.) Berg. — Wigginsia fricii (Ar.) D. M. Port., 1. c, 210 K. gedrückt-kugelig, ca. 4 cm h., 6 cm 0, glänzend hellgrün; Ri. ca. 20, Kante etwas wellig; Rst. 6—7, ungleich, gekrümmt-anliegend, biegsam, ebenso die, wenn vorhanden, winzigen Mst.; Bl. ca. 3 cm lg., gelblich. — Uruguay. Malacocarpus hennisii Hort, gehört als Name zu Wigginsia vorwerkiana (Werd.) D. M. Port. Malacocarpus kovaricii (Fric) Berg. — Wigginsia kovaricii (Fric) Backbg. n. comb. (Malacocarpus kovaricii Fric in Berger, Kakteen, 206. 1929) K. flachkugelig, dunkelgrün; Ri. 16, scharf; Ar. weißwollig; St. ca. 10, rötlichbraun; Mst. 1, etwas länger. — Uruguay? Malacocarpus langsdorfii (Lehm.) Br. & R. — Wigginsia langsdorfii (Lehm.) D. M. Port., 1. c, 211 K. länglich-kugelig, ca. 10 cm h. und 0 (bis 40 cm h.?), bleigrau; Scheitel stark weißwollig; Ri. 17, stark gehöckert; Rst. ca. 6; Mst. 1 (—4), anfangs aufrecht, später schräg abwärts gerichtet; St. dünn, aber steif, hornfarben; Bl. ca. 5 cm lg., nur ca. 1,5—2 cm 0, gelb; N. purpurn. — Mittel- und Südbrasilien. Malacocarpus leucocarpus (Ar.) Backbg.* — Wigginsia leucocarpa (Ar.) D. M. Port., 1. c, 211 K. später + gestreckt-kugelig, bleigrau; Ri. ca. 20; St. ca. 5, ziemlich gleichlang, spreizend; Bl. nicht sehr groß; Fr. weiß. — Uruguay. Malacocarpus macrocanthus (Ar.) Hert. — Wigginsia macrocantha (Ar.) D. M. Port., 1. c, 210 K. + halbkugelig bis kugelig, hellgrün; Ri. 12—14; Rst. 7, 3 untere bis 3 cm lg., die oberen kürzer; Mst. 1, + aufgebogen; Bl. relativ groß, blaßgelb; N. schwarzrot. — Uruguay. (Abb. 210.)
224 Malacocarpus Malacocarpus macrogonus (Ar.) Hert. — Wigginsia macrogona (Ar.) D. M. Port., 1. c, 210 K. breiter als hoch, 15 (—20) cm 0, dunkelgrün; Bi. 12—21, ziemlich hoch und breit; Rst. 9, die 3 unteren länger; Mst. 0; Bl. mittelgroß. — Uruguay. Malacocarpus martinii Lab. ex Rümpl.: Wigginsia sessilillora v. martinii (Lab. ex Rümpl.) D. M. Port. Malacocarpus orthacanthus (Lk. & 0.) Hert. — Wigginsia orthacantha (Lk. & 0.) Backbg. n. comb. (Malacocarpus orthacanthus (Lk. & 0.) Hert., Cactus, 92. 1954) K. kugelig, ca. 7 cm h. und 0, blaugrün; Ri. 18; mit deutlichen Erhebungen, seitlich zusammengedrückt; Bst. 7, ca. 1,2 cm lg., 1 längster ca. 2 cm lg.; Mst. 1, gerade, kräftig. — Uruguay. Vielleicht eine var. der variablen Wigginsia tephra- cantha (Lk. & 0.) D. M. Port.? Malacocarpus pauciareolatus (Ar.) Berg.: Wigginsia sessilillora v. pauciareolata (Ar.) Backbg. Malacocarpus polyacanthus SD.: Wigginsia langs- dorlii (Lehm.) D. M. Port. Malacocarpus rubricostatus Fric, unbeschrieben: Bi. etwas wellig; Bst. ca. 5 (und mehr); Mst. 1, abstehend; Bl. mittelgroß, intensiv gelb; N. braunrot. Wohl eher eine Form (oder var. ?) von Malacocarpus tephracanthus (Lk. & 0.) K. Sch. Malacocarpus sellowii K. Sch. (sellowianus SD.): Malacocarpus tephracanthus (Lk. & 0.) K. Sch. — Wigginsia tephracantha (Lk. & 0.) D. M. Port., 1. c, 210 Malacocarpus sessiliflorus (Mackie) Backbg. — Wigginsia sessiliflora (Mackie) D. M. Port., 1. c, 210 (Porter schrieb „sessiflora") K. flachrund, 20 cm 0, dunkel- bis graugrün; Bi. anfangs weniger, später bis 30, um die Ar. verdickt; St. anfangs nur (2—) 3—4, später 4 (—5), bis 2 cm lg., 3 untere oft + gekrümmt, hornfarbig bis weiß; Mst. meist 0, selten 1; Bl. verhältnismäßig klein. — Uruguay, Argentinien, v. martinii (Lab. ex Rümpl.) D. M. Port., 1. c, 210: K. klein, graugrün; Bi. nur 12; Bst. 4—5, 3 untere länger; Mst. 0; Bl. nur ca. 2 cm 0, schwefelgelb, früh blühend, v. pauciareolata (Ar.) Backbg. n. comb. [Malacocarpus pauciareolatus (Ar.) Berger, Kakteen, 207. 1929]: Bi. 15—21; Ar. nur 2 auf einer Ri.; St. 4, 3 nach unten, 1 nach oben gerichtet, pfriemlich, stechend; Bl. goldgelb. — Uruguay. Malacocarpus stegmannii Backbg. — Wigginsia stegmannü (Backbg.) D. M. Port., 1. c, 211 K. flachrund, dann halbrund, graugrün; Bi. 17, spiralig; Bst. ca. 9, die untersten die längsten, ca. 1 cm lg., die oberen dünn und gekrümmt; Mst. 0—1, kürzer; Bl. nur ca. 1,5 cm 0, gelb; B. mit dunkler Wolle und Bst. — Argentinien (Sierra Lihuel Calel). Malacocarpus tephracanthus (Lk. & 0.) K. Sch. — Wigginsia tephracantha (Lk. & 0.) D. M. Port., 1. c, 210 K. + halbkugelig, bis 15 cm h. und 0, ± graugrün; Scheitel mit reichem Wollfilz; Bi. 16—18 (—20 und mehr), scharfkantig, über Ar. etwas verbreiternd; Bst. 5—7, die 2—4 oberen bis 1,5 cm lg., die 3 unteren bis 2,5 cm lg., stärker; Mst. oft erst später 1, gerade oder abwärts gebogen, bis 2 cm lg.; St. alle hornfarben; Bl. ca. 4,5 cm lg., öfter etwas breiter, kanariengelb. Eine sehr variable Art. — Südbrasilien, Uruguay und Argentinien, v. courantii (SD.) Backbg. n. comb. (Malacocarpus tephracanthus v. courantii (SD.) Backbg., Die Cactac. III: 1619. 1959): K. glänzend dunkelgrün; Bi. 19—21; Bst. 7—9; Mst. 1; Bl. größer, blaßgelb; N. schwarzrot. v. depressa (Speg.) D. M. Port. : niedriger, bis 5 cm h., bis 7 cm ø, ± kreiseiförmig, mattgrün; Bi. 9—17; Bst. oft nur 3, nur bis 5 mm lg., derber, blaßfarben. Einige der bisherigen Varietäten gehören zu anderen Arten, bzw. sind ihre Namen, soweit sie als gültig angesehen werden, jeweils unter einer der übrigen Arten aufzusuchen. Es gibt eine ± stark rot überlaufene Sämlingsform. Malacocarpus tetracanthus R. Mey. : Wigginsia sessilillora (Mackie) D. M. Port. Malacocarpus turbinatus (Ar.) Hert. — Wigginsia turbinata (Ar.) D. M. Port., 1. c, 211 K. flach, fast scheibenförmig, ± kreiselig in die Bübenwz. übergehend, dunkelgrün; Bi. 12—20 (oder mehr), niedrig; Bst. 5—10; Mst. 0—1; St. nur mäßig lg.; Bl. über 3 cm 0, breit öffnend. — Uruguay. Malacocarpus vorwerkianus (Werd.) Backbg. — Wigginsia vorwerkiana (Werd.) D. M. Port., 1. c, 210 K. flachkugelig, bis 5 cm h., bis 9 cm 0, mattglänzend lebhaft grün; Bi. ca. 20, + wellig, etwas spiralig; Bst. 5—6, ± horizontal strahlend, pfriemlich, schmutzig gelbweiß; Mst. 0—1, gleiche Länge wie Bst., später meist aufwärts gebogen, gekrümmt, derber; Bl. ca. 2 cm (und mehr) 0, gelb. — Kolumbien (bei Sogamoso).
Mamillaria 225 Mamillaria Haw. (226) Kugelige bis längliche Pflanzen, einzeln oder + sprossend, mit und ohne Milchsaft, die mit Milchsaft entweder außen in der Wuchszeit bei Verletzung sichtbar milchend oder nur im Innern und schwächer. Statt Rippen weisen die Pflanzen Warzen auf, diese in etwas unterschiedlicher Gestalt und in sich gegenseitig überschneidenden Spiralen angeordnet, deren Zahl im allgemeinen für die jeweilige Art kennzeichnend ist. Die Blüten erscheinen nie im Scheitel, sondern kranzförmig aus den Axillen des Vorjahrswuchses. Die Axillen (Vertiefungen zwischen den Warzen) können völlig kahl sein, oder sie weisen + lange Wolle auf, mitunter auch Borsten oder + lange Haare; die Areolen (Sitz der Stachelbündel auf den Warzen) sind zumindest anfangs gewöhnlich mit sichtbarem Filz oder + Wolle besetzt, verkahlen aber meist später. Durch den Axillen- und Areolenbesatz mit Filz oder Wolle sind die Scheitel in solchen Fällen + wollig; eine Anzahl Arten entwickeln die Axillenwolle stärker in der Blütenregion, so daß dann ringförmig wollige Zonen auftreten. Die Blüten sind verschieden groß, überwiegend klein und in verschiedenen Tönungen von weiß über gelblich bis rot, mitunter auch ziemlich groß, besonders bei einem Teil der Arten mit Hakenstacheln. Bei den ± weichfleischigen (und oft ± behaarten) Pflanzen mit Hakenstacheln sind die Blüten gewöhnlich klein. Bei anderen hakenstachligen Arten gibt es z. B. auch mehr glockig-trichterige Blüten verschiedener Größe, Hakenstacheln im übrigen bei allen drei im Saft verschiedenen Sektionen. Röhre und Fruchtknoten sind kahl und so gut wie schuppenlos. Nach dem Abblühen wird die Frucht zuerst nicht sichtbar gebildet, sondern sie erscheint bei der Reife aus den Axillen, das heißt: sie wird daraus hervorgeschoben. Die Fruchtfarbe ist grün bis rot oder auch ± gerötet-grün, z. T. ± korallenrot. Die Samenschale ist glatt bis punktiert oder fein- höckrig, ± matt bis glänzend, gelblich bis schwarz, auch die Größe und Form ist verschieden. Die Zahl und Art der Stacheln ist ebenfalls sehr unterschiedlich; sie können gerade, ± gebogen oder z. T. gehakt sein, sehr fein bis derb, glatt, rauh oder fein behaart, z. T. borstig und weich, haarartig wie auch gefiedert. Bei den hier als zu obigem Genus gehörend angesehenen Arten fließen die Warzen niemals basal zusammen; sie weisen auch nie eine längere Röhre auf, ferner keine Spaltbeeren oder basal öffnende Früchte. Auf die vorgenannten ganz einheitlichen Merkmale ist hier das Genus beschränkt worden, alle davon abweichenden Arten gehören zu anderen Gattungen, wie sie im Laufe der Zeit von mehreren Autoren als notwendig angesehen wurden. Ohne das würde Mamillaria unnötig an Übersichtlichkeit verlieren, denn es gibt heute — bei einer Gattungsbegrenzung nur auf die vorerwähnten einheitlichen generischen Merkmale — allein schon über 350 bekannte und unterscheidbare Arten, mit 98 Varietäten, von den über 80 ungenügend beschriebenen und hier daher nicht aufgeführten, weil nicht mehr klärbaren und auch nicht mit irgendwelchen bekannten Spezies identischen, abgesehen. Selbst mit dieser Beschränkung ist Mamillaria noch das weitaus größte Kakteengenus. Nach den Nomenklaturregeln müßte der Gattungsname eigentlich „Mammillaria" geschrieben werden. Wie schon Salm-Dyck und Schumann ausführten, ist diese Schreibweise falsch — d. h. es gibt hier keine orthographische Variante — weil das lateinische Deminutiv von „mamma" richtig „mamilla" lautet. So wird auch das Genus Mamillopsis geschrieben, sowie die Unterkategorie „Mamillariae". In den Regeln wird als Synonym des Typus Mamillaria simplex angeführt: Mammillaria mamillaris, also eine doppelte Schreibweise. Es sollte endlich eine Vereinheitlichung vorgenommen werden, wie sie hier und auch von den meisten deutschen Autoren gewählt wurde. Zur weiteren Orientierung über die Gruppenmerkmale werden die alphabetisch aufgeführten Arten hinter den Namen mit Zahlen versehen, die auf die nachstehende Aufschlüsselung hinweisen. Die erste Zahl gibt die Sektion wieder, teilweise die dazu mit Doppelpunkt-Trennung angegebene die Untersektion, die nächste Zahl zeigt die Reihe, und die damit wieder durch Doppelpunkt verbundene die Unterreihe. Deren übliche Bezeichnungen gibt die nachfolgende Übersicht wieder. Es bedeutet z. B. die eingeklammerte Zahlenangabe: (3:1, 1:2) Sektion 3 — Wäßriger Saft (Sekt. Hydrochylus K. Sch.) Untersektion 1: Parviflorae Backbg. (Kleinblütige) Reihe 1: Rectispinae Backbg. (Gradstachlige) Unterreihe 2: Candidae K. Sch. (Weißliche Arten) Übersicht der Artengruppen: Mit Milchsaft Milch sofort bei Verletzung erscheinend Sekt. 1: Galactochylus K. Sch. Pflanzen + kugelig Stacheln alle gerade Stacheln weiß oder auffällig hell (Spitze z. T. getönt)
226 Mamillaria Axillen mit und ohne Borsten und mit Wolle Reihe 1: Leucocephalae Lem. Stacheln nicht alle weiß oder hell Axillen ohne Borsten, mit oder ohne Wolle . Warzen oft größer, z. T. + kantig . . . Reihe 2: Macrothelae SD. Axillen mit (z. T. spärlichen) Borsten Warzen + kantig bis + konisch .... Reihe 3: Polyedrae Pfeiff. Stacheln: 1 Mittelstachel gehakt Axillen nur wollig Warzen + kantig Reihe 4: Uncinatae Vpl. Pflanzen zylindrisch Stacheln: 1 Mittelstachel gerade bis gehakt, z. T. borstig und nicht gehakt Reihe 5: Rossianae Backbg. Milch nicht sofort bei Verletzung erscheinend .... Sekt. 2: Subhydrochylus Backbg. Pflanzen nicht langzylindrisch Stacheln alle gerade, weiß, Mittelstacheln z. T. gelb oder bräunlich Reihe 1: Elegantes K. Sch. Stacheln (mittlere) gekrümmt oder (meist) hakig Reihe 2: Ancistrophorae Backbg. Pflanzen langzylindrisch im Alter Stacheln (mittlere) gerade oder hakig Reihe 3: Guerrerones Backbg. Mit wäßrigem Saft Sekt. 3: Hydrochylus K. Sch. Blüten klein, kurz Untersekt. 1: Parviflorae Backbg. Stacheln alle gerade Reihe 1: Rectispinae Backbg. Pflanzen sehr schlankzylindrisch Unterreihe 1: Leptocladodae (Lem.) Pflanzen nicht sehr schlankzylindrisch Stacheln (randständige) weiß oder gelblich, z. T. haarartig, fiedrig oder faserig, sehr fein . . Unterreihe 2: Candidae K. Sch. Stacheln alle nicht weiß oder hellfarbig Axillen ohne Borsten Randstacheln bis max. 25 Unterreihe 3: Amoenae Backbg. Randstacheln fein, um ca. 30 Unterreihe 4: Polyacanthae (SD.) Axillen (wenigstens im Alter) mit Borsten Randstacheln wenige bis zahlreicher (bis 30), Stacheln verschiedenfarbig, je nach Art Körper z. T. später derb zylindrisch . . Unterreihe 5: Heterochlorae (SD.) Stacheln mit + starker Neigung zur Krümmung eines mittleren, bis hakig, aber auch gerade, z. T. beide Formen an der gleichen Pflanze Reihe 2: Subcurvispinae Backbg. Stacheln hell, meist bunt gespitzt, nadeldünn bis feiner, 1 Mittelstachel auch kräftiger, gerade bis hakig Unterreihe 6: Wuthenauianae Backbg. Stacheln mit stets 1 hakigen Mittelstachel .... Reihe 3: Curvispinae Backbg. Randstacheln gewöhnlich dünn bis haarfein Körper ziemlich weichfleischig .... Unterreihe 7: Hamatispinae Backbg. Blüten größer bzw. + glockig oder weiter ausgebreitet Untersekt. 2: Grandiflorae Backbg. Stacheln gerade, keiner hakig Reihe 4: Rectispinosae Backbg. Körper mit längerem Rübenteil Blüten groß und breit öffnend Unterreihe 8: Napinae Backbg. Stacheln mit wenigstens 1 (z. T. erst später erscheinenden) + gehakten Mittelstachel Reihe 5: Curvispinosae Backbg. Blüten + glockig bis trichterig, z. T. ziemlich groß; Frucht teilweise dickkeulig Unterreihe 9: Ancistracanthae (K. Sch.) Verbreitung: Von den Südstaaten der USA über Mexiko bis Guatemala und Honduras, über Westindien (von Guadeloupe südwärts fehlend) bis Venezuela und das nördliche Kolumbien, sowie Curac‚ao. [Die meisten Arten: (P)., bei Ausnahmen erfolgt Kennzeichnung durch die Zeichen: P. — O. ///].
Mamillaria 227 Verzeichnis der Arten die heute mit Sicherheit als bekannt angesehen werden können, das heißt: von denen in den alt- und neuweltlichen Sammlungen durch die mexikanische Autorin Helia Bravo, die Mamillarien- spezialisten Craig, Shurly und Heinrich sowie durch mich lebendes Material beobachtet werden konnte. Fortgelassen sind die „wenig bekannten Arten", die in meinem Handbuch „Die Cactaceae", Bd. V, auf S. 3462—3491, als solche aufgezählt wurden, wenn auch mit kurzen Beschreibungen, von denen aber Craig sagt, daß sie mit geringen Ausnahmen wahrscheinlich nicht wieder identifiziert werden können. Bei einigen wenigen ist dies inzwischen gelungen. Nicht erwähnt werden ferner die „nur namentlich bekannten Arten", die 1. c, S. 3492—3497, nur registriert wurden, und auch nicht die Mamillaria-Namen, die heute zu anderen Gattungen gehören. Die Safteigenschaft ergibt sich aus der ersten Zahl in Klammern. Das Zeichen Bz. (Berührungszeilen) kennzeichnet die Ordnung der ± spiralig gestellten, sich in den angegebenen Zahlen kreuzenden Warzenreihen: die Bz. 3:5, 5:8, 8:13, 13:21, 21:34, 34:55; dabei ist (bis auf 5:8, wo die Zahlendifferenz nur die Anfangszahl ist) also jede Differenz die Summe der 2 vorhergehenden Differenzen. Es kommen vereinzelt auch anomale Ordnungen vor. Ebenso selten findet sich eine Verdoppelung der obigen Zahlen (z. B. bei Mamillaria wiesingeri), 6:10, 16:26; hierbei ist in der zweiten Ordnung jede Zahl die Summe der beiden vorhergehenden. Mamillaria acanthoplegma Lehm. (2:1) K. kugelig bis länglich, bis 20 cm h., 6 cm 0, graugrün, wenig sprossend; W. konisch, hell punktiert; Bz. 13: 21; Ax. mäßig wollig, später kahl; Rst. ca. 20 (—24), nadelig, bis dünner, 2—5 mm lg.; Mst. 2, auf- und abwärts, 6—9 mm lg., + dünnpfriemlich, steif, unten weiß, oben rotbraun bis schwarz; Bl. 1,3 cm 0, bläulich purpurrot; N. gelb. — USA (S-Texas, von Edelmann dort gesammelt). Mamillaria alamensis Craig (3: 2, 5: 9) K. + konisch verjüngt, bis 4,5 cm h., 4 cm br., dunkel graugrün; W. konisch, gestutzt, 5 mm lg. und br.; Bz. 5: 8; Ar. rund, kahl; Ax. nackt; Rst. 9, 6 mm lg., fein, glatt, steif, weiß, braunspitzig; Mst. 1, 9 mm lg., etwas derb¾r, hakig, purpurbraun bis schwarz; Bl. ?; S. schwarz, glänzend. — Mexiko (Sonora, bei Alamos). Mamillaria albiarmata Böd. (1:1) K. flachkugelig, basaler rübiger Teil, Oberteil grün, bis 4 cm 0, 1,5 cm h.; W. pyramidisch; Bz. 13 : 21; Ar. weiß bis krem; Ax. borstenlos; Rst. 20—25, 2—5 mm lg., weiß mit getönter Spitze; Mst. 0; Bl. 2 cm lg. und ø, kremweiß; Fr. rosa, 1 cm lg.; S. braun. — Mexiko (Coahuila, Saltillo). Bödeker nannte die Art zuerst Porfiria coahuilensis v. albiflora Böd., nur ein Namens Vorschlag. Mamillaria albicans Berg. (3:1, 1: 2) K. später länglich, bis 20 cm lg., 6 cm 0, sprossend; Ax. wollig; St. dicht, + weiß; Rst. zahlreich; Mst. mehrere, gerade, steif, dunkelspitzig; Bl. ?; Fr. keulig, rot, bis 1,8 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien, Inseln Sta. Cruz und S. Diego). Mamillaria albicoma Böd. (3:1,1:2) K. sprossend, ziemlich klein, bis 5 cm h., 3 cm 0, blattgrün; W. konisch; Bz. 8:13; Ax. weißwollig; Rst. 30—40, bis 10 mm lg., haarartig; Mst. 1—4, oft fehlend, sehr kurz oder 4—10 mm lg., weiß, rotbraun gespitzt; Bl. 1,5 cm lg., blaß grünlichgelb bis weiß; N. hell-grünlichgelb; Fr. klein, rot; S. + dunk- ler-grau. — Mexiko (Tamaulipas). Mamillaria albidula Backbg. (3:1, 1: 2) K. länglich, 11 cm h., 6 cm 0, graugrün; W. 5 mm lg.; Bz. 21:34; Ax. schwach filzig; Rst. ca. 16, 3—6 mm lg., weiß; Mst. 0—1, 7 mm lg., Fuß gelblich, oben bräunlich; Bl. karmin, Rand weißlich; Pet. ganzrandig; Fr. ? — Mexiko. Mamillaria albiflora (Werd.) Backbg. (3:2, 4:8) [p-] K. zierlich, schlankzylindrisch, mit Rübenteil, gepfropft viel kräftiger; W. sehr klein; St. sehr kurz, über 30, weiß, sehr fein, allseits verflechtend; Bl. bis 3,5 cm 0, weiß; Pet. + umbiegend; N. grünlich; Fr. unbekannt. — Mexiko (San Luis Potosi, Queré- taro). Mamillaria albilanata Backbg. (3 :1, 1: 2) K. später derbzylindrisch, über 15 cm h., ca. 8 cm 0, graugrün, unter den Stacheln verborgen; W. oben zylindrisch-konisch; Bz. 13:21; Ax. weißhaarig; Rst. 15—20, 2—4 mm lg., steif, glatt, kalkweiß, Fuß etwas bräunlich; Mst. 2 (—4), 2—3 mm lg., dünnpfriemlich, weiß bis krem, leicht dunkelspitzig; Bl. tief karmin, 7 mm lg.; Fr. + hellrot; S. blaßbraun.— Mexiko (Guerrero, Chilpanzingo). Mamillaria amoena Hopff. (3:1, 1: 3) K. kugelig bis länglich, bis 10 cm h., 12 cm 0, bläulich-milchig-grün; W. konisch-eiförmig; Bz. 8:12; Ax. schwachwollig; Rst. 16—20, 2—5 mm lg., borstig, weiß; Mst. 2, 8—15 mm lg., nadelig, höchstens schwach gebogen, steif, gelblichbraun bis rot; Bl. breit öffnend, 2 cm lg., 1,5 cm 0; Pet. mit rötlichbrauner Mitte, Rand weiß; Fr. rot; S. braun. — Mexiko (Morelos, Cuernavaca; Hidalgo, Pachuca). Mamillaria ancistroidcs Lem. non Lehm. (3:1,3:7) Eine ungenügend geklärte Art: K. gelblichgrün; Ax. nackt oder schwachwollig; Rst. 30—40, dünn, hyalihweiß; Mst. 5, der unterste bis 1,4 cm lg., kräftiger, gehakt, die anderen bis 6 mm lg., gerade,
228 Mamillaria alle steif, unten rötlichgelb, Spitze dunkel violett; BI. wenig spreizend, mit kräftiger hellrosa Mittellinie; N. weiß. — Heimat? Sollte sich Lehmanns Art (1832: Ax. borstig; Rst. 6—8; der hakige Mst. braunspitzig) als ausreichend beschrieben erweisen, müßte die von Lemaire später (1839) beschriebene umbenannt werden. Mamillaria angelensis Craig (3: 2, 5: 9) K. länglich, 15 cm h., 6 cm 0, gelblich-olivgrün; W. konisch; Bz. 8:13; Ax. mit Wolle und Bst.; Rst. 16, bis 10 mm lg., nadelig, weiß, z. T. braunspitzig; Mst. 3—4, bis 14 mm lg., unterster hakig, dunkel purpurbraun, Fuß heller; Bl. + glockig, 2 cm lg., 3 cm 0, weiß; Fr. rötlich, keulig; S. schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien, Los Angeles Bay und Insel Angel de la Guardia). Mamillaria applanata Eng. (1: 2) K. einzeln, flachrund, bis 5 cm h., 11 cm 0, mattgrün; W. fast vierflächig; Bz. 13:21; Ax. kahl; Rst. 15—20, 5—12 mm lg., weißlich, bzw. untere hellbraun; Mst. 1, bis 5 mm lg., steifnadelig, erst dunkel-, bald gelblich-braun; Bl. bis 2,5 cm lg., bis 3,5 cm 0; Fr. bis 3,5 cm lg., Scharlach; S. rötlichbraun. — USA (Mittel- und Süd-Texas). Mamillaria arida Rose (1: 2) K. einzeln, kugelig, bis 6 cm 0, matt graugrün; W. rundlich, gekielt; Bz. 8:13 (?); Ax. schwachwollig; Rst. 15, 6—10 mm lg., dünn, steif, etwas gelblich, dunkelspitzig; Mst. 4—7, 12—16 mm lg., steifnadelig, dunkelbraun; Bl. 1 cm lg., 2,5 cm 0, krem bis hell grünlichgelb; Fr. rot, keulig, 1,5 cm lg.; S. braun. — Mexiko (Niederkalifornien, La Paz). Mamillaria armatissima Craig (1: 2) K. einzeln, bis 15 cm h., 12 cm 0, hellgrün; W. pyramidisch; Bz. ?; Ax. kahl; Rst.: äußere 6, bis 2 cm lg., innere 4—6, bis 5 mm lg., nadelig; Mst. 0—1, bis 1,4 cm lg., starkpfriemlich, gerade bis gewunden; St. unten krem, oben rotbraun bis braun oder schwarzspitzig; Bl. ?; Fr. ? — Mexiko. Mamillaria armillata K. Brand. (3: 2, 5: 9) K. zylindrisch, einzeln oder sprossend, bis 30 cm h., 5 cm 0, bläulichgrün; W. oben konisch bis zylindrisch; Bz. 5: 8; Ax. schwachwollig, bis 3 Bst.; Rst. 9—15, 7—12 mm lg., dünn, weiß bis gelblich, Spitze dunkelbraun; Mst. 1—4, bis 2 cm lg., unterste hakig, gelblichgrau bis braun; Bl. bis 2 cm lg. und 0, weiß bis rosa; Fr. rot, keulig, bis 3 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien, San Jose del Cabo). Mamillaria atroflorens Backbg. (1: 3) K. einzeln bis verzweigt; Tr. bis 10 cm lg., 7,5 cm 0, dunkelgrün; W. vierkantig; Bz. 13: 21; Ax. etwas filzig, mehrere Bst.; Rst. 8—9, bis 5 mm lg., weißlich, etwas rotbraun-spitzig oder ganz weiß; Mst. 4, bis 6 mm lg., rotbraun; Bl. klein, dunkelkarmin; Fr. rot, 2 cm lg.; S. gelblich. — Mexiko. Mamillaria aureiceps Lem. (3:1,1:5) K. einzeln, selten verzweigt, kugelig, dunkelgrün; W. konisch; Bz. ?; Ax. mit weißer Wolle und gelben Bst.; Rst. bis 30 oder mehr, goldgelb, nadelig; Mst. 6 (—7), bis 1,8 cm lg., dunkel goldgelb, dünnpfriem- lich; Bl. dunkelrot (?) oder grünlich kremweiß (?); Fr. grün; S. ? — Mexiko (Queretaro). Mamillaria aureilanata Backbg. (3: 1, 1: 2) [besser P-] K. einzeln, dunkelgrün, bis 7,5 cm h.; W. zylindrisch; Bz. 8: 13; Ax.kahl; Rst. 25—30, haarförmig, mehrserig, bis 15 mm lg., ± goldgelb; Mst. 0; Bl. 3 cm lg., bis 1,8 cm 0, weiß bis blaßrosa; Fr. hellrosa; S. schwarz. — Mexiko (San Luis Potosf). v. alba Backbg.: rein weiß behaart; Bl. rosa. Mamillaria aureoviridis W. Heinr. (3:1, 3: 7) K. sprossend, einzelne kugelig bis länglich, bis 7 cm h., 4,5 cm 0; Wz. fleischig; W. kurzzylindrisch; Bz. 8: 13; Ax. etwas wollig, mit vereinzelten gelblichen Bst.; Rst. ca. 20—25, + gelb, bis 8 mm lg., borstig; Mst. (3—) 4, 9—10 mm lg., der längste hakige bis 1,3 cm lg., goldgelb bis goldbraun; Bl. 2 cm lg., 1,4 cm 0, glänzend rahmweiß; Fr. tief- rosa, keulig, 2,5 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko. Mamillaria auriareolis Tieg. (3:1,1:5) K. flachkugelig, dichotomisch gruppenbildend, bläulichgrün, einzelne bis 6,5 cm h., 8 cm 0; W. oben konisch-zylindrisch; Bz. 13: 21; Ax. wollig und mit langen Bst.; Rst. 25—40, 3—5 mm lg., weiß, borstig; Mst. 4, 3—6 mm lg., steifnadelig, gerade, Fuß goldgelb, dann weiß, Spitze rotbraun; Bl. ?; Fr. hell- karmin, keulig. 2 cm lg.; S. dunkelgelbbraun. — Mexiko (Grenze Guanajuato-Queretaro). Mamillaria auricantha Craig (3:1,1:5) K. einzeln, zylindrisch, hellgrün, bis 6 cm h., 4 cm 0; W. konisch-zylindrisch; Bz. 8:13; Ax. schwachwollig, wenige Bst.; Rst. 12—15, 3—7 mm lg., fein- nadelig, weiß bis blaßgelb; Mst. 2 (—4), 5—14 mm lg., nadelig, der unterste am längsten, goldgelb; Bl. ?; Fr. ? — Mexiko (Chihuahua-Sonora). Mamillaria aurihamata Böd. (3:1, 3: 7) K. einzeln und sprossend, einzelne kugelig bis ovoid, bis 6 cm h., 4 cm 0, blattgrün; W. kurzzylindrisch, gekielt; Bz. 8:13; Ax. kahl, mit ca. 8 Bst. in W.Länge; Rst. 15—20, 8 mm lg., fast haardünn, gelblichweiß; Mst. 4, 1—1,5—2,5 cm lg., der untere längste hakig, erst weißgelb, dann gold- bis braun- gelb; Bl. 1,5 cm lg., 1,2 cm 0, hell schwefelgelb; Fr, klein, keulig, rot; S. dunkelbraun, fast schwarz.— Mexiko (San Luis Potosi; Guanajuato).
Mamillaria 229 Mamillaria aurisaeta Backbg. (3:1,1: 5) K. einzeln, ca. 3 cm 0, stumpf grün; W. schlankkegelig; Bz. 8:13; Ax. kurzwollig, haarfeine lange, weiße Bst.; Rst. ca. 8, bis 12 mm lg., Fuß verdickt, daneben am unteren Ar.-Rand bis 5 haarfeine Bst., bis 7 mm lg.; Mst. meist 0, sonst 1, 1 cm lg.; St. alle gelb oder braun, Fuß verdickt, borstig-elastisch; Bl. 1,4 cm 0, weiß, rötlicher Mittelstreifen; Fr. 2 cm lg., korallenrot. — Mexiko (Zacatecas). Mamillaria auritricha Craig (1: 3) K. einzeln, ovoid, bis 7 cm lg., 5 cm 0, hellgrün; W. zylindrisch; Bz. 13:21; Ax. mit weißer W. und Bst.; Rst. 25, 1—7 mm lg., feinnadelig; Mst. 5—7, bis 1,2 cm lg., dünnadelig, gerade, goldgelb; Bl. ?; Fr. ? — Mexiko (Chihuahua-Sonora). Mamillaria autlanensis Schwarz ist nur ein Name (M. scrippsiana v. autlanensis Craig & Daws.?) Mamillaria avila-camachoi Shurly (1:1) K. einzeln, gedrückt-rund, bis 4,5 cm h., 8 cm 0; W. 4kantig; Bz. 13:21; Ax. schwachwollig, mit 8—10 weißen, längeren Bst.; Rst. 30—35, 3—4 mm lg., weiß, Fuß gelblich; Mst. 4, 3—5 mm lg., meist weiß, rotspitzig, oder zuerst rötlich, dunkelspitzig; Bl.?;Fr. ? — Mexiko. Mamillaria aylostera Werd. : Dolichothele beneckei (Ehrenbg.) Backbg. Mamillaria bachmannii Böd. (1: 2) K. kugelig, bis 18 cm 0, dunkelgrün; W. kegelig bis kugelig; Bz. 8:13; Ax. stark weißwollig; Rst. 6—10, 2—5 mm lg., haarfein, hellbräunlich, dunkelspitzig; Mst. 4, drei 6 mm lg., der längste unterste bis 2 cm lg., starknadelig, schwarz; Bl. 1,7 cm lg., 2 cm 0, tiefrosa, Rand heller, Mittelstreifen purpurrosa; Fr. oben karmin, unten fast weiß, dickkeulig; S. braun. — Mexiko. Mamillaria balsasensis Böd.: Dolichothele nelsonii (Br. & R.) Backbg. ? Mamillaria balsasoides Craig: Dolichothele balsa- soides (Craig) Backbg. Mamillaria barbata Eng. (3:1, 3: 7) K. sprossend, rundlich, einzelne 3—5 cm 0; W. kugelig bis zylindrisch; Bz. 8: 13; Ax. nackt; Rst. 50—60, 6—8 mm lg., nadelig, äußere weiß, innere gelblichbraun, dunkelspitzig; Mst. 1 (—2), bis 15 mm lg., kräftig-nadelig, anfangs haarig, bräunlich, gehakt; Bl. bis 2 cm lg. und 0, rosenrot, dunklerer Mittelstreifen; Fr. 1,2 cm lg., rot; S. schwarz. — Mexiko (Chihuahua, Cosihuiriachi). Mamillaria barkeri Shurly (3: 2, 5: 9?) K. einzeln, etwas verlängert, ca. 6 cm h., 5 cm 0, grün; W. rundlich; Bz. 8: 13; Ax. fast kahl; Rst. 8—10, 6—8 mm lg., weiß, rot- oder schwarzspitzig, dann gelblich; Mst. 3 (—4), der längste hakige 1,5 cm lg., die anderen ca. 6 mm lg., Basis verdickt, obere Hälfte schwärzlich, untere gelbbräunlich; Bl.? — Mexiko. Mamillaria baumii Böd. : Dolichothele baumii (Böd.) Werd. & F. Buxb. -Mamillaria baxteriana (Gat.) Böd. (1:1) K. einzeln, flachkugelig, gelbgrün, bis 10 cm 0; W. konisch; Bz. 13: 21; Ax. kurzwollig; Rst. 8—10, nadelig, spreizend, weiß, 1—1,5 cm lg.; Mst. meist 1, 1,5—2 cm lg., nadelig, weiß; St. alle braunspitzig; Bl. gelb; Fr. purpurn, keulig, 2 cm lg.; S. braun. — Mexiko (Niederkalifornien, südöstlich La Paz). Mamillaria bella Backbg. (3:1, 2: 6) K. einzeln, später sprossend, bis 15 cm lg., 9 cm 0, kräftiggrün; W. konisch; Ax. mit Bst.; Rst. sehr dünn, ca. 20, bis .8 mm lg.; Mst. 4 (—6), etwas kräftiger, bis 2 cm lg., der längste unterste bis 3 cm lg., zuweilen hakig, Fuß verdickt; St. alle glasigweiß. — Mexiko (Guerrero, unfern Taxco). Mamillaria bellacanfha Craig (1: 3) K. gedrückt-rund, dunkel graugrün, bis 8 cm h., 10 cm 0; W. vierflächig; Bz. 8:13; Ax. wollig und mit Bst. in W.-Länge; Rst. 15, 3—8 mm lg., borstig, weiß, dunkelspitzig; Mst. 4, 5—7 mm lg., dünnadelig, gerade, steif, hell rotbraun, Spitze dunkler, bald hornfarben; Bl. ?; Fr. ? — Mexiko (Chihuahua- Sonora). Mamillaria bellisiana Craig (1: 2) K. einzeln, mitunter sprossend, hellgrün; W. konisch rund; Bz. 13: 21; Ax. nur anfangs wollig; Rst. 6—9, die oberen 3—5 mm lg., die unteren 9—15 mm lg., erstere nadelig, letztere kräftiger; Mst. 1,1,5 cm lg., kräftig, gerade, Fuß verdickt; St. bräunlichrosa, die mittleren zuweilen auch anfangs purpurbraun, dann hornfarben, dunkelspitzig; Bl. karmin; Sep. bewimpert; Fr. ? — Mexiko (Chihuahua-Sonora). Mamillaria beneckei Ehrenbg.: Dolichothele beneckei (Ehrenbg.) Backbg. Mamillaria bergii Miqu.: erster Name für Mamillaria ortegae (Br. & R.) Orc? Mamillaria blossfeldiana Böd.(3: 2,5: 9) [besser: P.] K. meist einzeln, rundlich, bis ca. 4 cm 0, matt laubgrün; W. kurzkegelig; Bz. 5:8; Ax. nur schwach wollig; Rst. ca. 20, 5—7 mm lg., steif- nadelig, unten zuerst gelblich, oben dunkelbraun bis schwärzlich; Mst. (3—) 4, der längste unterste bis 10 mm lg., hakig, dunkelbraun bis schwarz; Bl. ca. 2 cm 0, etwas glockig, rosakarmin mit dunklerer Mitte; Fr. orange, Jceulig; S. schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien).
230 Mamillaria v. grandiflora Hort, ist eine Form mit über doppelt so großer Bl. Mamillaria blossfeldiana v. shurliana Gat.: Mamillaria shurliana (Gat.) Gat. Mamillaria bocasana Pos. (3:1, 3: 7) K. kugelig, sprossend, einzelne 4—5 cm 0, hell- bis dunkel-bläulichgrün; W. weich, + konisch; Bz. 8:13; Ax. nackt (oder mit Bst. ?); Rst. 25—30, 8—20 mm lg., haarförmig; Mst. 1 (—3), 5—8 mm lg., dünnadelig, haarig, der unterste hakig, mehr vorgestreckt, gelb bis gelbbraun; Bl. 1,6 cm lg., 1,2 cm 0, gelblich mit rotbrauner Mittellinie; Fr. schlank, rot; S. dunkelbraun oder (?) schwarz. — Mexiko (San Luis Potosi). v. splendens Reb. ist nur ein Name für eine auffälliger weiß und fein behaarte Form, meist mit gelblichen Haken-St. Es wurden auch Formen ohne hakige St. und stark sprossende Pflanzen bekannt. Die Samenfarbe ist mir bisher nur als braun bekannt. Mamillaria bocensis Craig (1: 2—3) K. flachkugelig bis gestreckt, bis 8,5 cm 0, 9 cm h., dunkelgrün; W. pyramidisch; Bz. 8:13, 13:21; Ax. etwas wollig, nur mitunter 1—2 sehr kurze Bst.; Rst. 6—8, 5—14 mm lg., kräftig-nadelig, obere weiß, untere rötlich, dunkelspitzig; Mst. 1,8—12mm lg., ziemlich derb, Fuß schwach verdickt, rötlichbraun, dunkelspitzig; Bl. 2 cm lg., grünlich-krem, Ränder z. T. schwach rosa; Fr. 2,5 cm lg., rot, keulig; S. hellbraun. — Mexiko (Sonora, Las Bocas). Mamillaria boedekeriana Quehl (3:1,3:7) K. kugelig bis verlängert, bis 7 cm h. (gepfropft mehr), 4 cm 0, dunkelgrün; W. ± zylindrisch; Bz. 8: 13; Ax. nackt; Rst. 20 und mehr, 1 cm lg., weiß (z. T. gelblicher Glanz); Mst. 3—4, 8—13 mm lg., nadelig, hellbraun, dunkelspitzig, der unterste hakig; Bl. bis 3 cm lg.; Pet.: Mitte rosabräunlich, Rand breit bräunlichgelb; Fr. rot; S. schwarz. — Mexiko (San Luis Potosi). Mamillaria bogotensis Werd.: Mamillaria colum- biana v. bogotensis (Werd.) Backbg. Mamillaria bombycina Quehl (3:1, 3: 7) K. einzeln oder stärker sprossend, länglich, hellgrün, .bis 20 cm h., 6 cm 0; W. konisch-zylindrisch; Bz. 11 (?): 18, Ax. reichwollig, mitunter eine Bst.; Rst. 30—40, 2—10 mm lg., weiß; Mst. 2—4, der unterste hakig, 2 cm lg., die anderen 0,7—1 cm lg., ziemlich dünn, weiß bis gelb, Spitze + bräunlichrot; Bl. 1,5 cm lg. und 0, hellkarmin, dunklere Mitte; Fr. weißlich, keulig; S. schwarz, klein. — Mexiko (Coahuila; San Luis Potosi). Mamillaria bonavitii Schmoll ist nicht gültig beschrieben: K. halbrund, bis 6 cm h., 8 cm 0; W. rundlich; Bz. ?; Saft ?; Ar. anfangs stärker wollig; Rst. ca. 16; Mst. bis 6, länger und kräftiger; Bl. ?; Fr. 18 mm lg., unten weiß, oben grünlich; S. hellbraun. — Mexiko (Standort?). Abb. „Die Cacta- ceae", V, Tafel 251, unten). Mamillaria boolii Linds. (3: 2, 5: 9) K. + kugelig, bis 3,5 cm h., 3 cm 0, auch sprossend; W. rund; Bz. 5:8; Ax. erst wollig, dann kahl; Rst. ca. 20, nadelig, weiß, 1,5 cm lg.; Mst. 1, pfriemlich, 1,5—2 cm lg., stark hakig, gelblich mit dunkler Spitze; Fr. bis 3 cm lg., orange; S. schwarz. — Mexiko (Sonora, San Pedro Bay). Mamillaria brandegeei (Coult.) Brand. (1: 3) K. kugelig bis zylindrisch, dunkelgrün, bis 9 cm 0, später auch sprossend; W., scharf 4kantig, oben konisch; Bz. 13:21; Ax. wollig, einzelne weiße Bst.; Rst. 8—10 und mehr, 7—10 mm*lg., dünn- nadelig, weißlich, Spitze gelbbraun oder dunkler; Mst. 2—3—4, bis 2 cm lg., steif, + gerade, unten rotbraun, oben dunkler; Bl. 8 mm lg., grüngelb, rote Mittellinie; Fr. hellrot; S. braun.— Mexiko (Niederkalifornien, San Jorge), v. gabbii (Coult.) Craig: W. zylindrisch; Bz. 8:13; Rst. bis 16; kürzer, Mst. meist 1; Bl. klein, gelblichrot. — Mexiko (Niederkaliformen, San Ignacio). v. magdalencnsis Schwarz, nicht gültig beschrieben, soll sich durch 1—2 bis 2,4 cm lg. Mst., unten heller und bis 11 mm lg., 1,5 cm br. Bl. unterscheiden (Niederkalifornien, Magdalena). Mamillaria brauneana Böd. (1: 3) K. meist einzeln, später dickkeulig, graugrün, bis 8 cm 0; W. breitpyramidisch; Bz. 21:34; Ax. weißwollig, mit gedrehten weißen Bst.; Rst. 25—30, ca. 5 mm lg., weiß, haardünn; Mst. 2—4, 5—7 mm lg., + pfriemlich, rötlich, schwarzspitzig, später hornfarben; Bl. 1,3 cm lg., violettrot; Fr. ca. 1,2 cm lg., karmin; S. dunkelbraun. — Mexiko (Tamauli- pas, Jaumave). Mamillaria bravoae Craig (1: 3) K. rund, meist einzeln, glänzend hell grasgrün, bis 6,5 cm h. und 0; W. konisch, unten gekielt; Bz. 13: 21; Ax. mit Wolle und Bst.; Rst. 28—30, 4 bis 7 mm lg., nadelig, weiß; Mst. 2, 6—8 mm lg., dünn- pfriemlich, gerade, krem bis hell bräunlichrosa, oben schwärzlich; Bl. 1 cm lg. und ø ‚ tiefrosa, dunklerer Mittelstreifen; Fr. karmin, 1,5 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Guanajuato, Rio Blanco). Mamillaria bucareliensis Craig (1: 2) K. flachkugelig, bläulich graugrün, 5 cm h., 9 cm 0; W. scharf vierflächig; Bz. 8:13, 13: 21; Ax. weißwollig; Rst. 3—5 (auch 0), unter 1 mm bis 5 mm lg., dünn, weißlich, braunspitzig; Mst. 2—4, 0,5—4 cm lg., nadelig-pfriemlich, steif, hellbraun, schwarzspitzig; Bl. 1,5 cm lg., 1,8 cm 0, tiefrosa bis pur-
Mamillaria 231 purn; Fr. karmin, 1,5 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Guanajuato, Bucarel). v. bicornuta Schmoll: Bl. innen blaßkrem mit blaßgrünem Mittelstreifen; Sep. ganzrandig (Arttypus: fein gesägt). — Mexiko (Bucarel). Mamillaria buchenauii Backbg. (3:1,1: 3) — Des er. Cact. Nov. III: 8. 1963. K. kugelig bis länglich, stark dichotomisch teilend, bis über 30 Köpfe, Einzelkopf bis 5 cm 0, Gruppen bis ca. 22 cm 0, blattgrün; W. zierlich, konisch, 2—4 mm h., Saft wäßrig; Bz. 13:21; Ax. wollig, anfangs schwach, in der Blütenzone dicht weißwollig; Ar. kahl; Rst. bis ca. 30, bis wenig über 1 mm lg.; Mst. (2—3—4) 5—6, kaum länger als die Rst.; St. alle glasig weiß, winzig, aber + pfriemlich, besonders die mittleren, vor allem diese mit braunem Fuß; Bl. klein, hellrötlich, 3—4 mm 0; Fr. karmin, schlankkeulig, ca. 11 mm lg., mit Bl.-Rest, bis 3 mm 0; S. hellbraun, kugelig, nur 0,5 mm gr. — Mexiko (Grenze Puebla-Oaxaca, Straße Tehuacan- Oaxaca, in oberen westlichen Steilwänden). Craigs Standortangabe zu M. crucigera mag sich auf obige Art beziehen. Der provisorische Name in „Die Cactaceae", VI: 3895, war M. falsicrucigera Backbg., „die falsche M. crucigera", deren abweichende Merkmale 1. c. ebenfalls aufgeführt wurden. Inzwischen erfuhr ich den Entdecker, so daß die Art nunmehr nach ihm benannt werden konnte. (Abb. 211.) Mamillaria bullardiana (Gat.) Böd. (3: 2, 5: 9) K. zylindrisch, bis ca. 12 cm lg., 4 cm 0, stärker sprossend, bläulich graugrün; W. konisch; Bz. ?; Ax. schwachwollig; Rst. 20—30, 5—10 mm lg., nadelig, weiß; Mst. 1, 1 cm lg., gehakt, braun oder weiß und braunspitzig; Bl. 2 cm lg., 2,5 cm 0, blaßrosa; Fr. 1,2 cm lg., Scharlach; S. schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien, bei La Paz). Mamillaria cadereytana n. nud. (ein Name von F. Schmoll, Cadereyta) (3:1, 3: 7) K. gestreckt-kugelig, dunkelgrün; Wz. faserig; Ax. langborstig; W. in Bz. 13:21, Saft wäßrig, zylindrisch, weich; Rst. (15—)18(—22), haarfein, den K. umspinnend, bis etwas über 1 cm lg.; Mst. 4, rotbraun, abstehend, ± aufgerichtet, auch nur 2, 1 basal verdickt, hakig, ca. 1,5 cm oder mehr lg.; Bl. klein, weiß, ganzrandig; Sep. mit rötlicher Mitte; Fr. ? — Mexiko (Cadereyta). Die Mst. sind fein rauh. Offenbar eine gute Art, die der M. pygmaea nahesteht, aber mit weißen Pet., braunroten Mst. und meistens mehr Rst. Mamillaria cadereytensis Craig (1:1 bzw. 1: 3) K. kugelig, einzeln, dichotomisch verzweigend, auch gestreckt, bis 11 cm h., 8,5 cm 0, dunkel graugrün; W. pyrámidisch, unten gekielt; Bz. 13:21; Ax. schwachwollig, mit bis 10 Bst.; Rst. ca. 30, 3—5 mm lg., weiß; Mst. bis 6, 4—10 mm lg., pfriemlich, kalkweiß, schwarz gespitzt; Bl. ?; Fr. Scharlach, 1,5 cm lg.; S. rötlichbraun. — Mexiko (Querétaro, Cadereyta; Guanajuato). v. quadrispina Craig: nur 4 dünnere Mst.; W. zierlicher, Bestachlung daher dichter erscheinend. Mamillaria caerulea Craig (1: 3) K. kugelig, einzeln, dunkel blaugrün, bis 12 cm h., 6 cm 0; W. unten 4flächig, oben pyramidisch- rund; Bz. 13: 21; Ax. anfangs wollig, mit vereinzelten Bst.; Rst. 18—20, 1—5 mm lg., fast borstig dünn, weiß; Mst. 3—6, meist 4, 8—10 mm lg., nadelig, Fuß verdickt, dunkelbraun, später mehr kalkig rotbraun: Bl. und Fr ? — Mexiko (Coahuila, SaltiUo). Mamillaria calacantha Tieg. (1: 2) K. kugelig, zuletzt ziemlich dick zylindrisch, hellgrün, gepfropft bis 30 cm h., 10 cm 0; W. etwas vierflächig; Bz. 13: 21; Ax. nur anfangs wollig; Ar. zuerst stärker wollig; Rst. 25—35, 5—7 mm lg., dünn, blaßgelb; Mst. 2—4, 1—1,5 cm lg., steif- nadelig, hellbraun oder rötlich(braun), variabel; Bl. 8 mm lg., bis 1,4 cm br., mit karminrosa Pet., unten grünlichweiß; Fr. rosa, ca. 2 cm lg.; S. hell gelbbraun. — Mexiko (Querétaro, Guanajuato). Mamillaria calleana Backbg. (3: 1, 3: 7) K. gedrückt-kugelig, bis ca. 2,5 cm h., 6,5 cm 0, dunkelgrün; W. zylindrisch; Bz ?; Ax. anfangs schwachwollig; Rst. 22, hellgelb, bis 6 mm lg.; Mst. 1, honiggelb, bis 1 cm lg., hakig; Bl. weiß; Fr. und S.? — Mexiko (Hidalgo). Mamillaria candida Scheidw. (3:1, 1: 2) K. zuerst kugelig, dann gestreckt, blaß bläulichgrün, bis ca. 14 cm 0, auch sprossend; W. zylindrisch; Bz. 13 : 21; Ax. mit bis 7 warzenlangen Bst.; Rst. über 50, bis 9 mm lg., dünn, weiß; Mst. 8—12, 4—7 mm lg., nadelig, weiß, Spitze bräunlich; Bl. 2 cm lg., 1,5 cm 0, schmutzigrosa‚Rand weiß, gesägt; Fr. rot; S. schwarz. — Mexiko (San Luis Potosi). v. rosea (SD.) K. Sch. : Mst. dünner und doppelt so lang, zuerst rosa; S. glänzend schwarz, nicht runzlig (Shurly) wie beim Arttypus. Mamillaria canelensis Craig (1: 3) K. kugelig, einzeln, gelbgrün; W. rundlich; Bz. 13: 21; Ax. stärker weißwollig, mit langen weißen Bst.; Rst. 22—25, 5—15 mm lg., dünnadelig, weiß; Mst. 2—4, bis 3 cm lg., kräftig-nadelig, + gerade, orangegelb; Bl. 1,8 cm lg., 1,5 cm 0, hell grünlichgelb; Fr. ? — Mexiko (Chihuahua-Sonora). Die sogenannte ‚,rotblühende M. canelensis" (Schwarz) siehe unter M. floresii v. hexaeentra. Mamillaria capensis (Gat.) Craig (3: 2, 5: 9) K. zylindrisch, später basal sprossend, bis 25 cm lg., olivgrün, 3—5 cm 0; W. ovoid-zylindrisch; Bz.
232 Mamillaria 5:8; Ax. kahl, aber auch mit 1—3 Bst.; Rst. 13 (—16), 8—15 mm lg., nadelig; Mst. 1,1,5—2 cm lg., vorgestreckt, hakig, kräftig-nadelig; St. variierend von weiß bis dunkler, mit rotbraunen bis schwärzlichen Spitzen, z. T. Fuß verdickt; Bl. glockig- trichterig, ca. 2,5 cm 0, blaßrosi, auch mit dunklerem Mittelstreifen; Fr. scharlach-orange, 2 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien, Puerto de Bahia de los Muertos). Mamillaria caput-medusae 0.: Mamillaria semper- vivi v. caput-medusae (0.) Backbg. Mamillaria carmenae Castan. & Nun. de Cac. (3:1, 1:2) K. kugelig bis oval und gestreckt, 5—8 cm lg., auch sprossend; W. konisch, unten weißgrün; Bz. ?; Ax. mit weißer Wolle und weißen Bst.; Rst. mehr als 100, 5 mm lg., weiß oder hellgelb; Mst. 0, stattdessen feine Härchen; Bl. 1,1 cm lg. und 0, weiß mit zart- rosa Ton; Fr. 6 mm lg., grünlichweiß; S. schwarz. — Mexiko (Tamaulipas, Jaumave). Mamillaria carnea Zucc. (1: 2) K. kugelig bis zylindrisch, bis 10 cm h., hell- bis dunkelgrün, auch sprossend; W. pyramidisch, gekantet; Bz. 8:13; Ax. gelbwollig; Rst. 0 oder 1—2 Bst.; Mst. 4 (—5), ungleich, der unterste 1,5—4 cm lg., die anderen 0,6—2 cm lg., fleischfarben, schwarzspitzig; Bl. rosa, dunkel gespitzt, Schlund blaß- grün; Fr. rot, 2,5 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Hidalgo; Guerrero; Puebla; Oaxaca). v. aeruginosa (Scheidw.) Gurke: die 3 oberen St. alle gleich lang, der unterste viel länger, gerade oder zurückgebogen. v. cirrosa (SD.) Gurke: oberster und unterster St. stärker gedreht (rankenartig), anfangs purpurn, später fleischfarben, v. subtetragona (Dietr.) Backbg.: W. undeutlich kantig; St. 2—3, meist 4 (—6), ganz schwarzbraun, oder weißlich und nur Fuß und Spitze schwarzbraun; N. hellrosa (Typus der Art: grün bis blaßgelb). Mamillaria carretii Reb. (3: 2, 5: 9) K. kugelig bis verlängert, dunkelgrün, bis 6 cm 0, später sprossend; W. zylindrisch, fest; Bz. 8:13; Ax. kahl; Rst. ca. 14, bis 13 mm lg., gelb, oben braun; Mst. 1, vorgestreckt, hakig, bis 16 mm lg., kastanienbraun; Bl. 2,5 cm lg., 1,5 cm 0 oder etwas mehr, weißlich mit rosa Mittelstreifen, duftend; Fr. schlank, grün, oben rötlich; S. braun. — Mexiko (Nuevo Leon). Mamillaria casoi H. Bravo (1: 3) K. kugelig; W. vierseitig; Bz. 13: 21; Ax. wollig, mit Bst.; Rst. 5—8, kurz pfriemlich, weiß; Mst. 3—4 (—5), pfriemlich, variabel, kurz bis sehr lang, meist + gebogen, bis 6 cm lg., die kürzesten 4 bis 10 mm lg., rötlichbräunlich, später fast weiß; Bl. purpurn; S. bräunlich. — Mexiko (Oaxaca, Su- chixtlahuaca). Mamillaria celsiana Lem. (2: 1) K. kugelig bis zylindrisch, bis 12 cm h., 8 cm 0, bläulich grün, auch basal sprossend; W. konisch; Bz. 13:21; Ax. anfangs weißwollig; Rst. 24—30, 6—8 mm lg., dünnadelig; Mst. 4—6, 8—14 mm lg., der unterste bis 3 cm ig., blaß bis dunkelgelb, braunspitzig; Bl. 11 mm lg., rosa bis feurig-karmin; Fr. rot; S. hellbräunlich. — Mexiko (von San Luis Potosi bis Oaxaca). Mamillaria centricirrha Lem. (1: 2) K. kugelig, anfangs mehr breitrund, etwas variabel grün, meist bis 12 cm (—20 cm) 0, später sprosssend; W. 4kantig, Fuß breit; Ax. wollig; Bz. 5:8 (stets so?); Rst. meist 4—6; Mst. 1 (—2); St. an Zahl bzw. Länge sehr variabel, wie auch die Wolle an Ar. und in Ax.: Bl. 2,5 cm lg., satt karminrot, auch mit dunklerer Mitte; Fr. karmin, keulig, 1,5 cm lg.; S. gelb bis braun. — Mexiko. Variiert äußerst stark, daher in der Literatur viele Namen, meist kaum noch identifizierbar. Unter- scheidbar sind: v. bockii K. Sch.: W. kleiner, graugrün, deutlich gekantet; Rst. meist 4; Mst. 1—2, kräftig, besonders einer ziemlich lang und + gebogen, anfangs fast schwarzbraun, später heller, v. glauca (Dietr.) Schelle: mit stärker gebogenen Rst. und hellerer Bl. v. neumanniana (Lem.) Schelle: mit feinen, kurzen und nadelig pfriemlichen geraden Mst. v. versicolor (Scheidw.) Schelle: mit sehr derben, vorwiegend abwärts gekrümmten St. (in M. gladiata Mart. übergehend). Oft irrtümlich mit der kremweiß blühenden M. magnimamma Haw. non O. zusammengefaßt, ebenfalls variabel, aber weniger als M. centricirrha, die durch die + karminroten Bl. leicht zu unterscheiden ist. Mamillaria cerralboa (Br. & R.) Orc. (3:1, 2: 6) K. länglich, bis 15 cm h., 6 cm 0, einzeln, gelblich grün; W. konisch; Bz. ?; Ax. kahl; Rst. 10,1 cm lg., dünnadelig, gelblich; Mst. 1, ca. 2 cm lg., vorgestreckt, nadelig, gerade oder auch gehakt; Bl. 1 cm lg., Farbe? — Mexiko (Isla Cerralboa, Golf von Kalifornien). Mamillaria chapinensis Eichl. & Quehl: Mamillaria woburnensis Scheer Mamillaria chionocephala J. A. Purp. (1:1 bzw. 1:3) K. rund, blaugrün, bis 12 cm h., und 0, selten sprossend; W. pyramidisch, vierkantig, weiß punktiert; Bz. 13: 21; Ax. stark weißwollig und mit zahlreicheren 2 mm lg. Haaren (reduzierten H.-Bst.?); Rst. 22—24, bis 8 mm lg., borstig, weiß; Mst. 2—6, 4—6 mm lg., pfriemlich, Fuß verdickt, schmutzig
Mamillaria 233 weiß bis bräunlich, schwärzlich gespitzt; Bl. bis 22 mm lg., weiß bis fleischfarben; Fr. dunkel karmin, bis 2,2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Coahuila, Sierra de Parras; Monterrey; Durango). Mamillaria coahuilensis (Böd.) Moran: Mamillaria schwartzii (Fric) Backbg. M. coahuilensis v. albiflora (Böd.) Moran: Mamillaria albiarmata Böd. Mamillaria eollina J. A. Purp. (3:1, 1: 2) K. kugelig bis länglich, graugrün, meist einzeln; W. zylindrisch; Bz. 13:21; Ax. anfangs wollig; Rst. 16—18, 1—5 mm lg., dünn, weiß; Mst. 1 (—2), 5—8 mm lg., ziemlich steif nadelig, Fuß verdickt, graubraun, unten heller, dunklere Spitze; Bl. bis 2 cm lg., rosenrot, dunklerer Mittelstreifen; Fr. karmin, bis 2,5 cm lg.; S. braun. — Mexiko (Puebla, Esperanza). Mamillaria collinsii (Br. & R.) Orc. (1: 3) K. kugelig, bis über 6 cm 0, oft rötlich überhaucht, sprossend und auch rasenförmig; W. konisch-zylindrisch ; Bz. 8:13; Ax. weißwollig, mit Bst. oft länger als die W.; Rst. 7, 5—7 mm lg., nadelig, unten gelb, oben dunkel; Mst. 1, bis 8 mm lg., vorgestreckt, dunkelbraun; Bl. 1,5 cm lg., rosa, mit gelblichem Pet.-Rand; Fr. tiefrot, 2cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Oaxaca, San Jeronimo). Mamillaria colonensis Craig (3:1, 2: 6) K. breitrund, 6—7 cm 0, ca. 5 cm h., graugrün, auch sprossend; W. konisch; Bz. 8:13; Ax. kahl aber mit 8—10 weißen Bst.; Rst. ca. 15, 6—7 mm lg., dünn, weiß, unten orange; Mst. 1—4 (zuerst nur 1), 1—3 mm lg., der untere bis 7 mm lg., und oft hakig, oder alle gerade; Bl. 2,3 cm lg., krem, feiner rosa Mittelstreifen; Fr. und S.? — Mexiko (Guerrero, Colonia). Mamillaria columbiana SD. (3:1, 1: 3) K. zylindrisch, sprossend; Ax. wollig (besonders in der Blütenzone); Bz. ?; Rst. 18—20 (—24), weiß; Mst. 4—5, goldbraun, unten verdickt; Bl. rot. — Kolumbien (wahrscheinlich Candellaria-Wüste, 1200 m). v. albescens W. Haage & Backbg. n. v.: Cylindri- ca, ad 22 cm longa, in parte supera albilanata, plerumque prolifera e parte inferiore; aculeis radialibus 20—25; aculeis centralibus 4; aculeis albis, in vertice subfuscis. Bis 22 cm lg., oben später einen weißlichen Scheitelteil bildend (Wolle und hellere St.); Rst. 20—25; Mst. 4; St. alle weißlich bis weiß, im Scheitel anfangs auch leicht bräunlich. — Kolumbien (Villa de Leiva, 2200 m). v. bogotensis (Werd.) Dugand („Mutisia", 9. 1954): K. bis 20cm lg.; Rst. bis 27—30, weißlich; Mst. fast stets 6, gelblich, Spitze bräunlich oder rein gelb; Bl. rot. — Kolumbien (Sogamoso, 120Ö jm). — Siehe auch unter M. soehlemannii. Mamillaria compressa DC. (1: 3) K. kugelig, später stark sprossend und halbrunde Polster bildend, hell bläulich-graugrün, Köpfe später verlängert, bis 20 cm lg., 5—8 cm 0; W. stumpfkantig; Bz. 8:13; Ax. weiß wollig, mit kräftigen weißen Bst.; Rst. (2—) 4—6 (sowie mitunter 1—3 sehr kurze Beistacheln), 2—7 cm lg., nadelig bis pfriemlich, oft kantig, auch gewunden, von weiß bis rötlich variierend, später grau, braunspitzig; Mst. 0; Bl. bis 1,5 cm lg., tief purpurn, hellerer Rand; Fr. hellrot, 2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (San Luis Potosi bis Querétaro). Sehr variabel, daher die Namen v. brevispina, fulvi- spina, longiseta, rubrispina, triacantha. Es gibt aber Zwischenformen. Mamillaria confusa (Br. & R.) Orc. (1: 3) K. breitkugelig, hell grau-olivgrün, einzeln oder dichotomisch verzweigt, Köpfe bis 15 cm h., 10 cm 0; W. anfangs dunkelgrün, etwas vierseitig, unten gekielt; Bz. 8:13; Ax. weißwollig und 10—12 Bst. länger als die W.; Rst. 4—6, 5—30 mm lg., nadelig bis stärker, anfangs schwarz, dann hellbräunlich und dunkelspitzig; Mst. meist 0 (1—2, dann stark); Bl. bis 2 cm lg., blaß grünlich-weiß bis -gelb; Fr. rot, 2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Oaxaca). v. centrispina Craig: Rst. 4—6, bis 1,5 cm lg., gerade oder gebogen; Mst. 1—2, starkpfriemlich, bis 2,5 cm lg., auch verbogen, v. conzattii (Br. & R.) Craig: nur Rst., 4—5, bis 9 mm lg., nicht stark. v. longispina (nur ein Name?) hat besonders lange einzelne Mst., ± gebogen. v. robustispina Craig: nur Rst., 4—5, stark- nadelig bis starkpfriemlich. M. confusa und var. gehören vielleicht alle als weitere var. zu Mamillaria collinsii (Br. & R.) Orc. Mamillaria conspicua J. A. Purp. (3:1, 1: 5) K. kugelig bis zylindrisch, graugrün, einzeln, bis 14 cm lg., 10 cm 0; W. konisch bis stumpf vierkantig; Bz.?; Ax. mit Wolle bzw. kräuseligen H.; Rst. 16—25, bis 6 mm lg., borstig dünn, weiß; Mst. 2, ca. 1 cm lg., derbnadelig, gerade bis etwas gebogen, weiß, braunspitzig, anfangs rötlichbraun; Bl. rosa, dunklere Mitte; Fr. karmin; S. hellbraun. — Mexiko (Puebla, Zapotitlán). Craigs Angabe „Bst. in den Ax." trifft nicht zu und widerspricht Purpus Angabe. Mamillaria cowperae Shurly (3:1, 3: 7) K. kugelig bis gestreckt, einzeln, kräftiggrün, dann graugrün, bis 10 cm 0, ca. 11 cm h.; W. rundlich; Bz. 13: 21; Ax. nur anfangs schwachfilzig, dann kahl; Rst. 40—50, 7—9 mm lg., nadelig, weiß; Mst.
234 Mamillaria 8—10, Fuß verdickt, ein zentraler bis 2 cm lg. oder länger, gehakt wie auch ein unterer, etwas kürzer, die übrigen gerade, krem bis gelb bis rotbraun; Bl. glockig, 2 cm lg., 1,5 cm 0, weiß mit blaßrosa Mittelstreifen; Fr, weißlich bis blaßgrün; S. schwarz. — Mexiko (Zacatecas). Mamillaria craigii Linds. (1: 2) K. einzeln oder dichotomisch verzweigt, hell gelblich-graugrün; W. vierflächig, oben kantig; Bz. 13: 21; Ax. etwas weißwollig; Rst. 7—8, 4—12 mm lg., steif-elastisch, Fuß etwas verdickt, goldbraun; Mst. 1—3, meist 2, 1—2 cm lg., dünnadelig, steif, basal verdickt, goldbraun; Bl. glockig, bis 2 cm lg., bis 1,5 cm 0; tiefrosa, dunkle Mittellinie; Fr. rot, 1,2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Chihuahua- Sonora). Mamillaria criniformis DC. (3:1, 1: 3) K. unten sprossend, hellgrün; W. weich, oval bis oblong; Bz. ?; Ax. fast kahl; Rst. 8—10, 8 mm lg., borstig dünn, behaart, weiß; Mst. 1, hakig, steif, gelb bis rosa, vorgestreckt; Bl. bis 1,6 cm lg.; Stbf. und Gr. rosa; Fr. ?; S. schwarz (?). — Mexiko (Hidalgo). Mamillaria crinita DC. (3:1, 3: 7) K. kugelig, bis 4 cm 0, auch sprossend, stumpf graugrün; W. weich, oval-oblong, rund; Bz. 8:13; Ax. nackt; Rst. 15—20, 16—18 mm, borstenförmig, haarig, weiß; Mst. 4—5,12—15 mm lg., dünnadelig, haarig, gelb, + hakig; Bl. 1,6 cm lg., weiß bis gelblich oder kremrosa, rosa Mittellinie; Fr. rötlich, 1,4 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Hidalgo, Zima- pan). Mamillaria crispiseta Craig (1: 3) K. flachkugelig, einzeln, dunkelgrün, bis 8,5 cm 0; W. pyramidisch, oben kantig; Bz. 13: 21; Ax. mit langen, gewundenen Bst.; Rst. 8, 4—7 mm lg., dünnadelig, weiß, braunspitzig; Mst.4—5, 7—18 mm lg., nadelig, rosa bis braun oder schwarz, Spitze dunkel; Bl. ?; Fr. karmin, 1,5 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Querétaro?). Mamillaria crocidata Lem. (1: 2) K. kugelig bis länglich, dunkel bläulichgrün, bis 10 cm h., 7—8 cm 0, manchmal sprossend; W. pyramidisch, erst vierkantig, dann rundlich; Bz. 13:21; Ax. nur wollig; Rst. 2—4, 8—17 mm lg., kräftig nadelig bis dünnpfriemlich, rosaweiß, Spitze dunkelpurpurn bis schwarz, mitunter noch zusätzliche Haarst.; Mst. 0; Bl. glockig, 1,5 cm lg., karmin, purpurne Mittellinie; Fr. hellrosa, bis 1,8 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Hidalgo, Querétaro). Mamillaria crucigera Mart. (2: 1) K. zylindrisch oder umgekehrt-eiförmig, sprossend; W. hellgrün, konisch, 5 mm lg.; Ax. wollig; St.: anfangs 4(—6) mittlere, gelblich, von einem Bst.- Kranz umgeben; Bl. nach Martius so groß wie die der M. sphacelata (1,5 cm lg.); N. purpurn. — Mexiko (ohne Standort). Nach Martius' Orig.- Beschreibung. Die Rst.-Borsten sind ca. 3,7 mm lg., die mittleren St. anfangs über Kreuz stehend. Die Art gehört nach Pfeiffer zum Formenkreis der M. ele- gans. Aus dem Originalkupfer ist wenig mehr zu ersehen. Die unzureichende Beschreibung führte zu Mißverständnissen (Bödeker; was er für M. cruci- gera hielt, nannte er später M. pseudocrucigera Böd. non Craig, die ich in M. neocrucigera Backbg. umbenennen mußte, da Craigs Name gültig war). Eine unsichere Art, auf die spätere ergänzende Beschreibungen nicht mit Sicherheit bezogen werden können. Mamillaria dawsonii (Hought.) Craig: Mamillaria glareosa Böd. Mamillaria dealbata Dietr. (2:1) K. kugelig bis kurzzylindrisch, bläulichgrün, dicht bestachelt; W. zierlich; Bz. ?; Ax. anfangs dichtwollig; Rst. ca. 20 (—26), weiß, kurz, anliegend; Mst. 2, stärker, bis 1 cm lg., weiß, Spitze dunkel; Bl. klein, karmin; Fr. rot; S. braun. — Mexiko. Mamillaria deliusiana Shurly: Mamillaria bella Backbg. Mamillaria densispina (Coult.) Vpl. (3:1, 1:3) K. kugelig bis gestreckt, bis 10 cm 0 und h.; W. konisch; Bz. 8:13; Ax. nur anfangs wollig; Rst. 20—25, 8—13 mm lg., dünn, weiß bis gelb, später dunkler; Mst. 5—6,10—20 mm lg., steif nadelig, Fuß weiß, selten dunkel mit hellerer Zone darüber, nach oben zu gelb bis fuchsrot, Spitze mitunter schwärzlich; Bl. 2 cm lg., 1cm 0, schwefelgelb; Fr. rot; S. rötlichbraun. — Mexiko (San Luis Potosf, Querétaro; Guanajuato). Quehls synonymischer Name M. pseudofuscata bezog sich auf Material von San Luis P., woher auch das Coulters stammt; diese Namen sind also identisch. Es gibt noch eine sehr ähnliche Pflanze, schwerer wachsend, aber nicht mit M. densispina identisch. Vielleicht war dies Mamillaria eschanzieri Orc, non (Coult.) Vpl., unrichtig „Chilita eschau- zieri Orc." geschrieben, von Fric M. esshausieri genannt, aber nicht nach dem hakenstachligen „Cactus eschanzieri Coult". Jedenfalls ähnelte Frics Pflanze auch der M. densispina. Von dieser zweiten Art gibt es keine gültige Beschreibung. Mamillaria denudata (Eng.) Berg. (3:1, 1: 2) K. kugelig, bis 4 cm 0 und h., von Stacheln bedeckt; W. nach Bz. 13: 21; St. 50—80, 3—5 mm lg., unbehaart, weiß; Bl. weiß, bis 1,2 cm lg., ca. 1,5 cm 0; Stbf. weiß (M. lasiacantha: gelb bis blaß laven- del, N. gelbgrün); N. weiß. — USA (Texas), Nordmexiko (Coahuila).
Mamillaria 235 Mamillaria diacentra Jac. (1: 2) K. kugelig, dunkelgrün, bis 8,5 cm 0; W. oval oder pyramidisch; Bz.: 13 Serien; Ax. nur anfangs wollig; Rat. (3—) 5 (—6), 5—10 mm lg., kräftig, ± gelblich-weiß mit rötlicher bzw. brauner Spitze; Mst. 2, pfriemlich, einer ca. 12 mm lg., der andere bis 3 cm lg., beide rötlichbraun mit schwarzer Spitze; Bl. 1 cm lg., 1,7 cm 0, rosaweiß mit rötlicher Mittellinie; Fr. purpurn, 2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko. Mamillaria dioica K. Brand. (3: 2, 5: 9) K. zylindrisch, bläulich-grün, bis 33 cm h., 10 cm 0, von unten sprossend; W. kurzzylindrisch, fest; Bz. 8:13; Ax. etwas wollig, 5—15 fast warzenlange Bst.; Rat. 11—22, 5—7 mm lg., nadelig, weiß bis rosa, Spitze dunkel; Mst. 1—4, 8—15 mm lg., der untere längste hakig, alle bräunlich bis braunschwarz; Bl. glockig-trichterig, bis 3 cm lg., unvollständig diözisch, krem, mit purpur Mittellinie; Fr. Scharlach, bis 2,5 cm lg.; S. schwarz. — USA (Südkalifornien) bis Mexiko (Niederkalifornien, Südspitze und einige Inseln). Variabel, auch in der Höhe der Triebe und der Fruchtlänge, die Bl. häufig nicht diözisch. Mamillaria discolor Haw. (3:1,1: 3) K. breitrundlich, bis 18 cm h., 13 cm 0 (Rümpler); W. ovoid-konisch; Bz. 8:13; Ax. schwachwollig bis kahl; Rat. 16—20, bis 1 cm lg., dünn, weiß; Mst. 6 (—8), 1 cm und mehr lg., Farbe variabel von hell bis gelb und schwarz oder dunkelspitzig, + gebogen; BL 2 cm lg., 1,6 cm 0, weiß mit rosa Mittellinie; Fr. rötlich-bräunlich, 2,5 cm lg.; S. braun. — Mexiko (Puebla). Mamillaria dixanthocentron Backbg. (1:2) — Descr. Cact. Nov. III: 8.1963. K. säulig, einzeln, grün, bis 20 cmh., ca. 7 (—8) cm 0; W. konisch, ca. 6 mm lg., Saft halb-milchig; Bz. 13:21; Ax. kraus grauwollig ;é Ar. nur anfangs schwach bräunlich-weiß-filzig; Rst. ca. 19—20, dünnpfriemlich, 2—4 mm lg., weiß; Mst. 2 (—4), untereinander bzw. im Kreuz, der obere aufrecht, ca. 5 mm lg., der untere vorstehend-abwärts geneigt, bis ca. 1,5 cm lg., beide zuerst hellgelb, dann hornfarben oder weißlich, mit hornfarbener Spitze; Bl. hellrot; Fr. 2 cm lg., schlank, unten gelb, oben orange. — Mexiko ( Arroyo Verde, ca. 30 km südlich des Standorts von M. buchenauii). (Abb. 212 links.) Der halbmilchige Saft steht unter stärkerer Spannung und tritt bei Anstechen schnell und reichlich hervor; ich sah sogar einen bis ca. 3 cm lg. Strahl hervorspritzen. Der Saft ist schwach klebrig und erhärtet nur sehr langsam. Mamillaria dolichocentra Lem.: Mamillaria obco- nella Scheidw. Mamillaria donatii Berge (3:1, 1: 3) K. kugelig, hell bläulichgrün, bis 9 cm 0, zuweilen sprossend; W. konisch; Bz. 13: 21; Ax. kahl; Rst. 16—18, 6—8 mm lg., dünn, weiß; Mst. 2, bis 1 cm lg., steifnadelig, dunkelbraun; Bl. bis 1,5 cm lg. und 0, feurig karmin; Fr. rot, bis 1,5 cm lg.; S. braun. — Mexiko (Puebla, Boca del Monte). Mamillaria droegeana (Reb.) Hildm. (3:1, 1: 4) K. später säulig, bis 8 cm lg., 4 cm 0, dunkel graugrün, auch sprossend; W. halbfest, unten kielig; Bz. 8:13; Ax. kahl; Rst. 30, bis 6 mm lg., blaßgelb, Fuß dunkler; Mst. 8—11, bis 1 cm lg., steifnadelig, dunkel rötlichbraun; Bl. 1 cm lg., 1,5 cm 0, weiß mit rosa Hauch und Mittellinie; Fr. hell gelbbräunlich, 2 cm lg.; S. hellbraun. —Mexiko (Querétaro, Sierra de San Moran). Mamillaria dumetorum J. A. Purp. (3:1,1: 2) K. kugelig, graugrün, bis 2,5 cm 0, sprossend, mit Rübenteil; W. zylindrisch; Bz. 8:13; Ax. kahl; Rst. 40—60, bis 4 mm lg., anliegend, weiß, borstenfein, haarig; Mst. 0; Bl. 1,2 cm lg. und 0, weiß, mit rötlicher Mittellinie; Fr. Scharlach, bis 2 cm lg., kugelig-keulig; S. schwarz! — USA (Texas; SO- Neumexiko), Mexiko (N-Chihuahua). Geht oft fälschlich als M. schiedeana. Mamillara duoformis Craig & Daws. (2:3) K. zylindrisch, dunkel bläulichgrün, bis 9 cm h., 3,5 cm 0, manchmal sprossend; W. konisch; Bz. 13:21; Ax. mit Bst.; Rst. 18—20, bis 7 mm lg., blaßgelb, bald kalkig; Mst. 4, bis 12 mm lg., Fuß schwach verdickt, unten bräunlichrosa, oben schwarz, der längste unterste noch dunkler, gerade oder hakig; Bl. glockig, 1,5 cm lg., 1,2 cm 0, hellkarmin; Fr. bräunlichrosa, 1,8 cm lg.; S. braun. — Mexiko (Puebla; Guerrero). v. rectüormis Craig & Daws. weicht durch vollkommen gerade St. ab, nie hakig. — Mexiko (Puebla, Tehuitzingo). Gehört vielleicht zum Artenkomplex der M. hamata. Mamillaria durispina Böd. (3:1,1: 3) K. einzeln, kugelig bis gestreckt, dunkelgrün, bis 20 cm h., 11 cm 0; W. konisch; Bz. 8:13, 21: 34; Ax. nur anfangs wollig; Rst. 6—9, der oberste bis 15 mm lg., die anderen bis 8 mm lg., ziemlich kräftig; Mst. nur vereinzelt; St. zuerst dunkel rotbraun bis schwarz oder hornfarben, auch fleckig oder Spitze goldbraun; Bl. 1,5 cm lg. und 0, pur- purrosa mit dunkler Mittellinie, nach unten zu blaß grünlichweiß; Fr. karmin, 2 cm lg.; S. blaßgelb. — (Mexiko (Guanajuato; Querétaro, bei San Moran). Mamillaria dyckiana Zucc. (2:1) K. meist einzeln, bis c 6,5 cm h., 6 cm 0, graugrün bis bläulichgrün; W. konisch; Bz. ?; Ax. wollig; Rst. 16—18, steif, weiß; Mst. 2, auf- und abwärts, 16 Kakteenlexikon
236 Mamillaria kräftiger, hornfarben, Spitze rötlich, bis 1,5 cm lg. — Mexiko. Blüten wahrscheinlich hellkarmin. Mamillaria ebenacantha Shurly, ohne lateinische Diagnose, war eine breitrunde Pflanze; W. 4kantig; Rst. nur 4, schwarz, pfriemlich; Mst. 0; Bl. und Fr.? — Mexiko (Weiteres nicht bekannt). Mamillaria egregia Backbg. (3:1, 1: 2) K. kugelig bis gestreckt, bis 5 cm h. und 0; W. konisch; Bz. 13:21; Ax. wollig; Rst. bis ca. 50, verflochten, weiß, anfangs auch rosa, mehrserig; Mst. 0; Bl. 11 mm lg., bis 9 mm 0, olivbräunlich- weiß; Fr.? — Mexiko. Mamillaria eichlamii Quehl (1: 3) K. kugelig, gelblichgrün, bis 25 cm lg., bis 6 cm 0, rasenbildend; W. kegelig; Bz. 8:13; Ax. gelb wollig, wie die Ar., später auch Bst.; Rst. 6, bis 7 mm lg., gelbweiß, dunkelspitzig; Mst. 1, 1 cm lg., oben bräunlichrot; Bl. 2 cm lg., krem bis gelb; Fr. rot; S. hellbraun. — Guatemala (Sabanetas), Honduras. Mamillaria ekmanii Werd. (1: 2) K. kugelig bis gestreckt, bis 8 cm h., 6 cm 0; W; kegelig; Bz. 13:21; Ax. starkwollig, Wolle weiß; Rst. meist 15, 7—10 mm lg., schneeweiß; Mst. (3—) 4 (—5), bis 1,4 cm lg., weißgelb, braunrot, gespitzt, Fuß bräunlich und verdickt; Bl. und Fr. ? — Westindien (Haiti, Insel La Navasse). Mamillaria elegans DC. (2:1) K. einzeln, ziemlich kleinkugelig, wenig über 5 cm 0; W. ovoid; Bz. ?; Ax. kahl; Rst. 25—30, bis 6 mm lg., weiß, anliegend und verflochten; Mst. meist 2, bis 1 cm lg., steif, weiß, Spitze braun; Bl. karmin; Fr. karmin, 2 cm lg. — Mexiko (Distrito Federal). Die mit obiger Art oft irrtümlich zusammengeworfenen Mamillaria acanthoplegma, dealbata, dykiana, haageana, meissneri und supertexta werden hier gesondert beschrieben. Mamillaria elongata DC. (3:1,1:1) K. zylindrisch, basal sprossend, Kolonien bildend, laubgrün, Köpfe bis 3,75 cm 0, später z. T. liegend; W. zierlich konisch; Bz. 3:5, 5:8; Ax. schwachwollig bis kahl; Rst. ca. 20, bis 8 mm lg., anliegend, gelb; Mst. 0, selten 1, wenig länger; Bl. bis 1,5 cm lg., weißlich bis gelblich; Fr. schmutzigrot; S. hellbraun. — Mexiko (Hidalgo), v. anguinea (O.) K. Sch.: K. lang und kräftig, Rst. bis 20, gelb, braunspitzig, Mst. stets 1, dunkler (steht der v. echinaria nahe); v. densa (Lk. & O.) Backbg.: Rst. deutlich und dicht abstehend, Mst. 0—3—4, leuchtend gelb (M. mieheana Böd.?); v. echinaria (DC.) Backbg.: K. und Mst. kräftiger, letztere ziemlich lang, bis 3, oben bräunlich, Tr. bis 2,8 cm 0; v. echinata (DC.) Backbg.: mit nur 1 bis 1 cm lg. Mst. (selten 2), dünn, braunspitzig, Tr. nur bis 2 cm 0; v. intertexta (DC.) SD.: Rst. etwas abstehend und verflochten, gelblich, Mst. selten vorhanden, Tr. 2—2,5 cm 0; v. obscurior W. Heinr. n. v. — Differt äreolis minimis ellipticis; summis aculeis radialibus atrorubris; foliis perigonii late spathulatis, in- aequaliter inscissis. K. hellgrün, schlankzylindrisch, ca. 1,8 cm 0; W. kurzkegelig; Bz. 5:8; Ar. sehr klein, elliptisch, kaum 1 mm br., 1,5 mm lg., gering gelbfilzig; Rst. ca. 23, kammartig gestellt, horizontal gerichtet, leicht zurückgebogen, um die Ar. durch hellbräunlichen Fuß einen Ring bildend, die ca. 8 oberen zuerst schwarzrot, später alle gleichfarbig, 3 mm bis 6 mm (die oberen) lg.; Mst. 0; Bl. klein, Hüllblätter breitspatelig, gelblichweiß, unregelmäßig geschlitzt, breit öffnend; Stbf ‚ Gr. und N. kremweiß; Fr. und S. ? Die bisher dunkelste var. und daher deutlich abweichend (W. Heinrich). v. rufocrocea (SD.) K. Sch.: mit mehr struppig abstehenden Rst., gelblich, mit orangebraunen Spitzen, Mst. meist 0, zuweilen 1 (selten 2), Tr. 2—3cmØ; v. stella-aurata (Mart.) K. Sch.: nur 1 dünner Mst., meist länger als 1 cm, Rst. und Mst. gelb, braunspitzig; v. straminea Hort.: St. strohgelb bis leuchtend gelb, Mst. fehlend, Tr. bis 2,2 cm 0; v. subcrocea (DC.) SD.: St. weißlich-gelb, mit braunen bis brandroten Spitzen, Mst. meist fehlend, Tr. 1,5—1,8 cm 0; v. tenuis (DC.) K. Sch.: Tr. dünn aber aufrecht, bis 1,25 cm 0, nur Rst., stark anliegend; v. viperina Backbg. non Marsh.: St. wie bei voriger, ebenso die Triebstärke, die Tr. aber stärker verlängert und später liegend. Mamillaria erectohamata Böd. (3:1, 3: 7) K. etwas konisch, blattgrün, bis 6 cm 0, basal sprossend; W. zylindrisch; Bz. 13: 21; Ax. kahl, mit Bst.: Rst. bis 25, 7 mm lg., fein, weiß; Mst. 2 (—3), bis 17 mm lg., steifnadelig, nuß- bis schwarzbraun, später gelblich, Fuß goldgelb; Bl. 1,8 cm 0, innen reinweiß; Fr. rot, 1,2cm lg.; S. dunkelbraun. — Mexiko (San Luis Potosi). Mamillaria eriacantha Lk. & O. (3:1, 1: 3) K. zylindrisch, bis 15 cm h., 5 cm 0, hell smaragdgrün, auch sprossend; W. konisch; Bz. 8: 13; Ax. wollig; Rst. 20—25, 3—6 mm lg., feinnadelig, goldgelb, haarig; Mst. 2, 8—10 mm lg., zuerst goldbraun, haarig, starknadelig; Bl. 1,5 cm lg. und 0, stroh- bis kanariengelb; Fr. grünlichweiß, orange oder rötlich, 1 cm lg.; S. ± hellgelb. — Mexiko (Vera Cruz, Jalapa).
Mamillaria 237 Mamillaria erythrosperma Böd. (3:1, 3: 7) K. rund bis etwas gestreckt, bis 5 cm h., 4 cm 0, dunkelgrün, stärker sprossend; W. zylindrisch; Bz. 8:13; Ax. kahl, mit dünnen Bst.; Rst. 15—20, 8—10 mm lg., sehr dünn, anfangs haarig, weiß, Fuß gelblich; Mst. 1—3 (—4), 1 cm lg., der unterste hakig, gelb, rötlichbraun gespitzt; Bl. 1,5 cm lg., karmin, Rand heller; Fr. karmin, 2 cm lg.; S. schwarzrot. — Mexiko (San Luis Potosi, Alvarez). v. similis De Laet: K. kleiner; Mst.oft gelb; Rst. kürzer, haarig; Bl. heller. Mamillaria eschanzieri (Coult.) Vpl. non Orc, non Fric (3:1,3:7) K. gedrückt-kugelig, 3 cm h. bzw. 0, einzeln; Ax. kahl; Rst. 15—20, 10—12 mm lg., dunkelspitzig; Mst. 1, 15—20 mm lg., dünn, meist hakig; St. alle haarig; Bl. rot (?); Fr. rötlich; S. rötlich (braun?). — Mexiko (San Luis Potosi). Dieser bisher nicht wiedergefundenen Art ähnelt in der Beschreibung M. monancistracantha Backbg., die aber stets über 20 Rst. hat, Mst. später 2, einer gerade, einer hakig, alle St. haarig; Bl. blaßgelblich! Mamillaria esperanzaensis Böd. (3:1, 1: 3) K.kugelig, bis 8 cm 0, kräftiggrün, basal sprossend; W. zylindrisch-kegelig; Bz. 13: 21 (?); Ax. kahl; St. „alle hart und metallisch schimmernd" (Böd.); Rst. bis 20, dünn, hellgelb; Mst. 4—7, der längste abwärts weisend, bernsteinfarben, anfangs dunkler; Bl. 2,5 cm 0, weiß mit rosa Rückenstreifen. — Mexiko (Puebla). Im Mamm.- Vergl.-Schlüssel erwähnt Bödeker noch den Namen M. fuscata-esperanza (ein n. nud. von J. A. Purpus, 1914). Schmoll war der Ansicht, daß sie mit M. ochoterenae identisch ist, was dem Stachelcharakter nach stimmen kann. Nur eine Form? Mamillaria esseriana Böd. (1: 3) K. erst kugelig, später säulig, seitwärts sprossend, bis über 9 cm 0 über 20 cm h., graugrün, auch dichotomisch verzweigend; W. grob, undeutlich vielflächig; Bz. 13 :21; Ax. weißwollig, mit weißen Bst.; Rst. bis 10, dünnadelig, weiß; Mst. 6, + derb- nadelig, 0,7—1,5 cm lg., durchscheinend bernsteingelb, Spitze ± dunkel-rotbräunlich; Bl.ca. 1,2cm0, karmin; Fr. und S. ? — Mexiko (Chiapas) bis Guatemala (?). Mamillaria estanzuelensis Moll. (3:1, 1:3) K. rundlich oder verlängert, bis 8 cm oder mehr h., bis ca. 6 cm 0, hellgrün, auch sprossend; W. kegelig; Bz. ?; Ax. fast kahl; Rst. zahlreich (Böd.: kammartig gestellt), mehrserig, bis 6 mm lg., nadelig, glänzend weiß; Mst. 0 (anscheinend aber bei manchen Exemplaren vorhanden); Bl. klein, weißlich. — Mexiko (Durango?). Mamillaria evermanniana (Br. & R.) Orc. (1:1) K. kugelig bis länglich, hellgrün, bis ca. 5—7 cm 0, auch sprossend; W. konisch; Bz. 13: 21; Ax. wollig, mit gewundenen Bst.; Rst. 12—15, 5—8 mm lg., dünnadelig, weiß; Mst. 2—4, 1,2—1,5 cm lg., derb- nadelig, anfangs rotbraun, später weiß, braunspitzig; Bl. 1,5 cm lg., rosa- bis purpurrote Mitte, Rand grünlich-krem; Fr. rot, 1cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Niederkalifornien und Inseln, I. Cerralboa, I. Nolasco). Mamillaria falsicrucigera Backbg. war ein nom. prov. in „Die Cactaceae", VI, S. 3895: Mamillaria buchenauii Backbg. Mamillaria fasciculata Eng. (3:1, 5: 9) K. bald säulig, purpurgrün, bis 8 cm 0, durch Sprossen bis 30 cm br. Kolonien bildend; W. zylindrisch-konisch; Bz. 5:8; Ax. kahl; Rst. 13—20, 5—7 mm lg., feinnadelig, weiß, Spitze dunkel; Mst. 1 (—3), bis 1,8 cm lg., steif dünnadelig, hakig, bräunlich bis schwarz; Bl. 3 cm lg., 2 cm 0, weiß, mit karmin oder purpur Mittelstreifen; Fr. Scharlach, 8mm lg.; S. schwarz. — USA (S-Arizona), Mexiko (N-Sonora). Mamillaria fera rubra Schmoll (3:1, 1: 3) K. einzeln, später gestreckt, bis 10 cm h., 9 cm 0, gelblich graugrün; W. vierflächig; Bz. 13: 21; Ax. kurzwollig; Rst. 15—18, bis 7 mm lg., dünnadelig, weiß; Mst. 6 (—7), 1,2 cm lg., starknadelig, orangebraun, Fuß gelbbräunlich; Bl. ?; Fr. Scharlach, 2 cm lg.; S. braun. — Mexiko (Querétaro, San Lazaro). Mamillaria fertilis Hildm. (3:1, 1: 3) K. kugelig bis gestreckt, kräftig grün, ca. 5—6 cm 0, bald reich sprossend; W. schlankzylindrisch; Bz. 8:13; Ax. anfangs schwach lockig weißwollig; Rst. 8—10, 6 mm lg., dünn, hell; Mst. 1—2, 1cm lg., nadelig, gelblich-braun, dunkelspitzig; Bl. 1,8 cm lg., bis 1,5 cm 0, karmin; Fr. ? — Mexiko. Mamillaria fischeri Pfeiff. (1:3) K.'rundlich, sehr wenig sprossend, dunkelgrün, bis 12,5 cm 0; W. mehrflächig; Bz. ?; Ax. mit Bst.; Rst. 5—6, weiß, schwarzspitzig, oberer und unterer verlängert und verbogen, 1,25 cm und bis 3,75 cm lg., die übrigen bis 1 cm lg.; Mst. 0; Bl. ? — Mexiko (Grenze Puebla-Oaxaca). Mamillaria flavescens (DC.) Haw. non Zucc. non Hitch. (1: 2) K. erst kugelig, dann säulig, dunkel-grünlich, stark von unten sprossend; W. pyramidisch; Bz. 8:13, 13: 21; Ax. wollig; Ar. längere Zeit stark weißwollig, Scheitel ganz wollig; Rst. 8—10; Mst. 4 (—5); St. — besonders die mittleren — ziemlich lang, dünn- nadelig, hell- bis schwefelgelb; Bl. blaß schwefelgelb; Fr. rot. — Westindien.
238 Mamillaria v. nivosa (Lk.) Backbg.: K. mehr rundlich, olivgrün, wenig sprossend; Fr. kugelig-keulig, mit Blütenrest. Mamillaria flaviccntra Backbg. (3:1,1: 2—1: 3) — Descr. Cact. Nov. III: 8. 1963. K. einzeln, ± keulig bis zylindrisch-säulig, graugrün, bis ca. 18 cm h., ca. 9—10 cm 0; Scheitel flach, weiß wollig; W. pyramidisch, ca. 7 mm h., unten ca. 6 mm br., Saft wäßrig; Bz. 21: 34; Ax. kraus wollig, ohne Bst.; Ar. kahl; Rst. ca. 22—24, dünnadelig, ca. 2—4 mm lg., glasigweiß; Mst. 4—6, dünn- pfriemlich, Fuß verdickt, ca. 6—6 mm lg., gelblich; St. mit braunem Fuß, besonders die mittleren; Bl. rot, ca. 3—4 mm 0; Fr. ca. 1,6 cm lg., unten weißlich-grünlich, oben in rosa übergehend, dickkeulig; S. braun. — Mexiko (auf höheren westlichen Hängen über dem Standort von M. buchenauii.) (Abb. 212 rechts.) Mamillaria flavihamata Backbg. (3:1, 3: 7) K. halbkugelig, einzeln, bis 4,5 cm 0; W. konisch; Bz. 8:13; Ax. kahl; Rst. bis 35, bis 5 mm lg., sehr dünn, gelblich; Mst. ca. 6 (—7), bis 9 mm lg., gelblich, Fuß verdickt, einer hakig; Bl. 1,5 cm lg., 1,1cm 0, weiß; Fr. ? — Mexiko (Aguascalien- tes). Mamillaria flavovirens SD. (1: 2) K. rundlich bis gestreckt, bis 8 cm h., zuweilen sprossend; W. pyramidisch vierseitig; Bz. 8:13; Ax. in der Blütenzone wollig; Rst. 4—5, bis 6 mm lg., ± pfriemlich, rötlichbraun, zuweilen kleine Beist.; Mst 1 (—2), bis 1,5 cm lg., pfriemlich, anfangs dunkel; Bl. 2 cm lg., 1,2 cm 0, weiß bis krem; Fr. karmin, 1,7 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Guanajuato, Hazienda de las Barrancas). Mamillaria floresii Backbg. (1: 2) K. kugelig, hellgrün, bis 16 cm h., 12 cm 0; W. dickkonisch, ziemlich kurz; Bz. 8:13; Ax. reicher wollig; Rst. 11—12, dünn, braun; Mst. 4, bis 2 cm lg., der längste etwas herabgebogen, anfangs dunkler braun; Bl. ca. 1,5 cm lg., 2 cm 0, hellkarmin; Fr. ? Mexiko (Sonora, Vorgebirge der Sierra Canelo). v. hexacentra Backbg. n. v. Differt a v. floresii aculeis radialibus ad 14, superioribus tenuioribus albidis, inferioribus aliquid crassioribus, flavidis; aculeis centralibus ad 6, crassioribus, corni- coloribus vel fuscatis, basi obscuriore, aliquid incrassata. Weicht vom Typus der Art ab: Rst. bis 14, die oberen dünner, weißlich, die unteren etwas kräftiger, gelblich; Mst. bis 6, kräftiger, abstehend, hornfarben oder bräunlich, Fuß dunkler und etwas verdickt. — Mexiko (Sonora). F. Schwarz führte diese Pflanze als „rotblühende M. canelensis", die aber einheitlich weiße und zahlreichere Rst. (bis 25) hat, von ihrer grünlich- gelben Blütenfarbe ganz abgesehen. Mamillaria formosa Gal. (1:1) K. kugelig bis gestreckt, hellgrün, bis 8 cm 0,später auch sprossend; W. schlank-pyramidisch; Bz. 13: 21; Ax. wollig; Rst. 20—25, 3—6 mm lg., dünn, weiß; Mst. 4—6, bis 8 mm lg., derbnadelig, fleischfarben, schwarzspitzig; Bl. bis 1,5 cm lg. und 0, purpurrosa, Rand hell; Fr. hellkarmin, 1,5 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (San Luis Potosi, San Felipe). Mamillaria fraileana (Br. & R.) Böd. (3: 2, 5: 9) K. zylindrisch, später basal sprossend; W. kurzkonisch; Bz. 5:8; Ax. mit wenigen Bst.; Rst. 11—12, 8—10 mm lg., dünnadelig, weiß, anfangs rötlichbraun, dann weiß; Mst. 3 (—4), ca. 1 cm lg., etwas kräftiger, anfangs dunkelbraun, der längste vorgestreckt, hakig; Bl. über 3 cm 0, rosa, Schlund dunkler; Fr. lilarosa; S. schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien, Inseln Pichilinque, Cerralboa, Catalina). Mamillaria fuauxiana Backbg. (3:1, 1: 2) K. später säulig, bis 30 cm h., 8 cm 0, hellgrün; W. konisch, klein; Bz. ?; Ax. filzig, in der Blütenzone wollig; Rst. 20—22, 2,5 mm lg., sehr dünn, weiß; Mst. 2, auf- und abwärts, 5 mm lg., weiß, rotbraun gespitzt; Bl. 7 mm lg. und 0, dunkel weinrot; Fr. orangerot; S. hellbraun. — Mexiko (Guerrero, Puente Mescala). Mamillaria fuliginosa SD. (3:1, 1: 3) K. kugelig, dunkelgrün, bis 8 cm 0; W. konisch; Bz. 21:34; Ax. seh wach wollig; Rst. 16, 1—2 mm lg., borstig, weiß; Mst. 4, 8—10 mm lg., steifnadelig, weiß mit schwarzer Spitze; Bl. 1,5 cm lg., 1 cm 0, tief rosa; Fr. karmin, 2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (?). Mamillaria fuscata Pfeiff. (3:1, 1: 3) K. später länglich, einzeln, zuweilen dichotomisch teilend, blaß bläulichgrün; W. konisch-vierflächig; Bz. 13:21 (?); Ax. ± weißwollig; Rst. 25-28, 6—8 mm lg., dünn, weißlich bis goldgelb; Mst. 4—6, 10—30 mm lg., steifnadelig, von gelbbraun bis rotbraun variierend; Bl. 1,6 cm 0, purpurn; Fr. purpurrot, 2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (zentrales Hochland). v. russea (Dietr.) Backbg.: W. kegelförmig, hellgrün; Ax. anfangs mit fädiger Wolle, keine Bst.; Rst. 16—20, 6,5 mm lg., borstendünn, weiß, Spitze + bräunlich; Mst. 4 (—6), dünnpfriemlich, bis 1,2 cm lg., fuchsrot. v. sulphurea (Sencke) Backbg.: K. mehr gelblichgrün; W. rundlich-kegelig; Ax. nur anfangs wollig; St. lebhaft schwefelgelb zu Anfang, später dunkelgelb; Rst. heller, 16—24, borstig dünn; Mst. 6 (—8); Bl. 2,5 cm lg., dunkel rosenrot. Art und var. unterscheiden sich von M. rhodantha und var. durch das Fehlen von Ax.-Borsten. Mamillaria fuscata-esperanza Böd.: M. esperan- zaensis Böd.
Mamillaria 239 Mamillaria luscohamata Backbg. (3:1,3:7) K. kugelig, ca. 6 cm h. und 0, grün; W. konisch; Bz. 13: 21; Ax. kahl; Rst. bis 23, dünn, weiß, Fuß gelblich, 8 mm lg.; Mst. 3 (—4), bis 12 mm lg., davon einer hakig, rötlichbraun, außerdem 2 (—3) aufgerichtete bräunlichweiße, bis ca. 8 mm lg.; Bl. glockig, Saum weißlichrosa, nach unten weiß; Fr. grün, unten fast weißlich, 1,9 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Jalisco). (Abb. 213.) Mamillaria gasseriana Böd. (3:1, 1: 3) K. rundlich, nach oben etwas verjüngt, 3—4 cm 0, graugrün; W. kurz-ovoid; Bz. 8:13; Ax. nackt; Rst. 40—50, mehrserig, 6—8 mm lg., feinnadelig, rauhhaarig, weiß, anfangs auch rotspitzig; Mst. 1—2 (—3), 8 mm lg., steif nadelig, hakig, ein Hakenstachel mehr vorgestreckt, unten weiß, Spitze rötlich bis bräunlich; Bl. bis 8 mm 0, kremweiß, Schhmd grünlich; Fr. bräunlichrot, klein; S. ± schwärzlich. — Mexiko (Coahuila, Torreön). Mamillaria gatesii Jon. (1: 2) K. kugelig bis gestreckt, bis 20 cm lg., 15 cm 0, auch sprossend; W. konisch; Bz. 8:13; Ax. weißwollig; Rst. 6—8, 8—13 mm lg., derbnadelig, gelblichweiß mit dunkler Spitze, abstehend; Mst. 1, 2,5—3 cm lg., nadelig-pfriemlich, gerade, anfangs dunkel rotbraun bis purpurn, Fuß gelblich, später hornfarben; Bl. glockig, 1,6 cm lg., 2 cm 0, grünlich- bis goldgelb; Fr. rot ‚ 1,5 cm lg.; S. dunkelbraun. — Mexiko (Niederkalifornien, Süd westspitze). Mamillaria gauineri (Br. & R.) Orc. (1: 2) K. kugelig bis verlängert, bis 15 cm h., dunkelgrün, auch sprossend; W. vierflächig; Bz. 8:13; Ax. wollig bis kahl; Rst. 12—14, 5—7 mm lg., weiß, braunspitzig; Mst. 1, bis 1 cm lg., pfriemlich, purpurbraun, schwarzspitzig; Bl. bis 1,4 cm lg., kremweiß; Fr. karmin, bis 2 cm lg.; S. braun. — Mexiko (Yucatán, Progreso). Mamillaria geminispina Haw. non DC. (1: 3) K. kugelig, zylindrisch oder keulig, bis 18 cm lg., 8 cm 0, hellgrün, stark sprossend und bis 2 m br. Polster bildend; W. oben rund; Bz. 13: 21; Ax. mit weißer Wolle und Bst.; Rst. 16—20, bis 7 mm lg., dünn; Mst. 2—4 (—6), 7 mm bis 2 cm lg., steif- nadelig ; St. alle weiß, mittlere + braunspitzig; Bl. 1,9 cm lg., krem mit karmin Mitte; Fr. karmin, 1 cm lg.; S. braun. — Mexiko (Hidalgo, San Luis Potosi, Veracruz). v. brevispina (Hildm.) Backbg. : Mst. kürzer, zahlreicher, nicht gekrümmt. v. nobilis (Pfeiff.) Backbg.: K. graugrün; St. zweiserig, 23—26; Mst. 1 (—2—3), sehr lang, ± fuchsrot gespitzt. Mamillaria gigantea Hildm. (1: 2) K. gedrückt-rund, bis 10 cm h., bis 17 cm 0, bläulich graugrün, einzeln; W. pyramidisch, vierkantig; Bz. 13: 21; Ax. wollig; Rst. 12, bis 5 mm lg., dünn, fast weiß; Mst. 4—6, 1,5—2 cm lg., starkpfriemlich, gelblich bis rötlich purpurn, anfangs dunkelspitzig; Bl. 1,5 cm lg. und 0, rötlich, grün gesäumt; Fr. purpurrosa, 3 cm lg., S. hellbraun. — Mexiko (Guanajuato; Querétaro, Moran). Mamillaria gilensis Böd. (3:1, 3: 7) K. kugelig bis gestreckt, glänzend hell gelblich- blattgrün, später sprossend; W. konisch-zylindrisch; Bz. 8:13; Ax. kahl, aber mit weißen Bst.; Rst. 20—25, bis 6 mm lg., fast haarförmig, gelblich bis weiß; Mst. 3 (—4), 0,7—1 cm lg., Fuß verdickt, bräunlichgelb; Bl. krem mit rosa Mittelstreifen; Fr. klein; S. dunkel braungrau. — Mexiko (Aguas- calientes, San Gil). Die ähnliche M. aurihamata Böd., mit kahlen Ax. und weißen Bst., unterscheidet sich durch hell schwefelgelbe Bl., die ebenfalls ähnliche M. aureo- viridis Heinr. hat schwachwollige Ax. und gelbliche Bst., Rst. hell- bis dunkler gelb. Mamillaria gladiata Mart. (1: 2?) wurde oft zu M. magnimamma gestellt und von mir in „Die Cactac", V: 3135. 1961, Fußnote, ohne Blüte beschrieben. Da diese nach Dietrich „hell strohgelb14 war, dürfte meine Vermutung zutreffen, daß es eine gute Art gewesen ist: K. ähnlich dem von M. centricirrha v. versicolor (Scheitel kahl), aber Scheitel weißwollig. Mamillaria glareosa Böd. (1: 2) K. ziemlich klein, flachkugelig (oberirdischer Teil); W. vierkantig; Ax. wollig; Rst. bis ca. 9, bis 6 mm lg., 2—3 obere dünn und weißlich, die übrigen und 1 gleichlanger Mst. derber, pfriemlich und besonders der Mst., braun; Bl.? — Mexiko (Niederkalifornien, 28V2. Brtgrd.). Dies ist die Orig.-Diagnose Bödekers (Mamm.- Vergl. Schi., 59. 1933). Fällt es schon auf, daß die Art trotz intensiver späterer Sammeltätigkeit nicht wiedergefunden wurde, ist es noch bemerkenswerter, daß sie auf dem gleichen Breitengrad wie M. dawsonii (Houghton) Craig wächst und — bis auf die fehlende Bl.-Angabe — auf diese Spezies alle Merkmale von Bödekers Art zutreffen; auch die Abb. in C. & S. J. (US) XXXII: 6, 171. 1960 und in meinem Handbuch „Die Cactac.„ V: S. 3472, Abb. 3203 zeigen ± gleiche Pflanzen. Ich sehe mithin beide Arten für identisch an und füge ergänzend hinzu: Haupt-Wz. fleischig; W. 6 mm lg.; Saft milchig; Ar. nur anfangs schwachwollig, bald kahl; Bl. 1,2 cm lg., 6 mm 0; Sep. Mitte bräunlichrot, Rand grünlichgelb; Pet. blaß grüngelb, zuweilen mit bräunlichgrüner Mittellinie; Gr. grüngelb; N. ebenso, 4—5; Fr. 1,5 cm lg., oben rosa, unten krem weißlich; S. hellbraun, 0,8 mm gr. — Mexiko (Niederkalifornien, 28° 40' N, in Meernähe südwestl. von Punta Prieta).
240 Mamillaria Mamillaria glochidiata Mart. (3:1, 3: 7) K. zylindrisch, 2—3,5 cm 0, glänzend hellgrün, sprossend; W. weich, zylindrisch bis + konisch; Bz. 5:8; Ax. mit bis 5 feinen Bst.; Rst. über 12, bis 1,2 cm lg., borstig, weiß; Mst. 3—4, 6—12 mm lg., einer hakig, dunkelgelb bis rotbraun; Bl. 1,5 cm lg., 1,2 cm 0, bräunliche bis rosenrote Mitte, Rand weiß; Fr. Scharlach, 1,6 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Hidalgo: S. Pedro Nolasco, Zimapan, Ixmiquilpan). Mamillaria goodrichii Scheer (3:2, 5:9) [besser: K. kugelig bis länglich, bis 4 cm 0, später auch sprossend; W. oben zylindrisch; Bz. 3:13; Ax. schwachwollig; Rst. 11—15, 4—7 mm lg., weiß, dunkelspitzig; Mst. 3—4, bis 10 mm lg., weiß,oben bräunlich, der längste gehakt; Bl. 1,5 cm "lg., 2,5 cm 0, tiefrosa, Pet.-Rand weißlich; Fr. Scharlach, bis 2 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien, Inseln Cedros und Guadalupe). v. rectispina Daws. weicht ab durch nur gerade, höchstens vereinzelt oben etwas gebogene Mst., die N. rot (Typus der Art: grün). Nur auf der Insel Cedros. Mamillaria gracilis Pfeiff. (3: 1, 1: 2—1: 3) K. kleinzylindrisch, bis 10 cm h., bis 4,5 cm 0, frischgrün, reich sprossend; W. konisch; Bz. 5:8 (Craig), 8:13 (K. Sch.); Ax. schwachwollig; Rst. 12—14, derbborstig, 5—9 mm lg., + weißlich; Mst. 3—5, bis 15 mm lg., hell- bis dunkelbraun; Bl. 1,7 cm lg., 1,3 cm 0, gelblich-weiß; Fr. gelblich-rot, 1 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Hidalgo). v. fragilis (SD.) Berg.: K. etwas kleiner; Mst. 2, weiß, braunspitzig. v. pulchella SD. non Hopff.: K. zierlicher, 2—3 cm 0; Rst. schwächer, bräunlich; Mst. 0; Fr. dunkelkarmin, bis 2 cm lg. Mamillaria graessneriana Böd. (3:1, 1: 2) K. kugelig bis ovoid, dunkel bläulichgrün, bis 8 cm h., 6 cm 0, später etwas sprossend; W. vierseitig- pyramidisch; Bz. 21:34; Ax. reich weißwollig; Rst. 18—20, bis 8 mm lg., glänzend weiß; Mst. 2—4, bis 8 mm lg., stumpf rötlichbraun, Fuß heller; Bl. klein, rot (?); Fr. und S. ? — Mexiko (zentrales Hochland). Eine in den Sammlungen kaum vertretene Art; häufiger ist der Bastard M. schulzeana (siehe auch unter M. rutila). (Abb. 214, links.) Mamillaria grusonii Rge. (1: 2) K. kugelig bis verlängert, meist einzeln, groß werdend, bis 25 cm 0, hellgrün; W. vierkantig; Bz. ?; Ax. schwachwollig bis kahl; Rst. 14, bis 6—8 mm lg., erst rötlich, dann weiß; Mst. 2, 4—6 mm lg., kräftiger, erst rötlich, später schneeweiß; Bl. 2,5 cm lg. und 0, gelb; Fr. Scharlach; S. ? — Mexiko (Coahuila, Sierra Bola). Mamillaria gueldemanniana Backbg. (3:1, 2:6— 3:7) K. später zylindrisch, hell graugrün, bis 10 cm lg., 4,8 cm 0, später sprossend; W. am Grund vierseitig, oben rundlich; Bz. 8:13; Ax. kahl; Rst. 20—21, dünn, ca. 6 mm lg., weißlich; Mst. 1, kurz, bis 2 mm lg., pfriemlich, + dunkel; Bl. etwas glockig, 1,7 cm lg.', 1 cm 0, weiß, Pet.-Rand hell- rosa, Schlund karminrosa; Fr. ? — Mexiko (So- nora, bei Alamos). v. guirocobensis (Craig) Backbg.: Mst. 1—3, bis lern lg., rötlichbraun, einer hakig; Bl. 2 cm lg., breiter-glockig; Fr. Scharlach, 1,2cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Sonora, Alamos-Distrikt; NO-Sinaloa; SW-Chihuahua). Mamillaria guerreronis (H. Bravo) Backbg. (2: 3) K. zylindrisch, bis 60 cm lg., 6 cm 0, hellgrün, sprossend; W. konisch; Bz. 8:13; Ax. weißwollig, mit bis 20 Bst.: Rst. 20—30, borstenfein, weiß, bis 1 cm lg.; Mst. (2—) 4 (—5), bis ca. 1,5 cm lg., die unteren länger, weiß, zuweilen rosa, anfangs oder an manchen Stücken einer hakig; Bl. rot; Fr. rot, bis 2 cm lg.; S. braun. — Mexiko (Guerrero, Can- yon del Zopilote). Je nachdem, ob alle St. gerade sind oder ein Mst. gelegentlich hakig ist, unterscheidet man auch eine v. recta Craig oder v. subhamata Craig, bzw. für häufiger hakige bestachelte Pflanzen eine v. zopi- lotensis Craig. Mamillaria guillauminiana Backbg. (3: 1, 3: 7) K. kugelig, mit Rübenteil, bis 5,5 cm h. und 0, hellgrün; W. konisch, zuweilen rötlich überlaufen; Bz. 8:13; Ax. kahl; Rst. ca. 30—32, bis 7 mm lg., borstenfein, weiß; Mst. 4—5, bis 6 mm lg., der unterste hakig, Spitze bräunlich, unten heller; Bl. 1 cm lg., bis 1 cm 0, weiß mit leichtem rosa Schein und rosa Mittellinie; Fr. ?; S. schwarz. — Mexiko (Durango, 60 km östlich der Stadt). Mamillaria gummifera Eng. (1: 2) K. kugelig, bis 12 cm 0, 11 cm h., hell graugrün; W. vierflächig-pyramidisch; Bz, 13: 21; Ax. nur anfangs schwach wollig; Rst. 10—12, die oberen 4—6 mm lg., die unteren 13—15 (—25) mm lg., obere borstig, untere kräftig-nadelig, + zurückgebogen, weiß mit bräunlicher Spitze; Mst. 1—2, 4 mm lg., dünnpfriemlich, hellbraun, schwarzspitzig; Bl. 2,5—3 cm lg., 1,5—2,5 cm 0, bläulich- rosa, Pet.-Rand fast weiß; Fr. Scharlach; S. dunkelbraun. — Mexiko (Chihuahua, Cosihuiriachi). Mamillaria haageana Pfeiff. (2:1) K. länglich, einzeln, nur selten sprossend, bläulichgrün, bis 8 cm h., 5 cm 0; W. konisch; Bz. 13: 21; Ax. wollflockig; Rst. 18—20 (—25), 3 mm lg., dünn, weiß; Mst. 2, 6—8 mm lg., aschgrau-schwärzlich bis rotbraun oder schwarz; Bl. 1,2 cm lg., purpurrosá; Fr. hellrot, 1,1 cm lg.; S. hell braunoliv. — Mexiko (Veracruz, Perote).
Mamillaria 241 Mamillaria haehneliana Böd. (3:1, 3: 7) K. + kugelig, 4—5 cm 0, einzeln oder sprossend, hell blattgrün; W. oben zylindrisch; Bz. 8:13; Ax. mit mehreren Bst.; Rst. 25, 7 mm lg., dünn, weiß; Mst. 5—7, bis 8 mm lg., steif nadelig, hellgelb, unten mehr weißlichgelb, Fuß bräunlichgelb, schwach knotig, unterster hakig, bis 1,2 cm lg., alle schwach rauh; Bl. 1,5 cm lg. und 0, krem mit rosa Mitte; Fr. rot, klein; S. dunkel rotbraun. — Mexiko (San Luis Potosi). Mamillaria hahniana Werd. (1:1) K. ± breitkugelig, bis 9 cm h., 10 cm 0, hellgrün, sprossend und gruppenbildend; W. konisch; Bz. 13:21; Ax. kurz weißwollig, mit bis 20 längeren Bst.; Rst. 20—30, 5—15 mm lg., haarartig, weiß, verflochten; Mst. 1 (—2—5), 4 (—5—8) mm lg., bald abfallend, weißlich, rötlichbraun gespitzt; Bl. 1,5—2 cm 0, purpurn; Fr. purpurrot, 7 mm lg.; S. schmutzig braun. — Mexiko (Guanajuato; Que- rétaro, Sierra de Jalapa). v. giselana Neale: Ax.-Haare bis 1,5 cm lg.; Rst. bis 40. v. werdermanniana Schmoll: Ax.-Haare bis 2,5cm lg.; N. bräunlichrosa (Typus der Art: gelblichweiß). Mamillaria halbingeri Böd. (3:1, 1: 5) K. breitrund, hellgrün, einzeln; W. konisch-ovoid; Bz. 13:21; Ax. mit einigen Bst.; Rst. bis 25, 5—7 mm lg., dünnadelig, weiß; Mst. 2, 5—6 mm lg., dünnpfriemlich, Fuß schwach verdickt, gelblichweiß, blaßbraun gespitzt, auf- und abwärts weisend; Bl. bis 1,2 cm lg., schwefelgelb; Fr. klein, weißlich (?); S. hell rötlichbraun. — Mexiko (SO-Oaxaca). Mamillaria hamata Lehm. (3:1, 3:7) oder (1: 5 bzw. [?]2:3) K. zylindrisch, sprossend; W. konisch; Bz. ?; Ax. nur anfangs schwachwollig; Rst. 18—20, weiß bis hellkrem, selten fein getönte äußerste Spitze; Mst. 4—6, bräunlich, der unterste gehakt, aber auch z. T. gerade; Bl. bauchig-glockig, Saum abgebogen, rot; Fr. grünlich, unten hell, später blaß rötlich; S. braun. — Mexiko. Mamillaria hamiltonhoytea (H. Bravo) Werd. (1:3) K. gedrückt-rund, einfach, dunkel olivgrün, bis 18 cm 0; W. oben rundlich, unterseits gekielt; Bz. 13:21; Ax. weißwollig, gelegentlich eine Bst.; Rst. 5 (—8), unterster bis 1,7 cm lg., die übrigen 3—5 mm lg; Mst. 2—3, obere 1—2 cm lg., untere bis 3,5 cm lg.; St. kremweißlich, oben dunkel, mittlere auch rosaorange oder rötlich gespitzt; Bl. 2 cm lg., tief purpurrosa, Pet.-Rand weiß bis blaßrosa; Fr. purpurn, 2 cm lg.; S. rötlichbraun. — Mexiko (Queré- taro). v. furvaflora Craig: Bl. etwas kleiner, 1,2—1,5 cm lg.; Pet. oben blaßrosa, Ränder gelbbräunlich, Rückseite mit orangebräunlichem Mittelstreif, fast ganzrandig. Standort wie beim Typus der Art. Mamillaria hastifera Krainz & Kell. (1: 3) K. breitkugelig, ca. 8 cm 0, dunkelgrün; W. vierkantig; Bz. ?; Ar. gelbfilzig; Ax. spärlich wollig, schwarzspitzige einzelne Bst.; Rst. 6, 3 kleine aufwärts, ca. 5 mm lg., 3 längere abwärts, alle weißgelb, schwarzspitzig; Mst. 1, ziemlich stark, abstehend, 1,5—2 cm lg., braun, schwarzspitzig; Bl. krem, 2 cm lg., 1,5 cm 0, brauner Mittelstreifen; Fr. ? — Mexiko. Mamillaria heeriana Backbg. n. nud. (Kat. F. Schwarz) wird von einigen als ein Synonym von M. hamata Lehm, angesehen, andere halten sie für ein Synonym von M. duoformis Craig & Daws. Es ist möglich, daß auch letztere zum Formenkreis der M. hamata gehört. Mamillaria hemisphaerica Eng. (1: 2) K. rundlich bis gestreckt, dunkel blaugrün, bis 12 cm 0; W. oben rund, rückseits gekielt; Bz. 8:13, 13:21; Ax. fast kahl; Rst. 9—13, 2—8 mm lg., dünn, krem bis bräunlich, dunkelspitzig; Mst. 1, 3—4 (—8) mm lg., dünnpfriemlich, dunkelbraun bis schwarz z. T. heller; Bl. breit geöffnet, bis 1,5 cm lg., rosa, dunklere Mittellinie; Fr. rot, 1,5 cm lg., S. rötlichbraun. — USA (SO-Texas), Nordmexiko, v. waltheri (Böd.) Craig: Mst. meist 2, 7—8 mm lg., bernsteinfarben bis tief braun violett; Pet. innerste kürzer, Mitte schwach bräunlich-oliv; Fr. rot, klein; S. hell rotbraun. — Mexiko (Coahuila, Viesca). Mamillaria hennisii Böd. (3:1, 1: 3) K. später gestreckt, ca. 4 cm 0, hell laubgrün; W. kurzkegelig; Bz. 13:21; Ax. weißwollig; Rst. ca. 20, glasigweiß, Fuß gelblich, 5—6 mm lg.; Mst 3—4, derbnadelig, anfangs bräunlich, dann fuchsigrot, 8—12 mm lg. — Venezuela (Gebiet von Maracay). Mamillaria herrerae Werd. (3: 2, 4: 8) K. kugelig, einzeln, wenig sprossend, bis d,5 cm 0; W. zylindrisch; Bz. 8: 13 (Craig) und 13: 21; Ax. kahl; Rst. ca. 100, anliegend, weiß, sehr fein, 1—5 mm lg., mehrserig; Mst. 0; Bl. 2—3 cm 0, blaßrosa bis violett; Fr. karmin, rundlich; S. mattschwarz. — Mexiko (Querétaro, Cadereyta). Mamillaria hertrichiana Craig (1: 3) K. flachkugelig, kräftiggrün, später reich sprossend, Gruppen bis 1 m Breite; W. oben unregelmäßig kantig; Bz. 13:21; Ax. mit warzenlanger Wolle, gelegentlich Bst.; Rst. 12—15, 3—10 mm lg., dünn- nadelig, weiß bis blaßbräunlich, braunspitzig; Mst. 4—5, 5—10 mm lg., untere bis 2,5 cm lg., nadelig, unten schwach verdickt, nußbraun; Bl. 1,8 cm 0, 1 cm lg., tief- bis purpurrosa, Mitte dunkler; Fr.
242 Mamillaria Scharlach, 3 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (So- nora, östlich Tesopaco). v. robustior Craig: Mst. bis 3,5 cm lg., viel kräftiger. Mamillaria heyderi Mühlpfrdt. (1: 2) K. gedrückt-kugelig, hell- bis dunkelgrün; W. verlängert^ yramidisch; Bz. 13:21; Ax. anfangs wollig; Rst. 20—22, obere 4—6 mm lg., untere 7—8 (—12) mm lg., alle borstig, krem- bis reinweiß; Mst. 1, 4—8 mm lg., derbnadelig, gelblichgrau bis braun, Fuß dunkler, Spitze rötlichbraun; Bl. 2 bis 2,5 cm lg., bräunlichrosa; Pct.-Rand krem; Fr. karmin, 3,7 cm lg.; S. rötlichbraun. — USA (Texas; Neumexiko), Nordmexiko. Mamillaria hidalgensis J. A. Purp. (3:1, 1: 3) K. später säulig, auch dichotomisch teilend, dunkelgrün, bis 30 cm h., 13 cm 0; W. konisch; Bz. 8:13; Ax. mit schmutzig-weißer Wolle; Rst. 0, auch bis 6—8, aber meist fehlend, sonst borstenfein, bald abfallend; Mst. 2—4, 1cm lg., nadelig, grauweiß, bis gelblichbraun, Spitze rötlichbraun, auf- und abwärts; Bl. 1,8 cm lg., 6—7 mm 0, hellkarmin; (Fr.purpurrot, bis 2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko Hidalgo). Mamillaria hirsuta Böd. (3:1, 3: 7) K. + rundlich, graugrün, bis 6 cm 0, später sprossend; W. zylindrisch, punktiert; Bz. 8:13; Ax. kahl, mit wenigen Bst.; Rst. bis über 20, dünn, glasig-weiß, 10—15 mm lg.; Mst. 3—4, die oberen weißlich, der unterste vorstehend, hakig, unten weißlich, nach oben zu dunkelrotbraun, rauh, Fuß knotig; Bl. 1 cm lg., glockig, hellgelb mit rosaHauch; Fr. grünlich; S. schwarz. — Mexiko (Guerrero). Mamillaria hoffmanniana (Tieg.) H. Bravo (3:1, 1:3) K. kugelig, später säulig, bis 30 cm h., 12 cm 0, hellgrün, einzeln; W. gerundet vierseitig bis zylindrisch; Bz. 13: 21; Ax. wollig, später ziemlich starkwollig; Rst. 18—20, 1—3 mm lg., fein, weiß; Mst. (2—) 4, zuweilen mehr, bis 2,5 cm lg., kürzer, weiß bis krem, Spitze bräunlich; Bl. purpurn; Fr. karmin, 2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Querétaro, La Templadora; Guanajuato). Mamillaria huajuapensis H. Bravo (1: 3) K. kugelig, einzeln; W. konisch, gekantet; Bz. 21: 34; Ax. wollig, mit zahlreichen weißen Bst.; Rst. 6—8, pfriemlich, weiß; Mst, 2 (—3), pfriemlich, rötlichgelb, anfangs oben dunkler; Bl. purpurn (?); S. hellbraun. — Mexiko (Oaxaca, östlich Huajuapán de Leon). Mamillaria humboldtii Ehrenbg. (3:1, 1:2) K. kugelig bis gestreckt, hellgrün, auch sprossend; W. zylindrisch; Bz. 13: 21; Ax. weißwollig, mit 7—8 Bst.; Rst. 80 und mehr, mehrserig, 2—8 mm lg. dünnadelig, schneeweiß; Mst. 0; Bl. 1,5 cm 0, hellrot; Fr. rötlich; S. schwarz. — Mexiko (Hidalgo, Ixmiquilpan, Meztitlán). Mamillaria hutchisoniana (Gat.) Böd. (3:2, 5:9) [besser: P.] K. zylindrisch, bis 15 cm lg., 4—6 cm 0, olivgrün, auch rot getönt, später sprossend; W. breitrundlich; Bz. 8:13; Ax. kahl; Rst. 15—20, 5—8 mm lg., anfangs purpurn bis schwarz; Mst. meist 3, zwei 8 mm lg., einer länger, kurz gehakt, unten weiß, oben purpurn; Fr. Scharlach, 2 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien, westlich Calmalli). Mamillaria icamolensis Böd. (3:1, 3: 7) K. kurz-zylindrisch, 6 cm h., 4 cm 0, blattgrün, -einzeln; W. zylindrisch; Bz. 13: 21; Ax. mit kurzen Haaren; Rst. 16—20, 5—7 mm lg., fast haardünn, weiß, anliegend; Mst. 4, 7 mm lg., der unterste hakig, + braun; Bl. 1,2 cm 0, blaß rosaweiß, etwas dunklerer Mittelstreifen; Fr. klein; S. olivgrau (?). — Mexiko (Nuevo Leon, Icamol und Monterrey). Mamillaria inaiae Craig (3: 2, 5: 9, St. oben nur + gebogen) K. zylindrisch, bis 20 cm ‚h., 6 cm 0, hellgrün, gelegentlich sprossend; W. gerundet-pyramidisch; Bz. 13: 21; Ax. anfangs wollig, zuweilen einzelne Bst.; Rst. 17—24 (meist ca. 20), 4—6 mm lg., nadelig, weiß; Mst. 2 (—3), dünnpfriemlich, höchstens oben gebogen, rötlichbraun bis fast schwarz, einer vorgestreckt; Bl. 1,8 cm lg., ca. 2 cm 0, weiß bis krem, innen rosa, rosabraune Mittellinie; Fr. Scharlach, 11mm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Sonora, San Carlos Bay). Mamillaria infernillensis Craig (1:1—1: 2) K. breitkugelig, bis ca. 9 cm 0, graugrün, einzeln; W. vierseitig, weiß punktiert; Bz. 13: 21; Ax. weißwollig; Rst. 25—30, 2—10 mm lg., borstig dünn, weiß; Mst. 1—2 (—4), 4—10 mm lg., kräftignadelig, weiß bis kalkig lavendel, Spitze dunkel; Bl. tief purpurrosa, Mitte dunkler; Fr. hellrosa, 1,2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Querétaro, Infernillo). Mamillaria ingens Backbg. (3:1,1: 3) K. säulig im Alter, bis 40 cm h., 15 cm 0, heller- bis laubgrün, einzeln; W. oben konisch; Bz. 13: 21; Ax. etwas wollig; St. meist nur 2 (—3), auf- und abwärts weisend, bogig geschwungen, 2 bis (seltener) 3 cm lg., untere Hälfte gelblich, obere hell- bis kaffeebraun; Bl. nur 1cm gr., hell reinrot; Fr. rot. — Mexiko (Hidalgo, obere Barranca Grande). Mamillaria insularis Gat. (3: 2, 5: 9) [besser: P.] K. + breitkugelig, mit starkem Rübenteil, ca. 6 cm h. und 0, auch sprossend, bläulichgrün; W. konisch, Saft klebrig; Bz. 5: 8; Rst. 20—30, 5 mm lg., dünn- nadelig, weiß; Mst. 1,1 cm lg., nadelig, hakig, unten hell, oben über braun in schwarz übergehend; Bl.
Mamillaria 243 glockig, bis 2,5 cm lg., ziemlich breit, weiß mit hell- rosa Mittelstreifen; Fr. orangerot, 1cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien, Los Angeles Bay). Mamillaria jaliscana (Br. & R.) Böd. (3:1, 3: 7) [besser: P.] K. kugelig bis länglich, ca. 5 cm 0, hellgrün, auch sprossend; W. zylindrisch; Bz. 13:21; Ax. nackt; Rst. 30 oder mehr, 8 mm lg., nadelig, weiß; Mst. 4—8, obere 7—9 mm lg., einer mehr zentral, der längste untere hakig, stärker vorgestreckt, pfriemlich, heller bis dunkler rötlich-braun; BI. 1 cm 0, duftend, purpurrosa; Fr. weißlich bis rosa, 8 mm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Jalisco, Rio Blanco b. Guadalajara). Mamillaria johnstonii (Br. & R.) Orc. (1: 2) K. + kugelig, bis 20 cm gr., matt bläulich-graugrün, selten sprossend; W. vierkantig; Bz. 13:21; Ax. etwas wollig; Rst. 10—15, 6—9 mm lg., nadelig, weiß bis hornbraun, rötlichbraun- oder dunkelspitzig; Mst. (1—) 2, 1 cm lg., pfriemlich, anfangs hellpurpurn bis schwarz; Bl. 1,5—2 cm lg., rosa, bräunliche Mittellinie; Fr. rot bis Scharlach, 2,5 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Sonora, San Carlos Bay). v. guaymensis Craig: Mst. 4—6, bis 1,8 cm lg.; Rst. ca. 18. v. sancarlcnsis Craig: Mst. 2, bis 2,5 cm lg., halbbiegsam, + gewunden; Rst. 15—18. Mamillaria karwinskiana Mart. (1: 3) K. kugelig bis ovoid-zylindrisch, hellbläulich- bis dunkelgrün, einzeln, sprossend und auch dicho- tomisch teilend; W. pyramidisch; Bz. 13:21; Ax. wollig, mit braunspitzigen, weißlichen, warzenlangen Bst.; Rst. 4—6, seitliche 4—16 mm lg., obere und untere 10—30 mm lg., anfangs rot, dann unten weiß, oben mit dunkelbraunen bis schwarzen Spitzen; Mst. 0 (selten 1, bis 2,5 cm lg.); Bl. 2 cm lg., 1,5 cm 0, weißlich, oben rote Mittellinie; Fr. rot, bis 2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Puebla). v. centrispina (Pfeiff.) SD.: kräftiger stachlig; Mst. (z. T. fehlend) in Stärke und Farbe (z. T. dunkler) wechselnd, häufiger vorhanden. Mamillaria kelleriana Schmoll (3:1, 1: 3) K. kugelig bis gestreckt, bis 12 cm h., 8 cm 0, dunkelgrün, einzeln; W. zylindrisch-konisch; Bz. 13: 21; Ax. nur anfangs weiß wollig; Rst. 6, 9—20 mm lg., unterste am längsten, purpurbräunlich, Spitze dunkler; Mst. 0—1, 1,5 cm lg., starknadelig, Farbe wie die Rst.; Bl. 1 cm lg., 8 mm 0, bläulich-rötlich, Mitte dunkler; Fr. Scharlach, 2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Querétaro, San Moran). Mamillaria kewensis SD. (1: 2) K. rundlich, später verlängernd, bläulich graugrün, bis 12 cm h., 9 cm 0, einzeln oder sprossend; W. breitkonisch; Bz. 8:13; Ax. bleibend weißwollig; Rst. 6, obere 6—12 mm lg., der unterste bis 3 cm lg., kräftig-nadelig, zuerst rotbraun bis schwarz, dann heller; Mst. 0; Bl. bis 1,5 cm 0, tief purpurrosa ; Fr. grünlich bis + rosa, bis 2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (zentrales Hochland bis Guana- juato). v. craigiana Schmoll: W. schlanker; St. kürzer und stärker abstehend. — Mexiko (Guanajuato; Querétaro, San Juan del Rio). Mamillaria klissingiana Böd. (1:1) K. erst kugelig, dann länglich, bis 16 cm h., 9 cm 0, einzeln oder basal sprossend; W. pyramidisch- konisch; Bz. 13: 21; Ax. stärker wollig in der Bl.- Zone, mit zahlreichen, 1 cm lg. Bst.; Rst. 30—35, 3—7 mm lg., fein, weiß, Fuß gelblich; Mst. 2—4 (—5), 2 mm lg., nadelig, auch etwas kräftiger, weiß dunkelbraune Spitze; Bl. 1cm lg., 8 mm 0, zart- rosa, Schlund grünlich; S. dunkel rötlichbraun. — Mexiko (Tamaulipas, b. Ciudad Victoria bzw. Cala- bazos). Mamillaria knebeliana Böd. (3:1, 3: 7) K. länglich, blattgrün, später auch sprossend; W. zylindrisch; Bz. 13: 21; Ax. mit 5—8 weißen Bst.; Rst. 20—25, 5—7 mm lg., dünnborstig, weiß; Mst. 4 (—5—7), der längste untere gehakt, bis 1,5 cm lg., die anderen bis 8 mm lg., alle rötlichbraun, unten gelblich; Bl. 1,5 cm 0, hellgelb; Fr. rot; S. rötlichbraun. Mexiko (Guanajuato, Sierra de San Luis Potosf). Mamillaria knippeliana Quehl (1: 3) K. rundlich, kräftiggrün, bis 6 cm h., 4—5 cm 0, später sprossend; W. pyramidisch; Bz. 13: 21; Ax. weißwollig, mit gewundenen Bst.; Rst. (4—) 6, bis 3 cm lg., nadelig, weiß, rot- oder braunspitzig; Mst. 0; Bl. 1,5 cm lg., 1 cm 0, strohgelb, rotspitzig; Fr. rot, 9 mm lg.; S. dunkel gelbbraun. — Mexiko (Morelos, b. Cuernavaca). Mamillaria kuentziana P. & B. Fearn — The Nat. C. & S. J., 18: 3, 33. 1963 (3: 1, 1: 2) K. später stark verzweigend; Tr. ± keulig, bis 6 cm h., 3 cm 0; W. blaßgrün, konisch-zylindrisch, nicht kantig, 1 cm h., 0,7 cm 0; Bz. 5: 8; Ax. kahl; Rst. 18—20, 4—8 mm lg., seitliche am längsten, gerade, feinnadelig, haarig, später kalkig weiß; Mst. 4, über Kreuz, anfangs nur 2, etwas kräftiger, alle feinhaarig, obere bis 8 mm lg., untere bis 1 cm lg., seitliche bis 7 mm lg., anfangs rotbraun, später dunkler, unterer vorgestreckt, übrige spreizend; Bl. ca. 1cm br.; Sep. grünlich, mit kremfarbenem Rand, Mitte blaßrot, ganzrandig; Pet. linearlanzettlich, ca 3 mm br., mitunter blaßrosa Mitte, ganzrandig; Fr. grün bis rötlich, schlank- keulig, mit Bi.-Rest; S. rund, schwarz, punktiert, 1,5 mm lg. — Mexiko (Standort?; von F. Schmoll, Cadereyta).
244 Mamillaria Mamillaria kuntbii Ehrenbg. (3: 1, 1: 2) K. kugelig, später gestreckt, einzeln; W. pyramidisch; Bz. ?; Ax. wollig und borstig; Rst. 20, kurz, weißlich; Mst. 4, kräftiger, schmutzig weiß, braun- oder schwarzspitzig; BI. dunkelrosa, Rand heller. — Mexiko. (Abb. 3208, „Die Cactaceae", S. 3478.) Mamillaria kimzeana Böd. & Quehl (3:1, 3: 7) K. kugelig bis verlängert, bis 9 cm h., 5—6 cm 0, glänzend hellgrün, später sprossend; W. + zylindrisch, weich; Bz. 8: 13; Ax. ohne Wolle, mit zahlreichen gewundenen dünnen Bst.; Rst. 20—25, 4—10 mm lg., borstenfein, schneeweiß; Mst. 3—4, 1—2 cm lg., dünnadelig, haarig, der längste unterste hakig, Fuß weiß, darüber bernsteinfarben, oben orange- bis purpurbraun; Bl. bis 2 cm lg., 1,5 cm 0, krem bis weiß; Fr. rot, kugelig, 1,5 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Zacatecas; Querétaro, Oco- tillo). Mamillaria lanata (Br. & R.) Orcutt (3:1, 1: 2) K. einzeln oder basal sprossend, hellgrün; W. nach Bz. 13: 21, 21: 34; Ax. in der Blütenzone stärker wollig; Rst. 12—20,1—2 mm lg., weiß, Basis bräunlich; Mst. 0; Bl. 1 cm 0; Pet. in der Mitte hellrosa, Rand breit, blasser bis weißlich, glatt, an den Sep. gesägt; Gr. oben tief rosa; N. purpurrosa; Fr. Scharlach; S. olivgrünlich-braun. — Mexiko (Puebla, Oaxaca). Britton & Roses Angabe „Klein", bzw. Craigs Notiz „Einzelköpfe 2,5—3 cm 0" entspricht weder dem Originalfoto noch den heute bekannten Pflanzen dieses Namens, die später größer und ± zylindrisch sind. Mamillaria laneosumma Craig (1: 3) K. breitrund, ca. 8 cm 0, hellgrün, einzeln; W. kurz-konisch; Bz. 13: 21; Ax. weißwollig, in der Bl.- Zone stark, mit über warzenlangen weißen Bst.; Rst. 13—15, 5—15 mm lg., feinnadelig, weiß; Mst. 2 (—3), 1—1,2 cm lg., nadelig, steif, bräunlich- orange, abstehend; Bl. ?; Fr. ? — Mexiko (SW- Chihuahua; SO-Sonora, Sierra Canelo). Mamillaria lasiacantha Eng. (3:1,1: 2) K. kugelig bis ovoid, bis ca. 4 cm h. und 0, graugrün, einzeln oder sprossend; W. zylindrisch; Bz. 8:13; Ax. kahl; Rst. mehrserig, 40—60, 3—4 mm lg., borstenfein, weiß, feinhaarig; Mst. 0; Bl. 1,2 cm lg. und 0, weiß, purpurrötlicher Mittelstreifen; Fr. Scharlach, bis 2 cm lg.; S. schwarz. — USA (W- Texas, SO-Neumexiko), Mexiko (N-Chihuahua). Mamillaria lengdobleriana Böd. (3:1,1: 2) K. zylindrisch, bis ca. 9 cm lg., 3 cm 0, laubgrün, einzeln; W. kurzzylindrisch; Bz. 8:13; Ax. nackt; Rst. zweiserig, bis über 40, ca. 5 mm lg., sehr dünn, weiß, Fuß blaßgelblich; Mst. 0; Bl. 1,2 cm lg. und 0, strohgelb; Fr. und S. ? — Mexiko (NO-Durango). Mamillaria lenta Brand. (3:1,1: 2) K. kugelig bis länglich, 3—5 cm 0, hell- bis gelblichgrün, sprossend und auch dichotomisch teilend; W. schlankkonisch; Bz. 13: 21; Ax. mit kurzer Wolle und zuweilen einer Bst.; Rst. 30—40, mehrserig, borstenfein, bis 5 mm lg., weich, verflochten, einige etwas abstehend, gelblich bis durchsichtig weiß; Mst. 0; Bl. 2 cm lg., 2,5 cm 0, weißlich; Fr. rot, 1cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Coahuila, Viesca und Torreön). Mamillaria leona Pos. (3:1, 1:1—2) K. zylindrisch, bis 15 cm h., 4 cm 0, bläulich-grün, sprossend und in Gruppen; W. konisch; Bz. 8:13; Ax. geringwollig; Rst. bis 35, bis 5 mm lg., feinnadelig, weiß, verflechtend; Mst. 7—8, 4—10 mm lg., steif nadelig, Fuß verdickt, gelblich bis kalkig purpurn oder fast schieferfarben, braunspitzig; Bl. I cm lg., rosarote Mitte, Rand orangerosa; Fr. rot; S. dunkelbraun. — USA (Texas, Big Bend), Mexiko (Nordstaaten bis südlich Zacatecas). Mamillariar lesaunieri (Reb.) K. Sch. (3:1, 1: 3) K._± kugelig bis länglich, dunkelgrün, einzeln; W. schlankkonisch; Bz. 13:21; Ax. sch wach wollig; Rst. 11—13, 4—8 mm lg., dünnadelig, weiß; Mst. 1—4, 5—8 mm lg., nadelig, purpurbraun; Bl. 2,5 cm lg., 1,5 cm 0, feurig karmin; Fr. rot, 1,5 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Veracruz, bei Gozat- lán am Cerro Gordo). Mamillaria leucantha Böd. (3:1, 3: 7) K. kugelig bis länglich, dunkel blattgrün, 3,5 cm 0, selten sprossend; W. zylindrisch; Bz. 8:13; Ax. anfangs wollig, mit 5 mm lg. weißen Bst.; Rst. ca. 18, 5—6 mm lg., sehr weichhaarig, weiß mit winziger bräunlicher Spitze; Mst. 3—4, 5—6 mm lg., 3 gehakt, einer gerade, alle dunkel bernsteingelb; Bl. 1,5 cm lg., weiß, grünliche Mittellinie; Fr. ?; S. dunkel graubraun. — Mexiko (San Luis Potosi, Soledad Diez Gutierrez). Mamillaria lewisiana Gat. (1: 2) [besser: P.] K. kugelig, mit Pfahlwurzel, einzeln, bis 7 cm h., II cm 0, bläulichgrün; W. fast vierkantig-pyramidal; Bz. 8:13; Ax. spärlich wollig; Rst. ca. 10—13, nadelig, braun gespitzt bzw. die seitlichen weißlich, die unteren bräunlich; Mst. 1 (—3), kräftig-nadelig, + schwarzpurpurn, bis über 2 cm lg., oben oft stark gebogen bis gewunden; Bl. 2 cm lg., 1cm 0, gelbgrün; Sep. rötlich; Fr. weiß oder rot, bis 1,5 cm lg.; S. rosabraun. — Mexiko (Niederkalifornien, nördl. Viscaino-Wüste). (Abb. 214, rechts.) Mamillaria lindsayi Craig (1: 3) K. kugelig, bis 15 cm h. und 0, dunkel graugrün, stärker sprossend und bis 1 m br. Gruppen bildend; W. konisch-viereckig, undeutlich-kantig, unterseits gekielt; Bz. 13:21; Ax. kräftig weißwollig, mit
Mamillaria 245 weißen Bst.; Rst. 10—14, 2—8 mm lg., obere dünn, weiß, untere kräftiger, bräunlich- bis goldgelb; Mst. 2—4, meist 4—12 mm lg., nadelig, hell goldbraun bis rötlich; Bl. bis 2 cm lg., grünlich-gelb; Fr. Scharlach, 2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (SW- Chihuahua, Molinas bis Sierra Colorada). v. robustior Craig: W. unten bis 1,3 cm br.; St. derber; Rst. bis 1,3 cm lg. — Mexiko (anscheinend nur bei Molinas). Mamülaria lloydii (Br. & R.) Orc. (1: 2) K. breitkugelig bis verlängert, bis 7 cm 0, einzeln, dunkelgrün; W. oben vierkantig; Bz. 8:13; Ax. anfangs wollig; Rst. 3—4, bis 6 mm lg., pfriemlich, rötlich- bis dunkelbraun; Mst. 0; BI. 1,5 cm 0, weiß mit rosa Ton, dunklere Mittellinie; Fr. rosa, 8 mm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Zacatecas). Mamillaria longicoma (Br. & R.) Berg. (3:1, 3: 7) K. kugelig bis länglich, dunkelgrün, 3—5 cm 0, sprossend; W. konisch; Bz. 13: 21; Ax. mit langen Wollhaaren; Rst. bis über 25, 6—8 mm lg., haarig, weiß, verflochten; Mst. 4, bis 1,2 cm lg., dünnadelig, 1—2 hakig, alle haarig, braun, Fuß heller; Bl. fast weiß bis kremrosa; Fr. rot, 1,5 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (San Luis Potosf, bei der Hauptstadt). Mamillaria loricata Mart. (1:2?) K. kugelig, blaugrün; Ax. wollig; Rst. 12, bis 12 mm lg.; Mst. 2, bis 10 mm lg., stärker, schwarz gespitzt; Bl. 2,5 cm lg., gelb; Stbf. purpurn; Gr. und N. gelb. — Mexiko (nach Dietrich). Eine Coryphantha? (Shurly). Mamillaria louisae Linds. — C. & S. J. (US), XXXII: 6, 169. 1960) (3: 2, 5:9) K. rundlich, ca. bis 3 cm gr., kaum sprossend; Wz. faserig; Ar. anfangs schwachwollig, bald kahl, weiß; Ax. ?; Rst. ca. 11, 5—7 mm lg., hellbraun, dunkler gespitzt; Mst. 4, über Kreuz, bis 1 cm lg., braun, dunkel gespitzt, der unterste hakig; Bl. bis 3,5 cm lg., 4 cm 0; Sep. oliv- bis bräunlich-grün, rosa Rand; Pet. ganzrandig, lavendelfarben, Rand hell- rosa oder weiß; Stbf. weiß, ganz oben hellrosa; Gr. ebenso; N. olivgrün; Fr. 2 cm lg., rot; S. 1,1 mm gr., schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien, 1 Meile südl. Socorro). Steht der M. blossfeldiana nahe, hat aber weniger Rst. Mamillaria macdougalii Rose (1: 2) K. breitkugelig, tiefgrün, bis 15 cm 0, einzeln oder sprossend; W. oben fast rund; Bz. 21: 34; Ax. oft lang weiß wollig; Rst. 10—12, bis 2 cm lg., nadelig, weiß bis gelblich, dunkel gespitzt; Mst. 1—2, bis 1 cm lg., nadelig, gelblich, dunkelspitzig; Bl. 3,5 cm lg., 4 cm 0, blaß grünlich-krem, blasse bräunliche Mittellinie; Fr. grün, oben rosa; S. dunkelbraun. — USA (SO-Arizona), Mexiko (N-Sonora). Mamillaria macracantha DC. (1: 2) K. breitrund, bis 5 cm h., bis 15 cm 0, einzeln (?); W. oval bis etwas vierseitig; Bz. 13: 21 (?); Ax. bewollt; Rst. 0; Mst. 1—2, bis 5 cm lg., etwas kantig, weiß bis bräunlich, selten 3, auch einige rand- stachelähnliche Beistacheln, oft + fehlend; Bl. rot (?). — Mexiko (zentrales Hochland). v. retrocurva Kell, hat rundlicheren K. und aufwärts gebogene Mst. Mamillaria magallanii Schmoll (3:1, 1:2) (3: 1, 3: 7) [besser: P.] K. kugelig, einzeln, hell graugrün, 4—5 cm 0; W. zylindrisch; Bz. 13:21; Ax. seh wach wollig; Rst. 70—75, 2—5 mm lg., dünnadelig, Fuß orangebräunlich, bald kalkig weiß, braunspitzig, stark verflochten; Mst. 0—1, 1—3 mm lg., wie die Rst. gefärbt, vereinzelt einer auch hakig (var. ?); Bl. 1 cm lg., 6 mm 0, krem mit rosa-bräunlicher Mittellinie; Fr. hellkarmin, 3 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Coahuila). v. hamatispina Backbg. (3:1, 3:7): K. einfach oder gering sprossend; Rst. nur 40—45, verflochten, regelmäßig strahlend; Mst. 1, hakig, bis 8 mm lg. — Mexiko (Coahuila). Mamillaria magneticola Meyran: Mamillaria vetula Mart. Mamillaria magnimamma Haw. non O. (1: 2) K. breitrundlich, grau- bis dunkel blaugrün, sprossend und polsterbildend; W. vierseitig, nicht scharfkantig; Bz. 8:13; Ax. weißwollig, in der Bl.-Zone stärker; Rst. 3—5, 1,5—2,5 cm lg., + gebogen, pfriemlich, hornfarben, schwarzspitzig; Mst. 0 oder gelegentlich ein mehr zentral gestellter Rst.; Bl. bis 2,5 cm lg. und 0, schmutzig-krem mit feiner rötlicher Mittellinie; Fr. karmin, 2 cm lg.; S. dunkelbraun. — Mexiko (zentrales Hochland bis San Luis Potosf). v. divergens (DC.) Borg: Rst. meist 4, der untere längste häufig kantig und mit den anderen langen gleichmäßig in einer Richtung gewunden, anfangs alle gelb, später hornfarben; Bl. mit mehr rötlichem Mittelstreifen (?). Mamillaria mainae K. Brand. (3:1, 3: 7) K. halbrund bis oben etwas verjüngt, blaß- bis bläulich graugrün, bis 10 cm h., auch sprossend; W. zylindrisch bis konisch; Bz. 8:13; Ax. kahl; Rst. 10—15, 6—10 mm lg., steif, dünnadelig; Mst. 1—2 (—3), 1,5—2 cm lg., hakig; St. gelblich mit dunkler Spitze, manchmal in der Jugend haarig, die mittleren kräftiger; Bl. bis 2 cm lg., bis 2,5 cm 0, weiß mit rotem Mittelstreifen; Fr. rot, kugelig bis ovoid, bis 2 cm lg.; S. schwarz. — USA (Arizona, Seils), Mexiko (Sonora, Hermosillo; Sinaloa, Fuerte). Mamillaria mamillaris (Mor.) Karst.: Mamillaria Simplex Haw.
246 Mamillaria Mamillaria marksiana Krainz (1: 2) K. breitkugelig, einzeln, hellgrün, 4,5 cm h., 8 cm 0; W. schwach vierkantig pyramidal; Bz. 13: 21; Ax. wollig, im Alter kahl; Rst. 8—10, dünn, steif, 5—8mm lg.; Mst. 1, ca. 8mm lg., kaum stärker; St. alle + goldgelb; Bl. ca. 1,5 cm lg., grünlichgelb; Fr. ?; S. hell- bis dunkelbraun. — Mexiko (Sinaloa, Sierra Madre). Mamillaria marnierana Backbg. (3: 2, 4: 8) K. kurzzylindrisch, einzeln oder sprossend, bis 10 cm h., 6,5 cm 0, Scheitel flach; W. konisch; Bz. 13: 21; Ax. kahl; Rst. bis ca. 30, bis 8 mm lg.; Mst. 1, fast pfriemlich-derb, nur 2 mm lg.; St. alle weiß, Fuß schwach bräunlich; Bl. 1,5 cm lg., 3,5 cm 0, umrollend, purpur-karminrosa; Fr. ? — Mexiko (Sonora, Santana und San Bernardo). Mamillaria marshalliana (Gat.) Böd. (1: 2) K. breitrundlich, tief sitzend, bis 12 cm 0, blaugrün; W. und Bz. ?; Ax. schwachwollig; Rst. 8—13, unregelmäßig bis 1 cm lg., spreizend, weiß mit dunklen Spitzen, später ganz weiß; Mst. 1, bis 1 cm lg., weiß, dunkelspitzig; Bl. 1,5 cm lg., 2 cm 0, hell grünlichgelb; Fr. ? — Mexiko (Niederkalifornien, Canyons um San Bartolo). Mamillaria martinezii Backbg. (3:1, 1: 2) K. länglich, bis 14 cm h., 7,5 cm 0, blaugrün, einzeln; W* zierlich; Bz. ?; Ax. wollig; Rst. ca. 20, sehr dünn, bis 13 mm lg.; Mst. 2, nicht stärker und nicht länger, auf- und abwärts gerichtet; St. alle glasigweiß mit gelblichem Fuß; Bl. 1,1cm 0, karmin; Fr. ? — Mexiko (Oaxaca, bei Mixteca). Mamillaria matudae H. Bravo (2:3) K. schlankzylindrisch, bis 20 cm lg., bis 3 cm 0, auch sprossend; W. + konisch; Bz. 13: 21; Ax. nackt; Rst. 18—20, nadelig, 2—3 mm lg., Fuß gelblich; Mst. 1, nadelig, 4,5 mm lg.; St. alle weiß, wenigstens später, die Mst. anfangs mit rosa Ton oder Spitze, einige auch braun; Bl. 1,2 cm lg., hellpurpurn; S. hellbraun. — Mexiko (Grenze von Michoacán, bei La Junta). Mamillaria mayensis Craig (1: 3) K. länglich, hell oliv-graugrün, bis 19 cm h., 15 cm 0, einzeln; W. vierflächig; Bz. 13:21; Ax. reich weiß wollig mit Bst.; Rst. 25—30, 2—6 mm lg., dünnadelig, weiß, mit gelblicher oder bräunlicher Spitze; Mst. 5, ca. 5 mm lg., dünnpfriemlich, zuerst bräunlich, dann hornfarben; Bl. 1,2 cm lg., 1,5 cm 0, tiefrosa; Fr. ?; S. ? — Mexiko (SW-Chihuahua; SO-Sonora, Rio Mayo). Mamillaria mazatlanensis (Reb.) K. Sch. & Gurke (3: 2, 5: 9) K. kurzsäulig, reich sprossend, Köpfe bis 12 cm lg., bis 4 cm 0, graugrün; W. kurz breitkonisch; Bz. 5:8; Ax. schwachwollig (Bst. vielleicht nur Jungst. der Neutriebe); Rst. 13—15, 6—10 mm lg., weiß, nadelig, starr; Mst. 3—4, 8—15 mm lg., hellbraun, etwas kräftiger, stechend; Bl. 4 cm lg., karmin; Fr. braun bis unten rötlichgelb, 2 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Sinaloa, Mazatlán). Mamillaria meiacantha Eng. (1:2) K. breitrundlich, bis 11 cm 0, dunkelgrün bis bläulichgrün, einzeln; Wz. rübig; W. kantig-pyramidal; Bz. 8:13; Ax. nur in der Bl.-Zone wollig, sonst kahl; Rst. 5—9, ca. 5,5 mm oder mehr lg.; Mst. I (—2), 6—7 mm lg., etwas stärker; St. + hornfarben, dunkelspitzig; Bl. 2,5—3,2 cm lg., 2 cm 0, weiß, mit breitem, hellrotem Mittelstreifen; Fr. karmin, bis 2,2 cm lg.; S. gelbbraun. — US A (Texas; Neumexiko), Nordmexiko. Mamillaria meissneri Ehrenbg. (2:1) K. länglich bis zylindrisch, bis 12,5 cm h,, 2,5—7 cm 0, seitlich sprossend, + hellgrün; W. pyramidal; Bz. ?; Rst. 16—22, borstig fein, weißlich; Mst. 2, etwas stärker, auf- und abwärts gerichtet, hellbraun mit dunkler Spitze; Bl. rot. — Mexiko (Puebla, San Andreas). Mamillaria melanocentra Pos. (1: 2) K. gedrückt-kugelig bis kugelig, bis 16 cm h., II cm 0, bläulichgrün, einzeln; W. scharf vierkantig; Bz. 8:13; Ax. anfangs weiß wollig; Rst. 7—9, obere 4—6 mm lg., der unterste bis 2,5 cm lg., z. T. etwas gebogen, erst schwarz, dann grau; Mst. 1,2 bis 5,5 cm lg., fast pfriemlich, schwarz, bald bräunlich; Bl. 1,8 cm lg., 2,5 cm 0, tiefrosa, mit dunklerer Mitte; Fr. rosa bis Scharlach, 3 cm lg.; S. rötlichbraun. — USA (Texas; Neumexiko), Mexiko (Nuevo Leon; Coahuila). Mamillaria melispina Werd. (1: 2) K. etwas länglich, einzeln, bis ca. 8 cm h., 6 cm 0, glänzendgrün, später bläulichgrün, selten sprossend; W. 3—4kantig; Bz. ?; Ax. nur anfangs weiß wollig; Rst. 0; Mst. 2 (1—4), 8—12 mm lg., nadelig, Fuß verdickt, anfangs heller- dann dunkler-gelb; Bl. 3 cm lg., zitronengelb; Fr. ?; S. braun. — Mexiko (Tamaulipas, Jaumave). Mamillaria mendeliana (H. Bravo) Werd. (1: 3) K. kugelig bis länglich, einzeln, bis 9 cm 0, dunkel olivgrün; W. oben rund; Bz. 13: 21; Ax. stark weißwollig, mit Bst. (in der Kultur oft verschwindend?); Rst. nur als weiße, kurze borstige Haare; Mst. 2—4, 1,5—2 cm lg., reifig-rauh, braunrot, schwarzspitzig; Bl. mit tiefrosa Mitte, heller rosa Rand; Fr. + purpurn, 2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Guanajuato; Querétaro, Tarajeas). Mamillaria mercadensis Pat. (3: 2, 5: 9) K. kugelig, ca. 5 cm 0, oliv- bis dunkelgrün, auch sprossend; W. + konisch; Bz. 8:13; Ax. nackt; Rst. 25—30, 5—8 mm lg., dünnadelig, anfangs
Mamillaria 247 haarig; Mst. 4—7, 1,5—2,5 cm lg., steif nadelig, unten weiß, oben braun bis rot oder gelb, der längste unterste hakig; Bl. 3 cm 0 (?, auch weniger), blaß- rosa. — Mexiko (Durango, Cerro de Mercado). Mamillaria mexicensis Craig (1: 2) K. kugelig, einzeln, bis 6 cm h. und 0, hell graugrün; W. pyramidisch; Bz. 8:13; Ax. nur anfangs schwach wollig; Rst. 15—16, 8—12 mm lg., nadelig, kremweiß; Mst. 2—8, 8—11 mm lg., nadelig, kremweiß, braunspitzig; Bl. ?; Fr. ? — Mexiko. Mamillaria meyranii H. Bravo (2: 3) K. zuletzt langzylindrisch, bis 55 cm lg., bis 5 cm 0, gelblichgrün, sprossend; W. klein; Bz. 13: 21; Ax. nur anfangs weißwollig; Rst. 17—19, 3—6 mm lg., nadelig, anfangs gelbrot, braunspitzig, dann weiß mit gelbem Fuß; Mst. 2, bis 1 cm lg., nadelig, anfangs orangegelb, braunspitzig, dann schmutzig weiß; Bl. 1,8 cm lg., purpurn; Fr. 2 cm lg., hell grünlich-purpurn; S. hellbraun. — Mexiko (Staat Mexiko, bei Santa Barbara). Mamillaria microcarpa Eng. (3: 2, 5: 9) [besser: P.] K. kugelig bis zylindrisch, dunkel graugrün, bis 16 cm lg., bis 6 cm 0, oben + verjüngend, sprossend; W. konisch; Bz. 13:21; Ax. nackt; Rst. 20—30, 6—12 mm lg., dünn, weiß bis dunkelgelb, braunspitzig; Mst. 1—3 (—4), 3 obere anliegend, bis 1,8 cm lg., ein hakiger länger, Fuß wenig verdickt, Farbe variabel von hellbräunlich bis schwarz; Bl. bis 2,5 cm lg., 4 cm 0, rosa mit dunklerem Mittelstreifen; N. hellgrün; Fr. dimorph, Scharlach, bis 2,5 cm lg., oder grün, kugelig, klein; S. schwarz. — S-USA bis Mexiko (Sonora, Chihuahua). v. auricarpa Marsh.: Mst. goldgelb, 1 scharf hakig; Fr. goldgelb. v. grahamii (Eng.): Ist dichter weiß bestachelt; N. gelblich. v. milleri (Br. & R.) Marsh.: K. später zylindrisch, über 20 cm lg., 8 cm 0; Mst. 2—4, hakig, braun; Bl. 2,5 cm 0, rosa bis purpurn; N. gelb bis krem. — Die Varietäten nur in den USA (Arizona). Mamillaria microhelia Werd. (3:1,1:1) K. später zylindrisch, über 15 cm lg., 3,5—4,5 cm 0, mittelgrün, auch von unten sprossend; W. kurzkegelig; Bz. 8:13 (?); Ax. anfangs schwach wollig; Rst. fast 50, 4—6 mm lg., dünn, steif, oben weiß, unten goldgelb bis rotbraun oder rot, variabel; Mst. 0—4, meist 1—2, gewöhnlich erst später erscheinend, an Zahl zunehmend, bis 11 mm lg., rot bis dunkelbraun, pfriemlich, + gebogen; Bl. 1,6 cm lg. und 0, weiß bis gelbgrünlich, auch nach rosa getönt; Fr. weißlich bis rosa, 1,1cm lg.; S. goldbraun. — Mexiko (Querétaro, Sierra San Moran). Übergehend in: v. microheliopsis (Werd.) Backbg.: Mehr Rst. und Mst.; Mst. 6—8, bis 9 mm lg., sehr farbvariabel, von hellgrau bis fleischfarben, rotbraun und schwarzbraun; Bl. purpurrot, auch heller, z. T. sogar grünlich; Fr. nur blaßgrün. Mehr eine Form. Mamillaria microthele Mühlpfrdt. non Monv. (1:1) K. kugelig, graugrün, bis ca. 8 cm 0, im Alter auch mehrköpfig: W. zierlich, dicht stehend, zylindrischkegelig; Bz. ?; Ax. schwachwollig, blühende mehr; Rst. über 20 (—24), borstig, weiß, anliegend, ± verflochten; Mst. etwas derber, 2, übereinander, ca. 2 mm lg., anfangs oben braun, dann grau; Bl. 1,2 cm 0, 1,5 cm lg., rein weiß; Sep. mit rotem Rückenstreif; Fr. ca. 8 mm lg., rot; S. hellbraun. — Mexiko (Coahuila, Parras). Mamillaria mitlensis H. Bravo (3:1,1: 5) K. kugelig bis zylindrisch, bis 12 cm lg., 5—6 cm 0, im Alter bis 55 cm lg.; W. konisch; Bz. 13: 21; Ax. mit einigen Bst.; Rst. 20—25, 6—10 mm lg., nadelig, weiß; Mst. 6, bis 2,5 cm lg., rotbraun bis schwarz, einer hakig; Bl. 2 cm lg., purpurn; Fr. grünlichrot, 3 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Oaxaca, bei Mitla). Mamillaria mixtecensis H. Bravo (1: 3) K. kugelig, einzeln; W. vierflächig; Bz. ?; Ax. mit weißen Bst.; Rst. 8—9, pfriemlich weiß; Mst. 6—7, 1 mehr zentral stehend, pfriemlich, graurötlich, mittelster und unterster am längsten; Bl. purpurn. — Mexiko (Oaxaca, zwischen Tejupán und Suchixt- lahuaca). Mamillaria moelleriana Böd. (3:1, 3: 7) K. später länglich-keulig, glänzend blattgrün, einzeln, ca. 6 cm 0; W. zylindrisch-ovoid; Bz. 8:13; Ax. nackt; Rst. 35—40, 7—9 mm lg., nadelig, weiß; Mst. bis 8—9 (—10), bis ca. 2 cm lg., bis auf den hakigen kräftig-nadelig, der gehakte etwas länger und stärker, alle Mst. hell honigfarben, oben dunkler, bis gold- oder rötlichbraun; Bl. 1,5 cm lg. und 0, gelblich-krem, rosa Mittelstreifen; Fr. grünlichweiß, 1,5 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Durango, Sierra Santa Maria). Mamillaria mollendorffiana Shurly (3:1, 1:5) K. kugelig bis länglich, dunkelgrün; W. + zylindrisch; Bz. 13: 21; Ax. stark weißwollig, später mit Bst.; Rst. 24—28, weiß, bis 5 mm lg.; Mst. (4—) 6, steifnadelig, 1,4 cm lg., hell gelbbraun und rot- spitzig, äußerste Spitze schwarz, Fuß gelbbraun, verdickt; Bl. 1 cm lg., 8 mm 0, oben purpurn, nach unten zu gelblichweiß; Fr. 1,4 cm lg., purpurn; S. gelbbraun. — Mexiko (Hidalgo). Mamillaria mollihamata Shurly (3:1, 3: 7) K. rundlich bis etwas länglich, dunkelgrün, etwas rötlich, bis 11 cm h,, 9,5 cm 0, auch sprossend; W. konisch, weich (?); Bz. 21:34 (anomal: 19:30); Ax. kahl; Rst. 28, sehr dünn, + gewunden, 1cm lg.¾
248 Mamillaria weiß; Mst. 4, bis 1 cm lg., der untere hakige 0,8 cm lg., alle gelbbraun; Bl. weiß; Fr. rot, 1 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko. Variiert mit reinweißer BL, sowie gelben St. und Bl. mit rötlichem Mittelstreifen, St. goldbraun. Mamillaria monancistracantha Backbg. (3:1, 3: 7) K. einzeln, bis ca. 3,7 cm 0, 4,5 cm h., dunkler grün, zuerst rundlich, dann nach oben ± verjüngt; W. zierlich-konisch; Bz. 8:13; Ax. mit Filz und Bst.; Rst. ca. 23, dünn, weiß, verflochten; Mst. 1 (—2), hakig (wenn 2 nur 1), rötlichbraun, bis 8 mm lg., in Areolenmitte; Bl. 1,8 cm lg., 1,5 cm 0, blaßgelblich; St. alle haarig; Fr. und S. ? — Mexiko (San Luis Potosi). Mamillaria monancistria Berg: Mamillaria scheid- weileriana 0. Mamillaria monocentra Jac. (1: 2) K. breitrund, dunkelgrün, bis 8,5 cm 0, später gestreckt, bis 12,5 cm h.; W. pyramidisch; Bz. ?; Ax. in der Bl.-Zone weißwollig; Rst. 6, 2—5 mm lg., z. T. kräftiger, alle abstehend; Mst. 1, bis 2,5 cm lg., kräftig-nadelig, + zurückgebogen, gelblich- braun, schwarzspitzig; Bl. klein, rosa; N. rötlichgelb; Fr. ? — Mexiko. Mamillaria montensis Craig (1: 3) K. flachkugelig, dunkelgrün, einzeln, 3 cm h., 5 cm 0; W. konisch; Br. 8:13; Ax. spärlich-wollig, weiße Bst.; Rst. 20, 3—7 mm lg., steif, weiß, z. T. braunspitzig; Mst. 2 (—3), bis 1,5 cm lg., nadelig, steif, dunkel-purpurbraun, schräg auf- und abstehend; Bl. ?; Fr. ? — Mexiko (SW-Chihuahua; SO-Sonora, Sierra Cajurichi). v. monocentra Craig : Rst. 20, 3 mm lg.; Mst. 1, 4 mm lg. — Mexiko (Sonora, Sierra Charuco). v. quadricentra Craig: Rst. bis 22, 5—8 mm lg.; Mst. 4—5, bis 2,5 cm lg. — Mexiko (Sonora, Sierra Canelo). Mamillaria morganiana Tieg. (1:1) K. kugelig bis keulig, hell-blaugrün, bis 8 cm 0, einzeln oder dichotomisch teilend; W. pyramidisch, schwachkantig; Bz. variierend: 8:13,13: 21,21: 34; Ax. mit warzenlangen, reichlichen Haaren; Rst. 40—50, bis 1,2 cm lg., sehr fein bis haardünn, gewunden, verflochten; Mst. 4—6, 1 cm lg., steif- nadelig, weiß, braunspitzig; BL, Fr., S. ? — Mexiko (Guanajuato, Bucareli; Querétaro). Mamillaria movensis Craig (1: 3) K. flachkugelig, gelblich-graugrün, 5 cm h., bis 10 cm 0, einzeln; W. oben ovoid-konisch; Bz. 13: 21; Ax. mit 4—8 z. T. warzenlangen weißen Bst.; Rst. 10—13, 3—15 mm lg., feinnadelig, die oberen die kürzesten, weiß, die seitlichen mit bräunlicher Spitze, die unteren rötlichbraun, schwarzspitzig; Mst. (1—) 4, 5—20 mm lg., kräftiger, rotbraun, Fuß verdickt; BL ?; Fr. rot, 2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (SO-Sonora, Movas). Mamillaria muehlenpfordtii Forst. (1: 3) K. kugelig bis länglich, einzeln, bis ca. 10 cm h,, 8 cm 0, dunkelgrün; W. pyramidisch; Bz. 13: 21; Ax. anfangs weißwollig, mit z. T. über warzenlangen Bst.; Rst. 40—50, 2—6 mm lg., borstig-fein, weiß; Mst. 4, obere 4—12 mm lg., untere 5—35 mm lg., nadelig, steif, gelb, braunspitzig; Bl. 1,5 cm lg., 1 cm 0, purpurrot, dunkle Mittellinie; Fr. rot, bis 2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Querétaro; Guanajuato). v. brevispina (Craig): Mst. nur 5—6 mm lg. v. hexispina (Schmoll): Mst. 6, bis 3,5 cm lg.; Bl. mehr röhrig, kleiner, bis 9 mm lg. v. longispina (Craig): Mst. 4, bis 2,5 cm und mehr ig. v. nealeana (Tieg.): Ax. mit weit heraustretenden vielen Haarborsten; Rst. sehr fein; Mst. 4, über Kreuz, dunkel; Pflanzen über 10 cm 0 erreichend; Bl. ziemlich dunkelrot. Eine weit dickere Form nannte Frau Schmoll M. potosina v. gigantea; sie verzweigt dichotomisch. Mamillaria multicentralis Craig (3:1, 3: 7) K. rundlich, dunkelgrün, bis 2 cm 0, sprossend und niedrige Rasen bildend; W. weich, zylindrisch; Bz. ?; Ax. kahl; Rst. 30—40, bis 1,2 cm lg., haarfein, weiß; Mst. 12—15, 4 mm lg., einer kräftiger- hadelig, gehakt, gelblich bis bräunlich, die anderen sehr feinnadelig, weiß, hellbräunlich gespitzt; Bl. 8 mm lg., 6 mm 0, blaßrosa; Fr. rötlich, oval, 1,3 cm lg.; S. dunkel-rötlichbraun. — Mexiko (Querétaro, Tarajeas?). Die möhrenförmige Wurzel ist ziemlich schlaff. Mamillaria multiceps SD. (3:1, 1: 6) K. kugelig bis kurzzylindrisch, bis 2 cm 0, bis über 10 cm lg., dunkler graugrün, stark sprossend und größere Gruppen bildend; W. zierlich, ziemlich weich; Bz. 8:13; Ax. mit längeren Bst., haarförmig, gewunden; Rst. 30—50, 2—5 mm lg., haarfein, leicht haarig, weiß; Mst. 6—8 (—12), 6—8 mm lg., spreizend, dünnadelig, haarig, Fuß verdickt und weißlich, sonst rötlichgelb bis rotbraun; BL bis 2 cm lg.; Pet. bräunliche Mitte, Rand blaß-grünlichgelb; Fr. Scharlach, 8—12 mm lg.; S. schwarz. — USA (Texas, Eagle Pass und Rio Grande), Mexiko (Coahuila; Tamaulipas; Nuevo Leon), v. perpusüla Meinshsn.: K. sehr kleintriebig; St. blasser; Mst. gelblich, fast anliegend; Gesamthabitus: weißlich. Mamillaria mnltidigitata Linds. (3:1, 2:6) (auch: 3:1,1:1) K. zylindrisch, bis 20 cm lg., 2—5 cm 0, grün, reich bis zu 100 Tr. sprossend; W. konisch; Bz. 13:21 (?); Ax. schwachwollig; Rst. 15—25, 6—8 mm lg.,
weiß, dürinadelig; Mst. (1^-) 4, bis ca. 8 mm lg., anfangs braun, unten rötlich, dann oben dunkler, untere Hälfte bis weiß, gerade oder einer mitunter hakig; Bl. 15 mm lg., weiß, Mitte z. T. gelblich gestreift; Fr. keulig, rot, 15 mm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien, Insel San Pedro No- lasco). Mamillaria multiformis (Br. & R.) Böd. (3:1,3:7) K. kugelig bis stärker keulig bzw. länglich, mehrfach so lang wie dick, graugrün, sprossend; W. konisch, weich, z.T. zylindrisch; Bz. 8:13 (?); Ax. weißwollig, mit langen weißen Bst.; Rst. ca. 30, dünn- nadelig, gelb, abstehend; Mst. 4, 8—10 mm lg., steifnadelig, unterster vorgestreckt, hakig, alle oben rötlich; Bl. bis 1cm groß, tief purpurn; Fr. fast kugelig; S. schwarz. — Mexiko (San Luis Potosi, Alvarez). Mamillaria multihamata Böd. (3:1, 3: 7) K. kugelig bis kurzzylindrisch, dunkel blattgrün, bis 5 cm 0; W. zylindrisch; Bz. 8:13; Ax. kahl, aber haarförmige Bst.; Rst. ca. 25, 8 mm lg., borstig, haarig, weiß; Mst. 7—9, 1 cm lg., 2—3 gerade, die anderen hakig, dunkelrot bis rotbraun; Bl. 1,5 cm lg., 1,2 cm 0, weiß (bis rosa: Böd.), mit rosa bzw. dunklerem Mittelstreifen; Fr. ?; S. braunschwarz. — Mexiko (Guanajuato). Mamillaria multiseta Ehrenbg. (1: 3) K. kugelig bis zylindrisch, meist einzeln, hellgrün, bis 12,5 cm h., bis 7,5 cm 0; W. vierseitig pyramidisch; Bz. ?; Ax. weiß wollig, mit bis ca. 30 weißen Bst. bis 16 mm lg.; Rst. 4—6, 8—10 mm lg., 1 dunklerer mehr zentral gestellt, die anderen bis 7 mm lg., nadelig, weiß, dunkelbraun gespitzt; Bl. ?; Fr. 2 cm lg., purpurn; S. kaffeebraun. — Mexiko (Puebla, Petlalzingo-Acatlán). Mamillaria mundtii K. Sch. (3:1,1: 3) K. kugelig bis gestreckt, laubgrün, bis 7 cm 0; W. kegelig; Bz. 8:13; Ax. nackt; Rst. 10—12, dünn- pfriemlich, weiß, bis 5 mm lg.; Mst. 2 (—4), bis 10 mm lg., etwas kräftiger nadelig, mehr braun gefärbt, unten heller; Bl. bis 2 cm lg., 1,4 cm 0, kar- min; Fr. ?; S. braun. — Mexiko (Querétaro, La Fosiqum). Mamillaria mystax Marx. (1: 3) K. kugelig bis länglich, dunkel-graugrün, bis 15 cm h., 10 cm 0, einzeln und sprossend; W. 4kantig- pyramidisch; Bz. 13:21; Ax. weiß wollig, mit gewundenen Bst.; Rst. 5—6 (—10), 4—8 mm lg., weiß, braunspitzig; Mst. 3—4, meist 3 bis 2 cm lg., einer bis 7 cm lg., mehr zentral, anfangs dunkel- purpurn; St. in Länge und Tönung sehr variabel; Bl. 2,5 cm lg., 2 cm 0, purpurrosa, innen heller; Fr. rot, 2,5 cm lg.; S. dunkelbraun. — Mexiko (Hidalgo bis Oaxaca). Mamillaria 249 Mamillaria nana Backbg. (3:1, 1:2 bzw. 3: 7) — Descr. Cact. Nov. III: 8, 1963. K. kugelig, mit Rübenteil, bis ca. 2,5 cm 0, meist weniger, ca. 1,5 cm h., glänzend frischgrün; W. zylindrisch, bis ca. 6 mm lg., wenn gefüllt; Saft wäßrig; Bz. 5:8; Ax. zuerst nur schwachwollig, später auch zierlich beborstet; Ar. länglich, ca. 2 mm lg., fast nur in der Mitte kurz weißfilzig; Rst. ca. 35, sehr dünn, glasig-weiß, strahlend, behaart; Mst. 0 dann 1, im oberen Ar.-Teil, später auch 2, übereinander, der obere gerade, der untere hakig, beide bräunlich (in einer Ar. sah ich auch 4 Mst. untereinander), aufwärts weisend, behaart, bis ca. 5 mm lg., dünn; Bl. ca. 1 cm lg., 1,5 cm 0, Perigon- blätter alle ganzrandig; Sep. kremweiß mit roter Mittellinie, ca. 2,5 cm br., linear, zugespitzt; Pet. gleicher Breite, rein kremweiß, höchstens schwache Mittelliniierung auf der Rückseite; N. kurz, grün- lich-krem; Fr. ? — Mexiko (San Luis Potosi, am Wege nach Balnearios Lourdes). (Abb. 215.) Am Standort bleibt die Art kleiner und die Mst. fehlen. Mamillaria nana Hort, war nur ein Name in MfK., 129. 1894. Mamillaria napina J. A. Purp. (3: 2, 4: 8) [besser: P.] K. halbkugelig, in den dickrübigen Wurzelstock übergehend, hellgrün, ca. 4—6 cm 0; W. konisch; Bz. 8: 13; Ax. schwachwollig oder kahl; Rst. 10—12, 8—9 mm lg., anliegend, verflochten, glasigweiß bis hellgelb; Mst. 0; Bl. 4 cm 0, violettrosa, nach innen heller; Fr. ?; S. schwarz (?) — Mexiko (Puebla, westlich Tehuacan). v. centrispina Craig: Mst. meist 1 vorhanden, 5—8 mm lg. Mamillaria nealeana Tieg.: Mamillaria muehlen- pfordtii v. nealeana (Tieg.) Backbg. Mamillaria nejapensis Craig & Daws. (1: 3) K. kugelig bis etwas keulig verlängert, bis 15 cm h., 7,5 cm 0, sprossend und z. T. dichotomisch teilend; W. konisch; Bz. 13:21; Ax. im Oberteil stärker wollig, mit langen, + gewundenen Bst.; Rst. 3—5 (meist 4), 2—5 mm lg., der unterste längste bis 2,5 cm lg., alle nadelig, weiß, äußerste Spitze rotbraun; Mst. 0; Bl. 1,8 cm lg., 1cm 0; Pet. mit blaß rötlichbrauner Mitte, Rand weißlich, Mittelstreifen auch Scharlach; Fr. hellrot, 2 cm lg.; S. blaß goldgelb. — Mexiko (Oaxaca, nordwestlich Nejapa). v. brevispina Craig & Daws. : Rst. nur 2—4 mm ig- v. longispina Craig & Daws.: Rst. obere 4—5 mm lg., untere bis 5 cm lg. Die Art und ihre var. können auch als stärkere Abänderungen der M. praelii Mühlpfrdt. aus der gleichen Provinz angesehen werden.
250 Mamillaria Mamillaria neobertrandiana Backbg. (3:1,1: 2) K. etwas länglich, bis 6 cm lg., 4 cm 0, dunkel olivgrün, sprossend; W. konisch; Bz. 13:21; Ax. nackt; Bst. und Mst. nicht trennbar und gleichartig, bis ca. 36,1—5 mm lg., erst rosa- dann reinweiß, sehr fein, angedrückt; Bl. sehr klein, weiß; Sep. rückseits braunstreifig. — Mexiko (im Norden). Mamillaria neocoronaria Knuth (3:1, 1: 2) K. erst kugelig, dann länglich, bis ca. 16 cm h., bis 7 cm 0, grün, später graübläulich, sprossend; W. kegelig; Bz. 8:13; Ax. kahl; Bst. 16—18, weißlich, bis 8 mm lg.; Mst. meist 6, bis ca. 1,5 cm lg., variabel in der Farbe, gelblich oder braun bis rubinrot; Bl. bis 17 mm lg., hellkarmin. — Mexiko (Hidalgo, Keal del Monte, Sierra Rosa). Mamillaria neocrucigera Backbg. (2:1) K. gedrückt bis länglich-kugelig, meist einzeln; W. kleinkegelig; Ax. wollig; Bst. + zahlreich, kurz, weiß; Mst. 4, bis 6 mm lg., derber, kreuzförmig flach aufliegend, graubraun bis schwärzlich; Bl. klein, violettrosa; N., Gr. und Stbl. ähnlich so gefärbt. — Mexiko (San Luis Potosf). Mein Name ist ein neuer Name gewesen für eine von Bödeker zuerst irrig als M. crucigera bezeichnete Pflanze, dann mit dem Namen M. pseudocrucigera versehen, der aber nicht gültig publiziert wurde und ein Homonym der ÜRAiGSchen Art war. Die Beschreibung war für eine Bestimmung unzureichend Mamillaria neomystax Backbg. (1: 3) K. kugelig bis gestreckt, bis 10 cm h., 8 cm 0; W. vierkantig; Bz. 8: 13 (?); Ax. anfangs mäßig wollig, mit längeren Bst.; Bst. (3—) 4 (—5), bis 6 mm lg., weiß, Spitze dunkelbraun; Mst. 0—1, bis 2 cm lg., aufgebogen, braun; Bl. hellrot, ca. 7 mm lg., 1,3 cm 0; Fr. rot; S. braun. — Mexiko (Massiv westlich des Rio Grande, im Gebiet Tehuacan-Oaxaca). Mamillaria neopalmeri Craig (3:1, 1:2 bzw. 1: 6) K. etwas länglich, bis 9 cm lg., 5 cm 0, sprossend, weißlich-graugrün, bis bläulich-grün; W. gestutzt- konisch; Bz. 8:13; Ax. weißwollig, mit kurzen Bst.; Bst. 25—30, 6—6 mm lg., sehr dünnadelig, weiß; Mst. (3—) 4, 7—8 mm lg., dünnadelig, bräunlich mit dunkler Spitze, der unterste vorgestreckt; Bl. 1,2 cm lg., 1 cm 0, blaß grünlichweiß bis hellkremfarben, olivgrüne Mittellinie; Fr. Scharlach, 1,3 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien, NW-Küste, Inseln San Benito). Mamillaria neophaeacantha Backbg. (3:1,1: 3) K. später zylindrisch; W. konisch; Bz. 8:13; Ax. reich wollig; Bst. 0; Mst. (2—) 4, erst schwärzlich, dann grau, feucht rotbraun, bis 2,2 cm lg.; Bl. 1,8 cm lg., karmin; Fr. rot, 1,8 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Guanajuato, Dolores Hidalgo). Mamillaria neoschwarzeana Backbg. (1: 2) K. breitrund, später sprossend; W. vierseitig, nicht scharfkantig; Bz. 8:13 (?); Ax. wollig; Bst. 7, kräftig-nadelig, abstehend, hellfarben; Mst. 1, meist kürzer als die Rst., vorgestreckt, wenig kräftiger, rotbräunlich; Bl. 2,3 cm lg., kremfarben bis rötlichweiß, schwach-rötliche Mittellinie; Fr. karmin; S. 1 mm lg., hellbraun. — Mexiko (N-Sinaloa bis Sonora). Mamillaria nivosa Lk.: Mamillaria flavescens v. ni- vosa (Lk.) Backbg. Mamillaria nunezii (Br. & R.) Orc. (3:1, 1: 5 bzw. 2:6) K. später länglich, wenig sprossend, stumpfgrün, bis 15 cm h., 8 cm 0; W. konisch; Bz. 13: 21; Ax. mit 8—10 Bst.; Bst. 25—30, 5—7 mm lg., dünn- nadelig, weiß; Mst. (2—) 4 (5—6), pfriemlich, oben rötlich-braun bis schwarzspitzig; Bl. 15 mm lg., tief- bis purpurrosa; Fr. blaß grünlichweiß, oben zartrosa, 2,3 cm lg.; S. braun. — Mexiko (Guerrero, Taxco und Iguala, bei Buenavista de Cuellar). v. solisii (Br. & R.) Backbg.: Bst. teilweise etwas länger; Mst.: 1 hakig. Die nur hakenstachlige Form des Typus der Art; es kommen auch gemischt-stachlige Pflanzen vor. Mamillaria obconella Scheidw. (3:1,1: 3) K. später säulig, bis 30 cm h., z. T. noch viel höher, bis 12 cm 0, dunkelgrün^ in der Heimat durch Sprossen Kolonien bildend; W. rundlich vierseitig, fast konisch; Bz. 13:21; Ax. zuerst reich weißwollig; Bst. 0 oder einige wenige sehr dünne; Mst. 4 (—5—6), 1 aufwärts geschwungen, bis 2,5 cm lg., anfangs gelbbräunlich bis dunkel honiggelb; Bl. 2 cm lg., karmin; Fr. dunkelrot, bis 2,3 cm lg.; S. gelbbraun. — Mexiko (Hidalgo, Barrancas von Meztitlán). Meist unter dem etwas jüngeren Namen M. dolicho- centra Lem. bekannt, der M. ingens nahestehend, v. galeottii (Scheidw.) Backbg.: W. konisch, hell grün; Ax. immer kahl; im unteren Ar.-Teil manchmal 1—3 kurze, bald abfallende Bst.; Mst. 4—5, gelblich, braunspitzig, stark zurückgebogen. — Mexiko (Jalapa). Mamillaria obscura Hildm. (1: 2) K. etwas gedrückt-kugelig, einzeln, bis 8 cm h., 11 cm 0, dunkelgrün; W. kurz-pyramidisch; Bz. 13:21; Ax. anfangs weißwollig; Bst. 6—8,8—14 mm lg., dünnpfriemlich, weißlich-hornf arben, kurz braunspitzig; Mst. 2—4, der unterste längste bis 2 cm lg., die oberen kürzer, dünnpfriemlich, rauh, rötlich- hornfarben, Spitze dunkelbraun bis schwarz; Bl. 1,5 cm 0, schmutzig weißlich-gelb, rosa. Mittellinie ; Fr. rot; S. dunkelbraun. — Mexiko (Querétaro, bei Toliman; Zacatecas). v. wagneriana-tortulospina Craig: Mst. bis 4,5 cm lg., gewunden.
Mamillaria 251 Mamillaria obvallata 0.: vielleicht der ältere und damit gültige Name der M. fuliginosa SD. Mamillaria occidentalis (Br. & R.) Böd. (3:1, 1:5 bzw. 2: 6) K. schlanksäulig, bis 15 cm h., 2—3 cm 0; W. konisch; Bz. 5:8; Ax. ohne Wolle, gelegentlich mit einigen Bst.; ist. 12—18, 3—8 mm lg., dünn- nadelig, weiß bis gelblich, braunspitzig; Mst. 4—5, 5—12 mm lg., nadelig, steif, rötlichbraun, unterster hakig oder gerade; Bl. 1 cm lg., rosa bis tief rosa; Fr. rötlich; S. schwarz. — Mexiko (Colima, Manza- nillo; Nayarit; Sinaloa). v. monocentra (Craig) Backbg.: Mst. 1, 7 mm lg., nadelig, rötlich-braun, gerade bis gekrümmt, zuweilen unvollständig hakig. — Mexiko (Sonora, Yaqui-Tal). Es gibt auch Formen mit sehr kurzen Mst. Mamillaria ochoterenae (H. Bravo) Werd. (3:1, 1:3) K. gedrückt-kugelig bis schwach gestreckt, einzeln, hellgrün, bis 8 cm 0; W. konisch; Bz. 13: 21; Ax. nackt; Bst. 17—18, 4—9 mm lg., dünnadelig, weiß bis hell-bernstein, verflochten; Mst. 5—6, 10 bis 20 mm lg., dünnpfriemlich, z. T. schwach gebogen, anfangs gelblichgrau, rotspitzig, dann braun, schwarzspitzig; Bl. 1 cm lg., rosa Mitte, weißer Rand; Fr. rot, 2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Oaxaca). Mamillaria ocotillensis Craig (1: 2) K. flachkugelig, einzeln, matt hellgrün, bis 6 cm 0, 7 cm h.; W. schwach vierflächig; Bz. 13: 21; Ax. kahl; Rst. (2—) 3 (—4), 3—10 mm lg., dünnadelig kalkweiß; Mst. 1—2 (—3), obere 3—15 mm lg., untere 12—35 mm lg., kräftig-nadelig, dunkel- purpurbraun, oben fast schwarz; Bl. kremfarben, rötlicher Mittelstreifen; Fr. karmin, 1,7 cm lg.; S. rotbraun. — Mexiko (Querétaro, Ocotillo, Sierra San Moran). v. brevispina Craig: W. kürzer, 5 mm lg.; Rst. 4—10mm lg.; Mst.: obere 3—4mm lg., untere bis 1,2 cm lg. v. longispina Craig: W. länger, 8 mm lg.; Rst. 4—10 mm lg.; Mst.: obere bis 15 mm lg., untere bis 3,5 cm lg. Mamillaria oliviae Orc. wird oft als eigener Name geführt, ist aber nach allgemeinem Urteil nur eine Form der M. microcarpa Eng. mit fehlenden hakigen Mst., durch Formen mit oben zuweilen auftretenden mit letzterer verbunden; Bl. 3cm 0, purpurn; N. grün (!). — USA (Arizona, Tucson). Mamillaria orcuttii Böd. (1: 2) K. kugelig bis kurzsäulig, glänzend dunkel-blaugrün, 6—7 cm 0, einzeln; W. + kurzkegelig; Bz. 13 : 21; Ax. zuerst stark weißwollig, verkahlend; Rst. 0; Mst. 4 (—5), vorspreizend, steifnadelig, zuerst pechschwarz, Fuß bräunlich, später reifig-grau, der unterste bis 2 cm lg., die anderen bis 1,5 cm lg. (anfangs 6—8 haarförmige, bald abfallende Beistacheln, haarfein, 2 mm lg.); Bl. ca. 1,2 cm lg. und 0, hell-karmin, dunklerer Mittelstreifen; Fr. rot, bis 3 cm lg.; S. rötlichbraun. — Mexiko (Puebla, bei Esperanza). Der erste Name war vielleicht Mamillaria bergii Miqu. Mamillaria ortegae (Br. & R.) Orc. (1: 2) K. kurzkeulig, bis 8 cm 0, einzeln; W. pyramidisch; Bz. 8:13; Ax. wollig; Rst. 3—4 (manchmal 1—2 Beistacheln), 6—10 mm lg., kräftig-nadelig, gelblich-braun, abstehend; Mst. 0; Bl. rötlich (?); Fr. rötlich, 1 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Sinaloa). Mamillaria ortiz-rubiona (H. Bravo) Werd. (3:1, 1:2) —(3:2, 4:8) K. gedrückt-kugelig, graugrün, bis 10 cm 0, stärker sprossend; W. zylindrisch bis keulig; Bz. 8:13; Ax. mit zahlreichen Bst.-Haaren bis über W.-Länge; Rst. 25—30, 4—15 mm lg., fast haarfein, weiß, verflochten; Mst. 4—6, 1,2—1,5 cm lg., nadelig, weiß, mitunter rosaspitzig; Bl. 3,5 cm lg., 3 cm 0, blaß-grünlichweiß bis -rosa; Fr. karmin; S. schwarz. — Mexiko (Guanajuato; Querétaro, Grenze beider Staaten). Mamillaria pachycylindrica Backbg. (1: 2) K. einzeln, dickzylindrisch, bis 26 cm h., 11,5 cm 0, graugrünlich; W. konisch; Bz. 13: 21; Milch bräunlich auftrocknend; Ax. später schwachfilzig; Rst. 20—23, 4—8 mm lg., weißgrau; Mst. ca. 6, dünn; St. zuerst + rosaweiß, die mittleren oben dunkel bis schwärzlich; Bl. ca. 2 cm lg. und 0, grünlich-rosa bis (innen) schmutzig-rosa; Fr. 2,5 cm lg., außen und innen karmin; S. braun. — Mexiko. Mamillaria pachyrhiza Backbg. (1: 2) K. einzeln, bis 15 cm 0, blattgrün, starker rübiger Teil, tief im Boden, Kopfteil bis 4 cm h.; W. etwas zusammengedrückt; Bz. 13: 21 (?); Rst. 15—18, bis 1 cm lg., weiß, verflochten; Mst. 4—6, Fuß + verdickt, bis 1,2—1,6 cm lg., weiß, gelblich oder rötlich; Bl. weiß; Fr. trübrot; S. ? — Mexiko (Grenze Puebla-Jalapa, Las Derrumbadas, im Gras). Mamillaria pacifica (Gat.) Böd. (1: 2) K. kugelig, bis 15 cm h. und 0, dunkelgrün, sprossend oder teilend; W. schwach vierkantig; Bz. ?; Ax. wollig; Rst. 7—12, weiß,braunspitzig, 5—10mm lg.; Mst. 1, bis 1,5 cm lg., steifnadelig, braunspitzig; Bl. grüngelb, Mitte dunkler; Fr. ? — Mexiko (Niederkalifornien, Todos Santos, Küste). Durch ihre Größe, die dunkelgrüne Farbe sowie dichtere W.-Stellung von M. baxteriana und M. mar- shalliana abweichend, zu denen sie mitunter gestellt wird. Vielleicht nur eine var. 17 Kakteenlexikon
252 Mamillaria Mamillaria painteri Rose (3:1, 3: 7) K. kugelig bis länglich, 2 cm 0; W. rund; Bz. 8:13; Ax. seh wach wollig; Rst. 20 oder mehr, 5 mm lg., haarfein, weiß; Mst. 4—5, 1 cm lg., dünnadelig, der unterste hakig, oben dunkelbraun; St. alle haarig; Bl. bis 1,6 cm lg., grünlichweiß, Mitte blaß- gelb; Fr. rot, 1cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Querétaro, San Juan del Rio). Mamillaria palmeri Jac. non Böd. (3:1, 1: 3) K. kugelig bis etwas säulig, bis 12 cm h., 6—7 cm 0, einzeln, dunkelgrün; W. breit- bis zylindrisch-konisch, zusammengedrückt; Bz. ?; Ax. dickwollig; Rst. (18—) 24—26, 4—7 mm lg., borstenfein, weiß, dicht; Mst. 4, 4—6 mm lg., Fuß bernsteingelb, oben rötlichbraun; Bl. bis 17 mm lg., 20 mm 0, hell grünlichgelb, feiner gelbroter Mittelstreifen; Fr. ? — Herkunft? Mamillaria parensis Craig (3:1, 1: 5) K. kugelig bis kurzsäulig, tief sitzend, dunkelgraugrün, dichotomisch teilend, auch sprossend; W. rundlich; Bz. 8:13; Ax. mit einigen weißen Bst.; Rst. 18—20, 3—4 mm lg., dünn, weiß mit gelbem Fuß; Mst. 4—5, 6—8 mm lg., nadelig, orangegelb, einer oft abstehend; BL, Fr. und S. ? — Mexiko (Chihuahua, zwischen Parras (Coahuila) und Chi- huahua-Stadt). Mamillaria parkinsonii Ehrenbg. (1:1 bzw. 1: 3) K. (gedrückt-)kugelig bis verlängert, durch dichoto- mische Teilung große Gruppen bildend, bläulichgrün, einzelne Köpfe bis 15 cm h., 8 cm 0; W. pyramidisch, fein punktiert; Bz. 8:13, auch 13: 21; Ax. weißwollig, mit weißen Bst.; Rst. 30—35, 3—7 mm lg., weiß; Mst. 2—4 (—5), obere 6—8 mm lg., untere bis 3,5 cm lg., meist kürzer, bis ca. 2 cm lg-» db starkpfriemlich, milchweiß bis fein rötlich, Spitze dunkelbraun; Bl. 1,5 cm lg.; Pet.: Mitte bräunlichrosa, Rand kremfarben; Fr. Scharlach, 1 cm lg., S. hellbraun. — Mexiko (Hidalgo bis Querétaro). v. brevispina Craig: W. nach Bz. 13:21; Rst. 35—40, 1—4 mm lg.; Mst. 4 (—5), 3—5 mm lg.; Bl. unten weiß, Spitze blaßrosa. v. dietrichae (Tieg.) Backbg.: Mst. weniger stark . pfriemlich, ziemlich lang und dicht stehend, weißlich bis oben fast schwarzbraun. Eine stärker variierende Art; es gibt auch dickköpfigere Formen. Mamillaria patonii (H. Bravo) Werd. (3:2, 6:9) K. säulig, olivgrün, bis 15 cm lg., 4—5 cm 0, sprossend; W. fast zylindrisch; Bz. 5:8 (?); Ax. nackt; Rst. 13—16, grau, braunspitzig; Mst. 4, kräftiger, bis 1,2 cm lg., einer leicht gehakt, schwarzrot; Bl. 3 cm lg., purpurn; Fr. grün; S. schwarz. — Mexiko (Nayarit, Islas Marias). v. sinalensis (Craig) Backbg.: Rst. nur 10—12, 6—7 mm lg.; Mst. 1, 8—10 mm lg., stark hakig; Ax. kahl; Bl. 2,5 cm lg., 4 cm 0, purpurrosa. - Mexiko (Sinaloa). Mamillaria pearsonii Hort.: nur ein Name, Sämlinge ähneln der M. elegans. Mamillaria peninsularis (Br. & R.) Orc. (1: 2) K. breitrund, tief sitzend, bis 4 cm 0, blaß bläulich- grün, auch sprossend; W. scharf vierkantig, ober gerundet, unten gekielt; Bz. 5: 8; Ax. anfangs langwollig; Rst. 4—8, + dünnpfriemlich, blaßgelb, braunspitzig; Mst. 0, oder ein oberer Rst. zur Mitte gerückt; Bl. 1,5 cm lg., grünlichgelb mit rötlicher Mittellinie; Fr. und S. ? — Mexiko (Niederkalifornien, Cabo San Lucas). Mamillaria pennispinosa Krainz (3:1, 3: 7) K. kugelig, einzeln, bis ca. 3 cm h. und 0, gepfropft länglicher; Wz. rübig; W. zylindrisch, feinflockig; Bz. 8:13; Ax. nur anfangs kurzfilzig; Rst, 16—20, 6—8 mm lg., dünn, grauweiß; Mst. 1 (—3), einer hakig, abstehend, ziemlich lang, Fuß gelb, nach oben zu rotbraun oder heller; St. alle haarig; Bl. 1,5 cm lg., 1,2 cm 0; weiß, mit karminrosa Mittelstreifen; Fr. langkeulig, rot; S. schwarz. - Mexiko (Coahuila). Mamillaria pentacantha Pfeiff. (1: 2) K. kugelig, intensiv grün, seitlich sprossend, bis 12 cm 0; W. eckig-konisch; Bz. 5: 8, 8:13?; Al zunehmend weißfilzig; Rst. 4, über Kreuz; Mst. 1, fast 4 cm lg., abwärts vorgestreckt; St. erst bräunlich, dann aschgrau. — Mexiko. Variabel. Mamillaria perbella Hildm. (2:1) K. breitrund, dichotomisch verzweigend, bläulichgraugrün, Einzelkopf kaum über 6 cm 0; MS, schlankkegelig; Bz. 13:21; Ax. seh wach wollig; Rst. 14—18, 1,5—3 mm lg., borstig dünn; Mst. 2, 4—6 mm lg., kräftiger; Bl. bis 10 mm lg., karminrot; Fr. ? — Mexiko. Variabel. Als v. lanata Schmoll wird eine Form mit mehr Wolle im Scheitel und etwas längeren, weißeren Rst. bezeichnet. Mamillaria petrophila Brand. (1: 3) K. gedrückt-kugelig bis gestreckt-rund, bis 15 cm 0, graugrün, auch sprossend; W. konisch, schwachkantig; Bz. 8:13; Ax. mit hellbräunlicher Wolle und Bst.; Rst. 8—10, 1—1,5 cm lg., dünnadelig; Mst, 1—2, bis 2 cm lg., nadelig, dunkel-nußbraun, später blasser; Bl. 1,8—2 cm lg., blaß-grünlichgelb; Fr. klein, rund, rot; S. rötlichbraun. — Mexiko (Niederkalifornien, Kapgegend, Sierra de la Laguna und Francis quito.) Mamillaria petterssonü Hildm. (1: 2) K. rundlich, matt hellgrün, einzeln oder sprossend; W. undeutlich vierflächig, unten gekielt; Bz. 13: 21; Ax. mit kräuseliger Wolle; Rst. bis 10—12, obere bis
Mamillaria 253 3 mm lg., untere 10—15 mm lg., dünnadelig, schmutzigweiß mit dunklen Spitzen; Mst. 1—4, obere bis 2 cm lg., der unterste bis 4,5 cm lg., kräftiger, bräunlich, dunkler gespitzt; Bl. 2,4 cm lg., tief purpurrosa; Fr. ? — Mexiko (Guanajuato). v. longispina Schwarz, unbeschrieben, hat in der Länge variable, an Zahl meist weniger, anfangs wie die Mst. auch schwarze, bald + hornfarbene Rst., Mst. viel länger. Mamillaria phaeacantha Lem. (3:1,1: 5) K. kugelig, einzeln, grün; W. fast zylindrisch, seitlich schwach zusammengedrückt; Bz. 8:13; Ax. weißwollig und mit gewundenen Bst.; Rst. 16—20, 4—5 mm lg., borstenfein, weiß, Fuß dunkler; Mst. 4, seitliche 8—9 mm lg., ein oberer 1,4 cm lg., der untere bis 1,2 cm lg., pfriemlich, Fuß verdickt, erst rötlich, dann schwarz; Bl. tief rot oder heller; Fr. rosa, 1,5 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (San Toro, Regla). Mamillaria phitauiana Baxt.: Mamillaria verhaer- tiana Böd. Mamillaria phymatothele Berg (1: 2) K. kugelig bis länglich, dunkel-bläulichgrün, bis 9 cm 0, selten sprossend; W. pyramidisch, unten gekielt; Bz. 8:13; Ax. mäßig woÜig; Bst. 3—7 (auch 3 kurze Beistacheln, nicht stets), obere 3—6 mm lg., seitliche bis 1,7 cm lg., unterster bis 3,5 cm lg., grauweiß, rotspitzig; Mst. 1 (—2), bis 2 cm lg., erst rötlichgelb bis dunkler-rot, dann grau, schwarzspitzig; Bl. bis 1,5 cm lg., feurig karmin; Fr. ? — Mexiko (Hidalgo). v. trohartii Craig non Hildm.: K. gedrückter; Mst. bis 4; Pet. tief-purpurrosa mit blasserem Rand; Fr. rötlich, 2,1cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko. Mamillaria picta Meinshsn. (3:1, 1: 6) K. kugelig bis gestreckt, mit Rübenteil, glänzend dunkel-blattgrün, einzeln, bis 4 cm 0; W. konisch- zylindrisch; Bz. 8:13; Ax. kahl, mit einigen Bst.; Rst. 12—14, 6—8 mm lg., sehr dünn, weiß, anfangs etwas dunkelspitzig; Mst. 1 (—2), bis über 1 cm lg., nadelig, Fuß gelblich, sonst weiß mit dunkel-rotbrauner Spitze; St. auch + haarig (Böd.), aber, wie zuweilen auch bei anderen Arten, nicht stets; Bl. 9 mm lg., 11 mm 0, kremweiß, olivgrüne Mitte; Fr. rot, klein; S. schwarz. — Mexiko (Tamaulipas, Rio Blanco). Mamillaria pilensis Shurly (1:1 bzw. 1: 2) K. gestreckt-keulig, bis 10 cm h., bis 18 cm 0 (oder umgekehrt?), hellgrün; Scheitel starkwollig; W. kurz, vierkantig; Bz. 13:21; Ax. anfangs starkwollig, dann verkahlend; Rst. 4—6, nadelig, weiß, auch rosa getönt, mit rötlich-schwarzer Spitze, untere meist länger; Mst. 1—2, der untere wesentlich länger, der kürzere weiß mit dunkler Spitze, der längere meist ganz schwarz; St. in der Länge variabel; Bl. ?; Fr. ? — Mexiko (Querétaro, Rio Infernillo). Mamillaria pilispina J. A. Purp. (3:1, 1: 3) K. + flachrund, dunkelgrün, bis ca. 4 cm 0, kleine Gruppen; W. zylindrisch, papillös; Bz. 8:13 (?); Ax. kräuselig behaart; Bst. mit einem Kranz feiner Haarst., weiß, dazu 4—5 derbere, 6—7 mm lg., Fuß verdickt, gelb, darüber weiß, Oberteil braun; Mst. 1, bis 7 mm lg., ebenso gefärbt; St. alle kurz behaart; Bl. 1,5 cm 0, weißgelb. — Mexiko (San Luis Potosi, Minas San Rafael). Mamillaria pitcayensis H. Bravo (1: 3) K. zylindrisch, bis 24 cm lg., 4 cm 0; W. konisch- zylindrisch; Bz. 13: 21 (?); Ax. wollig und mit bis zu 10 Bst.; Bst. und Mst. nicht trennbar, ca. 17 zum Rand und ca. 14 zur Mitte hin, 5—6 mm lg., nadeldünn, weich, gelblich schmutzigweiß; Bl. 2 cm lg., purpurn; Fr. und S. ?-— Mexiko (Guerrero, Bar- ranca de Pitcaya). Mamillaria plumosa Web. (3:1, 1:2) [wurzelecht schöner als P.] K. rundlich, bis ca. 7 cm 0, hellgrün, sprossend und polsterbildend; W. weich, zylindrisch; Bz. 8:13; Ax. weißwollig; Bst. bis 40, 3—7 mm lg., weich, weiß, gefiedert; Mst. 0; Bl. 1,6 cm lg., 1,4 cm 0, weiß, Schlund grünlich, blasse dunklere Mittellinie; Fr. rötlich; S. schwarz. — Mexiko (Coahuila, in Felsen von Saltillo bis Monterrey). Mamillaria polyedra Mart. (1: 2—3) K. kugelig bis länglich, bis ca. 10 cm h. und 0, tiefgrün, einzeln oder sprossend; W. kantig-pyramidisch, unten gekielt; Bz. 13:21; Ax. erst nur wollig, später mit Bst.; Bst. (2—) 4 (—6), die oberen 3—4 mm lg., der unterste ca. 2,5 cm lg., etwas kräftiger, die anderen dünnadelig, anfangs schwarz bis purpurbraun, dann heller, rotspitzig; Mst. 0; Bl. bis ca. 2,5 cm lg., 2 cm 0, blaß- bis rosenrot, dunklere Mittellinie; Fr. Scharlach, 2 cm lg.; S. rötlichbraun. — Mexiko (Oaxaca). Mamillaria polygona SD. (1: 3) K. keulig-länglich werdend, bis 10 cm h.; W vierkantig-pyramidisch; Bz. ?; Ax. mit Wol1 haarartigen Bst.; Rst. 8, 1—4 mm lg., obere 2—3 winzig, auch fehlend, weißlich; Mst. 2, bis 2,5 cm lg., kräftig-pfriemlich, Fuß fleischfarben, oben rötlichbraun; Bl. blaßrosa; Fr. und S. ? — Mexiko (Puebla; Morelos: Böd.). Craigs Angabe für den Stachelfuß „karmin" war ein Übersetzungsfehler („carneis"). Anscheinend der M. phymatothele nahestehend, aber ungenügend bekannt bzw. selten in Kultur. Mamillaria polythele Mart. (1: 2) K. kugelig bis länglich, bis 50 cm h., 10 cm 0, dunkel-graugrün bis -blaugrün, selten sprossend; W.
254 Mamillaria konisch; Bz. 13:21; Ax. wollig, verkahlend; Rst. fehlend oder selten und abfallend, dünn; Mst. meist 2 (—4), gelb- oder rot- bis dunkelbraun, übereinander oder über Kreuz, bis 2,5 cm lg.; Bl. 2 cm lg., 1 cm 0, rosa bis karmin; Fr. rot; S. dunkelbraun. — Mexiko (Hidalgo, Ixmiquilpan). v. columnaris SD.: Bis Im h.; St. 5—6, mehr abstehend, braun, untere länger; Bl. karmoisin. — Mexiko (Hidalgo, Actopan, Zimapan). v. setosa SD.: K. bis 30 cm h., dunkelgrün; Rst, länger verbleibend, 8—14, bartig herabhängend; Mst. + 6, der unterste der längste, erst schwarzrot, dann grauweißlich; Bl. klein, dunkel-rosenrot (Standort?). Variiert, anscheinend auch mit zunehmendem Alter. Mamillaria posseltiana Böd. (3:1, 3: 7) K. kugelig bis gestreckt, dunkel blattgrün, bis 5 cm 0, einzeln; W. konisch; Bz. 8:13; Ax. weißwollig; Rst. 20, 9 mm lg., dünnadelig, weiß; Mst. 4, 9 mm lg., steifnadelig, unterer ganz braun, + hakig gekrümmt; Bl. 2,5 cm lg., 1,5 cm 0, weiß, Mittelstreifen dunkelrosa; Fr. blaßgrün, 1,5 cm lg.; 5. schwarz. — Mexiko (Guanajuato, Sierra de Guanajuato). Mamillaria potosina B‚eb.: Mamillaria muehlen- pfordtii Forst. Mamillaria praelii Muehlpfrdt. (1: 3) K. kugelig bis länglich, blaß- bis dunkel-bläulichgrün, bis ca. 11 cm lg., 8 cm 0, später reicher sprossend; W. 4—6kantig, unten gekielt; Bz. 13 : 21; Ax. dicht weiß- bis bräunlich-wollig, mit bis 18 warzenlangen Bst.; Rst. 4 (—5), ca. 2,8 mm lg., kräftig-nadelig, erst gelblich-krem bis braun, dann weiß, braunspitzig; Mst. 0; Bl. bis 2 cm lg., 1 cm 0, grünlich-gelbweiß mit rötlicher Mittellinie; Fr. rot, 2 cm lg.; S. braun. — Mexiko (Oaxaca). Variabel. Vielleicht gehört hierzu auch M. neja- pensis. v. viridis (SD.) Craig: Rst. 5 (—6); Mst. 1 (—2); Bl. blaßgelb mit roter Mittellinie. Mamillaria pringlei (Coult.) Brand. (3:1, 1: 3—5) K. kugelig bis länglich, bis ca. 16 cm h., 7 cm 0, gelblich-graugrün, einzeln; W. konisch, halbmilchend; Bz. 13: 21; Ax. weißwollig, gelegentlich mit kurzer Bst.; Ar. anfangs gelblich (immer so?), wollig; Rst. 15—20, 5—8 mm lg., feinnadelig, gelblich; Mst. 6 (—7), steifnadelig, ± stark verbogen, gelb, bis 2,5 cm lg.; Bl. ca. 1 cm 0, tief rot; N. bräunlich (Craig; bei M. rhodantha grün bis rosa); Fr. rötlich, 1,5 cm lg.; S. braun. — Mexiko (Staat Mexico; San Luis Potosi). v. longicentra Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 8. 1963: weicht ab durch mehr breitrunden K., grün, bis 11 cm 0, 10 cm h., und anfangs stark weißwollige Ar.; W. nicht milchend, Milch nur im Innern des Körpers; Ax. wollig, Bst. nicht erkennbar ; Rst. ca. 20, nicht in einer Ebene, bis 10 mm lg., gelb; Mst. 4, über Kreuz, der unterste + abwärts vorgestreckt, bis 4 cm lg., die 3 übrigen abstehend gewunden bzw. um den Körper gebogen, + ebenso lang, hellgelb. — Mexiko (Hidalgo, Barranca Venados). (Abb. 216, oben.) Mamillaria prolifera (Mill.) Haw. (3 :1, 1: 5) K. kugelig bis länglich, bis 6 cm lg., 4 cm 0, dunkelgrün, stark sprossend und polsterbildend; W. weich, rundlich bis konisch; Bz. 5:8; Ax. schwach wollig, mit über warzenlangen weißen Bst.; Rst. bis 40, 6—10 mm lg., borstenfein, weiß; Mst. 5—9 (—12), bis 8 mm lg., dünnadelig, behaart, Fuß verdickt, blaßgelb; Bl. 1,4 cm lg., kremgelb, mit rötlichbräunlicher Mittellinie; Fr. orangerot, 1 cm lg.; S. schwarz. — Westindien (Kuba; Haiti?). v. haitiensis (K. Sch.) Borg: Dichter und weißer bestachelt; K. etwas kräftiger, bis 7 cm 0 (Borg); St. zahlreicher; Mst. erst gelblich, dann rein weiß; Bl. nicht so gern wie beim Typus der Art erscheinend. — Haiti. Mamillaria pseudoalamensis Backbg. (3:2, 4:8) K. konisch verlängert, basal sprossend, von St. ziemlich bedeckt; W. kurzkonisch; Bz. 8:13 (?); Ax. kahl; Rst. bis ca. 23, weiß, verflochten; Mst. nur wenig länger, einzeln, abstehend; Bl. etwas über 2 cm 0, rot, unten hell-oliv; Gr. karmin; Pet. trichterig stehend, nicht umrollend. — Mexiko (Sonora, bei Alamos). Mamillaria pseudocrucigera Craig non Böd. (1:2) oder (1:1) K. abgeflacht-kugelig, tief sitzend, dunkelgrau-olivgrün, einzeln, bis 5 cm 0; W. vierkantig-pyramidisch, unten gekielt; Bz. 8:13; Ax. etwas wollig; Rst. 12—13, 1—2 mm lg., feinnadelig, weiß; Mst. 4, 3—4 mm lg., pfriemlich, Fuß verdickt, kalkig-weiß, Basis orangebraun, kleine dunkle Spitze; Bl. 1,2 cm lg., 1,5 cm 0, rosa Mittellinie mit breiterem weißem Band; Fn hellrot, 2 cm lg.; S. braun. — Mexiko (Querétaro, zwischen Cadereyta und Colön). Mamillaria pseudo-crucigera Böd. non Craig: Mamillaria neocrucigera Backbg. Mamillaria pseudoperbella Quehl (3:1, 1: 3—4) K. flachrund bis kurz-zylindrisch, blattgrün, bis 15 cm 0, einzeln oder dichotomisch teilend; W. zylindrisch; Bz. 13: 21; Ax. etwas wollig; Rst. 20—30, bis 3 mm lg., borstendünn, reinweiß; Mst. 2, oberer 5 mm lg., unterer kürzer, abstehend, pfriemlich, braun, rötlichbraun gespitzt; Bl. 1,5 cm lg., karminrot, Mitte dunkler; Fr. hellrot; S. braun. — Mexiko (Querétaro, Higuerillas; M-Mexiko; Oaxaca).
Mamillaria 255 Mamillaria pseudorekoi Böd. (2: 3) K. kugelig bis kurz-zylindrisch, bis 12 cm h., 5—6 cm 0, grün, einzeln; W. konisch; Bz.8:13; Rst. ca. 20, unter 6 mm lg.; Mst. 4—7, bis 1 cm lg., braun bis schwarz, gerade oder der untere hakig; Bl. etwas über 1,5 cm lg.; Fr. rot. — Mexiko (Puebla; Morelos). Mamillaria pseudoschiedeana Schmoll (bisher ohne latein. Diagnose) (3:1, 1: 2) K. größer als bei M. schiedeana und M. dumetorum, reich sprossend; St. mehrserig, weißlich hell, borstig- feinnadelig, verflochten und z. T. deutlich etwas abstehend. — Mexiko. Mamillaria pseudoscrippsiana Backbg. (1: 2) K. etwas länglich, bläulichgrün, bis 10 cm h., 8 cm 0, sprossend; W. breitrundlich; Bz. 8:13 (?); Ax. starkwollig; Rst. 7—8, oberster 2 mm lg., die anderen länger, der unterste bis 6 mm lg., kräftig-nadelig, weiß; Mst. 2, einer aufgerichtet, der andere abstehend, bis 9 mm lg., wenig stärker, anfangs rötlich, dann weiß; Bl. bis 2 cm lg., glänzend weiß; Fr. rot; S. braun. — Mexiko (Nayarit, bei Ahuacatlán). Mamillaria pseudosimplex W. Haage & Backbg. n. sp. (3:1,1:3) Depresso-globosa ad globosa; aculeis radialibus 12, albis, rubide mucronatis; aculeis centralibus (2—) 4, rubidis, in basi incrassatis; flore flavo (!), parvo. K. breitrund bis kugelig; W. konisch; Bz. 13 : 21 (?); Ax. schwachwollig; Rst. 12, 4 mm lg., weiß, rotspitzig; Mst. (2—) 4, 5 mm lg., wenig kräftiger, rötlich-bräunlich; Bl. klein, hellgelb; Fr. ? — Kolumbien (Sogamoso). Mamillaria pubispina Böd. (3:1, 3: 7) K. kugelig, dunkel blattgrün, bis 4 cm 0, einzeln; W. weich, zylindrisch; Bz. 13:21; Ax. schwachwollig, einige haarartige Bst.; Rst. 15, 8—12 mm lg., haarförmig, + gewunden, verflochten, weiß; Mst. (3—) 4, 9—10 mm lg., dünnadelig, rot- bis schwärzlich-braun, der unterste hakig; St. alle + haarig; Bl. 1,8 cm lg., 1,5 cm 0, reinweiß bis krem mit rosa Mittelstreifen; Fr. ?; S. schwarz? — Mexiko (Hidalgo, Ixmiquilpan). Mamillaria pullihamata Backbg., noch nicht vollgültig beschrieben (3:1, 3: 7?) K. (zuerst?) breitrundlich, (über?) 6 cm 0, grün; W. breitkonisch; Bz. 8:13; Ax. seh wach wollig, mit einigen Bst.; Ar. nur anfangs wollig; Rst. 22—26, trübweiß, oberes Drittel dünner als die dünnadeligen des unteren Kreises, nicht genau in einer Ebene, bis 6 mm lg.; Mst. 6, schmutzig rötlich- bis goldbraun, 3 gerade vorgestreckt, 1 unterer hakig, ca. 1,5 cm lg.; Bl. ?; Fr. schlankkeulig, stumpfkarmin, 1,5 cm lg., mit Blütenrest; S. ca. 1 mm gr., gelb, schiefoval, Nabel tiefseitlich. — Mexiko (Oaxaca, auf 2800—3000 m, mit Orchideen auf Felsen).. Farbbild in „Die Cactaceae", VI: 3900, Abb. 3546, 1962. Mamillaria pusilla Sweet: Mamillaria prolifera (Mill.) Haw. Mamillaria pygmaea (Br. & R.) Berg. (3:1, 3:7) K. kugelig bis länglich, dunkel-rötlichgrün, bis über 3 cm 0, sprossend; W. weich, zylindrisch; Bz. 13: 21; Ax. mit feinen, gedrehten Bst.; Rst. bis 15, bis 1,2 cm lg., haarfein, kaum behaart, weiß; Mst. 4, 5—8 mm lg., feinnadelig, glatt, goldgelb bis schwach bräunlichgelb, der unterste hakig; Bl. bis 1,2 cm lg., kremweiß, bräunlicher Mittelstreifen; Fr. rötlich; S. schwarz. — Mexiko (Querétaro, Cadereyta). Mamillaria pyrrhoeephala Scheidw. (1: 3) K. länglich, bis 8 cm h., grünlich bis fast blaugrün, einzeln oder sprossend; W.4—ökantig, unten gekielt; Bz. 13:21; Ax. weiß- oder bräunlich-wollig, mit langen Bst.; Rst. 4—6, 2—4mm lg., pfriemlich, dunkelrotbraun mit rötlichem Fuß; Mst. 0, selten 1, bis 3 mm lg., schwarz; Bl. 2 cm lg., rosa, Mitte tief- rosa; Fr. unten rosa, oben hellgrün, 2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Hidalgo; Oaxaca). Mamillaria queretarica Craig (1: 2) K. kugelig, bis 7 cm 0, 6 cm h., dunkelgrün, einzeln; W. vierseitig; Bz. 13: 21; Ax. spärlich wollig; Rst. 30, 3—4 mm lg., borstig, weiß; Mst. 4, 4—7 mm lg., der unterste der längste, kräftig-nadelig, hellbraun, Spitze dunkel oder schwarz, später kalkweiß; Bl. und Fr. ? — Mexiko (Querétaro, Rio Infernillo). Mamillaria quevedoi Schmoxl, unbeschrieben, soll eine Form der M. bravoae mit dunkleren Mst. gewesen sein. Mamillaria radiaissima Linds. (3:1, 1: 3) K. rundlich, bis 5 cm h. und 0, stärker sprossend und gruppenbildend; W. weich; Bz. 8:.13 (?); Ax. kahl oder schwachwollig; Rst. bis 50, bis 1,8 cm lg., borstenförmig, weiß; Mst. 1—8, bis 6 mm lg., blaß- braun; Bl. 3 cm lg., 1,5 cm 0, zitronengelb; Fr. und S. ? — Mexiko (Niederkalifornien, Puente Escon- dido nördl. von La Paz). Scheint der M. vetula zu ähneln, aber mit mehr Mst. und etwas längeren Rst.; die „M. vetula mit zitronengelber BL" der Literatur? Mamillaria rekoi (Br. & R.) Vpl. (2: 2) K..rundlich bis länglich, grün, bis 12 cm h., 5—6 cm 0, einzeln; W. konisch; Bz. 8:13; Ax. weißwollig, mit bis 8 weißen Bst.; Rst. 20, 4—6 mm lg., dünn- nadelig, weiß; Mst. 4, 1—1,5 cm lg., steifnadelig, braun, der unterste + gebogen und hakig; Bl.
256 Mamillaria 1,5 cm lg., tief purpurn; Fr. rot, 1,2 cm lg.; S. braun. — Mexiko (Oaxaca). Mamillaria rekoiana Craig (2:1) K. etwas keulig, bis 12 cm h., einzeln; W. konisch; Bz. 8:13; Ax. mit weißen Wollbüscheln und bis 8 Bst.; Rat. ca. 20, 4—6 mm lg., dünnadelig, weiß; Mst. 4—5, 10—16 mm lg., kräftig-nadelig, braun, vorgestreckt, gerade; Bl. glockig, 15 mm lg., tief- purpurn; Fr. rot; S. braun. — Mexiko (Oaxaca). Mamillaria rettigiana Böd. (3:1, 3: 7) K. gedrückt-rund bis oblong, dunkel-blattgrün, bis 4 cm 0, etwas verzweigt; W. langzylindrisch; Bz. 8:13; Ax. nackt oder schwachwollig; Rst. 18—20, bis 1 cm lg., sehr dünn, weiß bis gelb, später grau; Mst. 3—4, die oberen 1,2 cm lg., der unterste bis 1,5 cm lg., hakig, alle rot bis dunkelbraun, Fuß heller; Bl. 1,5 cm 0, zartrosa mit hellerem Rand; Fr. rot, klein; S. bräunlichschwarz. — Mexiko (Hidalgo; Guanajuato). Mamillaria rhodantha Lk. & 0. (3:1,1: 6) K. kugelig bis länglich, bis 30 cm h., 10 cm 0, einzeln, sprossend oder dichotomisch teilend, dunkelgrün; W. zylindrisch-konisch; Bz. 13:21; Ax. weißwollig und mit Bst.; Rst. 16—20, 6—10 mm lg., untere am längsten, dünnadelig; Mst. 4—7, 10 bis 25 mm lg., + gerade, kräftig-nadelig, glatt; St. alle weißlich bis gelblich; Bl. 2 cm lg., 1,6 cm 0, tief purpurrosa; Fr. rötlich, 2,5 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Tal von Mexiko; Hidalgo; Queréiaro). v. crassispina K. Sch. ist lang- und starkstachlig; St. dunkelgelb bis braun. v. fulvispina (Haw.) Schelle hat helle bis mittelbraune St. v. rubens Pfeiff. ist anfangs rubinrot bestachelt, dann dunkelbraun. v. rubra K. Sch. (einschl. v. ruberrima K. Sch.): rein rot bis dunkelrot bestachelt. Mamillaria ritteriana Böd. (1: 3) K. kugelig, dunkel-blattgrün, bis 6 cm 0, einzeln; W. pyramidisch; Bz. 13:21; Ax. kurz weißwollig mit kräftigen weißen Bst.; Rst. 18—20, 6—7 mm lg., fast haarfein, rein weiß; Mst. 1—2, 1 cm lg., dünn- pfriemlich, weiß bis gelbbraun oder fast schwarz; Bl. bis 1,4 cm lg. und 0, weiß mit rosa Mittellinie; Fr. rot, 1 cm lg.; S. Maß rötlichbraun. — Mexiko (Coahuila, zwischen Monterrey und Saltillo, bei Higueras). v. quadricentralis Craig: Mst. 4, 5—6 mm lg., steifnadelig, anfangs purpurn, dann bräunlich, schwarzspitzig; Bl. blaß grünlich-weiß, grünliche Mittellinie. — Standort? Mamillaria rosensis Craig (1: 2) K. flachkugelig, graugrün, bis 10 cm 0, 4 cm h., einzeln oder dichotomisch teilend; W. konisch; Bz. 13: 21; Ax. dicht weiß wollig; Rst. ca. 25, 3—4 mm lg.; dünnadelig, weiß; Mst. 4 (—5), oberster und unterster 1,2—1,7 cm lg., seitliche 4—6 mm lg., erstere kräftig-pfriemlich, letztere kräftig-nadelig, Fuß verdickt, zuerst dunkelbraun bis schwarz, dann kalkig braunweiß mit dunkelbrauner Spitze, mittlere etwas abstehend; Bl. ?; Fr. karmin; S. hellbraun; Wz. rübig. — Mexiko (Querétaro, San Juan de las Rosas). Mamillaria roseoalba Böd. (1: 2) K. breitkugelig, bis 18 cm 0, 6 cm h., dunkel-blaugraugrün, einzeln; W. pyramidisch; Bz. 8: 13; Ax. schwach wollig; Rst. 4—6, bis 1,5 cm lg., obere kleiner, seitlich 5—6 mm lg., ± dünnpfriemlich, kremfarben, schwarzspitzig; Mst. 0; Bl. 1,5 cm lg., 2,5 cm ø ‚ glockig, weiß, hell- bis dunkelrosa Mittellinie; Fr. rot, 1,5 cm lg.; S. braungelb. — Mexiko (Tamaulipas, bei Victoria). Mamillaria roseocentra Böd. & Ritt. (3:1, 1: 3) K. kugelig, sprossend und rasenförmig; Wz. derb; W. kurz; Bz. ?; Ax. nackt; Rst. in 2 Reihen, 25, kurz, weiß, die inneren kürzer, anfangs schön rosa, im Scheitel fast rot; Bl. und Fr. ? — Mexiko (Coahuila, bei Viescas). Mamillaria rossiana Heinr. (1: 5) K. säulig, bis 30 cm h., über 5 cm 0, graugrün, sprossend; W. zylindrisch-konisch, milchend; Bz. 8:13; Ax. nur anfangs schwachwollig; Rst. ca. 20, bis 7 mm lg., dünn, weiß oder z. T. gelblich; Mst 2—3 (—4), der längste unterste bis 11 mm lg., meist ± hakig, alle braun; Bl. bis 2,1 cm lg., 8 mm 0, ± röhrig, karminrosa, Schlund weißlich; Fr. ? — Mexiko. Mamillaria rubida Backbg. (1: 2) K. breitrund, bis ca. 9 cm h., 13 cm 0, blaugrün, meist ganz rötlich überlaufen, besonders in der Sonne; W. pyramidal, seitlich schwach gekantet; Bz. 8:13 (?); Ax. wollig; Rst. ca. 8, bis 1,5 cm lg., nadelig; Mst., 1, bis 2 cm lg., wenig stärker; St. zuerst alle (Mst. später etwas länger) rötlich bis dunkler; Bl. 2,2 cm lg., grünlichweiß; Fr. und S. ? — Mexiko (Sinaloa, Sierra Madre bei Bacuribito). Mamillaria ruestii Quehl (3:1, 1: 5) K. anfangs kugelig, später länglich, bis über 7 cm h., bis 5 cm 0, blattgrün, einzeln, vielleicht auch später sprossend; W. konisch; Bz. 13: 21; Ax. mit weißer Wolle und Bst.; Rst. 16—22, bis 6 mm lg., dünn- nadelig, glänzend weiß; Mst. 4 (—5), 7—8 mm lg., nadelig-pfriemlich, nach unten etwas dicker, hell- bis dunkel-rotbraun, anfangs auch fast schwarz, später im Unterteil heller, über Kreuz abstehend; Bl. 2 cm lg. und 1,6—2 cm 0, karmin, Schlund weiß; Fr. rot; S. braun. — Honduras und Guatemala. Mamillaria rutila Zucc. (3:1,1:3) K. kugelig, dunkelgrün, bis 13 cm h. und 0; W. kegelig; Bz. ?; Ar. anfangs filzig; Rst. 14—16, weiß,
Mamillaria 257 die obersten viel kürzer; Mst. 4—6, bis 13 mm lg., steif, gespreizt, etwas gekrümmt, bräunlichrot, Fuß hornfarbig, der unterste sehr lang; Bl. fast 1,5 cm lg., lebhaft purpurrot; Stbf. und Gr. hellpurpurrot.— Mexiko (Hidalgo, Atotonilco el Chico, Sierra Rosa). Craig meint, obiger Name sei vielleicht der erste für M. graessneriana. Während aber bei M. rutila die Ax. nur als „anfangs filzig" bezeichnet werden (ähnlich wie bei dem M. graessneriana-Bastard M. schulzeana [Abb. 3110 in „Die Cactaceae, V, S. 3363]) ist M. graessneriana in den Ax. viel länger reichlich kräuselig-wollig. Die Rst.-Zahl kann noch etwas höher sein, als von Bödeker angegeben, ebenso zählte ich bis 6 Mst., gelb mit rötlich-brauner Spitze; nach Bödeker sind die St. — die zweifellos variieren — rötlichbraun, wie für die 4—6 Mst. von M. rutila angegeben, was Craig wohl veranlaßte, beide für möglicherweise identisch zu halten; aber M. rutila hat nur 14—16 Rst. Klarheit kann allein wiedergesammeltes Material bringen. Mamillaria saetigera Böd. & Tieg. (1: 3) K. kugelig, bis 7 cm h. oder etwas mehr, dunkelgrün, einzeln; W. pyramidisch; Bz. 13:21; Ax. weißwollig, mit weißen Bst.; Rst. 15—20, bis ca. 7 mm lg., weiß; Mst. 2, 7—11mm lg., dünnpfriemlich, weiß, braunspitzig, abstehend; Bl. 2 cm lg. und 0, weiß mit dunkelrosa Mittelstreifen; Fr. rot, 1,8 cm lg.; S. gelbbraun. — Mexiko (Querétaro, Grenze von San Luis Potosi, Hazienda Cenca). v. quadricentralis Craig: K. bläulich-graugrün; W. vierkantig; Bz. 13: 21; Ax. mit schmutzigweißer Wolle und zahlreichen gelben Bst.; Bst. 16—18; Mst. 4, bis 14 mm lg., anfangs hellpurpurn mit dunkelbrauner Spitze; Bl. 1,3 cm lg., 1,5 cm 0, blaßrosa, dunklerer Mittelstreifen. Mamillaria saffordii (Br. & R.) H. Bravo (3: 2, 5: 9) K. kugelig bis länglich, bis 4 cm h,, dunkelgrün; W. weich; Bz. ?; Ax. nackt; Rst. 12—14, später + auswärts gekrümmt, anfangs mit weißer Basis und hellroten Spitzen, später unten gelblich; Mst. 1, kräftig, rötlich, 1,5 cm lg., Spitze hakig; St. in der Jugend alle haarig; Bl. 2,5 cm lg., rosa. — Mexiko (Nuevo Leon, Icamole). Mamillaria saint-pieana Backbg. (1:2) — Descr. Cact. Nov. III: 8. 1963. K. einzeln, kugelig, graugrün, bis ca. 7 cm 0; Saft milchig; Bz. 13: 21; W. pyramidisch, etwas gekantet; Ax. wollig; Ar. kahl; Rst. 4—6, 2—6 mm lg., hornfarben bis weiß, 1—2 obere kürzer und dünner; Mst. 4, teilweise etwas gekantet, gerade oder schwach gebogen, rötlich-hornfarben, 0,5—1,2 cm lg., einer abwärts geneigt, bis 2,7 cm lg., z. T. am Grunde verdickt; Bl. 1,5 cm lg., 1,2 cm 0, weißlich; Sep. ganz- randig, mit rötlicher Mittellinie; Gr. weißlich. — Mexiko (ohne genaueren Standort, wahrscheinlich von Schwarz gesammelt). (Abb. 216, unten.) Mamillaria sanluisensis Shurly (3 :1, 3: 7) K. rundlich, dunkelgrün, bis ca. 2,5 cm 0 und mehr, sprossend und gruppenbildend; W. weich, zylindrisch ; Bz. 8:13; Ax. kahl, mit bis 12 welligen weißen Bst.; Bst. ca. 40, 7 mm lg., weiß, sehr dünn; Mst. 5—8, ca. 1 cm lg., anfangs fast ganz rotbraun, später oben, unten weiß; St. alle glatt; Bl. 2 cm lg., 1,5 cm 0; Pet. wenige, rein weiß; Fr. hellrot, 5 mm lg.; S. schwarz. — Mexiko (N-San Luis Potosi). Mamillaria sartorii J. A. Purp. (1: 2, selten 1: 3) K. kugelig bis gestreckt, dunkel-bläulichgrün, bis ca. 12 cm 0, auch sprossend; W. fest, pyramidisch; Bz. 8:13; Ax. stark weißwollig, gelegentlich ein Börstchen; Rst. 4 (—6), 5—8 mm lg., nadelig, glatt, Basis schmutzig- bis bräunlich-weiß, braun gespitzt, stark abstehend, oft noch borstenförmige Beistacheln; Mst. 0—1 oder mehrere, 1—8 mm lg., starknadelig, weiß bis bräunlich gespitzt; Bl. bis 2 cm lg., gelb- bis leuchtend-karmin, dunklere Mittellinie; Fr. karmin, 1,6 cm lg.; S. rötlich-braun. — Mexiko (Veracruz, Huatusco: Hazienda El Mira- dor). v. brevispina J. A. Purp.: K. dunkelgrün; St. 1—2 mm lg., braun. v. longispina J. A. Purp.: St. bis 8 cm lg., gebogen. Mamillaria scheidweileriana 0. (3:1, 3: 7) Eine in ihrer Geschichte unzulänglich bekannte Art. Was heute überwiegend unter dem Namen geht — Pflanzen mit Bst. in den Ax. — haben Britton und Rose beschrieben: K. kugelig bis länglich, hellgrün, sprossend; W. zylindrisch; Bz. 8:13; Ax. borstig; Rst. 9—11, borstenfein, 1cm lg., weiß; Mst. 1—4, braun, davon 1—2 gehakt; St. alle behaart; Bl. bis 13 mm lg., rosenrot; Stbf. und Gr. unten weiß, oben karmin bzw. rosa. — Mexiko (ohne Standort). Craig beschrieb unter obigem Namen ähnliche Pflanzen, „dunkelgrün; Ax. nur wollig; Rst. 25— 30; Mst. 1—4, unten gelbweiß, oben purpurn (Spitze); Bl. rosa, Mittellinie und Spitze bräunlich; S. schwarz". (Im Staate Hidalgo, bei Zima- pán). Eine noch unbenannte Art ? Mamillaria schelhasei Pfeiff. (3:1, 3: 7) K. kugelig bis länglich, blaßgrün bis (oben) dunkelgrün,, sprossend; W. weich, zylindrisch; Bz. 8:13; Ax. etwas wollig; Rst. 15—20, 8—10 mm lg., borstendünn, weiß; Mst. 3, 12—18 mm lg., alle rötlich- braun, obere borstig, die unteren kräftig und hakig; Bl. bis 2,5 cm lg., 1,2 cm 0, weiß, mit rosa oder roter Mittellinie; Fr. rot; S. schwarz. — Mexiko (Hidalgo, Real del Monte, Ixmiquilpan und Acto- pan). Mamillaria schiedeana Ehrenbg. (3:1,1: 2) K. breitrundlich, bis 4 cm 0, sprossend und gruppenbildend; W. ziemlich weich, zylindrisch-konisch;
258 Mamillaria Bz. 13:21; Ax. mit längeren weißen Wollhaaren; Rst. bis 75, mehrserig, 2—5 mm lg., haarartig, verflochten, unten weißlich bis oben gelblich bis goldgelb im Scheitel, rauhhaarig; Mst. 0; Bl. 2 cm lg., 1,6 cm 0, weiß bis gelblichweiß; Fr. hell-karmin, ca. 1,2cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Hidalgo, z. B. Puente de Diös der Barranca von Meztitlán). Die Wz. ist häufig rübig. Es gibt verschiedene Formen: K. teils dunkel- teils hellergrün; Wz. z.T. rübig gestreckt; St. ganz weiß, oder im Scheitel gelb, auch alle gelb. Mamillaria schieliana Schick (3:1, 1: 5) K. verjüngt-breitrund oder gestreckt, bis 10 cm h., 7 cm 0, spärlich sprossend, dunkelgrün; W. konisch; Bz. 21:34; Ax. anfangs weißwollig, mit längeren haarfeinen Bst.; Rst. 25—30, borstenfein, ca. 5 mm lg., weiß, Fuß leicht bräunlich; Mst. 5—6, etwas stärker, ca. 5 mm lg., stechend, weiß, oben braunrot (zuerst weiter hinab); Bl. bis 1,3 cm 0, elfenbeinweiß mit rötlicher Mittellinie, duftend; Fr. ? — Mexiko. Mamillaria schmollii (H. Bravo) Werd. (3: 1, 1: 3) K. gedrückt-kugelig, 7 cm 0, olivgrün, einzeln; W. konisch; Bz. 8:13; Ax. nackt; Rst. 23—25, 4—5 mm lg., dünnadelig, glänzend weiß; Mst. 11—15, 7 bis 10 mm lg., einer länger und mehr zentral, alle honiggelb; Bl. gelb; Fr. und S. ? — Mexiko (Oaxaca, bei Mitla, d. h. im Gebirge?). Mamillaria schwartzii (Fric) Backbg. n. comb. — Haagea (Porfiria Böd.) schwartzii Fric, Möllers Dtsch. Gärtn.-Ztg„ 219. 1926 (1:1). Beschreibung siehe unter Porfiria schwartzii (Fric) Böd., unter welchem Namen die Art auch häufiger vertreten ist. Bödekers Name fußte richtig auf dem von Fric korrigierten Basionym. Morans M. schwarzii ist ein Homonym von Shurlys Namen einer anderen Art. Die von Moran M. coahuilensis v. albiflora (Böd.) Moran genannte Varietät (Abb. in Succulenta, 11: Titelblatt, 1963) ist ursprünglich nur ein Namensvorschlag gewesen; Bödeker beschrieb die Pflanze später als M. albiarmata Böd. Mamillaria schwarzii Shurly (3:1, 2: 6) K. kugelig, später + gestreckt, bis über 3,5 cm 0, später zunehmend unter den St. verborgen, grün, sprossend; W. weich, fast zylindrisch; Bz. 8:13; Ax. mit bis zu 6 Bst., bis 5 mm lg.; Ar. mit stehenbleibender weißer Wolle; Rst. 34—40, ca. 8 mm lg., haarähnlich dünn, gerade, + abstehend, verflochten; Mst. 8—9, 1 ganz in der Mitte, 5—6 mm lg., glänzend weiß, oben meist hell braunrot, manchmal ganz so oder halb herab, ein mittlerer früher oder später zuweilen hakig; Bl. 1,5 cm lg., 1,2 cm 0, weiß, Mittellinie schwach grün; Fr. ? — Mexiko (N-Guanajuato). Mamillaria scrippsiana (Br. & R.) Orc. (1: 2) K. rund bis gestreckt, bläulichgrün, bis 6 cm h., einzeln; W. ovalrund; Bz. 13: 21; Ax. starkwollig; Rst. 8—10, 6—8 mm lg., dünnadelig, oben blaß- rötlich; Mst. 2, 8—10 mm lg., steifnadelig, braun; Bl. 1,5 cm 0, rosa, Rand blasser; Fr. rot; S. braun. — Mexiko (Jalisco, Barranca de Guadalajara), v. autlanensis Craig & Daws.: K. rasenbildend, einzelne bis 29 cm lg., 8,5 cm 0; Bz. 8:13 und 13:21; Ax. sehr wollig; Rst. 6, bis 10 mm lg., kräftiger, blaß strohfarben; Mst. 1, 9—12 mm lg., dünnpfriemlich, gelbbraun; Bl. 1,3 cm 0; Pet. Mitte tief rosa, Rand blaßrosa. — Mexiko (Jalisco, südwestl. von Autlán). v. rooksbyana Backbg.: K. breitrund; Rst. 12—14, bis 1,7 cm lg.; Mst. 4, bis 1,8 cm lg.; Bl. tief rosa; Sep. und Pet. glatt (bei voriger var. gewimpert bzw. gesägt). — Mexiko (Jalisco, Standort?). Mamillaria seideliana Quehl (3:1, 3: 7) K. kugelig bis länglich, dunkelgrün oder rötlich, sprossend; W. weich, schlank-zylindrisch; Bz. 8:13; Ax. kahl, zuweilen einzelne Bst.; Rst. 20 oder mehr (—25), 5—8 mm lg., borstenfein, weiß; Mst. 3—4, obere 5—8 mm lg., unterer bis 1,5 cm lg., dünn- nadelig, hakig, alle weiß, oben braun; St. alle zuerst haarig; Bl. bis 2 cm lg., 1,5 cm 0, hellgelb bis weiß, bräunlichrote Mittellinie; Fr. Scharlach, 2 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Zacatecas und Querétaro). Mamillaria seitziana Mart. (1: 3) K. kugelig bis länglich, grün, sprossend; W. pyramidisch; Bz. 8:13; Ax. mit Wolle und Bst.; Rst. 4—6, ungleich, unterster bis 3 cm lg., die anderen 3—4 mm lg., zuweilen noch ein Beistachel, alle gerade oder + gebogen, fleischfarben bis gelbbraun, schwarzspitzig; Mst. 0; Bl. 2,5 cm lg., 1,5 cm 0, blaß fleischrosa; Fr. ? S. braun. — Mexiko (Hidalgo, bei Ixmiquilpan und Zimapán). Mamillaria sempervivi DC. (1: 2) K. kugelig bis gestreckt, bis über 7 cm 0, dunkelgrün, spärlich sprossend; W. schlankpyramidisch, gekantet; Bz. 13:21; Ax. wollig; Rst. nur in der Jugend, 3—7, kurz, nadelig, bis 3 mm lg., reinweiß; Mst. meist 2, derb, kaum über 4 mm lg., + pfriemlich, zuerst rötlich, dann weiß oder hornfarben; Bl. 1 cm lg., schmutzigweiß mit rötlichem Rückenstreifen, oder bis gelblich und auch rosa; Fr. rot, 8 mm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Hidalgo bis Veracruz), v. caput-medusae (O.) Backbg.: K. bläulich- graugrün; W. schlankkegelig, nur unten kantig; St. 3—6, bis 5 mm lg., pfriemlich, zuerst rötlich bis fast rosenrot, braunspitzig, später grau und rauh; BU 1,6 cm lg., weiß, roter Rückenstreifen. (Hidalgo, Barranca Venados, bei Meztitlán). v. tetracantha DO.: mit meist 4 Mst. (Hidalgo, bei Ixmiquilpan).
Mamillaria 259 Mamillaria senilis SD.: Der Name gehört nicht zu Mamillopsis, wie man lange meinte, sondern wurde für eine Form der M. spinosissima veröffentlicht. Loddiges hat, nach Rowley, den Namen nicht gegeben, so daß allein Salm-Dyck der Autor ist. Mamillaria sheldonii (Br. & R.) Böd. (3: 2, 5: 9) K. später säulig, grün bis dunkelgrün, bis 25 cm lg., 6cm 0, sprossend; W. konisch-zylindrisch; Bz. 8:13; Ax. nackt; Rst. 10—lf. 6—9 mm lg., rötlichbraun, Basis heller, Spitze dunkler, ebenso die 3—4 oberen; Mst. 1—3, 9—12 mm lg., kräftig nadelig, glatt, der untere länger, hakig, alle dunkel-rötlichbraun; Bl. 2 cm lg., 3 cm 0, hellrosa bis mit dunklerem Mittelfeld, weißer breiter Rand; Fr. blaß- scharlach, bis 3 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (O-Sonora, Hermosillo, auch bei Guaymas und im Yaqui-Tal). Mamillaria shurliana Gat. (3: 2, 5: 9) K. zunehmend säulig, bis ca. 10 cm h., 3,5 cm 0, olivgrün, selten sprossend; W. rund; Bz. ?; Ax. schwach grauwollig; Rst. 16—20, 5 mm lg., strahlend, nadelig, braun oder grau; Mst. 3, 0,6—1 cm lg., nadelig, oben schwärzlich, zum Fuß hin braun, der längste unterste unten verdickt, kurz gehakt; Bl. 2 cm lg. und 0, karminrosa mit weißlichem Rand; Fr. orange, 2 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien, westl. Mesquital Ranch, 28° 30' n.Br., 113° 55' w. L.). Mamillaria shurlyi F. Buxb. ist ein ungültiger Name für Mamillaria schwarzii Shurly. Mamillaria simplex Haw. non Torr. & Gray (1: 2) (T.) K. kugelig bis länglich, hell- bis dunkelgrün, bis 20cm h., sprossend; W. konisch; Bz. 8:13; Ax. schwachwollig; Rst. 10—16, 5—8 mm lg., nadelig, rötlich, dann grau; Mst. 3—5, 7—8 mm lg., pfriemlich, unten + verdickt, glatt, rötlichbraun mit dunkleren Spitzen, vorgestreckt; Bl. bis 1,2 cm lg., weiß; Fr. karmin, bis 2 cm lg.; S. braun. — Venezuela (Nordküste, Patos-Insel, Margarita-Insel), Curac‚ao-Inseln. Abb. des Typus der Art in „Die Cactaceae", V: S. 3204, Abb. 2971. In VI: S. 3887, Abb. 3534, rechts unten, zeigte ich das Farbbild einer blattgrünen Pflanze, die ca. 10 Rst. alle weiß, die 3 Mst. blaß hellbraun; hierfür gibt es in der Literatur weder eine Benennung noch Beschreibung, sie sollte aber als hinreichend unterschiedene Varietät geführt werden: v. albidispina Backbg. n. v.: Differt aculeis albidis. — Weicht durch bald weißliche St. ab. Mamillaria sinistrohamata Böd. (3: 1, 3: 7) K. breitrundlich, glänzend blattgrün, bis 5 cm 0, einzeln; W. kurzzylindrisch; Bz. 13: 21; Ax. nackt; Rst. 20 oder mehr, 8—10 mm lg., sehr dünn, unten schwach verdickt; Mst. 4, drei obere 8—10 mm lg., der untere ca. 1,4 cm lg., nach links gehakt, alle kräftig-nadelig, bernsteingelb; Bl. 1,5 cm lg., 1,2 cm 0, grünlichkrem bis elfenbein; Fr. rot, klein; S. schwarz. — Mexiko (Zacatecas; Durango; Coa- huila). Mamillaria slevinii (Br. & R.) Böd. (3: 1, 1: 2) K. länglich, bis 10 cm h., 6 cm 0, einzeln, ganz von weißlichen St. bedeckt; W. anscheinend zierlich; Bz. ?; Ax. wenn überhaupt wollig, dann weit weniger als bei M. albicans (zu der sie Craig stellt), die außerdem sproßt; Rst, zahlreich, dünn, dicht verwoben; Mst. ca. 6, nur wenig länger und kräftiger als die Rst., etwas spreizend; St. zu Anfang unten rosa, mit bräunlicher bis schwarzer Spitze, dann weiß werdend; Bl. ?; Fr. 1 cm lg., rot; S. schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien, San Josef Insel). Mamillaria soehlemannii W. Haage & Backbg. n. prov.: Eine einzeln stehende oder sprossende Art; St. rotbraun; die ganze Pflanze in den Achseln mit weißer Wolle; Bl. sehr zahlreich erscheinend, ebenso die Fr. — Kolumbien (Candellaria-Wüste, 2800 m). Ergänzende Angaben nach Walther Haage. Die endgültige Beschreibung dieser kolumbianischen Spezies kann erst nach Erhalt lebenden Materials erfolgen. Eine weitere neue Art aus Kolumbien siehe unter Mam. pseudosimplex. Mamillaria solisioides Backbg. (3: 1,1: 2) K. breitrundlich, hellgrün, bis 4 cm 0, einzeln, mit Rübenteil, oberirdisch wenig mehr als 1 cm h.; W. kurz-konisch; Bz. 8: 13; Ax. schwachfilzig bis kahl; Rst. ca. 25, ca. bis 5 mm lg., kammförmig stehend, anliegend, weiß; Mst. 0; Bl. ca. 1,4—2,2 cm lg., 1,5—2,6 cm 0, gelblichweiß, röhrig-trichterig; Fr. klein, kaum über die W. hinausragend; S. schwarz. — Mexiko (Puebla, südlich von Petl- alzingo). Hat nichts mit Solisia zu tun, wofür sie Krainz und Buxbaum hielten. Mamillaria sonorensis Craig (1: 2, z. T. 1: 3) K. kugelig, dunkel-bläulichgrün, bis ca. 8 cm 0, auch sprossend; W. derb, vierseitig aber nicht -kantig; Bz. 5:8, 8:13; Ax. weißwollig und gelegentlich mit haarartigen Bst., aber auch fehlend; Rst. 8—15, 1—20 mm lg., dünnadelig bis etwas kräftiger, weißlich bis krem, rötlich gespitzt; Mst. 1—4, 0,5—4,5 cm lg., nadelig-pfriemlich, + gerade, steif, glatt, unten verdickt, rotbraun, + abstehend, Bl. 2 cm lg., tiefrosa, feine dunklere Mittellinie; Fr. Scharlach, 1,2 cm lg.; S. braun. — Mexiko (SO- Sonora, Guirocoba; NO-Sinaloa; SW-Chihuahua). v. brevispina Craig: Rst. 8; Mst. 1—2, bis 8 mm lg., nadelig; fraglich, ob eine gute var. v. maccartyi Craig: Rst. 8—10; Mst. 1—3, kräftig-nadelig, stark aufwärts gekrümmt, bis 2 cm lg.
260 Mamillaria Mamillaria spliacelata Mart. (3:1, 1:1) K. zylindrisch, bis 20 cm lg., bis 3 cm 0, hellgrün, reich sprossend und größere Polster bildend; W. konisch; Bz. 5:8; Ax. mit Wolle und Bst.; Rst. 10—15, 5—8 mm lg., kräftig-nadelig, steif, weiß; Mst. 1—4, 4—6 mm lg., dünnpfriemlich, 1 vorgestreckt und kräftiger, alle weiß, Spitze dunkel, ^anfangs oben rubinrot, darauf braun; Bl. 1,5 cm lg., 0,8 cm 0, dunkelrot; Fr. rot; S. schwarz. — Mexiko (Puebla, Tehuacan; Oaxaca). Mamillaria spinosissima Lem. (3:1,1: 4) K. später säulig, oft unten gebogen, dunkel-bläulichgrün, bis 30 cm lg., 10 cm 0, einzeln (immer ?); W. oval-konisch; Bz. 13: 21; Ax. mit Wolle und Bst.; Rst. 20—30, 4—10 mm lg., borstenfein, meist weiß; Mst. 7—15, bis 2 cm lg., nadelig, elastisch, am Grunde etwas verdickt, sehr variabel in der Farbe, weiß bis rubinrot, gelblichbraun, rosa oder rotbraun, mitunter auch einer hakig bzw. einzelne Exemplare mit hakigen St., aber nicht typisch; Bl. bis 2 cm lg., 1,5 cm 0, rötlichrosa bis purpurn; Fr. rot, 2 cm lg.; S. rötlichbraun. — Mexiko (Morelos, z. B. bei Ca- rantla; Hidalgo, Real del Monte; Puebla; Michoa- can; Guerrero, bei Taxco). Bestachlung in der Farbe sehr variabel, daher sehr viele Synonyme. Rote Bestachlung hellt in der Kultur meist auf. Seltener ist die v. flavida SD.: St. glänzend goldgelb. — Der Name M. senilis SD., mit 2 Varietäten, gehört als Synonym hierher, nicht zu Mamillopsis. Mamillaria standleyi (Br. & R.) Orc. (1: 3) K. kugelig, kräftiggrün, bis 15 cm 0, sprossend und bis 1 m br. Rasen bildend; W. konisch, unterwärts kielig; Bz. 13: 21; Ax. weißwollig und mit weißen Bst.; Rst. 16—19, 4—8 mm lg., feinnadelig, weiß, dunkelspitzig; Mst. 4, 6—8 mm lg., kräftig-nadelig, rötlichbraun; Bl. 1,2 cm 0, purpurrosa, dunklere Mittellinie; Fr. Scharlach, bis 1,6 cm lg.; S. bräunlich. — Mexiko (Sonora, Sierra de Alamos, bei Alamos). v. robustispina Craig: W. etwas länger; Rst. 20, 4—6 mm lg., weiß bis krem; Mst. 5—6, 5—8 mm lg., pfriemlich, dunkelkrem mit braunen Spitzen. Mamillaria Stella de tacubaya Heese (3:1, 3: 7) K. kugelig; W. hellgrün, zylindrisch; Bz. 13:21; Ax. schwachwollig; Rst. 35—40, 3—5 mm lg., borstenfein, weiß, verflochten; Mst. 1, 5—6 mm lg., nadeldünn, hakig, schwarz, vorgestreckt; Bl. 1,5 cm lg., rötlichweiß; Fr. rötlich, 2 cm lg.; S. ? — Mexiko (Distrito Federal, Rancho de Tacubaya). Lange nicht wiedergefunden. Mamillaria strobilina Tieg. (1: 3) K. konisch-rundlich, 6 cm 0, dunkelgrün; W. pyramidisch, hochgebogen; Bz. 13: 21; Ax. weißwollig und zuweilen eine einzelne Bst.; Rst. 4—5, 6 mm lg., kräftig-nadelig, aschgrau, dunkelspitzig, später weißlich; Mst. 1, 12 mm lg., pfriemlich, oft ± gekrümmte Spitze, aschgrau; Bl. 1,8 cm 0, schmutzigweiß bis blaß grünlichgelb, oft mit rotbräunlicher Mittellinie; Fr. karmin, 2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Oaxaca). Vielleicht war dies nur eine Pflanze mit anomal aufgebogenen W. — wie auch sonst beobachtet —‚ und zwar aus dem Formenkreis der M. confusa oder M. collinsii. Wiedergefunden wurde sie bisher nicht. Mamillaria subdurispina Backbg. (3:1, 1: 3) K. kugelig bis kurz-säulig, tiefgrün, einzeln, bis ca. 8 cm h., 7 cm 0; W. breitkonisch; Bz. 13: 21; Ax. wollig; Rst. meist 6, regelmäßig strahlend, ca. 6 mm lg., anfangs schwärzlich, dann vergrauend; Mst. 0; Bl. purpurkarmin; Fr. grünrosa. — Mexiko (Queré- taro; Guanajuato). Mamillaria subpolyedra SD.: nach Craig höchstens eine Varietät der Mamillaria polyedra Mart. Mamillaria subtilis Backbg. (3:1, 1: 5) K. kleinkugelig, grün, einzeln; W. konisch, ca. 3 mm lg.; Bz. ?; Ax. mit gekräuselten Bst.; Rst. ca. 30, haarfein, gekräuselt; Mst. 6—7, ca. 1—1,2 cm lg., davon 1—2 obere bräunlich oder rötlich, die übrigen weiß, alle fast borstenfein; Bl. ca. 1 cm lg., breit öffnend, weiß; Fr. ? — Mexiko (San Luis Potosi, 80 km nördl. der gleichnamigen Stadt). Die farbigen Mst. ragen im Scheitel schopfartig auf. Mamillaria supertexta Mart. (2:1) Es steht nicht einwandfrei fest, was man zuerst darunter verstand, heute meist Pflanzen mit folgendem Habitus: K. ziemlich breitrund, bis ca. 7 mm 0, von St. bedeckt; W. konisch; Bz. ?; Ax. ?; Rst. 16—18 oder mehr, weiß mit schwärzlicher Spitze; Mst. 2, einer dunkler, mehr aufgerichtet und länger, ca. 6 mm lg., oben dunkler als zur Basis hin; Bl. hellrot; Fr. ? — Mexiko (Oaxaca?). v. leucostoma Backbg.: Scheitel nicht mit auffälliger dunklen Stacheln durchsetzt, sondern die 2 mittleren St. gelblich, mit nur kurzer dunklerer Spitze; Bl. mehr glockig-trichterig, innen weiß, nur der Saum mehr rötlich. Mamillaria swinglei (Br. & R.) Böd. (3:2, 5:9) K. länglich, dunkelgrün, bis 20 cm h., 3—5 cm 0, auch sprossend; W. zylindrisch-konisch; Bz. 8:13; Ax. ohne und mit Bst.; Rst. 11—18, 7—14 mm lg., meist 8—9 mm lg., kräftig-nadelig, gerade, mattweiß mit dunkler Spitze; Mst. 1—4, 8—15 mm lg., die unteren die längsten, ein unterster hakig oder ausnahmsweise mehr gerade, alle dunkelbraun bis schwarz; Bl. mit rosa Mittelstreifen, dieser auch grünlich bis bräunlich, Rand weiß bis krem, 3 cm 0; Fr. dunkelrot, bis 1,8 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (Sonora, bei Guaymas an der Küste).
Mamillaria 261 Mamillaria tegelbergiana Gat., unvollständig beschrieben (1:2?): K. breitrundlich; W. konisch; Bz. ?; Ax. etwas wollig; Ar. anfangs starkwollig; Rst. 16, weiß; Mst. 2—4, abstehend, weiß, anfangs gelblich mit bräunlicher Spitze, unten nicht verdickt; Bl. rot mit dunklerer Mitte; Sep. und Pet. glattrandig. — Mexiko (wahrscheinlich Niederkalifornien, wo Gates mit Tegelberg sammelte). Mamillaria vonwyssiana Krainz? (vgl. dort). Mamillaria tenampensis (Br. & R.) Berg. (1: 3) K. kugelig, bis ca. 6 cm 0, hell-gelblichgrün, einzeln; W. oben vierkantig; Bz. 8:13; Ax. mit gelblicher Wolle und Bst.; Rst. 8—10, nur als kleine Bst.-St.; Mst. 4—6, 1—6 mm lg., nadelig, glatt, bräunlich mit dunkler Spitze; Bl. 1,2 cm lg. und 8 mm 0, rötlichpurpurn; Fr. ? — Mexiko (Staat Mexiko, Barranca de Tenampa). Mamillaria tesopacensis Craig (1: 2) K. kugelig bis länglich, bis 18 cm h., 13 cm 0, bläulich-graugrün, einzeln; W. pyramidisch-konisch; Bz. 13: 21; Ax. kahl oder nur in der Blütenzone etwas wollig; Rst. 10—15, 4—7 mm lg., dünnadelig; Mst. 1 (—2), 10—12 mm lg., kräftig-nadelig, steif; St. anfangs unten rötlich-bräunlich, Spitze schwarz, später alle aschbraun; Bl. 2 cm lg. und 0, krem mit rosa Mittellinie; Fr. Scharlach, 1,8 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Sonora, Tesopaco). v. rubraflora Craig: Bl. tief purpurrosa, dunklere Mittellinie. — Mexiko (Sonora, Movas, östl. von Tesopaco). Mamillaria tetracantha SD. non Hook. (3:1, 1:3) K. fast kugelig, einzeln; W. kantig-pyramidisch; Bz. ?; Ax. etwas wollig; Rst. bzw. St. 4, kurz, steif, 4—6 mm lg., der unterste etwas länger, alle anfangs rötlich, Spitze schwärzlich; Bl. klein, rötlich; Fr. ? — Mexiko. Mamillaria tetracentra 0. (1: 2) K. kugelig bis gestreckt, bis 15 cm 0, blaugrün-grau, einzeln; W. schwach vierkantig; Bz. 21:34; Ax. kahl; Rst. (0?—) 4, kurz, bald abfallend, 2 mm lg., zuerst schwärzlich, später hornfarben, dunkelspitzig, untere bis 11 mm lg., heller braun; Mst. 2—3 (—4), erst bräunlich, dunkelspitzig, später weiß, dunkelspitzig; Bl. leuchtend purpurn; Fr. ? — Mexiko. Mamillaria tiegeliana Backbg. (1:1) K. kugelig, ca. 10 cm 0 erreichend, dichotomisch teilend, graugrün; W. etwas gerundet-vierkantig; Bz. 21: 34; Ax. weißwollig, mit kurzen weißen Bst.; Rst. bis ca. 36, bis 7 mm lg., borstendünn, weiß; Mst. 4, über Kreuz, abstehend, bis ca. 11 mm lg., weiß, Spitze braun; Fr. tiefkarmin, 3 cm lg.; S. ? — Mexiko. Mamillaria tobuschii Marsh.: Ancistrocactus to- buschii Marsh. Mamillaria tolimensis Craig (1: 3) K. breitkugelig, bis 10 cm 0, grau- bis gelbgrün, auch sprossend; W. gerundet-pyramidisch, unten gekielt; Bz. 8:13, 13:21; Ax. weißwollig, mit starken, weißen gedrehten Bst.; Rst. 5—10,1—5 mm lg., dünnadelig, kalkig weiß, untere 3 in einer Art Furche; Mst. 5—7 (meist 6), 5—6,5 cm lg., obere dünnpfriemlich, untere stärker, kalkig weiß; Bl. rot; Fr. karmin, 2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Querétaro, Toliman). v. brevispina Craig: Rst. bis 9, 1—5 mm lg., dünnadelig, gewunden; Mst. 6, 5—18 mm lg., manchmal gebogen. v. longispina Craig: Rst. 5, 1—8 mm lg.; Mst. 6, obere 4—12 mm lg., unterster bis 6,5 cm lg., pfriemlich und ± gewunden, v. subuncinata Craig: Bz. 13: 21; Rst. 5,1—4mm lg.; Mst. 5, 7—15 mm lg., nadelig, + gekrümmt bzw. unvollständig hakige Spitze. Mamillaria trichacantha K. Sch. (3:1, 3: 7) K. kugelig bis länglich, bis 5 cm 0, bläulichgrün, sprossend; W. keulig; Bz. 13: 21; Ax. mit wenigen (oder ohne?) Bst.; Rst. 15—18, bis 8 mm lg., unten weiß, oben gelblich, feinnadelig; Mst. 2 (—3), der längste unterste bis 1,2 cm lg. und hakig, alle nadelig, nußbraun, zuerst rötlich, später grau mit braunen Spitzen; St. alle fein behaart; Bl. bis 1,5 cm lg. und 0, grünlich-krem mit hellgrüner Mittellinie; Fr. rot, 1 cm lg.; S. schwarz. — Mexiko (San Luis Potosi; Querétaro). Mamillaria trohartii Hildm. (1: 2) K. gedrückt-kugelig, dunkel-blaugrün, kaum über 6 cm 0, später dicht sprossend; W. schwach kantigkegelig; Bz. 8: 13; Ax. kahl; Rst. 5, weiß, dunkelbraun gespitzt; Mst. 1, pfriemlich, steif, gerade oder schwach gebogen, dunkelbraun; Bl. ? — Mexiko. Mamillaria umbrina Ehrenbg. (3: 1, 2: 6?) K. später länglich, bis 15 cm h., 10 cm 0, dunkel- bläulichgrün, sprossend; W. konisch; Ax. wollig (?) und (stets?) Bst.; Rst. 22—24, obere 4mm lg., untere bis 12 mm lg., alle borstenfein, weißlich; Mst. (1—) 2 (—4), obere 8—10 mm lg., untere länger, der unterste bis 2,4 cm lg., kräftiger, (stets?) hakig (auch als „meist" hakig berichtet), alle erst rot, dann mehr bräunlich, braunspitzig; Bl. 1,8 cm lg., 1,2 cm 0, dunkelrosa; Fr. ? — Mexiko, Hidalgo (?). Eine nicht einwandfrei geklärte und möglicherweise z. T. mit M. neocoronaria verwechselte Art. Mamillaria uncinata Zucc. (1: 2) K. kugelig, bis 8 cm h., 10 cm 0, dunkel-bläulichgrün, einzeln oder (selten?) teilend bzw. sprossend; W. pyramidisch, oben rund; Bz. 8: 13; Ax. anfangs weiß wollig; Rst. 4—7, 5—6 mm lg., die kleineren oberen fleischfarben, die unteren weiß, schwarzspitzig; Mst. 1 (—2—3), bis 1,2 cm lg., kräftig bis
262 Mamillaria pfriemlich, fleischfarben mit dunkler Spitze; Bl. bis 2 cm lg., 1,8 cm 0, rötlichweiß, Spitze rosa, Mittellinie bräunlich; Fr. rot, bis 1,8 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (San Luis Potosi; Guanajuato; Hidalgo, Pachuca, Real del Monte), v. bihamata (Pfeiff.) Backbg.: Bz. 13: 21; Mst. 2—4, 8—11 mm lg., starkpfriemlich, die längeren und stärkeren unteren nur unvollständig gehakt, + gewunden. — Mexiko (Hidalgo, Real del Moi ¾). Mamillaria unihamata Böd. (3:1, 3: 7) K. kugelig bis länglich, bis 3,5 cm 0, laubgrün, nur selten sprossend; W. kegelig; Bz. 8:13; Ax. kahl; Rst. 16—20, 6 mm lg., nadelig bis dünnpfriemlich, weiß, Fuß schwach gelblich; Mst. 1 (—2), bis 1,2 cm lg., glatt, hakig, rotbraun bis fuchsrot, Fuß heller gelblich; Bl. ?; S. schwarz. — Mexiko (Nuevo Leon, bei Asunciön). Mamillaria vagaspina Craig (1: 2) K. gedrückt-kugelig, bis 8,5 cm 0, dunkel-graugrün, einzeln; W. + gekantet, unten gekielt; Bz. 8:13; Ax. weißwollig; Rst. (2—) 3 (—5), 1—10 mm lg., steif nadelig, glatt, kalkig-bräunlich weiß; Mst. 2, unregelmäßig, 0,6—6 cm lg., der untere der längste, alle kräftig-nadelig, stark gewunden, etwas gekantet, glatt, kalkig-bräunlich; Bl. 1 cm 0, rosa Rand, dunklere Mitte; Fr. zinnoberrot, 1,1 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Querétaro, bei Tierra Bianca). Mamillaria vaupelii Tieg. (2:1) K. + kugelig, ca. 6 cm 0, hell-bläulichgrün, einzeln; W. rundlich, weiß punktiert; Bz. 13:21; Ax. mit kräuseliger Wolle und Bst.; Rst. 16—21, 5—6 mm lg., nadelig, glänzend weiß; Mst. 2 (—4), obere ca. 10 mm lg., untere bis 15 mm lg., alle pfriemlich, orangebraun, Fuß krem, oben rosa mit feiner dunkler Spitze, zuletzt grau; Bl. 1,7 cm lg., 1 cm 0, hellpurpurrosa, Schlund weiß; Fr. karmin, 1,5 cm lg.; S. gelbbraun. — Mexiko (Oaxaca, Mixteca). Mamillaria verhaertiana Böd. (3:1, 2:6) [als P. stärker wüchsig.] K. länglich, später langzylindrisch, grün, über 4 cm 0, zuletzt bis 30 cm lg., später von unten sprossend und Kolonien bildend; W. kurzkegelig; Bz. 8:13(?); Ax. wollig und mit weißen Bst., zahlreich; Rst. über 20, verflochten, dünn, weiß, ca. 8—15 mm lg., anfangs gelblich- bis reinweiß; Mst. 4—6, etwas derber, bis 1,2 cm lg., kremweißlich, oben gelbbraun bis dunkler, später auch weiß, manchmal kaffeebraun, gerade oder vereinzelt im Alter auch hakige erscheinend; Bl. röhrig, bis 2 cm lg.; Sep. weiß mit grünlichem oder rötlichem Mittelstreifen; Pet. mehr reinweiß; Fr. orange- bis korallenrot; S. schwarz. — Mexiko (Niederkalifornien). Ein häufig gebrauchtes Synonym ist M. phitauiana Baxt. Neuerdings ist eine lockerer bestachelte Form (oder var.?) aufgetaucht; St. alle gerade, anfangs dunkel bräunlich. Mamillaria vetula Mart. (3:1,1: 3) K. rundlich (verlängerte Basis), + glänzend frisch- grün, bis ca. 4 cm 0, reicher sprossend und gruppenbildend; W. konisch; Bz. 5: 8 (K. Sch.) und später auch 8:13 (Craig: anomal 7:18, 11:29?); Ax. kahl; Rst. ca. 30, bis 10 mm lg., borstig dünn, weiß, etwas unregelmäßig abstehend strahlend; Mst. anfangs weniger, dann bis 4—7, bis ca. 1,2 cm lg., oben bräunlich, unten weißlich, Fuß hell gelbbraun, ± verdickt; Bl. 1,5 cm lg., 1,2 cm 0, schmutzig gelblich-kremfarben, mit blaß rötlichbraunen Mittelstreifen (nicht „gelb"); Fr. ca. 1,5 cm lg., unten weiß, oben grünlich, zuweilen rötlicher Hauch; S. schwarz. — Mexiko (Hidalgo, nördl. von Zimapan, bei Encarnaciön und bei San Jose del Oro, 2600 bfs 3000 m). (Etwas variabel.) Ein neueres Synonym ist M. magneticola Meyran. Mamillaria viereckii (Böd.) (3:1, 1: 5) K. rundlich bis gestreckt, bis ca. 4 cm 0, dunkelgrün, sprossend; W. schlank-zylindrisch; Bz. 8:13; Ax. weißwollig und mit bis 10 längeren Bst.; Bst. 6—7 (—10), 4—5 mm lg., sehr feinnadelig, weiß; Mst. undeutlich von den Rst. getrennt, subzentral, etwas abstehend, nicht vorgestreckt, 9—11, ca. 12 mm lg., dünnadelig, Fuß hell ockergelb, nur schwach verdickt, oben bernsteingelb bis heller; Bl. 1,2 cm lg., kremweiß mit blaß-olivgrüner Mittellinie; Fr. rötlichbraun; S. schwarz. — Mexiko (Tamaulipas, bei Nogales). v. brunispina Neale: Mst. deutlicher geschieden, bzw. (neben 10—12 festeren Rst. und zuweilen 4 sehr dünnen, abwärts gerichteten) 1—2 mittlere deutlicher abstehend, einer genauer zentral, alle unten hell, oben bräunlich, später so nur die mittleren. Mamillaria viperina J. A. Purp. (3: 1,1:1) [*] K. schlankzylindrisch, reichlich von unten sprossend, dicht bestachelt, hellgrün; Tr. 1,5—2 cm 0; W. kurzzylindrisch; Bz. 8:13 (?); Ax. etwas wollig, mit oft bis warzenlangen H. und/oder Bst.; St. zahlreich, fein, starr, verflochten, ca. 5 mm lg., anfangs schnee- weiß; hellbraun oder bis tiefbraun, dann alle weiß werdend; Bl. hellkarminrot, ca. 11mm lg., nicht sehr weit offen; Fr. rot, 8 mm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (Puebla, Rio de Zapotitlán, auf humuslosem Kalk, liegend und wurzelnd). (Abb. 217.) Mamillaria viridiflora (Br. & R.) Böd. (3:2, 5:9) K. kugelig bis länglich, bis 10 cm lg., von St. bedeckt; W. rund; Bz. 8:13 (?); Ax. kahl; Bst. 20—30, borstenfein, bis 12 mm lg., weiß, braun- spitzig; Mst. wenig unterschieden, bis 2 cm lg., einer oder mehrere hakig; Bl. grünlich, 1,5 cm lg., engglockig; Fr. purpurn, bis 15 mm lg.; S. schwarz (?) — USA (Arizona, Boundary Monument).
Mamillaria 263 Die Pet. sind nach Craig sehr schmal, die Bf. bis 3,5 cm 0, an die einer Neobesseya erinnernd; Bl. auch in rötlich übergehend. Wird auch als var. der M. wilcoxii angesehen, die aber wesentlich unterschieden ist. Mamillaria vonwyssiana Krainz (1: 2) K. breitkugelig, blaugrün, ca. 6 cm h. und 0 (oder mehr?), einzeln; W. kegelig, oben vierkantig; Bz. 13: 21?; Ax. zuerst kahl, dann wollig; Rst. 18—20, 3—6 mm lg., borstenfein, weiß; Mst. 2 (—3), selten 4, dünnpfriemlich, gelblich, schwarzspitzig, bis 5 mm lg.; Bl. 2 cm lg., 1,8 cm 0, karminrosa mit breitem, dunklerem Mittelstreifen; Fr. rot, bis 2 cm lg.; S. hellbraun. — Mexiko. Erster Name war wohl M, tegelbergiana Gat., unvollständig beschrieben (vgl. dort). Mamillaria weingartiana Böd. (3:1, 3: 7) K. kugelig, dunkel blattgrün, bis über 5 cm 0, einzeln und sprossend; W. schlankkonisch; Bz. 13: 21; Ax. kahl oder mit Wollspuren; Rst. 20—25, 6—8 mm lg., sehr dünn, weiß; Mst. 1—4, bis 12 mm lg., steifnadelig, 1—2 hakig, alle glatt, rot, dann bräunlichschwarz; Bl. 1cm lg., 1,2cm 0, blaß- grünlichgelb, dunklere Mittellinie; Fr. rot, klein; S. schwarz. — Mexiko (Nuevo Leon, bei Ascensiön). Mamillaria wiesingeri Böd. (3:1,1: 3 bzw. 5) K. breitkugelig, blattgrün, 4 cm h., bis 8 cm 0, einzeln; W. weich, schlankpyramidisch; Bz. 16: 26 (Doppel von 8:13); Ax. wollig und gelegentlich 1—2 dünne Bst.; Rst. 18—20, 5—6 mm lg., dünn- nadelig, glatt, weiß; Mst. 4 (—5—6), 5—6 mm lg., etwas kräftiger-nadelig, glatt, Fuß schwach verdickt, rötlichbraun; Bl. glockig, 1,2 cm lg. und 0, rosa mit dunklerem Mittelstreifen; Fr. karmin, 1 cm lg.;S.braun. — Mexiko (Hidalgo,beiMezquititlán). Mamillaria wilcoxii Toumey (3: 2, 5: 9) [P.] K. breitrundlich bis gestreckt, dunkelgrün, bis 10 cm L, gelegentlich sprossend; W. konisch-zylindrisch, ziemlich lang, locker, in der Ruhe weich, zur Wuchszeit fester, bis 2 cm lg.; Bz. 5: 8 und (?) 8:13; Ax. nackt; Rst. 14—22, 1—1,5 cm lg., borstendünn bis dünnadelig, weiß mit brauner Spitze; Mst. 1—3 (—5—6), 2—3 cm lg., steifnadelig, 1 oder mehr hakig, dunkel-bernstein bis rötlich-braun; St. entweder glatt oder behaart, mittlere z. T. sogar fiederhaarig; Bl. 3,5 cm lg., 4 cm 0, krem mit bräunlichgrünem Mittelstreifen bis + purpurrosa; Fr. 2,5 cm lg., unten rosa, oben dunkler oder mit grünem Ton; S. schwarz. — USA (Arizona, Nogales and Benson; Neumexiko, Silver City). (Abb. 218.) Mamillaria wilcoxii v. viridiflora (Br. & R.) Marsh.: Mamillaria viridiflora (Br. & R.) Böd. Mamillaria wildii Dietr. (3:1, 3: 7) K. rundlich bis länglich, dunkel-bläulichgrün, bis 15 cm lg., bis.ß cm 0, reich sprossend; W. weich, zylindrisch bis keulig; Bz. 13: 21, anfangs weniger; Ax. mit winzigen Wolltupfen und einigen Bst.; Rst. 8—10, 6—8 mm lg., borstenfein, weiß; Mst. 3—4, 8—10 mm lg., dünnadelig, der unterste hakig, rauh, ± bernsteingelb; Bl. 1,2 cm lg. und 0, weiß; Fr. bräunlichrot; S. schwarz. — Mexiko (Hidalgo, Barranca Venados; Querctaro). Mamillaria winteriae Böd. (1: 2) K. breitrundlich, hell- bis bläulich-grün, einzeln; W. oben gerundet vierkantig; Bz. 8:13; Ax. zunehmend wollig; Rst. 4, über Kreuz, bis 3 cm lg., seitliche nur 1,5 cm lg., kräftig-nadelig, gelblichgrau bis oben schwach rötlich, bräunliche Spitze; Mst. 0; Bl. 3 cm lg., 2,5 cm 0, gelblich-weiß, Rand weiß, Mittelstreifen gelblich mit roter Mittellinie; Fr. rosa; S. hell rötlichbraun. — Mexiko (Nuevo Leon, bei Monterrey). Mamillaria woburnensis Scheer (1: 3) K. kugelig bis stärker länglich, dunkel-laubgrün, bis 20 cm lg., 8 cm 0, reicher sprossend; W. stumpf kegelig; Bz. 8:13; Ax. weißwollig, mit bis 10 weißen Bst.; Rst. 8—9, 4—5 mm lg., krem mit rotbraunen Spitzen; Mst. 1—3, bis ca. 7 mm lg., zuerst dunkelbraun, dann mehr gelblich, mit rotbraunen Spitzen; Bl. 2 cm lg., gelb mit bräunlichrötlichem Rückenstreifen; Fr. karminrot, 2,5 cm lg.; S. gelblichbraun. — Guatemala (Rancho San Agustin). Die Art variiert in der Körperfarbe und der der Stacheln, dem Sitz der Sprossen, wie auch der Größe der Polster. Mamillaria woodsii Craig (1: 3) K. breitrund, matt grasgrün, bis ca. 8 cm 0, später ± verlängert; W. nach Bz. 13: 21; Ar. nur anfangs weißwollig; Ax. mit dichter, weißer Wolle, besonders in der Bl.-Zone, und Bst., diese bis 2,5 cm lg.; Rst. 25—30, 4—8 cm lg., hyalinweiß, fein; Mst. 2 (—4), der unterste bis 8—16 mm lg., dünnpfriemlich, die übrigen dünner, ca. 4—5 mm lg., alle purpurrosa, schwarzspitzig; Bl. ca.. bis 1,5 cm 0; Sep. mit fein gesägtem Rand; Pet. mit dunkel- rosa Mitte, Rand rosa, glatt; Gr. und N. i stark rosa; Fr. tiefrosa; S. mattbräunlich. — Mexiko (Guanajuato, Hazienda Tarajeas). Mamillaria wrightii Eng. (3: 2, 5: 9) K. einzeln, dunkelgrün, bis 8 cm 0; W. nach Bz. 8: 13, ziemlich weich und bis 15 mm lg.; Ar. nur anfangs weißwollig; Ax. nackt; Rst. 12—14, 8 bis 12 mm lg., ± nadelig-fein, haarig, weiß, dunkel gespitzt; Mst. meist 2 (—4), bis 1,2 cm lg.,- der unterste hakig, alle steifnadelig, dunkelbraun bis oft schwarz, haarig; Bl. 2,5 cm lg. und 0, purpurn, ganzrandig (meist); Stbf. und Gr. unten grünlich, oben ± stark rötlich; N. gelb; Fr. purpurn, 2,5 cm gr.; S. schwarz. — USA (Neumexiko und Texas), Mexiko (Chihuahua, nahe Lago Santa Maria).
264 Mamillaria Mamillaria wuthenauiana Backbg. (3:1, 2: 6) K. später etwas länglich, bis ca. 12 cm h. oder mehr, bis ca. 8 cm 0, dunkelgrün, sprossend und z. T. gruppenbildend; W. konisch; Bz. 8: 13; Rst. bis 28, sehr dünn, glasig weiß, verflochten; Mst. 4, kräftiger, bis 1,8 cm lg., rötlichbraun, alle gerade oder einer hakig, abwärts weisend; Bl. karminrot. — Mexiko (Morelos bis Guerrero [Tixtla, Taxco]). Mamillaria xanthina (Br. & R.) Böd. (1: 2) K. gedrückt-rund, bläulichgrün, bis 9 cm 0; W. kurz breitkonisch; Bz. 13: 21; Ax. anfangs wollig; Rst. 10—12, bis 4 mm lg., nadelig, weiß; Mst. 2, 4—6 mm lg., kräftig-nadelig, unterster vorgestreckt, bräunlich; Bl. zitronengelb; Fr. und S. ? — Mexiko (Durango, bei Monte Mercado). Die Art wurde bisher nicht wiedergefunden. Nach Bödeker sind die Bl. 16 mm br. und blaß lehmgelb. Mamillaria yaquensis Craig (3: 2, 5: 9) [P. wachsen schneller, blühen leichter] K. sehr klein, länglich, bis 7 cm lg., 1,5 cm 0, rötlich-grün, stark sprossend (seitlich), gepfropft größer werdend; W. kurzkonisch; Bz. 5:8; Ax. nur mit Filzsp-uren; Rst. 18, 5—6 mm lg., feinnadelig, krem, hellbraun gespitzt; Mst. 1, 7 mm lg., nadelig, rotbraun, stark hakig; Bl. glockig, bis 2 cm lg. und 0, weißlich-rosa; N. lang, hellpurpurn; Fr. 9 mm lg., Scharlach; S. schwarz. — Mexiko (Sonora, Fort Pithaya). Mamillaria yucatanensis (Br. & R.) Orc. (3:1,1: 3) K. rund bis länglich, hell-gelblichgrün, bis 15 cm h., bis 7 cm 0, sprossend; W. kurzkonisch; Bz. 13: 21; Ax. wollig; Rst. 20—30, 3—5 mm lg., dünnadelig, glatt, krem; Mst. 3—6, 4—8 mm lg., kräftig-nadelig, glatt, bräunlichgelb, braunspitzig; Bl. bis 1,2 cm lg., weiß, nach oben zu mit + breiter rosa Mittellinie; Fr. orangerot, 1,6 cm lg.; S. braun. — Mexiko (Yucatán, Progreso). Mamillaria zacatecasensis Shurly (3: 1, 3: 7) [besser: P.] K. kugelig, bis ca. 7 cm 0, 5 cm h., dunkler-grün; W. zylindrisch; Bz. 13: 21; Ax. kahl; Rst. 20—24, 7—8 mm lg., blaß- bis kräftiger-gelblichgrün, Basis etwas dunkler; Mst. 3—4, ca. 1 cm lg., ein zentraler ca. 1,5 cm lg., alle derbnadelig, gelblich bis rotbräunlich, der unterste hakig; Bl. 1,4 cm 0, weiß mit rosa Mittellinie, oder zartrosa mit dunklerer Mitte; Fr. rot; S. schwarz. — Mexiko (Zacatecas). Mamillaria zahniana Böd. & Ritt. (1: 2) K. gedrückt-kugelig, dunkel-blattgrün, einzeln; W. vierkantig bis schwach gerundet; Bz. 8:13; Ax. seh wach wollig; Rst. 4, 3—8 mm lg., der unterste bis 15 mm lg., alle pfriemlich, gerade, Fuß verdickt, weißlich-hornfarben, kurze schwärzliche Spitze; Mst. 0; Bl. 3 cm lg., 2,5 cm 0, schwefelgelb, Rand heller, Spitze dunkler; Fr. rot; S. rötlichbraun. — Mexiko (Coahuila, Saltillo). Mamillaria zeilmanniana Böd. (3:1, 3: 7) K. später länglich, dunkel-blattgrün, auch sprossend ; W. weich, oval-zylindrisch; Bz. 13: 21; Ax. nackt; Rst. 15—18, 1 cm lg., dünn, haarig, weiß; Mst. 4, 8 mm lg., rötlichbraun, ein unterer hakig; Bl. 2 cm 0, violettrot bis purpurn (anomal: weiß); Fr. grün, klein; S. schwarz. — Mexiko (Guana- juato, bei San Miguel Allende). Sehr blühwillig. Mamillaria zeyeriana Hge. jr. (1: 2) K. später säulig bis 10 cm 0, blaß-bläulichgrün, einzeln; W. ovoid; Bz. 13: 21; Ax. kahl; Rst. ca. 10, 3—10 mm lg., die oberen am kürzesten, alle feinnadelig, glatt, weiß; Mst. 4, 1,5—2,5 cm lg., nadelig, alle zuerst rubinrot, dann nußbraun, zuletzt grau; Bl. am Rand gelblich, Mitte rötlich-orange; Fr. 2,5 cm lg., karmin; S. braun. — Mexiko (Coahuila; Durango). Mamillaria zuccariniana Mart. (1: 2) K. kugelig bis länglich, bis 20 cm h., dunkelgrün, einzeln; W. konisch; Bz. 16: 26; Ax. nur anfangs wollig; Rst. 3—4, häufig fehlend bzw. abfallend, 2—6 mm lg., borstig, weiß; Mst. (1—) 2 (—4), obere bis 13 mm lg., untere bis 25 mm lg., + kräftig- nadelig, steif, glatt, weiß mit purpurnen Spitzen, dann grau-hornfarben; Bl. 2,5 cm lg., braunrötlich oder mehr purpurrosa; Fr. rot, 1 cm lg.; S. bräunlich. — Mexiko (San Luis Potosi; Hidalgo, Ixmi- quilpan). Steht der M. centricirrha nahe. Eine interessante, von Johnson (USA) vertriebene Pflanze muß hier noch erwähnt werden: Mamillaria sp.: K. kugelig, stark basal sprossend, bis ca. 5 cm h., 4,5 cm 0, laubgrün; W. nach Bz. 13:21, konisch, ziemlich weich; Ax. mit einigen Bst.; Rst. ca. 9—10, dünn, bis ca. 11 mm lg., ± gebogen, seitlich verflochten; Mst. 1, unten leicht verdickt, bis 2 cm lg., gerade oder auch gehakt; St. alle glatt und blaßgelb; Bl. klein, ca. 1,4 cm lg., 5 mm br., ganzrandig, lebhaft purpurn; Stbf. und Gr. rot; N. grünlich-krem; Fr. ? Die Bl. ist oben etwas glockig, nach unten zu grün. — Heimat? Im Schlüssel von Craig und von mir gehört die Art hinter M. colonensis, hat mit ihr aber keine Ähnlichkeit. Alle St., auch die mittleren, sind ziemlich dünn und sehr elastisch; die Ar. sind nur anfangs etwas weißfilzig, bald verkahlt. Eine Benennung konnte bisher nicht erfolgen, da hierzu ein Vergleich mit den wenig bekannten Arten erforderlich ist. Bei deren meist unzureichenden Beschreibungen dürfte kaum eine einwandfreie Klärung möglich sein. Ob Johnson der Pflanze einen Namen gab, ist mir nicht bekannt. Unbeschriebene Namen von F. Schmoll, Cadereyta, bzw. teilweise unter dieser Bezeichnung noch in den Sammlungen vorhandene Pflanzen, sind Mamil-
Mamillaria — Marginatocereus 265 laria atarageaensis, M. haseltonii, M. longispina, M. melaleuca, M. sombreretensis und M. webbiana. Weiteres kann dazu nicht gesagt werden. Mamillopsis (Morr.) Web. (232) Größere Gruppen bildende kugelige bis kurzzylindrische Pflanzen aus Höhenlagen, im Winter auch unter Schnee, ohne Milchsaft, mit dichter Be- stachlung. Die Axillen sind mit Haaren und Borsten versehen. Die Blüte ist groß und langröhrig, beschuppt. Die nicht aufreißende Frucht enthält relativ große, schwarze Samen. Beschrieben sind 2 Arten. — Verbreitung: Mexiko (Chihuahua bis Oaxaca). [©., *, P. zu mastig]. Als Gattungstypus ist die von Weber (in D. Bois, Dict. d'Hort., 805. 1898) unter dem Namen Mamillopsis senilis Web. beschriebene großblütige Art anzusehen, nicht die von Weber gleichzeitig genannte Mamillaria senilis (Lodd.) SD. Diese war eine hakenstachlige Form der M. spinosissima, wie aus den ebenfalls zu dieser gehörenden Varietätsnamen bei Salm-Dyck hervorgeht, und aus Rümp- lers ergänzender Blütenangabe: „Blüten klein". Als Mamillopsis-Art kann Webers Name erhalten bleiben; der bisherige Klammerautor „Lodd." muß fortfallen. Mamillopsis diguetii (Web.) Br. & R. K. polsterbildend, bis 35 Köpfe; Einzelköpfe bis 25 cm 0; Rst. zahlreich, dunkel strohfarben; Bl. ca. 3 cm lg., 2 cm 0, tief rot; Ov. mit kleinen Schuppen. — Mexiko (Nayarit bis Jalisco). Mamillopsis senilis Web. (T.) K. später rasenbildend, Einzelköpfe später länglich werdend, bis 15 (und mehr) cm lg., bis 6 cm 0, glänzend frischgrün; W. nach 8er und 13er Bz. geordnet; Rst. bis 40, bis ca. 1,4 cm lg., borstenförmig, steif, aber nicht stechend, blaß gelblich- bis reinweiß; Mst. 5—6, kaum unterschieden, der unterste aber bis 2 cm lg., stärker, gerade hervorstehend, hakig gebogene Spitze + braungelb; Bl. bis 7 cm lg., bis 6 cm 0, orangerot bis ins Violette, dunklerer Mittelstreifen; Stbf. um den Griffel geschlossen lang herausragend; Fr. rot. — Mexiko (Chihuahua; Süd- durango; Nayarit; Oaxaca). (Abb. 219.) Mammilloydia F. Buxb., bzw. M. candida und M. ortiz-rubiona: Das Genus wurde auf falschen Samen begründet; seine Arten sind nicht von Mamillaria zu trennen. Marenopuntia Backbg. (10) Niedrig-buschige Pflanzen mit dicken Rüben. Triebe zylindrisch, mit Glochiden. Die Blüte ist an der ± verdickten Triebspitze endständig eingesenkt, ebenso die Frucht, die bei Reife am schwellenden Triebende seitlich aufreißt. Die Samen sind ziemlich groß und nierenförmig. Nur 1 Art ist bekannt. — Verbreitung: Mexiko (Sonora). [?] Marenopuntia marenae (S. H. Parsons) Backbg. (T.) K. dünnstrauchig, niedrig; Tr. dicht stehend, unten schlanker; Ar. rund, hell; St. zuerst wenige, dann 8—9 (und mehr), verschieden lang, anfangs alle, später die äußeren + angelegt; Mst. 1—2, verschieden lang, nach unten abstehend, zuweilen ein längster seitwärts spreizend; Bl. relativ groß, weit öffnend. — M exiko (Sonora, Kino Bay). (Abb. 220.) Marginatocereus (Backbg.) Backbg. (157) Große Säulenkakteen, in der Heimat mit Stamm, die Triebe senkrecht aufragend, in der Kultur basal verzweigt. Die seitlich, bisweilen zu zweit, entstehenden weißen und rosenroten, nächtlichen Blüten sind kurz befilzt, ihre Röhren weisen vereinzelte weiche Borsten auf. Die steif borstigen Früchte enthalten mittelgroße, sclrwarze, etwas glänzende Samen. 1 Art und 2 Varietäten. — Verbreitung: Mexiko (Hidalgo, Querétaro, Guanajuato, Oaxaca). [®o Marginatocereus marginatus (DC.) Backbg. (T.) K. dunkelgraugrün, Stamm bis 1,50 m h. und 30 cm 0; Tr. bis 7 m lg., bis 15 cm 0; Ri. 5—6 (—7), schmalkantig, später breit, gerundet; Ar. fast zusammenfließend, braunfilzig, bzw. dunkel; St. selten bis 9, meist weniger, sehr kurz, bald ganz unauffällig oder abfallend, anfangs + konisch, steif, anfangs oft dunkelrötlich; Mst. kaum zu unterscheiden; Bl. einzeln oder zu zweien (auch 3?) gleichzeitig, bis 5 cm lg., ca. 3 cm 0, derb kurzzylindrisch, weiß, Saum in der Hochblüte leicht umgebogen; Fr. ca. 4 cm 0, glänzend, kugelig, stark gehöckert; S. 4 mm lg. — Mexiko (s. oben). (Abb. 221, lks.) v. gemmatus (Zucc.) Backbg.: unterscheidet sich durch anfangs hellere Farbe, + weißen Areolen- filz, borstig-elastische, besonders am Scheitel längere St., bis ca. 10, + aufgerichtet, anfangs hell bis bräunlich; die Bl. ist nur bis ca. 3 cm lg., Pet. rosa, die R. ist etwas mehr beborstet. Abb. 221, rechts.) v. oaxaeensis Backbg. — Descr. Cact. Nov. Ili: 8. 1963: ist schon als Sämlingspflanze durch vom Scheitel her getrennt stehende längliche Ar. unterschieden, die Zwischenräume ungefähr in Ar.-Länge, während die Ar. beim Typus des Genus anfangs ± zusammenfließen und auch filzreicher sind. — Mexiko (Oaxaca). Abb. in „Die Cactaceae", VI, S. 3861.
266 Maritimocereus — Matucana Maritimocereus Akers & Buin.: Loxanthocereus Backbg. Maritimocereus gracilis Akers & Buin. und M. nana Akers : s. unter Loxanthocereus. Marniera Backbg. (33) Phyllocactoide Pflanzen mit breiten, schwach gekerbten Trieben oder langlappigen, tief gesägten Zweigen mit starker Mittelrippe. Die großen, nächtlichen Blüten mit ziemlich langer Röhre sind am Ovarium mit steiferen Haaren bzw. Borsten versehen, ein Merkmal, das allen Epiphyllum-Spezies fehlt. Beschrieben sind 2 Arten. — Verbreitung: Costa Rica und Südmexiko (Chiapas). [(g).] Marniera chrysocardium (Alex.) Backbg. K. epiphytisch, Zweige stark spreizend; Tr. sehr breitlappig gesägt, bis 30 cm br., bis zur Mittelrippe eingeschnitten, Lappen bis 15 cm lg., 4 cm br.; Ar. klein, zuweilen mit 2—3 Bst.; Bl. ca. 32 cm lg., die eigentliche Hülle ca. 12,5 cm lg.; Ov. stark gehöckert, ziemlich dicht mit 2—4 steiferen, weißen, bis 8 mm lg. Bst. in den Achseln besetzt; R. 16 cm lg., 1,25 cm 0, mit abstehenden, ca. 1 cm lg. und schmalen Seh.; Sep. schmutzig purpurrosa; Pet. breiter, weiß, mit + scharf abgesetztem Spitzchen; Gr. milchweiß; N. 13; Fr. bestachelt. — Mexiko (Chiapas). (Abb. 222, 223.) Siehe auch unter Epiphyllum grandilobum (Web.) Br. & R. Marniera macroptera (Lem.) Backbg. (T.) K. epiphytisch; Tr. zuweilen bis 10 cm br., dünn, Rand hornig, nur schwach gekerbt, nicht gezähnt; Bl. sehr gr., gebogen; R. bis 12 cm lg., ziemlich kräftig; Ov. mit dünneren Bst.; Sep. lachsfarben oder gelb gespitzt, schmal; Pet. bis 9 cm lg., bis 3 cm br., rein weiß; Gr. rein weiß; Fr. eiförmig, rot. — Costa Rica. (Abb. 224.) Marshallocereus Backbg. (151) Große Cereen, kürzere Stämme bildend oder stammlos bis stark hochstrauchig. Die nächtlichen Blüten sind trichterig. Die Röhre weist filzige Areolen, aber nur gelegentlich Borsten auf. Das Ovarium ist dagegen — als typisches Merkmal — befilzt und ± steif stachlig. Daher kann das Genus nicht mit anderen vereinigt werden. Die Früchte sind ± dicht bestachelt, die Samen schwarz. Es wurden 2 Arten und 1 Varietät beschrieben; der wohl hierher zu stellende Ritterocereus chacalapensis H. Bravo & Th. Mac Doug. ist in seiner Gattungszugehörigkeit noch wenig geklärt. — Verbreitung: Von USA über das westliche Mexiko bis West- Kostarika. [®.] Marshallocereus aragonii (Web.) Backbg. (T.) K. säulenförmig, bis 6 m h., anscheinend stammlos; Tr. senkrecht aufsteigend, bis 15 cm 0, regelmäßig abgeschnürt, dunkelgrün mit reifiger Zeichnung; Ri. 6—8, sehr breit; Ar. braun; Rst. ca. 8—10 später mehr, bis ca. 1cm lg.; Mst. 2—3 cm lg.; St. grau; Bl. 6—8 cm lg., grünlich-braun (K. Sch.; innen weiß?); Ov. höckrig, mit Bündeln von St.; Fr. gerundet-kegelförmig, 3—4 cm 0; S. matt. — West-Kostarika. Marshallocereus thurberi (Eng.) Backbg. K. bis 7 m h., gewöhnlich stammlos; Tr. zahlreich, breitbogig aufsteigend, bis 20 cm 0, nicht deutlich abgeschnürt; Ri. 12—17; Ar. braun, zuweilen mit wachsartiger Masse; Rst. 9—10, ca. 1 cm lg.; Mst. 1—3, der unterste, längste bis ca. 5 cm lg.; St. anfangs bräunlich bis schwärzlich, auch gefleckt; Bl. bis ca. 7,5 cm lg., + breittrichterig, (hell)purpurn; Fr. kugelig, 4—7,5 cm 0; S. glänzend. — USA (Süd-Arizona), Mexiko. (Abb. 225.) v. littoralis (K.Brand.) Backbg.: K. nur bis 90 cm h.; Tr. bis 5 cm 0; Bl. ca. 2,5 cm lg., tief- rosa bis rot; Fr. kaum 2,5 cm 0. — Mexiko (äußerste Südspitze Niederkaliforniens). Hierher gehörend?* Ritterocereus (Marshallocereus?) chacalapensis H. Bravo & Th. MacDoug. K. baumartig, bis 20 m h.; Stamm bis 3 m h., 50 cm 0; Tr. aufgerichtet, ca. 15 cm 0; Ri. 7, leicht wellig gekerbt; Ar. braun, später + schwarzfilzig; St. 10—14, kaum geschieden, 0,6 bis ca. 2,8 cm (mittlere) lg., darunter zuweilen noch ein längerer, vorgestreckt bis aufwärts weisend, alle schwärzlich, grau oder braun, dünnpfriemlich bzw. derbnadelig; Bl. 14 cm lg., 7 cm 0, + trichterig, weiß; Ov. mit gelber Wolle und einigen kurzen, borstenartigen St.; Fr. stark borstenstachlig. — Mexiko (Oaxaca, Chacalapa). Siehe auch am Ende von Lemaireocereus und Ritterocereus. Matucana Br. & R. (82) Flachkugelige bis zylindrisch verlängerte Pflanzen mit relativ zierlichen Rippen und sehr variabler, feinerer Bestachlung, einzeln oder schwach sprossend bis große Polster bildend. Die rotgetönten, nur in einem bisher bekannten Fall gelben, derben und am Tage offenen Blüten unterschiedlicher Länge haben einen ± zygomorphen Saum, die Hüllblätter meist stärker zurückgebogen. Der Gattungstypus im Sinne Britton und Roses ist kahlblütig; es wurden nur ausnahmsweise Haarspuren als Überbleibsel der stattgefundenen Reduktion beobachtet. Griffel, Staubfäden und Narben sind meist lebhaft gefärbt. Die kleine Frucht öffnet mit Längsrissen, die Samen sind, soweit bekannt, klein, matt,
Matucana 267 grauschwarz. Es wurden bisher 13 Arten mit einer Anzahl Varietäten beschrieben. — Verbreitung: Mittelperu (Matucana; vom oberen Rio Safia-Tal bis südlich des Pisco-Tales). [®.; P. empfehlenswert.] Alle Beschrbg. nach Standort-Habitus. Ritter bezog hier (im Gegensatz zu seinem Verfahren bei Copiapoa-Pilocopiapoa) einige typisch behaart-blutige Arten ein, die — auch wegen der Rippen- und Stachelunterschiede — zu Submatu- cana gehören (siehe dort), denn Britton und Roses Gattungsdiagnose besagt für die Matucana-Blüten „tube and ovary naked". Matucana aurantiaca (Vpl.) Ritt.: Submatucana aurantiaca (Vpl.) Backbg. Matucana blancii Backbg. K. meist stark polsterbildend, die Köpfe später länglich, bis 30 cm h., 20 cm 0; St. zahlreich, undeutlich geschieden, dicht stehend, borstenartig, silbrig- weiß, zuweilen einige mittlere etwas länger und + dunkler getönt, besonders die Spitze; BI. bis 6 cm lg., karminrot (auch lachsfarbig beobachtet: Rauh); Stbf. karminrot; Stbb. gelb. — Peru (Cordillera Negra). (Abb. 226.) v. nigriarmata Backbg. weicht vom Typus ab durch viel längere, ganz schwarze und kräftigere mittlere St. Matucana brevillora Rauh & Backbg. K. stets einzeln, + kugelig, bis 15 cm lg., 15 cm 0; Rst. zahlreich, bis 2 cm lg., + gescheitelt, verflochten; Mst. meist 3—4, bis 7 cm lg., sehr derb; St. dicht stehend, Farbe stark variierend, von unten hellbraun bis bernstein oder schwarz, oben dunkelbraun bis tief purpurn; Bl. nur ca. 4 cm lg., karminrot; B. + tief dunkel karminrot. — Südperu (westlich Incuio, in der Tolaheide). Matucana calvescens (Kimn. & Hutch.) Ritt.: Submatucana calvescens (Kimn. & Hutch.) Backbg. Matucana cereoides Rauh & Backbg. K. cereoid, bis 50 cm lg., 10 cm 0; Ri. 24; Rst. zahlreich, bis 2,5 cm lg., dünn, schneeweiß; Mst. (0—) 1—4, bis 5 cm lg., dünn, aufwärts gebogen, rein weiß oder unten weiß und im oberen Drittel hellbräunlich bis schwärzlich; Bl. bis 8 cm lg., karminrot; Stbb. gelb; N. grün. — Südperu (Pisco- Tal). Matucana coloris-splendida Ritt., v. grandiflora und v. setosa Ritt. : Matucana yanganucensis Rauh & Backbg., bzw. v. grandiflora und v. setosa Ritt., die RiTTERSchen var. unbeschrieben. Matucana comacephala Ritt. K. säulig werdend, meist 75 cm (—1,20 m) lg., bis 8 cm 0; Ri. ca. 25, deutlich gehöckert; Rst. 15—20, 1—5 cm lg., fast haarartig, etwas abstehend; Mst. 5—10, 1—4 cm lg., kräftiger, schräg aufwärts weisend, + gebogen, 1 zuweilen abwärts gerichtet; St. weiß; Bl. bis 5,5 cm lg., rot; Stbf. und Gr. karminrot; Fr. grünlich. — Peru (Cordillera Bianca, Ostseite). Matucana crinilera Ritt. — „Taxon", XII: 3, 125. 1963. K. bis 30 cm h., 7—10 cm 0; Ri. 22—26, bis 6 mm h. stark gekerbt; Ar. blaßbraun, bis 5 mm lg., 3—5mm br., 3—5 mm entfernt; St. 15—25, nadeldünn, gelblich, auch schwarz; Bl. 6—7 cm lg., schwach zygo- morph; R. 3—4 cm lg., 5 mm 0; Pet. orangefarbig, unten weiß, oben zinnoberrot; Stbf. unten weiß, oben rötlich; Gr. orange oder goldgelb; N. 5, blaß- grün oder goldgelb; S. 1,2 mm gr., dunkel, etwas rauh. — Peru (Machac, Prov. Huari, Dept. Ancash) (FR 595). Matucana currundayensis Ritt.: Submatucana eur- rundayensis (Ritt.) Backbg. Matucana elongata Rauh & Backbg. K. säulenförmig, bis 60 cm lg., 15 cm 0, an dei Spitze zuweilen verzweigt; Rst. zahlreich, bis 2 cm lg., verflechtend, hart, brüchig, weiß; Mst. bis 3, bis 5 cm lg., schräg aufwärts gerichtet, bräunlich, dunkler gespitzt, später grau; Bl. ca. 5 cm lg., rot; Stbf. und Gr. karminrot; Stbb. gelb; N. grün; Fr. kugelig, rotbraun. — Mittelperu (Tal des Rio Fortaleza). Matucana haynei (O.) Br. & R. (T.) K. meist einzeln, anfangs kugelig, später + verlängert bis kurzsäulig, bis 30 cm h., bis ca. 10 cm 0; Ri. 25—30, spiralig, höckrig; St. insgesamt über 30, erst später mittlere erkennbar; Rst. borstenförmig, weißlich; Mst. bräunlich, dunkler bis schwarz gespitzt, stärker und etwas länger; Bl. 6—7 cm lg., scharlach-karmin; Gr. karminrot; N. grün; Fr. keulig. — Peru (bei Matucana). v. erectipetala Rauh & Backbg.: durch feinere und reichere Bestachlung und nur ca. 4 cm lange Bl. unterschieden; im Gegensatz zum Typus, der stark zurückgeschlagene Perigonblätter hat, stehen die der Varietät + aufrecht, v. elongata Ritt. (FR 142 C), v. gigantea Ritt. (FR 142 A) und v. multicolor Ritt. (FR 142 B) sind unbeschriebene Namen. Matucana herzogiana Backbg. K. + länglich, ca. 10 cm h., bis 7 cm 0; Ri. stark rundlich gehöckert; St. anliegend strahlend, + gebogen, borstenförmig, nur gering verflochten; Mst. kaum geschieden, dünn; BI. unbekannt. — Peru (Cordillera Negra). v. perplexa Backbg. weicht ab durch längere, dicht miteinander verflochtene Borstenst., die den K. völlig verhüllen. 18 Kakteenlexikon
268 Matucana Matucana hystrix Rauh & Backbg, K. verlängert, bis 30 cm h., bis ca. 10 cm 0; Ei. ca. 23; Rst. zahlreich, bis 1,5 cm lg., + kammförmig gestellt, + steif; Mst. bis 4, bis 5 cm lg., + pfriemlich, an der Basis verdickt, dunkelbraun, aber variabel in der Farbe; Bl. bis 7 cm lg., 2,5 cm 0, tief dunkel-karminrot; Stbf. und Gr. leuchtend kar- min; Stbb. gelb; N. grünlich; Fr. ca. 1 cm lg., grünlichrot. — Südperu (zwischen Nazca und Lucanas), v. atrispina Rauh & Backbg. hat derbere, tiefschwarze St. mit verdickter, aschgrauer Basis, v. umadeavoides Rauh & Backbg. unterscheidet sich durch noch derbere Mst., die dickpfriemlich und oft gekrümmt sind, + hellhorngrau, wie bereift erscheinend, Spitze bräunlich, Basis leicht verdickt. Matucana megalantha Ritt.: Submatucana calves- cens (Kimn. & Hutch.) Backbg. Matucana multicolor Rauh & Backbg. K. einzeln oder sprossend, zuerst gedrückt-kugelig, dann bis 40 cm lg., bis 15 cm 0; Ri. ca. 14; Rst. zahlreich, bis 2 cm lg., meist weiß, gescheitelt, derb und verflochten; Mst. 2—4, bis 7 cm lg., sehr derb, unten schwach honigfarben, Spitze braunrot; St.- Farbe sehr variabel, von reinweiß bis grau, Mst. im Oberteil bernsteingelb bis fast schwarzviolett, ihre Länge auch variabel; Bl. ca. 5 (—7) cm lg., karmin; Fr. bis 1,5 cm lg. — Südperu (Nazca-Puquio). Matucana paucicostata Ritt.: Submatucana pauci- costata (Ritt.) Backbg. Matucana rarissima Ritt., unbeschrieben; Farbbild „Die Cactaceae", Bd. VI, Abb. 3361, rechts oben. Matucana ritteri Buin.: Submatucana ritteri (Buin.) Backbg. Matucana robusta Ritt., unbeschrieben; Farbbild „Die Cactaceae", Bd. VI, Abb. 3361, rechts unten. Matucana variabilis Rauh & Backbg. K. länglich, bis 15 cm lg. (und mehr?), bis 8 cm 0; Ri, 23; Rst. zahlreich, bis 1,5 cm lg., fein weißborstig, verflechtend; Mst. 1—3, kaum geschieden, nur wenig länger, weiß, bräunlich gespitzt; Bl. (abgetrocknet) ca. 4 cm lg., karmin; Fr. ca. 1 cm lg. — Mittelperu (nördlich Churin). v. fuscata Rauh & Backbg. variiert in der K.Form, die zuerst flachrund ist, später langzylindrisch wird: bis 40 cm lg., bis 10 cm 0, Be- stachlung viel dichter; Rst. derb, im Scheitel weißlich-gelb; Mst. 2—3, bis 4 cm lg., braunrot, später schwarzgrau; Bl. (abgetrocknet) ca. 5 cm lg., lachs-karmin; Fr. ca. 1,5 cm lg. Matucana weberbaueri (Vpl.) Backbg. K. gedrückt-kugelig, ca. 7 cm h., bis ca. 15 cm 0; Ri. 21, gehöckert; St. ca. 30, bis 4 cm lg., allseitig spreizend, dunkelrotbraun, später fast schwarz; Bl. 5,5 cm lg., engtrichterig, zitronengelb; Fr. ca. 1,3 cm lg. — Peru (Chachapoyas). Matucana weberbaueri v. blancii Backbg. n. prov.: Matucana yanganucensis v. albispina Rauh&Backbg. Matucana winteriana Ritt., unbeschrieben: gehört zu Matucana yanganucensis Rauh & Backbg. Matucana yanganucensis Rauh & Backbg. K. kugelig, bis 10 cm 0 und mehr, auch reicher sprossend; Ri. 27; Rst. zahlreich, bis ca. 1,2 cm lg., derb, anfangs gelbbraun, dann weißlich; Mst. 1—2, bis 2,5 cm lg., nadelig, gelbbraun; Bl. bis 6 cm lg., 2—2,5 cm 0, rotviolett; Stbf. im oberen Teil violett; Stbb. karmin-violett; Gr. Violett; N. gelblich. — Nordperu (Cordillera Bianca), (v. yanganucensis) v. albispina Rauh & Backbg.: St. rein weiß; Rst. gescheitelt, verflochten; Mst. 2—3, bis 2 cm lg., gelblich gespitzt; Ri. ca. 30; Bl. hellkarmin ;._Gr. und N. violettkarmin. — (Cordillera Bianca), v. fuscispina Rauh & Backbg.: K. meist unverzweigt; Ri. ca. 25; Mst. kaum geschieden, bis 3 cm lg., dunkler braun, später grau, abstehend; Bl. 6-cm-lg.‚Jkarmin; Stbf. und Gr. karmin; Stbb. und N. gelb. (Cordillera Negra.) v. longistyla Rauh: K. kugelig, bis 15 cm 0; Ri. 23, mit warzigen Erhebungen; Rst. bis ca. 1,2 cm lg., weißlich, Basis schwarzbraun, verflochten; Mst. 2—3, bis 1,5 cm lg., intensiv braun, schwärzlich gespitzt; Bl. 4,5 cm lg., 2 cm 0, zinnober- bis blaß karminrot; Stbf., Gr. und N. violett; Gr. auffallend lang. (Cordillera Bianca.) v. parviflora Rauh & Backbg. : K. kugelig bis flachgedrückt; St. länger und kräftiger, schopfig im Scheitel aufgerichtet; Bl. nur bis 4 cm lg., 1,5 cm 0, wenig zygomorph, lebhaft karmin; Stbf. und Gr. rosa; Stbb. gelb. (Cordillera Bianca.) v. salmonea Rauh & Backbg.: K. breit-kugelig; Ri. ca. 30; Rst. zuerst bräunlich, später gelblich-weiß; Bl. lachsfarben; Stbf. oben lachsrot; Stbb. gelblich. (Cordillera Bianca.) v. suberecta Rauh & Backbg.: K. später bis 20 cm lg., 10 cm 0; Rst. mehr borstenförmig abstehend, bis 2 cm lg., weißlich; Mst. 3—4, weißlich, bräunlich gespitzt, kaum zu unterscheiden, etwas länger; Bl. bis 5 cm lg., rot. (Santa-Tal). Über die unbeschriebenen M. celendinensis Ritt. (FR 692), M. fruticosa Ritt. (FR. 1307), M. hasti- fera Ritt. (FR 1306) und M. intertexta Ritt. (FR 693) ist z. Z. noch nichts Näheres bekannt.
Mediocactus — Mediolobivia 269 Mediocactus Br. & R. (46) Nach Britton und Rose nimmt die Gattung eine Mittelstellung ein zwischen Hylocereus (mit dem sie u. a. oft dreikantige Triebe gemeinsam hat und (dem meist mehrrippigen) Selenicereus mit bestacheltem Ovarium, stärker gehöckert. Die + epiphytischen Pflanzen haben lange, überhängende Triebe, ziemlich dünn und Luftwurzeln bildend, die Areolen nur kurzstachlig. Die großen, weißen, nächtlichen Blüten sind trichterig, das + gehöckerte Ovarium und die Frucht stachlig. Eine Art ist über die Röhrenlänge und den Fruchtknoten borstenstachlig. Bisher umfaßt die Gattung 6 beschriebene Arten, eine weitere Spezies (s. u.) mag auch hierher gehören. — Verbreitung: Ostperu (Kolumbien?), Bolivien, Paraguay, Argentinien und Brasilien (Westindien?). [©•] Mediocactus coccineus (SD. in DC.) Br. & R. (T.) K. überhängend; Tr. meist 3 (selten 4—5) kantig- flügelig, ca. 2 cm br., hellgrün, Rand leicht geschweift, ziemlich scharf; Ar. zuerst mit Bst., später noch 2—4 St., 1—3 mm lg., kegelig, erst rötlich, dann bräunlich; Bl. 25—30 cm lg.; Fr. rot, eiförmig, stark höckrig, mit 1—2 cm lg. St. — Brasilien bis Argentinien. (Abb. 227.) v. xanthocarpus Card., anscheinend noch unbeschrieben: hat dem Varietätsnamen nach eine gelbe Frucht. Weitere Unterschiede sind mir nicht bekannt. — Bolivien (San Ignacio). Uhlig-No.: U272. Mediocactus hahnianus Backbg. K. hängend; Tr. undeutlich ökantig, flachhöckrig, leicht quergefeldert, ca. 1,5 cm 0; Ar. kaum filzig; St. ca. 10, + gleich lang, kurz, borstenartig dünn, hellfarbig; Bl. ca. 12—14 cm lg., ca. 9 cm 0, weiß mit grünlichem Hauch; K. und Fr. dicht behaart und beborstet. — Paraguay (?). Mediocactus hassleri (K. Sch.) Backbg. K. + aufrecht; Tr. bis 5 cm 0, meist 3 (auch 4—5) kantig, dunkelgrün; St. (nicht mit Bst. gemischt) 3—7, verschieden lang, 1—6 mm lg., starr, Fuß verdickt, bräunlich; Bl. über 20 (bis 30?) cm lg., weiß mit gelblichem Schein; Fr. karminrot, bis 6 cm lg., ca. 3,5 cm 0. — Paraguay (Cordillera de Altos; Estancia Tagatiya). Mediocactus lindmanii (Web.) Backbg. K. mit Wurzeln kletternd; Tr. 3kantig, bis 3 cm 0, grün; Ar. sehr kurzfilzig; Rst. 6—10, bis 2 mm lg., strahlend, + angedrückt; Mst. 1 (—2), nagelig, etwas länger; St. alle mit verdickter Basis; zuweilen noch 3—5 sehr dünne, anliegende Beist.; Bl. 20 cm lg.; Ov. gehöckert, mit Bündeln von kegelförmigen, stechenden, 4—6 mm lg. St.; BL 20 cm lg.; Pet. grün; Sep. weiß. — Paraguay (Chaco, Puerto Casado bei Asuncion). Mediocactus megalanthus (K. Sch.) Br. & R. K. Massen herabhängender Zweige bildend; Tr. 3kantig, oft nur 1,5 cm 0, Rand schwach gebuchtet; St. 0—3, 2—3 mm lg., gelblich, anfangs mit einigen weißen Bst. gemischt; Bl. bis 38 cm lg., weiß; Ov. steif stachlig. — Ostperu (Dept. Loreto). Mediocactus pomifer Wgt. K. kletternd (?), bis 4 (—5) m h. (?); Tr. bis 25 cm lg., ca. 3 cm 0, 3kantig, Rand gerundet; Ar. kaum befilzt; St. 3—4, 3—4 mm lg., über Kreuz, konisch, unten verbreiternd, starr, stechend, schwarzbraun, der untere + gekrümmt; Bl. „klein"; R. ca. 7 cm lg.; Bl.-Hülle ca. 3,1 cm lg. (Beschreibung nach Herbarmaterial); Fr. ca. 3,5 cm lg., 3 cm 0, steifstachlig. — Westindien (Martinique). Die Zugehörigkeit zu Mediocactus ist wegen unzureichender Bl.-Beschreibung zweifelhaft. Mediocactus setaceus (SD.) Borg: Mediocactus coccineus (SD. in DC.) Br. & R. Vielleicht hierher gehörend: ‚‚Cereus lindbergianus Web." K. kriechend, Wurzeln treibend, grün; Tr. kaum lern 0; Ri. 4—6, zusammengedrückt, geflügelt; Ar. ohne Filz; St. anfangs als kleines haar borstiges Bündel, später verschwindend; die Buchten zwischen den Ri. werden vollkommen flach; Bl. unbekannt. — Paraguay. Mediolobivia Backbg. (101) Kugelige bis zylindrische, stets sprossende Pflanzen mit zierlichen Warzen oder stark so geteilten Rippen. Die Blüten sind trichterig, in gelben und roten Tönen, z. T. stärker in der Farbe variierend, behaart und beborstet. Bei einigen ist der Griffel am Fuß etwas verwachsen. Die Frucht ist klein und trocknet dünnhäutig auf. Die Samen sind + schwarz. Bekannt sind ca. 17 Arten und eine große Anzahl ihrer Varietäten. Wegen ihrer Blühwilligkeit eine auch für den Gartenbau interessante Pflanzengruppe. — Verbreitung: Bolivien bis Nordargentinien. [®.; P. empfehlenswert.] Die Gattung wurde in folgende Untergattungen und Reihen aufgeteilt: U.-G. 1: Mediolobivia: Pflanzen kugelig; Rippen in Warzen aufgelöst; Griffel (wohl stets) freistehend. U.-G. 2: Pygmaeolobivia Backbg. Pflanzen ± länglich werdend; Rippen noch ± erkennbar; Griffel z. T. kurz mit der Röhre verwachsen. Reihe 1: Conoideae Backbg. Körper später walzenförmig; Rippen stark in Warzen aufgelöst.
270 Mediolobivia Reihe 2: Pygmaeae Backbg. Körper später zylindrisch gestreckt; Rippen noch besser erkennbar. Untergattung und Reihe sind in Klammern hinter den Namen durch Zahlen vermerkt; die erste Zahl gibt die Untergattung an. Über den neuerlichen Versuch, die Arten dieses Genus zu Rebutia zu stellen, siehe dort. Wollte man Arten mit behaarten, beborsteten, stieligen und kahlen trichterigen Blüten zusammenfassen bzw. dies anerkennen, müßte man so auch in der ganzen Familie verfahren. Leider gibt es keine Handhabe, solche verwirrenden Umstellungen seitens einzelner Verfasser, die sich nur mit kleinen Teilgebieten befassen, ohne an die dann logisch notwendigen Folgen zu denken, zu verhüten. Mediolobivia atrovirens (Backbg.) Backbg.: Mediolobivia pectinata v. atrovirens (Backbg.) Backbg. Mediolobivia auranitida (Wessn.) Krainz (2: 2) K. etwas zylindrisch, wenig sprossend, matt dunkelgrün, bronzefarben überhaucht; Bi. 11, gedreht; W. dunkler grün hervortretend; Rst.,9, bis 7 mm lg., Fuß verdickt, 1 abwärts gerichtet, anfangs glänzend rotbraun bis rosa, bald gelblich-weiß; Bl. 3 cm 0, locker- trichterig, goldbronzefarben. — Bolivien(P). v. Ilavülora Backbg.: Ri. bis 14; St. z. T. + gekrümmt; Bl. rein gelb. v. gracilis (Wessn.) Backbg.: K. viel kleiner als der Typus, stark bronzefarben; St. nur ca. 2 mm lg.; Bl. tief goldgelb. Mediolobivia aureülora (Backbg.) Backbg. (1) (T.) K. gruppenbildend, blattgrün, meist rötlich überhaucht; W. ± stark spiralig gestellt; St. ca. 15—20, bis 6 mm lg., borstenfein, 3—4 mittlere, längste anfangs bis 1 cm lg., nach oben zeigend, gelbbräunlich, St.-Zahl und -Länge nimmt bei älteren Pflanzen zu; Bl. ca. 4 cm 0, apfelsinengelb, Schlund weiß. — Nordargentinien (Jujuy; auch Salta?). Art und Varietäten ändern + ab; es werden hier nur die gültig beschriebenen Namen aufgeführt: v. albiseta Backbg.: mit weichen, weißen Stachelborsten, 1 cm und mehr lg., später z. T. wesentlich länger, v. aureülora subv. leucolutea (Backbg.) Backbg.: mit hell zitronengelben oder hell eigelben Bl.; Schlund weiß. subv. lilacinostoma (Backbg.) Backbg.: Bl. meist dottergelb; Schlund zartlila. v. boedekeriana (Backbg.) Backbg.: K. stets flachrund, glänzend dunkelgrün; Ri. an der Basis noch zusammenhängend, bis 20; Rst. ca. 12—14; Mst. 2—3, etwas steifer, goldbraun, bis 2,5 cm lg., senkrecht aufragend. v. duursmaiana (Backbg.) Backbg.: K. oft nach oben verjüngt, überwiegend schwarzviolett getönt; Rst. ca. 10—12, bis ca. 5 mm lg., sehr dünn, gläsern weiß; Mst. 1, ca. 3—4 mm lg.; Bl. schlank- trichteriger. v. rubelliflora (Backbg.) Backbg.: Rst. über 10, nur 1 mittlerer, wenig länger, meist etwas dunkler; Bl. orangerot. v. rubriflora (Backbg.) Backbg.: K. kräftig grün; Borstenstacheln länger, bräunlich, zuweilen ein mittlerer etwas steifer oder dunkler; Bl. ± bläulich-rot, heller oder dunkler, v. sarothroides (Werd.) Backbg.: K. hell- bis gelblichgrün; Rst. 15—16, glasigweiß; Mst. 3—4, sowie 2 obere bis über 2 cm lg., ± verbogen, fuchsig-braun; Bl. ca. 4 cm lg., tief feuerrot, bzw. blutrot. Mediolobivia blossfeldii (Werd.) Buin.: Mediolobivia aureülora v. rubriflora (Backbg.) Backbg, Mediolobivia blossfeldii v. compactiflora Wessn.: Mediolobivia aureülora v. rubelliflora (Backbg.) Backbg. Mediolobivia boedekeriana Backbg.: Mediolobivia aureülora v. boedekeriana (Backbg.) Backbg. Mediolobivia braehyantha (Wessn.) Krainz (2: 2) K. kurzzylindrisch, ca. 2 cm 0; Ri. 12; St. 7—9 (—10), ca. ö mm lg., glashell, nadelig, Fuß verdickt und bräunlich; Mst. 0; Bl. ca. 2 cm lg., leicht glockig, hell Scharlach; Gr. etwas verwachsen. — Heimat? Mediolobivia columnaris (Wessn.) Krainz: Medio. lobivia conoidea v. columnaris (Wessn.) Backbg. Mediolobivia conoidea (Wessn.) Krainz (2:1) K. sehr schlank-zylindrisch, zum Scheitel verjüngt, metallisch violett-grün; Ri. nicht deutlich erkennbar; W. schräglaufend; Rst. 4—6 Paare, 2—3 mm lg., + anliegend, nur am Scheitel gering abstehend, nadelig, weißlichgrau bis bräunlich, Fuß etwas verdickt, braun; Mst. 0; Bl. ca. 1,2 cm lg., bis 2,8 cm 0, blaß goldgelb. — Argentinien (Vulkan Chani). v. columnaris (Wessn.) Backbg. unterscheidet sich durch blaß graugrünen K. mit schwach violettem Schimmer, Pet. innen goldgelb. Mediolobivia costata (Werd.) Krainz (2: 2) K. länglich, reich sprossend, sattgrün; Ri. nur 8—9, undeutlich gehöckert; St. im Scheitel stärker abstehend ; Rst. bis 12, 7 cm lg.; Mst. 0 (selten so gestellte Rst.); Bl. bis 3,5 cm lg., orangerot; Pet, am Rande karmin. — Heimat? Mediolobivia costata v. braehyantha (Wessn.) Donald : Mediolobivia braehyantha (Wessn.) Krainz. Mediolobivia costata v. eucaliptana (Backbg.) Donald: Mediolobivia eucaliptana (Backbg.) Krainz.
Mediolobivia 271 Mediolobivia digitiformis (Backbg.) Backbg.: Mediolobivia pectinata v. digitiformis (Backbg.) Backbg. Mediolobivia duursmaiana Backbg.: Mediolobivia aureillora v. duursmaiana (Backbg.) Backbg. Mediolobivia elegans Backbg. (1) K. kugelig, heller grün; W. zierlich, flach, spiralig stehend, unten rötlich angehaucht; Ar. feiner, dicht stellend; St. ca. 25 (und mehr), 2 mm bis (später nur die längsten) 1,2 cm lg., z. T. verflochten, weißlich; Bl. schlanktrichterig, leuchtend gelb. — Nordargentinien (Salta, Jujuy?) Mediolobivia euanthema (Backbg.) Krainz (2: 2) E. länglich, polsterbildend, langrübig; Einzelk. gestreckt, bis 5 cm h., ca. 3 cm 0, stumpf blattgrün; Ei. ca. 10, sehr flach und schwach gehöckert; St. im Scheitel stärker abstehend; Bst. ca. 12, 2 obere bis 1 cm lg., glasigweiß, Fuß rötlich-braun; Mst. 0; Bl. dreizonig: innen rötlich, dann gelbrot, außen karminrot; Pet. oft schwach gestreift. — Grenzgebiet zwischen Südbolivien und Nordargentinien, v. Iricii (Hort.) Backbg.: K. grau- bis olivgrün; Ri. ca. 14, stark gehöckert; St. z. T. ziemlich stark abstehend; Bl. ohne gelbrote Mittelzone, außen dunkler, innen glänzend blutrot, ca. 3 cm 0. (Abb. 228.) v. oculata (Werd.) Krainz: Im Gegensatz zum Typ mit fleischfarbener R. ist die der Varietät mattglänzend weißlich, Pet. nur zweifarbig getönt, nach innen gelblich bis goldbronze, außen ± bläulich karmin. Mediolobivia euanthema v. pygmaea (sensu Backbg.) Donald: Mediolobivia neopygmaea Backbg. Mediolobivia euanthema v. ritteri (Wessn.) Donald: Mediolobivia ritteri (Wessn.) Krainz. Mediolobivia eucaliptana (Backbg.) Krainz (2: 2) K.länglich, kleinere Gruppen bildend,hell blattgrün; Ri. bis 9, nur zur oberen Hälfte in W. aufgelöst; Ar. mit wenig bräunlichem Filz; St. im Scheitel stärker abstehend, 9—11, bis 1,2 cm lg., borstig fein, an der Spitze oft gekrümmt, gelblich; Bl. leuchtend hellrot; Schlund krapprot; Pet. in Hochblüte stark ausgebreitet. — Bolivien (nahe La Paz, bei Euca- liptos). Mediolobivia fricii Hort.: Mediolobivia euanthema v. Iricii (Hort.) Backbg. Mediolobivia Iuauxiana Backbg. (2: 2) K. länglich, kleine Gruppen bildend; Ri. ca. 13, noch deutlich erkennbar, Kanten oft scharf; St. im Scheitel stärker abstehend, ca. 7—9, kurz, weniger borstig fein wirkend, weißlich, später dunkler; Bl. ziemlich groß, radförmig ausbreitend, rein orangerot. — Heimat? Mediolobivia haagei (irrtümlich oft M. haageana genannt) (Fric & Schelle) Backbg.: Mediolobivia pygmaea (R. E. Fries) Backbg. Mediolobivia haelneriana Cullm. (2: 2) K. länglich, dunkel-olivgrün, ca. 8 cm h., 3,5 cm 0, mit Rübenwz.; St. im Scheitel abstehend, bis 12, bis ca. 6 mm lg., borstig fein, gelblich, später weiß; Bl. ca. 3 cm lg., 3,5 cm 0, blut- bis kirschrot; R. schlank. — Heimat? Mediolobivia kesselringiana Cullm.: Mediolobivia aureillora v. rubrillora (Backbg.) Backbg. Mediolobivia neopygmaea Backbg. (2: 2) K. länglich, einzeln, auch sprossend, Scheitel deutlich weiß wollig; Ri. sehr niedrig; St. + abstehend, meist kurz, ganz fein, gläsern weiß, Basis dunkler; Bl. bis 3 cm lg., hell purpurn. — Südbolivien. Mediolobivia nigricans (Wessn.) Krainz (2: 2) K. länglich, braungrün; Ri. ca. 11; St. im Scheitel stärker abstehend, 8—12, längste 1 cm lg., glänzend bronzefarben, dann weißgrau; Bl. weittrichterig, 2,5 cm 0, glänzend feuerrot; Gr. etwas basal verwachsen. — Nordargentinien (?). Bei der als v. peterseimii (Friö) bezeichneten Form sind die Bl. purpurn, 3,5 cm 0. In Sukkde. (SKG.) VII/VIII, 103. 1963, erwähnen Buining und Donald noch eine f. hahniana (von „Rebutia ritteri"), mit dunkelbraunen St.; Bl. sehr kurz, orangerot; Gr. auf 3—4 mm verwachsen; R. aber trichterig. Die Pflanze mag auch hierher gehören, wenngleich die genannten Autoren sie zu „Reb. ritteri" stellen; das ist Auffassungssache. Mediolobivia orurensis (Backbg.) Backbg.: Mediolobivia pectinata v. orurensis (Backbg.) Backbg. Mediolobivia pectinata (Backbg.) Backbg. non Fric (2:2) K. länglich, hell-, bläulich- oder blattgrün; St. im Scheitel anliegend, + gekrümmt, Fuß verdickt, dunkler; Bl. ziemlich derbtrichterig, rot; Pet. breiter; R. ziemlich kurz. — Bolivien, v. atrovirens (Backbg.) Backbg.: K. glänzend dunkelgrün; St. weißlich, obere braun. — Nord- argentinien. v. digitiformis (Backbg.) Backbg.: K. mehr gestreckt, in die gleichförmige Rübe übergehend, graugrün; zuweilen ein oberer, mittlerer Rst. länger; Bl. feuerrot. — Nordargentinien, v. neosteinmannii Backbg.: K. gestreckter, + hellgrün; Bl. radförmig öffnend bis etwas glockig, rein rot, Mitte etwas heller.
272 Mediolobivia — Melocactus v. orurensis (Backbg.) Backbg.: K. kleine, mehrköpf ige Polster bildend, dunkel-olivgrün; St. nur 1—2 mm lg., gelblichweiß; Bl. breittrichterig; Pet. schmäler, rot; Schlund dunkler (?). Mediolobivia pygmaea (R. E. Fries) Backbg. (2:2) K. einzeln oder sprossend, mit längerer Rübe, grau- bis hellbläulichgrün; St. im Scheitel stark kamm- förmig anliegend, bis 12, 2—3 mm lg., dünn, Basis etwas verdickt und dunkler, oben gläsern hell; Bl. zierlich-röhrig, von rosa bis lachs, variabel, z. T. streifig; Pet. ziemlich breit. — Nordargentinien (Prov. Jujuy). v. flavovirens (Backbg.) Backbg.: K. mehr gelbgrün; St. schmutzig gelb weiß mit bräunlichem Fuß, im Scheitel alle bräunlich. Mediolobivia ritteri (Wessn.) Krainz (2: 2) K. + kugelig, bis gestreckt, graugrün; Ri. ca. 15, stärker gehöckert, fast völlig aufgelöst; St. im Scheitel abstehend, z. T. aufgerichtet, 8—10, bis 1 cm lg., nadelartig, weißgrau, oberstes Paar braun, Fuß und Spitze dunkler; Bl. ca. 4 cm lg., 4,5 cm 0, feurig- zinnober; Schlund rotviolett. — Bolivien (bei Escayache). v. pilifera (Fric) Backbg. weicht vom Typus ab durch rein weißliche St., diese oft länger und + verflochten; Bl. purpurrot. Mediolobivia rubelliflora Backbg.: Mediolobivia aureiflora v. rubelliflora (Backbg.) Backbg. Mediolobivia rubriflora Backbg.: Mediolobivia aureiflora v. rubriflora (Backbg.) Backbg. Mediolobivia sarothroides (Werd.) Buin.: Mediolobivia aureiflora v. sarothroides (Werd.) Backbg. Mediolobivia schmiedcheniana (Kohl.) Krainz (2:1) K. sehr schlank-zylindrisch, dunkel braungrün, reicher sprossend; W.-Reihen 13—16, ziemlich gerade herablauf end; St. überwiegend anliegend, am Scheitel etwas abstehend, bis 12, 3—5 mm lg., borstig dünn, grau und bräunlich; Bl. 3 cm lg., 3,5 cm 0, tief goldgelb; Schlund blaßgelb. — Nordargentinien (Salta, Vulkan Chani; auch die var.). v. einsteinii (Fric) Backbg.: W. spiralig herablaufend; St. sehr kurz bis fehlend, im Scheitel abstehend; Knospen bronzeschwarz; Bl. größer, v. karreri (Fric) Backbg.: K. grüner; St. spreizend abstehend; Bl. ziemlich groß, gelb, v. rubriviridis (Fric) Backbg.: K. stark rot getönt; St. länger und abstehend, schräg seitlich aufwärts gerichtet; Bl. gelb, größer, v. steineckei (Fric) Backbg.: K. rein grün; St. etwas länger, abstehend und dichter; Bl. klein, rein gelb. Mediolobivia spiralisepala Jajö (2:2?) K. später ± verlängert, dunkelgrün; W. spiralig gestellt; Rst. bis ca. 16, bis ca. 8 mm lg., ziemlich steif, unregelmäßig gebogen; Mst. 4, ca. 2 cm (und mehr) lg., stärker gewunden; St. dunkelbraun mit gelblichem Fuß, später graubraun; Bl. ca. 3,2 cm lg. und 0, orangerot, rötlicher Mittelstreifen. — Heimat? (Abb. 229.) Typisch ist die kräftige, gewundene Mittelbestach- lung. Mediolobivia steinmannii Hort, (non Solms-Laub.: Aylostera): Mediolobivia pectinata v. neostein- mannii Backbg. Megalobivia bruchii (Br. & R.) Y. Ito und M. ko- rethroides (Werd.) Y. Ito: Soehrensia bruchii (Br. & R.) Backbg. und S. korethroides (Werd.) Backbg. Melocactus (Tourn.) Lk. & 0. (187) Die Pflanzen dieser Gattung gehören zu den ältesten bekannten Kakteen, früher als „Melonendistel" bezeichnet: Kugelige oder verlängerte Körper, einzeln oder auch sprossend, später ein filziges, + borstendurchsetztes Cephalium bildend, dieses flach, halbrund, kugelig bis kurz- oder ziemlich langzylindrisch. Aus ihm erscheinen die kleinen, glockig- trichterigen, rötlichen Blüten. Die Bestachlung ist oft bei ein und derselben Art sehr variabel. Die schlankkeulige, rote oder weiße Frucht wird bei Reife hervorgeschoben und trocknet dünnhäutig auf; sie enthält matt- oder glänzend-schwarze Samen. Einige Arten können geteilte Schöpfe oder darüber Neutriebe mit wieder neu entstehenden Cephalien bilden. An Jungpflanzen ist die Art oft schwer festzustellen, meistens nur als ausgewachsenes Material mit typischem Schöpf. Wichtig ist dafür auch die Kenntnis der Blütengröße. Als bisher bekannt können 41 Arten gelten. Die zahlreichen Synonyme einiger Spezies erklären sich aus ihrer größeren Variationsbreite. — Verbreitung: Von Mexiko, Guatemala und Honduras über Westindien nach Südamerika bis Mittelperu und Nordbrasilien. [Mit Cephalium schwierig, bei P. der Sämlinge meist wüchsig.] Melocactus aeunai Leon K. später zylindrisch, bis 30 cm h., bis 9 cm 0, mitunter oben verzweigend; Ceph. zuletzt länglich, bis 10 cm h., 8 cm 0, später unten dichtborstig; Rst. ca. 12, bis ca. 1 cm lg., pfriemlich, + gebogen, hell-, dann dunkelbraun; Mst. 3—4, bis 5 cm lg., stärker; Bl. 3 cm lg., dunkelrot. — Kuba (Maisi, Küste). Melocactus amoenus (Hoffm.) Pfeiff. K. später verjüngt-kugelig, bläulichgrün; Ceph. breitflach, kräftig weißwollig, wenig borstig; Ri. bis 12, etwas zusammengedrückt, scharfkantig; Rst. ca. 8, bis 1,2 cm lg.; Mst. 1, bis 1,6 cm lg., auf-
Melocactus 273 gerichtet; St. pfriemlich, + gerade, rötlich, bzw. rotbräunlich; Bl. 2,5 cm lg., hellrot, Saum ausgebreitet. — Küste Venezuela—Kolumbien. Melocactus amstutziae Rauh & Backbg. K. pyramidisch, bis 11 cm h., Basis ca. 13 cm 0, am Scheitel ca. 9 cm 0, graugrün; Ceph. hochrund, 5—6 cm lg., ca. 7 cm 0, rotborstig; Ri. ca. 13; Rst. meist 3—4 beiderseits + zum Körper gebogen, bis 2,5 cm lg., oberseits stark abgeflacht, fast kantig, oben kielig, dunkelbraun; Mst. 0, zuweilen 1 St. als mittlerer gestellt; Bl. karminrot. — Peru (Rimac- Tal). Melocactus antonii (Britt.) Knuth: Melocactus in- tortus v. antonii (Britt.) Backbg. Melocactus bahiensis (Br. & R.) Werd. K. kugelig, später manchmal etwas gestreckt, bis 10 cm h. und 15 cm 0, stumpfgrün; Ceph. niedrig, mit vielen dunkelbraunen Bst.; Ri. 10—12; Rst. 7—10, bis 2,5 cm lg.; Mst. ca. 4, bis 3,5 cm lg.; St. braun, später grau; Bl. rosa, kürzer. — Brasilien (Bahia, bei Machado Portella). Melocactus bellavistensis Rauh & Backbg. K. später pyramidisch, bis 50 cm lg., bis 40 cm 0, dunkel- bis blaugrün; Ceph. zylindrisch werdend, bis 30 cm lg., 10 cm 0, nicht selten verdoppelnd; weißwolliger Scheitel, von leuchtend roten Bst. überragt; Ri. 12—20, + scharfkantig; Rst. beiderseits 3, bis 1,2 cm lg., gekrümmt, rötlichgrau, sowie 1 kürzerer oberer und 1 längerer unterer; Mst. 0; Bl. 0,5 cm 0, hell karminrot. — Nordperu (zwischen Chamaya und Jaen und bei Bellavista). Melocactus broadwayi (Br. & R. )Backbg. K. kugelig, später etwas verlängert, bis 20 cm h., gelblichgrün; Ceph. flachrund, nur ca. 2—3 cm h., weißwollig, mit weichen braunen Bst.; Rst. 8—10, 1—1,5 cm lg., + einwärts gebogen, nadelig, horn- farben, + braunspitzig; Mst. 1 (bis 2—3) etwas kräftiger, anfangs ganz braun; Bl. kürzer, purpurn. — Inseln Tobago und Grenada. Melocactus caesius Wendl. K. + kugelig, hechtgrau; Ceph. hochkugelig, unten stärker borstig; Ri. ca. 10, breitrund; Rst. ca. 7, meist der unterste der längste; Mst. 1, nicht länger; St. mäßig stark; Bl. klein, leicht ausgebreitet. — Trinidad (Patos-Insel). Melocactus communis Lk. & O. K. kugelig bis eiförmig, + dunkelgrün; Ceph. anfangs flach, im Alter lan^zylindrisch, mit purpurbraunen Bst. untermischt; Ri. 8—14 (—20); Rst. meist 8—9, der oberste der kürzeste, der unterste 2 cm und mehr lg.; Mst. ca. 3, bis 1,7 cm lg.; St. steif, gerade, gelblich bis hellbräunlich, seltener weißlich; Bl. ausgebreitet ca. 1,8 cm 0, dunkel rosenrot (K. Sch.: bis 3 cm lg.). — Westindien. (Abb. 230.) Melocactus coronatus (Lam.) Backbg. (T.) K. + zylindrisch werdend, bis ca. 1 m h.; Ceph. bis 3—5 cm h., 10 cm br., mit langen braunen Bst.; Ri. 10—15; St. ca. 10—12 (und mehr), bis 5 cm lg., kräftig, gelblich bis braun; Bl. bis 4 cm lg., engzylindrisch, karminrot; Fr. 5—6 cm lg., keulig. — Jamaika (trockene südliche Gebiete). Melocactus curvispinus Pfeiff. K. gedrückt-kugelig; Ceph. flach-halbrund mit wenigen Bst.; Ri. 10—12; Rst. 7, bis 1,6 cm lg., + stark gekrümmt, bräunlich bis weißlich; Mst. (1—) 2, bis 2,5 cm lg., pfriemlich, anfangs dunkler; Bl. klein. — Mexiko. Melocactus delessertianus Lem. K. kugelig, leicht verjüngt, bis 10 cm h., 9 cm 0, graugrün; Ceph. ca. 4 cm h., 5 cm 0, mit zahlreichen, bis 3 cm lg., orangeroten Bst. durchsetzt; Ri. 15, + spiralig; Rst. 9—10, bis 2 cm lg., pfriemlich, leicht zum Körper gebogen; Mst. 2, untereinander, der obere aufgerichtet, bis 2,5 cm lg., der untere bis 2,8 cm lg.; St. alle grau mit rosa Hauch, rötlichbraun gespitzt; Bl. 2,5 cm lg., purpurrosa; Fr. ca. 3 cm lg. — Mexiko (Jalapa). Melocactus depressus Hook. K. niedergedrückt-pyramidisch, ca. 8 cm h., 15 cm 0, lebhaft grün; Ceph. flach mit kurzen braunen Bst.; Ri. ca. 10, breit, stumpflich; St. 5—7, bis 2 cm lg., bräunlich bis aschgrau; Bl. unbekannt; Fr. ca. 2,5 cm lg., hellkarmin bis rosenrot. — Brasilien (bei Pernambuco). Melocactus ernestii Vpl. K. später stark länglich; Ceph. fast scheitelbreit, im älteren Teil von dichtstehenden Bst. überragt; Ri. 10, scharf, leicht gedreht; St. ca. 10 (und mehr?), 3 später deutlich schräg abwärts gerichtet, zumindest einer zuweilen länger als die halbe Pflanzenhöhe; Bl. klein, breit öffnend; Farbe? — Brasilien (Bahia, Rio da Contas). Melocactus fortalezcnsis Rauh & Backbg. K. bis 20 cm h., 10 cm 0, graugrün; Ceph. dickzylindrisch, bis ca. 10 cm lg., 6 cm 0, von roten Bst. durchsetzt; Ri. 9—12, + stumpf kantig; Rst. bis 10, bis 4 (—6) cm lg., + gebogen; Mst. 1—3, bis 6 cm lg., meist untereinander, 1 vorgestreckt und + aufwärts gekrümmt; St. im Neutrieb rötlich, später schwarz, sehr derb, z. T. etwas gerieft, Basis + verdickt; Bl. ca. 1 cm 0, flach ausgebreitet, kar- min; Fr. karmin. Cephalium auch aus Scheitelsprossen, z. T. dichotomisch geteilt. — Peru (Rio Fortaleza). Melocactus guaricensis Croiz. K. gestutzt-kugelig bis -konisch, bis 10 cm h., ca. 9 cm 0, gelblichgrün; Ceph. breit-halbkugelig, bis 4 cm h., 8 cm br., Bst. rötlich; Ri. ca. 10; Rst. und
274 Melocactus Mst. 7—9, bis ca. 1,8 cm lg., alle leicht gebogen, später steif, dunkelgelb bis dunkelbraun, jüngere reifig; Bl. ?; Fr. bis 1,5cm lg. — Venezuela (Guárico, nördl. Parmana). Melocactus guitarti Leon K. gedrückt-rund, bis ca. 11 cm h., 15 cm 0; Ceph. bis ca. 3 cm h., 8 cm 0, wenig von rotbraunen Bst. überragt; Ri. 12; Rst. 9—10, bis 2,5 cm lg., waagerecht spreizend, leicht gebogen, zuweilen rötlich, sonst gelblich, steif; Mst. 2, bis 3,5 cm lg., etwas stärker als die Rst., abstehend, gelblich; Bl. bis 4 cm lg., ausgebreitet bis umbiegend, tiefrosa; Fr. 3 bis 4 cm lg., keulig, glänzend rot. — Kuba (Sierra de Jatibonico). Melocactus harlowii (Br. & R.) Vpl. K. gestreckt-ovoid, werdend, bis 25 cm h., hellgrün; Ceph. bis 7,5 cm Höhe und Breite erreichend; Ri. 12; Rst. ca. 12, bis 3 cm lg., dünn, spreizend, rötlich, später strohfarben; Mst. bis 4, bis 2 cm lg., etwas kräftiger; Bl. ca. 2 cm lg., rosenrot; Fr. ca. 2 cm lg., rot. — Ost-Kuba (Guantánamo-Gebiet). Melocactus havannensis Miqu. ist wohl mit Melocactus guitarti Leon identisch bzw. dessen erster Name. Melocactus hispaniolicus Vpl., als Synonym von M. lemairei (Monv.) Miqu. angesehen, weicht aber durch flaches* Ceph., von fast stachelartigen, + rubinroten Bst. überragt, wesentlich ab, so daß er wohl eine gute eigene Art ist. — Haiti (Gonaives). Melocactus horridus Werd. K. bis ca. 12 cm h., graugrün, fast pyramidisch; Ceph. ca. 3 cm h., 5—6 cm 0, mit roten, nadeligen St.; Ri. ca. 12, etwas gekerbt; Rst. 8—10, horizontal spreizend, 1—5 cm lg., steif, pfriemlich, Basis verdickt, rostrot; Mst./3—4, bis 3 cm lg., vorgestreckt, kräftig; Bl. und Fr. unbekannt. — Brasilien (Per- nambuco, Villa Bella). Melocactus huallancaensis (huallancensis) Rauh & Backbg. K. pyramidisch verjüngt, bis ca. 8 cm h., bis 13 cm 0, blaugrau-grün; Ceph. bis 3 cm h. (und mehr?), ca. 6,5 cm 0, mit wenigen bräunlich-roten Bst.; Ri. 14; Rst. je 4 beidseitig spreizend, bis 2 cm lg., 1 oberer aufrechter ca. 1 cm lg., mit dünnerem Beist., 1 mittlerer unterer, abwärts weisend, bis 1,5cm lg.; Ityst. 1, vorgestreckt, leicht gebogen, etwas derber*/St. dünn, elastisch, weißlich oder + blaßrötlich, Spitze und Basis oft dunkler, später vergrauend; Bl. rot, weit hervortretend, nur wenig ausbreitend, Perigonbl. fast aufrecht; Fr. rot, bis 2 cm lg. — Nordperu (Santa-Tal, bei Huallanca). Melocactus intortus (Mill.) Urb. K. kugelig, später zylindrisch, bis 1 m h., + blaß- grün; Ceph. breitrund, später kurzzylindrisch, mit braunen Bst.; Ri. 14—20, dick, + gedreht; St. 7—10—15, 2—7 cm lg., kräftig, gelb bis braun; BL bis 2 cm lg., rosa; Fr. rot. — Westindische Inseln, v. antonii (Britt.) Backbg.: mehr ovoider K. mit unten stärker verbreiternden Ri.; St. dünner, länger; Bl. weniger herausragend; Fr. oben rot, unten weiß. — Insel Desecheo bei Puerto Rico. Melocactus jansenianus Backbg. K. kugelrund, bis 20 cm 0, graugrün; Ceph. langzylindrisch werdend, bis 20 cm lg., 8 cm 0, von bräunlichen Bst. dicht durchsetzt; Ri. ca. 10, später verflachend; Rst. ca. 10, + zum Körper gebogen, oben kürzere, der unterste der längste; Mst. 1 (—3), 2—3 cm lg., + gebogen; St. kräftig bräunlich, später schwarz, untere mit verdickter Basis; Bl. sehr klein, leuchtend rot; Fr. ca. 2,5 cm lg., schlank, rot. — Peru (Libertad, Küstenvorland). Melocactus lemairei (Monv.) Miqu. K. bis 30 cm h., bis 20 cm 0, meist schlanker, Oberteil verjüngt; Ceph. bis 10cm h., mit braunen Bst.; Ri. 9—10; Rst. 8—12, 2—3 cm lg.; Mst. 1—2—3; St. kräftig, + abgeflacht, hornfarben bis bräunlich; Bl. ca. 2 cm lg., rosa; Fr. schlank, rosa. — Hi- spaniola (Santo Domingo). Melocactus lobelii Sur. K. + kugelig, ca. 16 cm h. und br.; Ceph. flachrund, ca. 2,5 cm h., 7,5 cm 0, Bst. braun; Ri. 12—14, + scharfkantig; Rst. 7 (—10), 1,5—3 cm lg., sternförmig strahlend, z. T. + zurückgebogen; Mst. (1—) 2—3, bis 4 cm lg., + gebogen; St. nadelig, gelblich oder hellbräunlich-hornfarben, dunkelbraun gespitzt, meist etwas reif ig; Bl. bis ca. 3,5 cm lg., purpurn; Fr. rot. — Venezuela (Insel Marga- rita). Melocactus macrocanthos (SD.) Lk. & O. K. kugelig, bis 30 cm 0, blaßgrün; Ceph. zuletzt bis 20 cm h., bis 10 cm 0, von braunen Bst. durchsetzt bzw. überragt; Ri. 11—15, gerundet; St. in Zahl und Länge variabel, gelb bis bräunlich, Rst. bis 15, 3 cm (und mehr) lg., nadelig, spreizend; Mst. 4 (und mehr), ungleich lg., bis 7 cm lg., stärker, pfriemlich; Bl. ca. 2 cm lg.; Fr. dickkeulig, bis 2 cm lg., glänzend rot. — Cura<jao-Inseln. Eine der variabelsten Arten, daher viele Synonyme. Melocactus macrodiscus Werd. K. + gedrückt-kugelig, bis ca. 14 cm h., 18 cm 0, stumpf hell- bis satter grün; Ceph. scheibenförmig, später + verlängert, dicht mit roten Bst. durchsetzt; Ri. ca. 11, scharfkantig; Rst. bis 9, bis 2 cm lg., kräftig-pfriemlich, + gebogen und anliegend; Mst. (0—) 1, bis 2 cm lg.; St. bereift grau, z. T. rötlich-bräunlich getönt; Bl. nicht hervorstehend, bis 5 mm 0, rosenrot; Fr. violett-rosa. — Brasilien (Bahia Brejinhos, bei Caeteté).
Melocactus 275 Melocactus matanzanus Leon K. kugelig bis gedrückt-rund, bis 8 cm h., bis 9 cm 0; Ceph. ca. 4 cm h., .bis 6 cm 0, Bst. dicht und fein, orangerötlich; Ri. 8—9, + scharfkantig, vor- gezogen-geschweift; Rst. 7—8, bis 1,5 cm lg., spreizend; Mst. 1, selten länger; St. anfangs rötlich, bald gelblich-weiß; BI. wenig hervortretend, ca. 1,7 cm lg., rosa; Fr. blaßrosa (bis weiß). + Variable Art. - Kuba (Matanzas). Melocactus maxonii (Rose) Gurke K. kurz-kegelig, 10—15 cm h., dunkelgrün; Ceph. nicht groß, breiter als hoch, Bst. braun; Ri. 11—15, + rundkantig; Rst. meist 9, zuweilen noch einige kleinere, spreizend oder gekrümmt, hell- oder rosenrot mit weißlichem Schimmer, später bernsteinfarben; Mst. 1 (—2), kurz, fast rechtwinklig abstehend; Bl. klein, rosenrot; Fr. rot. — Guatemala (bei El Rancho und Salama). Melocactus melocactoides (Hoffm.) DC. K. flachrund,ca. 8 cm h., 15 cm 0, hellgrün; Ceph. klein; Ri. ca. 10, breit, gerundet; Rst. 5—8, ± gebogen, gekantet, blaßbraun, vergrauend; Bl. rosa; Fr. bis 2,5 cm lg., weiß (bis ganz blaß rosa). — Brasilien (Cabo Frio). Melocactus neryi K. Sch. K. niedrig-rund, bis 11 cm h., 14 cm 0, dunkelgrün; Ceph. ca. 5 cm h., 7 cm 0, mit 2 cm lg., roten Bst. durchsetzt; Ri. 10, scharfkantig; St. 7—9, gerade oder leicht gebogen, grau, der unterste bis ca. 2,7 cm lg., dieser schwach gefurcht, zuweilen 1 als Mst. gestellt; Bl. ca. 2,2 cm lg., karminrot; Fr. hell karminrot. — Brasilien (Amazonas, am Aracá-Fluß). Melocactus oaxacensis (Br. & R.) Backbg. K. kugelig bis länglich, bis ca. 15 cm 0; Ceph. flach, nur ca. 2—3 cm h.; Ri. 11—15, ± gerundet; Rst. 8—12, bis 2 cm lg., + gebogen; Mst. 1 (—2), aufrecht bzw. vorgestreckt; St. zuerst rötlichbraun, später grau; Bl. schlank, dunkelrosa; Fr. glänzend Scharlach. — Mexiko (Oaxaca). Melocactus obtusipetalus Lem. K. kugelig, dann pyramidenförmig, ca. 22 cm h., arn Grund 16 cm 0, graugrün; Ceph. flachrund, aus langer weißer Wolle wenige purpurrote Bst. durchstoßend; Ri. 10, scharf, gekerbt; Rst. 8—11, bis 2,2 cm lg., steif, ± gebogen, strahlend, pfriemlich, geringelt, weiß-bräunlich; Mst. meist 2, oberer vorgestreckt, unterer abwärts gerichtet; Bl. bis 2,5 cm 0, rosa.— Kolumbien [Sta. Fé de Bogota, 2800 m (?)]• Melocactus onychacanthus Ritt. (FR ?), „weiße Krallen", ist z. Z. noch unbeschrieben. Melocactus oreas Miqu. K. + kugelig, bis ca. 12 cm h., stumpf hell- bis sattgrün; Ceph. flach, 4,5 cm 0, rubinrote Bst., nicht auffällig hervorragend; Ri. bis 14 (und mehr) ; Rst. bis 12, von 1 cm (die obersten) bis 7,5 cm (der unterste) lg.; Mst. meist 4, bis 5 cm lg.; St. kräftig, nadelig, biegsam, oft vom Körper abgebogen, durchsichtig hornbraun bis rötlich, Fuß heller, später bereift, gelblich mit + dunklerer Spitze; BI. und Fr. ? — Brasilien (Bahia). Melocactus peruvianus Vpl. K. kugelig bis leicht pyramidisch-breitrund, graugrün; Ceph. 2—8 cm h., ca. 6,5 cm 0, zahlreiche stechende, rötlich-braune Bst. ca. 5 cm herausragend; Ri. 12—14, mit leicht gewellten Flanken und scharfer Kante; Rst. (7—) 10, meist je 4 nach den Seiten strahlend und je 1 nach oben (der kürzeste, bis 1,5 cm lg.), 1 nach unten gerichtet, die untersten bis 3 cm lg.; Mst. 0—1, 2—4cm lg., schräg aufwärts gerichtet; St. sehr kräftig, starr, stark stechend, feucht: rotbraun; Bl. dunkelrosa, flach ausgebreitet; Fr. rot. — Mittelperu (bei Chosica). Hinsichtlich Körperform und -große als auch der Be- stachelung stark variierend; es weichen stärker ab: v. canetensis Rauh & Backbg.: K. niedrig-rundlich, bis ca. 15 cm h.; Ceph. ca. 10 cm h. und 0, mit derben karminroten, später braunroten Bst. durchsetzt und von den oberen verflochtenen St. gesäumt; Bl. karminrot. — Mittelperu (Canete- Tal). v. lurinensis Rauh & Backbg.: K. breitrund, bis ca. 10 cm h. und 0; alle St. wirr verflochten und gekrümmt, stark krallig gebogen bis fast schleifig, einige + zusammengedrückt, anfangs braun; Bl. und Fr. karmin. — Mittelperu (Lurin- bis Eulalia-Tal). Melocactus pruinosus Werd. K. kugelig-ovoid, 10—12 cm h., 11—14 cm 0, reifiggrün; Ceph. tellerförmig, bis 7 cm 0; Ri. 9—10; Rst. 5—6 (zuweilen 2—3 kleinere Beist.), bis 3 cm lg., obere kürzer, pfriemlich, strahlend, rötlichbraun; Mst. 1, 2 cm lg., aufrecht; BI. und Fr. ? — Brasilien (Bahia, Sierra de Espinhaco). Melocactus ruestii K. Sch. K. kurz-kegelig bis ± kugelig, blaugrün, bis 15 cm 0; Ceph. klein, erhöht, mit steifen, braunen Bst.; Ri. 11—19; Rst. 5—8, 2,5—3 cm lg., pfriemlich, spreizend oder zurückgebogen; Mst. 1, bis 3 cm lg., pfriemlich; St. zuerst dunkelbraun; Bl. klein, rot. (Beschreibung nach Br. & R.) — Honduras (bei Comayagua). Ceph. weißwollig, Bst.-St. lang! Melocactus salvadorensis Werd. K. halbkugelig, bis 12 cm 0, hellgrün; Ceph. flachrund, ca. 1—2 cm h., 5—6 cm 0, mit roten nadeligen St.; Ri. 10—12, + scharfkantig; Rst. 8—9,
276 Melocactus — Micropuntia pfriemlich, horizontal spreizend, rötlich; Mst. 0—1, bis 2,5 cm lg.; Bl. und Fr. ? — Brasilien (Bahia, San Salvador). Melocactus tmjilloensis (trujillensis) Rauh & Backbg. K, + pyramidisch-kugelig, bis 11 cm h., 8—11 cm 0, hellgrün; Ceph. breitrund, bis 3 cm h. (und höher?), bis 6 cm 0, lebhaft karminrote Bst., dicht und deutlich hervortretend, im Zentrum geringer; Ri. 10; Rst. 10—12, 2 cm lg., untere bis 3 cm lg.; Mst. 1—4, derb-pfriemlich, Fuß verdickt; zuweilen 1—2 obere, viel kürzere und dünnere Beist.; St. hechtgrau-rötlich, etwas glasig, dunkelbraun gespitzt; Bl. flach ausgebreitet, hellkarmin; Fr. dick- keulig, hellkarmin. — Peru (Trujillo-Gebiet). v. schoenii Rauh & Backbg.: K. gestreckter, bis 12 cm lg., unten 10 cm 0; Ceph. hochrund, ca. 5 cm h. und 0, dicht rotborstig; St. braun bis + schwärzlich, Basis verdickt. Melocactus unguispinus Backbg. K. gestreckt, bis ca. 20 cm h., meist oben (und unten) etwas verjüngt; Ceph. flach halbrund, später höher, bis 5 cm h., 6 cm 0, + stark von Bst. durchsetzt, zuweilen etwas übergreifend; Ri. ca. 14, stumpf lieh; Rst. 8—9 (—12), allseitig strahlend, + gekrümmt, oberste die kürzesten, 1 längster nach unten weisend; Mst. 1 (—3) vorgestreckt, leicht aufwärts weisend, Fuß verdickt; Bl. klein, hellrot; Fr. dunkelrot. — Nordperu (östlicher Trockenbusch der Sechura). Melocactus violaceus Pfeiff. K. kurz kegel- oder kugelförmig, bis 12 cm h., bis 10 cm 0, dunkelgrün; Ceph. halbkugelig bis verlängert, bis 5 cm h., bis 7 cm 0, mit roten oder violetten, derberen Bst.; Ri. 10—12, scharfkantig; Rst. 5—7, 0,5—2 cm lg., + gekrümmt, auch gerade, pfriemlich, rötlich bis violett, vergrauend; Mst. 0—1, bis 2 cm lg.; Bl. wenig herausragend, dunkel fleischrot; Fr. schlankkeulig, rot. — Brasilien (bei Rio de Janeiro). Melocactus zehntneri (Br. & R.) Backbg. K. später zylindrisch, bis 30 cm h., Oberteil gestutzt; Ceph. dickzylindrisch, + in Scheitelbreite; Rst. bis 2,5 cm lg., + gebogen, stielrund, kräftig, dunkelbraun; Mst. 1, spreizend oder aufgerichtet; Bl. rosa; Fr. rot. — Brasilien (Ebene bei Joazeiro). Mesechinopsis Y. Ito(1957): Pseudolobivia Backbg. (1946). Micranthocereus Backbg. (176) Eine bislang monotypische Gattung niedriger, von unten verzweigender, schlanktriebiger Cereen, der bläulich bereifte Körper in der Blütenregion fast völlig von weißer Wolle und weißen Stacheln umhüllt. Jeweils auf der Nordwestseite bildet sich aus mit borstenartig veränderten Stacheln durchsetzter, dickerer Areolenwolle eine Art Pseudocephalium. Daraus erscheinen oft gleichzeitig bis zu 30—40 sehr kleine, rosa Blüten, deren Röhreninneres unten ringsum mit winzigen Schüppchen versehen ist, und später die kahlen, kleinen Deckelfrüchte mit glänzend schwarzbraunen Samen. Jungpflanzen sind ziemlich langhaarig und bilden um den Fuß einen Kranz goldgelber, bis 10 cm langer Borsten, ähnlich wie bei Thrixanthocereus. — Verbreitung: Brasilien (Bahia, bei Caeteté). [Wohl nicht in Kultur.] Micranthocereus polyanthus (Werd.) Backbg. (T.) K. bis 1,25 m h.; Tr. schlank, bis ca. 5 cm 0; Ri. ca. 15—20, gerade herablaufend; Rst. ca. 20—30, 0,5—1,2 cm lg., etwas schräg abstehend, nadelig, weißlich bis goldgelb; Mst. schwer trennbar, meist 3—7, davon 1—3 wesentlich stärker, einzelne bis 3 cm lg., goldgelb oder hellbräunlich, oft auch rötlich; Bl. bis 1,8 cm lg., kahl; Fr. 5—7 mm lg., rosenrot, unten blasser. — Standort s. oben. (Abb. 231.) Micropuntia Das ton (14) Einzelne oder polsterbildende zwergige Pflanzen mit Rübenwurzeln, die lang verzweigen. Die zylindrischen bis keuligen Glieder entstehen z. T. aus dem Rübenhals oder einem kurzen Stämmchen. Die Blätter sind klein, (immer ?) rötlich, die Stacheln zierlich und biegsam. Die Blüten erscheinen am Triebende, mit dünn und + dicht bestacheltem Ovarium; es sind vereinzelt auch eingesenkte Blüten gesehen worden (Schattat), wie dies zuweilen auch bei Erdisia, Op. johnsonii, Wilcoxia albiflora usw. beobachtet wurde. Die Berechtigung des Genus ist umstritten. Daston gab als wichtigstes Merkmal das Fehlen von Glo- chiden an. Wiegand meinte, solche beobachtet zu haben, es waren aber nur winzige Stacheln. Untersuchungen Schattats im Jardin Botanique ‚‚Les Cédres" erwiesen, daß Glochiden bei allen dort vorhandenen 4 Arten fehlen. L. Benson (USA) läßt die Zugehörigkeitsfrage angesichts des fehlenden Typmaterials offen, vermutet aber, daß die Micro- puntia-Arten zum Formenkomplex der Coryno- puntia pulchella gehören könnten. Das ist ein Irrtum, denn diese weist ungewöhnlich lange Glochiden auf. Letzte Klarheit erbrachte auch hier wieder die Beobachtung an lebenden Pflanzen; bei deponiertem Typmaterial hätte man nicht gewußt, ob Glochiden gewöhnlich fehlen oder — was sicher in anderen Fällen des Vorhandenseins der Fall gewesen wäre — sich gelöst hätten und verschwunden wären. „Fotografisches Typmaterial mit Makrofotos" erweist sich auch hier als überlegen, besonders wenn es
Micropuntia — Mila 277 farbig ist. Die Blüten sind nur einen halben bzw. nur einen Tag geöffnet, im Verhältnis zum Trieb ziemlich groß, anscheinend alle (wenigstens soweit bekannt) hell purpurrot. Da die Körper aber ziemlich verschiedene Form haben, z. T. so dünnzylindrisch, daß sie auch deswegen nicht zu anderen Gattungen gestellt werden können, sodann auch wegen der meist reduzierten Glochiden (d. h. an un- gepfropften Stücken), kann man Micropuntia als gutes Genus ansehen. Nur bei stark wüchsigen Pfropfungen erscheinen hier und da die sonst reduzierten Glochiden mitunter wieder, wie bei einer Art beobachtet wurde. Die Gattung umfaßt heute 6 Spezies. — Verbreitung: USA (Utah, Nevada, Kalifornien, NW-Arizona). [Die Pflanzen wachsen nur gepfropft gut, am besten auf Opuntia tomentosa.] Micropuntia barkleyana Daston K. später keulig, rundlich gehöckert; Rübe länglich, bis 10 cm lg..; Rst. 4—6, ca. 1 cm lg.; Mst. 2—3 (selten 4), ca. 1,5 cm und mehr lg., Basis verdickt; St. zusammengedrückt, schmutzig silbrig-grau. — Utah (westlich Milford). Micropuntia brachyrhopalica Daston (T.) K. zwergig-keulig, Basis dünn; Rübe ca. 5 cm lg., dickrundlich, Wz. bis zu 30 cm lg. verzweigend; Tr. rundlich gehöckert, auch rötlich überlaufen; Ar. oben mit weißlichen Härchen; Rst. 5—6 (?), ca. 3mm lg.; Mst. 1, etwas gebogen, 0,5 cm lg. (und länger?), Basis verdickt; St. nicht abgeflacht, biegsam, weiß. — USA (SW-Utah, beim Desert Experi- mental Ranch, westlich von Milford). Micropuntia gracilicylindrica Wiegand & Backbg. K. oft mit Stämmchén; Tr. zierlich-langzylindrisch, nicht keulig werdend, bis 20 cm lg., 6—9 mm 0, schwach um die Areolen erhöht; Ar. winzig, kaum sichtbar filzig; Rst. bis ca. 16—20, bis 3 (—6) mm lg.; Mst. 1, zum Fuß hin verdickt; St. alle angepreßt, meist abwärts weisend; BI. rosa-rot, nur einen Vormittag offen; Ov. fein weiß bestachelt. — USA (Nevada). (Abb. 232.) Micropuntia pygmaea Wiegand & Backbg. K. aus oberem Wz.-Hals oder sehr dünnem Stämmchen; Tr. länglich-kugelig, nur bis 2,5 cm lg., ca. 6 mm 0, um die Ar. schwach erhaben; Rst. bis ca. 12—14, bis 2 mm lg., sehr dünn, nadeiförmig, schwach abstehend; Mst. 0 (—1), länger, bis 1,4 cm lg., variabel; St. weiß; Bl. purpur- rosa, nur 1 Tag offen. — USA (Nevada). Ob etwa mit einer Art Dastons identisch, ist bisher nicht festzustellen. (Abb. 233.) Micropuntia spectatissima Daston mit ca. 10 cm lg. Rübe von 2,5 cm 0; ohne St. oder, wenn vorhanden, 2—4, zierlich; Fr. dicht weiß bestachelt. Von Wiegand als eine Jugendform angesehen. Micropuntia tuberculosirhopalica Wiegand & Backbg. K. keulig-schlank; Tr. fast warzenartig gehöckert, bis ca. 4 cm lg., im Oberteil ca. 2,5 cm 0; untere Ar. stachellos, obere hellflockig; Rst. angeblich meist fehlend; Mst. ca. 3—4, bis 1,3 cm lg., spreizend abstehend, dünn aber fest, braun bis schwarz; Bl. rosarot (auch [ausnahmsweise?] eingesenkt beobachtet). — USA (Utah, Arizona). (Abb. 234.) Micropuntia wiegandii Backbg. K. Polster von durchschnittlich 20 cm 0 bildend (in Einzelfällen auch wesentlich größer beobachtet); Tr. schlank-keulig werdend, 10—15 cm lg., ca. 1,25 cm 0, "länglich gehöckert; St. nicht deutlich unterschieden, ca. 12, 1—3 als mittlere gestellt, 1 breiter und stärker abgeflacht, bis 3 cm lg.; St. sehr elastisch, + stark gedreht, fast alle + abgeflacht, meist hell (bis dunkler) gefärbt, alle + durcheinanderstehend. — USA (Nevada, Kalifornien). (Abb. 235.) Nach neueren Funden variieren die Pflanzen anscheinend stärker als aus den ersten Beschreibungen ersichtlich. Mila Br. & R. (52) Kolonien oder Gruppen bildende Pflanzen von zwergig-cereoidem Wuchs. Die weichfleischigen, geraden oder gebogenen Triebe weisen Stacheln verschiedener Merkmale auf: kräftig, ± pfriemlich bis nadelig, steif bis weich, oder borstenförmig; einige Arten haben zusätzlich noch Haarborsten. Die kleintrichterigen gelben, z. T. kremweißen, kurz- röhrigen Blüten entstehen ± am Scheitel und bilden an Röhre bzw. Ovarium noch Filz und feine Härchen. Die Frucht, eine saftige, kleine Beere, ist so gut wie nackt. Die Samen sind schwarz. Beschrieben sind bislang 12 Arten, einige mit Varietäten. — Verbreitung: Mittelperu (Eulalia-, Rimac-, Canete-, Santa- und Rio-Fortaleza-Tal). [©•] Mila albisaetacens (albisetacea) Rauh & Backbg. K. graugrün; Tr. bis 15 cm lg., bis ca. 3 cm 0; Ri. 9—10; Ar. klein, blaßbräunlich; Rst. zahlreich, fast haarfein, z. T. mit Haaren untermischt, verflochten; Mst. 3—5, weißlich, einzelne später 1,2—3,5 cm lg. und etwas fester, + abwärts gerichtet; St. im Scheitel z. T. + blaßbräunlich, bald weißlich, auch alle haarfein. — Peru (Santa-Tal). Mila albo-areolata Akers K. dunkelgrün; Tr. bis ca. 8 cm lg., bis 2,5 cm 0; Ri. 10—12; Ar. oben stark weißwollig; Rst. ca. 30—35, 4—7 mm lg., allseitig angelegt, weißlich; Mst. 3—5, bis 2 cm lg., gelb, schwarz gespitzt; Bl. fast radförmig öffnend, goldgelb; Fr. gelblich- bis rötlich-olivgrün, hell geädert. — Peru (bei Im- perial, südlich von Lima).
278 Mila — Mitrocereus Mila breviseta Rauh & Backbg. K. matt graugrün; Tr. kurz, + gekrümmt, bis ca. 2,5 cm 0; Ri. ca. 13; Ar. zart gelbbraun-filzig; St. bis ca. 50, sehr kurz, borstenfein, später einzelne abstehende, längere Haarborsten, mittlere besonders im Scheitel bräunlich getönt bzw. gespitzt, später weiß. - Peru (Eulalia-Tal). Mila caespitosa Br. & R. (T.) K. höchstens bis 15 cm h.; Tr. bis 3 cm 0; Ri. ca. 10; Ar. dicht braunfilzig, später weißwollig; Rst. 20 (und mehr), bis 1 cm lg.; Mst. mehrere, längste bis 3 cm lg., kräftiger; St.zuerst gelblich mit braunen Spitzen, bald ganz braun; Bl. bis ca. 1,5 cm lg., gelb, abblühend rötlich. —- Peru (unteres Rimac- Tal). (Abb. 236.) Mila cereoides Rauh & Backbg. K. lockere Kolonien bildend; Tr. bis 30 cm lg., 5 cm 0, fast cereoid, aufsteigend, nur an der Basis leicht gekrümmt; Ri. ca. 13; Ar. gelbbraun-filzig; Rst. anfangs ca. 18, später mehr, bis ca. 1 cm verlängernd, borstenförmig, + kräuselig und verflechtend; Mst. bis ca. 11, 4 + in Kreuzform gestellte kräftigere, Basis leicht verdickt, bis ca. 2 cm lg., goldbraun, z. T. anfangs schwärzlichbraun. — Peru (Rio Fortaleza-Tal). Mila densiseta Rauh & Backbg. K. frischgrün; Tr. bis 25 cm lg., ca. 4 cm 0, niederliegend, oberseits Seitensprosse bildend; Ri. 12—15; St. zahlreich, + verflochten, den Körper fast völlig verhüllend, 0,6—2 cm lg., borstenartig, etwas steif, im Scheitel leicht gelblich bis hellbräunlich, später weiß, unten später leicht gekräuselte, aufrecht weisende Haarborsten, bis ca. 1,3 cm lg.; Mst. nicht unterscheidbar. — Peru (Pisco-Tal). Mila fortalezensis Rauh & Backbg. K. matt graugrün; bis 10 cm h.; Wz. rübig;*Tr. + kugelig bis 8 cm lg.; Ri. 11—13; Rst. zahlreich, fein, verflochten; Mst. 6—8, anfangs 1 dunklerer aufwärts, später zuweilen 1 längerer abwärts gerichtet; St. anfangs bräunlich bis dunkler, später mehr schmutzig-weiß; Fr. sehr klein, grünlich. — Peru (Rio Fortaleza-Tal). Mila kubeana Werd. & Backbg. K. große Kolonien bildend, frischgrün, bis ca. 15 cm h.; Tr. später + liegend; Ar. anfangs gelbfilzig, bald kahl; Rst. 9—16, borstenförmig biegsam, bis ca. 1 cm lg., weiß; Mst. bis 4, in Länge und Stärke kaum unterschieden, hellbraun, + dunkler gespitzt, Fuß meist verdickt, zuweilen 1 unterster schräg nach unten gerichtet, länger; Bl. seidig hellgelb; Fr. glänzend olivgrün, bei Reife weinrot. - - Peru (Rimac-Tal, bei Matucana). Mila lurinensis Rauh & Backbg. K. frisch graugrün; Tr. kleincereoid, bis 10 cm lg., 3 cm 0; Ri. 10—14; Ar. gelbweiß-filzig; Rst. bis 40, sehr fein, nur 5 mm lg., weißlich, dazwischen oft derbere, im Neutrieb oben braunschwarze; Mst. 2—3 (und mehr), bis 2,5 cm lg., weiß, dunkel gespitzt oder im unteren Teil weißlich, oben intensiv schwarzbraun. — Peru (Lurin-Tal). Mila nealeana Backbg. K. graugrün; Tr. oft bis 30 cm lg., ca. 3 cm 0; Ri, 11—14, warzenähnlich aufgelöst; Ar. weiß- bis bräunlich-filzig; Rst. bis 30, ca. 5 mm lg., sehr dünn, weiß, bräunlich gespitzt; Mst. 4—7, kräftiger, 1 (—2) verlängert, bis 2 cm lg., abstehend und später stark nach unten weisend, zuerst hellbräunlich, dunkler gespitzt, später weiß, + dunkel gespitzt; Bl. leuchtend gelb; Fr. grün. - Peru (Eulalia-, Rimac- und Canete-Tal). v. tenuior Rauh & Backbg.: K. etwas dunkler grün, zarter als der Typus; Tr. kürzer; Rst. anfangs gelblich, braun gespitzt; Mst. 1—2, bis 2,5 cm Ig. — (Rimac-Tal). Die ähnliche Mila sp. Nr. 1 von Ritter hat kremweiße Bl. und könnte als v. albiflora hier einbezogen werden. Mila pugionifera Rauh & Backbg. K. kräftig dunkel- bis bläulichgrün; Tr. + zylindrisch, bis 20 cm lg., bis 4 cm 0; Ri. meist 11, um die Areolen verdickt; Rst. 7 (—20), ca. 5 mm lg., meist 3 seitliche Paare und 1 mittlerer im oberen Ar.-Teil, stechend; Mst. meist 4, über Kreuz, 1 vorgestreckt, 3 abwärts gerichtet, Fuß verdickt, derb, die stärksten aller Arten, im Neutrieb honigbraun, auch rötlich bis schwärzlich, später vergrauend; Bl. ca. 3 cm lg., blaßgelb. - Peru (Santa-Tal). Mila sublanata Rauh & Backbg. K. lockere Kolonien bildend; Tr. bis 15 cm lg., nur ca. 1,5—2 cm 0; Ri. ca. 12; Ar. gelblichweiß- filzig; Rst. 30—40, dicht verflechtend, borstenartig; Mst. meist 1, dünn, verlängert, bis 2 cm lg., hellbräunlich, im Scheitel fast schwarz, später hyalin- grau, unter den verflochtenen Borstenstacheln im unteren Triebteil fast verschwindend. — Peru (Rio Fortaleza-Tal). v. pallidior Rauh & Backbg.: Tr. schlank-zylindrisch ; Ar. hellbraun-filzig; St. nicht unterschieden, bald alle weiß, nicht vergrauend, einige + als mittlere gestellte leicht bräunlich gespitzt. Mitrocereus (Backbg.) Backbg. (163) (Pseudomitrocereus H. Bravo & F. Buxb.) Sehr große, stammbildende Cereen mit aufrechten, dicken Trieben, bei Blühreife an deren Ende mit einem borstendurchsetzten und nur wenig erhabenem Wollschopf bzw. einem solchen von modifizierten Stacheln. Die nächtlichen, derbglockigen Blüten sind befilzt und beborstet, wie auch die ± glockigen Früchte, die bei beiden Arten einander
Mitrocereus — Monvillea 279 ähneln. Früher wurden die zwei Spezies zu Pachy- cereus und z. T. zu Neobuxbaumia gestellt. Backebergia H. Bravo ist durch ganz andere Cephaliumbildung sowie durch anders geformte und bekleidete Blüten und Früchte unterschieden. Eine Umbenennung dieses Genus in Mitrocereus (sensu H. Bravo) ist einmal unzulässig, da dessen Gattungsdiagnose nicht auf Backebergia zutrifft; außerdem ist sie wahrscheinlich auf Buxbaums Versuch zurückzuführen, Mitrocereus durch Pseudo- mitrocereus zu ersetzen. Es bedeutet dies eine Verfälschung der Sachlage und ist auch überflüssig, da nur die auf einem Namensirrtum Britton & Roses beruhende Typusangabe „Pilocereus chrysomallus Lem." durch den Zusatz „sensu Br. & R. non Lem." vervollständigt zu werden brauchte. Demgemäß verfuhr Buxbaum auch bei Jasminocereus Br. & R. Sein Vorgehen bei Mitrocereus ist also inkonsequent, bzw. würde er konsequent verfahren haben, hätte er Jasminocereus in Brachycereus umbenennen und für letzteren „Pseudobrachycereus" aufstellen müssen; ein Beispiel für das Unüberlegte solcher Um- benennungen. Nur 2 Arten sind bekannt. — Verbreitung: Mexiko (Puebla und Oaxaca). [®.] Mitrocereus chrysomallus (sensu Br. & R.) Backbg.: Mitrocereus fulviceps (Web.) Backbg. Mitrocereus columna-trajani sensu Dawson: Mitrocereus fulviceps (Web.) Backbg. Mitrocereus fulviceps (Web.) Backbg. (T.) K. bis 18 m h., graugrün; Stamm bis 1 m 0; Tr. ziemlich tief abzweigend, parallel aufsteigend, bis 30 cm 0; Ri. 11—14 (und mehr); Rst. ca. 12, dünn, strahlend; Mst. 3 (und mehr), 1 länger, bis 13 cm lg., alle steif, gerade, kräftig, zum Scheitel hin dünner, länger, + gebogen, gelblich; Filzbildung am Scheitel stärker; Bl. ca. 8 cm lg., kremweiß, von dichten H. und Bst. bedeckt; Fr. großschuppig, mit kräuseligen H. und Bst. — Mexiko (Puebla und Oaxaca). (Abb. 237, 238.) Mitrocereus ruficeps (Web.) Backbg. K. bis 16 m h.; Stamm bis 40 cm 0; Tr. in ca. 2 m Höhe abzweigend, gerade aufgerichtet; Ri. ca. 26; Rst. 8—10, bis ca. 1 cm lg., steif, gerade, grau; Mst. 1—2,1 länger, bis 5 cm lg., kräftig, waagerecht spreizend oder herabgebogen; St. alle anfangs rot; bei Blühbarwerden St. zum Scheitel hin stärker modifiziert, manchmal bis zu 80 St. entstehend, haarartig dünn, rötlich, bis 8 cm lg.; Bl. ca. 6 cm lg., rosaweiß; Bl.-Bst. fast hinter den Schuppen verborgen; Fr. mit Filzflocken und sichtbaren Bst. — Mexiko (Puebla, bei Tehuacan). Buxbaum stellt diese nur im Scheitel blühende Art mit dort geringerer Schopfbildung zu Neobuxbaumia, als N. macrocephala (Web.) F. Buxb. Dazu besteht hier keine Veranlassung, angesichts meiner Abb. in Die Cactac, IV: 2240—43, sowie der Fruchtzeichnungen von H. Bravo, die schon 1954 vorstehenden Namen für ein Synonym von Mitrocereus ruficeps ansah und nahezu identische Fruchtmerkmale bei beiden Arten feststellte, wesentlich von denen der Neobuxbaumia unterschieden. Monvillea Br. & R. (171) Schlanke, + liegende bis aufrechte, niedrige bis höhere Säulenkakteen. Die nächtlichen mittelgroßen, weißen, teils schwach grünlichen, + trichterigen Blüten sind beschuppt, sonst kahl, die vertrockneten Blütenreste nur z. T. sitzenbleibend. Nach der abweichenden Form der Blüten, Fruchtknoten und Früchte wurden 3 Untergattungen aufgestellt : 1: UG. Monvillea: Röhre schlank; Ovarium rund; Frucht + kugelig. 2: UG. Ebneria Backbg.: Röhre schlank; Ovarium zylindrisch; Frucht ellipsoid. 3: UG. Hummelia Backbg.: Röhre kräftig + gebogen; Ovarium oblong; Frucht schlank-oval, gestaucht birnförmig oder ovoid. Die Zugehörigkeit zur jeweiligen Untergattung ist hinter dem Artnamen mit der entsprechenden Zahl vermerkt. (Abb. 239.) Beschrieben sind bisher 19 Arten. — Verbreitung: Östliches Brasilien, Venezuela (Küste), Ekuador (Südküste), Peru (im Norden und Nordosten), Bolivien, Nordargentinien, Paraguay. [®.] Monvillea amazonica (K. Sch.) Br. & R. (3) K. zuerst aufrecht, bis 5 m lg.; Ri. 7; St. ca. 15, ca. 8 mm lg., weich; Bl. ca. 8 cm lg., ca. 2,5 cm 0, weißlich; Fr. ca. 5 cm lg., schlank-oval, 2 cm 0, gefurcht und deutlich geschuppt, mit Bl.-Rest. — Nordostperu (Loreto, bei Tarapato). Monvillea anisitsii (K. Sch.) Berg.: Monvillea gpe- gazzinii (Web.) Br. & R. Bei Berger wurde darunter irrtümlich Monvillea lindenzweigiana (Gurke) Backbg. beschrieben. Monvillea apoloensis Card. (3?) — C. & S. J. [US], XXXIII: 3, 74. 196L K. aufrecht oder niederliegend, 2—3 m h., mattgrün; Tr. 3—4 cm 0; Ri. ca. 8; Rst. 10—13, 5—10 mm lg., spreizend, dünn, nadeiförmig, schwärzlich-grau gespitzt; Mst. 1, 2—3 cm lg., abwärts gerichtet, grau bis schwärzlich; Bl. 7—7,5 cm lg.; Sep. grün, unterwärts rötlich; Pet. grünlichgelb; Fr. ? — Bolivien (Prov. Caupolican, zwischen Apolö und Santa Cruz del Valle Ameno). Monvillea ballivianii Card. (3) K. bis 50 cm (und mehr?) h., hellgrün; Tr. 1,5—2 cm 0; Ri. 6; Rst. 7—8, 4—7 mm lg., z. T. 1 cm lg.,
280 Monvillea nadelig, dünn; Mst. 1, 2—3 cm lg., vorgestreckt; St. hellgrau, Mst. oben schwärzlich gespitzt; Bl. ca. 10 cm lg., 4,5 cm 0; Sep. hellgrün mit bräunlicher Mitte; Pet. grünlich weiß; Fr. 3 cm 0, lachsrot. — Bolivien (Prov. Ballivian, Dept. Beni, bei Salitral de Reyes). Monvillea brittoniana (Werd.) Borg: Monvillea maritima Br. & R. Monvillea calliantha Fuaux & Backbg. (3?) K. (großstrauchig?), aufrecht (später niederliegend?), kräftig; Tr. 4—5 cm 0; Ri. 8—9; Rst. 6—9, steif nadelig, 3—4 unterste borstenartig; Mst. meist 3, die oberen bis 4 cm lg., vorgestreckt bis abwärts geneigt, der unterste 1,5 cm lg., herabgebogen, alle mittleren mit verdickter Basis; St. hellgrau, dunkler gespitzt; Bl. ca. 7 cm lg., hellgelb bis kremfarben; Fr. ? — Heimat? Monvillea campinensis (Backbg. & Voll) Backbg. (UG. ?; vielleicht eine weitere Untergattung) K. dicht hochstrauchig, aufrecht, bis 5 m h., selten umbiegend; Tr. bis 6 cm 0; Ri. 7—9; St. 7—11, ca. 5—15 mm lg., grau, schwarz gespitzt, 2—3 borsten- förmig, die anderen nadelig; Bl. bis 10 cm lg., mehr glockig-trichterig, ca. 6 cm 0, grünlich weiß; R. etwas gerieft, Seh. breitrund, dunkel gespitzt, Sch.- Basis lang herablaufend; Fr. ? — Brasilien (Säo Paulo, zwischen Campinas und Mogy Mirim). Lebende Pflanzen befinden sich in Jardin Exotique de Monaco. Monvillea cavendishii (Monv.) Br. & R. (1) (T.) K. halb-aufrecht bis klimmend, z. T. gebogen; Tr. meist bis 2 cm 0; Ri. bis ca. 9; Rst. 8—10, gleichmäßig strahlend, borstig dünn weißlich; Mst. 1 (und mehr), z. T. wesentlich länger, hellfarben bis dunkler, später alle St. weißgrau; Bl. ca. 10 cm lg., weiß; Fr. 4—5 cmØ, ohne Seh. — Süd-Brasilien, Nord-Argentinien, Paraguay. (?) Monvillea dillusa Br. & R. (3) K. zuerst aufrecht, dann überbiegend, Dickichte bildend; Tr. 4—5 cm 0; Ri. ca. 8; Ar. grauweiß-, z.T. stärker weißfilzig; Rst. 6—10, 6—12 mm lg., spreizend, ungleich lg. und stark; Mst. z. T. undeutlich geschieden, 1—3 (—4), 1 (—2) meist wesentlich länger, 2—3 cm lg., auf- und abwärts weisend, kräftig-pfriemlich, weißgrau, Spitze schwarz; Bl. 7,5 cm lg.; R. stark gerippt und gebogen; Fr. ge- staucht-birnförmig, ohne Bl.-Rest. — Süd-Ekuador (Catamayo-Tal), Nord-Peru (Sana- und Olmos-Tal). Monvillea euchlora (Web.) Backbg. (1) K. aufrecht, vom Grunde verzweigend, dunkelgrün; Tr. bis 2,5 cm 0, Scheitel spitz, mit aufragendem St.-Schopf, im Neutrieb Längsfurche wellig; Ri. bis 8; Ar. wenigfilzig; Rst. 10—14, bis 1cm lg., strahlend, borstenförmig, weiß, bräunlich gespitzt; Mst. 1 (—2), gerade vorgestreckt, bzw. nach oben und unten spreizend, tiefer herab bräunlich; Bl. ca. 10 cm lg., weiß; R. undeutlich längsgefurcht; Fr. ca. 4 cm 0; S. schwarz, glatt. — Brasilien (Säo Paulo), Paraguay. Monvillea haageana Backbg. (2) K. bis über 3 m h., stark verzweigt, anlehnend und aufsteigend, bläulich-grün, nicht marmoriert; Tr. 2—3 cm 0, am Gipfel verjüngt; Ri. ca. 5; Ar. klein, weißfilzig; St. 5—8, bis 2 mm lg., der unterste (bzw. als mittlerer gestellte) bis 4 mm lg., mit verdickter Basis; St. dünn, schwarzbraun; Bl. bis 12 cm lg., weiß bis grünlichweiß; Ov. schwach beschuppt. — Paraguay. (Abb. 240.) Monvillea insularis Br. & R.: Cereus insularis Hemsl. Monvillea jaenensis Rauh & Backbg. (3) K. bis 6 m h., wenig verzweigt, tief grün; Tr. aufrecht, 5—10 cm 0; Ri. 11—14; Rst. ± 20, bis 1 cm lg., dünn, z. T. fast borstenartig, hell gelblichbräunlich, dunkler gespitzt, im Scheitel zuweilen auch rosabraun, später alle weißgrau; Mst. 1—3 (—4), 1 länger, bis 5 cm lg., kräftiger, + pfriemlich, Basis verdickt, bräunlich gespitzt; Bl. ca. 6 cm lg., weiß; Fr. ca. 4 cm lg., ca. 1,5 cm 0, schwach reifig. — Nordperu (Jaén). v. paucispina Rauh & Backbg.: K. nur bis 3 m h., größere Büsche bildend; Tr. nur bis 5 cm 0; Ri. 9; Rst. bis 12, z. T. borstenförmig, z. T. auch derber, schwarzbraun; Mst. 0—1—3, 2—4 cm lg., anfangs schwarzbraun; Fr. bis 3 cm lg; S. 1—2 mm gr., halbnierenförmig, schwarz, genetzt-grubig. — Nordperu (Huancabamba-Tal). Monvillea lauterbachii (K. Sch.) Borg (1) K. aufrecht; Tr. bis 2,5 cm 0, Spitze verjüngt, mit aufgerichteten St.; Ri. ca. 6; Rst. bis 9, anfangs wenige, einige auf-, mehrere abwärts weisend, fein; Mst. ca. 4, 1 länger, schräg abwärts gerichtet, in oberer Hälfte dunkel gefärbt, später vergrauend; Bl. ca. 11 cm lg., 9 cm 0, weiß. — Heimat? Monvillea lindenzweigiana (Gurke) Backbg. (2) K. wie^Monvillea spegazzinii (Web.) Br. & R.; Tr. rundlicher, mit verwaschenerer Marmorierung; Bl. bis 19 cm lg.; Gr. rot. — Paraguay. Monvillea maritima Br. & R. (3) K. ± einzeln oder wenig verzweigt, + aufrecht bis umbiegend, oft hoch kletternd; Tr. 4—5mh., 5—8 cm 0, wenige; Ri. 4—6; Rst. 6—8, ungleich lg. und ungleich gestellt; Mst. 1—2, stärker und viel länger, bis 6 cm lg.; St. alle grau mit schwarzen Spitzen, pfriemlich; Bl. ca. 6 cm lg.; Ov. schwach kantig: Fr. länglich, nicht deutlich geschuppt, ohne Bl.- Rest. — Süd-Ekuador (bei Santa Rosa) und Nord-Peru (Desierto Sechura).
Monvillea — Morawetzia 281 v. spinosior Backbg. weicht ab durch zahlreichere St., 12—13, mittlere kürzer als beim Typus der Art. — Süd-Ekuador (bei Guayaquil). Monvillea marmorata (Zeiss.) Fric & Krzgr.: Monvillea spegazzinii (Web.) Br. & R. Monvillea paxtoniana (Monv.) Borg (1) K. aufrecht; Tr. bis 1 m h., bis 3,5 cm 0, wenig verzweigt, dunkel glänzend grün; Ri. ca. 9; Rst. 7—9, 5—10 mm lg., gleichmäßig strahlend, borstig dünn, blaßgelb, später milchig-weiß; Mst. 1—4 (und mehr), bis ca. 1,5 cm lg., zuerst gelblichbraun, in Blaßgelb bis Weiß übergehend; Bl. weiß, bis ca. 12 cm lg. — Brasilien? Monvillea phatnosperma (K. Sch.) Br. & R. (2) K. kriechend, hellgrün; Tr. bis 2 m lg., bis 2,5 cm 0, oben verjüngt; Ri. 4—5; Rst. 5—6, bis 1,5 cm lg., strahlend; Mst. 0—1, bis 1,5 cm lg.; Mst. 0—1, bis 2,5 cm lg., gerade oder + krumm; St. pfriemlich, braun, später hornfarben; Bl. 12 cm lg., weiß; Ov. mit Filzspuren! (stets?); Fr. 7 cm lg., 2 cm 0, fast nackt, bzw. schuppenlos; S. 1,5 mm gr., glänzend schwarz. — Paraguay (bei Porongo). Monvillea rhodoleucantha (K. Sch.) Berg. (2) K. aufrecht, später umbiegend oder kriechend, auch anlehnend, dunkelgrün; Tr. bis 2 m lg., 2—4 cm 0, oben verjüngt; Ri. 7—9; Rst. 6—7 (—12), bis 7 mm, später bis 1 cm lg., pfriemlich, anfangs gelbbraun, dann weiß, schwarz gespitzt; Mst. 1—3, kaum länger, zuweilen bis 2 cm lg., dann dicker; Bl. 11—13 cm lg.; Sep. rosenrot; Pet. weiß; Fr. bis 7 cm lg., rot; S. ca. 2 mm gr., glänzend schwarz. — Nord-Paraguay. Monvillea saxicola (Mor.) Berg. (2) K. anlehnend, glänzend blaugrün, nicht reifig; Tr. 1,5-3 cm 0; Ri. 6—9; Rst. 7 (—11), 2—6 mm Jg., nadeiförmig, weiß, schwarz gespitzt; Mst. 1, später auch 2—3, bis 1,6 cm lg., nadeiförmig; Bl. 12 cm lg., grünlichweiß; Fr. ca. 5 cm lg., 3 cm 0. — Paraguay (bei Trinidad). Monvillea smithiana (Br. & R.) Backbg. (3) K. strauchförmig, aufrecht bis klimmend, blattgrün; Tr. 4 (—8) cm 0, spitz zulaufend; Ri. 8 (—9—11); St. undeutlich geschieden, bis 13, längste mittlere 3—4 cm lg., dunkel, später weißgrau mit dunkler Spitze; Bl. 6—8 (und mehr) cm lg., Hülle leicht glockig erweiternd, nur ca. 4 cm 0, weiß; Fr. ovoid, rot. — Venezuela (bei La Guayra und Puerto Ca- bello). Monvillea spegazzinii (Web.) Br. & R. (2) K. strauchig, kriechend oder aufsteigend, dann auch überhängend, bläulichgrün, marmoriert; Tr. ca. 1,5 cm 0, später bis 2 cm 0; St. an Jungtrieben meist 3, 2 aufwärts, 1 abwärts gerichtet, steif, Basis verdickt, schwärzlich; später Rst. bis 5, Mst. 1, bis 1,5 cm lg.; Bl. 11—13 cm, weißlich; Pet. rötlich; Gr. weiß; Fr. bereift. — Paraguay. Monvillea vargasiana und M. pucuraensis, beide Hort. Johnson, sind unzureichend und nicht gültig beschrieben, ebenso M. pucarensis Ritt. Morawetzia Backbg. (78) Niedrige, breitbuschige Cereen mit locker behaarten, nur ausnahmsweise haarlosen Trieben, deren Ende sich bei Blühbarwerden ± keulig verdickt. Von dem nahestehenden Oreocereus unterscheidet sich Morawetzia durch Bildung eines Cephaliums am Triebende, das wollig und borstig ist; aus ihm entstehen die stark schrägsaumigen, bläulich-karminroten Blüten, deren Röhren rund und locker behaart sind. Die gelbgrünen Hohlfrüchte öffnen basal; die Samen sind schwarz. 1 Art und 2 Varietäten sind bisher beschrieben. Kimnachs Einbeziehung zu Borzi- cactus Br. & R. ist angesichts der Cephalium- bildung und der Hohlfrucht abwegig. — Verbreitung: Mittleres Hochperu (im Gebiet des Rio Mantaro und Rio Huanta). [(g).] Morawetzia doelziana Backbg. (T.) K. große Ansammlungen bildend, von unten verzweigend, dunkelgrün; Tr. bis ca. 1 m h., bis ca. 8 cm 0, keulige Verdickung des Triebendes oft doppelt so dick wie die Basis; Ri. ca. 11; Ar. rundlich, graufilzig, nach den Triebenden zu lockere H.-Bildung aus den Ar.; St. anfangs schwer unterscheidbar, bis ca. 20, bis ca. 3 cm lg., stechend; Mst. später 4 über Kreuz, bis 4 cm lg., 1 nach oben, 1 nach unten gerichtet, stärker; St. gelb- bis dunkel- oder rötlichbraun, später vergrauend; Ceph. bis ca. 5 cm lg.; Bl. ca. 10 cm lg., ca. 3 cm 0. — Mittelperu (bei Mariscal Caceres, nach Ayacucho hinüber). (Abb. 241.) v. calva Rauh & Backbg. weicht ab durch das Fehlen der H., Schöpf ziemlich festborstig. — Mittelperu (La Mejorada, im Mantaro-Tal, Trockengebiet bei Huanta). v. fuscatispina Backbg. n. v. Differt a typo ramis longioribus; aculeis clariore colore fusco; cephalio posteá exsistente. Tr. länger werdend; St. heller braun; Ceph. seltener und weit später erscheinend als beim Typus der Art. Ich beobachtete die var. seit Jahren bei J. Marnier-Lapostolle und hielt sie anfangs für einen Bastard. Die zahlreich-triebigen Gruppen in ‚‚Les Cédres" erwiesen sich jedoch als gute Varietät. Morawetzia sericata Ritt. (FR 1309), „schöner als M. doelziana", ist z. Z. noch unbeschrieben.
282 Myrtgerocactus — Myrtillocactus X Myrtgerocactus R. Mo ran gen. hybr. C. & S. J. (US), XXXIV: 6, 184—188. 1962 Ein neues Hybrid-Genus, von Lindsay 1950 in Niederkalifornien gefunden und als Kreuzung zwischen einem Myrtillocactus cochal und einem Bergerocactus emoryi angesehen, da die einzige bekannte Pflanze aus einem Gebiet stammt, in dem beide vorerwähnte Cereen vorkommen. Wegen des interessanten Habitus und der eigenartigen Blüte, die mehr der von Bergerocactus ähnelt, wird der Bastard hier aufgeführt, ohne laufende Nummer, auch, um die Aufmerksamkeit auf die Frage zu lenken, ob überhaupt Hybridgenera aufgestellt werden sollen, oder wie sie zu behandeln sind. Für die „Phyllohybriden" sind sie erforderlich. Bei den übrigen Cactaceae nehmen sie gegenüber anderen Hybridgattungen noch eine Sonderstellung ein, da zu wenig über sie bekannt ist. Außer der nachstehend angeführten Bastardart gibt es noch weitere interessante, die zum Teil züchterischen Wert haben, wie die von mir Trichoechinopsis genannte hervorragende Kreuzung von Hummel, rasch wachsend und mit riesigen Blüten. R. Gräser soll einen Bastard zwischen Aporocactus und Tricho- cereus gezogen haben, eine fast sensationelle Kreuzung, über die gar nicht genügend bekannt wurde. Außer den anderen Kreuzungen von ihm gibt es sicher weitere wenig oder nicht allgemein bekannte. Ritter ist z. B. der Ansicht, Bastarde zwischen Haageocereus und Pseudoespostoa gefunden zu haben, die Neobinghamia-Spezies ähneln, aber nicht mit den beschriebenen Arten dieser Gattung identisch sind. Man sollte sich der Mühe unterziehen, alle bekannten Kreuzungen zu registrieren, sie näher zu untersuchen, und dafür eine einheitliche Publikationsmöglichkeit zu finden, denn in ein Handbuch natürlicher Arten gehören sie eigentlich nicht. x Myrtgerocactus lindsayi R. Moran K. bis 2,5 m h., wenig verzweigt; Tr. bis 6 cm 0; Ri. 11—13; Ar. 3—8 cm entfernt; St. zuerst 24—32, später bis 60, gelbbraun, rund oder schwach kantig, bis 3 cm lg., unten verdickt; Bl. einzeln, bis 3,3 cm lg., 3,1 cm 0, gelb; Pet. zahlreich, ca. 30; R. kurz; Ov. mit dichten Ar., filzig und kurzstachlig; Fr. steril, 1 cm 0, bestachelt. — Mexiko (Niederkalifornien, südlich El Rosario; jetzt in der Sammlung von Gates Cactus Inc., Norco, Cal.). Ob es wirklich ein Bastard oder ein vereinzeltes Relikt ist, steht m. E. auch noch nicht fest. Bastarde müssen nicht immer sterile Früchte bilden, wohl aber können selbststerile Arten ohne Bestäubung samenlose Früchte hervorbringen, was z. B. bei einigen Neochilenia-Arten usw. durchaus nicht selten ist. Ein einzelnes selbststeriles Exemplar könnte also sehr wohl u. U. sterile Früchte ansetzen, ohne daß es sich um einen Bastard handeln inuß. Myrtillocactus Cons. (168) Großstrauchige Büsche mit aufwärts gekrümmten Zweigen, später einen kräftigen Stamm bildend, Triebe z. T. wild bestachelt, teilweise blau bereift, mit sowohl scharfen als auch gerundeten Kanten. Es können bis zu 9 Blüten gleichzeitig aus einer Areole gebildet werden, am Tage geöffnet und wohl auch nachts, klein und kurztrichterig, grünlich-, krem- oder rötlichweiß, das Ovarium kugelig, mit Schuppenspuren. Die eßbaren, kleinen, runden Früchte sind kahl; sie werden mitunter auf indianischen Märkten feilgeboten. Ihre Samen sind klein und schwarz. Bisher beschrieben: 4 Arten und 1 Varietät. — Verbreitung: Mexiko (Niederkalifornien und über das mittlere Hochland) bis Guatemala. [®.; in Japan z. T. als Unterlage für Jung- pfropfungen verwandt.] Myrtillocactus cochal (Orc.) Br. & R. K. bis 5 m h., stark verzweigt; Stamm bis 30 cm 0; Tr. nicht stark bereift, aber im Triebende deutlich gezont, bis 9 cm 0; Ri. 6—9, gerundet; Rst. meist ca. 5, kurz; Mst. kurz, vereinzelt bis 4 cm lg.; St. insgesamt auch bis 9, z. T. zuerst rötlich, oder grau bis schwarz (mitunter fehlend); Bl. 2,5 cm lg. und 3 cm 0, (rötlich) weiß; Stbbl. pinselig über ausgebreiteter bzw. zurückschlagender Hülle stehend; Fr. 1,6 cm 0, rot. — Mexiko (Niederkalifornien). (Abb. 242.) Myrtillocactus eichlamii Br. & R. K. strauchig aufrecht verzweigt; Tr. tiefgrün oder schwach reif ig; Ri. ca. 6, gerundet; Rst. 5, Fuß verdickt; Mst. 1, etwas länger; Knospen dunkelpurpurn; Bl. kremweiß; Pet. spreizend; Fr. weinrot. — Guatemala. Myrtillocactus geometrizans (Mart.) Cons. (T.) K. baumförmig, bis 4 m h., mit deutlichem Stamm; Tr. + aufgebogen, 6—10 cm 0, anfangs stark bläulich, bereift; Ri. ca. 5—6, etwas kantig; Rst. 5 (—8—9), ca. 2 mm lg. (ausnahmsweise bis 3 cm lg.), zuerst rötlich; Mst. 1, bis 7 cm lg., + gebogen, + kantig, bis fast dolchartig, schwärzlich; Bl. 2,5-^-3,5 cm 0, nicht zurückschlagend, grünlichweiß; Fr. bläulichpurpurn. — Mexiko (San Luis Potosi bis Oaxaca). v. grandiareolatus (H. Bravo) Backbg.: K. mit längeren und gerader aufgerichteten Tr., diese auffällig bis zur Pflanzenbasis gehöckert; Ar. groß und reichfilzig; Mst. nicht auffallend länger. — Mexiko (Süd-Puebla, Oaxaca). Myrtillocactus grandiareolatus H. Bravo: Myrtillocactus geometrizans v. grandiareolatus (H. Bravo) Backbg. Myrtillocactus pugionifer (Lem.) Berg, ist die mehr dolchartig bestachelte Form von Myrtillocactus geometrizans (Mart.) Cons.
Myrtillocartus — Neoabbottia 283 Myrtlilocactus schenckii (J. A. Purp.) Br. & R. K. später baumförmig, bis 5 m h., sehr verzweigt; Stamm sehr kurz; Tr. aufsteigend, sehr dicht stehend, ca. 10 cm 0, kräftig grün, selten ganz schwach reifig; Ri. 7-8, scharfkantig; Rst. 5—7, bis 1,2 cm lg., gerade bis + gebogen; Mst. bis 5 cm lg., braun; Bl. weiß bis krem; Fr. zumindest anfangs kahl („später mit kleinen St. besetzt" [immer?]: Pur- pus), karminrot. — Mexiko (Grenze zwischen Puebla und Oaxaca). Zu diesen Angaben der Originalbeschrbg. brachte ich in meinem Handbuch „Die Cactaceae", 2274, 1960, eine Betrachtung gewisser Merkmalsdifferenzen und Abb. einer in Monako stehenden Pflanze, die Purpus' Angabe „Rippen ziemlich scharf; Mittelstacheln größer, bis 5 cm lg." entsprach; ihre Wuchsform war die eines Myrtillocactus. Eine andere Beschreibung gab es für diesen Cereus nicht. Das in C. & S. J. (US), XXXVI: 6, 181, 1964, in einem Artikel von Kimnach wiedergegebene Standortsfoto von R. Moran zeigt eine andere und offenbar die richtige Pflanze, die Rippen nicht gerade sehr scharf, die Areolen auffällig genähert, die Triebe verhältnismäßig dick. Alle früheren Abbildungen gaben kein genaues Triebbild wieder; so hielt ich die Monakopflanze für ein jüngeres Exemplar. Worum es sich bei ihr handelt, steht bisher nicht fest. Navajoa Croiz. (207) Kleine Pflanzen, meist einzeln, bis ca. zwei Drittel des Körpers im Boden verborgen, mit zylindrisch- konischen Warzen. Abweichend von anderen Gattungen sind die eigenartig verkrümmten, korkigen, biegsamen, z. T. querrissigen Stacheln, mitunter anfangs mit mikroskopisch feinen Härchen. Die etwas glockig-breittrichterigen Blüten sind weiß oder gelb, die Frucht ist kreiseiförmig, halbtrocken und trägt vereinzelt Schuppen, diese oben papierartig kräuselig. Ihre Samen sind ziemlich groß, mützen- förmig, schwarz und feinwarzig. Beschrieben sind 2 Arten. — Verbreitung: USA (Arizona, bei Holbrook und auf der Nordseite des Colorado- Grand Canyon). [P.] Navajoa fickeisenii Backbg. K. meist bis ca. 4 cm lg., bis ca. 5 cm 0 (bis über 8cm 0 berichtet), blaugrün; W. konisch bis + längs- oder quergezogen; Ar. zuerst länglich, später rundlicher, zuerst mit gelblich-weißem, faserigem Filz die St.-Basen verbergend; Rst. ca. 5—7, bis 3,5 mm lg., feiner, korkig, später zuweilen noch 1—2 obere, stärker und länger, bis zu 2 cm lg.; Mst. 1, bis 3,5 cm lg., viel stärker, korkig, querrissig, aufgerichtet abstehend, stark einwärts gebogen und hoch über dem Scheitel zusammengekrümmt, weißlich bis hornfarben; Bl. ca. 3 cm 0, gelb; Sep. grünlichgelb; R. fehlend; Fr. bis ca. 8 mm 0, rötlichgrün. — USA (Arizona, Nordseite des Grand Canyon). (Abb. 243, rechts.) Navajoa maia nom. nud. ist eine neuerdings aus den USA angebotene Pflanze. St. ca. 6—7, nur randständig, ungefähr so dünn wie die vorstehender Art, anliegend, + verflochten, hell horngelb, bald grau, im Scheitel durcheinanderragend, der oberste längste etwas zur Mitte gerückt. Anscheinend nur eine mittelstachellose var. oder Form der vorstehenden Art. Navajoa peeblesiana Croiz. (T.) K. meist einzeln, flachrund bis kugelig, auch kurzzylindrisch, 2,5—7 cm lg., bis 2,5 cm 0, bläulichgrün; W. kugelig bis + zylindrisch, später auch querrund; Ar. zuerst mit dickeren faserigen Filzpolster, darin die St.-Basen verborgen; Rst. ca. 3—5, 1 längster abwärts gerichtet, alle stark zum Körper gekrümmt; Mst. 1, 5—14 mm lg., aufwärts gekrümmt (nicht aufgerichtet) über den Scheitel gebogen; St. gleichartig, hornfarben. später vergrauend, anfangs mit rosa Fuß, weichelastisch, korkig, leicht quergefurcht und -rissig; Bl. nur bis 1,7 cm lg., weißlich mit schwach rosa Mittelstreif; Fr. 8—10 mm lg. — USA (Arizona, von Holbrook bis zum Grand Canyon). (Abb. 243, lks., 244.) Da beide Arten in der Bestachlung und Blütenfarbe verschieden sind, ist L. Bensons Einbeziehung der ersteren als var. der letzteren eine unnötige Namensänderung (siehe auch unter Pediocactus). Neoabbottia Br. & R. (133) Pflanzen nach strauchartigem Jugendstadium einen + kräftigen, langen Stamm bildend, zu großen Kronen verzweigend. Eigentümlich sind die nächtlichen, einen unangenehmen Geruch ausströmenden Blüten, zylindrisch, mit sehr schmalem Saum, auf der Triebspitze aus dichter Filzzone entstehend, zuweilen aber auch unterhalb. Die Knospen sind anfangs mit längeren Borstenstacheln und dichtem Filz versehen, die Blütenröhren weisen in den Schuppenachseln nur noch z. T. kurze Borsten- stächeichen auf. Die grünen, länglichen, breit gerieften Früchte haben nur noch filzige Areolen. Nur 1 Art und Varietät beschrieben. — Verbreitung: Hispaniola (Haiti, Dominikanische Republik). [Braucht Wärme, *.] Neoabbottia paniculata (Lam.) Br. & R. (T.) K. bis 10 m h.; Stamm bis 30 cm 0; Tr. bis 6 cm 0; Ri. 4—6, mit ausgeschweifter Kerbung; St. 12—20, bis ca. 2 cm lg., nadelig, bräunlich bis grau; Bl. bis 5 cm lg., grünlichweiß; Pet. nur bis ca. 1 cm lg.; R. ca. 2 cm 0, gerieft, oberer, etwas verlängerter Seh.-Kranz in die Bl.-Hülle übergehend, Seh. zahlreicher nach unten zu, befilzt, zuweilen mit kurzen Bst.-St.; Fr. bis 7 cm lg., bis 5,5 cm 0, grün, diek- 19 Kakteenlexikon
284 Neoabbottia — Neobinghamia wandig; S. schwarz. — Hispaniola (Haiti, Dominikanische Republik). (Abb. 245.) v. humbertii Backbg. weicht ab durch etwas dickere Bl.-R. mit weniger Seh.; die Pet. sind kremrosa. — Dominikanische Republik. Neobesseya Br. & R. (216) Einzelne oder sprossende, dann oft größere Gruppen bildende, + kugelige Pflanzen, ihre später einziehenden Warzen mit einer Furche. Die gelben oder rosa Blüten entstehen scheitelnah. Von der ähnlichen Coryphantha durch nicht wäßrige, aber + fleischige, rote, nicht rasch reifende Früchte und schwarze, harte Samen unterschieden, während die trüb gefärbten Früchte von Neolloydia mit + papierartiger Hülle auftrocknen. Beschrieben sind 6 Arten; sie halten z. T. höhere Kältegrade aus. — Verbreitung: Von Britisch-Kolumbien durch USA bis Nordmexiko (Coahuila). [®.] Neobesseya asperispina (Böd.) Böd. K. einzeln, kugelförmig, bis 6 cm 0, matt dunkelblaugrün; W. spitz-kegelförmig, untere leicht aufgebogen, locker stehend; Ar. etwas weißwollig, bald verkahlend; Rst. 9—10, bis 1 cm lg., dünnpfriem- lich, allseits strahlend, später zum Körper gebogen, wollig-rauh, grauweißlich; Mst. 0 (—1), kürzer, etwas derber; Bl. ca. 2,8 cm lg., 2,5 cm 0, blaß grünlichgelb; Fr. rund. — Mexiko (Coahuila). Neobesseya cubensis (Br. & R.) Hest.: Neolloydia cubensis (Br. & R.) Backbg. Neobesseya missouriensis (Sweet) Br. & R. (T.) K. einzeln, bis kleinere Polster bildend; einzeln: bis 6 cm h., bis 8 cm 0; W. 1—1,5 cm lg., + spiralig gestellt; Ar. wollig; Rst. (9—20) meist 14; Mst. 0—1; St. feinhaarig, nadelig, oft gebogen, grau, braun gespitzt; Bl. ca. 2 cm lg., ca. 2,5 cm 0, grünlichgelb; Fr. kugelig, hellrot. — USA (N-Dakota, Montana bis Texas (?)). Neobesseya muehlbaueriana (Böd.) Böd.: Escoharia muehlbaueriana (Böd.) Knuth Neobesseya notesteinii (Britt.) Br. & R. K. einzeln oder sprossend, einzeln: oval, nur ca. 3 cm 0; W. fast rund; Rst. 12—18, 8—12 mm lg.; Mst. 1, oft rot gespitzt; St. weich, dünn, ganz feinhaarig, weiß, vergrauend; Bl. 1,5—2,5 cm 0, grau- rosa; Fr. obovoid. — USA (Montana, nahe Deer Lodge). Neobesseya odorata (Böd.) Werd.: Neolloydia odo- rata (Böd.) Backbg. Neobesseya rosillora Lahm. K. nur mäßig sprossend, einzeln: kugelig bis kirz- zylindrisch, bis 5—7 cm h., bis 5,5 cm 0, hellgrün; W. fast rund, locker stehend; Ar. elliptisch, weißwollig; Rst. 13—15, 2 obere haarfein; Mst. 1, aufwärts anliegend; St. fein, weiß, braungespitzt; Bl. ca. 4 cm 0, blaßrosa; Pet. besonders schmal, „fast fadenförmig"; Fr. eiförmig-kugelig, karmin. — USA (Oklahoma, westlich Tulsa). (Abb. 246.) Neobesseya similis (Eng.) Br. & R. K. gruppenbildend, bis 15 cm h., 20—30 cm 0, tiefgrün; Einzelk. kugelig, 6—10 cm 0; W. zylindrisch, bis 2 cm lg.; Furche in der Jugend mit weißer Wolle; Rst. 12—15, ca. 1 cm lg., spreizend, pfriemlich, oft fein behaart, schmutzigweiß, braun gespitzt; Mst. 0—1, kräftiger und länger; Bl. 5—6 cm lg., hellgelb; Fr. + kugelig, bis 2 cm 0, rot. — USA (Ost-Texas). Neobesseya wissmannii (Hildm.) Br. & R. K. einzeln bis gruppenbildend, bis 30 cm 0, bläulichgrün, einzeln: bis 10 cm h., rundlich; W. zylindrisch-kegelig, locker gestellt, stärker aufwärts gerichtet, bis 2,5 cm lg.; Ax. weißwollig; Ar. anfangs weißwollig; Rst. 7—14, später 15—20, 1,6 bis 2 cm lg., strahlig abstehend, weiß bis bräunlich (auch gelblichweiß, rötlich gespitzt [Berger]), später grau mit verdickter gelber Basis; Mst. 0—3, kaum länger, etwas stärker; Bl. 4—5 cm lg., glänzend dunkel- bis heller-gelb; Pet. mit scharfer Spitze; Fr. kugelig, ca. 8 mm 0. — USA (Mittel-Texas). Neobesseya zilziana (Böd.) Böd. : Escobaria zilziana (Böd.) Backbg. Neobinghamia Backbg. emend. Backbg. (182) Von unten verzweigende, kräftigere, z. T. bis über 2 m hoch werdende Cereen Perus mit stufen- bis breit-ringförmiger oder weit herablaufender, z. T. fcllartiger bzw. zottiger Bildung cephalioider Blütenzonen. Die trichterigen Blüten öffnen gegen Abend, bleiben nachts geöffnet und entstehen sowohl ± in Scheitelnähe wie auch aus tieferen Wollhaarbildungen, z. T. auffällig in Stufen untereinander: ihre derben Röhren sind beschuppt und behaart. Die + kugelige, behaarte Frucht enthält kleine, ± glänzend-schwarze Samen. Haarbildung an den Staubfädenbasen wurde nur beim Typus der Gattung beobachtet, ein — wie auch bei einigen anderen peruanischen Cereen — uneinheitliches Merkmal. Beschrieben sind 4 Arten mit 4 Varietäten. - Verbreitung: Mittel-Peru (Eulalia-, Churin-, Lu- rin-Tal) und nördlicher (Rio Fortaleza- bis Olmos- Tal). [©.] Ritter hielt die Gattung irrtümlich für ein Hybridgenus. Aus'„Bastard-Samen" der Winter- Katalog- Nummern 147—149 angezogene Pflanzen erwiesen sich jedoch als nicht hierher gehörend.
Neohinghamia climaxantha (Werd.) Backbg. (T.) K. bis über 1 m h.; Tr. 6—8 cm 0, stumpf hellgrün; Ri. 19—27; Ceph. unter einem wolligen Scheitel- schopf in stufenförmigen lockeren Ringzonen, weiß; Rst. ca. 50—70, ca. 5—8 mm lg., + seitlich verflochten, nadeiförmig, honiggelb, später schmutzig graubraun; Mst. ca. 1—3, 2 obere schräg aufwärts, der untere abwärts gerichtet, bis 2 cm lg., pfriemlich, stechend, durchsichtig, honiggelb, oft gezont, später auch graubraun; Bl. tief rosa; Fr. bis 3 cm 0, braunrot. — Peru (Eulalia-Tal). (Abb. 247.) v. armata (Ak.?) Rauh & Backbg.: K. bis 1,50 m h.; Ri. ca. 20; Mst. viel länger, bis 5 cm (und mehr) lg., dünner, z. T. abgebogen; Scheitel- schopf gelblich weiß; Bl.-Zone lockerer; Bl. weiß (?) — Peru (Churin-Tal). v. lurinensis Rauh & Backbg.: Mst. bis ca. 4 cm lg., später abwärts weisend; Scheitel kurz behaart; Bl.-Zone dicht unter dem Scheitel beginnend, + einseitig; Bl. karmin. — Peru (Lurin-Tal). v.subfusciflora Rauh & Backbg.: Bl. bräunlich. — Peru (Eulalia-Tal). Neohinghamia mirahilis Rauh & Backbg. K. bis ca. 2 m h.; Tr. 8—10 cm 0; Ri. 22; Ceph. kragenartig stammumfassend, zonenweise untereinander, bis 10 cm br., dicht langzottig; Rst. ca. 50, bis 2 cm lg., dünn; Mst. 1—2, länger, pfriemlich; St. dunkel- bis bräunlichrot, dann grau, längere dunkler gespitzt; Bl. bis 6 cm lg., engtrichterig; Sep. purpurn, Pet. karmin. — Peru (bei Olmos). Neohinghamia multiareolata Rauh & Backbg. K. bis 1,20 m h.; Tr. bis ca. 10 cm 0; Ri. ca 22; Ceph. kurzzottig, einseitig, breit, locker, über 8—10 Ri. greifend, tief herabreichend; Rst. bis ca. 80, bis 5 mm lg., sehr dünn, gelblich; Mst. 1 (—2), ca. 2 cm lg., an Jungtr. oft bis 6 cm lg., seitlich oder abwärts gerichtet, bernsteingelb; Bl. weiß (?); — Peru (Rio Fortaleza-Tal). v.superba Rauh & Backbg.: höher und stärker, bis 2,50 m h., bis 15 cm 0, (—2) Hauptst. am Scheitel aufgerichtet, z. T. ± gebogen, bis 4 cm (und mehr) lg. Neohinghamia villigera Rauh & Backbg. K. bis 1,30 h.; Tr. bis 10 cm 0; Ri. 20; Ceph. als geschlossenes Fell (daher der Name), zuweilen ± stufenartig über 9—14 Ri. greifend, Scheitel dicht wollfilzig; Rst. ca. 80, dünn; Mst. 1—2, länger, 1 bis ca. 4 (und mehr) cm lg., ± abwärts gebogen, gelblich; Bl. 6,5 cm lg., 4 cm 0, blaß grünlich-weiß. — Mittelperu (Churin-Tal). (Abb. 248.) Neobuxbaumia Backbg. (155) Große Säulenkakteen, einzeln bis wenig oder reich verzweigt, mit meist zahlreicheren Rippen. Die nicht ausschließlich am Scheitel — z. T. sogar tief herab — Neohinghamia — Neobuxbaumia 285 i entstehenden weißlichen oder rötlichen Blüten weisen sowohl ein verengtes als auch nicht verengtes Ovarium auf. Filz und Börstchen bzw. dünne Stacheln am Ovarium und an der stark beschuppten Frucht können + reduziert sein. Samen glänzend schwarz. Die Gattung ist nach der Blütenform in 2 Untergattungen aufgeteilt: 1: UG. Neobuxbaumia: Blüten zylindrisch-trichterig; Ovarium nicht verengt; Frucht z.T. kurz-feinstachlig und filzig; Stacheln auch + reduziert. 2: UG. Crassocereus Backbg.: Blüten zylindrisch- glockig; Ovarium eingeengt; Frucht fein borstenstachlig, bis stachellos. Bezüglich Neobuxbaumia mezcalaensis (H. Bravo) Backbg. siehe auch unter Rooksbya. Das Bestreben, Arten zusammenzufassen — nicht selten durch unzureichende Merkmalskenntnis bedingt —‚ hat häufig die Ermittlung und die exakte Beschreibung der Blütenunterschiede behindert. Dafür sind die großen mexikanischen Cereen ein nicht zu übersehendes Beispiel, wie auch dafür, daß das „lumping" seine Schattenseiten hat. Es gelang mir zwar in den meisten Fällen, eine Klärung herbeizuführen, doch mag sie sich bei Neobuxbaumia als noch nicht ausreichend erweisen, denn hier bestehen unverkennbar noch Unterschiede in den Blütenmerkmalen, die es erforderlich machen können, nicht nur N. mezcalaensis auszugliedern, sondern das Genus auf den Typus N. tetetzo zu begrenzen, sowie das Subgenus Crassocereus zur eigenen Gattung zu erheben. Dafür sprechen mehrere Argumente. Und N. scoparia ist, was Blüte und Frucht anbetrifft, sowieso noch nicht restlos geklärt, zumal sie eine reiche baumartige Verzweigung aufweist, was bei keiner anderen Neobuxbaumia-Art der Fall ist. Vorderhand muß es aber noch bei der jetzigen Fassung belassen werden. Beschrieben sind danach 4 Arten mit 3 Varietäten. — Verbreitung: Mexiko (Guerrero, Tehuantepec, Oaxaca, Puebla und Veracruz). Die jeweilige Untergattung ist durch die entsprechende Zahl hinter den Artnahmen vermerkt. [®.] Neobuxbaumia euphorbioides (Haw.) F. Buxb.: Rooksbya euphorbioides (Haw.) Backbg. Neobuxbaumia macrocephala sensu Daws.: Mitro- cereus ruficeps (Web.) Backbg. Neobuxbaumia mezcalaensis (H. Bravo) Backbg. (1) K. wohl immer einzeln, bis 7 m h., bis 30 cm 0, gelblich- bis fahl graugrün; Ri. ca. 15, schmal, ca. 2 cm h.; Ar. gelbfilzig, 2 cm entfernt; Rst. 6—7, bis 1 cm lg., gerade, spreizend, weiß bis schwach gelblich, braun gespitzt, bald grau; Mst. 1. ca. 1,3 cm lg.; Bl. ca. 5,5 cm lg., ca. 3,5 cm 0, grünlich weiß; Ov. ohne St. oder Bst., nach Dawson aber zuweilen vorhanden; Fr. ca. 5 cm 0, kugelig, karminrot, zuletzt mit Bst.-St. — Mexiko (Guerrero bei Mezcala;
286 Neobuxbaumia — Neochilenia Puebla, bei Zapotitláir; Oaxaca, Rio Atoyac und südlich davon). v. multiareolata (Daws.) Daws. ist unterschieden durch niedrigeren Wuchs, längere, dünnere, mehr aufgerichtete St.; Ri. niedriger; Ar. nur 1 cm entfernt. — Mexiko (Guerrero, Acahuitzotle). v. robusta (Daws.) Backbg. weicht ab durch höheren Wuchs, bis 12 m h., bis 40 cm 0; Ri. später breiter und runder; St. länger und stärker; Ar. größer, weniger dicht stehend. Mexiko (Puebla, Rio-Atoyac). Angesichts gewisser Übereinstimmungen mitRooks- bya euphorbioides, wie Einzelwuchs der Pflanzen, trichterige Blütengestalt, sowie Ähnlichkeiten bei den Jungpflanzen, relativ geringe Bestachlung und schmale Rippen, könnten nähere Untersuchungen ergeben, daß obige Art in Rooksbya mezcalaensis umbenannt werden muß. Neobuxbaumia polylopha (DC.) Backbg. (2) K. einzeln, bis 13 m h., 30 cm (und mehr) 0, oben gerundet, hellgrün, später vergrauend; Ri. bis ca. 50, schwach gerundet; Ar. anfangs dick weißwollig, 6—8 mm entfernt; Rst. meist 7—8, bis 2 cm lg., spreizend, im Scheitel mehr aufgerichtet; Mst. 1; St. hell-honiggelb, oben bräunlich, dann weiß und bald abfallend, in der Bl.-Zone zuweilen bis 7 cm lg.; Bl. heller bis dunkler rot, oft tief aus dem alten K.-Teil; R. mit herabgezogenen fleischigen Seh.; Ov. kahl; Fr. bestachelt. — Mexiko (Hidalgo, Valle de Zimapan, Meztitlan, Tlacolula). (Abb. 249.) Neobuxbaumia scoparia (Pos.) Backbg. (1) K. reich verzweigt, bis 7,50 m h., dunkellaub-, später -graugrün; Tr.: jüngere: Ri. 12—15, gerundet; Ar. bis 2,4 cm entfernt, kahl; Rst. 5, bis 8 mm lg., nach unten gebogen; Mst. 1, kräftiger, nach oben gebogen, bis 2,5 cm lg., schwärzlich, später weißlich; Tr.: blühbare: schlanker, Ri. 20—25, niedriger; Ar. ca. 1 cm entfernt, mit weißem Wollfilz; Rst. 5—7, 2—3 cm lg.; Mst. 1, 2—3 cm lg.; St. anfangs honiggelb, stechend dünnpfriemlich, in der Blütenzone alle borstenartig, braun; Bl. rötlich, klein; Ov. mit breiten, flachen Schuppen; Fr. rot, kahl! — Mexiko (Veracruz; Oaxaca, bei Juchitan). Neobuxbaumia tetetzo (Web.) Backbg. (1) (T.) K. einzeln bis wenig verzweigt (in Höhe bis zu einigen Metern), 8—15 m h., bis 30 cm 0, grau; Tr. parallel aufsteigend; Ri. zahlreich, gerundet; Ar. kurz graufilzig, später kahl; Rst. 8—13, 10 bis 15 mm lg., strahlend; Mst. 3, 1 länger, bis 5 cm lg., gerade vorgestreckt; St. gerade, steif, schwärzlich; Bl. scheitel-nah, ca. 6 cm lg., weißlich; R. und Ov. kahl; Fr. feigenartig, 2—3 cm lg., grün, mit Filzpolstern und einigen Bst. — Mexiko (Puebla, bei Zapotitlán, bis Oaxaca, Rio Totolapan und weiter). (Abb. 250.) v. nuda (Daws.) Daws.: K. stark verzweigend; nur Rst., 1 — 3, herabgebogen, am unteren Ar.- Rand, der mittlere der längste; Bl. und Fr. unbekannt. — Mexiko (Oaxaca, westlich Tehuan- tepec). Neocardenasia Backbg. (56) Großsäulige, später stammbildende Pflanzen, wenn blühbar werdend mit größeren, erhabenen Areolen, in denen manchmal 2 Blüten gleichzeitig entstehen. Röhre und Ovarium der zylindrischen, über dem Ovarium etwas eingeengten, rosa, tagsoffenen Blüte sind dicht mit langen, + derberen Borsten bekleidet; auch die Frucht ist beborstet, eiförmig, Fleisch rosa. Die Samen sind dunkelbraun. Eine bisher monotypische Gattung. Man hat versucht, sie zu Neoraimondia einzubeziehen. Dagegen spricht allein schon die Erfahrung, daß bei den Cactaceae durch hohe Gebirge getrennte und so weit voneinander entfernte Pflanzen niemals die gleichen Merkmale aufweisen. Es besteht auch nur eine entfernte Ähnlichkeit: Neocardenasia bildet allein Stämme, Neoraimondia verzweigt basal; Neocardenasia bringt auch keine Blütenkurztriebe hervor, sondern die Areolen sind nur verdickt, und außerdem ist die zylindrische Röhre lang und dicht steifborstig, was bei Neoraimondia nicht der Fall ist. Daß zwei Blüten gleichzeitig in den Areolen entstehen können, kann nicht als entscheidend angesehen werden, da Mehrblütigkeit auch bei einigen anderen Gattungen auftritt. — Verbreitung: Bolivien (Cochabamba und Chuquisaca). [®], Neocardenasia herzogiana Backbg. (T.) K. bis 10 m h., Stamm kräftig, aus oberem Drittel verzweigend; Ri. 6—7; Ar. 3—4 cm entfernt, anfangs kräftig braunfilzig; St. 11—14, im Neutrieb die äußeren hellfarben, die inneren kräftiger braun, mittlere schwer trennbar, dunkler braun, von 2 cm lg. (Rst.) bis 18 cm lg. (vereinzelte Mst.); Bl. 6—7 cm lg., rosa, dicht lang beborstet; Stbf. kurz, nur am oberen Bl.-Schlund; Gr. etwas herausragend; Fr. bis 6 cm lg. — Bolivien (s. o.). (Abb. 251.) Neochilenia Backbg. (121) Pflanzen mit + kugeligem bis gestrecktem, z. T. zwergigem Körper, dann oft mit rübiger Wurzel. Die Rippen sind gerade, höckrig oder z. T. in Warzen aufgelöst, die Röhren der offentrichterigen, weißlichen, gelblichen oder + roten Blüten deutlich + bewollt bzw. behaart. Die Hohlfrucht-Beere ist + haarig-wollflockigj die Samen entfallen aus einer basalen Öffnung. Die Arten stellte man früher zu Neoporteria, bei deren stets hellrötlich gefärbten Blüten die inneren Perigonblätter aber bis zum Abblühen zusammengeneigt sind. Diesem einheitlichen Merkmal — zii
Neochilenia 287 dem eine stielige Röhre und eine extreme Reduktion der Woll- oder Haarbekleidung kommt — steht bei Neochilenia die offene Trichterform gegenüber, und die Bekleidung ist noch deutlich haarig, zwar in der äußersten Reduktion relativ gering, aber niemals nur filzig, überwiegend meist schon an den Knospen sichtbar und z. T. sehr kräftig. Dadurch unterscheidet sich die Gattung auch von dem ± breit- trichterig blühenden Horridocactus, dessen Blütenbekleidung so extrem reduziert ist wie bei Neo- porteria. Zwischen den größeren und zwergigen Neochilenia- Arten gibt es alle Übergänge, so daß Ritters Abtrennung einer Gattung Chileorebutia (siehe dort; bereits ein Synonym von Thelocephala Y. Ito) unhaltbar ist, zumal gleiche Bekleidungsstufen sowohl bei rippen- wie warzenbildenden Arten auftreten und bei Pfropfungen von einigen „Chileo- rebutia“-Spezies die Warzen später nicht selten deutlicher zu Rippen zusammenfließen. Ritter mußte daher später mehrere anfangs als „Chileorebutia" bezeichnete Spezies umstellen und wählte dazu als Gattung Pyrrhocactus. Was den Rest anbetrifft, so ist Ritters Nichtanerkennung von Neochilenia, sondern Beibehaltung von Chileorebutia, durch kein Argument gerechtfertigt. Durch seine teilweise Heranziehung von Pyrrhocactus zum chilenischen Areal wurde die Situation weiter kompliziert, denn einige „Pyrrhocactus sensu Ritt." aus Chile gleichen völlig typischen Neochilenias, in der Blütenform und -bekleidung meist aber keinem ostandinen Pyrrhocactus. Die Blütenbekleidungs-Angaben bei den von Ritter in „Taxon" XII: 1, 1963, unter Pyrrhocactus beschriebenen Arten sind unzulänglich, besonders, was den Grad der Behaarung und damit die Frage der Zugehörigkeit zu Neochilenia anbetrifft. Vielleicht soll dies übersehen lassen, daß Chileorebutia ebenso ein Synonym dieses letzteren Genus ist, wie die „Pyrrhocactus“-Arten Chiles mit + haarflockigen Blüten und Ovarien dazugehören. Bei „Pyrrhoc. rupicolus und intermedius" sagt Ritter über die Blüten bzgl. Röhre und Fruchtknoten „haud setosis", bzw. bei P. echinus ‚‚esetosis". Letzterer kann also, da auch keine Angaben über Behaarung gemacht wurden, zu Horridocactus gestellt werden, während Ritter „P. rupicolus und intermedius" mit dem stark behaart und beborstet blühenden „P. pygmaeus" (also eine von Neochilenia gattungsmäßig nicht unterscheidbare Art) vergleicht, bei ersteren mit der Angabe „haud setosis". Danach gehörte dieser eigentlich zu Rei- cheocactus; aber vielleicht sind noch Borstenspuren festzustellen? Angesichts des Vergleiches mit Neoch. pygmaea muß ich die Art vorderhand bei Neochilenia belassen. Das Beispiel zeigt, wie wichtig die exakten Bekleidungsangaben für die Feststellung der Gattungszugehörigkeit sind, bei den chilenischen Kugelarten ein schwieriges und in der RiTTERSchen Fassung wenig geklärtes Problem. Eine befriedigende Lösung ist nur durch die + konventionelle Trennung der Arten des ost- und west- andinen Areals möglich, wie ich sie seit langem vornahm, und die ihr Gegenstück auch bei anderen Vertretern der Tier- und Pflanzenwelt hat (s. Hell- mich, ‚‚Die Bedeutung des Andenraumes im biographischen Bilde Südamerikas", 1940). Diese systematische Trennung entspricht mithin durchaus den natürlichen Gegebenheiten. Vergleicht man dazu die wichtigsten Merkmale der pazifischen Gattungen Neochilenia und Horridocactus einerseits sowie des ostandinen Genus Pyrrhocactus andererseits, kann man also bei einer Zusammenfassung unter Pyrrhocactus, wie sie Ritter vornahm, stärkere Unterschiede der Blütenform und -bekleidung feststellen aber auch gewisseÄhnlichkeiten.Bedenkt man jedoch, daß die Anden des chilenischen Südens der älteste Hebungsabschnitt sind, dem daher seit unvordenklichen Zeiten eine besonders wirksame trennende Rolle beigemessen werden muß, sowie, daß Rowley in seinem Beitrag zu „Die Cactaceae", Bd. VI, erster Teil, „synthetische Arten" erwähnt, denen man, selbst wenn sie blühen, nicht ansieht, ob sie natürliche Arten oder Bastarde sind, erkennt man, daß Ähnlichkeiten nicht stets durch artnahe Verwandtschaft entstanden. Es ist daher sehr wohl denkbar, daß die west- und die ost-andine Artengruppe, die beide recht alt sein müssen, allein schon wegen der Andenhebung getrennte Entwicklungswege gehen mußten, so daß eine Behandlung als getrennte Gattungen durchaus zu vertreten ist. Bisher sind von Neochilenia 55 Arten bekannt. — Verbreitung: nur in Chile. [P-; ©•] Neochilenia aerocarpa (Ritt.) Backbg. K. später (Kultursämling) zylindrisch, bräunlich; Ri. in W. aufgelöst; Ar. länglich, zuerst kurz flok- kig-weißwollig; Rst. ca. 10, 4—10 mm lg., rundlich, + kammförmig gestellt, Fuß verdickt, hornfarben bis + rötlich-braun, dunkler gespitzt, im Scheitel dunkler bräunlich, am unteren Ar.-Teil einige sehr dünne Nebenst.; Mst. 0—2, 1 aufwärts weisend, schwärzlich, 1 stark abwärts gerichtet, von etwa doppelter Länge der Rst.; Bl. 3 (—5) cm lg. und 0, karmin; R. und Ov. starkwollig und mit braunen Bst.; Fr. bis 2 cm lg., 1,5 cm 0, + rot. — Chile (Dept. Freirina) (FR 498). v. fulva (Ritt.) Backbg.: Ar. dichter stehend, schmäler; St. heller, auch weißlich, + gekrümmt; Mst. meist 0, falls sonst vorhanden 1, kürzer. (ER 500). Neochilenia ambigua (Hildm.) Y. Ito: Weingartia ambigua (Hildm.) Backbg. Neochilenia andreaeana Backbg. K. später länglich, bis 1'5 cm h., 5 cm 0, dunkel graugrün; Ri. 14, kaum gehöckert; Rst. ca. 8, bis 1 cm lg., weißgrau; Mst. 4, bis ca. 2,2 cm lg., derber,
288 Neochilenia anfangs braun, Fuß rötlich, später graubräunlich; Bl. 3 cm lg., 3,7 cm 0, seidig hellscharlach bis kupferrötlich, gelblich gerandet; Schlund grünlichweiß. — Chile. (Abb. 252.) Neochilenia aricensis (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 9. 1963 (Pyrrhocactus aricensis Ritt., „Taxon", XII: 1, 32.1963). K. etwas länglich, bis 10 cm 0, dunkelgrün; Wz. rübig, sehr lang; Ri. 13—21, weniger stark eingekerbt als bei N. iquiquensis; Ar. grau; Rst. 10—16, 8—16 mm lg.; Mst. 5—12,1—3 cm lg.; Bl. blaßgelb; Stbf. mit beiden Serien basal inseriert; Fr. 1,5 cm gr., + kugelig; S. 1,4 mm gr., sehr rauh, dunkelbraun. — N.-Chile, Steilküste bei Arica, selten (FR. 268). Neochilenia aspillagai (Söhr.) Backbg. K. + kugelig, bis 15 cm 0, dunkelgrün; Ri. 14, plumphöckerig; Rst. 4—12, bis 2 cm lg., nadelig, gebogen; Mst. 1—4, 2—3 cm lg., kräftiger, meist gerade; St. anfangs weiß, dunkel gespitzt, später grau, Mst. dunkler; Bl. 4 cm lg., hellgelb, außen rosa, stark weiß-flockig bewollt, einige weiße Bst. — Chile (Hazienda Tanumé). Neochilenia atra Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 9. 1963. K. kugelig, bis ca. 8,5 cm 0, schwarz; Ri. zahlreich, ganz in spiralige, ziemlich zierliche Hck. aufgelöst, diese unter den Ar. mit kleinem Kinnvorsprung; Ar. schmal länglich-oval, mäßig lang, weißwollig; Rst. ca. 10—11, alle ziemlich gleichlang, wenige mm lg., hell, fein und dünn; Mst. meist fehlend, selten 1 im oberen Ar.-Teil, etwas länger und kräftiger, leicht zum Scheitel gekrümmt oder + vorstehend; Knospen schwarzrot, unten flockig weißhaarig; Bl. ca. 4 cm 0, kurzröhrig, blaßgelb, bzw. oben heller, nach innen zu grünlich; Sep. mit br,, schwarzroter Mitte, Rand heller; R. kurz, flockig weißhaarig, oben gekräuselte, dünne, helle Bst.; Gr. rot; N. blaßrosa. Durch die schwarze K.-Farbe und die feinen Warzen-Ri. einzigartig. — Import von Übelmann; Typus in Sammlung J. Marnier-Lapo- stolle. — Chile. (Abb. 253.) Neochilenia calderana (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 9. 1963 (Pyrrhocactus calderanus Ritt., Succulenta, 2: 13—14. 1961). K. einzeln, halbkugelig, später gestreckter, 5—8 cm 0, grün; Wz. rübig; Ri. 13—15, mit Kinn-Hck.; Ar. länglich, weißwollig; Rst. 8—10, 1—3,5 cm lg., ziemlich dünn, ± aufwärts gebogen; Mst. 3—5, schwer unterscheidbar, 2—4 cm lg., etwas abgeflacht, leicht aufwärts gebogen; St. graubraun bis schwärzlich; Bl. ca. 3,5 cm lg. und 0, gelblich-weiß, weiß-flockig bewollt, oben einige weiße Haarbst.; Fr. gelblich; S. schmutzig-grau. — Nordchile (Caldera). (FR 49 6). Neochilenia carneoflora Kilian n. sp. Simplex (semper ?), fuscato-olivacea; costis 18, le- viter spiralibus, ad 1 cm latis; tuberculis rotundatis, obtusatis, mentosis, in superiore parte 5 mm latis; areolis 3 mm longis, 2 mm latis, obovatis, tomento albo, compacto in acumine; aculeis radialibus 6—8, adpressis vel partim distantibus, fuscato-griseis, priiro cornicoloribus, fuscatis in acumine, + 5 mm longis; flore 3,5 cm longo, 3 cm 0, carneo, foliis perigonii lanceolatis; tubo viridi, squamis viridibus, pilis albis, nonnullis saetis albis in superiore parte, squamis superioribus carneis; staminibus albis ad viridialbis; stylo carneo-carminato; stigmatibus carneis; fauce viridi; fructu ignoto. — Chile. (Abb. 254.) K. einzeln (immer ?), braunoliv; Ri. 18, leicht spiralig stehend, an der Basis bis 1 cm br,; Hck. gerundet, stumpf lieh, kinnartig vorgezogen, oben 5 mm br,; Ar. 3 mm lg., 2 mm br., umgekehrt eiförmig, oben ausgezogen, mit weißem bis rahmfarbenem Wollfilz, zum Scheitel hin stärker und diesen bedeckend, leicht von St. überragt; Rst. 6—8, + seitlich abstehend oder zum Körper gebogen, anfangs hornfarben, braungespitzt, dann + bräunlichgrau bis grau, ± 5 mm lg.; Bl. 3,5 cm lg., 3 cm 0, fleischfarben; R. grün, mit grünen, oben fleischfarbenen Seh., weißer Wolle und oben einigen weißen Bst.; Ov. 6 mm gr.; Pet. lanzettlich, mit dunklerem Mittelstreif; Stbf. weiß bis grünlich-weißgelb; Gr. kar- minrosa; N. fleischfarben; Schlund grün; Fr. ? — Chile (von Ritter gesammelt ?). Neochilenia chilensis (Hildm.) Backbg. K. einzeln oder von unten verzweigt, anfangs kugelig, später säulig, blaßgrün; Ri. 20—21, + gekerbt; Rst. ca. 20, ca. 1 cm lg., nadelig; Mst. 6—8, bis 2 cm Ig.; St. glasig, glänzend, weiß bis gelblich, dicht die Pflanze umhüllend; Bl. 5 cm 0, rosarot, befilzt, mit lg. weißen H.; Bst.-Farbe ? — Chile, v. borealis, nur ein Name? Neochilenia chorosensis (Ritt.) Backbg. K. einzeln, flachrund, bis 6 cm 0, graugrün; Wz. rübig; Ri. 13—16, leicht gehöckert durch Ver- schmälerung zwischen den Ar.; Ar. bis 0,75 cm lg.; Rst. 5—7, 2—10 mm lg., grauschwarz; Mst. meist 0, selten 1, 1—2 cm lg., vorgestreckt; Bl. ca. 4,75 cm lg., 4 cm 0, hellgelb mit hellrotem Mittelstreif; dick weißflockige Wolle und zahlreiche weiße Bst.- H.; Fr. dunkel rotbraun; S. schwarzbraun. — Chile (Choros) (FR 489). Neochilenia confinis (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 9.1963 (Pyrrhocactus confinis Ritt., Succulenta, 1: 4—5. 1961). K. einzeln, halbkugelig, später gestreckt, 6—8 cm 0, grün; Wz. kurzrübig; Ri. 13—15, leicht gehöckert; Ar. groß, weiß- bis graufilzig; Rst. 10—12, 1—2,5 cra lg., + angepreßt, der unterste sehr fein,
Neochilenia 289 der oberste derber und länger; Mst. 4—7, bis 4 cm lg., nicht abgeflacht, abstehend bzw. aufwärts gerichtet; Bl. ca. 4 cm lg., 3 cm 0, trichterförmig, glänzend weiß mit rötlichem Mittelstreif, außen rötlich, weiß wollflockig behaart mit feinen weißen Bst.; Fr. weißhaarig-wollilockig; S. braun bis schwarz. — Nordchile (bei Copiapo) (FR 494). Neochilenia deherdtiana Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 9.1963. K. breitkugelig, aschgrau-grünlich; Ei. ca. 12, mit länglichen Hck.-Wülsten um die Ar.; Ar. länglich, anfangs gelblich- bis weißfilzig; St. bis ca. 6, anfangs aufgerichtet, schwarz, zuweilen am Fuß heller, ziemlich kurz bis ca. 1 cm lg.; Bl. schon bei ca. 3,5 cm 0 erscheinend, trichterig, gelb, außen rötlichgelb, bei jüngeren Pflanzen halb geschlossen so lang wie der Körper-Ø, also relativ groß; R. dicht beschuppt und kräuselig behaart, an der Knospe ziemlich dicht. — Chile (Standort ?). (Abb. 255, oben.) Unter Ritter-No. FR 251 als „Copiapoa fied- leriana" in der Sammlung Saint-Pie, Asson (Frankreich); dort auch unter der No. FR 529. Beide Nummern entweder eine Verwechslung, oder die einer Cop. fiedleriana sehr ähnelnde Pflanze wurde von Ritter so benannt, weil er sie ohne Blüten fand. Ich benannte sie nach dem Sammler De Herdt, Mortsel-Antwerpen, dem ich eine Reihe gewissenhafter Beobachtungen verdanke. Neochilenia dimorpha (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 9. 1963 (Pyrrhocactus dimorphus Ritt., Succulenta, 1: 3—5. 1962). K. halbkugelig, 2—6 cm 0, fast schwarz; Wz. rübig mit verengtem Hals; Ri. anfangs in Hck. aufgelöst, später deutlich 13—16, sehr stumpf; Ar. weißfilzig; St. an Jungtr. 6—10, 2—5 mm lg., alle randständig, dünn, seitwärts spreizend oder angepreßt, schwarz bis fast weiß; ältere Pfl.: Rst. 8—12, bis 2 cm lg., schwarz bis gelblich-hell, obere z. T. länger, ± gebogen, Mst. 1—3, abstehend, schwarz bis + braun, auch hornfarben und herabgebogen; Bl. bis 3,5 cm lg., breittrichterig, unten weißwollig, Bst. fein, gelblich; Pet. hell- bis bräunlichgelb, Rand mehr weißlich; N. rötlich; Fr. ca. 1,5 cm lg., rot, behaart; S. dunkelbraun. — Chile (Coquimbo). (Abb. 255, unten.) (FR 707). Neochilenia duripulpa (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 9. 1963 (Chileorebutia duripulpa Ritt., „Taxon", XII: 3, 123. 1963). K. meist einzeln, kugelig, in der Kultur verlängert, graugrün bis oliv, 3—4,5 cm 0; Wz. rübig, bis 20 cm lg. und 3 cm 0; Ri. in W. aufgelöst, diese 2—3 mm h., 3—5 mm br.; Ar. 1,5—3 mm entfernt; Rst. kammartig gestellt, 2—6 (—10) mm lg., weiß oder braun, anliegend, ziemlich kräftig; M. meist 0 (—1); Bl. bis 3,3 cm lg., 2,5 cm 0, duftend; Ov. weißwollig und borstenlos; R. mit einigen 1 cm lg. Bst.; Pet. bis 1,5 cm lg., schwefelgelb, braun punktiert; Stbf. blaßgelb; Gr. unten purpurn, oben rosa; Fr. rot; Pulpa hart; S. 1,5 mm lg., mattbraun. — Nordchile (Huasco) (FR 1056). (Abb. 256.) Die Frucht soll nach Ritter „hartfleischig" sein. Das bedeutete wieder (vgl. N. recondita) eine der allmöglichen Abwandlungen, aber auch, daß zwischen den fleischigeren Früchten des Reicheocactus- Typus und z. B. den Hohlfrüchten des R. neo- reichei nur unwesentliche Unterschiede bestehen, was die Frage der Zugehörigkeit zu ein und derselben Gattung anbetrifft. N. duripulpa trägt die Ritter-No. FR 1056; die obige Beschreibung nach von mir gesehenem lebendem Material in der Sammlung des züchterisch geschickten holländischen Sammlers W. van Marle, der durch Unfall früh verstarb. Neochilenia ebenacantha (Hort, non Monv.) Backbg.: Neochilenia hankeana (Forst.) Dölz Neochilenia eriocephala Backbg. K. kleinkugelig, dunkel getönt, sprossend; Ri. in kleine W. aufgelöst; Ar. mit kräftigem, weißem H.-Filz, im Scheitel einen weißen Schöpf bildend; St. undeutlich geschieden, ca. 10—12, ungleichmäßig gestellt, elastisch, + abstehend, z. T. leicht gebogen, hellfarben bis schmutzig weiß (auch dunkler?); Bl. ? Fr. ?. — Chile. Neochilenia eriosyzoides (Ritt.) Backbg. K. halbkugelig, dann verlängert, bis 14 cm 0, bläulich graugrün; Wz. längere, holzige Rübe; Ri. 13—17, unter den Ar. kinnartig; Ar. bis 1 cm lg.; Rst. ca. 10—15, 1,5—4 cm lg.; Mst. 4—7, 2—5 cm lg.; St. aufwärts gebogen, z. T. stark gekrümmt, später auch Rst. seitwärts spreizend, alle etwas variabel im Farbton, ± gelblich-bräunlich, z.T. dunkler gespitzt, z.T. grauschwarz; Bl. ca. 3,25 cm lg., 3 cm 0, seidig glänzend hell bräunlich-gelb, karminroter Mittelstreif, mit weißen H.-Flocken und weißen, stechenden Bst.-St.; Fr. ca. 2 cm lg., ± rötlichgrün bis rot, stark weißwollig. — Chile (Huanta). Eine besonders schöne Art; Sämlingspflanzen lockerer bestachelt, mit einzelnen kräftigeren, aufgekrümmten St. (FR 484). Neochilenia esmeraldana (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 9.1963 (Chileorebutia esmeraldana Ritt., „Taxon", XIII: 3, 123. 1963). K. ± breitrund, sprossend, dunkel getönt bis rötlich; Ri. in ± kinnhöckrige W. aufgelöst, diese 2,5 mm br.; Ar. bis 1,5 mm 0, länglichrund, anfangs weiß; Rst. 4—12, 2—7 mm lg., gelb, braun oder (selten) schwarz; Mst. 1 (oder etwas mehr); Bl. 4,5—5 cm lg.; Ov. braungrün beschuppt, mit helleren oder dunkleren St.; Sep. grünlich; Pet. bis 2,5 cm lg., blaß grüngelb; R. bis 15 mm lg., blaßrot beschuppt; Fr. rot. — Nordchile (Esmeraldas; selten). (Abb. 257.)
290 Neochilenia Neochilenia Iloccosa (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 9. 1963 (Pyrrhocactus floccosus Ritt., „Taxon", XII: 1, 32. 1963). K. bis 6 cm 0, bis 30 cm lg., grün; Wz. wenig rübig; Bi. 13, 7—10 mm h., gekerbt, stumpflich, klein- höckrig; Ar. 6 mm gr., wenige mm entfernt und stark mit bis 2 cm lg. weißen Haaren besetzt; St. schwarz oder graubraun, nadelig, gerade; Rst. 8—10, 7—20 mm lg., Mst. 1—2 (—4), 10—25 mm lg.; Bl. bis 3,3 cm lg., weiß; Stbf. weiß; R. stark weißhaarig und etwas weißborstig; Gr. rot; N. goldgelb; Fr. länglich, oben rot, unten grün; S. dunkelbraun. — Nordchile (Küste der Prov. Antofagasta) (FR 545). Neochilenia lobeana (Mieckl.) Backbg. K. kugelig, leicht sprossend, bis 10 cm h., 8 cm 0, schwarzgrün; Ri. 14, gewunden; Ar. weißfilzig; Rst. 8—9, die mittleren länger, 10—12 mm lg., strahlend, anfangs tief schwarz; + bräunlichweiß gespitzt; Mst. 1—2, oft auch fehlend (es gibt auch eine hellerstachelige Form); Bl. blaßgelb, weiß bewollt, mit Bst. — Chile (Standort ?). Neochilenia fusca (Mühlpf.) Backbg. K. später gestreckt, stumpf-braun; Ri. 13, gehök- kert; Ar. weißwollig; Rst. ca. 7, bis ca. 1,7 cm lg., obere und seitliche stielrund, 3 untere flachrund, der mittelste abwärts angedrückt, schwarz, bald + hellgrau; Mst. meist 1, länger, + aufwärts gekrümmt; Bl. glänzend, zart gelb, außen schmutzig-rötlich. Es gibt Formen mit mehr graubraunem K. und weißrosa Bl. — Chile. Horridocactus taltalensis Ritt. (FR 212) mit braunem Körper und weißlichen Bl. ist diese Art. Neochilenia glabrescens (Ritt.): Form oder var. von Neochilenia mitis (Phil.) Backbg. oder N. napina (Phil.) Backbg. ? Neochilenia glaucescens (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 9. 1963 (Pyrrhocactus glaucescens Ritt., „Taxon", XII: 1, 33. 1963). Unterscheidet sich von N. floccosa: K. blaugrün; Wz. kurzrübig; Ri. stärker gekerbt; Ar. kürzer weiß wollhaarig, auf kräftigeren Hck.; St. schwarz; Rst. 8—13; Mst. 1—4,1,5—3 cm lg.; R. und Ov. weniger behaart; S. 1 mm lg. — Nordchile (Küste von El Cobre) (FR 538). Neochilenia gracilis (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 9. 1963 (Pyrrhocactus gracilis Ritt., Succulenta, 12: 129—131. 1961). K. flach bis halbkugelig, 3—5 cm 0, schwarzgrün; Ri. 13—16, gekerbt; Ar. weißfilzig; Rst. 10—16, 0,7—1,5 cm lg., haarfein, gerade, angedrückt, + weiß; Mst. 4—5, 1,5—2,5 cm lg., kräftiger, nadeiförmig, nach oben gebogen, graubraun bis grauschwarz; Bl. ca. 2,7—3,3 cm lg., weiß, weiß-wollhaarig; Sep. purpurn, weiß gerandet; über 1 cm lg.; Bst. weiß; Fr. klein, grün; S. dunkelbraun. - Nordchile (bei Caldera) (FR 495). Neochilenia hankeana (Forst.) Dölz K. erst kugelig, dann länglich, laubgrün; Ri. 12—13, durch Querfurchen in Kinnhck. zerteilt; Ar. gelblichweiß, groß; Rst. ca. 7; Mst. 1—4, der einzelne, bzw. oberste bis 3 cm lg., aufwärts gekrümmt; St. anfangs schwarz, vom Grund aus, später ganz weißgrau werdend; Bl. 3—4 cm lg. und 0, krem weiß, behaart, mit dunkleren Bst.; Sep. mit rosa bis bräunlichem Mittelstreif. — Chile. v. minor (Oehme) Backbg. weicht vom Typus durch kürzere St. ab. v. taltalensis (Ritt.) Backbg.: St. weniger, heller, R. länger behaart; Bl. stärker gelblich bis gelb. (FR 212.) Neochilenia huascensis (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 9. 1963 (Pyrrhocactus huascensis Ritt., Succulenta, 6: 57—58. 1961). K. halbkugelig, später länglich, bis 8 cm 0, graugrün; Wz. rübig, weiß; Ri. 12—16, mit Kinn-Hck.; Ar. groß; Rst. 5—8, 1,5—3 cm lg., schwach gekrümmt; Mst. 1—4, abstehend bis aufwärts gebogen; St. schwarz bis braun; Bl. bis ca. 4,5 cm lg., karmin-rötlich, weiß gerandet, weißwollig mit weißen zahlreichen Bst.; Fr. weißwollig; S. braun. — Nordchile (bei Huasco) (FR 260). Neochilenia hypogaea (Ritt.) Backbg.: Copiapoa hypogaea Ritt. Neochilenia imitans Backbg. K. zwergig, gedrückt-rund bis kugelig, bis ca, 4,5 cm 0, olivgrün; Wz. dickrübig, oben verengt; Ri.in spiralig gestellte W. aufgelöst; Ar. und Scheitel schwach grauweiß-filzig; St. nur randständig, 5 Hauptst., bis 2 mm lg., gerade, anfangs gelblich- bis weißlich- hyalin, Basis etwas dunkler, 1—3 Nebenst. in oberer Ar., sehr fein; Bl. ca. 2,5 cm lg., 4 cm und mehr 0, gelblich, dicht behaart, oben Bst. Auffallend durch die zuweilen größer als die Pflanze erscheinende Bl. — Chile. Hiermit ist anscheinend Chileorebutia odieri sensu Ritt, identisch. Neochilenia intermcdia (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 9.1963 (Pyrrhocactus intermedius Ritt., „Taxon", XII: 1, 32.1963). K. + oblong, 4—10 cm 0, dunkelgrün; Wz. rübig, weiß; Ri. höher als bei N. rupicola, tiefer gekerbt, Hck. spitzer; Ar. größer; Rst. 10—15, 8—30 mm lg., nadelig; Mst. 4—7, kräftiger, gerade oder + einwärts gebogen, 2—4 cm lg.; Bl. im Sommer; Ov. und Fr. weniger behaart, kaum beborstet (?), aber R. oben weißborstig; Pet. 1 cm lg., 3 mm br., Farbangabe fehlt; Stbl. weiß; S. dunkelbraun. — Nordchile (auf Bergen nördl. Flugplatz Chafiaral) (FR 213 c).
Neochilenia 291 Neochilenia iquiquensis (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 9.1963 (Pyrrhocactus iquiquensis Ritt., „Taxon", XII: 1, 32. 1963). K. halbkugelig, bis 6 cm 0, blaugrün; Wz. rübig, kurz; Ri. 10—16, 5—8 mm h., tief gekerbt, Hck. schwach kinnförmig; Ar. bis 6 mm lg., bräunlich; St. graubraun; Rst. 8—10, 3—10 mm lg., gerade; Mst. 2—4 (—6), 6—12 mm lg., schwach einwärts gebogen; Bl. ca. 2,3 cm lg., blaßgelb; R. trichterig bis schwach becherig, mit weißen Haaren und einigen kurzen Bst.; Stbf. weiß; Gr. blaßgelb, ebenso die N.; Fr. dunkel kastanienbraun, + länglich; S. 1,2 mm lg., dunkel, rauh, Nabel klein, weiß. — Nord- chile (nahe Iquique) (FR 201). Neochilenia jussieui (Monv.) Backbg. (T.) K. + kugelig, bräunlich-schwarzgrün bis dunkelrötlich; Ri. 13—16, gehöckert; Ar. schwach gelbfilzig; Rst. 7—14, obere stärker; Mst. 1—2, bis 2,5 cm lg.; St. anfangs weiß, dann bräunlich bis horn- iarben, dunkel gespitzt, ± aufwärts gebogen; Bl. bis 4 cm lg. und 0, blaßrosa mit dunklerem Mittelstreif; deutlich behaart, oben mit Bst. — Chile. Neochilenia krausii (Ritt.) Backbg. K. kleinkugelig, bis ca. 4 cm 0, stark sprossend, + graugrün bis gelb; Wz. langrübig; Ri. völlig in kleine W. aufgelöst; Ar. stark weißfilzig, zu weißem Scheitelschopf zusammenfließend; Rst. bis 10, winzig-pfriemlich, allseitig + abstehend spreizend, nicht behaart, unten + glasig, dunkler gespitzt; Mst. meist 1, wenig länger, vorgestreckt abstehend; Bl. bis 3,5 cm lg. und 0, zart duftend, hell- bis grünlichgelb, starkflockig behaart, dünne gewundene braunrote Bst.; Fr. blaßrot, starkwollig und feinborstig; S. schwarz. — Chile (Dept. Copiapo) (FR 502). Neochilenia kunzei (Forst.) Backbg. K. später länglich, bis ca. 20 cm h. und 7,5 cm 0, grün; Ri. 16 (K. Sch.: bis 21), höckerig gekerbt, Hck. zusammenfließend und spitz vorgezogen; Ar. elliptisch, schwachfilzig; Rst. 10—12, bis 4 cm lg.; Mst. 2—4, bis 5 cm lg., stärker; St. + aufwärts gebogen, gelblich bis hornfarben, oben dunkel, besonders im Scheitel; Bl. (Oehme) 3,5 cm lg. und 0, glänzend gelblichweiß, reichlich weißwollig mit einigen schwarzen Bst. — Chile (Prov. Coquimbo, Copiapo). Neochilenia lembckei Backbg. K. zwergig, kugelig, wohl stets einzeln, graugrün; Rübenwz. lg., abgeschnürt; Ri. völlig in winzige Hck. aufgelöst; spiralig gestellt; Ar. graugelblich- weiß befilzt, im Scheitel eine + starke Wollkappe bildend; St. nur randständig, ca. 8, paarig gestellt, zuweilen 1 nach unten, alle äußerst kurz und dünn, rauh, gekrümmt anliegend; Bl. unbekannt. — Chile. Neochilenia malleolata (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 9. 1963 (Chileorebutia malleolata Ritt., „Taxon'4, XII : 3, 123. 1963). K. graugrün, sprossend; Ri. in Hck. aufgelöst; Hck. 4—8 mm lg., 3,6 mm br., 3—4 mm h., mit stumpfem Kinn; Ar. 2—4 mm lg.; Rst. 4—8, 2—4 mm lg., einwärts gebogen, bräunlich bis gelblich; Mst. 0; Bl. 4 cm lg.; Ov. braunschuppig, blaßborstig; R. 1 cm lg., mit längeren und noch blasseren Sch.; Sep. & Pet. fast linear, 2 cm lg., blaß braungelb; Stbf. blaßgelb; S. 1 mm lg., rotschwarz. — Chile (nördl. Chanaral) (FR 517). v. solitaria Ritt. (FR 517 a) — 1. c.: K. nicht sprossend; Hck. weniger genähert; Rst. 4—12, 2—7 mm lg., gelb oder braun, selten schwarz; Mst. zuweilen 1; Bl. 4,5—5 cm lg.; Ov. braungrün beschuppt; Bst. blaß oder dunkler; R. bis 15 mm lg.; Bst. blaßrot; Sep. & Pet. blaß grüngelb, noch blasser gerandet; Fr. rot; S. 1 mm lg. — Chile (Esmeralda; sehr selten). Neochilenia mebbesii (Hildm.) Backbg. K. rundlich, später etwas länglich, grün; Ri. ca. 14, reichhöckerig, mit Kinnvorsprung Rst. 7—10, bis ca. 0,5 cm lg., + anliegend; hornfarben, ± dunkler gespitzt; Bl. ca. 5 cm 0, weiß bis rosa, weißwollig. — Chile. v. ccntrispina Backbg. Mst. 1—3, die, besonders im Scheitel, wesentlich dunkler sind, fast schwarz gespitzt. Neochilenia mitis (Phil.) Backbg. K. einzeln, sehr kleinkugelig, ca. 3,5 cm 0, bräunlich bis graugrün; Wz. rübig; Ri. (nur bei Sämlingen?) in niedrigen, wellig getrennten Flächen, nicht warzig geteilt; Ar. schwachfilzig; St. 6—8, nur 1—1,3 mm lg., strahlend, angepreßt; Knospen grün; Bl. 3,6—4 cm lg., 4 cm 0, Farbe variabel: weiß (bis rosa, fast karmin oder bräunlich [nach Ritter]), stark weiß behaart, oben mit wenigen dünnen, dunklen, geraden Bst.; Fr. rot, reich wollig; S. dunkel. — Chile (Dept. Copiapo). (Abb. 258.) Neochilenia monte-amargensis Backbg. — Descr. Cact. Nov. III : 9. 1963. K. gedrückt-rund, unten stark sprossend, bis ca. 5 cm 0, olivgrün; Wz. rübig; Ri. ca. 16, in längliche Hck. aufgelöst, im Alter an der Basis mehr zusammenfließend, bis 5 mm lg. und h.; Ar. am Scheitel kahl, 6 mm entfernt, etwas vertieft, später mit schmutzig-weißem Filz, dieser zuletzt grau; Rst. ca. 11, strahlend, nicht abstehend, bis 3 mm lg., etwas rauh, hornfarben, bald dunkel; Mst. zuerst 0, später 1 (—2), der oberste + scheitelwärts gebogen, bräunlich, bis 1 cm lg., der untere vorstehend, bis 6 mm lg.; Bl. ? — Chile (Monte Amargo; von Lembcke gefunden). Durch den breitrunden Wuchs und das reiche Sprossen auffallend. Bl.-Beschreibg. im Nachtrag. (Abb. 259.)
292 Neochilenia Neochilenia napina (Phil.) Backbg. K. kleinkugelig, gepfropft wesentlich verlängert, graugrün, zuweilen rötlich angehaucht; Wz. lang- rübig, oben verengt; Ri. ca. 14, ± stark warzig aufgelöst; Hck. kinnartig vorgewulstet; Ar. schwachfilzig bis kahl; Bst. meist 3—9, höchstens 3 mm lg., anliegend bis abstehend, schwarz; Mst. vereinzelt 1, + schwarz; Knospen bräunlich; Sep. Rand Maßgeblich; Bl. 3—3,5 cm lg., blaßgelb, langflockig behaart, oben dunkle, kräuselige Bst.; Fr. kugelig bis gestreckt, mäßig bewollt. — Chile (bei Huasco). Pfropfungen haben deutlichere Ri. (Abb. 260.) Eine besonders in der Bestachelung variable Art. Vom Typus stärker unterschieden: v. spinosior (Backbg.) Backbg.: Bst. ca. 10; Mst. bis 4, kräftig, abstehend, manchmal deutlich über Kreuz stehend, schwarz, anfangs mit hellerem Fuß. Bl. anfangs bzw. außen auch mit + rosa Hauch. Was in „Succulentau, 9: Titelblatt, als soge- nannte Neoporteria napina v. spinosior abgebildet wurde, ist einmal eine andere Pflanze, die Neoporteria microsperma Ritt., andererseits zeigt sich daran, wie wichtig die Trennung von Neoporteria und Neochilenia ist. Hätte man sich darangehalten, wäre diese Verwechslung nicht möglich gewesen. Die richtige Neochilenia napina v. spinosior ist in „Kaktusweelde", 9: 10, 11. 1963 abgebildet, mit derberen, einheitlich dunklen St. Neochilenia neofusca Backbg. K. ± kugelig, schwarzgrün, weiß bereift; Bi. anfangs stark gehöckert; Bst. 5—7; Mst. 1; St. derb- pfriemlich, besonders im Oberteil der Pflanze stärker aufwärts gekrümmt, basal verdickt, glänzend schwarz; Bl. fahlgelb, wollig behaart. — Chile. Da bisher keine ausführliche Beschreibung durch Ritter, dem ich diese überließ, erfolgt ist, führe ich die Art wie oben auf Grund der kurzen Latein- Diagnose in ‚‚Die Cactaceae", III: 1811. 1959. Neochilenia neoreichei Backbg. : Beicheocactus neo- reichei (Backbg.) Backbg. Neochilenia nigricans (Dietr.) Y. Ito: Horrido- cactus nigricans (Dietr.) Backbg. & Dölz Neochilenia nigriscoparia Backbg. K. einzeln, bis 4 cm h., 6 cm 0, tief grün bis graugrün; Wz. ± rübig verdickt; Bi. 15—19, später kinnförmig höckrig; Ar. schwachfilzig; St. bis 3,8 cm lg., steifborstig und derber, aufgerichtet, + verflochten, schwarz bis braunschwarz, zuweilen den K. dicht verhüllend, Basis mitunter heller; Bl. glockig- trichterig, bis 3 cm lg., 2,5 cm 0, blaßrosa, mit feinen H. und einzelnen gewundenen weißen Bst.; Fr. behaart; S. schwarz. — Chile. Neochilenia occulta (Phil.) Backbg. K. zwergig, 1,3—2,5 cm +, zuweilen sprossend, gelbbräunlich bis schwärzlich; Bi. 8—10, stark warzig; Ar. schwachfilzig; Bst. 6—10, einige feine nur 4 mm lg., der unterste von doppelter Länge; Mst. 0—1, bis 1,7 (und mehr) cm lg.; St. spreizend bis + gekrümmt, schwarz, später grau; Bl. ca. 2,5 cm lg., blaß goldgelb, lang weiß bewollt, mit blaßgelben Bst. — Chile (Copiapo bis Cobre). Neochilenia odieri (Lem.) Backbg. K. rundlich, später etwas länglich, bis 6 cm 0, grau- bis rötlichbraun; Bi. ca. 13, oben stark höckrig, Hck. beulig, leicht spiralig stehend, Ri. unten + zusammenhängend; Ar. schwachfilzig; Bst. 6—10, bis 0,5 cm lg., dünn, + rötlichgraubraun, anfangs schwärzlich, + anliegend; Mst. 0; Bl. ca. 5 cm 0, weiß (bis rosa), weißwollig. — Chile (Copiapo, Huasco). Neochilenia odieri v. mebbesii (Hildm.) Y. Ito: Neochilenia mebbesii (Hildm.) Backbg. Neochilenia odoriflora (Ritt.) Backbg. K. einzeln, flachrund bis halbkugelig, dunkel graugrün; Bi. 10—16, kaum gehöckert, dick und stumpf; Ar. ca. 1 cm lg., graufilzig; Bst. 7—10, meist über 2 cm lg., graubraun, vergrauend; Mst. 4—7, 2—3 cm lg., + abgeflacht, stark spreizend, gebogen; BI, 4—5 cm lg., 5—6 cm 0, weiß mit rosa Mittelstreif, stark weißwollig, mit zahlreichen weißen, langen, feinen Bst.; Fr. rot, weißwollig. — Mittelchile (über Pichidangui) (FR 470). Neochilenia paucicostata (Ritt.) Backbg. K. einzeln, halbkugelig, später + gestreckt, mit dickerer Rübe, blau-grau-grün, weißlich überhaucht; Bi. 8—12, + höckerig, im Unterteil Hck. + kinnförmig vorgezogen; Ar. grauweißfilzig, mittelgroß; Bst. 5—8, 1—2 oberste kürzer und dünner, leicht kantig, + zurückgebogen; Mst. anfangs 1, später bis 4, bis 4 cm lg., + aufgebogen; St. grauschwarz, später heller; Bl. ca. 3—5 cm lg., bis 5 cm 0, rötlichweiß oder weiß und nur außen rötlich, behaart, mit einigen braunen bis schwarzen Bst.; Fr. rötlich, weiß behaart. — Nordchile (bei Paposo) (FR 521). Die Originalabbildung Ritters liefert den Beweis für die Notwendigkeit, nicht nur Fotos des Standortshabitus zu bringen, sondern auch von Kulturformen; die dicht und starrend verflochtenen Stacheln umkleiden die auf dem Standortsfoto gezeigte Pflanze völlig; die viel lockerer bestachelte Kulturform weicht hiervon wesentlich ab. v. viridis (Ritt.) Backbg.: K. rein dunkler grün; Bi. 13; Bst. fast stets 8; die Bl. sah ich rosaweiß. Geht in N. hankeana über (FR 521a). Neochilenia pilispina (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 9. 1963 (Pyrrhocactus pilispinus Ritt., Succulenta, 4: 42—44.1962).
Neochilenia 293 K. einzeln, halbkugelig, 4—5 cm 0, schwärzlichgrün, mit langer Rübenwz.; Ri. 13—16, gedreht, mit warzenartig vorspringenden Kinnhöckern; Ar. versenkt; Rst. ca. 6, 0,5—2 cm lg.; Mst. 2—3, 1—3 cm lg.; St. sehr dünn, nach oben gebogen und in sich gedreht, braun bis schwarz; Bl. 2,5—3 cm lg., sehr scheitelnah, + duftend, weiß, langspitz beschuppt, locker behaart, mit gelblichen Bst.; Fr. rötlich- bis oben olivbraun, weißflockig; S. braunschwarz. — Nordchile (Atacama). (Abb. 261.) Neoch. pygmaea (Ritt.) ist zumindest sehr ähnlich. Neochilenia pseudoreichei Lembcke & Backbg. K. einzeln, bis ca. 4,5 cm 0, sehr flach, olivgrün, später vergrauend; Wz. stark rübig, nicht abgeschnürt; Scheitel vertieft, schwachfilzig; Ri. stark in länglich-konische Warzenhöcker, unter den Ar. etwas vorgezogen, aufgelöst; Rst. 10, bis 2 mm lg., kammförmig gestellt; Mst. später 1, bis 3,5 mm lg., leicht scheitelwärts vorgestreckt; St. etwas rauh, anfangs blaßgelblich, später grau-hyalin; Bl. unbekannt. — Chile. Neochilenia pulchella (Ritt.) Backbg. (Ritter: Pyrrhocactus), unbeschrieben (N eochilenia pygmaea- Form?). Die Art erscheint in neueren Winter-Katalogen nicht mehr. K. stark dunkel braungrün, + breitrund; St. überwiegend zum Scheitel gebogen, diesen aber nicht stark überdeckend, ca. 12, darunter einige mittlere, anfangs alle teils dunkelbraun, teils heller hornfarben; Bl. stärker weißhaarig, wie auch die Fr. — Chile. Neochilenia pygmaea (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 9. 1963 (Pyrrhocactus pygmaeus Ritt., „Taxon", XII: 1, 32. 1963). K. flach, blaugrau-grün, 3—5 cm 0; Wz. rübig, kurz, konisch; Ri. (10—) 11—13 (– 16), mit stumpflichen Kinnhöckern; Ar. 2—4 mm lg., weiß; St. dunkelbraun oder schwarz; Rst. 7—12, dünn, 5—20 mm lg.; Mst. 1—4, kräftiger, 10—40 mm lg.; Bl. im Frühjahr, .3 cm lg., weiß bis grünlich, stark weiß behaart und beborstet; Stbf. blaugrün; Fr. ebenso bekleidet, rot; S. 0,9 mm gr., Nabel weiß. — Nordchile, 20 km nördl. Chafiaral, an der Küste (FR 519). Neochilenia recondita (Ritt.) Backbg. -– Descr. Cact. Nov. III: 10. 1963 (Pyrrhocactus reconditus Ritt., Succulenta, 3: 27—29. 1962; früher Chileore- butia). K. zwergig, selten sprossend, flach bis halbkugelig, 2,5—4,5 cm 0, blaugrau-grün; Wz. rübig, verengt; Ri. 10—12, in kinnförmige Warzen aufgelöst; Ar. weißfilzig, eingesenkt; Rst. 6—10, 0,5—1 cm lg., fein, nadelig, anliegend bis + abstehend; Mst. 1—2, 1—1,5 cm lg., kräftiger, + aufwärts gebogen; St. anfangs schwarz, vergrauend; Bl. sehr scheitelnah, 3,5—4,5 cm lg., ca. 2,5-3,5 cm 0, weiß bis leicht gelblich; Sep. rötlich, weiß gerandet, weißwollig, dichtborstig, Bst. fein, gebogen bis + abstehend, braun bis schwarz, über 1 cm lg.; Fr. + karminrot, bis 4 cm lg., in der Form wie die üblichen Hohlfrüchte des Genus, aber S. klebenbleibend und erst nach Auftrocknen lösend (FR 204). Daran, daß die S. nicht locker bei vollzogener Reife in der Fr. liegen, zeigt sich, daß Ritters Bezeichnung „Windfrucht" eine Fiktion ist. Die Natur hat such hier eine der allmöglichen Abwandlungen geschaffen, weswegen ich die besser zutreffende Bezeichnung Hohlfrucht wählte. Neochilenia reichei (K. Sch.) Backbg. (Chileo- rebutia reichei (K. Sch.) Ritt., „Taxon", XII: 3, 124. 1963). K. zwergig, einfach, gedrückt-kugelig, + graugrün; Scheitel eingesenkt, von zahlreichen Wollflöckchen und verflochtenen kleinen St. bedeckt; Ri. völlig in W. aufgelöst; Ar. weißfilzig, schnell verkahlend; St. 7—9, bis 3 mm lg., strahlend, angepreßt, nicht stechend, gerade oder schwach gekrümmt; hyalin oder weiß, vergrauend; Bl. bis 3,3 cm lg., 3—4 cm 0, glänzend gelb, weiß wollig, mit einigen feinen Bst. — Chile. Ritter gibt 1. c. 10—14 St. an; Bl. grau- oder schwarzhaarig; Pet. grünlich oder rötlich; N.rot; Fr. stärker bewollt. Da die FR-Nummer fehlt (!) und die frühere No. FR 501 obigen Namens eine borstenlose Reicheo- cactusart war, die Stachel- und Blütenangaben auch von Schumanns Beschreibung abweichen, ist obige Umkombinierung Ritters in mehrerer Hinsicht ein nomen dubium. Neochilenia residua (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 10. 1963 (Pyrrhocactus residuus Ritt., „Taxon", XII: 1, 33. 1963). Unterscheidet sich von N. recondita: K. 4—8 cm 0; Ri. 12—14; Hck. stumpf lieh; Ar. grau; St. blaß- oder dunkel-braun; Rst. 10—12; Mst. 2—5 (—8), 1—3 cm lg.; R. weißhaarig und weißborstig; Ov. weißhaarig und borstenlos, ebenso die Fr. — Nord- chile, Küstenberge nahe Antofagasta (FR 203). (Abb. 263.) Neochilenia robusta (Ritt.) Backbg. und v. vega- sana (Ritt.) Backbg.: Horridocactus robustus Ritt. und v. vegasanus Ritt. Neochilenia rostrata (Jac.) Backbg.: Neoporteria subgibbosa (Haw.) Br. & R. Neochilenia rupicola (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 10. 1963 (Pyrrhocactus rupicolus Ritt., „Taxon", XII: 1, 32. 1963). K. bis 8 cm 0; Wz. nicht rübig; Ri. mit größeren Kinnhöckern; Ar. bis 10 mm lg., grau; St. dunkel: Rst. 10—20, mäßig dünn, stärker angelegt, 8 bis 20 mm lg.; Mst. 6—12, 3—5 cm lg.; Bl. im Winter,
294 Neochilenia mäßiger bewollt, kaum beborstet (?), purpurn mit weißem oder rosa Rand; Stbf. weiß oder purpurrosa; Stbb. weiß oder blaßgelb; S. winzig gehöckert. — Nordchile, zwischen Alorro (nördl. Caldera) und Paposo, auf Felsen und Bergen (FR 213). Neochilenia saxifraga (Ritt.) (Chileorebutia Ritt.), unbeschrieben. Neochilenia scoparia (Ritt.) Backbg. n. comb. (Pyrrhocactus scoparius Ritt., Succulenta, 5: 51—53, 1962). K. einzeln, grau- bis schwarzgrün, 3—6 cm 0, halbkugelig; Wz. rübig, kurz, nicht abgeschnürt; Ri. 10—13, stark kinnförmig gehöckert; Ar. tief eingesenkt, weißfilzig; Rst. ca. 5—10, 5—10 mm lg., sehr fein, oder kräftiger und nadeiförmig, seitwärts spreizend bis + gebogen, hellbraun bis fast weiß; Mst. 1—4, 1—1,5 cm lg., etwas kräftiger, meist gerade, abstehend; Bl. sehr scheitelnah, ca. 2,5 cm lg., hell purpurn, weiß gerandet, weißwollig, mit einzelnen hellen Bst.; Fr. ca. 1 cm lg., unten hell- purpurn, oben grünlichbraun. — Chile (Atacama). Neochilenia setosiflora (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 10. 1963 (Pyrrhocactus setosiflorus Ritt., Succulenta, 6: 70—72, 1962). K. flach bis halbkugelig, ca. 4—6 cm 0, dunkel- graugrün; Wz. rübig, groß, oben verengt; Bi. 13—17, mit kinnförmigen stumpfen Hck.; Ar. weißfilzig; Rst. 12—14, 0,8—2 cm lg., gerade, nadelig, leicht gelblich, vereinzelte dünnere auch schwarz; Mst. 1—4 (—10), kräftiger, 1,5—4 cm lg., hellgelblich; Bl. 4—6,5 cm lg., schwach gelb, grünlichgelb bis mehr purpurn, weißwollig und weißborstig; Fr. rötlich. — Mittelchile (Küste) (FR 708). v. intermedia (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 10.1963 (Ritter: Pyrrhocactus, - var., Succulenta, 6: 70. 1962): K. kleiner; Ar. kleiner; St. kürzer; Bl. kleiner; Pet. stumpfer; Bst. nur wenige (FR 708a). t Neochilenia simulans (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 10. 1963 (Pyrrhocactus simulans Ritt., Succulenta, 4: 35—36. 1961). K. einzeln, halbkugelig, später gestreckt, graugrün; Scheitel flach, grau weiß-wollig; Wz. rübig; Ri. 11—13, wenig gehöckert; Ar. groß, orange-bräun- lich-filzig; Rst. 8—12, 1—3 cm lg., + gerade, ziemlich grob, einzelne feiner; Mst. (1—) 4—8, 2—4 cm lg., gerade bis + gebogen; St. schwarz, vergrauend; Bl. 4—4,5 cm lg., karminrot, hellgelblich gerandet, seidig glänzend, stark weißwollig, mit weißen Bst.; Fr. ca. 1,5 cm lg., rot. — Nordchile (FR 488). Neochilenia taltalensis (Hutch.) Backbg. K. einzeln, kugelig, bis 8 cm 0, matt dunkelgrün; Ri. 13, kinnförmig gehöckert; Ar. anfangs hellgelbbraun-filzig; St. ineinander übergehend: Rst. ca. 6—12, 0,3—2 cm lg., dünn, + biegsam, gerade, gebogen bis gedreht, bräunlich, später weiß; Mst. 6—12, bis 3 cm lg., und mittelste 1—4, bis 3 (—4) cm lg., dicker, steifer, + aufgerichtet, + leicht gekrümmt, zuerst dunkelgraubraun bis schwärzlich; Bl. 3 cm lg., 2,5 cm und mehr 0, fuchsien-purpurn, weiß wollhaarig, oben gedrehte Bst.; Fr. + purpurn schwärzlich. — Chile (Taltal, Sierra Esmeralda). Dies muß Ritter-No. FR 212 „Pyrrhocactus taltalensis n. sp., rotblühend" sein (nicht zu verwechseln mit der stärker gelblich blühenden Neochilenia hankeana v. taltalensis [Ritt.] Backbg.). Dazu führt Ritter eine ‚‚v. flaviflorus: gelbe Blüte'4; der Name muß hier also lauten: Neochilenia taltalensis v. flaviflora (Ritt.) Backbg.: K. stark dunkelgrün; Ri. ca. 14, mit spitzlichen Kinn-Hck.; Rst. ca. 18—20, obere bis 6 sehr dünn, alle ± verbogen; Mst. 4 (—6), wenig unterschieden, alle ± auf- oder, abwärts gekrümmt, hellfarben; Bl. ziemlich groß, hellgelb, außen rötlich- gelb. — Chile (Gebiet von Taltal). Beschreibung von Sämlingspflanzen. (Abb. 262, rechts.) Neochilenia totoralensis (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 10. 1963 (Pyrrhocactus totoralensis Ritt., Succulenta, 12: 131—132. 1961). K. flach bis halbkugelig, 2—4 cm 0, dunkel bläulich-graugrün; Wz. rübig, eingeschnürt; Ri. 12—14, stark kinnhöckerig; Ar. weißfilzig; Rst. 6—8. 1,5—3 cm lg., dünn, seitwärts spreizend, + zum Körper gebogen, zuweilen bei jungen Pflanzen einige sehr feine kürzere Beist.; Mst. 0—1 (—2—3), 2—3 cm lg., etwas stärker, stark + nach oben gebogen; St. anfangs + schwarz, vergrauend; Bl. ca. 4 cm lg., weiß bis hellgelb, purpur Mittelstreif, dicht weißwollig mit langen weißen Bst.; Fr. rot. — Chile (Atacama, Totoral Bajo) (FR 495). Neochilenia transitensis (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 10. 1963 (Pyrrhocactus transitensis Ritt., „Taxon", XII: 1, 33. 1963). Unterscheidet sich von N. eriosyzoides: K. bis 11 cm 0, graugrün; Wz. sehr langrübig, oben nicht verengt; R. weniger hoch, ohne Kinnhöcker; Ar. blaßbräunlich, 8—13 mm lg.; St. kräftig-nadelig, einwärts gebogen, bis 3 cm lg., dunkelbraun, später unten weißbraun, oben grauschwarz, aschgrau werdend; Rst. 8—14; Mst. 4—7; Bl. blaß schwefelgelb, mitunter rotstreifig; R, mit weichen Bst.; Gr. purpurn; N. goldgelb; Fr. etwas weiß-wollflockig; S. braun. — Nordchile (nahe Transito) (FR 485). Neochilenia trapichensis (Ritt.) (Ritter: Horrido- cactus), unbeschrieben. Neochilenia wagenknechtii (Ritt.) Backbg. K. einzeln, + graugrün; halbkugelig; Wz. rübig, dick, gelblich; Ri. 18—22, stärker gehöckert; Ar. groß, weißwollig; Rst. 6—8, 1—2 cm lg.; Mst. 1-4, 2—3 cm lg., kräftiger, + rundlich; St. wohl variabel, hell bis dunkler und + schwärzlich; Bl. 3—4 cm lg.,
Neochilenia — Neolloydia 295 bis ca. 3,5 cm 0, von grünlich- bis bräunlichgelb über gelbrot bis braunrot oder ± rötlichweiß; Sep. ± karminfarbig. — Chile (bei La Serena) (FR 487). Neodawsonia Backbg. (164) Mit einer Ausnahme unverzweigte, basal sprossende Cereen, die eine dichte Blütenzone im Scheitel bilden, aus weißen, wolligen Haaren; sie wird später durchwachsen, so daß die Wolle ringförmig eine Zeitlang erhalten bleibt. Die + trichterig-röhrigen Blüten sind nur mäßig lang und rosa, Ovarium und Röhre beschuppt und behaart; zuweilen treten an der Röhre kurze Borsten auf. Die, soweit bekannt, kleine, rosa Frucht, die behaart und kurz bestachelt ist, reißt oben auf. Die Samen sind dunkelbraun und fein punktiert. Beschrieben sind 3 Arten. — Verbreitung: Mexiko (SW-Oaxaca). Neodawsonia apicicephalium (Daws.) Backbg. (T.) K. anfangs einzeln, dann + nahe der Basis verzweigt, 1—3 m h., dunkel bläulich-grün; Tr. bis 10, 6,5 bis 10 cm 0, um die jährlichen Scheitelzonen etwas verdickt; Ri. 22—27; Ceph. kräftig weißwollig, bis auf 4 cm vom Scheitel herab eine Wollhaube bildend; Ar. elliptisch; Rst. 9—12, 1— (im unteren Ar.-Teil) 2—3 cm lg., dünn, borstenartig, + gebogen bis gedreht; Mst. 2—4—6, 2—4 cm lg., herabgebogen, 1 fast gerade hervorragend, steifer und am längsten; St. anfangs strohfarben, später dunkelbraun; Bl. 5—6 cm lg., bis 3 cm 0, rosa mit gelblichem Ton; Ov. mit einigen dünnen, biegsamen H.; Fr. ?; S. ? — Mexiko (Oaxaca). Neodawsonia guiengolensis H. Bravo: Neodawsonia apicicephalium (Daws.) Backbg. Neodawsonia nana H. Bravo: Neodawsonia apicicephalium (Daws.) Backbg. Neodawsonia nizandensis H. Bravo & Th. Mac- Doug. K. anfangs einzeln, bis 3 m h., später oben verzweigend, hellgrün; Tr. leicht gebogen, 12—15 cm 0, um ehemalige Bl.-Zonen verdickt; Ri. 25—28; Ar. rund bis oval, anfangs weißwollig; Ceph. aus dichten, hellgelblichbraunen, seidigen H. und Bst.; Rst. ca. 16, 1,5—3 cm lg., sehr dünn, biegsam, nadelig, Basis verdickt; Mst. ca. 6, 1 kräftiger, 1 cm lg., aufwärts vorgestreckt, gelb; Bl. 4 cm lg., rosa; Ov. mit biegsamen H.; R.-Schuppen mit einigen H. und zuweilen 1 Bst.; Fr. ?; S. ? — Mexiko (Oaxaca, zwischen Nizanda und Chivela). Neodawsonia totolapensis H. Bravo&Th. MacDoug. K. einzeln, bis 8 m h., 12—15 cm 0, graugrün, um frühere Bl.-Zone verdickt; Ri. ca. 28; Ar. rund, grauweiß-filzig; Ceph. gelblich, mit leicht bräunlichem Ton; Rst. 10—13, 0,5—1,3 cm lg., die unteren die längsten, weiß, rot gespitzt; Mst. 3—6, ähnlich den Rst., nur wenig kräftiger; Bl. bis 3,5 cm lg., rosa; Ov. mit langen, biegsamen, weißen H,; R.- Schuppen mit einigen H. und steifen Bst.; Fr. 2,5—3 cm 0, rosa, klein beschuppt, behaart, mit kurzen weißen Bst.-St.; S. ca. 2 mm lg., dunkelbraun. — Mexiko (Oaxaca, bei Totolapan). (Abb. 264.) Neoevansia Marsh., bzw. N. diguetii (Web.) Marsh.: Peniocereus (Berg.) Br. & R., bzw. P. diguetii (Web.) Backbg. Neogomesia Castan. (194) Einzeln wachsende, kleinere Pflanzen mit dick- rübigem, fast kugeligem Basalteil und stark verlängerten, bláttartigen, runzelig-querrissigen, unten gerundeten Warzen. Stacheln fehlen meist ganz oder sie sind sehr kurz. Eigenartig ist die Stellung der großen, dickwolligen Areolen, die auf der Warzenoberfläche in einiger Entfernung von der Warzenspitze stehen. Die rosa, glockig-trichterigen Blüten erscheinen in dem kräftig-filzigen Scheitel aus den jüngsten Areolen und haben eine nackte Röhre. Die Frucht ist rot, rundlich-keulig, mit einer Art Deckel versehen. Bisher ein monotypisches Genus. — Verbreitung: Mexiko (Tamaulipas). [P.] Über Andersons Versuch, das Genus mit Ario- carpus zu vereinigen, siehe in der Einleitung zu letzterem Genus. Neogomesia agavioides Castan. (T.) K.-Oberteil bis ca. 8 cm 0, anfangs dunkel-, später graugrün; W. bis ca. 4 cm lg., bis ca. 6 mm br., nach oben langsam verjüngend, Spitze + zurückgebogen; Ar. bis ca. 1 cm 0; St. nur gelegentlich, 1—3, höchstens 3—5 mm lg., weiß bis hornfarben, pfriemlich, angedrückt; Bl. nur einen Tag andauernd, bis 5cm lg.; Sep. wenige, schuppenartig; Pet.: äußere weiß mit rosa Mitte, innere ± intensiv rosa mit weißer Basis; R. 2 cm (und mehr) lg., nackt; Fr. bis 2,5 cm lg., mit vertieftem Nabel, rosa bis purpurn; S. schwarz, birnförmig, feinwarzig, bis 1,5 mm gr. — Mexiko (bei Tula, auf einem Kalksteinhügel, 1200 m). (Abb. 265.) Cutak sandte mir Fotos einer langrübigen Pflanze mit längeren, schlanken Warzen, die Ar. weißwollig; Bl. nicht genau bekannt. Möglicherweise gehört diese nie wiedergefundene Spezies hierher. Neolloydia Br. & R. (215) Der Gattung Coryphantha verwandte, z. T. rasen- förmig wachsende Pflanzen mit + zylindrischem Körper, auf den Warzen eine Furche bildend. Die ziemlich großen Blüten sind grüngelb, gelblichrosa, gelb oder purpurviolett. Die Frucht ist nicht wäßrig,
296 Neolloydia trüber gefärbt und trocknet papierartig auf. Die 8 beschriebenen Arten sind in 2 Untergattungen eingegliedert. 1: UG. Neolloydia: Pflanzen nicht rasenförmig wachsend, Furche durchgehend, Samen mattschwarz. 2: UG. Cumarinia (Knuth) Backbg.: Pflanzen rasenförmig wachsend, Furche nicht ganz durchgehend, Samen blank bis halbmatt, schwarz. Die Untergattung ist bei den Arten durch Zahlen in Klammern vermerkt. — Verbreitung: USA bis Mexiko, Kuba. [®.; P. empfehlenswert.] Neolloydia beguinii (Web.) Br. & R.: Gymnocactus beguinii (Web.) Backbg. Neolloydia ceratites (Quehl) Br. & R. (1) K. eiförmig, einzeln oder in kleinen Gruppen, bis 10 cm h., bis 5 cm 0; W. in 10 spiraligen Reihen, + rhombisch; Ar. rund, anfangs seh wach wollig; Rst. ca. 15, bis 1,5 cm lg., Fuß zwieblig verdickt, spreizend, weißgrau (wie bereift), durchscheinend, zuweilen dunkelbraun gespitzt; Mst. 5 (—6), im Kreis angeordnet, 1 zentral, abstehend, gerade bis leicht gebogen, Basis verdickt, weißgrau-, hörn- oder hell- bis dunkelbraunfarbig, Spitze meist schwarz; Ax. weiß wollig; Bl. 3—3,5 cm lg., purpurn. — Mexiko. (Abb. 266, rechts.) Neolloydia clavata (Scheidw.) Br. & R.: Cory- phantha clavata (Scheidw.) Backbg. Neolloydia conoidea (DC.) Br. & R. (1) (T.) K. einzeln bis am Grunde oder seitlich sprossend, ± ovoid-kegelig, 7—10 cm h., 5—7 cm ø, hell- bis graugrün; Ax. starkwollig; W. ziemlich locker gestellt, eiförmig, stumpf; Rst. ca.16,0,8—1 cm lg., dünn, steif, strahlend, weiß, vergrauend; Msi. 4—5,1—3 cm lg., spreizend, schwarz; Bl. bis 6 cm 0, purpurviolett. — USA (Texas), Mexiko (Zacatecas, Hidalgo). Neolloydia cubensis (Br. & R.) Backbg. (2) K. später rasenförmig, Einzelköpfe gedrückt-kugelig, 2—3 cm 0, fahlgrün; W. zahlreich, zusammengedrückt, 6—7 mm lg.; Rst. bis ca. 10, 3—4 mm lg., nadelig, weich, seitlich strahlend; Mst. 0—1, kurz; St. weißlich; Bl. ca. 1,6 cm lg., blaß gelbgrün; S. halbmatt. — Kuba (Prov. Oriente). Neolloydia emskoetteriana (Quehl) Craig: Esco- baria emskoetteriana (Quehl) Backbg. Neolloydia gielsdorfiana (Werd.) Knuth: Gymnocactus gielsdorfianus (Werd.) Backbg. Neolloydia grandiflora (O.) Berg. (1) K. zylindrisch, bis 10 cm h.; W. nicht sehr locker gestellt, ziemlich kurz; Ax. und besonders junge Ar. rrichlirh weißwollig; Rst. bis ca. 25, horizontal strahlend, + verbogen, seitlich plattgedrückt, am Grunde + weiß; Mst. 0—1—2, vorgestreckt, derb, schwarz; Bl. groß, weit offen, purpurn. — USA (Texas) bis Mexiko (Tamaulipas, bei Jaumave). (Abb. 266, lks.) Neolloydia horripila (Lem.) Br. & R.: Gymnocactus horripilus (Lem.) Backbg. Neolloydia knuthiana (Böd.) Knuth: Gymnocactus knuthianus (Böd.) Backbg. Neolloydia matehualensis Backbg. (1) K. zylindrisch, von unten sprossend, bis 15 cm h., 5 cm 0, blaß graugrün; W. aufwärts anliegend, abgeflacht, Basis ca. 2 cm br.; Ax. schwach weißfilzig; Ar. anfangs weißfilzig, bald verkahlend; Rst. ca. 10 (—12), bis 1 cm lg., glasig, grauweiß; Mst. zuerst 2, bis 2,2 cm lg., 1 auf-, 1 abwärts weisend, später bis 3 St. mit verdickter Basis; Bl. ? (purpurn?). - Mexiko (San Luis Potosi, bei Matehuala). Neolloydia odorata (Böd.) Backbg. (2) K. basal sprossend, rasenbildend, Einzelköpfe + kugelig, bis 3 cm 0, glänzend dunkel laubgrün; W. zylindrisch, ca. 1 cm lg., Kuppe stark rundlich gestutzt; Ar. nicht oder nur zu allererst weißfilzig; Rst. 7—9, bis 1 cm lg., horizontal spreizend, gerade, steif, dünnadelig, schwach rauh und wie bereift, weiß, z. T. nach oben dunkelbraun oder honiggelb; Mst. 3—4, 2—2,5 cm lg., stark vor- und unregelmäßig auseinanderspreizend, dicker nadeiförmig, gerade, steif, rauh, Fuß verdickt, alle mit hakig gebogener Spitze, rot- bis schwarzbraun; Bl. ca. 1,5 cm lg., bis 1 cm 0, gelblichrosa; S. blank, schwarz. - Mexiko (Tamaulipas, San Luis Potosi). Neolloydia orcuttii Rose: Escobaria orcuttii Böd. Neolloydia pilispina Br. & R. non J. A. Purp. (?) K. gruppenbildend; W. etwas kantig, Furchenangaben fehlend; Ar. wenn jung stark weißwollig, den Scheitel bedeckend; Rst. 6—7, 5—6 mm lg., weich, spreizend, obere ca. 2 cm lg., über dem Kopf der Pflanze zusammengeneigt, weiß, schwärzlich gespitzt; Mst. 0—1; Bl. 1,5—2 cm lg., purpurn; Fr. ?; S. ? — Mexiko (San Luis Potosi, Minas de San Rafael). Neolloydia pulleineana Backbg. (1) K. keulig-zylindrisch, anfangs dünn, + gewunden, bis ca. 20 cm lg., 1,5 cm 0, später auch verzweigend, dunkelgrün; Wz. lang, rübig; W. rundlich-konisch, + zusammengepreßt; Rst. bis 18, bis 1,2 cm lg., steif,% pfriemlich, verflochten, schmutziggrau; Mst. 3 (—4), 3 kräftiger, 1 mittelstark, aufrecht, Fuß verdickt, 1 längster, bis 2 cm lg., schräg aufwärts, später + abwärts weisend, sehr steifpfriemlich, alle
Neolloydia — Neoporteria 297 schmutzig graubraun, der längste + geringelt; Bl. gelb. — Mexiko (San Luis Potosi, bei Matehuala). Neolloydia roseana (Böd.) Knuth: Escobaria ro- seana (Böd.) Backbg. Neolloydia saueri (Böd.) Knuth: Gymnocactus saueri (Böd.) Backbg. Neolloydia texensis Br. & R.: nach Bödeker die Texasform der Neolloydia conoidea (DC.) Br. & R. Neolloydia viereckii (Werd.) Knuth: Gymnocactus viereckii (Werd.) Backbg. Neolobivia Y. Ito non Backbg.: ein ungültiger Gattungsname für Pseudolobivia Backbg. pro parte. Neomammillaria Br. & R.: Mamillaria Haw. non Stackhouse. Neoporteria Br. & R. emend. Backbg. (125) Rundliche bis meist + zylindrische, z. T. fast cereoid werdende, in einem Falle zwergige chilenische Kugelkakteen verschiedener Bestachlung. Alle Arten haben + karminrosa Blüten mit bis zum Beginn des Verblühens innen zusammengeneigten, schmallanzettlichen, spitz zulaufenden Petalen. An der stieligen Röhre und dem Ovarium treten nur Filzspuren auf, oben werden Borsten gebildet. Die längliche Frucht weist auch nur Filzspuren auf und ist bei Reife hohl; der Same entfällt einer basalen Öffnung. Die Gattung umfaßt 22 beschriebene Arten. Obwohl alle diese die gleichen Blütenmerkmale haben, einschließlich der Perigonblatt-Färbung, so <läß Neoporteria eine der einheitlichsten Kakteengattungen ist, scheint man sich in den USA nicht meiner Ansicht anschließen zu wollen, Neochilenia abzutrennen (s. auch dort; Britton und Rose hatten alle Arten nur deshalb unter Neoporteria zu- sammengef aßt, weil sie zu ihrer Zeit über die chilenischen Spezies nur unzureichend informiert waren). So bezieht z. B. Hutchison Arten des letzteren Genus zu Neoporteria ein, wahrscheinlich auch Hor- ridocactus, also trichterblütige Arten mit ± deutlicherer Behaarung und verschiedenen anderen Perigonblatt-Färbungen. Statt einiger neuerer „Revisionen", wie die von Pediocactus sensu Benson oder Ariocarpus sensu Anderson, wäre man besser hier meiner sehr notwendigen Revision von Neoporteria Br. & R. gefolgt. Denn was sind die Folgen, wenn man weiterhin Neochilenia-Arten zu diesem Genus mit einbezieht? Dann kann man auch die Horridocactus-Spezies nicht ausschließen und noch weniger die Arten von Pyrrhocactus sensu Ritt., (1. h. die chilenischen und die ostandinen Spezies dieses fJenus, ein Musterbeispiel dafür, wohin die Nichtbeachtung meiner Argumente führt: wir hätten dann ein gekünsteltes Großgenus, bei dem jede klare Übersicht, auch über die geographischen Areallagen, verlorenginge. — Verbreitung: Mittleres bis nördliches Chile, [(g).; P. beschleunigt das Wachstum und fördert die Blühwilligkeit.] Neoporteria acutissima (0. & Dietr.) Berg.: Neoporteria subgibbosa (Haw.) Br. & R. Neoporteria ambigua (Hildm.) Backbg.: Weingartia ambigua (Hildm.) Backbg. Neoporteria aspillagai (Söhr.) Backbg.: Neochilenia aspillagai (Söhr.) Backbg. Neoporteria atrispinosa (Backbg.) Backbg. K. kleinkugelig, später länglich bis zylindrisch, dunkel blattgrün; Wz. rübig, halsartig abgeschnürt; Ri. ca. 15, anfangs in spiralig stehende W. aufgelöst, diese später zusammenfließend; Ar. anfangs gelbfilzig; St. sich verändernd: an Jungpflanzen zahlreich, weichborstig bis haarartig, später 3—7, bis 3,5 cm lg., anfangs aufgerichtet, härter, aber noch biegsam, einige borstendünn, später bis 30, + dicht stehend, davon 9 stärkere, zentraler gestellt, steif, stechend, ausgewachsene Pflanzen ziemlich steif- nadelig bestachelt; St. dunkelbraun bis schwarz; Bl. rosenrot; Fr. grünlich-rosa; S. mattschwarz. — Nordchile. Neoporteria castanea Ritt. — ‚‚Taxon", XII: 1, 34. 1963. K. länglich, bis 15 cm 0; Ri. 15—24, gekerbt, kinn- förmige Hck.; Ar. bis 14 mm lg., 1—1,5 cm entfernt; St. gerade, kastanienbraun; Rst. 10—14, rauh, bis 15mm lg.; Mst. 4—8, 15—30mm lg., pfriemlich; Bl. purpurn; R. bzw. Ov. und Fr. so gut wie f löckchenlos und nur zuweilen mit einigen Bst.; Fr. rot; S. dunkelbraun, feinwarzig. — Chile (Prov. Talca, bei Villa Prat) (FR 236). v. tunensis Ritt. — „Taxon", XII: 1, 34.1963: St. etwas länger, weicher und gehäufter; S. weniger fein warzig. — Chile (Tuna, bei San Fernando) (FR 236a). Neoporteria castaneoides (Ckls) Werd. K. kugelig, später länglich, graugrün; Ri. 15—20, scharf gefurcht; Ar. anfangs dick weißfilzig; Rst. bis 20, bis ca. 1,8 cm lg., dicht stehend; Mst. bis 0, etwas länger, aufrecht; St. rein hellgoldgelb bis goldbraun; Bl. karminrosa, unten weiß; Fr. rötlichgrün bis schwach rosa. — Chile (Region von Co- piapo). Neoporteria cephalophora (Backbg.) Backbg. K. zwergig, rundlich, frischgrün; Wz. rübig, nicht stark abgeschnürt; Ri. anfangs in spiralig gestellte \V. auf frei öst; Ar. klein; St. kurz, haarartig fein, bis 1,2 cm Ig., oben + sohopfig stehend, + hellgelb bis
298 Neoporteria weißlich; Bl. (nach Simo) kleiner als alle anderen Neoporteria-Bl. — Nordchile (Küste). Neoporteria chilensis (Hildm.) Br. & R.: Neochilenia chilensis (Hildm.) Backbg. Neoporteria clavata (Söhr.) Werd. K. kugelig, später säulig, bis 1,50 m h., hellgrün, bald grau; Ri. bis 10, gerade, bis + schief gekerbt; Ar. elliptisch, stark weißgrau-filzig; Rst. 5—7, bis 3 cm lg., sehr kräftig, pfriemlich, gerade bis + gebogen, horizontal spreizend; Mst. 1, gerade vorgestreckt oder nach unten gedrückt, etwas länger; Bl. rot.— Chile. (Abb. 267.) v. procera Ritt. — „Taxon", XII: 1, 34.1963: K. lang aufragend; Wz. nicht rübig; Ar. kleiner, entfernter; St. dünner und kürzer; Bl. kleiner; R. noch geringer flockig bzw. weniger beborstet; S. kleiner. — Nordchile (östl. La Serena) (FR 716). Ritter hat diese lange wenig geklärte Art wiedergefunden (FR 482). Er führt lt. Winter-Katalog noch folgende Varietäten: v. grandiflora (FR 482 A) „sehr großblütig, von Cereenwuchsu, und v. parviflora (FR 482 B). Neoporteria coimasensis Ritt. — ‚,Taxon", XII: 1, 34. 1963. K. bis 12 cm 0; Wz. rübig, klein; Ri. 15—21, gekerbt, lange Kinn-Hck.; Ar. bis 1 cm lg., 5—12 mm entfernt; St. variabel, graugelb oder dunkelgrau; Rst. 15—30, 1—4 cm lg., gerade oder gebogen; Mst. 8—20, meist gebogen, 2—4 (—7) cm lg.; Bl. purpur- rosa, oben mit einigen Bst.; Fr. rot oder gelblich; S. dunkelbraun, stark runzlig. — Chile (Prov. Aconcagua, Las Coimas) (FR 473). Neoporteria coquimbana Ritt. (FR 218) s. Neoporteria nigrihoirida v. coquimbana Ritt. Neoporteria crassispina Ritt. (FR 481) s. Neoporteria nigrihorrida v. crassispina Ritt. [bzw. v. raajor (Backbg.) Backbg.]. Neoporteria curvispina v. variicolor Hutch. (unbeschrieben?): wohl identisch mit Horridocactus eurvispinus (Bert.) Backbg. Neoporteria densispina (Backbg.) Y. Ito: sehr dicht- und hellborstig, ähnlich Neoporteria nidus (Söhr.) Br. & R. bzw. dazu gehörend. Neoporteria exsculpta (0.) Borg: Neoporteria sub- gibbosa (Haw.) Br. & R. Neoporteria fobeana (Mieckl.) Backbg. : Neochilenia fobeana (Mieckl.) Backbg. Neoporteria fusca (Mühlpf.) Br. & R.: Neochilenia fusca (Mühlpf.) Backbg. Neoporteria gerocephala Y. Ito K. + kugelig bleibend, z. T. später gestreckt, aber nicht stark zylindrisch werdend; Ri. höckrig, Hck. wulstig vorgezogen; St. zahlreich, dick borstenartig, weich, wirr, dicht verflochten, weiß bis schwärzlich, bald alle weiß; BL ca. 5 cm lg.; R. lang. — Chile (Region von Ovalle). (Abb. 268.) Von Neoporteria nidus durch die größere Bl. unterschieden. Hierzu muß die von Ritter in „Taxon", XII: 1, 33. 1963, als eigene Art beschriebene N. multicolor Ritt, gestellt werden, deren Blütenmaße Ritter nicht angibt! Die Bl. ist aber ebenso groß wie die obiger Art, mit weißen Flöckchen und Bst. Die Bl. der N. nidus ist nur knapp halb so lang, diese Art weist aber eine ähnliche Variationsbreite der Be- stachlung bzw. ihrer Färbung auf, d. h. nach Ritters N. multicolor-Beschrbg. reicht das Farbenspiel von weiß über gelblich, bräunlich, rotbraun bis schwarz, wie auch bei N. nidus. Die Standortsangabe „Region von Ovalle" war bisher ungenau. Ritter gibt an „Umgebung von Coquimbo (FR 243)". Neoporteria heteracantha (Backbg.) Backbg. K. flachrund, bis 11 cm 0, dunkelgrün; Ri. ca. 19, schwach gehöckert; Rst. ca. 20, bis ca. 2,2 cm lg.; Mst. ca. 6, bis 4,5 cm lg.; St. besenartig dicht stehend, leicht gebogen, steifborstig, schmutzig weiß- bis bräunlichgrau; Bl. karminrosa, am Grunde weiß; Fr. klein, rot. — Nordchile. Neoporteria jussieui (Monv.) Br. & R.: Neochilenia jussieui (Monv.) Backbg. Neoporteria kesselringiana (Dölz) Hutch.: Horridocactus kesselringianus Dölz. Neoporteria kunzei (Forst.) Backbg.: Neochilenia kunzei (Forst.) Backbg. Neoporteria litoralis Ritt. K. halbkugelig, später säulig, 3—8 cm 0, grasgrün; Ri. 14—21, stark in W. aufgelöst; Ar. oval, weißlich- bis gelblich-filzig; Rst. ca. 30, 0,75—2 cm lg., haarfein, strahlend; Mst. 8—12, 1,5—3 cm lg., spreizend, gerade oder leicht gebogen; St. in der Farbe variierend, von gelbweiß bis gelbbraun, braun bis schwärzlich; BL bis 2,75 cm lg., karminrosa; Fr. 2 cm lg., karmin. — Chile (Coquimbo, am Strand). (FR 219.) Neoporteria mamillarioides (Hook.) Backbg. K. später langzylindrisch, bis ca. 10 cm 0, hell- bis graugrün; Ri. bis über 15, in längliche, starke Hck. unterteilt; Ar. oval, groß, dickfilzig; St. schwer trennbar, unten 4 dickpfriemliche über Kreuz, einige dünnere und dickere am Rand der Areole, variabel in Stärke und Länge, zuweilen etwas verbogen und am Fuß verdickt, weißlich bis rötlich- braun; Bestachlung grob und wild; Bl. bis 6 cm lg„
Neoporteria 299 wohl die größte der Gattung; R. derb, etwas gerieft. — Chile (Estancia Frai Jorge). Neoporteria microsperma Ritt. — Succulenta, 42:1, 6. 1963. K. länglich werdend; Ri. weniger stark gekerbt, mit kleinem Kinnvorsprung; Ar. 3—5 mm entfernt; St. dicht stehend, ± gebogen, anfangs schwarz, die Mst. später nur oben; R. länger, etwas borstig; S. kleiner. — Nordchile (15 km östl. La Serena) (FR 535). Die Beschreibung zeigt nach Ritter die Unterschiede von N. wagenknechtii. v. serenana Ritt. — l. c: K. größer; Ri. breiter und höher; Ar. größer; St. stärker. — Gleicher Standort (FR 716a). Neoporteria multicolor Ritt. (FR 243), unbeschrieben: „St. dicht, kraus, den K. umhüllend, gelb bis weißlich oder kastanienfarben. Von Neoporteria geroeephala Y. Ito nicht zu trennen; Bl. gleich groß. Neoporteria napina (Phil.) Backbg. und v. spino- sior Backbg.: Neochilenia napina (Phil.) Backbg. und v. spinosior (Backbg.) Backbg. Neoporteria napina v. lanigera Hutch.: Neochilenia sp. (nahe N. eriocephala?). Neoporteria nidus (Söhr.) Br. & R. K. kugelig, später keulig-zylindrisch; Ri. bis 18; St. schwer unterscheidbar, bis 3 cm lg. (und mehr), ± borstig bis steifer, oft gerade und locker stehend, meist dicht verflochten, auch variabel in der Farbe, weißlich bis gelblich, dunkler bis schwärzlich, besonders die mittleren; Bl. nur ca. 3 cm lg. — Chile (Region von Ovalle). Von Neoporteria geroeephala durch die wesentlich kleinere Bl. unterschieden. Neoporteria nigrihorrida (Backbg.) Backbg. K. kugelig, später mäßig verlängert, matt dunkel- graugrün; Ri. bis 18, scharf kinnhöckerig; Rst. ca. 16, bis 1,5 cm lg., seitwärts strahlend, verflochten, steif; Mst. 6—7, bis 3 cm lg., sehr derb, stechend pfriemlich; St. anfangs pechschwarz, dann schmutzig silbergrau; Bl. 4 cm lg., hellkarmin, unten weiß; Fr. rötlich-grün. — Chile (südlich Coquimbo). v. coquimbana Ritt., unbeschrieben (zuerst: N. co- quimbana) ist wohl nur eine Form der N. nigrihorrida. v. crassispina Ritt., unbeschrieben: wohl N. nigrihorrida v. major (Backbg.) Backbg. v. major (Backbg.) Backbg.: Ri. ca. 13, um die Ar. stärker verdickt; Ar. größer; Rst. ca. 18, bis 2 cm lg., abstehend, dann zum Körper gebogen; Mst. ca. 10, sehr grob, Spitze hochgekrümmt; St. dunkelgrau, feucht ganz schwarz. v. minor (Backbg.) Backbg.: K. kleiner, anfangs flachrunder; Rst. ca. 16, bis 1cm lg., dünner; Mst. 8, bis 1,8 cm lg. 20 Kakteenlexikon Neoporteria oeculta (Phil.) Br. & R.: Neochilenia oeculta (Phil.) Backbg. Neoporteria odieri (Lem.) Berg, und v. mebbesii (Hildm.) Backbg.: Neochilenia odieri(LEM.)BACKBG. bzw. Neochilenia mebbesii (Hildm.) Backbg. Neoporteria planiceps Ritt. — ‚‚Taxon", XII: 1, 34. 1963. K. bis 20 cm lg., bis 40 cm 0; Wz. rübig, groß, gelb, oben verengt; Ri. anfangs in Hck. aufgelöst, später gekerbt, 13—17, Hck. oben flach, kurz kinn- förmig; Ar. bis 4 mm lg., bis 5 mm entfernt, weiß; St. 25—50, haarförmig, gebogen oder kraus; Mst. 2—4 cm lg., braun oder dunkel, die randständigen heller; Bl. 2,8 cm lg., karmin; R. mit weißen Flöck- chen und einigen weichen, haarförmigen, gelblichen Bst.; Gr. weiß; N. blaßgelb; Fr. becherförmig, wie die R. bekleidet; S. blaßschwarz, sehr runzlig. — Nordchile (Totoral Bajo, selten) (FR 483). Neoporteria polyrhaphis (Pfeiff.) Backbg. K. später verlängert, dunkel-graugrün; Ri. ca. 16; St. zahlreich, schwer unterscheidbar, im Scheitel noch borstig dünn, später fester, derber, stechend, aufrecht, aber auch mit borstenfeinen durchsetzt, mittlere braun; Bl.-Angaben nicht einwandfrei geklärt; da kaum mehr in den Sammlungen anzutreffen, bleibt die Zugehörigkeit zu Neoporteria offen. — Chile. Neoporteria procera Ritt.: Neoporteria clavata v. procera Ritt. (FR 716). Neoporteria rapifera Ritt. (FR714), unbeschrieben: K. + kugelig, dem Namen nach mit rübiger Wz., grün bis dunkelgrün, die ersteren mit zahlreicheren und feineren St., die letzteren mit weniger und stärkeren; St. fast alle gebogen, Fuß zuerst gelb, dann fast orangefarben, oben dunkelbraun bis schwarz, oder bei den heller grünen Pflanzen auch hellbraun; Rst. bis 10—20, sowie mehrere Mst.; Bl. rosenrot. — Chile. Neoporteria robusta Ritt. — „Taxon", XII: 1, 34. 1963. K. 8—15 cm 0, länglich; Wz. nicht rübig; Ri. 13—18, mit kurzen Hck.; Ar. bis 15 mm lg., bis lem entfernt; Rst. 15—22, 1,5—4 cm lg., nadelig, blaßbraun, bald weiß; Mst. 8—16, 2—7 cm lg., pfriemlich, braun bis fast schwarz; Bl. purpurn, mit weißen Flöckchen und Bst.; S. dunkelbraun, sehr runzlig. — Chile (Prov. Santiago, östl. Montenegro) (FR 473c). Neoporteria senilis (Phil.) Backbg.: Neoporteria geroeephala Y. Ito.
300 Neoporteria — Neoraimondia Neoporteria sociabilis Ritt. — Succulenta, 42:1, 3.1963. K. länglich, bis 8cm 0, ohne Rübenwurzel; Ri. 13—21, bis 1,5 cm h., schmal, höckrig; Ar. bis 1 cm lg., 6 mm br., 5—10 mm entfernt; St. nadelig, gerade, dunkelgrau; Rst. 16—20, bis 2 cm lg.; Mst. 7—14, bis 3 cm lg.; Bl. bis 3,3 cm lg., purpurfarben, weiß- randig; Sep. zurückgebogen; Fr. blaßrot, länglich; S. mit winzigem Nabel, 1,3 mm gr. — Nordchile (Totoral Bajo) (FR 655). v. napina Ritt. — 1. c.: Wz. rübig, mit Halsverengung; Ri. 11—18; Nektarkammer unten nicht rötlich (wie beim Typus der Art); Stbf. weiß (beim Typus der Art blaßpurpurn) (FR 655a). Neoporteria subcylindrica (Backbg.) Backbg. K. bald zylindrisch, dunkelgrün; Ri. 16, schmal; Rst. dünn, seitwärts verflochten; Mst. 6, unregelmäßig gestellt, wirr verflochten, anfangs dunkelbraun, dann strohgelb, später grau. — Chile. Neoporteria subgibbosa (Haw.) Br. & R. (T.) K. kugelig, später bis 1 m und mehr lg., bis 10 cm 0, hell-, dann graugrün; Ri. bis 20, + zusammengedrückt und mäßig höckrig; Ar. groß, anfangs weißwollig; Rst. ca. 24, derb, seitwärts gerichtet; Mst. 4, steif-pfriemlich; St. hell bernsteinfarben, später dunkler mit heller Basis, manchmal + rötlichbraun; Bl. ca. 4 cm lg., karminrosa. — Chile (bei Valparaiso), v. intermedia Ritt., unbeschrieben, wurde von Ritter später als Varietät von N. litoralis angesehen (ähnlich verfuhr er z. B. bei N. procera v. serenana, die er später als Varietät von N. microsperma beschrieb). Ich erwähne diesen Namen nur, denn eine richtige Eingliederung oder Gültigkeit als gute Varietät erscheint mir unsicher, da Ritters häufigere Umstellungen keine endgültige Beurteilung erlauben. Neoporteria taltalensis Hutch.: Neochilenia talta- lensis (Hutch.) Backbg. Neoporteria thiebautiana (Backbg.) Y. Ito, mit schwarzen, aufwärts gebogenen, festen St., ist wohl nur eine Form der Neoporteria nidus (Söhr.) Br. &R. Neoporteria villosa (Monv.) Berg. K. später länglich bis zylindrisch, bis ca. 15 cm h., 8 cm 0, graugrün, später violett bis schwärzlich getönt; Ri. 13—15, in länglich-runde Kinnhck. geteilt; Ar. + stark weißfilzig, bis-wollig; St. undeutlich geschieden, zahlreich, haarartig bis feinborstig, heller oder dunkler bis schwärzlich, besonders die 4 etwas kräftigeren bis 3 cm lg. mittleren, zuweilen mit schwefelgelben, + verbogenen H.-St..untermischt; Bl. ca. 2 cm lg., innen unten weiß. — Chile (Region Huasco). Neoporteria villosa v. polyrhaphis (Pfeiff.) Borg: Neoporteria polyrhaphis (Pfeiff.) Backbg. Neoporteria wagenknechtii Ritt. — Succulenta, 42:1, 5.1963. K. bis 30 cm h., bis 11 cm 0, graugrün, ohne Rüben- wurzel; Ri. 11—17, sehr stumpf, mit Kinnvorsprung; Ar. 6-13 mm lg., bis 7 mm br., 5—10 mm entfernt, grau oder bräunlich; St. nadelig; Rst. 10 bis 14, bis 2,5 cm lg., gerade, dunkelgrau; Mst. 3—6, 2—3 cm lg., graubraun; Bl. 2,2 cm lg., purpurn, geringer weißer Filz, Bst. fehlend (immer ?); Stbf. weiß; Gr. unten weiß, oben rot oder bräunlich; Fr. tönnchenförmig, grün oder rötlich; S. braun. - Nordchile (nördl. La Serena, Juan Soldado) Wenn hier Bst. fehlen (?), ist das bei dem völlig einheitlichen Bau und der gleichartigen Färbung der Neoporteriablüten ebensowenig von besonderer Bedeutung wie bei Parodia, während die typisch borstenreichen Neochileniablüten gegen die borstenlosen von Reicheocactus abzugrenzen sind, um Verwechslungen wie früher bei Neochilenia reichei und Reicheocactus pseudoreicheanus zu vermeiden. Gattungstrennungen können nicht völlig einheitlich vorgenommen werden, sondern müssen sich jeweils nach der besonderen Sachlage richten. (FR 715). v. napina Ritt. — 1. c.: Wz. eine große Rübe, mit verengtem Hals; St. länger, gebogen; Bl. größer; R. mit einigen weißen Bst. (!). — Nordchile (Berge von Choros Bajos, nördl. La Serena) (FR 714). Der Vergleich der Bst.-Bildung zeigt deutlich, daß beim Typus der Art eine Reduzierung vorliegt, deren Berücksichtigung eines der wichtigsten Hilfsmittel der systematischen Gliederung ist. Neoraimondia Br. & R. (55) Mittelhohe bis sehr hohe, von unten verzweigende, meist kandelaberartig aufsteigende, wuchtige Ce- reen mit dicken, wenigkantigen Trieben, diese nur in einem Falle + auseinanderstrebend. Bei Blühreife entwickeln sich merkwürdige, dichtfilzige, knollige oder zylindrische, nur gelegentlich Stacheln hervorbringende und ziemlich alt werdende Kurztriebe, aus denen auch 2 Tagblüten gleichzeitig entstehen können; sie sind ziemlich kurztrichterig, die Röhre kurz behaart und höchstens mehr nach unten zu mit unscheinbaren Stacheln untermischt. Die Frucht ist kugelig bis länglich, mit braunen, runden Filzpolstern und kurzen Stacheln. Diese Gattung hat, neben Corryocactus brevistylus, die längsten Stacheln aller Kakteen. Die Samen sind mattschwarz, fein punktiert. Beschrieben: 4 Arten, 3 Varietäten. Verbreitung: Von Nordperu bis Nordchile. (Abb. 271.) Neocardenasia Backbg., die zuweilen hierunter einbezogen wird, aber wesentlich unterschieden ist, siehe unter ihrem eigenen Gattungsnamen.
Neoraimondia — Neowerdermannia 301 Neoraimondia arequipensis (Meyen) Backbg. (T.) K. graugrün, bis 10 m h., Stamm bis 40 cm 0; Tr. unten etwas gebogen, parallel aufsteigend, 20 cm und mehr 0; Ri. 8; Ar. anfangs bis 2 cm 0, später rundknollig oder zylindrisch kurztriebig verlängert; St. unregelmäßig, 1—2—4—7, rund, pfriemlich, sehr elastisch, kaum stechend, bis 25 cm lg.; Bl. grünlich weiß; Fr. ca. 7 cm groß, purpurn, auch innen, Filzpolster und St. bei Reife abfallend. — Peru (südlich Mollendo bis Nazca- und Puquio-Tal). v. rhodantha Rauh & Backbg.: K. bis ca. 5 m h., frischgrün; Ri. meist 7; Tr. 30—40 cm 0; Ar. lederbraun bewollt, besonders im Scheitel; Bl. rosarot; 4,5—5 cm lg. — Südperu (Region von Arequipa). v.riomajensis Rauh & Backbg.: weicht von v. rhodantha ab durch geringe Ri.-Zahl, 4—6; Bl. hell-karminrot. — Südperu (Rio Majes). Neoraimondia aticensis Rauh & Backbg. K. bis 4 m und mehr h.; Tr. nicht parallel, sondern etwas auseinanderstrebend aufsteigend, Spitze zuweilen verjüngt; Ri. (6—) 7 (—8); Bl. ? Südperu (bei Atico). (Abb. 269.) Von allen anderen Arten durch den spreizenden Wuchs und die sich verjüngenden Tr. abweichend. Neoraimondia gigantea (Werd.& Backbg.) Backbg. K. bis 8 m h.; Tr. dicht nebeneinander aufragend; Ri. meist 4 (—5); Ar. stark genähert, blühbare fast konisch verlängert; Bl. und Fr. purpurrot. — Nord- peru (westlich von Morropon; bei Yequetepeque). (Abb. 270.) v. saniensis Rauh & Backbg. : K. nur ca. 4 m h.; Tr. breiter und lockerer, aber parallel aufsteigend; Ri. 4—5; Bl. hell-weinrot. — Nordperu (Rio'Sana-Tal). Neoraimondia macrostibas (K. Sch.) Br. & R.: Neoraimondia arequipensis (Meyen) Backbg. Neoraimondia macrostibas v. gigantea (Werd. & Backbg.) Backbg.: Neoraimondia gigantea (Werd. & Backbg.) Backbg. Neoraimondia macrostibas v. rosiflora (Werd. & Backbg.) Backbg.: Neoraimondia roseitlora (Werd. & Backbg.) Backbg. Neoraimondia roseiflora (Werd. & Backbg.) Backbg. K. nur bis ca. 2 m h.; Tr. dick, unten ± gebogen, parallel aufsteigend; Ri. meist 5; Ar., wenn blühbar, knollig rund oder länglich; BL hell josenrot mit dunklem Mittelstreifen. — Mittelperu (bei Cho- sica und im Piscotal). v. sayanensis Ritt., unbeschrieben, eine sehr kurzstachlige Form oder Varietät. Neotanahashia Y. Ito, bzw. Neotanahashia reichei Y. Ito non K. Sch.: Reicheocactus Backbg. bzw. Reicheocactus pseudoreicheanus Backbg. Neowerdermannia Fric (119): Weingartia Werd. Kleine Kugelkakteen mit dicker, fleischiger Rübenwurzel ohne Halseinengung, eßbar. Die Rippen sind ± stark in Höcker zerteilt, diese z. T. kinnförmig, bei letzteren die Areolen tiefliegend. Die Hauptstacheln sind + gebogen, z. T. sogar hakig, besonders bei der chilenischen Art in der Jugend (letztere scheint bis Südperu verbreitet zu sein). Die Blüten sind ziemlich klein, weiß oder lilarosa, kurzröhrig und kahl. Die winzigen Früchte sind gleichfalls kahl und enthalten nur wenige Samen. Gleichzeitige Mehrblütigkeit in einer Areole ist beobachtet worden. Nach allen diesen Merkmalen ist Neowerdermannia von dem Genus Weingartia nicht zu trennen und die Artnamen müssen beide zusammengezogen werden bzw. Weingartia chilensis (Backbg.) und Weingartia vorwerkii (Fric), letztere mit den var. erectispina (Hoffm. & Backbg.) und v. giels- dorfiana (Backbg)., lauten. Diese Umkombinierung ist jedenfalls berechtiger als die Einbeziehung von Weingartia zu Gymnocalycium durch Hutchison. Wenn ich die obige Gattung trotzdem hier auch getrennt aufführe, so deshalb, weil sie noch viel im Gebrauch ist. Sie ist jedoch nicht aufrechtzuerhalten. In meinem Handbuch „Die Cactaceae", III: 1795. 1959, habe ich schon darauf hingewiesen, daß die Arten des obigen Genus besser zu Weingartia gehören; Dr. Simo hat dies 1963 in den Monatsblättern der Ges. österr. Kakteenfreunde, VII: 1, bestätigt. Es werden daher hier den nachstehenden Neower- dermannia-Namen die Umkombinierungen angefügt, die damit als künftig allein gültig angesehen werden. — Verbreitung (wie bei Weingartia, zum größten Teil): Nordargentinien, bolivianisches Hochland bis Hoch-Nordchile und angrenzendes Südperu. [®.; P. ist zu empfehlen. Vorsicht vor Asselfraß.] Neowerdermannia chilensis Backbg. — Weingartia chilensis (Backbg.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 15. 1963. K. dunkelblaugrün, oft leicht bräunlich oder rötlich überhaucht; Wz. rübig, spitz zulaufend; Ri. ca. 15, schmal, Hck. schmallang; Rst. ca. 20, 0,8—2,2 cm lg., strahlend, biegsam, meist gerade,-selten etwas gebogen oder gekrümmt, höchstens ein längerer unterer, dieser schwärzlich-violettbraun, die übrigen rosagrau bis dunkler; Mst. 1, gerade, steif, aufgerichtet, nie gehakt, schwärzlich violettbraun; St. zuweilen alle heller und anfangs kürzer, später die Rst. z. T. verflochten; Bl. weiß. — Nordchile (Ticnamar).
302 Neowerdermannia — Nopalea Neowerdermannia peruviana Ritt. & Krainz, unbeschrieben: Weingartia chilensis (Backbg.) Back- bo. Neowerdermannia vorwerkii Fric — Weingartia vor- werkii (Friö) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 16. 1963, ebenso für die var.: E. breit- bis flachrund, in die spitz zulaufende Wz. übergehend, kaum aus dem Boden hervorragend; Bi. 16 und mehr, in spitz kinnförmige Hck. geteilt, spiralig stehend; Ar. in der Senke zwischen den Hck.; St. bis ca. 10, bis 1,5 cm lg., seitlich gebogen und ± abstehend oder ± anliegend, 1 nach oben weisend, 1 nach unten gerichtet, bis ca. 4 cm lg., oben ± stark gekrümmt; Bl. weiß mit hell-lila- rosa Streifen. — Nordargentinien bis Nordbolivien, v. erectispina Hoffm. & Backbg.: W. zierlicher; St. lang aufgerichtet, dicht abstehend, oft + wellig oder verbogen, dünner als beim Typus, der unterste St. der längste, z. T. oben stärker gekrümmt, alle ziemlich weich. — Bolivien {bei Viacha). v. gielsdorliana Backbg. : K. meist kleiner als der Typus; Hck. rundlicher; St. kürzer; Bl. hell- violettweiß. — Nordbolivien. In der Kombination mit Weingartia sind die Autorenbezeichnungen vorstehender beider var.: v. erectispina (Hoffm. & Backbg.) Backbg. und v. gielsdorfiana (Backbg.) Backbg., die Namensänderung publiziert in Descr. Cact. Nov. III: 16. 1963. Nichelia Bull.: Neochilenia Backbg. Nopalea SD. (18) Buschige bis fast baumförmige, opuntienähnliche Pflanzen mit Glochiden, die Blätter klein und bald abfallend. Die Triebe sind abgeflacht, fleischig, oft schmal; scheidenlose Stacheln werden einzeln oder in Büscheln gebildet. Die + roten Blüten entstehen am Rande der Triebe und haben aufgerichtete und zusammenschließende Hüllblätter mit herausragenden Staubfäden und wohl meist unten stärker verdicktem Griffel. Das Ovarium ist gehöckert und überwiegend stachellos wie fast immer auch die Frucht, eine saftige, rote Beere. Beschrieben sind 10 Arten. — Verbreitung: Von Mexiko bis Panama. [®.] Nopalea angustifrons Lindbg. : Nopalea dejecta (SD.) SD. Nopalea auberi (Pfeiff.) SD. K. bis 10 m h., mit zylindrischem Stamm, oft rechtwinklig verzweigend; Tr. gering bestachelt, blaugrün, ± bereift; Ar. rund, außer der kurzen Wolle später braune GL; St. 0 oder 1—2, pfriemlich, der l- längere obere bis 3 cm lg., der untere etwa halb so :- lg., weißlich, bräunlich gespitzt; Bl. ca. 9 cm lg., rosenrot; Ov. mit ausgeprägten, aber niedrigen Hck., in den Ar. zahlreiche GL, bis 1 cm lg. — Mittel - und Südmexiko. Nopalea cochenillifera (L.) SD. (T.) s. E. oft 3—4 m h., Stamm bis 20 cm 0; Tr. oblong, ; aufsteigend oder spreizend, bis 50 cm lg., anfangs i- ± hellgrün, unbestachelt, oder nur winzige St. an n alten Tr.; Gl. zahlreich; bald abfallend; Bl. ca. 5,5cm lg., Scharlach; Ov. mit lg., rautenartigen Hck. und l vielen GL — Tropisches Mittelamerika und Ja- i maika (Ursprung ?). - Nopalea dejecta (SD.) SD. K. bis 2 m h., anfangs buschig, dann stammbildend; ; Tr. linear-oblong, oft überhängend, bis 15 cm lg., nur mäßig dick, hellgrün, auch im Alter; sehr stache- r lig; St. 6—8 an alten Ar., meist nur 2, bis 4 cm lg.. spreizend, blaßgelb oder rötlich, später grau; BL ca. i 5 cm lg., dunkelrot. — Panama? • Nopalea escuintlensis Matuda E. bis 1,30 m h., buschig; Tr. sparrig aufsteigend, umgekehrt-eiförmig oder + kreisrund, unten ver- > jungt, 15—20 cm lg., bis 10 cm br., dunkelgrün; Ar. gelblich-filzig; GL später zahlreich; St. 1—3, bis l 2,5 cm lg., gelblich-weiß; Bl. 8—11 cm lg., gelblich- Scharlach; Ov. gehöckert, stachellos, sehr schlank- keulig; Fr. 5—7 cm lg. — Mexiko (Chiapas, am Rio Cintalapa, nahe Escuintla). Nopalea gaumeri Br. & R. E. bis 3 m h., stark verzweigt; Tr. linear-oblong bis fast lanzettlich, nur 6—12 cm lg., bis 3 cm br.; St. 4—12, sehr ungleichförmig, 0,5—2 cm lg., ziemlich kräftig, oft + abwärts gebogen; Bl. nur 4 cm lg.; Fr. mit zahlreichen Ar., bestachelt und mit gelben Gl. — Mexiko (Yukatan, bei Sisal). Nopalea ^uatemalensis Rose E. 5—7 m h., baumförmig, oft fast von der Basis schon verzweigt; Tr. oval bis oblong, bis 20 cm lg., bläulich-grün; Ar. zahlreich, kurz weiß-wollig; St. 5—8, die längsten bis 3 cm lg., ungleich lg., dünn, nadeiförmig, zumindest bei Jungtr., weiß oder rosa; BL nur 5—6 cm lg., rot; Fr. bis 5 cm lg., ohne längere Gl. — Guatemala (bei El Rancho). Nopalea inaperta Schott E. bis 7 m h., mit sehr stacheligem Stamm, oft buschförmig; Tr. fast-eiförmig, 6—17 cm lg., stark höckrig, glänzend grün; St. 4—12, anfangs meist 3—6, bis 2 cm lg., gelblich-braun; BL nur 4 cm lg.; Fr. ca. 1,5 cm lg. — Mexiko (Yukatan). Nopalea karwinskiana (SD.) K. Sch. E. bis 2 m h., auch höher, mit verzweigtem, stacheligem Stamm; Tr. oblong, 15—30 cm lg., hell-matt-
Nopalea — Notocactus 303 grün, schwach bereift; St. 3—7, 1—2 cm lg., spreizend, blaßgelb bis fast weiß; Gl. zahlreich, gelb; Bl. bis 12 cm lg., rot. — Mexiko. Nopalea lutea Rose K. bis ö m h,, mit kurzem Stamm, spreizend verzweigend; Tr. fast-eiförmig, elliptisch oder oblong, blaßgrün, leicht bereift, 6—12 cm lg., bis 3 cm br., Ar. groß, kurz braunwollig; St. bis 4 cm lg., weich, nadeiförmig oder borstig, gelb, braun werdend; Bl. 5 cm lg.; Ov. mit vielen Ar. mit gelben Gl.; Fr. ca. 4 cm lg. — Guatemala (bei El Rancho), in Honduras und Nikaragua. Wuchs auch buschig. Nopalea moniliformis K. Sch.: Consolea monilifor- mis (L.) Britt. Nopalea nuda Backbg. K. nur bis ca. 80 cm h., strauchig, primäre Tr. später fast rundlich, verkorkend; eigentliche Tr. ca. 12 cm lg., 6 cm br., oben gerundet, nach unten verjüngt, schwach gehöckert, kräftig blattgrün; Ar. weiß bis hellbräunlich-filzig; St. fehlend; Bl. ca. 3,5 cm lg., hellkarmin; Ov. kugelig; Fr. breitrund ca. 2cm 0, dunkelviolett. — Mexiko(?).(Abb.272.) Nopalxochia Br. & R. (38) Epiphyti8che, flachtriebige Pflanzen, z. T. mit stielrunden Stämmchen, die blattartigen Glieder stufig gekerbt. Die rosa oder reinroten, offentrichterigen Tagblüten sind ziemlich groß und haben bei der rosa blühenden Art eine zweite innere, ± geschlossene Hüllblattserie. Röhre und Ovarium sind schmal beschuppt, kahl und stachellos, die Schuppen an der Knospe zuerst auffällig zurückgebogen. Durch die langsame Entwicklung der schönen Knospen bis zur offenen Blüte istN. phyllanthoides besonders dankbar; sie blüht mitunter zweimal im Jahr, zur Hauptzeit reichlich, und ist ein Elterteil vieler Phyllo- hybriden (Abb. 274) gewesen, wie auch die zweite Spezies. Beschrieben: 2 Arten. — Verbreitung: Mexiko [Chiapas; Oaxaca; Jalapa (?) und bei Tlaco- lula (?)]. [©.; Kultur im Freien über Sommer nur bei der 2. Art empfehlenswert; beide neigen bei zu kühlem Wetter zu Fleckenbildung.] Nopalxochia ackermannii (Haw.) Knuth K. ohne lange Triebstiele überhängend; Tr. lanzettlich, buchtig gekerbt, + weich, mehr blattgrün; Bl. groß, ziemlich locker, reinrot; R. schlank, kantig, gefurcht, mit rötlichen, abstehenden Schuppen. — Mexiko (Chiapas, Oaxaca). Es gibt eine Rasse mit fleischigeren Tr. und eine mit dünneren, die Bl.-Farbe von tiefer reinrot über bläulichrot bis etwas orangerot; Stbf. oben rot, unten weißlich bis grünlich, wie der Schlund (nach Farbfotos von Buchenau). Nopalxochia conzattianum T. M. MacDoug. : Pseu- donopalxochia conzattianum (T. M. MacDoug.) Backbg. Nopalxochia phyllanthoides (DC.) Br. & R. (T.) K. mit langgestielten Tr. überhängend; Tr. lanzettlich, zugespitzt, flachstufig gekerbt, Mittel- und Seitennerven deutlich, dunkler grau-grün; Bl. ca. 10cm lg., rosa, innen hell-rosenrot; R. kurz, mit roten Schuppen. — Mexiko (Jalapa ?; Tlacolula; Puebla, Rio Acapulco). (Abb. 273.) Geht häufig auch als Hybride „Deutsche Kaiserin4' Nach Bornemann war diese ein Bastard von Epiph. ackermannii hybridus (Mutter) und Nopalxochia phyllanthoides, Bl. borstenlos, zuerst von dem Berliner Kohlmannslehner unter obigem Hybridennamen in den Handel gebracht. Es gibt auch Bastarde mit ± stachliger R. bzw. Ov. und Fr., also mit Merkmalen wie bei Pseudonopalxochia (s. dort). Notocactus (K. Sch.) Berg, emend. Backbg. (111) Kugelige bis kurzsäulige, ± sprossende Pflanzen mit überwiegend gelben, selten rötlichen Blüten und, von vereinzelten Ausnahmen abgesehen, hellrötlichen bis dunkel-purpurnen Narben. Das Stachelkleid ist z. T. zart, weniger derb, meist schön buntfarbig, ± variabel. Die Blüten sind gewöhnlich groß und ansehnlich. Nach den Fruchtunterschieden gliederte ich in folgende Untergattungen: 1: UG. Notocactus: Früchte fleischig, mit Längsrissen öffnend 2: UG. Neonotocactus Backbg.: Früchte verlängernd, dünnwandig, schlaff, z. T. hohl und unten zerfallend Die Zahlen hinter den Artnamen kennzeichnen die Untergattungs-Zugehörigkeit. Die Samen sind mattschwarz. Von Eriocactus sind die Blüten durch eine längere Röhre unterschieden; bei letzterem werden außerdem wollfilzige Scheitel gebildet, wie sie sich bei Notocactus niemals finden, sowie andersartige Früchte. Unverständlicherweise wird zuweilen zu Notocactus auch Brasilicactus einbezogen, dessen kleine Blüten und Früchte stärker bestachelt sind und damit völlig von denen des Genus Notocactus verschieden, ja einzigartig unter allen südamerikanischen Kugelkakteen. Beschrieben wurden bisher 16 Arten. — Verbreitung: von Nord- bis südliches Mittel- und Ostargentinien über Uruguay bis Südbrasilien, [(g).; P.: fördert den Wuchs und den Blütenreichtum.] Notocactus apricus (Ar.) Berg. (2) K. sprossend, breitkugelig, hellgrün; Ri. bis 20, leicht gehöckert, niedrig; Ar. 3—4 mm entfernt; Rst. 18—20, borstenförmig, verbogen, + seitlich verflochten, gelblichgrau; Mst. 4, bis 1,5 cm lg., 1 oft abwärts gebogen, gelbgrau bis gelblich, Basis
304 Notocactus rötlich, + dunkler gespitzt; Bl. groß, ca. 8 cm lg., gelb; äußere Pet. und die Sep. auch mit rötlicher Mitte; R. derb; Gr. auch unten rot, oben weiß; Stbf. gelb (obere) und rot (untere). — Uruguay. (Abb. 275.) Die Art variiert stark: Bl. 6—8 cm lg.; Bl.-Hülle dichter oder lockerer; Pet. gespitzt oder etwas stumpf; St. gelblich bis + rötlich; die R. kann auch schlanker sein. Notocactus araneolarius (Reichb.) Hert.: „Mst. 5 bis 7, sehr kurz, purpurn, Rst. 15—17, gelb, Bl. unbekannt", eine undefinierbare Art aus dem Gebiet von Montevideo. Notocactus caespitosus (Speg.) Backbg.: Merkmale weitgehend mit Notocactus minimus Friö & Krzgr. übereinstimmend, auch aus Uruguay berichtet. Vielleicht ist letzterer damit identisch. Notocactus concinnus (Monv.) Berg. (2) K. meist einzeln, flachrund, bis 10 cm 0, 6 cm h., Scheitel unbestachelt, glänzend grün; Ri. ca. 18, niedrig gehöckert; Ar. 5—7 mm entfernt; Rst, 10 bis 12, bis 7 mm lg., borstenartig dünn, hellgelb; Mst. 4 über Kreuz, bis 1,7 cm lg., + abwärts gebogen, der unterste der kräftigste, gelblich oder bräunlich; Bl. ca. 7 cm lg., kanariengelb; N. rot. — Südbrasilien, Urugay. Notocactus concinnus v. joadii (Ar.) v. Osten und Y. Ito: Notocactus joadii (Hook.) Hert. (s. dort). Notocactus floricomus (Ar.) Berg. (2) K. später + säulig, bis ca. 30 cm h., ca. 13 cm 0, Scheitel eingesenkt; Ri. ca. 20, Hck. kegelig, + gedrängt; Ar. schwach weißfilzig, genähert» Rst. ca. 20, + fest, + abstehend, weißlich oder grau, Fuß rötlich; Mst. 4—5, 2—2,5 cm lg., kräftiger, pfriemlich, spreizend, der mittlere gerade vorstehend, grau bis heller; Bl. bis 5 cm und mehr lg., gelb; N. schwarzrot. — Uruguay. v. flavispinus Backbg.: Mst. blaßgelb. v. rubrispinus Backbg.: Mst. leuchtend rot. v. spinosissimus Fric ex Buin. : St. kaum geschieden, dicht, braun. v. velenovskyi (Fric ex Backbg.) Krainz: St. feiner; Rst. zahlreicher, glänzend weißlich; Ar. anfangs auffallend kräftig bewollt. Notocactus herteri Werd. (2) K. kugelig bis etwas verlängert, bis ca. 15 cm 0, blaßgrün; Ri. ca. 22, stark gehöckert; Hck. fast konisch; Ar. bis 1,5 cm entfernt; Rst. 8—11, nadelig, biegsam, anfangs aufgerichtet, später strahlend; Mst. 4 (—6), meist über Kreuz, bis 2 cm lg., stärker, pfriemlich, braunrot, zuweilen gezont; Bl. ca. 4 cm lg., purpurrot; N. braunrot. — Uruguay (Dept. Rivera, Cerro Galgo). Notocactus hypocrateriformis (O. & Dietr.) Hert., wohl identisch mit Notocactus mammulosus (Lem.) Berg. Notocactus intricatus (Lk. & O.) Hert., nach allen Merkmalen wohl eine Wigginsia (Bl. und Fr. unbekannt); vielleicht der erste Name von (Malaco- carpus) Wigginsia arechavaletai (K. Sch. ex Speg.) D. M. Port. Notocactus joadii (Hook.) Hert., eine unsichere Art. Notocactus linkii (Lehm.) Hert.: Notocactus ottonis v. linkii (Lehm.) Berg. Notocactus maldonadensis (Hert.) Hert.: Wigginsia arechavaletai (K. Sch. ex Speg.) D. M. Port. (s. unter Malacocarpus). Notocactus mammulosus (Lem.) Berg. (2) K. später + gestreckt, bis 10 cm h., 6 cm 0, grau- bis reingrün bis dunkler; Ri. 18—20, Kinnhck. kräftig vorspringend; Ar. breit, bis 6 mm entfernt; Rst. 10—13 (—15), kaum 5 mm lg., dünn, gelblichweißlich, meist oben und unten braun; Mst. 3 (—4), + pfriemlich, länger, 1—1,4 cm lg., kräftiger, gelb, braun gespitzt; Bl. bis ca. 4 cm lg., stark weiß wollig und braun- oder schwarzborstig, kanariengelb; N. purpurrot. — Argentinien, Uruguay, v. pampeanus (Speg.) Cast. & Lelong: Notocactus submammulosus v. pampeanus (Speg.) Backbg. v. submammulosus (Lem.) Y. Ito: Notocactus submammulosus (Lem.) Backbg. Von Y. Ito werden noch weitere Varietäten von N. mammulosus geführt, die aber z. T. auf einem Synonym oder nur auf unbeschriebenen Namen beruhen. Notocactus megapotamicus Ost. ex Hert. (2) K. sprossend, länglich werdend, saftig grün; Ri. 13—15, undeutlich gehöckert; Ar. anfangs wollig, bis über 1 cm entfernt; Rst. bis ca. 13, ca. 1,5 (—1,7) cm lg., anliegend, seitlich verflechtend, gelblich bis rötlich oder anfangs dunkler; Mst. 3—4, bis über 1,3 cm lg., anfangs schwarzbraun; St. schül- ferig, dick borstig, ± gewunden und gebogen, später vergrauend; Bl. ca. 3 cm lg., 4 cm 0, seidig schwefelgelb; N. rosa. — Südbrasilien (Rio Grande do Sul). Nach Buining eine Varietät von N. ottonis (?). Notocactus minimus Fric & Krzgr. (2) K. winzig-zylindrisch; Wz. halbrübig; Ri. 12—15; schmal; Rst. 15—17, 4 nach oben, je 6 seitwärts, 1 nach unten gerichtet, steif borstig, glasig weiß; Mst. 3 (—4), 2 seitlich nach oben, 1 (—2) radial abstehend, 5—6 mm lg., vereinzelt oben gebogen bis + hakig gekrümmt, braun; St. dicht die Pflanze bedeckend; Bl. bis 2,7 cm lg., 4 cm 0, gelb, mit weißer Wolle und rotbraunen Bst.; N. rot. — Uruguay.
Notocactus 305 Durch zuweilen gehakte Mst. und kleine, später zylindrische Gestalt von allen anderen Arten abweichend (gepfropft allerdings bis 8 cm lg. beobachtet!). Die Ar. stehen ziemlich dicht. Notocactus mueller-melchersii Fric ex Backbg. (2) K. + gestreckt-kugelig, ca. 8 cm h., 6 cm 0, mattgrün; Ri. ca. 22; Ar. ca. 5 mm entfernt, anfangs weißfilzig; Bst. 15—18, bis 8 mm lg., feinnadelig, seitlich strahlend, gelblichweiß; Mst. 1, bis 2 cm lg., pfriemlich, stechend, + abwärts gerichtet, hell- hornfarben bis gelblich, oben dunkel, Fuß rotbraun; BI. ca. 3 cm lg., 5 cm 0, blaß goldgelb; N. blaß- karmin. — Uruguay (Sierra de los Animos). v. gracilispinus Krainz: Mst. 2—3, kürzer, zuweilen 4, bis 7 mm lg., oft nur undeutlich geschieden; Bl. etwas kleiner. Notocactus mueller-moelleri Fric (ohne gültige Beschreibung) (2) K. halbkugelig, später länglich, dunkelgrün; Ri. 22, niedrig, in rundliche Hck. geteilt; Ar. weißfilzig, soäter fast 1 cm entfernt; Rst. ca. 20, bis 6 mm lg., fein, anliegend, gleichmäßig strahlend; Mst. bis 4, dann über Kreuz, bis ca. 5 mm lg., der unterste stärker, pfriemlich, rötlich, + abwärts weisend; anfangs die kräftigeren St. eigenartig um den Scheitel kranzartig aufgerichtet; Bl. ? Fr. ? — Uruguay. Eine charakteristische Pflanze, dem N. mueller- melchersii anscheinend nahestehend. Notocactus muricatus (0.) Berg. (2) K. zuweilen sprossend, oval bis ± säulig, bis 20 cm und mehr berichtet, grün; Ri. 16 (—20); Hck. breit, flach; Ar. dichtstehend; Rst. 10—14 (—20), bis 8 mm lg., borstenförmig, spreizend bis + ange- preßt, + weiß; Mst. 1—4, bis 1,3 cm lg., + abstehend, bernsteinfarben bis weißlich, 1 kastanienbraun bis rubinrot; Bl. bis ca. 3 cm lg., schwefelgelb; N. purpurrot. Beschreibungen Pfeiffers, Rümplers und K. Schumanns weichen voneinander in Länge und Farbe der St., Größe der BL, sowie Farbe des Körpers und Größe ab. — Südbrasilien. Notocactus ottonis (Lehm.) Berg. (1) (T.) v. ottonis K. + flachrund, 5—11 cm 0, kräftig grün; Ri. 8—12, gerundet, schwach-höckerig; Ar. ca. 1 cm entfernt; Rst. 10—18, nadelig, gelb; Mst. (0)—3—4, bis ca. 2,5 cm lg., etwas kräftiger, + rötlichbraun, heller gespitzt; Bl. 4—6 cm lg., etwas breiter, tief glänzend gelb; N. dunkelrot. — Südbrasilien, Uruguay, Argentinien. Eine sehr variable Art. Beschrieben wurden folgende Varietäten: v.albispinus Backbg.: Ri. ca. 13; Rst. meist 7 (—9); Mst. meist nur 1, + bräunlich, bald weißlich, wie alle anderen St.; Bl. ca. 3 cm lg.; N. hellrot; Knospen länger beborstet als beim Typus der Art. v. areehavaletai (Speg.) Buin.: Ri. weniger als 10; Bl. bis 8 cm 0; N. dunkelpurpurn, v. brasiliensis (Hge. jr.) Berg.: Rst. mehr aufrecht, gelbbraun; Mst. kürzer, gerader, bräunlich; Pet. ± herzförmig ausgerandet; N. 11, gelb, v. buenekeri, ohne weitere Angaben, ist bisher nur ein Name Ritters. v. elegans Backbg. & Voll: Hck. länger; Ar* etwas weiterstehend; Bl. mit locker stehenden, sehr schmalen, spitz zulaufenden Pet. v. linkii (Lehm.) Berg.: Ri. zahlreicher, schmäler und scharfkantiger; Rst. 9—10, anfangs weiß, später braun gespitzt, Mst. kleiner, anfangs schwärzlich, später braun; Bl. ca. 5 cm 0; N. purpurn. v. megapotamicus (Ost. ex Hert.) Buin.: Notocactus megapotamicus Ost. ex Hert. v. multillorus Fric ex Buin.: Ri. scharfkantig; St. kürzer als 2 cm; Bl. weniger als 2 cm 0; Gr» und N. orange. v. paraguayensis (Heese) Berg.: Ri. (bzw. Hck.) schärfer gekantet; St. abstehend, dünnadelig, röter. v. schuldtii Krzgr.: Ri. weniger als 10; Bl. bis 10 cm 0; N. orangegelb. v. stenogonus Backbg.: K. bis 8 cm h.; Ri. ca. 10, schmäler; Rst. meist 8, bis ca. 1 cm lg., anfangs bräunlich, später blaß hornfarben; Rst. meist 3, bis 1,2 cm lg.; Bl. ca. 2 cm lg., 2,5 cm 0; N. hellrot; Knospen auffallend schwachwollig, anfangs fast kahl erscheinend, v. tenuispinus (Lk. & O.) Berg.: St. feiner, borstenförmig, heller; Mst. verschieden lg., + gewunden; Bl. kleiner, blasser; Bl.-Bekleidung geringer. v. tortuosus (Lk. & O.) Berg.: K. + dunkelgrün; St. kürzer, derber, ± strahlend; Mst. 4—6, stärker, aufrecht strahlend, 1 oft ± abwärts weisend, v. uruguayus (Ar.) Berg.: Ri. 11, breiter ge- höckert; Ar. entfernter; St. spinnenartig ausgebreitet; Mst. 0 oder schwer unterscheidbar. v. villa-velhensis Backbg. & Voll: K. gelbgrün, reicher sprossend; Ri. auch + spiralig gestellt; Hck. fast warzig vorspringend; St. gelb; Mst. 0 bis einzelne dunklere; Bl. ca. 3 cm lg. Notocactus pampeanus (Speg.) Backbg.: Notocactus submammulosus v. pampeanus (Speg.) Backbg. Notocactus rubriflorus Kol. (ohne lateinische Diagnose): K. kugelig, hellgrün; Ri. 21; Mst. 4, kreuzförmig gestellt; Rst. ca. 12, glasig gelb; Bl. rot. Ein beobachtetes Exemplar war eigentümlich dünn und kurz bestachelt. Offenbar mit N. herteri identisch. Notocactus rutilans Dan. & Krainz (2) K. kugelig bis verlängert, ca. 5 cm h., matt blaugrün; Ri. (18—) 24, spiralig, Hck. klein, kinnförmig; Ar. bis 7 mm entfernt, anfangs stark weißwollig; Rst. 14—16, bis 5 mm lg., steif, stechend, unten
306 Notocactus — Nyctocereus weiß, nach oben zu braunrot, später gelblich bis grau; Mst. 2, der obere dünner und kürzer, der untere stärker, gerade oder abwärts weisend, länger, bis 7 mm lg., leuchtend braunrot; Bl. 3—4 cm lg., bis 6 cm 0, variabel in der Größe, rosakarmin, zum Schlund heller bis gelbweiß, weißwollig mit rotbraunen Bst., bis 5 mm lg.; N. purpurn, zuweilen auch gelb. — Uruguay (Cerro Largo). Notocactus scopa (Spreng.) Berg. (1) ~K. kugelig, später zylindrisch, bis 25 cm (und mehr) h., bis 10 cm 0, frischgrün; Ri. 30—35, schwach gehöckert; Ar. 5—8 mm entfernt; Rst. bis 40, bis 7 mm lg., dünn, weiß, den Körper ganz bedeckend; Mst. 3—4, etwas kräftiger, + bräunlichrot, oft auch bis weiß; Bl. ca. 4 cm lg. und 0, kanariengelb, mit brauner Wolle und schwarzen Bst.; N. rot. — Südbrasilien, Uruguay, v. daenikerianus Krainz: Rst. und Mst. gelb, bzw. honiggelb, bis 1 cm lg.; Bl. ca. 3 cm lg., wenig breiter. — Uruguay (?), Südbrasilien (?). v. glauserianus Krainz: Rst. hellgelb; Mst. orange- bis braunrot (oben heller) oder kastanienbraun. — Uruguay. v. ramosus (v. Osten) Backbg.: K. reicher sprossend bis polsterbildend. Notocactus submammulosus (Lem.) Backbg. (2) K. halbrund, später zuweilen + länglich, stark bzw. groß; rein grün; Ri. ca. 13, Kinnhck. kräftig warzenartig vorspringend; Rst. ca. 6, die obersten bis 7 mm lg., + pfriemlich, horizontal strahlend oder leicht aufwärts gerichtet; Mst. 2, bis 2 cm lg., 1 auf-, 1 abwärts gerichtet, abgeflacht, der untere der stärkste; St. hellgelblich, braun gespitzt, die stärkeren am Grunde rubinrot, später vergrauend; Bl. ca. 4 cm lg., gelb; N. purpurn. — Uruguay, Argentinien, v. pampeanus (Speg.) Backbg. : K. glänzend dunkler grün; Rst. 5—10, weißlich; Mst. 2 (—3), stark abgeflacht, z. T. gedreht, blaß hornfarben. Notocactus tabularis (Cels ex K. Sch.) Berg. (2) K. flachkugelig, bis ca. 8 cm 0, blaugrün; Ri. 16 — 23, niedrig, stumpf; Ar. 4—5 mm entfernt; Rst. 16—18, bis 1 cm lg., dünnadelig, spreizend, wa£ser- hell; Mst. 4, über Kreuz, der obere bis ca. 1,2 cm lg., leicht gebogen, die anderen kürzer, weiß, braun gespitzt; Bl. nur 6 cm lg.; Pet. linealisch, glänzend gelb; N. karminrot. — Uruguay. Notocactus tenuispinus (Lk. & O.) Hert.: Notocactus ottonis v. tenuispinus (Lk. & O.) Berg. Notocactus uruguayus (Ar.) Hert.: Notocactus ottonis v. uruguayus (Ar.) Berg. Notocactus velenovskyi Fric: Notocactus floricomus v. velenovskyi (Fric ex Backbg.) Krainz Notocactus werdermannianus Hert. (2) K. + kugelig, später oben etwas verbreiternd, bis ca. 13 cm h., 10 cm 0, gelbgrün; Ri. ca. 40, mit zahlreichen kleineren Kinnhck.; Ar. 5 mm entfernt; Rst. ca. 16, ca. 5 mm lg., abstehend, gelblich-weiß; Mst. 4, der unterste der längste, ca. 1,5 cm lg., abwärts gerichtet, derbnadelig, kaum stechend, anfangs gelblich; Bl. ca. 6 cm lg., über 7 cm 0, schwefelgelb, glänzend; N. hellpurpurn. — Uruguay (Tacarembö). Ritter führt eine „Neuheit, orangerote Bl." (FR 1269). Nyctocereus (Berg.) Br. & R. (139) Dünntriebige, aufrechte, anlehnende bis nieder- liegende Pflanzen mit meist schmalen, niedrigen Rippen, nur in einem Falle flügelig-hochkantiger. Die Bestachelung ist überwiegend dünnadelig. Die nächtlichen weißen, ziemlich großen Blüten, deren Röhre und Ovarium mit borstenfeinen aber stechenden Stacheln versehen sind, erscheinen z. T. auch aus der verdickten Scheitelzone des Vorjahrwuchses, so daß zuweilen Blüten gleichzeitig oben und weiter unten gebildet werden können. Die Röhre erweitert sich mit breiter, nicht herabgebogener Blütenhülle. Die Frucht ist fleischig, stachlig oder borstig. Die Samen sind groß, meist schwarz. Beschrieben sind 6 Arten. Verbreitung: Mexiko, Guatemala, Nikaragua. [©.] Nyctocereus chontalensis Alex. K. liegend, bzw. über Felsen überhängend, bis 1 m (und mehr) lg., gelblich-grün; Tr. bis 40 cm lg., bis 5 cm 0; Ri. (4—) 5—6, flügelig-scharfkantig, Kanten oft rötlich; Rst. 5—7; Mst. 1—4; St. 0,5—1 cm lg., nadelig dünn, mittlere etwas stärker, + hellbraun, später schwarzbraun, bei stärkerem Wuchs noch 3—4 feinere Bst. im unteren Ar.-Teil; Bl. 6 bis 8 cm lg., sehr duftend; Ov. und R. nur behaart; Fr. kugelig, ca. 2 cm 0, Bst. gelb bis goldbraun. — Mexiko (Oaxaca; zwischen Nejapa und Tehuan- tepec). Der Blüte nach ein Nyctocereus, wenn auch die Rippenzahl auffallend gering ist und eine stärkere Reduzierung der Blütenborsten vorliegt, was aber ein Gegenstück z. B. bei Parodia und bei Samai- paticereus inquisivensis hat. Nyctocereus guatemalensis Br. & R. K. aufsteigend, überbiegend oder kriechend, 1 m (und mehr) lg.; Tr. 3—6 cm 0; Ri. 8—12, sehr niedrig, etwas rundlich; Rst. ca. 10; Mst. 3—6, meist viel länger als die Rst., bis 4 cm lg., aber dünner; Bl. 4—7 cm lg., stark duftend; Ov. etwas höckrig, mit rosa oder bräunlichen St.; R. stachlig, außen zinnober-, innen karminrot; S. glänzend schwarz. — Guatemala (El Rancho).
Nyctocereus — Opuntia 307 Nyctocereus hirschtianus (K. Sch.) Br. & R. K. säulig, aufrecht, später anlehnend; Tr. 1—1,5 cm 0, reich verzweigt; Ri. 10, ± scharfkantig, kaum gekerbt; Rst. 7—9, bis 9 mm lg., der unterste kürzer, strahlend; Mst. 3—5, der oberste bis 2 cm lg., spreizend; St. nadelig, steif, stechend, die größeren unten zwiebelig verdickt, rötlich bis hornfarben; Bl. 4—7 cm lg.; R. und Ov. stark bestachelt. — Nikaragua. Nyctocereus neumannii (K. Sch.) Br. & R. K. aufsteigend oder niederbiegend, bis 1 m lg.; Tr. bis 3 cm 0; Ri. 13, leicht gekerbt; St. kaum geschieden, 10—14, bis 4 cm lg., bräunlich, später + grau; Bl. ca. 10 cm lg.; Ov. höckrig, mit braunen oder rötlichen St. — Nikaragua (bei Chiquitillo, Metagalpa). Nyctocereus oaxacensis Br. & R. K. ± liegend; Wz. dickrübig; Tr. dünn, bis 3 cm 0, Ri. 7—10, sehr niedrig; Rst. 8—12, 0,4—1,5 cm lg., dünn; Mst. 3—5, etwas kräftiger; St. bräunlich bis braun; Bl. außen rötlich bzw. schmutzig-purpurn, d. h. nur innerste Pet. weiß; Ov. dicht mit bräunlichen Bst. besetzt. — Mexiko. (Abb. 276.) Nyctocereus serpentinus (Lag. & Rodr.) Br. & R. (T.) K. anfangs aufrecht, dann überbiegend bis hängend oder kriechend, bis 3 m lg., verzweigt; Tr. 2—5 cm 0; Ri. 10—13, niedrig, gerundet; St. ca. 12,1—3 cm lg., nadelig, anfangs rosa, später weißlich bis bräunlich, Spitze + dunkler; Bl. 15—20 cm lg., Hüllblätter außen rotgrün, mittlere karmin- rosa, innere weiß; Fr. rot, bestachelt; S. 5 mm und mehr groß, glänzend schwarz. — Mexiko (wildwachsend bisher nicht wiedergefunden). v.ambiguus (DC.) Berg.: K. kräftig, aufrecht, oben mit gelben St.; Bl. groß, tiefer karminrot gefärbt (wohl die Sep.). v.splendens (DC.) Berg.: Tr. tief glänzendgrün; St. kurz, weich, weiß. v. strictior (Forst.) Berg. : St. nach oben schwarzrot gefleckt; äußere Blütenblätter hell-ledergelb. Obregonia Fric (205) Die Gattung ist monotypisch. Ein auffälliges Merkmal der Pflanzen sind die zu dicken, scharfkantigen Schuppen umgebildeten Warzen, deren Oberteil nach außen gekrümmt ist. Die mäßig große, weit öffnende Blüte entsteht zentral; die Röhre trägt nur oben Hüllblattreste und ist sonst kahl, ebenso die keulige, basal öffnende Frucht, eine fleischige Beere mit schwarzen Samen. In der Blütenform besteht eine Ähnlichkeit mit der von Strombocactus, und auch dessen ungewöhnliche Warzen sind gekantet, die Spitze gleichsam nur gekappt. Bei beiden Gattungen verlieren sich auch die weichen Stacheln bald. Das letztere Genus hat aber eine Röhre mit trockenrandigen Schuppen im Oberteil und eine trockene Frucht mit staubfeinen Samen. Dennoch vereinigte Berger Obregonia mit Strombocactus und Marshall erstere sogar mit Ariocarpus. Ähnlich verfuhr man kürzlich in den USA mit dem weiter gefaßten Genus Xoumeya. Solche Zusammenziehungen entstanden aus dem Streben nach einer systematischen Vereinfachung. Sie stellen mithin nur erdachte Gruppierungen dar, zwar verwandte Artgruppen, aber keine solche, wie sie die Natur mit jeweils völlig gleichen „generischen" Merkmalen schuf und also in ihr allein als natürliche Gruppen sichtbar sind. Deren exakte Differenzierung in Kleingattungen ist daher eine theoriélose Ordnung, die die Unterschiede am klarsten erkennen läßt. Im übrigen kann noch keine Methode anerkannt werden, die sich bisher erst stückwerkweise nur mit kleinen Artgruppen befaßt. — Verbreitung: Mexiko (im Nordosten). [O; läßt sich nicht pfropfen.] Obregonia denegrii Fric (T.) K. breitrund, grau- bis dunkelgrün, bis 12 cm 0; W. dick, dreieckig, am Grunde bis 2,5 cm br., bis 1,5 cm lg., oben flach, unten gekielt; Ar. an der W.-Spitze, anfangs wollig, mit 2—4 kaum stechenden, ziemlich weichen St., bis 1,5 cm lg., Wolle und St. bald abfallend; Bl. weiß oder hellrosa, ca. 2,5 cm 0; Fr. eine weiße Beere. — Mexiko (Tamaulipas, San Vicente bei Ciudad Victoria). (Abb. 277.) Opuntia (Tournef.) Mill. (17) Die Gattung ist die zweitgrößte der Cactaceae; sie hat die weiteste Nordsüd-Verbreitung der Familie, und zwei Groß-Verbreitungsgebiete sind — ähnlich wie bei den näher verwandten zylindrischen und + kugeligen Gattungen Cylindropuntia-Austrocylin- dropuntia, Corynopuntia-Tephrocactus — deutlich erkennbar, doch ist die südliche „platyopuntioide" Artengruppe (nur ca. 45 Spezies) wesentlich artenärmer als die nördliche (ca. 200 Arten). Das einstige Genus Opuntia, das auch die vorgenannten Gattungen umfaßte, zuerst sogar noch Consolea, Brasiliopuntia, Nopalea und Grusonia, war eine ebenso künstliche wie unübersichtliche Sammelgattung, unübersichtlich, was die Orientierungsmöglichkeit nach Gruppenmerkmalen anbetrifft, und künstlich in der Zusammenfassung flachrunder, zylindrischer und kurztriebiger keuliger bis kugeliger Arten, die geographisch deutlich getrennt in je einem der Groß-Verbreitungsgebiete vorkommen, z. T. als ausschließliche Vertreter ihrer Unterfamilie. Britton und Rose hatten sich vorwiegend nur bei den Cereoideae zu einer stärkeren Aufteilung der alten Sammelgattungen entschließen müssen; sie konnte auch bei den Opuntioideae nicht ausbleiben. Mit Tephrocactus war schon Lemaire vorangegangen, 1935 teilte F. M. Knuth Coryno-
308 Opuntia puntia und Cylindropuntia ab, und damit war der erste Schritt zu einer übersichtlicheren Aufteilung getan. Austrocylindropuntia mußte folgen, weil man die südlichen zylindrischen Arten in dieser Gliederung nach zwei Groß-Verbreitungsgebieten nicht ausschließen konnte. So enthält Opuntia heute nur noch die Arten mit ± flachrunden Gliedern, deren ‚,zwergige, z. T. fast-runde" Arten ganz natürliche Reduktionsstufen sind. Die Blütenform ist ± rad- förmig und sehr einheitlich (bzw. in der Sektion I: Macranthae [A—1]); bei den meist kleinerblütigen Arten (Sektion II: Micranthae [A—2]) sind die Peri- gonblätter ± aufgerichtet, z.T. verkürzt und verschmälert, Übergänge zu der nördlichen Reihe ‚‚Stenopetalae", bei der sie sehr schmal sind und auch Diözie auftritt, was aber unwesentlich ist, da sie vereinzelt z. B. auch bei Mamillaria und Gymno- calcium angetroffen wird. Sehr variabel ist die Farbe der Triebe, Stacheln und Früchte, deren Glochiden- oder Stachelbekleidung, wie auch die der Blüten. Eine stärkere Variabilität ist z. T. innerhalb der Arten zu beobachten, in der Wuchshöhe wie in der Blütenfarbe, die bei 0. lindheimeri von gelb bis rot reicht. Verschiedengestaltig sind auch die Früchte, breitrund bis länglich; sie treten — wie die Blüten — meist in größerer Zahl auf und ihre Farbenskala reicht in verschiedenen Tönungen von grün über gelb und orange bis rot und fast schwärzlich-purpurn. Sie sind mitunter ein dauerhafterer Schmuck der Pflanzen als deren Blüten, denn sie ändern mit zunehmender Reife z. T. die Farbe und brauchen in einigen Fällen 2 Jahre, bis sie ganz ausgereift sind. Es gibt auch Pflanzen mit sterilen Früchten oder solche mit sehr wenigen Samen. Diese sind ± rundlich bis flachrund, hartschalig und z. T. ± behaart. Die Schuppenblätter der Ovarien und Früchte können länger und nach außen gekrümmt sein, bei anderen sind sie stärker bis extrem reduziert; Glochiden (leicht lösende Kurzstacheln) sind ± stets vorhanden. Die meisten Opuntien blühen an der Triebkante, doch gibt es Arten oder Formen, bei denen die Blüten auch noch auf der Triebfläche entstehen. Die Epidermis ist glatt, stumpf, glänzend oder — als typisches Merkmal einiger Arten — samtig. Viele Opuntien zeichnen sich durch großen Blütenreichtum aus; daher, wie auch wegen ihrer bizarren Formen und des reicheren Farbenspiels aller ihrer Merkmale, hat man sie in tropisch-subtropischen Ländern und in Südeuropa häufig als Zierpflanzen verwandt. Dadurch verwilderten sie z. T., denn einige Arten vermehren sich stark, was sogar zu einer Opuntienplage in Australien, Indien und Südafrika führte. Immerhin sind sie in ihrer Heimat wie in einigen trockenen Gebieten wärmerer Länder ein wichtiges Viehfutter, vor allem für Esel, und in Mexiko verwendete man sie früher teilweise sogar als Gemüse und benutzt sie heute noch zur Herstellung von Süßigkeiten; man stellt ferner ein Getränk aus ihnen her, und eine Anzahl von Arten haben eßbare Früchte, die als Obst geschätzt und nicht selten auf Märkten feilgeboten werden; einige Opuntien baut man dazu in größerer Zahl an. Ein interessantes Problem stellen die Opuntien der Galapagos-Inseln dar. Bisher ist es ungeklärt, wie es zur Entstehung ihres Areals sowie des der dortigen endemischen Cereengattungen kam; jedenfalls sind aber auf dem gegenüberliegenden Festlande verwandte Gattungen und Arten der Opuntioideae und Cereoideae festzustellen. Die Galapagos-Opun- tien müssen zum nördlichen Groß-Verbreitungs- gebiet gehören; das zeigt die Übereinstimmung gewisser Merkmale. So sieht eine erst mäßig verzweigte 0. galapageia täuschend mancher 0. chloro- tica ähnlich, und sie blüht außerdem reicher auch auf der Triebfläche. (Die blaßgelb und nadelig bestachelte 0. bonplandii Ekuadors, die 2—4 m hoch wird, mag eine verbindende Spezies aus alten Zeiten einer einst weiteren Verbreitung sein.) Ursprünglich kannte man nur eine Art mit einer Varietät. Dann stellten K. Schumann, Weber, Stewart und J. T. Howell weitere Arten auf, für besonders große, stammbildende Pflanzen wie auch stammlose und solche mit größeren Früchten und Samen. Ich sah mich aus logischen Gründen gezwungen, sie alle zusammenzufassen. Es ist unverkennbar, daß es in der Wuchshöhe und der Be- stachlung alle denkbaren Übergänge gibt. Unterschiede der Wuchshöhe können dabei nicht ausschlaggebend sein, denn bei 0. lindheimeri gibt es niedrige und breit verzweigende Formen wie auch baumartige bis 4 m Höhe; ähnlich ist es bei 0. dobbieana aus Ekuador der Fall, aber auch bei 0. dillenii. Längliche und breitrunde Früchte gibt es z. B. auch bei Tephroc. lagopus. Größere Früchte und Samen brauchen auch nicht unbedingt ein Artmerkmal zu sein; zytologische Untersuchungen fehlen überdies bisher. So war hier daher dem heute in den USA üblichen „lumping" zu folgen. Kürzlich hat jedoch Y. Dawson, der die Galapagos- Inseln neuerdings aufsuchte, die alte Artenabgrenzung wieder hergestellt, sowie noch neue Varietäten der 0. echios hinzugefügt, nach Fruchtunterschieden bzw. deren Größe; er sagt aber selbst „Opuntia hat sich hier zu bemerkenswerten Formen entwickelt, wahrscheinlich aus mehr als einem Vorläufer". Während die Galapagos-Cereen generisch jedoch weit stärker unterschieden sind, zeigen die dortigen Opuntien im großen ganzen eine hohe Übereinstimmung der Merkmale bzw. ihrer Übergänge, wobei Unterschieden der Wuchshöhe oder der Fruchtform hier angesichts gewisser Parallelismen bei einigen Festlandsarten nicht ausnahmsweise ein eigener Artcharakter zugebilligt werden kann, ohne unlogisch zu sein. Ich mußte es daher bei meiner Gliederung dieser Opuntien belassen. Unterscheidbar sind insgesamt bisher rd. 248 Arten. — Verbreitung: Von Kanada bis zum südlichen Argentinien, in Westindien und auf den Galapagos-Inseln. Trennender Raum der beiden Groß- Verbreitungsgebiete ist die Linie vom südlichen
Opuntia 309 Nordperu bis Nordbrasilien hinüber, wo, wie im südlicheren pazifischen Peru und¾ in Chile überhaupt keine flachtriebigen Arten auftreten, sondern erst wieder vom südperuanischen Hochland aus süd- ost- bzw. südwärts. [O, ®-] Zur leichteren Orientierung beim Aufsuchen der Arten werden hinter den Namen Bezeichnungen gegeben, die folgende Bedeutung haben: A: Nördliche Gruppe: 1: Blüten größer a: Niedrige, rundlich- oder schmaltriebige, oft + kriechende Pflanzen b: Größertriebige Arten mit rundlichen bis breiter länglichen Gliedern, aber nicht höher-strauchig bis baumförmig c: Höherstrauchige bis baumförmige Arten 2: Blüten meist kleiner, Perigonblätter + aufgerichtet a: Perigonblätter breiter b: Perigonblätter schmäler („Stenopetalae") B: Südliche Gruppe: 1: Niedrige, kleintriebige, dichtere Gruppen bildende Arten („Airampoae") 2: Größere, aber + kriechende bis überwiegend liegende Arten 3: Aufrecht-strauchige bis z. T. + baumförmige Arten. Artnamen, die hierunter nicht gefunden werden, sind gegebenenfalls unter Cylindropuntia, Austro- cylindropuntia, Corynopuntia oder Tephrocactus zu suchen; auch könnten sie unter Brasiliopuntia oder Consolea zu finden sein, in einem Falle unter Maren- opuntia. Opuntia abjecta Small (A 1—a) K. liegend, unregelmäßig verzweigt, hellgrün; Tr. kreisrund bis + oval, dick; Gl. gelblich; St. borstenartig dünn, einzeln, braun bis rötlich, bis 6 cm lg.; Bl. meist einzeln; Fr. rot bis purpur, 1,6 cm lg. — USA (Florida, Big Pine Key). Opuntia acaulis Ekm. & Werd. (A 1—b) K. stammlos, bis 2 m h.; Tr. schmutzig-gelbgrün, eiförmig-oblong, bis 20 cm lg., bis 13 cm br.; St. (3—) 5—6 (—7), davon 1—2 bis 4 cm lg., die anderen bis 2 cm lg., graugelblich, kräftig-nadelig, + abgeflacht; Gl. bräunlich; Bl. gelb, bis 7 cm lg., 1,5 cm br.; Ov.-Ar. mit 1—2 bis 1cm lg. St.; Fr. ? — Haiti (im Nordwesten). Opuntia aciculata Griff. (A 1—b) K. bis 1 m h., Ansammlungen bis 3 m br.; Tr. aufrecht, fast eiförmig, bis 20 cm lg., gerundet, stumpf dunkelgrün, etwas reifig; Ar. groß und ziemlich nahestehend; B. pfriemlich, 7 mm lg.; St. zu mehreren, meist ca. 2, dünnadelig, bis 5,5 cm lg., unten braun, oben gelb, oft zurückgebogen; Gl. zahlreich, lange bleibend; Bl. bis 10 cm 0, goldgelb, Mitte grün; Pet. breit; Fr. birnförmig, purpurn. — USA (Texas, Laredo). v. orbiculata Backbg.: Tr. glänzend, mehr kreisrund; Gl. gleiche dicke Büschel in den großen Ar.; Bl. leuchtend tiefrot. Opuntia aequatorialis Br. & R. (A 1-b) K. bis 1,50 m h., buschig stark verzweigt; Tr. oval- bis schmal-oblong, bis 20 cm lg., 3—8 cm br., ziemlich leicht lösend; St. pfriemlich-steif, blaßgelb, zuerst 2—4, später mehr, 2,5—6 cm lg.; Bl. orangerot. — Ekuador (Sibambe). Opuntia affinis Griff. (A 1—b) K. bis 1,25 m h., zuweilen bis 2 m h., niedrig-baumartig; Tr. fast eiförmig, 13—35 cm lg., oben breit gerundet, nach unten verjüngt, samtig; Ar. grau oder weiß, bis 3 cm entfernt; St. gekantet bis gedreht, unten am Tr. fehlend, oben 1—5, strohfarbig, im zweiten Jahr weiß, einer bis 3 cm lg., die anderen viel kürzer; Gl. hell strohfarben; Bl. außen orange, Mitte rot; Fr. rot, ziemlich kleinkugelig. — Mexiko (Oaxaca). Opuntia albisaetacens Backbg. (B 1) K. kleingliedrig, reichsprossend, niedrige Kolonien bildend; Tr. länglich, oben verjüngt, ca. bis 4 cm lg., 2,5 cm br.; St. später bis 10, schneeweiß, biegsam, bis 6 cm lg., oft wirr verflochten; Bl. rot (?). — S.-Bolivien (bei Tupiza). v. robustior Backbg.: Tr. kräftiger, bis 7,5 cm lg., 3,5 cm br., dicker, 1,5 cm stark; Ar. bräunlich an älteren, weiß an jungen Tr., ca. 1,6 cm entfernt; St. überwiegend abwärts gerichtet, z. T. gebogen bis abgeknickt, rundlich bis zusammengedrückt und gedreht, ziemlich kräftig, bis 6 cm lg., schmutzig-weißlich; Gl. weißlich; Bl. ? Opuntia alko-tuna Card. (B 3) K. aufrecht, stammbildend, stark verzweigt, bis 1,30 m h., Stamm bis 10 cm 0; Tr. grün, dick, eiförmig-flachrund, höckrig, bis 18 cm lg., 11 cm br.; Ar. grau; St. 2—6, pfriemlich, 1—5 cm lg., grau; Gl. bräunlich; Bl. radförmig, 6—7 cm lg.; Ov. mit gelben Gl. und braunen kleinen St.; Fr. birnförmig, fest, 4 cm 0, innen hart, grün; S. gelbbraun. — Bolivien (Sierra de Tunari, Santa Rosa). Opuntia allairei Griff. (A 1—a) K. niederliegend; Wz. rübig; Tr. bläulich-grün, bis 15 cm lg.; St. 0—3, bis 2,5 cm lg., gelbbraun; Bl. bis 7 cm 0, gelb, rote Mitte; Fr. dunkelrot, bis 5 cm lg. — USA (Texas, Mündung des Trinity River). Wohl nur eine Form der O. macrorhiza. Opuntia ammophila Small (A 1—c) K. aufrecht, + verzweigt, bis 2 m h., zuletzt mit Stamm von 25 cm 0; Wz. rübig; Tr. am Stamm- Oberteil, erste Tr. verlängert bis fast zylindrisch, Endtr. elliptisch oder oval, bis 17 cm lg.; B. 1 cm lg., grün; St. schlank, 1—2, später meist am Rande, 2—6 cm lg., fast rund, seltener gedreht, rötlich oder
310 Opuntia rot; Gl. auffällig gehäuft; Bl. bis 8 cm 0, gelb; Fr. ovoid, 3 cm lg., + purpurn. — USA (Florida, Fort Pierce). Opuntia amyclaea Tenore (A 1—c) K. aufrecht; Tr. mattgrün, dick, leicht reif ig, länglich bis elliptisch, bis 40 cm lg., halb so breit; Ar. mit 1—2 anliegenden Haarborsten; St. 1—4, weiß oder hornfarben, steif, meist weniger als 3 cm lg., die stärksten gekantet; Gl. braun; Bl. gelb; Fr. gelblichrot, nicht sehr saftig. — Mexiko (Hidalgo, viel angebaut). Die europäischen Pflanzen dieses Namens scheinen Bastarde von 0. ficus-indica x streptacantha zu sein. Opuntia anacantha Speg. (B 2) K. liegend oder anliegend-aufsteigend; Zweige bis 2,50 m lg.; Tr. dunkelgrün, spitzig-länglich, 15 bis 40 cm lg., 3,5—7 cm br.; Ar. mit rotem Fleck; St. 0 (oder 1 verkümmerter); Bl. 5 cm 0, gelb; Fr. rot, 3 cm lg., innen gelblich oder weiß; S. scheibenförmig. — Argentinien (S-Chaco; Santiago del Estero). Opuntia anahuacensis Griff. (A 1—a) K. niedrig bis liegend, bis 1,5 cm br. Pflanzen, höchstens 50 cm h.; Tr. glänzend gelblichgrün, länglich, bis 27 cm lg., bis 13 cm br.; St. 1—2, ausgestreckt, 2—3 cm lg., abgeflacht oder gedreht; Bl. gelb; Fr. dunkel-purpurn, birnförmig, 7 cm lg. — USA (Texas, Anahuac, Trinitiy-River-Mündung). Opuntia angustata Eng. (A 1—b) K. aufgerichtet; Tr. bis 25 cm lg., nach unten verjüngend, halb so breit, aber ziemlich dick; Ar. ca. 2,5 cm entfernt; St. am ganzen Tr., scharf gekantet, 2,5—3,5 cm lg., strohfarben bis weißlich, dunkler Fuß; Gl. braun; Bl. gelb; Fr. fast-eiförmig, bis 3 cm lg. — USA (Arizona, Bottoms). Opuntia antillana Br. & R. (A 1—a) K. + niederliegend, Kolonien 1 m br.; Tr. fasteiförmig, bis 20 cm lg., schmal, Basis + rund, ziemlich leicht abbrechend; St. rund, steif, 3—6, ungleich, 1—6 cm lg., gelb, im Alter weiß; Gl. zahlreich, gelb; Bl. 5—7 cm lg., gelb, abblühend rötlich; Fr. purpurn, 4 cm lg. — Hispaniola und mittlere Antillen. Opuntia arechavaletai Speg. (B 3) K. aufrecht, fast baumartig, bis 2 m h., stark verzweigt; Tr. dunkelgrün, länglich-oval, 25—30 cm lg., 8—12 cm br.; Ar. weiß, ohne Fleck; St. 1 (—3), weiß, oben bräunlich; Bl. 6—7 cm 0, zitronengelb; Pet. wenige; Fr. + keulig-zylindrisch, 7 cm lg., außen und innen purpurn. — Uruguay (Montevideo). Opuntia arenaria Eng. (A 1—a) K. niederliegend, bis 30 cm lg. verzweigt; Wz. spindelförmig; Tr. zur Wachstumszeit stark geschwollen, rundlich-abgeflacht, zur Trockenzeit flacher, bis 8 cm lg., halb so breit; Ar. braun, groß, zahlreich ; St. 5—8, 2—3 davon viel länger, bis 4 cm Ig.; Gl. braun; Bl. rot, 7 cm 0; Fr. trocken, stachlig, 3 cm lg.; S. groß. — USA (Texas; S-Neumexiko). Opuntia armata Backbg. (B 1) K. niedrig, dichte Kolonien bildend; Tr. aufgerichtet spreizend, anfangs rund, erst im Alter abgeflacht, bis 3,5 cm lg., 2 cm dick; B. rötlich; St. anfangs aufrecht, mit rötlichem Hauch, bald weiß oder milchfarben, bis 9, bis ca. 2,3 cm lg., unregelmäßig spreizend; Gl. in Form sehr dünner St.; Bl. ? — Nordargentinien (?). v. panellana Backbg.: s. Opuntia panellana (Backbg.) Backbg. Opuntia arrastradillo Backbg. (A 2—b) K. niedrig-strauchig; Tr. grün, stark länglich; B. olivgrün; Ar. zahlreich, nahestehend; St. 1—2, dünn, biegsam, bis 7 mm lg., meist alle bald abfallend; Bl. hell-orange; Fr. ? — Mexiko (Zacatecas ?). Opuntia assumptionis K. Sch. (B 3) K. aufrecht, fast baumartig, bis 1 m h.; Tr. laubgrün, umgekehrt-eiförmig, ca. 10 cm lg., 5,5 cm br. werdend; Ar. ohne Fleck; St. 1 (—2), braun; Gl. kaum hervortretend; Bl. nur 2,5 cm br., zitronengelb; Fr. + kurz-birnförmig, 3,5 cm lg., 2,5 cm 0; S. grau, behaart. — Paraguay (bei Asunciön). Opuntia atrispina Griff. (A 1—b) K. niedrig aber aufrecht strauchig, bis 60 cm h., bis 2 m br. Gruppen; Tr. hellgrün, bis 15 cm br., unten stachellos; St. 2—4, spreizend, abgeflachte längste, steif, kräftig, dunkelbraun, Basis schwärzlich; Gl. zuerst gelblich, dann braun; Bl. gelb; Fr. purpurrot. — USA (Texas, Devils River). Opuntia atrocapensis Small (A 1—a) K. niedrig, aufsteigend, reich verzweigt aber liegend; Tr. fast-eiförmig, + glänzend tief grün, bis 10 cm lg., ohne Reif; B. dick-pfriemlich, bis 4 mm lg.; Ar. klein; St. gewöhnlich 1, hellgelb, später weiß, feucht strohfarben, z. T. auch braun gefleckt, bis 2—3,5 cm lg.; Bl. blaßgelb, bis 5 cm 0; Pet. wenige; Fr. schlank-eiförmig, bis 3,5 cm lg., rötlichpurpurn; S. ca. 3—3,5 mm gr., flach. — USA (Florida, Dünen von Cap Sable). Opuntia atrofusca Hort, wird im Handel angeboten, ist aber unbeschrieben. Opuntia atropes Rose (A 1—c) K. stark verzweigt, bis 3 m h.; Tr. länglich bis fast- eiförmig, tief grün, bis 30 cm lg., schwach samtig; B. bis 5 mm lg., samtig; Ar. hellbraun; St. 3—6 cm
Opuntia 311 lg., anfangs weißlich oder gelblich, dann Basis dunkelgelb bis braun, oben heller bis weiß; Gl. gelb, lang, zahlreich; Bl. rot; Ov. fast stachellos. — Mexiko (Morelos, Yautepec). Opuntia atro-virens Speg. ist wohl nur eine var. der 0. mieckleyi K. Sch., mit fast unbestachelten, dunkelgrünen Tr., Basis + zylindrisch; St. bis 15, winzig, weißlich, abfallend; Bl. ebenfalls zinnoberrot. — Argentinien (Corrientés). Opuntia aulacothele Web. (B 1) K. stark verzweigt, klein; Tr. grau- bis bräunlichgrün, 4—6 cm lg., 2—3 cm br,; Ar. ohne GL; St. 8—10, weiß, rund, wenig stechend, die 4 oberen stärker, bis 2—3 cm lg., die unteren sehr weißen nur ca. 6 mm lg.; Bl. ? — Herkunft ? Wenig geklärte Art. Opuntia aurantiaca Lindl. non Gill. (B 2) K. nicht hoch, dichtbuschig, aufrecht bis fast liegend, 15—30 cm h.; Tr. anfangs linear bis fast keulig, bis 15 cm lg., 10—15 mm br., 8—10 mm dick, dunkelgrün; Ar. weißgrau; St. bis 6, 3 obere stärker, einer bis 1,5 cm lg., die unteren 3 abgebogen, borstig-dünn, bis 2 cm lg., alle schmutzig-bräunlich; Bl. orange (angeblich auch gelb); Fr. bis 3 cm lg., außen und innen purpurrot, stark bestachelt. — Uruguay (nahe Montevideo). Opuntia austrina Small (A 1—b) K. aufrecht bis aufsteigend; Wz. faserig oder knollig, Knollen bis 15 cm lg., 6 cm dick; Tr. schmaleiförmig oder verlängert, dick, höckrig, geschweift, hellgrün, bis 12 cm lg.; B. bis 1 cm lg.; St. in oberer Triebhälfte oder an deren Rand (1—) 2 (—6), auch fehlend, gedreht, weißlich bis rosa, unten und oben dunkler; Bl. bis 7 cm 0, hellgelb; Fr. bis 3 cm lg. — USA (Florida, südliche Halbinsel). Opuntia azurea Rose (A 1—b) K. über kurzem Stamm spreizend verzweigt; Tr. fahl blaugrün, meist kreisrund bis länglich-rund, bis 15 cm 0, bereift; St. meist nur in oberer Tr.-Hälfte, 2—3 cm lg., + abgebogen, zumindest im Alter fast schwarz; Gl. braun, zahlreich; Bl. tiefgelb mit roter Mitte; Fr. karmin, kugelig bis fast-eiförmig, ohne St.— Mexiko (Zacatecas; Durango ?). Opuntia bahamana Br. & R. (A1—b), ungenügend bekannt, kann als stammlose Pflanze keine Con- solea sein, in deren Verwandtschaft sie Britton und Rose stellten. Die Tr. sind länglich, ziemlich groß, die Pflanzen aber nur bis 1,50 m h.; St. 0 oder 1—4 gelbe, bis 2 cm lg.; Bl. 6 cm 0, etwas trichterig, ± rosagelb, innen mehr rosa. — Bahamas (Rocky Slopos, The Bricht, Cat Island). Vielleicht eine Ba- siard zwischen einer Consolea und einer Opuntia. Opuntia ballii Rose (A 1—a) K. niedrig, spreizend; Tr. dicklich, blaßgrün, bereift, fast-eiförmig, 6—10 cm lg.; St. 2—4, bräunlich, etwas abgeflacht, meist aufgerichtet, längste 4—7 cm lg.; Gl. ansehnlich; Bl. ?; Fr. klein, kugelig, reif ig, ca. 2 cm lg., stachellos; S. ziemlich dick. — USA (W-Texas, Pecos). Opuntia basilaris Eng. & Big. (A 1—a), (A 1—b) K. vorwiegend niedrig, basal ziemlich aufrecht verzweigt; Tr. graublaugrün, oft um die Ar. gerötet, feinsamtig, fast-eiförmig 12—20 cm lg., z. T. rundlicher; B. winzig; Ar. gelblich; St. fehlend; Gl. fein, zahlreich, rötlich-braun, bald abfallend; Bl. purpurrötlich, 5 cm 0; Fr. kurz-eiförmig, trocken, samtig; S. groß, dick. — USA (Südwesten) bis Nordmexiko (Sonora). v. cordata Fobe : Tr. stets oben herzförmig eingesenkt. v. humistrata (Griff.) Marsh.: z.T. verlängert, fast-eiförmig bis elliptisch, oben gerundet, bis 18 cm lg., v. longiareolata (Clov. & Jott.) L. Benson: Ar. mehr länglich an älteren Tr., diese mehr spateiförmig, bis 12,5 cm lg., ca. 5 cm br.; Gl. schon am Jungtrieb abfallend, von weißer Ar.-Wolle umgeben. — USA (N-Arizona, Grand Canyon, Granite Rapids). v. ramosa Parish: Tr. glatt, länglich, flacher, auch oben sprossend, buschige Pflanzen. — USA (Kalifornien, Bear Valley, San Jacinto Plains). Ein schöner Bastard ist 0. basilaris sanguinea Hort.: fahl blaugrün; Tr. länglich-rund, stark um die Ar. gerötet. Opuntia beckeriana K. Sch. (A1—b) ist vielleicht eine Gartenform: niedriger, reich verzweigter Strauch; Tr. grasgrün, bis 10 cm lg.; St. 2—6, gerade, gelblich, dunkler gezont bis weiß, bis 1 cm lg.; Bl. 7—8 cm br., dunkelgelb. Opuntia bella Br. & R. (A 1—b) K. strauchig, bis 1,20 m h., dichte Gestrüppe bildend; Tr. matt-dunkelgrün, bis 16 cm lg.; St. weiß, 2—6, ungleich, nadelig, bis 2 cm lg.; Gl. braun; Bl. 5 cm lg., schwefelgelb, abblühend orange; Fr. klein, grüngelb. — Kolumbien (Dagua). Opuntia bergeriana Web. (A 1—c) K. bis 3,50 m h., mit Stamm bis zu 40 cm 0, stark verzweigt; Tr. schmal-oblong, bis ca. 25 cm lg.; St. 2—3—5, pfriemlich, Basis braun oder gelblich, bis 4 cm lg., etwas abgeflacht; Gl. gelb bis bräunlich; Bl. tief rot; Fr. bis 4 cm lg., rot; S. abgeflacht. — Herkunft? Nur aus Gärten und Sammlungen bekannt. Opuntia bernichiana Hort. (Al—b): Wahrscheinlich ein Bastard zwischen Op. compressa und Op. stricta, in südeuropäischen Sammlungen noch des
312 Opuntia öfteren anzutreffen und für dortige Freilandsammlungen oder Ziergärten eine der empfehlenswertesten Pflanzen, denn sie blüht enorm reich. K. stachellos, dicht verzweigt; Tr. umgekehrt eiförmig; Bl. ziemlich groß, gelb; Fr, rot, länglich, stachellos. — Herkunft nicht mehr festzustellen (zitiert in Kat. Marnier-Lapostolle). (Abb. 278.) Opuntia bisetosa Pitt. (A 1—b) K. strauchig; Tr. oval bis oblong, blaßgrün; Rst. mehrere; Mst. 1, vorgestreckt; St. alle weiß, der mittlere der längste, gedreht. — Venezuela. Opuntia bispinosa Backbg. (B 2) K. liegend, hell- bis graugrün; Tr. ovoid-linear, bis 20 cm lg., bis 8 cm br., anfangs schmäler; Ar. mit violettem Fleck; B. kurz, hellgrün; St. meist 2, der längste bis 5,5 cm lg., meist vorgestreckt, der zweite mehr abwärts gerichtet, bis 1,3 cm lg., alle anfangs braun bis bräunlich-weiß, dann weißgrau; Bl. satt- orange, ca. 6 cm lg., 4 cm 0; Fr. + länglich-kugelig, rot, bis 5,5 cm lg.; S. behaart. — Nordost- Argentinien. (Abb. 279.) Opuntia boldinghii Br. & R. (A 1—b) K. aufrecht-buschig, bis 2 m h.; Tr. mattgrün, etwas reifig, fast-eiförmig, ca. bis 20 cm lg.; Ar. groß, braun; St. meist fehlend oder ganz kurz, braun; Bl. 5 cm lg., rosenrot, radförmig; Stbl. rosa; Fr. ca. 4 cm lg., stachellos, fast-eiförmig. — Venezuela (Nordwest-Küste), Curac‚ao, Trinidad. Opuntia boliviensis Backbg. (B 1) K. niedrige Kolonien; Tr. hell-bläulichgrün, unten nicht deutlich verjüngt, bis 6 cm lg., 3,5 cm br., unten 2 cm dick, oben verjüngt und mehr abgeflacht; Ar. hellbraun; St. bis zur Tr.-Basis, randständige bis 5, klein, hellbräunlich bis weißlich, mittlere 1—2 oder mehr, weißlich mit dunkler Spitze, einer meist abwärts spreizend; Bl. gelb; Fr. mit rotem Saft. — Bolivien (östlich Oruro). Opuntia bonplandii (HBK.) Web. (A 1—c) K. hochstrauchig, bis 4 m h., offene Krone; Tr. eiförmig bis annähernd so, bis 30 cm lg., stumpf- grün; St. anfangs 2—7, bis 1,6 cm lg., nadelig, blaß- gelb, bald abfallend; Bl. orange, ca. 6 cm lg. und 0. — Ekuador (Cuenca). Opuntia borinquensis Br. & R. (A 1—a) K. wenig verzweigend, Ansammlungen bis 2 m br., 0,50 m h.; Tr. länglich-eiförmig, mattgrün, zusam- mengedrückt-rundlich, bis 8 cm lg., 4 cm br., 1,5 cm dick; Ar. klein; St. anfangs nur 2—3, bis 6 cm lg., weiß werdend, aber anfangs braun; Bl. ?; Fr. fast- eiförmig, 1,5 cm lg. — Puertorico. Opuntia brachyclada Griff. (A 1—a) K. zwergig, viel verzweigt; Tr. breitrundlich bis fast zylindrisch, klein, grau, rot getönt; Ar. + erhaben; St. 0; Gl. hellbraun; Bl. und Fr. ? — USA (Kalifornien, San Bernardino Mountains, San Gabriel). Opuntia bravoana Baxt. (A 1—b) K. strauchig, bis 2 m h., von unten verzweigend; Tr. oblong bis fast-eiförmig, bis 36 cm lg., 14 cm br., glatt oder etwas samtig-papillös, zuerst + höckrig; St. 0 bis mehrere, meist 2—3, später 5, + abgeflacht, schwach gedreht, 2—6 cm lg., auch abgebogen, gelblich, später grau mit dunkler Basis; Gl. gelb; Bl. 8 cm 0, gelb mit rötlichem Ton. — Mexiko (Niederkalifornien, südlich La Paz). Opuntia brunnescens Br. & R. (B 2) K. niedrig-buschig ausgebreitet, bis 1 m h., stammlos; Tr. ziemlich glänzend, oblong bis länglich oder auch mehr rundlich, stumpfgrün, 15—30 cm lg.; Ar. mit violettem Fleck; St. 2—5, bräunlich, meist 3, seitwärts und abwärts gerichtet, kräftig, häufig gedreht, später bis 4,5 cm lg.; Bl. gelb; Fr. rot, tiefer genabelt, mit GL, aber kaum bestachelt, Nabel rot. — Nordargentinien (Cordoba). Opuntia calcicola Wherry (A 1—a) K. kriechend, aufsteigend; Wz. faserig; Tr. länglich bis fast-eiförmig, bis 21 cm lg., 4—8 cm br., bis 9 mm dick, matt graugelb-grün, anfangs schwach reifig; B. bis 8 mm lg., bald abfallend; St. 0, nur an Sämlingen winzige, weiße; Gl. zahlreich, hell grau- orange-gelb; Bl. zahlreich, 7—10 cm 0, rein- bis zitronengelb; Fr. schlank-eiförmig, bis 4,5 cm lg., graurot; S. grau-orangegelb. — USA (W-Virginia, nördlich Bolivar). Opuntia camanchica Eng. : Opuntia phaeacantha v. camanchica (Eng.) Borg Opuntia candelabriformis Mart. (A 1—b) K. bis ca. 1 m h., strauchig; Tr. bis 20 cm lg., 9 cm br., ± umgekehrt-eiförmig; Ar. 3 mm 0, anfangs bräunlich, dann weiß; Gl. weiß; St. 4—5, davon 3 kräftig, weiß, einer bis 3 cm lg., nach unten gebogen, zusammengedrückt; Bl. 8 cm lg., bis 7 cm 0, karmin; Stb!#, Gr. und N. karmin. — Mexiko (nach K. Schumann). Opuntia canina Speg. (B 1) K. liegend bzw. kriechend, nur anfangs + aufrecht, Zweige bis 3 m lg.; Tr. fast linear, hellgrün, 25—35 cm lg., 4,5 cm br.: St. 0 (—2, weißlich); Ar. ohne Fleck; Bl. bis 5 cm br., orange; Fr. länglich-ovoid, außen rot, innen grünlich-weiß; S. weiß. — Argentinien (Jujuy, Pampabianca). Opuntia cantabrigiensis Lynch (A 1—b) K. aufrecht-strauchig, bis 2 m h.; Tr. rund bis fast eiförmig, 12—20 cm lg., ziemlich blaß-bläulichgrün; Ar. braun; St. nadelig, meist 3—6, auch mehr, etwas spreizend, Fuß braun oder rötlich, oben gelb, bis 4 cm lg.; Gl. zahlreich, 1 cm oder mehr lg., gelb-
Opuntia 313 lieh; Bl. bis 6 cm lg., gelblich mit rötlicher Mitte; Ov. oben mit längeren Bst.-St.; Fr. rund, 4 cm 0, purpurn; S. klein. — Mexiko (San Luis Potosi; Hidalgo; Querétaro). Opuntia canterai Arech. (B 1) K. aufrecht-buschig, bis 1 m h.; Tr. glänzend-grün, schlank-oblong, bis 20 cm lg., 4—6 cm br., unten verjüngt; St. 0 (—1—2), 2 cm lg., weißlich, mit bräunlicher Spitze; Ar. mit violettem Fleck; Bl. ca. 4,5 cm 0, orange; Fr. etwas birnförmig, 5 cm lg.; S. abgeflacht. — Uruguay (Küste). Opuntia caracasana SD. (A1—b) K. buschig, bis 1,20 m h.; Tr. etwas schief-oblong, oben und unten verjüngt, bis 12,5 cm lg., dick, blaßgrün; St. 2—4, ungleich, 2,5—4 cm lg., blaß- gelb; Bl. und Fr. ? — Venezuela (Caracas, auf Bergen). Opuntia cardiosperma K. Sch. (B 2) K. aufrecht-strauchig, laubgrün bis heller; Tr. ob- long bis schmal-umgekehrt-eiförmig, Basis verjüngt, bis 15 cm lg.; St. 0 (—1—2), 1 cm lg., erst bräunlich, dann weiß; Ar. mit dunkelgrünem Fleck; Bl. ?; Fr. schlank birnförmig, 7,5 cm lg., nur mit Gl.; S. herzförmig, abgeflacht, Rand behaart. — Paraguay (Recoleta bei Asunciön). Opuntiacardona Web.: eine unbeschriebene Pflanze, von Weber selbst als Synonym der 0. streptacantha Lem. angesehen, die jedoch gelb bis orange blüht, 0. cardona dagegen rot; der Wuchs ist ebenfalls + baumförmig. Vielleicht handelt es sich um einen Bastard der 0. streptacantha mit einer rotblühenden Art der „Streptacanthae". Opuntia cedergreniana Backbg. (B 1) K. lockere Kolonien bildend, niedrig; Tr. kettenartig kriechend, rötlich überhaucht, unten nur mäßig verjüngt; bis 10 cm lg., 6 cm br.; Ar. auf der Spitze von flachen Hck.; St. bis 6, die längsten bis 7 cm lg., hell-rotbraun oder so gefleckt, andere bis 3,8 cm lg., einige manchmal sehr kurz und dünn, anfangs rötlich; Bl. gelb; S. gelblich, runzlig. — Nordargentinien (Los Andes). Opuntia chaffeyi Br. & R. (A 1—a) K. am Standort anscheinend einjährig im oberirdischen Wuchs, niedrig; Wz. groß, fleischig, tief sitzend, bis 35 cm lg., 4 cm dick; Stämme bis 15 cm lg., in der Kultur bis 25 cm lg., oft weich, niederliegend, stark verzweigt; Tr. bis 5 cm lg., 7 mm stark, schwach abgeflacht, blaß-bläulichgrün oder rötlich, glatt; B. winzig; Ar. anfangs braun-, dann weiß wollig; St. 1 (—2—3), nadelig, bis 3 cm lg., weiß oder blaßgelb; Gl. zahlreich, gelb; Bl. zitronengelb; Fr. ? — Mexiko (Zacatecas, Mazapil). Opuntia chakensis Speg. (B 3) K. + baumförmig, mit fast unbestacheltem Stamm, bis 3 m h.; Tr. dunkelgrün, schlank-lanzettlich, beid- endig verjüngt, bis 30 cm lg., 9—12 cm br.; St. 0 (—1—2), weißlich; Ar. ohne Fleck; Bl. 6 cm 0, dunkelgelb bis orangegelb; Fr. birnförmig, purpurn, innen grün; S. linsenförmig. — Nordargentinien (Chaco Austral und Boreal). Opuntia charlestonensis Clokey: Opuntia phaca- cantha v. charlestonensis (Clokey) Backbg. Opuntia chlorotica Eng. & Big. (A 1—b) K. aufrecht-strauchig, stammbildend, bis 2 m h., Zweige aufgerichtet; Tr. eiförmig bis kreisrund, manchmal sogar breiter als lang, bis 20 cm lg., bläulich-grün, + reifig; B. pfriemlich, klein, rotspitzig; St. mehrere, meistens abgebogen bis angelegt, ± borstig-dünn bis steifer, 3—4 cm lg., rein gelb; Gl. ziemlich zahlreich, gelb, lang; Bl. gelb, bis 7,5 cm 0, zuerst grün-, abblühend rotschlundig; Fr. purpurn, innen weiß, 4 cm lg., kurz bestachelt; S. klein. — USA (Neumexiko bis Nevada und Kalifornien). Opuntia cochabambensis Card. (B 3) K. kleine Bäumchen, bis 1,20 m h., Stamm 3—4 cm 0, mit bis 40 oder mehr St., sehr dünn, anliegend bis 2 cm lg.; Tr. bis 30 cm lg., bis 4—5 cm br., flach; Ar. weiß; St. 3—5, nadelig, 2—3 cm lg., weißlich, mehr anliegend oder mehr spreizend; BL radförmig, 5 cm lg., zitronengelb; Ov. mit gelben Gl. und St.; Fr. 3 cm 0, purpurn, Ar. mit weißem Filz und dicht stehenden Gl. — Bolivien (Cocha- bamba). Opuntia comonduensis (Coult.) Br. & R. (A1—a) K. niedrig, bis 20 cm h. Gruppen; Tr. ovoid bis kreisrund, bis 15 cm gr., zartsamtig; Ar. braun; St. im oberen Ar.-Teil, anfangs 1—2 (—3), später bis 10, bis über 3—5 cm lg., gelb; Gl. gelb; Bl. gelb bis weißlich, 6 cm lg.; Fr. purpurn, 4 cm lg., stachellos; S. dick. — Mexiko (Niederkalifornien, Comondu). Opuntia compressa (Sal.) Macbr. (A 1—a) (T.) K. spreizend-niederliegend; Wz. faserig; Tr. ovoid oder rundlich, hell- bzw. blaß-grün, 5—10 cm lg., 5—6 cm br.; B. meist anliegend; St. meist 0, selten ein einzelner kräftiger, bräunlich bis hellfarben, bis 2,5 cm lg.; Gl. grünlich; Bl. 5 cm 0, blaßgelb. — USA (im Flachland östlich und südöstlich der Alle- ghanies). Vgl. 0. humifusa Raf. ! Opuntia cordobensis Speg. (B 3) K. aufrecht-strauchig, fast baumartig, bis 2 m h., mit starkem, stachligem Stamm, bis 20 cm 0; Tr. elliptisch-rhombisch, graugrün, bis ca. 30 cm lg., nicht sehr dick; Ar. ziemlich zahlreich; St. 1—6, weiß, pfriemlich, auch etwas zusammengedrückt und gedreht; Bl. meist randständig, gelb, ca. 8 cm 0;
314 Opuntia Gr. orange; Fr. innen und außen blaßgelb, ca. 8 cm lg., kreiselig, auch leicht rosa getönt, oft samenlos; S. 3 mm lg. — Nordargentinien (Cordoba). Opuntia covillei Br. & R. (A1—b) K. aufrecht-strauchig, Gebüsche bildend; Tr. kreisrund bis etwas ovoid, blaßgrün, 10—20 cm lg. oder mehr, etwas reif ig, auch rötlich; Ar. 4 cm entfernt; St. 3—4 (—5), erst weiß, später braun, dünn, ungleich, bis 6 cm lg.; Bl. groß, gelb. — USA (S-Kali- fornien). Die größer werdende 0. occidentalis, mit der sie oft verwechselt wird, hat mehr abwärts geneigte, ± gekrümmte St. und wächst küstennäher. Opuntia crassa Haw. (A 1—b) K. aufrecht-strauchig, etwas verzweigt; Tr. bereift- blaugrün, eiförmig bis länglich, dick, bis 12,5 cm lg.; Ar. braun; St. meist 0, höchstens 2, bis 2,5 cm lg.; Bl. gelb; Fr. rund, weinrot. — Heimat ? (im tropischen Amerika häufig kultiviert). Opuntia cretochaeta Griff. (A 1—c) K. baumförmig, bis 4 m h., offene Krone, Stamm bis über 1 m lg.; Tr. fast-eiförmig, bis 32 cm lg., 17 cm br., über der Mitte am breitesten, zuerst dunkel- dann gelbgrün, glatt; B. konisch; Ar. grau; St. zuerst 1, dann 2—5, bis 5 cm lg., + gebogen, weiß, auch abgeflacht und gedreht; Gl. hellgelb; Bl. tief- orange, 5,5 cm 0; Fr. hellpurpurn, bis 5,5 cm lg., Ar. mit 1 weißen St. — Mexiko (Dublan). Opuntia crystalenia Griff. (A 1—b—c) K. aufrecht, bis 2,60 m h.; Tr. bläulich-grün, reifig, + breit-eiförmig, bis 25 cm lg.; B. pfriemlich; St. nur im oberen Triebteil (1—) 2 (—4), meist 2, die längsten bis 1,5 cm lg., weiß; Gl. gelb; Bl. gelb; Fr. fast kugelig, ca. 4,5 cm 0, mauve, dünn bestachelt. — Mexiko (Cardenas). Opuntia cumulicola Small (A 1—b) K. aufrecht, ca. bis über 1 m h.; Tr. hellgrün, elliptisch bis fast kreisrund oder ovoid, bis 30 cm lg., dick; B. pfriemlich; St. am ganzen Tr. oder dessen Rand, meist 1, oder ein zweiter sehr kleiner, nicht über 3 cm lg., erst hellgelb, dann hellgrau oder weißlich; Bl. bis 11 cm 0, tief gelb; Fr. + ovoid, bis 5 cm lg., purpurn; S. zahlreich. — USA (Florida, Sanddünen des Südens). Opuntia curassavica (L.) Mill. (A 1—a) K. halb kriechend, niedrig, wenigtriebig, auch hängend; Tr. ungehöckert, stets glatt, oval bis oblong, deutlich abgeflacht, hellgrün; St. zuerst 4 bis viele, dazu weiße H., später weiß, bis 2,5 cm lg.; Gl. spät entwickelt; Bl. bis 5 cm 0, gelb, leicht bräunlicher Hauch; Fr. ? — Curacao-Inselgruppe, v. colombiana Backbg. Unterscheidet sich vom Typus der Art: K. ähnlich; Tr. etwas kürzer; St. braun (statt gelblich). — Kolumbien (Rio- Magdalena-Enge). Opuntia curvospina Griff. (A 1—c) K. ± baumförmig, bis 2,40 m h., deutlicher Stamm, rundliche Krone; Tr. fast kreisrund, bis 22 cm 0, glatt, bereift-graugrün, später gelblich-grün; Ar. zuerst hellbraun; St.- zahlreich, starrend, meist 6, davon 4 gelb, 2 weiß, bis 5 cm lg., abgeflacht, gedreht, allseitig weisend; Gl. gelb; Bl. bis 7 cm 0, gelb, Mitte etwas rötlich; Fr. dunkelrot, innen farblos, bis 10 cm lg., mit abfallenden St. — USA (Kalifornien, Nipton; Nevada, Searchlight). Vielleicht nur eine Form der Opuntia chlorotica. Opuntia cymochila Eng.: Opuntia tortispina v. cy- mochila (Eng.) Backbg. Opuntia darrahiana Web. (A 1—a) K. niedrige Kolonien, bis 25 cm h., 40 cm br., reich verzweigt; Tr.grün bis seegrün, ziemlich flach, ovoid, 8x 5 cm gr.; St. ca. 6, bis 4,5 cm lg., weiß bis grauweiß, Spitze bräunlich, + aufgerichtet; Gl. fehlend ?; Bl. & Fr. ? — Bahamas (Turks-Inseln). Opuntia deaniii Rose (A 1—b) K. aufrecht, bis ca. 1 m h., stammbildend; Tr. wenige, aufsteigend, spreizend, sehr groß, bis 30 cm lg., + eiförmig bis lanzettlich, glatt, hell-blattgrün, später dunkelgrün; Ar. klein; St. 2—6, meist 4, weiß oder mattgelb, 3—5,5 cm lg., steif, etwas abgeflacht, spreizend, pfriemlich; Bl. 7 cm lg., rötlich; Fr. 6 cm lg., länglich, weinrot, nur oben einige St., innen rot; S. klein. — Guatemala (Fiscal, Sana- rata). Opuntia decumbens SD. (A 1—a) K. niedrig bis kriechend oder bis ca. 40 cm h.; Tr. bis ca. 20 cm lg. oder weniger, oval bis oblong, feinsamtig; Ar. mit rotem Fleck, gelb; St. 0—1, oder mehr, dünn, steif, bis 4 cm lg., gelb; Bl. zahlreich, bis 4 cm lg., dunkelgelb; Fr. tief purpurn, saftig. — Mexiko und Guatemala. Opuntia delaetiana (Web.) Web. (B 3) K. strauchig-baumartig, Höhe ?; Tr. zuerst dünn und stachellos, dann kräftiger, lebhaft-grün, schmal- oblong, etwas geschweift, bis 25 cm lg., 8 cm br.; St. (0—) 3—4, hornfarben; Bl. 8 cm 0, orangegelb; Fr. oblong oder birnförmig, bis 7 cm lg. — Paraguay, Nordostargentinien. Opuntia delicata Rose (A 1—a) K. niederliegend; Tr. eiförmig-flachrund, dünn, bläulichgrün, etwas bereift, 4—9 cm br.; St. in oberen Tr.-Ar., 1—3, dünn, braun, 3—4 cm lg.; Gl. braun; Bl. 5 cm lg., 6 cm 0, gelb; Fr. oblong, bis 3 cm lg.; S. klein. — USA (SO-Arizona).
Opuntia 315 Opuntia depanperata Br. & R. (A 1—a) K. nur bis 20 cm h.; Tr. wenig abgeflacht, unge- höckert, samtig, dunkelgrün, bis 12 cm lg.; St. 2—3, rötlich bis blaßbraun, bis 2,5 cm lg.; Gl. spät entwickelt, gelb; Bl. ? — Nordvenezuela (Zig Zag). Opuntia depressa Rose (A 1—a—b) K. niedrig, spreizend-kriechend, mitunter aber bis 60 cm h., Kolonien bis 4 m br.; Tr. anfangs samtig, dunkelgrün, fast oval, 20 cm lg.; St. meist 1, oder noch 1—3 kürzere, gelblich, alte Tr. bis 30 cm lg., mit 4—5 St.; Bl. rot; Fr. klein, kugelig, große braune Gl.-Büschel. — Südmexiko (Tehuacán). Opuntia dillenii (Ker-Gawl.) Haw. (A lb—c) K. niedrig auseinanderstrebend und gestrüppbildend bis aufrecht, groß und vielverzweigt, bis 3 m h. und dann stammbildend; Tr. fast-eiförmig bis länglich, bis 40 cm lg., manchmal gewellt, blaugrün, etwas reif ig, anfangs glänzend grün; Ar. groß, braun oder weiß, entfernt; B. etwas gekrümmt; St. sehr variabel, an jungen Tr. bis 10, + abgeflacht, gebogen oder gerade, mitunter rund, gelb, oder braun gebändert und/oder gefleckt, bis 7 cm lg., meist kürzer, auch 0, später bräunlich; Bl. bis 8 cm lg., anfangs mitunter rötlich, typisch zitronengelb; Fr. rund bis birnförmig, 5—7,5 cm lg., purpurn, stachellos, saftig. — USA (Südostküste), Bermudas, Westindien, Nordvenezuela. In S-Indien und Australien verwildert. v. tehuantepecana H. Bravo — Cact. y Suc. Mex., IX: 3, 55—56. 1964. K. hochstrauchig bis fast baumförmig, wie zuweilen auch der Typus der Art, von diesem aber unterschieden: Tr. mehr gelbgrün, 30 cm lg., 20 cm br.; St. nur 1—3, 2—3 cm lg., weiß oder mit weißlichbrauner Spitze, ohne Querbänderung; Bl. größer, grünlich-gelb; Stbf. grünlich-gelb, kürzer; Gr. etwas verlängert, wenig hervortretend, grün; Fr. länger-birnförmig, unten verjüngt, bis 10 cm gr., gelbgrün, mit 2 mm gr. Ar., oben mit 1 kaffeebraunem St., 5 mm lg.; S. 4 mm gr., hornfarben, mit haariger Oberfläche. — Mexiko (Oaxaca und Chiapas, Region des Isthmus von Tehuantepec). Die Bl.-Farbe kann fast weiß sein. Opuntia discolor Br. & R. (B 1) K. kriechend, wirr verzweigt; Tr. unregelmäßig lg., dunkelgrün, dicklich schmallänglich, 3—12 cm lg., 1,5—2,5 cm br.; St. 1—6, bräunlich, bis 3 cm lg.; Gl. erst später zahlreicher entwickelt; Bl. 3 cm 0, hell- bis orangegelb; Fr. klein, rot. — Argentinien (Tucumán, Santiago del Estero). Opuntia distans Br. & R. (B 3) K. aufrecht, baumartig, bis 4 m h., kurzer Stamm bis 15 cm 0; Tr. flach, blaugrün, später graugrün, langoval, bis 26 cm lg., 15 cm br.; St. 0; Bl. 4 cm lg. und 0, orangerot. — Argentinien (Catamarca). Opuntia dobbieana Br. & R. (A lb—c) K. niedrig-buschig bis groß und bis 4 m h.; Tr. rund bis kurz-länglich, oder f ast-eif örmig, 10—25 cm lg., blaßgrün, sehr stachlig; B. winzig; Ar. klein; St. 5—12, zuerst + nadelig, weiß, später pfriemlich, 1—3 cm lg., dazu 2—4 zurückgebogene H. im unteren Ar.-Teil; Bl. bis 6 cm lg., schokoladebraun (?); Fr. rot, saftig, bis 5 cm lg., anfangs stachlig. — Ekuador (zwischen Huigra und Sibambe). Opuntia drummondii Graham (A 1—a) K. liegend, spreizend, bis 20 cm h.; Wz. kettenartig verdickt; Tr. dick, variabel, linear bis breit-oblong oder verkehrt-eiförmig, ca. 12 x 6 cm gr., um die Ar. manchmal dunkler; St. 0—4, bis 4 cm lg., braunrot bis grau; Bl. 6 cm 0, gelb; Fr. rot, keulig bis ovoid, 3,5 cm lg., stachellos. — USA (N-Carolina bis Florida). Opuntia durangensis Br. & R. (A 1—b) K. selten mehr als 1 m h., vereinzelt größer, relativ wenig verzweigt; Tr. kreisrund bis oval, bis 20 cm br., schwach samtig, reifig; Ar. zahlreich; St. 3—5, bis 1,5 cm lg., gelb, zumindest am Fuß, später dunkler, stechend; Gl. gelb oder braun; Bl. bernsteingelb, 5 cm lg.; Ov. fein samtig; Fr. weiß oder rot, kurz bestachelt. — Mexiko (Stadt Durango und umgebende Berge). Opuntia eburnispina Small (A 1—a) K. liegend, niedrige Kolonien bildend; Wz. rübig; Tr. oval oder fast kreisrund, blaßgrün, bis 13 cm lg., schwach glänzend; B. blaßgrün, pfriemlich, etwas gebogen; St. 1—2—4, kräftig, elfenbeinweiß mit anfangs gelblicher Spitze, dann dunkelgrau, feucht grünlich; Bl. 4—5 cm 0, gelb;Pr. f ast-eif örmig, bis 2 cm lg. — USA (Florida, bei Cap Romano auf Sand). Opuntia echios How.: Opuntia galapageia v. echios (How.) Backbg. Opuntia eichlamii Rose (A 1—c) K. später baumförmig, Hauptäste + aufrecht; Tr. glänzendgrün, kreisrund bis fast-eiförmig, bis 20 cm lg., + reifig; B. winzig; Ar. klein; St. 4—6, ungleich, bis 2 cm lg., zuerst rosa, bald weiß, spreizend, die größeren abgeflacht; GL braun; Bl. 3,5 cm lg., kar- min; Fr. 4 cm lg., höckrig, nicht eßbar. — Guatemala (bei der Hauptstadt). Opuntia ekmanii Werd. (A 1—a) K. niedrig, bis 30 cm h., gegliedert; Tr. ungehöckert, 10 x 3,5 cm gr.; Ar. entfernt, flockig grau- und gelblich-filzig; St. 2—4 (—5), nadelig, bis 5 cm lg., zuweilen kleine Beist., aber selten; Gl. hell- bis rötlich- gelb; Bl. 4—7 cm lg., ca. 4 cm 0, gelb; Fr. birnförmig, 4 cm lg. — Haiti (im Nordwesten). 21 Kakteenlexikon
316 Opuntia Opuntia elata Lk. & 0. (B 3) K. aufrecht-strauchig, bis 1—2 m h.; Tr. kräftig- grün, länglich umgekehrt eiförmig, bis 26 cm lg., bis 15 cm br., ziemlich dick; Ar. mit dunklem Fleck; St. 0—1, weiß; Bl. ca. 8 cm 0, orange; Fr. keulig, weinrot. — Paraguay. Opuntia elatior Mill. (A 1—c) K. hochstrauchig, bis 5 m h.; Tr. olivgrün, länglichrund bis ± ovoid, 10—40 cm lg.; B. grün, rotspitzig; St. 2—8, nadelig, meist rund, 2—7 cm lg., dunkelbraun; Bl. 5 cm 0, dunkelgelb, rot gestreift oder (im Verblühen ?) rosa; Fr. fast-eiförmig, rötlich, innen dunkelrot. — Panama, Kolumbien, Cura^ao, Venezuela. Opuntia ellisiana Griff, wird meist als eine Hasse der Opuntia lindheimeri Eng. angesehen: Tr. zumindest anfangs stachellos; Ar. weißfilzig; B. stark auswärts gekrümmt; Bl. hell-orangegelb; Fr. verkehrt- eiförmig, kahl, mauve, Nabel flach, Ar. weißlich. — USA (Texas). Opuntia engelmannii SD. (A 1—b) K. aufrecht-strauchig, stammlos, bis 2 m h., meist niedriger; Tr. rund bis oblong, blaßgrün, bis 30 cm lg.; Ar. später groß; St. unten am Tr. oft fehlend, sonst 1—4, später bis 10, etwas spreizend, weißlich mit dunkler Basis,' bis 5 cm lg.; Gl. braun, gelbspitzig; Bl. groß, gelb; Fr. 4 cm lg., rot, unbe- stachelt. — USA (Südstaaten) bis Nordmexiko (Durango bis Sonora). v. discata (Griff.) C. Z. Nels.: Tr. bläulichgrün, bis 25 cm br.; Ar. braun; St. 2—7, 2—5 cm lg., grau mit dunkler Basis oder dunkel- bis schwarzbraun. — USA (S-Arizona), Mexiko (N-Sonora). Opuntia erectoclada Backbg. (B 1) K. niedrig, in Kolonien, + kriechend; Tr. dunkelgrün, bis ca. 5 cm lg., 4 cm br., gepfropft stärker; B. rot; St. zuerst sehr klein und sehr dünn, anfangs 2, später mehr, 2—3, stechend, spreizend, hellfarben; Bl. ca. 4 cm 0, glänzend tiefkarmin; Fr. 3 cm lg., mit einigen bräunlich weißen St., auch innen kar- min; S. etwas runzlich, nierenförmig. — Nordargentinien (Salta, Cachipampa). (Abb. 280.) Opuntia erinacea Eng.: ungeklärte Art. Meist geht darunter: Opuntia hystricina v. bensonii Backbg. Opuntia feroacantha Rose (A 1—c) K. hochstrauchig, bis 3 m h., Stamm mit großen St.; Tr. länglich oder fast-eiförmig, bis 20 cm lg., glatt; Ar. wenige, braun; St. 1—2 (—3—4), mattweiß, meist einer sehr kurz, Fuß später braun; Bl. 4 cm 0, Farbe ? — Mexiko (Sinaloa, Nayarit). Opuntia ficus-indica (L.) Mill. (A 1—c) K. hochstrauchig bis + baumförmig, dann stammbildend, bis 5 m h. und mit meist größerer Krone; Tr. länglich bis + spateiförmig, ziemlich breit, bis ca. 50 cm lg.; Ar. klein; St. 0; Gl. zahlreich, gelb, bald abfallend; Bl. bis 10 cm 0, gelb oder orangerot (Fr. rot); Fr. normalerweise rötlich mit gelbem Ton. — Heimat ? In den Tropen und Subtropen wie in Südeuropa weithin angebaut, auch als Obstlieferant. Nach den abweichenden Fruchtfarben bzw. -formen unterscheidet man: v. alba: weißliche Fr.; eine Form mit verkümmerten schwarzen S. wird v. asperma genannt, eine noch kleinere: subv. minor; v. lutea: gelbe Fr.; v. pyriformis: Fr. gestielt-birnförmig, innen nankinggelb, außen gelb, rötlich oder violett geädert, bis über 12 cm lg., wenige S.; v. rubra: karminrote Fr.; v. serotina: Fr. oval, nanking-gelb, oder gelb mit rötlichem Ton. (Namen in Borg ‚‚Cacti".) Nur Gartennamen. v. splendida Web. soll eine nie blühende, also sterile Form sein, die man früher viel für die Cochenille-Zucht verwendet hat. Eine interessante, genetzte Form ist Opuntia ficus- indica f. reticulata Backbg., die Felderung bräunlich-filzig gesäumt. Opuntia Ilavescens Peebles (A 1—b) K. strauchig; Tr. gelblich-grün, rundlich bis unigekehrt-eiförmig, bis 22 cm lg., 17 cm br.; St. 1—4, nur am Tr.-Oberteil, bis 2,5 cm lg., kräftig und steif, oben gelblich, unten bräunlich oder auch weiß bis fahlgrau mit roter oder rotbrauner Basis; Gl. braun; Bl. gelb; Fr.rot bis purpurn, innen gelbgrün; S. strohfarben, zusammengedrückt. — USA (Arizona, Seils). Opuntia f osbergii C. B. Wolf ist ein Cylindropuntia- Bastard zwischen C. bigelowii und C. echinocarpa. Opuntia fragilis (Nutt.) Haw. (A 1—a) K. niedrig verzweigend, Kolonien bis 20 cm h., 40 cm br.; Tr. fast ungehöckert, rundlich, aber oft + abgeflacht, meist dunkelgrün, bis 4 cm lg.; Ar. klein, weiß; St. meist 1—4, oberer kantig, stark, bis 3 cm lg., gelbbraun, oft oben heller; Gl. gelblichweißlich; Bl. 5 cm 0, blaßgelb bis blaß-rötlichgelb; Fr. trocken, gehöckert, sehr stachlig; S. gelb, flach. — Britisch-Kolumbien; USA (Washington; Oregon bis Arizona und NW-Texas). (Abb. 281.) v. braehyarthra (Eng.) Coult.: Tr. geschwollen- gehöckert; St. 3—5, kräftiger und rund; Bl. 2,5 cm 0. v. denudata Wiegand & Backbg.: Tr. dicklich, stärker abgeflacht, ca. bis 3,75 cm br., meist ohne St. oder vereinzelte ganz kurze; Bl. gelb bis rosa. — USA (Utah). v. parviconspicua Backbg.: Tr. eiförmig-rundlich, klein, schwach gehöckert, kaum abgeflacht, bläulich-grün, zuerst etwas rötlich, bis 5 cm lg., 2,7 cm br., 1,7 cm dick; St. meist fehlend oder fein und kurz, bis 1 cm lg., weiß, braunspitzig; Gl. in Bü-
Opuntia 317 schein nur in älteren Ar., junge mit weißem Filz; Bl. gelb, ca. 5 cm ø. — USA (Standort ?) Opuntia fuliginosa Griff. (A 1—c) K. baumförmig, stark verzweigt, bis 4 m h.; Tr. rund bis länglich, bis 30 cm lg., glänzend; Ar. entfernt; St. wenige, selten bis 6, nadelig dünn, dunkelbraun, bis 4 cm lg., auch hornfarben; Gl. gelb bis braun; Bl. zuerst gelb, dann rot, bis 6 cm lg.; Fr. birnförmig, rot, bis 4 cm lg. — Mittelmexiko. Opuntia fuscoatra Eng. (A 1—a) K. niedrig, Zweige spreizend; Tr. kreisrund bis fasteiförmig, gehöckert, bis 8 cm lg.; St. 1—2—3, bis 3 cm lg., einer ziemlich kräftig, selten gelblich, meist dunkler-braun bis fast schwarz, manchmal + abgeflacht; Bl. 7,5 cm 0, gelb; Fr. bis 5 cm lg., rot. — USA (O-Texas). Opuntia fusicaulis Griff. (A 1—c) K. bis 5 m h.; Tr. blaugrün, bereift, bis 40 cm lg., länger als breit, beidseitig verjüngt, stachellos; GL oft fehlend; Ar. klein, bräunlich; BL ?; Fr. grünlich- weiß. — Heimat ? Opuntia galapageia Hensl. (A 1—b, 1—c) Meiner Stellungnahme im Gattungstext zu der Frage, ob es sich bei den Galapagos-Opuntien um nur eine Spezies mit mehreren Varietäten oder um verschiedene eigene Arten handelt, ist hinzuzufügen: Im Jardin Botanique „Les Cédres" (Sammlung Mar- nier) hatte ich Gelegenheit, das relativ umfangreiche lebende Material des Gartens zu studieren, das von einer Reihe von Inseln stammt und durch Mr. Brosset von der Unesco-Station „Charles Darwin", Quito, übersandt wurde, darunter viele Jungpflanzen. Sie ließen an der unteren Bestachlung einwandfrei erkennen, daß es sich nur um eine Art mit sämtlichen Übergängen handeln kann. Die den nachfolgenden Varietätsnamen zugrunde liegenden früheren Artnamen von Weber, Schumann, Stewart und Howell lassen sich als solche nicht aufrechterhalten. Es war schon früher bekannt (Dr. Baur, 1891—1892), daß die 0. galapageia im Süden hochstämmig ist, die Stammbildung nach Norden zurückgeht und auf den nördlichsten Inseln gänzlich fehlt. Meine Einzeluntersuchungen ergaben, daß — unter Berücksichtigung der neueren Ermittlungen von Y. Dawson über Größe sowie Bekleidung der Blüten und Früchte — die lange getrennten einzelnen Inseln eine jeweils charakteristische Abänderungsform entstehen ließen. Ältere Stücke wie auch das Jungpflanzenmaterial kann man demgemäß nur leicht bestimmen, wenn man die Inselherkunft und bei den baumförmigen Arten die Blütengröße kennt. Sonst ist dies (vor allem bei jüngeren Pflanzen) kaum möglich. Ich kann daher auch Dawsons neuerem Versuch, wieder getrennte Arten zu führen, nicht folgen. Schon Dr. Baur hatte nach dem Besuch einer Reihe von Inseln die gleiche Ansicht vertreten; aber erst heute verfügen wir über hinreichendes Beweismaterial. Demgemäß habe ich die Opuntien wie folgt abgegrenzt: v. galapageia: K. baumförmig, Stämme dick, bis 45 cm 0, bis 2 m lg., Krone breit und locker ausladend; Tr. anfangs tief dunkelgrün (Neutrieb), dann + bläulichgrün, rundlich, oblong oder + eiförmig, bis 40 cm lg., 30 cm br.; Ar. bis 4,5 cm entfernt; St. bis 20 oder mehr, anfangs kräuselig, weich und harmlos, erst später etwas stechend, feinnadelig; Gl. vorhanden oder fehlend; Bl. nur ca. 2,5 cm gr., gelb; Fr. 2,5 cm lg., breitrund, abfallend, am Boden reifend. — Inseln Abing- don, James, Bartholomew, Jervis (Duncan?). v. brossetii Backbg. n. v. Differt a typo articulis nigris, oblongis; aculeis pungentibus, crassioribus, albido-flavidis vel stramineis — Insula Charles. K. (da von Charles stammend) wahrscheinlich baumförmig; Tr. oblong, Epidermis schwärzlich; St. fest, stechend, weißgelblich bis strohfarben; Bl. und Fr. unbekannt. — Insel Charles. (Abb. 282.) v. echios (How.) Backbg.: K. noch höher als beim Typus der Art, z. T. bis 8 m h., Stamm bis 4 m lg., Krone + aufgerichtet, locker, mitunter + hängend; J!t. hellgrün, + ovoid bis elliptisch; Ar. ziemlich nahe stehend, bräunlich; St. steif nadelig, stechend, 11—13 cm lg., strohgelb bis bräunlich, bis 13 cm lg.; Gl. braun; Bl. ca. 7 cm lg., unten konisch verjüngt; Ov. 3,5 cm lg.; Pet. gelb; Fr. bis 6 cm lg., abfallend, schwach bestachelt. — Inseln Indefatigable (Conway Bay) und vorgelagerte Insel Plaza. (Abb. 283.) subv. barringtonensis (Daws.) Backbg. n. comb. (0. echios v. barringtonensis Daws., C. & S. J. (US), XXXIV: 4, 104. 1962) Tr. mehr hängend, Stamm etwas stärker; Fr. stachellos, 5,5—8 cm lg., unten verjüngt. — — Insel Barrington. subv. inermis (Daws.) Backbg., n. comb. (0. echios v. inermis Daws., 1. c. 103,1962) Bl. 7,2 cm lg.; Ov. 4,8 cm lg.; Fr. stachellos, rundlich, 2—4 cm lg. — Insel Albemarle. subv. prolilera (Daws.) Backbg. n. comb. (0. echios v. prolifera Daws., 1. c. 104. 1962) K. mit mehr aufgerichteter Krone; Tr. z. T. hängend; Bl. nur 2,2 cm br.; Ov. 4 cm lg.; Fr. bis 6,5 cm lg., wenn sitzenbleibend mit meist nur unreifen S., abfallende wurzeln und bilden Jungpflanzen. — Insel Indefatigable. v. gigantea (How.) Backbg.: K. baumförmig, langstämmig, Krone stark, z. T. bis zum Boden hängend, Gesamthöhe bis 4—8—10 m; Tr. bis 30 cm lg., 20 cm br., kräftiggrün; Ar. nicht stark genähert; St. 2,5—3 cm lg., auch fehlend; Fr. rundlicher, stachlig. — Insel Indefatigable (Academy Bay).
318 Opuntia S. bei Reife nur im Oberteil der Frucht (Howell) oder die ganze Samenhöhle füllend (nach Bild Dawson). v. helleri (K. Sch.) Backbg.: K. strauchig, stammlos, + niederliegend, reich verzweigt; Tr. elliptisch bis oblong oder breitlanzettlich, blaß gelb- grün bis reifig blaugrün, anfangs tiefgrün, bis 36 cm lg., 18 cm br.; Ar. 2 mm gr., gelb, mit einigen H.; St. ca. 20, gelbbraun, an jungen Pflanzen unten bis 5 cm lg., später bis nur 1,5 cm lg., nicht stechend; Gl. wenige, ziemlich harmlos; Bl. bis 5,5 cm lg., 3,5 cm 0, gelb; Ov. ca. 3 cm lg., mit 2 cm lg., bräunlichgelben St., borstenfein; Fr. 3—5 cm lg., borstenstachlig. — Inseln Tower, Bindloe, Wenman (Typstandort), Culpepper. v. insularis (Stew.) Backbg.: K. meist bis 2 m h., selten bis 4 m h., wenig verzweigt. Stamm stets unterscheidbar, stachlig (bei anderen häufig glatt), Krone bis 1 m h.; Tr. breit eiförmig, oben rundlich verjüngt, graugrün, bis 30 cm lg., 20 cm br.; Ar. ziemlich nahe stehend; St. ziemlich steif, dünn, kürzer; Gl. wenigstens später fehlend; Bl. nur 3,5 cm 0; Fr. 2—4 cm lg. — Insel Albemarle. In dieser var. muß eine Übergangsform der auch auf Albemarle vertretenen südlichen bis zentralen var. mit höherer Stammbildung (0. echios v. iner- mis) zu den kurzstämmigen (v. saxicola, ebenfalls von Albemarle) bis stammlosen (v. helleri und v. zacana) gesehen werden, letztere auf den kleineren Nordinseln anschließend, v. myriacantha (Web.) Backbg. — Synonym: Opuntia megasperma How.: K. baumförmig, bis ca. 4 m h., Stamm bis ca. 2 m lg., Krone breit, rundlich, dicht; Tr. gelblichgrün, bis 35 cm lg., 20 cm br.; Ar. 1—2 cm entfernt; St. später bis 10 cm lg., gelb, ± abwärts gerichtet; Gl. bis 5 mm lg. oder fehlend (Dawson); Bl. ca. 8 cm lg. (Schumann; Dawson: 7 cm lg.), gelb; Fr. nicht abfallend, bis 9 cm lg., birnförmig, fast stachellos, zuweilen von ca. 8,2—17 cm lg.; S. wenige, groß, breitgedrückt. — Inseln Chat- ham, Hood mit Gardner, Charles, Champion, subv. orientalis (How.) Backbg.: Bl. etwas kleiner, bis 5,5 cm 0; Fr. 6—8 cm lg.; S. bis 8 mm lg., 4 mm dick. Nach Dawson Bl. 5,5 cm lg., ca. 4 cm 0, nicht weit öffnend. — Inseln Gardner (Howell), Chatham (Dawson). (Abb. 284.) Die Frucht vorstehender var. und subv. reift erst im zweiten Jahr, die aller anderen im ersten Jahr. Bei diesen Vertretern von den südöstlichsten Inseln handelt es sich zweifellos um Webers Op. myriacantha, ein Name, den Howell in seiner Arbeit über die Galapagos-Opuntien als „zweifelhaft" verschwinden ließ, bzw. als Synonym zu 0. echios typica stellte. Er übersah dabei Webers ergänzende Beschreibung in Schumanns Gesamtbschrbg., Nachtrag, 161. 1903, die von ‚‚baumförmigem Wuchs" und „8 cm lg. Blüten" spricht, mit einem 5 cm lg. Fruchtknoten. Ihre erste Standörtsangabe ist „Charles". Dorther bzw. von den südlichen Inseln stammte auch 0. megasperma. Eine Verwechslung mit der auf Indefatigable wachsenden batim- förmigen 0. echios ist daher nicht möglich. Auf Grund der ausreichenden Beschreibungen Webers mußte festgestellt werden, um welche Opuntia es sich dabei handelte, und es bleibt dafür nur die gleiche Pflanze übrig, die Howell als 0. megasperma beschrieb. Dawson gliederte auch nach Früchten. Wie wenig verläßlich das ist, ergibt sich aus allen vergleichenden Beobachtungen wie aus der Tatsache, daß Howell bei „0. megasperma" 13—17,5 cm lg. Früchte sah, aber auch solche von nur 9,5 cm Länge. Die Stärke der Fruchtwand variiert ebenfalls, nach Howell von 9—13 mm. Triebfarbe und -große stimmen außerdem bei beiden überein. Webers Name muß daher erhalten bleiben, zumal seine Beschreibung nicht weniger klar ist als die Howells. v. saxicola (How.) Backbg.: K. kurzstämmig bis halbstrauchig, mit ziemlich dichter Krone, selten höher; Tr. nicht hängend, rundlich, grün bis graugrün, elliptisch bis fast eiförmig, bis ca. 30 cm lg., 20 cm br.; Ar. braun, nicht sehr nahe stehend; St. meist mehr als 20, bis 9 cm lg., ziemlich steif, stechend; Bl. 5,5 cm br.; Fr. bis 4cm lg., 3cm 0; S. 3,5 cm groß. — Insel Albemarle. v. zacana (How.) Backbg.: K. stammlos, aufrecht strauchig, bis 1,5 m (selten bis 2,5 m) h.; Tr. fast eiförmig, unten + verjüngt, bis 35 cm lg., 25 cm br., hellgrün; Ar. nicht stärker genähert; St. bis ca. 10, bis 1 cm lg., kurz und steif; Gl. ?; Bl. nicht beschrieben; Fr. bis 8,5 cm lg., 4,5 cm 0, selten mit kurzen Stacheln. — Insel Nord-Sey- mour. Die gleitende Stammreduzierung von Süd nach Nord, die einheitliche Blüten- und Stachelfarbe sowie der Vergleich der Triebgrößen sprechen alle dafür, daß es sich bei den Galapagos-Opuntien nur um eine einzige ± stark abändernde Art handelt. Selbst Howell sagte, daß z. B. 0. saxicola und 0. insularis der 0. galapageia eng verwandt wären. Opuntia glaucescens SD. (A 2—b) K. niedrig-buschig, aufgerichtet; Tr. länglich, fasteiförmig, bis 15 cm lg., bis über 5 cm br., + reifig- graugrün, anfangs gewöhnlich rötlich um die Ar.; Bl. klein, rötlich; Ar. grau; St. 1—4, meist verlängert, bis 2,5 cm lg., nicht sehr kräftig, hell bis aschgrau, zuletzt auch schwärzlich; Gl. braun bis rosa; Bl. feuerrot bis orange, an gleicher Pflanze; Pet. stark aufgerichtet; Ov. grün mit roten B. — Mexiko. Variiert mit bläulichgrünen Jungtr., St. hell horn- farben, zuweilen bis 4,5 cm lg., auch mit sehr kurzen Beist.; Tr. breitspatelig, wahrscheinlich in den Typus der Art übergehend.
Opuntia 319 Opuntia gomei Griff. : eine Form der Opuntia lind- heimeri Eng. Opuntia gorda Griff. : Opuntia robusta Wendl. Opuntia gosseliniana Web. (A 1—b) K. aufrecht-strauchig, bis ca. Im h., tief verzweigend; Tr. häufig breiter als lang, bis 20 cm br., ziemlich dünn, meist + rötlich; St. meist sehr elastisch, wenig kräftig, abstehend, 4—10 cm lg., meist 1—2, seltener 3, zuweilen auch mehr, hellfarben bis + rötlichbraun, unten am Trieb auch fehlend; Bl. gelb;-Fr. 4 cm lg., stachellos, mit zahlreichen Gl. — Mexiko (Niederkalifornien; Sonora). v. santa-rita (Griff. &½Hare) L. Bens.: Tr. rund, bläulichgrün, nur am Rande bzw. um die Ar. rötlich; St. 0—1, dunkel; BI. rein gelb, 7 cm 0. — USA(SO-Arizona). Opuntia grandiflora Eng. (A 1—a) K. liegend, etwas aufsteigend, dunkler grün; Tr. 12,5—15 cm lg.; St. 0; Gl. dünn; Bl. gelb, bis 12,5 cm 0, Mitte rot; Fr. länglich, 6 cm lg. — USA (Texas, Brazos). Opuntia grandis Pfeiff. (A 2—b) K. niedrig bis aufrecht-strauchig, bis etwas über 60 cm h.; Tr. mehr rundlich als oblong, bis 18 cm br., anfangs rötlich; B. rosa; St. meist 4, nicht sehr derb, überwiegend + abwärts gerichtet, weißlich; Bl. 2 cm br., orange-rötlich; Fr. kugelig, ca. 3,5 cm 0, + stachlig, innen purpurn. — Nordmexiko. Variiert mit geringen (Form-) Unterschieden. Opuntia griffithiana Macks. : eine Form der Opuntia lindlieimeri Eng. Opuntia guatemalensis Br. & R. (A 1—a) K. niedrig spreizend, ähnlich 0. decumbens, aber Tr. glänzend, nicht samtig, tiefgrün, mit dunklen Ar.-Flecken; Ar. braun; St. 1—3, rund, nadelig, glänzend weiß, dunkelspitzig, bald grau, meist etwas spreizend herabgebogen; Bl. nur 2,5 cm lg., zitronengelb. — Guatemala. Opuntia guerrana Griff. (A 1—b) K. aufrecht-strauchig, bis 1,20 m h.; Tr. + kreisrund bis etwas länglich, 15—25 cm lg., dick, bereift; Ar. bräunlich; St. 1—6, abgeflacht, gedreht, weiß bis gelblich; Bl. gelb; Fr. kugelig, „grünlichweiß" (?: unreif, auch als mauve beobachtet, bestachelt). — Mexiko (Hidalgo, Dublán). Nur eine Rasse von 0. robusta Wendl. ? Opuntia guilanchi Griff. (A 1—b) K. aufrecht-strauchig, zuweilen eine Art Stamm bildend; Tr. breit-ovoid, bis 24 cm lg., bis 16 cm br., deutlich samtig; Bl. ?; Fr. + kugelig, 4 cm 0, verschieden gefärbt. — Mexiko (Zacatecas). Opuntia hanburyana Web. (A 1—b) K. buschig, bis 2 m h.; Tr. schmal-länglich, bis 30 cm lg., hellgrün, glänzend; Ar. braun oder schwärzlich; St. mehrere, nadelig, spreizend, etwas abgeflacht und gedreht, bis 3 cm lg., gelbbraun bis heller; Bl. klein, gelb; Fr. klein. — Heimat? Opuntia heliae Matuda (A 1—a) K. niedrig, Zweige + hängend, bis 50 cm lg.; Tr. oblong bis ovoid oder fast kreisrund, bis 10 cm lg., 8 cm br., blaßgrün, fein behaart; St. häufig fehlend, seltener 1—2, bis 1,5 cm lg.; Gl. rötlichgelb; Bl. gelb, 3,2 cm gr. — Mexiko (Chiapas, Monte Ovando, auf Felsen). Opuntia helleri K. Sch.: Opuntia galapageia v. hellen (K. Sch.) Backbg. Opuntia hernandezii DC. (A 1—b) K. strauchig; Tr. dunkelgrün, bis 25 cm lg., etwas höckrig, oben gerundet; St. ca. 2—4 und mehr, nadeldünn, 2 gleich lang, 2 kürzer; Bl. rosa; Fr. klein, grün, wenig saftig. — Heimat? Ein Bastard? Opuntia herrfeldtii Kupp.: Opuntia rulida Eng. Opuntia hitchcockii G. Ortega (A 1—b) K. niedrig-strauchig, bis 50 cm h.; Tr. hellgrün, meist kreisrund; St. zahlreich, 2—3 cm oder mehr lg., weiß; Bl. gelb; Fr. rot. — Mexiko (Mazatlán, an der Küste). Opuntia hoffmannii H. Bravo (A 1—a) K. sehr niedrig, stark verzweigt; Tr. 2 cm br. bzw. dick, 6—10 cm lg., + höckrig, samtig; St. anfangs 3—5, 1—3,5 cm lg., hellbraun und gelb gezont, später weiß, stark stechend; Bl. gelb, schwach orange-rötlich getönt; Ov. samtig, mit gelber Wolle und St.; Fr. rötlich, 4,3 cm lg.; S. gelb, rund. — Mexiko (Puebla: Tehuacán, Zapotitlán). Opuntia hondurensis P. C. Standl. (A 1—c) K. baumförmig, mit Stamm bis 30 cm 0, bis 9 m h.; Tr. fast-eiförmig, bis länglich verkehrt-eiförmig, 13—22 cm lg., bis 7 cm br., blaßgrün; St. ca. bis 12, ungleich, dünn, fast rund, rotbraun bis rostfarben, spreizend, längste 2—2,5 cm lg.; Bl. ?; Fr. ? — Honduras (Aguan-Tal). Opuntia horstii W. Heinr. — Descr. Cact. Nov. III: 10. 1963 (A 1—b) K. aufrecht-strauchig, niedrig; Tr. kreisrund, schräg übereinander, bis ca. 6,5 cm 0, 6 mm dick, fein punktiert, hell matt bläulich-graugrün, zum Rand und um die Ar. violett getönt, alte Tr. stärker so gefärbt; Ar. später ca. 1,5 cm entfernt, bis 3 mm gr., schwach graufilzig; B. bis 5 mm lg., rötlich- graugrün; Gl. sehr klein, ca. 2 mm lg., oder zuweilen dicker-büschelig, bis 4 mm lg., leuchtend rotbraun; St. vereinzelt an Rand-Ar., Rst. bis 3 mm lg., braunrot, schwach nadelig, Mst. kräftiger, 0—1, bis 5 cm
320 Opuntia lg., oberes Drittel hell bis grauweiß, Spitze auf 2 mm lg. schwarzrot-braun, unterer St.-Teil ebenso gefärbt; Bl. und Fr. ? — Heimat? (Abb. 285.) Holotypus im Botan. Garten der Universität Leipzig. Herkunft unbekannt; benannt nach Inspektor Horst, der die Leipziger Kakteensammlung wieder aufbaute. Scheint der 0. macrocentra nahezustehen, die jedoch größere Tr. hat, auch fehlen die Rst. bei letzterer, und die Tr. stehen nicht so regelmäßig schräg übereinander. Opuntia ho>veyi Purp. (A1—a) K. halb liegend, buschig, niedrig, spreizend; Tr, ± kreisrund, mittelgroß; St. steif, grauweiß, brauner Fuß, bis 2,5 cm lg.; Bl. blaßgelb, innen grünlich, Saum rötlich; Fr. kugelig, rot, stachlig. — Mexiko (Salinas). Opuntia huajuapensis H. Bravo (A 1—c) K. baumförmig; Tr. ziemlich groß, bis 35 cm lg., 28 cm br., fast-eiförmig bis kreisrund, dunkel- bläulichgrün, schwach samtig; Ar. grau; St. mehrere, im oberen Ar.-Teil 4—5, 1 cm lg., im unteren 3, 3—4 cm lg., gelblichweiß, etwas abgeflacht, abwärts spreizend bzw. gebogen; Gl. groß und gelb, nur in Rand-Ar., dazu 4—6 Bst., 5 mm lg., weiß, gedreht; Bl. 5—6 cm lg., gelb. — Mexiko (Oaxaca, Huajua- pán de Leon; Puebla, Tecamachalco). Opuntia humifusa Raf. (A 1—a) K. kriechend ausgebreitet; Wz. faserig; B. spreizend; Tr. dunkelgrün (!), kreisrund bis fast-eiförmig, 7,5—12,5 cm lg.; St. meist fehlend, wenn ausgebildet einzeln, steif, rund, bis 2,5 cm lg., sowie 1—2 kleine Beist., weißlich, oft Fuß und Spitze rötlich; Gl. rötlichbraun; Bl. schwefelgelb, bis 8,5 cm br., oft rötliche Mitte; Fr. keulig, kahl, bis 5 cm lg.; S. zusammengedrückt. — USA (im östlichen Süden bis weit nördlich). Vgl. mit 0. compressa (Sal.) Macbr. Synonymische Namen sind 0. mesacantha Raf., 0. rafinesquei Eng. ; die oft auch als deren var. angesehenen 0. greenei Eng., 0. oplocarpa Eng. und 0. rafinesquei v. microsperma Eng. sind höchstens Formen mit geringerer Abweichung. Opuntia hyptiacantha Web. (A 1—b) K. aufrecht-strauchig, bis über 1 m h., viel verzweigt; Tr. blaßgrün, anfangs frischgrün, länglich bis fast- eiförmig, bis 30 cm lg.; St. anfangs nur einzeln, sowie 2—3 weiße H.-Bst., leicht stechend, später 4—6 (—10) St., 1—2 cm lg., spreizend oder anliegend; Gl. bräunlich; Bl. rot; Fr. kugelig, gelblich, mit langen, weichen Gl. — Mexiko (Oaxaca). Opuntia hystricina Eng. & Big. (A 1—a) K. liegend, spreizend; Tr. aufgerichtet, 6—10 cm lg., bis 6 cm br., auch kreisrund; Ar. 1 cm entfernt; St. zahlreich, blaßbraun bis weiß, 3—10 cm lg., abgeflacht, oft abgebogen, wenn verlängert: nicht nur an der Tr. Basis, Tr. ganz bestachelt, steifer, nicht haarborstenartig; Gl. gelb; Bl. 6 cm lg., 7 cm 0, orange oder rosa; Fr. 3 cm lg., trocken, eiförmig bis länglich, oben bestachelt. — USA (Neumexiko, Arizona, SW-Colorado, Nevada), v. bensonii Backbg.: In Gruppen bis 30 cm br., bis 20 cm h.; Tr. bis 20 cm lg., bis 7,5 cm br., länglicher als beim Typus der Art; St. 4—9, bis 5 cm lg., etwas abgeflacht, mäßig steif, weiß oder blaßgrau; Gl. bis 3 mm lg.; Bl. gelb, weiß, tiefrosa oder rot, bis 6,5 cm 0; Fr. 3 cm lg., zylindrisch, bestachelt. — USA (Arizona bis Utah und kalifornische Mohave-Wüste), v. nicholii (L. Bens.) Backbg.: In Gruppen bis 1,80 m br., bis 20 cm h., aufliegend; Tr. kreisrundlich oder schmäler, 12,5—20 cm lg., 5—12 cm br.; Ar. 2 cm entfernt; St. in allen Ar., 4—7, die längeren im oberen Tr.-Teil, stark abgeflacht, etwas biegsam, anfangs oft rötlich, dann weiß oder grau; Bl. ? — USA (Arizona, Colorado-Canyon). v. ursina (Web.) Backbg. : In lockeren Gruppen, niedrig; Tr. oblong bis fast-eiförmig, bis 15 cm lg., 7,5 cm br.; St. in allen Ar., meist 6—14, 7,5 bis 20 cm lg., stark biegsam, nur schwach zusammengedrückt, sehr dünn, am ganzen Tr. gleichmäßig verlängert, fast fadenartig, weiß oder blaßgrau, manchmal bis 20 borstenförmige St., rötlichweiß bis bräunlich; Bl. meist gelb. — USA (SO-Kalifornien bis Arizona). Die im Volksmund „Grizzly Bär" genannte Pflanze. Opuntia impedata Small (A 1—a) K. niederliegend, dicht verzweigt; Tr. ziemlich dick, oblong bis elliptisch, bis 15 cm lg.; St. 1—2 bis zahlreicher, hellgrau, braunspitzig, wenn feucht: lachsfarben und leicht gestreift; Bl. bis 5,5 cm br., hellgelb; Fr. keulig. 3 cm lg. — USA (Florida, Dünen von Atlantic Beach). Opuntia inaequilateralis Berg, ist eine wohl kaum noch vorhandene Gartenart aus La Mortola, ca. 1,20 m h.; Tr. frischgrün, schief-länglich, bis ca. 30 cm lg., reiflos, anfangs heller; St. 3—7, nadelig bis steifer, später bis 15, bis 4 cm lg., erst gelb, dann weiß; Gl. dichtbüschelig, braun; Bl. groß, gelb; Fr. länglich, rötlich, saftig und süß. — Herkunft? Opuntia inamoena K. Sch. (A 2—a) K. niedrige, bis 1 m br. Gruppen, mitunter bis 60 cm h.; Wz. faserig; Tr. bläulich- bis kräftiggrün oder auch heller zu Anfang, kreisrund bis oblong, bis 3 cm 0, oft nach unten zu dicker; St. normalerweise fehlend; Gl. anfangs zahlreich, gelblichbraun, in den weißen Jungareolen auch noch abwärts anliegende Härchen, beide bald abfallend; Bl. bis 3,5 cm lg., 4 cm 0, orangegelb oder -rötlich; Fr. orange, bis 3 cm 0. — Brasilien (Pernambuco). v. flaviflora Backbg.: Bl. hellgelb, nur im Verblühen orange-rötlich; Fr. zahlreich, dunkel violett.
Opuntia 321 Opuntia insularis Stew.: Opuntia galapageia v. insularis (Stew.) Bagkbg. Opuntia jamaicensis Britt. & Harr. (A 1—b) K. aufrecht-strauchig, gelegentlich mit kurzem Stamm, mäßig verzweigt; Tr. mattgrün, fast-eiför- mig, unten verjüngt, flach, dünn, leicht lösend, bis 13 cm lg., 6—7,5 cm br.; St. 1—5, meist 2, nadelig, weiß, bis 2,5 cm lg.; BI. 4 cm 0, hell schwefelgelb mit zart rötlichen Mittelstreifen. — Jamaika (südlich von Spanish Town). Opuntia johnsonii Hort, gehört zweifelsohne zu Opuntia macbridei Br. & R. bzw. deren v. orbicularis Rauh & Backbg., als kaum nennenswerte Formabweichung; beide sind niederliegende bis fast kriechende Pflanzen, die erste Triebblüte des Jahres eingesenkt. Der Typus der Art dagegen kann bis 60 cm h. werden. Opuntia juniperina Br. & R. (A1—a) K. niedrig spreizend, nicht völlig liegend; Tr. fasteiförmig, ziemlich flach, bis 12 cm lg., oben breit gerundet; St. nur in oberen Tr.-Areolen, 1 kräftiger Haupt-St., braun, bis 4 cm lg., sowie einige kurze Beist.; Bl. hellgelb; Fr. 3 cm lg., trocken, stachellos, rot; S. gioß, unregelmäßig. — USA (Neumexiko, bei Cedar Hill). Opuntia keyensis Britt. (A1—b) K. aufrecht-strauchig, bis 3 m br. Gruppen; Wz. faserig; Tr. elliptisch, ovoid oder fast spatelig, bis 30 cm lg., hellgrün, dick; Ar. oft ziemlich groß und erhaben; St. 4—13, sehr kurz, meist zwischen Ar.- Wolle und Gl. verborgen, erst rosa, dann lachsfarben, etwas abgeflacht; Bl. becherförmig bis glockig, lachsrot, bis 3,5 cm br.; Fr. ovoid, bis 6 cm lg., purpurn; S. zahlreich. — USA (Florida, Hammocks, Keys). Opuntia kiska-loro Sfeg. (B 1) K. niederliegend, breite Kolonien, Zweige wurzelnd, bis 3 m lg.; Tr. hellgrün, fast linear, bis 35 cm lg., 4,5 cm br.; St. 0 (—1—2, weißlich); Bl. 4—5 cm br., orange; Fr. 5 cm lg., purpurviolett, innen weiß. — Argentinien (nördlicheres Argentinien) bis Ostbolivien. Opuntia laetevirens Backbg. (B 1) K. niederliegend; Tr. glänzend reingrün, bis ca. 6 cm lg., 4 cm br., unregelmäßig punktiert; Ar. bräunlich St. ungleich lang, zuerst blaßgelb, dann kräftiger gelblich, bis ca. 4, bis ca. 1,7 cm lg.; Gl. hell, länger; Bl. ? — Heimat? (Südbolivien oder Nordargentinien?). Opuntia laevis Coult. (A1—b) K. locker-strauchig, bis 2 m h., in Kultur meist niedriger; Tr. länglich bis fast-eiförmig, 15—30 cm lg., hellgrün; St. oft 0, meist 1—3, kurz, bis 1 cm lg., im Tr.-Oberteil, weißgrau; Bl. bis 7 cm 0, zitronengelb, rosa getönt; Fr. ovoid, bis 7 cm lg. — USA (Arizona), wahrscheinlich auch Nordmexiko (N- Sonora). v. canada (Griff.) Peebl.: K. nur bis 1 m h., breitkronig Tr. nur bis 22 cm lg., glänzend; St. verschiedene, weiß bis gelb, abgeflacht, manchmal gedreht; Gl. anfangs oft zahlreich; Bl. gelb mit roter oder orange Mitte; Fr. rot. — USA (SO-Arizona). Opuntia lagunae Baxt. (A1—b) K. strauchig, bis über 1 m h.; Tr. hell reingrün, nicht bläulichgrün, Jung-Tr. niemals rötlich; St. dünner als bei Op. robusta und anderen ähnlichen Arten; Fr. kleiner, rund, mauve, schwach bestachelt. — Mexiko (Niederkalifornien, Sierra de la Laguna). Opuntia lanceolata Haw. (A1—c) K. später + baumförmig; Tr. länglich-lanzettlich oder + so, mattgrün, unbereift, bis ca. 35 cm lg., etwas höckrig; Ar. klein, entfernt; St. 0 oder wenige, nur bis 1 cm lg.; Gl. gelb; Bl. groß, gelb. — Heimat? Vielleicht nur eine Form oder var. der 0. ficus-indica und offenbar z. T. mit ihr vermischt. Opuntia lasiacantha Ffeiff. (A1 b—c) K. großstrauchig, + stammbildend; Tr. mattgrün, länglich bis fast ovoid, 20—30 cm lg.; Ar. klein; St. meist 1—3, nadelig, 2—4 cm lg., weiß, etwas spreizend; Gl. zahlreich, schmutziggelb bis braun; Bl. bis 8 cm 0, gelb bis tief-orange; Fr. auch innen purpurn. — Mittelmexiko. Opuntia lata Small (A1—a) K. niederliegend, Kolonien bis Im br., etwas aufsteigend; Wz. dick; Tr. elliptisch bis schmal-oval, dick, 4—15 cm lg., tief grün, etwas reif ig, besonders anfangs; St. meist an den Tr.-Rändern, dünn, meist 2, rosa oder rot geringelt, rund, auch etwas gedreht; Gl. zahlreich; Bl. gelb, 7—9 cm 0; Fr. keulig, bis 6,5 cm lg., rot bis purpurrötlich; S. zahlreich. — USA (Florida, nördliche Halbinsel). Opuntia lemaireana Cons.: Opuntia vulgaris v. le- maireana (Cons.) Backbg. Opuntia leucotricha DC. (A1—c) K. in jder Heimat bis 5 m h., stammbildend, Stamm und Zweige mit langen Bst.-St. bedeckt; Tr. rund bis länglich, 10—20 cm lg., samtig; Ar. ziemlich genähert; St. mehr im Ar.-Unterteil, 1—3, weiß, bis 8 cm' lg., elastisch-weich, aber etwas stechend, anfangs steifer; Gl. gelb; Bl. gelb, 6—8 cm 0; Fr. kugelig, 4—6 cm lg., variabel in der Farbe, weiß bis rot oder + violett. — Mexiko (Durango, Mesa Central).
322 Opuntia Opuntia lindheimeri Eng. (Al — b—c) K. variabel in der Form, strauchig bis + baum- förmig, bis 2—4 m h., dann mit deutlichem Stamm, auch viel niedriger; Tr. grün bis laubgrün, manchmal + reifig, kreisrund bis fast-eiförmig, bis 25 cm lg.; B. pfriemlich, etwas abgeflacht; Ar. weit stehend; St. meist 1—6, oft nur 2, bis 4 cm und mehr lg., abstehend oder kürzer und nur schwach spreizend, blaßgelb bis fast weiß, auch bräunlich und an der Basis dunkel, mitunter auch die St. fehlend; Gl. gelb bis bräunlich; Bl. gelb bis dunkelrot; Fr. + birnförmig, purpurn, auch nur länglich, 3,5—5,5 cm lg. — USA (SW-Louisiana, SO-Texas), Nordost- Mexiko (Tamaulipas). Äußerst variable Art. Die Baumform wurde 0. alta Griff, genannt, eine stachellose Rasse 0. ellisiana Griff, (s. dort), v. chisosensis M. Anth. gehört wegen des niedrigen, kompakten Wuchses, bis 1 m h., der mitunter auch rotorange St. vielleicht eher in die Nähe von 0. phaeacantha; Tr. bis ca. 29 cm lg., 22 cm br.; St. 1—5, anfangs hellgelb; Bl. ?; Fr. bereift- kleinkugelig, ca. 4 cm lg., innen rot. — USA (Texas, Big Bend, Chisos Mountains). Opuntia linguiformis Griff. (A 1—b) K. buschig, bis 1 m h.; Tr. auffällig verlängert, oblong oder lanzettlich, bis über 40 cm lg., mehrfach länger als br., oben verbreiternd oder auch stärker verjüngt; St. wenige, oft nur 1—2, bis ca. 16 mm lg., gelb, dünn bis fester, einzelne länger; Bl. 7—8 cm 0, gelb, verblühend rötlich; Fr. purpurrötlich. — USA (S-Texas, bei San Antonio). Opuntia littoralis (Eng.) Cock. (A 1—b) K. strauchig, niedriger oder bis 1,20, selten auch bis 2 m h.; Tr. rund bis länglich, dick, 15 cm oder mehr lg., stumpf grün; Ar. groß; St. zahlreich, gelb, anfangs 1—2 cm lg., später viel länger, auch abgeflacht, nadelig, z. T. bis 7 cm lg., + abwärts weisend oder gekrümmt; Bl. gelb, 8—12 cm br.; Fr. rot, saftig, stachlig. — USA (Küste und Inseln S-Kaliforniens). Opuntia longispina Haw. (A 1—a) K. sehr niedrige, dichte Kolonien bildend; Tr. scheibenförmig bis unten dicker, auch schief-oblong bis rundlich, 2—3,5 cm lg.; St. alle + purpurn, schwer trennbar, die äußeren (Rst.) zahlreicher und kürzer, dünn, + anliegend, die inneren (Mst.) ungleich lg., derber, schräg abstehend, bis ca. 1 cm lg. oder länger, bis ca. 4; Bl. goldgelb; Fr. ? — Nordwest- Argentinien (Mendoza bis Salta). v. agglomerata Backbg.: Tr. dicht stehend, mehr rundlich, schwach zusammengedrückt, höckrig; St. grauweiß, (1—) 2—3, ziemlich kurz, einer wesentlich länger. v. brevispina Backbg.: Ar. anfangs ohne zahlreichere Rst.; Gl. später in großen Büscheln, dünn, dazu feinborstige St., manchmal 1—2 länger, hell hornfarben, alte mitunter bis 1 cm lg. v. comigata (Pfeiff.) Backbg.: Tr. länglich bis rundlich; St. fast alle weiß; Bl. 2,5 cm lg., pfir- sich-orange (ähnelt der schieftriebigen, weißstachligen Op. multiareolata, die aber kettenförmig wächst, wie die ihr nahestehende Op. pi- cardoi und Op. obliqua). v. flavidispina Backbg.: St. im allgemeinen alle gelb; Bl. gelb. v. intermedia Backbg.: Rst. gelblich: Mst. weißlich; Bl. hell gelblich-pfirsichfarben. Opuntia lubrica Griff. (A 1—b) K. niedrig-buschig, bis 45 cm h.; Tr. rundlich bis fast-eiförmig, bis ca. 20 cm br., blattgrün, glänzend, papillös; Ar. hervortretend; St. variabel: 0 bis 1—3, zuweilen bis 16, bis 1,2—2,5 cm lg., gelblich, durchscheinend, zuweilen Fuß dunkler; Gl. bis ca. 5 mm lg.; Bl. 5—6 cm 0, gelb, verblühend ins Rötliche, besonders im Schlund; Fr. hellrot, innen rot, sauer; S. klein. — Mexiko (Alonzo). v. aurea (Baxt.) Backbg.: Tr. ca. 12 cm br. und lg., 2,75 cm dick, hellgrün, fein papillös; St. 0 bis 1 oder mehr, farblos, Gl. goldbraun, hervortretend; Bl. gelb oder (verblühend?) rosa, ca. 4 cm 0; Fr. schlank-ovoid, fleischig, nur selten ein St. — USA (SW-Utah, NW-Arizona, Kalifornien). Opuntia macateei Br. & R. (A 1—a) K. niederliegend; Tr. 2,5—6 cm lg., kreisrund bis fast-eiförmig, stumpf grün, glatt, später etwas höckrig; St. 1—3, bis 2,5 cm lg., bräunlich; Bl. bis 10 cm lg., 8 cm 0, gelb mit roter Mitte; Ov. fast zylindrisch, bis 6 cm lg., mit bis 12 mm lg. B. — USA (Texas, Rockport). Opuntia macbridei Br. & R. (A 1—b) K. niedrig-buschig, mitunter undurchdringliche Dickichte; Tr. umgekehrt-eiförmig, 6—8 cm br., bis 15 cm lg., glatt, erst hell- dann dunkler-grün; Ar. anfangs braun; St. 2—4, grau bis weißlich-horn- farben, gelbliche Spitze, ungleich lang, bis 5 cm lg., steif-pfriemlich; Bl. klein, orange-rötlich; Pet. schräg aufrecht; Fr. rot bis purpurn. — Peru (Huanuco). (Abb. 286.) v. orbicularis Rauh & Backbg.: K. liegendkriechend; Tr. kettenartig folgend, kreisrund, fahl graugrün; Bl. Scharlach. — Nordperu (Tal Olmos-Jaén). Opuntia johnsonii Hort, ist höchstens eine schwächer bestachelte Form; bei allen können die ersten Blüten der Jahrestriebe eingesenkt sein. Opuntia macdougaliana Rose (A 1—c) K. hochstraúchig bis baumartig, bis 4 m h., tief verzweigt; Tr. länglich, bis 30 cm lg., 8—10 cm br., zart samtig; Ar. weiter stehend; St. meist 4, 2,5 bis 4 cm lg., einer länger als die anderen, etwas ab-
Opuntia 323 geflacht, gelblich, später weißlich; Gl. kurz, zahlreich, gelb; BI. dunkelorange, fast rötlich; Fr. rund, 5 cm gr., rot. — Mexiko (Oaxaca; S-Puebla). Opuntia mackensenii Rose (A 1—a) K. niedrig; Wz. rübig; Tr. 10—20 cm lg., selten breiter als lang, zuerst bereift-blaßgrün, später tief- grün; Ar. klein; St. 1—4, weiß oder braun oder weiß mit brauner Basis, bis 5 ~m lg., etwas abgeflacht und gedreht; GI. braun; Bl. bis 8 cm 0, gelb, Mitte braunrot; Fr. stachellos, bis 6 cm gr., purpur- rosa. — USA (Texas, bei Kerville). Opuntia macrarthra Gibb. (A 1—a) K. niederliegend bis aufsteigend; Tr. oblong oder länglich-ovoid, blaßgrün, dick, schwach glänzend, 12—35 cm lg.; B. rundlich; Ar. braun; St. 0—1, bis 2,5 cm lg.; GL, wenn vorhanden, gelb; Bl. ?; Fr. bis 6 cm lg. Die Tr. weit länger als br. — US A (S-Karolina, Küste). Opuntia macrocalyx Griff. (A 1—b) K. buschig-aufreeht, bis 1 m h. und br.; Tr. länglich-eiförmig, graugrün, samtig, 9—22 cm lg.; Ar. lcm entfernt; Bl. gelb, außen grünlich; Fr. rot, innen grünlich, 1 cm lg. — Mexiko (Coahuila, Saltillo). Opuntia macrocentra Eng. (A 1—b) K. strauchig, bis 90 cm h.; Tr. kreisrundlich oder etwas länglich, bis 20 cm lg., oft bläulich oder purpurn getönt; St. 0, oder, wenn vorhanden im Tr.- Oberteil, 1—2 (—3), dünn, aufgerichtet, bis 7 cm lg., Farbe variabel: braun oder schwärzlich oder oben weißlich; Bl. gelb, verblühend ins Rötliche, 7,5 cmØ; Fr. 6 cm gr., purpurn. — USA (W-Texas; 0-Arizona) bis Nordmexiko (Chihuahua). v. martiniana L. Bens.: Tr. in allen Ar. bestachelt; St. gelb mit hell- bis rötlich-brauner Basis, etwas abgeflacht. — USA (NW-Arizona). v. minor M. Anth.: K. stammlos spreizend aufsteigend ; Tr. kurz umgekehrt-eiförmig, 6—10 cm lg.,' 5—7 cm br.; St. 2—7, meist 3—4, nadelig, kantig, gedreht, nur in oberen Ar., anfangs unten fuchsrot, dann weiß mit orange Spitze, ältere fuchsrot, orange gespitzt, 2,5—6 cm lg.; Gl. zahlreich, orange, dann gelb und fuchsrot mit gelber Basis; Bl. ? — USA (Texas: Big Bend Region). Opuntia macrorhiza Eng. (A 1—a) K. liegend, Kolonien bis 1 m br.; Wz. rübig; Tr. bläulichgrün, bis 16 cm lg., 1 cm dick, matt, ± rundlich; Ar. ziemlich groß; Gl. zahlreich, gelb oder braun; St. mitunter fehlend, sonst bis 4, ungleich, bis 2,5 cm lg.; Bl. bis 8 cm 0, gelb mit roter Mitte; Fr. bis 5 cm lg., purpurn oder rot; S. 5 mm gr. — USA (Missouri und Kansas, bis Texas). Opuntia niagnilica Small (A 1—b) K. strauchig, bis 2 m h., breit verzweigt; Wz. faserig, dicklich; Tr. elliptisch, oval oder umgekehrteiförmig, bis 50 cm und mehr lg., hellgrün, bereift; Ar. unscheinbar; St. 1 (—2—3), dünn bis weich, blaßgelb, schwach gestreift, bis 1,5 cm lg.; Bl. tiefgelb, 9—12 cm 0; Fr. konisch, 9,5 cm lg., purpurn; S. sehr zahlreich. — US A (Florida, Amelia Island). Opuntia maldonadensis Arech.: gilt als zweifelhafte Art. K. aufrecht-dicht-buschig; Tr. dunkelgrün bis oliv, anfangs zylindrisch, bis 10 cm lg. und br., End-Tr. fast eirund, mit violettem Ar.- Fleck; St. 5 oder mehr, bis 2,5 cm lg., spreizend, rötlich bis braun. — Uruguay (Maldonado, Punta Bailena). Möglicherweise ein Bastard mit Op. auran- tiaca? Opuntia marnierana Backbg. (A 2—b) K. niedrig-buschig; Tr. flach eiförmig bis oblong, bis 18 cm lg. und 14 cm br., blaugrün, ohne Reif; St. meist 2, stark + abwärts gebogen oder umgerollt, + abgeflacht, rötlichbraun, Spitze braun, 1—3 cm lg., oft 1—2 kürzere Beist.; Gl. dunkelbraun; Bl. diözisch, orange-rötlich; Pet. sehr schmal, stärker aufgerichtet. — Mexiko. Opuntia maxima Mill. non SD. (A 1—c) K. großstrauchig, stark verzweigt; Tr. blaßgrün, verlängert, + breitoval, oben gerundet, nicht gehöckert, bis 35 cm lg., bis über 18 cm br.; Ar. klein, entfernt; St. 0 bis 1—2, kurz, weiß, bis 12 mm lg.; Gl. gelb bis braun; Bl. orange, bis 8 cm 0; Fr. + oblong, rötlich. — Heimat? (nur als Kulturpflanze bekannt). O. maxima SD. war nur ein Name. Opuntia maxonii G. Ortega (A 1—a bis b) K. niedrig, bis 50 cm h.; Tr. ziemlich groß, rötlich bis rötlich-grün; Ar. genähert; St. 1—2, 2—3 cm lg.; Gl. zahlreich, gelb; Bl. kräftiggelb; Fr. 2 cm lg.; Pulpa stark färbend. — Mexiko (Sinaloa). Opuntia megacantha SD. (A 1—c) K. baumartig, bis 5 m oder mehr h., einen Stamm entwickelnd; Tr. matt blaßgrün, fast-eiförmig bis länglich, auch unsymmetrisch, jüngere bis ca. 17 cm lg., alte bis 40 (—60) cm lg., bis über 7,5 cm br., bei Kulturpflanzen wesentlich kleiner, leicht bereift; B. klein, 3 mm lg.; Ar. klein, entfernt, anfangs braun; St. weiß, meist 1—5, ca. 2—3¾m lg., z. T. nur in oberen Ar.; GI. wenige, gelb, abfallend; Bl. gelb bis orange, ca. 8 cm 0; Fr. bis 8 cm lg., weißgelb. — Mexiko (zentrales Hochland; in Jamaika und Kalifornien kultiviert, auf Hawaii verwildert). Opuntia megalantha Griff. (A 1—b—c) K. aufrecht, strauchig, bis über 2 m h.; Tr. ± eiförmig, bereift graugrün, bis über 20 cm lg., 14 cm br.; St. 1—3, die längsten bis 4—5 cm lg., gelb; Bl. gelb, 10—11 cm 0; Gr. weiß; N. weiß oder grünlich; Fr. dunkelrot. — Herkunft ? (Bastard; St. angeblich auch abgeflacht.)
324 Opuntia Opuntia megapotamica Arech. (B 3) K. kleinstrauchig-aufrecht, bis ca. 1 m h.; Tr. fahlgrün, kreisrund bis + oblong, bis ca. 10—12 cm lg. und fast so br.; Ar. mit dunklem Fleck; St. 0 (selten 1 kurzer); Bl. orange; Fr. rot, oblong. — Uruguay. Opuntia megarhiza Rose (A 1—a) K. niedrig, bis 30 cm h., stark verzweigt; Wz. bis 6 cm dick, bis 60 cm lg.; Tr. dünn, bis 30 cm lg., 3 cm br.; St. bis 2,5 cm lg., braun; BL zitronengelb, oft rosa getönt, 6 cm 0; Fr. und S. ? — Mexiko (San Luis Potosi, bei Alvarez). Opuntia megasperma How. und v. orientalis How.: Opuntia galapageia v.myriacantha (Web.) Backbg. und subv. orientalis (How.) Backbg. Opuntia melanosperma Svenson (A 1—b) K. buschig, bis 1,20 m h.; Tr. halb aufrecht bis liegend, flach, hellgrün, umgekehrt-eiförmig, bis 15 cm lg., bis 9 cm br.; Ar. zartbraun; St. 1—3, gelb, gerade, nadclig, bis 2 cm lg.; Gl. gelblich; Bl. orangegelb, verblühend rötlich, 6 cm 0; Fr. 4 cm lg., rötlich'; S. dunkel. — Ekuador (Punta Ayangue). Opuntia mesacantha Raf. und var.: Opuntia humi- fusa Raf. Opuntia microdasys (Lehm.) Pfeiff. (A 1—b) K. mäßig hohe Büsche, dicht und breiter verzweigt, teilweise niederliegend, zuweilen bis 60 cm h.; Tr. rundlich bis etwas oblong, bis 15 cm lg., meist blaßgrün, weichsamtig, stachellos; Ar. (Gl.) an Jungtr. hellgelb, später kräftiger gelb, zahlreich, dicht stehend; Knospen grünlich; Bl. zahlreich, 4—5 cm lg., reingelb, verblühend rötlichgelb; Fr. oblong, bis 4,6 cm lg., hell-violettrot. — Mexiko (im Norden und bis Zacatecas, N-Hildago). Es gibt eine Form mit kleineren Tr. und Bl. (Riviere No. 8210). v. albispina Fobe: Tr. reingrün; Gl. weiß, + lösend; Knospe rötlich; Bl. weißgelb; Fr. dunkler violettrot, außen und innen; f. alba Hort, ist eine Form mit hellgrünlichen Knospen, f. „angel wing" (nom. prop.: f. laxiglochidiata) hat feinflockige Ar.; Bl. grünlich-gelb; f. albata Hort. (Polka Dot) soll harmlose Gl. haben, doch lösen sie sich auch in vollem Sonnenlicht bei größerer Wärme. Es gibt auch eine I. minima, Tr. heller grün, sehr klein. v. aurantiaca Hort., mit größeren Tr. und bräunlichgelben, etwas weiter stehenden stärkeren Ar., mag ein Bastard mit O. rufida oder O. macrocalyx sein. v. gracilior Hort.: v. laevior SD. v. hildmannii Hort, nur ein Name in Schelle. v. laevior SD.: Tr. dunkler grün, anfangs heller, kleiner, reich verzweigend; Ar. goldgelb bis goldbraun ^Gl.); Knospen rötlich; Bl. hellgelb; Fr. oblong, außen und innen hellrot, kleiner als beim Typus der Art. v. lutea Hort., ein amerikanischer Name für v. aurantiaca Hort.? v. minima Hort, ist wohl identisch mit v. rufida f. minima Hort. v. minor SD.: war höchstens eine Rasse des Typus der Art. v. pallida Hort.: Tr. graugrün; Gl. blaßgelb, später bräunlich; Knospen grünlich bis rötlich; Bl. hellgelb; Fr. stärker oblong bis fast keulig, heller rot; Pulpa glasig-weiß (!). v. rufida K. Sch. (non Op. rufida Eng.): Tr. deutlicher länglich-oval, kräftiger grün; Ar. nahestehend, bräunlich (GL); Knospen rötlich; Bl. gelblich, subv. albiflora Backbg.: Ar. (Gl.) etwas größer; Knospen grünlich-gelb; Bl. rein weiß; Fr. gelblich, v. rufida f. minima Hort.: Zwergform; Tr. relativ winzig; Bl. schwach gelblich, Schlund intensiver gelblich, außen weiß; Fr. rötlich, innen glasig- grün. v. (f.) undulata Hort.: eine Form mit gewellten Tr. Sehr variable Art; es gibt wohl noch weitere Form- Abweichungen, wie z. B. bei v. pallida eine solche mit hellgrünen Knospen und mehr kugeligen, hellroten Fr., oder bei v. microdasys: Knospen gelb; Fr. kleiner. Opuntia microdisca Web.: Opuntialongispina Haw. Opuntia mieckleyi K. Sch. (A1—b) K. niedrig-strauchig, aufgerichtet; Tr. dunkler grün, schmal-oblong, 15—25 cm lg., 4—6 cm br. (Endtriebe); Ar. mit dunklem Fleck; St. 0 (—1—2, dunkel); Bl. 6 cm 0, orange-ziegelrot. — Paraguay (San Salvador, Estancia Loma). Opuntia militaris Br. & R. (A1—a) K. niedrig, bis 30 cm h., schwach spreizend; Tr. schmal-oblong bis fast eiförmig, dicklich, anfangs etwas glänzend; St. anfangs 1—2, manchmal mehr; Bl. nur 3 cm lg., grünlich- bis kremfarben; Ov. un- bestachelt. — Kuba (Guantánamo-Bay). Opuntia missouriensis DG.: Opuntia polyacantha Haw. Opuntia mojavensis Eng.: Opuntia phaeacantha v. mojavensis (Eng.) Fosb. Opuntia monacantha Haw. : Opuntia vulgaris Mill. Opuntia montevidensis Speg. (B 2—3) K. buschig halb-aufrecht bis liegend, bis 50 cm h., bis 75 cm br.; Tr. fast eiförmig-elliptisch, ziemlich flach, bis 10 cm lg., bis 3,5 cm br., bis 8 mm dick; Ar. mit dunklem Fleck; St. typisch 5, davon 1—3
Opuntia 325 mittlere, bis 3 cm lg., kräftig, randständige borstigdünn, weißlich, etwas anliegend, alle zuerst honiggelb; Bl. 3,5 cm lg., orange; Fr. 4 cm lg., + keulig, außen und innen purpurn. — Uruguay (Cerro bei Montevideo). Opuntia multiareolata Backbg. (B 1) K. kleintriebig, kriechend, kettenförmig verzweigt; Tr. schief-flächig, ca. 2,5 cm lg., 2,3 cm br., unten verjüngt, grün; Ar. etwas erhaben, d.oht stehend, grauweiß-filzig; St. (2—) 6—7, dünn, weißlich, bis 3 mm lg., wenig abstehend; Bl. ? — Nordwest- Argentinien. Opuntia x munzii C. B. Wolf: Cylindropuntia x munzii (C. B. Wolf) Backbg. Opuntia myriacantha Web.: Opuntia galapageia v. myriacantha (Web.) Backbg. Opuntia nemoralis Griff. (A 1—a) K. liegend, bis 1 m br. Ansammlungen, bis 30 cm h.; Wz. faserig; Tr. ovoid oder fast so, bis 9 cm lg., ungehöckert, glatt; Ar. mitunter mit rotem Fleck; St. + pfriemlich, weißlich, bis 2,5 cm lg.; Gl. gelb; Bl. gelb; Fr. ovoid bis birnf örmig, 3 cm lg., hellrot. — USA (Texas, Longview). Opuntia nicholii L. Bens. : Opuntia hystricina v. nicholii (L. Bens.) Backbg. Opuntia nitens Small (A 1—b) K. buschig, bis lmL; Wz. faserig; Tr. umgekehrteiförmig, 6—15 cm lg., glänzendgrün, unbereift, ziemlich dick; Ar. + hervortretend; St. 1 (—4), braun mit heller Spitze, später dunkelgrau; Bl. hellgelb, bis 6,5 cm 0; Fr. ovoid bis keulig, 4 cm lg., purpurn. — USA (Florida, Westseite des Halifax- River). Opuntia obliqua Backbg. (B 1) K. sehr niedrig, kriechend-spreizend, der 0. picardoi ähnelnd, aber mit verschwommener Epidermis- Punktierung; Tr. schief-flächig, bis 4cm lg.; Ar. anfangs bräunlich; St. meist 5—7, anfangs braunfleckig-weiß, dann grau, mäßig lg.; Gl. längere bräunliche, abstehende Büschel; Bl. rot. — Nord- argentinien. Opuntia occidentalis Eng. & Big. (A1—b) K. aufrecht-strauchig, große Gestrüppe bildend, über 1 m h.; Tr. länglich ovoid, 20—30 cm lg.; St. 2—7, die längsten bis 5 cm lg., + abgeflacht, braun bis heller und z. T. fast weiß, oder die kürzeren weißlich; Gl. braun; Bl. gelb, gro£, bis ca. 10 cm lg.; Fr. groß, purpurn. — USA (Südkalifornien, westliche Gebirgshänge), Mexiko (Niederkalifornien). Opuntia occidentalis v. piercei (Fosb.) Münz: Opuntia phaeacantha v. piercei Fosb. Opuntia ochrocentra Small (A 1—b) K. strauchig reich verzweigt, bis 1 m h.; Wz. faserig; Tr. elliptisch bis oval, hellgrün, dicklich, bis 30 cm lg.; Ar. hervortretend; St. 5—6, gelb, steif, pfriemlich, ca. bis 5 cm lg., zurückgebogen; Bl. hell zitronengelb, bis 8,5 cm 0; Fr. + ovoid, ca. 2 cm lg., rot. — USA (Florida, SO-Big-Pine-Key). Opuntia orbiculata SD. (A1—b) K. stammloser, ca. 1 m h. werdender Strauch; Tr. grün bis bläulich-grün, kreisrund bis fast-eiförmig, manchmal spatelig, bis 15 cm lg.; Ar. anfangs mit + längeren, eine Zeitlang erhalten bleibenden H.; St. bis 6, nadelig, auch gedreht, 4 cm lg., erst gelblich, dann weiß bis grau; Bl. bis 10 cm 0, gelb, etwas rötlich getönt. — Nordmexiko. Harte, stark frostresistente Unterlage für schnellere Anzuchtzwecke. Opuntia oricola Philbr. — C. & S. J. (US), XXXVI: 6, 163—165. 1964 (A 1—c) K. aufsteigend verzweigt, bis 3 m h., Zweige z. T. außen wieder herabgeneigt; Tr. 15—25 cm lg., 12—19 cm br., Epidermisfarbe nicht angegeben, Form rund bis elliptisch; St. anfangs gelb, durchscheinend, Zahl nicht angegeben; Bl. ca. 7 cm lg. und 0, gelb; Sep. unregelmäßig gezähnt; Pet. mäßig breit, oben oft gespitzt; Fr. rundlich, ca. 5 cm lg., 4,5 cm 0, mit feinen, längeren und abstehenden St. (Gl. ?); S. ? — USA (Typstandort San Ysidro Canyon (Kalif.), bis Mexiko (Niederkalifornien [südlich Ensenada], kalifornische Channel Islands und die mexikanischen Los Coronados-Inseln). Die Stachelzahl war in der knappen Beschreibung nicht zu ermitteln, ebensowenig die Fr.-Farbe und die der Tr. Das Vorkommen ist auf küstennahe Gebiete begrenzt. Opuntia orurensis Card. (B 1) K. sehr niedrig, bis 10 cm h., Gruppen bis 50 cm br.; Tr. elliptisch, etwas gebogen, unten fast zylindrisch, oben abgeflacht, Spitze gerundet, höckrig, leicht lösend; St. schwer trennbar, untere Ar. mit 6—8, einige rotbraun, andere weiß, rotspitzig, obere Ar. mit 4—8, purpurbraun, alle nadelig, stechend, aufgerichtet, 5—22 mm lg.; Gl. zahlreich, gelb und braun; Bl. schwefelgelb, 4 cm lg.; Fr. bis 2 cm lg., + konisch, purpurn, meist steril. — Bolivien (Dept. Oruro). Opuntia pachona Griff, soll eine Rasse von Opuntia streptacantha Lem. sein. Opuntia pailana Wgt. (A1—b) K. aufrecht-strauchig; Tr. kreisrund bis + ovoid, bis 10 cm lg., 9 cm br., bläulichgrün, glatt, schwach glänzend, später mehr gelblichgrün; Ar. braun; St. zuerst 3, später 6—8, bis 3 cm lg., einer erst weiß, dann dunkelfleckig, zuletzt braun, die anderen
326 Opuntia weiß, braunspitzig, daneben H., ziemlich lang werdend; Gl. graugelb; Bl. ? — Mexiko (Coahuila, Sierra de la Paila). Lange nicht wiedergesammelt. 0. crinifera SD. ? Opuntia palmadora Br. & R. (A 2—a) K. hochstrauchig, bis 3,5 m h., oft auch niedrig, z. T. stammbildend, Stamm bis 9 cm 0, oft sehr stachlig; Tr. zahlreich, sehr dünn und schmal, bis 15 cm lg., meist aufrecht; Ar. weiß; St. meist 1—4 (—6), zuerst gelb, später weiß, bis 3 cm lg.; Bl. mäßig groß; Pet. aufgerichtet, ziegelrot; Ov. längshöckrig; Fr. klein; Epidermis, besonders trocken, papillös. — Brasilien (Bahia, in der Catinga häufig). Opuntia palmeri Eng. (A 1-b) K. strauchig; Tr. blaß blaugrün, oval, glatt, bis 25 cm lg., bis 20 cm br.; Ar. anfangs blaßbraun; St. 5—7, in unteren Ar. nur 1—3, strohfarben, dünn, abgeflacht bis zusammengedrückt, abgebogen bis spreizend; Bl. und Fr. ? — USA (Utah, St. George). Opuntia panellana (Backbg.) Backbg. (B 1) K. niedrige, sperrige Gruppen; Tr. fast rundlich bis mäßig abgeflacht, bis 3 cm lg., bis 1,5 cm br., beidendig + verjüngt; Ar. um dieselben oft etwas rötlich; St. bis ca. 9 (5—7), 0,6—2 cm lg., dünn, steif ungleich, anfangs rötlich-weiß, später schmutzigweiß mit rötlichem Fuß und Spitze, z. T. schwach zusammengedrückt und + gedreht, manchmal auch strohfarben; Gl. hellbraun bis weißlich, aufgerichtet. — Heimat? Opuntia paraguayensis K. Sch. (B 3) K. aufrecht-strauchig, stark verzweigt, 1—2 m h.; Tr. hellgrün, umgekehrt-eiförmig, bis 21 cm lg., 5—8,5 cm br.; St. 0, selten ein kurzer, hell; Gl. gelblich; Bl. 8 cm 0, orange; Fr. konisch, bis 7 cm lg., dunkelpurpurn; S. rund. — Paraguay (bei Escoban). Opuntia pascoensis Br. & R. (A 1—a) K. niedrig-strauchig, bis 30 cm h.; Tr. bis 4 cm br., bis 12 cm lg., nicht gehöckert, rundlich, wenig abgeflacht ; Ar. braun, mit dunklem Fleck, dazu weiße H.; St. anfangs 4—5, bis 2 cm lg., gelb; Gl. zahlreich, kurz, gelb, spät entwickelt; Bl. ?; Fr. kugelig, 1,5 cm 0, oben bestachelt. — Peru (Matucana, Pasco). Ähnelt der O. pestifer mit höckrigen Tr., nicht samtig, ohne H. Opuntia peckii Purp. (A 1—b [a]) K. niedriger, spreizender Strauch; Tr. klein, kreisrund, dicht bestachelt; St. unten braun, oben weiß; Bl. groß, blaßgelb, innen dunkler gelb. — USA?, Mexiko? Unzureichende Beschreibung. Nur eine Form oder var. der 0. howeyi Purp.? Opuntia penicilligera Speg. (B 2) K. fast liegende Gruppen; Tr. abgeflacht, rundlich bis breit-ovoid, bis 12 cm lg., bis 10 cm br., dunkelgrün; St. dünn, gedreht, ca. 3 (1—3), der mittelste 1—5 cm lg., randständige 0—3—4, kürzer, alle weiß; Gl. rostrot, später entwickelt, bis 6 mm lg. Büschel; Bl. zitronengelb; Ov. mit vielen Ar. und Gl.; Fr. keulig, rötlich, bis 4,5 cm lg.; S. klein, nierenförmig, filzhaarig. — Argentinien (Rio Negro, Rio Colorado, Pampa Sanquil-co, bis Bahia Bianca). Opuntia pennellii Br. & R. (A 1—a) K. niederliegend; Tr. fast eiförmig, glatt, dick, bis 15 cm lg.; St. 1—7, pfriemlich, bis 3,5 cm lg., weiß, dunkelspitzig; Gl. unansehnlich, gelblich; Bl. gelb? — Kolumbien (Magangue, in der Ebene). Opuntia pes-corvi Le Conte (A 1—a) Steht 0. drummondii Grah. nahe; St. nur 1—3; Bl. nur-bis 4 cm 0; Fr. nur bis 14 mm lg., purpurrosa.— USA (Florida). Opuntia pestifer Br. & R. (A 1—a) K. fast niederliegend, sperrig-strauchig, bis 20 cm und mehr h.; Tr. anfangs flacher als später, nicht samtig, höckrig, bis 3 cm br., bis 5 cm und mehr lg.; St. anfangs 2—5, bräunlich, bis 3 cm lg.; Gl. gelb; Bl. hellgelb, ca. 4 cm lg. und 0. — Mittel-Ekuador bis Mittel-Peru. Opuntia phaeacantha Eng. (A 1—a bis 1—b) K. strauchig, niedrig bis höher, der Typus der Art bis ca. 1 m h., ziemlich breit ausladend; Tr. länger als br., 10—15 cm lg., unten meist stachellos; Ar. entfernter; St. 1—4, etwas zusammengedrückt, bis 6 cm lg., meist ziemlich kräftig, Fuß braun, oben heller bis weißlich, zuweilen auch gelblich, manchmal herabgebogen; Gl. zahlreich, braun bis gelb; Bl. 5 cm 0, gelb; Fr. birnförmig, unten verjüngt, bis 3,5 cm lg., rötlich. — USA (Texas bis Arizona), Nordmexiko (Chihuahua). v. albispina Hort.: St. oben weißlich; Fr. karminrötlich. v. camanchica (Eng.) Borg: Niedrig, z. T. aufliegend; Tr. rund bis eiförmig, bis 17,5 cm lg. und br.; Ar. fast alle stachlig; St. 1—3 (—6), zusammengedrückt, rot- bis schwarzbraun, Spitze heller, 3,5—7,5 cm lg.; Gl. grün oder gelbbraun; Bl. 6—7 cm 0, gelb, orange oder (verblühend ?) rosa; Fr. ovoid, purpurn, saftig, eßbar. — USA (von S-Colorado bis zur Südgrenze), v. charlestonensis (Clokey) Backbg.: Tr. bis 18 cm lg., 12 cm br., gelbgrün bis purpur-getönt; St. 4—6, weiß, brauner Fuß, nadelig, nicht zusammengedrückt; Bl. hellgelb, später lachsfarben, 4 cm 0; Fr. oval. — USA (Nevada), v. gigantea Hort. : Tr. bis 15 cm br.; v. longi- spina Hort.: St. bis 7 cm lg.; v. minor Hort.: Tr. klein, sehr stachlig. v. mojavensis (Eng.) Fosb.: Fast liegend; Tr. kreisrund; St. 2—6, stark, scharfkantig und zusammengedrückt, + gebogen, rötlich-braun, oben
Opuntia 327 blasser, 3,5—6 cm lg., sowie 1—3 kleinere Beist.; Fr. 4,5 cm lg., länglich, dunkel mauve. — USA (Mohave-Wüste). v. pallida Hort.: Bl. kremweiß, innen grünlich; v. piercei Fosb.: Tr. bis 20 cm lg., hellgrün bis rötlich; St. meist 1, dunkel-rotbraun bis weißlich; Bl. blaßgelb, 6 cm 0; Fr. schlank, rot, 5 cm lg. — USA (Kalifornien, Gold Mountain); v. rubra Hort.: Bl. rötlich-braun; Fr. rötlich; v. salmonea Hort.: Bl. bräunlich-lachsfarben. Opuntia picardoi Marn.-Lap. (B 1) K. liegend, kettenförmig verzweigend; Tr. schiefoval, flach, bis 7 cm lg., 3,5 cm br., etwas glänzend grün, scharf punktiert; Ar. gelbbraun; St. bis 10, weiß, gelbspitzig, bis 3,5 mm lg.; Gl. gelb; Bl. 4 cm 0, rot; Fr. gelblich bis rot, bis 1,2 cm lg. — Nord- argentinien (Salta; nach Fechser: Catamarca). Opuntia pilifera Web. (A 1—c) K. zuletzt baumartig, bis 5 m h., mit Stamm, breitere Krone; Tr. blaßgrün, breitoval bis rund, 10—30 cm lg.; Ar. 2—3 cm entfernt; St. kräftig-nadelig, schwach spreizend, 2—9, 5—15 mm lg., weiß mit gelblicher Spitze, dazu am Ar.-Rand zahlreichere weißliche, bis 2—3 cm lg. H., bald + wieder abfallend; Bl. dunkelrot, 6 cm 0; Fr. rot, 4—5 cm lg., saftig. — Mexiko. v. aurantisaeta Backbg.: St. anfangs fast borstenartig, hellgoldbraun, später weiß; Bl. heller karmin; Fr. kräftig bestachelt, wie auch beim Typus der Art. Opuntia pisciformis Small (A 1—a) K. niederliegend, dicht verzweigt, Ansammlungen bis 4 m br.; Wz. faserig; Tr. schmal-elliptisch, linear oder spatelig, 10—30 cm lg., sehr dick, tiefgrün; St. 2—3, kremfarben, dann grau und dunkelspitzig, bis 6 cm lg., feucht lachsfarben; Bl. zahlreich, hellgelb, bis 7,5 cm 0; Fr. breit-kreiselig, purpurn, bis 4 cm lg. — U SA (Florida, Atlantic Beach, in Dünen). Opuntia pittieri Br. & R. (A 1—c) K. später baumartig, bis 5 m h., stachliger Stamm; Tr. 2- bis 4mal so lg. wie br., 25—50 cm lg., grün; Ar. dunkelbraun bis purpurn, bis 3 cm entfernt; St. 3—6, nadelig, schwach spreizend, 2—5 cm lg., weiß; Gl. fehlend bis langsam entwickelt; Bl. tief- orange bis (verblühend) Scharlach. — Kolumbien (Westkordillere, Venticas del Dagua). Opuntia plumbea Rose (A 1—a) K. niedrig, kriechend, bis 10 cm h., Gruppen bis 30 cm br., wenig verzweigt; Tr. fast kreisrund, bis 5 cm 0, matt bleifarben-grünlich; Ar. ziemlich groß; St. meist 2 (—4), bis 3 cm lg., blaßbraun, auch fehlend; Bl. sehr klein, rot; Fr. bis 2 cm lg., stachellos. — USA (Arizona, Reservation San Carlos). Opuntia poecilacantha Backbg. (B 1) K. fortlaufend verzweigt, niedrig; Tr. mit breiter Basis, nach oben leicht verjüngt, graugrün, stark ge- höckert, ca. bis 5 cm gr.; Ar. weiß; St. ungleich, ca. 10—12, einzelne viel länger als andere, 1,5—4 cm lg., bräunlich, + goldbraun gefleckt oder gebändert, die längeren z. T. abwärts weisend oder gebogen, pfriemlich; Gl. steif, bis 6 mm lg., stachelartig, braun, und ähnliche normale GL; Bl. ? — Bolivien. Opuntia pollardii Br. & R. (A 1—a) K. liegend; Wz. dick; Tr. bläulichgrün, geschwollen, breitoval, reifig, 5—16 cm lg., 1—2 cm dick; St. 1, meist im oberen Tr.-Teil, steif, stechend, 2,5—4 cm lg.; Gl. zahlreich, gelb; Bl. gelb, 6—8 cm 0; Fr. 2,5—4 cm lg. — USA (North Carolina bis Florida, Alabama, Mississippi). Durch bereifte Tr. anderer Farbe, auch größer, die längsten St. länger, und dickere S. von O. compressa unterschieden. Opuntia polyacantha Haw. (A 1—a) K. liegend-buschig verzweig¾; Tr. umgekehrt-eiförmig, nicht sehr dick, in allen Ar. bestachelt, bis ca. 10 cm lg., 7,5 cm br.; Ar. ca. 1 cm entfernt; St. zum Körper gebogen, ca. 6—12, nicht abgeflacht, bis 2,5 cm lg., am Tr.-Unterteil keine stärker borstenartig verlängerten St., wohl aber an der Oberkante aufgerichtet, weiß, braun oder in beiden Farben; Bl. 7 cm lg. und 0, gelb, orange bis (verblühend ?) rosa; Fr. + kugelig, 1 cm 0, trocken, mit Gl. und St.; S. flach, gelb. — USA (durch die zentralen Gebiete von Washington bis Texas und Arizona), v. schweriniana (K. Sch.) Backbg.: Tr. kleiner, bis 5 cm lg., meist bis 2,5 cm lg., 1,5—3 cm br.; St. einer bis 2 cm lg., die übrigen kürzer und abwärts gerichtet; Bl. grüngelb bis rosa; Fr. stachellos. — USA (Colorado, im Nordwesten), v. trichophora (Eng. & Big.) Coult. : in Kolonien bis 1 m br.; Tr. kreisrund bis fast-eiförmig, 6—10 cm 0; Ar. genähert; St. ungleich, sehr zahlreich, längster bis 4 cm lg., nadelig, blaß, oft weiß, an der Basis älterer Tr. oft verlängerte, haarborsten- artige St.; Bl. 7 cm 0, gelb oder rosa; Fr. 2 cm lg., 1 cm br., mit blassen St.-Bst. — USA (Texas; Neumexiko; Oklahoma; W-Colorado, Wet Mountain Valley). Opuntia polycarpa Small (A 1—b) K. aufrecht-strauchig, bis 1 m h., dicht verzweigt; Tr. elliptisch bis schmal-rhombisch oder breiter, bis 40 cm lg., hellgrün; St., wenn vorhanden, 1—3, ziemlich dünn, blaßgelb, z. T. dunkler gemustert oder unten lachsfarben, später grau, braunspitzig, 2—3 cm lg.; Ar. mit oder ohne deutlichere GL; Bl. hellgelb, bis 7,5 cm lg.; Fr. + ovoid, bis 5 cm lg., + purpurrot. — USA (Florida).
328 Opuntia Opuntia pottsii SD. (A 1—a) K. niedrig, spreizend, bis 30 cm h.; Wz. oft kettenförmig auf 3 cm 0 verdickt; Tr. breit-eiförmig, bis 12 cm lg., blaßgrün bis bläulich-grün; St. 1—2, 2—4 cm lg., meist weiß, oder purpurrot; Bl. 6—7 cm 0, tief purpurn; Fr. stachellos. — USA (Texas; Neumexiko) bis Mexiko (Mittel-Chihuahua). Opuntia prasina Speg. (B 3) K. aufrecht-strauchig, bis ca. 2 m h.; Tr. gelblichgrün, später rötlich getönt, auch graugrün, elliptisch- lanzettlich, bis 25 cm lg., bis 14 cm br.; St. 0 (—1—3, weißlich); Bl. 10 cm 0, orange; Fr. kreiselig-birn- förmig, außen weinrot, innen purpurn. — Argentinien (Entre Bios, Rio Parana). Opuntia procumbcns Eng. (A 1—a) K. niedrig, nicht aufstrebend, in großen Ansammlungen; Tr. kreisrund, 20—50 cm br., gelbgrün, etwas reifig; Ar. groß, weiter stehend; St. 1—5, spreizend, 2,5—5 cm lg., gelb, oben heller, abgeflacht; Gl. gelb, lang; Bl. gelb; Fr. keulig, ca. 7 cm lg., rot, saftig. — USA (N-Arizona). Opuntia pubescens Wendl. (A 1—a[b]) K. niedrig-strauchjg, stark verzVeigt, teilweise bis 40 cm h.; Tr. + höckrig, samtig oder glatt, anfangs + zylindrisch, später flacher, bis 7 cm lg.; St. anfangs 3—7 und mehr, ziemlich kurz, bräunlich; Bl. zitronengelb; Fr. bis 2,5 cm lg., rot, etwas stachlig. — Mexiko (vom Norden her) bis Guatemala. Opuntia pumila Rose (A 1—a) K. niedrige, vielverzweigte Büsche; Tr. stets samtig, anfangs flacher als später, höckerig, bis 20 cm lg.; St. anfangs 1—3, gelblich, später mehr, bis 3 cm lg.; Bl. gelb mit rotem Anflug; Fr. kugelig, rot, 1,5 cm lg. — Mittel- und Südmexiko. Opuntia pusilla Haw. non SD. (A 1—a) K. niedrig bis liegend; Tr. schlankrund, wenig abgeflacht, schwach höckrig, hellgrün, verschieden lg.; Ar. entfernt; St. anfangs 1—2, bräunlich, später strohfarben; Bl. blaßgelb, ziemlich groß, mit wenigen Pet.; Fr. ? — Heimat? (Westindien ?). Opuntia pusilla SD. war wahrscheinlich Tephro- cactus weberi v. setiger (Backbg.) Backbg. Opuntia pycnantha Eng. (A 1—b) K. aufrecht-buschig, nur bis mittelhoch; Tr. rund bis mehr oval, 12,5—15 cm lg., bis 12,5 cm br., samtig oder papillös; Ar. zahlreicher; St. anfangs 3—7, blaß strohfarben, bis 2,5 cm lg., später mehr, bis 20, länger und steifer, zuletzt grau, auch bräunlich; Gl. zahlreich, weich; Bl. grünlich-gelb; Fr. 4 cm lg., stark stachlig. — Mexiko (Niederkalifornien, Magdalena Bay). v. margaritana Coult. : Ar. bräunlich-filzig, später grau; St. abwärts weisend, zuerst hell-rotbräunlich, dann blaßfarben, bis ca. 10, die meisten pfriemlich, einige dünner, etwas ungleich lang, bis ca. 1 cm lg.; Gl. im Ar.-Filz, rotbraun; Bl. schwefelgelb bis heller. — Mexiko (Niederkalifornien, Santa-Margarita-Insel). Opuntia pyriformis Rose (A 1—c) K. hochwüchsig, bis 5 m h., mit weit spreizenden Zweigen, untere bis 5 m lg., über dem Boden ausbreitend; Tr. fast-eiförmig, dick, bis ca. 18 cm lg. und mehr; Ar. klein, relativ nahestehend; St. 1—2, später meist mehr, gewöhnlich stark abwärts gerichtet, dünn, weich, gelb, ziemlich kurz, 1—2,2 cm lg.; Bl. gelb; Fr. 4 cm lg., stachellos. — Mexiko (Zacatecas, Hazienda de Cedros). Opuntia quimilo K. Sch. (B 3) K. + bäumartig, bis 4 m h., stark verzweigt, Stamm mit bis 8 St.; Tr. graugrün, bis 3 cm dick, elliptisch bis umgekehrt-eiförmig, bis 50 cm lg., bis 25 cm br.; St. 1 (2—3), weiß, + gedreht und zusammengedrückt; Bl. ca. 4,5 cm br., + ziegelrot; Fr. birnförmig bis kugelig, bis 7 cm gr., grünlichgelb; S. 8 mm br. — Nordargentinien (Santiago del Estero, La Banda). Opuntia quipa Web. (A 2—a) K. ein kleiner, locker verzweigter Strauch; Tr. umgekehrt-eiförmig bis länglich, bis ca. 6 cm lg., bis 4 cm br., hell- oder gelblich-grün, wenig bestachelt, Jungtriebe mit bald abfallenden dünnen Stächelchen und aus wolligen Ar. herabhängenden H., Tr. um die Ar. geschwollen; St. später 0—2—3, schwach, kurz, anliegend; Bl. orangerot, klein; Pet. aufgerichtet; Stbbl. um den Gr. aufgerichtet; Fr. blaß orange, eßbar, 2 cm 0, 2,5 cm lg., stachellos, Nabel tief, Gl. kurz, gelbbraun. — Brasilien (Pernam- buco). (Abb. 287.) Opuntia quitensis Web. (A 2—a) K. buschig, bis 2 m h. in Dickichten, an offenen Stellen niedrig; Tr. dementsprechend 10—40 cm lg., Ar. klein, weiß; St. 0 oder 1—3 (—4), anfangs gelblichbraun oder weißlich, nadeiförmig, biegsam, 2 bis 3 cm lg.; Bl. rot, 1,2—1,5 cm br.; Pet. aufgerichtet; Fr. umgekehrt-eiförmig, rot, fast stachellos, ca. 2 cm lg.; S. 3 mm br. — Ekuador (Quito bis Chanchan- Tal über Huigra). Steht der O. macbridei nahe, die aber pfriemliche St. hat; beide variieren in der Wuchsform. Opuntia rafinesquei Eng. : Opuntia humifusa Raf. Opuntia rastrera Web. (A 1—a) K. kriechend; Tr. kreisrund bis fast-eiförmig, bis 20 cm 0; St. 0—1 bis mehrere, weiß, bis 4 cm lg.; Gl. gelb; Bl. gelb; Fr. purpurn, ovoid, sauer. — Mexiko (San Luis Potosi; Oaxaca, Puerto Angel).
Opuntia 329 Opimtia repens Bello non Karw. (A 1—a) K. kleinerer aufrechter Strauch, bis 60 cm h., bis 4 m br. Dickichte bildend, reich verzweigt, auch liegend und aufsteigend; Tr. grün, samtig oder glatt, ungehöckert, bis 16 cm lg., bis 3,5 cm br., meist stärker abgeflacht; Ar. braun, mit einigen H.; St. zahlreicher, erst rötlich, dann braun, bis 3,5 cm lg.; Gl. zahlreich, gelb, spät entwickelt; Bl. 4 cm 0, hellgelb bis lachsfarben; Fr. rot, bis 3 cm lg., mit und ohne St. — Westindien (mittlere kleinere Inseln). Opuntia retrorsa Speg. (B 2) K. kriechende wirre Gruppen, Zweige unregelmäßig lang; Tr. hellgrün, 10—25 cm lg., 2—3,5 cm br., flach; Ar. mit violettem Fleck; St. 1—3, weiß, oben rötlich; Bl. gelb, 4—5 cm 0; Fr. 2 cm lg., außen purpurn, innen hellrosa; S. etwas haarig. — Argentinien (südlicher Chaco, auf Kamps). Opuntia retrospina Lem. (B 1) K. niederliegend verzweigt, in Gruppen; Tr. hell- gelblichgrün, etwas glänzend, länglich, + gebogen, beidendig verjüngt, bis 5 cm lg., ± runzlig, oft rötlich getönt unter den Ar., gepfropft stärker; Ar. hellbräunlich; St. anfangs 3—5, bis 6 mm lg., + gelblich-hornfarben, später auch 2—3 abwärts gebogen, bis 9 mm lg. und 1—3 mehr mittlere, bis 4 cm lg., unregelmäßig spreizend, auch gedreht und gewunden; Bl. feuerrot; Fr. ? — Nordargentinien ? Opuntia rhodantha K. Sch. (A 1—a) K. niederliegend, stark verzweigt, bis 30 cm h.; Tr. aufsteigend, fast-eiförmig, bis 16 cm lg., bis 7 cm br. oder etwas mehr, sattgrün, + höckrig; St. meist nur im Tr.-Oberteil, 1—4, 3—6 cm lg., abstehendstrahlend, pfriemlich, weiß, gelb oder braun; Bl. 8 cm lg. und br., purpurrosa, orange oder gelb; Fr. länglich, trocken, + stachlig. — USA (von W-Colo- rado bis Kalifornien). Schön blühende, winterharte Art. v. pallida: Bl. gelb; v. pisciformis Späth hat schmalere, tiefgrüne Tr.; St. gelb; Bl. kleiner, hellkarmin. Nach den stärkeren Abweichungen der Bl.-Farbe gibt es die Gartennamen v. rosea: mit rosa BL; v. rubra: mit leuchtendroten BL; v. salmonea: mit lachsroten Bl.;v. schumanniana Späth: mit tief karminroten Bl. v. spinosior Boiss. & Davids.: St. mindestens 4, lang, kräftig. — USA (Wüste von SW-Colo- rado). Opuntia ritteri Berg. (A 1—b) K. buschig; Tr. rundlich oder fast-eiförmig, hellgrün, fein-samtig; St. zahlreich, nadeiförmig, hellgelb, + abstehend, bis 1,5 cm lg.; Bl. groß, hellrot. — Mexiko (Zacatecas). In den Sammlungen geht unter diesem Namen häufig eine reich verzweigte, bis ca. 60 cm h. Pflanze mit ähnlich gefärbten St., Tr. nicht samtig; BL hellgelb. Ein Bastard ? Opuntia riviereana Backbg. (A 2—b) K. liegend-aufstrebend, niedrig, in Kolonien; Tr. rund bis umgekehrt-eiförmig, bis 22 cm lg., 14 cm br., 3 cm dick, als Jungtriebe wie das Ov. (allein bei dieser Art der „Stenopetalae") kräftig purpurn getönt; Ar. anfangs weißlich, später schwarz; St. meist (1—) 2, bis 3 cm lg., selten 3—4, gerade oder leicht abwärts weisend, Zusatzst., wenn vorhanden, dünn bis 7 mm lg., am Grunde + zusammengedrückt; Gl. braun; Bl. ca. 4 cm lg., 2 cm 0, orangerot, diözisch; Ov. purpurn. — Mexiko. Opuntia robinsonii G. Ortega (A 1—b) K. strauchig, bis 1 m h., mit kleinem Stamm, stärker mit bis 10 St. bestachelt; Tr. hellgrün, 15—20 cm 0; St. 0—1, abwärts gebogen, 1—2 cm lg., Fuß dunkel, Mitte weiß, Spitze gelb; Bl. 8—9 cm lg., zitronengelb; Fr. birnförmig, purpurn, bis 6 cm lg., süß; S. schmutzig-weiß, bis 4 mm br. — Mexiko (Sinaloa, nahe Arroyo Chiquerite). Opuntia robusta Wendl. (A 1—c) K. locker-hochstrauchig werdend, zuweilen bis 5 m h.; Tr. groß, kreisrund bis etwas länglich-rund, bis 25 cm 0 und mehr, z. T. weniger br., dick, hell bereift-bläulichgrün; B. rötlich; St. 8—12, kräftig, verschieden lg., bis 5 cm lg., mitunter fehlend, weiß, Fuß braun oder gelblich, rund; Bl. 5 cm lg. und 0, gelb; Fr. kugelig bis ellipsoid, bis 9 cm lg., tiefrot. — Mittelmexiko, v. longiglochidiata Backbg.: Gl. an Jungtrieben büschlig abstehend, bräunlichgelb, oft von der Länge der St. v. maxima Hort.: ist eine Varietät mit weißlicheren St.; Bl. gelb; Tr. bis 40 cm br. berichtet, jedenfalls größer als beim Typus der Art, die etwas variiert; Fr. mauve, rund, 6 cm 0. Schelle gibt eine Bl.-Größe von 7 cm Länge und 0 an, Fr. braunrot, bis apfelgroß, v. viridior SD., nicht gültig beschrieben, hat grünliche, etwas länglichere Tr.; St. kürzer, meist 3—5; Bl. gelblich, verblühend + lachsrosa; Fr. außen und innen rot. (Vielleicht ein Bastard?) Opuntia rubiflora Griff, non Davids. (A 1—b) K. bis 45 cm h., Gruppen bis 1 m br.; Tr. ± eiförmig, bis 18 cm lg.; St. wenige, bis 5 cm lg., weiß, Fuß braun oder strohfarben; Bl. rosa. — Herkunft ? (Bastard ?; bei den „Phaeacanthae" einzureihen.) Wenn eine gute Art, müßte der Name wegen des etwas älteren von Davidson geändert werden. Opuntia rubrifolia Eng. ist in den Merkmalen kaum von O. tortispina zu trennen; BL und Fr. unbekannt. — USA (Utah, St. George).
330 Opuntia Opuntia rufida Eng. (A 1—b) K. strauchig, aufgerichtet, bis 1,50 m h., einen kleinen Stamm bildend; Tr. nahezu kreisrund, 6—25 cm 0, dicklich, stumpf graugrün, samtig; B. rötlich gespitzt; St. 0; Gl. zahlreich, dunkler- bis rötlichbraun; Bl. gelb bis (verblühend ?) orange, bis 5 cm lg.; Fr. hellrot. — USA (Texas), Nordmexiko (Durango). Bekannter ist häufig das Synonym Opuntia herr- feldtii Kupp. Sehr schöne Bastarde sind 0. rufida x rubra Hort. : mit ganz roten Jungtr. und 0. rufida x rubrifolia Hort.: Tr. erst hell-, dann blaugrün; B. ganz rot; St. mitunter als winzige vorhanden. Opuntia rutila Nutt. non Clov. & Funst. (A1—a) K. niedrig, spreizend; Tr. flach bis dreiseitig, zylindrisch oder ovoid, später mehr abgeflacht, junge leicht lösend und stachelarmer, 4—10 cm lg., 2—5 cm br.; Ar. bis 1,5 cm entfernt; St. 1—6, 1—3 cm lg., seitlich oder aufwärts spreizend, häufig nur in oberen Ar., weiß, braun oder in beiden Farben; Bl. 6 cm 0, rosenrot, gelb oder in Zwischentönen; Fr. 3,5 cm lg., keulig, gelb, gelegentlich mit St. — USA (W-Colorado; Wyoming). Opuntia salagria Cast. (B 2) K. strauchig, meist bis 2 m h.; Tr. fast kreisrund bis + spatelig, bis 30 cm lg., 17 cm br., 1,8 cm dick, lauchgrün; St. meist 1 (—2), schlank, steif, 3,5—4 cm lg.; Gl. braun, kurz; Bl. meist am Tr.-Oberrand, bis 10 cm lg. und br., orangerot; Fr. keulig, 7 cm lg., dunkel-violettrot, innen grün. — Argentinien (Sierra Chica de Cordoba; Prov. San Luis). Opuntia salvadorensis Br. & R. (A 1—a) K. niedrig, reich spreizend verzweigt, bis 10 cm h.; Tr. kreisrund bis etwas länglich, flach, 10—15 cm lg., glatt; Ar. klein; St. meist 3, dünnadelig, ungleich, bis 6 cm lg.; Bl. gelb, ca. 2 cm lg. — Salvador (Dept. Usulután, Hazienda La Concordia). Opuntia santa-rita Rose: Opuntia gosseliniana v. santa-rita (Griff. & Hare) L. Bens. Opuntia saxicola How.: Opuntia galapageia v. saxi- cola (How.) Backbg. Opuntia schecri Web. (A 1—b) K. aufrecht-strauchig, dicht verzweigt, bis ca. 90 cm h.; Tr. bläulichgrün, kreisrundlich bis oblong, 15 bis 30 cm lg.; St. 10—12, nadeldünn, gelb, 1 cm lg., vermischt mit weißen oder gelblichen Bst.-H.; Gl. bräunlich-gelb; Bl. ca. 10 cm 0, blaßgelb, im Verblühen + lachsfarben; Fr. kugelig, rot; S. klein. — Mexiko (Querétaro. El Pueblito). Opuntia schickendantzii Web. (B 3) K. buschig, bis 1—2 m h., bläugrün; Tr. anfangs oder unten stielrund und dann abgeflacht, schmal und lang, meist leicht gebogen, ziemlich flach, bis ca. 20 cm lg., leicht höckrig; B. rötlich; St. 1—2, dünnpfriemlich, weiß, bis 2 cm lg., später an Zahl zunehmend; Bl. 4 cm 0, seidiggelb; Fr. kugelig, stachellos, grün, steril. — Argentinien (Grenzgebiet Tucuman-Salta; nach Fechser: Catamarca). (Abb. 288.) 0. schickendantzii similis n. n. ist eine mehr gelblich grüne Pflanze mit etwas länger und breiter werdenden Tr.; St. blaßbräunlich; Fr. bei Reife rötlich, kurz bestachelt, mit einigen S., 3 mm gr., flachrund und mit kreisförmigem Ring. Lange in den Sammlungen unter dem Namen der richtigen Art, die erst neuerdings von Fechser wiedergesammelt wurde. Entweder ist die nicht sterile Art ein Bastard, oder es gibt zwei Spezies, zumal die erstere auch aus Catamarca und Cordoba berichtet wurde und man möglicherweise dabei die Unterschiede übersah. Opuntia schumannii Web. (A 1—b) K. buschig, bis ca. 2 m h.; Tr. matt dunkelgrün, fast-eiförmig bis länglich, 15—25 cm lg.; Ar. entfernt; St. 2—10, ungleich lg., bis 4,5 cm lg., + gedreht, abgeflacht, etwas spreizend, dunkelbraun; Gl. wenige, bald abfallend; Bl. 6 cm lg., gelblich bis orange, verblühend rot; Fr. dunkelpurpurn, saftig. — Nördliches Südamerika. Opuntia schweriniana K. Sch.: Opuntia polyacan- tha v. schweriniana (K. Sch.) Backbg. Opuntia securigera Borg (B 2) K. niederliegend, bis 20 cm h.; Tr. dunkelgrün, bis 8 cm lg., bis 6 cm br.; Rst. borstenartig, 15 und mehr, Länge ?; Mst. 1—3, bis 5 cm lg., dünn, weiß; Gl. bräunlich; BL, Fr. ? — Argentinien (Patagonien). Vielleicht identisch mit 0. penicilligera Speg. bzw. eine Form oder var. derselben? Opuntia senilis Parm. wird als Synonym von 0. or- biculata SD. angesehen, bei Pfeiffer identisch mit 0. crinifera SD., die gesondert beschrieben wurde und vielleicht schon 0. pailana Wgt. (?) war. Opuntia setispina Eng. (A 1—b) K. aufrecht-strauchig, bis ca. 60 cm h., bis 1,20 m br.; Tr. tief bläulichgrün, etwas reifig, auch purpurn getönt, oder wenigstens um die Ar., kreisrund bis + oval, 5—15 cm lg. und br.; Ar. groß; St. 1—6, 2—3 cm lg., weiß; Gl. gelb, später ansehnlich; Bl. gelb; Fr. 4 cm lg., purpurn. — Mexiko (W-Chi- huahua). Opuntia soederstromiana Br. & R. (A 1—b) K. buschig-aufrecht, Bäumchen 60 cm bis 1 m h., sehr stachlig; Tr.fast-eiförmig, schwach reifig, auch glänzend grün, 20—40 cm lg., später graugrün; B. kleinpfriemlich, oben rötlich; St. zuerst 2—5, später bis 10, bis 4 cm lg., anfangs Fuß rosa oder röt-
Opuntia 331 lieh, oben blasser, bald ganz grau; BI. zuerst gelb, bald orange bis ziegelrot, 5—6 cm lg.; Fr. länglich- ovoid, bis 5 cm lg., meist stachlig, rot, saftig. — Ekuador (Quito, San Antonio). Opuntia soehrensii Br. & R. (B 1) K. niedrige Kolonien, mitunter bis 1 m br., etwas variabel in K.-Stärke und der der St. sowie ihrer Farbe; Tr. kriechend-wurzelnd, + höckrig, flachrundlich oder etwas flacher, nach unten verjüngt oder etwas gebogen, heller- bis graubläulich-grün; St. von gelblich bis bräunlich oder grauweißlich variierend, vorwiegend mehr im Tr.-Oberteil oder dort länger (besonders bei Kulturpflanzen), ungleich, verschieden an Zahl, die längeren oft später + abwärts geneigt; Bl. hellgelb, 3 cm lg.; Fr. kahl bzw. stachellos (vielleicht auch stachlig und innen rot ?). — Südperu bis Bolivien. Opuntia sphaerocarpa Eng. & Big. (A 1—a) K. niedrig, spreizend; Tr. hellgrün, mitunter rötlich, kreisrund, bis 7 cm br., dicklich, stark höckrig; Ar. bis 1 cm entfernt; St., wenn vorhanden, meist nur in oberen Ar., bzw. nur einige kurze, bis 2 cm lg., nadelig dünn; Bl. ?; Fr. 1,8 cm 0, stachellos, trocken. — USA (Neumexiko, bei Albuquerque). Opuntia spinalba Raf. aus Florida ist eine ungeklärte Art. Opuntia spinosibacca M. Anth. (A 1—b) K. strauchig, bis 1,50 m h., manchmal einen Stamm bildend, dieser bis 60 cm h., bis 18 cm 0; Tr. schwach aufsteigend-spreizend, stark bereift-grün, ovoid bis länglich, 10—24 cm lg., 7,5—11 cm br.; St. 2—5, in untersten Ar. fehlend, schwach gedreht, zuerst weiß mit rotem Fuß, dann rot-braun bis -orange mit blasser Spitze, zuletzt grau, 1—4 der St. 3,5—7 cm lg., 1 bis 2 cm lg., meist 2 borstenfeine bis 1,2 cm lg.; Bl. 5,5 cm lg., 5 cm 0, gelb, innen rot; Fr. auftrocknend, proliferierend, 3,5 cm lg., blaßpurpurn, mit 1—4 fuchsroten oder weißen, pfriemlichen St. — USA (Texas, Big Bend). Opuntia spinulifera SD. (A 1—c) K. später baumartig groß, stark verzweigt; Tr. breit- ovai bis rund, glatt, etwas reif ig, 20—30 cm lg. bzw. 0; B. rot; St. 0 oder (an älteren Tr.-Teilen) 1—3, dünne, weiße, mitunter fast borstenfeine, auch gelblich-weiß; Bl. gelb; Fr. zuletzt hellrot, kurz bestachelt. — Mexiko. Die Art erwies sich als ziemlich frostresistent in kalten Wintern der Riviera und Costa Brava; sie überdauerte noch —10 °C. Opuntia spranguei G. Ortega: Opuntia tomentosa v. spranguei (G. Ortega) Backbg. Opuntia stenarthra K. Sch. (B 2) K. liegend, aufsteigend, bis 80 cm h., Zweige bis 2 m lg.; Tr. gelblich-grün, dünn, schmal-oblong, 8—25 cm lg., 2,5—5 (—7) cm br.; St. 0 (—1—3—5, 0,6—3,5 cm lg., erst hornfarben, dann weiß); Bl. 3 cm 0, zitronengelb, bis 3 cm lg.; Fr. birnförmig, bis 2,5 cm lg., mit braunen Gl.; S. rund, grau, stark behaart. — Paraguay (Estancia Tagatiya). Opuntia stenochila Eng. (A 1—a) K. liegend; Tr. fast-eiförmig, 10 cm lg., 7,5 cm br.; St. meist 1 längerer, bis 3 cm lg., sowie 1—2 kurze, zurückgebogene Beist., alle hellfarben, fast weiß; Gl. hell- bis grünlichgelb; Bl. gelb, bis 5 cm lg.; Ov. + konisch; Fr. bis 5 cm lg., keulig, sehr saftig. — USA (W-Neumexiko, Zufii Canyon; Arizona). Opuntia stenopetala Eng. (A 2—b) K. niedrig-buschig; Tr. länglich-eiförmig, graugrün, gewöhnlich nicht bereift; St. 1—2 oder mehr, schwärzlich, dann grau, bis 5 cm lg.; Bl. orangerötlich, diözisch, ca. 2 cm br.; Fr. Scharlach, ovoid, mit oder ohne St., innen pfirsichfarben; S. hellbraun, klein, flach. — Mexiko. (Abb. 289.) Opuntia streptacantha Lem. (A 1—c) K. zuletzt baumförmig, bis 5 m h., stark verzweigt, mit Stamm bis 45 cm 0; Tr. kreisrund bis ovoid, 25—30 cm lg., dunkelgrün; Ar. ziemlich dicht stehend; St. zahlreicher, spreizend, einige anliegend, außerdem 1—2 abwärts anliegende H.-Bst.; Bl. bis 9 cm 0, gelb bis orange; Fr. kugelig, 5 cm 0, dunkelrot, manchmal gelblich, innen und außen. — Mexiko (zentrales Hochland). Opuntia strieta Haw. (A 1—b) K. strauchig, niedrig bis 80 cm h., in oft größeren Ansammlungen; Tr. länglich bis ovoid, meist 8 bis 15 cm lg., aber auch stärker verlängert, bis 30 cm lg., grün oder blaugrün, glatt; St. 0 oder 1—2, rund, bis 4 cm lg., gelb; Ar. und Gl. bräunlich; Bl. bis 7 cm lg., gelb.; Fr. purpurn, unten verjüngt, 6 cm lg. — USA (S-Texas, Florida) bis Kuba. Opuntia strigil Eng. (A 1—b) K. kleiner-strauchig, bis 60 cm h.; Tr. rundlich, 10 bis 12,5 cm lg.; Ar. dicht stehend; St. 5—8, spreizend, mehrere angelegt und abwärts gerichtet, rotbraun bis braun, hellspitzig, bis 2,5 cm lg.; Gl. zahlreich; Bl. gelb bis kremgelb, 7 cm 0; Fr. klein, rund, 1,2 cm 0, rot. — USA (Texas). Opuntia subsphaerocarpa Speg. (B 3) K. aufrecht-strauchig; Tr. dunkelgrün, etwas glänzend, lang-oval, oben gerundet, bis 20 cm lg., bis 5,5 cm br.; St. 0 (—1, weiß), 1,5—2,5 cm lg.; Bl. 5 cm 0, gelb; Fr. + kugelig, weinrot, innen weißlichgrün; S. lang und dicht behaart. — Argentinien (Misiones). Opuntia sulphurea G. Don (B 2) K. liegend- bis aufgerichtet-strauchig, bis 30 cm h., in Kolonien, bis 2 m br.; Tr. abgeflacht, dick, stark 22 Kakteenlexikon
332 Opuntia höckrig, oblong bis ovoid, bis 25 cm lg., grün bis graugrün, zuweilen rot getönt; St. 2—8, manchmal gebogen, gedreht, spreizend, bis 10 cm lg., bräunlich bis rot, oft anfangs blasser; BI. 4 cm lg., gelb; Fr. gelb, klein, + duftend. — Westargentinien (von San Luis bis zum Chubut). Variiert mit erst im 2. Jahr sich rot färbenden Fr.; bei graugrünen Tr., bis 20 cm lg., 10 cm br., St. grau, bis 6,5 cm lg., Bl. gelblich mit leicht rosa Mitte, ist die Pulpa der Fr. grauweiß; bei mehr reingrünen Tr., bis 15 cm lg., 10 cm br., Bl. kleiner, fast weißgelb, ist die Pulpa der Fr. rot. v. hildmannii (Fric) Backbg.: Tr. unten stark verdickt, rundlich; St. etwas kürzer, geringer an Zahl, z. T. unregelmäßig gebogen, leuchtendrot; Bl. gelb; Fr. gelb. — Nordwestargentinien, v. pampana (Speg.) Backbg.: Kolonien bis 50 cm h.; Tr. bis 8 cm lg., hellgrün, bis 6 cm br., später fast kreisrund, bis 2 cm dick, höckrig; Ar. weißlich; St. 1—4, anfangs nur 1, später herabgebogen, unterster bis 3 cm lg., etwas gedreht, steif, stechend, weiß, zuerst rotspitzig, später Spitze schwarz; Bl. klein, gelb, stachellos; Fr. eiförmig, 3,5 cm lg., geruchlos, gelb mit rosa Schein, sauer, wenig saftig. — Argentinien (Sierra Ventana, Sierra Tandil usw.). Opuntia tapona Eng. (A 1—b) K. strauchig, bis 60 cm h.; Tr. glatt, kreisrund bis ovoid, bis 25 cm br., dicklich, blaßgrün; St. (1—) 2—4, gelb, ein längster bis 7 cm lg., dünn, vorgestreckt, manchmal abwärts weisend; Gl. bräunlich; Bl. hell-orangegelb; Fr. dunkelpurpurn, 4—6 cm lg., innen rot. — Mexiko (Niederkalifornien: Insel Lo- reto). Opuntia tardospina Griff. (A 1—a) K. niedrig, spreizend, meist liegend; Tr. matt dunkler grün, kreisrund bis ovoid; Ar. groß, 4 cm entfernt; St. 1 (—2), bis 5 cm lg., dunkler braun, Spitze heller; Gl. braun, zahlreich; Bl. ?; Fr. 6 cm lg., rot. — USA (O-Texas). Opuntia tayapayensis Card. (A 1—a) K. niedrig, bis 30 cm h., mit rundlichem Stämmchen; Tr. samtig, fast rund bis + abgeflacht, 2—3 cm lg., später bis 8 cm lg., blaßgrün; St. meist 1—3, bis 2 cm lg., dazu einige H., weißlich, gewellt; Gl. wenige; Bl. radförmig, 4 cm lg., hellgelb; Fr. kugelig, gelb, etwas samtig. — östliches Mittelbolivien (Tayapaya). Opuntia taylori Br. & R. (A 1—a) K. niederliegend; Tr. hellgrün, breit verzweigt, glatt oder samtig, höckerlos, bis 2 cm br., bis 12 cm lg.; St. anfangs 3—6, gelbbraun, später weiß, bis 4 cm lg.; Bl. klein, gelb; Fr. birnförmig, bis 1,5 cm lg., stachellos, mit einigen Bst. — Haiti; Santo Domingo. In Santo Domingo soll die Art immer samtig sein, eine var. ? Opuntia tenuiflora Small (A 1—bj K. liegend- bis aufrecht-strauchig, reich verzweigt; Wz. faserig; Tr. spatelig bis + elliptisch oder schmaler, meist 15—40 cm lg., dicklich, tief grün, oft etwas reifig; St. meist 3—6, blaßgelb, später schmutziggelb, gebogen, 2—5 cm lg.; Bl. tief lachsfarben, glockig, ca. 3 cm 0; Fr. dickkeulig, bis 7 cm lg., purpurn, stielartige Basis; S. zahlreich. — USA (Florida, Hammocks, obere Florida-Keys). Opuntia tenuispina Eng. (A 1—a) K. niedrig spreizend, bis 30 cm h.; Tr. + eiförmig, unten verjüngt, 7—15 cm lg., hejlgrün; St. 1—3, dünn, bis 5 cm lg., weiß oder braun; Gl. braun; Bl. bis 7,5 cm 0; Fr. länglich, 2,5—4 cm lg.; S. unregelmäßig geformt. — USA (SW-Texas; Neumexiko- Arizona). Opuntia tilcarensis Backbg. (Bl1) K. niedrig, kettenförmig verzweigend, Kolonien bildend; Tr. leicht lösend, oben mehr abgeflacht und gerundet, Basis rundlich und oft verlängert, hellgrün, bis 5 cm und mehr lg., 4—5 cm br., 1,5 cm dick (gepfropft stärker), höckrig; Ar. klein; St. wenige bis mehrere, 1—4 länger, z. T. bis 7 cm lg., stechend, sowie oft dünnere klepe, hellgelb, verschieden spreizend, meist vorgestreckt; Bl. ca. 5 cm 0, gelb bis rotorange, glänzend. — Nordargentinien (Tilcara). v. rubellispina Backbg.: Tr. mehr bläulichgrün; St. anfangs blaß rosaweiß, unten zuweilen rotfleckig, Fuß auch rotbraun, meist bis 4 längere, gewöhnlich bis ca. 4,5 cm lg., einzelne auch länger, ± vorgestreckt, sehr elastisch, manchmal noch einige kürzere bis borstendünne, weniger spreizend, weißlich; Ar. bräunlich; Gl. kastanienbraun; Bl. ? Opuntia tomentella Berg. (A 1—c) K. höher-strauchig, aber stammlos; Tr. oblong bis umgekehrt-eiförmig, 20—30 cm lg., heller grün, 9 bis 15 cm br., anfangs fast glänzend, aber deutlich samtig behaart, jedoch kürzer als bei O. tomentosa; St. 1—2, nadelig, abstehend, 7—10 mm lg., weißlich, auch fehlend; Bl. mohrrübenfarbig; Gr. rosa; Fr. und S. kleiner als bei O. tomentosa. — Guatemala (Antigua, Moran, Amatitlán). Opuntia tomentosa SD. (A 1—c) E. später baumartig, mit Stamm, bis 6 m h., Stamm stachellos, bis 30 cm 0; Tr. graugrün, länglich bis schmal-ovoid, 10—20 cm lg., kräftig-samtig; St. 0—1 (—3), ziemlich kurz; Gl. gelb; Bl. bis 5 cm lg., orange; Gr. purpurn; Fr. ovoid, rot, stachellos, süß; S. 4 mm 0. — Mexiko (mittleres Hochland), v. rileyi (G. Ortega) Backbg. : K. bis 3 m h., kurzer, reich bestachelter Stamm, St. weiß oder
Opuntia 333 grau; Tr. schmal-ovoid, 10—14 cm oder mehr lg., samtig; Ar. weiß; St. meist 1, herabgebogen; Gl. gelb; Bl. 7 cm 0, gelb; Gr. weiß; Fr. ? — Mexiko (Sinaloa, Küste zwischen Bio San Lorenzo und Rio Elota). v. spranguei (G. Ortega) Backbg.: K. bis 3 m h., Stamm kurz; Tr. dunkelgrün, kurz weißsamtig; Ar. weiß; Gl. gelbgrün; Bl. 6 cm 0, gelb, Mitte rotfleckig. — Mexiko (Sinaloa, Küste zwischen Bio San Lorenzo und Bio Elota). Opuntia tortispina Eng. (A 1—a) K. niederliegend und aufsteigend; Tr. kreisrund oder ovoid, 14—20 cm lg., dunkler grün; St. 3—5, weiß, oft gedreht, eckig und gerieft, 3,5—6 cm lg., 2—4 dünnere untere Beist, 1—2,5 cm lg.; Gl. gelblich; Bl. schwefelgelb, 6—7,5 cm 0; Fr. eiförmig, bis 5 cm lg. — USA (Nebraska bis N-Texas). v. cymochila (Eng.) Backbg.: Tr. kreisrund, bis 8,5 cm 0; St. 1—3, kräftig, weiß, oft mit rotbraunem Fuß, 2,5—5 cm lg., spreizend oder herabgebogen, etwas zusammengepreßt oder gedreht; Fr. bis 3 cm lg. — USA (Kansas; Texas; Neumexiko; Arizona). Opuntia tracyi Britt. (A 1—a) K. liegend niedrig, reich verzweigt, bis 20 cm h,; Tr. blaßgrün, anfangs fast stielrund, später linear- oblong, ca. 1 cm dick, bis 8 cm lg., 3,5 cm br.; St. 1—4, bis 3,5 cm lg., ± weiß mit dunkler Spitze; 61. zahlreich, braun; Bl. reingelb, 4 cm 0. — USA (S-Mississippi; SO-Georgia; N-Florida). Opuntia tréleasii Coult. (A 1—a) K. niedrig, basal verzweigt, bis 30 cm h.; Tr. blaß- bläulichgrün, ovoid, bis 15 cm lg. oder mehr, fleischig, glatt; St. fehlend (Typus) oder zahlreich (v. kernii Griff.); Gl. schmutzig-gelb; Bl. rosa, mitunter bestachelt; S. groß. — USA (S-Kalifornien, oberhalb Caliente [unbestachelt] bzw. unterhalb [bestachelt]). Opuntia triacantha (Willd.) Sweet (A 1—a) K. niedrig; Tr. glatt, mattgrün, ziemlich dick, 4 bis 8 cm lg., ziemlich leicht lösend; St. meist 3, bis 4 cm lg., anfangs weiß, später auch gelblich, dünn; Bl. 5 cm lg., braungelb bis krem, rosa getönt; Fr. 2,5 cm lg., rot, stachellos. — Kleine Antillen (St. Thomas bis Guadeloupe; Portorico; Kuba, bei Guantánamo]). Opuntia tuna (L.) Mill. (A 1—b) K. strauchig, bis 90 cm h.; Tr. hellgrün, oblong bis oval, kleiner oder bis 16 cm lg., über den Ar. dunkel; Ar. groß; St. 2—6 (3—5), leicht spreizend, hellgelb ; Gl .gelb; Bl. ca. 5 cm 0, hellgelb, Mitte schwach rötlich getönt; Ov. schlank-keulig; Fr. ovoid, 3 cm lg., rot. — Jamaika (im Süden). Sehr reich blühend. 22* Opuntia tuna-blanca Sfeg. (B 3) K. aufrecht-strauchig, bis 1,50 m h.; Tr. blaß-gelb- lichgrün, breit-lanzettlich, 12—24 cm lg., 5—9 cm br.; St. 0 (selten 1); Bl. 8—9 cm 0, orange; Fr. ? — Argentinien (Jujuy, Humahuaca). Opuntia turbinata Small (A 1—b) K. strauchig-aufrecht, unter 1 m h., reich verzweigt; Wz. faserig, kräftig; Tr. oval, kreisrund oder umgekehrt-eiförmig, bis 15 cm lg., hellgrün, dick, bereift; Ar. hervortretend; St. 1 (—2—5) bis 2—3 cm lg., anfangs blaß- bis hellgelb, später bräunlich; Bl. hellgelb, bis 5,5 cm 0; Fr. kugelig bis kreiselig, bis 4 cm lg., purpurn. — USA (Florida, Küstendünen im Nordosten). Opuntia turgida Small (A 1—b) K. aufrecht-kleinstrauchig, bis 0,50 m h.; Wz. faserig; Tr. elliptisch bis ovoid, bis 12 cm lg., tiefgrün, dicklich, anfangs zuweilen reif ig; St. 0; Gl. dicht; Bl. bis 6,5 cm 0, hellgelb; Fr. fast eiförmig, bis 2,5 cm lg., grünlich-purpurn; S. zahlreich. — USA (Florida, am Halifax Biver südlich Daytona; Ham- mocks). Opuntia undulata Griff, non Lk. & O. (A 1—c) K. baumartig werdend, groß, kräftig, mit bis 30 cm starkem Stamm; Tr. breit-rundlich, bis über 50 cm 0, hart, glänzend und + wellig, erst hell- dann dunkler-grün; Ar. bis 6 cm entfernt; St. 0 oder meist 1, selten bis 4, kurz, abgeflacht, auch gedreht, bis 15 mm lg.; Bl. kremweiß; Ov. fast zylindrisch, stachellos; Fr. groß, bis 10 cm lg., dunkelrot bis blaß-orange, innen rötlich bis orange. — Mexiko (Aguascalientes und vereinzelt auf der Mesa Central). Opuntia urbaniana Werd. (A 1—b) K. buschig; Tr. oblong-linear, bis 20 cm lg., 5,5 cm br.; St. 1 (—2), einer bis 5 cm lg., die anderen, wenn vorhanden, kleiner, alle erst heil hornfarben, dann gelblich, nadelig, selten abgeflacht und gedreht; Gl. honiggelb; Bl. bis 7 cm lg., 3 cm 0, gelb; Fr. ? — Santo Domingo (Tal von Cibao). Die Art wurde auch als eine Consolea angesehen, ist aber stammlos; vielleicht ein Bastard oder eine Opuntia-Art aus der Verwandtschaft von O. bahamana und 0. acaulis. Opuntia utkilio Speg. (B 1) E. liegend, Zweige bis 2,50 m lg.; Tr. elliptischlinear, 15—30 cm lg., 5—6 cm br., anfangs frisch-, später dunkelgrün; Ar. mit violettem Fleck; St. 2 (—3), weiß, später mitunter mehr; Bl. bis 4 cm 0, gelb; Fr. 3 cm lg., violettrot, außen und innen. — Argentinien (Tucuman; Santiago del Estero). Opuntia vaseyi (Coult.) Br. & B. (A—la—b) K. niedrigbuschig bis aufgerichtet; Tr. bis ca. 12 cm lg. (oder mehr), ± eiförmig, blaßgrün, anfangs et-
334 Opuntia — Oreocereus was reifig; Ar, ziemlich groß; St. 1—3, spreizend, höchstens 2 cm lg., grau- oder hellbraun, zur Spitze hin gelblich bis weißlich, etwas flach, an Jungtrieben auch nur 1, braun; B. rötlich, kurz; Bl. tief lachsrot, ansehnlich groß; Fr. rundlich, bis 5 cm lg., purpurn. — USA (Südkalifornien, San Bernardino und Orange County). Tritt oft in Massen auf; eine der wenigen rot blühenden Arten. Opuntia velutina Web. (A 1—c) K. baumförmig, bis 4 m h., mit z. T. kräftigem Stamm; Tr. länglich bis fast-eiförmig, 15—20 cm br., blaßgrün, samtig; Ar. weiß; St. 2—6, gelb, später weiß, pfriemlich, bis 4 cm lg.; Gl. gelb, später braun; Bl. klein, gelb; Fr. rot. — Mexiko (Guerrero, z. B. Canyon del Zopilote). Opuntia vulgaris Mill. (A 1—c) K. baumartig-strauchig, bis 6 m h., Stamm bis 15 cm 0, stachlig oder unbestachelt; Tr. dünn, glänzend frischgrün, breiter oval-oblong, Basis verengt, 10 bis 30 cm lg., 8—15 cm br.; St. 1—2 (wenn am Stamm vorhanden: bis 10), gelbbraun bis dunkel-rotbraun; Bl. bis 9 cm 0, schwefelgelb bis (in Argentinien und Uruguay) mehr orangegelb; Fr. keulig bis gestieltkugelig, bis ca. 7,5 cm lg., zuweilen proliferierend, rötlich-purpurn. — Brasilien bis Argentinien. Der Name wurde irrtümlich lange für 0. compressa gebraucht; O. monacantha Haw. war ein Synonym. Eine schöne panaschierte Form, die bisher Opuntia monacantha f. variegata genannt wurde, heißt also richtiger Opuntia vulgaris f. variegata, die Tr. gelblich und grün marmoriert, ebenso das Ov. der Bl. mit rötlichen Sep.; die Fr. ist unreif ebenfalls pana- schiert, reif dagegen gelb. Ferner gibt es eine (poly- ploide ?) Form, die Tr. größer und dicker; St. bis 4; die Fr. viel größer, oblong, proliferierend. v. lcmaireana (Cons.) Backbg. : Tr. und Bl. kleiner. Opuntia vulpina Web. (B 2) K. niedrig-buschig; Tr. dünner als bei 0. sulphurea, gestreckter, bis ca. 15 cm lg., 6 cm br.; Bl. tiefer gelb; Gr. schlankkeulig (0. sulphurea unten dick- keulig); Fr. länglich, 3 cm lg., Pulpa karminrot. — Argentinien. Opuntia wentiana Br. & R. (A 1—b) K. strauchig, bis 2 m h., stark verzweigt; Tr. fast oval bis elliptisch, ziemlich dünn, bis 25 cm lg., blaßgrün, schwach reif ig; St. anfangs meist 3, später 4—5, blaßgelb, bald weiß; Bl. 6—7 cm lg., ca. 6 cm 0, blaßgelb; Fr. klein, rot. — Venezuela und Cura¾ao-Inseln. Opuntia whetmorei Br. & R.: Tephrocactus glome- ratus v. andicola (Pfeiff.) Backbg. Opuntia whitneyana Baxt. (A 1—a) K. niedrig, verzweigt, bis 40 cm h.; Tr. bis 15 cm lg., bis 10 cm br., 2,5 cm dick, manchmal ganz rundlich, rötlich, bis umgekehrt eiförmig, nicht samtig; Ar. stärker eingesenkt; St. 0; Bl. 7,5 cm 0, rot; Fr. trocken. — USA (Kalifornien, Sierra Nevada Mountains). v. albiflora Baxt.: Tr. grün, nie rötlich; Bl. weiß, ziemlich groß. Die Art und ihre var. sind durch die dickrundlichen, nicht samtigen Tr. leicht von 0. basilaris zu unterscheiden. Opuntia wilcoxii Br. & R. (A 1—b) K. aufrecht-strauchig, bis 2 m h., stark verzweigt; Tr. länglich, ziemlich dünn, dunkelgrün, 20 cm lg. werdend, feinsamtig, um die Ar. rötlich; St. 1—3, der längste bis 6 cm lg., weiß oder gelblich; Gl. gelb; Bl. 6 cm lg., gelb; Fr. 4 cm lg., samtig. — Mexiko (von S-Sonora bis Sinaloa). Opuntia woodsii Backbg. (A 1—b) K. strauchig; Tr. rhomboid; Bl. rot. — USA (Nevada, Zion Nat. Park). Wuchs ähnlich Op. engel- mannii, aber durch rhomboide Tr. und rote Bl. unterschieden. Opuntia zacana How.: Opuntia galapagcia v. zacana (How.) Backbg. Opuntia zacuapanensis Berg, ist eine wenig bekannte Art, eigentlich nur durch 2 St., weiß, mit gelblicher Basis und Spitze, von 0. lasiacantha abweichend. Die Heimat ist nicht bekannt. Opuntia zebrina Small (A 1—b) K. strauchig, bis 1 m h.; Wz. faserig; Tr. tief grün, manchmal etwas reifig, oval bis + eiförmig, unten oft stachellos; St. 1—4, pfriemlich, gedreht, rotbraun, fein gebändert; Bl. bis 7 cm 0, gelb; Fr. rötlich-purpurn, kurz-ovoid, bis 4,5 cm lg. — USA (Florida, Cape Sable und Keys). Oreocereus (Berg.) Rice. (77) Eine Gattung überwiegend stärker behaarter Ce- reen, niedrigere Gruppen, + dichte mittelhohe Kolonien, stärkere Säulen oder schlanktriebigere Sträucher bildend. Meist entspringen die Blüten zum Scheitel hin, bei 0. trollii aber auch mehr seitlich hinab. Gattungsmerkmal sind die längeren, + zylindrischen Röhren, der weiter herausragende Griffel der schiefsaumigen Blüten und vor allem die gelbgrüne runde Hohlfrucht, die basal öffnet und in der die ziemlich großen, mattschwarzen Samen bei Reife locker liegen. Eine solche Frucht kommt unter den Cereen nur noch bei Morawetzia vor, einer nahe verwandten, aber cephaliumbildenden Stufe. Bei beiden Gattungen tritt vereinzelt eine starke Reduzierung der Haarbekleidung auf. Eine Einbeziehung dieser Genera zu Borzicactus — wie bei
Oreocereus 335 Kimnach (USA) — ist angesichts der völlig abweichenden Früchte und des Morawetzia-Cepha- liums abwegig. Riccobonos Typus war 0. celsia- nus, in der Beschreibung des nomen Lemaires in Kat. Cels durch Salm-Dyck eine Vermischung mit 0. trollii, so daß die höher-säulige Art nach der Beschreibung des 0. trollii einen neuen Namen erhalten mußte, da nicht feststeht, was sonst als Typus der Art anzusehen ist. Beschrieben wurden 6 Arten mit 6 Varietäten. — Verbreitung: Von Nordargentinien über Bolivien bis Nordchile und Südperu. [©.] Oreocereus celsianus (Berg.) Rice, pro parte: Oreocereus neocelsianus Backbg. Oreocereus crassiniveus Backbg.: Oreocereus trollii v. crassiniveus (Backbg.) Backbg. Oreocereus doelzianus (Backbg.) Borg: Morawetzia doelziana Backbg. Oreocereus fossulatus (Lab.) Backbg. K. strauchig, bis 2 m h., locker verzweigt; Tr. bis ca. 8 cm 0; Ri. 11—14, um die Ar. verdickt, über ihnen mit V-Kerbe; H. etwas strähnig; Ar. anfangs dickfilzig; Rst. bis ca. 16; Mst. 1—4, pfriemlich, bis ca. 4 cm lg., gelblich bis bräunlich, oder mit dunklem Fuß; Bl. violettrötlich. — Bolivien (Chu- quisaca). Verzweigt auch seitlich, v. gracilior (K. Sch.) Backbg.: St. ca. 14, bernsteingelb, wie auch der meist einzelne mittlere, bis 6 cm lg.; Bl. grünlich-violettrosa. — Bolivien (oberhalb von La Paz). Oreocereus hendriksenianus Backbg. K. große, halbhohe Gruppen bis Kolonien bildend, von unten verzweigt, bis ca. 1 m h.; Tr. kräftig, bis fast 10 cm 0; H. ± strähnig dicht verwoben, im Scheitel oft kaffeebraun; Ri. ca. 10, bis 2,6 cm br., mit seichten Querfurchen zwischen den Ar.; Ar. anfangs gelb, dann bis schwarzgrau-filzig; Rst. ca. 8—9, bis 15 mm lg.; Mst. (1—) 4, hornfarben, anfangs auch dunkler oder gefleckt, bis 7 cm lg.; Bl. karminrot, 7 cm lg. — Südperu bis Nordchile, v. densilanatus Rauh & Backbg.: H. reinweiß, dicht und langzottig; St. feiner und kürzer, unauffälliger, gelb. — Südperu (Puquio-Tal). v. spinosissimus Rauh & Backbg.: H. weiß bis gelblich; Mst. 10—15 cm lg., starrend abstehend, leuchtend gelb. — Südperu (Puquio-Tal). Oreocereus maximus Backbg. K. von unten und seitlich verzweigend, bis über 3 m h.; Tr. wenig zahlreich, bis 20 cm dick; H. locker-strähnig, wenig abstehend, oft kräuselig; Ar. groß, länglich, dick braunfilzig; St. kaum in Rst. und Mst. unterscheidbar, dick, rund, gerade oder + gebogen, zwei untere etwas dünner, 1 oder mehrere mittlere länger und sehr derb, in allen Farben von hellgelb bis orangebraun; Bl. bis ca. 9 cm lg., trüb- rosa. — Bolivien (Tupiza). Oreocereus neocelsianus Backbg. (T.) K. niedriger als bei voriger Art, aber über 1 m h., hell- bis dunkler- bis graugrün; Tr. 8—12 cm dick; Ri. 10—17, stumpf, um die Ar. geschwollen; H. strähnig verflochten, ± dicht bis ziemlich dicht, selten oben bräunlich, bis 5 cm lg.; Ar. groß; Rst. ca. 9, steif pfriemlich, bis 2 cm lg.; Mst. 1—4, kräftiger, bis 8 cm lg., verschieden gefärbt; Bl. bis 9 cm lg., trübrosa. — Südbolivien bis Nordargentinien (bis Humahuaca). Verzweigt überwiegend basal. Oreocereus ritteri Cullm. : Oreocereus hendriksenianus v. densilanatus Rauh & Backbg. Oreocereus taenaensis Ritt. : Oreocereus variieolor v. taenaensis Backg. Oreocereus trollii (Kupp.) Backbg. K. niedrige, basal und locker verzweigende Gruppen, selten höher als 60 cm, meist niedriger; Tr. dick; Ri. 15—25, niedrig; H. dicht, fein, weiß, bis 7 cm lg.; St. schwer trennbar: 10—15 fast borstenfeine randständige, bis pfriemlich, 1 bis mehrere mittlere, derbpfriemlich, anfangs leuchtend braunrot, später gelb bis rotbraun; Bl. bis über 4 cm lg., rosarot bis karminrot, innen bläulich-karmin. — Nordargentinien (Grenzgebiet: Humahuaca und nördlich). (Abb. 290.) v. crassiniveus (Backbg.) Backbg. :Tr. später liegend, ziemlich lang werdend; H. reinweiß; St. nicht sehr derb, hell. — Südbolivien (nördlich Tupiza). v. tenuior Backbg.: K. dicht verzweigend, schlanker, bis 60 cm h., 9 cm 0; St. steif- aber dünn- nadelig-pfriemlich. — Bolivien (Huari-Huari). Oreocereus variieolor Backbg. K. aufrecht-säulig, mäßig verzweigt; Tr. basal entstehend; Ri. ca. 12, gerundet; Ar. groß, braunweiß; H. nur selten in sehr geringer Zahl, kurz bis fehlend; Rst. ca. 15, verschieden stark; Mst. 4, viel länger, starkpfriemlich, von fast weiß bis dunkel blutrot; Bl. ca. 6 cm lg., rot. — Nordchile (in Höhenlagen bei Ticnamar). v. taenaensis (Ritt.) Backbg.: K. stumpf blaugrün; Ri. anfangs 10, ohne Kerbe oder Querteilung; St. zahlreicher, ca. 3—4 mm lg., Rst. (Sämlinge) ca. 15, heller und auch glasig, mittlere schwer trennbar, ca. 10, länger und derber, 12 mm und mehr lg.; H. so gut wie fehlend; Ar. langoval. Bestachlung zumindest an Stärke und Zahl später zunehmend. — Südperu (Tacna-Grenzgebiet). Wohl in Kolonien wachsend.
336 Oroya Oroya Br. & R. (115) Kugelige Arten, die größten bis 25 cm 0 erreichend, die meisten auch sprossend, bei einigen die Stachelfarbe ziemlich variabel. Oft sitzen die Körper tiefer in der Erde, manchmal mit kräftigen Hauptwurzeln. Das Vorkommen ist auf Höhenlagen über 3500 m begrenzt. Die Blüten sind relativ klein, die inneren Perigonblätter + zueinander geneigt, Ovarium und Frucht nur mit Filzspuren; die Frucht ist eine kleine Hohlfrucht-Beere, die Samen locker darin. (Ähnliche Blüten- und Fruchtmerkmale finden sich bei dem chilenischen Genus Neoporteria. Wenn Kimnach (USA) zu Borzicactus die Hohlfrucht- Gattungen Oreocereus und Morawetzia einbezieht, aber auch das in der Wuchsform der chilenischen Neoporteria ähnliche Genus Matucana, müßte er logischerweise auch Oroya dazu einbeziehen, zumal bei Borzicactus sensu Kimn. auch engere Blütenöffnungen vorkommen; das zeigt, wohin solche mehr gekünstelten als natürlichen Zusammenfassungen führen. Deren verwirrende Folgen sind bei einer Abgrenzung von der Natur mit gleichartigen Merkmalen geschaffener Artgruppen nicht möglich.) XJnterscheidbar und beschrieben sind 5 Arten mit z. T. mehreren Varietäten. — Verbreitung: Peruanische Hochanden, von der Cordillera Negra bis zum Mantarogebiet. [P.] Oroya borchersii (Böd.) Backbg. K. breitrund, stärker im Boden sitzend, bis über 20 cm 0, 20—30 cm h., frischgrün; Ri. bis ca. 30; Ar. hellbraun; Est. + gescheitelt, dünnadelig bis borstenfein, 15—25; Mst. 1—3 (—5) bis mehr, undeutlich getrennt; St. bis ca. 2—2,5 cm lg., (grünlich-) bernsteingelb; Bl. zahlreich, 2 cm lg., 1 cm 0, zitronengelb; Fr. + keulig, gelblich-grün, bis 2,5 cm lg. — Nördliches Peru (Cordillera Bianca und Negra). v. luscata Rauh & Backbg.: St. rotbraun. Oroya gibbosa Ritt., mit um die Ar. stark geschwollenen Ri. und ± kinnartigen Hck.-Vor- sprüngen, ist nach neueren Feststellungen Oroya peruviana (K. Sch.) Br. & R., die ähnliche Formschwankungen zeigt. Importp¾lanzen Ritters waren von der O. peruviana in Werdermanns Farbbild „Blüh. Kakt. u. a. sukk. Pflz.'\ T. 166, 1939, nicht zu unterscheiden; auch der Bl.-Reichtum und die Blüh Willigkeit in der Kultur ist gleich, was nicht für andere Arten gilt. Oroya laxiareolata Rauh & Backbg. K. meist einzeln, im Alter gestreckt, bis ca. 15 cm h., 10 cm 0 und mehr, grau oliv- bis blattgrün; Ri. 24—30, verschieden br., mit Quereinbuchtungen über den Ar.; Ar. schmal und langgestreckt, gelblich bis weiß; St. kammförmig geteilt, straff seitlich gerichtet, blaßgelblich, Fuß rötlich oder dunkel; Rst. ca. 16—24; Mst. meist 0, bisweilen 1, vorgestreckt, stärker verlängert; BL blaßkarmin, nach innen reingelb. — Mittelperu (Mantaro-Terrassen südlich Oroya). v. plurlcentralis Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 10. 1963: Mst. bis ca. 7, untereinander, der längste auffällig vorgestreckt, die übrigen + aufwärts weisend, Fuß dunkel, sonst kräftiger gelb; Bst. z. T. (obere) gelber als beim Arttypus; St. insgesamt den Körper dichter umkleidend. Die Ar. stehen, wie beim Typus der Art, ziemlich weit entfernt. (Abb. 291.) Oroya neoperuviana Backbg. K. größer-kugelig werdend, bis ca. 40 cm h., 20 cm 0, grün bis dunkelgrün; Ri. 24—35; Rst. ca. 20—30, nadelig, verflechtend, bis ca. 1,5 cm lg.; Mst. bis 6, oft 1—2 mehr auffallend, sonst schwer trennbar; St. honiggelb, Fuß braun, mitunter etwas variabel in der Farbe bis heller gelb; Bl. bis 2 cm lg., zahlreich, oben karminrot bis blasser, innen gelblich.—Mittelperu (Oroya). In der Kultur weit weniger blühwillig, wohl auch die meisten anderen Arten bzw. Varietäten, als der Typus der Gattung, v. depressa Rauh & Backbg.: K. gedrückt-kugelig, bis ca. 10 cm h., 20 cm 0, wenig aus dem Boden ragend; Bi. 15—20; Bst. ca. 20; Mst. meist 1, bis 2 cm lg.; St. alle fuchsbraun. — Mittelperu (Andahuaylas). v. ferruginea Rauh & Backbg.: BL kleiner, intensiver rot. Scheint etwas zu variieren. Ich sah eine Pflanze mit dunkelgrüner Epidermis; St. ca. 13, etwas gekrümmt, fast schokoladebraun, Spitze fast schwarz; Mst. 0. v. tenuispina Rauh: K. hellgrün; Bi. schmal; Rst. zahlreich, dünn, bis 2,5 cm lg., gescheitelt; Mst. zwar oft vorhanden aber kaum unterscheidbar; St. blaßgelblich bis fast weiß und auch braun- rötlich, Fuß dunkler. Oroya peruviana (K. Sch.) Br. & R. (T.) K. gedrückt-rund bis rundlich, bis ca. 14 cm 0, bläulichgrün; Ri. bis ca. 21, erst fast in Hck. geteilt, später Querbuchtungen zwischen den Ar., darunter oft + kinnartig-wulstig bzw. im Alter; Ar. bis über lern lg., weiß; Bst. ca. 15—16, kammartig geteilt und + spreizend; Mst. ca. 4—5, pfriemlich, bis ca. 2 cm lg.; St. rotbräunlich, am Grunde meist schwarz; BL zahlreich, bis 2,5 cm lg., 2,2 cm 0, karminrötlich, innen bzw. unten gelb; Fr. so gut wie kahl. — Mittelperu. Ältere Pflanzen zeigen keine Unterschiede von O. gibbosa Ritt., so daß Ritter der Standort (bisher nicht sicher feststehend) des Gattungstypus bekannt sein muß. Eine blühwillige Art. Oroya subocculta Rauh & Backbg. K. breitrund, fast ganz im Boden, selten sprossend, bis 15 cm h., 20 cm 0, in die Rüben-Wz. übergehend; Ri. 20—30; Ar. bis 1,5cm lg.; Rst. ca. 10, kammförmig geteilt; Mst. 0—1—2, stärker, vor-
Oroya — Pachycereus 337 gestreckt, bis 2 cm lg.; St. gelblich, unten rötlich; Bl. 2,5 cm lg., 1,5 cm 0, hell karmin-zinnober, unten gelblich. — Mittelperu (südlich Oroya). v. albispina Rauh & Backbg.: St. weiß, stark an- gepreßt, mittlere fehlend oder bis 3, bis 3,3 cm lg.; BL B cm lg., 2,5 cm 0. v. fusca Rauh & Backbg.: Ri. bis 32; St. anfangs intensiv rotbraun, Spitze glasig, weniger /erflochten, mittlere meist fehlend; Bl. 1,5 cm ig., tiefrot. Ortegocactus Alex. (223) Kleine kugelige Pflanzen, meist sprossend, einer Coryphantha ähnelnd, aber die kräftigen Höckerwarzen ohne Furche. Die Blüten entstehen wie bei Mamillaria aus den jüngeren Axillen und sind behaart. Die länger verbleibende Frucht ist trocken, ihre Samen schwarz und fein punktiert. Mit diesem Genus hat die Natur besonders deutlich gezeigt, daß die Reduzierung der Blütenbekleidung in allen denkbaren Stufen eine Entwicklungs-Gesetzmäßigkeit ist, die für die systematische Gliederung ausschlaggebende Bedeutung hat. Ortegocactus steht in der Reduktionslinie mit den behaarten Axillen- blüten vor Mamillaria, andererseits auch zwischen den Sippen Boreoechinocacti und Mamillariae. Bekannt ist nur 1 Art. — Verbreitung: Mexiko (Oaxaca). [?.] Ortegocactus macdougallii Alex. (T.) K. breitkugelig, hell graugrün, nur bis ca. 4 cm 0; Hck.-W. rhomboidisch gedrückt-rund, bis 12 mm br., fein punktiert, spiralig gestellt; Ar. kurzwollig; Rst. 7—8, 5—10 mm lg.; Mst. 1, 4—5 mm lg.; St. alle schwarz bis weißlich, mit schwarzen Spitzen; Bl. bis 3 cm lg., bis 2,5 cm 0, reingelb; R. kurz; Ov. schuppenlos aber weich behaart; Gr. grünlichgelb; N.4, tiefgrün; Fr.kugelig-ellipsoidisch, trocken, dunkelrot, dünn behaart; S. 0,9 mm gr. — Mexiko (Oaxaca, bei dem Dorf San Jose Lacheguiri). (Abb. 292.) x Pachgerocereus orcuttii (K. Brand.) R. Mo- ran — Cact. y Suc. Mex., VIII: 3, 59. 1963 ist eine Naturhybride zwischen Pachycereus pring- lei und Bergerocactus emoryi, bzw. identisch mit Pachycereus orcuttii (K. Brand.) Br. & R. (Beschreibung siehe dort). Das Hybridgenus heißt 1. c.: x Pachgerocereus R. Mor. Pachycerei Berg, emend. Backbg.: Besprechung der Sippe siehe unter Polaskia Backbg. Pachycereus (Berg.) Br. & R. (149) Große bis sehr starke Säulenkakteen, z. T. stammbildend, stammlose tief, alle reicher verzweigend. Die nächtlichen Blüten sind + glockig-trichterig bis trichterig, mit relativ derber Röhre, diese ziemlich dicht beschuppt, um das Ovarium stärkere Wollbildung, Borstenbekleidung vorhanden bis zur völligen Reduzierung. Eine ähnliche Reduktionslinie — z. T. bei nahe verwandten Arten — zeigt die Frucht: von einem dichten, längeren Stachelkleid bis zu feinen und kurzen Stacheln; sie öffnet oben bzw. klappt sie auf, eine Pulpa fehlt, doch sind häufig die Samenstränge fleischig und enthalten eine pekti- nöse Substanz. Im übrigen trocknet die Frucht schnell auf. Bei einigen Arten sind die jungen Areo- len durch Filzbänder verbunden, die später wieder verschwinden. Die Samen sind groß und meist mattschwarz, z. T. auch blank. Beschrieben wurden 7 Arten. — Verbreitung: Mexiko (von Niederkalifornien und SoRora in Küstennähe südwärts bis Tehuantepec sowie auf dem Hochland in Guerrero, Morelos, Puebla und Oaxaca). [©.] Pachycereus calvus (Eng.) Br. & R. K. starksäulig, stammbildend; Tr. sehr stark, + bogig-reifig; Ri. bis ca. 20 und mehr; St.: die zuerst kräftigere Bestachlung ist in der Blütenzone stark reduziert, kurz oder fehlend; Ar. zum Scheitel hin deutlich getrennt; Bl. ausgesprochen trichterig, weiß; Fr. starkstachlig, oblong, St. rot, oben blaß, Samenstränge rot, pektinös. — Mexiko (Niederkalifornien, vom Kap San Lucas nordwärts). (Abb. 294 rechts, 295.) Pachycereus chrysomallus sensu Br. & R,: Mitro- cereus lulviceps (Web.) Backbg. Pachycereus columna-trajani sensu Br. & R.: Hasel- tonia columna-trajani (Karw.) Backbg. Pachycereus columna-trajani sensu Daws.: Mitro- cereus lulviceps (Web.) Backbg. Pachycereus gaumeri Br. & R.: Anisocereus gau- meri (Br. & R.) Backbg. Pachycereus gigas (Backbg.) Backbg. K. riesige Cereen, einen langen Stamm bildend, darüber breit verzweigt, ohne nennenswerte Einschnürung; Stamm bis 1 m 0; Tr. matt graugrün, seitwärts ausladend und dann parallel und senkrecht aufsteigend, bis ca. 15 cm 0; Ri. ca. 10, sehr breit, wenig h.; St. in der Bl.-Zone nicht verändert, derb- pfriemlich, randständige mäßig lg., 1 mittlerer dunkel, abgeflacht; Bl. ?; Fr. trocken, dicht länger bestachelt. — Mexiko (Guerrero, Zopilote Canyon). Pachycereus grandis Rose K. riesig, bis über 10 m h., Äste dicht geschlossen steil-schräg ansteigend, zuweilen etwas abgeschnürt; Stamm bis Im 0; Tr. stark, blaßgrün, anfangs reifig gestreift; Ri. 9—11, hoch, etwas scharfkantig; Rst. 9—10; Mst. 3, der unterste längste bis 6 cm lg.,
338 Pachycereus — Parodia etwas abgeflacht; St. alle pfriemlich, grau bis weiß, mit schwarzen Spitzen, in der Bl.-Zone verändert, nadelig bis borstig; Bl. nur 4 cm lg.; Ov. mit Bst. und weichen H.; Fr. groß, mit gelben Bst. und gelbem Filz. — Mexiko (Morelos bei Cuernavaca). Pachycereus lepidanthus (Eichl.) Br. & R.: Aniso- cereus lepidanthus (Eichl.) Backbg. Pachycereus marginatus (DC.) Br. & R.: Marginato- cereus marginatus (DG.) Backbg. Pachycereus orcuttii (K. Brand.) Br. & R. K. von unten verzweigend, bis 3 m h.; Tr. bis 15 cm 0; Ri. 14—18, lcrah.; Ar. 6 mm 0, hellgrau; Rst. ca. 12—20, ca. 12 mm lg.; Übergangs-St. ca. 10, 16—24 mm lg., ein oberer oft bis 7 cm lg.; Mst. 5, vorgestreckt, etwas länger; Bl. grünlichbraun, ca. 4 cm lg.; Ov. dichtfilzig, mit bis 6 cm lg. braunen Bst.; Fr. 5cm lg. und 0, trocken, dicht lang- und dünn-gelbstachlig, St. bis 2,5 cm lg. — Mexiko (Niederkalifornien, um El Rosario). Nach neueren Untersuchungen von Reid Moran eine Naturhybride zwischen Pachycereus pringlei und Bergerocactus emoryi, die er x Pachgerocereus orcuttii (K. Brand.) R. Mor. nennt (ein anderer Bastard des letzteren ist x Myrtgerocactus lind- sayi R. Moran ; siehe dort). Pachycereus pecten-aboriginum (Eng.) Br. & R. K. baumförmig, bis 10 m h., mit einem Stamm bis 2 m lg., 30 cm 0; Tr. steil-schräg aufsteigend, stark; Ri. 10—11; Ar. schildförmig und zumindest eine Zeitlang durch ein Filzband verbunden; St. anfangs 8 randständige bis 1 cm lg., pfriemlich, mittlere 1, seitlich zusammengedrückt, bis 3 cm lg., meist kürzer, ca. 1 cm lg., im Scheitel alle dunkel, bald weißgrau und schwarzspitzig, in der Bl.-Zone zu goldbraunen, bis 2,5 cm lg. Bst.-Büscheln verändert ; Bl. bis 8,5 cm lg.; R. und Ov. mit längeren abstehenden Seh., schwarz auftrocknend, Ov. stärker gelbwollig, z. T. schon mit kleinen Bst.; Pet. reinweiß; Fr. bis 7,5 cm 0, mit gelbem Filz und gelben steifen Bst. dicht besetzt, diese bis 6 cm lg.; S. blank, 6 mm gr. — Mexiko (Sonora bis zum Golf von Tehuantepec). Die Frucht wurde früher bei den Indios als Kammersatz benutzt, daher der Artname „Kamm der Eingeborenen". Pachycereus pringlei (S. Wats.) Br. & R. (T.) K. meist baumförmig, bis 11 m h., mit bis 2 m lg. und 60 cm dickem Stamm, zuletzt holzig und kahl; Tr. schräg aufsteigend, sehr stark, bogig-reifig zu Anfang; Ri. ca. 13; Ar. (besonders die blühbaren) groß, in der Bl.-Zone zusammenfließend, anfangs durch ein Filzband verbunden; St. weiß mit schwarzen Spitzen, schwer trennbar, ca. 20, überwiegend bis ca. 2 cm lg., kräftig, später zuweilen z. T. bis 12 cm lg., ganz schwarz, in der Bl.-Zone abfallend, d. h. + fehlend; Bl. glockig-trichterig, bis 8 cm lg., weiß; R. und Ov. stärker filzig, ohne auffällige St.; Fr. länglich-kugelig, mit kurzstachligen Ar. und etwas Filz; S. mit fleischigen Strängen. — Mexiko (Sonora bis Nayarit in Küstennähe, Niederkalifornien und benachbarte Inseln). (Abb. 293, 294 links.) Auf den Inseln Tortuga, La Catalana usw. gibt es + stammlose Kurzformen, über die wenig bekannt ist. Pachycereus queretaroensis (Web.) Br. & R.: Rit- terocereus queretaroensis (Web.) Backbg. Pachycereus rufieeps (Web.) Br. & R.: Mitrocereus rufieeps (Web.) Backbg. Pachycereus tehüantepecanus MacDoug. & H. Bravo : Pachycereus pecten-aboriginum (Eng.) Backbg. Pachycereus tetetzo (Web.) Br. & R.: Neobux- baumia tetetzo (Web.) Backbg. Pachycereus weberi (Coult.) Backbg. K. baumförmig, bis über 10 m h., Stamm bis 1 m lg.; Tr. in großer Zahl parallel aufsteigend, + bereift, dunkel-blaugrün, mit regelmäßigen Abschnürungen; Rst. 6—12, bis 2 cm lg., nadelig; Mst. 1, bis ca. 10 cm lg., abgeflacht, dunkel-rotbraun bis schwärzlich; Bl. bis 10 cm lg., gelbweiß; Ov. stark wollfilzig; R. schmal- und dünnschuppig, braun lang behaart; Fr. oblong, bis 7 cm und mehr lg., so gut wie trocken, mit kleinen, abfallenden St. — Mexiko (Puebla; Oaxaca). Weicht von P. grandis durch eine breite Krone ab, von P. gigas durch längere einzelne Mst., kurzstachlige Fr., andere Epidermisfarbe und stärkere Tr.-Abschnürung. Parodia Speg. (108) Eine Gattung, die zu den schönsten Kugelkakteen Südamerikas zählt und von der in jüngerer Zeit zahlreiche Arten gefunden wurden, während man noch um 1923 nur eine Art kannte. Die Bestachlung der kugeligen bis z. T. langgestreckten Körper ist unterschiedlich in Stärke, Form und Farbe, die Mittelstacheln können ± hakig (z. T.), oben oder ganz gebogen oder gerade sein. Die Blüten haben eine kurze Röhre, zierlich beschuppt, ± stark wollig, nach oben zu ohne oder mit Borsten, teils weiter herabreichend, teils oben nur ein Kranz; am Ova- rium ist der Wollbesatz z. T. ± reduziert. Da die Borsten stark reduziert sein können bis fehlend, liegt also eine Bekleidungs-Reduktionslinie vor, wie sie bei chilenischen Arten so nicht auftritt; dies zeigt, daß ihre Bewertung der Sachlage bei dem jeweiligen Genus anzupassen ist. Die Samen weisen ebenfalls starke Unterschiede auf, sie können hell und sehr fein sein, aber auch größer und schwarz, ein Beweis dafür — angesichts der guten Geschlossenheit der
Parodia 339 Gattung —‚ daß Samen für die systematische Ordnung ungeeignet sind. Die Früchte trocknen dünnhäutig auf, öffnen entweder basal oder zerfallen. Unterschiedlich ist auch die Gestalt der Rippen; sie können fortlaufend sein, oder ganz in Warzen aufgelöst; Zwischenstufen gibt es ebenfalls. Beschrieben sind bisher 87 Arten mit 31 (—38) Varietäten; die ca. 14 unbeschriebenen müssen hier wenigstens mit kurzen Angaben erwähnt werden, da Samen von ihnen im Handel sind und somit auch schon Pflanzen in den Sammlungen. — Verbreitung: Bolivien bis Nordargentinien, Paraguay, Mittel- bis Südbrasilien. [P. oder (g). Einige Arten wachsen hervorragend auf eigenen Wurzeln, P. comosa will z. B. nicht gepfropft sein, andere Arten sind wurzelecht empfindlicher, die meisten gepfropft schneller wachsend und reicher blühend, obwohl das Genus im allgemeinen schon blühwillig ist]. Nach der Art der Mittelstacheln werden getrennt: 1: Arten mit hakigen Mittelstacheln 2: Arten mit oben + gebogenen Mittelstacheln 3: Arten mit geraden Mittelstacheln Die Zahl der jeweiligen Artengruppe wird hinter dem Artnamen zur leichteren Orientierung genannt. Es gibt auch Pflanzen mit uneinheitlicher Bestachlung. Parodia alacriportana Backbg. & Voll (1) K. einzeln, kugelig bis verlängert, bis 8 cm 0, dunkelgrün; Bi. ca. 23; Bst. bis ca. 20, bis 8 mm lg., dünn; Mst. 4—7, bis 7 mm lg. einer bis ca. 1 cm lg.,hakig; St. zuerst weiß, die seitlichen borstenfein, die mittleren gelb; BI. mittelgroß, gelb. — Südbrasilien (Rio Grande do Sul, im Gebirge bei Porto Alegre). Parodia amambayensis (Werd.) Borg: Parodia pa- raguayensis Speg. Parodia atroviridis Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 10. 1963 (1—2—3) K. einzeln, dunkelgrün, bis 7 cm h., 6,6 cm 0; Scheitel filzig; Bi. spiralig stehend, ca. 13, in Hck. aufgelöst; Ar. ca. 9 cm entfernt; Rst. ca. 10, 5 mm lg., weiß; Mst. 4, braun, die oberen dünner, ein unterer 1,3 cm lg., gerade bis oben + hakig; Bl. ca. 2,3 cm lg., 3 cm 0; Pet. gelb, zahlreich, ca. 2,6 mm br.; Gr. hellgrün. — Nordargentinien (ohne nähere Standortsangabe; von Fechser gefunden). (Abb. 296.) Parodia aureicentra Backbg. (2 [1]) K. kugelig bis gestreckt, bis 15 cm 0, meist in Gruppen, einzelne z. T. auch + flachrund; Bi. ca. 13—15, leicht in W. geteilt; Ar. anfangs stark weißwollig; Bst. borstenfein, bis ca. 40, seitlich verflochten; Mst. derber, 6—10, bis 2—2,5 cm lg., einer oder mehrere der vier stärksten gerade bis Spitze + gebogen oder auch hakig; St.: seitliche weiß, mittlere heller- bis dunkler-goldbraun; Bl. ca. 4 cm gr., hell blutrot. — Nordargentinien (Salta, Cachipampa). Eine stärker im Stachelkleid variierende Art. Ritter beschrieb zwar eine v. albifusca Ritt., von obiger Beschreibung kaum abweichend, sowie eine v. omniaurea Ritt, mit stark hakigen Mst., Bestache- lung feiner, insgesamt gelblich-bräunlich, nur 22 bis 26 Rst.; es gibt aber auch sehr feinstachlige Zwischenformen mit weißen Randborsten, St. alle insgesamt feiner, sowie eine Form mit ca. 18 Rst., goldbraun wie die 2,5 cm lg., stark hakigen nur 5 Mst. Die Mst.-Zahl ist ebenso variabel wie Stärke und Farbe der Rst. oder die der mittleren, auch besagt die kleinere Bl.-Größe der v. albifusca, bis 4 cm lg., wenig, da Ritter selbst bei Typus und v. omniaurea Schwankungen von 4—4,5—5 cm angibt. Wegen der zahlreichen Übergänge kann man also die vorigen zwei var. nicht trennen, wohl aber die stärkere Abweichung der Bl.-Farbe bei v. lateritia Backbg.: Bl. ziegelrot. Parodia aureispina Backbg. (1) K. kugelig, frischgrün, bis 6,5 cm 0; Bi. bis ca. 16 oder mehr, spiralig, in W. aufgelöst; Bst. ca. 40, borstenfein, weiß; Mst. ca. 6, bis ca. 15 mm lg., + goldgelb, 4 davon über Kreuz, alle kräftiger, der unterste hakig, oder auch mehrere; Bl. bis 3 cm 0, goldgelb; S. winzig, braun. — Nordargentinien (Salta). v. elegans Backbg.: Scheitel stärker weißwollig; St. alle fein und um feinere H.-Bst. vermehrt, diese bis 2,2 cm lg., ein unterer mittlerer St. aber deutlich hakig. Parodia aurihamata Hort. : ist eine mehr goldgelbe Form der Parodia mutabilis Backbg. Parodia ayopayana Card. (3) K. kugelig, bis 8 cm h., 9 cm 0, frischgrün; Bi. ca. 11, 2 cm h. und br., schwach höckrig und etwas kantig; Ar. weiß; Bst. 10—11, bis 2 cm lg., weiß, nadelig; Mst. 4, pfriemlich, hellbraun, Fuß verdickt, gerade, meist 3 cm, einer bis 3,5 cm lg.; BI. 3 cm lg., goldgelb; Fr. 1—4 cm lg., weißwollig; S. fein, bräunlich bis schwarz. — Bolivien (Puente Pilatos). v. elata Ritt. (FR 746 a) war nur ein Name. Parodia borealis Ritt. — „Taxon", XIII: 3, 116. 1964 (3) K. halbkugelig, später verlängert, graugrün, bis 3,7 cm 0; Bi. ca. 13, später auch bis 15, ca. 7 mm h.; Bst. (wie bei P. comosa), 7—20 mm lg., haarfein, weiß oder gelbbraun, die untersten am kürzesten; Mst. 4, nadelig, bis 2,5 cm lg., steif, meist dunkelbraun, fast schwarz oder gelbbraun bis grau; Bl. bis 2 cm lg., goldgelb; Sep. rötlich; B. oben mit rotbraunen oder schwarzen Bst.; Fr. karmin; S. 0,5 mm gr., taschenförmig. — Bolivien (Prov. Lare- caja-Munecas, Grenze, in der Rio-Consata-Schlucht, Dept. La Paz) (FR 120).
340 Parodia Parodia brasiliensis Speg. (1) ist anscheinend verschollen. Die Art wurde mit ca. 15 W.-Reihen beschrieben; Rst. 8—10, dünn weißlich-gelblich, 4—5 mm lg.; Mst. nur 1, bis 1 cm lg., kräftig, braun, abwärts gekrümmte Spitze; Bl. 2,5 cm lg., weißlich oder blaßrosa. — Brasilien (Santos). Parodia brevihamata W. Hge. (1) K. zierlich-kugelig, 3—4 cm 0, später verlängert, olivgrün, in der Sonne leicht purpurn getönt; W. in 22 Reihen, sehr zierlich; Ar. weiß oder gelblich; Rst. ca. 16, bis 3 mm lg., gelblichweiß; Mst. 4—6, bis 4 mm lg., Fuß verdickt, gelb, oben braunrot, einer ganz dunkelrot zu Anfang, herabgebogen, gehakt; Bl. goldgelb. — Südbrasilien (Rio Grande do Sul). Es wurden mir zwei Formen berichtet (Matthes): Typus der Art mit dunklerem Körper, Ar. kräftiger wollig, Bl. kürzer und die Pet. breiter wie auch rundlicher; eine andere Form hat grüneren Körper, längere Rst., die Bl. größer, die Pet. lockerer und mehr lanzettlich; bei beiden die Bst. stechend. Die von mir kultivierte Pflanze ist dunkel, wird leicht violettgrün, und die Bl. sind locker, ziemlich groß, die Pet. breit und spitz zulaufend. Die Art ist also variabel; die Variationsbreite wie vorstehend angegeben; auch der Ar.-Filz ist etwas unterschiedlich stark. Parodia buenekcri Buin. — Succulenta, 41:8, 99 bis 101. 1962 (1—2) K. kugelig, bis ca. 5 cm h., 6 cm 0, kräftig-grün; Ri. ca. 20, oben kurzwarzig unterteilt; Ar. + grauweißlich; Rst. bis ca. 13, 6—23 mm lg., weißlich, nicht ganz gerade, dünn, + seitlich verflochten; Mst. 5—6, anfangs fast farblos, dann bräunlich, bis 3 cm lg., Fuß verdickt, Spitze zuerst gerade, dann auch ± gekrümmt, später einzelne auch deutlich gehakt; Bl. bis 4 cm lg. und 0, glänzend goldgelb, reichlich mit dunklen Bst. besetzt; Fr. 8 mm lg., wollig und weißborstig; S. 1 mm gr., braunschwarz. — Südbrasilien (Grenze zwischen Rio Grande do Sul und Santa Catarina). (Abb. 297.) Die Art wurde zwar mit höchstens nur gebogenen Spitzen der Mst. beschrieben, doch sah ich auch einzelne deutlich gehakte. Parodia cafayatensis n. nud. Parodia microsperma v. cafayatensis Backbg. Parodia camargensis Buin. & Ritt. — Succulenta, 41:2,18—21. 1962 (2—3) K. einzeln oder sprossend, bis 13 cm 0, 25 cm h.; Ri. 10—15, stumpflich; Rst. 8—11, 2—4 cm lg., untere länger und stärker; Mst. 3—4, 2,5—5 cm lg.; St. gerade oder + gebogen, alle steif und gelbbraun; Bl. bis 3,5 cm lg., karmin, braungelb gerandet, weißlich bis bräunlich behaart; S. schwarz, 1,5 mm lg. — Bolivien (Süd-Cinti, Cam¾rgo). (FR 86.) v. camblayana Ritt. (1—2): K. am Scheitel stärker weiß-wollhaarig; Ar. kleiner; Mst. 7—9, dünner, die 1—4 untersten stärker, rotbraun, auch z. T. hakig; Bl. größer, ockergelb, mit oder ohne rötliche Mittellinie. (FR 724.) v. castanea Ritt.: Ri. 10—18; St. dünner, ka- stanien- bis schwarzbraun bzw. schwarz gefärbt; Rst. 7—9; Mst. 1—4; Bl. und S. etwas kleiner. (FR 723.) v. prolifera Ritt.: St. rotbraun; Rst. 6—8; Mst. 1—4; Bl. bis 3 cm lg.; S. etwas kleiner. (FR 726.) (Abb. 312, oben.) Parodia camblayana Ritt.: Parodia camargensis v. camblayana Ritt. Parodia cardenasii Ritt. — Succulenta, 43: 4, 58. 1964 (3) Rst. 8—14, weißlich; Mst. 3—5, weiß, Spitze kastanienbraun; Bl. 3 cm lg., schwefelgelb; R. bis 12 mm lg.; Ov. borstenlos; Sep. mit roter Mittellinie und Spitze; Pet. 1,5 cm lg., bis 6 mm br.; Stbf. oben kupfrig-gelb, unten fast weiß. — Bolivien (Prov. O'Connor, Angosto de Villamontes) (FR 914). Die Bschrbg. gibt nach Ritter die Unterschiede von P. formosa wieder. Parodia carminata Backbg. (1) K. länglich-kugelig, stumpf bläulichgrün; W. spiralig; Rst. ca. 18, borstenfein, weiß, bis 8 mm lg.; Mst. mehrere, 4 über Kreuz, deutlicher, dunkel- bis schwärzlichbraun, der unterste hakig; Bl. 2,5 cm 0, glänzend karminrot. — Nordargentinien (Salta). Parodia carrerana Card. — „Cactus", 18: 93—94. 1963(3) K. bis 7 cm h., 10 cm 0, graugrün; Ri. ca. 14, etwas spiralig, 1 cm h., 1,5 cm br.; Ar. 1 cm entfernt, 6 mm 0, rund, grau; Rst. ca. 17, verflochten, anliegend, 1,5—3 cm lg.; Mst. 3—4, abstehend, 2,5 bis 3 cm lg.; St. alle weiß, anfangs oben rot; Bl. aus weißem Wollbüschel, bis 4 cm lg., 2,5 cm 0, lachsrot; R. 2 cm lg., stachelbeerrot, weißwollig, oben braunborstig; Pet. schmalspatelig; Stbf. hellgelb, sehr fein; Gr. gelb; N. gelb. — Bolivien (Chuqui- saca, Las Carreras-Chaupi Unu, 2300 m). Weicht von P. tarabucina Card, durch die weißen St. ab. Parodia castanea Ritt.: Parodia camargensis v. castanea Ritt. Parodia catamarcensis Backbg. (1) K. kugelig bis länglich; Ri. in W. aufgelöst; Ar. anfangs stärker weiß-wollig; Rst. ca. 9, borstenfein, dünn, weiß; Mst. 4, oft ziemlich derb, dunkelrot, der unterste krallig zum Körper gehakt; Bl. hellgelb, mittelgroß. — Nordargentinien (Cata- marca?) (Abb. 298.)
v. rnbrillorens Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 10. 1963: K. schon bald länglich, ca. 3,5 cm 0; Ri. 21, in spiralige W.-Reihen aufgelöst; Rst. ca. 10, weiß, unter der Lupe etwas nadelig-pfriemlich; Mst. 1, bis ca. 6 mm lg., abwärts krallig gehakt, stark zum Körper weisend, anfangs hellfleischfarben, zuweilen noch 2 gerade, aufwärts gerichtete, aber selten; St. alle sehr fein rauh; Bl. rot („erythrantha": Fechser). — Nordargentinien. Parodia chaetocarpa Ritt. — Succulenta, 43: 4, 68. 1964 (3) K. hellgrün, bis ca. 8 cm 0; Ar. 2—4 mm entfernt; Rst. 10—15, weiß; Mst. 4—7, 8—20 mm lg., blaß- oder dunkel-braun; Bl. bis 2,5 cm lg., kupfrig-gelb; R. bis 8 mm lg.; Ov. dicht beborstet; N. ca. 12; S. etwas größer, weniger glatt. — Bolivien (Prov. Cordillera, Salinos). (FR 1135.) Die Bschrbg. gibt nach Ritter die Unterschiede von P. formosa wieder. Parodia chrysacanthion (K. Sch.) Backbg. (3) K. anfangs breitkugelig, im Alter z. T. stärker verlängert, hellgrün; Ri. ca. 24, in W. aufgelöst, spiralig; Scheitel später stärker wollig; Ar. weiß; Rst. borstenfein, zahlreich, stechend, brüchig; Mst. etwas stärker, 8—10 mm lg., der mittelste bis 2 cm lg.; St. alle goldgelb; Bl. ziemlich klein, glockig-trichterig, gelb; S. dunkel bis schwärzlich, klein, aber nicht sehr fein. — Nordargentinien (Jujuy). Es gibt auch sehr hellfarben bestachelte Formen: v. leucocephala Hort. Parodia cinticnsis Ritt. — Succulenta, 41:9,122. 1962 ([2—] 3) K. länglich, bis 35 cm h., 10 cm 0, oben wollig; Ri. 18—23, nur anfangs stärker in W. aufgelöst; Ar. weiß bis bräunlich; Rst. 12—20, dünnadelig, weiß bis hellbraun, 1,5—3 cm lg.; Mst. schwer trennbar, der unterste am stärksten, in der Jugend ± oben gekrümmt, später alle gerade, hellbraun, 2—4 cm lg.; St. oben noch Zusatz-St., fein, etwas abstehend, ca. 3; Bl. bis 3,25 cm lg., blutrot, rotbraun bewollt, unten weißwollig; Fr. blutrot, mit dichter, weißer Wolle; S. schwarz, 1 mm lg. — Bolivien (Süd- Cinti, Impora). (FR 85 a.) Die Bl. ist mehr glockig, wie auch bei P. camargen- sis (ebenfalls von Süd-Cinti), die an die obige Art anschließt. Parodia columnaris Card. (3) K. kurzsäulig bis etwas keulig, bis 30 cm h., 7 cm 0, mattgrün; Ri. 12—13, mit leichten Quereinsenkungen; Ar. anfangs weiß; Rst. 7—8, anliegend, stechend, nadelig, grau, bis 1,8 cm lg.; Mst. 1, grau, bis 2 cm lg., etwas abwärts gekrümmt; St. alle steifborstig; Bl. bis 2 cm lg., 3 cm 0, glockig, hellgelb, unten weiß-, oben braunwollig und mit braunen Bst.; Fr. trocken, 4 mm gr., weißhaarig; S. Parodia 341 glänzend schwarz, klein. — Bolivien (Cocha- bamba, Angosto de Perez). Parodia comarapana Card. (3) K. kugelig, stärker im Boden, bis 5 cm h., 8 cm 0; Ri. 18—20, höckrig; Ar. weißlich; Rst. 18—23; Mst. kaum unterschieden, schwer trennbar, aber 3—4 deutlicher, einzelne länger; St. 0,3—2 cm lg., alle dünn, gelb mit bräunlicher Spitze; Bl. 2,5 cm lg., 0,5 cm 0, orangegelb, weiß behaart und unten mit braunen Bst.; Fr. kugelig, 8 mm 0, trocken, grünlichweiß, unten rosa; S. schwarzbraun, 1 mm lg. — Bolivien (N-Comarapa). v. paucicostata Ritt. — „Taxon", XIII: 3, 117. 1964 K. etwas schlanker, 3—6 cm ø, stark sprossend; Ri. geringer an Zahl, 12—16; Bl. orange- bis ockergelb, oben stumpflicher; R. innen gelblich, außen blaß karmin-rot; Stbb. grüngelb; Ov. rot beschuppt. — Bolivien (Mataral). (FR 743 a.) Parodia comata Ritt., unbeschrieben („St. schöpf - artig, zart; Bl. blutrot bis karmin") (FR 932). Parodia commutans Ritt. — Succulenta, 43: 2, 22. 1964 ([1—] 2—3) K. rund, später verlängert, bis 16 cm 0 und 30 cm lg., mit weißwolligem Scheitel; Ri. 13 (—14), gerade, kaum gekerbt; Ar. weiß, bis 1,2 cm entfernt; Rst. anfangs ca. 12, dünn, anliegend, weiß, 5—10 mm lg., später braun- oder goldgelb (auch die mittleren), 14—16, gerade, 1—3 cm lg.; Mst. zuerst 2—4, gelbbraun, biegsam, untere 2—5 cm lg., stark gebogen, oben hakig, im Alter 4 (—6), fast gerade, pfriemlich, die unteren 4—6 cm lg.; Bl. bis 3,5 cm lg., gelb bis kupf rig-gelb; R. bis 1,1 cm lg., weißwollig, zuweilen gelb- oder braunborstig; Ov. weißwollig, mit kleinen gelblichen oder rötlichen Sch.; Pet. bis 16 mm lg., 5 mm br.; Fr. zylindrisch, bis 5 cm lg., blaß-grün, -gelb oder -karmin; S. schwarz, 0,75 mm lg., Nabel weiß. — Bolivien (Grenze Süd- Cinti und Süd-Chichas, bei Impora). (FR 729.) Parodia comosa Ritt. — „Cactus" (Paris), 75:21. 1962 (3) K. verlängert, bis ca. 30 cm h., bis 7 cm 0, mit wolligem Scheitel; Ri. 8—12, gerundet; Rst. 14 bis 18, sehr dünn, 8—15 mm lg., weiß; Mst. 6—9, braun, dünn, gerade, bis 2 cm lg.; Bl. bis 2,5 cm lg., unten goldgelb, nach oben zu ockergelb, 5—6 mm 0; R. braunwollig; Fr. bis 3 cm lg., rot, weiß wollig; S. schwarz, 0,6 mm gr. — Bolivien (Grenze von Süd-Yungas und Loayza, Schlucht des Rio de la Paz). (FR 111.) Parodia compressa Ritt. — „Cactus" (Paris), 73— 74: 9. 19Q2 (2—3) K. verlängert, bis 15 cm h., bis 6 cm 0, stark sprossend, dunkelgrün; Ri. 14—22, anfangs etwas warzig, dann stumpflich-schmal, mit Quereinsenkun-
342 Parodia gen; Ar. weiß; Rst. 6—9, 4—12 mm lg., steif und kräftig; Mst. 1—4, bis 8 mm lg., ziemlich kräftig; St. alle grauviolett-rot, gerade oder leicht gebogen; Bl. bis 3 cm lg, 2 cm 0, blaß-zinnober bis weiß; B. weißwollig und mit blaßgelben Bst.; Ov. weißwollig; Fr. zinnober, bewollt; S. glänzend-schwarz, 0,5 mm lg. — Bolivien (Prov. Oropeza, Rio Chico) (FR 385). Obige Blütenangaben sind die der französischen Erstbeschreibung. In Kakt. u. a. Sukk., 6:111.1964, gibt Ritter an: „äußere Perigonbl. außen karmin, innen + blasser; innere Perigonbl. einfarbig rein hellkarmin" (FR 385); „die verwandte P. ocampoi unterscheidet sich vor allem durch blaß- bis ockergelbe Bl.-Farbe (niemals rot) (FR 738)". Hinweise, warum er in der Erstbschrbg. die Bl.-Farbe „blaß- zinnober bis weiß" nennt, wurden nicht gegeben. Zuerst wurde die Fr. als „zinnober" bezeichnet, jetzt als „karmin". Dieser Wechsel sollte zumindest begründet werden, schon damit man weiß, welche Art Ritter bei obiger Bl.-Farbenangabe vor Augen hatte, oder ob es sich früher um einen Irrtum handelte. Die anderen Angaben stimmen im allgemeinen überein. Parodia cruci-albicentra (Fric) Hort.: Parodia ni- vosa Fric ex Backbg. Parodia cruci-nigricentra (Fric) Sub. und v. sibalii Sub. sind Formen der Parodia faustiana Backbg. mit dunklen bzw. schwarzen St., die Mst. ziemlich lang und kräftig, schwarz. Parodia culpinensis Ritt., unbeschrieben (1), gehört, wie P. camargensis v. camblayana Ritt, und P. fulvispina Ritt., zum Formenkreis der P. maas- sii, bei der es auch gerade und sehr hakige St. gibt, wie auch P. camargensis v. camblayana stark hakige Mst. haben kann, anscheinend auch in der Farbe variierend, wenngleich Ritter keine Hakenst. beschrieb. Angesichts der großen Variationsbreite von P. maassi und ihres weiten Areals könnten ebenso- wohl alle zusammengezogen werden, d. h. alle als var. der letzteren Art. (Farbbild in „Die Cactaceae", Bd. VI: Abb. 3407.) P. culpinensis ist nur warzig-höckrig, Rst. ca. 10, Mst. 3, zwei aufrecht, einer vorgestreckt, ziemlich lang, hakig, alle dunkel-rotbraun (FR 730). Parodia dextrohamata Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 10. 1963 (1) K. einzeln, bis ca. 5 cm lg., 3,5 cm 0, dunkel graugrün, Scheitel schwachfilzig; Ri. spiralig stehend, in kleine Hck. aufgelöst; Ar. 5 mm entfernt, bald kahl; Rst. ca. 10, etwas rauh, ca. 3—4 mm lg., meist seitwärts strahlend, sowie 1 auf- und 1 abwärts, weiß; Mst. meist 1, abwärts geneigt, blaßrot, rechts herum gehakt, bis 6 mm lg.; BL ca. 2,5 cm lg. ‚ 2 cm 0; Sep. gelb, rückseitig mit roter Linie; Pet. gelb, spatelig, ca. 3,5 mm br.; Stbf. Gr. und N. weißlich; R. weißwollig, wenig und blaß beborstet. — Nordargentinien (ohne näheren Standort; von Fechser gefunden). (Abb. 299.) v. stenopetala Backbg. — 1. c.: Rst. 7—10, 2 obere fast mittelständig, bis 4,5 mm lg.; Mst. 1, rotbraun, bis 6 mm lg.; Bl. 1,5 cm lg., 3,5 cm 0; Pet. und Sep. goldgelb, schmal, gespitzt, ca. 2,5 mm br.; R. 9 mm lg., weißhaarig, mit einigen schwärzlichen Bst. (Abb. 300). Die Mst. sind ebenfalls rechtsherum gehakt, aber die Blütenbl. wesentlich schmaler als beim Typus der Art. Parodia echinus Ritt. — „Taxon", XIII: 3, 117. 1964 (2—3) K. von P. comosa durch anfangs halbkugelige Gestalt und später geringere Höhe, bis 25 cm, abweichend, graugrün; Ri. nur 11—16; Ar. 1—3 mm entfernt; St. 12—15, 7—20 mm lg., blaßgelb oder blaß braungelb, niemals weiß, die untersten die kürzesten; Mst. 4, über Kreuz, gelb- oder kastanienbraun, gerade oder leicht gebogen, steifnadelig, mit 1—4 etwas dünneren St. untermischt; Bl. bis 2,5 cm lg., in der Knospe gelblich, später ocker-orange; R. oben mit braunen oder schwarzen St.; Ov. blaß gelb oder grünlich; Fr. bis 6 mm gr., rosa; S. 0,8 mm lg., taschenförmig. — Bolivien (Grenze der Prov. Murillo und Loayza, Dpt. La Paz, La-Paz-Schlucht) (FR 747). Gehört zum Formenkreis der P. maassii. (Abb. 301.) Parodia elegans Fechs. n. nud. K. kugelig, sprossend; Ri. warzig unterteilt; St. weiß, anfangs obere Hälfte rötlich-braun, jeweils einzelne längere mittlere, an der Spitze gerade bis krallig gehakt; BL gelb, größer als bei P. ery- thrantha (Speg.) Backbg. — Nordargentinien (ohne näheren Standort). Von Fechser gesammelt. (Abb. 302.) Parodia erythrantha (Speg.) Backbg. (1) K. ziemlich kleinkugelig; Ri. in W. aufgelöst, spiralig; Ar. anfangs weißwollig; Rst. ca. 20, borstenfein, weiß, kürzer und verflochten; Mst. 4, am Fuß weiß, oben rötlich, dünn, einer hakig; BL + ziegelrot, bis 3 cm 0; Stbf. rot. — Nordargentinien (Salta). v. thionantha (Speg.) Backbg. n. comb. (Echino- cactus microspermus v. thionanthus Speg., Cact. Plat. Tent., 498.1905): K. später etwas länglich, bis ca. 4 cm 0; Bst. ca. 15, weiß, borstenfein, verflochten; Mst. (2—) 4, ziemlich dünn, bis 1 cm lg., Fuß verdickt, unten weißlich oder blaßrot bis oben, oder ganz rötlich, einer stark gehakt; Bl. 3 cm lg. und 0, reingelb; R. weißwollig und mit dunklen Bst.; Stbf. gelb. (Abb. 303.) Parodia escayachensis (Vpl.) Backbg. n. comb. (Echinocactus escayachensis Vpl., MfK. 26: 125. 1916 (3)
Parodia 343 K. kugelig, bis 12 cm 0, mit bräunlichgelbem Scheitel; Ri. ca. 15, flach gehöckert; Ar. kurzfilzig; St. ca. 20, pfriemlich, rund oder etwas abgeflacht, unten verdickt, ungleich, bis 2 cm lg., mittlere schwer trennbar, gelblichbraun bis grau, z. T. etwas gebogen, der längste mittlere bis 4 cm lg.; Bl. 2,5 cm lg., hell fleisch- bis dunkel-lachsfarben. — Südbolivien (Tarija, Escayache). Ritter hält diese Art (Succulenta, 12: 180. 1963) für ein Synonym von P. maassii v. maassii und nennt die von Britton und Rose für ihre Beschreibung zugrunde gelegte Pflanze v. shaferi. Das ist m. E. nicht berechtigt. Vaupel kannte beide Arten und bildete die Pflanze, die bei der Erstbeschreibung Heeses vorlag, in MfK., 25: 45. 1915 ab, von der Heese selbst 1. c. 19: 128. 1909, sagte, die „Blüte hat gewisse Ähnlichkeit mit der von Echus. micro- spermus" (die bekanntlich bis fast orangegelb sein kann). Die Erstbeschreibung war, wie die Abb., unzulänglich. Man kann sich also nur an die Abbildung Vaupels des Berliner lebenden Materials halten. Da von der P. maassii kein Typus vorliegt, kann man keinesfalls ausgerechnet die ziemlich gradstachlige P. escayachensis, die Vaupel mit „hell fleisch- bis dunkel-lachsfarbenen Blüten" beschrieb (in vorstehend zitierter Kenntnis der andersfarbigen Bl. des Heesematerials) als var. typica der P. maassii bezeichnen. Ritter hat noch andere nahestehende Arten dieses Formenkreises als eigene Spezies beschrieben. Fleischfarbene Bl. hat von allen nur obige, die ich daher weiter führe; Ritter erwähnt sonst; nirgends solche Bl.-Farbe, und es erscheint somit vals zweifelhaft, ob er die obige Art sah. Parodia laustiana Backbg. (3) E. einzeln, rundlich, bis 6 cm 0, blaß-grasgrün; Ri. spiralig, in mäßig große W. aufgelöst; Rst. borstenfein, ca. 20, glasig-weiß, bis 1 cm lg., verflochten; M8t. (3—) 4, viel kräftiger, bis über 2,5 cm lg., gerade, braun bis dunkler, steif; Bl. außen scharlachrot, innen goldgelb. — Nordargentinien (Salta). v. tenuispina Backbg.: Mst. fein; Bl. rot bis blutrot. Pflanzen mit dunklen bis schwärzlichen Mst. wurden P. cruci-nigricentra (Fric) Sub. und v. sibalii Sub. genannt, als eigene Art — und angesichts der Färb-Variationsbreite wahrscheinlich nicht einmal als gute var., sondern nur Formen — nicht berechtigt. Parodia fulvispina Ritt., unbeschrieben (2): wenig von P. camargensis v. camblayana unterschieden, mit rötlichbraunen, oben teils ± geraden bis gebogenen und z. T. + hakig gekrümmten Mst.; Bl. ? Parodia fechseri Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 11.1963 (3) K. einzeln, länglich, bis ca. 8 cm lg., 4 cm 0, lebhaft grün; Scheitel weißwollig; Ri. ca. 15, spiralig stehend, in Hck. aufgelöst; Rst. ca. 9—10, weiß, verflochten, bis 8 mm lg., einer nach oben gerichtet, alle borstenfein; Mst. 3—4, biegsam, braun bis rosa, bis 2 cm lg., vorgestreckt, gerade oder nach aufwärts gebogen, dünner oder kräftiger; Bl. gelb, ca. 3—3,5 cm lg., 4 cm 0. — Nordargentinien (ohne nähere Standortsangabe; von Fechser gefunden). (Abb. 304.) Parodia formosa Ritt. — Succulenta, 43: 4, 57. 1964 (3) K. kugelig, bis 8 cm 0, hellgrün, Scheitel kahl; Ri. 13—26, fast ganz in 3—6 mm h. Hck. aufgelöst; Ar. 2—8 mm entfernt, bis 1,5 mm 0, weiß; St. nadelig, gerade; Rst. 20—30, 3—8 mm lg.; Mst. 6—12, 3 bis 12 mm lg., fuchsbraun; Bl. bis 4 cm lg., schwefelgelb; R. bis 1,6 cm lg., weißwollig, oben mit einigen dünnen Bst.; Ov. ebenso; Pet. bis 1,8 cm lg., 3—6 mm br.; Gr. schwefelgelb; N. blaßgelb; Fr. ungefähr kugelig; S. 0,5 mm gr., hell kastanienbraun. — Bolivien (Prov. O'Connor, Margarita) (FR 735). Parodia fulvispina Ritt. — „Cactus", 17: 76, 54— 55. 1962 (1—2) K. bis 30 cm lg., bis 12 cm 0, graugrün, Scheitel weißwollig; Ri. 18—21, stumpflich, leicht gehöckert; Ar. 2—5 mm 0, 0,5—1,2 cm entfernt; St. goldgelb bis braunrot, meist braungelb, nicht vergrauend; Rst. 9—12, 2—4 cm lg.; Mst. 4, 2,5—4 cm lg., der längste untere bis 5 cm lg.; Bl. ca. 3—3,7 cm lg.; Pet. karmin, mit braungelbem Rand; R. weißhaarig mit braunen Bst.; Gr. gelb; Fr. rosa bis blutrot, bis 1 cm 0; S. 0,6 mm gr., schwarz, schwach glänzend. — Bolivien (Prov. Mendez, Carrizal) (FR 727.) Gehört zum Formenkreis der P. maassii, zumal die Mst. ± gerade bis ± hakig sind, und könnte auch als var. derselben angesehen werden, v. brevihamata Ritt. — 1. c. Ri. 15—21, weniger hoch und deutlicher höckrig; St. kürzer und schwächer; Mst. alle gleich lang, bis 2,5 cm lg.; Bl. blaß ocker, mit rötlicher Mittellinie; S. glänzender. — Bolivien (Dept. Tarija, bei Tojo) (FR 727 a). Parodia fuscato-viridis Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 11. 1963 ([1—] 2—3) K. einzeln, kugelig, ca. 4—5 cm 0, bräunlich-grün; Scheitel schwach filzig; Ri. spiralig stehend, ca. 17, in kleine, etwas rhombische, weißpunktierte Hck. aufgelöst; Ar. anfangs schwachwollig, bald kahl; Rst. 9—10 (—11), ca. 3,8 mm lg., weiß, zuerst mitunter auch rosa oder bräunlich, oder mit bräunlicher Spitze, unten gelblich; Mst. meist 1, abwärts gerichtet, rötlich oder bräunlich, meist an der Spitze gebogen oder hakig; Bl. 3 cm lg., 3,5—6 cm br., rad- förmig, mit roten Seh., weiß behaart und mit ca. 1 cm lg. schwarzen, biegsamen Bst.; Pet. 7 mm br., gelb; R. ca. 1,8 cm lg.; Stbf. gelb; Gr. weiß; N. 10, weiß, papillös, 5 mm lg.; S. dunkelbraun, winzig,
344 Parodia glänzend, mit großem Nabel. — Nordargentinien (wächst mit P. saint-pieana zusammen; von Fechser gefunden). (Abb. 305.) Parodia gibbulosa Ritt., unbeschrieben (2): auch diese Art steht dem P. maassii-Formenkreis nahe. Die von mir gesehenen Pflanzen waren bläulichgrün; Ri. um die Ar. nur warzig-höckrig geschwollen, ca. 14; Rst. ca. 9, strahlend, blaß hornfarben; Mst. (1—) 4, anfangs dunkel, drei aufgerichtet, einer wesentlich länger, oben + gekrümmt oder nur gebogen, auch gradspitzig, später hornfarben; Scheitel weißwollig; Bl. ziemlich groß, gelb. (FR 736) (Abb. 306.) Parodia gigantea Krainz war ein Name bzw. eine Beschreibung für eine kaum von P. tilcarensis unterschiedene Pflanze; letztere Spezies war auch die erste bekanntgewordene der Arten mit später größerem Wuchs. Die Bestachlung wurde als anfangs honigbraun beschrieben, die Blüten als korallen- rosa; beide Merkmale bedeuten keine wesentlichen Unterschiede. ( S. unter P. tilcarensis .) Parodia glischrocarpa Ritt., unbeschrieben („Rippen hoch, klebriges Fruchtfleisch") (FR 923) (Abb. 307.) Parodia gracilis Ritt. — Succulenta, 43: 2, 23. 1964 (1—2) Unterscheidet sich von P. procera Ritt. : K. kugelig, später schwach verlängert, 5—10 mm 0; Ri. 13 bis 19, 5—8 mm h., später schwach gehöckert; St. braun; Rst. 14—22; Mst. 4—10, bei Jungpflanzen z. T. hakig. — Bolivien (Prov. Mendez, Alto Espana) (FR 740). Parodia gummifera Backbg. & Voll (3) K. einzeln, erhöht-kugelig, bis 10 cm h., 6 cm 0, graugrün; Ri. ca. 32, anfangs warzig unterteilt, später schmal herablaufend, oben mit warziger Höcke- rung; Ar. klein, nur anfangs dick gelbgrau bewollt; Rst. zwei seitliche kürzer, ein längerer abwärts, bis 5 mm lg., zuweilen oben noch 2 winzige; Mst. 1, + pfriemlich, gerade, erst hell- dann dunkler-grau, bräunliche Spitze; Bl. 2 cm lg., 1,5 cm 0, schwefelgelb; S. klein, mattschwarz. — Brasilien (Minas Geraes, Serra da Ambrosia). Parodia gutekunstiana Backbg. (2) K. später länglich, bis ca. 15 cm lg., 5 cm 0; Ri. 22, höckrig; Rst. 18—20, bis 7 mm lg., sehr dünn, anliegend, erst rötlich, dann weißlich; Mst. 4, rötlich, bis 15 mm lg., der unterste oben nur halb-hakig gekrümmt; Bl. 3,5 cm lg., ca. 3 cm 0, innen gelb, nach oben zu orangerötlich, z. T. rötlicher Mittelstreifen; Pet. locker spreizend; R. und Ov. mit unten weißer, oben rotbrauner Wolle, Bst. kaum sichtbar. — Argentinien (?). Parodia haematantha Y. Ito: Parodia sanguini- Ilora Fric ex Backbg. Parodia heteracantha Ritt., unbeschrieben („Zur P. microsperma-Gruppe; Rst. klein, fein, weiß; Mst. lang, rotbraun, meist gerade") (FR 926). Parodia jujuyana Fric ex Subik (1) K. länglich, bis 12 cm h., 5 cm 0; Ri. 18, schräg stehend, warzig gehöckert; Rst. 16, grau, blaßbraun gespitzt; Mst. 4, anfangs braun, dann grau, alle hakig; Bl. 2 cm 0, rot; Stbf. purpurn; N. gelb. — Nordargentinien. Parodia kilianana Backbg. — Descr. Cact Nov. III: 11. 1963 (1—3) K. einzeln, kugelig, grün, bis 9 cm h., 7 cm 0; Scheitel weißfilzig; Ri. ca. 21, spiralig stehend, in ziemlich kleine Hck. aufgelöst; Ar. ca. 5 mm entfernt, zuerst wollig, bald kahl; St. sehr variabel, länger oder kürzer, dünner oder stärker, + gerade oder + hakig; Rst. meist 7, etwas rauh, im unteren Ar.- Halbkreis, leicht gebogen oder gerade, ca. 2—6 mm lg., weiß mit gelblicher Basis, Spitze rötlich; Mst. 4, 3 aufwärts gebogen, bis ca. 1,2 cm lg., der untere später vorgestreckt oder abwärts geneigt, bis ca. 1,8 cm lg., gerade, oben gebogen oder hakig, rötlich bis braun, am Grunde heller; Bl. ca. 2,5 cm lg. und 0, orange- bis ziegelrot; Stbf. rot. — Nordargentinien (Quebrada del Toro; von Rausch gefunden). (Abb. 308.) Parodia maassii (Keese) Berg. (1—3) K. kugelig bis gestreckt, bis 15 cm 0, frischgrün, im Scheitel weiß wollig; Ri. 13—21, spiralig, oben etwas gehöckert; Ar. anfangs weißwollig; Rst. 8—10 (—15), 5—10 mm lg., bei sehr langstachligen Formen auch bis 3 cm lg., anfangs ± honiggelb, später heller; Mst. 4, viel kräftiger, der unterste bis über 3 (—7) cm lg., abstehend, gewunden und oben ± gekrümmt bis hakig, hellbraun bis blasser, Fuß stärker als bei den Rst. verdickt; Bl. kupfrig gelb- rot, mäßig groß; Fr. trocken; S. mattschwarz. — Südliches Bolivien bis Nordargentinien, v. albescens Ritt. — Succulenta, 12: 179. 1963 St. blaßbraun, bald grau; Rst. 10—14, 2—3 cm lg.; Mst. 4, der unterste 4—6 cm lg., anfangs gehakt, später gebogen. — Bolivien (Süd-Cinti, zwischen Puente San Pedro und Culpina) (FR 46 d) v. atroviridis Backbg. war ein Name für eine sehr dunkelgrüne Form mit stark gebogenen langen St. Der Typus der Art variiert mit z. T. sehr langen Mittelstacheln. v. auricolor Ritt, ist unbeschrieben: W. längere Zeit bestehen bleibend, wenig basal zu Rippen vereint, spiralig stehend; St. zuerst alle goldbraun, dichter und feiner, mittlere bis 2 cm lg., z. T. hakig gekrümmt (auf Sämlingspflanzen be-
Parodia 345 zogen). Jungpflanzen schon bald länglich werdend; eine schöne var. v. carminatiflora Ritt. — Succulenta, 42:12, 179. 1963 St. gelb- bis rotbraun; Rst. 15—18, 3—4 cm lg.; der untere Mst. 4—6 cm lg., anfangs hakig, später gebogen; Bl. dunkelkarmin. — Nordargentinien (Salta, südlich Tres Moros) (FR 46c) v. intermedia Ritt. —1. c. St. braun, rotbraun oder grauschwarz; Rst. 11 bis 16, 2—4 cm lg.; Mst. der unterste wenig gekrümmt; Bl. blutrot. — Bolivien (Mendez, Cie- neguillas) (FR 46e). v.rcctispina Backbg. — C.&S.J. (US)XXIII: 3, 84. 1951 St. alle gerade; Bl. mehr rot. — Bolivien (von Ritter bei Betanzos, Prov. Saavedra, gesammelt, von mir östlich Tupiza) (FR 46g). v.shaferi Ritt. — Succulenta, 42:12, 179. 1963 Ri. 10—15; Rst. 8—12, 2—3 cm lg; Mst. der unterste 4—7 cm lg. — Nordargentinien (Jujuy, La Quiaca) (FR 46). Ist eher P. maassii v. maassii. Siehe hierzu auch unter Parodia escayachensis. Parodia mairanana Card. (1) K. breitrund, bis über 5 cm 0, oliv-graugrün; Ri. 13—14, kaum höckrig, bald bis hochseitlich sprossend; Ar. hell bräunlich weiß; Rst. 9—14, ± anliegend, 3—12 mm lg.; Mst. 1 (später auch bis 3), oben und / oder im ganzen + gebogen, bis fast ganz hakig, bis 2 cm lg.; St. alle zuerst hellbräunlich, Rst. bald weißlich, mittlere hornfarben, etwas stärker; Bl. bis 3,5 cm 0, 1—2 cm lg., orange-goldgelb, weißhaarig; Pet. z. T. mit feiner, rötlicher Mittellinie, schwach rot gespitzt; Ov. lachsfarben behaart; R. z.T. rötlich; Fr. bräunlichrot, weißhaarig; S. 1 mm gr., dunkelbraun. Neigt zu reicherem Sprossen. Eine sehr blühwillige und ziemlich variable Art, d.h. es gibt Übergänge zu der dunkler grünen, dunkel bestachelten var. (oft auch die Blütenfarbe dunkler); sie mußte zur Unterscheidung der typischen Abänderung abgetrennt werden. Angaben über Bl.-Borsten macht Cardenas beim Typus der Art nicht; es treten aber einzelne dunkle Bst. am R.-Oberteil auf. Die Knospen sind hellbraun behaart. v. atra Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 11. 1963: K. glänzend tief-dunkelgrün; Ri. ca. 13; Ar. hell schmutzigweiß, Filz länger verbleibend; Rst. ca. 8—9, dünn, bis ca. 5—6 mm lg.; Mst. 1, bis ca. 8 mm lg., + stark verbogen und oben + gekrümmt bis ganz rund gebogen; St. alle anfangs (grau) schwarz, bald heller, mittlere bis schwach rötlich-grauschwarz oder bleich hornfarben; Bl. ca. 2,2 cm lg., 2—3 cm 0, orangegelb, + glockig, trichterig, oben ringsum mit dunklen, aufgerichteten Bst.; Pet. ohne Mittellinie, kräftig rot gespitzt; N. ca. 12; Knospen anfangs dicht fuchsbraun behaart. — Ostbolivien. (Typ und var. von Cardenas stammend; Vorkommen: Prov. Florida, Dept. Santa Cruz, Mairana, 1500 m.) (Abb. 309, oben.) Parodia maxima Ritt. — Succulenta, 43: 2, 23. 1964(2) Unterscheidet sich von P. commutans: K. bis 23 cm 0; Ri. 13—20, gerade oder etwas spiralig herablaufend; Ar. 1—7 mm entfernt; Mst. bei jungen Pflanzen stark gekrümmt, aber oben weniger hakig; St. an älteren Exemplaren blaßbraun bis fast weiß, randständige 18—28, 1,5—5 cm lg., mittlere etwas gebogen, untere 5—11 (—14) cm lg.; Bl. 3,2—4 cm lg.; Ov. mit weißen Seh.; R. borstenlos, bis 1,5 cm lg.; Fr. karmin. — Bolivien (Prov. Mendez, Dept. Tarija, Cieneguillas) (FR 87). Da die Pet.-Maße innerhalb derer von P. commutans liegen, werden sie nicht erwähnt. Parodia microsperma (Web.) Speg. (1) (T.) K. kugelig, wenig sprossend, später bis 20 cm h., bis 10 cm 0; Ri. in W. geteilt, ca. 15—20; Rst. 11—25, dünn, weiß, bis 6 mm lg.; Mst. 3—4, rot bis braun, stärker bis fast pfriemlich, bis ca. 1 cm lg.; Bl. gelb, bis 4 cm 0; S. 0,5 mm gr. — Nordargentinien (Tucuman). v. brunispina Hort, ist höchstens eine Form, v. cafayatensis Backbg. n. v. Differt a typo tuberculis magis cohaerentibus; flore aliquid longiore, puro colore flavo, foliis perigonii exterioribus flavis Ri. mit mehr zusammenhängenden Wz.; St. anfangs dunkler, die feinen drei obersten Mst. zuweilen schwach ausgebildet, die Rst. oben leicht rotbräunlich getönt; Rst. ca. 8—12; Sep. gelb, höchstens mit rötlichem Mittelstreif; Pet. rein gelb; Bl.-Länge 4 cm, 0 3 cm; Schlund und Stbf. rein gelb. — Nordargentinien (bei Cafayate). (Abb. 310.) Vor allem durch die deutlicher ausgebildeten Ri. und die rein gelbe Bl.-Farbe unterschieden. Der Formenkreis der P. microsperma ist ziemlich groß bzw. das Gesamtareal ziemlich weit. Ritter gab den einzelnen Formen (bisher unbeschriebene) Namen. v. macrancistra (K. Sch.) Borg: Hakige Mst. viel länger, bis 5 cm lg. Parodia microthele Backbg. (3) K. kugelig bis gestreckt, grün, bis 6 cm h., 4,5 cm 0; W. statt Rippen, sehr zierlich; St. alle borstenfein, kurz, nur bis 5 mm lg., gelblich- bis bräunlich- weiß zu Anfang, vermischt mit weißen Bst.-St., später alle weißlich; Bl. glänzend rotorange. — Argentinien. Ging in den Sammlungen oft als P. microsperma.
346 Parodia Parodia miguillensis Card. — C. & S. J. [US], XXXIII: 4, 109. 1961(3) K. einzeln, etwas keulig, blaßgrün, 6 cm lg., 4 cm 0; Ri. 13, ziemlich scharf gratig; Ar. blaßbraun; St. 16—20, 2—10 mm lg., nadelig, gelbweiß bis blaßbraun, mittlere nicht trennbar, aber einige etwas kräftiger und länger, abstehend spreizend; Bl. 18 mm lg., 7 mm 0, glockig, blaßgelb, innen weiß; R. braunhaarig mit braunen Bst.; Ov. weißhaarig; Fr. ? — Bolivien (Süd-Yungas, Miguilla-La Pla- zuela). Parodia minuta Ritt., unbeschrieben („Kleine Art"). (FR 737.) Parodia multicostata Ritt., unbeschrieben („ca. 20 gedrängte Rippen"). (FR 733.) Parodia mutabilis Backbg. (1) K. kugelig, bis 8 cm und mehr gr. und 0; Ri. in spiralige W. aufgelöst; Rst. borstenfein, ca. 50, weiß; Mst. 4, kräftig, bis 1,2 cm lg., einer hakig, rot- bis orange-braun; Bl. hell- bis goldgelb, groß, bis etwas über 3 cm 0, Schlund weiß oder rötlich; S. sehr fein, braun. — Nordargentinien (Salta). v. carneospina Backbg.: W. gröber; Scheitel stark weißwollig; Rst. borstig, bis über 50; Mst. hell bräunlich-fleischfarben, Spitze oft dunkler, v. elegans Backbg.: W. zierlicher; Mst. feiner, v. ferruginea Backbg.: Mst. rostbraun. Parodia nivosa Fric ex Backbg. (3) K. kugelig bis länglich, bis 15 cm h., 8 cm 0; Ri. in kegelige W. aufgelöst, hellgrün; Ar. anfangs dicht weiß wollig; Rst. borstenfein, zahlreich, schneeweiß; Mst. 4, derber, gerade, schneeweiß, einer meist am Fuß dunkler; Bl. bis 5 cm 0, feuerrot. — Nord- argentinien (Salta). Die Art soll auch mit gelben Bl. abändern. v. cruci-albicentra (Fric) Buin. ist eine mehr grauweiße Form. Parodia obtusa Ritt. — Succulenta, 43: 3 44. 1964 (1) K. bis 80 cm h., 8—17 cm ø, mit weißem Scheitel; Ri. 13—21, 1—2 cm h., stumpf warzig; Ar. bis 1 cm lg., weiß, 1—1,5 cm entfernt; St. blaßgelb oder -braun, pfriemlich; Rst. 6—9, 2—6 cm lg.; Mst. 1—3, 4—7 cm lg., anfangs 1, krallig; Bl. bis 3,7 cm lg., schwefel- bis goldgelb, bis 5 mm br,; R. borstenlos, weißwollig; S. 0,7 mm gr., grünlich. — Bolivien (Nord-Chichas, Cotagaita) (FR 1125). Parodia ocampoi Card. (3) K. kurzzylindrisch, bis 7 cm h., 6 cm 0, dunkelgrün, sprossend, Polster bis 40 cm br. bildend; Ri. ca. 17, scharfkantig; Ar. grau; Rst. 8—9, 1 cm lg.; Mst. 1, nur bis 5 mm lg.; St. alle anfangs rötlich bis hellbraun, später horngrau; Bl. ca. 3 cm lg., goldgelb; R. weiß- und braunhaarig. — Bolivien (Co- chabamba, Puente Arce). (FR 738.) v. compressa Ritt, ist ein Katalogname: s. P. compressa Ritt. Parodia otaviana Card. — „Cactus", 18: 95. 1963 (3) K. bis 6 mm h., 12 cm 0; Ri. 13, 2 cm h. und br.; Ar. 1 cm entfernt, elliptisch, grau, 8 mm lg., oben kremfarben; St. 9—15, bis 1,5—3,5 cm lg., weiß, unten verdickt; Mst. nicht immer vorhanden, z.T. 1—3; Bl. aus weißem Wollbüschel, wenige, orangegelb, 3 cm lg., 2 cm 0; R. gelblichrot, weiß- und braunhaarig; Stbf. hellgelb; Gr. hellgelb; N. 8, weißgelb. — Bolivien (Potosi, Pampa de Otavi, 3400m). Parodia otuyensis Ritt. — „Cactus", 17: 76, 52— 53. 1962 (1) K. einzeln, selten sprossend, flach halbrund, bis 11 cm 0, Scheitel schwachwollig, graugrün; Wz. kurz, fleischig; Ri. bei jüngeren Pflanzen in ca. 7 mm gr. rundliche Hck. zerteilt, später kaum noch so, flacher, ± spiralig, 13—20, 7—10 mm h.; Ar. rund, weiß; St. braun bis schwärzlich, vergrauend; Rst. 7—9, anfangs gleich lang, bis 1 cm lg., z. T. etwas gebogen, der obere später bis 2,5 cm lg.; Mst. 1, kräftiger, 1,5—2,5 cm lg., gehakt; Bl. bis 2,7 cm lg., bis 3 cm 0, karmin, mit violettem oder braungelbem Pet.-Saum; R. innen und außen rot, braunwollig, mit einigen schwärzlichen Bst.; Gr. gelblich; Stbf. weiß, oben rötlich; Fr. rund, bis 6 mm 0, unten rot, oben grün; S. 1,25 mm lg., mattschwarz. — Bolivien (Prov. Saavedra, Dept. Potosf, bei Otuyo) (FR 913) (Abb. 309, unten). Eine P. sotomayorensis Ritt, soll ihr sehr nahe- stehen. Sie wurde bisher nicht publiziert. Parodia paragnayensis Speg. (1) K. kugelig, einzeln oder sprossend, bis 4,5 cm 0, tief sitzend, graubraun-erdfarben; Ri. 8—12, in Hck. aufgelöst; Ar. anfangs nur schwach wollig; Rst. 5, 5—10 mm lg., teilweise abwärts gebogen; Mst. 1, viel stärker, bis 2 cm lg., hakig; St. anfangs aschgrau, schuppig, später mehr honigfarben; Bl. bis 2,5 cm lg., goldgelb, rostfarben bewollt und beborstet. — Paraguay (Sierra de Amambay). Parodia penicillata Fechs. & v. d. Steeg (3) K. bis 12 cm 0, später bis 70 cm lg., frischgrün; Ri. 17, spiralig, in W. aufgelöst; Ar. deutlich wollig; Rst. ca. 40, dünn, anliegend; Übergangs-St. ca. 8; Mst. schwer trennbar, aber ca. 15—20 mittlere, sehr dünne, einzelne etwas länger, 4—5 cm lg.; St. gelb bis gelbweiß oder z. T. auch fast farblos; Bl. ziemlich klein, etwas glockig, rot. — Argentinien (Salta, Cafayate). (Abb. 311.) Wächst oft hängend (s. Nachtrag). Parodia pluricentralis Backbg. n. sp., n. subn. (1) K. etwas gestreckt rund, ± blaugrau-grün; Ri. ca. 20, in W. aufgelöst, diese in spiraligen Reihen; Rst.
Parodia 347 ca. 12, weiß, sehr dünn; Mst. bis ca. 7, bis 12 mm lg., einer ± abwärts gehakt, alle rotbraun (anfangs auch die Rst.); Bl. ? — Nordargentinien (von Fechser gefunden; Uhlig-No. U 2201). Parodia procera Ritt. — „Taxon", XIII: 3, 117. 1964 (1—2) K. von P. camargensis durch geringeren Durchmesser, 3—5 cm 0, und im Alter größerer Länge, 30 (—50) cm, abweichend, Scheitel weißwollig; Ri. (10—) 13, 7—12 mm h.; Ar. 2,5—5 mm entfernt; Rst. ca. 7—9, 7—15 mm lg., haarfein, weiß, Spitze mitunter braun; Mst. 4, über Kreuz, 1,5—2 cm lg., kastanienbraun oder heller, der unterste mitunter hakig; Bl. bis 3 cm lg., zitronengelb; Pet. an der Spitze ockergelb; R. blaßgrün, unten weißhaarig, oben mit braunen H. und braunen Bst.; Fr. bis 8 mm 0, lang weißwollig; S. 0,5 mm lg., 1,3 mm („Taxon": 13 mm, ein Druckfehler) br., halb glänzend, mit weißem N. — Bolivien (Dept. Chuqui- saca, Prov. Süd-Cinti, Mündungsgebiet des Rio Challamarca) (FR 742). Parodia prolifera Ritt., unbeschrieben („Derbe, sprossende, polsterbildende Pflanzen; St. stark, hell") (FR 723) (Abb. 312 oben). Parodia pseudostuemeri Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 11. 1963 (2—3) K. einzeln, blaugrün, zuerst halbkugelig, später bis 25 cm h., ca. 12 cm 0; Scheitel schmutzigweiß-filzig; Ri. ca. 21, zusammenfließend, zwischen den Ar. eingeengt; Ar. ca. 1 cm entfernt, erst filzig, bald kahl; Rst. 25—35, leicht verflochten, grauweiß, bis 8 mm lg., borstenfein, biegsam, gerade oder gebogen, z. T. etwas abstehend; Mst. 4, über Kreuz, besonders charakteristisch durch anfangs violettgraue Farbe, später dunkler, mit dunkler verdickter Basis, ca. 11 mm lg., nadelig, sowie durch 3 (—4) Nebenst. im oberen Ar.-Teil, aufgerichtet, grauweiß, Spitze dunkel, Basis schwärzlich; Bl. 2,5 cm lg., 2,5 cm 0, rot. — Nordargentinien (Molle Punco; durch Frau Muhr gefunden.) (Abb. 312, unten.) Parodia purpureo-aurea Ritt. — Succulenta, 43: 4, 57.1964. (3) K. + graugrün; Wz. etwas rübig; Ar. 2—3 mm gr., weiß- oder braun wollig; Rst. 10—18, weiß; Mst. 4 bis 7, 4—25 mm lg.; Bl. bis 2,8 cm lg., goldgelb; R. bis 1 cm lg.; Pet. bis 1,5 cm lg., bis 4 mm br.; Sep. rotspitzig; Stbf. bräunlich-zinnober. — Bolivien (östl. Prov. O'Connor) (FR 1134). Die Beschrbg. gibt nach Ritter die Unterschiede von P. formosa wieder. Parodia rauschii Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 11. 1963 (1) K. einzeln, grün, bis 25 cm lg., 15 cm 0; Scheitel weißwollig und von St. bedeckt; Ri. ca. 13, zusammenfließend, aber zwischen den Ar. eingeengt, etwas spiralig stehend; Rst. dünn, ca. 25, weißlich oder gelblich, 1—1,2 cm lg.; Mst. besonders charakteristisch durch 6 an der Zahl, kräftiger, 3 davon aufgerichtet, gerade, 2 seitlich abstehend, bis ca. .2,2 cm lg., leicht gebogen, gelb bis goldgelb, 1 längster abwärts gerichtet, hakig, bis (3—) 10 cm lg., + gelb; Bl. orangerot bis rot. — Nordargentinien (Salta, Quebrada del Toro; von Rausch gefunden). (Abb. 313.) Unterscheidet sich von P. aureicentra durch größeren bzw. längeren K., geringere Zahl der Rst., unterer Mittelst, hakig und viel länger. Parodia rigida Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 11. 1963 (2) K. kugelig bis länglich, kräftig-grün, bis ca. 4,5 cm h., 4,5 cm 0; Ri. ca. 16—20, stark warzig geteilt, basal zusammenhängend, Scheitel mäßig-wollig; Rst. 7—9, seitlich und abwärts, dünnpfriemlich, bis ca. 5 mm lg.; Mst. 3—4, anfangs blaßrosa bis rotbräunlich, kräftig-pfriemlich, etwas rauh, 2—3 aufrecht, gerade, 1 stark abwärts, bis 8 mm lg., oben unvollkommen hakig gekrümmt; Bl. ca. 2 cm lg. und 0, reingelb, weiß behaart, mit schwärzlichen Bst. — Nordargentinien (Talomban). No. Ue 1000 der Sammlung Uebelmann. (Abb. 314 lks.) Parodia rigidispina Krainz (3) K. später etwas länglich-kugelig, ca. 5 cm 0, matt graugrün; Scheitel weißwollig; Ri. 20—21, in W. aufgelöst; Rst. 10—11, ca. 5 mm lg., dünn, glasigweiß, hartborstig; Mst. 4, über Kreuz, hell fleischfarben, Spitze dunkel, etwas grau schimmernd, 4 bis 7 mm lg., der unterste oft nur 4 mm lg., steif dünn- nadelig; Bl. 3,7 cm lg., glänzend hellgelb, mit Jodoformduft; Fr. kleinkugelig; S. winzig, glänzend braun. — Nordargentinien. v. major Krainz, unbeschrieben: St. kräftiger, braunrot. Parodia rigidissima (Fric) Y. Ito: Parodia rigidispina Krainz;. .v. rubriflora (Fric) Y. Ito basiert auf einem unbeschriebenen Namen von Fric und ist undefinierbar. Parodia riojensis Ritt., unbeschrieben (P. micro- sperma-Gruppe: ‚‚St. zart, rosaweiß") (FR 917). Parodia ritteri Buin. (3) K. im Alter säulig, bis 50 cm h., 10 cm 0, einzeln, grasgrün; Ri. 15—21, anfangs in warzige Hck. zerteilt, später weniger, stumpf lieh; Ar. weiß bis bräunlich; Rst. 10—14, 1,5—4 cm lg., halb aufgerichtet; Mst. zuerst 1, später bis 4, so lang wie die Rst. und von diesen wenig unterschieden, später oben + leicht gebogen; St. anfangs rosa mit weißer Basis, dann weiß mit roten Punkten; Bl. bis 3,25 cm lg., blut- bis ¾räunlich-rot, Rand gelblich; Ov. rot, weißhaarig; Fr. karmin, weißwollig; S. schwarz. — Bolivien (Tanja, El Puente). 23 Kakteenlexikon
348 Parodia v. cintiensis Ritt., n. nud., wurde später als P. cintiensis beschrieben. v. hamata Ritt. (FR 85 b) ist bisher unbeschrieben. Parodia roseoalba Ritt. — Succulenta, 43: 2, 23. 1964 (3) Unterscheidet sich von P. ritteri Buin.: K. kürzer, 10—15 cm 0; Ri. 13—19, 10—15 mm h.; Ar. 5—10 mm entfernt; St. 3—7 cm lg., rosa, bräunlich oder blaßgelb; Rst. 9—11; Bl. gelb; R. 11—15 mm lg., unten weiß, nach oben zu dicht weißwollig, fuchsrot bis braun, mit einigen dunkelbraunen Bst.; S. 1,5 mm gr., bzw. 1 mm br. — Bolivien (Prov. Nord-Chichas, Dept. Potosi, am Weg Cotagaita- Tupiza) (FR 728). Parodia rubellihamata Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 11. 1963 (1) K. dem der P. sanagasta ähnlich, aber ohne wolligen Scheitel; Ri. nur zum Scheitel hin warzig geteilt, später mehr zusammenfließend; Ar. ca. 3 mm lg., weißwollig; Rst. ca. 10, ausgespreizt, zuerst weiß, Spitze + rötlich, bis ca. 1 cm lg.; Mst. rötlich, bis 1,3 cm lg., insgesamt 4, 3 davon aufwärts spreizend, 1 vorgestreckt, hakig, rötlich; Bl. sattrot. — Nordargentinien (Sanagasta?; von Fechser gefunden). (Abb. 314 rechts.) Wahrscheinlich identisch mit der unbeschriebenen Parodia rubellihamata Ritt. (FR 919), mit v. chlorocarpa Ritt. (FR 921) und v. paucicostata Ritt. (FR 920). v. aureiflora Backbg. n. v. Differt aculeis radialibus ca. 12^-14, ad 1 cm longis, albis, distantibus; aculeis centralibus (2—3) —4, 1,2—1,6 cm longis, aliquid crassioribus scd sane tenuibus, uno hamato; aculeis minutissime asperis; flore ca. 2,7 cm longo, 3—3,5 cm 0, aureo; tubo rubello, pilis canis, saetis nigris in summo parte, squamis rubellis; filamentis car- mineis; stylo stigmatibusque lacteis. K. wie beim Typus der Art; Ri. ca. 17, durchlaufend, schwach höckrig; Rst. 12—14, bis 1 cm lg., weiß, abstehend; Mst. (2—3) —4,1,2—1,6 cm lg., etwas stärker, aber doch relativ dünn, einer hakig; St. alle sehr fein rauh; Bl. ca. 2,7 cm lg., 3—3,5 cm ø, goldgelb; R. rötlich, mit grauen H., schwarzen Bst. im Oberteil, Seh. rötlich; Stbf. karmin; Gr. und 10 N. kremfarben. — Aus dem Import des Typus der Art U. 2010 (Uhlig), von Fechser gefunden. Parodia rubida Ritt. — Succulenta, 43: 3, 43.1964 (2) K. etwas länglich-rund, kräftiggrün, bis 10—16 cm 0, mit weißem Scheitel; Ri. meistens 13, bis 2 cm h., mit zierlicheren W.; Ar. weiß; Rst. ca. 12—16, 2—5 cm lg., dünn, fast weiß; Mst. 3—6, der unterste bis 3—7 cm lg., anfangs oben stark gekrümmt, später mehr gebogen, braunschwarz, dann blaß bräunlich-rötlich, zuletzt weißlich; Bl. mit in der Mitte karminfarbenen, am Rande braungelben Pet., diese 2—4mm br.; R. bis 1,5 cm lg., hellwollig, oft borstenlos; Ov. und Fr. weißwollig. — Bolivien (Süd-Cinti, La Torre) (FR 725). Parodia rubistaminea Ritt. (1), unbeschrieben (P. microsperma-Gruppe: „Ri. in Hck. aufgelöst, 1 bis mehrere feine Hakenst.; Bl. gelb mit roten Stbf."). (FR 924.) Parodia rubricentra Backbg. (3) K. zuerst breitkugelig, später länglich; Ri. ca. 16, spiralig, in halber Höhe in Hck. aufgelöst; Rst. borstenfein, zahlreich, weiß und länger; Mst. mehrere, steifer, biegsam elastisch, oft leicht gekrümmt, Spitze rosa, im Scheitel dicht stehend und ein rotes Zentrum bildend; Bl. blaß kupferorange. — Nordargentinien (Salta). Parodia rubriflora Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 12. 1963 (1) K. breitrund, bis ca. 6,6 cm 0, ca. 3 cm h., blatt- grün; Ri. ca. 19 spiralige W.-Reihen, W. ca. 5 mm br.; Ar. anfangs grauweiß-filzig, später in der Mitte oder nach unten auch bräunlich; Rst. bis ca. 20, borstenfein, weiß, bis 6 mm lg.; Mst. 4, über Kreuz, 1 hakig, kräftig-nadelig, bis 12 mm lg., anfangs dunkel-rotbraun, später heller, oben rötlich, unten z. T. + gelblich-rötlich oder heller, ferner bis 3 weitere Mst. über den 4 eigentlichen, von denen der unterste hakig ist, die oberen Mst. zum Scheitel aufgerichtet, etwas kräftiger als die Rst., weiß mit blaß-bräunlicher Spitze oder solchem Oberteil; Bl. feuerrot, mit leichtem Goldschimmer, ca. 1,5 cm lg., 3,3 cm 0; Stbf. karmin; Gr. weißlich; N. ca. 12, oben z. T. etwas gespalten, 3,5 mm lg., weißlich. — Nordargentinien. (Abb. 315.) Die Bl. sind kürzer und schmaler als bei P. sanguini- flora, die auch keine zusätzlichen Mst. hat. Parodia rubriflora Fric in Neue u. seit. Sukk., 8. 1947, war nur ein Name. Parodia rubrifuscata Ritt. ? (2), unbeschrieben. Ich sah Pflanzen: K. kugelig, dunkelgrün; Scheitel weißwollig; Ri. in großkonische W. gegliedert; Ar. schnell verkahlend; Rst. 9—10, strahlend, selten einer aufwärts weisend, weiß, z. T. leicht verbogen; Mst. 4, viel länger, anfangs dunkelbraun, bald hellbraun, darauf hornfarben, z. T. zum Ende hin etwas dunkler, alle abstehend, Fuß verdickt, der mittlere mehr aufwärts, der untere mehr abwärts verbogen und teilweise wieder aufbiegend oder doppelt gebogen, am Ende aber nicht gekrümmt, sondern höchstens mitunter bogig kurz geschwungen; Bl. ? (Abb. 316). Parodia rubrihamata Y. Ito ist anscheinend nur ein Name. Parodia rubrispina und v. intermedia Hort, sind nur Namen.
Parodia 349 Parodia saint-pieana Backbg. (3) K. gedrückt-kugelig, gepfropft stärker länglich und stark sprossend, bis 6 cm 0; Ri. in zierlichere W. aufgelöst, blattgrün; St. ca. 17, mittlere wenig deutlich geschieden, anfangs büschelig aufgerichtet, dann mehr strahlend, ein etwas kräftigerer meist vorgestreckt, alle bräunlich mit zuerst gelbem Fuß; Bl. 2,5 cm lg., gelb; Fr. rundlich. — Nordargentinien (Jujuy). Parodia sanagasta (Fric) Wgt. (1—2) K. kugelig, bis ca. 5 cm 0; Ri. 15, spiralig, in W. zerlegt; Ar. anfangs starkwollig, nach 2 Jahren ver- kahlend, bis 4 mm 0; Scheitel weißwollig; Rst. 7—9 (—10—11, aber selten), weiß oder schwach rosa, 4—8 mm lg.; Mst. 4, 1 gehakt, ± rot (blut- bis rubinrot), bis 1,5 cm lg., später, oder unten, ± weiß oder blaßrötlich erscheinend, alle Mst. ziemlich fest; Bl. gelb, der von P. microsperma ähnlich; Gr. und N. hellgelb; Fr. klein; S. winzig. — Nordargentinien (Salta ?). Der Typus der Art wird leicht stärker rötlich, die Haken sind zuweilen unvollkommen gekrümmt. Die Pflanzen variieren offensichtlich; es gibt auch solche mit in der Sonne grün bleibendem Körper (in den Merkmalen der obigen Beschreibung entsprechend, Rst. etwas weniger), die schon in Succulenta, 69. 1954 erwähnt werden: v. viridior Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 12. 1963: K. rundlich bis länglich, grün bleibend; Scheitel starkwollig; Ar. groß, weiß, Filz länger verbleibend; Rst. 7—9; Mst. bis 11 mm lg., wie beim Typus der Art, feiner oder etwas stärker, blasser oder intensiv rotbräunlich; Bl. radförmig, hellgelb, 4—5,5 cm 0; StM. gelb; Gr. und ca. 12 N. krem. (Abb. 317.) Von Fechser, Buenos Aires, als P. sanagasta vertriebene Pflanzen, ohne Wollscheitel, mit tiefroten Blüten, siehe unter P. rubellihamata Backbg. n. sp. Mit ihr ist vielleicht P. rubellihamata Ritt, identisch. Nur Namen sind bisher P. sanagasta v. grandi- flora Ritt., „Bestachlung variabel; Bl. viel größer als beim Typus der Art" (aber wie bei P. microsperma vielleicht gar nicht trennbar), ferner P. sanagasta v. minimiseminea Ritt. „Niedliches Pflänzchen mit feinen Höckerchen (!)", Scheitel etwas wollig, während er bei P. rubellihamata (Ritt. ?) Backbg. vertieft und nicht wollig ist. Parodia sanguiniflora Fric ex Backbg. (1) K. einzeln, zuerst gedrückt-rund, später mehr kugelig, bis über 5 cm 0; Ri. spiralig in W. aufgelöst; Ar. anfangs weißlich-wollfilzig; Rst. ca. 15, borstenfein, weiß, ca. 6—8 mm lg.; Mst. über Kreuz, 4, + braun gefärbt, der unterste längste und hakige bis 2cm lg.; Bl. blutrot, bis 4 cm 0, glänzend; S. winzig, braun. — Nordargentinien (Salta). Bei Saint-Pie sah ich Pflanzen (angeblich von Tanja in Bolivien), die der Stachelzahl und Blüte nach obiger Art entsprechen, aber mehr goldbraune Mst. hatten; vielleicht eine Varietät. (Abb. 319.) v. violacea (Fric) Borg: Bl. violettrot, bläulich- roter als beim Typus der Art. Vielleicht nur eine Form mit Übergängen? Parodia schuetziana Jajo (1) K. + breitkugelig, bis 11 cm 0; Ri. spiralig in W. aufgelöst; Ar. zum Scheitel hin stärker weiß wollig; Rst. ca. 15, strahlend, verflochten; Mst. etwas kräftiger und ein wenig länger bis viel länger und + verbogen oder aufwärts gebogen, bald weiß oder anfangs oben braun, in der Farbe auch nach weißgelb oder braun variierend; Bl. ca. 2 cm lg., rot. — Nordargentinien (Jujuy). Parodia schwebsiana (Werd.) Backbg. (1) K. kugelig, später + länglich, bis ca. 11 cm h., 7 cm 0, mattglänzend grün; Scheitel stark weißwollig; Ri. 13—20, schwach höckrig, spiralig; Ar. nur anfangs weißwollig; Rst. ca. 10, anfangs hell- hornfarben, dann grau; Mst. 1, abwärts gekrümmt, oben hakig, bis 2 cm lg., anfangs blaßbräunlich; Bl. 2 cm 0, burgunder- bis rostrot. — Bolivien (bei Cochabamba). v. applanata Hoffm. & Backbg.: K. bis ca. 7 cm 0, 2,3 cm h.; Scheitel wollig; Ri. ca. 17; Rst. 6—8, auch nur 5, 5—7 mm lg.; Mst. 1, abwärts anliegend gebogen und oben + hakig, ca. bis 13 mm lg.; St.: die drei oberen St. sind später etwas stärker und können auch als mittlere angesehen werden, zumal der mittelste wie der Hakenstachel fast gleichstark und beide am Fuß verdickt sind, alle St. anfangs rotbraun, bald hornfarben verblassend; Bl. ca. 2,5 cm 0, kräftig bläulichkarmin; R. fuchsbraun mit braunen Bst.; Ov. weißhaarig. — Bolivien (Straße Cocha- bamba-Comarapa). (Abb. 318 oben.) v. salmonea Backbg. : Bl. blaß lachsrot. Parodia seopaoides Backbg. (1) K. erst rundlich, später verlängert, bis ca. 6 cm 0, bis über 10 cm h., tief grün; Ri. in zahlreichen Spiralen, in zierliche W. aufgelöst; Ar. anfangs weißwollig, auch der Scheitel; Rst. zahlreich, borstenfein, weiß, glasig; Mst. mehrere, 4 etwas derbere, rein rot, der unterste hakig, bis ca. 15 mm lg.; Bl. ca. 3 cm 0, orangegelb mit rotem Schlund. — Nordargentinien (Salta). Parodia setilera Backbg. (1) K. breitrundlich bis rund, bis ca. 5 cm 0; Ri. ca. 17, oben nur undeutlich gehöckert; Ar. anfangs stark weißwollig; Rst. borstenfein, ca. 20, bis 8 mm lg., rein weiß; Mst. 3—4, fleischfarben bis schwarz, einer länger, schräg seit- oder abwärts weisend, alle anfangs schopfartig aufwärts stehend, fleischfarben
350 Parodia bis schwarz, sehr elastisch; Bl. bis 4 cm 0, gelb bis hellgelb. — Nordargentinien (Salta). v. longihamata Werd.: K. bis ca. 7 cm h., 8 cm 0, hellgrün; Ri. 18—20; Rst. bis 10, weiß mit braunen Spitzen; Mst. 1, bis 5 cm lg., hell hornfarben, dunkelspitzig, abwärts gehakt; Bl. gelb, 3,6 cm lg.; R. mit grauer Wolle und braunen Bst. Nicht vollgültig beschrieben sind: v. nigricentra Backbg. mit ± dunklen Hakenst., v. ortho- rhachis Backbg.: K. mit schmalen, gerade herablaufenden Ri. Parodia setispina Ritt. — Succulenta, 43: 4, 57—58. 1964 (3) K. bis 30 cm h.; Ar. 1—3 mm 0, 6—10 mm entfernt; St. fast haarfein; Rst. 9—15, weiß, Spitze braun, 7—12 mm lg.; Mst. 1—6, 1—3 cm lg., braun oder schwarz, unten weißlich; Bl. schwefelgelb; R. 1,3 cm lg.; Pet. bis 2,2 cm lg., bis 7 mm br.; Stbf. goldgelb. — Bolivien (östl. Prov. O'Connor) (FR 1153). Die Beschreibung gibt nach Ritter die Unterschiede von P. f ormosa wieder. Parodia setosa Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 12. 1963 (3) K. einzeln, blaugrün, bis 25 cm h., 12 cm 0; Scheitel weißwollig; Ri. bis ca. 35, zwischen den Ar. stark eingeengt, -fast gerade herablaufend; Rst. borstig, verflochten, gerade oder gebogen, bis 40 oder mehr, z. T. etwas abstehend, bis 2 cm lg., grauweiß, Basis dunkel; Mst. 4 charakteristisch, zuweilen auch einige Beist., alle aufgerichtet, bräunlich, dunkler Fuß, anfangs fast borstig, später etwas kiäftiger, bis 11mm lg.; Bl. noch unbekannt. — Nordargentinien (Tumbaya; von Frau Muhr gefunden). (Abb. 318 unten.) Eine durch ihr helles Borstenstachelkleid mit dem stark weiß wolligen Scheitel auffällige Art. Parodia sotomayorensis Ritt, ist bisher unbeschrieben (s. unter P. otuyensis). Parodia splendens Card. — C. & S. J. (US) XXXIII: 4, 109.1961 (2—3) K. einzeln, ca. 10 cm h., 11 cm 0, + blaß bläulichgrün; Ri. ca. 13, fortlaufend, spiralig gestellt; Ar. grau oder braun; Rst. 12—14, nadeldünn, zusammengedrückt, 2—4 mm lg.; Mst. 1—3, pfriemlich, 4—10 cm lg.; St. alle weiß, mit bräunlichem Fuß, die längsten geschwungen-gebogen; Bl. 4 cm lg., gelb, weißhaarig; Fr. ? — Bolivien (Süd-Cinti, Chuquisaca, am Wege Las Carreras-Chaupi). Parodia steinmannii Hort, ist eine unbeschriebene Art: K. breitrundlich; Ri. in derbere W. geteilt; Scheitel weißwollig; Rst. ca. 12—14; Mst. anscheinend mehrere, aber nur 1 derber, gehakt; Bl. ? — Heimat? Parodia stuemeri (Werd.) Backbg. (2) K. kugelig, später länglich, selten sprossend, matt hellgrün, bis ca. 20 cm h., ca. 15 cm 0; Scheitel weißlich- bis bräunlich-filzig; Ri. 20 oder mehr, flach, leicht in etwas konische W. geteilt; Rst. bis ca. 25, dünnadelig, bis 2 cm lg., stark seitlich verflochten, weiß; Mst. meist 4, steif nadelig, etwas stärker als die Rst., bis 2,5 cm lg., bräunlich bis violett-grau oder -schwarz, im Scheitel schopfig stehend, bald viel heller bis unten weiß und oben rotbräunlich oder ganz so; St. später den K. oft ganz verhüllend; Bl. 4 cm lg., blaß goldgelb bis kupfrig-orange, oben auch bräunlich-hellorange; R. rötlichbraun bewollt, mit Bst.; Ov. weißwollig. — Nordargentinien (Salta). (Abb. 320.) In Stärke und Farbe der St. variable Art. v. robustior Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 12. 1963 Weicht vom Typus der Art ab durch ca. 12—13 Rst., etwas stärker, z. T. mit bräunlicher Basis; Mst. 4, stärker, bis -1,5 cm lg., hornfarben, oben hellbraun; Bl. braunwollig, rot, 2 cm lg., 2—5 cm 0. — Nordargentinien (Maimara, von Frau Muhr gefunden). (Abb. 321 lks.) Parodia subterranea Ritt. — Succulenta, 43: 3, 43. 1964 (1—2) K. flachrund, bis 6 cm 0, dunkel- bis olivgrün, mit weißem Wollscheitel; Ri. 11—13, 4—7 mm h., in basal zusammenhängende, stark konische Hck. zergliedert; Ar. weiß, bald verkahlend; Rst. + 10, 5—8 mm lg., strahlend anliegend, weißlich hornfarben oder die oberen schwarzgrau, zuerst grau bis schwärzlich; Mst. 1 (—4), derb, 7—14 mm lg., aufragend oder abstehend, schwarz, anfangs einer hakig, später mehr gerade; Bl. bis 3 cm lg., purpurn; R. weiß- bis braunhaarig, oben mit schwarzen Bst.; Fr. rot oder grün, weißhaarig. — Bolivien (Süd- Cinti, La Cueva) (FR 731). (Abb. 322.) Parodia sulphurea Hort., nur ein Name, gehört wahrscheinlich zu Parodia aureispina Backbg. Parodia suprema Ritt. — ‚‚Cactus", 17: 76. 51—52. 1962 (1—3) Nach in Holland aus Rittersamen gezogenen Pflanzen vervollständigt: K. rundlich, hell bläulichgrün, mit breitem, weißem Wollscheitel, nur am Rande von St. durchstoßen; Ri. 13—20, anfangs in zierliche W. zerteilt, dann nur leicht höckrig; Rst. (9—) 11—16, strahlend, dünn, anfangs hell hornfarben, bald weiß oder oben hornfarben, bis 2 cm lg.; Mst. 4, braun bis schwarz, anfangs nicht länger, dann 2—4,5 cm lg., der unterste der längste, anfangs hakig, später fast gerade; Bl. 3,5 cm 0, Scharlach, Pet.-Saum ± violett getönt; Gr. gelb bis bräunlich; Fr. bis 8 mm gr., karmin bis braunrot, wahrscheinlich (nicht angegeben) wie die R. mit bräunlicher Wolle und schwarzen Bst.; S. 1 mm gr., glänzend schwarz. — Bolivien (Dept. Tarija, San Antonio, 3500 m) (FR 912).
Parodia 351 Besser eine var. von F. maassii, auch nach Ritters Angabe, daß es in der Nähe eine Zwischenform gibt. Parodia tabularis Hort, war nur ein Name in den USA. Parodia tafiensis Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 12.1963 (1—3) K. einzeln, kugelig, grün; Scheitel weißwollig; Ri. in Hck. aufgelöst; Ar. weiß, ca. 8 mm entfernt; Rst. dünn, 10, bis 7 mm lg., weiß; Mst. 4, über Kreuz, bis 1 cm lg., braun; BI. ca. 3 cm lg., 4 cm 0, feurig karmin; Stbf. und Gr. karmin; N. aufrecht, ca. 4, rosa. — Nordargentinien (Tafi, Km 90; von Lembcke gefunden). (Abb. 321 rechts.) Unterscheidet sich von P. sanguiniflora durch weniger Randstacheln, etwas kleinere Blüte und rosa Narben (bei P. sanguiniflora kremweiß). Parodia tarabucina Card. — C. & S. J. (US), XXXIII: 4, 108—109. 1961 (2) K. kugelig, bis 20 cm h., 25 cm 0; Ri. durchlaufend, spiralig, ca. 13; Ar. elliptisch, graufilzig; Rst. 12—13, nadeldünn, zusammengedrückt, 1—3 cm lg.; Mst. 1, oben etwas gekrümmt, pfriemlich, 5—7 cm lg.; St. obere bräunlich, dann weißlich; Bl. 5 cm lg., 4 cm 0, lachs-purpurn; R. purpurrötlich-gelblich-haarig; Ov. weißwollig; Fr. ? — Bolivien (Oropeza, am Wege Sucre-Tarabuco). Parodia taratensis Card. — C. & S. J. (US), XXXVI: 1, 24—25. 1964 (1) K. kugelig, 3 cm h., 4—5 cm 0, hellgrün; Ri. ca. 13, spiralig; Ar. bis 8 mm entfernt, grau; Rst. ca. 17, sehr dünnadelig, spreizend, weiß, 3—15 mm lg.; Mst. 4, über Kreuz, 1,5—2,5 cm lg., hakig, nadelig, unten weißlich, oben bräunlich; Bl. aus wolligem Scheitel, dieser locker, 3 cm lg., 1,5 cm 0; Ov. weißschuppig, mit braunen Bst.; R. mit rosa Seh., weißwollig und mit braunen Bst.; Pet. goldgelb, 1,5 cm lg.; Stbf. gelb, ebenso der Gr. und die 8 N. — Bolivien (Prov. Tarata, Dept. Cochabamba, am Wege Tarata-Rio Caine, 2200 m). Parodia tilcarensis (Werd. & Backbg.) Backbg. (3) K. später verlängert, bis über 15 cm h., ebenso stark werdend, matt blattgrün; Ri. oben wenig höckrig, leicht spiralig stehend; Ar. anfangs weißwollig, im Scheitel dicht, dieser weiß; Rst. 9—15, fein, unten leicht verdickt und Fuß dunkel; Mst. 4, bräunlich bis dunkelbraun, Fuß fast zwiebelig verdickt, bis ca. 2,5 cm lg., später mitunter dunkler gespitzt, gerade bis leicht verbogen; Bl. ca. 3 cm lg. und 0, etwas glockig-trichterig, bronzerot bis + blutrot; S. etwas größer, schwarz. — Nord- argentinien (bei Tilcara). v. gigantea (Krainz) Backbg.: St. honigbraun; Bl. korallenrosa. Pflanzen später stark (wie auch der Typus der Art). Wohl kaum abtrennbar. Nicht gültig beschrieben sind v. jujuyana Fric, auch v. jujuyensis Fric geschrieben, mit im Scheitel mehr schwärzlichen St. Die Art dürfte ebenso variabel in der Stachelfarbe sein wie etwa P. stuemeri. (Siehe auch P. gigantea Krainz). Parodia tuberculata Card. (1) K. einzeln, breitrund, bis 7 cm br., 5 cm h., graugrün; Ri. ca. 13, spiralig, in plumpe Hck. zerteilt, diese bis 1 cm br.; Ar. grau; Rst. 10—11, nadelig, bis 1 cm lg., + anliegend; Mst. 4, bis 18 mm lg., einer abwärts gehakt; St. alle grau, weiß bereift, unten verdickt; Bl. kurzglockig, 1,8 cm lg., gelbrot; Ov. weißwollig; Fr. kugelig, bis 7 mm 0, weiß behaart; S. 0,8 mm gr., schwarz. — Bolivien (Oropeza, nahe Quebrada de Villa Maria, Hazienda Ressini). Parodia tuberculosi-costata Backbg. n. sp. (1) Depresso-globosa, viridis; costis ca. 16, leviter tu- berculatis; aculeis radialibus ca. 12, ca. 5—7 mm longis, primo pallide fuscatis; aculeis centralibus 4, ad 2,3 cm longis, infimo hamato; flore 2,5 cm longo, ca. 3 cm ø; foliis perigonii interioribus aureis, in summo rubropunetatis; foliis perigonii exterioribus cum linea rubra; tubo aurantiaco, 2 cm longo, squamis rubris cum linea brevi sub eas; filamentis flavis; stylo albido; stigmatibus 10, longis, albidis. — Argentinia borealis. K. breitrund, kräftig grün; Ri. ca. 16, leicht ge- höckert; Rst. ca. 12, anfangs hellbräunlich, bald aufhellend und schwach bräunlich gespitzt, ca. 5—7 mm lg.; Mst. 4, der unterste hakig, derber, kräftiger braun, bis 2,3 cm lg.; Bl. goldgelb, 2,5 cm lg., ca. 3 cm 0; Sep. mit roter Mittellinie; Pct. leicht rot gespitzt; R. orangegelb, 2 cm lg., mit roten Seh. und einer rötlichen Linie unter den Ar., Wolle hell rehbraun, oben einige schwarze Bst.; Stbf. gelb; Gr. und 10 lange N. krem; Fr. ? — Nordargentinien (von Fechser gefunden, ohne nähere Standortsangabe. Uhlig-No. U 2200). Parodia uhligiana Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 12. 1963 (2—3) K. einzeln, kugelig, bis 10 cm 0, graugrün; Scheitel + weißwollig, von St. überdeckt; Ri. + spiralig stehend, bis ca. 20, in W. aufgelöst; Ar. 1 cm entfernt, bald kahl; Rst. ca. 35, + gerade, dünn, weißlich, bis 1 cm lg.; Mst. 4—8, Basis verdickt, 4 stärker, gerade oder + gebogen, meist 1 viel länger, bis 5 cm lg., Basis stärker verdickt, hell- bis dunkelbraun; Bl. kupferrot; S. klein, glänzend schwarz, Nabel ebenso groß, korkig. — Nordargentinien (Salta, Quebrada El Toro; von Rausch gefunden). (Abb. 323.) Eine sehr feinstachlige Form wird als v. stueme- rioides bezeichnet; Mst. z. T. oben stärker gekrümmt.
352 Parodia — Pediocactus Parodia variicolor Ritt. — „Taxon", XIII: 3, 117. 1964 (1—2) K. von P. aureicentra durch größere Länge abweichend, bis 28—42 cm lg.; Rst.-Zahl geringer, St. kräftiger, von gleicher Farbe wie die Mst., bzw. wie bei P. aureicentra; Pet. mit blutroter Mitte und braunrotem Rand; S. dünner und länger, glänzend. — Nordargentinien (nördl. Cachi, Straße nach Poma, Prov. Salta) (FR 916a). v. robustispina Ritt. — I.e.: St. schwach glänzend, honig- bis schwärzlich-farben; Mst, viel länger und kräftiger, bis 4—7 cm lg., häufig gebogen bzw. mehr hakig. — Nordargentinien (Gebirge östl. Cachi, 3000 m und höher, Prov. Salta) (FR 916 b). Ob die Art etwa der P. rauschii nahesteht und mit ihr einen Formenkreis bildet, bleibt noch festzustellen. Parodia yamparaezi Card. — „Cactus" (Paris), 19: 82, 43—44. 1964 (2—3) K. einzeln, breitrund, bis 10 cm h., 14 cm 0; Ri. 14—20, spiralig; Ar. 1 cm entfernt, grau; Rst. 7—9, strahlend bis anliegend, 4—12 mm lg., dünn- nadelig; Mst. 1, bis 2,5 cm lg., pfriemlich, mit gebogener Spitze; St. hellgrau bis weiß; Bl. 2,5 cm lg., glänzend blutrot, weiß und bräunlich behaart; Gr. und N. weiß; Stb!. ± kremweiß. — Bolivien (Chuquisaca, bei Yamparaez). Parviopuntia Marn.-Soul.: Tephrocactus Lem. Pediocactus Br. & R. (202) Eine Gattung in ihrer Heimat winterharter Pflanzen, die Körper mit Warzen statt Rippen, die Blüten nur mäßig groß; Röhrenschuppen nicht ge- wimpert, Ovarium und Frucht nackt, trocken, seitlich aufreißend. Die Blüten entstehen, soweit bekannt, nicht im, sondern dicht um den Scheitel, breittrichterig öffnend, sie sind am Tage offen und schließen ein wenig in der Nacht. Nach Schumann öffnen die Früchte z. T. unten umschnitten, bzw. fallen sie ab, oder sie reißen unregelmäßig auf. Verschiedenes öffnen wird auch bei anderen Gattungen beobachtet. Die Blütenfarbe ist z. T. variabel, von gelblich über rosa bis weiß. Die Samen sind dunkelbraun bis schwarz, feinhöckrig, mit großem, sub- basälem Hilum. Mit diesem Genus hat L. Benson kürzlich Utahia sileri (Eng.) Br. & R., Toumeya Br. & R. und Pilo- canthus paradinei (B. W. Bens.) B. W. Benson & Backbg. vereinigt. Nach den für dieses Werk geltenden Gesichtspunkten wird hier die Gattungstrennung aufrechterhalten, unter Hinweis auf die in der Systematischen Übersicht angegebenen Unterschiede und auf folgende Sachlage: Pediocactus hat keine bewimperten Röhrenschuppen, Ovarium und Frucht sind nackt, die Blüten entstehen nicht zentral; Utahia hat zentral stehende Blüten und dicht mit trockenen, bewimperten Schuppen bedeckte Röhren und Ovarien, Frucht klein beschuppt; Pilocanthus hat nahezu zentral entstehende, ganz anders geformte Blüten (wie meine Abb. 2707 in „Die Cactaceae", S. 2879. 1961, zeigt), und die Bestachlung ist unter allen Kugelformen des nördlichen Verbreitungsgebietes so einzigartig wie die von Navajoa. Hierin hat Croizat ein wichtiges Argument für deren Abtrennung gesehen, und das muß in noch weit stärkerem Maße für Pilocanthus gelten. Wenn man nun aber die obengenannten Gattungen zusammenzieht, ja selbst nur Utahia mit Pediocactus vereinigt, kann man logischerweise dabei nicht stehenbleiben, sondern muß z. B. auch Toumeya dazu einbeziehen. Mit diesem Genus, das sie selbständig belassen, haben aber H. Bravo und Marshall wiederum Navajoa und sogar Turbinicarpus vereinigt. Hieran zeigt sich einerseits die Gefahr des „lumping", bei dem es zu verschiedenen Abgrenzungen kommen kann, wie vorstehendes Beispiel beweist, und an dessen logischem Ende chaotische Massenzusammenziehungen drohen, andererseits aber auch die Bedeutung des Kleingenus als Sicherung gegen eine solche Entwicklung ins Unabsehbare. Zum Typus von Pediocactus bezieht L. Benson auch P. simpsonii v. caespiticus als „nomen nudum" ein. An Hand meiner genauen Abbildungen hätte er sich überzeugen können, daß diese var. vom Arttypus hinreichend unterschieden ist und man sogar über eigenen Artrang streiten könnte. Der Name ist auch kein nomen nudum, sondern in „Die Cactaceae'4, Bd. V, 2846. 1961, wurde für den Hauptunterschied sehr wohl eine lateinische Diagnose gegeben. L. Benson kann diese Pflanzen also nicht kennen, und die Namenseinbeziehung ist nicht berechtigt, auch nicht unter Hinweis auf fehlende Typbezeichnung. Dafür sind im Sinne der Regeln von 1954 (deutsche Ausgabe) so exakte Fotos gegeben, daß sie völlig ausreichen, besonders angesichts der Stachel-Makroaufnahmen. Ich sehe eine Deponierung von Typmaterial nur dann als gerechtfertigt an, wenn die Abbildungen zu den Originalbeschreibungen unzulänglich sind. Eine lateinische Diagnose fehlt dagegen für Pediocactus knowltonii L. Bens., der zuerst im amerikanischen Journal, 193. 1961, erwähnt wird, mit kurzer englischer Charakterisierung, außerdem in C. & S. J. (US) 52. 1961, ebenfalls ohne Lateindiagnose. Ich hole sie für die v. knowltonii nach, denn sie gehört zu P. bradyi L. Bens.; beide sind sehr klein, beide ähnlich bestachelt und ohne Mittelst. Man kann nicht zu P. simpsonii eine v. minor stellen, ohne auch bei P. bradyi so zu verfahren. Dieser und die v. knowltonii sind außerdem viel weniger weit voneinander verbreitet als P. simpsonii und seine var. Bekannt sind demnach nur 2 gute Arten. — Verbreitung: Von den nordwestlichen USA (von Washington-Montana [O.-Wyoming?] durch die zentralen Staaten bis Nordarizona und Neumexiko. [Wächst in Europa
Pediocactus 353 meist nicht gut, wohl weil P. simpsonii in seiner Heimat Winterkälte braucht; Pfropfungen haben daher auch selten Erfolg.] Pediocactus bradyi L. Benson — C. & S. J. (US), XXXIV: 1, 19. 1962. K. meist einzeln, selten zweiköpfig, fast kugelig bis eiförmig, bis ca. 6 cm lg., bis 5 cm 0, oft kleiner; Scheitel mäßig wollig; Rst. bis ca. 15, 3—6 mm lg., fast anliegend, glatt, etwas knorpelig, weiß bis gelbbräunlich; Mst. 0; Bl. ?; Fr. breitkreiselig, bis 6 mm lg., wie beim Typus der Art aufreißend; S. schwarz, mit winzigen Papillen auf unregelmäßigen Erhebungen, ca. 2,3 mm lg. — USA (Colorado- Plateau, auf 1200 m; N-Arizona, nahe Marble Can- yon des Colorado), v. knowltonii (L. Bens.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 12. 1963 (s. Einleitung; bei L. Benson als P. knowltonii, 1. c, 19. 1962, noch ohne lateinische Diagnose): K. kleinkugelig, bis 3,8 cm h., bis fast 2 cm 0 (L. Benson; mein Exemplar: 2,5 cm 0), nur wenig sprossend, meist einzeln; W. sehr winzig; Rst. 18—23, weiß, feinhaarig, bis 1,4 mm lg., weiß bis rotbräunlich, oder so gespitzt; Mst. 0; Scheitel geringwollig; Bl. ca. 1 cm lg., rosa; Fr. bis 4 mm lg.; S. schwarz, 1,5 mm lg. — USA (Colorado, Juniper-Pinyon Woodland; Neumexiko, bei Los Pifios River). (Abb. 324.) Stachelbehaarung reicht zur Artabtrennung nicht aus, da sie z. B. bei einigen Mamillarienarten sehr unterschiedlich ist. Blütenfoto in Kakt. u.a. Sukk., 13: 11, 182, 1962. Pediocactus simpsonii (Eng.) Br. & R. (T.) K. kugelig bis + verlängert, meist einzeln, bis normalerweise 15 cm 0 (dann bis 22 cm h.); Ri. in W. aufgelöst; Ar. anfangs stärker wollig; Rst. 15—25 (—30), bis 0,8—1 cm lg., weiß bis krem; Mst. 5—8 (—11), 0,4—1,8 (—2,65) cm lg., gerade oder leicht gebogen, + rotbraun, heller oder dunkler, mitunter auch krem bis gelblich im Unterteil; Bl. bis 2 cm lg., bis ca. 3 cm 0 (1,9—2,5 cm 0), gelblich, gelbgrünlichrosa, rosa oder weiß; Fr. + kugelig, bis ca. 7 mm lg., so gut wie nackt, trocken, grün, unregelmäßig aufspringend oder unten umschnitten abfallend. — Trotz zahlreicher Beleg-Zitate hat L. Benson eine in mehreren Punkten ungenaue Bearbeitung gegeben. Er gliedert in P. simpsonii v. simpsonii, v. minor und v. robustior. Über die Verbreitung des Typus der Art bzw. v. simpsonii sagt er: In S-Idaho, Montana bis M-Nevada, N-Arizona, W-Kansas und Neumexiko (Abb. 325). Er erwähnt aber nichts über das Vorkommen in Colorado, bzw. daß Boissevain die typische Art in NW-Colorado überall fand, besonders stark am Monarch-Paß. Die Abb. von diesem Fundort zeigt sowohl breitrunde wie stark längliche Formen, während Benson nur „kugelig bis breit ovoid" sagt, bei v. simpsonii bis 15 cm lg., bei v. robustior nur bis 12,5 cm lg. Polaski sah sogar Pflanzen bis 22 cm lg. Da Coul- ter von der v. robustior Coult. angab „in allen Teilen größer, besonders der W., Rst. bis 2,3 cm lg., Mst. bis 2,3 cm lg.", Benson bei v. simpsonii „Mst. 1,2—1,9 cm lg.4', Boissevain vom Typus der Art „bis 1,8 cm lg.", sah ich keine Möglichkeit, die v. typica und v. robustior zu trennen, es sei denn nach Bensons Blüten-0: bei der v. typica: bis 2,5 cm 0, bei der v. robustior: bis ca. 3,1 cm 0; aber Boissevain hat beim Typus der Art auch bis 3 cm 0 festgestellt ! Vielleicht hat L. Benson wegen dieser Trennungsschwierigkeit Boissevains Angaben und Abb. nicht zitiert? Zu obigen Standortsangaben kämen also hinzu (für v. robustior genannt): O-Washington, O-Oregon, W-Idaho, NO-Nevada. Der Typus der Art kam aus dem Butte-Tal in Utah und dem östlicheren Kobe-Tal. Von hier stammt der Lectotypus, vom Butte-Tal kam eine Pflanze „die sich etwas der v. robustior" näherte. Also auch hier ein Übergang. Utah wird von .L. Benson in seiner Aufstellung aber weder bei der v. typica noch der v. robustior von Utah erwähnt, v. caespiticus Backbg. In L. Bensons Arbeit in C. & S. J. (US), 49—54. 1961, und 17—19. 1962, nicht anerkannt, unrichtig als nom. nud. bezeichnet (s. oben), und als Synonym der v. simpsonii, sogar zusammen mit v. hermannii, eine ganz willkürliche und ungenaue Zusammenfassung, denn die Merkmale der v. caespiticus sind: K. nur gänseeigroß, zuweilen abgeplattet, stark sprossend, in Gruppen bis 30 cm 0 und 50 cm h.; Rst. bis 24; Mst. bis 8; St. im Neuwuchs, und gerade auch die Mst., bis + weiß. — USA (Colorado, Salida, 2700 m). v. hermannii (Marsh.) Wieg. & Backbg.: K. halbrund; Est. 14—16; Mst. 3—5 (var. mit der geringsten Mst.-Zahl!); Bl. mehr glockig, weiß bis krem bis rosa; St.: die randständigen fast haarartig dünn, mittlere nur bis 1 cm lg. und rot. — USA (Utah: Garfield County, auf ebenen Flächen, während Pediocactus sonst eine Gebirgspflanze auf 2400—3000 m ist; diese var. wächst nur auf ca. 1800 m. Die Mst. sind weit feiner), v. minor (Eng.) Cockerell — Torreya 18: 180. 1916: K. kleiner; Rst. 20—28, bis 6 mm lg., weiß bis krem; Mst. 5—8, bis ca. 1,3 cm lg.; Bl. 1,2 bis 1,9 cm 0. — US A (M-Colorado, Hochland), v. nigrispinus Marsh. (Cactaceae, 140. 1941, ohne lateinische Diagnose): K. gedrückt-kugelig, meist sprossend; Rst. abstehend, fast schwarz wie auch die Mst. — USA (Washington, Priests Rapids). Schon von Britton & Rose, „The Cactaceae", III: 91. 1937, als Form erwähnt; sie wurde als möglicherweise eine neue Art angesehen. Angesichts des bei Pediocactus häufig zu beobachtenden Variierens der St.-Farben, des gedrücktkugeligen und reich sprossenden Wuchses, sowie der z. T. disjunkten Areale (vgl. Bensons Angaben bezgl. v. robustior), ist es möglich, daß
354 Pediocactus — Peireskia diese var. identisch ist mit v. caespiticus. Eine gültige Beschreibung und nähere Untersuchungen stehen jedoch noch aus. Da L. Benson nirgends auch schwarze Randstacheln angibt, kann die kleinere v. nigrispinus Marsh., wie sie Marshall beschreibt, aber nicht ausgerechnet zu v. robustior gestellt werden, wie dies Benson tut. In C. & S. J. (US), XXXIV: 2, 57—61. 1962, hat L. Benson die in der Einleitung zu diesem Genus diskutierte Einbeziehung von Navajoa Croiz. und Toumeya Br. & R. vollzogen, die bei einem so weit gefaßten Gattungsbegriff nicht zu vermeiden war. Er stellte dabei folgende Sektionen auf: 1 — Pediocactus, 2 — Navajoa, 3 — Toumeya. Dazu ist kritisch zu bemerken: In seinem Sektionsschlüssel 1. c. S. 57 gliedert Benson nur nach der Stachelbeschaffenheit, läßt dabei aber unverständlicherweise den einzigartig haarfein bestachelten Pilocanthus unbeachtet. Seine Sektionsgliederung unter „Spines not strongly flattened" ist daher unzulänglich, denn wenn man nach nadelig-pfriemlichen, bastartigen und korkigen Stacheln gliedert, muß man noch weit eher die langen Haarstacheln von Pilocanthus berücksichtigen, wie sie im ganzen nördlichen Kugelkakteenareal nicht wieder auftreten. Das scheint jedoch L. Benson nicht ins Konzept zu passen, und so verfährt er ähnlich auch mit der Einbeziehung von Turbinicarpus F. Buxb. & Backbg. zu Toumeya durch Helia Bravo und Marshall — das heißt, er übergeht auch diese — und das, obwohl im gleichen Journal, 3: 1961, im Titelbild und 1. c. 98. 1961, eine „Toumeya krain- ziana Frank" (d. h. eine Turbinicarpus-Art) gezeigt bzw. besprochen wird. Eine Auseinandersetzung mit der Frage „was soll mit Turbinicarpus geschehen?" durfte also nicht unterlassen werden, zumal bei der Aufschlüsselung der Sektionen nur Stachelmerkmale ausschlaggebend waren. Das heißt: dann mußten auch die von Pilocanthus und Turbinicarpus berücksichtigt werden. Hier scheint L. Benson mit deren Außerachtlassung empfunden zu haben, welche Folgen bei seiner Art von Gliederung drohen: dann hätte nämlich zwangsläufig auch die Einbeziehung von Aztekium und Lophophora folgen müssen, und eine Reihe anderer Gattungen könnten dann ebenfalls nicht mehr selbständig bleiben. Man kann verstehen, daß L. Benson, der noch in „Arizona Cacti" nur nach Echinocactus und Mamil- laria (einschließlich Coryphantha!) gliederte, seine Ansicht nur zögernd ändert. Daß dies aber in so unzureichender Weise geschieht, darf nicht unwidersprochen bleiben. Schließlich stellten die erfahrenen Autoren Britton und Rose Toumeya und Utahia (von L. Benson zu Pediocactus einbezogen, 1. c. XXXII: 2, 50. 1961) ja nicht ohne gute Gründe aus einer bestimmten Gesamtkonzeption her auf, wie auch ich Pilocanthus, und ebenso wie dieser durch seine einzigartige Behaarung unterscheidet sich Utahia von Pediocactus durch einzigartige Blütenmerkmale. Die Anschauungen anderer Autoren können also nicht einfach unbeachtet gelassen und Änderungen nur auf einem kleinen Teilgebiet vorgenommen werden. Was hier geschieht, muß logisch ins Ganze passen, ganz abgesehen davon, daß wir mit den besagten Gattungen jahrzehntelang gut gefahren sind und daher kein Bedürfnis besteht, sie nun plötzlich unter einem zweifelhaften Sammelgenus vereinigt zu sehen. Eine solche „Revision" muß daher ins rechte Licht gerückt werden, denn sie rührt an die Grundprobleme der. modernen Kakto- logie, und es muß als die Dinge reichlich vereinfachend erscheinen, sie auf diese Weise lösen zu wollen. Die wenigen nordamerikanischen Autoren — die schon von jeher auch keine Varietäten kannten, für den Phytographen ebenso unzulänglich — arbeiten aber alle ähnlich. Man erkennt keine einheitliche Richtlinie; dafür folgen einander die gekünstelten „Revisionen", so bei Kimnach in höchst anfechtbarer Form z. B. bei Rauhs Peru-Funden, bei Anderson mit einer nicht weniger gewaltsamen „Revision" von Ariocarpus, Roseocactus und Neogomesia. Man gewinnt den Eindruck, daß dabei die Absicht vorherrscht: auf jeden Fall etwas anderes zu machen. Es ist ein Weg ohne klares Endziel, in eine völlige Namensverwirrung; das kann auch die eindrucksvolle aufgeführte Beleg-Garnitur nicht übersehen lassen. Allen diesen Autoren scheint der logische Blick für die Endauswirkung zu fehlen, aber auch die ausreichende Gesamt-Material- kenntnis bzw. die sich aus ihr ergebenden Probleme. Man scheint auch die echte, von der Natur selbst geschaffene Gliederungsmöglichkeit nicht sehen zu wollen: nach der Reduktionslinie der Sproßnatur an Blüte und Frucht. Man arbeitet statt dessen mit gekünstelten Konzeptionen — und das auch nur auf Teilgebieten — anstatt dem vielgestaltigen Wirken der Natur mit deren eigenen Mitteln gerecht zu werden. Wegen dieser wichtigen generellen Probleme mußte das Genus Pediocactus Br. & R. und sensu L. Benson ausführlicher behandelt werden, und um zu begründen, warum ich die Gattungen Pediocactus, Utahia, Toumeya, Navajoa und Pilocanthus als selbständige Genera beließ. Es erübrigt sich damit auch, sich mit Turbinicarpus auseinanderzusetzen sowie mit weiteren Fragen, die sich zwangsläufig bei Teilzusammenziehungen ergeben. Peireskia (Plum.) Mill. (1) Man hielt diese Gattung lange für die Urform der Kakteen. Da sie aber unverändert noch Blätter- träger selbst in sehr trockenen Gebieten sind, also ohne jede sich anpassende Umentwicklung zu höher sukkulenten Formen, kann man in diesem Genus nur eine konservative und anderen Laubträgern extrem ähnelnde Stufe in dem breiten Entwicklungsfächer der Cactaceae sehen. Als primitiv wird die Ausbildung der Samenanlage im Griffelfuß an-
Peireskia 355 gesehen; angesichts der konservativen Beibehaltung über unendlich lange Zeiträume kann man aber ebensogut sagen: es handelt sich nur um die am einfachsten anmutende Stufe in der von der Natur demonstrierten allmöglichen Formentstehung. Samenanlage im Griffelfuß und echte Samenhöhle, d. h. unterständige, sind aber so wesentliche Unterschiede, daß Berger daraufhin ein Subgenus abtrennte, das Knuth logischerweise im Rahmen der modernen Klassifikation zum Genus Rhodocactus erheben mußte. Auffällige Unterschiede bei den Arten mit oberständigem Fruchtknoten zwangen jedoch zu folgender Untergattungs-Gliederung: 1: UG. Peireskia: Blüten größer, nicht sitzend 2: UG. Neopeireskia Backbg.: Blüten sehr klein, sehr kurz gestielt oder sitzend, mit urnen- förmigem Kelch Eine Gattungstrennung war nach der gleichartigen Samenanlage nicht möglich. Die Zahlen hinter den Artnamen weisen auf die jeweilige Untergattungs- Zugehörigkeit hin. Der Blütengröße entsprechend sind die Früchte entweder klein oder weit größer; besonders die letzteren sind fleischig und werden z. T. auch als Obst gegessen. Die Samen sind dünnschalig und glänzend schwarz. Benannt wurde das Genus nach dem Provenzalcn Peiresc, infolge der französischen Aussprache zuerst Pereskia geschrieben; seit 100 Jahren, d.Ti. seit Salm-Dyck, wird aber schon darauf verwiesen, daß bei einer Namensehrung auch die Benennung orthographisch korrekt lauten sollte; wie man einen an sich ungültigen Gattungsnamen als nomen conservandum gültig macht, sollte man vernünftigerweise dies auch mit der richtigen Schreibweise von Gattungsnamen tun, die sich auf eine Person beziehen. Eine verstümmelte oder ungenaue Namensschreibung ist keine rechte Ehrung. Nach dem überwiegenden Gebrauch bei den bisherigen Autoren wird daher obige Schreibweise beibehalten, obwohl die Regeln „Pereskia" verlangen. Beschrieben wurden bisher 8 Arten, von denen 4(—5?) zur Untergattung 2 gehören. Nach N. H. Boke, C. & S. J. (US), XXXV: 1, 3pp. 1963, ist P. tampicana nur eine Variante von P. grandi- folia, P. lychnidiflora und P. zinniaeflora wurden niemals wiedergefunden, und P. conzatti muß als Synonym von P. pititache angesehen werden, die von Britton & Rose irrtümlich zu Peireskiopsis gestellt wurde. Die Beschreibungen der ersteren Arten wurden aber bis zu einer endgültigen Klärung bei Rhodocactus belassen (s. dort). — Verbreitung: Von den USA (Florida) im tropischen Amerika, einschließlich Westindien, bis Peru, Paraguay und Nordargentinien. [Gutwüchsig, z. T. als Unterlage verwandt]. Peireskia aculeata (Plum.) Mill. (1) (T.) K. kletternd strauchig, bis 10 m lg.; Tr. dünn; B. kurzstielig, lanzettlich bis länglich oder eiförmig, bis 7 cm lg., beidseitig grün; St. im unteren Teil 1—3, in den B.-Achseln paarig, zurückgebogen; Bl. gebüschelt, bis 4,5 cm 0, weiß, blaßgelb oder + rosa; Fruchtknoten beblättert und oft bestachelt; Fr. hellgelb, bis 2 cm 0; S. schwarz, etwas flach, bis 5 mm gr. — Vorkommen wie oben angegeben, in Mexiko wohl auch verwildert; H. Bravo vermutet die Urheimat in Venezuela. (Abb. 326.) v. godsefliana (Sand.) Knuth: ist eine ± pfir- sichfarben beblätterte Pflanze, die vielleicht als Form zu v. rubescens gehört, obwohl sie mitunter auch vergrünt; B. meist rückseits rot. v. rubescens (Pfeiff.) ist ohne gültige Kombination. „Ar. sehr wollig, die eiförmigen B. unten violettrot". Bei sehr trockenem Stand bildet aber auch die Typform mehr Haare, auch kommt gelegentliche schwache Rottönung der B.-Unter- seite vor. Peireskia amapola Web.: Rhodocactus sacha- rosa (Griseb. ) Backbg. Peireskia argentina Web.: Rhodocactus sacha- rosa (Griseb.) Backbg. Peireskia autumnalis (Eichl.) Rose: Rhodocactus autumnalis (Eichl.) Knuth. Peireskia bahiensis Gurke (1) K. erst strauchig, dann ein bis 8 m hoher, stammbildender Baum; Tr. anfangs stachellos; B. lanzettlich, bis 9 cm lg.; St. später bis zu 40, bis 9 cm lg.; Bl. in kleinen Büscheln, rosa; Ov. mit großen B.; Fr. oft proliferierend, bis 4 cm lg., unregelmäßig eckig, beblättert; S. länglich, schwarz, bis 5 mm gr. — Brasilien (östliche Catinga). Peireskiableo (HBK.) DC.: Rhodocactus bleo (HBK.) Knuth. Peireskia colombiana Br. & R.: Rhodocactus co- lombianus (Br. & R.) Knuth. Peireskia conzattii Br. & R.: Peireskia pititache Karw. Peireskia corrugata Cutak: Rhodocactus corrugatus (Cutak) Backbg. Peireskia cubensis Br. & R.: Rhodocactus cubensis (Br. & R.) Knuth. Peireskia diaz-romeroana Card. (2) K. strauchig, bis 1,2 m h., stark verzweigt; Wz. knollig, holzig; Tr. + horizontal spreizend; Ar. grau und weiß; St. anfangs 5, später bis zu 12, 0,5—2 cm lg., etwas abgeflacht, weißlich oder gelblich; B. sitzend, dunkelgrün, eiförmig-elliptisch, bis 2,5 cm lg., 1 cm br.; Bl. bis 1 cm lg., weinrot; Ov. kahl, özipflig; Fr. bis 5 mm 0, schwärzlich-weinrot. — Ostbolivien (bei Cochabamba, Ttacko La- guna).
356 Peireskia Peireskia foetens Speg. und P. fragrans Lem. sind Formen von Peireskia aculeata (Plum.) Mill. Peireskia grandifolia Haw.: Bhodocactus grandi- folius (Haw.) Knuth. Peireskia guamacho Web.: Rhodocactus guamacho (Web.) Knuth. Peireskia higuerana Card. : Rhodocactus higueranus (Card.) Backbg. Peireskia horrida (HBK.) DC. non Parodi: Peireskia humboldtii Br. & R. Peireskia humboldtii Br. & R. (2) K. baumartig, bis 6 m h,; Tr. rundlich, schlank; B. einzeln, eng-oblong, aufsitzend, 3 cm lg.; St. oft einzeln, bis 2—3, bis 3 cm lg., dunkel; Bl. ca. 1 cm lg., rot bis orange, özipflig, kurz gestielt; Fr. klein und vielsamig. — Nordperu (Jaén, am Maranon). Peireskia lychnidiflora DC.: Rhodocactus lychnidi- florus (DC.) Knuth. Peireskia moorei Br. & R. (1) K. strauchig, Im h.; B. rundlich, bis 8 cm lg.; Ar, grau; St. 2—4, ungleich, bis 7,5 cm lg., aschgrau, oben schwärzlich; Bl. ca. 4,5 cm gr., rosenrot, mit Borsten, am Ov. mit schwarzen St. und B. bis 3 cm lg. — Brasilien (Corumba). Peireskia nicoyana Web.: Rhodocactus nicoyanus (Web.) Knuth. Peireskia opuntiaeflora DC.: Peireskiopsis opuntiae- flora (DC.) Br. & R. Peireskia panamensis Web.: Rhodocactus bleo (HBK.) Knuth. Peireskia pflanzii Vpl.: Quiabentia pllanzii (Vpl.) Vpl. Peireskia pititache Karw. — In Pfeiffer, En. Diagn. Cact., 176. 1837 (1) K. baumförmig, bis über 20 m h. (MacDougall für P. conzattii); Stamm bis 35 cm 0; B. oval bis fast eiförmig, gespitzt, fest, ganzrandig, kurz gestielt; St. 1—8 oder mehr (später), verschieden lang; Bl. erst in späterem Alter, nur bei Sonne geöffnet, im Juni/Juli, ca. 3 cm lg. gestielt, orangerot; S. schwarz, glatt. — Mexiko (Tehuantepec), Guatemala ? Beschreibung nach N. H. Boke, der die richtige Gattungszugehörigkeit feststellte. Nach H. Bravo ist die Samenhöhle oberständig. Peireskia conzattii Br. & R. war diese Art. Peireskia portulacifolia (L.) Haw.: Rhodocactus por- tulacifolius (L.) Knuth. Peireskia rotundifolia DC: Peireskiopsis rotundi- folia (DC.) Br. & R. 6 Peireskia saipinensis Card.: Rhodocactus saipinen- sis (Card.) Backbg. Peireskia sparsiflora Ritt. (2) Gültige Beschreibung mit Lateindiagnose steht noch aus. Bekannt ist nur: K. strauchig; Wz. knollig und holzig; Tr. von gleicher Farbe wie die B.; B. verschieden-gestaltig, unter günstigen Umständen doppelt so groß wie unter ungünstigeren, oval, beid- seitig verjüngt oder oben zuweilen gerundet; St. bis 8, die mehr randständigen ca. 6 hellgelblich und dünner, 3 davon ca. 1 cm lg., etwas zur Mitte, 1—2 kräftigere bis 13 mm lg., horngelb, mit hellbräunlicher dickerer Basis; Ar. mit spärlichen H.; Bl. sollen einzeln stehen, Farbangabe fehlt. — Nordostperu. (FR 640.) Es bleibt festzustellen, ob es sich nicht etwa um Rhodocactus antonianus Backbg. handelt. Peireskia spathulata Otto: Peireskiopsis spathulata (0.) Br. & R. Peireskia tampicana Web.: Rhodocactus tampicanus (Web.) Backbg. Peireskia vargasii H. Johns. (2) K. zuletzt baumartig, bis 4 m h., auch niederliegend; B. unten mehr rundlich, nach oben verjüngt, fast sitzend, bis 2,5 cm lg.; Ar. weißfilzig und mit bis 1 cm lg. H.; St. 1—3, stechend, bis 2,5 cm lg., anfangs blaß strohgelb, später grau mit schwarzen Spitzen; Bl. zu mehreren, sitzend, klein, bis 1,5 cm 0, zipfliger Kelch, weiß; Fr. unter 6 mm gr., weinrot bis schwärzlich; S. glänzend schwarz, 1,5 mm gr. — Nordostperu (Jaén, Bellavista). v. longispina Rauh & Backbg.: K. strauchig, bis ca. 2 m h.; B. ähnlich wie beim Typus der Art, hellgrün; St. bis 3, bis 5 cm lg., blaßgelb; BL zu 1—3, 0,7 cm 0, weiß mit grünem Mittelstreifen; Fr. 4 mm 0, grün. v. rauhii Backbg.: K. nur 1,5 m h.; St. bis 10; Bl. klein und weiß. Peireskia verticillata Vpl.: Quiabentia verticillata (Vpl.) Vpl. Peireskia weberiana K. Sch. (2) K. 1—3 m h. Strauch; B. bis 3 cm lg., 2 cm br., sitzend, breitelliptisch oder + eiförmig, mit Spitze; Ar. weiß; St. zuerst 1, später bis 5, die meisten kürzer als der ca. 1,5 cm lg. längste, gelbbraun bis horngelb; Bl. zu mehreren, 1 cm lg., weiß, 2 cm 0.— Bolivien (Tunari-Gebirge). Die Verbreitung der U.-G. Neopeireskia in Nordperu und Ostbolivien läßt vermuten, daß sie auch in Zwischengebieten vorkommt.
Peireskia — Peireskiopsis 357 Peireskia zehntneri Br. & R.: Quiabentia zehntneri (Br. & R.) Br. & R. Peireskia zinniaeflora DC: Rhodocactus zinniae- florus (DC.) Knuth. Peireskiopsis Br. & R. (5) Anfangs wegen der Ähnlichkeit des bläti‚ertragenden Habitus als Peireskia angesehen, aber der Blütenform, vor allem jedoch den Glochiden und den größeren harten, behaarten Samen nach zu den Opuntioideae gehörend. Der Fruchtknoten kann, wenigstens in einigen Fällen, gestielt sein; sonst ist aber über die Blüten und Früchte relativ wenig bekannt. Interessant ist Diguets Angabe, wonach P. aquosa mehr ein Nacht- als ein Tagblüher ist, da die in der Frühe noch weitoffenen Blüten sich bei steigender Sonne rasch schließen. Das dürfte aber nicht bei allen Arten so sein. P. spathulata und P. velutina haben sich als hervorragende Unterlagen für Sämlingspfropfungen erwiesen; die Jungpflanzen wachsen auf ihnen von kleinster Größe an unglaublich schnell heran, müssen dann allerdings umgepfropft werden; die Stümpfe produzieren noch mehrere Sprosse; das alles ist wichtig für die Seltenheiten-Anzucht (s. Abb. im einleitenden Teil). Beschrieben wurden 12 Arten. — Verbreitung: Mexiko und Guatemala [®.]. Schreibweise nach den Regeln ‚‚Pereskiopsis"; von Berger und einigen anderen Autoren zwangsläufig der von Peireskia angepaßt (siehe dort). Peireskiopsis aquosa (Web.) Br. & R. K. strauchig; Tr. blaugrün; B. leuchtend grün, fast elliptisch, + doppelt so lg. wie br.; Ar, anfangs mit langen, weißen H.; St. meist nur 1, weiß; Gl. wenige, gelb; Bl. gelb, außen rot gefleckt; Fr. birnförmig, bis 5 cm lg., bis 2,5 cm 0, gelbgrün. — Mexiko (Guadalajara). Peireskiopsis autumnalis Eichlam: Rhodocactus autumnalis (Eichl.) Knuth Peireskiopsis blakeana G. Ortega K. bis 3 m h., auch stammbildend; Tr. bis 5 cm dick, erst grün, dann braun; Ar. weißgelb-filzig; St. 2, oben grau, unten schwarz; Gl. gelb; Bl. ?; Fr. ? ; S. 2 mm gr., rosa, linsenförmig. — Mexiko (Sinaloa, Abuya bei Culiacan). Peireskiopsis brandegeei Br. & R.: Peireskiopsis por- teri (Brand.) Br. & R. Peireskiopsis chapistle (Web.) Br. & R. K. strauchig, bis 4 m h.; Tr. glatt; B. rund bis elliptisch, bis 4 cm lg.; Ar. weiß; St. meist 1, weiß, bis 6 cm lg.; Bl. gelb bis rosa; Fr. rot. — Mexiko (Oaxaca; Morelos ?). Peireskiopsis diguetii (Web.) Br. & R. K. großstrauchig; Tr. flaumig, erst grün, alte rötlich; B. elliptisch-eiförmig, bis 5 cm lg.; Ar. anfangs mit dichtem, weißem H.-Filz, später mit kurzer, schwarzer Wolle; St. meist 1, selten bis 4, bis 7 cm lg., anfangs fast schwarz; Gl. wenige, bräunlich; Bl. gelb; Fr. 3 cm lg., rot, zuweilen mit St.; S. weiß, 5 mm gr. — Mittelmexiko (JMisco; Guadalajara; Oaxaca). Peireskiopsis gatesii Baxt. K. kletternder Strauch; Tr. blaßgrün, Zweige bis 7 cm lg.; B. kaum länger als br.; Ar. dunkel; St. 1 bis mehrere, bis 5 cm lg., unten grau bis nußbraun, Spitze dunkelbraun bis schwarz, mit gleichfarbigen dünnen Hülsen; Gl. braun; Bl. ?; Fr. tiefrosa, 2 cm lg., 1 cm 0, beblättert, meist steril, mit wenigen braunen St. — Mexiko (Niederkalifornien). Peireskiopsis kellermannii Rose K. kletternder Strauch; Tr. bis 5 m lg., ca. 2 cm 0, anfangs grün; B. glänzend-grün, elliptisch bis + länglich oder rundlich, auch zugespitzt und unten verjüngt, zwei- bis dreimal so lg. wie br., bis ca. 5 cm lg.; Ar. mit weißem Filz und H.; St. 0—1, stark, fast schwarz, bis 3 cm lg., an alten Tr. 1 bis mehrere, spitze, braune; Gl. braun; Bl. ?; Fr. rot, glatt, beblättert, mit braunen Gl.; S. behaart. — Guatemala (Trapichite). Peireskiopsis opuntiaeflora (DC.) Br. & R. K. baumförmig; Tr. im Alter braunrindig; B. einzeln oder paarig, fleischig, graugrün, ovoid, gestutzt, ausgerandet oder kurz zugespitzt und auch mit sehr kurzem Stiel, bis 3,5 cm lg., 3 cm br.; Ar. grau; St. fehlend oder bisweilen nur 1, stark, rund, spitz, bis 6 cm lg.; Bl. einzeln, mit bis 5 mm lg. Stiel, ganze Länge 3 cm lg., gelb mit unrein rotgelben Streifen; Ov. birnförmig, winzig beschuppt. — Mexiko. Peireskiopsis pititache (Karw.) Br. & R.: Peireskia pititache Karw. Peireskiopsis perteri (Brand.) Br. & R. (T.) K. strauchig, bis 1,20 m h.; Tr. bis 3 cm 0; B. sitzend, bis 3 cm lg., spitzig-eiförmig, in der Kultur schmäler; St. anfangs 0, dann 1—2, braun, an älteren Tr. 3—8, 3—5 cm lg., an alten Teilen bis 20, Tr. schon im zweiten Jahr bräunlich; Gl. braun; Bl. ca. 4 cm 0, gelb; Fr. länglich, bis 5 cm lg., orange, mit großen Ar. und braunen Gl.; S. wenige, mit abfallenden weißen H. — Mexiko (Sinaloa; Niederkalifornien). (Abb. 327.) Peireskiopsis rotundifolia (DC)Br. & R. K. mit holzigen Stämmen; Tr. schlank, glatt; B. fast kreisrund, kurz gespitzt; St. 1, länger; Ar. weiß; Gl. wenige oder fehlend; Bl. 3 cm 0, rötlich-gelb; Fr. + eiförmig, rot, beblättert. — Mexiko.
358 Peireskiopsis — Peniocereus Peireskiopsis scandens Br. & R. K. kletternder Strauch, bis 10 m lg.; Tr. graufarbig, rund, glatt; B. eiförmig, bis 2 cm lg., glatt, spitz zulaufend; Ar. weiß wollig; St. 1, kurz, 5 mm lg.; Gl. braun; Bl. gelb; Fr. langsam reifend, schlank, bis 7 cm lg., etwas höckrig; S. wenige. — Mexiko (Yucatan, Izamal und Merida). Peireskiopsis spathulata (0.) Br. & R. K. strauchig, bis 2 m h.; Tr. bläulichgrün, flaumig; B. spatelig, dick, grün, bis 3 cm lg.; Ar. anfangs behaart; St. 1—2, steif, unten weiß, bis 2,5 cm lg.; Gl. braun; Bl. rot; S. weiß. — Süd (?)-Mexiko. Peireskia velutina Rose K. dichte Büsche, bis über 1,20 m h.; Tr. grün; B. elliptisch bis + eiförmig, 2—6 cm lg., bis 2,5 cm br., dunkelgrün, beidseitig flaumig; St. einige kurze; Gl. vorhanden; Ar. mit längeren weißen H.; Bl. sitzend, leuchtend gelb; Fr. ? — Mexiko (Queré- taro; Mittel-Mexiko). Pelecyphora Ehrenbg. (222) An dieser Gattung erweist sich, daß — wie z. B. bei den drei Grundformen der Opuntiengestalten — nicht allein die Blütenmerkmale für die Abgrenzung maßgebend sein können, um natürliche Artgruppen exakt darzustellen. Dies war bei obigem Genus erst in jüngerer Zeit möglich. Bisher gehören mit Sicherheit hierher 2 beschriebene Arten. Bei beiden sind die Warzen seitlich zusammengedrückt — daher der Name „Beilträger" — und die Areolen sind dementsprechend langgezogen, die Stacheln deutlich kammförmig-anliegend; bei beiden werden die Warzen später hart, beide Arten haben auch einen fast rübig starken Basalteil und sitzen mit ihm ziemlich tief in der Erde. Bei beiden Arten ist ferner eine zwar winzige, aber doch + deutliche Areolenfurche festzustellen, worauf z. T. schon Schumann hinwies. Die Früchte zerfließen am First; sie sind klein und weich, die Samen schwarz. Die Blüte ähnelt der von Encephalocarpus; sie ist nackt wie auch die Frucht. Der zweiten Art gleicht auffällig Solisia pectinata, weshalb diese zuerst als Pelecyphora beschrieben wurde, obwohl Blütensitz und Frucht völlig verschieden sind, nicht aber die Warzenform und Stachelanordnung. Daran zeigt sich auch die Bedeutung einer genauen Abgrenzung der Merkmale, wobei das Kleingenus die natürlichen Gegebenheiten am sinnfälligsten wiedergibt. In dieser Abgrenzung ist bei Pelecyphora nicht der „Echinocactus valdezianus" unterzubringen, dessen Ähnlichkeit nur eine entferntere ist, sondern er mußte zu Gymnocactus gestellt werden. Der gut- wüchsige Typus der Gattung ist häufiger in den Sammlungen vertreten, die zweite Art seltener. — Verbreitung: Mexiko (in Nordmexiko und San Luis Potosi). [®.] Der Typus des Genus war ein indianisches Heilmittel und wurde, wie die Lophophora, „Peyote" oder „Peyotillo" genannt. Pelecyphora aselliformis Ehrenbg. (T.) K. kugelig-keulig, bis ca. 10 cm h., 5,5 cm 0, später sprossend und gruppenbildend, graugrün; W. spiralig stehend, bis 5 mm h.; Ar. lang; St. nicht stechend, bis auf die freien Spitzen stärker untereinander verwachsen, sehr klein, in der Ar.-Mitte am längsten; Bl. 3 cm und mehr br., glockig-trichterig, karminviolett; S. nierenförmig. — Mexiko (San Luis Potosi). Pelecyphora pseudopectinata Backbg. K. einzeln, kugelig bis etwas länglich, bis ca. 6 cm h., 4,4 cm 0; W. unten fast viereckig, oben stark flachgedrückt; Ar. langgezogen; St. sehr fein, kurz, freistehend, kammartig anliegend, ca. 1,25 mm lg., glasigweiß, am Fuß etwas graugelblich; Bl. ca. 2 cm lg., 1,5 cm 0, hell weißrosa mit kräftigem, rotbraunem Mittelstreifen; Stbf. und Gr. rosa; Fr. klein, dunkelgrün. — Mexiko (Palmillas, in Nordmexiko). (Abb. 328.) Pelecyphora valdeziana und v. albiflora Paz.: Gymnocactus valdezianus (Moll.) Backbg. und var. albillorus (Paz.) Backbg. Peniocereus (Berg.) Br. & R. (131) Ziemlich dünntriebige Cereen mit dickknolligen bis rübigen Wurzeln, diese beim Typus des Genus bis 125 Pfund schwer. Bei einigen Arten tritt dimorpher Wuchs auf: die Triebe sind normalerweise zu Anfang mehrkantig, später z. T. rund; es kommt aber auch kantige Wuchsform bei den runden Triebteilen vor, vielleicht zu Beginn des neuen Jahreswuchses. Genaue Beobachtungen darüber stehen noch aus. Die Blüten sind nächtlich und meist weiß, z. T. auch etwas in der Tönung nach gelblich hin schwankend oder hellrosa. Röhre und Ovarium sind mit + steifen, + borstendünnen Stacheln versehen, ebenso die rote, längliche Frucht. Die Schlüsselposition des Genus ist bei Britton und Rose unzulänglich, die Abgrenzung von Acanthocereus und Peniocereus wäre danach nicht aufrechtzuerhalten, ebensowenig nach der Blütenskizze Fig. 167 in Bd. II von „The Cactaceae" und der Angabe „trichterartig'1. Hinzukommt, daß in solcher Fassung Wil- coxia ebenfalls schwer abzugrenzen ist, zumal es bei diesem Genus anscheinend auch nachts geöffnete Blüten gibt; so kam es, daß einige Arten wenig geklärt blieben (P. marianus), ja sogar ein weiteres Genus entstand (Neoevansia) und genau genommen keine klare Trennung zwischen Acanthocereus und Peniocereus gegeben wäre. Hier bewährte sich wieder, daß das Kleingenus zu genauen Beobachtungen zwingt: es hat sich inzwischen gezeigt, daß allein
Peniocereus 359 bei Peniocereus die Blütenhülle im Hochstand stark abwärts gerichtet ist, die Staubblätter mit dem Griffel dagegen, fast ringförmig geschlossen, aufgerichtet! Das findet man weder bei Acanthocereus noch bei der trichterig blühenden Wilcoxia, die als Tagblüher anzusehen ist, wenngleich in einem Fall die Blüten nächtlich geöffnet sind, was jedoch auch bei anderen tagblütigen Gattungen vorkommt. Bis zur Klärung der typischen Perigonblatt-Stellun- gen bei Acanthocereus und Peniocereus mußte auch die Gattungszugehörigkeit von Acanthocereus ma- culatus zweifelhaft bleiben; Cutak hatte ihn zu Peniocereus gestellt; erst neuerdings erwies sich, daß die inneren Perigonblätter im Hochstand + trichterig aufgerichtet gestellt, nicht herabgebogen sind. Daran zeigte sich, daß Weingart und H. Bravo die Art richtig zu Acanthocereus einbezogen hatten. Beschrieben sind bisher 10 Arten. — Verbreitung: USA (Südstaaten ohne Kalifornien), westlicheres Mexiko bis zum Rio Tehuantepec. [P. empfiehlt sich wegen der Rübenwurzeln; jedenfalls wachsen die Pflanzen dann weit besser. Eine Ausnahme scheinen P. haackeanus und P. marnieranus zu machen.] Peniocereus diguetii (Web.) Backbg. K. buschig; Wz. rübig, dick, bis 40 cm lg.; Tr. dünn, kaum über 1 m lg. (?), ca. 8 mm 0, gepfropft bis über 3 m lg. beobachtet, Spitze unter der Lupe dicht behaart und borstenstachlig, Epidermis nicht flaumig; Ri. 6—9, sehr schmal und niedrig, rundlich; Ar. weiß; Rst. ca. 10, borstenartig, weiß, bis 4 mm lg., angepreßt, dunkclspitzig; Mst. 2, kürzer; St. später alle abfallend; Bl. bis 9,5 cm lg., 6 cm 0, duftend, weiß bis zartrosa; Fr. birnförmig, Scharlach, bis 5 cm lg., 2,5 cm 0; S. klein, glänzendschwarz. — USA (S-Arizona), Mexiko (Sonora; Sinaloa, im Nordwesten, mit P. marianus). Peniocereus tosterianus Cut. K. bis 2 m h., strauchig; Wz. eine Haupt-Wz. mit mehreren Rüben; Tr. bis 1 m lg., aus kleinem Stämmchen, zuerst 3—ökantig, später zylindrisch, bleistiftstark; Ar. fast kahl; St. winzig, meist 6, z. T. pfriemlich und am Fuß verdickt, einer mehr in der Mitte, alle dunkelbraun bis schwarz, zuerst 6—8 Bst.-St., weiß bis gelbbraun, bis 3 mm lg.; Bl. bis 10 cm lg., weiß; Fr. ? — Mexiko (Guerrero, südlich Tierra Colorada). Peniocereus greggii (Eng.) Br. & R. (T.) K. lockerstrauchig, bis 3 m h.; Wz. bis 60 cm 0; Tr. aus kurzem Stämmchen, bis 2,5 cm 0, anfangs flaumig, 3—6kantig, Kanten scharf; St. kurz aber fest, höchstens 2 mm lg., 6—9 randständig, öfter auch 1—2 mittlere, unten verdickt, meist abfallend, schwärzlich; Bl. 15—20 cm lg., weiß oder gelblichweiß; Fr. Scharlach, geschnäbelt-eiförmig, schlank, bis 6,5 cm lg., St. abfallend; S. schwarz. — USA (Südstaaten ohne Kalifornien), Mexiko (Sonora; Chihuahua; Zacatecas). Engelmann unterschied eine v. transmontanus (Eng.) mit weit schlankerer R. als die des Typus der Art, die Pet. schmäler. In der Heimat der Art soll Simultanblühen beobachtet worden sein, d. h. die meisten Pflanzen gleichzeitig blühend. Peniocereus haackeanus Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 12. 1963. K. strauchig aufsteigend; Wz. wahrscheinlich rübig; Tr. bis über 40 cm lg., ca. 2—2,5 cm 0, grün; Ri. schmal und mit rundlicher Kante, anfangs 7—9, später auch bis 10, 5 mm h.; Ar. 1,3—1,5 cm entfernt, weißlich; St. ca. 12—18, 3—3,5 mm lg., die längeren abwärts weisend, steifborstig, weißlich, ohne ausgeprägte mittlere; Bl. bis 11 cm lg., 7,5 cm 0; Pet. blaßrosa; Sep. + bräunlich-rot; Nektarhöhle schmal und lang; R. bräunlich-dunkelgrün, Ar. ziemlich weitstehend; Ov. dichthöckrig, ca. 7—11 dünne Bst.-St., Ar. weiß; Bl.-Duft säuerlich, aber angenehm; Fr. fast eiförmig, bis ca. 7 cm lg., bis 5 cm 0, außen und innen purpurn; S. ca. 4 mm lg., 2,8 mm dick, glatt glänzend schwarz. — Mexiko (?). (Abb. 329, 330.) Hat die schönsten Blüten der Gattung; benannt nach dem Kakteenzüchter W. Haacke, Antibes (Frankreich). Die Typpflanze befindet sich in der Sammlung von J. Marnier-Lapostolle, St. Jean-Cap-Ferrat. Peniocereus johnstonii Br. & R. K. strauchig kletternd, bis 3 m lg.; Wz. eine große Rübe, bis 14 Pfund schwer; Tr. (und Stämme) 3—5- kantig, nicht anfangs flaumig; Ri. 3—5, Kante geschweift; Ar. zuerst etwas erhöht; Rst. 9—12, braun bis schwarz bzw. obere schwarz, unten verdickt, untere 2 hellbraun, verlängert, borstenfein, zurückgebogen; Mst. 1—3, pfriemlich, bis 8 mm lg.; Bl. ca. 15 cm lg., Farbe unbekannt; R. mit bräunlichem Filz und Bst.-St.; Fr. länglich-ovoid, 6 cm lg., St. schwarz; S. glänzend schwarz. — Niederkalifornien (im Süden und Insel San Josef). Peniocereus macdougallii Cut. K. strauchig, bis 3 m lg.; Wz. groß und rübig; Tr. dreikantig, aus anfangs bis 6,5 cm dicken Stämmchen, kaum geschweift, bis 1,35 m lg., Jung-Tr. zuweilen bis ökantig; Ar. bis 4 cm entfernt, anfangs weiß; St. meist 3—4, zuweilen unscheinbar, oft stärker verlängert und ziemlich kräftig-nadelig; Bl. bis 9 cm lg., kaum duftend, grünlichweiß; R. rötlichgrün, braunfilzig, St. fein, weißlich-rötlich; Ov. dunkelgrün. — Mexiko (Oaxaca, Cerro Arenal, Rio Te- quisitlan, Rio Tehuantepec). v. centrispinus Backbg.: Ri. schmal, oben rundlich, verhältnismäßig hoch, 4, dunkelgrün; Rst.- Zahl ungefähr wie beim Typus der Art, bis 1,5 cm lg., weiß; Mst. 1, bis 2,5 cm lg.; Bl. 8 cm lg., 4 bis
360 Peniocereus — Pfeiffera 4,5 cm 0, weiß; Sep. und R. braunrot, St. rötlich. — Mexiko (im Süden ?). Die in „Die Cactaceae", Bd. VI, S. 3843, Abb. 3480, links gezeigte Pflanze mit 3 Ri., aber stark genäherten Ar. ist nicht der sterile Tr. der var., sondern eine wohl noch unbeschriebene Art. Peniocereus maculatus (Wgt.) Cut.: Acantho- cereus maculatus Wgt. Peniocereus marianus (Gentry) H. Sanchez Mej.- Cact. y Suc. Mexicanas 7: 4, 85—91.1962 (Wilcoxia mariana Gentry, Publ. Carn. Inst. Wash. No. 527 (Rio Mayo PL), 191. 1942). K. wenig verzweigt, sperrig-strauchig, + aufgerichtet (nach Foto Sanchez Mejorada); Ri. leicht höckrig, mit abstehenden St.; Bl. weiß, mit über die ganze Länge stärker und näher gehöckerter R. — Mexiko (Sonora, Cerros de'Topolobampo, Nava- chiste und Rio San Miguel, rechtsufrig bis zum Meer). Blüht um Sonnenuntergang auf, schließt gegen 10h des folgenden Tages. Peniocereus marksianus Schwarz, Kat.-Name 1955, blieb unbeschrieben.^ Peniocereus marnieranus Backbg. n. sp. Fruticosus, scandens, dimorphus; ramis juvenili- bus brevibus, fuscatis, ad ca. 12 cm longis, tri- vel quandrangulis, areolis valde approximatis, albidis, aculeis brevissimis, adpressis, ca. 1,5—2,5 mm longis, postea ramis valde elongatis, glaucis, ramo- sis, ad 3,5 cm 0, costis 4 (—5), aculeis primo car- minatis, ca. 5 radialibus, 0,5—1,8 cm longis, cen- trali 1, porrecto, ad 2 cm longo, basi aliquid incras- sata, interdum 2—3 saetis in superiore parte areolae; aculeis postea albido-griseis; flore 5,2 cm longo, 4 cm 0, perigonio deflectente, foliis exterioribus fulvosis, interioribus pallide fulvoso-albis; filamentis erec- tis, stylo stigmatibusque albis; tubo 4,5 cm longo, 1 cm 0, sordide rubido-viridi, aculeis pallidis; ovario oblongo, sine aculeis, areolis approximatis, tomento fulvoso; fructu ? — Mexiko. K. strauchig, kletternd, dimorph; Tr. zuerst kurz, bis ca. 12 cm lg., bräunlich, drei- oder vierkantig, in Büscheln erscheinend, leicht abfallend und so zur raschen Vermehrung beitragend, Ar. stark genähert, fast bandartig folgend, St. weißlich, angepreßt; später aus oben abgeschnürten Jungtrieben die eigentlichen Zweige, 4kantig, bis ca. 3,5 cm 0, selten örippig; Ri. seitlich oben etwas gepreßt; St. anfangs karmin, ca. 5, abstehend, mitunter 2—3 Bst., ca. 2 mm lg., alle bald weißlich; Rst. 5, dünnpfriem- lich, 5—18 mm lg., Basis kaum verdickt; Mst. 1, vorgestreckt, bis ca. 2 cm lg., unten etwas verdickt; Bl. 5,2 cm lg., 4 cm 0, mit herabgebogenem Perigon; Sep. bräunlich; Pet. schwach bräunlich weiß; R. 4,5 cm lg., 1 cm stark, schmutzig rötlichgrün, mit blassen dünnen St.; Ov. etwas oblong, stachellos, mit stark genäherten Ar., Filzpolster bräunlich; Fr. ? — Mexiko (von MacDougall gefunden, ohne näheren Standort). (Abb. 5 rechts, 331.) Wie ich an der Typpflanze im Jardin Botanique „Les Cédres" sah, zeichnet sich die Art durch eine enorm reiche Zahl der Blüten aus, die oft kettenartig neben- bzw. untereinander entstehen. Ich benannte die Art nach Mr. J. Marnier-Lapostolle, der mir längere Zeit die Gelegenheit gab, an Hand seines reichen Pflanzenmaterials den Lexikontext vieler Arten nachzuprüfen und zu ergänzen. Peniocereus occidentalis H. Bravo — Cact. y Suc. Mex., VIII: 4, 79—82. 1963. K. strauchig, aufrecht; Ri. flügelig, anfangs 4—5, später 6—7, dunkelgrün, glatt; Ar. klein, gelblichwollig; Rst. anfangs 5, später bis 10, 2—4 mm lg.; Mst. anfangs 1, später bis 3, 3—4 mm lg., alle dunkelbraun; Bl. trichterig, bis 8 cm lg.; R. dunkelbraungrün; Ov. dunkelgrün, mit 1—2 mm lg. St., diese an der R. 1—2, bis 5 mm lg., wie die blaß- bräunlichen Ar. getönt; Pet. krem mit rosa Schein, oben nur krem; Gr. krem; N. 8, krem; Fr. oval, 3,5 cm gr., rot, mit purpur Ton, mit 8 bis 1 cm lg. St., graubraun; S. 3,5 mm gr., glänzend schwarz. — Mexiko (Oaxaca, 20 km von Pochutla, an der Küstenstraße nach Rio Copalito, im Trockenbusch, sowie in der Umgebung von Puerto Escon- dido). Eine Pflanze mit niemals runden Tr. und ziemlich kurzen St. Peniocereus rosei G. Ortega K. aufgerichtet, bis 2 m lg., Zweige umbiegend; Wz. konisch-rübig, bis 10 cm 0; Tr. 30—80 cm lg., bis 1,5 cm 0, leicht und entfernt marmoriert, oder hellgrün mit dunklen Flecken unter den Ar.; Ri. 4—5, die Tr. aber bald zylindrisch werdend; St. zuerst 1—2, später 8—9, auch längere abwärts weisende, gelb und dünn, zuweilen alle gänzlich fehlend; Bl. 10 cm 0, weiß; Pet. als „etwas aufgerichtet, die Sep. herabgebogen'1 beschrieben, wahrscheinlich also nicht im Hochstand gesehen, aber lang und schmal, wie für die Gattung typisch; Fr. 3 cm lg., rot, bestachelt; Pulpa rot; S. kaffeebraun. — Mexiko (Sinaloa, in Meeresnähe). Pereskia und Pereskiopsis siehe unter Peireskia und Peireskiopsis. Peruvocereus Akers: Haageocereus Backbg. Pfeiffera SD. (51) Kleine, cereoide, aufrechte Sträucher, auf Steinen wachsend oder epiphytisch, aber ohne Luftwurzeln. Die Rippenzahl ist gering. Die kleinen Blüten haben nur eine sehr kurze Röhre, der Fruchtknoten und
Pfeiffera — Philippicereus 361 die ebenfalls kleine Frucht sind bestachelt. Das Genus ist tagblütig. Beschrieben sind bisher 4 Arten. — Verbreitung: Bolivien (Chaco bzw. Südostregion) bis Nordargentinien (Nordosten bis Cata- marca und La Rioja). [®.] Pfeiffera erecta Ritt. — „Taxon", XIII: 3, 116. 1964. K. aufrecht, bis 30 cm h., wenig verzweigt; Tr. 6—12 mm 0; Ri. 5—7, bis 2,5 mm h.; Ar. weiß, rund, 3—5 mm entfernt; St. 12—16, dünn, zartweiß, 4—10 mm lg.; Bl. 1,5 cm lg., weiß; Pet. oben stumpf lieh, ausgerandet; R. ohne Nektarkammer; Ov. winzig rot beschuppt und mit feinen weißen Bst.; Stbf., Gr. und N. weiß; Fr. 1 cm gr., dunkelgrün, dünn weißborstig; S. 1,5 mm gr., glänzendschwarz, glatt. — Bolivien (Dept. Santa Cruz, Prov. Valle Grande, weslil. Valle Grande, an Hängen zum Rio Mizque) (FR 883). Pfeiffera ianthothele (Monv.) Web. (T.) K. aufrecht bis hängend, mäßig verzweigt ;Tr.blaß- grün, bis ca. 50 cm lg., bis 2 cm dick, an den Ar. oft violett überlaufen; Ri. (3—) 4, scharfkantig, gebuchtet; Ar. rund, weißfilzig, mit Schüppchen, bald abfallend; St. borstenartig, 6—7, unter 5 mm lg., gelblich; Bl. bis 2,2 cm lg., bis 1,5 cm br.; Sep. purpurrot bis rosa; Pet. kremweiß; Ov. stumpf 5kan- tig, bräunlichgrün, mit weißen Stachelchen; Fr. 1 cm ø, kugelig, durchscheinend, rosenrot; S. zahlreich, klein, schwarz. — Bolivien, Argentinien. (Abb. 332.) Pfeiffera mataralensis Ritt. — „Taxon", XIII: 3, 115.1964. K. hängend, auf Bäumen, bis 20 cm lg., sprossend; Tr. 7,5—12,5 mm br.; Ri. (3—) 4—7 (—8), 3—5 mm h., zuweilen so h. wie beim Typus des Genus; Ar. weiß, 5—10 mm entfernt; St. 9—15, 4—8 mm lg., dünnadelig, gelb oder braun, die feinsten weiß; Bl. bis 1,7 cm lg., am Triebende, weiß; Pet. gerundet; R. 1 mm lg., Nektarkammer kaum unterscheidbar; Ov. 6 mm lg. und bis 6 mm br.; Stbf., Gr. und N. weiß; Ov. grün; Fr. 1,5 cm gr., rund, gelbgrün, weißborstig; S. 1,2 mm gr., schwachglänzend schwarz, gebogen. — Bolivien (Dept. Santa Cruz, Prov. Florida, Mataral) (FR 363). v. Iloccosa Ritt. — 1. c: Ar. größer, stärker bewollt, bis 2 mm 0 (bei der v. mataralensis nur 1,5 mm 0); St. etwas kräftiger. — Bolivien (Dept. Cochabamba, Prov. Campero, Quiroga) (FR 881). Pfeiffera multigona Card. — „Cactus" (Paris), 19-82, 51—52. 1964. K. hängend, dünn, rundlich; Tr. bis 25 cm lg., blaß- grün, bis 1 cm 0; Ri. ca. 7, höckrig; Ar. bis 7 mm entfernt, rund, erhaben, blaßbraun; St. nadelig, sehr dünn .6—7, 3—10 mm lg., blaßbraun; Mst. nur zuweilen 1; Bl. am Tr.-Ende, 1,5 cm lg., weiß; Pet. ca. 9; Fr. kugelig, blaßgelb, ca. 1 cm 0, wäßrig; S. 1,2 mm lg., glänzend schwarz. — Bolivien (Prov. Azero, Dept. Chuquisaca, am Wege Monte- agudo—Camiri, 1100 m). Eine durch ihre rundlichen und feinhöckrigen Tr. wohlunterschiedene, interessante Art. Ritter erwähnt noch folgende Namen als neu bezeichneter Arten: Pf. gibberosperma Ritt.; Pf. gra- cilis Ritt., ‚‚sehr zierlich, vielrippig und dünnstachlig"; Pf. tarijensis Ritt., ‚‚zart bestachelt"; Ri. ziemlich niedrig. Phellosperma Br. & R. (229) Später längliche, mamillarienähnliche Pflanzen, am Standort mit dichter, weißer Bestachlung, daraus dunkle Hakenstacheln weit hervorragend. Die Blüte ist trichterig; sie erscheint aus älteren Axillen, mit einer längeren Röhre, und die Samen haben ein großes, korkiges Arillusgewebe, fast von der Größe des eigentlichen Samenkorns. Etwas Ähnliches findet man nur noch bei Blossfeldia-Samen. Wegen des korkigen Samenanhanges gaben Britton und Rose dem Genus seinen Namen, denn er bedeutet „Korksamen"; er ist seit rund vierzig Jahren in Gebrauch und wird wegen des eigenartigen Hauptmerkmals hier beibehalten, da alle Umstellungsversuche eine entsprechende Behandlung vieler anderer Artgruppen in der ganzen Familie erfordern würden, was einmal nicht möglich ist, und wofür auch kein Bedürfnis besteht. Die Pflanzen sind sehr schön, halten sich aber bei uns wurzelecht nicht lange, gepfropft wirken sie jedoch zu getrieben. Nur 1 Art bekannt. — Verbreitung: USA (S-Utah, SO-Kalifornien, Arizona, angeblich auch in Nevada), Mexiko (N- Niederkalifornien). [P.] Phellosperma tetrancistra (Eng.) Br. & R. (T.) K. einzeln oder sprossend, bis 30 cm lg., bis 7 cm 0; W. rundlich; Bz.8:13; Ax.nackt; Rst.30—60, weiß, mitunter braunspitzig, 5—10 mm lg., dicht verflochten; Mst. (1—) 4, stärker und braun bis schwarzspitzig, Fuß heller, die oberen bis 7 mm lg., der untere hakige bis 9 mm lg.; Bl. bis 4,5 cm lg., 3,5 cm 0, purpurn mit hellem Rand; Fr. rot, länglich, bis 3,5 cm lg.; S. ca. 2 mm gr. — Heimat (wie oben angegeben). (Abb. 333.) Philippicereus Backbg. (84) Die Gattung ist Eulychnia nahe verwandt, was sich besonders an der kreiselig-glockigen Blütenform zeigt. Eine eigentliche Röhre fehlt nahezu; die Hälfte der Blütenlänge nimmt die ziemlich große Samenhöhle ein. Die besondere Eigenart und das ausschlaggebende Gattungsmerkmal ist die lange und
362 Philippicereus — Pilosocereus ziemlich kräftig-borstige, fast stachlige Bekleidung der nächtlichen Blüte, ein Kennzeichen, das allen Eulychnias fehlt und Philippicereus daher in der Reduktionslinie der Sproßmerkmale vor jenes Genus stellt. Vordem galt als besonderes Kennzeichen noch der relativ niedrige Wuchs in großen Ansammlungen. Das ist aber neuerdings auch bei Eulychnia procumbens festgestellt worden. Die früheren Beschreibungen gaben Borsten nur am Frucht-Oberteil an; das Herbarmaterial, das mir vorlag, zeigte jedoch, daß die Borstenbekleidung zumindest variabel ist, d. h. weiter herabreichen kann. Beschrieben ist nur 1 Art. — Verbreitung: Chile (von Los Molles bis Los Vilos) [®.]. Philippicereus castaneus (Phil.) Backbg. (T.) K. bis 1 m h., in bis zu 20 m br. Ansammlungen; Tr. bis 8 cm 0, basal verzweigend, auch liegend und aufsteigend; Ri. 9—11, niedrig, rundlich; Ar. groß, rund; Rst. 8—10, 5—20 mm lg.; Mst. 1, 6—10 cm lg., stark, vorgestreckt; St. alle anfangs gelb, braunspitzig, später grauweiß; BI. 3—5 cm lg., starkwollig, weiß oder rosa, mit ca. 1,5 cm lg., derben braunen Bst.; Fr. 5 cm gr., borstig und wollig; S. 1,5 mm gr., mattschwarz. — Chile (wie oben angegeben und in Coquimbo, bei Taliney). (Abb. 334.) Phyllocactus Lk.: Epiphyllum (Herm.) Haw. Pilocanthus B. W. Bens. & Backbg. (208) Meist einzeln wachsende Pflanzen mit zuerst kurzen Stacheln, denen später sehr lange, haarartige folgen, wie sie unter allen Kugelkakteen einzigartig sind. Gerade dieses Genus in seiner Sektionsgliederung nach dem Stachelcharakter unter Pediocactus (siehe auch dort) fortfallen zu lassen, wie es L. Ben- son tut, spricht nicht für die Berechtigung seiner „Revision14. Die radförmigen Blüten entstehen etwas vom Scheitelpunkt entfernt; sie sind dicht beschuppt und kahl, wie auch die nackte, trockene Frucht, die seitlich klaffend aufreißt. Nur 1 Art bekannt. — Verbreitung: West-Arizona. Pilocanthus para<linei (B. W. Bens.) B. W. Benson & Backbg. (T.) K. kugelig, mit längerem Basalteil, bis 4 cm h., bis 8 cm 0, graublaugrün; Wz. rübig, bis 15 cm lg.; W. 5 mm h.; Rst. zuerst (bei ganz jungen Pflanzen) ca. 16, höchstens 16 mm lg., später bis ca. 20; Mst. zuletzt bis 6, kaum trennbar, einzelne bis 7 cm lg., alle hyalinweiß, oben zuweilen undeutlich gefleckt; Bl. radförmig, 1,2 cm lg., 2,2 cm 0, kremweiß, zuweilen mit rosa Mittelstreifen; Fr. klein-eiförmig; S. mattschwarz, bis 3 mm gr. — USA (Arizona, House Rock Valley, NO-Mohave County, N-Kaibab Plateau). [P.] (Abb. 335). Pilocereus K. Sch. non Lem. : Pilosocereus Byl. & Rowl. Pilocereus Lem.: Cephalocereus Pfeiff. Pilocereus houlletii Lem. s. unter Pilosocereus sar- torianus (Rose) Byl. & Rowl. Pilocopiapoa Ritt. (128) Große Polster bildende Pflanzen, die, auch in der Blütenform, ganz den Copiapoa-Arten ähneln, selbst das Öffnen der Früchte ist gleich, doch sind Fruchtknoten und Röhre sowie Frucht behaart. Dieses Genus ist interessant, auch deshalb, weil Ritter hier meinem Trennungsprinzip folgt, d. h. nach der stufenweisen Reduktion der Bekleidung. Die Samen sind glänzend schwarz. Eine Art bekannt. — Verbreitung: Chile (24. Breitengrad, landeinwärts). [Kultur ?] Sämlinge wachsen anscheinend gut. Pilocopiapoa solaris Ritt. (T.) K. vielköpfig, in hohen Polstern, bis über 1 m h. und 2 m 0, einzelne Köpfe bis 12 cm 0, graugrün, reiflos; WoUscheitel flach; Ri. (8—) 9 (—11), nicht gehöckert; Ar. anfangs gelbbraun; Rst. 7—10, 1,5 bis 5 cm lg.; Mst. 2—5, 2—6 cm lg.; St. zuerst hellgelbbräunlich, derb, starr, schülferig, + gebogen; BI. bis 3 cm lg. und 0, duftend, rosagelb bis kar- min; Fr. grün bis rot, bis 1,5 cm lg., mit spitzen, trockenen Sch. und weißer Wolle. — Nordchile (östlich von Cobre). (Abb. 336.) Da Rümpler Echus. bridgesii mit behaarter Bl. beschreibt, vielleicht damit identisch, oder letzterer ist eine weitere Art (siehe auch unter Copiapoa bridgesii). Pilosocereus Byl. & Rowl. (175) Eine Gattung mit sehr weiter Verbreitung und + glockig-trichterigen, kahlen Blüten, bis auf die Spurenbekleidung bei UG. 1, hier ebenso ein Kennzeichen für den Reduktionsvorgang wie die Haarbekleidung der Blütenzone, die sehr variabel ist, entweder am Scheitel längere Areolenhaare, oder in seitlichen Areolen mit + verlängerter Haarbildung in der Blütenzone, diese in der Lage gleichfalls variabel, d. h. die Arten können teils noch tiefer herab blühen, oder die Blüten erscheinen nur gegen den Trieb-Oberteil. Die Haarbekleidung der Blütenzone ist außerdem nicht nur in der Länge, sondern auch in der Dichte verschieden, mit oder ohne Stachelmodifizierung in der Blütenregion. Einige Arten bilden, unabhängig von der Blüten-Haarzone, regelrechte Haarhauben am Scheitel. Es sind hier also alle Möglichkeiten der Haarbildung und ihrer Re-
Pilosocereus 363 duzierung bis zum Fehlen gegeben, und es handelt sich daher nicht um konstante Cephalium-Bildun- gen wie bei den echte Cephalien verschiedenster Form tragenden Gattungen, bei deren Spezies stets gleichartig, so daß sich der Begriff „Pseudocepha- lium", der oft uneinheitlich gehandhabt wurde, nur auf Pilosocereus anwenden läßt. Auch in der Wuchshöhe ist gleichsam eine Reduktionslinie zu erkennen: von großen, vielverzweigten Bäumen bis hinunter zu nur einen halben Meter Höhe erreichenden Pflanzen. In der kahlen Frucht dagegen zeigt das Genus eine gute Geschlossenheit: sie ist stets etwas gedrückt-rund, soweit bekannt oben ± furchig oder runzlig, mit haftendem Blütenrest, die Pulpa oft rot, die Samen einheitlich mäßig groß und ± glänzend schwarz oder dunkel-bräunlich. Eine Vereinigung mit Cephalocereus Pfeiff. oder ein Sammelgenus dieses Namens sind nach alledem abwegig. Beschrieben wurden bisher 64 Arten, davon 4 nicht ganz geklärt. Nach der unvollkommenen wie auch vollkommenen Reduzierung von Areolen- Haaren oder Filz an der Blüte teilte ich das Genus in 1: UG. Mediopilocereus Backbg.: Blüten mit Filzspuren; Haare an den Trieben fehlend. 2: UG. Pilosocereus: Blüten völlig kahl: A: Areolenhaare ganz fehlend B: Areolenhaare vorhanden: a: Blütenzone mit borstig modifizierten Stacheln b: Blütenzone ohne borstig modifizierte Stacheln Die eingeklammerten Zahlen und Buchstaben hinter den Artnameri beziehen sich auf diese Einteilung. — Verbreitung: von Mexiko über Mittelamerika und Westindien bis Nordperu und Mittelbrasilien. Dieses sich fast genau mit dem von Melocactus deckende und bis südlich vom Äquator hinabreichende Vorkommen fordert geradezu den Versuch einer Rekonstruktion des Arealbildes der Vergangenheit heraus bzw. des Vorganges der stattgefundenen Verbreitung. Die Arten sind meist recht gutwüchsig und bei weitem nicht so empfindlich, wie man früher wegen ihrer Herkunft aus wärmeren Gebieten meinte. Sie brauchen also überwiegend nur zwecks Wuchsbeschleunigung gepfropft zu werden; bei ausgepflanzten Exemplaren ist auch das nicht notwendig. Arten aus wärmeren Gebieten sollten im Winter nicht zu kühl gehalten werden. Pilosocereus alensis (Web.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. bis 6 m h., von unten verzweigend; Tr. bläulichgrün, ziemlich schlank; Ri. 12—14; St. 10—14, nadelig, ca. 1—1,5 cm lg., bräunlich; Haarkleid: gelblich bis weißlich, bis 5 cm lg., am Scheitel unauffällig, an der + einseitigen, langen Bl.-Zone stärker; Bl. hellpurpurn bis purpurgrün. — Westmexiko (Jalisco, Sierra de Alo). Pilosocereus arenicola (Werd.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. bis 5 m h., baumförmig; Tr. graugrün, bis 7 cm 0; Ri. 6 (—7); Ar. dick, grau; Rst. 8—9; Mst. ca. 6; St. alle bis ca. 1,5 cm lg., gelb bis bräunlich; Haarkleid: am Scheitel weißlich bis gelblich, länger, seitlich mehr flockig und dicht; Bl. + scheitelnah, Farbe ? — Brasilien (N-Bahia, zwischen Saure und Aracy). Pilosocereus arrabidae (Lem.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. strauchig, zuweilen bis 3 m li., von unten verzweigt; Tr. blaßgrün, bis 10 cm 0, bläulich-reifig; Ri. ca. 6—8, etwas höckrig; Ar. bald kahl; St. 5—10, ungleich, 8—9 randständig, 1—2 mittlere, bis 4 cm lg., pfriemlich, die übrigen nadelig; Haarkleid: am Scheitel länger, locker, bald abfallend, an der Bl.- Zone fehlend; Bl. hochseitlich, bis 7 cm lg., weiß; Fr. 5 cm 0. — Brasilien (um Rio de Janeiro). Pilosocereus aurilanatus Ritt. (FR 1325), „goldene Wolle der Bl.-Triebe", ist bisher unbeschrieben. Pilosocereus aurisetus (Werd.) Byl. & Rowl. (2 B—a) K. bis 1 m h., von unten verzweigt; Tr. bis 6 cm 0, blau bereift, bis 6 cm 0; Ri. ca. 15, flach; Ar.weißgrau, mit 1 cm lg. H.; St. alle feinnadelig, zahlreich, bis 2,5 cm lg., in der Bl.-Zone bis 5 cm lg. und borstenartig, durchsichtig goldgelb; Haarkleid in der Bl.- Zone länger; Bl. bis 5 cm lg., weißlich; Fr. und S. ? — Brasilien (Minas Geraes, Serra do Cipo). Pilosocereus backebergii (Wgt.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. baumartig, bis 5 m h.; Tr, grün, blau bereift, 7—12 cm 0; Ri. 9; Rst. 6—9, stechend, dünn, bis 1,5 cm lg.; Mst. 1, bis 3 cm lg.; St. weiß, am Grunde hornfarben; Haarkleid: oben locker-dicht, länger, in der Bl.-Zone mit weißen H.-Büscheln in den Ar., getrennt; Bl. höher oder niedriger entstehend, gelbgrün, innen weißlich; Fr. violettrot. — Venezuela (Puerto Cabello). Pilosocereus bahamensis (Britt.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. baumähnlich, bis 4 m h.; Tr. bis 9 cm 0, mattgrün; Ri. 10—11; St. nadelig, spreizend, aufsteigend, bis 3 cm lg., anfangs gelb, Fuß dunkel, dann gelbbraun bis braun; Haarkleid: im Scheitel kurz bis fehlend, in der Bl.-Zone knapp oder fehlend; Bl. hochseitlich, bis 6 cm lg., weiß, rosa getönt; R. bläulich. — Bahamas (Berry-Inseln). Pilosocereus barbadensis (Br. & R.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. strauchig, aufsteigend bis 6 m h.; Tr. glänzendgrün; Ri. 8—9, ziemlich hoch; St. zahlreich, nadelig, hellbraun, bis 4 cm lg.; Haarkleid: am Scheitel un- 24 Kakteenlexikon
364 Pilosocereus auffällig, seitlich in + zusammenhängenden, z. T. längeren H.-Büscheln; Bl. bis 6 cm lg., hellrosa; R. unten grünlich, oben rot. — Barbados. Pilosocereus bradei (Backbg. & Voll) Byl. & Rowl. (2A) K. strauchig, 2 m h.; Tr. himmelblau bereift, bis 8 cm 0; Ri. ca. 10, scharf quergefurcht; Ar. grau; St. steriler Tr. ca. 6 randständige und 1—2 mittlere, bis 2 cm lg., alle schokoladenbraun, fertile Tr. oft stachellos; Haarkleid: fehlend; Bl. ca. 7 cm lg., 3 cm 0, grünlichweiß. — Brasilien (Diamantina). Pilosocereus brasiliensis (Br. & R.) Backbg. (2 B—b) K. strauchig von unten verzweigt, bis 3 m h.; Tr. graugrün, höchstens zu Anfang schwach bereift; Ri. 4—5, höher, unten verflachend; Ar. dicht, darüber aufsteigende Furchen; Rst. wenige, sehr kurz, braun, nadelig; Mst. 1 (—2), bis 2 cm lg., braun; Haarkleid: am Scheitel dichter und bis 2 cm lg., in der Bl.-Zone schwach und unauffällig; Bl. 5 cm lg., weiß. — Brasilien (bei Rio de Janeiro). Pilosocereus brooksianus (Br. & R.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. von unten verzweigt, bis 6 m h.; Tr. kräftig, bereift bläulichgrün; Ri. 8—9; Ar. nah, in der Bl.-Zone fast sich berührend; St. bis 16, gelb, dünn, bis 3 cm lg., ziemlich gleichlang; Haarkleid: am Scheitel seidig, dicht, in der Bl.-Zone in dicken, längeren, geballten Büscheln; Bl. bis 6 cm lg., hochseitlich, geruchlos, purpurn. — Kuba (Oriente und Santa Clara). Pilosocereus catalani (Rice.) Byl. & Rowl. (2 A) Kaum noch bekannte Art: Höhe ?; Triebfarbe nicht bekannt; Ri. 6, stumpf, dick; Rst. 6—8; Mst. 1—2; St. grauschwarz, ca. 5 mm lg., mittlere etwas länger und kräftiger; Bl. bis 10 cm lg., glockig, schmutzig grünlichweiß, in einer Blütenzone ohne H. — Herkunft ? Vielleicht ein Bastard oder wegen der relativ langen Bl. nicht hierher gehörend? Pilosocereus catingicola (Gurke) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. baumartig, bis 8 m h., Stamm dick; Tr. graugrün, nicht bereift, 8—12 cm 0; Ri. ca. 4—5, bis 4 cm h.; Ar. grauweiß; Rst. 8—12, bis 1 cm lg., ziemlich anliegend; Mst. 5—8, am Stamm bis 10 cm lg., sonst bis 3 cm lg.; St. alle pfriemlich, gelblich bis hornfarben; Haarkleid: am Trieb ende dichter und bis 2 cm lg., in der Bl.-Zone schwach; Bl. 8 cm lg., weiß. — Brasilien (Bahia, in der Catinga). Pilosocereus chrysacanthus (Web.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. von unten her verzweigend, bis 5 m h.; Tr. grün, am Ende blau bereift; Ri. 9—12; St. 12—15, bis 4 cm lg., gelb; Haarkleid: am Ende stark und weiß, in der Bl.-Zone kräftig-flockig; Bl. scheitelnah, weißlich bis + rosarot. — Mexiko (Puebla, Tehua- can; Oaxaca). Pilosocereus chrysostele (Vpl.) Byl. & Rowl. (2 B-b) K. reich verzweigt, bis 5 m h., zuweilen kleiner Stamm; Tr. frischgrün, bis 9 cm 0; Ri. 20—30; Ar. mit einigen bis 2 cm lg. H.; St. ca. 30, nicht trennbar, in der BL-Zone zu mehrere cm lg. Bst.-St. modifiziert, sonst bräunlich, feinnadelig, bis 2 cm lg., die Bst.-St. nur in der Bl.-Zone der Westseite; Haarkleid: in der Bl.-Zone mit längeren H.; Bl. 5 cm lg., olivgrün bis weißlich. — Brasilien (Pernambuco, im Innern). Pilosocereus claroviridis (Backbg.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. baumförmig, mehrere Meter h.; Tr. hellgrün, schwach bereift, 6—8 cm 0; Ri. ca. 7; Ar. weiß; Rst. 10—12, dünn, gelblich, unregelmäßig lg., auch anliegend; Mst. 1—3, ebenso; Haarkleid: kurze, herablaufende weiße H.-Büschel, getrennt, Scheitel mäßig behaart; Bl. auch tiefer herab, wohl wie bei P. moritzianus. — Venezuela (unterhalb Caracas). Pilosocereus collinsii (Br. & R.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. strauchig, bis 3 m h.; Tr. blaugrün, oben bereift, bis 4 cm 0; Ri. ca. 7, mäßig h.; Ar. ziemlich genähert; St. zahlreich, nadelig, ca. 10 randständig, 1 stärkerer mittlerer, meist bis ca. 2,2 cm lg., die längsten auch 3—4 cm lg., alle dunkelbraun, bald schwarz; Haarkleid: am Scheitel reichlich, weiß, in der Bl.-Zone mäßig stark, flockig; Bl. scheitelnah, 5 cm lg., weißlich. — Mexiko (Oaxaca, Tehuan- tepec). Pilosocereus colombianus (Rose) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. bis 6 m h., in halber Höhe verzweigt; Tr. aufgerichtet; Ri. 7, stumpf lieh; St. 25 und mehr, lang und dünn; Haarkleid: länger und weiß, locker, 1 m vom Scheitel herab; Bl. 7 cm lg., blaßrosa. — Kolumbien (Venticas del Dagua). Von Rose unzureichend beschrieben. Wahrscheinlich nicht damit identisch ist die nördliche Küstenart: K. baumförmig; Tr. hell- bis laubgrün, variabel; Ri. 8; Ar. mit herabhängenden H.; St.: bis 10 randständige und schwer trennbare 1—4 mittlere, braun, bis 5 cm lg.; Bl. 7 cm lg., weißlich, in nur mäßig stärker behaarten Ar.; Fr. flachrund, außen und innen rot. — Kolumbien (Pto. Colombia). Für diese Art schlug ich den Namen P. klusacekii vor. Jungstacheln sind fuchsbraun. Pilosocereus cometes (Scheidw.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. strauchig, locker aufsteigend, mehrere Meter h.; Tr. bis ca. 10 cm 0, graugrün; Ri. ca. 12—15; St.
Pilosocereus 365 12—15, gelblich, bis 2 cm lg., später auch länger, und + abwärts gerichtet; Haarkleid: am Scheitel locker und länger, die Bl.-Region in Abständen mit weißlichen Wollbüscheln; Bl. hochseitlich, weiß; Fr. grün. — Mexiko. Pilosocereus cuyabensis (Backbg.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. strauchig, Höhe ?; Tr. graugrün, bis 6 cm 0, schwach bereift; Ri. 10 (—11), bis 8 mm h.; Ar. 3 mm entfernt; St. ca. 15, mittlere nicht trennbar, alle nadelig, gelbbraun, längste bis 1,8 cm lg.; Haarkleid: am stärker reif igen Triebende dichter, aber locker; Bl. weiß. — Brasilien (bei Cuyabá). Pilosocereus deeringii (Small) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. strauchig, bis 10 m h.; Tr. steil aufrecht, ziemlich schlank, wenig verzweigt, tief grün bis heller; Ri. (9—) 10; St. 25—30, bis 1 cm lg., nadelig; Haarkleid: am Scheitel mäßig lg. und locker, in der Bl.-Zone mit Wollbüscheln, dichter oder entfernter; Bl. 6 cm lg., wahrscheinlich weiß; Fr. dunkelrot. — USA (Florida, Rocky Hammocks). Pilosocereus densiareolatus Ritt., unbeschrieben: „blau" (FR 957). Pilosocereus densilanus Ritt. (FR 960), „weißhaarig", ist noch unbeschrieben. Pilosocereus diamantina Ritt., unbeschrieben (Pilosocereus sp. 3, in „Die Cactaceae", Bd. 4: 2467. i960?). Pilosocereus floccosus Byl. & Rowl. (2 B—b) K. strauchig, basal verzweigt, bis 2 m h.; Tr. erst grau- dann gelbgrün, bis 10 cm 0; Ri. 5; Ar. grau; Rst. 6—8; Mst. 0—6; St. alle unregelmäßig, zuerst hellbraun, unten dunkler, in der Bl.-Region bis 11 gleichlange, 1 cm lg., von Wolle eingehüllt; Haarkleid: am Scheitel und im oberen Ar. 4—5 mm lg. graubräunliche bis bräunliche Wolle, in der Bl.-Zone locker herablaufende, flockig-haarige Büschel; Bl. 5 cm lg., grünlich-weiß. — Brasilien (Diamantina). Wurde zuerst als Pilocereus floccosus Backbg. & Voll non Lem. beschrieben. Pilosocereus gaumeri (Br. & R.) Backbg. (2 B—b) K. strauchig, bis 6 m h.; Tr. hellgrün, bis ca. 3 cm 0, seltener bis 6 cm 0; Ri. 8—9; St. zahlreich, nadelig, 15—25, 1—5 cm lg., zuerst gelblich-braun; Haarkleid: am Scheitel locker versponnen, Bl.-Region mit vereinzelten H.-Büscheln; Bl. 5—7 cm lg., hellgrün. — Mexiko (Yucatan). Pilosocereus gironensis Rauh & Backbg. (2 B—b) K. strauchig, sperrig verzweigt, basal und höher; Tr. gebogen aufsteigend, oft unansehnlich werdend, + reif ig bläulichgrün; Ri. bis 8, mit seichten Querfurchen; Rst. später ca. 9; Mst. 1—2; St. nadelig- pfriemlich, später auch bis 14, einzelne stärker; Haarkleid: am Tr.-Ende locker, dicht und etwas länger, in der Bl.-Zone mit zottigen, herabhängenden Knäulen. — Ekuador (Giron Pasaje). Pilosocereus glaucescens (Lab.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. baumartig, stammbildend, bis 6 m h.; Tr. hellblau bereift, bis 10 cm 0; Ri. 8—10; Ar. silbergrau, mit einigen herabhängenden H., bis 2 cm lg.; Rst. 13—18; Mst. 5—7; St. alle gleichlang, bis 1,5 cm lg., äußere gelblich-weiß, innere bräunlich, unten etwas verdickt; Haarkleid: am Scheitel gering und kurz, Bl.-Zone stark weißwollig; Bl. bis ca. 7 cm lg., weiß. — Brasilien (Mittel-Bahia bis Mittel-Minas, Diamantina). Pilosocereus glaucochrous (Werd.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. aufrecht-strauchig, mäßig verzweigt, bis 4 m h., hellblau bereift; Tr. schlank, bis höchstens 7 cm 0; Ri. scharf quergefurcht, bis ca. 9; Ar. am Scheitel mit bis 4 cm lg. weißer Wolle, mit weißgrauem Filz, in der Bl.-Region mit bis ca. 3 cm lg. H.; Rst. 9—12, bis 1,5 (—2) cm lg.; Mst. ca. 3—4, z. T. bis 5 cm lg., kräftiger; St. alle hell durchsichtig strohgelb; Haarkleid: am Scheitel bis 3 cm lg., sonst schütter; Bl. bis 5,5 cm lg.; Pet. rosa bis weißlich; Fr. bis 5 cm 0, bereift grünlich oder schwach rötlich; S. über 1 mm lg., schwarz, glänzend. — Brasilien (Bahia, Serra d'Espinhac‚o, nahe Morro Cha- péo). Pilosocereus gounellei (Web.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. bis 2—3 m lg., kurz stammbildend, seitlich verzweigt und aufbiegend; Tr. oft waagerecht spreizend, z. T. aufliegend, bis 8 cm 0, Stamm etwas dicker; Ri. 10—11, + gehöckert; Ar. groß, 1,5 cm 0 im Oberteil; Rst. ca. 15—24, braun; Mst. 4—6, braun, starr, stechend, bis 10 cm lg., pfriemlich; Haarkleid: am Scheitel dürftiger, weißer Schöpf, Bl.- Zone mit flockigen weißen bis braunen H.-Büscheln; Bl. bis 9 cm lg., weißlich; Fr. erst grün, dann rot. — Brasilien (Pernambuco, Bahia). v. zehntneri (Br. & R.) Byl. & Rowl. : Tr. schlanker, bis 4 cm 0; Ar. etwas entfernter; St. bis 30, hellgelb, mittlere kaum unterschieden, meist nicht länger, aber einzelne auch bis ca. 3—4 cm lg. — Brasilien (Bahia, Serra de Tiririca). Pilosocereus guerreronis (Backbg.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. strauchig, aufstrebend verzweigt, bis 4 m h.; Tr. hellgrün, nicht bereift; Ri. 9—10, bis 1,4 cm h.; St. 10—15, undeutlich getrennt, verschieden lg ‚ 0,2—5 cm lg., stechend, kastanienbraun; Haarkleid: am Scheitel mäßig lg. bzw. dicht, Bl.-Zone in Scheitelnähe mit zwar reichlicher-wolligen aber nicht lang zusammenhängenden H.-Büscheln, länger verbleibend; Bl. auch tiefer herab entstehend, weißlich. — Mexiko (Guerrero).
366 Pilosocereus Pilosocereus hapalacanthus (Werd.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. strauchig verzweigt, aufsteigend, bis 5 m h.; Tr. lebhaft grün, nicht bereift; Ri. ca. 12; Ar. dürftig graufilzig, zum Scheitel hin mit 2 cm lg. H.; St. schwer trennbar, 15—20, selten einer länger als 1 cm, gelblich bis goldbraun; Haarkleid: am Scheitel ziemlich kurz und schütter, Bl.-Zone schwach bis 2 cm lg. behaart; Bl. ca. 6 cm lg., durchsichtig kremfarben; Fr. dunkelgrün. — Brasilien (Küste nördlich Recife). Pilosocereus hermentianus (Monv.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. aufrecht, über 3 m h.; Tr. hellgrün, 5—7 cm 0, verzweigt; Ri. ca. 19, mit schwachen Hck. und Querfalten; St. ca. 20, klein, dünn, gelblich, davon Rst. ca. 14—16, mittlere 4—6, alle 3—6 mm lg.; Haarkleid: mit seidigen, herabhängenden, dauernden H., teils flockig, aus bräunlichen Ar.; Bl. bis 6 cm lg., 3 cm 0. — Mexiko oder Haiti. Unzureichend bekannte Art: Haiti als Heimat fragwürdig. Pilosocereus (Pilocereus) houlletii (Lem.) siehe unter Pilosocereus sartorianus (Rose) Byl. & Rowl. Pilosocereus keyensis (Br. & R.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. strauchig, mäßig verzweigt, bis 6 m h.; Tr. aufrecht, blaugrün, stark bereift, 5—6 cm 0, Stammteil bis 12 cm 0; Ri. 9—10; St. ca. 15, bis 1,5 cm lg., nadelig, gelb; Haarkleid: Scheitelhaare sehr kurz bis fehlend, an der Bl.-Zone nur kurz, erst weiß, dann grau; Bl. hochseitlich, bräunlich-purpurn, 6cm lg.; Fr. rötlich. — USA (Florida, auf den Keys). Wohl kaum noch wildwachsend vorhanden. Pilosocereus klusacekii Backbg.: siehe unter Pilosocereus colombianus (Rose) Byl. & Rowl. Pilosocereus lanuginosus (L.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. hochstrauchig, stammbildend, Stamm bis 25 cm 0, + reich verzweigt, bis 8 m h.; Tr. bis 8 cm 0, bläulichgrün, anfangs stark blau; Ri. (7—) 8 (—13); Ar. mit bis 2 cm lg. H.; St. 10—20, 9—15 randständig, mittlere ca. 1—5, alle nadelig, 1,5—5 cm lg., zuerst gelb bis gelbgrün, zuletzt bräunlich bis schwarz, auch gedreht oder faserig; Haarkleid: am Scheitel lockere, bis 2 cm lg. II., Bl.-Zone mit reichlicherem, herablaufenden Haarbesatz; Bl. 6 cm lg., kremweiß; Fr. grün bis rötlich, innen rot. — Cu- ra<jao und Nachbarinseln, Nordost-Kolumbien, Nordwest-Venezuela. Pilosocereus leucoecphalus (Pos.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. baumartig, dicht verzweigt, mit kürzerem Stamm; Ri. ca. 7—8; über St, Bl. und Fr. liegen keine Angaben vor, was die richtige Art anbetrifft, die Lind- say wiederfand und in „Die Cactaceae", IV: Abb. 2333 (S. 2446. 1960) von mir abgebildet wurde. - Mexiko (Sonora, Navajoa). Diese Pflanze hat einen auffälligen, länger herabreichenden weißen Haarschopf und ist mit seiner Wuchsform deutlich von P. palmeri, sartorianus oder houlletii unterschieden, mit denen sie schon seit Rümpler dauernd verwechselt wurde, sogar mit P. alensis. Auf keine dieser Arten trifft der Name so gut zu wie auf obige, deren Blüten zum Triebende hin aus einer verdichteten Wollhaar-Masse erscheinen. Die Art sollte wiedergesammelt und genau beschrieben werden. Pilosocereus luetzelburgii (Vpl.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. bis 1 m h., anfangs ± keulig, dann mit flaschenhalsartig verjüngtem Oberteil, Krümmung nach Westen, dort wahrscheinlich auch das Pseudo- cephalium; Tr. nur einzeln; Ri. 13—16; Ar. weiß; Rst. 15—18, anliegend, nadelig, bis 1,5 cm lg.; Mst. ca. 4 oder einige mehr, undeutlich geschieden, etwas stärker, bis 3 cm lg.; St. alle erst horngelb dann grau; Haarkleid: am Triebende schütter bis 2 cm lg., ebenso in der Bl.-Zone; Bl. bis 5 cm lg., weißlich; Fr. 3,5 cm 0. — Brasilien (M-Bahia, auf einigen Gebirgsrücken). Pilosocereus machrisii (Daws.) Backbg. (2 B—b) K. strauchig, basal verzweigt, bis 3,5 m h.; Tr. verzweigend und aufgerichtet, bis 8 cm 0, oben blau bereift; Ri. 11—13; Ar. mit gelbbrauner Wolle und bis 4 mm lg. H.; Rst. ca. 12—13, bis 8 mm lg.; Mst. ca. 2—4, undeutlich geschieden, bis 1,5 cm lg.; St. alle gelb bis braun; Haarkleid: dichte, bräunliche Scheitel wolle, 4 mm lg., in der Bl.-Zone deutlich büschelig vorstehende Woll-H., in der Kultur weiß; Bl. ca. 4,6 cm lg., 3,5 cm 0. — Brasilien (Goayaz, südl. von Uruacú). Pilosocereus maxonii (Rose) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. baumartig, bis 3 m h., mit kurzem Stamm; Tr. blau bereift, schräg aufsteigend; Ri. 6—8; St. ca. 10, dünn, gelb, ein mittlerer 4 cm lg.; Haarkleid: am Scheitel stärkerer weißer Schöpf, stärker auch in der bis 30 cm herabreichenden Bl.-Zone, hier die St. fast verdeckend; Bl. 4 cm lg., purpurn; S. bräunlich (!). — Guatemala (El Rancho, Salama). Pilosocereus millspaughii (Britt.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. bis 6 m h., an der Basis bis 20 cm 0; Tr. schräg aufrecht, bis 12 cm 0, blaß graugrün, bereift; Ri. 8—13; St. ca. 20, nadelig, zuerst gelb bis gelbbraun mit dunkler Basis, später graubraun, bis 2 cm lg., in der Blütenregion auch 3—7 cm lg.; Haarkleid: ± einseitig vom Scheitel herab dickere H.-Büschel, oft so lang wie die St., H. 5—7 cm lg.; Bl. bis 7 cm lg., wachsig-steif, weiß. — Kuba und Bahamas.
Pilosocereus 367 Pilosoeerens minensis (Werd.) Byl. & Rowl. (1) K. strauchig, bis 2 m h.; Tr. lebhaft grün, bis 4 cm 0; Ri. ca. 13; Ar. anfangs stärker filzig; St. bis 20, bis 2 cm lg., einer bis 3 cm lg., alle zuerst gelblich, darauf bräunlich, zuletzt schwarz; Haarkleid: fehlend; Bl. 5 cm lg., 3 cm 0, grünweiß, mit Filzspuren;. Fr. blau; S. dunkelbraun. — Brasilien (Minas Geraes). Pilosoeerens monoclonos (DC.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. einzeln, aufrecht; Ri. meist 8; St. bis 16, kurz, spreizend, gleichlang; Haarkleid: an Scheitel und Bl.-Zone nur kurz; Bl. gestreckt-glockig, weiß; Fr. purpurn. — Westindien (angeblich auf Hispa- niola, dort nicht wiedergefunden; anderswo?). Pilosocereus moritzianus (0.) Byl. & Rowl. (2 B—a) K. baumartig, stammbildend; Tr. verzweigend, schräg aufsteigend, grün, schwach reifig; Ri. 7—8 (—10), stumpf, an der Spitze + höckrig; Rst. 6—8 (—10), kurz; Mst. 1—3, bis 1,5 cm lg.; St. anfangs hell- dann schmutzig-gelb, oben und in der Bl.- Region kurz, borstenartig, gebüschelt, weiß; Haarkleid: am Scheitel kurz, an Jungpflanzen länger, Bl.- Zone mit herablaufenden, getrennten weißen H.Büscheln, mäßig lg., weiß, aus braunem Ar.-Filz; Bl. 5 cm lg., weiß; Fr. violett, innen weiß. — Venezuela. Pilosocereus mortensenii (Croiz.) Backbg. (2 B—a) K. baumförmig; Tr. bläulich bis anfangs blau; Ri. ca. 9; Ar. wollfilzig, am Scheitel mit H.; Rst. 5—7, 1—1,5 cm lg., dünn, stechend, braun oder grau; Mst. meist 1, kräftig, schmutziggelb bis -grau, manchmal 2, 3—4 cm lg.; Haarkleid: am Tr.-Ende nur unauffällige lockere H., in der Bl.-Zone mit reicheren H.; Bl. bis 6 cm lg., 3,5 cm 0. — Venezuela (Staat Lara). Wenn eine von Humbert gefundene Pflanze hierzu gehört, können die St. am Tr.-Ende auch länger, borstenfein, dicht und aufgerichtet sein. Pilosocereus multicostatus Ritt., „blaugrün" (FR 1346), ist bisher unbeschrieben. Pilosocereus nobilis (Haw.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. dichtstrauchig, reich verzweigt; Tr. glänzend- bis hellgrün, auch dunkler, bis violettgrün oder fast schwarz, 3—7 cm 0, ohne Reif; Ri. 5—7 (—10); Ar. braungelb; Rst. ca. 9, spreizend, bis 1 cm lg.; Mst. 2—4, kräftiger, oder nur nadelig, bis 3,5 cm lg.; St. anfangs gelb mit bräunlicher Spitze, dann braun; Haarkleid: am Tr.-Ende unauffällig locker, in der Bl.-Zone weiß und büschelig, bis 2 cm lg.; Bl. 4—6 cm lg., purpur-rosa; Fr. rot. — Westindien (von St. Christopher bis Grenada). Pilosocereus oligolepis (Vpl.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. wenig verzweigt, bis 1 m h.; Tr. graugrün, unbereift; Ri. 5; Rst. 8—10, kaum 5 mm lg., dünn, spreizend; Mst. 1, etwas kräftiger, bis 2cm lg.; Haarkleid: in den Ar. mit 1 cm lg. H., den Scheitel locker einhüllend, Bl.-Zone mäßig behaart; Bl. 6 cm lg., weißlich. — Brasilien (Amazonas, Grenzecke Venezuela—Brit. Guayana). Pilosocereus palmeri (Rose) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. aufsteigend, bis 20 Zweige, bis 6 m h.; Tr. bis 8 cm 0, dunkelgrün, oben bläulich und bereift; Ri. 7—9, gerundet; St. braun bis grau; Rst. 8—12, dünn, 2—3 cm lg.; Mst. 1, 3 cm lg.; Haarkleid: Ar.- Wolle in dicken, streckenweise verbundenen Knäueln herablaufend, am Scheitel mit dicker Haube und in der Bl.-Zone lang und dicht geballt; Bl. purpurn (Farbbild in „Die Cactaceae", IV: Abb. 2328). — Ostmexiko (Tamaulipas, zwischen Matamoros und Tampico). Nur Sämlinge sind gelbstachlig. Strohgelb bestachelt ist P. sartorianus. v. victoriensis (Vpl.) Backbg. n. comb. (Cereus victoriensis Vpl. MfK. 24. 1913): Bl. weiß, mit schwach rosa oder blaßviolettem Schimmer (Farbfoto Werdermann in „Blüh. Kakt. u. a. sukk. Pflanzen", Tafel 37 (1932); St. auch braun (!). Pilosocereus pentaedrophorus (Lab.) Byl. & Rowl. (2A) K. locker-strauchig steil aufsteigend, bis 10 m h.; Tr. bis 3 cm 0 oder etwas mehr, lebhaft blau bereift; Ri. 4—6, selten mehr; Ar. mit spärlichem Filz, haarlos; St. bis 12, gelblich bis graubraun, die mittelsten zuweilen bis 4 cm lg., sonst unregelmäßig lg.; Haarkleid: fehlend; Bl. bis 5 cm lg., weiß; Fr. grünlich oder rötlich, innen purpurviolett. — Brasilien (Pernambuco, Bahia). Pilosocereus perlucens (K. Sch.) Byl. & Rowl.: Cereus perlucens K. Scii. Pilosocereus piauhyensis (Gurke) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. baumförmig, bis 10 m h., Stamm bis 50 cm 0; Tr. zahlreich, bis 100, bläulich-grün bis lebhaft blau; Ri. (12—) IG; Rst. 25—30 oder mehr; Mst. 1, bis 3 cm lg.; St. alle gelbbraun, nadelig, starr stechend, die mittleren etwas kräftiger; Haarkleid: nur an der Bl.-Zone etwas längere H., schütter, weißgrau; Bl. nur bis 4 cm lg., weiß; Fr. gerötet, reif ig. — Brasilien (Pernambuco, Piauhy). Pilosocereus polygonus (Lam.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. erst einzeln, dann baumförmig, bis über 3 m h., Stamm bis 1,50 m lg.; Tr. aufsteigend, anfangs oft stärker blau; Ri. 5—13, ziemlich schmal, mit + Flankenfurchen; St. an Jungtr. nadelig oder borstig, bis 1,5 cm lg., gelb, später dunkler, sowie zusätzlich pfriemliche St., gelblich-braun, 2—7 cm lg.; Haarkleid: oben längere bräunliche H., später abfallend,
368 Pilosocereus in der Bl.-Zone vereinzelte Büschel, bis 2 cm lg., streckenweise fehlend; Bl. bis 6 cm lg., weiß. — Ostkuba; Santo Domingo und Haiti. In Santo Domingo gibt es noch eine von Ekman gesehene, nicht bestimmte, kandelaberförmig verzweigte, bis 4 m h. Art mit blaß-gelblichroten BL, vielleicht P. swartzii. Pilosocereus purpusii (Br. & K.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. strauchig oder einzeln, bis 3 m h.; Tr. hellgrün, 3—4 cm 0; Ri. 12; St. zahlreich und ziemlich dicht stehend, löwengelb, Fuß verdickt, nadelig, bis 3 cm lg.; Haarkleid: am Scheitel schwach, kurz darunter die Bl.-Zone mit gehäuften, hervortretenden H.Büscheln; Bl. 7 cm lg., blaßrosa, weißrandig; Fr. grünlich. — Mexiko (Küste von Sinaloa; Jalisco; N-Nayarit; S-Sonora; Islas Marias). Pilosocereus quadricentralis (Daws.) Backbg. (2 B—b) K. baumförmig, bis über 5 m h., Stamm bis 25 cm 0; Tr. bei 0,50—1,50 m Höhe verzweigend, bis 10, bis 8 cm 0; Ri. meist 9; Rst. 11—13, 1—2 cm lg.; Mst. meist 4, spreizend, 2—3,5 cm lg.; St. glanzlos rotbraun, bald gefleckt-mattgrau; Haarkleid: am Tr.-Ende eine Masse längerer Wollhaare, Bl.-Zone dichter, erst weiß, dann grau und schmutzig, H. auf der anderen Seite abfallend; Bl. ?; Fr. ? — Mexiko (O-Oaxaca; W-Chiapas). Pilosocereus robinii (Lem.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. baumförmig, bis 8 m h., mit dickem Stamm; Tr. aufsteigend, bis 10 cm 0, mattgrün, anfangs hellblaugrün; Ri. 10—13; Ar. kurzwollig; St. 15—20, nadelig, gelb, bis 2,5 cm lg., mittlere kaum unterscheidbar; Bl.-Ar. genähert; Haarkleid am Scheitel kurz bis fehlend, Bl.-Zone nur ähnlich so; Bl. 5 cm lg., 3 cm 0, weiß; Fr. weinrot. — Kuba (Küste von Habana und Matanzas). Pilosocereus robustus Ritt., „blaugrün, weißhaarig (FR 1344), ist noch unbeschrieben. Pilosocereus royenii (L.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. baumförmig, bis 8 m h., z. T. kurzer Stamm, bis 30 cm 0; Tr. aufsteigend, grün bis, besonders anfangs, blau, bereift; Ri. 7—11; Ar. genähert; St. nadelig, variabel, mitunter nur 1 cm lg., auch bis 6 cm lg., gelb; Haarkleid: junge Ar. mit weichen H., Bl.-Zone mit Büscheln längerer, weißer H.; Bl. 5 cm lg., weiß; Fr. grün bis rötlich. — Westindien (mehrere Inseln der Kleinen Antillen). Pilosocereus rupicola (Werd.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K; bis 50 cm h., etwas am Grunde verzweigt; Tr. graugrün, ca. 4 cm 0; Ri. ca. 9; Ar. anfangs mit dichtem grauem Wollposter, später kahl; St. bis ca. 20, mittlere nicht trennbar, bis 1,5 cm lg., erst gelb, dann braun bis schwarzgrau, Fuß verdickt, nadelig, längste bis 2 cm lg.; Haarkleid: am Scheitel schütter und kurz, Bl.-Zone scheitelnah, mit reichlicher Wolle bzw. Haarbildung; Bl. ?; Fr. ? - Brasilien (Sergipe, Serra da Itabahana). Pilosocereus salvadorensis (Werd.) Byl. & Rowl. (2 B-b) K. baumförmig, bis 4 m h., mit kurzem Stamm; Tr. reich verzweigt, grünlich oder grau, weichfleischig, bis 10 cm 0; Ri. 7—9; Ar. weißgrau; Rst. 10—11, bis 1 cm lg., einige untere oft borstig, steif nadelig die übrigen; Mst. 4, über Kreuz, oberster bis 2,5 cm lg., die übrigen 1—2 cm lg.; St. alle erst gelb, dann bräunlich bis dunkler bzw. so gespitzt; Haarkleid: am Scheitel nur einige bis 1,5 cm lg. H., Bl.-Zone fast ebenso; Bl. ?; Fr. bis 5 cm 0. — Brasilien (Küste von Bahia, auf Dünen). Pilosocereus sartorianus (Rose) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. bis 5 m h.; Tr. stark aufsteigend, hell- oder gelbgrün (bis bläulich-grün?); Ri. bis 7, mit scharfen Flankenfurchen; Rst. zuerst 7—8, später mehr; Mst. meist nur 1; St. alle strohfarben, nur bis lern lg.; Haarkleid: in allen Ar. wenige bis viele versponnene H., in der Bl.-Zone reichlicher, bis 6 cm lg., weiß; Bl. 6—8 cm lg., schmutzig-rosenrot; Fr. rot. — Mexiko (Veracruz). Oft mit P. palmeri verwechselt, dessen St. braun sind, die Bl. purpurn oder bei der var. weiß mit rosa Schein. Pilocereus houlletii Lem. (Pilosocereus) (2 B—b) (T.): wird meist als Synonym von P. leucocephalus geführt (Br. & R.) oder als vorstehender Art zumindest nahestehend, da die St. auch als strohgelb beschrieben wurden; Bl. aber als „violett mit etwas Rosa und Gelb"; Bl.-Zone am Scheitel, aus dicker, weißer Wolle, darin die Bl., lt. Zeichnung bei Rümpler. Eine so blühende Pflanze bildete ich in „Die Cactaceae", Bd. 4: Abb. 2330 und 2331, ab. Da hier die Wolle unten langsam abfällt, aber immer im Scheitel dicht neu gebildet wird, ich diese Pflanzen auch mehrfach nur so blühen sah, kann bislang diese Art nicht zu anderen gestellt werden. Samen bräunlich! Pilosocereus sergipensis (Werd.) Byl. & Rowl. (2 B—b) K. bis 3 m h., wenig verzweigt; Tr. schön blau bereift, bis 4,5 cm 0; Ri. 6; Ar. weiß- bis graubraun-filzig; Rst. 8—11, dünnadelig, bis 1cm lg.; Mst. 2—4, 2 etwas kräftiger, bis über 1 cm lg.; St. alle zuerst horngelb, später bis schwärzlich-braun, Fuß etwas knotig; Haarkleid: am Scheitel mit reichlichen bis 1,5 cm lg. H., Bl.-Zone mit lockeren, flockigen H.Büscheln; Bl. ?; Fr. bis 6 cm 0. — Brasilien (Sergipe, bei Jaboatäo). (Abb. 337.)
Pilosocereus — Piptanthocereus 369 Pilosocereus sublanatus (SD.) Byl. & Rowl. (2 B-b) Der Artname ist wenig geklärt. Es besteht die Möglichkeit, daß er der älteste für P. arrabidae oder P. . catingicola war; beide haben ebenfalls die für brasilianische Arten seltene geringe Ri.-Zahl 4—5. Mehr darüber in „Die Cactaceae", IV: 2413. 1960. Pilosocereus superbus Ritt., „rein blau" (FR 1347), ist noch unbeschrieben. Pilosocereus supremus Ritt., „prächtig blau" (FR 1345), ist noch unbeschrieben. Pilosocereus swartzii (Griseb.) Byl. & Rowl. (2 B—a) K. baumartig, bis 7 m h., oft längerer Stamm; Tr. mattgrün, nicht bereift, kräftig, ziemlich steil aufsteigend; Ri. 10, zwischen den Ar. eingedrückt; St. bei jungen Pflanzen 20 oder mehr, später nur noch 8—10, bis 2,5 cm lg., in den Bl.-Zonen zu längeren, borstigen St. modifiziert; Haarkleid: mit unregelmäßig herablaufenden Reihen von H.-Knäulen auf den Ar. in der Bl.-Zone; Bl. 6 cm lg., rosa bis grüngelb. — Jamaika (z. B. bei Port Henderson). Wenn die unter P. polygonus erwähnte „kandelaber- förmig wachsende Art" mit der sonst ungewöhnlichen „BI.-Farbe gelblich-rot", die von Ekman und Werdermann nicht bestimmt wurde, mit P. swartzii identisch ist, käme dieser bis Santo Domingo vor. Pilosocereus tehuacanus (Wgt.) Byl. & Rowl. (2 B-b) K. baumförmig, mit Stamm; Tr. schräg aufsteigend aus dem unteren Stammteil, hellgrün, aber stark blau überlaufen, ca. 6 cm 0; Ri. 15; St. zahlreich, ca. 25, dünn, nadelig, spitz, stechend, spröde, nuß- baumbraun, mittlere schwer unterscheidbar, ca. 3—4, unten + verdickt, bis 2cm lg.; Haarkleid: am Scheitel und weiter herabreichend ein Gespinst weicher H., angeblich blaugrau, Bl.-Zone mit streckenweise verdichteter Behaarung; Bl. hochseitlich, Farbe? — Mexiko (Gegend von Tehuacan (Weingart); Dawson sah solche Pflanzen in Oaxa- ca, bei Totolapan). Pilosocereus tuberculatus (Werd.) Byl. & Rowl. (2A) K. bis 4 m h., meist von unten verzweigend; Tr. dunkelgrün, bis 4 cm 0, waagerecht verzweigend und dann aufgebogen; Ri. ca. 7, stark gehöckert; Ar. groß, bräunlich bis grau, besonders im Scheitel, ohne H.; Rst. ca. 9—13, nadelig, bis 1,5 cm lg.; Mst. ca. 4—7, kräftiger, davon 1—2 bis 4 cm lg., alle biegsam, Spitze dunkel, zuerst horngelb, später schwarzbraun; Bl. ca. 6 cm lg., weiß; Fr. klein, ca. 2,5 cm 0. — Brasilien (Pernambuco, Serra Negra; N-Bahia, Aracy). Wie P. minensis ohne jegliche Haarbildung. Pilosocereus tuberculosus Rauh & Backbg. (2 B—b) K. aufrecht, strauchig; Tr. dunkelgrün, 5—10 cm 0; Ri. 11—12, 1 cm br., anfangs durch starke Querfurchen geteilt, später diese abgeflacht und die Ri. bis zur Hälfte hinab stark gehöckert; Ar. weißlichbräunlich ; Rst. ca. 15, 3—8 cm lg.; Mst. bis 4, 1,5—4 cm lg.; St. alle bräunlich, oft etwas gefleckt, im Scheitel ca. 4mm lg.; Haarkleid: im Scheitel mit bis 8 mm lg., gekräuselten H.f in der Bl.-Zone ?; Bl. ? — Nordperu (Rio-Sana-Tal). Pilosocereus tweedyanus (Br. & R.) Byl. & Rowl. (2 B—b) H. hochstrauchig; Tr. steil aufsteigend, anfangs längere Zeit kräftig blau, wie bereift; Ri. 7—9; Ar. grau; St. sehr variabel, entweder gleichmäßig kurz, bis 12, dünn, bis ca. 2 cm lg., oder in 12 randständige und 4 über Kreuz stehende mittlere getrennt, letztere bis 4 cm lg., gewöhnlich etwas abwärts gerichtet (P. gironensis: seitwärts und aufwärts!), der unterste oft sogar bis 6 cm lg.; St. entweder hell mit dunkler Spitze, oder anfangs meist ganz schwarz, besonders die längeren, auch gefleckt, oder mit heller Basis, die stärksten am Grunde etwas verdickt; Haarkleid: am Scheitel kräftiger behaart, an der seitlichen Bl.-Zone viel länger und dichter, auch unterbrochen, rein weiß; Bl. bis 7 cm lg., weiß; Fr. rot. — Südekuador (Santa Rosa), Nordperu (östliche Sechura). Pilosocereus ulei (K. Sch. non Gurke) Byl. & Rowl. (2 B—b) [Cephalocereus robustus Br. & R.] K. baumförmig, bis;7im h., Stamm 1—2 miØ (1:K. Sch.) ; Tr. oben blaßblau, erst seitlich, später aufwärts gerichtet, bis 10 cm ø; Ri. ca. 8; Ar. genähert; St. an Jungtrieben deutlicher getrennt, später mehr durcheinanderragend, ca. 10—12, pfriemlich, dunkel, bis ca. 2 cm lg., bei Jungpflanzen wesentlich länger; Haarkleid: an Jungpflanzen undeutlich, an Bl.-Zonen zottig lang und dicht, braun (K. Sch.) oder silbrig (Werd.), H. bis 6 cm lg.; Bl. bis 5 cm lg., weiß; Fr. rötlich, innen karmin; S. mattglän7end. — Brasilien (Cabo Frio). (P. robustus Ritt. ?) Pilosocereus urbanianus (K. Sch.) Byl. & Rowl. (2 B—b) — (2 B—a) K. einzeln oder von unten verzweigt, bis 4 m h.; Tr. hell- bis dunkelgrün, reif los, 4—5 cm 0, an der Basis alter Pflanzen bis 30 cm 0; Ri. 8—12; St. 10—13, derb borstig, biegsam, zuerst fuchsrot, dann aschgrau mit rötlicher Spitze, die mittleren 3—4 bis 1,5 cm lg.; Haarkleid: oben etwas weißflockig, Bl.- Zone einseitig, mit fast 2 cm lg., weißen, flockigen Büscheln, die St. hier auf 25 vermehrt, pferdehaar- ähnlich, bis 8 cm lg.; Bl. 6 cm lg. oder weniger, 4 cm 0, blaß- oder rötlichgelb. — Westindien (Guadeloupe, vielleicht auch Grenada). Piptanthocereus Rice: ein unnötigerweise von Ritter z. T. wieder aufgenommener Name für das Genus Cereus (Herm.) Mill.
370 Polaskia — Porfiria Polaskia Backbg. (147) Baumartige Cereen mit starken Zweigen und eigenartigen Blüten von relativ geringer Größe: die Perigonblätter sind über die extrem kurze Röhre und das dachziegelig beschuppte Ovarium schräg abwärts zurückgebogen, die um den Griffel gescharten Staubblätter ziemlich lang und büschelig aufgerichtet. Die kleinkugelige Frucht trägt entfernte, kurze Stachelbündel; die Samen sind schwarz. Das Genus ist monotypisch. — Verbreitung: Mexiko [®-] Mit dieser Gattung beginnt meine Sippe „Pachycerei Berg, emend. Backbg.", die hier kurz besprochen sei. Es fällt auf, daß im nördlichen Verbreitungsgebiet außer Polaskia noch weitere eigenartig blühende monotypische Gattungen auftreten: Helia- bravoa, Carnegiea, Lemaireocereus, Marginato- cereus, Isolatocereus, Escontria, Hertrichocereus und unter den cephalioide Bildungen auf weisenden: Cephalocereus, Backebergia und Haseltonia. Alle sind deutlich in den Blütenmerkmalen unterschieden. Unter andere Sippen bezog ich jeweils jene Pflanzen ein, deren entsprechende Zusammengehörigkeit klar erkennbar ist, z. B. bei den ‚‚Poly- anthocerei" in die Gattungen Myrtillocactus und Lophocereus die Arten, deren relativ kleine, zu mehreren aus einer Areole erscheinende Blüten und Früchte eine nähere Verwandtschaft bezeugen. Erst durch meine langjährigen Ermittlungen wurden bei einer Anzahl von Gattungen die oft auffälligen Unterschiede bekannt. Wenn daraus später, wie z. B. bei Buxbaum, andere Auffassungen abgeleitet wurden, mag dazu gesagt sein: Sie beruhen vorwiegend auf unbewiesenen Annahmen. Solange wir aber nicht feststellen können, wie wirklich das Phänomen teilweise so stark in Bau und Merkmalen der Blüte voneinander abweichender einzelner Arten entstand, bleibt auf Grund der in der Systematischen Übersicht erwähnten Stufenfolge für die Einordnung nur übrig, diese fast ausnahmslos starktriebigen Arten und Artengruppen zu einer Sippe zusammenzufassen, auch diejenigen mit cephalioiden Entwicklungsstufen, und sie so weit wie möglich nach der Reduktionslinie der Sproßnatur an der Blüte zu ordnen. Es ist noch ungeklärt, wie auf oft ziemlich engem Raum so stark unterschiedene Arten wie z. B. die von Pola¾kia, Escontria und Heliabravoa zustande kamen. Vorderhand — und auch der Phylogenetiker kann hier keinen anderslautenden Beweis liefern — können wir an diesen Erscheinungen nur wieder die Tatsache verschiedenster Formentstehung feststellen. Wie es aber dazu kam, wissen wir noch nicht, nur, daß sie auf relativ engem Raum gleicher Lebensbedingungen entstanden und daher wie auch der Merkmalsbewertung nach eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine nähere Verwandtschaft spricht, die gestattet, alle diese Cereen unter einer Sippe zusammenzufassen, jedoch ohne eine weiterreichende Vereinigung. Es galt dabei» die unterschiedlichen Merkmale der Blüten deutlich herauszuarbeiten, was auch deshalb wichtig ist, weil dies selbst Autoren wie Britton und Rose noch nicht überall möglich war, bei einer so charakteristischen Flora wie der der großen mexikanischen Cereen immerhin verwunderlich. Daß diese Ordnung nur nach einzelnen und teilweise sogar monotypischen Gattungen möglich war, ist durch das Gliederungsprinzip meiner Systematischen Übersicht bedingt, die sich allein an das Naturgegebene hält. Jede weitere Zusammenfassung und ihre dem- entsprechende Begründung ist bisher eine rein theoretische und fiktive Behandlung der gerade durch ihre auffälligen Blütenunterschiede bemerkenswerten Großcereen-Flora Mexikos. So interessant z. B. phylogenetische Deutungsversuche auch sein mögen: für die umfassende, klare Ordnung des von der Natur unterschiedlich Gestalteten, als der vorderhand wichtigsten Aufgabe, sind sie, zumindest bei ihrem gegenwärtigen Stande, mehr verwirrend als klärend. Polaskia chichipe (Goss.) Backbg. (T.) K. baumförmig, bis 5 m h., mit kurzem Stamm, 0,80—1 m 0, stark verzweigte Krone; Tr. bis ca. 10 cm 0, mit gelblichem Fleisch; Ri. meist bis 9, scharfkantig, um die Ar. verdickt; Rst. 6—7—9; Mst. 1, etwas länger als die 1 cm lg. randständigen, oft basal verdickt; Bl. ziemlich klein, + kremweiß, unbestachelt; Fr. klein, 2—2,5 cm 0, innen und außen rot, Ar. klein und kurzfilzig, entfernt, mit kleinen St.-Bündeln; S. klein, schwarz. — Mexiko (Puebla, bei Tehuacan; Oaxaca, nordwestlich Tama- zulapan). Jungpflanzen sind bereift. (Abb. 338.) Porfiria Böd. (227) Bödeker stellte die Gattung nach den in der Systematischen Übersicht genannten Unterschieden auf bzw. wegen des rübigen Basalteils, der ansehnlichen Blüten und der angeblich rasch reifenden Frucht. Da mir die hierzu zu rechnende Art als noch nicht genügend geklärt erscheint, führe ich das Genus hier auf, auch weil der Name noch oft im Gebrauch ist, ich bin aber der Ansicht, daß es nicht hinreichend von Mamillaria unterschieden ist. Der Name P. coahuilensis Böd. (1925—26) wurde in P. schwartzii (Fric) Böd. (1929) geändert, weil Haagea schwartzii Fric (1926) als gültiges Basionym angesehen werden muß. Der Name P. coahuilensis v. albiflora Böd. war nur ein Namensvorschlag; die betreffende Pflanze wurde von Bödeker später als Mamillaria albiarmata Böd. beschrieben, wie sich aus einem Vergleich der Merkmale ergibt. — Verbreitung: Nordmexiko [®.]. Porfiria schwartzii (Fric) Böd. (T.): Mamillaria schwartzii (Böd.) Backbg. K. einzeln, mit starkem Rübenteil, ca. 4 cm 0 und mit flachem Kopf; Saft milchig; W. aufrecht, ca.
Porfiria — Pseudolobivia 371 12 mm lg., + dreiseitig; Ar. nur anfangs wollig; Ax. etwas wollig; Rst. 16, dünn, weißgrau, bis 6 mm lg.; Mst. 0—1, bräunlich, 6 mm lg.; St. alle feinschülfe- rig; Bl. glockig-trichterig, bis 3 cm 0, weißlich mit leicht rosa getönter Mitte; Fr. keulig, zinnoberrot, groß; S. leuchtend hellbraun. — Mexiko (Coahuila, San Pedro). [©.] Pseudoespostoa Backbg. (179) Wattig und -weiß behaarte Cereen mäßiger Größe, von unten verzweigend, mit seitlichem Oberflächen- cephalium aus bräunlichweißer Wolle, ohne Borsten; die Früchte sind ansehnliche weiße Beeren, geringer behaart als bei Espostoa, die Samen glänzend schwarz (bei Espostoa mattschwarz). Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist bei Espostoa: hoch- strauchig-baumförmiger Wuchs und ein Rinnen- cephalium. Unverständlicherweise sträuben sich immer noch einige Autoren gegen dieses Genus, trotz obiger Unterschiede, obwohl durch eine Zusammenziehung mit Espostoa häufig schon E. lanata und Pseudoespostoa melanostele verwechselt wurden, was eine Gattungstrennung eher vermeiden läßt. Zweifellos sind beide Gattungen näher verwandt; eine Vereinigung ist dennoch nicht möglich, wenn die unterschiedlichen Cephalium-Formen klär auseinandergehalten werden sollen, was eigentlich selbstverständlich ist, da es konstante, stets jeweils gleichartige Bildungen sind, und ein gutes Gattungsmerkmal sind sie auch deswegen, weil sie für das jeweilige Genus typische Kennzeichen der Blütenregion sind. Wo sich diese Erkenntnis noch nicht durchsetzte, kam es denn auch zu überflüssigen Umstellungen, die die Synonymie belasten. Bekannt sind 2 Arten und 2 Varietäten. — Verbreitung: Pazifische Seite Perus (vom Pisco- Tal im Süden bis zum Rio-Safia-Tal im Norden, mit größerem Höhenunterschied, von 800—2400 m ii. M.). [©.]. Über die Trennung von Pseudoespostoa und Espostoa siehe auch unter letzterem Genus (Einleitung). Pseudoespostoa melanostele (Vpl.) Backbg. (T.) K. von unten verzweigt, bis 2 m h.; Tr. graugrün, bis 10 cm 0; Ri. ca. 25, in seichte Höcker geteilt; Ar. ziemlich nahe stehend; H. anfangs dichte Hauben bildend, später aufgelockert; St. zahlreich, die meisten dünn, fast borstig, kaum 5 mm lg., dazwischen meist einzelne viel kräftigere und längere, bis 4 cm lg., gelb; Ccph. gelbbraun, bis über ca 8 Rippen, ohne Rinne und Naht (wie bei Espostoa) entstehend; Bl. ca. 6,4 cm lg., weiß; R. oben leicht behaart; Ov. mit wenigen Härchen; Fr. weiß bis gelblich-weiß, sehr schwach behaart. — Peru (Rio Pisco bis Rio Sana). Es kommen auch doppelseitige Ce- phalien vor. Wolle und Stacheln färben sich später ± schwärzlich, daher der Name „dunkle Säule". Länge und Stärke der Stacheln ist etwas variabel (Abb. 339). v. inermis Backbg.: K. meist stärker behaart; Mst. wenig auffallend, nicht deutlich länger und gelb; H. länger weiß bleibend. — Mittelperu (Matucana). v. rubrispina Ritt., noch unbeschrieben, hat auch kurze rötliche St. Pilocereus haagei und dautwitzii, die einige Autoren für identisch mit Vaupels Art hielten, sind, wie Werdermann nachwies, nicht mehr einwandfrei klärbare Namen. Ritter erwähnt den ersten Namen als Espostoa in „Taxon" XIII: 4. 143. 1964 und beschreibt als abweichend: Pseudoespostoa nana (Ritt.) Backbg. n. comb. (Espostoa nana Ritt., 1. c.) K. bis 1,5 m h.; Tr. bis 8 cm 0; Ar. weiß oder blaß- gelb; St. blaßgelb; Rst. ca. 30, ca. 7,5 mm lg.; Mst. 1; Ceph. weiß oder blaßgelb; Bl. offenbar wenig unterschieden von denen obiger Art; S. glänzend. — Peru (Dept. Ancash, unterhalb Caras, bzw. Hual- lanca, im Canon del Pato). Eine gute Art? Nach der geringen Wuchshöhe und den glänzenden Samen eindeutig zu Pseudoespostoa gehörend, darin alle ähnlich, die Einbeziehung zu Espostoa also abwegig, da diese in den erwähnten Merkmalen durchaus abweicht. Pseudolobivia (Backbg.) Backbg. (97) Die Begründung der Abtrennung dieses Genus unter Anführung der Haupt-Unterscheidungsmerkmale wurde unter Echinopsis gegeben. Die Einzelheiten sind also dort nachzulesen. Eine stärkere Ähnlichkeit mit Lobivia besteht beim Körper in den ‚‚beil- förmig" gehöckerten Rippen, bis auf Ps. aurea und Ps. luteiflora, deren schlanke, gelbe Tagblüten jedoch allein schon eine Sonderstellung verlangen. Auch bei den übrigen Arten sind die Blüten entweder nur oder doch gern noch den Tag über offen, auch wenn sie schon gegen Abend mit dem öffnen beginnen; Unterschiede der Öffnungszeiten sind hier aber ohne Bedeutung, da sie ebenso auch bei Lobivia vorkommen. Bei zwei Pseudolobivia- Arten sind die Blüten so kurz wie bei Lobivia, bei anderen so lang wie bei Echinopsis, aber schlanker; dies und die z. T. lebhaften roten und gelben Farben, neben den weißen, lassen ebenfalls gut die Zwischenstellung erkennen. Einige Arten, wie Ps. ferox oder Ps. wilkeae, sind überhaupt nur in einem solchen besonderen Genus befriedigend unterzubringen, bei dem auch z. T. anfangs oder ständig gehakte Mittelstacheln auftreten, bei Echinopsis nie. Beschrieben wurden bisher 24 Arten. — Verbreitung: Vom bolivianischen Hochland bis Nordargentinien. [®.] Pseudolobivia acanthoplegma Backbg.: Lobivia acanthoplegma (Backbg.) Backbg.
372 Pseudolobivia Pseudolobivia ancistrophora (Speg.) Backbg. (T.) K. flachrund, bis ca. 8 cm 0; Ri. 15—16; Rst. 3—7, rückwärts spreizend, bis 16 mm lg.; Mst. 1, + gehakt, bis 2 cm lg.; St. bald weißlich, anfangs dunkler; Bl. ca. 12—16 cm lg., geruchlos, schlank- röhrig, weiß; Fr. 1,6 cm lg., grün. — Argentinien (Tucuman-Salta). Blüht zwei Tage. Pseudolobivia aurea (Br. & R.) Backbg. K. kugelig bis verlängert, bis 10 cm h.; Ri. 14—15, scharfkantig; Ar. anfangs braun; Rst. ca. 10, bis ca. 1 cm lg.; Mst. einzeln bis manchmal 4, stärker, auch etwas flach, bis 3 cm lg.; St.: randständige weißlich, mittlere anfangs dunkel bis schwärzlich; Bl. 9 cm lg., 8 cm 0, zitronengelb, innen tiefer gelb. — Argentinien (Cordoba, Cassafousth). v. elegans (Backbg.) Backbg.: Pet. schmal, strahlend und glänzend. v. fallax (Oehme) Backbg.: Ri. 12; Rst. 7—9; Mst. 1, bis 4,5 cm lg.; St. alle anfangs schwärzlich, mittlere zuweilen auch graurötlich; Bl. bis 7 cm lg., bis 6 cm 0, zitronengelb, verblühend rosa. — Argentinien (Cordoba?). Der Körper ist matt graugrün. v. grandiflora (Backbg.) Backbg.: Bl. radförmig, groß; Pet. 1 cm br., dicht stehend. — Heimat: die des Typus der Art. Pseudolobivia boyuibensis (Ritt.) Backbg. n. comb. (Echinopsis boyuibensis Ritt., Succulenta 44: 2, 25. 1965). K. ähnlich Ps. obrepanda; Ri. 10—12, schwächer gekerbt; Rst. 2—6, 7—20 mm lg., die längsten meistens gehakt; Mst. 0—1, 2—4 mm lg., meist hakig; Bl. 9 cm lg., 6cm 0, wohl weiß. — Bolivien Dept. Sta. Cruz, westl. Boyuibe (FR 777a). Pseudolobivia callichroma (Card.) Backbg. n. comb. (Echinopsis callichroma Card., Kakt. u. a. Sukk., 16: 3, 49—50. 1965). K. ziemlich flachkugelig, bis 3 cm h., bis 15 cm 0, graugrün; Ri. 17—19, scharf beilförmig gekerbt, ca. 1 cm h., 1,2 cm br.; Ar. 1—2,5 cm entfernt, elliptisch, grau; St. 12—14, mittlere nicht unterscheidbar, 2—6 cm lg., biegsam, dünn, stechend, stark gekrümmt, grau; Bl. hell magentarot, ohne Angabe der Maße; Sep. ca. 3,5x0,6 cm gr.; Pet. breit lanzettlich, ca. 3x0,8 cm gr., sehr hell magenta, oder fuchsig-rosa mit dunklerem Mittelstreif; R. bis 9 cm lg., grün, mit brauner und schwarzer Wolle; Ov. bis 1,5 cm lg., grün, wie die R. bewollt; Stbf. zweiserig, weiß; Gr. unten grün, oben blaßgelb. — Bolivien (Dept. Cochabamba, Prov. Tapacari, Straße nach Cami, 2700 m). Eine der Arten, die nach sämtlichen Merkmalen und besonders der Blütenfarbe zeigen, daß ohne Abtrennung von Pseudolobivia auch keine Trennung von Echinopsis und Lobivia möglich ist. Pseudolobivia calornbra (Card.) Backbg. n. comb. (Echinopsis calorubra, Card., The Nat. C. & S. J.. 12: 3, 62.1957). K. gedrückt-kugelig, bis 14 cm 0, 6,7 cm h., hellgrün; Ri. 16, in Beilhck. geteilt; Ar. 2,5 cm entfernt, in den Vertiefungen der Kerben; Rst. 9—13, etwas gebogen, einer gelblich; Mst. 1, gerade, bis 2,5 cm lg.; St. pfriemlich, grau werdend, mit braunen Spitzen; Bl. bis 15 cm lg.; Sep. lanzettlich, außen grün, innen rötlich; Pet. spatelig, oben orangerot, zur Basis hin bläulich-rosa; Stbf. der unteren Gruppe.unten grün, Mitte lilarosa, oben rot, die der oberen Gruppe unten weiß, Mitte lilarosa, oben rot; Gr. grün mit gelben N. — Bolivien (Prov. Valle Grande, am Wege Comarapa—San Isidro, 1900 m). Pseudolobivia carmineoflora Hoffm. & Backbg. K. gedrückt-rund, mattgrün, ca. 7 cm 0, 4 cm h., stumpfgrün; Ri. ca. 14, scharfkantig; Ar. + bräunlich; Rst. 10—12, bis 2,6cm lg.; Mst. (2—) 3—4, z. T. unten leicht kantig, Fuß verdickt, meist aufwärts gebogen oder über dem Scheitel stärker gekrümmt; St. homfarben, später grau, anfangs etwas dunkler; Bl. ca. 7,5 cm lg., karminrot. — Bolivien (Gebiet von Cochabamba). Blüht nur einen Vormittag bei Sonne. (Abb. 340.) Eine ganz ähnliche Pflanze, mit ebenfalls gekerbten und scharfkantigen 14 Ri., hatte nur 9 Rst, ca. 2 cm lg.; Mst. 2, übereinander, bis 3 cm lg.; St. blaß hornfarben und rauh; Bl. ca. 10 cm lg., fast 6 cm 0, die Perigonbl. zum Schlund hin mehr karmin, nach dem Rand zu mehr lachsfarben, nicht so intensiv karmin wie die Stbf. und der Gr., R. grün, schwach S-förmig gekrümmt, grau- und braunhaarig; Hymen grün. Entweder ist die Art stärker variabel oder es handelt sich um eine einheitlicher abweichende Pflanze, die als gute Varietät angesehen werden muß. Nach nur 2 Pflanzen läßt sich das nicht entscheiden. Die Art, deren Bl. erst gegen 9 Uhr vorm. öffnen, ist jedenfalls ein sehr typischer Vertreter des Genus. Vgl. auch Ps. toralapana (Card.) Backbg. Pseudolobivia ducis pauli (Fric) Krainz und v. rubriflora Schütz (Friciana Rada I, 7, 1962): Pseudolobivia longispina (Br. & R.) Backbg. und var. Pseudolobivia ferox (Br. & R.) Backbg. K. ziemlich großkugelig werdend, bis 20 cm lg. und 0; Ri. bis 30, scharfrückig, + scharf in schräge Hck. zerteilt, bis 3 cm lg.; Rst. 10—12, biegsam, bis 6 cm lg.; Mst. 3—4, bis 15 cm lg., aufwärts gebogen, elastisch; St. anfangs z. T. dunkler; Bl. weiß, mäßig lang; R. unten ziemlich schlank; Perigon breit öffnend. — Bolivien (östlich von Oruro). Pseudolobivia fiebrigii (Gurke) Backbg.: Pseudolobivia obrepanda v. fiebrigii (Gurke) Backbg.
Pseudolobivia 373 Pseudolobivia frankii Bosz. K. breitrundlich; Ri. ca. 14, durch tiefer eingesenkte Ar. in schmalrückige, wenig versetzte Hck. zerteilt; Ar. weiß, ansehnlich; Rst. sehr ungleich lg., bis ca. I cm lg., z. T. sehr kurz, weißgrau, mitunter oben dunkel; Bl. ± hellviolett-rötlich. — Heimat ? Pseudolobivia hamatacantha (Backbg.) Backbg. K. flachrund, bis 15 cm 0, 7 cm h., blattgrün; Ri. bis 27, scharfrückig gehöckert; St. 8—15, 4—12 mm lg., gelblichweiß bis hornfarben, mehrere als mittlere unterscheidbar, 1 zum Scheitel gebogen und gekrümmt, z. T. hakig; Bl. bis 20 cm lg., weiß, duftend; Fr. grün, 4 cm lg. — Argentinien (Salta). Pseudolobivia kermcsina Krainz K. halbkugelig, ziemlich groß werdend, bis über 15 cm 0, kräftiggrün; Ri. 15—23, + höckrig um die Ar. verdickt; Rst. 11—16, bis 12 mm lg., dünn- pfriemlich, zuerst fuchsiggelb, Spitze dunkelbraun, später grau, steif, stechend, rauh; Mst. 4—6, vorstehend, gerade oder zum Körper gebogen, bis 2,5 cm lg., etwas kräftiger, wie die Rst. gefärbt, anfangs etwas dunkler; Bl. bis ca. 18 cm lg., 9 cm 0, duftlos, karmin bis heller. — Argentinien (?). Pseudolobivia kratochviliana (Backbg.) Backbg. K. flachrund, dunkelgrün, bis ca. 6 cm 0, 3—4 cm h.; Ri. bis 18, scharfrückig und ziemlich niedrig gehöckert; St. bis 15—18, mittlere 1—2 (—4), bis 5cm lg., anfangs dunkler, dann alle grauweiß; Bl. höchstens 5 cm lg., weiß, ziemlich stark schwärzlich behaart. — Argentinien (Salta). (Abb. 341.) Pseudolobivia lecoriensis (Card.) Backbg. n. comb. (Echinopsis lecoriensis Card., C. & S. J. (US), XXXV: 5, 158—159. 1963). K. bis 60 cm h., kugelig bis zylindrisch, bis 25 cm 0, graugrün; Ri. ca. 24, scharfkantig, gekerbt; Ar. 2,5 cm entfernt, grau; Rst. 12—14, kammförmig gestellt, 3—7 cm lg., aufwärts gebogen; Mst. 2—4, bis 9 cm lg., aufwärts gekrümmt; St. alle pfriemlich, kräftig, steif, weißgrau mit purpurbraunen Spitzen; Bl. am Scheitel, trichterig, 10 cm lg., 8 cm 0, weißlich, mittlere Perigonbl. lila gespitzt; Gr. hellgrün; N. 11, grüngelb. — Bolivien (Prov. Linares. Dept. Potosi, Pampa de Lecori, 3400 m). Eine typische Pseudolobivia, deren Habitus und Blütenlänge zeigen, daß sie eine besondere Artengruppe bilden, worauf auch Cardenas hinweist. Die Bl. sind (wie bei manchen Lobivien) auch nachts offen. Pseudolobivia leucorhodantha (Backbg.) Backbg. K. flachrund, bräunlich-graugrün, bis 7 cm 0, 4 cm h.; Ri. 18—20, scharfrückig; St. bis 14, 8—10 mm lg., einige mittlere erkennbar, 1 deutlicher und abstehend, Spitze gekrümmt; Bl. ca. 10 cm lg., außen hellrosa, innen zart weiß; Fr. länglich, 2 cm lg. — Argentinien (Salta). Pseudolobivia lobivioides (Backbg.) Backbg. :- Pseudolobivia pelecyrhachis v. lobivioides (Backbg.) Backbg. Pseudolobivia longispina (Br. & R.) Backbg. K. großkugelig bis gestreckt, bis 25 cm 0; Ri. 25 bis 50, schmalrückig, bis 2 cm lg. Hck.; St. bis 15, stark pfriemlich, in der Jugend hakig, biegsam, über 8 cm lg., gelblich bis braun; Bl. bis 10 cm lg., weiß; Fr. + kugelig. — Nordargentinien (Ju- juy, La Quiaca bis Tilcara). v. nigra (Backbg.) Backbg.: K. später dick- säulig, bis 30 cm h., bläulichgrün; Ri. über 20, scharfrückig, Hck. bis 4 cm lg.; St. 12—14, anfangs hakig, später bis 12 cm lg., zuerst dunkelbraun bis schwärzlich bzw. bald so, zuletzt grau; Bl. 10 cm lg., derbröhrig, weiß. — Argentinien (Jujuy). Neuerdings importierte Uhlig Pflanzen mit der typischen Bestachlung, sehr variabel in der Farbtönung, die Pet. auch rötlich. Demgemäß ist eine entsprechende Variabilität anzunehmen, d. h. ohne die Möglichkeit einer Abgrenzung. Jüngere Pflanzen haben weniger Ri. und St. Der Name Pseudolobivia ducis pauli (Fric) v.rubri- flora Schütz gehört danach hierher. Echinopsis ducis pauli Forst, wurde ohne Bl. beschrieben, „Ri. 18; Rst. 6—8, ca. 2 cm lg.; Mst. 1, ebensolang; St. alle anfangs purpurbraun". Fric meinte, die von Förster beschriebene Pflanze wiedergefunden zu haben, aber die knappe Beschreibung gestattet keine solche Identifizierung. Pseudolobivia luteiflora Backbg. n. sp. Globosa, opace atroviridis; costis 13—14, acutis, ad 12 mm latis; areolis ca. 1 cm distantibus, primo ful- voso-albis, mox nudis; aculeis radialibus 7—9, ad 6 mm longis, acicularibus, flavo-albidis, basi + in- crassata; aculeis centralibus plerumque 3, 2 su- perioribus brevioribus, primo nigellatis, ad ca. 6 mm longis, inferiore stramineo, basi rubra, valde in- crassata; flore ca. 7 cm longo, 4—5 cm 0, luteo; tubo ca. 4,5 cm longo, 0,5 cm 0; pilis griseo-nigris; ovario oblongo, ca. 1,2 cm longo; foliis perigonii ca. 6 mm latis; stylo stigmatibusque pallide viridibus; filamentis flavidis; fauce viridialba; fructu ignoto. K. kugelig, stumpf dunkelgrün, schon bei 4,5 cm 0 blühbar; Ri. 13—14, scharfrückig, 10—12 mm br., 7—10 mm h.; Ar. anfangs bräunlichweiß, bald kahl, ca. 1 cm entfernt; Rst. 7—9, nadelig dünn bis etwas kräftiger, gelblich-weiß, anfangs bräunlicher, bis 6—6 mm lg., basal + verdickt; Mst. meist 3, pfriemlich, die 2 oberen anfangs schwarzbraun oder dunkelrotbraun, bis ca. 6 mm lg., der untere abstehende strohgelb mit rotem, stark verdicktem Fuß, bis 2—2,3 cm lg., stärker als die beiden übrigen; Bl. ca. 7 cm lg., 4—5 cm 0, ohne Wollring; Knospen weißhaarig; R. ca. 4,5 cm lg., ca. 0,5 cm 0, grauschwarz behaart, mit stachligen, dünnen Seh., bis 4 mm lg., bräunlich; Ov. oblong, grün, bis 12 mm
374 Pseudolobivia lg., 6 mm 0; Pet. 2,5 cm lg., ca. 6 mm br., schmal- spatelig, in eine Spitze ausgezogen; Sep. außen blaßgelb, Mitte olivbraun; Stbf. gelb, zweiserig; Gr. blaßgrün, 2,5 cm lg.; N. 4 mm lg., blaßgrün; Fr. ? — Nordargentinien. (Abb. 97.) Von Frau Muhr gefunden. (Uhlig-No. U 2185.) Einzige bekannte Art des Genus mit stachelig umgebildeten Schuppen, aber mit schlanken Blüten ohne Wollring; sie stellt eine Art „missing link" zu Acanthocalycium dar. Pseudolobivia nigra (Backbg.) Backbg.: Pseudolobivia longispina v. nigra (Backbg.) Backbg. Pseudolobivia obrepanda (SD.) Backbg. K. + gedrückt-kugelig, glänzend dunkel- bis graugrün, selten sprossend; Ri. in Beilhck. geteilt, ca. 2 cm lg.; Rst. 9—11, bis 1 cm lg.; Mst. 1—3, bis 6 cm lg.; St. steif, weißlich bis dunkelbraun, meist kammartig gestellte Rst.; Bl. bis 20 cm lg., weiß, Duft nach Petersilie; R. + gekrümmt. — Bolivien (Cochabamba-Gebiet). v. fiebrigii (Gurke) Backbg.: Bl. mit gerader R. und mehr aufgerichteten Pet., Duft angenehm (nicht wie beim Typus der Art nach Petersilie). Pseudolobivia orozasana (Ritt.) Backbg. — „Cac- tus", 20: 83, 61. 1965 (Echinopsis mamillosa v. orozasana Ritt., Succulenta 44: 2. 25. 1965). K. breitrund, bis 20 cm 0, bei 7,5 cm 0 blühbar; Ri. beilhöckrig; Rst. 12—18, 1—2,5 cm lg.; Mst. 6—12, 0,8—3,5 cm lg., gerade; Bl. bis 20 cm lg., in praller Sonne geöffnet, ca. 8 cm 0, rein weiß; R. ca. 17 cm lg., schlank, grün, mit braunen H.; Sep. herabgebogen, grünlich, ziemlich schmal; Pet. breitspatelig; Stbf. weiß; Stbb. krem; Gr. grünlich; N. grünlich weiß. — Bolivien (Prov. Arce, Orozas; FR 779). (Abb. 342.) Nach den Ri.- und Bl.-Merkmalen besser eine eigene Art. Die Blütenangaben wurden von mir nach Beobachtungen in der MARNiER-Sammlung hinzugefügt. Pseudolobivia pelecyrhachis (Backbg.) Backbg. K. flachrund, grün; Ri. ca. 20, nicht breit, oben rundlich, längliche Hck., z. T. fast kinnartig und oben schmäler; Rst. 9, 5—8 mm lg., weiß, gelb gespitzt; Mst. 0 oder 1, kurz und + verbogen; Bl. ca. 10 cm lg., weiß, weißgrau behaart. — Argentinien (Salta). v. lobivioides (Backbg.) Backbg.: K. später auch gestreckt, dunkelgrün; Ri. 19, scharfkantig, nur schwach kinnhöckrig; Rst. 14, gelb; Mst. fehlend oder bis 4, gerade, bis 1 cm lg.; Bl. weiß; Pet. etwas aufgerichtet. — Argentinien (Salta). Pseudolobivia polyancistra (Backbg.) Backbg. K. flachrund, nur bis ca. 6 cm 0, meist kleiner; Ri. 17—30, schmal, leicht gerundet und gehöckert, hellgrün; St. zahlreich, feinborstig, mittlere schwer unterscheidbar, oft gekrümmt bis hakig, zuweilen nur kurz, alle unregelmäßig gestellt, bis 1,2 cm lg.; Bl. bis 10 cm lg., weiß, duftend; R. sehr schlank. — Argentinien (Salta). (Abb. 343.) Pseudolobivia potosina (Werd.) Backbg. K. kugelig bis gestreckt, bis ca. 8 cm 0 oder mehr, lebhaft grün, mattglänzend; Ri. ca. 13, scharf- rückig, in schief gestellte Hck. geteilt, bzw. diese nicht durchgehend; Ar. bis 5 cm entfernt, groß, zuerst schmutzig hellbraun; St. 9—13, schwer trennbar, weißlich bis rostrot, schwarz-spitzig, später bräunlich-grau, bis 4 cm lg., sehr derb, oft bis 5 mm 0, Fuß verdickt, anfangs oben hakig oder eingerollt; Bl. weiß, ziemlich derb- und kurztrichterig, Hülle spreizend. — Bolivien (bei Potosf). Pseudolobivia rojasii (Card.) Backbg. K. einzeln, kugelig, bis 11 cm 0, 6 cm h., graugrün; Ri. ca. 16, gekerbt, Kanten auch rötlich, gehöckert; Ar. grau; Rst. 8—9, 5—14 mm lg.; Mst. 1, 15—17 mm lg., aufwärts gebogen; St. alle pfriemlich, weißgrau, Spitze bräunlich; Bl. bis 12 cm lg., blaßrosa, weißlich und bräunlich behaart. — Bolivien (Santa Cruz, „El Fuerte", Samaipata). v. albillora {Card.) Backbg.: Ri. 14, scharfkantig; Rst. 6—11, bis 2 cm lg. zurückgebogen; Mst. 1—3, aufwärts gebogen; Bl. 17 cm lg., weiß. — Vom gleichen Standort. Pseudolobivia toralapana (Card.) Backbg. n. comb. (Echinopsis toralapana Card., „Cactus", 19: 82, 41—42. 1964). K. bis 4 cm h., 16 cm 0; Ri. ca. 13, beilförmig gehöckert, blaßgrün; Ar. bis 3 cm entfernt; St. kamm- förmig gestellt, 6—10, gebogen, bis 5 cm lg., pfriemlich, grauweiß; Bl. bis 14 cm lg., bläulichrot; Stbf. unten blaßgrün, oben blaßpurpurn; Gr. grün. — Bolivien (Prov. Arani, bei Toralapa, 3200 m). Gehört zweifellos zum Formenkreis der Ps. car- mineoflora. Siehe auch dort. Vielleicht nur eine var. Pseudolobivia torrecillasensis (Card.) Backbg. (als Echinopsis Card, beschrieben) K. flach, auf bis 8 cm lg. dicker Rübe, Kopf nur 1—2 cm h., grün; Ri. 16, gekerbt, scharf rückig; Ar. 8 mm entfernt; Rst. 6—7, bis 10 mm lg.; Mst. 1, bis 1 cm lg.; St. alle gebogen, zusammengedrückt, nadelig, grau; Bl. 8 cm lg., rot bis lachsrot; Stbf. purpurn; N. smaragdgrün. — Bolivien (Santa Cruz, bei Torrecillas). Sitzt tief im Boden. Echinopsis torrecillasensis, aus Cárdenas-Samen gezogen, die Lobivia torrecillasensis Hort, europ., entspricht nicht der Zeichnung von Cárdenas und ist eine rotblütige var. der Lob. arachnacantha (s. dort). Pseudolobivia wilkeae Backbg. K. halbkugelig bis kugelig, bis über 10 cm 0, reingrün; Ri. 18 und mehr, scharf rückig, zuerst ganz
Pseudolobivia — Pseudozygocac.tus 375 in beilförmige, schmale Hck. zerteilt, nach unten zu gerade durchlaufend; Ar. weiß; Rst. 6—7, pfriemlich, der oberste mehr ein mittlerer, + zusammengedrückt, 2,3—4,5 cm lg.; Mst. 1—2, bis 9,3 cm lg., hornfarben, am Grunde rötlich, z. T. ziemlich dunkel, in der Jugend der stärkste oben gekrümmt bis hakig; Bl. ca. 8 cm lg., 6,5 cm 0, weißrosa. — Bolivien (Uyuni). v. carminata Backbg.: Ri. bis 26; Rst. 9—11, bis 2 cm lg., hornfarben, derbpfriemlich; St. dunkel bis schwärzlich zu Anfang; Bl. kleiner, 5 cm lg., karminrot. — Vom gleichen Standort. Zu dieser Gattung gehört wohl auch „Echinopsis (Pseudolobivia) calochrysea Ritt.", FR 985, mit großer gelber Blüte. Pseudomammillaria F. Buxb. : Dolichothele (K. Sch.) Br. & R., emend. Backbg. Reihe 2: Microfloridae Tieg. Die Artnamen siehe dort. Pseudomitrocereus H. Bravo & F. Buxb.: Mitro- cereus Backbg. (siehe dort). Pseudonopalxochia Backbg. (37) Bei den phyllocactoiden Pflanzen ist eine vollständige Reduktionslinie der Sproßnatur an der Blüte entstanden, die einzelnen Stufen als Gattungen abgegrenzt. Bei den Tagblühern fehlte vordem noch die bekleidete Stufe vor Nopalxochia. Der erfolgreiche Sammler T. M. MacDougall entdeckte und beschrieb sie 1947. Besonders die phyllocactoide Gattungsgruppe, bei der nach und nach alle noch fehlenden Stufen gefunden wurden, hat den Beweis für den Vorteil der sich danach richtenden naturgegebenen Gliederungsmethode geliefert. Die Blüten der Pseudonopalxochia gleichen denen der Nopalxochia, sie haben aber 1—4 weißliche Borsten; die Frucht ist ebenfalls mit Borsten besetzt. Nur 1 Art bisher bekannt. — Verbreitung: Mexiko (Oaxaca) [gutwüchsig]. Pseudonopalxochia conzattianum (T. M. MacDougall) Backbg. (T.) K. strauchig, epiphytisch; Tr. flach, wie bei Nopalxochia, nur mäßig breit, anfangs auch rötlich; Bl. ca. 8 cm lg., (becherig-)trichterig, leuchtendrot mit orange Ton; R. nur bis 2,8 cm lg.; Stbl. unten grün, dann rot, oben weißlich; Gr. rot; Ov. und Fr. weiß beborstet; Fr, grün, 4x3 cm gr., Bst. bis 10; S. dunkelbraun. — Mexiko (Oaxaca, bei Santiago Lachiguiri). Pseudorhipsalis Br. & R. (23) Die Pflanzen ähneln den flachtriebigen Rhipsalis. Die Blüten entstehen einzeln, die Perigonblätter spreizend, mit kurzer, deutlicher Röhre. Kimnach hat sie zu den Disocactus gestellt, aus Gründen, die mehr für ein „genetic System" zutreffen. Hier ist eine Umstellung nach der systematischen Gliederung nicht möglich. Von der Disocactus-Artengruppe mit einheitlich rot gefärbten Blüten weichen auch alle Pseudorhipsalis-Blüten durch innen weiße, hell zitronengelbe oder gelblichweiße Farbe ab; Untersuchungen über diese jeweils einheitliche Tönung bzw. die Frage, inwieweit sie natürliche Gruppen kennzeichnet, stehen noch aus. Die Trennung erleichtert jedoch die Bestimmung, und überdies handelt es sich um eingeführte Namen, für deren Änderung kein dringendes Bedürfnis vorliegt. Beschrieben sind 3 Arten, bei einer kommt vielleicht noch eine Varietät hinzu. — Verbreitung: Jamaika, Costarica und südliches Mexiko [gutwüchsig]. Pseudorhipsalis alata (Swartz) Br. & R. (T.) K. strauchig, bis 5 m lg.; Tr. breit-linear, länglich oder lanzettlich, auch eingeschnürt, unten stielartig verjüngt, hellgrün, bis 40 cm lg., 4—6 cm br., mit kräftiger Mittelrippe; Bl. ca. 1,5 cm lg., gelblichweiß; Fr. eine 1 cm lg. Beere. — Jamaika (im Westen der Insel). Pseudorhipsalis harrisii (Gurke) Y. Ito mag nur eine Varietät sein: Tr. ohne stielartige Verjüngung; Fr. nur 5 mm 0. Britton und Rose stellten die „Rhipsalis harrisii Gurke" als Synonym zu obiger Art. Ob die Unterschiede ausreichen, die Pflanzen als Art oder Varietät abzutrennen, ist m. W. nicht näher untersucht worden. Pseudorhipsalis himantoclada (Rol.-Goss.) Br. & R. K. strauchig, schließlich große hängende Büsche, 1 m oder mehr lg.; Tr. dünn und flach, 4—5 cm br., sägeartig eingeschnitten, lebhaftgrün, glänzend, Spitze zuerst rötlich, unten stielrund, mit zunehmender Verzweigung alle Maße verkürzt; Bl. 2,6 cm lg., innen weiß, außen rosa. — Costarica (Pozo Azul). Pseudorhipsalis macrantha Alex. K. buschig, hellgrün, mit runden Stämmchen, hängend; Tr. bis 90 cm lg., 4,5 cm br., oben verjüngt, gekerbt; Ar. grau; Bl. einzeln oder zu zweit, 3 cm 0, hell zitronengelb; Sep. bräunlich-orange, unten rötlich; Fr. eine kugelige, rote Beere, 7—8 mm 0. — Mexiko (Oaxaca, nördlich von Niltepec und bei La Gloria). Pseudotephrocactus Fric & Krzgr. war ein unbeschriebener Name für einige Tephrocactus-Ar- ten. Pseudozygocactus Backbg. (28) Die Gattung ist ein interessantes Beispiel allmöglicher Formentstehung: die Pflanze selbst ähnelt täuschend einem Zygocactus, die Blüten sind da-
376 Pseudozygocactus — Pterocactus gegen klein wie die von Rhipsalis und ohne, erkennbare Röhre. Der Bau der Pflanze verweist sie zu den „Epiphylli", die kleine Blüte muß dabei als stärkere Reduzierung bewertet werden, zumal Atavismen bei Rhipsalis und Lepismium dies rechtfertigen. Außerdem ist das Ovarium scharf 4kantig und geflügelt wie z. B. bei Schlumbergera, aber nie so bei Rhipsalis, auch entstehen die Blüten am Triebende. Bekannt ist 1 Art mit 1 Varietät. — Verbreitung: Brasilien (Itatiaya-Gebirge und südlicher). Über die Kulturbedingungen dieser in den Sammlungen noch seltenen Art ist bisher wenig bekannt; anscheinend liebt sie gleich schattigen Stand wie Rhipsalidopsis.] Pseudozygocactus epiphylloides (Campos-Porto & Werd.) Backbg. (T.) K. epiphytisch, halbstrauchig; Tr. kurz gegliedert, G. bis 2,5 cm lg., ca. 1 cm br., mit kräftigen seitlichen Kerben; Ar. nackt, winzig; Bl. am Triebende einzeln, ca. 1 cm lg., es kommen ausnahmsweise auch seitenständige Bl. vor., wie dies auch bei Zygo- cactus beobachtet wurde (eine Einbeziehung zu Ha- tiora mit rundem Ovarium, wie bei Buxbaum, ist angesichts der vielen Übereinstimmungen mtt den anderen „Epiphylli" abwegig); Fr. ? — Brasilien (Itatiaya-Gebirge auf 1600 m). ' v. bradei (Campos-Porto & Cast.) Backbg.: K. buschig, bis 80 cm lg. hängend, dicht verzweigt; G.j fast zungenartig verlängert, oben gestutzt, seitlich kaum gekerbt, unten verschmäler.t; Bl. 2 cm 0, gelb. — Brasilien (Serra Bocaina). (Abb. 344.) Pterocactus K. Sch. (7) Kleine Pflanzen mit dicken Rüben und verschieden gestalteten Trieben: kugelig oder zylindrisch. Die Blüte ist endständig eingesenkt und so entstehen auch die Früchte; bei ihrer Reife verdicken sich die Tr. oben, und die Frucht löst sich + umschnitten. Ein besonderes Merkmal ist, daß die Samen einen geflügelten Rand haben. Darin steht das Genus einzig da; die Breite des flügeligen Randes variiert bei den verschiedenen Spezies. Beschrieben sind 7 Arten. — Verbreitung: Südamerika, von nahe der Magellan-Straße im argentinischen Westen bis weit nach Norden hinauf. [Wurzelecht schwerer zu halten, gepfropft leichter blühend.] Pterocactus australis (Web.) Backbg. K. kugelig-keulig gegliedert; Wz. eine bis 8 cm lg. und 3 cm br. Rübe; Tr. bis 8 cm lg., gehöckert; Rst. 10—15, bis 4 mm lg., weiß; Mst. 1—2, bis 2 cm lg., abgeflacht, weißlich-bräunlich; St. abstehend; Bl. bis 3 cm 0, strohgelb; S. runzlig. — Südargentinien (zwischen Magellan-Str. und Rio Sta. Cruz). v. arnoldianus Backbg.: Mst. schwarz, cürzer und gekrümmt. Pterocactus decipiens Gurke K. mit zylindrischen Tr.; Tr. bis 1,2 cm 0, dicht länglich gehöckert; St. 4—7 mm lg., anliegend; Bl. 4,5 cm 0, mit umgebogener feiner Pet.-Spitze; N. purpurrot (!); S. mit dickem und undurchsichtigem Flügelring. — Argentinien (bei Cordoba). (Abb. 345.) Zum Teil zu Pt. tuberosus gestellt, der aber mehr höckerlos ist, die Tr. schlanker, die Blüte kleiner, der Samenflügel dünnhäutig und durchscheinend. Pterocactus fischeri Br. & R. K. länglich bzw. zylindrisch; Tr. stark gehöckert, ca. 1,5 cm 0, bis ca. 10 cm lg.; Rst. ca. 12, borstenartig, weiß, ca. 6 mm lg., spreizend abstehend; Mst. ca. 4, 1—1,5 cm lg., nicht abgeflacht, bräunlich mit gelblichen Spitzen; Gl. zahlreich, gelblich, bis 4 mm lg.; Bl. ?; S. groß, schmal geflügelt. — Südargentinien (Rio Negro). Pterocactus hickenii Br. & R. K. kugelig-keulig, mehr länglich; Tr. nicht stark gehöckert, 2—3 cm lg.; Rst. ca. 10—14; Mst. ca. 3—4, kaum unterschieden; St. alle ca. 3 cm lg., dünn, abstehend, oben gelb, unten braun; Bl. bis 4 cm 0, gelblich mit rosa Rand und grünlichem Mittelstreifen; S. 5 mm dick, mit schmalem Flügelring.— Südargentinien(Comodoro Rivadavia). Pterocactus kuntzei K. Sch.: Pterocactus tuberosus (Pfeiff.) Br. & R. Pterocactus marenae (Pars.) Rowl.: Marenopuntia marenae (S. H. Pars.) Backbg. Wenn auch bei Marenopuntia die Blüten endständig eingesenkt sind, haben die Samen doch keinen Flügelring, ferner weicht der Habitus ganz von Pterocactus ab; auch die außerordentlich weite geographische Entfernung widerspricht einer näheren Verwandtschaft. Pterocactus pumilus Br. & R. K. niedrig bzw. liegend und aufsteigend, + kurz- zylindrisch gegliedert; Tr. ca. 1 cm 0, fast höckerlos bzw. Hck. winzig; Ar. stärker wollfilzig; St. ziemlich kurz, + anliegend bzw. nur wenig abstehend, weich, so auch am Ov.; Bl. ?; S. mit 1 mm br. Flügelring. — Südargentinien (Chubut, Puerto Pi- ramides). Pterocactus skottsbergii (Br. & R.) Backbg. K. kugelig gegliedert; Wz. eine dicke, bis ca. 10 cm lg. Rübe; Tr. mitunter nur etwas gestreckt, meist ca. 3 cm 0; Ar. mit dicken Filzpolstern, dicht stehend; St. ca. 10, schwarz mit gelben Spitzen, 1—2 cm lg., mittlere stärker, nicht abgeflacht; Bl. ca. 6 cm lg., trocken rötlich bis rötlich-grün; Ov, mit braunen oder schwärzlichen St.; Fr. ? — Südargentinien (Terr. Santa Cruz, Lago Buenos Aires und nördlich davon).
Pterocactus tuberosus (Pfeiff.) Br. & R. (T.) K. schlankzylindrisch; Wz. dicke Rüben, bis 12 cm lg., 8 cm 0, z. T. mehrere; Tr. bräunlich-rötlich, fast höckerlos, bis 40 cm lg., 1 cm 0, zum Ende ± verdickt; Ar. winzig; St. zahlreich, fein, kurz, anliegend; Bl. 3 cm lg., gelb; N. gelb (!); Ov. mit zahlreichen Bst.; Fr. trocken; S. bis 4 mm 0, mit bis 4 mm br. Flügelring. — Westargentinien (Men- doza, zum Paso Cruz hin). Pterocactus valentinii Speg.: Pterocactus australis (Web.) Backbg. Pterocereus MacDoug. & Mir. (156) Große Cereen mit dünnflügeligen wenigen Rippen und zylindrisch-trichterigen Blüten, deren ziemlich dicht stehende Schuppen nach außen umgebogen sind; die Achseln der Röhre sind reichlich bräunlich-filzig und tragen einige sehr kurze gelbliche Stacheln, in dem oberen Teil fehlt diese Bekleidung, am Fruchtknoten ist sie jedoch ebenso. Die Blüten sind nur nachts geöffnet. Die hell-karminrote, kugelige Frucht hat eine fleischige Wand; sie ist mit rot werdenden Schuppen und in den Achseln mit Filz und bis über 20 dunkelroten, bis 1,4 cm lg. Stacheln versehen, die Pulpa weinrot, die Samen glänzend schwarz. Sehr ähnlich beschuppt ist die Blüte von Aniso- cereus lepidanthus (Eichl.) Backbg., der aber nach Eichlams Angaben als Tagblüher anzusehen ist, bzw. schließen sich dessen Blüten nicht wieder, sondern sie trocknen ein, die Schuppen strohig, die Röhre trägt nicht kurze Stacheln, sondern 1,5 cm lange Grannen. Ähnlich geflügelte wenige Rippen zeigt Anisocereus gaumeri, von dem jedoch weder Borsten noch Stacheln an der Röhre angegeben wurden; die Blüten trocknen aber auch ähnlich ein; die trockene Frucht ist sehr kurz bestachelt. Angesichts der unzulänglichen Beschreibung ist die Zugehörigkeit dieser Art zweifelhaft (siehe unter Anisocereus). Nur 1 Art ist beschrieben worden. — Verbreitung: Mexiko (Chiapas, nordöstlich Tuxtla Gutierrez bzw. nördlich La Chacona). [Über die Kulturbedingungen ist nichts bekannt.] Pterocereus foetidus MacDoug. & Mir. (T.) K. bis 8 m h., wenig verzweigt oder einzeln, mit zylindrischem, bis 1,5 m hohem Stamm, dieser bis 14 cm 0; Tr. grün, + steil aufsteigend, mit zylindrischem Achsenkörper; Ri. (3—) 4, dünn, bis 7 cm L, Kante leicht gekerbt; Ar. weiß oder grau; St. nicht trennbar, 10—11 (—20), pfriemlich, grau bis rotschwarz, bis 4,8 cm lg., spreizend; BI. bis 9,5 cm lg., bei Tageslicht geschlossen, übel riechend (daher der Artname), bis ca. 4 cm 0, grünlich- Pterocactus — Pygmaeocereus 377 weiß; Fr. 4,5 cm 0; S. ca. Ö mm gr. — Mexiko (siehe oben). (Abb. 346.) Pterocereus gaumeri (Br. & R.) MacDoug. & Mir. : Anisocereus gaumeri (Br. & R.) Backbg. Pygmaeocereus Johns. & Backbg. (91) Sehr kleine, meist stärker sprossende Cereen mit zylindrischem Körper und schlanktrichterigen Nachtblüten, die Verzweigung basal entstehend. Bisher wurden 3 Arten beschrieben; die Zugehörigkeit einer derselben ist noch zweifelhaft. — Verbreitung: Küstenzone des südlichen Peru. [®. P.] Pygmaeocereus akersii Johns., nur ein Name (Bild in „Kakt. u. and. Sukk.", 11: 162. 1961), ist entfernter bestachelt, z. T. längere Mst., vielleicht eine var. von P. bylesianus, falls es keine Übergänge gibt. Pygmaeocereus bylesianus Andreae & Backbg. (T.) K. kurztriebig, kleine Gruppen bildend; Tr. kaum über 10 cm lg.; Ri. 12—14, sehr niedrig, erst später klein gehöckert; Ar. rundlich; St. zahlreich, anfangs dunkel gefärbt, dann grau, strahlend, nicht stärker verflochten, d. h. deutlich getrennte Bündel, ohne unterscheidbare Mst.; Bl. ca. 6 cm lg., geöffnet mindestens ebenso br.; R. 5 mm 0, in den Achseln, auch des etwas länglichen Ov., flockige H. — Peru. (Abb. 348 rechts.) Pygmaeocereus densiaculeatus Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 12. 1963. K. kleingruppig, seitlich verzweigend; Tr. mäßig lg., ca. 1,7 cm 0, einschließlich St.; Ri. ± 18, äußerst schmal und niedrig; Ar. rund, hellbräunlich, nur ca. 2 mm entfernt; St. bis ca. über 30, höchstens 3 mm lg., völlig verflochten und den K. ganz bedeckend, abstehend, auch vorstehend, alle fiedrig-haarig, anfangs (im Scheitel) blaß-rötlich und braunspitzig; Bl. ?; Fr. ? — Heimat ? (Abb. 347.) Die Pflanze ähnelt mit dem Triebhabitus einer Ma- millaria viperina. Sie ist so einzigartig bestachelt und schön, daß sie unbedingt mit einem Namen belegt werden muß, um das Wissen um sie zu erhalten. Anscheinend handelt es sich um einen Pygmaeocereus, obwohl dies ohne Kenntnis der bisher nirgends gesehenen Bl. nicht mit Sicherheit gesagt werden kann. Pygmaeocereus rowleyanus Backbg. K. wie beim vorigen; Ar. zuerst rund, dann etwas oblong; St. zahlreicher und weicher, in mehrseriger Anordnung, alle weiß, die mittleren dunkelspitzig, die Bündel dichter gestellt als beim Typus der Gattung; Ar. stark genähert; Bl. nur ca. 2/3 so br. wie
378 Pygmaeocereus — Pyrrhocactus bei P. bylesianus und auch etwas kürzer. — Peru. (Abb. 348 links.) Nur ein Name, wahrscheinlich für den Typus des Genus, war: Pygmaeocereus nigrispinus Akers (?). Pygmaeolobivia Backbg., von mir zuerst als Untergattung von Lobivia geführt (1934); sie umfaßte damals Arten, die später wegen der Blütenborsten unter diesem Untergattungsnamen zu Mediolobivia gestellt wurden; er wird zuweilen auch als Gattungsnamegebraucht. Als solcher ist er jedoch nicht gültig. Pyrrhocactus Berg, emend. Backbg. (106) Dieses Genus nimmt eine Art Schlüsselstellung ein in dem Fragenkomplex der Abgrenzung und Benennung einer größeren Gruppe südamerikanischer Kugelkakteen. Siehe hierzu auch unter Horrido- cactus und Neochilenia. Unüberlegt ist die Auffassung der amerikanischen Autoren Kimnach und Hutchison, die mit Ausnahme von Copiapoa alle chilenischen Arten unter Neoporteria zusammenfassen (obwohl die Blüten dieses Genus, seinem Typus entsprechend, in der Farbe, dem Bau und der äußerst reduzierten Bekleidung völlig einheitlich und somit Kennzeichen einer eigenen Gattung sind). Sie müßten dann auch zwangsläufig Arten von „Pyrrhocactus sensu Ritt." einbeziehen, und die ostandinen Spezies wären somit ebenfalls nicht mehr getrennt zu halten. Ferner müßte man dann noch Austro- cactus und Parodia hinzunehmen, die alle — Parodia wenigstens zum Teil — Borsten an Blüte und Frucht haben. Das Ergebnis wäre ein völlig unübersichtliches Riesengenus und damit eine ganz überflüssige Verwirrung bei längst eingeführten Namen. Die Schwierigkeit der systematischen Gliederung jener Artengruppen geht auch daraus hervor, daß z. B. Castellanos zu Austrocactus eine noch unbeschriebene Spezies von Mendoza stellte, deren urnenförmige Blüte sie klar zu Pyrrhocactus verweist. Bei nicht strikter konventioneller Trennung wäre mithin die unausbleibliche Folge eine in der Auswirkung noch unabsehbare Erweiterung der Gattungsfassung; man kann dann selbst vor Weichfleischigkeit nicht haltmachen (sie tritt ja bei Lobivia auch nur teilweise auf). Das neuere amerikanische Vorgehen würde demnach logischerweise bedingen, Austrocactus — den an erster Stelle rangierenden Namen — für ein solches Großgenus zu verwenden, zu dem aus vorerwähnten Gründen also auch Neoporteria gestellt werden müßte. All das zeigt, wohin eine nur partielle Behandlung des Ge- samt-Fragenkomplexes führt, wie sie heute von einigen wenigen Autoren betrieben wird. Demgegenüber habe ich so ausreichende Argumente für die von mir befolgte Getrennthaltung der Gattungen gegeben, daß weitere Ausführungen hier unnötig sind. Ich beziehe also aus den unter Neochilenia dargelegten Gründen zu Pyrrhocactus nur die ostandinen Arten ein, die sich seit unvordenklichen Zeiten vom pazifischen Areal getrennt entwickelt haben, wenn auch mit einer teilweisen Blütenkonvergenz. Läßt man letztere bei Rebutia- Sulcorebutia gelten, muß man auch hier so verfahren. Die gesamte Artenzahl ist wohl noch nicht bekannt, wie man nach den neueren Sammelergebnissen schließen kann. Drei neue Arten konnten nach Farbfotos von Lembcke beschrieben werden, da sie sich einwandfrei als neu erwiesen und sie so charakteristisch sind, daß die Angaben zu einer Identifizierung genügen. In teils becheriger Gestalt, teils dichter Beschuppung mit Filz, teils mehr kurz- trichteriger, aber stärker bewollten Form mit wenig breitem Saum sind die Pyrrhocactus-Blüten durchaus von denen der Gattungen Neochilenia und Hor- ridocactus unterscheidbar. Die Blütenborsten können verschieden zahlreich, lang oder dicht sein. Weitere und auch vergleichende Untersuchungen am Standort und an lebendem Material sind nötig, um die Abgrenzung der Gattung noch mehr zu präzisieren. Die Blütenfarbe ist vorwiegend gelb, in verschiedener Tönung. Über die Samen ist erst wenig bekannt. Beschrieben sind bisher 11 Arten, doch gibt es sicher noch mehr Spezies, wie allein schon aus dem bei mir vorhandenen Material hervorgeht. — Verbreitung: Westlicheres Argentinien, von Rio Colorado bis Salta und Jujuy. [Im allgemeinen sind die Arten wurzelecht nicht sehr wüchsig, doch lassen sie sich notfalls, soweit bekannt, alle gut pfropfen, wachsen dann weit besser und blühen auch williger.] Die RiTTERSchen Artnamen sind auch unter Neochilenia oder Horridocactus zu suchen. Pyrrhocactus aconcaguensis Ritt. (FR 542): Horridocactus aconcaguensis (Ritt.) Backbg. Pyrrhocactus atrospinosus Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 13. 1963. K. kugelig bis gestreckt, blaugrün; Ri. bis ca. 20, um die Ar. besonders anfangs stärker geschwollen; Ar, groß und dick bräunlichweiß-filzig; Rst. zu 5—6 Paaren rechts und links gescheitelt, stark durcheinanderragend, derbpfriemlich, hellfarben, anfangs auch mehr grau; Mst. anfangs 0, dann meist 2 oder etwas mehr, am Scheitel so lang wie die geschlossene Blüte, zuerst schwarz, dann mehr aschgrau, noch stärker pfriemlich, aufrecht bis vorgestreckt, oben ziemlich dicht und starrend abstehend; Bl. schmutzig kupfrig-gelb; R. kurz, mit Ov. fast kreiselig, dunkelgrün, zahlreich beschuppt, Achseln nur kurz weiß behaart, Bst. nur wenige am Oberteil; S. 1,5 mm gr., mattschwarz. — Westliches Argentinien (40 km westlich Mendoza). (Abb. 349 oben.)
Pyrrhocactus 379 Pyrrhocactus bulbocalyx (Werd.) Backbg. K. einzeln, kugelig, hell-graugrün; Ri. ca. 12, gerundet, um die Ar. rundhöckrig verdickt bzw. quereingesenkt; Ar. groß, länglich, weißgrau-filzig oder heller; Rst. 7—11, kräftig, + gebogen, bis 2 cm lg.; Mst. typisch 4, über 2 cm lg., + aufgebogen; St. alle hell bis schwach rötlich, Spitze bzw. oberer Teil dunkel; Bl. strohgelb, Schlund rot, urnenförmig, 4 cm lg., mit mehreren bräunlichen Bst. und weißlichen Sch.-Flocken. — Nordargentinien (Standort ?). (Abb. 350.) Pyrrhocactus catamarcensis (Web.) Backbg. K, einzeln, erst kugelig, dann säulig, bis 50 cm h., bis 12 cm 0, vereinzelt bis 1 m h., stumpf laubgrün; Ri. 13—17, um die Ar. verdickt; Ar. weißlich; Rst. ca. 10, hellbraun oder weißlich, steif, pfriemlich, gebogen, bis 2 cm lg.; Mst. 4, unten nicht verdickt, stärker, mehr gekrümmt, gelb- bis glänzend dunkelbraun; Bl. 4,5 cm lg., zitronen- oder goldgelb, + urnenförmig. — Nordargentinien (San Juan und Catamarca). Pyrrhocactus dubius Backbg. K. später länglich, bis ca. 20 cm lg.; Ri. ca. 13, höckrig; Ar. gelblich; Rst. 10—12, hornfarben, braun gefleckt oder gelb weiß und dunkelspitzig, abstehend, bis 1,5 cm lg.; Mst. (1—) 2, etwas aufwärts gekrümmt, bis 2,5 cm lg., wie die Rst. gefärbt; Bl. kurzröhrig, 3 cm gr., verwaschen grünlich-gelb; Fr. grün. — Nordargentinien. Lembcke sammelte im Famatina-Gebiet eine Pflanze, die hierher zu gehören scheint; St. ungleich stark und lang; Mst. bis 4, anfangs auch bräunlich, die mittleren nicht immer gleichartig als solche gestellt. Sonst ähnelt die Art der oben beschriebenen und die Abweichungen sind auch nicht ungewöhnlich. Bei Uhlig No. U 2019. Pyrrhocactus griseus Backbg. („Die Cactaceae", VI: 3906/7. 1962, Abb. 3548) ist nach Beobachtung der Blüte Acanthocalycium griseum (Backbg.) Backbg. Pyrrhocactus melanacanthus Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 13. 1963. K. ± kugelig, bleigrau; Ri. ca. 12, gerundet, nach unten zu ziemlich br., mäßig stark um die Ar. geschwollen, z. T. mit fast kinnartigem Vorsprung an unteren Hck.; St. ca. 10, ziemlich lg., im Scheitel etwas länger als die halboffene Bl., + gebogen, + abstehend, die längsten der mittleren seitlich + vorgestreckt, am Scheitel ziemlich aufgerichtet; St. alle anfangs schwarz, später aschgrau, + durcheinanderstarrend; Bl. gestaucht-trichterig, heller- bis kräftiger goldgelb, außen bräunlichgelb; R. dicht beschuppt, Seh. rötlich, mit kräuseligem H. umsponnen, aber Seh. gut sichtbar, oben einige feine Bst.; Gr. und kopfig zusammengeneigte N. 25 Kakteenlexikon kremweiß. — Nordargentinien (San Juan). (Abb. 349 unten, 351.) Pyrrhocactus sanjuanensis (Speg.) Backbg. K. kugelig bis gestreckt, matt dunkelgrün, später schmutziggrau; Ri. 13, fast höckrig aufgelöst, unten mehr fortlaufend; Ar. ziemlich groß; Rst. 9—15; Mst. ca. 3—7; St. unten aschgrau, oben rosa oder rötlich-kastanienfarbig; Bl. trichterig; R. und Ov. dicht beschuppt, oben einige Bst., Behaarung nicht stark; Perigonbl. ziemlich schmal. — Nordargentinien (San Juan, sehr selten !). Abb. 1515, in „Die Cactaceae", III: 1572. 1959. Pyrrhocactus setülorus Backbg. nom. nov. — Descr. Cact. Nov. III: 13, 1963 (P. setosiflorus Backbg., Homonym von P. setosiflorus Ritt.) (T. ?) K. kugelig bis gestreckt, blaugrün; Ri. ca. 15, anfangs stark in Hck. aufgelöst, später diese zusammenfließend; Ar. groß, bräunlich weiß-filzig; Rst. ca. 8—10, die oberen mehr pfriemlich, die unteren nadelig, + gebogen, alle zu Anfang schwärzlich, Fuß rötlich, einige heller; Mst. ca. 4, pfriemlich, schwer von den stärkeren Rst. trennbar, bis ca. 2,5 cm lg. oder mehr, anfangs schwarz bis braunschwarz, rötlicher Fuß; St. mitunter auch etwas gefleckt; Bl. etwas becherig, ca. 3 cm lg., lachsrötlich, verblühend mit orange Ton; R. und Ov. grün, beide mit ziemlich langen, abstehenden Bst., diese fast stachelartig, untere fast weißlich, obere bräunlich. — Westargentinien (nahe der chilenischen Grenze). Dies ist möglicherweise der „Pyrrhocactus strausia- nus sensu Berger", Lectotypus des Genus, aber zweifellos nicht Schumanns Pflanze, der für die richtige Art „Rio Colorado" als Standort angibt, Berger für die von ihm beschriebene Pflanze „um Mendoza". Aus jener Gegend soll die oben beschriebene stammen. Berger gibt als Bl.-Länge zwar nur 1,5 cm an, aber Längenangaben sind nicht immer genau zu nehmen, da sie sich auf voll oder noch nicht ganz voll geöffnete Bl. beziehen können. Pyrrhoc. setosiflorus Backbg. und Pyrrhoc. setosiflorus Ritt, wurden beide im Juni 1962 veröffentlicht, der Rittername in der holländischen Zeitschrift „Succulenta"; da meine Veröffentlichung zwar im Manuskript schon ein Jahr vorher vorlag, im Druck jedoch erst am 26. Juni erfolgte, die Heftausgabe Juni der „Succulenta" aber auf den 1. 6.1962 zu datieren ist, auch wenn sie erst später zum Vertrieb gelangte, gab ich meiner Art einen neuen Namen, um Irrtümer zu vermeiden. Leider erfahre ich Zeitschriftenveröffentlichungen meist nicht vor Erscheinen, so daß meine zweifellos ältere Beschreibung im Namen geändert werden mußte. Pyrrhocactus setosiflorus Ritt.: Neochilenia setosi- flora (Ritt.) Backbg. Pyrrhocactus strausianus (K. Sch.) Berg. K. kurzsäulig, von St. überragter, wenig-filziger Scheitel, bis ca. 16 cm h., 9 cm 0, graugrün, an-
380 Pyrrhocactus — Quiabentia fangs heller; Ri. 13, 2 cm h., durch Quereinsenkung + höckrig; Ar. zuerst gelblich, dann grau; St. bis ca. 20, nicht deutlich in Rst. und Mst. geschieden, die 4 innersten die stärksten, bis 3 cm lg., am Grunde verdickt, gerade oder schwach gekrümmt, pfriemlich, starr, stechend, rötlichgrau, durcheinanderragend; Bl. kurz, trichterig, mäßig bewollt; R. mit kurzen, wasserhellen oder gelblichen, an der Spitze rötlichen Bst.-St. — Südliches Argentinien (nördlich vom Mittellauf des Rio Colorado). Beschreibung Schumanns. Die richtige Pflanze bildete Weingart in „Kak- tusafu, Titelblatt Heft 2. 1935, ab. Die Bl.-Farbe wurde nicht angegeben, scheint aber gelblich zu sein. Die Pflanzen sind oft bläulich-rostfarben bestachelt. Schon Britton u. Rose haben unter obigem Namen eine Art von Mendoza beschrieben, Bergers Beschreibung erfolgte danach. Die Länge der Bl.-Bst. ist sehr verschieden bei den beiden Arten. Pyrrhocactus subaianus Backbg. K. kugelig bis gestreckt; St. bis ca. 20, ziemlich gleich lang, verflochten, leicht gebogen, die mittleren zum Scheitel hin aufgerichtet, undeutlich geschieden, Basis verdickt, alle hellfarbig; Bl. mit konischer R. und oben längeren Bst., diese aufgerichtet, weißlich bis gelblich, bis 1 cm lg.; Pet. gelblich; S. 1 mm gr., schwarz. — Hochchile. Diese Art scheint ein ähnlicher ostandiner Eindringling in Hochchile zu sein wie Weingartia chilensis. Die Pflanzen sind ziemlich dicht und hell bestachelt. Sie wachsen bei Campana, auf 2000 m. Zwei weitere Pflanzen stammen aus gleicher Höhe, eine von Horcon de Piedra, gelbgrün, bis 40 cm lg., Ri. bis 30; St. verflochten, bis 30, leicht gebogen; Bl. urnenförmig, metallisch- bis grüngelb; die zweite Art wächst ebenso hoch, bei Chicaoma, der K. ist blaugrün; St. anfangs etwas dunkler. Beide führte ich in meinem großen Handbuch unter Horri- docactus, da die Blüten anscheinend nur schwach bekleidet sind. Der urnenförmigen Blütengestalt nach könnten sie aber auch Pyrrhocactus-Arten sein. Weitere Untersuchungen ¾varen leider nicht möglich, da kein lebendes Material mehr gesammelt wurde. Nach Dr. Kraus sollen sich diese Pflanzen nicht mit Horridocactus-Arten kreuzen. Das spricht ebenfalls für die Zugehörigkeit zu einem anderen Genus. Pyrrhocactus taltalensis Ritt. (Horridocactus Ritt., FR 212): Aus Rittersamen obiger No. in der Mar- NiER-Sammlung gezogene Pflanzen waren braun und blühten weiß. Nach Winter-Kat. 1962 soll die Art rot blühen. Verwechslung der Samen? Braun getönte Pflz. mit weißer Bl. sind Neochilenia fusca (Muehlpfrdt.) Backbg. Pyrrhocactus umadeavc (Fric) Backbg. K. kugelig, bis 10 cm h., bis 11 cm 0, mattgrün; Ri. ca. 18, etwas spiralig; Ar. weiß; St. sehr zahlreich, mittlere später nicht zu trennen, bis 35, alle nach oben gebogen, pfriemlich, starr, stechend, bis 3 cm und mehr lg., weiß bis bräunlichrosa angehaucht, mit dunkler Spitze und verdickter Basis, etwas bereift, die mittleren die stärksten, Jungpflanzen haben nur ca. 16 Ri., kürzere St., 1—2 (—4) mittlere, anfangs fast ganz schwarz; RI. bis 3,5 cm lg., blaßgelblich, mit Wolle und mehreren gelben Bst.; Fr. bis 4 cm lg., 2 cm br., mit kleinen Wollflöckchen, oben mit Blütenrest und derberen Bst., unten mit einem Loch öffnend. — Nordargentinien (Puerto Tastil; Jujuy). v. marayesensis Backbg.— Descr. Cact. Nov. III: 13. 19G3: K. frischgrün; St. alle dicht zum Scheitel gebogen, diesen wie auch den oberen Pflanzenteil, fast ganz verhüllend, alle derbpfriemlich, ganz schwarz bis fast blaugrauschwarz; Bl. weiß, urnenförmig, nach unten zu rosa, Bst. fehlend oder unscheinbar; N. rosa; S. 1,25 mm gr., halbglänzend, schwarz, fein gekörnt. — Nordargentinien (bei Marayes). (Abb. 352.) Im gleichen Gebiet wächst auch Denmoza ery- throcephala und Tephrocactus articulatus v. dia- dematus bzw. v. papyracanthus. Pyrrhocactus vollianus Backbg. K. zylindrisch, bis 15 cm h., 4 cm 0; Ri. 7, ge- höckert; Ar. zuerst hellbraun; Rst. 18, davon 3—4 dünn, bis 1 cm lg., die anderen stärker, bis 3,5 cm lg.; Mst. 5, über Kreuz und 1 in der Mitte, 3,5 cm lg., noch stärker als die Rst.; Bl. groß, gelb, etwas urnenförmig, dicht befilzt und mit kräftigen rotbraunen, bis 1,8cm lg. Bst. versehen. —Südargentinien. v. breviaristatus Backbg.: Ri. 8, schwach höckrig; Rst. 12—13, teils stärker, teils dünner, bis 2 cm lg.; Mst. 3, im Dreieck, nadelig, Fuß verdickt, erst hellbraun, dann stumpf grau; Bl. gelb (?), kleiner als beim Typus der Art, weniger und mehr oben beborstet. Quiabentia Br. & R. (4) Meist strauchige Pflanzen mit stielrunden Zweigen und fleischigen, später abfallenden Blättern ohne deutliche Mittelrippe; eine Art baumförmig. Es besteht einige Ähnlichkeit mit Peireskiopsis, doch sind in den Areolen keine echten Glochiden vorhanden, sondern — soweit Beobachtungen vorliegen — stattdessen nur dünne Beistacheln. Meist werden die Zweige quirlförmig ausgebildet. Cardenas berichtet Glochiden auf dem Fruchtknoten von Qu. pereziensis. Die Pflanzen sind in europäischen Kulturen selten; geblüht hat hier bisher nur Qu. chaco- ensis, doch ist über den Blütensitz nichts berichtet. Bei zwei Arten ist bekannt, daß die Blüten im Triebende eingesenkt sind, mit schmaler Samenhöhle. Das Perigon ist ziemlich groß und hell- bis kräftigrot. Die Samen sind groß und hart wie die aller
Quiabentia — Rathbunia 381 Opuntioideae, zu denen das Genus gehört. Man könnte versucht sein, die Gattung für eine primitive bzw. ursprüngliche zu halten; dagegen spricht jedoch der, soweit bekannt, endständige Blütensitz. Richtiger sieht man wohl Quiabentia als eine anderen Blattträgern im Aussehen ähnelnde extreme Entwicklungsstufe im breiten Formenfächer der Opuntioideae an, wie dies auch für die blatttragenden Peireskioideae gelten mag. Beschrieben sind 5 Arten. — Verbreitung: Isoliert in der brasilianischen Catinga (eine Art), und von Ostbolivien bis Nordargentinien (Chaco bis Jujuy). [®.; die Pflanzen wollen nicht zu kühl und in der Wachstumszeit nicht zu trocken stehen.] Quiabentia chacoensis Backbg. K. strauchig; Tr. bis über 3 cm 0, grün; Ar, weiß; B. bis 7 cm lg., spatelig, zugespitzt, mit hellem Rand; St. bis ca. 9, strahlend, ungleich lang, bis 5 cm lg., hellfarben, daneben dünne, leicht abfallende Beist.; Bl. rot, engschlundig; Stbf. und Gr. büschelig hervorstehend. — Nordargentinien (Chaco Au- stral). v. jujuyensis Backbg. weicht durch weniger und nicht so wild bestachelte Tr. ab, diese stark aufstrebend; B. breiter, mehr eiförmig, oben spitz zulaufend. Die rundlichen, triebarmen Stämme verkorken stärker. — Nordargentinien (Jujuy, Puesto Viejo). Quiabentia pereziensis Backbg. K. strauchig, selten mehr als 2 m h.; Tr. meist waagerecht abstehend, leicht abfallend; B. nur 1,5 cm lg.; St. unscheinbar; BL 5 cm 0, rosa; Ov. beblättert und mit Gl. — Bolivien (Weg nach Santa Cruz, Region von Perez). Quiabentia pflanzü (Vpl.) Vpl. K. baumförmig, mit kräftigem Stamm, bis 15 m h.; St. kurz, schwach, weiß; B. oval, 4 cm lg., unten verjüngt, dickfleischig, 2 cm br., an blühbaren Tr. ziemlich dicht; BL fast 5 cm lg., Basis eingesenkt, blaßrosa: Gr. kräftig; N. papillös. — Bolivien (Santa Isabel, 50 km flußabwärts von Villamontes). Quiabentia verticillata (Vpl.) Vpl. K. strauchig, selten mehr als 2 m h., Hauptstamm kräftig; Tr. quirlig, kürzer, ziemlich waagerecht abstehend, ca. 1 cm 0, glänzend grün; St. 1 oder mehr, senkrecht zum Tr., starr, nadelig, scharf stechend, bis 7 cm lg., weiß; B. 5 cm lg., 1,5 cm br.; Bl. 1,5 cm lg., hellrot; Stbf. zahlreich; N. papillös. — Bolivien (Laguna Santa Isabel, zusammen mit Qu. pflanzü). Quiabentia zehntneri (Br. & R.) Br. & R. (T.) K. strauchig, bis ca. 3 m h., durchgehender Hauptstamm; Tr. aufsteigend, lang, sehr stachlig und manchmal leicht abfallend; B. bis 4 cm lg., oval- rund; St. zahlreich, dünn, anfangs auch fast borstenfein, weiß; Ar. kurz weißfilzig; BL eingesenkt, bis 4 cm lg., bis 8 cm 0, leuchtendrot; Ov. schlank, bis 4 cm lg.; Fr. bis 7 cm lg., 1,5 cm 0, niedrig und länglich gehöckert, zuletzt ohne St. oder Bst.; S. 5 mm 0. — Brasilien (Bahia, Born Jesus de Lapa). (Abb. 353.) Rapicactus F. Buxb.: Wegen ihrer Halsrübenwurzel abgetrennte Arten von Gymnocactus Backbg. (siehe dort). Rathbunia Br. & R. (146) Strauchige, ziemlich weichfleischige Cereen mäßiger Größe, mit ± gebogenen Trieben. Die roten Tagblüten sind engröhrig, der Saum ± schräg, das Ovarium nur mitunter bestachelt, die Frucht stets, quer aufreißend, außen und innen rot, die Samen, soweit bekannt, ziemlich klein, glänzend schwarz. Der Blütenrest haftet auf der Frucht. Beschrieben wurden 4 Arten. — Verbreitung: Mexiko (Westküstenstaaten einschließlich Guerrero und Michoa- can, bis nördlich nach Sonor¾, dort die überwiegende Artenzahl). [®.] Rathbunia alamosensis (Coult.) Br. & R. K. strauchig, bis 3 m h.; Tr. erst aufrecht, dann aufgebogen, ca. 8 cm 0, auch herabgebogen, wurzelnd und neu sprossend; Ri. 5—8, stumpf; Rst. 11—18, spreizend; Mst. bis 4, der unterste der längste; St. alle rundlich bis kantig, der längste unterste auch abgeflacht, 2,6—3,5 cm lg.; BL scharlachrot, 4 cm lg., Saum schmal, schräg, nicht länger umgebogen, Stbbl. und Gr. nicht weit herausragend; Fr. ? — Mexiko (Sonora, Alamos). Rathbunia kerberi (K. Sch.) Br. & R. K. strauchig, bis 2 m h.; Tr. rundlich; Ri. 4, seitlich zusammengedrückt, später verflachend; Ar. braun- grau; Rst. ca. 12, pfriemlich, stechend; Mst. 4, vorgestreckt, 4,5 cm lg.; Bl. ca. 12 cm lg., Saum verlängert, umbiegend, zygomorph, rosenrot; Stbf. rot; Stbb. dunkelpurpurn; Gr. rot. — Mexiko (Colima; Nayarit; Sinaloa). Rathbunia neosonorensis Backbg. K. strauchig, dunkelgrün; Tr. stark aufsteigend; Ri. ca. 8; Rst. 13—14, seitlich strahlend; Mst. 1—3, der unterste längste schräg abwärts vorgestreckt; Bl. 7,5 cm lg., glänzend scharlachrot, Saum länger und stark rückwärts umschlagend; Stbbl. und Gr. geschlossen weit herausragend; Ov. zuweilen mit einigen Härchen; Fr. länglich-rund, mit kurzen St. — Mexiko (Sonora). (Abb. 354.) Rathbunia pseudosonorensis (Gurke) Berg.: Rathbunia sonorensis (Rge.) Br. & R. 25#
382 Rathbunia — Rebutia Rathbunia sonorensis (Rge.) Br. & R. (T.) K. strauchig; Tr. bis 6 cm 0, laub- bis dunkelgrün; Ri. 8, stumpf, deutlich gekerbt; Ar.weiß; Rst. bis 11, horizontal strahlend, bis 1,5 cm lg., schneeweiß, Spitzen dunkelbraun; Mst. 1, etwas länger und kräftiger, unten braun; Bl. 6,5 cm lg., scharlach- bis karminrot, Saum ziemlich gerade, nicht stärker umschlagend; Pet. nur kurz und etwas nach außen gekrümmt; Ov. mit winzigen Wollflöckchen. — Mexiko (Sonora). Rauhocereus Backbg. (89) Aufrechte, strauchig locker verzweigte Cereen mit eigenartig gefelderten Rippen, wodurch schwach abgeflachte Höcker entstehen. Die glockig-trichterigen Nachtblüten sind ziemlich dicht beschuppt, in den Achseln Büschel von Wollhaaren, ebenso an der eiförmigen Frucht. Die kleinen Samen sind glänzend-schwarz. Nur 1 Art mit 1 Varietät wurde bisher bekannt. — Verbreitung: Nordperu (Rio- Sana-Tal und zwischen Chamaya und Jaen). [®.; will im Winter nicht zu kühl stehen.] Rauhocereus riosaniensis Backbg. (T.) K. aus einem dickeren Stamm verzweigend, bis 4 m h.; Tr. meist bis 8 cm 0, bläulichgrün; Ri. bis 6, quergefurcht und in + abgeflachte Hck. zerlegt, Querkerben später weniger tief als anfangs; St. meist 6 (—8) nicht genau in rand- und mittelständige trennbar, der längste obere bis 5 cm lg., anfangs am Grunde karminrot, oben gelblich, später alle weißgrau, einige derb, andere dünner, die meisten bis 2,7 cm lg., 3 kürzer, noch dünner, bis ö mm lg., zuweilen oben noch 1—2 winzige hellbräunliche; Bl. bis 10 cm lg., 5 cm 0, Saum radförmig, weiß; Stbf. und Gr. weiß, mit den gelben N. aufrecht hervorragend; R. gelbgrün, Seh. ziemlich dicht und groß, spitzig, dunkler grün, unterer R.-Teil und Ov. grau behaart; Nektarkammer bräunlich; Fr. himbeerrot, innen zinnoberrot. — Nordperu (Rio- Sana-Tal). (Abb. 355—356.) v. jaenensis Rauh: Stamm bis 20cmØ; Rst. nur 2—3, bis 1,5 cm lg., sehr derb und stechend; Mst. 2, sehr derb, bis 2 cm lg., einer auf-, der andere abwärts weisend bis fast anliegend. — Nordperu (zwischen Chamaya und Jaen). Rebulobivia Fmc.war nur ein Name, vorwiegend für Arten der Reihe „Conoideae" der U.-G. Pyg- maeolobivia Backbg. des Genus Mediolobivia Backbg. Rebutia K. Sch. (103) Kleine, meist etwas gedrückt-runde Pflanzen mit in Warzen aufgelösten Rippen und feinnadeliger bis fast borstendünner, gelblicher, weißer oder ± bräunlicher Bestachlung. Die zierlich-trichterigen Blüten erscheinen ziemlich tief am Körper, meist in größerer Zahl; sie sind nur klein beschuppt, sonst kahl. Die dünnwandige, kleine Frucht trocknet auf, die Samen sind matt oder glänzend schwarz. Zuerst kannte man nur Arten mit roten Blüten, dann kamen solche mit violetten bis lilarosa und gelben hinzu. Einige Arten setzen mit eigenem Pollen Früchte an, andere nur mit fremdem. Je nachdem ob der Griffel ganz frei steht oder am Grunde etwas verwachsen ist, stellte man 2 Untergattungen auf: 1: UG. Rebutia: Griffel völlig freistehend 2: UG. Neorebutia Bew.: Griffel basal kurz verwachsen Die Arten der zweiten Untergattung sind selbststeril; bei der ersten findet man beide Formen. Die Rebutien sind ideale Pflanzen für Züchter und Liebhaber, zumal sie gern und leicht blühen. Beschrieben wurden bisher 19 Arten mit 21 Varietäten. — Verbreitung: Von Nordargentinien bis zum nordöstlichen Bolivien. [©.; P. größere Gruppen und noch mehr Blüten bildend.] Neuerdings haben Ritter sowie Donald und Buining versucht, zu Rebutia auch Aylostera und Mediolobivia einzubeziehen, und Cardenas will dazu auch Sulcorebutia gestellt sehen. Es dürfte sich dieses aus einer Reihe von Gründen ebensowenig durchsetzen wie einst der ähnliche Versuch Marshalls. Die bisherige Trennung hat so viele Vorteile für die Bestimmung und Sammlungsordnung gezeigt (bei entsprechender Benennung weiß man z. B. auch ohne Blüten, wie deren Bekleidungs- Kennzeichen sind), daß man diesem Verfahren überall da, wo in größeren Sammlungen eine klare Übersicht erforderlich ist, folgte. Ein Abgehen davon ist nichts anderes als ein Versuch, hier die überholten Sammelgattungen Wiederaufleben zu lassen; und dabei ging man noch nicht einmal einheitlich vor, denn Ritter läßt z. B. Sulcorebutia bestehen, deren Vertreter allein schon an den strichf örmigen Areolen erkennbar sind. Die bisherigen 3 Gattungen stellen natürliche Artgruppen dar, die Zusammenfassung dagegen eine theoretische Kategorie, die auch hier ein einheitliches und logisches Gliederungsprinzip vermissen läßt. Die unter Rebutia bzw. ihren „Sektionen" von den besagten Autoren vorgenommenen Neukombinationen sind nur eine überflüssige Vermehrung des Synonymballastes und eine rein subjektive Umstellung, deren Berechtigung nicht beweisbar ist. Womit wollte man auch die Notwendigkeit solcher Änderungen überzeugend begründen? Der Benennungsberuhigung dient dieser Umänderungsversuch nicht; ich muß ihn daher ablehnen. Daß meine Gliederung nach der Reduzierung der Blütenbekleidung eine natürliche Ordnung ist, zeigt nicht nur die Tatsache, daß es sich jeweils um einheitlich charakterisierte Artgruppen handelt, sondern z. B. bei Rebutia auch, daß zuweilen noch Spuren der Reduzierung beobachtet werden. Zeug-
Rebutia 383 nis eines natürlichen Vorganges, den meine systematische Methode soweit wie möglich wiedergibt. Der UG.-Name Neorebutia erscheint zuweilen als eigener Gattungsname (ähnlich wie bei Medio- lobivia der der UG. Pygmaeolobivia), was nicht berechtigt ist. Rebutia almeyeri W. Heinr. n. sp. (im Manuskr.) (1) Weicht von vergleichbaren Pflanzen der Reihe 2 „Seniles" ab: K. flachkugelig, gering sprossend; Bl. 3 cm 0, leuchtend orangerot, Schlund hellgelb, selbstfertil; Pet. gelbgerandet; Gr. gelb; R. mit bräunlich-lachsfarbenen Seh.; Fr. gelblich, braunschuppig; S. sehr klein. — Heimat ? Rebutia arenacea Card. (1) K. einzeln bis polsterbildend, die Köpfe bis 3,5 cm h., 5 cm 0; W. in ca. 30 Spiralen; Ar. kremgrau; Rst. weiß, in 6—7 seitwärts gerichteten Paaren, einer aufwärts, 5 mm lg., mit sandig anmutender Oberfläche; Bl. gelborange, 3 cm lg. und 0; Ov. nur am Grunde noch mit Filzspuren. — Bolivien (Dept. Cochabamba). Von Ritter für eine Sulcorebutia angesehen, obwohl die Ar. nicht strichförmig, sondern querelliptisch sind. Rebutia binnewaldiana W. Heinr. n. sp. (im Manuskr.) (2?) Weicht ab von R. wessneriana und R. permutata: K. blaugrün, nicht sprossend, Scheitel fast nackt; S. groß. Von R. calliantha abweichend: Gr. goldgelb; Stbf. gelb. — Bolivien (Huari Huari). Bl. 4,3 cm 0, scharlachrot, Schlund orangerot, selbststeril; R. mit schwarzroten Seh.; Fr. glänzendrot. Rebutia braehyantha (Wessn.) Buin. &Don.: Me- diolobivia braehyantha (Wessn.) Krainz Rebutia braehyantha Card.: Sulcorebutia brevi- flora Backbg. nom. nov. Rebutia calliantha Bewg. (2) K. kugelig bis schwach gestreckt; W. in bis ca. 27 Spiralen; St. 12—21, mittlere nicht trennbar, bis ca. 1 cm lg., stark spreizend, weißlich; Bl. bis 4,5 cm 0, feuerrot, Knospen tief dunkelrot; Pet. spatelig; R. mit violetten Seh.; Gr. rosa-orange; N. weiß. — Nordargentinien. (Abb. 357.) v. beryllioides Buin. & Don. — Sukkde. VII—VIII (SKG.), 103. 1963. Unterscheidet sich durch glänzend grünen, flachen K.; St. gelb bis goldbraun, kürzer, weniger zahlreich; Bl. scharlachrot, f. breviseta (Backbg.) Buin. & Don. ist die frühere R. senilis v. breviseta Backbg. und wird von vorstehenden Autoren hier einbezogen. (Siehe unter R. krain- ziana). Die v. densiseta Bew. ist ein unbeschriebener Name für eine dichter und feiner bestachelte Form. Rebutia candiae Card. : Sulcorebutia candiae (Card.) Backbg. Rebutia carminea Buin. ist höchstens eine Form von R. violacillora v. knuthiana (Backbg.) Don. Rebutia chrysacantha Backbg. (1) K. zuletzt hochkugelig, bis ca. 6 cm h., 5 cm 0, frischgrün; St. 25—30, mittlere undeutlich geschieden, einige am Fuß dunkler und verdickt, bis 1,2 cm lg., alle borstenfein, gegen Ende des Jahreswuchses gelb werdend, wenigstens die mehr zentralen; Bl. bis 5 cm lg., gelblichrot, selbstf ertil; R. gelborange. — Nordargentinien (Salta). v. elegans (Backbg.) Backbg.: durch weißlichere St., nur die Spitze leicht gelblich, unterschieden, alle St. fein und dicht stehend. v. iseliniana (Krainz) Don.: s. unter R. senilis v. iseliniana Krainz. Rebutia citricarpa Fric: Rebutia xanthocarpa v. citricarpa Fric ex Backbg. Rebutia fiebigiana W. Heinr. n. sp. (im Manuskr.) (i) In der UG. Rebutia unterschieden: K. größer, nicht sprossend, Scheitel sehr tief eingesenkt; St. gelbbraun gespitzt; Bl. sehr groß; Gr. nicht verwachsen. — Bolivien (Huari Huari). Bl. bis 5 cm 0, leuchtendrot, selbststeril; Gr. weißlich-fleischfarben; R. mit trüb dunkelroten Seh.; Fr. trübrot. Rebutia glomeriseta Card. (1) K. kugelig, sprossend, bis ca. 6 cm 0; W. in 20 Spiralen; Ar. hellbraun oder weiß; St. zahlreich,, borstenartig, 2—3 cm lg., weiß, stark verflochten,, den Körper ziemlich dicht umspinnend und z. T.. mehr abstehend; Bl. 2,5 cm lg., goldgelb; Ov. hellgelb; Sep. gelb mit lila Schein; Gr. weiß; N. hellgelb. — Bolivien (Dept. Cochabamba; Sucre, Hazienda Ressini. (Abb. 358.) Von Ritter m. E. unzutreffend zu Sulcorebutia einbezogen, zumal die Ar. nicht strichförmig, sondern rund sind. Rebutia graciliflora Backbg. — Descr. Cact. Nov.. III: 13. 1963 (1) K. kugelig, dunkelgrün, bis über 2,5 cm 0; Ri. spiralig in zierliche Hck. aufgelöst; Rst. und Mst. nicht unterscheidbar, ca. 15, sehr kurz, hyalin, grau, z. T. und unregelmäßig dunkler bis schwärzlich (1), ca. 2 mm lg., im Scheitel zuerst fehlend; Bl. nur ca. 1,8 cm lg., 1,7 cm 0, hellrot, schwach gelblich (Farbe wie bei Aylostera spinosissima); R. 1 cm lg.,
384 Rebutia kahl, gelbgrünlich, mit blaßgrünen Seh.; Ov. gelbgrün, Seh. grün; Stbf. weiß, ebenso der Gr.; N. weiß, papillös. — Nordargentinien (ohne näheren Standort). (Abb. 359.) Von R. xanthocarpa v. luteirosea Backbg. durch dunkelgrünen K., abweichende St.-Farben (mittlere), sowie grünliche R. und Ov. unterschieden. Rebutia grandiflora Backbg. (1) K. größer als bei R. minuscula, bis ca. 7,5 cm 0, 5 cm h.; W. in ca. 26 Spiralen; Rst. ca. 25, borstenfein, kurz, weißlich; Mst. ca. 4, sehr kurz, dunkler, schwer trennbar, Fuß dunkler; Bl. größer als bei R. minuscula, bis 6,5 cm lg., leuchtend karminrot. — Nordargentinien (Salta, Quebrada Escoipe). Von Krainz als var. von R. minuscula angesehen, aber isoliert wachsend und in den Maßen von Körper und Blüte, auch mit längerer R., gut unterschieden. Rebutia hyalacantha (Backbg.) Backbg. (2 ?) K. bis ca. 8 cm 0, grün; St. ca. 25, ca. 2 cm lg., mittlere nicht deutlich geschieden, alle dicht stehend, glasig gelblichweiß; Bl. rot, selbststeril. — Nordargentinien (Salta). Bestäubung mit Arten der U.-G. 1 soll fehlschlagen. Da selbststeril, keine var. von Reb. senilis. Von Rebutia wessneriana (St. weiß, oben braunspitzig) durch die glasig gelblichweißen St. unterschieden. Nur die Arttrennung verhindert m. E. Verwechslungen. Rebutia kariusiana Wessn. — Kakt. u. a. Sukk., 14: 8, 149. 1963 (1) K. laubgrün, kugelig, mit eingesenktem und be- stacheltem Scheitel, bis ca. 5 cm 0, wenig sprossend; Ri. in spiralig stehende W.-Reihen aufgelöst; Ar. ca. 5 mm entfernt; Rst. 8—10, 3—6 mm lg., hellbraun bis weiß, anfangs heller; Mst. 3—4, dunkelbraun, Basis verdickt, bis 6 mm lg.; Knospe hellgrün, spitz; Bl. ca. 2,5 cm lg., 4 cm 0, intensiv rosarot; Pet. spitzlanzettlich, außen mit hellbräunlichem Rückenstreif; R. 1,2 cm lg., mit blaßgrünen Seh.; Ov. blaß- bis olivgrün; Stbf. gelb; Gr. oben weiß, nach unten zu rosaweiß; N. gelb; Fr. bei Reife gelbgrün, 6 mm 0; S. glänzend schwarz, Hilum weiß. — Nordargentinien (Salta?) (Abb. 360). Die Art soll selbststeril sein. Rebutia krainziana Kesselr. (1) K. reich sprossend, Einzelkopf bis 5 cm h., 4 cm 0, hellgrün; W. sehr klein; Ar. weiß, relativ groß, meist etwas länglich, bis 2 mm gr.; St. 8—12, borstig, sehr dünn, sehr kurz und schneeweiß, 1—2 mm lg.; Bl. hochrot, am Grunde gelblich, ca. 3 cm lg., 4 cm 0; Ov. mit braunvioletten Seh. — Bolivien. Die Art ist selbststeril; nicht zu verwechseln: die selbstfertile und sehr ähnliche, aber dünner und etwas abstehend bestachelte R. senilis v. breviseta Backbg. (s. unter R. calliantha). v. breviseta Hort.: ist eine Form ohne Mst., mit lockeren, linearen Pet. Rebutia kruegeri Card.: Sulcorebutia kruegeri (Card.) Backbg. Rebutia marsoneri Werd. (1) K. breitrund, wenig sprossend oder gar nicht, bis 5 cm 0, bis ca. 4 cm h., z. T. auch breiter, hellgrün; Ar. bräunlichweiß; St. ca. 30—35, kaum trennbar, untere bis 5 mm lg., mehr weißlich, obere 9—15, etwas kräftiger, ca. 8—15 mm lg., fuchsbraun oder wenigstens der obere Teil, anscheinend auch variabel in der Tönung, bis alle St. weißlich; Bl. bis 4,5 cm lg., hell- bis sattgelb, innere Perigonbl. auch ± orangegelb, selbststeril; Gr. hellgelb; N. weiß; S. mattschwarz. — Nordargentinien (Jujuy). v. brevispina Don.: ein n. nud. für eine kurzstachlige Form! v. grandiflora Don. n. nud. soll dem Namen nach größere Bl. haben. v. spathulata Don.: Pet. spatelig; R. mit violettroten Seh.; S. glänzend-schwarz, die sogenannte „falsche R. marsoneri"; v. vatteri Don.: Bl. selbststeril; S. glänzendschwarz (Jujuy); Pet. bei dieser und der vorigen var. breiter. Beide var. sprossen leichter als der Typus der Art. Rebutia menesesii Card.: Sulcorebutia menesesil (Card.) Backbg. Rebutia minuscula K. Sch. (1) (T.) K. gedrückt-rund bis kugelig, einzeln oder sprossend, bis ca. 5 cm 0; W. in 16—20 Spiralen, hellgrün; St. 25—30, 2—3 mm lg., weißlich, mittlere nicht trennbar; Bl. bis 4 cm lg., inkarnatrot; Pet. spitz zulaufend; Ov. blaßrot; Fr. scharlachrot, 3 mm 0. — Nordargentinien (Tucuman). Auch rosa Bl. sollen vorkommen. Die mitunter hierzu gestellten Varietätsnamen beziehen sich zumeist auf solche der kleinblütigen R. xanthocarpa. Rebutia pernmtata W. Heinr. — Descr. Cact. Nov. III: 13. 1963 (1) Von Reb. wessneriana unterschieden durch nicht oder wenig sprossenden K., Scheitel nicht stachelarm, sondern dicht weiß bestachelt, ohne bräunliche Spitze; Bl. selbststeril. Die ziemlich langen und dichten St. sind stumpf weiß. Die Art ist samenbeständig. — Standort ? (Abb. 361 rechts.) f. gokrausei W. Heinr. — 1. c, 1963 Eine Sämlingsform mit kurzsäuligem K., während der Typus der Art breitrund ist. Die Be- stachlung ist noch feiner, die Pflanzen ähneln jungen Cleistoc. strausii; sie sind lang weiß-haarborstig; die Bl. ist kräftig, auch ihre längere R. Die Form lief in der Züchterei Gottfried Krause, Dresden-Stetzsch, bei Bestäubung mehrerer Samenträger dieser selbststerilen Art auf,
Rebutia 385 bei späterer Samenzucht nicht mehr. Da ältere Rebutien z. T., wie auch einige Sulcorebutia- und Aylostera-Arten, stärker-säuligen Wuchs zeigen, handelt es sich wohl bei obiger Form um einen ähnlichen Rückschlag in eine möglicherweise sonst latente Anlage. (Abb. 361 links.) Rebutia ritteri (Wessn.) Buin. & Don., ihre f. peter- seimii Buin. & Don., sowie f. hahniana Buin. & Don., alle inSukkde. VII/VIII, 103.1963,siehe unter Mediolobivia ritteri (Wessn.) Krainz bzw. M. nigri- cans v. peterseimii (Fric); die f. hahniana gehört wohl zur gleichen Art. Rebutia senilis Backbg. (1) Hierunter werden alle jene Pflanzen aufgeführt, mit roten oder gelben größeren Blüten, die einheitlich abstehende, feine und + weiße St. haben, diese nie anliegend-kammförmig gestellt, in der Länge unterschiedlich. Die var. senilis ist leider weitgehend wieder verschwunden und die am längsten und dichtesten, rein weiß bestachelte Pflanze: K. bis 8cm g., 7 cm 0, sattgrün; St. zahlreich, lang, kalkig-weiß, dicht, ca. 25, bis 3 cm lg.; Bl. 3,5 cm 0, selbstfertil, karminrot, Schlund weiß; Pet. spitzig; Ov. gelborange. — Nordargentinien (Salta, obere Quebrada Escoipe). (Abb. 362.) v. aurescens Backbg. : St. später + gelblich werdend bzw. nur die mittleren, alle fein, dünn, dicht; Bl. groß, reinröt; K. rundlich; v. breviseta Backbg. St. sehr kurz, aber nicht kammförmig gestellt, höchstens 4—7 mm lg.; Bl. reinrot. — v. cana Hort, ist nur ein Name, v. iseliniana Krainz: St. haarfein, locker, mit gelblichem Schein oder rein weiß; Bl. orangerot: K. rundlich, v. kesselringiana Bewg.: St. locker abstehend, 30—35, 8—12 mm lg., weiß bis blaßgelblich; Ar. genähert; Bl. bis 4,5 cm 0, hellgelb, innere Pet. goldgelb; Fr. oliv; S. glänzend schwarz. v. lilacino-rosea Backbg.: St. wie beim Typus der Art; Bl. hell lila-rosenrot. v. schieliana Bewg.: St. ca. 15, weißlich mit bräunlicher Spitze oder gelblich, ziemlich dicht stehend; Bl. 4 cm lg., und 0, äußere Pet. zinnoberrot, innere mehr orangerot; R. und Ov. mit violettfarbenen Seh. v. semperllorens Poind.: ein in der Kultur entstandener Sport, vieltriebig und vielblütig. v.sieperdaiana (Buin.) Backbg.: St. nur mäßig lg., sehr fein; Ar. etwas entfernter stehend als bei v. kesselringiana und daher die Warzenspiralen nicht so deutlich hei ablaufend; Bl. (selbststeril?) ca. 4,5 cm lg., 3,5 cm 0, tiefgelb, außen rosagelb; Pet. ziemlich br., oben gerundet und auch geschlitzt oder mit kleiner Spitze, v. stuemeri Backbg.: St. ähnlich denen der v. senilis, nur etwas lockerer; Bl. backsteinrot, oft Schlund und Pet.-Rand gelblich, Perigonbl. ziemlich locker ausgebreitet. Weitere var.-Namen siehe unter anderen Artnamen; z. T. laufen die Pflanzen auch unter eigenen Artnamen. Rebutia totorensis Card.: Sulcorebutia totorensis (Card.) Ritt. Rebutia turbinata Hort., unbeschrieben, soll R. krainziana ähneln, doch kleinere Bl. und etwas abweichende Bestachlung haben. Rebutia violaciflora Backbg. (1) K. kugelig, meist einzeln, gelbgrün, klein, bis ca. 2 cm 0 (ungepfropft); Ar. gelbweiß; St. ca. 20, borstenfein, steif, strahlig, tief goldbraun, bis 2,5 cm lg., die mittleren stärker; Bl. ca. 3,5 cm lg., 3 cm 0, selbstfertil, hellviolettrot. — Nordargentinien (Salta, obere Quebrada Escoipe). v. knuthiana (Backbg.) Don.: K. matt blaß- hellgrün, bis 4,5 cm 0; Ar. braun; St. haarfein, 30 und mehr, braun, seitlich + verflechtend, meist unten heller; Bl. 4,5 cm lg., stumpf karminrot (Salta). Rebutia wessneriana Bewg. (1) K. breitrund, stark sprossend, Scheitel nur etwas filzig, so gut wie stachellos, durch die Bestachlung stark durchscheinend, bis 7 cm h., 8 cm br., grün, bei stärkerer Sonnenbestrahlung etwas violett getönt; Ri. in nicht ganz durchgehende W. geteilt; Ar. 5 mm entfernt; Rst. und Mst. nicht unterscheidbar, ca. 25, ca. 2 cm lg.; Bl. ca. 5,5 cm 0, blutrot; R. rot, Seh. violett; Gr. rosaorange; N. weiß; Stbf. rot. — Nordargentinien (Standort nicht bekannt). Betr. Unterschiede von R. hyalacantha und R. per- mutata siehe unter, diesen Arten. Rebutia xanthocarpa Backbg. (1) K. rundlich, bis 4,5 cm h., ca. 5 cm 0, laubgrün, unten sprossend; St. 15—20, fein, glasig, weiß, ca. 4 nach oben gerichtete leicht gelblich und etwas derber, bis ca. 7 mm lg., die übrigen kürzer, die untersten nur 1—2 mm lg.; Bl. klein, bis 2 cm 0, selbstfertil, karminrot, innen etwas heller; R. rot; Ov. hellkarmin; Fr. gelblich. — Nordargentinien (Salta). v. citricarpa Fric ex Backbg.: Bl. rein karmin; Ov. und Fr. grünlichgelb. v. coerulcscens Backbg.: Bl. bläulich-rot; Pet. etwas kürzer, schmäler (lanzettlich) und lockerer stehend als bei v. dasyphrissa; Ov. orangegelb, v. dasyphrissa (Werd.) Backbg.: St. etwas länger und weißer; Bl. bläulich-rot; Pet. dichter, breiter und etwas länger als bei voriger var.; R. und Ov. oliv; Fr. goldgelb. v. luteirosea Backbg.: Bl. blaß gelblich-rot. v. salmonca Fric ex Backbg.: Bl. ± lachsrosa; Ov. blaßrot. v. violaciflora (Backbg.) Backbg.: Bl. im Ton wie die der R. violaciflora, d. h. kräftig leuchtendviolett, aber kleiner, bzw. nur ebenso groß wie die der v. xanthocarpa.
386 Rebutia — Reicheocactus Ein Bastard, der hier seiner Bedeutung gemäß nicht übergangen werden kann, ist: Rebutia hybrida albiflora „Meisterstück", die von dem Züchter Stirnadel gezogen wurde, eine Kreuzung zwischen einer Art der Gattung Rebutia und einer Spezies der Pseudolobivia-Artengruppe, zu der z. B. Ps. polyancistra gehört, der Körper völlig einer Rebutia gleichend, die Blüte jedoch weiß, wie sie bisher in diesem Genus nicht gesehen worden ist. Rebutia candiae Card., R. canigueralii Card., R. kruegeri (Card.) Backbg., R. menesesii Card., R. steinbachii Werd., R. taratensis Card., R. tira- quensis Card., R. totorensis Card, und R. tunarien- sis Card, siehe unter Sulcorebutia Backbg. Rebutia-Namen für Pflanzen mit behaarten und beborsteten Blüten sind unter Aylostera Speg. zu finden, wenn Griffel und Röhre stielig verwachsen sind, sonst unter Mediolobivia Backbg. Die neuen RiTTER-Namen, die unter Rebutia veröffentlicht wurden, gehören zu Aylostera (s. dort). Reicheocactus Backbg. (124) Eine in verschiedener Hinsicht interessante und umstrittene Gattung. Der Typus des Genus ist eine Pflanze, die lange als „Echinocactus reichei K. Sch." angesehen wurde, bis man feststellte, daß an ihr die Blütenborsten der ScHUMANNschen Art fehlen. Die Bewertung der Bekleidungsstufen an der Blüte bewies auch in diesem Falle ihre Bedeutung. Sie zeigte, daß der „Echus. reichei Hort. germ.u nicht der richtige und noch unbeschrieben war. Er sollte nach Frau Heese, der Gattin des ersten Importeurs, aus Chile stammen. Chilenische Arten (von Copiapoa abgesehen) ohne Blütenborsten waren damals nicht bekannt; so mußte der „falsche Echus. reichei" einen eigenen Gattungsrang erhalten und einen Namen: Reicheocactus pseudoreicheanus. Er ist durch später ± tönnchenförmige Gestalt und in äußerst kleine Wärzchen aufgelöste Rippen charakterisiert, die Stacheln ± gebogen anliegend; die Blüte ist kurz, ohne deutliche Röhre, die Staubbl. sind nicht in 2 Serien angeordnet. Die Frucht soll seitwärts aufreißen. Inzwischen wurden weitere borstenlose Arten aus Chile bekannt, die vorläufig nur zu Reicheocactus gestellt werden konnten. In der bisherigen Fassung des Genus sind 3 Arten beschrieben worden. — Verbreitung: Chile (beim Typus des Genus nicht eindeutig geklärt7).[®-5der Typus des Genus wächst sehr gut auf eigenen Wurzeln; die anderen beiden werden besser gepfropft.] Reicheocactus floribundus Backbg. K. einzeln, bläulichgrün, bis ca. 6 cm 0 (vorliegendes Stück); Ri. 13, etwas spiralig, um die Ar. verdickt, dazwischen tief quergeteilt und mit starkem Kinnvorsprung, zuweilen rötlich überlaufen; St schwer trennbar, insgesamt 10—18, davon 2—3 mittlere etwas kräftiger, bis 11 mm lg., vorgestreckt, die anderen kürzer, besonders die z. T. vorhandenen 1—3 (—4) im Ar.-Oberteil, alle fahl gelbbraun mit dunkleren Spitzen; Bl. 2,5 cm lg., 1,8 cm 0, halboffen bleibend, rein gelb; R. nur behaart; Fr. violettrot; S. mattschwarz, 1 mm gr. — Chile. Selbststeril. Unbestäubte Blüten bilden stets samenlose Früchte. Reicheocactus neoreichei (Backbg.) Backbg. K. kugelig, später länglich; Ri. in kleine W. aufgelöst; St. ca. 18—19, zuerst glasig, rauhhaarig, kammförmig gestellt, mittlere oft fehlend oder unregelmäßig gerichtet; Ar. im Scheitel stärker wollig; Bl. dicht wollhaarig, aber ohne Bst., ziemlich groß. — Chile. Ritters „Chileorebutia reichei FR 501", angeblich wiederentdeckte Art der ScHUMANNschen Beschreibung. Dies trifft nicht zu, da „Echus. reichei K. Sch." Bst. an der Blüte hatte und die St. nicht rauhhaarig waren. Ritters Angabe im Winter-Kat., 13. 1962 „Synonym Neochilenia reichei (s. auch dort) und weitere neue Artnamen" ist daher unrichtig; sie soll überdies bedeuten, daß Neochilenia lembckei, obige Art und Neochilenia pseudoreichei dasselbe sind wie Neochilenia bzw. Chileorebutia reichei. Meine Makrofotos in Bd. 3 von „Die Cactaceae" zeigen, daß die 3 Arten durchaus verschieden sind. Den echten Echus. reichei hat vielleicht Dr. Kraus (Bd. III: Abb. 1755, S. 1825. 1959) wiedergefunden. Reicheocactus pseudoreicheanus Backbg. (T.) K. später + eiförmig, bis ca. 7 cm h., 6 cm 0, selten bzw. wenig sprossend, dunkel-grauolivgrün; Ri. bis ca. 40, völlig in flachrundliche kleine W. aufgelöst, Epidermis punktiert; Ar. länglich, schwach braun- oder hellbräunlich-filzig, im vertieften Scheitel wenig auffällig; Rst. 7—9, paarig seitlich angepreßt, nach unten zu verdickt, bis 3 mm lg., zum Grunde hin dunkel, oben mehr gelblich, alle + verbogen, der zuweilen abwärts anliegende unterste oft der dünnste; Bl. gelb, außen + rötlich-bräunlich, bis 3,5 cm lg. und 0, kurztrichterig, ohne Hymen; R. äußerst kurz, borstenlos, dicht bräunlichgrau behaart; Gr. rot; Fr. wollig, angeblich längsaufreißend. - Heimat?.8 (Abb. 3G4 links, 365.) Es gibt eine blühfaule Rasse. Nach Buinjng soll Ritter diese Art in Argentinien bei dem Dorfe Famatina wiederentdeckt haben (FR 459). Obwohl auch andere dort danach suchten, fanden sie die Pflanzen nicht. Ritter selbst hat sich nicht zu seinen Funden geäußert und führte („Echus." famatimensis) nicht in den Winter-Katalogen. Er fand jedoch ein ähnliches, aber in der Bestachlung abweichendes Material, wie die farbigen Makrobilder im Anhang zeigen:
Reicheocactus — Rhipsalis 387 Reicheocactus sp.: K. ähnlich wie beim vorigen, heller grün, aber nicht oben tönnchenartig etwas verjüngt wie beim Typus von Reicheocactus (aber nicht bei Lob. famatimensis (Speg.) Br. & R.); Ri. senkrecht herablaufend, die W. geschlossener und die Ri. als solche deutlicher; Ar. dichter stehend, hellbräunlich bis fast weiß, im vertieften Scheitel dichter wollig; St. ca. 9, blaßgelb, nur der verdickte Fuß rötlich; Bl. gelb, schlanktrichterig, mit kurzer R., darüber rasch verbreiternd, Behaarung flockiger, geringer als bei „Echus. famatimensis Speg." (Abb. 363, 364 rechts.) Neuerdings nennt Ritter seine Pflanzen „Genus?" und führt eine v. haematantha (FR 459 c), die also rot blühen müßte. Seine Pflanzen können nur zu Reicheocactus gehören, und es wäre bezeichnend (siehe hierzu auch unter Lobivia famatimensis), sie Reicheocactus pseudofamatimensis und v. haematantha zu nennen. Rhipsalidopsis Br. & R. (26) Kleiner, epiphytischer, nicht kletternder Strauch dimorpher Gestalt: zuerst werden fast rundliche, 4—ökantige Triebe gebildet, an den Kanten zart gelblich weiß bestachelt "bzw. beborstet; später entstehen überwiegend bis ausschließlich flachkeulige Glieder mit breiten Endareolen, aus denen die Neutriebe und kleinen regelmäßigen, rosa Blüten erscheinen. Bei der var. ist der kantige und borstige Trieb Charakter konstant. Die Gattung ist Epi- phyllopsis verwandt, hat aber ein 4kantiges Ova- rium und eine 4kantige, leicht gedrückte Frucht; die Staubfäden sind nur um den Griffelfuß geschart, eine Nektarhöhle fehlt. Beschrieben sind 1 Art und 1 Varietät. — Verbreitung: Südbrasilien (Staat Paraná). [3. ©.] Reid Moran hat zu diesem Genus auch Epiphyllop- sis gestellt; über die Unterschiede siehe unter letzterem Genus. Rhipsalidopsis gaertneri (Reg.) Lindgr. und v. ti- burtii (Backbg. & Voll) Moran: Epiphyllopsis gaertneri (Reg.) Berg, und v. tiburtii Backbg. & Voll. Rhipsalidopsis rosea (Lag.) Br. & R. (T.) K. zuerst rötlich oder blaßgrün, dann matt dunkler grün; G. in der Sonne auch später noch + rötlieh, bis ca. 3,7 cm lg., nach oben bis 11 mm br., bis 3 mm dick, am Rande 2—3 Kerben, hin und wieder tauchen zwischen den flachen Gliedern auch später noch 3—4kantige auf, zierlich borstig behaart, aber nicht so stark beborstet wie die Varietät; Bl. bis 3 gleichzeitig, mit sehr kurzer R., radförmig, 3,7 cm 0, rosa; Gr. rosenrot; N. 3—4, weiß; Fr. gelblich, etwas gedrückt, schwach kantig, mit Bl.-Rest; S. braun. (Abb. 367.) v. remaneng Backbg.: K. sehr kleintriebig, dichtbuschig; Tr. kurz-gliedrig, im Gegensatz zum Typ später nicht abflachend, 4—ökantig, äußerst selten auch 3kantig; Bat. stets reichlich, weißlich, sehr dünn, bis maximal 2 mm lg.; in Kultur nur außerordentlich langsam wachsend. Soll kürzlich wiedergefunden worden sein. Rhipsalidopsis serrata Lindgr.: Epiphyllopsis gaertneri v. serrata (Lindgr.) Backbg. Rhipsalis Gärtn. (20) Epiphytisch wachsende, meist reich verzweigte Pflanzen, überwiegend hängend, gelegentlich auf Felsen, auch kletternd, Luftwurzeln bildend, die Wurzeln stets faserig. Ihre Triebe sind vielgestaltig (z. T. auch innerhalb der Art verschieden): rund, kantig oder blattartig, dünn bis breitrundlich, z. TV mit winzigen Schuppen, die Blütenareolen nicht eingesenkt, klein, kahl, oder mit Härchen wie auch Borsten. Die Blüten erscheinen zumeist einzeln, zu- weilen jedoch, besonders bei den breitblättrigen Arten, zu mehreren gleichzeitig aus einer Areole; alle sind klein, grünlichweiß, weiß, gelb(lich) oder rosa bzw. rötlich-purpurn, mehrere Tage andauernd. Eine Zierde der Pflanzen sind die kleinen Beerenfrüchte in verschiedenen Farben, von weiß über rot bis tief dunkel, z. T. auch goldgelb; sie enthalten gewöhnlich nur wenige, selten zahlreichere kleine Samen verschiedener Form, hellbraun bis schwarz. Nach der Triebgestalt unterscheidet man 4 Untergattungen: 1: UG. Rhipsalis: Tr. + stielrund, nicht ausgesprochen borstig, kräftiger bis sehr dünn, End-Tr. z. T. auch schwach kantig bzw. gefurcht, besonders wenn geschrumpft, 2: UG. Ophiorhipsalis K. Sch.: Tr. stielrund, stets mit Borsten (nur z. T. im Alter verkahlt), 3: UG. Goniorhipsalis K. Sch.: Tr. deutlich gekantet oder gerippt, mitunter teilweise abgeflacht, 4: UG. Phyllorhipsalis K. Sch.: Tr. in den Endoder Haupttrieben blattartig, nur einige mit 3kantigen Ersttrieben, diese auch oft + stielrund. Die Zahlen hinter den Arten geben die Untergattung an. Beschrieben sind 62 Arten und 3 Varietäten. — Verbreitung: Von Florida über Mexiko und die Antillen bis weit nach Südamerika hinunter, sowie in der Alten Welt im südlicheren Afrika, Madagaskar bis Ceylon (auf Grund neuerer Beobachtungen i abweichender Merkmale keine Verschleppung). [©• ///] Kimnach hat Rh. angustissima, coriacea, jamaicen- sis, leiophloea, purpusii und ramulosa zu Disocactua (s. auch dort) gestellt und sie alle unter D. ramulosua vereinigt. Er sagt selbst, daß alle „winzige Blüten.
388 Rhipsalis und Früchte" haben. Seine Eingliederung zu Diso- cactus erfolgte vornehmlich auf Grund der „floral bracteoles" oder — wie Vaupel bei seiner Gruppe „Ramulosae" sagte — „beschuppten Fruchtknoten". Kimnach zieht Vergleiche mit Pseudo- rhipsalis, die er auch zu Disocactus einbezieht, erwähnt Konvergenzen und geht über Ähnlichkeiten einzelner Merkmale zur Vereinigung über. Die Arbeit ist zweifellos interessant; ihre Bedeutung liegt jedoch auf phylogenetischem Gebiet und hat großenteils mehr theoretischen Aspekt. Was z. B. allein die „floral bracteoles" anbetrifft, so habe ich u. a. bei Lepismium (möglicherweise atavistische) Blüten- kurztriebe mit deutlicher Beschuppung beobachtet, auch Rhipsalis mit kurzstieligen Röhren. Wir wissen also nichts Sicheres über die Entstehung der verschiedenen Formen und können nur vermuten, wenn wir bei der Gliederung nicht von naturgegebenen Fakten ausgehen. Nun ist es zwar eine der Aufgaben eines phyto- graphischen Handbuches, die Kenntnis auch anderer Beobachtungen und Ansichten zu erhalten, die wichtigste aber, sich jeglicher Theorie — weil nicht beweisbar, was das Zustandekommen der heutigen Gattungen, Arten und Artmerkmale anbetrifft — zu enthalten und die auch für die Praxis klarste und natürlichste Form der Übersicht zu wählen, wie sie z. B. bei Rhipsalis durch die Schu- MANNsche U.G.-Gliederung gewährleistet ist. Die danach vorgenommene Gesamtordnung gestattet nicht, deutlich z. B. in Blütengröße oder sonstwie unterschiedliche Spezies, z. T. auch noch ziemlich weit voneinander entfernter Vorkommen, nur deshalb zusammenzufassen, weil sie möglicherweise näher verwandt sind; außerdem ist ja die Trennung der Verwandtschaftsgrade Auffassungssache. Wer eine blühende Rh. ramulosa sieht, hätte — da bisher z. B. bei Kimnach keine Gesamtklassifikation mit der notwendigen Aufschlüsselung vorliegt — ohne Zuhilfenahme anderer Arbeiten mit entsprechenden Hinweisen keine Möglichkeit zu erkennen, daß diese winzig blühende Rhipsalisart nun ein Disocactus sein soll. Der Phylogenetiker mag hier interessante Anschauungen haben, der Phytograph und die Praxis können damit wenig anfangen und sind auf die herkömmliche und ja auch vertretbare Gliederung angewiesen. Außerdem zeigen die übrigen Zusammenfassungen Kimnachs, daß er sich über die Endauswirkung seines Vorgehens anscheinend nicht klar ist; er sagt jedenfalls nichts darüber. Man denke hier z. B. an die höchst fragwürdige Einbeziehung von Matucana zu Borzicactus ... und dann fand Hutchison eine ± plattrunde Submatucana, die nach Kimnach ebenfalls zum cereoiden Genus Borzicactus gehören soll. Diese Beispiele bekräftigen nur meine Schlußworte in „Die Cactaceae", Band VI, mit denen ich L. Stebbins jr. zitierte, der richtig sagt, daß Phylogenie und Phytographie getrennte Disziplinen sind, die jede eigenen Aufgaben folgen. Die Kimnachs ist eine andere als die des vorliegenden Werkes, das einer Gesamtgliederung nach natürlichen und für die Praxis nützlichen Gesichtspunkten bedarf, wie es sie bisher sonst nirgends gibt, nach der überholten von Britton und Rose, und weswegen es hier also bei der Eingliederung nach meiner Systematischen Übersicht bleiben muß. Rhipsalis aculeata Web. (2) K. verzweigt, mit zahlreichen Luftwz. an den Baumstämmen hinaufsteigend; Tr. zylindrisch, starr, grün; Ri.8—10, undeutlich; Ar. weißlich; Bst. 8—10, + starr strahlend, + angepreßt, 3—4 mm lg., weiß; Bl. seitlich, ca. 2 cm lg., 1,5 cm 0, weiß; Ov. kugelig, mit kleinen Seh.; Fr. dunkel-weinrot; S. ca. 20, spindelförmig, braun. — Argentinien, Brasilien, Paraguay. Rhipsalis angustissima Web. (4) K. sehr verzweigt, hängend; Tr. zweigestaltig: untere zylindrisch, verholzt, ca. 25 cm lg., 2—3 mm 0, die folgenden blattartig, lanzettlich, schwach gesägt; Endtr. nur bis 1,3 cm br., mit kräftigem Mittelnerv, anfangs braunrot, dann glänzend dunkelgrün; Ar. spärlich weißfilzig; Bl. 4—5 mm lg., außen karminrot, innen heller; Ov. kugelig, mit einigen karminroten Seh.; Fr. mattweiß; S. zahlreich, länglich gespitzt, stark glänzend, schwarz. — Costa Rica (bei Cache). Rhipsalis bermejensis Ritt. (FR 364) ist unbeschrieben. Die Pflanzen ähneln etwas Rh. mada- gascarensis. Rhipsalis boliviana (Britt.) Lauterb. (4) K. im Erst-Tr. + ikantig, am Grunde schmal geflügelt; End-Tr. blattartig, bis 2 cm br., unregelmäßig gekerbt, dünn, flach; Mitteln, kräftig; Ar. reichlich wollfilzig, Bst. bis 10, 2 mm lg.; Bl. einzeln, selten zu zweit oder dritt, ca. 1,5 cm lg., gelb; Fr. kugelig, Farbe unbekannt. — Bolivien. Rhipsalis burchellii Br. & R. (1) K. hängend, wirtelig oder gabelig verzweigend; Tr. fadenförmig, 4—10 cm lg., die ersten bis 60 cm lg., die letzten nur bis 6 cm lg., 1—2 mm dick; wenn wirtelig 3—4 Tr., schwach keulenförmig, hellgrün bis rötlich; Ar. anfangs mit Wollfilz, ohne Bst.; Bl. nahe dem Tr.-Ende, zahlreich, 1,5 cm lg., glockig, + weiß; Ov. ohne Seh.; Fr. rosa. — Brasilien (Säo Paulo; Serra de Mar bis Cerras de Cal- das). Rhipsalis campos-portoana Löfgr. (1) K. strauchig, hängend oder gebogen; Tr. zylindrisch, zu zweit oder die letzten in 3—4zähligen Wirtein, nur 4,5 cm lg., bis 2,5 mm dick; Ar. kahl; Bl. nahe dem Tr.-Ende, nicht weit geöffnet, weiß; Ov. ohne Seh.; Fr. hellrot. — Brasilien (Rio de Janeiro: Itatiaya).
Rhipsalis 389 Rhipsalis capilliformis Web. (1) K. strauchig, hängend; Tr. weich, sehr dünn, büschelig verzweigt, End-Tr. nur 2—3 mm dick, zuweilen schwach 4kantig, an der Spitze verjüngt; Bl. seitenständig, nur (6)—8 mm 0, + weiß; Ov. fast kugelig, ohne Seh., grün; Fr. weiß; S. dunkelbraun. — Ostbrasilien (wildwachsend bisher nicht wiedergefunden). Rhipsalis cassutha Gärtn. (1) (T.) K. weich, hängend, reich verzweigt, mitunter auch auf Felsen, bis 3 m lg.; Tr. gabelig, selten wirtelig, 10—15—50 cm lg., 2—3 mm dick, (hell)grün; Ar. spiralig gestellt, spärlich graufilzig, meist 1—2 winzige schwarze Bst.; Bl. seitenständig, bis 5,5 mm lg., etwas fleischig, spreizend, weißlich bis krem; Staubbl. 9—12, auf einem Ring; Ov. ohne Seh.; Fr. kahl, kugelig, weiß oder rosa. — Tropische Gebiete der Neuen und Alten Welt (Afrika bis Ceylon). Rhipsalis cassuthopsis Backbg. (1) K. weich, hängend, stark verzweigt; Tr. gabelig, selten wirtelig, 10—60 cm lg., älteste 8 mm. jüngste nur 2—3 mm dick, grünlich-gelb; ‚Ar. ohne Filz, nur zur Bl.-Zeit mit winzigen roten Bst.; Bl. zahlreich, seitlich, halbglockig, 6—7 mm lg., bis 7 mm 0, grünlich-weiß; Staubbl. 6—8; Ov. ohne Seh.; Fr. durchscheinend grünlich-weiß, ellipSsch. — Brasilien (Pará, in Wäldern bei Belém). Rhipsalis cereoides Backbg. & Voll (3) K. mit + Luftwurzelbildung in den Gelenken, dann kleinen Hylocereen ähnelnd; Tr. scharf 3kantig, selten 4flächig, 4—10 cm lg., bis 1,7 cm dick, oft kantenverdreht aufeinandersitzend; Ar. klein, Seh. winzig, Filzspuren, 2—4 ganz kurze, weiche Bst.; Bl. bis 3—4 gleichzeitig, ca. 2 cm 0, weiß, spreizend, Pet. aufgewölbt; Fr. kugelig, zuerst olivgrün, dann durchsichtig hellrosa; S. glänzend dunkelbraun, zahlreich. — Brasilien (um Rio de Janeiro). Rhipsalis cereuscula Haw. (1) K. strauchig-buschig, meist hängend, bis ca. 60 cm lg.; Langtr. 20—30 cm lg., 3—4 mm dick, dunkelgrün; Eurztr. dicht, spiralig oder in wenigtriebigen Wirtein, elliptisch oder kurz-zylindrisch, 4—ökantig, 1—3 cm lg., hellgrün; Ar. spärlich-filzig, 2—4 kurze, weiße Bst.; Bl. in Scheitelnähe, selten 2, glockig, ca. 1,5cm lg., 2 cm 0, weiß; Ov. ohne Seh.; Fr. umgekehrt-kegelig, weiß. — Brasilien (Säo Paulo), Argentinien (Entrerios), Uruguay, Paraguay. v. rubrodisca (Löfgr.) Cast.: Bl. nur ca. 1 cm 0; Scheibe, Ov. und Staubbl.-Basis rot. — Brasilien (Säo Paulo, bei Caldas). Rhipsalis chloroptera Web. (4) K. strauchig; Stämmchen oft 3kantig, Kanten scharf, fast geflügelt; Tr. teils länglich, bis 20 cm lg., oben bis 2 cm br., unten verschmälert, teils spateiförmig, eilänglich oder lanzettlich, gesägt-gekerbt, 8—16 cm lg., 1,5—6 cm br., laubgrün, am Rande oft rot; Ar. wenigfilzig, einzelne oder paarweise Bst.; Bl. nicht zahlreich, ca. 1,5 cm.lg., weit geöffnet, gelb, beim Verblühen dunkler; Ov. zylindrisch, ohne Seh. — Brasilien (?) Rhipsalis clavata Web. (1) K. anfangs aufrecht, bald hängend, stark verzweigt, gabelig oder wirtelig in 2—7 Tr., ca. Im lg.; Tr. oben dünn-keulig, bis ca. 5 cm lg., 2 mm dick, an der Spitze 3 mm dick, gelblich, später grün, + rötlich getönt; Ar. nur am Tr.-Ende; Bl. nahe dem Tr,- Ende, ca. 1 cm 0, + glockig, weiß; Ov. kugelig,, ohne Seh.; Fr. kugelig, grünlich-weiß; S. groß, geschnäbelt, dunkelbraun. — Brasilien (Rio de Janeiro), v. delicatula Löfgr.: In allem zierlicher als der Typus; K. hellgrün; Knospe weiß (Typus gelb), Bl. halbkugelig bis ± glockig, Hüllbl. nicht zurückgeschlagen; sehr blühwillig. — Brasilien (Rio de Janeiro: Tijuca). Rhipsalis coralloides Rauh (vorläufige, noch nicht vollgültige Beschreibung) (2) K. buschig verzweigt, 1—4 Seitenäste austreibend, größere Polster bildend, bis 10 cm h.; Jahres-Tr. sehr kurz, 0,5—1,5 cm lg., 0,5—0,8 cm 0, schwach 5—7-, meist ökantig, im Neutrieb ± gerötet, im Alter graugrün, zwischen den Wachstumsgrenzen eingeschnürt, + kettenförmig; Ar. mit 6—10, meist 8 Bst., dünn silbrig weiß, im Scheitel aufgerichtet, an alten Tr. absterbend; Bl. ?; Fr. ? — Madagaskar (Südostküste, zwischen Fort Dauphin und Manantenina, auf Gneisfelsen). (Rauh No. 1385). Ähnlich ist Rhipsalis sp. M 1298, ebenfalls von Rauh gefunden, mit nur 4 mm br. zurückschlagenden, fast durchsichtig weißen Bl. — Madagaskar (20 km nordwestl. Fort Dauphin, auf Gneis). (Rh. pilosa ?, Rh. saxicola ?) Rhipsalis coriacea Polak.(4) K. stark verzweigt, 4—8 m herabhängend; Stämme holzig, an der Basis rund; Tr. dünn, lanzettlich, gespitzt, schwach gesägt, bis 20 cm lg., bis 3,5 cm br.*; End-Tr. langgestielt; Ar. am Stamm und zuweilen an den Tr. mit 2—7 langen Bst.; Bl. seitlich, bis ca. 1,2 cm lg., ziemlich eng, grünweiß bis rosa; Ov. mit Seh.; Fr. weiß; S. schwarz; junge Triebe anfangs rot. — Costa Rica (bei Cartago). Rhipsalis cribrata Lem. (1) K. dichtstrauchig, anfangs aufrecht, dann hängend, aber mehr spreizend; Tr. fadenförmig, bis 20 cm lg.; Kurztr. wirtelig oder spiralig, die kleinsten nur 1 cm lg., 2 mm dick, gelblichgrün; Ar. kaum bewollt, bisweilen eine winzige Bst.; Bl. am Ende der Kurztr., bis 1,5 cm lg., glockig, weiß, oben leicht gerötet; Ov. + kugelig, ohne Seh.; Stbf. auf rotem Ring; Fr. purpurn; S. schwarz. — Brasilien.
390 Rhipsalis Bhipsalis crispata (Haw.) Pfeiff. (4) K. strauchig, reich verzweigt, bis 40 cm lg.; Tr. meist aus der Spitze älterer G., länglich oder elliptisch, am Grunde verjüngt, am Rande wellig gebogen, tief gekerbt, bis 12 cm lg., 7 cm br., dunkel- (auch gelb-) grün; Ar. schwach graufilzig, an jüngeren Tr. einige schwarze Bst.; Bl. 1—4 gleichzeitig, seitlich, ca. 1,4 cm lg., radförmig, kremgelb; Ov. hellgrün; Fr. weiß, wenige S. enthaltend. — Brasilien (Rio de Janeiro bis Säo Paulo). Bhipsalis crispimarginata Löfgr. (4) K. hängend; Stamm rundlich, verholzt; Tr. aus der Spitze älterer G., bisweilen gebüschelt, blattartig, stark gewellt, zuweilen auch der starke Mittelnerv, länglich-oval, am Grunde fast stielartig verschmälert, unregelmäßig gekerbter, welliger Rand; junge Tr. am Rand rosenrot durchscheinend; Ar. klein; Bl. einzeln oder zu 2 und 3, radförmig, weiß; Ov. mit schwachem Filz und mitunter 1 Bst.; Fr. rosa, durchscheinend. — Brasilien (Rio de Janeiro; Ilha Grande). Bhipsalis cuneata Br. & R. (4) E. wohl hängend; Tr. sich von der Spitze der vorigen her fortsetzend, länglich bis spatelig, stark gekerbt, S—12 cm lg., dünn; grün; Ar. zuweilen mit 1—2 Bst.; Bl. soweit bekannt, einzeln; Fr. kugelig, 4 mm 0. — Bolivien (auf ca. 1700 m, über San Juan). Eine unzulänglich, bzw. nur nach Herbarmaterial beschriebene Art. Bhipsalis densiareolata Löfgr. (1) K. strauchig, Stamm anfangs + aufrecht, dann hängend, bis 60 cm lg., 1—1,2 cm dick; Tr. zu 6—7, nie wirtelig, 20—60 cm lg., 5—7 mm dick, an der Spitze etwas verjüngt, hellgelbgrün, später grau; Ar. dicht, spiralig gestellt, an jüngeren Tr. mit 1 bis 1,5mm lg. Bst.; Bl. sehr zahlreich, ca. 9 mm 0, weiß; Ov. ohne Seh.; Fr. rosenrot, eiförmig. — Brasilien (Rio de Janeiro, bei Tijuca). Bhipsalis elliptica Lindbg. (4) K. strauchig, verzweigt, hängend, über 1,50 m lg.; Tr. zu dritt oder viert in einer Reihe, durch Einschnürungen getrennt, blattartig, länglich-elliptisch, 6—15 cm lg., 2,5—6 cm br., Rand schwach wellig gekerbt, zuweilen auch ganzrandig, dunkelgrün; Ar. spärlich-filzig, zuweilen 1 Bst.; Bl. seitlich, 8—9 mm lg., weiß; Ov. + kantig, ohne Seh.; Fr. rosa, kugelig. — Brasilien (Küste von Rio de Janeiro bis Santa Catharina und z. T. im Innern). v. helicoidea Löfgr. : Tr. kleiner und runder, stets um die Achse gedreht, zuerst grün, später kupferrot (Rio de Janeiro: Ilha Grande). Rhipsalis erythrocarpa K. Sch.: siehe unter Rh. lindbergiäha K. Sch. Bhipsalis fasciculata (Willd.) Haw. (2) K. reich wirtelig am Ende des vorjährigen Wuchses verzweigend; Tr. kurz, fleischig, 4—5 mm dick, mit 6—10 wenig hervortretenden Ri. bis stielrund, anfangs ± ganz zylindrisch; Ar. mit einem Büschel brüchiger, weißlicher, später dunklerer Bst.; BL zahlreich, wenig offen, 6—8 mm lg., 5 mm 0, grünlichweiß; Ov. kugelig, einige Ar. mit 2—3 Bst.; Fr. mit filzigen und borstigen Ar., weiß bis blaßgrün- lieh, durchscheinend; S. ? — Brasilien (Bahia). Vaupels Angabe der Samenfarbe „braun" oder die Pfeiffers „schwarz" erfolgte offenbar nach made- gassischen Pflanzen. Von Zehntner, der obige Art wiederfand, liegen keine Angaben vor. Beschreibung nach Vaupel, der die madegassischen Arten einbezieht, wie aus seiner Synonymie hervorgeht. Die Erstbeschreibung war unvollkommen, die Bl. unbeschrieben, ebenso Fr.-Farbe und Samen. Allein schon die RAUH-Funde in Madagaskar (s. am Ende der Beschreibungen) lassen eine Einbeziehung zu Rh. fasciculata nicht zu, jedenfalls nicht, solange die letztere nicht genau bekannt und beschrieben ist. Siehe auch unter Rh. madagascarensis. Bhipsalis goebeliana (Hort.?) Backbg. (4) K. buschig, hängend; Erst-Tr. schmal, flach, mit kräftigem Nerv, oben 8 mm br., Basis stielrund, lebhaft grün; End-Tr. schmal-länglich, oben ± verjüngt, ca. 8—13 cm lg., 2,5—3 cm br., zuweilen schwach gewellt; Bl. rosaweiß; Ov. länglich, mit Sch.; Fr. grünlich weiß. — Heimat? Bhipsalis gonocarpa Web. (4) K. stark verzweigt, schwach aufrecht oder hängend; Stamm flach, geflügelt, zuweilen 3kantig, gekerbt; Tr. seitlich, ca. 30 cm lg. (und mehr), bis 3 cm br., zuweilen stielartig verschmälert, dann bis 60 cm lg., Kerben gerundet, Tr. meist dunkelrot gerändert; Ar. schwach weißfilzig; Bl. an ganzer Tr.-Länge, bis 1,5 cm lg., wenig geöffnet, weiß; Ov. 3—4—ökantig; Fr. kugelig, schwach gekantet, schwarzpurpurn. — Brasilien (Säo Paulo). Bhipsalis hadrosoma Lindbg. (1) K. strauchig, reich verzweigt, auf Bäumen und Felsen kriechend; Stamm 10—15 cm lg.; Tr. endständig, einzeln, zu zweit oder dritt, zylindrisch, bis 10 cm lg., 1,5—2 cm dick, gerundet, am Ende abgestumpft, matt hellgrün, anfangs borstig; Ar. wenigfilzig, von rotem Ring umgeben; Bl. seitlich, zahlreich, bis 2 cm 0, weit geöffnet, Hüllbl. stark umbiegend, weiß; Fr. bis 1cm 0, dunkel purpurn. — Brasilien (Säo Paulo). Bhipsalis heptagona Rauh & Backbg. (3) K. lang herabhängend; Tr. zierlich 7rippig, bis 5 mm 0, ganz fein geriffelt, graugrün, hell punktiert, einzelne bis 25 cm lg., dann quirlig oder übereinander, z. T. zahlreich verzweigend; Ar. gelblich- filzig; Bl. einzeln, klein, gelblich-weiß; Fr. rot, rund, 5 mm 0, mit Bl.-Rest. — Nordperu (Jaen). Bhipsalis heteroclada Br. & R. (1) K. strauchig, starrtriebig, oft aufrecht; Tr. in quirligen Büscheln, zylindrisch, End-Tr. 1,5—2 mm 0,
Rhipsalis 391 dunkelgrün, an den Spitzen + rötlich; Ar. rot, zuweilen mit 1 Bst.; Bl. seitlich nahe Tr.-Ende, klein, weiß bis grünlich; Ov. ohne Seh.; Fr. kugelig, weiß. — Brasilien (Ilha Grande). Rhipsalis horrida Bak. (2) K. reichlich von der Basis und später auch gegen die Spitze zu verzweigend; Tr. 10—50 cm lg., 5 mm 0, + 8rippig, blaßgrün; Ar. dicht mit fast glasigen, brüchigen, fuchsbraunen St.-Bst., ca. 5 mm lg., im Scheitel einen dichten Schöpf bildend; BL?, wohl bis zu 3 aus einer Ar.; Fr. zu 1—3, kugelig, gelegentlich mit Ar. und Bst. darin. — Madagaskar. Rhipsalis houlletiana Lem. (4) K. strauchig, bis 2 m und mehr lg., hängend; Tr. anfangs zylindrisch oder rundlich gestielt, oben blattartig, oft so abwechselnd; Erst-Tr. bis 2 mm dick; End-Tr. mit + stielrunder Basis, bis 40 cm lg., 3—5 cm br,, tief gesägt, nicht geschweift, Zähne bis 3 cm lg. und 1 cm br., lebhaft grün, am Rand + rot überlaufen; Ar. kaum befilzt, borstenlos; Bl. nickend, ca. 2 cm lg., weiß; Ov. kurzzylindrisch, 4—ökantig, hellgrün; Fr. kugelig, karminrot. — Brasilien (Rio de Janeiro; Säo Paulo, Minas Geraes). (Abb. 368.) Die Art ist variabel, was Zähnung und auch Rottönung betrifft; Br. & R. beschreiben die Bl. kremfarben, später gelblich und auch die Fr. wesentlich kleiner. Rhipsalis incachacana Card. (4) K. reich verzweigt, bis 1,50 m lg. herabhängend; Tr. 20—30 cm lg., 4—6 cm br., + gewellt, grün; Ar. in den Einschnitten (eingesenkt?), hellbraun befilzt und mit Büscheln von Bst.-H., bis ca. 1,8 cm lg., hellbraun bis weißlich; Bl. 1—2 aus der Mitte der Bst., ca. 1 cm lg., oben dunkel purpurviolett, Grund heller; Ov. am Grunde mit steifen, weißen H., mit großen, purpurnen Seh. und einigen H. darin; Fr. ökantig, rötliche Kanten. — Bolivien (Prov. Chapare, Dept. Cochabamba, Incachaca). Falls die Ar. eingesenkt sind, würde die Art zu Lepis- mium gehören; dem entspräche auch die röhrenartige basale Hüllbl.-Verwachsung. Rhipsalis jamaicensis Britt. & Harr. (4) K. strauchig, hängend, 0,30—1 m lg., Hauptstamm kantig; Tr. bis 40 cm lg., bis 2,5 cm br., zuerst stark borstig, später kahl, seicht gekerbt, mit stieliger Basis, glänzendgrün; Bl. ca. 6 mm lg., gelblich-grün; Ov. länglich, mit wenigen Seh.; Fr. glatt-kugelig, weiß. — Jamaika (Cockpit County, bei Troy). (S. auch unter Rh. ramulosa). Rhipsalis leiophloea Vpl. (4) K. strauchig; Tr. an der Basis stielig, an der Spitze blattartig verbreitert, Rinde + ablösend; Seitentr. spiralig stehend, + elliptisch, kurz gestielt, auch z. T. i lanzettlich, bis 2,5 cm br., deutlich gerippt; Bl. in oberer Tr.-Hälfte, ca. 1cm lg., weiß; Ov. winzig beschuppt; Fr. oben + ringförmig markiert, mit Seh. Staubbl. 12—18, — Costa Rica (bei San Jose) (s. auch unter Rh. ramulosa). Rhipsalis leueorhaphis K. Sch. (2) K. strauchig, reich verzweigt, bis 60 cm lg., mit einzelnen Haftwz., auch auf Felsen; Tr. stielrund, bis 7 mm dick, frischgrün, dann graugrün, zuletzt grau; Ar. klein, mit braunen Sch. mit 1—5 Bst.-St., diese angedrückt, bis 4 mm lg., glasig bis mattweiß; Bl. nahe Triebende, hängend, ca. 1,5 cm lg., rein weiß; Ov. schwach gekantet, mit vereinzelten Sch.; Fr. kugelig, rot; S. zahlreich, braun. — Paraguay (Estancia Tagatiya); Nordargentinien. Rhipsalis lindbergiana K. Sch. (1) K. stark verzweigt, bis 2 m lg., hängend, + holzig, gabelig bis wirtelig verzweigt; Tr. bis 20 cm lg., bis 5 mm dick; Ar. engstehend, nur ca. 6 mm entfernt, meist reichfilzig, mit meist 2, bis 2 mm lg. schwarzen Bst.-St.; Bl. seitlich, radförmig, ca. 5 mm lg., rosa bis weiß; Ov. ohne Sch.; Fr. hellrot; S. bis 20. — Brasilien (Rio de Janeiro: Serra dos Orgaos) und (?) Afrika (Kilimandscharo: hier Rh. erythrocarpa [Syn. nach Br. & R.; ?]. Rhipsalis linearis K. Sch. (4) K. strauchig, 60—80 cm lg., seitlich verzweigend; Tr. sehr schmallinealisch, 6—20 cm lg., 4—7 mm br., mit kräftiger Mittel-Ri., deutlich gekerbt; Ar. schwachfilzig, ohne Bst.-St.; Bl. seitlich, trichter- oder radf örmig, bis 1,8 cm lg., weiß bis gelblich; Ov. ellipsoidisch, nackt; Fr. kugelig, durchscheinend weiß. — Brasilien (im Süden, ohne nähere Angabe); Paraguay (am Rio Yhu und bei Caaguazu); Argentinien (Misiones). Rhipsalis loefgrenii Br. & R. (1) K. mit lg. und dünnen Stämmen, reichlich wurzelnd; Tr. bis 20 cm lg., ca. 3 mm dick, blaßgrün bis purpurn, deutlich gerippt, anfangs mit anliegenden Bst., später kahl, Sch. auffallend, länglich-dreiseitig, oft herzförmig; Bl. seitlich, bis 1,5 cm lg., glockig, weiß; Ov. anfangs + 3kantig; Fr. + kugelig, karminrot; S. kastanienbraun. — Brasilien (Säo Paulo, bei Campinas). Rhipsalis lorentziana Gris. (4) K. strauchig; Tr. seitlich verzweigend, lanzettlich, 10—30 cm lg., 2—4 cm br., Blattbasis stielrund, an der Spitze stumpf, Rand nicht wellig, stumpf gezähnt, matt frischgrün; Mittel-Ri. kräftig; Ar. kaum filzig, ohne Bst.; Bl. einzeln, weiß; Ov. 4kantig, glatt; Fr. undeutlich 4kantig, dunkelpurpurn; S. 1—3, schwarz. — Argentinien (Salta: bei Oran; Catamarca; Tucuman). Nach einer Darstellung von Castellanos sind die End-Tr. fast stiellos, die Zähnung auch wellig gebogen, die Ar. weisen mitunter 1 Bst. auf; auch sollen die Bl. zu zweit erscheinen können.
392 Rhipsalis Rhipsalis lumbricoides (Lem.) Lem. (2) K. strauchig, reich verzweigt, kriechend oder mit Luftwurzeln an Baumrinden haftend; Tr. dünn, 4—6 mm (selten 8 mm) dick, 1 m und mehr lg., rund oder leicht gekantet, Seiten-Tr. abwechselnd oder quirlig, 14—20 cm lg., grau- bis gelblichgrün; Ar. sehr genähert, kurz weißfilzig, 5—8 steife, horn- farbene Bst.-St., 3—5 mm lg., spreizend, später meist abfallend; Bl. seitlich, radförmig, ca. 2,2 cm lg., 3,75 cm 0, hell strohgelb, nach Orangen duftend (auch 1,2 cm lg., weiß bis krem bis grüngelb berichtet); Ov. ellipsoidisch, nackt; Fr. kugelig, grün, zuletzt tief purpurn, auch innen; S. hellbraun. — Uruguay, Argentinien. Rhipsalis madagascarensis Web. siehe unter Rh. pi- losa, die grünliche Fr. und schwarze S. hat, während Rh. madagascarensis mit weißen Fr. und braunen S. beschrieben wurde. Sonst ähneln die Pflanzen und Bl. einander. Rhipsalis mesembryanthemoides Haw. (1) K. strauchig, aufrecht, später hängend, reich verzweigt, bis 40 cm lg., mit verholzenden, stielrunden Stämmchen; Tr. zweigestaltig: stielrunde, bis 20 cm lg., bis 2 mm dick, sowie spindelförmige Kurz-Tr., 7—15 mm lg., 2—4 mm dick, dichtstehend spiralig angereiht, hellgrün; Ar. an den Lang-Tr. mit spärlichem Wollfilz und 1—2 angedrückten, kleinen Bst.- St., an den Kurz-Tr. reichlich-filzig, 3—4 Bst.-St.; Bl. an Kurz-Tr., seitlich, ca. 8 mm lg., bis 1,5 cm 0, spreizend, weiß bis leicht rosa; Ov. ellipsoidisch, hellgrün; Fr. kugelig, weiß oder rötlich. — Brasilien Rio de Janeiro). Rhipsalis micrantha (HBK.) DC. (3) K. + lang aus Bäumen herabhängend; Stamm bis 6 mm dick, meist 4-, selten ökantig; Verzweigung nicht wirtelig; Tr. dünn, gegliedert, zu zweit oder dritt, meist 3kantig, nur bis ca. 8 mm br., bisweilen abgeflacht, Kanten schwach gekerbt, scharf, hellgrün bis fahl gelbgrün; Ar. schwach-filzig, mit bald hinfälligen Seh. und oft 1—4 Bst.; Bl. ca. 7 mm lg., wenig geöffnet, weiß; Ov. kurz-zylindrisch, kahl, zuweilen mit kleiner Seh. oder 1 Bst.-St.; Fr. kugelig bis kurz-ellipsoidisch, glatt, weiß oder hellgelb bis rötlich; S. sehr zahlreich, hellbraun (Br. & R.: schwarz). — Peru; Südekuador. Rhipsalis minutiflora K. Sch. (1) K. strauchig, reich verzweigt; Tr. gabelig, sehr zierlich, bis 20 cm lg., kaum 1 mm dick, hellgrün; Ar. winzig, kurzfilzig, zuweilen nur 1 Bst. aus den winzigen, hinfälligen Sch.; Bl. verstreut an den End.- Tr., nur ca. 2 mm lg., radförmig, weiß; Ov. ellipsoidisch, mit Sch.; Fr. ?. — Holländ.-Guayana (Surinam). Rhipsalis oblonga Löfgr. (4) K. anfangs wohl aufrecht, später hängend, Stamm sehr selten 3kantig oder 3flügelig, meist wie Endtr.; Tr. meist zu 1—3 (—5), blattartig dünn, länglichoval, oben stumpf, am Grunde + undeutlich 3kan- tig, 6—12 cm lg., selten mehr als 3 cm br., flach gebuchtet, stumpf gezähnt, anfangs hellgrün, am Rande + schwach gerötet, Mittel-Ri. kräftig; Ar. klein, nach der Bl. mit Bst.; Bl. einzeln, radförmig, weiß bis hellgelb; Fr. kugelig, gelblichgrün. — Brasilien (Rio de Janeiro- Tlha Grande). Rhipsalis paehyptera Pfeiff. (4) K. strauchig, reich verzweigt, aufrecht, später hängend, bis ca. 1 m lg.; Tr. elliptisch bis + kreisrund, grob gekerbt, bis ca. 20 cm lg., bis ca. 12 cm br., mit kräftigen Nerven, dunkelgrün und + purpurrot gefärbt, zuweilen auch 3kantig; Ar. sehr schwach- filzig; Bl. seitlich, ca. 1,5 cm lg., gelblich, stark duftend; Ov. kurzzylindrisch bis + kugelig, nackt; Fr. ellipsoidisch, rot. — Brasilien (von Santa Catha- rina bis Rio de Janeiro; Säo Paulo bis zur Serra Cantareira). Rhipsalis penduliflora N. E. Brown (1) K. buschig, verzweigt, hängend; Tr. verlängert, bis 15 cm lg., ältere stielrund, fein punktiert, End-Tr. bis 1,2 cm lg., lebhaft grün; Ar. mit 2 H., bis 1 mm lg.; Bl. am Tr.-Ende, ca. 1,2 cm 0, weißlich, rötlich gespitzt; Ov. halbkugelig bis birnförmig; Stbf. am Grunde lachsfarben; Fr. kugelig bis ellipsoidisch, durchscheinend weiß. — Brasilien (Minas Ge- raes, Säo Paulo, Rio de Janeiro, Paraná bis Santa Catharina). Br. & R. vereinigen mit ihr Rh. cribrata, deren Ov. anders geformt ist, deren Stbf. rein gelb sind und einem roten Ring aufsitzen, bei obiger Art nicht. Rhipsalis pentaptera Pfeiff. (3) K. strauchig, verzweigt, bis 40 cm (auch mehr?) lg.; Tr. einzeln oder zu zweit und dritt, 7—12 cm lg., 0,6—1,5 cm dick, 5—6rippig mit + flügeligen Ecken, lebhaft dunkelgrün; Ar. ca. 4 cm entfernt, anfangs mit feinem, weißem H.-Büschel; Bl. auch am oberen Stammteil, zu dreien oder mehr nacheinander sich öffnend, 7—8 mm lg., weiß; Ov. gestutzt, nackt; Fr. durchscheinend weiß, oben hellrosenrot. — Südbrasilien, Uruguay. Rhipsalis pilosa Web., ein unbeschriebener Name für eine madegassische Art, auf Gneisschotter wachsend: Tr, kurz behaart; mit winzigen weißen Bl.; Fr. grünlich, meist glatt, seltener borstig; S. schwarz. Enorm reich blühend. Die ähnliche Rh. madagascarensis Web. wurde mit weißen Fr. und braunen S. beschrieben, d. h. Weber sah in beiden richtig zwei verschiedene Arten. (Abb. 369.) Da Rh. fasciculata (Willd.) Haw. ohne Bl. und Fr. sowie auch sonst unzulänglich beschrieben wurde, Rauh verschiedene Pflanzen (siehe am Ende der Gattung) der madegassischen Spezies fand, kön-
Rhipsalis 393 nen auch deshalb obige Arten nicht als identisch angesehen werden. Siehe auch Rh. saxicola. Rhipsalis platycarpa (Zucc.) Pfeiff. (4) K. strauchig, reich verzweigt, bis 80 cm h.; Tr. blattartig, bis 30 cm lg., 4—5 cm br., gekerbt, Kerben rund, anfangs mit Filz und Seh., meist bald rötlich oder so gerandet, deutliche Mittel-Ri.; Bl. in Scheitelnähe, 1—3 aus einer Ar., ca. 2 cm lg., kaum geöffnet, grüngelb oder mattweiß; Ov. schwach 4- kantig, grün, Kanten rötlich; Fr. in Form des Ov., nackt. — Brasilien (Orgelgebirge) (?). Rhipsalis prismatica (Lem.) Rümpl. (1) K. strauchig, reich verzweigt, Stämme aufrecht bis gebogen, stark, zylindrisch, 12—30 cm lg.; Tr. gabelig oder gebüschelt an der Spitze der Stämme, 4—ökantig, ca. 1,2—2,2 cm lg., 4 mm dick, End- Tr. dünner, Tr. am Grunde gerundet, rötlich; Ar. sehr genähert, Seh. winzig, rot, 5—6 spreizende Bst.; Bl. weiß, Pet. nur 5; Ov. ohne Seh.; Fr. kugelig, rosa bis weiß. — Brasilien; (Madagaskar [?]; Rh. suareziana Web., von Roland- Gosselin als identisch mit obiger Art angesehen, stammt aus Madagaskar). Rhipsalis pulchra Löfgr. (1) K.lang hängend, spärlich verzweigt; ganz vereinzelt in 3—özähligen Schein wirtein; Tr. bis 20 cm und mehr lg., allmählich verschmälert, fast schlaff, matt graugrün; Ar. + vertieft, kahl; Bl. seitenständig bis ca. 1,5 cm lg., ca. 6 mm 0, leicht gerötet (nach Br. & R. rötlich-purpurn); Fr. braunrot; S. schwarz. — Brasilien (Rio de Janeiro: Orgelgebirge, Serra da Mantiqueira, Serra da Cantareira). Rhipsalis purpusii Wgt. (4) K. strauchig, hängend, Stamm rund, mit glatter Rinde; Tr. zweigestaltig, anfangs rund, nach vorn + geschweift, + in blattartiges Ende verlaufend, grün, die folgenden blattartig, derb, lederartig, flach, lanzettlich bis elliptisch-lanzettlich, gestielt, Mittel-Ri. vertieft, Rand entfernt flach gekerbt, 8—20 cm lg., 1—3 cm br., matt-dunkelgrün, Kanten + schwach rötlich, Bl. seitlich, ca. 1,1 cm lg., grünlichweiß; Staubbl. 20—30; Ov. mit halbkreisförmigen Seh., rot; Fr. kugelig, weiß, beschuppt; S. glänzend schwarz. — Mexiko (im Süden); Guatemala (siehe auch unter Rh. ramulosa). Rhipsalis quellebambensis Johns., n. nud. K. ähnlich Rh. cassutha; Fr. kräftigrot. — Peru. Nach diesem Merkmal allein schon eine gute Art, die beschrieben werden sollte. Rhipsalis ramulosa (SD.) Pfeiff. (4) K. strauchartig, Stamm rund, holzig, ca. 30 cm h.; Tr. zahlreich, in ca. 1 cm Abstand dem Stamm entspringend, 10—25 cm lg., breit-linealisch, Rand schwach gesägt, Spitze stumpf, am Grunde in einen 1—6 cm lg. Stiel verjüngt, frischgrün; Ar. anfangs + borstig, später ganz kahl; Bl. nahe den Zweigspitzen, radförmig, weißlich-grün; Ov. mit 2—3 kleinen Seh.; Fr. erbsenförmig, grün, dann durchschimmernd weiß; S. zahlreich, schwarz. — Westbrasilien, Bolivien (Isapuri), Peru (Pozuzo). Hiermit zog Kimnach die in der Einleitung genannten anderen Arten der VAUPELschen Reihe ‚‚Ramulosae" zusammen. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß alle näher verwandt sind. Es muß dazu jedoch gesagt werden: sie weichen sowohl in der Sprossenbreite, in der Kerbung (kurz- und lang- treppig, gebogen), der Stammform (rund oder kantig), als auch der Blüte (teils strahlende Petalen, teils nicht strahlende), ferner in der Form der Sprossen selbst wie in der der Rippen voneinander ab; z. B. sind letztere bei der schmaltriebigen Rh. an- gustissima in vollem Wuchs kaum erkennbar, bei Rh. leiophloea deutlich erhaben, bei Rh. purpusii ebenso deutlich vertieft. Vergleiche hierzu meine Abb. lebenden Materials in „Die Cactaceae", Fig. 630—632, Seite 673, 675, 1959. Die Früchte sind auch nicht stets gleich geformt, z. B. bei Rh. ja- maicensis glatt-kugelig, bei Rh. leiophloea jedoch oben mit ± urnenartiger bzw. ringförmiger Verbreiterung. Kimnach zählt zwar eine große Zahl von Herbarmaterial auf; ich habe dagegen den Unterschied der Arten am lebenden Material gesehen. Bei Britton und Rose scheint gerade diese schwierige Gruppe nur ungenügend bekannt bzw. bearbeitet gewesen zu sein. Vaupels Beobachtungen waren demgegenüber sehr gewissenhaft. Sicher ist, daß die von ihm getrennt aufgeführten Arten in ihren Hauptformen sehr wohl voneinander abweichen. Ich muß demgemäß hier der Arttrennung den Vorzug geben, damit das Wissen um die Unterschiede erhalten bleibt. Eine Zusammenziehung, wie bei Kimnach, würde die gegenteilige Folge haben. Es mag zwar in der Formenbreite Übergänge geben, aber das ist unwichtig angesichts der Notwendigkeit, die Hauptunterschiede eindeutig hervorzuheben. Ich sehe mich daher gezwungen, die Art unter Scheidung nach Vaupel beizubehalten. Über die Eingliederung von Rh. ramulosa usw. zu Disocactus siehe auch in der Einleitung zu Rhipsalis. Rhipsalis rhombea (SD.) Pfeiff. (4) K. strauchig, anfangs aufrecht, dann hängend, verzweigt, bis 80 cm lg., Stamm rund oder flügelig- kantig; Tr. zu zweit, dritt oder mehr, zweischneidig oder dreiflügelig, eiförmig bis lanzettlich-rhombisch, an der Spitze stumpf, am Grunde stielartig verjüngt, 3—12 cm lg., bis 5 cm br., tief gekerbt, Mittelnerv kräftig, satt- bis dunkelgrün, oft rötlich; Ar. mit spärlichem Filz, bisweilen 1 Bst.; Bl. ca. 1 cm lg., hell-, später kanariengelb, auch weiß-grünlich berichtet; Ov. kugelig; Fr. dunkelrot. — Brasilien (Küstengebiet von Säo Paulo und Rio de Janeiro).
394 Rhipsalis Bhipsalis robusta Lem. (4) K. strauchig, aufrecht bis hängend; Tr. bis ca. 20 cm lg., ca. 10 cm br., elliptisch oder eiförmig, oben gerundet, an der Basis verjüngt, bisweilen auch 3flüge- lig, ziemlich tief gekerbt, Mittelnerv sehr dick, mit ausgeprägten Seitennerven, matt dunkelgrün; Ar. anfangs mit roten Blättchen und Nektardrüsen, vor der Bl. klare Tropfen absondernd, mit 1 oder mehr Bst., diese in der Jugend karminrot; Bl. bis 6 aus einer Ar., bis ca. 1,5 cm lg., 1,8 cm 0, weit öffnend, kremgelb; Gr. weiß; N. weiß, papillös; Ov.kreiseiförmig; Fr. weiß, kugelig, gestutzt, mit Bl.-Rest; S. ovoid, braun. — Brasilien (Rio de Janeiro. Santa Catharina). Eine interessante Art‚‚die auch bis Ökantige, häufiger 3kantige Jungtriebe aufweist. Bhipsalis roseana Berg. (4) K. hängend buschig, unregelmäßig verzweigt; Tr.: obere + lineal-lanzettlich, 6—12 cm und mehr lg., 1—1,5 cm br., gleichmäßig abwechselnd gekerbt, glatt, hellgrün, z. T. in Breite und Kerbung variierend, andere 3kantig mit flach ausgehöhlten Seiten und hervortretenden gekerbten Kanten, auch 4kantige, fast geflügelte Tr. kommen vor, oberste Tr. oft nur 8—10 mm br.; Ar. schwach weißwollig, mit 1 kurzen, braunen Bst.; Bl. klein, gelblichweiß; Fr. klein, weißlich. — Costa Rica (?) (Br. & R.: Kolumbien). Rhipsalis russelli Br. & R. (4) K. großbuschig, hängend; Tr. bis 15 cm lg., 5—6 cm br., an der Basis keilförmig, stark gekerbt, Vorsprünge stark genähert, die Kerben wie Einschnitte wirkend, dunkelgrün, Rand zuweilen + purpurn; Bl. oft 9 aus einer Ar., klein, kremfarben, nur ca. 2 mm lg.; Fr. kugelig, purpurn. — Brasilien (Ba- hia, bei Tonca da Onca). Rhipsalis saxicola, in A. B. Graf, Exotica, 580. 1963, ist ein Abb.-Name und wahrscheinlich identisch mit Rauhs Spezies M. 1298, die auf Schalengneis wächst. Dem entspricht der Artname, und beide sind von Fort Dauphin, Madagaskar, berichtet. Bhipsalis shaferi Br. & R. non Cast. (1) K. zuerst starr, aufrecht, später spreizend oder liegend, Tr. rund, 4—5 mm dick, grün oder an den Spitzen + gerötet; Ar. über 1 cm entfernt, an jungen und unteren Tr. oft mit einigen Bst., an oberen ohne Bst. oder nur eine angedrückte; Bl. an ganzer Länge der Tr., meist einzeln, seltener zu zweit, klein, radförmig, grünlichweiß; Fr. kugelig, bis 3mm 0, weiß bis rötlich getönt. — Paraguay (bei Trinidad und Asunciön); Argentinien (Misiones: bei Posadas). Rh. schaferi (irrtümlich so geschrieben) sensu Castellanos war wegen der „Einsenkung von Bl. und Fr. in weißem Wollbüschel, Fr. 7 mm 0" offenbar ein Lepismium. Bhipsalis simmleri Beauv. (1) K. hängend; Stämmchen rund, stark verzweigt; End-Tr. zu zweit oder in 3—4zähligen Wirtein, schwach ökantig oder gerippt, 1—3 cm lg., 1,5 bis 2 mm dick, mit langen, fadenförmigen, grauen, dichotomisch geteilten Luftwurzeln; Bl. einzeln, fast am Ende der Tr.-Spitzen, klein, weiß, rot gespitzt; Gr. 9 mm lg., hervorragend; Ov. umgekehrt-kegelig, hellgrün; Fr. weißlich. — Costa Rica. Bhipsalis sulcata Web. (3) K. oft lang herabhängend, Stämme holzig, bis 1,5cm dick; Tr. verlängert, 20—30 cm lg., ökantig, hellgrün; Ar. weitstehend, in rotem Fleck; Bl. einzeln, bis 1,2 cm lg., radförmig, gelblichweiß, auch weiß bis rosa berichtet; Ov. nackt. — Herkunft ? Bhipsalis teres (Vell.) Steud. (1) K. zuerst aufrecht, dann + hängend, reich verzweigt; Tr. einzeln, abwechselnd oder zu mehreren gebüschelt, zylindrisch, bis über 50 cm lg., bis 5 mm dick, jüngere kürzer und dünner; Ar stets mit grauem, später dunklerem Filz und zuweilen 1—2 dunklen Bst.; Bl. seitlich an jungen Zweigen, bis 1,2 cm 0, spreizend, außen gelblich; Ov. mit 1—2 Bst.; Fr. kugelig, durchscheinend weiß; S. ca. 20, elliptisch, fein gekörnt. — Brasilien (Säo Paulo und Minas Geraes; Rio de Janeiro). Bhipsalis tonduzii Web. (3) K. schwach aufrecht bis hängend, büschelig verzweigt, Stämme gegliedert; Tr. 6—10 cm lg., 1 cm dick, 4—5 (—7)kantig, End-Tr. oft 3kantig, auch teilweise abgeflacht, Ri. zusammengedrückt, grün; Ar. anfangs mit Bst., verkahlend; Bl. klein, weißlich; Ov. glatt; Fr. kugelig, weiß, glänzend; S. sichelförmig, gespitzt. — Costa Rica. Nach Britton und Rose Tr. in 2—6zähligen Wirtein stehend. Bhipsalis triangularis Werd. (3) K. hellgrün, an den Kanten rötlich; Tr. meist 3rip- pig, selten abgeflacht, Erst-Tr. bis 4rippig, bis 11,5 cm lg., bis 3 cm br., mit starken Ri., bis 2,5 cm h.; Ar. in schwachen Kerben, mit 3—4 bestoßenen, weißen Bst.-St.; Bl. seitlich, zu 1—3 aus einer Ar., ca. 1,2 cm lg., hellgrün; Ov. ohne Seh.; Fr. ? — Brasilien (Standort nicht bekannt). Bhipsalis virgata Web. (1) K. strauchig, stark verzweigt, ± hängend; Stamm zylindrisch, 1 m und mehr lg., 4—5 mm dick, grün; Haupt-Tr. aufgerichtet, + starr, bis 1 m lg.; Seiten- Tr. selten in Wirtein, bis 3 mm dick, zylindrisch, nach der Spitze verjüngt, an den End-Tr. kleine vorspringende Narben (abgeblühte Ar.); Ar. dicht stehend; Bl. an ganzer Trieblänge, einzeln oder zu
Rhipsalis — Rhodocactus 395 zweit, 6—8 mm lg. und 0, weiß; Ov. eiförmig, grünlichgelb, nur selten mit Seh.; Fr. kugelig, glatt, grün, später weiß; S. dunkelbraun bis schwarz. — Brasilien (Standort unbekannt). Nach Britton und Rose sind die Ar. schwach behaart, oft mit einer weißen oder rötlichen Bst. Rhipsalis warmingiana K. Sch. (4) K. strauchig, reich verzweigt, aufrecht, dann hängend; Tr. breit-linealisch oder schmal-lanzettlich, bis 30 cm lg., 2 cm br., gekerbt, am Grunde verjüngt oder zweischneidig oder rund gestielt, bisweilen scharf 3- oder 4kantig, dann mit kräftigem Mittelnerv, oft rötlich überlaufen; Ar. schwachfilzig, ohne Bst.; Bl. seitlich, radförraig, ca. 2 cm 0, außen grün, innen weiß; Ov. 5—Gkantig; Fr. schwarzviolett; S. glänzend rotbraun. — Brasilien (Minas Geraes; Sao Paulo). Die Bl. sollen nach Hyazinthen duften. Rhipsalis werklei Berg. (4) K. strauchig, schon vom Grunde aus verzweigt, hängend, bis 1,50 m lg.; Tr. frischgrün, Erst-Tr. meist 3kantig, kräftig, ausgebreitet abstehend, an den Enden gestutzt und mit ziemlich breiten Flächen zu dritt und fünft gipfelständig aufeinandersitzend, an ihrer Spitze 1—2, seltener 3 abgeflachte Tr., an deren Spitze wieder 1—2 ähnliche, 15 (—20) cm lg., linealisch, beidendig stumpflich gespitzt, in der Mitte bis 1,8 cm br., Kanten wenig eingesenkt, Mittelnerv deutlich; BL seitlich, bis 9 mm 0, kremweiß; Ov. nackt oder mit 1 sehr kleinen Sch., grünlich bis gelblich weiß. — Costa Rica (bei Navarro). Zur Frage der Identität alt- und neuweltlicher Arten: Rauh fand in Madagaskar auf seiner zweiten Reise das folgende Material, das ich unter den Nummern des Botanischen Institutes Heidelberg aufführe. Es gehört teils zur UG. Rhipsalis, teils zur UG. Ophio- rhipsalis K. Sch. Danach kann man sagen, daß eine Identifizierung alt- und neuweltlicher, einander ähnlicher Arten angesichts der Verschiedenheiten allein schon bei diesen madegassischen Rhipsalis-Vertretern nicht ohne weiteres möglich ist. 016: Tr. hellgrün, stielrund, borstenlos, ca. 4—5 mm 0, anscheinend wirtelig verzweigend; Fr. bei Reife grünlich-weiß. 017 (+ 020 ?) Tr. dünn, weißborstig; Bst. anfangs ziemlich dicht; Fr. bei Reife weißlich. 3160 (-1- 019 ?) Tr. bis fast 1 cm 0, anfangs etwas aufrecht-anliegend-borstig; Fr. bei Reife nicht bekannt. 5295 Tr. niedrig verzweigt, anfangs rötlich, feinborstig, später verkahlend, ca. 6 mm 0;Fr. ? 7494 Tr. anfangs schwach weißborstig, später verkahlend, ca. 5 mm 0; Fr. ? 7496 Tr. niedrig verzweigend; Fr. bei Reife weiß, glasig, mit gelbem Bl.-Rest. 7497 Tr. stielrund, kahl, anfangs dicht- areolig, schwach-borstig; Fr..? 7528 Tr. reichareolig, Jungtriebe weißborstig, anfangs rötlich, später ca. 5 mm 0; Ar. etwas erhaben; Fr. ? 7534 Tr. ca. 5—6 mm 0, Jung-Tr. rötlich; Ar. dichtstehend, alle längere Zeit kurzborstig, erst später kahl; Fr. ? 7554 Tr. stielrund, ca. 6 mm 0; Ar. anfangs schwachborstig, später kahl; Fr. bei Reife grün. 7629 Tr. stielrund, ca. 7 mm 0; Verzweigung nicht wirtelig; Jung-Tr. anfangs rot, mit einigen aufrecht anliegenden Bst.; Fr. ? Weitere Funde von Rauh siehe unter Rh. coralloides nom. prov. Vergl. auch mit dem Text bei Rh. pilosa Web. Alle als Rhipsalis beschriebenen Arten mit versenktem Ovarium siehe unter Lepismium. X Rhipsaphyllopsis Werd. x Rhipsaphyllopsis graesori Werd. Eine verbreitete Kreuzung zwischen Epiphyllopsis gaertneri (Mutter) und Rhipsaridopsis rosea, durch lack- bis karminrote Blütenfarbe, Reichblütigkeit und Wuchswilligkeit bemerkenswert. Wegen der gärtnerischen Bedeutung wird das Hybridgenus ausnahmsweise hier aufgeführt. Rhodocactus (Berg.) Knuth (2) Buschige bis baumförmige, blatttragende Pflanzen mit + starker Bestachelung an Stamm und Zweigen. Früher ein Subgenus von Peireskia, durch Knuth wegen der unterständigen Samenhöhle ausgegliedert. Die Einbeziehung der 16 bisher beschriebenen Arten ist jedoch noch nicht in allen Fällen restlos geklärt. Erst neuerdings hat man z. B. festgestellt, daß „Peireskia conzattii Br. & R." identisch mit P. pi- titache und die letztere keine Peireskiopsis ist; auch der Sitz der Samenhöhle konnte noch nicht in allen Fällen nachgeprüft werden. Knuths Einbeziehungen geschahen daher z. T. nach der Wahrscheinlichkeit, wie es bei einer Gattungstrennung nicht zu vermeiden war. Die Blüten erscheinen einzeln oder z.T. in kurzgestielten Rispen, auch gebüschelt; sie sind weiß, gelb, rötlich bis purpurn gefärbt. Die Früchte verschiedener Gestalt und Größe enthalten — soweit bekannt — schwarze, glänzende, dünnschalige Samen. — Verbreitung: Von Mexiko und Costa Rica über Haiti bis Venezuela und Kolumbien sowie in Brasilien, [(g).] 26 Kaktcenlexikon
396 Rhodocactus Rhodocactus antonianus Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 13. 1963. K. strauchig, Tr. später hängend; Wz. dickrübig und holzig; Tr. bis ca. 1 cm 0, erst grün, dann grauoliv, bald verzweigend, Sekundärtriebe dünner und kürzer; Ar. wenig und sehr kurz filzig; B. bis 5 cm lg., 3 cm br., wechselständig, ± spatelig, beiderseits hellgrün; St. ca. 7, gelblich, 2—12 mm lg., dünn bis etwas stärker, Basis stark verdickt; Bl. hellkarmin- rosa, 5 mm lg., 2—3 cm 0, einzeln, am Triebende, sitzend; R. fehlend; Sep. ca. 3, blaßrosa, rückseits mit grünlicher Mittellinie; Pet. 6, oblong, 18 mm lg., 5 mm br., ganzrandig; Ov. nackt, kugelig, grün, 4 mm lg. und 0, am Oberrand 3 winzige B., mitunter eines 1cm lg., 3 mm br.; Stbf. rosakarmin, unten weiß; Stbf. goldgelb; Gr. 1cm lg., weiß; N. 5, gelbgrün, papillös; Fr. klein und rund. — Nordostperu. (Abb. 370, 371.) Rhodocactus autumnalis (Eichlam) Knuth K. baumförmig, großkronig, bis 9 m h.; Stamm bis 40 cm 0; B. dicklich, rundlich bis länglich, 4—8 cm lg.; St. 1—3, 3—16 cm lg., grau, bräunlich gespitzt, z. T. gebändert; Bl. einzeln, kurz gestielt, bis ca. 5 cm 0, ganzrandig, orange; Ov. mit blattartigen Seh.; Fr. kugelig, bis 5 cm 0, fleischig, klein beschuppt, kahl; S. schwarz, glänzend. — Guatemala, Salvador. Rhodocactus bleo (HBK.) Knuth K. baumf örmig, bis 7 m h.; B. bis 20 cm lg., 5 cm br., lang gestielt, lebhaft grün; Ar. spärlich bewollt, später nackt; St. meist 5—6 (auch mehr), anfangs auch 1—4, kräftig, schwarz; Bl. zu 2—4, kurz gestielt; Pet. 12—15, 3,5 cm lg., fast eiförmig, rosenrot; Fr. gelb, gestutzt, 5—6 cm lg., in einen massiven Stiel verlaufend, die flache Oberseite + nach innen gewölbt; S. schwarz, glänzend. — Kolumbien (bei Badillas). Rhodocactus colombianus (Br. & R.) Knuth K. baumf örmig, bis 11 m h., Stamm mit bis 7 cm lg. St.-Bündeln; Tr. oft kahl; B. bis 4 cm lg., breitrundlich bis etwas oblong, kurz gestielt; Bl. einzeln, sitzend, ca. 4 cm 0; Pet. nicht gewimpert, hellgelb; Ov. mit kleinen, eiförmigen B., in den Achseln behaart. — Kolumbien (bei Sta. Marta). Rhodocactus conzattii (Br. & R.) Backbg.: Peires- kia pititache Karw. Rhodocactus corrugatus (Cutak) Backbg. K. strauchig oder kleiner Baum, 2,50 m (und mehr) h.; Hauptstamm mit Büscheln schlanker St. bedeckt; Tr. bestachelt bis kahl, grasgrün und glatt, später olivgrün und glänzend; B. gestielt, + fleischig, deutlich geädert, + lanzettlich, wellig, gespitzt, grasgrün, unten blasser, 8—32 cm lg., bis 7,5 cm br.; Ar. erhaben, schmutzig weißfilzig; St. 3—25, 5—15 mm lg., z. T. Basis verdickt, schwärzlich; Bl. einzeln oder zu mehreren, ca. 3,2 cm lg., 2,5 cm 0, Scharlach mit orange Mitte, schwach duftend; Ov.gestutzt, + öeckig;Fr. ? — Herkunft? Rhodocactus cubensis (Br. & R.) Knuth K. baumf örmig, bis 4 m h.; B. zu mehreren, sitzend, umgekehrt + lanzettlich bis -eiförmig bis länglich, an beiden Enden gespitzt, 1—4 cm lg., 1—1,2 cm br., beidseitig glänzend grün, am Grunde mit 1—3 blattartigen Brakteen; St. erst 2—3, später bis über 25, über 5 cm lg., bräunlich; Bl. einzeln, ± end- oder seitenständig; Pet. gerundet, rötlich-purpurn; Ov. kreiseiförmig, nackt; Fr. kugelig, nackt; S. schwarz. — Kuba (Prov. Oriente und Sta. Clara). Rhodocactus grandifolius (Haw.) Knuth (T.) K. Strauch- bis baumf örmig, bis 5 m h.; B. kurz gestielt, länglich, stumpf oder spitz, bis 15 cm lg., sattgrün, Unterseite höckrig punktiert; St. anfangs 1—2, später zahlreicher, bis 5 cm lg., schwarz; Bl. zu wenigen gebüschelt am Zweigende, 3—4 cm 0, innen rosa, auch weiß; Ov. breit beblättert; Fr. groß, birnförmig, beblättert; S. zahlreich. — Brasilien. Rhodocactus guamacho (Web.) Knuth K. strauchig, zuweilen baumf örmig, bis 3 m h.; B. an jungen Tr. einzeln, an älteren gebüschelt, lanzettlich bis eiförmig; St. anfangs 1—4, mit wenigen kurzen Bei-St., später 20 und mehr, spreizend, starr, bis 4 cm lg.; Bl. dicht beieinander (aber wohl einzeln), ca. 4 cm 0; Pet. nicht gewimpert, gelb; Ov. behaart; Fr. kugelig, später orange, mit wenigen abfallenden St. — Venezuela (Orinoco-Tal und Insel Marguerita). Rhodocactus higuerauus (Card.) Backbg. n. comb. (Peireskia higuerana Card., „Cactus", 19: 80—81, 18. 1964). K. strauchig, nur 1 m h.; Tr. unten ca. 1,2 cm 0, Blütentriebe 5 cm lg.; Ar. 2—3 cm entfernt, grau, rund, 5 mm gr.; B. ovoid, dick, ca. 1,2x0,8 cm gr., sitzend; St. an den Primärtrieben 2—3, strahlend, 2,5—4 cm lg., schwarz, nadelig, in den blütentragenden Sekundärtrieben an der Blattbasis, nur 1—2 mm lg., schwärzlich, leicht abfallend; Bl. einzeln, am Triebende, ca. 3,5 cm lg., 4 cm 0, gelb; Pet. spatelig; Stbf. am Griffelfuß inseriert, unten grün, oben gelb; Gr. unten verdickt, gelb; N. 4; Samenhöhle unterständig nach Cardenas-Zeichnung. — Bolivien (Prov. Valle Grande, Dept. Santa Cruz, bei Higuera, 1600 m). Rhodocactus lychnidiflorus (DC.) Knuth K. strauchig bis baumförmig, Zweige zylindrisch, holzig; B. ungestielt, fleischig, oval bis oblong, bis 7 cm lg., gespitzt, an der Basis gerundet, mit erhabener Mittelrippe; St. 1, 2—5 cm lg., daneben
Rhodocactus — Ritterocereus 397 einige lange H.; Bl. einzeln, ca. 6 cm 0, + orange; Pet. gewimpert; Ov. kreiseiförmig, mit kleinen B. — Mexiko (dort bisher nicht wiedergefunden). Rhodocactus nicoyanus (Web.) Knuth K. baumförmig, bis 8 m h., Zweige starr, mit glatter bräunlicher Rinde; B. gebüschelt an alten Tr., an jungen wechselständig, + lanzettlich, bis 7 cm lg., ca. 2,5 cm br. + glänzend grün; St. 0—1, gerade, starr, kräftig, 4—5 cm lg., daneben anfangs weiße H.; Bl. ca. 5 cm 0, + orangé; Pet. fein geschlitzt; Ov. birnförmig, mit kleinen B.; Fr. mispelgroß, zitronengelb, innen mit kurzen H. gefüllt. — Costa Rica. Rhodocactus portulacifolius (L.) Knuth K. baumförmig, bis 6 m h., Zweige stielrund, sehr stachlig; B. an jungen Tr. abwechselnd, höchstens 1 cm lg., ausgerandet, keilförmig, Spitze + eingebuchtet; St. anfangs einzeln, später in Bündeln, nadeiförmig bis + borstenähnlich, ca. 2 cm lg., schwarz; Bl. einzeln am Zweigende, ca. 3 cm 0, rosenrot; Ov. gestutzt, + nackt; Fr. kugelig, grünlich, genabelt; S. zahlreich, schwärzlich. — Haiti (Jamaika?). Rhodocactus sacharosa (Griseb.) Backbg. n. comb. (Peireskia sacharosa Griseb., Abh. Ges. Wiss., Göttingen, 24: 141. 1879). K. bis 8 m h., strauchig; Tr. anfangs grün; B. lanzettlich oder + so, 8—12 cm lg., ziemlich derb, glänzend grün, bis 1 cm lg. gestielt, auch weniger; Ar. dick, grauweiß; St. anfangs 1—3, fast rot, dunkel im Oberteil, sehr derbpfriemlich, 1—5,5 cm lg., ein längster, später bis ca. 7, mitunter alle gleichlang oder mehrere, einige auch ziemlich kurz; Bl. am Triebende, einzeln und + eingesenkt oder zu mehreren, mit unterständiger Samenhöhle, bis 8 cm br., purpurrosa mit weißer Mitte; Pet. spatelig verbreitert, + kurzgespitzt; Sep. mit längeren H. in den Achseln; Stbf., Gr. und N. weiß; Stbb. gelb; Fr. bis 4 cm 0, unten + verjüngt, meist blattlos, z. T. proliferierend; S. zahlreich. — Argentinien (Tucu- raanbis Oran) und Paraguay. (Abb. 372.) Rhodocactus saipinensis Card.) Backbg. n. comb. (Peireskia saipinensis Card., „Cactus", 19: 80—81, 17.1964). K. strauchig, 1—2 m h., basal. verzweigt; Ar. ca. 7 mm entfernt, 4 mm gr., blaßbraun; B. bis 7 cm lg., bis 5 cm br., sitzend, rund-elliptisch, dunkelgrün; Bl. am Triebende, in gestielten Büscheln, Stiele 5 mm lg., die einzelnen radförmig, 6 cm 0, mit H. in den Achseln; Sep. lanzettlich, blaßgrün; Pet. lila- rosa, zur Basis weiß, fein gespitzt; Stbf. dünn, weiß; Gr. 2 cm lg., weiß; N. gelb; Samenhöhle nicht beschrieben. — Bolivien (Prov. Caballero, Dept. Santa Cruz, bei Saipina, 1500 m). Nach Cardenas Rh. sacharosa ähnelnd, daher zu diesem Genus gestellt. Stacheln beschrieb. Cardenas nicht; nach der Zeichnung werden (2—) 3—4 helle von doppelter Länge der breitrundlichen B. gebildet. Rhodocactus tampicanus (Web.) Backbg. K. strauchig, bis 1,50 (oder mehr) h.; Zweige ziemlich dick, grün; B. länglich-lanzettlich bis schmal spateiförmig, bis ca. 8 cm lg.; St. 0—1, bis ca. 3 cm lg., gerade, rot bis schwärzlich; Bl. in Rispen, kurz gestielt, ca. 2,5 cm lg., 2—3 cm 0, karmin-rosen- rot; Ov. mit kleineren grünen B. und 2—3 größeren, lanzettlichen; Fr. ? — Mexiko (bei Tampico). Nach N. H. Boke (C. & S. J. [US], XXXV: 1, 3pp., 1963) nur eine Variante von „Peireskia grandifolia", die zu Rhodocactus gehört. Ob der Sitz der Samenhöhle bei Rh. tampicanus der gleiche ist, wurde nicht gesagt, auch die Erklärung der weit voneinander entfernten Areale steht noch aus. Rhodocactus zinniaeflorus (DC.) Knuth K. klein baumförmig; B. oval, in kurzen Stiel aus* gezogen, gewellt, 2—4 cm lg., ca. 2 cm br., lebhaft grün; St. anfangs 2, später 3—5, gerade, kaum 1 cm lg., bräunlichrot; Bl. einzeln am Zweigende, ca. 5 cm 0, + purpurn, außen grünlich; Ov. mit blattartigen Seh.; Fr. ? — Mexiko (ohne näheren Standort; nicht wiedergefunden). Siehe auch unter Rh. lychnidiflorus. Ritterocereus Backbg. (153) Großstrauchige bis baumförmige Säulenkakteen, nicht selten auffällig bereift. Die nachts öffnenden, z. T. noch am Tage offenen Blüten sind trichterig, weiß bis rosa, Röhre und Ovarium beschuppt, letzteres meist dicht, mit + Filz in den Achseln, ohne Borsten und unbestachelt. Die saftigen, häufig eß- baren Früchte sind dagegen mit Stacheln besetzt, doch fallen diese bei der Reife ab. Die Samen sind bräunlich oder schwarz. Unter obiger Gattungsbezeichnung wurden bisher 9 Arten beschrieben. — Verbreitung: Mexiko, Westindien, Curac‚ao, nördliches Südamerika nahe der Küste [®.] Ritterocereus chacalapensis H. Bravo & Th. Mac Doug. : siehe unter Marshallocereus Backbg. Ritterocereus deficiens (0. & Dietr.) Backbg. K. fast baumförmig, mit + deutlichem Stamm; Tr. aufrecht, kräftig, unten oft stachellos, nur leicht bereift; Ri. 7—8, unten breit; Ar. etwas vertieft, weiß- oder braunfilzig; Rst. ca. 8—9, bis 1,5 cm lg., + spreizend bis anliegend, grau, schwarz gespitzt, anfangs auch dunkler; Mst. 0—1, bis 3 cm lg., + abgeflacht; Bl. nur 5—6 cm lg., weiß; Fr. anfangs sehr stachlig, Pulpa weiß oder rot. — Venezuela (mittlere Küste), Cura<jao. (Kälteempfindlich.) 26*
398 Ritterocereus — Rodentiophila Ritterocereus eichlamii (Br. & R.) Backbg. K. wenig verzweigend, ziemlich hoch; Tr. tief grün, im Scheitel mit etwas Reif, dieser in schmalen Bogen stehenbleibend; Ri. 8—10, unten breit, oben scharfkantig; Ar. braunfilzig, auch grauweiß; Rst. 4—6, nadelig, + vorgestreckt; Mst. 0—1, bis 2 cm lg., im Scheitel auch länger; Bl. bis ca. 7 cm lg., kräftig rosa; R. dicht mit hochgewölbten Seh. besetzt, dachziegelig gestellt, nach oben rasch verbreiternd, in rötliche Sep. übergehend; Ov. mit rundlich-ovalen Höckern versehen und mit kleinen dreieckigen Seh.; Fr. hühnereigroß, gefeldert, Pulpa weiß. — Guatemala (zwischen Rancho San Agu- stin und Zacapa). Ritterocereus fimbriatus (Lam.) Backbg. K. säulig, bis 4 m h.; Tr. 8 cm 0; Ri. 10, ca. 1,5 cm h.; Ar. bis 2 cm entfernt, mit rotbraunem Filz, später graubraun; Rst. meist 11, 0,6—2 cm lg.; Mst. 1; St. aschgrau, schwarz gespitzt; Bl. ca. 8 cm lg.; Pet. etwas gewimpert, rötlich bis purpurbraun; Fr. kugelig-eiförmig, ca. 3,5 cm lg., anfangs kräftig bestachelt; S. birnförmig, schwarz, + glänzend. — Haiti (Plaine Cul-de-Sac, Massif de la Seile). Ritterocereus griseus (Haw.) Backbg. K. bis 8 m h., manchmal von unten verzweigend, oder auch mit weichem Stamm, dieser bis 35 cm dick; Tr. ± reif ig; Ri. 8—10; Rst. 10—11; Mst. 3; St. nadelig, kräftig, die längsten bis 4 cm lg., grau; Bl. ca. 7 cm lg., außen rosa; Pet. weiß; Gr. vor öffnen der Bl. hervorragend; Ov. dicht beschuppt; Fr. + kugelig, Pulpa rot. — Venezuela (Nordküste Südamerikas und benachbarte Inseln), Mexiko (Oaxaca). (Kälteempfindlich.) H. Bravo berichtet auch gelbliche Pulpa. In Mexiko sind die Pflanzen wahrscheinlich wegen ihrer eßbaren Früchte nur angebaut und z. T. wohl auch verwildert. Ritterocereus hystrix (Haw.) Backbg. K. mit bis zu 50 Ästen, bis 8—12 m h., Stamm kurz, ± deutlich, zuweilen bis 30 cm 0; Tr. 7—10 cm 0; Ri. 9—10 (—12), mit V-Kerbe; Ar. weiß- bis graufilzig; Rst. ca. 10; Mst. (1—) 3, ein längster bis 4 cm lg.; St. grau, braun gespitzt; Bl. 8—9 cm lg.; Pet. weiß, spreizend oder zurückgekrümmt; Ov. mit kleinen ovalen Seh.; Fr. 5—6 cm lg., Scharlach, Pulpa rot. — Westindien. Ritterocereus laevigatus (SD.) Backbg. K. baumförmig, glänzend laub- bis dunkelgrün bis + kräftig graugrün, im Scheitel etwas bereift, Reif als Bogen stehenbleibend; Ri. ca. 7, breit, + zusammengedrückt, Kante gerundet; Ar. ca. 2,5 cm entfernt; Rst. 8, nadelig, dünn, bis 1 cm lg.; Mst. (0—) 1, etwas länger und kräftiger, alle anfangs weißgrau oder rötlichbraun, z. T. dunkler gespitzt; Bl. ca. 8 cm lg.; weiß; Ov. mit flachen, rundlichen Höckern, schwach-filzig. — Mexiko (Süden). (Abb. 373.) Ritterocereus pruinosus (O.) Backbg. K. baumförmig, bis 7 m h., mit deutlichem Stamm; Tr.-Enden bläulichgrün mit weißem Reif; Ri. 5—6, mit scharfen Längsfurchen; Ar. ca. 4 cm entfernt, braunfilzig (H. Bravo: weißfilzig); Rst. 5—7 (—9), grau, braun bis rötlich gespitzt; Mst. 1, ca. 3 cm lg., stärker; Bl. 6—9 cm lg.; Pet. weiß, leicht rosa getönt; Ov. mit dickem, braunem Filz; Fr. ovoid, mit hellen, zuletzt roten Filzpolstern und locker gestellten St.-Bündeln, Pulpa verschieden gefärbt: weiß, blaßrosa, hellkarmin, himbeerrot; S. + gelbbraun, runzlig. — Mittel- und Südmexiko. Ritterocereus queretaroensis (Web.) Backbg. K bis 6 m h., Stamm bis ca. 1 m h., bis 35 cm 0, vollständig rund; Tr. bis 15 cm 0, dunkelgrün; Ri. 6—8, anfangs mit scharfen Längsfurchen, Kanten gekerbt; Ar. unregelmäßig gestellt, tief eingesenkt, mit dunkelbrauner, fein gekräuselter Wolle und Glandeln; Rst. 6—8, ca. 3 cm lg., die beiden oberen nach vorn gerichtet, kürzer; Mst. undeutlich geschieden, 2—4, bis 4 cm lg., horizontal vorgestreckt; St. gerade, weißgrau, anfangs rötlich; Bl. 8—9 cm lg., hellrot (?); Fr. fast hühnereigroß, gelb oder rot, mit bis 2,5 cm lg., hellgelben St. — Mexiko (Michoacan und Querétaro bis Guanajuato). Ritterocereus standleyi (G. Ortega) Backbg. (T.) K. bis 4 m h., manchmal mit deutlichem Stamm, hellgrün; Ri. (3—) 4, 2—3 cm h„ mit gekerbten Kanten; Ar. ca. 3 cm entfernt, weißfilzig; Rst. 13 bis 16, 10—15 cm lg.; Mst. 4—8, 2—2,5 cm lg.; St. anfangs rosa, später grau; Bl. 6—8 cm lg., bis 4 cm 0; Sep. grünlich-rosa; Pet. weiß, abwechselnd rosa gestreift; Ov. gehöckert und beschuppt; Fr. kugelig, Pulpa rot, süß; S. glänzend schwarz. — Mexiko (Guerrero, bei Acapulco; z. T. an der Küste von Sinaloa). Nachfolgende Arten wurden bisher zu Lemaireo- cereus gestellt und mußten vorläufig darunter belassen werden, weil sie noch nicht ganz geklärt sind, d. h. einige gehören vielleicht zu Ritterocereus, andere zu Marshallocereus: Lemaireocereus longi- spinus, L. martinezii, L. montanus, L. quevedonis, L. schumannii; Beschreibungen siehe unter Lemaireocereus. Rodentiophila Ritt. (120) Eine neue Gattung Ritters, deren gültige Beschreibung noch aussteht. Die Pflanzen ähneln denen des Genus Eriosyce, und zwar schon als Sämlinge, wie ein Vergleich meiner Farbtafel Abb. 3417 und 3453 in „Die Cactaceae". Bd. VI. 1962, zeigt. Ältere Pflanzen sind aber nicht nur denen von Eriosyce ähnlich, sondern z. B. auch der dick-
Rodentiophila — Roseocactus 399 säuligen Soehrensia uebelmanniana Lembcke & Backbg.; während deren Blüten jedoch glockig- trichterig und bis ca. 6 cm lg. sind, gibt Ritter für Rodentiophila an: „Blüten extrem kurz'4; die ‚‚dik- ken, runden, sehr saftigen Beeren von 2,5 cm 0" scheinen dagegen denen von Soehrensia zu ähneln, während Eriosyce Hohlfrüchte bildet. Ob Borsten an der Blüte vorhanden sind, ist bisher nicht bekannt. Über die Areolen sagt Ritter, daß sie „riesig und langfilzig" sind. Die Ähnlichkeit mit der auf 3500 m Höhe wachsenden Soehrensia uebelmanniana und der Artname „Rodentiophila atacamen- sis" lassen darauf schließen — bisher hat Ritter noch keinen genauen Standort angegeben —‚ daß letztere auf der Puna de Atacama wächst und beide Gattungen ostandine Eindringlinge in Chile sind; Soehrensia uebelmanniana ist dies jedenfalls. In den Winter-Kat. werden bisher 3 Arten erwähnt. — Verbreitung: Chile (Atacama). [?, P. ?) Rodentiophila atacamensis Ritt. n. subnud. K. anfangs breitrund, später stärker gestreckt, nach Ritter ziemlich groß werdend; Ri. in größere eiförmige Hck. aufgelöst; Ar. länglich-rund, groß, weißfilzig (bei Sämlingspflanzen); St. pfriemlich, randständige bis über 10, mittlere 1—2, einer davon aufwärts gebogen, ganz (zu Anfang) oder streckenweise braun, die randständigen z. T. ähnlich, bis hellfarben oder hellbräünlich, besonders die oberen, alle ziemlich gleichlang erscheinend; Bl. kurz; Fr. 2,5 cm 0, kugelig, sehr saftig. — Chile (Atacama). Variiert mit einzelnen mehr vorgestreckten derb- pfriemlichen Mst. (Abb. 374 oben, links u. rechts). Rodentiophila megacarpa Ritt. n. subnud. K. ähnlich dem vorigen (bei dem die Epidermis reingrün bis bläulichgrün sein kann), aber mehr gelbgrüne Epidermis (immer so ?); St. anscheinend nur randständig, ca. 6 (Jungpflanzen), schwach ± gebogen, anfangs alle braun, kürzer als bei voriger Art; der Scheitel scheint etwas stärker wollig zu sein, bei der vorigen Art merkwürdigerweise nicht; Bl. ?; Fr. ? (offenbar, dem Namen nach, größer als bei R. atacamensis. — Chile (ohne weitere Angabe). (Abb. 374 unten.) Rodentiophila lanata Ritt. (FR 515) wird noch von Ritter geführt, doch sind im WiNTER-Kat. 1960 dazu keine weiteren Angaben mehr gemacht, und in neueren Katalogen ist der Name auch nicht mehr erwähnt worden. Rooksbya Backbg. (152) Meist einzeln wachsende Cereen, Nachtblüher, mit ziemlich schlanktrichterigen Blüten, oben etwas glockig, der Saum im Hochstand ein waagerecht abstehender Kranz von Perigonblättern, der die trichterig gehäuften und oben ringartig geschlossen hervorstehenden Staubblätter umgibt. Die Röhre ist gerieft, vor allem durch die lang herablaufenden Schuppenbasen, ± stark aufwärts gebogen und um die Mitte etwas geschwollen; die fleischigen Schuppen stehen nur oben an der Röhre deutlicher ab. Fruchtknoten und Samenhöhle sind länglich, nicht sichtbar abgesetzt, aber daran erkennbar, daß im Bereich ihres Oberteils außen mehrere und längere Borstenstacheln vorhanden sein können, die etwas abstehen. Diese Borstenstacheln können verzögert werden, mitunter sind es bis 6, nach Werdermann können es aber auch nur 1—2 feine Börstchen sein, oder sie fehlen ganz, bzw. sie stellen sich erst bei zunehmender Ovariumreife ein. Die abstehenden Frucht-Borstenstacheln sind ± steif. Bei der Varietät des Gattungstypus scheint der Griffel länger zu sein. Die Samen sind glänzend braun. Das uneinheitliche Merkmal der Ovarium- bekleidung weist diesen Pflanzen allein schon eine Sonderstellung zu. Hinzu kommen das Merkmal der gebogenen und etwas bauchig erweiterten Röhren, der Einzelwuchs sowie die relativ schmalrückigen Rippen. Diese Kennzeichen sind auch bei der „Neo- buxbaumia mezcalaensis" zu finden; die Blüten sind von H. Bravo zwar als nackt beschrieben worden, doch hat Dawson — zumindest gelegentlich — auch Borsten am Ovarium festgestellt, was sich mit den entsprechenden Rooksbya-Merkmalen deckt. Richtiger heißt diese Art daher wohl Rooksbya mezcalaensis (siehe auch unter Neobuxbaumia). Hierher zu rechnen sind also 1(—2) Arten. — Verbreitung: Mexiko (Tamaulipas, Jaumave, und — wenn N. mezcalaensis einbezogen wird — von Guerrero bis Puebla und Oaxaca). [(g).] Rooksbya euphorbioides (Haw.) Backbg. (T.) K. mehrere Meter h., einzeln, fahl graublau-grün; Ri. bis ca. 9 (—10), schmalrückig; St. oft nur 1—2 (—3), anfangs schwärzlich, derb, bis ca. 2,6 cm lg., mitunter noch bis 2 abwärts gerichtete kürzere; Ar. grau, schwachfilzig; Mst. 0 bzw. nicht als solche erkennbar; Bl. 9,5—10 cm lg., rosenrot; Sep. und R. + weinrot, Schlund krem; Fr. gelbgrün, flach- höckrig, borstenstachlig, oben öffnend oder seitlich zerfallend. — Mexiko (Tamaulipas, bei Jaumave und südlich zwischen El ¾late und Antigua Mo- relos). (Abb. 375.) v. olfersii (SD.) Backbg.: K. dunkler; St. bis 10, ziemlich lang, braun, büschelig abstehend, biegsam, fast borstig, 1—2 länger; Bl. wie beim Typus der Art. — Standort ? Roseocactus Berg. (220) Die Arten dieser Gattung wurden früher zu Ario- carpus Scheidw. gestellt, dessen Blüten nicht zentral, sondern abseits des Scheitels aus der Axille entstehen, z. T. kranzförmig und in größerer Zahl, die Warzen sind nicht zerklüftet, das heißt ohne für-
400 Roseocactus — Roseocereus chenartige, ziemlich starkwollige Einsenkung; wenn Areolen vorhanden sind, dann sind sie nur klein und rundlich, mit dem Sitz unterhalb der Warzenspitze. Roseocactus bringt dagegen die Blüten zentral hervor, und zwar aus dem körpernahen Ende einer + durchgehenden furchenartigen und wolligen Einsenkung auf den Warzen. Diese Merkmale sind bei allen 4 heute bekannten Arten völlig einheitlich; Roseocactus ist daher nicht nur eine gut geschlossene Gattung, sondern unterscheidet sich mit den ausschlaggebenden Kennzeichen, trotz entfernter Ähnlichkeit bei einigen Spezies, wesentlich von Ariocarpus. Darauf wies bereits Berger 1925 hin, und ich habe mit Makrofotos die erheblichen Unterschiede von Blütensitz und Warzenkennzeichen in „Die Cactaceae", Bd. V, Abb. 2887—2893, 1961, dargestellt. Wenn Anderson in C. & S. J. (US), 4: 122 pp. 1961, nun wieder den Versuch machte, Roseocactus als Untergattung zu Ariocarpus zu stellen, so ist das nur durch das Fehlen eines auf das Ganze abgestimmten systematischen Ordnungsprinzips erklärlich. Zu solchen einseitigen Umkombinierungen siehe auch meine Ausführungen bei Ariocarpus, Pediocactus und Rebutia. Die Arten weisen einen rübigen Basalteil auf. Die Warzen decken sich ± dachziegelig und haben eine hornige Oberhaut; ihre Gestalt ist etwas unterschiedlich: von breitrund bis dreieckig oder vierflächig. Die Frucht erscheint als Beere in der Scheitel wolle, vertrocknet, und die Samen bleiben in der Furchenwolle noch längere Zeit verborgen. Das auffälligste Unterscheidungsmerkmal hat Engelmann bereits bei dem Typus der Gattung Roseocactus mit dem Artnamen ‚‚fissuratus": „gespalten" gekennzeichnet. Die Samen sind mattschwarz, die Blüten wahrscheinlich alle normalerweise ± (hell) purpurrot bis -rosa; Roseocactus kotschoubeyanus v. albiflorus ist eine jener farblosen Abänderungen, wie sie auch bei sonst rot blühenden Arten von Mamillaria, Thelocactus, Krainzia usw. auftreten. — Verbreitung: USA (W-Texas), Mexiko (N-Coahuila, Durango, Nuevo Leon, Zacatecas, San Luis Potosi). [®.\ bei Verwendung von Chemieerde halten die Arten wurzelecht ganz gut, wachsen aber langsam; man kann auch Importen, gleich welcher Größe, leicht pfropfen, was Wuchs und Blühwilligkeit verbessert]. Roseocactus fissuratus (Eng.) Berg. (T.) K. einzeln oder sprossend, gedrückt-kugelig, bis über 15 cm 0; W. mit quer-zerfurchter Oberfläche, längs der Ränder mit durchgehender Furche und Leiste; Bl. bis 4 cm 0, rosarot mit dunklerer Mitte; Fr. weiß. — USA (SW-Texas), Mexiko (Coahuila). (Abb. 376.) Roseocactus intermedius Backbg. & Kil. K. wie bei den vorigen; W. rhomboidisch, gegen die Mitte wenig erhöht, stärker quer-runzlig, ohne Leiste, ca. 2,3 cm br., mit fast ganz durchlaufenden Furchen, diese 2—3 mm br.; Bl. hell purpurrosa, bis über 4 cm 0; Fr. gestreckt-keulig, weißlich-rosa; S. 1,7 mm gr. — Nordmexiko. Von Anderson irrtümlich als nom. nud. angesehen (lateinische Diagnose in Kakt. u. a. Sukk., 10: 151. 1960) und trotz der Furchenunterschiede als Synonym von „Ariocarpus fissuratus v. lloydii (Rose) Marsh." (C. u. S. J. [US], 39. 1965). Roseocactus kotschoubeyanus (Lem.) Berg. K. einzeln, längerer Rübenteil, zylindrisch, Kopf nur niedrig, bis 5 cm 0; W. ohne Leiste, spiralig und dachziegelig deckend, kaum 7 mm h., bis 7 mm br., fast genau dreieckig, mit durchgehender wolliger Furche, zur Basis und Ax. hin stark haarfilzig; Bl. bis 3 cm lg. und bis 5 cm 0, meist nur bis 3 cm 0, rosa- bis hellpurpurn. — Mexiko (Durango; Nuevo Leon; San Luis Potosi). Die Blütenbreite mag je nach Standort schwanken, v. albiflorus Backbg.: Bl. reinweiß, bis 5 cm 0, oft breiter als der K., nur zuweilen gegen die Mitte rosa angehaucht. — Mexiko (Nuevo Leon?), v. macdowellii Backbg.: K. zierlicher, zylindrisch, der Kopf kleiner; W. zierlicher,dunkler. — Standort? Ich übernahm den Artnamen nach einem Katalognamén von Haage & Schmidt (einer zu Anfang des Jahrhunderts bekannten Kakteenfirma in Erfurt), zur Erinnerung an den einst erfolgreichen Sammler MacDowell, dessen Sohn mit mir arbeitete, als ich eine Kollektion alter Cephalocereus senilis nach Hamburg brachte. Roseocactus lloydii (Rose) Berg. K. gedrückt-kugelig, Größe wie bei voriger Art; W. ± rhombisch, ohne Leiste, gegen die Mitte ± erhöht, ± runzlig, mit nur ± halb durchgehender Furche, darin anfangs besonders reiche Wolle; Bl. ± purpurrot. — Mexiko (Coahuila; Durango; Zacatecas). Ich erhielt ein Farbfoto Cullmanns, das eine jüngere Pflanze zeigt, mit außerordentlich reicher Scheitelwolle, die Blüten daraus wie unten umsponnen erscheinend, drei gleichzeitig, mit papillösen weißlichen N., zum rosa Gr. hin unten rosa, die zum Rand hin welligen Pet. in strahlendem Hellpurpur, ein Bild, das die ganze Schönheit gepfropfter junger Roseocactus zeigt, wie auch die besondere Stellung des Genus. Roseocereus (Backbg.) Backbg. (87) Aufrecht-strauchige Cereen mit stark gehöckerten Rippen und großen, weißen Nachtblüten, die Röhre gegen den Fruchtknoten hin ziemlich dicht und breit beschuppt, in den Achseln reichliche, gekräuselte Haare, die Fruchtschuppen abstehend, dreikantig, rosa, mit Haaren in den Achseln. Die Röhren sind stark gerieft, vor allem durch die lang herabgezogenen Schuppenbasen. Der Wuchs der Pflanzen ist z. T. auch + baumförmig. Nach diesen Merk-
Roseocereus — Sclerocactus 401 malen kann das bisher monotypische Genus mit keiner anderen Gattung vereinigt werden. — Verbreitung: Ostbolivien (von Cochabamba bis Chu- quisaca). [®.] Roseocereus tephracanthus (Lab.) Backbg. (T.) K. strauchig-baumförmig, bläulich-graugrün; Tr. bis ca. 6 cm 0; Ri. meist 8, gerundet, unter den Ar. höckrig aufgewölbt, an Jungpflanzen dagegen nicht oder nur wenig, an alten Tr. ziemlich stark; Rst. 4—7, weißlich, bräunlich gespitzt, zuerst auch Maßgeblich; Mst. 1 etwas kräftigerer längerer, anfangs auch bräunlich; St. mi*: zunehmendem Alter der Tr. länger werdend; BI. 18—22 cm ljr., grünlich-weiß bis weiß; Ov. breitschuppig und mit verfilzten H. — Bolivien. (Abb. 377.) Samaipaticereus Card. (83) Säulig bis baumförmig wachsende Cereen mit verhältnismäßig wenigen Kippen. Eigentümlich sind die starkröhrigen, nur wenig breit öffnenden Nachtblüten, mit kurzen Haarbüscheln, beim Typus des Genus noch mit wenigen kurzen Borsten, bei der zweiten Art diese ganz reduziert. Die Früchte sind nur vom Gattungstypus bekannt, kugelig, lachsrot und innen rotorange. Die Blüten erscheinen offenbar zahlreicher an einer Seite der Triebe. Beschrieben wurden 2 Arten. — Verbreitung: Bolivien (Provinzen Florida und Inquisivi). [(g).; der Typus des Genus erwies sich in der Kultur als sehr wüchsig]. Samaipaticereus corroanus Card. (T.) K. baumförmig, bis 3,5 m h., mit niedrigem Stamm, bis 15 cm 0, grün bis dunkler grün; Tr. aufsteigend, bis ca. 4 cm 0; Ri. 4—6, zuweilen im Jugendstadium auch 3—4kantig, später oben quergekerbt; Ar. anfangs graubraun-filzig; St. ca. 5, sehr kurz, anfangs bräunlich, dann grauweiß, einer bis 1 cm lg., die anderen 2—3 mm lg., unten ± geschwollen, an Jungpflanzen alle sehr dünn; Bl. bis 5 cm lg., leicht gebogen, weiß, außen weißgrün; R. mit H. und einigen Bst., beide kurz, braun; Gr. weiß; N. hellgelb; Fr. längsaufreißend, höckrig, lachsrot, innen orange-fleischrot, Farbstoff wasserlöslich; S. 1,5 mm lg. — Bolivien (Florida, El Puente de Samaipata). (Abb. 378.) Samaipaticereus inquisivensis Card. K. säulig, bis 4 m h.; Tr. bis 5 cm 0; Ri. 9, stumpflich, ohne Querkerbung, nur etwas um die Ar. verdickt; Ar. erst bräunlich, dann grau; St. 8—11, 0,2—2,5 cm lg., nicht trennbar; Bl. 5 cm lg., eng- trichterig, schwach schrägsaumig, weiß, Saum kurz, nur behaart; Fr. ? — Bolivien (Inquisivi, Puente Inquisivi). Samaipaticereus peruvianus Johns., unbeschrieben, bis 4,50 m h.; Tr. vierkantig, kurzstachlig; Bl. weiß; Fr. grün, Pulpa orange. Dem Namen nach aus Peru. Mehr ist nicht bekanntgeworden. Schlumbergera Lem. (30) Eine in europäischen Sammlungen wohl kaum noch vertretene Gattung, von Vaupel in „Die Kakteen", 92. 1926: Fig. 25: A, abgebildet. Ihre Hauptmerkmale sind: zygocactus-ähnlicher Wuchs, regelmäßige aber größere Tagblüten, Staubfäden in zwei Serien, Narben kopfig zusammengeneigt, Frucht 4kantig. Bekannt ist nur 1 Art. — Verbreitung: Brasilien (Rio de Janeiro). [®.] Schlumbergera russelliana (Gardn.) Br. & R. (T.) K. strauchiger Epiphyt, bis Im lg., Stamm rund und gegliedert; Tr. mit bis 3,5 cm lg. und bis 2 cm br. G., hellgrün, mit Mittelnerv, H. am Ende gering; Bl. 5,5 cm lg., dunkelrosa; Stbf.: obere Gruppe der R. angeheftet, untere auf dem Fruchtknoten, rosa- karmin, ebenso Gr. und N.; Ov. dunkelgrün, 4kantig geflügelt, desgl. die 1,2 cm lg. Beere; S. dunkelkastanienbraun, 1,5 mm lg. — Brasilien (Orgelgebirge). Schlumbergera bridgesii (Lem.) Löfgr.: Ist ein Bastard, wenigstens die Pflanze, die unter diesem Namen zuweilen noch vorhanden ist, und deren Bl. rot sind, Ov. aber auch kurz 4flügelig. Schlumbergera U.-G. Zygocactus (K. Sch.) Moran: Siehe unter Zygocactus K. Sch. Diese Umgliederung muß als überflüssig und verwirrend erscheinen, nachdem Zygocactus früher schon Epiphyllum genannt wurde und überdies im Blumenhandel unverändert weiter so benannt wird. Zygocactus ist dann bekannter geworden. Seine abermalige Umbenennung ist unnötig, denn seine Blüten sind ganz anders geformt: zygomorph, mit längerer Blumenkronenröhre, die innere Stbf.- Gruppe am Fuß mit zurückgeschlagenem Hautring, Ov. und Fr. kreiseiförmig. Die Zusammenfassung läßt überdies solche Unterschiede nur allzu leicht wieder vergessen. Sclerocactus Br. & R. (192) Kugelige bis zylindrische Pflanzen mit + verflochtenen Stacheln, darunter z. T. längere, abgeflachte und bei einigen Arten auch gehakte. Die + glockig- trichterigen Tagblüten weisen nur Filzspuren auf, ebenso die basal öffnende Frucht. Eine sehr charakteristische Artengruppe. Beschrieben wurden 6 Spezies. — Verbreitung: USA (südwestliche Wüstengebiete). [P.: Schwierige Pflanzen, d. h. sie leben gewöhnlich nicht lange in den Sammlungen, und auch das Pfropfen scheint nicht von Dauererfolg zu sein].
402 Sclerocactus — Selenicereus Sclerocactus franklinii Evans (ein Synonym?) K. kugelig bis oblong, bis 14 cm h., 8 cm 0, blaugrün; Ri. 8—15, höckrig; Ar. weiß, mit 1—6 in der Wolle versteckten Glandeln, diese rosa oder gelb; Rst. 7—13, strahlend anliegend oder + abstehend, rund, gerade, oder abgeflacht, gebogen, bis 2 cm lg., weiß oder aschgrau; Mst. 1—3, 1,5—3 cm lg., schwarz oder grau, rund oder abgeflacht, gerade oder gebogen; Bl. bis 4,5 cm lg., 3—5 cm 0, rosa oder weiß; Fr. oblong, bis 3 cm lg., grünrosa; S. 1—3 mm gr., braun oder schwarz, winzig gehöckert. — USA (Colorado, südliches Gunnison Valley). Von „Echino- cactus glaucus K. Sch.u, den Purpus auch im Gunnison Valley sammelte, m. E. nicht unterscheidbar. Die Pflanze müßte demgemäß heißen: Sclerocactus glaucus(K. Sch.) Backbg. Sclerocactus havasupaiensis Clov. K. ziemlich schlank, zylindrisch, verhältnismäßig dicht bestachelt; St. meist 4 längere, 4 mittellange und bis 6 kürzere, vereinzelte oben + gekrümmt oder schwach hakig (Angaben nach Herbarblatt); Bl. 3,5—5,3 cm 0, weißlich; Sep. gelbgrün; S. glänzend schwarz. — USA (Arizona, Nebencanyons des Grand Canyon). v. roseus Clov.: Bl. fleischrosa, duftend; N. ungeteilt (beim Typus der Art fein geteilt); S. deutlich höckrig. — USA (Arizona, nur im Havasupai Canyon). Sclerocactus intermedius Peebl. K. ovoid-zylindrisch, bis 20 cm h.; Ri. 13, niedrig, leicht spiralig; Rst. ca. 12, weiß, gerade oder gedreht; Mst. länger, 4 über Kreuz, 3—5 cm lg., die oberen flach, auch gedreht, oben leicht längsgefurcht, weiß, andere Mst. + 4kantig, rötlich, oft hakig: Bl. bis 5 cm lg., purpurn. — USA (Arizona, unweit Pipe Springs). Sclerocactus parviflorus Clov. & Jott. K. einzeln, zylindrisch, bis 45 cm lg., bis 9 cm 0, aufrecht oder gebogen; Ri. 13, deutlich höckrig; Rst. 14—15, bis 3,4 cm lg., zusammengedrückt, gerade; Mst. 3,- hakig, ferner ein oberer 3kantiger, nicht gehakt, bis 6 cm lg., die 3 unteren 3—4kantig, bis 7,5 cm lg., purpurbraun; Bl. klein, bis 2,5 cm lg., 2 cm 0, purpurn; Gr. purpurn. — USA (Arizona, Colorado Canyon, oberhalb Lees Ferry). Sclerocactus polyancistrus (Eng. & Big.) Br. & R. (T.) K. einzeln, kugelig bis oblong, bis 40 cm h.; Ri. lä—17, bis 1,5 cm h., stark wellig; St. ca. 20, schwer trennbar, randständige nadelig, weiß, bis 2,5 cm lg., mittlere mehrere, ungleich, bis 12,5 cm lg., obere flach, aufgerichtet, weiß, die übrigen braun, spreizend, rund und oft hakig; Bl. ca. 8 cm lg., purpurn; Gr. karmin; Fr. hell-purpurn, oblong bis birnförmig, erst fleischig-wandig, dann auftrocknend, bis 4 cm lg.; S. 4mm gr., schwarz, fein gehöckert. — USA (Wüsten von Kalifornien, Nevada und W-Arizona). (Abb. 379.) Sclerocactus whipplei (Eng. & Big.) Br. & R. K. einzeln oder etwas sprossend, bis 15 cm lg., bis 7,5 cm 0; Ri. 13—15, spiralig und höckrig; Rst. 7—11, etwas abgeflacht, bis 18 mm lg., weiß oder schwarz; Mst. in der Jugend fehlend, später meist 4, der oberste abgeflacht und gerade, die unteren braun oder schwarz, einige oder alle hakig, alle bis ca. 3,5 cm lg.; Bl. kurzglockig-trichterig, rosa bis purpurn; Gr. flaumig, rötlich; N. grün; Fr. 1,5 cm lg., oblong, rot, fast kahl; S. über 3 mm gr., mattschwarz. — USA (N-Arizona; SO-Utah; W-Colo- rado). v. pygmaeus Peebl. : K. nur 5 cm h.; St. spärlicher, mittlere dunkelbraun, unter 2 cm lg., auch gehakte; Bl. ?; Fr. 7 mm lg. — USA (Arizona nördlich von Ganado). v. spinosior (Eng.) Boiss.: K. bis über 20 cm h., angeblich schlanker als der Typus der Art; Rst. 12—15. — USA (W-Colorado). Selenicereus (Berg.) Br. & R. (45) Schlanktriebige, klimmende oder kletternde bzw. rankende Cereen mit Luftwurzeln, niedrig gerippt oder kantig, Stacheln ziemlich kurz und z. T. fehlend. Die Blüten sind groß, oft sehr groß, nächtlich, mit längeren Röhren, diese sowie die Ovarien gewöhnlich behaart und beborstet, z. T. auch unbehaart, aber bestachelt. Die inneren Perigonblätter sind durchweg weiß und ziemlich breit, die Staubbl. stehen in zwei Gruppen, mitunter sehr zahlreich; der Griffel ist lang, ziemlich dick und oft hohl. Die große, meist rötliche, soweit bekannt, nur in einem Falle gelbe Frucht ist mit abfallenden Stacheln, Borsten und Haaren besetzt. Die Arten dieser Gattung sind im allgemeinen wüchsiger und blühwilliger als die von Hylocereus, an dessen ähnlichen Blüten die Bekleidung völlig reduziert ist. Besonders frische Stengel und Blüten des S. grandiflorus finden Verwendung für Arneimittel von spasmolytischer Wirkung auf die Coronargefäße und zur Steigerung ihrer Durchblutung; der Anbau geschieht durch Verpflanzung von Triebstücken imTreibhaus.*) Beschrieben sind 24 Arten. — Verbreitung: von Südtexas über Ostmexiko, Mittelamerika und Westindien bis zur Nordküste von Südamerika; eine Art, ursprünglich von Honduras berichtet, auch in Uruguay und Argentinien, möglicherweise verschleppt, eine andere, zweifelhafte, soll aus Paraguay stammen. [®.]9 Selenicereus boeckmannii (O.) Br. & K. K. frischgrün; Tr. 2 cm 0; Ri. 7, Kanten etwas buchtig gekerbt; Ar. grau; St. ca. 1 mm lg., am *) Siehe Farbfoto im einleitenden Teil.
Selenicereus 403 Grunde verdickt, 3 obere und der mittelste braun, die 3 unteren grau; Bl. bis 30 cm lg., über 20 cm 0, weiß; R. und Ov. braunhaarig, mit 2—3 derben, braunen St. — Ostmexiko; Kuba; Haiti; auf den Bahamas verwildert. Bl. geruchlos. Selenicereus brevispinus Br. & R. K. hellgrün; Ri. 8—10, leicht gebuchtet, an der Spitze von jungen Tr. weiße H.; Ar. braun; St. 12, 1 mm lg., die 3—4 mittleren etwas dicker, die äußeren etwas gekrümmt, außerdem 6 oder mehr Bst.; Bl. 25 cm lg., die H. von R. und Ov. weiß; Sep. gelblich; Pet. weiß. — Kuba. Selenicereus coniflorus (Wgt.) Br. & R. K. mattgrün, oft gerötet, Stämme 4—öflächig; Ri. gerundet; Ar. weiß; St. nadelig, bis ca. 6, bis 1,3 cm lg., ungleich, strahlend abstehend, bräunlich, sowie meist 2 anliegende Bst.; Bl. schwach duftend, weiß, im Grund zart hellgrün; Sep. z. T. innen fleischfarben; N. hellgrün. — Haiti (in Florida verwildert). Selenicereus donkelaari (SD.) Br. & R. K.sehr langtriebig, lcraØ; Ri. 9—10, stumpf oder undeutlich; Ar. ziemlich dicht stehend; St. 10—15, randständige anliegend und borstig, mittlere 1 oder mehr, 1—2 mm lg.; Bl. 18 cm lg.; Pet. weiß; Sep. rötlich; Stbf. und Gr. unten grünlich, oben weißlich. — Mexiko (Yukatan). Selenicereus grandiflorus (L.) Br. & R. (T.) K. grün oder blaugrün, kletternd; Tr. bis 2,5 cm 0; Ri. 7—8 oder auch weniger, niedrig; Ar. nicht auf vorspringenden Hck., ohne Bst., nur anfangs mit H.; St. nadeiförmig, 7—11, 0,4—1 cm lg., anfangs gelblich, die H. mit Tr.-Reife verschwindend; Bl. ca. 18 (—30) cm lg., duftend; R. und Ov. behaart und bestachelt; Sep. lang und schmal, lachsfarben; Pet. weiß, becherig stehend; Fr. 8 cm lg., eiförmig, rot und gelblich gemustert, mit bräunlicher Wolle und gelblichen St., eßbar. — Jamaika und Kuba; Haiti; Mexiko (östliches Tiefland). (v. grandiflorus: Ar.-Wolle nicht rein weiß), v. affinis (SD.) Borg: Ar.-Wolle anfangs rein weiß. v. barbadensis (Eng.) Borg: Tr. dunkelgrün, rötlich überlaufen; St. länger und immer gelblich; Bl. mit mehr rötlichem und stärker zurückgebogenen Sep. — Barbados, St. Thomas, v. irradians (Lem.) Borg: K. dunkelgrün; St. in 5 mm lg. weißlichen und weichen Büscheln; Bl. typisch, nur etwas kleiner; Pet. mehr ausgebreitet, v. ophites (Lem.) Borg: Ar.-Wolle dunkelbraun; Ri. 6—8, Tr.-Spitzen anfangs rötlich; St. sehr kurz, dick und weißlich. v. tellii (Hort.) Borg: K. schlanker, bis 1 cm 0, tief grün; Ri. meist 4, selten 5; Ar. bräunlich; St. klein; Bl. typisch, nur kleiner. — Mexiko (?). v. uranos (Rice.) Borg: scheint nur eine Form der v. barbadensis (Eng.) Borg zu sein, heller grün, aber ebenfalls mit längeren gelblichen St., die Perigonbl. schmäler und mehr spreizend. Selenicereus hallensis (Wgt.) Wgt. K. bis 3 m lg., blaßgrün; Ri. 5—6, teilweise kantig; Ar. braun, auf kleinen Erhebungen; St. 0 oder 2—6, bräunlichgelb, dünn, davon 1—3 bis 1 cm lg., die anderen ganz klein; Bl. 30 cm lg., 28 cm 0; Pet. weiß, locker becherig; Sep. ockergelb; R. und Ov. bräunlich-rot, mit H. und St. Die Blüte duftet nach Vanille. — Kolumbien. Selenicereus hamatus (Scheidw.) Br. & R. K. sehr lang, hellgrün, glänzend; Tr. bis 22 mm 0; Ri. meist 4kantig, mit bis 1 cm lg., nasenförmig vorspringendem Sporn; St. anfangs borstig, bzw. 5—6, davon * die oberen weißen borstig, 4—6 mm lg., abfallend, 2—3 untere bleibend, kräftiger, braun; Bl. 30—40 cm lg.; Pet. breit, weiß; Sep.: äußere rötlich, innere Chromgelb; R. grün oder bräunlich, wie das Ov. mit schwärzlichen H. und dünnen, weißen St. — Mexiko (Veracruz, Jalapa). Selenicereus hondurensis (K. Sch.) Br. & R. K. mit bis 2,2 cm starken Tr.; Ri. 7—10, Kanten schwach gebuchtet, verflachend;Ar. bräunlich, mit bis 15 mm lg., krausen, grauen H.; St. 7—9, weiß, wenig stechend, brüchig; Mst. 1 oder mehrere, bis 6 mm lg., rötlich-braun; Bl. 23 cm lg., 18 cm 0, gelblichweiß; Sep. abstehend, braun oder dunkelgelb; Ov.-H. reich, grauweiß. — Honduras; Guatemala. Selenicereus humilis (DC.) Marsh.: eine wenig geklärte Pflanze: Tr. 2,5 cm 0; Ri. 4—5, zusammen- gepreßt; Ar. kahl oder weißfilzig; St. 4—8 mm lg.; Rst. 8—12, borstig, weiß; Mst. 3—4, stärker, strohfarben. — Santo Domingo. Selenicereus inermis (O.) Br. & R. K. glänzend hellgrün; Tr. bis 1,25 cm 0; Ri. 3—5, kantig; Ar. entfernt, nur anfangs mit einigen Bst.; St. 0; Bl. ca. 15 cm lg., weiß, am Grunde rötlich; Sep. gelbgrün, unten rötlich; R. und Ov. mit einzelnen St., ohne H.; Gr. dick, rötlich; N. gelblich- grün. — Venezuela; Kolumbien. Selenicereus jalapensis (Vpl.) Borg: Selenicereus pringlei Rose Selenicereus kunthianus (O.) Br. & R. K. hellgrün, mit kräftigen rundlichen Stämmen; Ri. 7—10, verflachend; Ar. braun, kräuselig-wollig; Rst.4, über Kreuz, sehr klein, steif, braun; Mst. 0—1, bräunlich; Bl. 23 cm lg., duftend, weiß; Sep. schmal, rötlich-grün; R. und Ov. mit graurosa H. und weißen Bst.-St.; Fr. karmin, behaart und bestachelt. — Honduras (?).
404 Selenicereus Selenicereus macdonaldiae (Hook.) Br. & R. K. anfangs dunkelgrün, Stämme später rund; Tr. sehr lang, bis 1,5 cm 0; Ri. 5, flach, höckrig; Ar. klein; St. mehrere, braun, winzig; Bl. bis 35 cm lg., weiß oder krem; Sep. ± zurückgebogen, rötlich oder orange; Pet. rein weiß; R. und Ov. rostbraun behaart, mit kurzen, braunen St.; N. gelblich. — Honduras (wirkliche Heimat?); auch aus Argentinien und Uruguay berichtet (verwildert ?). v. grusonianus (Wgt.) Backbg.: K. samtartig dunkelgrün; Ri. 6, schmal, verflachend; Ar. vor kleinen, spitzen Hck., grau; St. kegelig, 3—4, ca. 2 mm lg., einer abwärts gerichtet, rotbraun, die anderen aufwärts, gelblichweiß, rotbraun gespitzt, ferner einige Bst.; BI. wie die des Typus der Art, beide nach Vanille duftend, noch größer. — Herkunft: unsicher. Nach Br. & R. nur eine Rasse, nach Berger eigene Art. Selenicereus maxonii Rose K. hellgrün (?); Ri. 5—6; Ar. klein; St. sehr kurz, gelblich, kräftiger, mit einigen zurückgebogenen weißen Bst.; BI. 20cm lg., weiß; Sep. grünlich, bräunlich oder rosa; R. weiß-wollig und -haarig, mit Bst.; Gr. rahmfarben. — Kuba (Oriente). Vielleicht nur eine var. des S. urbanianus mit größeren Bl. und anfangs strohgelben, dann bräunlichen St. Selenicereus murrillii Br. & R. K. bis über 6 m lg. Ranker; Tr. nur 8 mm 0, dunkelgrün, mit vielen Luftwurzeln; Ri. 7—8, rötlich getönt, sehr niedrig, dünn; Ar. weiß; St. 5—6, winzig, bis 2 unterste zurückgebogene länger, 1—2 cm lg., die anderen konisch, grünlich bis schwarz; Bl. 15 cm lg. und 0, weiß, äußere etwas grünlich; Sep. grüngelb, stark spreizend, äußerste rückseits purpurn; Ov. mit nur 3 Stächelchen in den Ar., haarlos. — Mexiko (Colima). Selenicereus nelsonii (Wgt.) Br. & R. K. stark verzweigt, dünntriebig; Tr. schwach glänzend grün, bis 15 mm 0, Luftwurzeln gelegentlich; Ri. 6—7, niedrig, etwas höckrig; Ar. klein; St. ca. bis 12, strahlend, nadelig, weiß bis gelblich, 5—7 mm lg.; Bl. 20 cm lg., weiß; Sep. linear, rotbraun; R. und Ov. mit Filz und weißen Bst.; Fr. rötlich, 2,5 cm 0, mit bis 1 cm lg. St.-Büscheln. — Südmexiko. Selenicereus pringlei Rose K. hochkletternd, gelbgrün, oft gerötet; Ri. 6—7, scharf; Rst. 5—6; Mst. 1; St. nadelig, spreizend, anfangs gelb, zuletzt weiß, daneben noch bis 5 weiße Bst.; Bl. 20 cm lg., weiß; Pet. etwas kürzer als die Sep.; R. und Ov. braunwollig. — Mexiko (Veracruz). (Abb. 380.) Selenicereus pseudospinulosus Wgt. K. ähnlich dem von S. spinulosus., meist kriechend; Tr. lang; St. von denen des S. spinulosus mit in den meisten Ar. je einem auf- und abwärts bogig gekrümmten unterschieden, fast anliegend; Bl. weiß; Sep. lederfarben; Ov. größer, länger und weniger kräftig bestachelt als bei S. spinulosus. — USA (SO-Texas), Mexiko (Tamaulipas). Selenicereus pteranthus (Lk. & O.) Br. & R. K. blaugrün, oft gerötet; Tr. 1,3—5 cm 0; Ri. 4—6, anfangs scharf, später verflachend, Tr. zuletzt rund; Ar. anfangs mit weißer Wolle; St. 6—12, bis 6 mm lg., anfangs gelb, später grau; Bl. bis 30 cm lg., weiß, geruchlos; Sep. bräunlichrot; R. und Ov. mit weißer Wolle; Gr. und N. weißlich; Fr. rot, rund, bestachelt, 6—7 cm 0. — Mexiko (Tamaulipas und Veracruz). Angeblich auf Florida verwildert. Die nichtduftenden Blüten beweisen, daß der Duft als Bestäuber-Lockung für die Vermehrung nicht ausschlaggebend ist. Früher war die Art mehr unter dem Synonym Cereus nycticallus Lk. bekannt. Selenicereus radicans (DO.) Berg. K. glänzend hellgrün; Tr. spröde, brüchig, bis 15 mm 0; Ri. 3—4—5, anfangs scharfkantig, dann verflachend, Stämme später rund; Ar. auf Hck.; Rst. 3—5, erst rot, dann grau, kegelig, 3—4 mm lg.; Mst. 0—1, etwas länger; Bl. 32 cm lg., weiß; Sep. außen rot, innen gelb; Ov. braun behaart, büschelig bestachelt; Gr. weiß; N. gelb. — Heimat: unbekannt. Selenicereus (-Bastard) „Rettigsche Hybride" war eine Kreuzung mit Aporocactus; rosa Tagblüten von 10 cm 0; sehr dankbar. Selenicereus roseanus (Vpl.) Marsh.: Selenicereus maxonii Rose. Selenicereus rostratus (Lem.) Marsh.: Selenicereus hamatus (Scheidw.) Br. & R. Selenicereus rothii (Wgt.) Berg. K. anfangs bläulich-saftgrün, Stämme später stielrund; Ri. 5—6; Ar. erhaben, ohne zusäztliche H., meist 2 Bst.; St. 4—5, 3—5 mm lg., meist über Kreuz; Bl. 30 cm lg., 25 cm 0, schwach duftend, innen weiß; Pet. außen gelblich; Sep. rötlich-grün; R. und Ov. mit kleinen St. und Bst. — Paraguay. Britton u. Rose stellten den Namen — wohl wegen des auffälligen Paraguay-Vorkommens — zu S. macdonaldiae; Berger sah die Arten als verschieden an. S. rothii kam von Grosse aus Paraguay, ein vom Hauptareal völlig abgelegener Standort. Ob es sich wirklich um ein echtes Wildvorkommen handelt, ist ungeklärt. Selenicereus spinulosus (DC.) Br. & R. K. lebhaft glänzend-grün, langzweigig, einzelne Luftwurzeln; Tr. bis 13 mm 0, schlank; Ri.
Selenicereus — Seticereus 405 4—5(—6), niedrig, erst schärfer, später stumpf, zuletzt flach; Ar. zuerst rot-, später graubraun; Rst. 6—8, die oberen pfriemlich, stark, kurz, hornfarben bis fast weiß, etwas abstehend, 2 unterste 5 mm lg., viel dünner, borstig, blaß; Mst. 1, wie die oberen Rst.; Bl. ca. 15 cm lg. und 0, geruchlos, weiß; Sep. trüb-hellrotbraun; Ov. mit rötlichen bis weißen Bst.; Gr. und N. weiß. — Mexiko (Hidalgo, Rio Tonaltongo). Selenicereus urbanianus (Gurke & Wgt.) Br. & R. K. erst glänzend- dann mattgrün, oft gerötet; Tr. bis 5 cm 0; Ri. 5—6, selten 3—6, anfangs scharf; Ar. mit etwas längeren, weißen H. und 1—2 dünnen Bst.; St. mehrere, spreizend, nadelig, anfangs strohfarben, später bräunlich, bis 1 cm lg.; Bl. bis 30 cm lg., gelblich weiß; Sep. schmal, grün, außen bräunlich, nach oben rot; Gr. gelblichgrün; N. gelb; Fr. kugelig. — Haiti; Kuba. Selenicereus vagans (K. Brand.) Br. & R. K. oft kriechend, stark verzweigt; Tr. bis 1,5 cm 0; Ri. ca. 10, niedrig; St. zahlreich, nadelig, bis 1 cm lg., bräunlich-gelb; Bl. 15 cm lg. und 0, weiß, stark duftend; Sep. bräunlich- bis grünlich-weiß, schmal; Gr. grünlich, oben krem. — Mexiko (Mazatlan, an der Westküste). Selenicereus vaupelii (Wgt.) Berg. K. hell-graugrün, anfangs dunkler, auch gerötet; Tr. bis 18 mm 0, an der Spitze mit grauem H.-Büschel; Ri. 5, schmal, kaum geschweift; Ar. klein, grau; Rst. 0—5; Mst. 1—2; St. alle nur 0,5 cm lg., ferner ca. 4 graue Haare, ca. 7 mm lg., und 2—3 anliegende, kleine Bst.; Bl. 25 cm lg., nach Vanille duftend, weiß; Sep. außen rotgrün, innen gelb; Ov. rotgrau, behaart und mit 3 mm lg. St.; N. tiefgelb. — Haiti. Selenicereus wercklei (Web.) Br. & R. K. reich verzweigt, blaßgrün; Tr. dünn, mit vielen Luftwurzeln, nahezu rund, 5—15 mm 0; Ri. 6—12, schwach; Ar. mit winzigem Filzbüschel; St. 0; Bl. 15—16cm lg., hellrot (bis weiß ?); Sep. grünlich; Ov. stachlig; Gr. unten grün, Mitte rosa, oben weißlich; Fr. eiförmig, gelb, bestachelt. — Costarica (bei Miravalles, Cerro Mogote). Seleniphyllum Rowl.: eine Hybridgattung (Selenicereus x Epiphyllum). Seriocactus Y. Ito: Brasilicactus Backbg. Seticereus Backbg. (72)*) Niedrigere, mitunter halb-kriechende bis strauchige und fast baumförmige Cereen aus einem begrenzten Gebiet Nordperus und im äußersten Süden Ekuadors. Seticereus weicht in folgenden Gattungsmerkmalen von Borzicactus ab (dessen entsprechende Kennzeichen zum Vergleich eingeklammert; B.: Abkürzung für Borzicactus). Blütenzone mit + reicher Borstenbildung bis zum dichten und längeren Schöpf (B.: nicht vorhanden); Blütensaum relativ kurz (B.: länger); Röhre gedrückt (B.: rund); Haarbildung im Blütengrund fehlend (B.: vorhanden); Frucht bis apfelgroß (B.: kleiner). Diese Merkmale sind bei allen 4 beschriebenen Arten einheitlich vorhanden, auch bei den hochstrauchigen und + baumförmigen, Wuchsformen, wie sie bei Borzicactus überhaupt nicht auftreten. Eine Einbeziehung von Seticereus zu Borzicactus, wie bei Kim- nach, ist daher nicht berechtigt; sie zeigt, daß dies nur zu ungenügender Kenntnis der unterscheidenden Merkmale führen muß. Wenn Ritter ebenso verfuhr, ist das überdies unlogisch, denn seine Gattung Cephalocleistocactus ist von Cleistocactus nur durch den Borstenschopf unterschieden; wenn er hier als ausschlaggebendes Gattungsmerkmal angesehen wird, muß man auch sonst so verfahren. Die Samen von Seticereus sind mattschwarz. — Verbreitung: Südekuador und benachbartes Nordperu, in höheren Lagen. [®.] Seticereus chlorocarpus (HBK.) Backbg. K. + baumförmig, mit kurzem Stamm, bis über 1,50 m h., ziemlich dichtkronig, mattgrün; Tr. stets am Ende weitersprossend; Ri. 9—10, ca. 2 cm h.; Rst. ca. 8—10, bis 1 cm lg., strahlend, aber nicht im Ar.-Oberrand; Mst. (1—) 3—4, ungleich, pfriemlich, gerade, steif, stechend, bis 5 cm lg.; St. anfangs bräunlich oder dunkler, bald weißgrau; Ar. zuerst hellbräunlichweiß, später auch mit Bst.; Bl. nach Hutchison wie bei den übrigen Arten; Fr. zwar als „grün, mit kräftigen H." beschrieben, aber woh] unreif, denn der Artname besagt auch „grüngelb".— Nordperu (bei Huancabamba und Olmos-Tal). Seticereus ferrugineus Backbg.: Seticereus icosa- gonus v. ferrugineus (Backbg.) Backbg. Seticereus humboldtii (HBK.) Backbg. K. halb niederliegend und aufsteigend, dunkelgrün; Ri. 10—12, etwas höckrig, quergefurcht; Rst. zahlreich, dünn; Mst. bis ca. 6, pfriemlich; St. alle kastanienbraun, ebenso der Bst.-Schopf; Bl. karminrot; Stbf. violettrot. — Südekuador bis Nordperu. Seticereus icosagonus (HBK.) Backbg. (T.) K. halb liegend und aufsteigend, reich sprossend, Kolonien bildend; Tr. bis ca. 60 cm lg., bis über 6 cm 0; Ri. 18—20, niedrig, wenig höckrig, bei einigen Formen zum Ende stärker werdende Tr. *) Erste lateinische Diagnose in Kakt. u. a. Sukk., 3: 37. 1937 (März); lateinische Diagnose des (wie sich später zeigte) Gattungssynonyms Gymnantho- cereus Backbg. (s. auch unter GymnocereusBACKBG.) in BfK. 1937—7 (Juli).
406 Seticereus — Seticleistocactus und die Ri. etwas höckrig, die St. dunkler getönt; St. zahlreich, + borstendünn, heller bis tief honiggelb, ebenso der Bst.-Schopf; Bl. hell- bis kräftigrot, bis ca. 8 cm lg., mitunter auch scharlachrot, weißlich bis bräunlich behaart; Fr. gelblich, bis ca. 5 cm 0, dünn behaarte Ar. — Südekuador bis Nordperu. (Abb. 381, 383.) v. aurantiaciflorus Backbg.: Bl. hell-orangegelb, Spitze etwas rötlich. v. ferrugineus (Backbg.) Backbg. n. comb. (Seticereus oehmeanus v. ferrugineus (Backbg.) Backbg., „Die Cactaceae", 982.1959: K. dunkler grün; St. bräunlich, später grau, einige kräftiger, anfangs alle bräunlich; Bl. dunkelkarminrot, ohne violetten Ton der Stbf. Vielleicht eine Naturhybride mit S. humboldtii. v. oehmeanus (Backbg.) Backbg.: St. hellbräunlich; Mst. mit 1—2 stärkeren, zuweilen fehlend, sonst der obere bis 3 cm lg., der untere bis 6 cm lg., schräg vorgestreckt; Bl. zinnoberrot. — Nordperu. Seticereus roezlii (Hge. jr.) Backbg. K. locker verzweigt, strauchig, bis über 2 m h., graugrün; Tr. bis 7 cm 0; Ri. bis 9, über den Ar. mit Querkerbe bzw. V-Furche; Ar. anfangs gelblich; Rst. 9—12, strahlend, der unterste der längste, bis 1 cm lg., hellbraun, pfriemlich; Mst. 1, 1—4 cm lg., anfangs vorgestreckt, später abwärts weisend, alle später hellgrau, die Schopfborsten erst vereinzelt, mit zunehmendem Alter zahlreicher, zuletzt am Scheitel dichter, dunkel; Bl. rot, zahlreich im Alter. — Nordperu (Tal von Bellavista-Olmos bzw. bei Bellavista). (Abb. 382.) Von Rauh wiedergefunden. Sein Pflanzenmaterial entspricht dem lange in europäischen Sammlungen vorhandenem, das ich damit und auch mit dem HAAGE-Material verglich. Alle sind identisch. In Unkenntnis dessen haben Kimnach-Hutchison obigen Namen als ein Synonym von Borzicactus sepium angesehen; Ritter glaubte daraufhin, daß die Pflanzen der auch von Rauh gesehenen Art unbeschrieben seien, und nannte die obige Borzicactus neoroezlii Ritt. Man muß in solchen Fällen auch das ältere europäische Sammlungsmaterial kennen. Es gibt noch eine var. oder Form, die schon ziemlich niedrig reich blüht, die Blütenzone lange noch ohne Bst., die dann erst später geringer auftreten. Solche Pflanzen wurden bereits von Blossfeld jr. gesehen bzw. Samen davon gesammelt. Blühende Stücke sind in Ri vier a-Sammlungen nicht selten. Ich habe sie nicht benannt, da ich nicht sicher bin, ob es sich hier etwa um C. chotaensis (Web.)'Vpl. handelt, wohl auch ein Seticereus, „bis 2 m h.; Bl. bis 5 cm lg., orangefarben, 2,5 cm 0, schwarz behaart. — Peru (Rio-Chota-Tal)", oder nur um eine Form oder var. des S. roezlii. Man müßte dazu wissen, wie hoch die Pflanzen in größerem Alter werden. Bleiben sie nur bis ca. 1 m oder etwas mehr hoch, sind sie eher eine var. von S. roezlii. Vor einer Benennung müßte aber feststehen, wie eine genauere Beschreibung des C. chotaensis lautet. Den S. roezlii sah ich schon vor vielen Jahren in über 2 m hohen Kulturpflanzen. Seticleistocactus Backbg. (74) Descr. Cact. Nov. III: 13. 1963 Ziemlich niedrige, basal oder seitlich verzweigende schlanke Cereen aus der näheren Verwandtschaft von Cleistocactus, der Gattungstypus von Car- denas als „eine merkwürdige Art" bezeichnet, „von allen Cleistocactus-Spezies durch schrägen Blütensaum mit zurückgebogenen Perigonblättern, vor allem aber durch lange, abstehende Borsten an der Blütenröhre, dem Ovarium und der Frucht unterschieden; sie dürfte ihre Stellung zwischen Cleistocactus und Bolivicereus haben". Allein schon dieses Urteil erforderte eine Gattungsabtrennung, außerdem aber das" Ordnungsprinzip meiner Systematischen Übersicht, in der Seticleistocactus einen noch offenen Platz ausfüllt: die Reduktionsstufe vor Cleistocactus. Diese beiden Gattungen und Ce- phalocleistocactus bilden gleichsam eine ‚,Reduktionsgruppe", bei zweien die Borstenanlage verschieden ausgebildet: Seticleistocactus mit Borsten an der Blüte und Frucht, in den Triebareolen fehlend, Cephalocleistocactus bei zunehmender Größe mit sich mehr und mehr verdichtendem Borsten- schopf in der Blütenregion, die Borsten an der Blüte nicht vorhanden, bei Cleistocactus weder in der Blütenzone noch an den Blüten selbst. Diese Gattungsgruppe zeigt deutlich, daß die Natur mit der Reduktionslinie das natürlichste Ordnungsprinzip geliefert hat. Bisher sind 2 Arten bekannt. — Verbreitung: Bolivien (Prov. Florida und Valle Grande) [®], Seticleistocactus dependens (Card.) Backbg. n. comb. (Cleistocactus dependens Card., C. & S. J. [US], XXIV: 5, 144. 1952). K. niederliegend und aufsteigend; Tr. bis 3,5 cm 0; Ri. 10—12, niedrig, schmal; Ar. oben weißgrau, unten schwarz-filzig; Rst. 8—12, bis 3 mm lg., stechend, anfangs rötlich-grau; Mst. 3—4, dunkler, einer bis 1,5 cm lg., grau, z. T. dunkelspitzig; St, alle später weißgrau; Bl. reich erscheinend, ca. 4,5 cm lg.; R. karminrosa, schlank; Sep. und Pet, grünlich, die Sep. unten rosa, oben mehr gelblicher Ton, Spitze bräunlich; Bst. an der R. (und meist noch stärker an Knospe und Ov.) weiß, bis ca. 7 mm lg.; Fr. 1,4 cm 0, weinrot. — Bolivien (Prov. Florida, La Negra, 1400 m). (Abb. 59 links, 384.) Cardenas bezeichnete zwar nur S. piraymirensis als einen besonderen Typus, nannte aber die Bst. bei obiger Art auch „long and white"; daher mußte die Spezies umgestellt werden. Seticleistocactus piraymirensis (Card.)Backbg. (T.)- Descr. Cact. Vov. III: 13.1963 (Cleistocactus piray-
Seticleistocactus — Soehrensia 407 mirensis Card., C. & S. J. [US], XXXIII: 3, 78—79. 1961). K. aufrecht-säulig, bis lmh.; Tr. bis 3 cm 0, graugrün; Ri. ca. 15, 4 mm h.; Ar. 1 cm entfernt, dunkel; Rat. 12—18, sehr fein, 4—10 mm lg.; Mst. 1, nadelig, bis 2,5 cm lg.; St. alle weißlich; Bl. zylindrisch, bis 6 cm lg., Saum + schräg, 1,2 cm 0; R. z. T. ± gebogen, bläulichrot, mit weißen H.; Sep. dunkelblaurot, braunspitzig; Pet. heller bläulichrot, wie die Sep. + zurückgekrümmt; Gr. unten heller-, oben dunkler-bläulichrot; N. hellgrün; Stbbl. bläulichrot; Fr. rötlich-dunkelgrün, 1,5 cm lg., rot beschuppt; Bst. an R. und Fr. 1—2 cm lg.; S. 1 mm gr., glänzend-schwarz. — Bolivien (Prov. Valle Grande, Santa Cruz, Rio Piraymirf, auf 1800 m). (Abb. 385.) x Setidenmoza icosagonoides: ein unbeschriebener gelbstachliger Bastard zwischen Seticereus und Denmoza. Setiechinopsis (Backbg.) De Haas (85) Zierliche, kleinzylindrische Pflanzen mit dünnröhri- gen, + duftenden langen Nachtblüten, die Perigon- blätter sehr schmal, die Röhrenschuppen in Borsten ausgezogen, z. T. mit Borsten am Ovarium; die Frucht von spindelförmiger Gestalt, trocken, bei Reife längsaufreißend. Die Samen sind braunschwarz. Nur 1 Art bekannt. — Verbreitung: Argentinien: Santiago del Estero. [®.; P. ergibt größere Pflanzen.] Setiechinopsis mirabilis (Speg.) de Haas (T.) K. meist einzeln, bis 15 cm h., 2 cm 0, dunkel- bräunlichgrün; Ri. 11—12; Ar. winzig; Rst. 9—14, dünn; Mst. 1, vorgestreckt, + pfriemlich, bis 1,5 cm lg.; St. gerade, randständige weißlich, mittlere bräunlich-hornfarben; Bl. stets am Scheitel, ca. 12 cm lg., weiß; Pet. sehr schmal, weiß, spitz zulaufend; B. ziemlich wollig, mit schwarzen Sch.-Bst. und Bst. zuweilen auch am Fruchtknoten; Fr. bis 4 cm lg., 6 mm 0; S. rund, 1,5 mm gr. — Argentinien (bei Colonia Ceres). (Abb. 386.) v. gracilior Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 14. 1963: K. noch dunkler; Rst. 10—12; Mst. 1, ebenfalls dünn, nur 0,5, selten bis 1 cm lg., anfangs oben hellbraun, bald weiß und leicht hellbraun- spitzig; Bl. nur 6 cm lg. (geschlossen: nur 8,5 cm lg.), ca. 2.9 cm 0; Pet. dicht kopfig-strahlend, äußerst schmal, grünlich-weiß; Fr. 3 cm lg. (Abb. 387). Typus der Art ist nach Spegazzini die Pflanze mit einem starken Mst. („validissimus"), bis 1,5 cm lg. Die Angabe „Blüten duftlos" ist unzutreffend. Beide Blüten duften, schwächer, solange es noch hell ist; die Bl. der var. ist morgens schon nicht mehr offen, schließt auch meist nach kurzem Offensein. Die Bl. des Typus der Art kann noch bei Tagesbeginn geöffnet sein; sie duftet mitunter sehr stark. Der Griffel ist kurz; infolgedessen bestäuben sich die selbstfertilen Pflanzen fast stets, sind also autogam. Dadurch, sowie durch die Perigonform, die Borsten, die trockenwerdende spindelige, seitwärts aufreißende Frucht ist Setiechinopsis von Ar- throcereus unterschieden. Ihre Einbeziehung zu letzterem Genus durch Marshall und Buxbaum ist wohl nur auf mangelnde Kenntnis des immerhin seltenen lebenden Materials beider Gattungen zurückzuführen. Setirebutia (Fric) Krzgr., unbeschrieben: Medio- lobivia Backbg. Soehrensia Backbg. (114) Kräftige längliche bis runde, z. T. großkugelige bis dick-säulige Pflanzen mit mäßig-langen derbtrichte- rigen Blüten, diese nur behaart; Früchte + wollig, nicht trocken. Blütenfarbe rot oder gelb, in verschiedenen Tönungen. Die Pflanzen besiedeln nur größere Höhenlagen und sind hier z. T. ungewöhnliche Erscheinungen: eine Art wird von den Einheimischen „Kegelkugel" genannt, eine andere erreicht die Größe des Echinocactus grusonii, eine dritte fast die des dicksäuligen Helianthocereus poco, mit einer gelegentlichen Altersgröße von ca. 2,50 m. Beschrieben wurden bisher 7 Arten. — Verbreitung: Nordwest-Argentinien (von Mendoza und Tucuman bis Los Andes), Chile.. [©•] Soehrensia bruchii (Br. & R.) Backbg. (T.) K. kräftig-kugelig, einzeln oder sprossend, dann Gruppen bis 50 cm 0; Ri. bis ca. 50 oder mehr, oben höckrig geteilt; Ar. mit anfangs stärkerem und kurzem weißem Wollfilz; Rst. 9—14, spreizend, abstehend, gerade oder + gebogen, pfriemlich-kräftig; Mst. ebenso, bis ca. 4; St. dunkler getönt, mittlere unten etwas verdickt; Bl. tief rot, ca. 5 cm 0, mit etwas aufgerichteten Pet.; Fr. grün, gering behaart. — Nordargentinien (Tafi del Valle). Fechser berichtet auch von blaßrot blühenden Stücken. (Abb. 388.) Beschreibung nach der Britton u. Roses, vervollständigt. Außerdem gibt es einzelne Pflanzen mit gelblichen und mehr kräftig-nadeligén St., alle bis 2 cm lg., mittlere in der Stärke kaum unterschieden, Fuß verdickt; Bl. ca. 6,5 cm 0, etwas breiter offen, gelblich-rot; Stbf. rot; N. grün. Britton u. Rose gaben die Stachelfarbe als „meist dunkel" an und sagten nichts über ihre Stärke und Länge. Da Rose die Pflanzen selbst sammelte, ist anzunehmen, daß er zufällig nur tiefer-rot blühende sah. Vermutlich gibt es Übergänge, so daß die hellerbestachelte und -blühende Form (z. B. in der Sammlung Riviere) vorderhand nicht als Varietät abgetrennt werden kann. Fechser berichtet auch von blaßrot b lühen
408 Soehrensia den Stücken. Die var. Yoshio Itos: v. aureorubri- flora und v. rosiflora (beide 1962) sind danach nicht abtrennbar, sondern nur Formen, die man aber so bezeichnen könnte, v. nivalis (Fric) ist eine dichter und weißlich bestachelte, aber seit 1929 erst neuerdings wiedergesammelte Höhenform. Soehrensia formosa (Pfeiff.) Backbg. K. anfangs dickkugelig, später gestreckt, im Alter zylindrisch, bis über 50 cni h., meist einzeln; Ri. 15—35; Epidermis blaß graugrün; Rst. 8—16, ziemlich dünn und biegsam; Mst. bis 8, bis 7 cm lg., elastisch; St. variabel in der Farbe, meist weißlich, randständige auch gelblich, mittlere oft dunkler gespitzt, auch rötlich, alle + hyalin; Bl. schlank glockig-trichterig, bis 8 cm lg., etwas verschieden br., hell- bis goldgelb; R. bis 2,5 cm 0, gelblichgrün, locker behaart. — Nordargentinien (Men- doza, Quebrada de Toros, bzw. Vorkordillere von der Nordgrenze Mendozas bis zum Cerro Nevado). Die Stacheln sind zuweilen auch bräunlich, ihre Länge und Dichte ist etwas verschieden. Kugelige Pflanzen blühen noch nicht; die langsam wachsende Art muß erst deutlich zylindrisch geworden sein. Ähnliche andere Arten bleiben kugelig, während die S. formosa v. maxima zuletzt bis 2 m h. wird (Dodds), bis 40cmØ. Auf einfarbigen Fotos könnte man sie kaum von einem ebenfalls im Scheitel blühenden Helianthocereus poco unterscheiden, auch die Blütenform und -bekleidung ist gattungsmäßig schwer trennbar. Dennoch zeigt die Gesamtzahl der Arten, daß es — von einigen Altersformen abgesehen — cactoide und nicht cereoide Pflanzen sind. Das Beispiel beweist aber auch, daß hier nur die exakte Trennung nach enger umrissenen Gattungen genügend Aufschluß gibt (vgl. hierzu auch: Einleitung von Submatucana). v. maxima Backbg.: K. bis 40 cm 0, im Alter bis ca. 2,50 m h., hell-, nicht graugrün; St. gelb mit braunen Spitzen; Bl. goldgelb. Von Dodds gefunden. — Nordargentinien (Mendoza, Cerro de Almohadones, auf ca. 3000 m). v. polycephala Backbg.: K. graugrün, vielköpfig, basal verzweigt (v. maxima auch seitlich); St. weiß; Bl. goldgelb. Von Dodds gefunden. — Nordargentinien (Cerro de Almohadones, auf dem Páramo). Soehrensia grandis (Br. & R.) Backbg. K. kugelig bis länglich, bis 25 cm h.; Ri. 14—16, 2 cm h., schmalkantig, zwischen den Ar. leicht vorgewölbt; Ar. anfangs weiß; Rst. 10—15, gelb, braunspitzig, nadelig bis dünn-pfriemlich; Mst. undeutlich geschieden, basal etwas verdickt, oft 2 länger, bis 8 cm lg.; Bl. bis 6 cm lg., glockig-trichterig, 4 cm 0, orangegelb; R. bis 3,5 cm 0, bräunlich behaart; Stbf. grün; Gr. grünlichgelb; N. gelb; Fr. breitrund. — Nordargentinien (zwischen An- dalgalá und Concepciön). Jüngere Pflanzen ähneln mitunter gewissen Formen des Trichocereus smrzianus (Backbg.) Backbg., der lange auch für eine Soehrensia gehalten wurde. Soehrensia ingens Br. & R. ex Backbg. K. dick und sehr großkugelig werdend; St. abstehend, hellgelb; Bl. bis ca. 4 (—5) cm 0, gelb, braun behaart; Fr. 3—4 cm 0, grünlich braungelb, seitlich aufreißend; S. klein, glänzend schwarz (nach Fechser). — Nordargentinien (zwischen An- dalgala und Concepciön, El Molle). (Abb. 389.) Ich sah lebende Pflanzen in der MARNiER-Sammlung. Farbfotos von Schicketanz zeigten z. T. eine mutmaßliche Abänderung dieser Art, mit etwas längeren Stacheln und mehr orangerot getönten Bl. Soehrensia korethroides (Werd.) Backbg. K. erst einzeln, dann ± sprossend, größer-kugelige Gruppen bildend, später länglich, im Alter bis 30 cm 0, stumpf hellgrün bis mattglänzend saftiggrün; Ri. über 20, zuerst ± höckrig; Ar. anfangs weißlich- bis gelblich-filzig; Rst. 12—20, ungleich, weißlich bis gelblich-hornfarben, dunkle Spitze, nadelig, bis 3 cm lg.; Mst. typisch 4, gelb-rotbraun, oft auch gebändert, mitunter abgeflacht, stechend; Bl. bis 7 cm lg., 4,5 cm 0, sattrot, glockig-trichterig; R. dicht graubraun behaart. — Nordargentinien (Prov. Los Andes). (Abb. 390.) Soehrensia oreopepon (Speg.) Backbg. K. breitkugelig bis gestreckt-kugelig, bis 30 cm 0, grauoliv-grün; Ri. ca. 18—20—30, 2,5 cm br., leicht gekerbt; Ar. 0,8 cm gr., grau; St. anfangs wenige, später bis ca. 12 (—20), davon 1—5 mittel- stachelähnliche, 5—7 cm lg., randständige 2—3,5 cm lg., alle dünn, biegsam, blaßgelblich bis rötlich; Bl. (8—) 10 cm lg., bis 3,5 cm 0, goldgelb, grau behaart; R. mit zugespitzten, grünlichen Seh.; Stbf. weiß, am ganzen R.-Innern angeheftet; Stbb. krem. — Nordargentinien (Mendoza, Cacheuta). Die Angaben nach in der MARNiER-Sammlung gesehenem Material erweitert. Soehrensia smrziana (Backbg.) Backbg.: Tricho- cereus smrzianus (Backbg.) Backbg. Erst kürzlich sah Rubingh, Soestdijk, zum ersten Male die Blüte und damit, daß es sich um eine Trichocereus-Art handelt. Soehrensia nebelmanniana Lembcke & Backbg. K. anfangs flachkugelig bis rundlich, später säulig, bis 1,50 m h., bis 40 cm 0, reingrün; Ri. zuerst ca. 17, später bis über 38, um die Ar. verdickt, im Neutrieb auch höckrig; Rst. bis 28, 2,5—5 cm lg., ± verflochten; Mst. 2—5, bis 15 cm lg.; St. alle hellgelb bis goldbraun oder rötlich, auch + gebogen und dunkelspitzig; Bl. glockig-trichterig, ca. 6 cm lg., gelblich; R. dicht wollig behaart; Fr. kugelig, 3 cm 0, Pulpa weiß; S. glänzend-schwarz, 0,75 mm
Soehrensia — Stephanocereus 409 gr. — Chile (Bafios de Puritama und Toconce, auf 3500 m). Ein struppig-dichtbestachelter ostandiner Eindringling in Chile. Hiermit näher verwandt mag das Genus Rodentiophila Ritt. sein. Von einer weiteren interessanten Soehrensia berichtet Fechser: bis ca. 1,50 m h., 20 cm 0, gelbstachlig, Scheitel + schräg nach Norden gerichtet; Bl. glänzend gelb. — Nordargentinien (Cata- marca). Es könnte sich u. U. auch um einen Helianthocereus handeln. Solisia Br. & R. (224) Einzelne kleine Pflanzen, der Pelecyphora pseudo- pectinata völlig ähnlich, aber mit Milchsaft, zwar auch mit rübig verlängertem Basalteil, zusammengedrückten Warzen und langgezogenen Areolen mit weißen, kammartig geteilten Stacheln, jedoch entstehen die Solisia-Blüten nicht im Scheitel, sondern tiefer herab. Die Früchte sind längliche Beeren; sie werden, wie auch bei einigen anderen Gattungen, nach der Reife hervorgeschoben. Eine Einbeziehung zu Mamillaria, wie durch Moran, läßt leicht die interessante Sonderstellung übersehen, die dieses Genus einnimmt. Buxbaum hat sie 1951 richtig gekennzeichnet. Wenn er allerdings 1956 sich selbst widerspricht, indem er Morans Auffassung folgte, so zeigt dies, daß seine systematische Methode keine feste, unveränderliche Grundlage hat. Während bei Mamillaria die Blüten stets aus der oberen Zone des Vorjahrswuchses entstehen, bildet sie Solisia „lateral" (seitlich: Br. & R.), und wer solche Pflanzen sieht, könnte sie, wie der Erstautor Stein, eher für eine Pelecyphora-Verwandte als für eine Mamillaria halten. Nur 1 Art wurde beschrieben. — Verbreitung: Mexiko (Puebla und Oaxa- ca). [P.; hält wurzelecht gehalten nicht lange.] Solisia pectinata (B. Stein) Br. & R. (T.) K. bis 8 cm lg., bis 6 cm 0, meist tiefer im Boden sitzend; W. klein, oben zusammengedrückt und am First gestutzt; Ar. langgezogen; Ax. nackt; St. bis ca. 40, bis 2 mm lg., rein weiß oder schwach rötlich; Bl. ca. 2 cm lg., 2,5 cm 0, glockig-trichterig, nackt; Sep. gelblich-grün; Gr. weiß; N. gelbgrün; Fr. eine längliche, ± weiße Beere; S. 1 mm lg., schiffchen- förmig, schwarz, mit großem Nabel. — Mexiko (Puebla, bei Tehuacan; angeblich auch in Oaxaca). (Abb. 391.) Spegazzinia Backbg.: Weingartia Werd. Stenocactus (K. Sch.) Berg.: Echinofossulocactus Lawr. Stenocereus (Berg.) Rice. (158) Mäßig starke Säulenkakteen, von unten verzweigend, nicht baumförmig und kronenbildend wie der nächste Verwandte Marginatocereus. Während dieser vom Scheitel herab in Reihen oder Zwischenräumen seitlich blüht, entstehen die Blüten von Stenocereus nur oben um den Scheitel, und während schon seine Knospen sich aus einem Borstenkranz erheben und später am Fruchtknoten zahlreichere und längere Borsten tragen, ist bei Marginatocereus das Ovarium filzig, und nur an der mittleren Röhre finden sich vereinzelte kurze Borsten, aber lediglich in wenigen Areolen. Im Blütenbau zeigt Stenocereus auch insofern Unterschiede, als die Nektarkammer mehr kreiselig ist, bei Marginatocereus länglich; auf Stenocereus beschränkt ist auch die Eigenart, daß das Perigon in der Nacht breit geöffnet ist, sich gegen Morgen schließt, während die rosa Sepalen noch bis zu 3 Tagen abstehen (Berger). Daher hielt man das Genus lange für einen Tag- blüher, bzw. weil die breit geöffneten Blüten nur in der Nacht so zu beobachten sind. Die Früchte sind bestachelt, die Samen mattschwarz. Beschrieben wurden 2 Arten. — Verbreitung: Mexiko (von Puebla bis zum Isthmus von Tehuantepec) [®.] Stenocereus stellatus (Pfeiff.) Rice. (T.) K. aufrecht-säulig, matt dunkelgrün, oft gerötet, bis 3 m h.; Tr. bis 8 cm 0; Ri. 8—12, stumpf, niedrig, etwas höckrig; Ar. weiß; Rst. 8—12, bis 12 mm lg., spreizend; Mst. 1—3, einer deutlicher als mittlerer, bis 2 cm lg., oben und unten braun; Bl. bis 6 cm lg., zylindrisch-glockig, weiß, außen rosa; R. rosa, bis zur Höhe der Nektarkammerlage beborstet, Fr. kugelig, 3 cm 0, rot, bestachelt, eßbar. — Mexiko (Puebla; Oaxaca; Tehuantepec). (Abb. 392.) Stenocereus treleasii (Br. & R.) Backbg. K. bis 7 m h., selten seitlich (bei Beschädigung des Scheitels ?) etwas verzweigt, auch einzeln; Ri. bis 20, höckrig, + mit V-Vertiefung; St. 7—9, kurz, gelblich, später auch ein deutlicherer und längerer mittlerer; Bl. bis 5 cm lg., wie bei voriger Art (H. Bravo); Fr. ebenso, 5 cm 0. — Mexiko (Oaxaca, Straße zwischen Mitla und Oaxaca). Stephanocereus Berg. (185) Eine monotypische Gattung verhältnismäßig schlanker, aufrechter Cereen, die mit beginnender Blühreife am Scheitel einen Borstenschopf bilden, der dann durchwachsen und jeweils immer wieder neu gebildet wird, so daß die frühere Schopfzone ringförmig stehenbleibt. Ganz ähnliche Bildungen weist das Genus Arrojadoa auf. Bei beiden Gattungen sind die Blüten nächtlich, die Früchte nackt und mit dem Blütenrest besetzt. Werdermann stellte
410 Stephanocereus — Strophocactus Stephanocereus zu ‚‚Pilocereus", wahrscheinlich nur, weil die Frucht keinen Deckel trägt wie die von Ar- rojadoa; aber sie hat nicht die typische Gestalt der Pilosocereus-Früchte, sondern ist weniger rundlich als länglich, vor allem aber handelt es sich bei Stephanocereus um ein echtes und stets konstantes Ce- phalium, gegenüber den nicht konstanten und daher zuweilen sogar völlig fehlenden Pseudocephalien von Pilosocereus. Stephanocereus wächst stets einzeln, Verzweigung wohl nur bei Beschädigung, die Blüte ist leicht gebogen; zu der größeren Wuchshöhe als bei Arrojadoa kommen dann noch die genabelten Früchte und die abweichende größere Blüte. Das einzige Foto einer blühenden Pflanze nahm ich — mit morgens bereits geschlossenen Blüten — im Botanischen Garten von Rio de Janeiro auf („Die Cactaceaeu, IV: Abb. 2431, S. 2549. 1960). Nach Werdermann tritt das Genus stets nur in verstreuten Einzelstücken auf. Die birnförmigen Samen sind mattschwarz. — Verbreitung: Brasilien (Bahia) [®. P.; im MARNiER-Garten sah ich eine ziemlich große, aus Samen gezogene Pflanze. Stephanocereus leucostele (Gurke) Berg. (T.) K. meist einzeln, aufrecht, bis 3 m h.; Ri. 12—18; Ar. mit bis 1,5 cm lg. H., an Sämlingen noch spärlich; Rst. bis ca. 20, 0,5—1,5 cm lg., weiß, dünn- nadelig, später graubraun; Mst. mehrere, weiß bis goldgelb, starr, stechend, 1—2 später oft bis 4 cm lg.; Ceph. aus weißer Wolle und zahlreichen, bis 7 cm lg. goldgelben Bst.; Bl. bis 7 cm lg., weiß, etwas gebogen, unten gelblich, zum Saum grünlich; N.krem; Fr. rund bis länglich, genabelt, mit Blütenrest; S. fast 2 mm gr. — Brasilien (Bahia, rüdliche Catinga). (Abb. 393.) Stetsonia Br. & R. (63) Große, baumartige Cereen mit dickem Stamm, von denen ich im Gebiet von Santiago del Estero sehr große Bestände sah. Die ziemlich schlankröhrigen nächtlichen Blüten sind leicht gebogen, kahl und am Ovarium dachziegelig dicht beschuppt, die Schuppen + häutig. Das Perigon öffnet breit, die Staubblätter sind mit dem Griffel ziemlich geschlossen aufgerichtet. Nur 1 Art und 1 var. sind bekannt. — Verbreitung: Argentinien (im trockenen Nordwesten auf Hügeln und buschbewachsenen Pampas); Bolivien (nach Ritter) [®.; Kopftriebe blühen zuweilen in den Sammlungen]. Stetsonia boliviana Ritt, ist nur ein Name. Stetsonia coryne (SD.) Br. & R. (T.) K. bis 8 m h. Bäume, Stamm bis ca. 40 cm 0; Tr. zuweilen bis über 100, bis 60 cm lg., + aufgerichtet; Ri. 8—9, 1—1,5 cm h., stumpf, anfangs lebhaft bläulich-grün; St. 7—9, unten verdickt, ein vorgestreckter mittlerer bis 5 cm lg., ziemlich derb, die anderen bis ca. 3 cm lg., alle anfangs bräunlichgelb, bald weiß, im Oberteil schwärzlich; Bl. bis 15 cm lg., weiß; R. weitläufig häutig beschuppt; Ov. dachziegelig dicht beschuppt. — Nordwestargentinien (Trockengebiete), v. procera Ritt. — „Taxon", XIII: 3, 116. 1964: K. höher, bis 10 m h.; Tr. aufrecht (beim Arttypus nach Ritter: spreizend), anfangs milchiggrün (beim Arttypus: bläulich); Pet. blaßrosa, oben langgespitzt (beim Arttypus: gerundet oder kurz gespitzt); Nektar.: 1—1,5 cm lg. (beim Arttypus: 0,5—lern lg.); Fr. ± kugelig (beim Arttypus: oblong); S. blaßbraun (beim Arttypus: braun). — Bolivien (Bergland des Dept. Tarija, Grenze der Prov. Gran Chaco und O'Connor, Palos Blancos; isoliertes Areal). (FR 872—873.) Im Winter-Kat. zuerst als eigene Art und auch als St. boliviana angeboten. Strombocactus Br. & R. (204) Einzelne flachkugelige Pflanzen, mit rübigen Wurzeln in den Spalten steiler Tonschieferfelsen haftend. Die Blüten ähneln denen von Obregonia; sie haben aber trockenrandige Schuppen, ebenso am Oberrand der Frucht, die trocken ist und bei Reife mit ein oder zwei Längsrissen aufreißt. Die winzigen, staubfeinen Samen sind braun. Die Länge der inneren Perigonblätter is«, wie auch ihre Breite, etwas unterschiedlich. Eine besondere Eigenart der Pflanzen sind ihre etwas verbogen-vierkantigen und oben stark gestutzten Höcker, in die die Rippen aufgelöst sind, aber noch gut erkennbar. Es ist nur 1 Art mit allen diesen Merkmalen bekannt. — Verbreitung: Mittelmexiko (Hidalgo) [®.; P. sprossen zuweilen]. Strombocactus disciformis (DC.) Br. & R. (T.) K. einzeln, scheibenartig im Boden sitzend, bis flachkugelig, blau- bis grau-grün oder grau, bis 8 cm 0, ausnahmsweise bis über 15 cm 0; Ri. nach Bz. 8 :13, in oben wie deformiert wirkende, wulstigverbogene Hck. aufgelöst; Ar. bald kahl; St. höchstens 4—5 in einer Ar., borstenförmig, bestoßen und bald abfallend, meist nur in Scheitelnähe vorhanden; Bl. 2,5—3,5 cm lg., bis 4 cm 0, weiß bis gelblichweiß; N. ebenso gefärbt; Fr. 7 mm lg., schmutzigbraun, dünnwandig; S. 0,3 mm gr., rotbraun. — Mexiko (Hidalgo, bei Ixmiquilpan, Mineral del Monte usw.). (Abb. 394.) Strophocactus Br. & R. (42) Ein interessantes epiphytisches Genus. Die Triebe winden sich, ähnlich wie bei Deamia, an den Stämmen empor, liegen ihnen aber, weil zweikantig, hautartig flach auf; sie haben eine deut-
Strophocactus — Submatucana 411 liehe Mittelrippe und die Areolen am Rand. Die Stacheln sind ziemlich kurz und fein. Die lang- röhrige Blüte erinnert in der Form etwas an die der Setiechinopsis, mit schmalen Petalen, mehr oder weniger Haarbildung an der Röhre sowie anscheinend auch Borsten; das Ovarium hat auch Borsten. Die Frucht ist borstig bestachelt. Nur 1 Art ist bekannt. — Verbreitung: Brasilien (in den Amazonas-Wäldern). [Als Epiphyt zu kultivieren.] Strophocactus wittii (K. Sch.) Br. & R. (T.) K. dünn- und flach triebig, bis 10 cm br., anliegendwindend; Tr. 3—4mal so lg. wie br., oben und unten gerundet; Ar. sehr dicht stehend, mit Wollhaaren; St. zahlreich, bis 1,2 cm lg., daneben noch Bst.; Bl. bis 25 cm lg., wahrscheinlich außen rötlich, innen weiß (bis rötlich ?); Fr. verlängert-eiförmig; S. ohrenförmig, schwarz. — Brasilien (Region von Manaos). In Überschwemmungswäldern weit verbreitet, z. B. am Rio Negro und anderen entfernten Gebieten des Amazonasbeckens (H. W. Fittkau). (Abb. 395.) Die Tr. verzweigen auch seitlich. Submatucana Bagkbg. (81) Einzelne oder sprossende kugelige Pflanzen. Die Rippen sind breiter als bei Matucana, mehr oder weniger ansehnlich gehöckert, die Bestachlung ist mit einer Ausnahme bei allen Arten derber. Submatucana ist mit den + gebogenen bzw. schiefsaumigen behaarten Blüten die Reduktionsstufe vor Matucana, deren ausschlaggebendes Gattungsmerkmal bei Britton u. Rose lautet „Röhre und Ovarium kahl". Wenn Ritter die Submatucana-Arten zu Matucana einbezieht, ist dies unlogisch, denn er stellte ja Pilocopiapoa Ritt, auf, weil die eine dazu gehörende Spezies sich nur durch behaarte Blüten von Copiapoa unterscheidet. Die Früchte der Sub- matucana-Arten werden trocken und öffnen mit Längsrissen; die Samen sind + schwarz. In diesem Genus fanden endlich auch die „Arequipa auran- tiaca (Vpl.) Werd." und die „Arequipa myria- cantha (Vpl.) Br. & R." ihren richtigen Platz, deren frühere Einbeziehung zu Arequipa nur ein Notbehelf war, da man damals weder um eine größere Artengruppe kugeliger Gestalt mit behaarten und schiefsaumigen Blüten wußte und es noch keine andere systematische Position für solche Pflanzen gab. Kimnach hat in seiner Massenzusammenfassung unter Borzicactus, die ich für verfehlt halte, auch Matucana und Submatucana einbezogen, d. h. zum ersten Male Kugelkakteen zu einem Genus gestellt, dessen Typus ein Säulenkaktus ist. Die Natur selbst hat ihn widerlegt: Hutchison fand eine Submatu- canaart, die sogar meist ziemlich breitrund ist und nur die Altersform gelegentlich ± gestreckt. Bisher sind von obiger Gattung 9 Arten bekannt. — Verbreitung: Nordost-Peru. [®.; P.] 27 Kakteenlexikon Submatucana aurantiaca (Vpl.) Backbg. (T.) K. einzeln oder sprossend, bis 15 cm 0 und h.; Ri. ca. 16, länglich-höckrig zerteilt; Ar. elliptisch; St. ca. 25, rötlich-braun, ungleich, mitunter auch mehr, bis 30, mittlere schwer trennbar, randständige, bis auf die 3—4 aufgerichteten oberen geraden, gebogen, bis 2,5 cm lg., die mittleren längeren ca. 3—7, 2,5 bis 4,5 cm lg.; Bl. bis ca. 9 cm lg., 5—7 cm 0, stärker zygomorph, behaart, dunkelrot, zur Mitte und zum Schlund hin orangegelb; Gr. am Fuß mit H.Bildung, braunrosa; N. gelbgrün; Fr. ca. 2 cm 0, purpurn bis dunkelbraun; S. braunschwarz bis schwarz. — Nordperu (Cajamarca, zwischen Chota und Hualgayoc; Huancabamba, bei Sondor). Submatucana calvescens (Kimn. & Hutch.) Backbg. K. glänzend dunkelgrün, bis 15 cm h. und 0; Ri. 16—17, in 6kantige Hck. aufgelöst; Ar. grau, länglich; St. schwer trennbar, ca. 25—35, steif, hell- bräunlichgelb, die randständigen 0,5—2 cm lg., die 4—8 mittleren 1,5—4 cm lg.; Bl. bis 8 cm lg., 3—5 cm 0» ± zygomorph, orangepurpurn; R. mit bis 2,5 mm lg. weißen H.; Fr. kugelig; S. schwarz, runzlig. — Nordperu (Santiago de Chuco, 15 km nördlich von Angasmarca, bei der Mine unterhalb Are- nillas, ca. 3700 m). Ein Katalogname Ritters war Matucana mega- lantha. Submatucana currundayensis (Ritt.) Backbg. K. + kugelig; Ri. über 12, in rundliche Hck. zerteilt, mit Querfurchen; Ar. ziemlich groß, oval, reichfilzig; St. ca. 16—18, pfriemlich, mittlere kräftig, gelbbraun (randständige mehr gelblich), zuerst unten gelb, bis ca. 3,5 cm lg., die randständigen bis ca. 2 cm lg.; Bl. blaß (lachs)rosa, ziemlich langröh- rig, kurz behaart. — Peru (Cerro Currunday, bei Samne). Die Art ist noch nicht gültig beschrieben; sie mußte dennoch umkombiniert werden, weil Ritter sie als Matucana führt. Dies ist in der botanischen Praxis ungewöhnlich, ließ sich aber nicht umgehen. Ritter veröffentlicht seine Beschreibungen in mehreren Zeitschriften; seine neuen Arten entgehen daher leicht dem Interesse des einzelnen. Um das zu vermeiden, müssen sie hier gesammelt werden, und daher sind Neukombinationen von Namen noch unbeschriebener, guter Arten nicht zu vermeiden. Submatucana formosa (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 14. 1963 (Matucana formosa Ritt., „Taxon", XII: 3, 125. 1963). K. halbrund, bis 15 cm 0; Ri. 20—30, in 7—10 mm h. Hck. aufgelöst; Ar. 3—6 mm 0, braun; St. nadelig, dunkelbraun; Rst. 6—11; Mst. 1—4, 2—5 cm lg.; Bl. gradsaumig; Ov. borstenlos; R. mit weißen oder grauen Haaren bekleidet; Pet. zinnoberrot, oben blutrot; Fr. 1,5 cm lg., nach unten verjüngt;
412 Submatucana — Subpilocereus S* schwarz, 1 mm gr. — Peru (Balsas, Dept. Caja- marca) (FR 658). v. minor (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 14. 1963 (Matucana formosa v. minor Ritt., 1. c, 125. 1963): K. kleiner, 7—12 cm 0; Ri. 13—21; Rst. höchstens 9; Mst. 1—2. — Peru (El Chagnal, Dept. La Libertad) (FR 1072). Submatucana intertexta (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 14. 1963 (Matucana intertexta Ritt., „Taxon", XII: 3, 125. 1963). K. bis 36 cm h., 7—18 cm 0; Ri. 15—25, gekerbt, bis 1,5 cm h.; Ar. bis 8 mm lg.; Rst. 8—12, etwas rauh, abgeschrägt, 8—20 mm lg., braun; Mst. 2 bis 3,5 cm lg., braun, Spitze schwarz; Bl. 7,5—10,5 cm lg., zygomorph; R. bis 5,5 cm lg., weißflockig behaart; Pet. goldgelb, oben blutrot; Stbf. oben blaß- karmin oder braun; Gr. blaßgelb; S. 1,4 mm gr. — Peru (Puente Crisnejas, nördl. Cajamarca) (FR 693). Submatucana madisoniorum (Hutch.) Backbg. n. comb. — (Borzicactus madisoniorum Hutch., C. & S. J. [US], XXXV: 6, 167—172. 1963). K. anfangs breitrund, später + gestreckt, einzeln, graugrün, mit rauher Epidermis; Ri. 7—12, anfangs ganz flach, später um die Ar. höckrig erhöht; St. 0—1—5, bis 6 cm lg., + stark gebogen, leicht abfallend, zuerst braun, dann weißlich; Bl. wenig zygomorph, schlank-trichterig, 8—10 cm lg., 4—5,5cm 0, bräunlich behaart, rein rot; N. gelblich; Fr. kugelig, 2 cm 0, längsaufreißend, kurz behaart; S. braun, glänzend, feinwarzig. — Peru (Dept. Amazonas, Prov. Bagua, Canyon des Rio Maranon, zwischen Km 243 (Rentema) und Km 247 (Campo- miento Santa Rosa), östl. Olmos auf der Mesones Muro Highway, in Klippen über der Straße, auf 400 m; von P. Hutchison gefunden). (Abb. 396.) Eine interessante Art, im Alter wie viele Kugelkakteen + verlängernd und nach der behaarten Blüte zu Submatucana gehörend, eine eigene Artengruppe, die nichts mit Borzicactus zu tun hat. Submatucana myriacantha (Vpl.) Backbg. n. comb. (Echinocactus myriacanthus Vpl., Bot. Jahrb. Engler, 50: Beibl. 111: 25. 1913). K. gedrückt-kugelig, bis ca. 8 cm h., bis ca. 10 cm 0; Ri. 26, stark gehöckert, Hck. durch Querkerben getrennt; Ar. genähert, klein und kurzfilzig; St. zahlreich, steif borstenartig, anfangs gelb- bis rotbraun, später schwarzgrau oder grau, bis 25 randständige, 6—18 mm lg., mittlere ca. bis 10, bis 2,5 cm lg.; Bl. reicher erscheinend, bis 6 cm lg., rosa; R. schlank, 3 cm lg., mit bis 2 cm lg., kräftigen H. („haarförmige Bst."). — Peru (Chachapoyas, oberhalb von Balsas). Die einzige Art der Gattung, soweit bisher bekannt, mit feineren Stacheln, jedoch mit dem von Matucana abweichenden Submatucana-Kennzeichen der stark gehöckerten Ri., im Scheitel warzenartig aufgelöst; auch die Stachelzahl gleicht der der ersten beiden Spezies. Submatucana paucicostata (Ritt.) Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 14. 1963 (Matucana paucicostata Ritt., „Taxon", XII: 3, 124. 1963). K. bis 14 cm h., bis 7 cm 0; Ri. 7—11, stumpflich, 7—15 mm h., gekerbt, mit konischen Hck.; Ar. 10 bis 15 mm entfernt, grau; St. kastanienbraun, vergrauend, gebogen; Rst. 4—8, 0,5—3 cm lg.; Mst. 0—1; Bl. 6 cm lg., zygomorph; Ov. weißflockig und lang weißhaarig bekleidet; R. 3,5 cm lg., wie das Ov. behaart; Pet. dunkel-zinnober, violettfarben ge- randet; Stbf. unten weiß, oben purpurn; Gr. zinnoberrot; N. 4—5; Fr. breitrund, gering behaart, grün; S. 1,2 mm gr., rhomboidisch, rauh, braun, mit großem, grauem Nabel. — Peru (Prov. Huari, Dept. Ancash) (FR 597). Submatucana ritteri (Buin.) Backbg. K. flach- bis breitkugelig, bis 14 cm 0, sprossend; Ri. 12—22, durch Quereinsenkungen und Verengungen in flache und breitere Hck. zerteilt; Ar. länglich, hell; Rst. 7—10 (—14), 1—3 cm lg.; Mst. 1—2—5, 2—4 cm lg.; St. alle leicht gebogen, anfangs dunkelbraun, später die oberen länger so, die anderen heller werdend; Bl. bis 9 cm lg., bis 5 cm 0, zinnoberkarmin, sciirägsaumig; R. weißlich behaart; Stbf. violett; Gr. violett; N. gelblich-rotgrün; Fr. 1,5 cm 0, höckrig; S. schwarz. — Peru (La Libertad, bei Otuzco). Subpilocereus Backbg. (174) Baumförmige Cereen der Küsten und Inseln des nördlichen Südamerika, wo sie häufig zusammen mit Ritterocereus griseus und R. deficiens auftreten. Obwohl Subpilocereus repandus, der bereits 1753 beschrieben wurde, schon über zweihundert Jahre bekannt ist, wurde vor meiner zusammenfassenden Bearbeitung dieser Cereengruppe im Jahre 1938 merkwürdigerweise stets übersehen, daß es sich hier um 7 bislang bekannte Äxten handelt, deren Blüten- und Fruchtmerkmale genau übereinstimmen. Britton u. Rose hielten sie teils für Arten der Gattung Cephalocereus — und das allein ist schon ein Beweis gegen die Brauchbarkeit eines solchen Genus sens. lat. —‚ Croizat für „Pilocereus“-Arten, weil die jüngeren Areolen eine leichte Haarbildung aufweisen und die Blüten kahl sind; sie haben aber eine andere Form, und ebenso die Früchte, die bei allen Pilosocereen ganz einheitlich breitrund sind, die Samen glänzend und nicht so groß wie die matten obiger Gattung. Am ehesten verstände ch war noch die Einbeziehung zu Cereus Mill. durch Johnston, Hummelinck und in einem Falle durch Britton u. Rose, zumal die meisten Autoren nicht alle Blü-
Subpilocereus 413 ten kannten. Einheitliche Gattungsmerkmale von Subpilocereus sind: baumförmiger Wuchs; Blüten kahl, mit länglicher Samenhöhle, die Röhre um die Nektarkammer-Region aufgebläht, nach oben zu glockig-trichterig erweiternd; die Früchte sind länglich, dickwandig, die Samen groß und mattschwarz; die anfangs an den Areolen gebildeten, nur mäßig lang herabhängenden Haarflocken fallen bald wieder ab. — Verbreitung: Nordkolumbien, Cura<jao- Inseln, Nordvenezuela und die Inseln Margarita sowie Grenada. [®,] Subpilocereus atroviridis (Backbg.) Backbg. K. stark verzweigt, sehr hoch werdend, mit Stamm; Tr. bis 20 cm 0, dunkelgrün; Ri. bis 8, gekerbt, rundrückig; Ar. schwachfilzig, mit weißen H.; Rst. ca. 8, 0,8—1 cm lg.; Mst. 3, einer bis über 2 cm lg.; St. alle weiß, dunkelspitzig; Bl. ?; Fr. länglich, rötlichgrün, innen weiß. — Nordkolumbien (Puerto Colombia). Subpilocereus grenadensis (Br. & R.) Backbg. K. bis 7 m h., Stamm bis 25 cm 0; Tr. graugrün, bis 7 cm 0; Ri. 7—9,1 cm h., quergefurcht; St. ca. 17, bis 2 cm lg., schwer trennbar, pfriemlich, bräunlich oder grau, reifig, die kürzesten nur 3 mm lg.; Bl. ca. 7 cm lg., purpurn; Sep. oben purpurn; Fr. ellipsoidisch, bis 4 cm lg., grün (unreif ?). — Insel Grenada. Britton u. Rose wiesen bereits auf die nähere Verwandtschaft mit Subpilocereus repandus hin. Subpilocereus horrispinus (Backbg.) Backbg. K. baumförmig, bis 5 m h,, relativ wenig verzweigt; Tr. ohne Flankenfurchen, zuerst bläulichgrün, später olivgrün, mit ädrigem Rillenmuster, wenigstens teilweise, Fleisch nach dem Durchschneiden schwärzend oder bei Verletzungen Saft austretend, der schwärzlich wird; Ri. 4—5, rundrückig; Ar. etwas aus der Senkrechten verschoben, 4 mm entfernt, starkfilzig, länglich, nur langsam verkahlend, mit herabhängenden H.; Rst. 6—7, bis 2,6 cm lg., erst weißgrau, unten dunkel hornfarben, später horn- grau, ziemlich derb; Mst. 1, bis 10 cm lg., derb- pfriemlich, anfangs gefleckt, weißgrau mit dunklem Fuß; Bl. nur als Knospe gesehen, gelblichgrün, innen anscheinend rosa; Fr. länglichrund, rosa mit blauem Hauch; S. mattschwarz, groß. — Nord- kolumbien (Puerto Colombia, im Busch). Wurde zuweilen für „Cereus russelianus" bzw. „Ce- phalocereus russelianus" gehalten, der aber dick- pfriemliche Mittelstacheln und außerdem quergefurchte Ri. hat. Subpilocereus ottonis Backbg. K. hochstrauchig bis + baumförmig, z. T. anlehnend; Tr. bläulich bereift; Ri. (4—) 5 (—6), mit Flankenfurchen; Ar. graufilzig, mit herabhängenden flockigen Woll-H.; Rst. ca. 10, derbpfriemlich, bis 6 cm lg.; Mst. 1—3, bis 10 cm lg., anfangs schwärzlich oder dunkelfleckig; Bl. bis 9 cm lg., weiß; St. anfangs + aufgerichtet; Fr. länglich, violettrosa, duftend; S. mattschwarz. — Nordkolumbien (Goajira-Halbinsel und westlich); Venezuela (im Nordwesten). Von Britton u. Rose irrtümlich als „Cephalo- cereus russelianus" angesehen, von Croizat als Pilocereus wagenaari Croiz. noch einmal beschrieben. Subpilocereus remolinensis (Backbg.) Backbg. E. baumförmig, mit längerem Stamm, stark verzweigt; Tr. glänzend dunkelgrün, anfangs über den Ar. mit bogigen Flankenlinien; Ri. 6—7, steil, ziemlich schmal; Ar. schwachfilzig, zuerst mit herabhängenden H., diese weiß; Rst. 7—13, bis l‚ö cm lg.; Mst. 1, später bis 3 cm lg.; St. alle dünnpfriem- lich, zuerst schwärzlich-braun; Bl. bis 7 cm lg., kremweiß, Spitzen lilarx>sa; Fr. länglich-rund, gelb- grün; S. mattschwarz, groß. — Kolumbien (im Norden, Rio Magdalena, bei Remolino). Subpilocereus repandus (L.) Backbg. K. baumförmig, bis 12 m h., stark verzweigt, Stamm bis 40 cm 0; Tr. aufsteigend, bis ca. 10 cm 0; Ri. 8—12, gekerbt, grau- oder bläulichgrün; Ar. grau- oder braunfilzig, mit herabhängenden H.; St. 8—20, undeutlich geschieden, alle kräftig, auch kantig, abgeflacht oder gedreht; Mst. 1—7 (randständige 7 bis 13), 2—6,5 cm lg.; St. alle später weiß, dunkelspitzig; Bl. 6—11 cm lg., weiß, grünlich weiß oder weißrosa; Fr. bis 5,5 cm lg., rötlich-violett, Pulpa weiß oder zartrosa; S. 2 mm gr., mattschwarz. — Curac‚ao-Inseln. Die Art war früher oft als „Pilocereus albispinus" in den Sammlungen, v. weberi (Backbg.) Backbg.: St. kürzer; Fr. gelblich-grün, z. T. schwach rosa angehaucht, mit viel längerer Samenhöhle als beim Typus der Art, wo sie außerdem mit einer dickeren weißen Schicht umgeben ist. (Abb. 397.) Subpilocereus russelianus (O.) Backbg. (T.) K. baumförmig, bis 7 m h., sperrig aufrecht verzweigt, mit längerem Stamm, bis 2 m lg. und 60 cm 0; Tr. dunkelgrün; Ri. 4—5 (—6), stark quergekerbt, besonders zu Anfang; Ar. braunfilzig* mit herabhängenden H.; Rst. ca. 7, kastanienbraun, stark spitz zulaufend; Mst. 3, 2 vorstehend, einer abwärts gerichtet, nagelig-pfriemlich, anfangs gefleckt; Bl. bis 9 cm lg., kremfarben; Sep. rosa; Fr. lachsfarben, 6 cm lg., Pulpa weiß; S. mattschwarz, groß. — Venezuela (Puerto Cabello, oberhalb La Guayra und bis zur Halbinsel Goajira). Dies ist Cereus margaritensis Johns. v. micranthus (Humlck.) Backbg. : St. selten mehr als 1 cm lg., unten deutlich geschwollen, rückseitig abgeflacht; Rst. zurückgebogen, Mst. sogar
414 Subpilocereus — Sulcorebutia etwas kürzer. — Venezuela (bei Carúpano, La Pecha usw.). Subpilocereus wagenaari (Croiz.) Backbg.: Subpilocereus ottonis Backbg. Sulcorebutia Backbg. (104) Eine interessante Gattung aus dem bolivianischen Osten, die wegen ihrer Blütenähnlichkeit zuerst als Rebutia angesehen wurde. Aber allein schon die teilweise Polsterbildung aus einer stärkeren Hauptwurzel und die später häufig beim Typus des Genus zu beobachtende derbe Bestachlung waren für eine Rebutienart ungewöhnlich, ebenso die einheitliche Bildung fast strichtörmiger Areolen. Diese Merkmale bestimmten mich zur Abtrennung des obigen Genus. Als dann die „Rebutia tiraquensis Card." entdeckt wurde, die bis 12 cm breite Körper bildet und auch mit ihrer ziemlich derben Bestachlung stark von Rebutia abweicht, war es vollends klar, daß es sich hier nicht um Rebutien handelte. Es wurden dann noch weitere Arten gefunden, die besser hierher gehören als zu Rebutia bzw. Lobivia („Lobivia hoffmanniana Backbg.41 erwies sich ebenfalls als eine Sulcorebutia). Bei allen Arten sind die Areolen länglich und schmal, entweder mit winziger Ein- senkung darüber, oder die Höcker sind schräg aufwärts verjüngt und verlängert bzw. nicht gleichmäßig rund. Die Blüten ähneln denen der Rebutien; die Früchte sind teilweise oblong, teils rund, glatt oder mit Schüppchen versehen. Die Samen sind klein, matt oder glänzend schwarz bzw. dunkelbraun. Nicht selten sind die Rippen in ± rhom- boidische Höcker zerteilt bzw. diese gegeneinander versetzt. Offenbar gehört „Rebutia menesesii Card." ebenfalls hierher, wenngleich ihre Areolen kürzer sind; aber die Höcker sind nicht rundlich, wie bei Rebutia, sondern genau doppelt so breit wie lang, jedoch auch etwas gegeneinander versetzt. Da diese Art überdies der „Rebutia candiae Card." zweifellos sehr nahe steht, mußte sie auch deswegen hier einbezogen werden. Es kommen z. T. (bzw. später) längliche Körper vor, wie bei „Rebutia kruegeri (Card.)", die auf jeden Fall hierher g¾hört; sie kann gepfropft ziemlich groß werden, und dann sproßt sie seitwärts und bildet Klumpen, die sprossenden Rebutien nur entfernt ähnlich sehen. Andererseits sah ich z. B. Einzelstücke von Sulcorebutia tiraquensis v. electracantha, die bei ca. 7 cm 0 noch keinerlei Neigung zum Sprossen zeigten; diese Art wird überhaupt verhältnismäßig groß und zeigt dabei nur geringe Neigung zum Sprossen, wie dies bei Rebutiaarten größeren Durchmessers nicht der Fall ist. Zweifellos sind aber beide Gattungen nahe miteinander verwandt, was sich auch daran zeigt, daß beide relativ tief blühen. Alle bisher bekannten Sulcorebutia-Arten — und das scheint mir auch bedeutsam zu sein — stammen aus Ostbolivien. Es hat den Anschein, daß sich hier eine besondere Gruppe von Rebutienverwandten entwickelt hat, deren Eigenart und Geschlossenheit, zusammen mit den anderen Merkmalen, eine besondere systematische Position verlangt. Die Aufgliederung der S. tira- quensis-Gruppe ist schwierig, bzw. bei einigen dazu gehörenden Pflanzen die Klärung der Frage: eine eigene Art, Varietät oder nur gelegentlich auftretende Form. Ich gebe die bisher von mir festgestellten Abweichungen zur besseren Veranschaulichung dieser interessanten Art oder Arten zwar wieder, kann aber bisher nicht über die Beschreibung einer Varietät hinausgehen. Gerade diese Spezies zeigt einen besonders schönen und variablen Stachelhabitus, zu dem noch ein starkes Variieren der Blütentönung kommt, von hell bis tief dunkelrot. Für den Privatsammler wird nach alledem diese Gattung besonders lohnend sein. Es gibt verschieden rot blühende Arten sowie eine gelb blühende; es treten aber auch orange Tönungen auf, also Übergänge beider Farben zueinander. Die Blüten sind meist nicht ganz so schlanktrichterig wie bei Rebutia und deutlich bzw. z. T. relativ breit beschuppt. Bisher sind 17 (—18) Arten bekannt. — Verbreitung: Nordost-Bolivien (Dept. Cocha- bamba, soweit bisher feststeht). [®; P. wachsen schneller und blühen reicher.] Sulcorebutia arenacea (Card.) Ritt., comb. nov. in „Cactus", 17: 76,34.1962: Rebutia arenacea Card. Ich belasse die Art bei Rebutia, da sie weder einen Rübenkörper bildet noch derbe Stacheln, noch strichförmige Ar. oder eine ± furchige Verlängerung derselben, in alledem also keine Sulcorebutia-Merk- male zeigt. Sulcorebutia breviflora Backbg. nom. nov. (Rebutia brachyantha Card., Kakt. u. a. Sukk., 16: 4, 74—75. 1965, non (Wessn.) Buin. & Don., 1963). K. einzeln, flachrund, bis ca. 1,5 cm h., 3,5 cm 0, bräunlich-grün, Scheitel eingedrückt; Wz. rübig, bis 3 cm lg.; Ri. ca. 11, spiralig, in runde Hck. aufgelöst, diese 4 mm h., 6 mm 0; Ar. ± linear, 5 mm lg., 5 mm entfernt, weißfilzig; St. ca. 12, borstenartig, kammförmig anliegend, bis 6 mm lg., obere kürzer und verflochten, alle weiß mit verdicktem Fuß; BI. ca. 2,5 cm lg. und 0, gelb; Sep. u. Pet. lanzettlich; Sep. bräunlich gespitzt; Pet. im Hochstand stark zurückgebogen; R. bis 7 mm lg.; Ov. 4 mm 0, braungeschuppt; Stbf. orangegelb; Stbb. hellgelb; Gr. 1,2 cm lg., weißlich, die Staubblätter überragend; N. 4, hellgelb; Fr. u. S. unbekannt. — Bolivien (Dept. Cochabamba, Uferbänke des Rio Caine, 2000 m). Sulcorebutia candiae (Card.) Backbg. n. comb. (Rebutia candiae Card., in C. & S. J. [US], XXXIII: 4, 112. 1961). K. breitkugelig, sprossend, einzelne bis 3 cm h., bis 5 cm 0, dunkelgrün; Ri. 15—20, in gegeneinander
Sulcorebutia 415 versetzte rhombøidische Hck. zerteilt; Ar. schmallang, kremweiß; St. nur randständig, kammförmig geteilt, anliegend, 3—7 mm lg., dünn, gelblich, einige auch heller, die oberen oft die längsten, viele verkrümmt oder abwärts gebogen; BI. bis 3 cm lg., als etwas zygomorph beschrieben, aber wohl nur ausnahmsweise, das mir vorliegende Bild zeigt auch schlankere Blüten als Cardenas' Bild; Seh. an R. und Ov. olivgrün; Pet. gelb; Fr. kugelig, 5 mm 0; S. bis 1,4 mm lg., dunkelbraun. — Bolivien (Ayo- paya, bei Tiquirpaya, auf 2800 m). (Abb. 398.) Sulcorebutia canigueralii (Card.) Backbg. n. comb. (Rebutia canigueralii Card., C. & S. J. [US], XXXVI: 1, 26—27. 1964). K. sprossend; Wz. ziemlich langrübig; Tr. kugelig, 1 cm lg., 2 cm 0, grautonig; Ri. in ca. 13 spiralige Reihen von kleinen Hck. aufgelöst, diese.3—4 mm br.; Ar. elliptisch, schmal, 3 mm lg., weiß; St. kammförmig, 11—14, borstenartig, angelegt, 1,5—2 mm lg., weißlich, Basis braun; Mst. vereinzelt 1—2 jeweils in der Ar., aufgerichtet ;B1. bis 4 cm lg., und 0; Ov. grünschuppig; R. rötlich-gelb, grünschuppig; Sep. braungelb; Pet. 2 cm lg., unten gelb, oben orange; Stbf. goldgelb; Gr. grünlich; N. 8, hellgelb. — Bolivien (Prov. Oropeza, Dept. Chuquisaca, Sucre, 2800 m). Die Art hat die für Sulcorebutia typischen schmalen Areolen und längere Rübenwurzeln, die es bei Rebutia nicht gibt. Sulcorebutia glomerispina (Card.) Backbg. n. comb. (Rebutia glomerispina Card., C. & S. J. [US], XXXVI: 2, 40. 1964). K. flach sprossend; Wz. rübig; Tr. 5 mm h. und br. (soll anscheinend „cm" heißen ?); Ri. in 20 Reihen von 3 mm h. und 4 mm br. Hck. aufgelöst, blaugrün; Ar. 3 mm entfernt, elliptisch, 3 mm lg., grau; St. 10—14, seitlich spreizend, den Körper verdeckend, 5—20 mm lg., nadelig, mit verdickter Basis, weiß oder orangebraun, bzw. so nach der Mitte zu; Bl. 2,8 cm lg., 2 cm 0; Ov. weiß, mit smaragdgrünen Seh.; R. mit unten grüngelben Seh.; Sep. innen tief purpurn, außen heller; Pet. purpurn; Stbf. purpurn; Gr. weiß, ebenso die 6 N. — Bolivien (Prov. Chapare, Dept. Cochabamba, Hua- kani, 3200 m). Für Cardenas' hier wiederholte Ausführungen zu Sulcorebutia und Rebutia gilt das unter S. tunarien- sis Gesagte. Die Blütenähnlichkeit besagt allein nichts; wie sollte man sich sonst bei „Echinopsis kratochviliana" (also eine Pseudolobivia) und Lo- bivia verhalten, alle zusammenziehen, bzw. mit Echinopsis vereinigen? Sulcorebutia hoffuianniana (Backbg.) Backbg. n. comb.: Beschreibung siehe unter Lob. hoffmanniana Backbg., unter welchem Namen sie bisher geht; nach der Vermehrung ergab sich, daß sie im Habitus der S. kruegeri ähnelt, aber am Standort derbe aufgerichtete Mst. hat. Sie ist zweifellos eine Sulcorebutia mit strichförmigen Ar. und wird daher auch hier geführt (Basionym: Lob. hoffmanniana Backbg., Die Cact., III: 1434. 1959). Sulcorebutia kruegeri (Card.) Ritt. — ‚‚Cactus", 17: 76,36.1962 (Aylostera kruegeri Card., „Cactus", 12: 57, 260. 1957). K. später länglich, mit konisch-rübenartigem Basalteil, zuerst flachkugelig, bei alten Stücken mehr zylindrisch, seitlich sprossend und klumpenbildend, heller- bis dunkler-grün; Ar. kremfarben filzig, sehr langgezogen; Hck. schmallang, gegeneinander versetzt; Rst. kammförmig gestellt, anliegend, bis ca. 20, dünn, bis 3 mm lg., weißlich, einige leicht bräunlich getönt, unten + leicht verdickt; Mst., wenn vorhanden, im oberen Ar.-Teil, 1—2, kurz und fein, bräunlich, aufgerichtet; BI. mehr glockig-trichterig, bis ca. 2,5 cm lg., goldgelb bis orange, zum Pet.- Saum hin auch rötlich-orange; R. locker breit beschuppt; Fr. purpurrötlich, 3 mm 0, mit kleinen Seh.; S. 1 mm gr., glänzend schwarz. — Bolivien (Prov. El Cercado, 2568 m). Variiert mit und ohne Mst. Sulcorebutia lepida Ritt. Ohne lateinische Diagnose in „Cactus" 17: 76, 36. 1962 (mit Abb.); endgültige Beschreibung in Nat. C. u. S. J. (England), 17: 13 (März), 1962. K. sehr dunkelgrün, wenig sprossend, Scheitel vertieft; Ri. ca. 16, ganz in an der Basis in mehrflächige Hck. aufgelöst, diese ca. 3 mm h. und br.; Ar. schmallang, mit enger Furche nach oben, bis 3 mm lg., ebensoweit entfernt; St. ca. 14—20, 3 bis 7 mm lg., fast kammförmig seitwärts und abwärts strahlend, fast anliegend, schwarz, schwarzrot, braun oder goldgelb; Bl. zinnober bis karmin. — Bolivien (Standort unbekannt) (FR 369). (Abb. 400.) Ich sah die Art in der MARNiER-Sammlung tief karminrot bzw. purpurn blühen. Die Pflanze scheint eher eine kleinere und kürzer bestachelte var. der R. tiraquensis zu sein, es sind aber auch von ihr keine so abweichenden Bl.-Farben bekannt wie z. B. bei der v. electracantha der letzteren. Siehe auch unter S. mentosa. Sulcorebutia menesesii (Card.) Backbg. n. comb. (Rebutia menesesii Card., C. & S. J. [US], XXXIII: 4, 113. 1961). K. breitrundlich, sprossend, bis 2 cm h., einzelne bis 6 cm br., dunkel graugrün; Ri. 14—18, in bis 3 mm lg. und 6 mm br. Hck. zerteilt, diese + versetzt; Ar. mäßig länglich; St. 10—12, kammförmig geteilt, 3—35 mm lg., weiß oder rosa, anfangs auch hellbräunlich, rauhhaarig, besonders die längeren + stark gebogen bis verkrümmt; Bl. bis 4 cm lg., 3,5 cm 0, blaß- bis goldgelb; R. blaßgelb, Seh. grün, rotspitzig; Sep. rot gespitzt; Fr. kugelig, 6 mm 0,
416 Sulcorebutia dunkelrot, breitschuppig; S. 1 mm gr., dunkel. — Bolivien (Ayopaya, bei Naranjito, 1600 m). Die Art steht der S. candiae nahe. (Abb. 400.) Sulcorebutia mentosa Ritt. — „Succulenta" 43: 7, 102. 1964. K. flach oder halbkugelig, frischgrün, bis 6 cm 0, Scheitel eingedrückt; Wz. langrübig; Bi. + 20; Hck. 1 cm lg., 5 mm h., kinnförmig; Ar. 5—7 mm lg., 2 mm br., weiß, 6—8 mm entfernt; St. dünn, etwas gebogen, schwarz oder dunkelrot; Bst. 14 bis 18, kammförmig gestellt, ca. 5 mm lg.; Mst. 2—4, 5—8 mm lg.; Bl. seitlich, 3 cm lg., 3,5 cm 0, purpurn; B. 1,5 mm lg.; Stbf. weiß oder rötlich, zwei- serig; Gr. bis 2 mm lg., weiß; N. 5—7, blaßgelb; Fr. rund, 7—10 mm 0, braun; S. mattschwarz. — Bolivien (Prov. Campero, Aiquile) (FR 945). An Ov. und Fr. noch Spuren einer Haarbekleidung, wie solche z. T. auch bei Rebutia beobachtet worden sind. Eine Abtrennungsmöglichkeit besteht daher weder hier noch dort; die Filzspuren sind nur ein gelegentliches Zeugnis des Reduktionsvorganges. Eine Trennung erscheint allein da als berechtigt, wo die Bekleidung wesentlich stärker und allen Arten gleich eigentümlich ist. Die S. lepida scheint dieser Spezies nahezustehen (siehe auch dort). Sulcorebutia polymorpha (Card.) Backbg. n. comb. (Rebutia polymorpha Card., Kakt. u. a. Sukk., 16: 6, 115—116. 1965). K. rundlich bis breitrund, sprossend, tief sitzend, einzelne Köpfe bis 1 cm lg., 5 cm br., grau- bis dunkelgrün; Bi. 10—15, aus W. oder kleinen Hck. bestehend, beilförmig, bis 5 mm h.; Ar. bis 8 mm entfernt, bis 5 mm lg., elliptisch; St. borstenförmig, kammartig gestellt, angepreßt, 3—5 mm lg., grau oder dunkelbraun, dünn, stechend, bis 2 cm lg., aufwärts gebogen; Bl. bis 3 cm lg. und 0, magenta oder außen rötlich, innen orangegelb; Ov. verschiedenfarbig (je nach Bl.-Farbe); B. breit geschuppt; Stbf., Gr. und N. weißlich; Fr. 5 mm gr., rund. — Bolivien (Prov. Arani, Dept. Cocha- bamba, nahe Tiraque, 3200 m). Nach Cardenas eine extrem variable Art, er vermutet einen „Anteil an der Entstehung seitens S. steinbachii, totorensis und tiraquensis, die in derselben Gegend wachsen". Die Beschreibung gibt nur wenig davon wieder. Ein Komplex von Natur- hybriden? Ähnlich stark variiert S. tiraquensis, nach dem Farbbildmaterial von Rausch zu urteilen, bzw. nach dem darunter erwähnten Ritter- Material; ähnliche Bl. hat S. tarabucensis Card. Sulcorebutia steinbachii (Werd.) Backbg. (T.) K. + breite, polsterartige Gruppen aus einer Hauptrübe, grün; Bi. undeutlich, bis ca. 13, in versetzte längliche Hck., etwas rhomboidisch, aufgelöst; Ar. stark langgezogen, weißfilzig; St. an Kulturpflanzen mitunter zuerst fehlend, später längere Zeit auch die mittleren, an normal bestachelten Exemplaren ca. 6—8 randständige, bis 2,5 cm lg., dünn bis viel kräftiger, schwärzlich, etwas rauh; Mst. 1—3, erst dunkler, später weißlich, rauh, z. T. mit dunkler Spitze, bis derbpfriemlich, unten verdickt, ungleich lg., bis ca. 2 cm die längsten; Bl. ca. 3,5 cm lg., scharlachrot. — Bolivien (Cochabamba, genauer Standort nicht bekannt). v. gracilior Backbg. n.v.: Differt ramis gracilio- ribus; aculeo centrali plerumque deficiente, inter- dum 1, ad 1 cm longo. K. etwas heller grün als bei den folgenden var.; Tr. zierlicher als beim Typus der Art und den anderen var.; St. hell, fein und ziemlich kurz; Mst. meist fehlend, sonst 1, bis ca. 1cm lg.; Bl.? — Ostbolivien. (Uhlig-No. U 2205; von Krahl gefunden.) v. rosiflora Backbg. — „Cactus" 19, 80—81, 5. 1964. K. dunkel blaugrün; St. schwarzbraun, ohne helleren Fuß, mittlere 1—3, seitliche in 3—4 Paaren, mehr abstehend, nich$ deutlich kammförmig gestellt; Bl. 3 cm lg., 4 cm 0, purpurrosa; B. 1,5 cm lg., blaßgrünlich-rosa; Stbf. rosa, geringer an Zahl; Gr. 2 cm lg. (Abb. 401 links.) Weicht durch die dunkle Körper- und Stachelfarbe, sowie ziemlich große, rosa Blüten ab. v. violacitlora Backbg. — „Cactus" 19. 80—81. 6. 1964. K. sattgrün; St. schwarzbraun, mit hellem Fuß, seitliche deutlich kammförmig gestellt, 1—2 mittlere; fih nur 2,3 cm lg., 2,8 cm breit, leuchtend purpurn; B. nur 5 mm lg., rötlich; Stbf. weiß, zahlreich, dicht stehend; Gr. 1,6 cm lg. (Abb. 403 rechts.) Vor allem durch die kurzen purpurnen Blüten unterschieden, sowie andere Stbf.-Farbe; beide var. haben außerdem eine viel dunklere Körperfarbe als der mehr reingrüne Typus der Art mit scharlachfarbenen Blüten. Die Schreibweise „violacifera" in „Cactus" war ein Druckfehler. Sulcorebutia tarabucensis Rausch — Kakt. u.a. Sukk., 15: 5, 92. 1964. K. einzeln, nur selten sprossend, rübiger Basalteil, Kopf wenig aus dem Boden ragend, bis ca. 1,5 cm h., 2 cm 0, mattgrün; Bi. 10—11, spiralig, in Hck. aufgelöst, diese 6 mm lg., 4 mm br., 2 mm h.; Ar. strich- förmig, 3 mm lg., 6 mm entfernt, oben furchig verlängert; St. 6—8 (—11), 3—6 mm lg., kammartig zum Körper gebogen, Basis verdickt, schwarz bis braun; Mst. 0; Bl. 3 cm lg. und 0, dunkelrot, zum Schlund hin gelb; Pet. gerundet, mit feiner Spitze; B. und Ov. rosarot mit olivgrünen Seh.; Gr. 2 cm lg., wie die 7 N. gelblich; Fr. ? — Bolivien (Berge um Tarabuco, 3500 m; Rausch No. 66).
Sulcorebutia 417 Sulcorebotia taratensis (Card.) Backbg. n. comb. (Rebutia taratensis Card., C. & S. J. [US], XXXVI: 1, 26. 1964). K. sprossend; Wz. rübig, rosa; Tr. ca. 2—5 cm h., bis 3,5 cm 0, dunkelgrün bis purpurn, Scheitel vertieft; Bi. in ca. 16 spiralige Reihen kleiner Hck. aufgelöst, diese 4—5 mm gr.; Ar. ca. 6 mm entfernt, schmal-elliptisch, 5 mm lg.; Rst. 13—16, 3 bis 4 mm lg., kammförmig gestellt, borstig, durchsichtig weiß mit dunkelbrauner, verdickter Basis; Mst. 0 (selten 1); Bl. 4 cm lg., 3,5 cm 0; Ov. mit braunen, spitzen Seh.; R. purpurbraun, mit braunen Seh.; Sep. innen dunkler-, außen heller-purpur- ner Tönung; Pet. 2,2 cm lg., magentarot; Stbl. weiß, ebenso der Gr.; N. 5, weißgelb; Fr. 3 mm lg., braunrot; S. glänzend schwarz. — Bolivien (Prov. Ta- rata, Dept. Cochabamba, am Wege Tarata-Rio Caine, 2000 m). (Abb.403.) Eine bei Sucre von Rausch gefundene Art glich in allem obiger Beschreibung (S. sucrensis Ritt., nur ein Name?) (Abb. 402). Sulcorebutia tiraquensis (Card.) Backbg. K. einzeln bis sprossend, breitrund, einzelne bis 5 cm h., bis 12 cm 0; Ri. 13—26, gerade oder spiralig, in unregelmäßig umrissene, meist unten gerundete, oben + hochgezogene Hck. aufgelöst; Ar. schmallang, weißlich, oben eine kleine vertiefte Fortsetzung, durch verlängerte Basis des darüberstehenden Hcks. oft wie eine Furche; St. an Jungpflanzen mitunter nur 12—13 randständige und 1—2 mittlere im Areolen-Oberteil, später schwer in rand- und mittelständige trennbar, bis über 30, 0,5—3 cm lg., anfangs gelblich-bräunlich, später dunkelbraun, einzelne mittlere kräftiger; Bl. 3,5 cm lg., 3 cm 0, purpurn; Stbf. unten purpurn, oben weißlich; Gr. umgekehrt so gefärbt; N. gelblich; R., Ov. und mitunter anscheinend auch die Fr. mit Seh.; Fr. 4 mm 0, violettrosa. — Bolivien (Carrasco, am Wege Cochambamba-Santa Cruz). (Abb. 404, 405 oben links.) Die Stacheln liegen nicht an, sondern stehen etwas ab und sind uneinheitlich. Der Typus der Art hat also später dunkelbraune Stachelfärbung, der Fuß z. T. auch gelblich. Die Bestachlung ist extrem variabel. Das Dunkelbraun geht z. T. in leuchtend violett-rotbraun über, aber auch bis fast schwärzlich braun; dementsprechend variiert auch die Blü- tenfarbe von heller rot bis tief dunkelrot, wie ich an reichblühenden Exemplaren des Jardin Botani- que „Les Cédres" sah. Außerdem gibt es Pflanzen mit sehr heller Bestachlung und andere, die vielleicht eher eigene Arten sind. Um den Überblick zu vervollständigen, führe ich sie hierunter auf. Ritter hat in „Cactus" (Paris), 17: 70. 36.1962, die Umkombinierung irrtümlich noch einmal vorgenommen. Deutlich als gute Varietät unterschieden ist: v. electracantha Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 14.1963: K. breitrund; St. bernsteingelb; Rst. bis ca. über 25, nadelig, steif; Mst. bis über 7, aufgerichtet, sehr fest, pfriemlich-nadelig, bis ca. 1,3 cm lg., die Basis teilweise rötlich, einige Mst. sogar bis 1,6 cm lg., alle St. den Körper dicht umkleidend, später schmutzig dunkelbraun; Bl. orangerot. (Abb. 405 oben rechts.) Hierzu mag als Form oder var. auch die eine oder andere der nachstehenden Pflanzen gehören. Besonders in der Sammlung Buining, Holland, sah ich noch folgende von Ritter gesammelte Exemplare, deren Zugehörigkeit bisher ungeklärt ist: Sulcorebutia sp. ?, var. ?: K. grün; St. blaßgelblich, seitlich abstehend, nicht sehr dicht, K. deutlich durchscheinend (zu S. tiraquensis ?) Sulcorebutia sp. ?, var. ?: K. mehr olivgrün; St. anliegend, gelblich, + verbogen, ohne aufgerichtete einzelne längere (zu S. candiae ?) Sulcorebutia sp. ?, var. ?: K. schwärzlich-oliv; St. etwas abstehend, stark seitlich verflochten, ohne einzelne längere, sehr blaß hornfarben, anfangs leicht bräunlich. Sulcorebutia sp. ?, var. ?: K. kräftig dunkel- bis mittelgrün; St. abstehend, dünnadelig, einzelne etwas länger, alle blaßgelblich bis kremweißlich (zu S. tiraquensis ?) Sulcorebutia sp. ?, var. ?: K. gepfropft später zylindrisch, bläulichgrün; St. anfangs dünn, in meist 4 Paaren seitlich kammförmig anliegend, später zum Scheitel hin kräftiger, mehr abstehende dazwischen, bräunlich, einzelne längere + auffällig schräg vorgestreckt. Sulcorebutia totorensis (Card.) Ritt. — „Cactus", 17:76. 36.1962 (Rebutia totorensis Card., „Cactus'4, 12: 57, 259—260. 1957). K. gedrückt-rund, sprossend, einzelne bis 2 cm h., bis 6 cm 0, dunkelgrün; Ri. 19—21, in + rhom- boidische Hck. zerteilt; Ar. erst rund, dann sehr schmal-elliptisch langgezogen, graufilzig; St. kammförmig geteilt, strahlig, 0,3—2 cm lg., die längeren deutlich abstehend, nadelig-dünn, aber stechend, dunkelbraun, vielleicht zuweilen auch mehr als mittlere gestellt (im Ar.-Oberteil); Bl. 3,5 cm lg., dunkelpurpurn, oben noch dunkler; Gr. und N. blaßgelb; Fr. und S. ? — Bolivien (Carrasco, La- gunillas bzw. Straße Totora nach Huerta Molino, 2800 m). Sulcorebutia tunariensis (Card.) Backbg. n. comb. (Rebutia tunariensis Card., C. & S. J. [US], XXXVI: 2, 1964). K. tiefsitzend, sprossend; Wz. tiefreichend, bis 15 cm lg. (!); Tr. dunkelgrün, 5 mm h., bis 1,8 cm 0; Ri. in ca. 10 beilförmige Hck.-Reihen zerteilt, Hck. 4 mm lg., 3 mm h.; Ar. bis 4 mm entfernt, grau, schmal-elliptisch, bis 4 mm lg.; St. kammförmig, 10—12, in Paaren, borstig, angelegt, alle 3—5 mm lg., hyalinweiß, mit brauner Basis; Bl. trichterig, 3 cm lg., 2,5 cm 0, gebogen; Ov. weißlich mit weißen Seh.; R. eng, oben blaßpurpurn, mit weißlichen Seh.; Sep. purpurorange; Pet. tiefrot, unten
418 Sulcorebutia — Tacinga goldgelb; Stbf. goldgelb; Gr. unten weiß, oben grün; N. 5, gelb. — Bolivien (Prov. Cercado, Dept. Co- chabamba, Mount Tunari, 3200 m). Cardenas erwähnt hier seine „Aylostera kruegeri", spricht von dem Genus Aylostera und daß es, wie Sulcorebutia, zu Rebutia eingezogen werden sollte, übersieht jedoch ganz die borstige Blütenbestach- lung, Griffelverwachsung und stielige Röhre von Aylostera, bzw. erwähnt sie nicht. Er scheint auch nicht zu bedenken, daß Rebutia keine solche Rübenwurzeln wie Sulcorebutia hat, und daß die schmallangen Areolen typisch für dieses Genus sind. Mangels eines einheitlichen Gliederungsprinzips wird hier gerade das hervorgerufen, was Cardenas mit seinen Hinweisen vermieden sehen will: eine fortschreitende Verwirrung. Seine „Aylostera kruegeri" läßt vermuten, daß ihm die Aylosteraarten nicht ausreichend bekannt sind. Sulcorebutia verticillacantha Ritt. — „Cactus", 17: 76, 37. 1962, ohne lateinische Diagnose. K. sprossend, tief grün, bis 3 cm 0, länglich; Wz. rübig, 5 cm lg., oben bis 3 cm dick; Ri. 13—21, in Hck. aufgelöst, diese 5 mm lg., 3—5 mm br., 2—4 mm h., durch schmale Furche verbunden; Ar. schmallang, bis 4 mm lg., 0,5 mm br., 3—5 mm entfernt, schräg versetzt; St. im Scheitel voll ausgebildet und diesen verdeckend, 12—14, 2—4 mm lg., fein, kammförmig angedrückt, erst ganz braun, mit schwarzem Fuß, dann grau; Bl. ziemlich tief entstehend, hell violettpurpurn bis zinnober, dann zum Schlund hin orange. — Bolivien (ohne Standortsangabe) (FR 752 a). v. verticosior Ritt. — 1. c.: St. oben dichter, ganz braun. (FR 752). Sulcorebutia weingartiana ist ein unbeschriebener Name. Die Pflanzen wurden von Krahn gesammelt und gehören zum Formenkreis der S. tiraquensis, deren Typusbeschreibung sie weitgehend in den Merkmalen entsprechen; sie können einzeln wachsen, werden auch relativ groß, oder sie sprossen wenig, die Stachelfärbung bis ± rubinrot-braun; die feinen Ar. sind kurzlinear. — Bolivien. Sulcorebutia xanthoantha Backbg. n. sp. Atroviridis, prolifica; aculeis radialibus 8—12, ca. 5 mm longis, aureis, flavis, citreis vel albidis, + curvatis; aculeo centrali 0; areolis 1,5—3 mm longis, 0,5—2 mm latis, tomento brevi, albido vel flavido; flore flavo vel aureo, 2,5—3 cm 0; tubo 2 cm longo, squamis viridibus; staminibus, stylo, stigmatibusque flavidialbis. K. dunkelgrün, bald reichlicher sprossend; Rst. 8—12, ca. 5 mm lg., gelb, goldgelb bis hellbräunlich, zitronengelb, bis weißlich, + gebogen; Mst. 0; Ar. 1,5—3 mm lg., 0,5—2 mm br., mit kurzem, weißlichem bis gelblichem Filz, oben furchig verlängert; Bl. 2,5—3 cm 0, gelb bis goldgelb; R. ca. 2 cm lg., mit grünen Schuppen, diese zur Basis gelblicher; Sep. und Pet. spatelig, oben gespitzt, erstere mit grünem Schimmer an der Spitze; Gr. und Stbf. hellgelb; N. weißlichgelb; Fr. ? — Bolivien (FR 774 ?). (Abb. 406.) Tacinga Br. & R. (19) Anlehnend-hochstrauchige, mäßig verzweigte, stielrunde Pflanzen aus der UF. Opuntioideae, die in sämtlichen Merkmalen auffallend von allen anderen Vertretern der Cactaceae abweichen: in der Form der Triebe, den bei Berührung alter Pflanzen herabfallenden Glochiden, dem Fehlen von Stacheln und den seltsamen Blüten mit ihrem stieligen Röhren- und Ovariumteil sowie den abwärts gekrümmten Perigonblättern mit reicherer Haarbildung zwischen ihnen und den geschlossen lang um den Griffel aufgerichteten Staubblättern. Hinzu kommt noch, daß die Blüten abends oder in der Nacht öffnen und die Areolen an jüngeren Trieben Büschel weicher Haare entwickeln. Die Blüten sind jedoch nicht endständig, wie Britton u. Rose angaben, sondern sie entstehen zum Triebende hin; die amerikanischen Autoren sahen wohl eine nur zufällig an der Spitze stehende Blüte. Alle diese Merkmale sind so einmalig, daß für diese Pflanzen ein eigener Tribusrang erforderlich war. Allein die Nachtblütigkeit ist bei den n Opuntienverwandten ganz ungewöhnlich; einige Tacinga-Blüten sind auch noch am Morgen eine Zeitlang geöffnet. Die bisher unerklärliche Entstehung dieser Pflanzen ist eines der interessantesten Entwicklungsprobleme bei den Cactaceae, das nicht mit den herkömmlichen Anschauungen gelöst werden kann. Vielleicht handelt es sich um ein Relikt und sind verbindende Arten oder Gattungen im Laufe der Zeit erloschen. Bekannt sind nur 2 Arten und 1 Varietät. — Verbreitung: Brasilien (nur in der nördlichen Ca- tinga). [P. empfiehlt sich; auf Opuntia wachsen die Pflanzen rasch und blühen dann auch in der Kultur gern.] Tacinga atropurpurea Werd. K. über 2 m h.; Tr. 1,4 cm 0, graugrün; Ar. mit brauner Wolle und grauen Gl.; Bl. 7 cm lg., dunkelpurpurn; Ov. 5 cm lg., 1 cm 0; Stbf. weiß; Gr. blaß- grün; N. grün. — Brasilien (Bahia, zwischen Boa Nova und Conquista). v. zehntnerioldes Backbg.: Bl. violettgrün, mit deutlichem grünem Ton, 7 cm lg.; es wurden auch nur 3 cm lg. Bl. beobachtet, mit längeren Stbf. als beim Typus der Varietät. Die wenigen Perigonbl. stehen lockerer als beim Typus der Art, Die zylindrischen B. sind verschieden lang, wie auch beim Typus der Art. (Abb. 407.) Tacinga funalis Br. & R. (T.) K. bis 12 m lg., mit holzigem Stämmchen; Tr. mitunter rötlich; Gl. kurz; Bl. bis 8 cm lg.; Sep. ca. 10;
Tacinga — Tephrocactus 419 Pet. ca. 7, grünlich, 4 cm lg.; Gr. krem; N. grün; Fr. bis 5 cm lg.; S. 3—4 mm 0. — Brasilien (N- Bahia, Joazeiro). Sehr reich blühend. Tacinga zehntneri Backbg. & Voll: Tacinga atro- purpurea Werd. Tephrocactus Lem. emend. Backbg. (11) Die Vertreter dieser Gattung sind die weitaus zahlreichsten der UF. Opuntioideae in Südamerika, von Mittelperu her in den Anden und beidseitig derselben sowie im argentinischen Vorland bis weit nach Süden hinunter. In den höheren Gebieten und vor allem in den trockeneren treten sie oft als einzige Art ihrer Unterfamilie auf, von nahezu Meereshöhe bis auf 4000 m ü. M., nur streckenweise zusammen mit ähnlichen bzw. zwergigen Vertretern der Platyopuntiae, die aber durch + deutliche Triebabflachung unterschieden sind. Allein schon dieses große Areal sowie die reiche Artenzahl und die charakteristische Körperform verlangte eigenen Gattungsrang, wie dies bereits Lemaire erkannte. Wie häufig so gibt es auch hier eine Gruppe von Übergangsformen — jedenfalls dem Anschein nach —‚ Körper, die mehr länglich sind und die die nähere Verwandtschaft mit Austrocylindropuntia erkennen lassen. Entweder handelt es sich hier aber nur um gestreckt-kugelige Formen (T. crassicylin- dricus) oder um solche Arten, deren Haufenbildung außen kugelig erscheinender Glieder ohne die Verlängerung der inneren Triebe nicht möglich ist, eine Triebgestalt, die dann bei einigen geringer sprossenden Verwandten deutlicher hervortritt, während die Glieder der typischen haufenbildenden Arten an der Peripherie der Polster ganz kugelig aussehen und z. T. zu Anfang längere Zeit noch so geformt sind. Man muß aber zwischen diesen Arten und denen von Austrocylindropuntia unterscheiden, bei der auch Kugelformen vorkommen, die jedoch in tieferen Lagen bzw. in der Kultur stark lang- triebig werden und damit ihre Gattungszugehörigkeit erkennen lassen, während die Tephrocactus- Arten der Reihe „Globulares" unter normalen Verhältnissen der Kultur, die meisten sogar lichtfern, ihre Körperform niemals ändern. Auch hier gibt es noch interessante morphologische und entwicklungsgeschichtliche Probleme, und es erscheint als nützlicher — statt aus dem großen Zusammenhang gelöster Umkombinierungen einzelner und z. T. nur kleiner Gattungen — diese Fragen aufzugreifen; gerade die exakte Gliederung des Genus Tephrocactus nach phytographischen Gesichtspunkten dürfte sich dafür als aufschlußreich erweisen. Die Arten werden ihrer typischen Form nach getrennt in solche der 1: Reihe Elongati Backbg. und der 2: Reihe Globulares Backbg. Die Reihenzugehörigkeit ist hinter den Artnamen durch Zahlenangaben vermerkt. Auf eine Unterreihen-Gliederung kann hier angesichts der gut übersehbaren Artenzahl verzichtet werden. Lemaire hatte zu Tephrocactus noch Arten einbezogen, die zu zwergigen Reihen der Platyopuntiae gehören (z. B. den ‚‚Airampoae"). Demgemäß wurde das Genus verbessert, bzw. nur auf Arten begrenzt, die mit jenen nicht verbunden werden können. Bei der Reihe 1: „Elongati" gibt es einige Spezies, die durch ihre reiche Behaarung besonders schön sind, bei der Reihe 2: „Globulares" interessante Formen und Körperfärbungen; bei T. arti- culatus ist der Formenreichtum besonders eindrucksvoll, zumal noch eigenartige bandförmige Stacheln bei einigen von ihnen hinzukommen. Diese Art wurde lange verkannt, und der richtige älteste Name ist noch nicht überall wieder zur Geltung gekommen. Mehrere sehr hoch oder ganz im Süden des Kontinentes wachsende Arten müssen stärkere Kälte aushalten. Die Blüten haben im allgemeinen die typische Form der Opuntien; der Griffel ist oft nach unten zu verdickt; die Samen sind + rundlich; in einem Fall weisen die Früchte innen Glochiden auf, eine ungewöhnliche Erscheinung. Sehr vielfältig ist auch der Charakter der Stacheln; z. T. sind sie haarfein oder borstig, andere nadelig oder ± derb- pfriemlich, zuweilen fehlen sie völlig, oder sie sind nur kurz, mitunter auch weich. Das Ovarium bzw. Perikarp ist nicht selten — bei relativ kleiner Samenhöhle — ziemlich dickfleischig. Besonders unter den Hochlandsarten aus Trockengebieten gibt es einige mit starker Wurzelbildung, der die Pflanzen bei ungünstigen Klimaverhältnissen zweifellos ihre Erhaltung verdanken. Bisher sind 81 Arten und 53 Varietäten (mit den subv.) beschrieben worden; es ist aber anzunehmen, daß wir noch nicht alle kennen, d. h. weitere Spezies gefunden werden. — Verbreitung: Mittel- bis Südperu, Chile, Bolivien, westlicheres Nord- bis Südargentinien, hier bis zur Magellan-Straße. [®.; P. von kleineren bzw. seltenen Arten empfiehlt sich, auf Austrocylindropuntia subulata, die Tephrocactus gern annimmt, andere Arten nur selten.] Tephrocactus albiscoparius Backbg. (2) K. dichttriebig, breitere Gruppen, grün; Tr. oben etwas verjüngt, schwach gehöckert; Ar. mit weißem Filz; St. 4—8, bis ca. 5 cm lg., meist 1 kürzer und ca. 8—9 mm lg., sehr dünn, die übrigen kräftig, steifelastisch, alle milchweiß, die Pflanze fast besenartig überragend; Bl. ? — Bolivien. Von Frau Wilke gefunden. Tephrocactus alboareolatus Ritt. — Descr. Cact. Nov. III: 14. 1963 (2) K. graublau-grün, gegliedert; Tr. ca. 5 cm lg., ca. 3 cm 0, eiförmig, oben verjüngt; Ar. auf schwach- höckrigen Anschwellungen, rund bis länglicfi, bis 6 mm gr., erhaben dicht-weißfilzig; St. ca. 4 derb-
420 Tephrocactus nadelige, ungleichmäßig gerichtet, aufwärts, vorgestreckt oder abgebogen, scheitelwärts oder + abwärts weisend, bis 2,5 cm lg., ganz glasig-weiß oder bräunlich gefleckt bzw. im oberen Teil hellbräunlich, außerdem meist 2 viel dünnere weiße, anliegend abwärts weisend; Bl. ? — Heimat ?. (Abb. 408, 409.) Tephrocactus alexanderi (Br. & K.) Backbg. (2) K. kugelig gegliedert und verzweigt, graugrün; Tr. gehöckert, bis 3 cm 0; Ar. klein, rund; St. 4—12, bis 4 cm lg., rauher als bei der var., oft zuerst abwärts gebogen, anfangs weiß, dann unten so, oben dunkel oder schwarzspitzig, biegsam; Bl. ?; Fr. rot, trocken, oben mit längeren weißen, weichen St.; S. 6 mm gr., weiß. — Argentinien (La Rioja, zwischen Chilenecito und Famatina), v. bruchii (Speg.) Backbg.: K. wie beim Typus der Art, bis 50 cm h. ‚ Gruppen ebenso br.; Tr. bis 9 cm lg., bis 5,5 cm 0, gehöckert; Ar. anfangs weiß, bald unten stachellos; Gl. gelblich, bis 4 mm lg.; St. 12—15, 1—4 cm lg., nicht rauh, nur gelegentlich mit einzelnen Schülfern, aber fein punktiert, nach unten oder ganz weißlich, die kräftigeren violettgrau bis blaugrau, teilweise oder ganz so, die äußeren mehr nadelig, die inneren, schwer trennbaren pfriemlich; Bl. ca. 6 cm lg., rosaweiß. — Argentinien (Catamarca, Mazan). subv. macracanthus (Speg.) Backbg. : mit einzelnen viel längeren St.; — subv. brachyacanthus (Speg.) Backbg.: St. alle kürzer als die längsten des Typus der Art. v. subsphaericus (Backbg.) Backbg.: K. mit länglichen G.; St. nie rauh, 6—15, 3—4 mittlere, schwer trennbar, oft schwarz bis grauschwarz, einige dünn bis borstig, mitunter vereinzelte länger, alle später weißgrau; Bl. ? — Standort: wie beim Typus der Art. Tephrocactus andicolus Lem.: Tephrocactus glome- ratus v. andicolus (Pfeiff.) Backbg. Tephrocactus aoracanthus Lem. : Tephrocactus arti- culatus v. ovatus (Pfeiff.) Backbg. Tephrocactus articulatus (Pfeiff. ex 0.) Backbg. (2, eine var.: 1) (T.: v. diadematus) K. locker verzweigt, mit leicht lösenden G., graugrün; Tr. länglich-rund; Ar. wenigfilzig; Gl. braun, kurz; St. 0; Bl. weiß, verblühend + rosa; Fr. 1,5 cm lg.; S. erst mit glasiger, dann hartkorkiger Hülle. — Westargentinien (Mendoza). Gl. wahrscheinlich in den meisten Fr. v. calvus (Lem.) Backbg.: Tr. kugelrund, auch mehr breitrund, bis 3,5 cm h. und 0, gelblichgraugrün; Hck. stärker ausgeprägt; Gl.-Büschel länger. v. diadematus (Lem.) Backbg.: K. niedrig-buschig; Tr. zierlicher, bis 5 cm lg., grün bis graugrün; St. bastartig, weiß oder braunrandig, 1—4; BL blaßgelb, bis 3,5 cm 0; Fr. 2 cm lg. v. inermis (Speg.) Backbg. (1): K. dichtere Gruppen; Tr. grün, zylindrisch, oben verjüngt, bis 10 cm lg., bis 2,5 cm 0; Ar. weiß; Gl. hell- bis schwarzbraun. — Westargentinien (zentrale Provinzen). v. oligacanthus (Speg.) Backbg.: K. niedrig- buschig; Tr. bläulich-, grau- oder dunkelgrün, bis 5 cm lg., bis 3,5 cm 0; St. nur 1—2, auch 0, schmäler als bei v. diadematus und kürzer, z. T. sehr kurz, hell- bis dunkelfarben; Bl. 3 cm lg., 4 cm 0, weiß, rosa Hauch; Gr. weiß, v. ovatus (Pfeiff.) Backbg.: K. locker-strauchig, Büsche bis 50 cm br.; ± fahlgrün; Tr. großkuge- .-.Hg, bis 8 cm 0, unten stachellos; St. 1—7, braun v-bis schwärzlich, bis 13 cm lg., derbpfriemlich, z. T. leicht gedrückt und etwas rauh; Bl. weiß; Fr. rot, selten am Rand St. v. papyracanthus (Phil.) Backbg. : E. ähnlich dem von v. syringacanthus, Farbe mehr graubraun; St. breit bandartig, rein weiß. — Westargentinien (Mendoza, Catamarca). v. polyacanthus (Speg.) Backbg.: K. niedrig- strauchig, aschgrau; Tr. kugelig, eiförmig oder länglich, bis 7 cm lg., bis 2,5 cm br.; St. 5—6, etwas steif, bräunlich, aufgerichtet, etwas gekielt, ziemlich lg., bis 10 cm lg., oft wie bereift; Bl. weiß. — Westargentinien (La Rioja; Cor- doba). v. syringacanthus (Pfeiff.) Backbg.: K. aufrecht-buschig, grün; Tr. kugelig, bis ca. 5 cm 0; Ar. groß; Gl. braune Büschel; St. 1—2, breit, bastartig, bis über 5 cm lg., bis über 3 mm br., mitunter bis 10 cm lg., grauweiß mit rotbraunem Hauch, mitunter vereinzelte Zusatz-St.; Bl. weiß, zuletzt rosa; N. weiß; Fr. grün. — Verbreitung nicht genauer bekannt. Durch farbige Stacheln von v. papyracanthus unterschieden. Tephrocactus asplundii Backbg. (2) K. polsterbildend, gelblichgrün; Tr. eiförmig, bis 5 cm lg., 3,5 cm 0; Gl. bis 4 mm lg., innere hellgelb, äußere dunkler; St. 2—4, bis 4 cm lg., pfriemlich, einer oft dünner und kürzer; Bl. ca. 2,5 cm lg., 2,3 cm 0, fahl rötlich-gelb; Ov. bräunlich. — Bolivien (bei Ulloma). Tephrocactus atacamensis (Phil.) Backbg. (2) K. dicht verzweigt, Gruppen bis 30 cm h,, 60 cm br.; Tr. blaßgrün, eiförmig, ca. 2,5 cm lg., 2 cm 0, oben leicht gehöckert; B. hellgrün; Ar.: untere nur wollig; St. 2—4, angelegt, 2 cm lg., 1 aufgerichtet bis 2,5 cm lg., gelb bis rötlich; Bl. gelb; Fr. grün, stachellos, 1,5 cm 0, nur mit hellen GL; S. flach. — Chile (Profetas und Puquios). v. chilensis (Backbg.) Backbg.: K. mehr olivgrün; Tr. konisch verjüngt und größer; St. länger und dünner, mittlere 2, elastisch, bis 5 cm lg., unten weiß, oben + rotbraun, randständige meist fehlend oder nur 1, angelegt, bis ca. 8 mm lg.; Fr. klein. — Chile (in ca. 3000 m).
Tephrocactus 421 Tephrocactus atroglobosus Backbg. (2) K. meist niederliegend verzweigt bis schwach aufgerichtet; Tr. mäßig groß, schwach eirundlich bis länglich, dunkelgrün, + kräftig gehöckert; Ar. gelblichweiß; B. kurz, rötlich-dunkelgrün; St. meist 2—3 (z. T. bis 7), bis ca. 2 cm lg.; Bl. ziemlich klein, reich erscheinend, rot; Fr. feuerrot, klein, glatt. — Herkunft? Blüht gern. (Sammlung Riviere Nr. 6217). (Abb. 410.) Tephrocactus atroviridis (Werd. & Backbg.) Backbg. (1) K. hochrunde Polster bildend, tief dunkelgrün; Tr. lange + kugelig, bis 3,5 cm ØJ im Innern der Polster verlängert, rundlich gehöckert; Ar. weiß; GI. hellbraun, zuweilen auch ein Börstchen; St. 3 oder mehr, bis 3 cm lg., steif, stechend, zuweilen etwas gedrückt, olivgelb oder dunkler; Bl. gelb, bis 3,5 cm lg., 4 cm 0. — Mittelperu (Yauli, 4000 m). Durch batür- liche Kreuzung mit T. floccosus kommen auch Formen mit einigen Härchen vor. v. longicylindricus Rauh & Backbg.: K. 1 m h. Polster; Tr. bis 30 cm lg., 5—6 cm 0; Ar. mit einigen H.; St. 3—5, derb, zuweilen bis 3 cm lg., blaß bernsteingelb; Bl. gelb; Fr. bis 3 cm 0, mit einigen H. — Mittelperu (Oroya, Mantaro- Terrassen). v. parviflorus Rauh & Backbg.: E. in flachen, kompakten Polstern; Tr. reich verzweigt, kurz; St. sehr kurz; Bl. 2,5 cm lg., 2 cm 0, außen gelb mit rötlichem Rand. — Standort wie bei der vorigen var. v. paucispinus Rauh & Backbg.: Tr. bis 5 cm lg., 2,5 cm 0; St. nur 1—2, selten 3—4, bis 2,5 cm lg.; Bl. 3 cm lg., bis 2,5 cm 0, oben mit dünnen Bst.-St., gelb; Gr. schlank. — Standort wie bei der ersten var. Tephrocactus bicolor Rauh: s. Tephrocactus fulvi- comus v. bicolor Rauh & Backbg. oder eine eigene Art. Tephrocactus blancii Backbg. (1) K. dichte kleine Polster bildend, bis ca. 20 cm br.; Tr. rundlich, mit starkem unterirdischem Basalteil, der obere bis 3 cm 0, dickwulstig gehöckert; Ar. hell; St. 1—6, unregelmäßig spreizend, bis 2,5 cm lg., dunkel, zuweilen hell gespitzt; Bl. ? — Peru (Cor- dillera Negra, ca. 4000 m). Tephrocactus bolivianus (SD.) Backbg. (2) K, Im br. Polster bildend; Tr. ovoid bis oblong, anfangs grün, bis 10 cm lg., bis 4 cm br., + gehöckert, später glatt; Ar. kurzwollig; St. nur im Tr.-Oberteil, 1—5, meist gelb, aber variabel bis rötlich, bis 7 cm lg.; Bl. bis 3 cm lg., 5 cm 0, gelb bis orange; Ov. oben mit Bst.-St.; Fr. kugelig bis oblong, gelb, nicht eßbar; oben einzelne winzige Bor- sten-St.; S. 4—5 mm lg., rund. — Bolivien (auf dem Hochland). Es sollen auch bis schwärzliche St. vorkommen. Tephrocactus bruchii (Speg.) Speg.: Tephrocactus alexanderi v. bruchii (Speg.) Backbg. Tephrocactus calvus Lem. : Tephrocactus articulatus v. calvus (Lem.) Backbg. Tephrocactus camachoi (Esp.) Backbg. (2) K. polsterbildend, Kolonien bis 60cmh., bis 1,50 m br., gelblich-grün; Tr. nach unten zu etwas bläulich, eiförmig, bis 4 cm lg., bis 2,5 cm br., fein papillös, schwach gehöckert; Ar. rund, weiß oder krem; B. ovoid oder linear; Gl. zahlreich, honiggelb; St. ungleich, 1—3 Haupt-St., steifer, aufgerichtet, bis 6 cm lg., unten weiß, oben weiß und braun gefleckt, 1—2 untere Neben-St.; Bl. bis 6 cm lg., 5 cm 0, grünlichgelb. — Chile (Pampa de Antofagasta). Tephrocactus catacanthus Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 14. 1963 (2) K. von unten sprossend; Tr. bis ca. 4 cm lg., 1,7 cm 0, hellgrün, punktiert; Ar. zuerst mit flockigem Filz, später mit GL, diese gelblich; Rst. bis 7, unregelmäßig gebogen, angepreßt, meist im unteren Ar.-Halbkreis, hornfarben oder blaß rosagelb; Mst. 1—2, zusammengedrückt bzw. abgeflacht, stark abwärts geneigt, bis 1,5 cm lg., weißlich hornfarben; Bl. ? — Nordargentinien (Jujuy, nördliche Gebirge; von Frau Muhr gefunden). (Abb. 411.) Tephrocactus chichensis Card. (2) K. polsterförmig, bis 60 cm h., 1 m br.; Tr. hellgrün bis graugrün, fein punktiert, bis 9,5 cm lg., bis 4,5 cm 0, breit gehöckert; Ar. krem; Gl. kurz, gelb; St. 12—16, 1—5 cm lg., weiß, abstehend, mittlere schwer trennbar; Bl. 4,5 cm lg., hellgelb; Fr. kugeligelliptisch, ca. 5 cm gr., mit weißen, durchsichtigen St.; S. hellbraun, 5mm gr. — Bolivien (Potosi, zwischen Tres Palcas und Escoriani). v. colchanus Card.: K. in Polstern, bis 40 cm h., 70 cm br.; Tr. hellgrün, ovoid; Gl. 6 mm lg., weiß; St. ca. 11, weiß, bis 3,5 cm lg., oberste bräunlich und dicker, die kürzesten borstig, später die längsten St. bis 6,2 cm lg.; Bl. ?; Fr. grün, wenig fleischig; S. orangebraun, 4 mm gr. — Bolivien (Potosf, oberhalb Colcha). . Tephrocactus chilensis Backbg.: Tephrocactus atacamensis v. chilensis (Backbg.) Backbg. Tephrocactus coloreus Ritt. — Descr. Cact. Nov. III: 14. 1963 (2) K. locker gegliedert, hellgrün; Tr. bis ca. 5 cm lg., über 2 cm 0, später mehr graugrün; Ar. bräunlichweiß, hervortretend, bis ca. 3 mm gr.; Gl. kompakte hellbräunliche Büschel; St. meist ca. 5, unregelmäßig gerichtet und verschieden lg., die längsten bis 4,5—7 cm lg., gewöhnlich 1 ziemlich dünn und
422 Tephrocactus verschieden lang, + abstehend bis anliegend, einige unten + gebogen, z. T. etwas wellig, schon anfangs in einer Ar. verschieden gefärbt, weißlich, oder mit rotbräunlichem Schein, einzelne auch ganz rotbraun, St. später ziemlich lang und starrend abstehend, aber elastisch; Bl. ? — Heimat? (Abb. 412.) Tephrocactus conoideus Backbg. non Ritt. (2) K. sehr klein, locker verzweigt; Tr. olivgrün, länglich-konisch, bis 2,5 cm lg., 11 mm 0; Ar. bräunlich-filzig, am Scheitel dichter; St. zuerst bis 7, rötlich, klein, abfallend, dann 1 (—3) etwas kräftigere, z. T. anliegend und auch gewunden, 1 abstehend, bis 11 mm lg., weißgrau, etwas zusammengedrückt; Bl. ? — Chile (Bafios de Puritama). Von Lembcke gefunden. Tephrocactus corotilla (K. Sch.) Backbg. (2) K. kleine, locker verzweigte, bis 15 cm h., z. T. liegende Gruppen; Tr. stumpfgrün, erst rötlich, kugelig bis länglich, bis 6 cm lg., bis 2 cm 0; Ar. mit aufgerichteten Gl.-Büscheln, bis 3 mm lg.; St. 0—7, bis 4cm lg.; Bl. 3,5 cm lg., stachlig, zuerst kremweiß, verblühend rosa (einzige so blühende peruanische Art); Stbf. zahlreich; Fr. tief genabelt, 2cm lg.; S. 4mm gr., etwas oval. — Südperu (zwischen Airampal und Pampa, 3300 m). (Abb. 413.) v. aurantiaciflorus Rauh & Backbg.: Tr. ebenso gefärbt, bis 4 cm lg.; Ar. weißbraun, schwach hervortretend; Gl. weißbraun; St. 0 bis vereinzelt, länger; Bl. 3 cm lg., rötlich-orange; Fr. 2 cm lg., mit nadeldünnen St. — Südperu (Chiguata, 3200 m). Tephrocactus corrugatus (Pfeiff.) Backbg.: Opuntia longispina v. corrugata (Pfeiff.) Backbg. Tephrocactus crassicylindricus Rauh & Backbg. (1) K. sperrig verzweigt, bis ca. 30 cm oder mehr h., in Kolonien bis 1,50 m br., mit rübiger Haupt-Wz.; Tr. fahl graugrün, + walzenförmig, einzelne bis 10—15 cm lg., bis 6 cm dick; Gl. fahlbraun, bis 5 mm lg., in Büscheln; Ar. ca. 1 cm entfernt; St. im Tr.- Oberteil, 3—7, sehr derb, meist 2—3 abwärts und die übrigen schräg aufwärts gerichtet, der längste bis 5 cm lg., rauh, alle nach unten zu hellgrau, langsam in mehr rötlich bis braun übergehend, Spitze dunkler; Bl. bis 5 cm lg. und 0, lebhaft gelb; Sep. grünlichgelb, rot gespitzt; Fr. stark genabelt, bestachelt. — Südperu (Rio Majes, 900—1200 m). Tephrocactus crispicrinitus Rauh & Backbg. (1) K. polsterbildend; Tr. rundlich bis länglich, bis 4 cm lg., 2 cm 0, mäßig breit und länglich gehöckert; St. dünn, wenig hervortretend, bräunlich bis horn- farben; H. abstehend, weiß, gekräuselt; Bl. ? — Peru (Cordillera Negra, Punta Caillan). Durch stark kräuselige, nicht sehr dichte Behaarung unterschieden. v. cylindraceus Rauh & Backbg. : Tr. bis 15 cm lg., bis 3 cm 0; St. 1—4, bis 2 cm lg., z. T. bis 4 cm lg. subv. flavicomus Rauh & Backbg.: H. gelb bis goldbraun; St. stärker, 1—3, bis 3 cm lg. v. tortispinus Rauh & Backbg.: St. wie beim Typus der Art, stärker, braun, gekrümmt, oft über dem Scheitel zusammengeneigt, bis 4, bis 3 cm lg. Tephrocactus curvispinus Backbg. — Descr. Cact. Nov. 111:14.1963(2) K. gruppenbildend, locker von unten her sprossend oder dichtere Polster, graugrün; Tr. anfangs fast kugelig, grün, bald in der Farbe vergrauend, ca. 2,5 cm lg., 2,2 cm 0, auffällig höckrig; Ar. kahl, eingesenkt; St. anfangs rötlich, harmlos, biegsam, bald bleigrau, stark und unregelmäßig gebogen, 2—5, + zusammengedrückt, leicht gefurcht oder gekantet, oft gewunden;B1. ? —Nordargentinien (Jujuy, in Gebirgslagen; von Fechser gefunden). (Abb. 414.) Tephrocactus cylindrarticulatus Card. (2) K. kompakte Polster aus einer Haupt-Wz., bis 20 cm h., 60 cm br.; Tr. bis 9 cm lg., bis 4 cm 0, elliptisch, jüngere zylindrisch, graugrün, höckrig; Ar. anfangs kremweiß; St. ca. 6, abstehend, 2 bis 4,5 cm lg., steif, spitz, unten braun, Mitte schwarz, oben hellbraun; Bl. ?; Fr. ellipsoidisch, rötlichbraun, ca. 5 cm lg., 2 cm dick; S. hellbraun, 5 mm gr. — Bolivien (zwischen Tres Palcas und Escoriani). Tephrocactus cylindrolanatus Rauh & Backbg. (1) K. dichte aber doch lockere Gruppen; Tr. schlank- säulig, verhältnismäßig klein; H. dicht aber z. T. auch straff abstehend, weiß; St. dünn, bräunlich. — Peru (Cordillera Raura, 4600 m). Durch die zierlich-zylindrische Tr.-Gestalt von anderen abweichend, aber auch durch die z. T. abstehenden H. Tephrocactus dactyliferus (Vpl.) Backbg. (2) K. polsterförmig; Tr. kugelig bis spitz-eiförmig, fahl graugrün, bis 7 cm lg., bis 4 cm 0, oben gehöckert; Gl. nicht zahlreich; St. rot- bis gelbbraun, ca. 1—5, mäßig lg.; Bl. 3 cm lg., orangegelb, Knospen oben gelblich bestachelt, nicht sehr breit öffnend; Fr. ca. 5 cm lg.; S. gelbbraun. Alte St. auch schwärzlichbraun. — Südperu (Azangaro, 3600 m). Tephrocactus darwinii (Hensl.) Backbg. (2) K. niedrige Kolonien, wohl nur bis 4 cm h.; Wz. lang, holzig; Tr. fast kugelig, ca. 3cm 0, z.T. länglich, meist wenige, kleine G. bis 10 mm 0; Ar. groß, filzig; St. im Oberteil, 1—3, fast gerade, bis 3,5 cm lg., gelb oder rotgelb, abgeplattet; Bl. ungefähr in Tr.-Größe, gelb. — Südargentinien (nahe Magellan-Str.).
Tephrocactus 423 Tephrocactus diadematus Lem.: Tephrocactus arti- cnlatus v. diadematus (Lem.) Backbg. Tephrocactus diadematus v. calvus (Lem.) Backbg.: Tephrocactus articulatus v. calvus (Lem.) Backbg. Tephrocactus dimorphus (Forst.) Backbg. (2) K. polsterähnlich, locker, ca. 20 cm h.; Tr, bräunlichgrün bis grün, obere + ovoid, beidendig etwas verjüngt, ca. 2,5 cm lg. und 0; Ar. weißfilzig; Gl. klein, gelb; St. ungleich lg., 6—8, meist 2—3 die längsten, bräunlich, später bis 12, bis 4,2 cm lg.; Bl. hellgelb. — Südperu (Pampa), v. pseudorauppianus (Backbg.) Backbg.: K. ähnlich; Ar. braunfilzig; GI. weiß; St. ca. 7, ca. 2 cm lg., braun, einige kürzere weißlich. Die Tr. sind mehr rundlich. — Chile (Region von Co- quimbo). Tephrocactus duvalioides Backbg.: Tephrocactus dactyliferus (Vpl.) Backbg. Tephrocactus echinaceus Ritt. — „Taxon", XIII: 4,145. 1964 (2) K. stärker sprossend; Wz. rübig; Tr. 4—9 cm lg., 2—4 cm 0, höckrig; Ar. weiß, 1—2 cm entfernt; St. 4—10, nur in oberen Ar., 1—12 (—20) cm lg., gerade oder gebogen, rotbraun, kräftig, die kleineren dünner; Bl. 3,5—5,5 cm lg., rotbraun bestachelt, blaßgelb, stumpfrandig; Gr. weiß; N. 7, gelblich; Fr. gelblich oder grünlich, oben bestachelt, ziemlich trocken; S. braun, weißrandig, 3 mm gr. — Chile (Straße Arica—Portezuelo Chapiquina, 2900 m, auf der Wasserscheide der Azapa- und Lluta-Schlucht.) (FR 198). Tephrocactus ferocior Backbg. (2) K. polsterförmig, größere Haufen; Tr. bis 8 cm lg., 5,6 cm 0, grün, hervorstehende Hck., diese ca. 2 cm lg., 1,5 cm dick; R. rötlich; Ar. mit weißlichen Gl.; St. sehr ungleich, erst wenige, dann mehr, zuerst in der Kultur auch 0—2, später gebogen, verflochten oder spreizend, verschieden lg., von weißlich über hellgelb bis bräunlich, am Standort auch sehr stark, 1—3 mehr mittlere, zuweilen bis 6 cm lg.; Bl. blaß- bis orangegelb; Fr. bis 4,5 cm 0, fleischig, stachellos, eßbar; S. groß, + vierkantig. Am Standort können auch bis 20 St. gebildet werden. — Bolivien (Tres Palcas, Pampas nördlich Tupiza), bis Nordargentinien (La Quiaca, nach Frau Muhr). Tephrocactus flexispinus Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 14.1963 (2) K. sprossend, grün; Tr. langgestreckt, ca. 4 cm lg., 1,5 cm 0 oder etwas mehr, länglich gehöckert; Eck. unten etwas zusammenfließend, bis 1,5 cm lg., 5 mm br.; Ar. weißlich; Gl. gelblich; St. straff aufgerichtet, bis ca. 8 cm lg., gelblich oder blaßbräun- lich, zuweilen etwas gebogen: Bl. ? — Nordargentinien (Jujuy, im Gebirge; von Frau Muhr gefunden). (Abb. 415.) Tephrocactus flexuosus Backbg. (2) K. in Gruppen; Tr. eiförmig, blaß olivgrün, oben verjüngt, bis 3 cm lg., 2,5 cm 0, manchmal auch + kugelig, nicht sehr deutlich gehöckert; Ar. groß, filzig; St. gelblich weiß, sehr lang und elastisch, bis 20 cm und mehr lg., einige gewunden und gedreht, andere kurz, gebogen und seitlich verflechtend; Bl. ?; Fr. ?. — Nordbolivien (bei der Mine Co- manche). Tephrocactus floccosus (SD.) Backbg. (1) K. hochrunde Polster bildend, manchmal auch flacher, bis 2 m br.; Tr. bis über 10 cm lg., ganz weiß behaart; H. wirr die Tr. umspinnend, weder deutlich kräuselig noch pinselig abstehend; St. meist 1—3, 1—3 cm lg. oder kürzer, gelb, stechend; Bl. 3 cm lg., ca. 3,5 cm 0, gelb oder orange; Fr. 3 cm 0, kugelig bis eiförmig, gelblich. — Mittel- peru bis Bolivien (3500—4600 m). v. canispinus Rauh & Backbg.: Tr. kleiner, in dichteren Polstern;fSt. graufarbig; Fr. grün. — Peru (Rimac-Tal, 1500 m). v. cardenasii J. Marn.-Lap. : K. in Polstern, dunkelgrün; Tr. bis 5,5 cm lg., 3 cm 0; B. 1,3 cm lg., 3 mm dick, länger verbleibend; H. filzartig dicht, gelblich weiß; St. wenige, fein, stechend, weiß; Bl. und Fr. ? — Bolivien (La Paz, Achacachi, 3000 m). v. crassior Backbg.: Tr. dicker und größer, locker und in geringerer Zahl spreizend. — Mittelperu (Hochland, 4500 m). subv. aurescens Rauh & Backbg.: H. gelb statt weiß. Bei Rauh als eigene var. aurescens. v. denudatus (Web.) Backbg.: H. nur wenige, vielleicht Bastard zwischen T. floccosus und T. atroviridis. v. ovoides Rauh & Backbg. : K. dichte, flache Polster; Tr. gestreckt-eiförmig, bis 10 cm lg., 3 cm 0; Hck. sehr flach, 1,5 cm br. Ar. weißfilzig; H. spärlicher, lockig, aber nicht deutlich kräuselig, weich; St. ca. 3—5, 2—3 cm lg., hellgelb, davon 1—2 etwas dunkler, länger und abstehend. — Südperu (Nazca-Puquio, atlantische Seite, 4100 m). Tephrocactus fulvicomus Rauh & Backbg. (2) K. dichte Gruppen; Tr. bis 6 cm lg., bis 3 cm 0, bläulich-graugrün, auch purpurn überlaufen; Ar. hellbräunlich, 3 mm lg.; Gl. hell, im Kranz um die Filzpolster; St.: 5—7 Haupt-St., goldbraun, meist nur schwach gekrümmt, + aufrecht, einige unten abgebogen, bis 4,5 cm lg., daneben 0—1—2 Beist., abwärts weisend, + gebogen, bis 4 mm lg., sowie z. T. 1—2 ganz dünne, kurze, wenige Millimeter lg. ; Bl. gelb, oben mit goldbraunen dünnen St.; Fr.
424 Tephrocactus 3 cm lg. und 0, oben rötlich. — Südperu (Tal von Chala). v. bicolor Rauh & Backbg.: Tr. bis ca. 5 cm lg., zuerst bräunlichgrün, rötlich überhaucht, später grau- bis schwärzlich-grün, bis 3 cm 0; Hek. 5 mm lg. und br., später bis 12 mm lg.; GL pinselig, gelblich; St. 1—3 (—8), bis 4 cm lg.; Bl. außen karminrot, innen gelb. — Peru (Nazca- Puquio). Bei Rauh auch als eigene Art T. bicolor. Tephrocactus geometricus (Cast.) Backbg. (2) K. niedrig, locker verzweigt, ca. 15 cm h.; Tr. kugelig, 3,5 cm lg. und 0, hellgrün, später verkorkend; Hck. 5—6eckig; Ar. bräunlich, die unteren stachellos; St. 3—5, pfriemlich, schwarz oder weiß, oben gebogen, 5—10 mm lg.; Bl. weiß, 3 cm lg.; Fr. trocken, gedrückt-kugelig, 1,7 mm lg., 22 mm br., meist stachellos. — Argentinien (Catamarca, Tinogasta, Angostura de Guanchin). Tephrocactus gloineratus (Haw.) Backbg. (2) K. dichte, halbrunde Polster im Alter; Wz. dick; Tr. länglich-eiförmig, bis ca. 3 cm lg., 1,5 cm dick, unter den Ar. etwas warzig; Ar. gelblich-filzig; Gl. zahlreich, hellgelb, 4 mm lg.; St. 1, nur in den oberen Ar., bis 4 cm lg., 1,5 mm br., ganz flach, dicht hinter der Ar. abgebogen, unten weißgelb oder braun, Spitze oft dunkelbraun; Bl. und Fr. ?; S. 5 mm gr., schmutziggelb. — Nordargentinien (Los Andes). Britton u. Rose brauchten den Namen irrtümlich für T. articulatus, obwohl beide Artnamen für die typische Wuchsform „zusammengeballt" und „gegliedert" sehr bezeichnend sind. Der Typus der Art hat feste Stacheln, fast hornartig gekrümmt. (Abb. 416). Die Varietäten haben z. T. nicht einen, sondern mehrere St.: v. andicola (Pfeiff.) Backbg.: St. 3—4, zierlich, weiß, wenig fest, davon 1—2 längere, unten abgeflacht, untere bis 5 cm lg., mitunter sollen sie auch oben etwas getönt sein; Tr. 8—12 mm 0. — Argentinien (Mendoza). v. atratospinus Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 14. 1963 Weicht vom Typus der Art ab: Tr. bis 4,5 cm lg., 2 cm dick; St. 1 bis mehrere, viel stärker, bis 4,5 cm lg., 2 mm br., unten weiß, oben brandschwarz. — Nordargentinien (Jujuy; von Frau Muhr gefunden). (Abb. 417.) v. lulvispinus (Lem.) Backbg.: St. beinahe goldbraun. — Nordargentinien (Salta). v. gracilior (SD.) Backbg.: St. zierlicher, auch die Tr., ohne abwärts anliegende Beist. — Herkunft? v. longispinus Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 14. 1963 Weicht vom Typus der Art ab: Tr. 4,5 cm lg., aber nur ca. 1,5 cm dick; St. 1 bis mehrere, 7—13 (!) cm lg., gerade, unten weiß, oben hornfarben oder so gefleckt, ca. 1 mm br.; Fr. kahl, rötlich, fast ohne Pulpa; S. 4 mm dick, etwas abgeflacht. — Nordargentinien (Jujuy; von Frau Muhr gefunden). (Abb. 418.) Erst die jüngsten Neufunde lassen die ganze Variationsbreite dieser von Britton und Rose mißverstandenen und von Werdermann als Opuntia hypogaea noch einmal beschriebenen Art erkennen. Tephrocactus glomeratus v. oligacanthus Speg.: Tephrocactus articulatus v. oligacanthus (Speg.) Backbg. Tephrocactus halophilus (Speg.) Backbg.: Tephrocactus alexanderi (Br. & R.) Backbg. Tephrocactus hegenbartianus Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 15. 1963 (2) K. von unten her ziemlich dicht sprossende Gruppen; Tr. ca. 2 cm lg., 1,7 cm 0, blattgrün; Hck. ca. 7 mm lg., 5 mm br., unten gerundet, oben spitz zulaufend, dicht stehend bzw. in Spiralen; Ar. klein, länglich, etwas eingesenkt, weißlich; St. fast borstenfein, elastisch, bis 7, ungleich, ± abstehend, weiß, einige bis 2 cm lg., andere kürzer bis sehr kurz, abgebogen oder verkrümmt, rund; B. nur 2 mm lg.; Gl. anfangs fehlend; Bl. ? — Heimat ? (Abb. 419.) Nach Dr. Hegenbart, Marktredwitz, benannt, der seltenes Tephrocactus-Material Fr. Ritters für die Beschreibung erhalten konnte. Tephrocactus heteromorphus (Phil.) Backbg. (1) K. von unten her locker verzweigt; Tr. bläulichgrün, kurzzylindrisch; Hck. spiralig stehend, rundlich, im 2. Jahr verdickt; Ar. länglich, weißlich; St. borstenartig weich und biegsam, später unten am Tr. stärker verlängert, fast haarartig dünn, schräg aufrecht abstehend, gerade; Bl. rot (Phi- lippi). — Chile (Tarapaca, Chiquito). Tephrocactus hickenii (Br. & R.) Speg. (2) K. niedrige, lockere Gruppen, bis Im br.; Tr. anfangs kugelig, dann mehr oblong, rötlichbraun, 3—5 cm 0, bis 4 cm lg., stark gehöckert; Ar. am Tr.-Unterteil meist stachellos, ziemlich groß, rund; St. 2—5, dünn, schmal, flach, etwas stechend, 5—12 cm lg., silberfarben bis fast schwarz, später aschgrau, die helleren dunkel gespitzt, die jüngsten meist dunkel. — Südargentinien (Chubut, Puerto Madryn; Rio Negro). Tephrocactus hirschii Backbg. (1) K. kleine, flache Polster, bis 20 cm br.; Tr. hellgrün, kurz-kugelig bis kurz walzenförmig, 2—3 cm 0; Hck. länglich, wenig erhaben; B. 5 mm lg.; Ar. klein, weiß; St. 1—3, bis 11 mm lg., bräunlich, zum Scheitel weisend oder aufwärts gekrümmt; Bl. karminrot, bis 3 cm 0. — Peru (Cordillera Bianca, Quebrada Queshque, 4000 m, zusammen mit Puya raimondii).
Tephrocactus 425 Tephrocactus hossei Krainz & Gras.: Tephrocactus articulatus v. polyacanthus (Speg.) Backbg. Tephrocactus ignescens (Vpl.) Backbg. (2) K. große, halbrundliche Polster, über 20 cm h., oft mit Hunderten von Köpfen; Tr. bläulich-grün bis gelblich-grün, bis 10 cm lg., sehr fleischig, unten nackt; St. nur in oberen Ar., 6—15, nahezu gleich lang, 4—5 cm oder mehr lg., gerade aufgerichtet, spitz, elastisch-steif, stechend, gelblich-braun; Bl. tiefrot; Fr. 7 cm lg., rot, oben stachlig und höckrig, tief genabelt; S. kugelig, 5 mm gr. — Südperu (Sumbay) und Nordchile, v. steinianus Backbg.: St. dünner, länger, honiggelb, sehr biegsam, bis 20 in einer Ar. — Nordchile. Die Glieder sind auch schlanker. Tephrocactus ignotus (Br. & R.) Backbg.: Tephrocactus corotilla (K. Sch.) Backbg. Tephrocactus kuehnrichianus (Werd. & Backbg.) Backbg. (2) K. größere Klumpen bildend; Tr. kugelig, bis leicht länglich, bis 8 cm gr., graugrün, fein hell punktiert; Ar. ziemlich weit stehend, anfangs weiß mit hellen Gl.; St. meist nur in oberen Ar., 5—12, spreizend oder etwas herabgebogen, weißgrau, bis 3,5 cm lg.; Bl. lebhaft gelb, bis 3 cm 0; Fr. breitrund, tief genabelt. — Mittelperu (800—1200 m). v. applanatus (Werd. & Backbg.) Backbg.: Tr. gedrückt-rund, weniger wild bestachelt; dichte Klumpen; St. dünner, schmutziggrau, anfangs milchweiß, bis 2,5 cm lg. — Mittelperu (Rimac- Tal). Tephrocaetus lagopus (K. Sch.) Backbg. (1) K. größere Ansammlungen bildend; Tr. länglich, bis ca. 10 cm lg., 3,5 cm 0; H. gelblich-weiß, bis 1,5 cm lg., straffer als bei T. floccosus, z. T. pinselig abstehend; St. 1, bis 2 cm lg., deutlich hervortretend, am Fuß verdickt, durchsichtig weißlich, etwas rauh, sehr stechend; Gl. manchmal so lang wie die St., bis 1,5 cm lg.; Bl. orange bis rot, bis 3 cm0. — Peru (bei Cuzco, Cordillera Raura usw.). Die Stacheln können auch gelblich sein, v. aureo-penicillatus Rauh & Backbg.: K. große Polster bildend; Tr. eiförmig, bis 4,5 cm 0, oben etwas verjüngt, unten schlank zulaufend, frischgrün; Hck. groß, bis 1,5 cm br., 6 mm h.; Ar. eingesenkt, länglich, 5 mm lg., gelbweiß-filzig; St. meist 3—5,1 besonders lg., bis 3 cm lg., pfriemlich, goldbraun, unten und oben blaßgelb, dazu pinselig straff aufgerichtete Büschel goldgelber H., selten etwas kräuselig, bis 3 cm lg.; Bl. orangegelb, bis 4 cm 0; Fr. kugelig, 3,5 cm gr., gelb bis weinrot. — Peru (Ticlio-Paß, 4700 m). v. aureus Rauh & Backbg.: H. rein gelb; St. gelb, kräftig, örtlich variierend, länger hervortretend (Anda- huaylas) oder unscheinbarer (Cordillera Raura); Fr. länglich, gelblich wie beim Typhus der Art, wo mehr rundlich, 3—4 cm lg., 2,5 cm 0. subv. brachycarpus Rauh & Backbg. : Fr. gedrückt-rund, bis 2 cm lg., 4 cm 0, gelblich bis rötlich, Nabel flach (sonst tiefer), v. leucolagopus Rauh & Backbg.: H. rein weiß; Fr. fast kugelig, unten grün, oben gelblich, Nabel tief und eng. v. pachycladus Rauh & Backbg.: Tr. größer, bis 14 cm lg., 6 cm 0; H. pinselig straff um den K. gelegt bis abstehend, stumpf bis fast seidig glänzend, ziemlich steif, gelblich bis goldgelb, zumindest am Tr.-Oberteil; St. bis 7, bis 4 cm lg., bräunlichgelb, 1 stets länger; Bl. 2 cm 0, orangerot. — Peru (Paßhöhe Nazca-Puqio, Puna auf 4400 m, und Tolaheide bei Chuquibamba). Tephrocactus leoncito (Werd.) Backbg. (2) K. in großen, halbrunden Polstern, bis 50 cm h., Im br., stachelstarrend; Tr. länglich-eiförmig, ca. 4 cm lg., 2 cm 0; Ar. wenige; 01. honiggelb, 7 mm lg.; St.: 1—2 Haupt-St., bis 4 cm lg., 1—2 Beist., klein, gelblichbraun bis weißlich, alle stark abgeflacht wie steifes Papier, stechend; Bl. gelb, ca. 4 cm lg. — Chile (Atacama). Ritter hält T. reicheanus (Esp.) Backbg. für eine var. oder Form. Tephrocactus leoninus (Rümpl.) Backbg. (2) K. in lockeren Gruppen; Tr. länglich-oval, später auch mehr kugelig, gern oben sprossend; Ar. anfangs mit kurzem Filz, später mit zahlreichen kurzen Gl.; St. ungleich an Zahl, an jüngeren Tr. 6—12, höchstens 1 cm lg., an alten zunehmend, 1—3 in der Mitte, bis 1,5 cm lg., alle St. stielrund, mäßig kräftig, z.T. auch länger werdend; Bl. hellgelb, 4cm 0; Pet. stumpf lieh gerundet. — Chile. Tephrocactus longiarticulatus Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 15. 1963 (2) K. aufrecht verzweigt; Tr. kräftiggrün, halb glänzend, bis ca. 6 cm lg., ca. 3 cm 0, mit länglichen, hervortretenden Hck., bis ca. 2 cm lg., 1 cm br.; Ar. dickfilzig, bis 9 mm lg. und fast so br., gelbbräunlich-weiß, in ca. 5 mm hohen Polstern; St. in oberen Ar. meist aufgerichtet, später + abstehend, ca. 3—6, bis ca. 3,5 cm lg., ungleich und verschieden gestellt, meist leicht gebogen, weißlich, oder im Unterteil so, im oberen rotbräunlich, z. T. ganz so gefärbt, manchmal einige scharf auf- oder abwärts gerichtet oder gekrümmt; Bl. ?; Fr. ?; S. ? — Herkunft? Die Epidermis ist winzig punktiert, z. T. wie schülferig. (Abb. 420.) Die Art ähnelt etwas T. zehnderi, hat aber viel gestrecktere Glieder, die Ar.-Polster an Jungtrieben fast doppelt so groß und weißbräunlicher als bei T. zehnderi. Tephrocactus mandragora Backbg. (2) K. halb in die Erde versenkte kleine Gruppen; Wz. lang und dick, bis 12 cm lg., bis 3 cm 0, verschieden geformt; Tr. länglich oder eiförmig, bis ca. 2 cm lg.,
426 Tephrocactus oben verjüngt; St. sehr kurz und dünn, 1—3, weißlich; Ar. in einer Vertiefung oder so auf schwach angedeuteten Hck.; Bl. ca. 3,5 cm 0, glänzend hellgelb. — Nordargentinien. Tephrocactus melanacanthus Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 15. 1963 (2) K. sprossend, locker gegliedert; Tr. blaugrün, bis 6 cm lg., 2,5 cm dick, etwas konisch; Hck. ca. 2 cm lg., 5 mm br.; Ar. schmutzigweiß; Gl. gelblich; St. ca. 9—14, bis 3,5 cm lg., dunkelbraun, gerade, aber meist an der Basis abgebogen und abwärts zeigend, mitunter auch etwas wellig oder gedreht. — Nord- argentinien (Jujuy; von Frau Muhr gefunden). (Abb. 421.) Tephrocactus microclados Backbg. (2) K. mit winzigen Kugeln verzweigend, großenteils unterirdisch; Wz. dicke Rübe, bis 10 cm lg., 6 cm 0; Tr. nur 7—12 mm 0, kräftiggrün; Hck. anfangs winzig, erhaben, später abflachend und verbreitert; Ar. blaßbräunlich; B. kaum 1,5 mm lg.; St. sehr fein, zuerst abwärts gebogen, ca. 2—5 mm lg., später kräftiger, bis 1,3 cm lg., 0—3 (—4); Bl. gelb oder rot. — Südbolivien (Tupiza). Tephrocactus microsphaericus Backbg. n. sp. (2) Ad ca. 8 cm altus, sicut visi, parce ramosus, catenam articulorum formans, articulis ad 1,8 cm longis et latis, globosis, viridibus; areolis fulvosis, 2 mm 0; glochidiis flavis, primo brevibus, postea ad ca. 4—5 mm longis; aculeis pallide cornicoloribus, basi pulla; radialibus ad ca. 8, tenuibus, mox albidis, ad ca. 6 mm longis; centralibus ca. 3, ad ca. 2,5 cm longis, distantibus; flore roseo, 4 cm löngo, 5 cm 0; filamentis flavis; stylo stigmatibusque viridibus; ovano conico, aculeato — Argentinia (Jujuy). K. kettenförmig gegliedert, wenig verzweigt, grün, bis 8 cm lg. gesehen; Tr. aus kugeligen Abschnitten von ca. 1,8 cm Länge und Breite, gefüllt etwas stärker; Ar. hellbraun, 2 mm gr., ca. 3—4 mm entfernt; Gl. gelb, anfangs kurz, später bis 4—5 mm lg.; St. blaß hornfarben mit dunklem Fuß; Rst. bis ca. 8, dünn, bald weißlich, bis ca. 6 mm lg.; Mst. ca. 3, bis ca. 2,5 cm lg., abstehend; Bl. rosa, 4 cm lg., 5 mm 0; Stbf. und Stbb. gelb; Gr. und N. grün; Ov. konisch, bestachelt. — Nordargentinien (Jujuy, bei Maimará) (Koll. Uhlig und Backeberg, U 2186; von Frau Muhr gefunden). (Abb. 422.) Durch ihren kettenförmigen Wuchs eine ungewöhnliche Art. Tephrocactus minor Backbg. (2) K. kleine, lockere Gruppen; Tr. zuerst rötlich, dann bläulich- bis gelblich-grün, ca. 2,4 cm lg., 2,2 cm 0, rundlich bis oben verjüngt; Ar. anfangs hervortretende Polster; Gl. später in langen Büscheln, gelb; St. 1—5, meist 2 länger, bis 4 cm lg., 3 kürzere, 6—18 mm lg., manchmal nur 1—2 St., die längeren + abwärts gerichtet. — Nordbolivien (4000 m). Tephrocactus minusculus Backbg. (2) K. winzig, verzweigt; Tr. bläulich-grün, kugelig; Hck. etwas länglich-rund, hervorragend, später verflachend; Ar. später einsinkend, anfangs braunfilzig, rund, ziemlich groß, später kahl; St. 0 oder 1—2 (selten —6), unregelmäßig lang, etwas stechend, bis 3 mm lg.; Bl. und Fr. ? Anfangs rötliche Blättchen lassen die Jungtriebe rötlich erscheinen. — Bolivien (nördliche Puna, ca. 4000 m). Tephrocactus minutus Backbg. (2) K. winzig, verzweigt; Wz. klein, fingerförmig; Tr. bis 2,5 cm lg., 8 mm dick, in der Kultur etwas länglich, um die Ar. rötlich, bis 12 mm lg.; Ar. quer- rund, 1,5 mm br., zuerst sehr klein; B. sehr klein; St. meist fehlend oder sehr klein, kaum sichtbar, später 1—3—4, sehr dünn, bis 1,7 cm lg., oft anliegend, alle graufarben, mitunter auch später fehlend. — Nordargentinien (Los Andes). Tephrocactus mirus Rauh & Backbg. (2) K. kleinstrauchig, locker verzweigt, ca. 17 cm h., Gruppen ca. 20 cm br.; Tr. blatt- bis graugrün, zuerst kugelig, später schwach verlängert, 2—4 cm 0; Ar. erhaben, bis ca. 4 mm br., hellbräunlich; Gl. kurz, hell, im Ar.-Oberteil; St. bis ca. 18, zuerst dünn und kurz, später länger und kräftiger, ungleich lg., bis 2,5 cm lg., .mehr unterhalb des oberen Ar,- Teils erscheinend, weißlich (nach Rauh anfangs auch braun); Bl. gelb, 2,5 cm 0. — Peru (Nazca-Tal, 1200 m). In der Kultur werden die St. dieser schönen Art nicht so lang wie in der Heimat. Tephrocactus mistiensis Backbg. (2) K. in Polstern; Tr. zuerst rein- dann olivgrün, eiförmig oder verlängert, zuerst mit großen, hochovalen Hck., die bald abflachen; St. meist fehlend oder 1 dünner, borstenförmiger, ca. 4 mm lg.; Bl. ?; Fr. ?; — Südperu (Vulkan Misti). Tephrocactus molfinoi Ritt.: Maihueniopsis molfi- noi Speg.. Ritter stellt die Art zwar zu Tephrocactus, sagt aber bisher nichts darüber, ob er wirklich basal verwachsene Tr. sah, das wichtigste von Spegazzini angegebene Merkmal, d. h. es steht nicht fest, ob Ritter die richtige Art sah oder — wie Ca- stellanos — eine andere dafür ansah. Bis heute ist das Genus nicht wiedergefunden bzw. neu beschrieben worden. Tephrocactus molinensis (Speg.) Backbg. (2) K. kleine Klumpen bildend, dunkelgrün; Tr. elliptisch bis oval, anfangs auch rundlich, bis 2,5 cm lg., gepfropft bis 4 cm lg., 2,5 cm 0; Ar. mit bald abfallenden Härchen, diese in der Jugend die kleinen Tr. stark bedeckend; Gl. in rotbraunen Büscheln (lt. Borg auch gelb); St. 0; Bl. ?; Fr. ? — Nordargentinien (Salta, Molinos im Valle Chalchaqui).
Tephrocactus 427 Tephrocactus mnellerianus Backbg. (2) K. gruppenbildend, bräunlichgrün; Tr. ca. 2,5 cm lg., 2 cm 0; St. 5—9, weißlich mit dunkler Spitze, allseitig spreizend, 6—17 mm lg., an älteren Tr. etwas länger und kräftiger; Ar. weiß; Bl. ? — Heimat? Die älteren Tr. scheinen bald zu schrumpfen und unscheinbar zu werden. Tephrocactus mnltiareolatus Ritt. — „Taxon", XIII: 4, 144. 1964 (2) K. blaugrün, sprossend, bis 30 cm gr. Kolonien bildend; Tr. 5 cm lg., 3,5 cm 0, oval; Ar. groß; St. fast gerade; Rst. 8—20, zart, weiß; Mst. 6—8, braun; Bl. 3,5 cm lg., gelb; S. groß. — Peru (Dept. Arequipa, Convento). (FR 275) Tephrocactus neuquensis (Borg) Backbg. (2) K. niedrige Büsche, bis 15 cm h., fahlgrün bis bräunlich; Tr. oval-konisch, 2—4 cm lg., 1—1,5 cm 0, fast glatt; Hck. wenig hervorragend; Ar. klein, weiß; Gl. weiß, kurz; Rst. 2—3, borstig, weiß, bis 1 cm lg., abwärts gerichtet; Mst. meist 1, selten 2—3, weiß, abgeflacht, biegsam, 2—4,5 cm lg., gelblich oder Spitze bräunlich; Bl. ? —Südargentinien (bei Neuquen). (Abb. 423.) Tephrocactus nigrispinus (K. Sch.) Backbg. (1) K. kleine, spreizende Büsche, bis 20 cm h., dunkel- bis rötlich-schwärzlichgrün; Tr. mäßig zahlreich, mit Ausnahme älterer Pflanzen, länglich, schlank; Hck. klein, niedrig; B. ca. 2 mm lg., rötlich-dunkelgrün; Ar. anfangs gelblich; Gl. gelblich; St. 3—5, meist aus oberen Ar., bis 4 cm lg., spreizend, gerade, fast rund, nicht fest, anfangs purpurschwarz, dann rötlichgrau bis grau; Bl. klein, purpurn, bis 2,5 cm lg.; Fr. nackt, tief genabelt. — Nordargentinien (Punas von Jujuy und Salta). Tephrocactus noodtiae Backbg. & Jacobs. (2) K. polsterbildend, Gruppen bis 20 cm br., graugrün; Tr. bis 4 cm lg., 2—3 cm 0; Hck. bis 1cm lg., 7 mm br., flach; Ar. klein, gelblich; St. honiggelb, elastisch, wenig stechend, + seitlich verflochten, 9—10, 6 längere bis 2,75 cm lg., 4—5 Beist., z. T. weich bzw. dünn-elastisch, manche St. gebogen, Spitze oft etwas dunkler, St. in der Kultur durchsichtig weißlich werdend, dünner, manchmal schwach gelblich. — Peru (Titicaca-See, 3900 m). Tephrocactus ovallei Remy ist eine wenig geklärte Art. Im Botan. Garten München-Nymphenburg sah ich Pflanzen unter diesem Namen mit unbestachel- ten, konischen, graugrünen Tr., nur mäßig lg., mit schlanken Gl.-Büscheln; Bl. gelb, stachellos. — Chile (Ovalle). Tephrocactus ovatus (Pfeiff.) Backbg. (2) K. kleinere Polster bildend; Wz. dicklich, verzweigt; Tr. kugelig, oben etwas verjüngt, bis eiförmig, grün, bis 4 cm lg.; Ar. braun; St. 7—8, ungleich, steif, aufrecht, anfangs bräunlich, später weiß, 4—10 mm lg. — Argentinien (Mendoza). Tr.- Unterteil stachellos. Tephrocactus parvisetus Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 15. 1963 (2) K. locker verzweigt, olivgrün; Tr. 1,5—3 cm lg., 7—8 mm 0; Ar. ca. 2—4 mm entfernt, zuerst 1,5 mm 0, weißfilzig; B. 1mm lg., rötlich; Gl. sehr kurz, weißlich; St. bis ca. 12, bis 5—8 mm lg., sehr dünn, anfangs oben blaßrötlich, bald weiß, spreizend, später abwärts geneigt; Bl. ? — Chile (im Gebirge, ohne näheren Standort, von Lembcke gefunden). (Abb. 424.) Offenbar dem T. conoideus verwandt, aber gute, eigene Art. Tephrocactus pentlandii (SD.) Backbg. (2) K. zwergige Polster;-Wz. rübig; Tr. klein, kugelig bis beidseitig schwach verjüngt; Hck. flach; Gl. winzig; St. 4—6, zierlich, bis 8,5 mm lg., weißlich, verschieden herabgebogen; Bl. gelb und rot, kurztrichterig, 2,5 cm lg., 3,5 cm 0; Ov. breitgedrückt; Fr. innen rot, trocken 1,2 cm lg., tief genabelt, oben einige Bst. — Bolivien (Tupiza, Pampa Mochara). v. adpressus Backbg. n. v.: Differt a typo corpore atro-olivaceo, aculeis 2—3, ad 1,25 cm longis, primo albis, basi flava. Bisher als Tephroc. adpressus nom. nud. in den Sammlungen. Ähnlich T. pentlandii, dunkelolivgrün, 2—3 St. ‚ bis 1,25 cm lg., anfangs weiß mit gelber Basis, später ganz weiß. — Bolivien. (Standort ?). v. fuauxianus Backbg.: Ar. weißflockig; St. meist nur 1, gerade, selten abgebogen, bis 5 mm lg. v. rossianus Heinr. & Backbg.: K. in kleinen, breiten Polstern; Wz. sehr derb und lg.; Tr. etwas stärker; Hck. mehr hervorragend; St. 1—3, stärker, und 1—3 Nebenst., blaß, alle nicht deutlich gebogen, mehr spreizend; Bl. gelb oder rot, ca. 2 cm lg., 3,2—4,2 cm 0, auch als bräunlichgelb berichtet. — Bolivien (Huari-Huari). Tephrocactus platyacanthus (SD.) Lem. (2) K. niedrig-buschig verzweigt; Tr. glänzend braun, anfangs rötlich, länglich-kugelig, bald vergrauend und unscheinbar; Hck. hervortretend; St. 3—4 untere, zierlichere, anliegend, 2—3 längere, abgeflacht, steif elastisch. — Argentinien. Nicht die ScHUMANNsche Art dieses Namens mit grünen Tr. (v. neoplatyacanthus Backbg.). v. angustispinus Backbg.: Tr. mehr dick-eiförmig; Hck. mehrflächig, hervortretend, scharf umgrenzt; St. schmaler, meist heller, ziemlich lg. und meist aufgerichtet, Beist. fehlend, v. dellexispinus (SD.) Backbg.: Tr. beidseitig verjüngt; St. schmal und lg., ± abwärts gerichtet. 28 Kakteenlexikon
428 Tephrocactus v. monvillei (SD.) Backbg.: Tr. schlanker; St. braun; vielleicht nur eine Form, v. neoplatyacanthus Backbg.: Tr. kugelig, grün (!), bis 4,5 cm 0, unter den Ar. oft rötlich; Gl. schmutziggelb; St. 2—4, kartonartig, glänzend rehbraun, weiß gerandet und quer gestreift, bis 6 cm lg., flach, der mittlere scharf dreikantig, etwas kürzer, noch steifer, oft stark gewunden, manchmal noch 1—2 herabhängende Beist.; Bl. ? — Argentinien. Tephrocactus pseudorauppianus Backbg.: Tephrocactus dimorphus v. pseudorauppianus (Backbg.) Backbg. (Ritter-No. FR 242?) mit bräunlicher Jung-Ar.-Wolle, nicht zu verwechseln mit dem bläulichgrünen T. sphaericus v. glaucinus, Ar. näherstehend; die var. ähnelt sehr dem anfangs weiße Ar. bildenden T. dimorphus (Ritter-No. FR 553:). Tephrocactus pseudo-udonis Rauh & Backbg. (1) K. breite Polster bildend, nicht sehr hoch; Tr. bis 15 cm lg., 5 cm 0; H. rein weiß, dicht, lang abstehend, verflochten, aber kaum gekräuselt (wie bei T. udonis). — Peru (Cordillera Raura, auf der Puna). Tephrocactus punta-caillan Rauh & Backbg. (1) K. lockere Gruppen; Tr. 5—10 cm lg., 2 cm 0, glänzend grün; Hck. länglich, schmal, nur in Scheitelnähe erhaben; B. bis 1 cm lg., halbstielrund; Ar. klein, weiß; St. 2—6, seitlich abstehend oder aufrecht, dünn, elastisch, kastanienbraun; Bl. kar- min (?). — Peru (Cordillera Negra, Punta Caillan, 4300 m). Tephrocactus pyrrhacanthus (K. Sch.) Backbg. (2) K. niedrig-verzweigt, glänzend gelbgrün; Tr. eiförmig oder ellipsoidisch, bis 2 cm lg., 1 cm 0, ge- höckert; Ar. weiß, 3 mm gr.; St. 5—8, stechend, gelbrot, bis 4 cm lg.; GI. klein, goldgelb; Bl. bis 3,5 cm lg., 3 cm 0, goldgelb; N. rot. — Peru (Ta- cora und Cerro Tornarape, 4400 m). v. leucoluteus Backbg.: Tr. bis 4 cm lg., 3 cm 0; St. etwas dunkler; Bl. hellgelb. — Bolivien (Murillo, Calvario, 4000 m). Tephrocactus rarissimus Backbg. (2) K. in lockeren Gruppen, matt bläulich-grün; Tr. eiförmig, oben verjüngt, stärker gehöckert; Ar. weiß; St. meist 2—3, selten mehr, bis 4 cm lg., steif borstenförmig, weiß, nicht stechend, manchmal noch ein weiterer sehr kleiner St.; Bl. ? — Nord- bolivien (zwischen Titicaca-See und La Paz). Tephrocactus rauhii Backbg. (1) K. in lockeren Gruppen; Tr. relativ groß, bis 25 cm (!) h., bis 8 cm 0, kleinen Oreocereen ähnelnd; H. straff abstehend, dicht, weiß oder grauweiß; St. blaßgelb, kaum hervortretend; Bl. ? — Südperu (Nevado Ausangate, Hazienda Lauramarca; wohl auch in der Cordillera Huaytapallana b. Huan- cayo). (Abb. 425.) ‚ Die größte und stärkste Art der behaarten Vertreter der Reihe 1: Elongati. Tephrocactus rauppianus (K. Sch.) Backbg. halte ich heute nur für eine etwas weicher bestachelte Form des T. sphaericus; die Jungtriebe beider ähneln sich sehr. Tephrocactus reicheanus (Esp.) Backbg. (2) K. polsterbildend, bis 2 m br., bis 80 cm h.; Tr. eiförmig oder länglich-konisch, bis 5 cm lg., 2,5 cm 0, grün, unten weißlich, glatt; Ar. weißlich-strohfarben; B. 5 mm lg., weißlich bis rötlich; Gl. zahlreich, krem bis strohfarben, bis 2 cm lg. (!); St. meist nur im Oberteil, ungleich, 1—2 längere, bis 5 cm lg., unten 2 mm br., oben abgeflacht, häufig gerillt, weiß oder gelblich, auch seitwärts gerichtet, häufig noch 1—3 Beist., borstig, zusammengedrückt, abwärts gebogen, auch gedreht; Bl. 8,8 cm lg., bis 7,5 cm 0, grünlichgelb; Gr. weiß und rötlich; N. grün; Fr. 5 cm 0, 4 cm lg.; S. 4 mm gr., abgeflacht. — Chile (Tal des Rio Toro, 3550 m, und Banos del Toro, Anden von Elqui). Ritter hält die Art für identisch mit T. leoncito (Werd.) Backbg.; wesentliche Unterschiede sind nicht zu erkennen, aber Espinosa spricht nicht von steif-papierartigen abgeflachten St., sondern „St. oben abgeflacht, häufig gerillt"; letzteres Kennzeichen erwähnt Werdermann nicht. Tephrocactus retrospinosus Lem.: Opuntia retro- spinosa Lem., eine der Tephrocactus ähnelnden aber abgeflachten kleinen Arten der Reihe „Airam- poaeu. Tephrocactus riojanus (Hoss.) Backbg.: Tephrocactus alexanderi (Br. & R.) Backbg. Tephrocactus russellii (Br. & R.) Backbg. (2) K. in kleinen Klumpen, bis 20 cm br., dunkelgrün bis + rötlich-bräunlich; Tr. klein, kugelig bis ovoid, 2—4 cm lg.; St. im Oberteil, 3—6, abstehend, gelb, 2—3 cm lg., etwas abgeplattet, ferner 1 bis mehrere Beist., bis 1 cm lg.; Gl. später reichlich vorhanden, anfangs unscheinbar, bis ca. 2 mm lg.; Bl. ?; Fr. kugelig, bis 2,5 cm 0, stachellos; S. 4 mm gr. — Argentinien (Mendoza, Potrillos). Tephrocactus schaeferi Ritt., unbeschrieben: Tephrocactus conoideus Backbg. non Ritt. Tephrocactus setiger Backbg.: Tephrocactus weberi v. setiger (Backbg.) Backbg., eine besonders lang und dicht aufrecht bestachelte var. Tephrocactus silvestris Backbg. (2) K. stark im Boden verborgen, verzweigt, rein grün; Tr. winzig, rund, kettenförmig folgend, fast stachel-
Tephrocactus 429 los; St.: selten später ein spreizender, bis 17 mm lg., und ein anliegender, bis 1 mm lg. — Bolivien (nahe La Paz). Ähnlich T. minusculus. Tephrocactus sphaericus (Forst.) Backbg. (2) K. Kolonien bildend, z. T. liegend, bis aufgerichtet, + locker verzweigt, z. T. in Massen auftretend, blattgrün; Tr. kugelig bis mitunter etwas länglich, bis über 7 cm 0; Ar. ziemlich groß und etwas erhaben, verhältnismäßig dicht, gelblich, anfangs sehr dicht stehend; St. an Zahl sehr verschieden, z. T. nur wenige, oft zahlreich, die Kugeln umflechtend, braun oder dunkler, vergrauend, bis 4 cm lg., z. T. derb, die mittleren die stärkeren, oft gebogen, abgekrümmt oder abstehend; Bl. bis 4 cm 0, (tief orange-) gelb; Fr. kugelig, oft sehr stachlig, auch sprossend; S. rund, weiß, 4 mm 0, mit dünnem, breitem Ring. — Peru (Arequipa). v. glaucinus Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 15. 1963 (2) K. verzweigte Gruppen bildend, stumpf bläulichgrün; Tr. eiförmig, beidendig etwas verjüngt, Epi- dermis auffällig hell und fein punktiert, bis ca. 4 cm lg., 2,5 cm ø ; Ar. 1 cm entfernt, ca. 4 mm groß, erhaben flachrund aufliegend, hellbraunfilzig (T. spaericus: zuerst gelbweiß-filzig, bald ganz weißfilzig); Gl. oben in der Ar., wenig hervortretend, gelblich (bei T. sphaericus weiter hervortretend); St. 10—14, ungleich gerichtet und ungleich lg., bis ca. 7 abwärts, weiß, die übrigen vorgestreckt und aufwärts weisend oder ± seitwärts verbogen, selten im oberen Ar.-Rand, oder wenn doch, dann kurz, fein, weiß, 1—2, die anderen hell hornfarben, oben bräunlich oder strek- kenweise so gefleckt, 8—13 mm lg., alle dünn; Bl. ? — Heimat ? (Südperu, pazifische Seite ?). (Abb. 426.) Von dem im Jungtrieb frischgrünen, verschwommen punktierten T. sphaericus durch die blaugrüne Farbe, scharfe, weiße Punktierung und die bräunlich gefärbten bzw. gefleckten Hauptstacheln deutlich unterschieden, ebenso durch den bräunlichen Ar.-Filz. v. rauppianus (K. Sch.) Backbg.: eine var. oder Form mit mehr und weicheren, anliegenden St. v. unguispinus (Backbg.) Backbg.: G. am Standort oft rotbraun; St. später bis 18, weißgrau, anfangs oft dunkler, die Haupt-St. bis ca. 2,5 cm lg., meist kräftig krallig gebogen. — Südperu (Wüste La Joya). Tephrocactus strobiliformis (Berg.) Backbg.: Tephrocactus articulatus v. inermis (Speg.) Backbg. Tephrocactus subinermis (Backbg.) Backbg. (2) K. lockere, mäßig große Gruppen, grün; Tr. eiförmig, oben verjüngt; Hck. stark ausgeprägt; Ar. gelbweiß; Gl. später in längeren gelben Büscheln; St. oft fehlend, oder 1—2, meist seitwärts spreizend, bis 2,5 cm Ig., hornfarben oder weißlich; Bl. ? — Nordbolivien (Puna, 4000 m). Tephrocactus subsphaericus Backbg.: Tephrocactus alexanderi v. subsphaericus (Backbg.) Backbg. Tephrocactus subterraneus (R. E. Fries) Backbg. (2) K. fast im Boden verborgen, einfach oder wenig verzweigt; Wz. dick, bis 12 cm lg.; Tr. rund, 2—4 cm lg.; Hck. fast viereckig oder ähnlich so, flach, verhältnismäßig dicht gestellt; St. 1—7, alle randständig, kurz, weißlich bis (anfangs) bräunlich, dünn, zurückgebogen, angepreßt, + gekrümmt; Bl. bräunlichweiß, rötlich getönt, ca. 2,5 cm 0; Sep. grünlich; Ov. schlankkonisch, oben bestachelt; Gr. krem; N. rötlich; Fr. bis 1,5 cm lg.; S. 3 mm gr., unregelmäßig. — Nordargentinien (Jujuy, bei Moreno und Javi). (Abb. 427.) Wurde erst neuerdings wiedergefunden. Tephrocactus tarapacanus (Phil.) Backbg. (2) K. niedrig, vielgliederig; Tr. klein, ovoid, ca. 2 cm lg., 1 cm 0; Ar. weiß wollig; St. an der Tr.-Spitze, gewöhnlich 3, gerade, 12—15 mm lg., weiß, Spitzen gelblich; Bl. gelb. ScIiumann fügte hinzu: „Ar. klein; Gl. gelblich weiß; St. 1—2, pfriemlich, etwas zusammengedrückt, rötlichgelb, bis 2 cm lg.; Bl. bis 3 cm lg., gelb. — Chile (Calaleste). Unzulänglich bekannt. Tephrocactus tortispinus Ritt., unbeschrieben: „mit gedrehten, dunklen Stacheln'1 (FR 550). Mehr ist nicht bekannt. Tephrocactus turpinii Lem., ein früher oft gebrauchter Name für Tephrocactus articulatus v. syringa- canthus (Pfeiff.) Backbg. Tephrocactus udonis (Wgt.) Backbg. (1) K. polsterbildend; Tr. bis 13 cm lg., 6 cm; Ar. grau; H. dicht verflochten, bis 7 cm lg., fast „drahtig"- elastisch gekräuselt; St. 2—4, ungleich, bis 3,5 cm lg., dünn, stechend, bräunlich, später dunkler, sowie ein bis 7 mm lg. borstiger und abgebogener Beist.; Bl. ? — Peru (Cordillera Negra, 4300). Verhältnismäßig selten am Standort. Tephrocactus unguispinus Backbg.: Tephrocactus sphaericus v. unguispinus (Backbg.) Backbg. Tephrocactus variiflorus Backbg. (2) K. kleine lockere Gruppen, reingrün; Tr. länglich, bis ca. 1,5 cm 0; Hck. sehr flach, doppelt so lg. wie br., durch geschlängelte Linien getrennt; Ar. gelblich; Gl. gelblich; St. ziemlich klein, gelblich, teils angelegt, teils abstehend, ca. 2—4, ungleich, verschieden lg.; Bl. ziemlich groß, mit ca. 20 breitlinearen Perigonblättern, oben + gestutzt, etwas locker strahlend, bis 18 mm lg., 6—10 mm br., kar- min bis karminrosa, bis sehr blaß- oder gelblich-rosa. — Nordargentinien (Pampa südlich von Villa- zon). Schön blühend. Von Ritter gefunden; seine No. FR 91.
430 Tephrocactus — Thelocactus Tephrocactus verticosus (Wgt.) Backbg. (1) K. kompakte, flachere bis gewölbte Polster bildend; Tr. bis 10 cm lg., bis 3 cm 0, oben mehr breit als verjüngt; H. bis 4 cm lg., dicht verflochten, etwas kräuseKg, die Tr. völlig verhüllend; 61. kaum festzustellen; St. 1—4, ungleich, bis 3 cm lg., hell- bis dunkler braun oder rötlich gespitzt, aus den H. hervorlugend; Bl. karminrot (auch zinnoberrot ?); Fr. länglich; S. eiförmig-rund. — Peru (Cordillera Negra, Katai-Paß). Tephrocactus virgultus Backbg. n. sp. (2) Virgulte laxiramosus, primo acriter viridis, postea pallidior; articulis ad ca. 2,5 cm longis, ad 1,5 cm crassis, primo saepe solum ad 2 cm longis, 8 mm crassis; foliis viridibus, ca. 3 mm longis; areolis 5—9 mm distantibus, primo parvis, aliquid albo- tomentosis, postea tomento fasciculato, ad 2 mm longo; glochidiis brevissimis in tomento fere non aspectabilibus; aculeis albis primo 0, postea ad ca. 5—8, rectis, aliquid divaricatis ad porrectis, ad 12 mm longis, pallide roseoalbidis, postea griseis; flore atroroseo (Typus H 31, Koll. Hegenbart). K. kleinbuschig locker verzweigt, kräftig grün, später blasser, Tr. bis ca. 2,5 cm lg., 1,5 cm 0, anfangs auch nur bis 2 cm lg., 8 mm 0 ‚ B. grün, ca. 3 mm lg.; Ar. 6—9 mm entfernt, zuerst klein, schwach weißfilzig, später mit einem kompakten Filzbüschel, bis 2 mm lg.; 61. weißlich, fast unsichtbar im Filz verborgen; St. anfangs 0, später bis ca. 5—8, gerade, etwas fest und leicht spreizend oder vorgestreckt, bis 12 mm lg., blaß rosaweiß, bald grau; B. dunkel- rosa (nach Muhr). — Heimat ? (Abb. 428.) Tephrocactus weberi (Speg.) Backbg. (1) K. in niedrig-buschigen Kolonien, bis 18 cm h., 30 cm br., gelblichgrün; Tr. bis 6 cm lg., 2 cm 0, oben etwas höckrig; Hck. dicht, spiralig, etwas 4sei- tig» ca. 6 mm br. und lg.; St. ziemlich dicht stehend, 5—7, bräunlich bis braun, bis 5 cm lg., biegsamelastisch, alle unregelmäßig, seitlich leicht verflechtend bzw. durcheinanderragend, die kleineren meist heller; Bl. klein, gelb, radförmig öffnend; Fr. 1 cm lg., trocken (innen auch Gl. ?, Speg.); S. hart, glatt, gedreht. — Argentinien (San Juan; Salta). v. dispar (Cast. & Lelong) Backbg.: K. z.T. über 16 cm h.; Tr. bis 7 cm lg., 1,5 cm 0; St. 3—4 kleinere weiße, borstige, abwärts spreizend, bis 5 mm lg., sowie 4 + aufgerichtete steife, abstehende, ca. 2 cm lg., rötlich-hornfarben; Bl. 2 cm lg.; Fr. stachlig (Catamarca, Tucuman). v. setiger (Backbg.) Backbg.: St. 4—6, bis über 3,5 cm lg., hornfarbig-weiß, dicht und stärker aufgerichtet. (Cordoba ? Tucuman ?) Tephrocactus wilkeanus Backbg. (2) K. in Gruppen wachsend; Tr. ca. 2,5 cm lg., 4 cm 0, eiförmig, oben gehöckert; St. borstenförmig, weiß, zuweilen nur 1; Bl. rot (Wilke). — Nord- bolivien (Viacha). Fein und zierlich bestachelt; selten und bisher nicht wiedergesammelt. Tephrocactus yanganucensis Rauh & Backbg. (1) K. in Polstern, bis 30 cm br., flach gewölbt; Tr. dicht stehend, bis 5 cm lg., 2,5 cm 0, bläulichgrün; Hck. rundlich-länglich; B. 1 cm lg.; Ar. hell, ca. 2 mm gr.; St. 1—4, verschieden lg., bis ca. 2,2 cm lg., hellbraun bis rötlich, abstehend (bei dem, wenn gepfropft, ähnlichen T. hirschii stärker anliegend oder aufwärts weisend); Bl. ca. 3 cm 0, lebhaft karminrot. — Peru (Cordillera Bianca, Quebrada Yanganuco, 3000 m). Gepfropfte Tr. werden viel länger. Tephrocactus zehnderi Rauh & Backbg. (2) K. in Polstern, bis 50 cm br., 30 cm h., graugrün bis dunkelgrün; Wz. kräftige Hauptwurzel, rübenför- mig; Tr. bis 10 cm lg., bis 3 cm 0; Hck. anfangs warzig aufgewölbt; Ar. groß, oval, weißwollig, bis 11 mm lg., 8 mm br.; St. 3—8, die längsten bis 3 cm lg., sehr derb, schwach gebogen, rötlichbrann, später grau, an Kulturpflanzen auch nur wenige, dünn, kurz, weiß; Gl. an alten Teilen derbbüschelig hervorragend; Bl. bis 3 cm lg., bis 4 cm 0, außen rötlich, innen gelb; Stbf. gelb ? N. weiß; Fr. rund, gelblich, 2 cm lg., 1,5 cm 0, bestachelt, tief genabelt. — Südperu (Vulkan Sarasassa, bei Incuio, auf Asche, 3500 m). Thelocactus (K. Sch.) Br. & R. (199) Kugelige bis gestreckte Pflanzen mit deutlichen Rippenhöckern, mit meist derber Bestachlung, z. T. bunt (weiß, gelb, rot) oder asbestartig aufgerauht, auch braun, z. T. pfriemlich, mitunter mit abgeflachten und elastischen längeren Mittelstacheln. Die Stachelareolen tragen eine als Langareole bezeichnete Verlängerung, aus der die weißen, gelben oder roten, sehr ansehnlichen Blüten entstehen. Sie sind, ebenso wie die Früchte, zwar beschuppt, sonst aber kahl. Einige Arten sprossen von unten her, teilweise auch aus den Areolen, und drei Spezies variieren stärker. Die Samen sind überwiegend schwarz, in einem Falle — soweit bekannt — dunkelbraun und wohl stets matt bzw. nicht sehr klein. Beschrieben wurden bisher 19 Arten. — Verbreitung: USA (Texas) bis Mexiko (von der Nordgrenze bis Querétaro, nicht in Niederkalifornien). [®.; die Arten sind im allgemeinen gutwüchsig.] Thelocactus beguinii (Web.) Berg.: Gymnocactus beguinii (Web.) Backbg. Thelocactus bicolor (Gal.) Br. & R. K. meist einzeln, kugelig bis länglich und verjüngt, in verschiedenen Formen oder Rassen, ziemlich niedrig oder bis 20 cm lg. und 10 cm 0 (H. Bravo); Ri. 8—13, höckrig quergeteilt; Rst. 9—18, bis 3 cm lg.; Mst. meist bis 4, einzelne aufsteigend bis vor-
Thelocactus 431 gestreckt, bis 3—5 ein lg.; St. gelblich oder hellrot oder rot und gelblich, einer + zusammengedrückt; Bl. 5—6 cm lg. und ungefähr so br., tief purpurrosa; Ov. und B. dicht beschuppt, mit bewimpertem Rand; N. blaß- bis rosagelb; Fr. ca. 1 cm lg., basal unregelmäßig öffnend; S. 2 mm gr. — USA (S- Texas) bis Mittelmexiko. Variable Art. Deutlicher unterschieden sind: v. bolansis (Runge) Knuth: K. später zylindrisch; Rst. bis 25, dünn; Mst. 3, unten verdickt; St. alle weiß; Bl. über 7 cm 0. — Mexiko (Sierra Bola). v. flavidispinus Backbg. s. Thelocactus flavidi- spinus (Backbg.) Backbg. v. pottsii (SD.) Backbg.: K. mehr kugelig, 10—15 cm 0; Ri. breitrunder; Rst. meist 10—11; Mst. starkpfriemlich, meist abwärts gebogen, ein oberer abgeflacht. — Mexiko (Chihuahua). v. schottii (Eng.) Davis: ist nach Engelmann die längliche Form, im Gegensatz zur kugeligen mexikanischen; diese aber ist v. pottsii, so daß die v. schottii als mit dem Typus der Art identisch angesehen werden muß. v. texensis Backbg.: K. länglich; Rst. 12—13, rot gefleckt, rundlich; Mst. ca. 4, 3 pfriemlich, ein oberer bis 7,3 cm lg., strohfarben, dünn, abgeflacht, darunter zuweilen noch ein bis 2,5 cm lg., abgeflachter weißlicher Rst., einer der Mst. auch zuerst rot gefleckt. — USA (Texas), v. tricolor (K. Sch.) Knuth: K. stark länglich im Alter; St. ziemlich dicht stehend und stark, stärker rot gefärbt. — Nordostmexiko. Thelocactus bueckii (Klein) Br. & R. K. einzeln, tief grün; Hck. stark ausgebildet, etwas spitzig und gekantet; St. ca. (4—) 7, rötlich, ungleich, einige zurück- bzw. auswärts-gebogen, die längsten oft stärker verlängert, alle elastisch; Bl. dunkelrot; Pet. schmal. — Mexiko. Es kommen auch Pflanzen mit derben, zurückgekrümmten St. vor. Thelocactus conothelos (Reg. & Klein) Knuth K. + ovoid, bis 10 cm h., bis ca. 7,5 cm 0, graugrün; Ri. in ca. 12 W.-Spiralen; W.-Hck. ca. bis 2 cm lg.; Rst. 14—16, weiß, ± anliegend, bis 1,8 cm lg., unten z. T. dunkler; Mst. (1—) 2—4, hell, verschieden lang und kräftiger, bis über 3,5 cm lg., z. T. ± verbogen; Bl. 3,5 cm 0, purpurviolett; Ov. beschuppt; Fr. 1,3 cm lg., 9 mm 0, mit_2_mm lg. Sch., unten grünlich, oben rotviolett. — Mexiko (Tamaulipas). Früher auch als Gymnocactus angesehen, da genauere Bl.-Beobachtungen fehlten. De Herdt, Mortsel-Antwerpen, konnte mir die fehlenden Einzelheiten aufgeben, wodurch die Art jetzt ihre endgültige Stellung erhielt. Thelocactus crassihamatus (Web.) Marsh.: Glan- dulicactus crassihamatus (Web.) Backbg. Thelocactus ehrenbergii (Pfeiff.) Knuth K. erst kugelig, dann länglich, rasenförmig spros send, einzelne bis 12 cm h., 7 cm 0, anfangs hell-, später grau-grün; Ri. meist 8—13, durch Quer- kerbung in spiralig stehende W. zerfallen, diese von derberer Hck.-Form, 1 cm h., zuweilen noch einmal durch eine kurze Querkerbe unterteilt; Ar. anfangs gelblich; Rst. meist 6, dünnpfriemlich, spreizend, obere meist am längsten, bis 2 cm lg.; Mst. 0—1, bis 2 cm lg., gerade, steif, gelblich bis bräunlich; St. zuerst alle dunkler, später meist mit rötlichem Fuß, zuletzt oft abfallend; Bl. bis 4 cm 0, hell kar- minrosa bis weiß. — Mexiko (Hidalgo, Ixmiquil- pan). Steht Th. leucacanthus sehr nahe. Thelocactus flavidispinus (Backbg.) Backbg. K. meist einzeln, später länglich; Ri. frischgrün, ca. 13, fast ganz in kleinere W.-Hck. zerteilt, diese spiralig; Ar. gelblich; Rst. ca. 20, gelblich, alle anliegend und verflochten, 1,8—2,4 cm lg.; Mst. 1, rund, gerade, abstehend, gelblich, unten rot, später gelblichweiß; Bl. purpurrosa mit violettlichem Schlund, ca. 5 cm 0, seidig glänzend. — USA (Texas). Wächst gepfropft besonders gut. (Abb. 429.) Thelocactus fossulatus (Scheidw.) Br. & R.: Thelocactus hexaedrophorus v. fossulatus (Scheidw.) Backbg. Thelocactus gielsdorfianus (Werd.) Werd. : Gymnocactus gielsdorfianus (Werd.) Backbg. Thelocactus goldii H. Bravo: Gymnocactus horri- pilus (Lem.) Backbg. Thelocactus hastifer (Werd. & Böd.) Knuth K. anfangs rundlich, Sämlinge schlankkeulig, später länglich-eirund bis zylindrisch, unten z. T. auch + verjüngt; Ri. (13—) 18—20, bis 8 mm h., in W.- Hck. zerteilt; Ar. anfangs weiß; Rst. 20—25, glasig weiß, etwas rauh, bis 15 mm lg.; Mst. 4, 3 steil aufgerichtete anfangs etwas bräunlich, der untere vorgestreckte bis 3 cm lg., blaß hornfarben, Fuß und Spitze dunkler, bald alle kalkig weiß; Bl. bis 4,5 cm 0, blaß violettrosa. — Mexiko. Thelocactus hertrichii (Weinbg.) Borg ist eine nicht ausreichend geklärte Ferocactus-Art aus Arizona. Thelocactus heterochromus (Web.) van Oost. K. gedrückt-kugelig, einzeln, bis 15 cm 0, blaugraugrün; Ri. ca. 9, mit dicken, rundlichen Hck., in der Trockenzeit stärker schrumpfend; Ar. groß, rund, weiß; Rst. 7—10, meistens rund, oberer ± breitgedrückt, alle etwas abstehend und + zurückgebogen, ziemlich dick bzw. derb, z. T. einzelne zur Mitte gerückt; Mst. 1, entweder gleich stark oder noch weit stärker und oben zuweilen gerillt bis
432 Thelocactus 4 cm lg.; St. alle rötlich bis bräunlich getönt oder gefleckt, sehr variabel in dieser weißlich-rötlichen Musterung bzw. Bänderung; Bl. bis 6 cm lg., bis 10 cm 0, hell violett, innen oft dunkler; Fr. bis 1,5 cm 0. — Mexiko (Chihuahua bis Coahuila). Thelocactus hexaedrophorus (Lem.) Br. & R. (T.) K. einzeln, blau- oder grau-grün, bis 15 cm h. und br.; Ri. 13, ganz in große, + sechsseitige, plumpe Hck. zerteilt, mit scharfen Quereinsenkungen; Ar. bis 3,5 cm entfernt; Rst. 6—9, ungleich, abstehend, 11—18 mm lg., gerade bis + leicht gebogen; Mst. 2—3 cm lg., kräftiger, aufrecht; St. gelblich bis grau- rosa oder braunrot, + fein geringelt; Bl. weiß, ca. 6 cm lg. und bis 8 cm 0; Ov. mit einigen gefransten Seh. — Mexiko (Tamaulipas, San Luis Potosi). v. deeipiens Berg.: K. dunkelgrün; St. angedrückt zurückgekrümmt, schmutzig gelbbraun, v. droegeanus (K. Sch.) Berg.: K. aschgrau; Hck. zusammengedrückt. v. fossulatus (Scheidw.) Backbg.: K. breitrund, bis 15 cm 0; Ri. ca. 13, oft rötlich getönt; Rst. (2—) 4—5, bis 3,5 cm lg., braun bis grau; Mst. 1, bis 4,5 cm lg., oft sanft gebogen; St. alle unten verdickt, oft 4 über Kreuz, ein oberer kleiner und dünnerer, mittlere auch undeutlich geringelt; Bl. fast weiß oder zartrosa; Sch. leicht bewimpert. — Mexiko (San Luis Potosi). v. labouretianus Berg. : Ri. mehr zusammenhängend; nur eine Form? v. major (Quehl) Berg.: St. bis 3 cm lg., schön rot; nur eine Form? Thelocactus horripilus (Lem.) Berg.: Gymno- cactus horripilus (Lem.) Backbg. Thelocactus knuthianus (Böd.) H. Bravo: Gym- nocactus knuthianus (Böd.) Backbg. Thelocactus krainzianus Oehme K. kugelig, sprossend bis polsterbildend, glänzend graugrün, bis 8 cm h., bis über 6 cm 0; Ri. 8, ganz in kegelige, bis 3 cm lg. W.-Hck. aufgelöst, unten mit nach vorn abgespitztem Hck.; Rst. 10—13, abstehend, bis 4,5 cm lg., unten verdickt; Mst. 1, bis 5,5 cm lg.; St. alle anfangs hellgrau, unten rötlich; Bl. 5,5 cm lg., 9 cm 0, glänzend hellviolett; N. krem; S. mattschwarz. — Mexiko. Thelocactus leucacanthus (Zucc.) Br. & R. K. kurzzylindrisch, bis 15 cm lg., unten oder seitlich später reicher sprossend und polsterbildend; Ri. 8 bis 13, oft spiralig, durch Quereinschnürungen ge- höckert, aber noch gut als Ri. sichtbar; Rst. 7—20, erst hellgelb, dann grau, spreizend oder zurückgebogen, auch geringelt; Mst. 0—1, zuerst schwärzlich, später grau, mäßig stark; Bl. gelb, 5 cm lg.; Ov. und R. dachziegelig beschuppt. — Mexiko (Hidalgo, Zimapán und Ixmiquilpan). v. porrectus (Lem.) Backbg.: K. bläulich-grün; Rst. 7—8 (—9), anliegend, bis ca. 2 cm lg.; Mst. 1, schräg aufwärts gerichtet oder + vorgestreckt, zuweilen sanft gebogen, sehr lang, bis ca. 4 cm lg.; St. alle anfangs dunkelrötlich, weiß gefleckt, bald hell; Bl. kupfrig getönt. — Mexiko (Hidalgo). Unter diesem Namen geht auch eine noch unbeschriebene Pflanze mit großen bzw. dicken W., scharfe Querteilung, aus den unteren Ar. sprossend; St. bis ca. 9, bräunlich und ± gefleckt, der mittlere wenig länger: v. pseudopor- rectus nom. prop., die St. büschelig spreizend, der K. blattgrün, in der Sammlung Saint-Pie, As- son, auch als Th. porrectus; Bl. wahrscheinlich rot, aber nur trocken gesehen, so daß die Beschreibung noch nicht erfolgen kann, doch muß die Pflanze hier wenigstens einen vorläufigen Namen erhalten, um nicht in Vergessenheit zu geraten. v. sanchezmejoradai (J. Meyr.) Backbg.: nur eine Form der v. schmollii Werd., da die Beschreibungen ähnlich lauten. Die Stbl. dieser var. sind purpurn; Gr. rosa; N. 6—9. — Mexiko (Querétaro, 15 km östl. Cadereyta). v. schmollii Werd. : Ri. ca. 12, mattgrün bis hellgraugrün, höckrig geteilt; Rst. 13—19, weißgrau, strahlig anliegend, ziemlich dicht, zuerst gelblich, Fuß bräunlich oder rot, bis 1,5 cm lg.; Mst. 0—1 (—3), wenig länger; Bl. 4 cm lg., breit öffnend, seidig karminviolett; Stbbl. aufgerichtet; Stbf. blaß gelblich; Gr. kremfarben; N. gelb. — Mexiko (Querétaro ?). Thelocactus lloydii Br. & R. K. einzeln, gedrückt-kugelig, bis 12 cm 0, blaß bläulichgrün; Hck. auffällig aber niedrig, oft breiter als lg., bis 4 cm br.; Ar. (Lang-Ar.) oft über den halben Hck. reichend; St. meist 8, zuweilen noch ein Beist., unten rund oder kantig, mit gelblich-karminroten Spitzen, bis 6 cm lg.; Bl. blaßpurpurn; N. rosagelb. — Mexiko (Zacatecas). Thelocactus lophophoroides Werd.: Turbinicar- pus lophophoroides (Werd.) F. Buxb. & Backbg. Thelocactus lophothele (SD.) Br. & R. K. einzeln bis stärker sprossend, kugelig bis gestreckt; Ri. 15—20, spiralig, stark in Hck. aufgelöst, oft nur schmale Verbindungen, oben fast warzig; Ar. weiß bis gelblich; Rst. 3—5, bis 3 cm lg., pfriemlich, stielrund, unten verdickt, stechend, anfangs schwarz- bis hellbraun oder gelblich, obere rubinrot zu Anfang; Mst. 0—1, wenig länger oder nur vereinzelt; Bl. 6 cm lg., 5 cm 0, in der Farbe variabel von gelblichweiß bis schwefelgelb, pfirsichfarben bis rosenrot und silberglänzend; Gr. weiß; N. hellgelb. — Mexiko (Chihuahua). Thelocactus mandragora (Fric) F. Buxb. & Oehme: Gymnocactus mandragora (Fric) Backbg.
Thelocactus 433 Thelocactus nidulans (Quehl) Br. & R. K. halbkugelig, bis ca. 20 cm 0, bis 10 cm h., erst blau-, später graugrün, mit weißem Scheitel; Ri. 20 und mehr, spiralig, stark in ca. 2 cm h. Hck. aufgelöst, diese kegelig, mit schmalen Verbindungen, schief gestutzt; Ar. ca. 1 cm lg., nur anfangs filzig; St. besonders später schwer zu trennen, im unteren Halbkreis ca. 6—8, 1 cm lg., bald verwitternd und verschwindend, oberhalb 3, zur Mitte weitere 4, bis 6 cm lg., obere bis 2 cm lg., alle anfangs dunkel hornbraun, reifig, auch gefurcht und geringelt, später verbleiben 4—6 größere St. glänzend grauweiß, asbestartig zerfasert; Bl. 4 cm lg., gelb weißlich; Ov. mit grünen, bewimperten Seh. — Mexiko. Thelocactus phymatothélos (Pos.) Br. & R. K. niedergedrückt-kugelig, mit spärlichem Scheitelfilz, bis 10 cm 0, 5 cm L; Ri. ca. 13, wulstig ge- höckert, mit schmalen Verbindungen; Ar. bis 2 cm entfernt; St. fehlend oder 1—3, gerade, pfriemlich, bis 2 cm lg., erst schwärzlich, dann vergrauend; Bl. rosa bis purpurrosa, ca. 5 cm 0. — Mexiko. Thelocactus porrectus (Lem.) Knuth: Thelocactus leucacanthus v. porrectus (Lem.) Backbg. Thelocactus pottsii (SD.) H. Bravo: Thelocactus bi- color v. pottsii (SD.) Backbg. — Id. sensu Br. & R.: Thelocactus heterochromus (Web.) van Oost. Thelocactus rinconensis (rinconadensis) (Pos.) Br. &R. K. einzeln, bis 12 cm 0, bis 8 cm h., mit spärlichfilzigem Scheitel, grau- bis blaugrün; Ri. meist 13, dick, stark geschweift in Hck. zerteilt, d. h. diese mit schmalen Verbindungen, die Hck. rundlich kegeligkantig; Ar. 2,5 cm entfernt; St. meist 4, bis 1,5 cm lg., pfriemlich; Mst. 0; Bl. 4 cm lg. und 0, weiß, mit zartrosa Rückenstreifen, zuletzt glänzend reinweiß; Gr. weiß, oben rosenrot; N. goldgelb. — Mexiko (Nuevo Leon). Thelocactus roseanus (Böd.) Berg.: Escobaria ro- seana (Böd.) Backbg. Thelocactus sanchezmejoradai J. Meyr.: Thelocactus leucacanthus v. sanchezmejoradai (J. Meyr.) Backbg. Thelocactus saueri (Böd.) Berg.: Gymnocactus saueri (Böd.) Backbg. Thelocactus saussieri (Web.) Berg. K. breitrund, bis 20 cm 0; W. in ca. 20 Reihen, hellgrün, hochlänglich; Rst. ca. 9—11, strahlend, weiß, bis 1,5 cm lg.; Mst. bis 4, + pfriemlich-nadelig, 3—4 cm lg., zuerst braun; Bl. bis 4 cm 0, purpurn; R., Ov. und Fr. beschuppt, im übrigen wie bei Th. conothelos. — Mexiko (San Luis Potosi). Die endgültige Einbeziehung zu Thelocactus konnte erst auf Grund der jüngsten Beobachtungen geschehen, d. h. der Feststellung, daß Bl. und Fr. beschuppt sind. Thelocactus schmollii Werd.: Thelocactus leucacanthus v. schmollii Werd. Thelocactus schwarzii Backbg. K. einzeln, länglich, bis 6 cm h., ca. 5,5 cm 0, bläulichgrün; Rj. ca. 13, fast völlig in warzige Hck. aufgelöst; Ar. länglich, weißlich; Rst. 13—14, + zum Körper gebogen, gelblich, z. T. zuerst mit rotem Fuß, die 3 oberen abgeflacht, zwei davon bis ca. 17 mm lg., der oberste bis 2,7 cm lg., zum Scheitel weisend, noch stärker abgeflacht; Mst. 0; Bl. bis 8,5 cm br., rötlich-purpurn, zur Mitte Scharlach; N. rötlich-scharlach; Fr. rund, braunviolett; S. 3 mm gr., matt dunkelbraun. — Mexiko (Tamaulipas). Thelocactus smithii (Muehlpfrdt.) Borg: Gymnocactus beguinii v. smithii (Muehlpfrdt.) Backbg. Thelocactus stanleyi war ein Name von Schmoll, Cadereyta (Mexiko). Er wurde nicht beschrieben. Weiteres ist über die Art nicht mehr festzustellen. Thelocactus subterraneus Backbg.: Gymnocactus subterraneus (Backbg.) Backbg. Thelocactus tulensis (Pos.) Br. & R. K. einzeln oder sprossend, kugelig bis gestreckt, dunkelgrün, bis ca. 12 cm h. und 0, mit kurz-weißfilzigem Scheitel; Ri. ca. 10, um die Ar. wulstige Hck. mit etwas schmäleren und tieferen Verbindungen; Hck. plump kegelförmig, bis 2 cm h., + sechskantig; Ar. 2,5 cm entfernt, weiß; Rst. 6—8, untere bis 1 cm lg., obere bis 1,5 cm lg., letztere mehr borstenförmig, aufwärts + anliegend, die anderen erst bräunlich, dann weiß; Mst. 1 (—2), auch 3, ungleich, weißlich hornfarben mit dunkler Spitze, oft etwas kantig und abgeflacht, gerade oder gebogen, bis fast 4 cm lg.; Bl. ca. 4 cm lg., silbrigweiß bis zart rosa getönt und beidseitig mit karmin- rosa Mittelstreifen; N. blaßgelb. — Mexiko (Tamaulipas, Tula). Thelocactus uncinatus (Gal.) Marsh.: Glanduli- cactus uncinatus (Gal.) Backbg. Thelocactus valdezianus (Moll.) H. Bravo: Gymnocactus valdezianus (Moll.) Backbg. Thelocactus viereckii (Werd.) H. Bravo: Gymnocactus viereckii (Werd.) Backbg. Thelocactus wagnerianus Berg. K. länglich bis zylindrisch, bis über 20 cm h., bis ca. 6 cm 0, oft unten sprossend, dicht bestachelt; Ri. 13, gerade oder etwas spiralig, stumpf, ge- höckert; Ar. bis 8 mm entfernt, anfangs weiß; Rst. bis ca. 20, strahlig abstehend, etwas kammförmig
434 Thelocactus — Thrixanthocereus gestellt, kräftig, meist etwas rötlichgelb, dicht verflochten, die obersten die längsten, mittelstachel- artig; Mst. anfangs 1, später 3—4, gerade oder leicht gebogen, Fuß zwiebelig verdickt, bis 2 cm lg.; St. stielrund, im Neutrieb schön rot, oder alle gelb, oder gelb und rot; Bl. rot. — Ostmexiko. Steht Th. bicolor nahe; die St. sind aber nicht abgeflacht, der Wuchs ist schlanker; dennoch könnte die Art auch als var. desselben angesehen werden. Thelocactus ysabelae K. Schlange und v. brevi- spinus K. Schlange: Gymnocactus ysabelae (K. Schlange) Backbg. und v. brevisptnus (K. Schlange) Backbg. Thelocephala Y. Ito: Neochilenia Backbg. pro parte. Thelomastus Fric, nur ein Name, für die Zusammenfassung von Thelocactus (K. Sch.) Br. & R. und Echinomastus Br. & R., die auch einige andere Autoren anstrebten. Erst die neueren Untersuchungen gestatteten, die beiden Gattungen klarer zu unterscheiden; sie sind auch jeweils charakteristische Artengruppen. Thrixanthocereus Backbg. (178) Vorwiegend einzeln wachsende schlanke Cereen, seltener am Grunde verzweigt, mit zahlreichen fein- höckrigen Rippen und einem oberflächlichen, später nur mäßig vertieften, nicht aus einer nahtartigen Einsenkung entstehenden und nicht bis zur Achse hinabreichenden, lang herablaufenden Cephalium aus straffen Haaren, mit längeren Borsten durchsetzt; am Fuß der Jungpflanzen ein Borstenring wie bei Micranthocereus Backbg. Die beerenartigen Früchte sind behaart und öffnen mit mehreren Längsrissen; die Samen haben ein sehr unterschiedliches Aussehen — auch hier ein Beweis, daß sich Samen für eine systematische Gliederung nicht eignen —‚ beim Typus des Genus sehen sie denen von Astrophytum ähnlich, bzw. sind sie bräunlich, ziemlich weich und haben einen großen Nabelansatz, bei einer zweiten Art sind sie fest, klein und schwarz. Die Röhren der Nachtblüten, die noch eine Zeitlang am Tage offen bleiben, sind ziemlich lang behaart. Beschrieben wurden bisher 3 Arten. — Verbreitung: Nordperu, im höheren Anden-Gebiet, [(g).; Pfropfungen beschleunigen zwar den Wuchs, aber das Stachelkleid wirkt dabei anfangs offener.] Thrixanthocereus blossfeldiorum (Werd.) Backbg. (T.) K. einzeln, selten unten verzweigend, bis ca. 3 m h.; Tr. bis 7 cm 0; Ri. 18—25, niedrig und ziemlich schmal; Ar. ca. 5 mm entfernt, anfangs flockig weißwollig; Rst. ca. 20—25, dünnadelig, bis 8 mm lg., glashell; Mst. typisch ca. 7, davon 1—2 länger, einer oft bis ca. 3 cm lg., alle anfangs dunkelbraun, bald schon teilweise vergrauend, starknade- lig bis dünnpfriemlich, variabel, auch viel heller bis weißlich und fein; Ceph. mit gelblich weißer Wolle, dazwischen glashelle Bst. und dunklere, steifere, bis ca. 5 cm lg.; Bl. ca. 6 cm lg., trichterig, radförmig öffnend, gelblich-kremfarben, unterste Sch. grannenartig verlängert; Fi. grünlich. — Nordperu (Huancabamba- und Olmos-Tal). (Abb. 430—433.) Es lassen sich in der Variationsbreite zwei ausgeprägtere Formen unterscheiden: f. albidior: Be- stachlung dicht, fein, weiß, Mst. auch borstig fein und weiß, höchstens schwache rötliche Spitzen, die H.-Bst. am Fuß lang und fein. Diese Form geht bereits in den Thr. cullmannianus über bzw. sieht sie gar nicht mehr der typischen Art ähnlich, f. pauci- costatus: Ri. entfernter, geringer an Zahl, ebenso die H.-Bst. am Fuß der Jungpflanzen; Mst. bis auf den längsten kürzer. Thrixanthocereus cullmannianus Ritt. K. bis über 2 m h., graugrün, nur gering von unten sprossend; Tr. bis 6 cm 0; Ri. 18—24; Ar. weißlich ; St. nicht in rand- und mittelständige trennbar, bis 90—120, weiß, sehr fein, die mittleren oft rot gespitzt, meist 1—2 etwas derber und nach oben gerichtet, mehr hell- oder braungelb bis braun: Ceph. bis 4 cm br.; Ar. hellbraun; Bst.-St. haarfein, dazwischen einzelne dunklere (Foto Cullmann), zuweilen sind sie auch + bräunlich; Bl. bis 6 cm lg.; Fr. bis 2,25 cm lg.; S. dunkelbraun, wie beim Typus des Genus. — Nordperu (Cajamarca). (Abb. 434.) Da der Typus des Genus stärker variiert als es aus der bisherigen Literatur hervorgeht, aber auch die Samen der beiden vorstehenden Arten einander gleichen, scheint es sich bei Thr. cullmannianus mehr um eine Standortsform zu handeln, die vielleicht mit der f. albidior zum Formenkreis des Gattungstypus gehört. Thrixanthocereus senilis Ritt. E. schlanke Säulen, ganz in dichte, feine weiße Bst. gehüllt; Ri. (14—) 18, niedrig und leicht gehöckerfc; Ar. dicht stehend, weiß; St. nicht in rand- und mittelständige zu trennen, zahlreich, bis über 60, fein, weiß, im Scheitel mit rötlichbrauner bis dunklerer Spitze, später vereinzelte längere bis ziemlich lange und derbe einzelne Mst. erscheinend, hornfarbig, bei Pfropfungen auf starken Unterlagen schon ziemlich früh; Bl. bis 6 cm lg., bis 4 cm 0, purpurn; Ceph. braun; S. schwarz, rund, fest, 1,5 mm gr. — Nordperu. (Abb. 435.) Ritter spricht beim Typus des Genus von „Wind- verwehungssamen", was nur eine Fiktion ist; wieso hat sie dann nicht auch die zweite Art? Die Frage, warum in ein und derselben Gattung ganz verschiedene Samenformen entstehen können (so auch bei Gymnocalycium, Parodia usw.) ist noch ungeklärt; wahrscheinlich handelt es sich um Vorgänge in den Genen, die mit einer „Zweckmäßig-
Thrixanthocereus — Trichocereus 435 keit" der Samengestalt nichts zu tun haben. Dasselbe gilt für Ritters Bezeichnung „Windver- wehungsfrüchte", die er an anderer Stelle gebraucht. Toumeya Br. & R. (206) Meist einzeln wachsende, sehr kleine Pflanzen mit papierdünnen, also abgeflachten Stacheln, die länger sitzenbleiben. Die glockig-zylindrischen Blüten öffnen nur mäßig weit; ihr Ovarium trägt + vereinzelte Schüppchen, z. T. oben auch kleine Stacheln in der Art der Triebstacheln. Die Frucht ist ziemlich trocken, kugelig, dünnhäutig, hat oben 1—2 Schuppenreste und öffnet längsaufreißend. L. Benson hat diese seltene Art zwar mit Pedio- cactus vereinigt (siehe dort), aber Vergleiche der beiden Pflanzen in Blüte (bei Toumeya zentral entstehend) zeigen so wenig Ähnlichkeit, daß ihre Vereinigung reichlich willkürlich ist (siehe hierzu auch unter Pediocactus). Nur 1 Art ist bekannt. — Verbreitung: USA (Neumexiko und Nordarizona, vereinzelt und schwer aufzufinden). [P.] Helia Bravo und Marshall haben mit diesem Genus Turbinicarpus vereinigt, hauptsächlich wohl, weil auch bei letzterem weiche Stacheln auftreten; aber die Blüten und nackten Beerenfrüchte, die außerdem anders öffnen, sind doch ganz verschieden; eine Zusammenziehung läßt die Tatsache übersehen, daß die Natur bei Turbinicarpus eine sehr gut geschlossene Artengruppe generisch völlig gleicher Merkmale schuf. Die Toumeya-Kombinationen obiger Autoren finden sich also unter Turbinicarpus F. Buxb. & Backbg. Toumeya krainziana Frank: Turbinicarpus krain- zianus (Frank) Backbg. Toumeya papyracantha (Eng.) Br. & R. K. bis 10 cm h., 2,5 cm 0, zuweilen von unten oder aus den Ar. sprossend, bei Pfropfungen z. T. sehr reich, in der Natur jedoch gewöhnlich einzeln; Ri. ganz in konische W. aufgelöst; Rst. ca. ö—9, meist 3—4 mm lg., weiß, rund oder einzelne bis mehrere abgeflacht und dünn; Mst. normalerweise 4, über Kreuz, bis 2 cm lg., einzelne auch bis 5 cm lg., papierartig, flach, auch + gefurcht; Bl. ca. 2,2 cm lg., 1,25 cm 0, seidig glänzend weiß; N. 5—6, weiß; S. ziemlich groß, glatt, schwarz, kielig, Nabel groß. — USA (Neumexiko; Nordarizona). (Abb. 436.) Die Papierstacheln haften selbst an alten Pflanzen; die mittleren sind in der Jugend leicht bräunlich, bald grauweißlich. Trichocereus (Berg.) Rice. (86) Eine Gattung von Säulenkakteen sehr unterschiedlicher Größe, z. T. sehr groß bis baumförmig, andere nur niedrige Kolonien bildend. Ebenso unterschiedlich ist die Bestachlung. Einheitliches Merkmal ist die trichterige Form der Nachtblüten, z. T. ziemlich lang, bei anderen mit derberen Röhren, aber in Form und Behaarung nähern sie sich sehr denen von Echinopsis. Da es außerdem von letzterer z. B. eine bis 1,50 m hohe Art gibt, von Trichocereus ziemlich niedrige Gruppenpflanzen, beide säulig, ist eine Gattungs-Abgrenzung nach Gestalt und Blütenmerkmalen schwierig (s. auch unter Echinopsis [Einleitung]). Dennoch erweisen sich die betreffenden Artengruppen, wie auch die chilenische, als in sich so gut geschlossen, daß eine konventionelle Trennung von Echinopsis und Trichocereus nicht zu umgehen war, wenn man äußerst diffizile Weiterungen aus einer Zusammenfassung vermeiden wollte; das sollte auch bei anderen ähnlichen Versuchen bedacht werden. Früher bezog man noch die Helianthocereus-Spezies zu Trichocereus ein, die großen Arten trotz ihrer einheitlich ganz anderen Gestalt, die niedrigen, obwohl sie, wie alle Heliantho- cereus-Arten, Tagblüher sind, noch dazu mit buntfarbigen Blüten, weswegen man ständig im ungewissen war, wie man sie benennen sollte. Auch hier bewies die Trennung ihre Vorteile; sie mußte daher noch innerhalb des Genus Trichocereus durchgeführt werden, weil die z. T. mehrere Tage geöffnete Blüten entwickelnden chilenischen Arten kürzere, mehr glockig-trichterige Blüten haben: 1: UG. Trichocereus: Durchschnittslänge der Blüten 18 cm 2: UG. Medioeulychnia Backbg.: Durchschnittslänge der Blüten 10 cm, (z. T.) mehrere Tage offen. Die Zahlen hinter den Artnamen weisen auf die Untergattungs-Zugehörigkeit hin. Die Früchte von Trichocereus unterscheiden sich ebenfalls nur unwesentlich von den Echinopsis-Früchten, höchstens, daß sie z. T. ein wenig größer sind, kugelig oder länglich, fast stets grün und behaart, selten rötlich, was aber auch bei Echinopsis vereinzelt vorkommt. Die Samen sind, soweit bekannt, schwarz, selten dunkelbraun. Beschrieben wurden bisher 47 Arten und 8 Varietäten. — Verbreitung: Von Ekuador bis zum südlichen Mittel-Argentinien und in Chile. [©•] Gesuchte Artnamen siehe evtl. auch unter Helian- thocereus. Trichocereus bridgesii (SD.) Br. & R. (1) K. hochstrauchig verzweigt, bis 5 m h., blaßgrün, + bereift; Tr. bis 15 cm 0; Ri. 4—8, rundlich, später verflachend; St. 2—6, gelblich, nadelig bis pfriemlich, ungleich, bis 10 cm lg., in Kultur kürzer; Bl. 18 cm lg., weiß; Fr. länglich, 6 cm lg. — Bolivien (La Paz). Trichocereus camarguensis Card. (1) K. säulig, bis 60 cm h.; Tr. etwas gebogen aufsteigend, hellgrün; Ri. 14, sehr niedrig; Rst. 12—13, strahlend, bis 3 cm lg.; Mst. 2—3, bis 5 cm lg.; St.
436 Trichocereus alle nadelig, gelb oder aschfarben; BL bis 20 cm lg., weiß; Sep. purpurgrün; R. und Ov. braun und weiß behaart; Fr. kugelig bis ovoid, 2 cm 0; S. dunkelbraun, glänzend. — Bolivien (Cinti, bei Camargo). Scheint dem T. strigosus sehr ähnlich zu sein. Trichocereus campos-portoi Werd.: Arthrocereus campos-portoi (Werd.) Backbg. Trichocereus candicans (Gill.) Br. & R. (1) K. aufgerichtet oder aufgebogen, bis 75 cm lg., gelblichgrün, Kolonien bildend, bis 3 m br.; Tr. 8—12 cm 0 und mehr; Ri. 9—11, breit und niedrig; Ar. groß, weiß; Rst. 10—12, bis 4 cm lg.; Mst. meist 4 unterscheidbar, bis 8 cm lg.; St. alle mittelstark-pfriemlich bis derbnadelig, gelblich horn- farben, spreizend; Bl. bis 20 cm lg., stark duftend, weiß; Fr. ellipsoidisch-kugelig. — Argentinien (Mendoza; Cordoba). v. courantii K. Sch. (Cereus) s. unter Trichocereus courantii (K. Sch.) Backbg. v. gladiatus (Lem.) Berg.: K. bläulich bis blaß- grün, bis 65 cm h., wenig verzweigt; Tr. bis 14 cm 0; Ri. bis 11; Ar. groß; Rst. bis 13, bis 5 cm lg.; Mst. 1—4, bis über 7,5 cm lg.; St. mehr pfriemlich, gelb, oft rot geringelt oder roter Fuß, auch gedreht. v. roseoflorus Backbg. gehört nach den letzten Feststellungen zu der hier neu beschriebenen Art Helianthocereus pseudocandicans Backbg. (s. dort). v. tenuispinus (Pfeiff.) Backbg.: K. kräftig bläulichgrün, geringer sprossend, bis 85 cm h., bis ca. 13 cm 0; Ri. 9—11, unten bis 4 cm br.; Rst. 12—13; Mst. 1 (—4); St. fahlgelb, Fuß braunrot, alle dünn und ziemlich kurz; Bl. weiß. Trichocereus cephalomacrostibas (Werd. & Backbg.) Backbg. (2) K. dichte Gruppen, bis 2 m h.; Tr. bis 10 cm 0, graugrün; Ri. 8, breit, um die Ar. verdickt, dazwischen Querfurchen; Ar. bis 1,5 cm lg. und br., dick braunfilzig, hervortretend, im Scheitel sehr dicht; Rst. bis ca. 20, sehr kurz, pfriemlich; Mst. 1—3 oder einer mehr, sehr kräftig, bis 12 cm lg., anfangs dunkelbraun, später fahlgrau, z. T. gerieftgekantet, etwas gebogen und verschieden vorgestreckt, z. T. durcheinanderragend; Bl. bis ca. 12 cm lg., weiß, ca. 10 cm 0 (nach Foto x 0,5 von Akers in C.&S. J. (US), XX: 9,131. 1948, Fig. 98); Fr. länglich-kugelig, rötlich-gelborange. — Südperu (oberhalb Mollendo). Man hat die Art mit Weberbauerocereus verglichen; aber die Blüten sind weit größer bzw. breiter. Trotzdem hat Rauh recht, wenn er meint, daß die Art Weberbauerocereus nahestehe; das aber kann man von allen Arten der U.-G. Medioeulychnia sagen. Sie ist eine Übergangs-Artengruppe innerhalb Trichocereus zu der Trichocereus nahestehenden Gattung Weberbauerocereus. Trichocereus chalaensis Rauh & Backbg. (1) K. aufgerichtet verzweigt, bis 4 m h.; Tr. in der Nebelzeit bis auf 15 cm 0 geschwollen; Ri. 8, ca. 2 cm br., mit Querfurche über den Ar., Furche oben und unten mit Abflachung; Rst. 6—10, bis 1 cm lg.; Mst. 2—3, bis 5 cm lg., erst dunkelbraun bzw. oben fast schwarz; Bl. 17 cm lg., 10 cm br,; R. 2 cm dick, schwarz behaart; Sep. nach oben zu weinrot mit grüner Mitte; Pet. weiß; N. weiß. — Südperu (8 km südlich Chala). Trichocereus chilensis (Colla) Br. & R. (2) K. säulig, von der Basis her verzweigt, bis über 3 m h.; Tr. zahlreich, kräftig; Ri. bis 16—17, niedrig, breit, gehöckert; Rst. 8—12, bis 4cm lg.; Mst. 1, kurz bis 4—7(—12) cm lg.; St. anfangs bernsteingelb, fast schwarz, tabakbraun oder in Zwischentönen, später weißgrau, Spitzen oft dunkler; Bl. bis 14 cm lg., rein weiß; Sep. rötlich- oder bräunlich weiß; N. krem; Fr. kugelig. — Chile (Prov. Atacama bis Prov. Curicö, auf 600 km Nordsüd-Ausdehnung). Eine sehr variable Art, daher viele synonymische Formnamen. Der Artname lautete zuerst „chiloen- sis"; nach Skottsberg konnte er als orthographisch- geographischer Irrtum geändert werden (auf Chiloe wächst er nicht); die Schreibweise „chilensis" brauchten schon Pfeiffer und Schumann. v. eburneus (Phil.) Marsh, scheint als var. berechtigter zu sein: K. kräftiger; St. anfangs bräunlich, bald elfenbeinweiß; Bl. rosa bzw. rosa getönt (Marshall, Borg). Die Art wurde z. T. mit dem etwas ähnlichen Trichocereus litoralis (Jon.) Loos., ebenfalls aus Chile, verwechselt; er ist gelblich bestachelt, die St. wesentlich kürzer. Die Bl. sind wohl mehrere Tage geöffnet. Trichocereus coquimbanus (Mol.) Br. & R. (2) K. niederliegend oder aufbiegend, in großen Ansammlungen; Tr. bis 1,20 m lg., bis 10 cm 0; Ri. bis 14; Ar. groß, rund, kurzwollig; St. bis ca. 20, sehr ungleich, mittlere kaum unterscheidbar, manchmal einer länger, derbpfriemlich, bis über 5,5 cm lg., die kürzesten nur ca. 12 mm lg., alle rund, grau, dunkelspitzig; Bl. bis 12 cm lg., weiß, mäßig stark schwarz behaart; Fr. rund, grün, 5 cm 0. — Chile (Prov. Coquimbo, an der Küste). Trichocereus courantii (K. Sch.) Backbg. (1) K. aufrecht-säulig, bis 35 cm h., über 7 cm 0, stumpfgrün, an der Basis sprossend; Ri. ca. 10; Rst. 9—11 und mehr, zuletzt bis ca. 20, fahlgelb bis bräunlich; Mst. 1—4, ebenso gefärbt, Fuß dunkler und verdickt; Bl. 24 cm lg., nach Rosen duftend. — Argentinien (Bahia Bianca; Rio Negro; Rio Colorado). Nach Spegazzini sollen alte Pflanzen z. T. 1,50 m h. werden; die Art ist eine der besten und härtesten Unterlagen.
Trichocereus 437 Trichocereus cuzcoensis Br. & R. (1) K. aufrecht, bis 6 m h., dicht verzweigend, anfangs hellgrün; Ri. 7—8, niedrig, rund; Ar. nur bis 1,5 cm entfernt; St. zahlreich, bis 12, sehr kräftig, bis 7 cm lg., Fuß verdickt, alle pfriemlich, gelb; Bl. ca. 14 cm lg., weiß. — Peru (Cuzco-Region). Trichocereus damazioi (K. Sch.) Werd.: Arthro- cereus damazioi (K. Sch.) Berg. Trichocereus dcserticolus (Werd.) Loos (2) K. von unten verzweigend, 1—1,5 m h. werdend; Ri. 8—10, tief eingeschnitten, 1,5—2,5 cm h,, über den Ar. deutlich gefurcht; Ar. bis 1,5 cm entfernt, mit dunklem Wollfilz bedeckt; Rst. unregelmäßig, ca. 15—25, dünn-pfriemförmig, 1—1,5 cm lg., dunkel bis grau; Mst. 1—3, bis 12 cm lg., manchmal etwas gebogen; Bl. 7—8 cm lg., außen mit dunkler Wolle, rein weiß. — Chile (bei Taltal). „Verwandt mit C. nigripilis" (Werd.). Vgl. Trichoc. fulvilanus Ritt. Trichocereus escayachensis Card.: Helianthocereus escayachensis (Card.) Backbg. Trichocereus fascicularis (Mey.) Br. & R.: Weber- bauerocereus fascicularis (Mey.) Backbg. Trichocereus fulvilanus Ritt. — „Kakt. u. a. Sukk.", 13: 10, 165—167. 1962 (2) K. vom Grunde sprossend, gras- bis graugrün, 1—1,50 m und etwas mehr h.; Tr. 4—7 cm 0; Ri. 8—12, selten 13, stumpf, bis auf die Hälfte gekerbt; Ar. kurzoval, bis 1,25 cm lg., anfangs orangerötlich- gelblich filzig, später braunschwarz (Sämlinge: hellbräunlich, dann von unten her zuerst weißlich werdend. Backbg.); St. zuerst dunkelbraun, vergrauend; Rst. 9—12, verschieden stark, dünner bis pfriemlich, meist 1,5—3 cm lg.; Mst. 2—4 (—6), spreizend, 3—10 cm lg., einzelne zuweilen bis 18 cm lg., stärker pfriemlich (nach Foto Ritter), später oben St. oft feiner werdend (bei mehreren Spezies der U.-G. Medioeulychnia ebenso!); Bl. am Scheitel, 9—12 cm lg., 7—9 cm 0, duftend; R. schwarz behaart; Ov. grau und schwarz behaart; Gr. hellgrün; Fr. grün, kugelig, ca. 4 cm 0; S. fast mattschwarz, 1,2 mm lg. — Chile (Taltal bzw. von Chanaral bis El Cobre). Bedenkt man, daß auch chilenische Arten + formverschieden sein können — T. chilensis variiert sogar sehr stark —‚ kann man T. fulvilanus für höchstens nur eine Form von T. deserticolus ansehen. Später dunkler Areolenfilz, Stachelzahl und -länge sowie -färbe und -stärke, Querkerbung über den Ar., Gesamthöhe der ausgewachsenen Pflanzen und vor allem auch der Standort sind gleich; geringe Unterschiede der Blütenlänge und Stachelzahl liegen durchaus im Bereich des Üblichen. Irgendwelche wirklichen Unterschiede sind nicht zu erkennen. Man muß auch bedenken, daß Werdermann wohl nach Herbarmaterial beschrieb. Vor der Beschreibung einer neuen Art hätte also ein Vergleich mit dem Typmaterial erfolgen müssen. Dieses dürfte jedoch in Dahlem vernichtet sein. Was nützt auch eine Typdeponierung, sowie eine Neubeschreibung, wenn nicht die Prüfung auf Identität mit schon beschriebenen Arten vorhergeht. Gerade hier leistet die Differentialdiagnose mit ihrer prägnanten Kürze gute Dienste, weil sie Ähnlichkeiten schneller als ein langer Beschreibungstext erkennen läßt. Ich erwähne dies alles hier als Begründung, warum ich die bisherige Methode der Typdeponierung ohne genügende andere Kontrolle nicht für die allein befriedigende Lösung ‚halte. Makrofotos, besonders farbige, klare Differenzierung und ausreichende Standortsfotos sind insgesamt der bisherigen Methode überlegen. Darauf sei hier ausdrücklich an obigem Beispiel hingewiesen. Das im Druck vervielfältigte Beschreibungsmaterial mit Photo ist außerdem gegen Verlust gesichert und international weit besser und leichter allen Interessenten zugänglich. Trichocereus gladiatus (Lem.) Backbg. : Trichocereus candicans v. gladiatus (Lem.) Berg. Trichocereus glaueus Ritt. — Kakt. u. a. Sukk.,, 13: 11, 180—181. 1962 (1) K. buschig, 1—2 m h., von unten sprossend; Tr- 6—8 cm 0, erst blau- dann graugrün; Ri. 7—9,. gekerbt; Ar. grau, 1—2 cm entfernt, bis 7,5 mm gr.; St. schwarz, vergrauend; Rst. 7—10, bis 1,5 cm lg., derbnadelig, etwas abgeflacht, mitunter auch braun; Mst. 3—6, 2—8 cm lg., ± aufgerichtet; Bl. 13—19« cm lg., duftend, weiß oder schwach rosa; Pet. bis« 2 cm br.; Sep. rosa bis fast blutrot; R. graugrün; Nektarkammer bräunlich, bis 2,3 cm lg.; Gr. blaß- grün; Stbf. weiß, unten grünlich; Fr. grasgrün. 4 cm gr., Pulpa weiß; S. 1,2 mm gr., schwach glänzend schwarz. — Peru (Dept. Arequipa, am unteren Rio Tambo auf Bergen und in der Region von Ho). (FR 270) (Trichoc. uyupampensis v. glaueus?) v. (f orma Ritt.) pendens Ritt. — I.e.: K. hängend oder angelehnt aufsteigend; BL, Fr. und S. unbekannt. — Chile (in Küstenfelsen bei Arica) (Trichoc. uyupampensis Backbg. ?) Nach Ritter ein Überbleibsel; nur 3 Stück gefunden. Angesichts der ungewöhnlichen Wuchsform und der Übereinstimmung mancher Merkmale mag es sich um Vertreter des T. uyupampensis handeln, der vielleicht einst viel südlicher verbreitet war, in dazwischenliegenden Landesteilen durch die fortschreitende Ausdörrung (Ritt.) verschwunden; es ist die einzige ähnlich liegende oder hängende Pflanze Südperus. Trifft meine Vermutung zu, muß der Typus der Art als var. — wie oben angegeben — umbenannt werden.
438 Trichocereus Trichocereus grandiflorus Backbg. n. sp. (1) Differt ab aliis speciebus similaribus aculeis flavis, fere aequilongis; flore albo, magno, ad ca. 23cmØ. Ähnelt etwas T. camarguensis. K. schlank, aufrecht; Tr. nicht ganz so stark wie bei T. spachianus; St. rein gelblich, ziemlich gleich lang, die mittleren wenig hervortretend; Bl. riesig, weiß, ca. 17 cm lg., 23 cm 0; R. und Ov. braun behaart; Sep. linear, bräun- lich-oliv; Pet. breitspatelig, ca. 3 cm br.; Schi und sowie Stbf. und Gr. unten hellgrün; N. ca. 15, 1,6 cm lg. Eine Nektarhöhle fehlt (!). — Bolivien (näherer Standort nicht bekannt). (Abb. 437.) Die Art steht im Jardin Botanique „Les Cédres", St. Jean-Cap-Ferrat; sie wurde möglicherweise durch Ritter gefunden, oder es handelt sich um die von Cardenas als T. lamprochlorus angesehene Spezies. Trichocereus huascha (Web.) Br. & R.: Heliantho- cereus huascha (Web.) Backbg. Trichocereus knuthianus Backbg. (1) K. später baumförmig, mit längerem, rundlichem Stamm in höherem Alter, bis 3 mh.; Tr, bis 10 cm 0, leuchtend bereift-hell-blaugrün; Ri. ca. 7, gerundet, bis 3 cm br.; Rst. 7; Mst. 1, bis 10 cm lg., bald fast rein weißgrau wie auch die randständigen, Spitze anfangs gelblich; Ar. groß, reich befilzt; Bl. groß, weiß. — Peru (am Maranon-Oberlauf). Trichocereus lamprochlorus (Lem.) Backbg. n. comb. (Cereus lamprochlorus Lem., Cact. Aliqu. Nov., 30.1838, non T. lamprochlorus sensu Britton & Rose) (1) Nach der Originalbschrbg.: „Ri. 15; St. steif, stechend, fast rötlichbraun, in der Jugend durchsichtig gelb, braun gespitzt; Rst. 12—15, 6—9 mm lg.; Mst. 4, kreuzständig, länger, stärker, der unterste abwärts gebogen, 2,7—3 cm lg.; Bl. und Fr. unbekannt". — Bolivien (nach Rümpler). Offenbar bereits seit Salm-Dyck mit T. neolampro- chlorus verwechselt, weswegen dieser von mir neu beschrieben wurde. Schon Britton und Rose erkannten, daß es sich um verschiedene Arten handeln mußte. Im Jardin Botanique „Les Cédres" sah ich die richtige Art, deren glänzendgrüne (lamprochlorus) Epidermis auffällig ist: K. aufrecht, in der Stärke des T. spachianus, glänzend kräftiggrün; Ri. gerundet, anfangs ca. 11—12; Rst. zuerst 7, später an Zahl zunehmend; Mst. anfangs 1, später 4, über Kreuz; St. zuerst unten gelb, oben braun, später hellfarben; Bl. 15,5 cm lg., 12—14 cm 0, weiß; Sep. schmal, olivbraun; Pet. breiter; N. 2 cm lg., gelbgrünlich; R. mit graubraunen H. — Ostbolivien (genauerer Standort unbekannt). (Abb. 438.) Die hier als echter Tr. lamprochlorus angesehene, von Cardenas und wohl auch Ritter gefundene Art ist glänzend kräftiggrün, mit rundlichen Rippen. Die Stacheln sind zuerst geringer an Zahl, auch nur 1 Mst. vorhanden. Später wird die in der Erstbeschreibung erwähnte Stachelzahl erreicht, und die mittleren stehen im Kreuz. Abb. 1084 (blühende Pflz.) in „Die Cact.", II, S. 1127, ist eine andere, mitunter als vielleicht identisch mit Tr. lamprochlorus angesehene Art, aber doch stark unterschieden (s. auch unter Tr. grandiflorus Backbg. n. sp.). Trichocereus litoralis (Joh.) Loos. (2) K. säulig aufrecht oder umbiegend und wieder aufgerichtet; Tr. bis 12 cm 0, dunkel- bis graugrün; Ri. meist 21, mäßig hoch und fast in W. geteilt; Ar. 1 cm entfernt; Rst. 9—20, dünnpfriemlich, strahlend; Mst. (1—) 5—8, ungleich, dicker, bis 2 cm und mehr lg.; St. anfangs honigfarben, später grau; Bl. 12 bis 14 cm lg., 10 cm 0, etwas gebogen, weiß, dunkel behaart. — Chile (Aconcagua, Küste nördl. Valparaiso). Die Bl. sollen bis 5 Tage geöffnet sein. Trichocereus macrogonus (SD.) Rice. (1) (T.) K. später über 2 m h., bläulichgrün, verzweigend; Tr. bis ca. 7 cm 0, anfangs + bereift; Ri. meist 7, rundlich, über den Ar. + eingedrückt; Ar. 1,5 cm entfernt, grau; Rst. 6—9, strahlend, pfriemlich, bis 2 cm lg.; Mst. 1—3, etwas stärker und auch länger; St. alle hornfarbig bis braun, später schwärzlich oder dunkelgrau bzw. graubraun; Bl. bis 18 cm lg., weiß; Fr. 5 cm 0, etwas breitkugelig; S. schwarz, glänzend. — Herkunft? Bisher nicht wiedergefunden. Eine derbe Unterlage. Trichocereus manguinii Backbg. (1) K. aufrecht, reich von unten sprossend, dunkelgraugrün; Tr. bis 95 cm h., bis 11 cm 0; Ri. 18—20; Ar. leicht eingesenkt; Rst. ca. 11; Mst. bis 5, bis 4 mm lg.; St. alle bräunlich; Bl. bis 16 cm lg., sehr breit, weiß; Sep. rötlichbraun. — Nordostargentinien bzw. Paraguay? Anfangs oft mit T. schickendantzii verwechselt, dessen Bl. außen grün sind (Sep.); T. shaferi ist heller grün und hat weniger Ri. und St. Trichocereus neolamprochlorus Backbg. (1) K. Kolonien bildend, von unten her sprossend, mäßig hoch, meist bis ca. 50 cm h.; glänzend hell- bis später mehr schmutziggrün; Tr. bis 8 cm 0; Ri. 9—10, gerundet, quereingesenkt; St. 15—18, nach allen Seiten strahlend, randständige fein, steif, 4 mittlere unterscheidbar, über Kreuz, stärker, bis 2 cm lg., alle blaßgelb, unten rötlich; BL ca. 24 cm lg., 16 cm 0, weiß; Sep. schmal, rot, zurückgebogen; Fr. länglichrund, grün, spärlich behaart. — Nordwestargentinien (Jujuy [Kuntze] und [?] Mendoza, Cordoba). Lange Zeit mit T. lamprochlorus verwechselt. Trichocereus nigripilis (Phil.) Backbg. (2) K. aufrecht bis niederliegend und aufsteigend; Tr. bis Im lg., bis 6—7 cm 0; Ri. bis ca. 12; Ar.
Trichocereus 439 dunkelgrau, 1 cm gr.; Rst. ca. 12, strahlig, bis 11 mm lg., grau, oben dunkler, in der Durchsicht rötlich; Mst. 6, seitliche bis 1,5 cm lg., obere und untere bis 2,8 cm lg., zuweilen unten etwas kantig, manchmal elastischer, wie die Rst. gefärbt; Bl. ca. 6,5 cm lg., weiß, reichlich schwarz behaart. — Chile (Co- quimbo) (s. Ergänzung S. 460). Trichocereus pachanoi Br. & R. (1) K. + baumförmig, bis 6 m h.; Tr. zahlreich, bläulichgrün, anfangs bereift; Ri. 6—8, breit, gerundet, mit Quereinsenkung über den Ar.; St. 3—7, ungleich, bis 2 cm lg., dunkelgelb bis braun; St. an Kulturpflanzen meist völlig fehlend, weswegen diese ausgezeichnete Unterlage beim Pfropfen als angenehm empfunden wird; Bl. bis 23 cm lg., weiß, schwärzlich behaart. — Ekuador (Chanchan-Tal). Diese heute wohl als beste Unterlage anzusehende Art führte ich vor rd. 30 Jahren ein. Trichocereus pasacana (Web.) Br. & R.: Heliantho- cereus pasacana (Web.) Backbg. Trichocereus peruvianus Br. & R. (1) K. zuerst aufrecht, dann überhängend und auch liegend, bis 7 m lg., blaugrün, bereift; Tr. bis 20 cm 0; Ri. 6—8, breit gerundet, mit V-Kerbe über den Ar.; Ar. groß, braunwollig; Rst. 6—8, bis 1 cm lg.; Mst. meist 1, bis 4 cm lg.; St. unten honiggelb, oben dunkler; Bl. sehr groß, weiß. — Peru (bei und oberhalb Matucana an der zentralperuanischen Andenbahn). Trichocereus puquionsis Rauh & Backbg. (1) K. verzweigt, aufrecht, bis 4 m h., blaugrün; Tr. bis 15 cm 0; Ri. 8—10, ohne Querfurche über den Ar., aber um diese etwas geschwollen; Ar. ca. 1 cm gr.; Rst. bis 10,1—2 cm lg.; Mst. meist 2,1 aufgerichteter bis 10 cm lg., ein abwärts weisender bis ö—8 cm lg.; St. anfangs kastanienbraun; Bl. bis 15 cm lg., weiß, braunschwarz behaart. — Peru (oberhalb Puquio). Trichocereus purpureopilosus Wgt. (1) K. niedrige Kolonien bildend, von unten verzweigend, halb liegend und aufsteigend, bis 32 cm lg., dunkel-laubgrün; Tr. bis 6,5 cm 0; Ri. 12, niedrig; Rst. bis 20, dünn, bis 7 mm lg.; Mst. meist 4, im Kreuz, oder 5, 3—7 mm lg.; St. alle hell hornfarben, am Grunde karminrot und verdickt; Bl. ca. 21 cm lg., weiß mit rosa Schein; Sep. karminrot. — Argentinien (Sierra de Cördoba). ? Trichocereus randallii Card.: Helianthocereus ran- dallii (Card.) Backbg. Trichocereus rubinghianus Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 15. 1963 (1) K. aufrecht, über 3 m h., dunkelgrün; Tr. bis ca. 8 cm 0; Ri. ca. 16—17, mäßig h. und wenig br., mit Quereinsenkungen auch an den Flanken; St. bis ca. 8, vorwiegend seitlich und vorgestreckt, nicht länger als die Ri.-Höhe, einzelne mittlere, kaum länger, deutlicher vorgestreckt, alle nadelig, gelblich-horn- farben; Bl. groß, zahlreich erscheinend, leicht kremfarben-weiß; Pet. ziemlich breit, fein gespitzt; Sep. viel schmäler, grünlich-weiß, abwärts gebogen; Stbf. und Gr. weiß; N. zahlreich, dünn, lang, gelblich; R. und Ov. mit schwärzlichen H.; Fr. oblong, 5 x 4 cm gr., grün; S. schwach glänzend schwarz, ca. 1,2 mm lg. — Heimat? Angeblich aus dem Faust- Garten, Blanes (Spanien), stammend, dort aber nicht mehr vorhanden. Sehr wüchsig und blühwillig. Mit den dunkelgrünen, ziemlich niedrigen, schmalen Rippen und der verhältnismäßig kurzen, feinen gelblichen Bestachlung kaum einer anderen Art ähnlich. (Abb. 439.) Das Bild in „Die Cactaceae", VI, 3708 (Abb. 3364). 1962, stellt diese Pflanze dar. Trichocereus santaensis Rauh & Backbg. (1) K. von der Basis her verzweigt, bis 5 m h., graugrün, leicht bereift; Tr. bis 15 cm 0; Ri. 7, breit und flach, mit V-Kerbe über den Ar.; Rst. 2—3, 2—3 cm lg., bräunlich; Mst. meist 1, bis 4 cm lg., ebenso gefärbt; Bl. ?; Knospen schwarzhaarig. — Mittel- peru (Rio-Santa-Tal, Puente Bedoya auf ca. 3000 m). Trichocereus santiaguensis (Speg.) Backbg. (1) K. baumartig, bis 7 m h., matt gelb- bis blaßgrün, Stamm zylindrisch; Tr. aufsteigend, 6—10 cm 0; Ar. anfangs weiß, bis 1,5 cm entfernt; St. leicht zurückgebogen, die untersten bis 1 cm, die obersten bis 0,5 cm lg.; Mst. 1, kräftiger, 1—2 cm lg.; Bl. bis 20 cm lg., geruchlos, weiß. — Argentinien (Santiago del Estero, bei Icafio, in Wäldern). Trichocereus schickendantzii (Web.) Br. & R. (1) K. von unten reich sprossend, Gruppen bis ca. 25 cm h., kräftiggrün; Tr. aufgebogen, bis ca. 6 cm 0; Ri. 14—18, nur 5 mm h., zwischen den Ar. leicht eingedrückt; Rst. anfangs 9, später mehr; Mst. 2—8; St. alle ca. 5—10 mm lg., gelblich, biegsam; Bl. bis 22 cm lg., weiß; Sep. grün; R. und Ov. schwarz behaart; Fr. eßbar. — Nordwestargentinien. Durch niedrigeren Wuchs, hellere Epidermis und außen grüne Blüten von T. manguinii unterschieden. Trichocereus schoenii Rauh & Backbg. (1) K. unregelmäßig von der Basis her verzweigt, bis 3—4 m h., graugrün; Tr. 10—15 cm 0; Ri. 7, ca. 1,5 cm br. und 1 cm h.; Ar. gelbgrau, 1 cm 0, 2 cm entfernt, darüber eine V-Kerbe; Rst. 6—8, ungleich, obere bis 1,5 cm lg., untere bis 5 cm lg.; Mst. 1—2,
440 Trichocereus vorgestreckt oder abwärts weisend, derb, bis 7 cm lg.; St. anfangs lederbraun, später so gespitzt, sonst grau; Bl. ca. 16 cm lg., weiß, schwarzbraun behaart. — Südperu (Tal des Rio Majes, Chuquibamba, bis 3900 m). Trichocereus shaferi Br. & R. (1) K. stärker verzweigt, hellgrün, bis ca. 50 cm h.; Tr. bis 12,5 cm 0; Ri. ca. 14, 10—15 mm h.; Ar. 5—7 mm entfernt, anfangs weiß; St. ca. 10, nadelig, bis 1,2 cm lg., hellgelb, mittlere nicht deutlich trennbar; Bl. bis 18 cm lg., weiß, braunhaarig. — Argentinien (Salta, San Lorenzo, 1800 m). Trichocereus skottsbergii Backbg. (2) K. von unten verzweigt, bis 2 m h,, graugrün; Tr. bis 14 cm 0; Ri. bis 14; Ar. grauschwarz, 8 mm lg.; Rst. ca. 22—26, bis 6,2 cm lg., spreizend, biegsam, borstenförmig, wenig stechend, hornfarbig-grau; Mst. 3 deutlicher unterscheidbar, bis 12 cm lg., hellbraun bis grau; Bl. bis 12 cm lg.,, weiß, dicht, aber nicht lang, mausgrau behaart. — Chile (Co- quimbo, Küste von Talinay; Frai Jorge). v. breviatus Backbg.: K. bis ca. 1,6 m oder etwas mehr h.; Tr. bis 12 cm 0; Ri. bis 16; St. zahlreich, in blühbaren Ar. fast haarfein, bis 40, meist 1—3 längste bis 6 cm lg., die haarfeinen nur 6 mm lg., fast die Hälfte aller St. borstenfein, Farbe wie beim Typus der Art; Bl. ca. 8 cm lg., weiß, schwärzlich behaart. — Chile (Coquimbo, Frai Jorge). Trichocereus smrzianus (Backbg.) Backbg. n. comb. (Echinopsis smrziana Backbg., Kaktus-ABC, 219, 412. 1935) (1) K. erst kugelig, dann zylindrisch, bis ca. 16 cm und mehr h., verdickend, zuletzt plumpsäulig, anfangs sehr variabel, kurz bis länger bestachelt, die Epi- dermis verschieden getönt, schließlich einzelne Tr. bis 40 cm lg., ± liegend und aufbiegend, zuerst meist frischgrün, später mehr graugrün, bis 20 cm 0 im Alter; Ri. ca. 15, später bis 3 cm br.; St.: sehr variabel, ca. 7—14 zu Anfang, unregelmäßig gestellt, alle dünn, stechend, strahlend, nadelig bis feiner, von fast weiß bis tief goldbraun, mitunter gefleckt oder mit dunklem Fuß; BL bis 12 cm lg., 12 cm 0, weiß, Perigon mehrserig; N. sehr lang und dünn. — Nordargentinien (Quebrada Escoipe, oberer Teil). (Abb. 440.) Die Blüte wurde zum ersten Mal erst neuerdings in der Sammlung Rubingh, Soestdijk (Holland), gesehen und aufgenommen; die variable Art wurde zeitweilig zu Soehrensia gestellt, weil sie z. T. der S. grandis sehr ähnelt; beider Blüten erwiesen sich jetzt aber als völlig verschieden. Da die Röhre der obigen Art nicht sehr derb ist, könnte es ebensogut bei der ersten Benennung bleiben; aber die dicken alten Tr. sehen doch mehr trichocereoid aus. Diese Art ist eine von denen, deren Gruppe den Übergang von Trichocereus zu Echinopsis darstellt. Ähnich ist die Situation bei einigen chilenischen Gattungen. Man ersieht aus alledem, daß die konventionelle Trennung nach gewissen Gesichtspunkten zuweilen eine Notwendigkeit ist, weil die Natur — im Vorgang noch unerforscht — fast jede denkbare Form entstehen läßt, ohne ein „systematisches Ordnungsprinzip", wie wir es für unsere Klassifikationen benötigen. Solche Trennungen geben dabei, im Grunde genommen, zwar ein natürliches Faktum wieder, bedingen aber eine Abgrenzung nach einer gewissen Richtlinie. Es wäre dabei z. B. auch zu vertreten, wenn die durchaus trichocereoide Echinopsis shaferi, eine bis 1,50 m hohe und bis fast 20 cm dicke Pflanze, zu Trichocereus einbezogen würde. Trichocereus spachianus (Lem.) Rice. (1) K. von unten sprossend, bis über 2 m h.; Tr. aufsteigend, bis über Im lg., bis über 6cm 0; Ri. 10—15, gerundet, ziemlich niedrig; Ar. erst gelblich, später weiß; Rst. 8—10, 6 mm bis 1 cm lg., nadelig, steif, stechend; Mst. 1 (—3), stärker und länger; St. ambergelb bis bräunlich; Bl. ca. 20 cm lg., 15 cm 0, weiß. — Argentinien (Mendoza; San Juan; La Rioja; San Luis; Jujuy, hier von Frau Muhr bei Leon gefunden). Lange Zeit eine der meistverwendeten Unterlagen, auch heute noch an der Riviera usw.; sie wird aber leichter ausgesogen, verkorkt schneller und ist auch wegen der stechenden Stacheln gegenwärtig weniger beliebt als der T. pachanoi, der nicht verkorkt, im Dickenwachstum mitgeht, Pfröpflinge gern annimmt und meist ganz stachellos ist. Trichocereus strigosus (SD.) Br. & R. (1) K. in großen Kolonien, von unten her sprossend, Ansammlungen bis über Im br.; Tr. bis 60 cm h., bis 6 cm 0; Ri. 15—18, sehr niedrig; Ar. stärker genähert, anfangs dicht weißwollig; St. schwer in rand- und mittelständige zu trennen, nadeiförmig, farbvariabel, von weiß über gelb bis rosa, rotbraun oder schwarz, zahlreich, stechend, 1—5 cm lg.; Bl. weiß bis zartrosa, bis ca. 20 cm lg. bräunlich behaart; S. 2 mm gr., glänzend schwarz. — Westargentinien (Mendoza; San Juan). Die Blüten sollen duften oder geruchlos sein; sie duften aber wohl — wie auch bei einigen anderen Arten — nur zu gewisser Zeit. Im Gegensatz zu den rein weiß blühenden Pflanzen können solche mit + lilarosa Tönung als v. roseoalbus bezeichnet werden (Pflanzen z. B. im Jardin Exotique de Monaco). Trichocereus tacaquirensis (Vpl.) Card. (1) K. meist von unten verzweigend, bis 2y5 m h.; Tr. ziemlich dicht und steil aufstrebend; Ri. unterschiedlich an Zahl, 2 cm h.; St. zahlreich, schwer in rand- und mittelständige zu trennen, besonders anfangs fast borstendünn, + verflochten, elastisch, bis 8 cm lg., im Scheitel aufgerichtet; Ar. groß, rund, weißfilzig; Bl. bis 20 cm lg., weiß. — Bolivien (Tacaquira).
Trichocereus 441 Trichocereus taquimbalcnsis Card. (1) K. einzeln oder von unten verzweigt, auch seitlich (freiwillig?), bis 2,50 m h., ohne Hauptstamm; Tr. kräftig, dunkelgrün, bis 15 cm 0; Ri. 9; Ar. 1,5 cm entfernt, 1 cm 0, weißlich; Rst. 8—13, strahlend, pfriemlich, bis 2cm lg.; Mst. 1, waagerecht oder abwärts spreizend, stark, bis 6 cm lg.; St. alle am Grunde verdickt, zuerst hellbraun, dann grau; Bl. bis 23 cm lg., weiß, dunkelbraun behaart; Fr. 4 cm 0, dunkelgrün; S. fast glänzend schwarz, 1,5 mm lg. — Bolivien (Cochabamba, Taquimbala). v. wilkeae Backbg.: Rst. bis 2,5 cm lg., pfriemlich, z. T. starkpfriemlich, anliegend gebogen, mitunter fast hakig gekrümmt; Mst. 4, dick- pfriemlich, nach unten zu auch zusammengedrückt, Fuß stark verdickt; St. können alle eine dunkle Basis und Spitze haben. — Bolivien (Tupiza). Trichocereus tarmaensis Rauh & Backbg. (1) K. vom Grunde her verzweigt, bis 2 m h., dunkelgrün; Tr. ca. 10 cm 0; Ri. 8, bis 2 cm br., gerundet; Ar. 0,8 cm gr., grau, oben mehr eingedrückt wirkend, d. h. mit seichter Quereinsenkung, etwas schräg aufwärts; Rst. 2—5,1—3 cm lg.; Mst. meist 1, bis 10 cm lg., waagerecht abstehend; St. anfangs hornfarben, später grau; Bl. weiß, lang behaart; Fr. 3—4 cm 0; S. klein, glänzend. — Peru (oberhalb Tarma, bis 3000 m). Trichocereus tepfiracanthus (Lab.) Borg: Roseo- cereus tephracanthus (Lab.) Backbg. Trichocereus terscheckii (Parm.) Br. & R. (1) K. später + baumförmig, bis 12 m h., Stamm bis 45 cm 0; Tr. parallel aufsteigend, über 15 cm 0, kräftig grün; Ri. 8—14, bis 4 cm h.; Ar. 1,5 cm 0, bis 3 cm entfernt; St. 8—15, pfriemlich, bis 8 cm lg., gelb; Bl. 16—20 cm lg., ca. 12 cm 0, weiß, braun behaart. — Nordargentinien (Catamarca; La Rioja; Tucuman; Salta; Jujuy). v. montanus Backbg.: Tr. schräg aufsteigend, heller grün. — (Salta [Quebrada Escoipe]). Die beiden Pflanzen heißen bei den Einheimischen „Cardon grande" und „Cardon del Valle"; einige der obengenannten Vorkommen mögen nur für den letzteren gelten. Trichocereus thelegonoides (Speg.) Br. & R. (1) K. bis 6 m h. Stämme, dickzylindrisch, bis 18 cm 0, oben verzweigend; Tr. bis 8 cm 0; Ri. bis 15, niedrig, gerundet, zuerst stark gehöckert durch Quereinsenkung zwischen den Ar.; Ar. klein, rund; St. 8—10, 4—8 mm lg., borstenartig, gelb oder bräunlich; Bl. 20—24 cm lg., weiß, außen grünlich. — Nordargentinien (Jujuy, auf trockenen Hügeln). Trichocereus thelegonus (Web.) Br. & R. (1) K. liegend und ± aufsteigend, dunkelgrün; Tr. bis 2 m lg., bis 8 cm 0; Ri. 12—13, breit, gerundet, in deutliche sechsflächige Hck. zerteilt; Ar. rund; Rst. 6—8, nadelig, etwas spreizend, 1—2 cm lg.; Mst. 1, vorgestreckt, 2—4 cm lg.; St. zuerst braun, dann grau, manchmal auch dunkler, bis fast schwarz, zuweilen auch gelblich; Bl. ca. 20 cm lg., weiß, locker hell behaart; Fr. ca. 5 cm lg., rot, seitlich aufreißend. — Nordwestargentinien (Catamarca; Tucuman). Trichocereus trichosus Card. (1) K. säulig, einzeln, + keulig, nur bis 1 m h., grau- oder bläulichgrün; Ri. 9, breitstumpf lieh, 2cmh.; Ar. 5 cm entfernt, dreieckig, bis 2 cm br. (mit Ein- senkung darüber?), grau; Rst. 4—6, 1—3,5 cm lg.; Mst. 1, abstehend, bis ca. 7 cm lg.; St. alle pfriemlich, grau, braunspitzig, Fuß verdickt; Bl. bis 23 cm lg., weiß, weiß und braun behaart; N. grün, 2 cm lg.; Fr. lang behaart; S. 2 mm lg., mattschwarz. — Bolivien (Santa Cruz, Weg Lagunillas — Santa Cruz, 600 m). Trichocereus tropicus Ritt. n. nud.: Rauhocereus riosaniensis Backbg. Trichocereus tulhuayacensis Ochoa (1) K. bis 2 m h., dunkelgrün, tief verzweigend, mit kurzem Stamm; Tr. bis 12 cm 0; Ri. (7—) 8 (—9), bis 1 cm h., bis 3,5 cm br.; Ar. bis 8 mm gr., anfangs gelblich, dann grau, mit bogiger Einsenkung darüber, Vorsprünge auch rötlich; Rst. 8, 1,5—2,5 cm lg.; Mst. 3—4, bis 5,5 (—8) cm lg.; St. meist abwärts geneigt, der längste mehr vorgestreckt, weißgrau, sonst anfangs gelblich, dunkel gespitzt; Bl. ziemlich groß, derbtrichterig, hellrosa, schwarz und graubraun behaart, zum Schlund hin elfenbeinweiß; Fr. 4,5 cm 0, dunkelgrün, bräunlich behaart; S. glänzend schwarz. — Peru (10 km von Huancayo, bei Huachac, 3400 m). Trichocereus tunariensis Card. (1) K. strauchig, bis 3 m h., von unten verzweigt, blaß- grün; Tr. aufrecht, unten bis 12 cm 0; Ri. 16—21, 1—1,5 cm h., 1,5—1,7 cm br.; Ar. 1cm entfernt, bis 6 mm 0, grau; St. schwer in rand- und mittelständige zu trennen, ca. 17, strahlend, bis 5—6 cm lg., dünnadelig, biegsam, die längsten abwärts gerichtet, alle gelblich; Bl. 15—17 cm lg., weiß; Sep. purpurn; R. und Ov. braun und schwarz behaart; N. gelblich; Fr. rund, 4 cm lg., 5 cm 0, dunkelgrün, kurz dunkelbraun, schwarz und weiß behaart, eßbar; S. 2 mm gr., glänzend schwarz. — Bolivien (Cercado, zwischen Yurac Kkasa und San Miguel, 3800 m). Trichocereus uyupampensis Backbg. (1) K. liegend bis hängend, bis 2 m lg.; Tr. bis ca. 3,5 cm 0; Ri. 9, flach und schmal, um die Ar. schwach erhöht; Ar. klein, hellbraun; St. 8—10, fein unregelmäßig gerichtet, meist 2—6 mm lg., dunkler, auf- und abwärts weisend; Bl. ca. 16 cm lg., weiß,
442 Trichocereus — Turbinicarpus außen rötlich. — Südperu (Uyupampa, ca. 3000 m). Siehe auch unter Tr. glaucus Ritt. Trichocereus validus (Monv.) Backbg. (1) K. baumförmig werdend?, bisher nur als dicke, aufrechte Säulen bekannt, grün; Tr. bis 35 cm 0; Bi. ca. 10, seitwärts aufgebogen verzweigend; Ar. oben ziemlich groß, bis 3 cm entfernt; St. am Scheitel gering bzw. schwach, später aus unterer Ar.-Hälfte, blaßgelb, manchmal oben dunkler; Rst. 7—10, bis 3,2 cm lg., der unterste der längste; Mst. 1—2, bis 7 cm lg.; Bl. bis 14 cm lg., weiß, hell graubraun behaart; Fr. eiförmig, wollig. — Südostbolivien (?). Seit langem in den Sammlungen als Echinopsis valida Monv. Trichocereus vollianus Backbg. (1) K. aufrecht-strauchig, von unten her verzweigt, glänzend hellgrün; Tr. bis 10 cm 0; Bi. ca. 13, gerundet, bis 7 mm br., 5 mm h.; Ar. bis 2,5 cm entfernt; Bst. 8—11, strahlend, dünn, stechend, bis 7 mm lg.; Mst. 1, bis 2,5 cm lg.; St. alle bernsteingelb; Bl. bis ca. 12 cm lg., weiß; Fr. länglich, behaart. — Bolivien (Arque-Cochabamba). v. rubrispinus Backbg.: St. rotbraun. Ähnelt T. spachianus, nur glänzend und offener bestachelt, sehr gute Unterlage, aber die St. leider scharf stechend. Trichocereus werdermannianus Backbg. (1) K. groß-baumförmig, bis über 6 m h., Stamm bis 1 m lg. und 40 cm 0; Bi. zuerst ca. 10, später 14 und mehr, 2cmh.; Ar. 2,5 cm entfernt; St. am Jungtrieb ca. 10, mittlere kaum unterschieden, bis 7 cm lg., später zunehmend mehr, alle gelblich, hornfarben oder bräunlich; Bl. bis 20 cm lg., weiß, schwarz und weiß behaart; Fr. 3,5 cm 0; S. 1,3 cm gr., rauh. — Südbolivien (Tupiza, Charcoma-Tal, anscheinend bis Chuquisaca). Es gibt einige große Cereen, von denen nicht feststeht, ob sie zu Trichocereus oder zu Heliantho- cereus gestellt werden müssen, weil ihre Blüten nicht bekannt sind. Zum Teil ähneln sie entfernt der Leucostele Backbg., die aber in der Sammlung Riviere jetzt einen fast gigantischen Wuchs zeigt, basal sproßt und beborstete Ovarien und Früchte bildet, was man nicht bei Helianthocereus findet. In dem Besitztum des früher bekannten französischen Sukkulentenbotanikers Roland-Gosselin stehen mehrere der vorerwähnten ungeklärten Pflanzen, lockerer und weniger weich bestachelt, sie mögen sich als Helianthocereus-Vertreter erweisen, wenn sie zur Blüte kommen. Ob mit ihnen jene Cereen identisch sind, die Fric Trichocereus cepha- lopasacana, mit einer var. albicephala, nannte, läßt sich mangels Beschreibung nicht mehr feststellen; wahrscheinlich waren es Helianthocereus-Vertreter. Bei Trichocereus pasacana catamarcense Fric, unbeschrieben, handelte es sich dagegen wohl um Echinopsis gigantea R. Mey. bzw. Trichocereus terscheckii. T. pasacana inermis Fric, unbeschrieben, war Echinopsis valida Monv., jetzt Trichocereus validus (Monv.) Backbg. Trichoechinopsis imperialis Hort., ein Bastard, gezogen vom amerikanischen Züchter Hummel bzw. eine Kreuzung zwischen einem Trichocereus und einer Echinopsis (anscheinend E. eyriesii), muß hier noch erwähnt werden, da sie mächtige weiße Blüten bereits früh hervorbringt und ungemein wüchsig ist; später nimmt sie völlig cereoiden Wuchs an und wird ziemlich groß, in der Stachelbekleidung einer Echinopsis eyriesii ähnlich. Es gibt sie heute schon in mehreren europäischen Sammlungen und sie sollte eine weitere Verbreitung finden. Turbinicarpus (Backbg.) F. Buxb. & Backbg. (209) Eine Gattung Meiner Kugelkakteen, die von mir zuerst als Untergattung zu Strombocactus gestellt wurden (1936), da damals noch nicht die Grundlagen meiner späteren Klassifikation erarbeitet worden waren. F. Buxbaum trennte dann das Sub- genus als eigene Gattung ab, mit voller Berechtigung, denn diese Arten weisen mit ihren schlank- röhrigen, nackten, d. h. nur oben an der Röhre mit Schuppenspuren versehenen Blüten und nackten, fleischigen Beeren, die wohl alle einen winzigen Deckel haben, sehr einheitliche Merkmale auf. Das zeigt ein Vergleich der Abb. 2711—2721 in „Die Cactaceae", V: 2883—2890. 1961; er läßt aber auch erkennen, wie abwegig es ist, eine solche größere Artengruppe mit Toumeya Br. & R. zu verbinden, einem monotypischen Genus mit immerhin allein schon in der Form ziemlich abweichenden Blüten. Dieses Genus hat L. Benson neuerdings noch wieder mit Navajoa, sowie Utahia und Pilo- canthus, zu Pediocactus gestellt, freilich, ohne die Einbeziehung von Turbinicarpus zu Toumeya durch H. Bravo und Marshall zu erwähnen. Unverständlicherweise hat F. Buxbaum auch hier wieder eine Schwenkung vollzogen, denn heute sehen er und Krainz die Turbinicarpus-Arten als Toumeya- Spezies an; neuerdings beschrieb Frank noch eine lange namenlos gewesene Pflanze als „Toumeya krainziana". Wie werden sich diese Autoren jetzt angesichts des Genus Pediocactus Br. & R. sens. lat. L. Benson verhalten? Da darin Arten mit verschieden öffnenden Früchten zusammengefaßt sind, Pflanzen mit härteren und weichen Stacheln, früh abfallend oder nicht, nach H. Bravo und Marshall noch Arten mit Beerenfrüchten hinzukämen, müßten dann logischerweise auch z. B. Obregonia, Aztekiura und Lophophora einbezogen werden. Die jeder für sich nach eigenen Gesichtspunkten arbeitenden Autoren haben — und hier wiederum auf einem nur kleinen Teilgebiet — eine reichlich verworrene
Turbinicarpus 443 Situation geschaffen. Es gibt keine andere Wahl als: entweder Kleingenus oder ein sich ins Uferlose fortsetzendes „lumping", bei dem der Begriff „Gattungstypus" seine eigentliche Bedeutung verliert. Solche Umkombinierungsversuche lösen eine ganz überflüssige Kettenreaktion aus. Man muß schließlich — und das gerade angesichts der Einheitlichkeit der bisher beschriebenen 9 Spezies von Turbinicarpus — bedenken, daß die Natur zwangsläufig, je winziger die Artengruppen in der Körperform werden, die Differenzierung immer feiner nuanciert hat. Diese darzustellen, ist eine wichtige Aufgabe des Phytographen. Wie der Phylogenetiker darüber denkt, ist eine andere Sache. Es sollte aber endlich zu einer einheitlichen, logischen Benennung kommen, damit sich diese beruhigt. Die Grundlage dazu haben wir bereits seit Britton u. Rose. Bedenkt man dann noch, daß man bei einem Kleingenus eine bestimmte Merkmalsgruppe oder -einheit vor Augen haben kann, daß eine sammelweise Zusammenfassung dagegen nur zu einer verschwommenen Vorstellung von den Merkmalsunterschieden führen muß — denn nicht jeder, der mit einem Pflanzennamen zu tun hat, kann dabei die immer komplizierter gewordene Literatur durcharbeiten — spricht alles für die erstere Lösung. Deswegen halte ich hier auch die 19371 von F. Buxbaum gewählte eigene Gattung aufrecht. Bei allen ihren Arten sind die Stacheln relativ weich und + gebogen. Die kleinen Samen sind schwarz, glänzend oder matt. — Verbreitung: Mexiko (Tamaulipas und überwiegend in San Luis Potosi). [(g).; P. beschleunigt das Wachstum und vermehrt den Blütenreichtum.] Turbinicarpus klinkerianus Backbg. & Jacobs. K. klein, bis 3 cm h., 4 cm 0, etwas gedrücktkugelig, matt hellgrau bis braungrün; Scheitel etwas weißwollig; Ri» in W. aufgelöst, diese spiralig angeordnet, Basis breitgezogen; Ar. mit kleinem, bald abfallendem Wolltüpfel; St. am unteren Ar.-Rand 3, davon ein unterster länger, höchstens 9 mm lg., darüber 2 meist bald abfallende kleinere, alle sanft zum Scheitel gebogen, nach unten zu zusammengedrückt, ziemlich weich, querrissig; Bl. ca. 1,4 cm lg. und br., innen rein weiß, außen mit dunklem Mittelstreifen. — Mexiko (Tamaulipas). Krainz vereinigt die Art mit T. schmiedickeanus, der keine breitrunde sondern eine längliche Form hat, die Stacheln länger und stärker durcheinander gewunden, außerdem ist seine Bl. rosa, mit violett- farbenem Mittelstreifen. Bei diesen Zwergkakteen ist eine exakte Differenzierung erforderlich, um die unterscheidenden Merkmale feststellen zu können, aber auch das Wissen um sie zu erhalten; dem dient eine Zusammenfassung nicht. Turbinicarpus krainzianus (Frank) Backbg. K. kurzzylindrisch, dunkelgrün, zuweilen sprossend, bis 4cm h., 3 cm 0; Scheitel weißwollig; Ri. 11, in W. aufgelöst, diese spiralig stehend, oben kegelig, unten rhombisch; St. 6—8, + gewunden, 12—30 mm lg., biegsam, nicht stechend, anfangs gelblichbraun mit dunklen Spitzen, zuletzt abfallend; BL 2 cm lg., kremgelb, außen grünlichkrem; Fr. 3—5 mm 0; S. 1 mm gr. — Mexiko. Die Art tauchte bereits 25 Jahre vor ihrer Beschreibung auf. Turbinicarpus lophophoroides (Werd.) F. Buxb. & Backbg. K. gedrückt-halbkugelig, bis 3,5 cm h., 4,5 cm 0, bläulich-grün, mit kräftiger Wurzelrübe, gepfropft stärker sprossend; Scheitel reich wollig und mit St. darin; Ri. spiralig in unten 4—6eckige (bei Pfropfungen oft unten zusammenfließende), ziemlich flachrunde Hck. zerteilt, bis 12 mm br.; St. 2—3 (—4), bis 8 mm lg., 1 mittlerer gerade aufgerichtet, bis 1 cm lg., alle zuerst schwarz, oder weiß mit schwarzer Spitze; BL 3,5 cm 0, fast weiß, mit zartem nach innen stärkerem rosa Hauch, außen mit solcher Mitte; Fr. hellgrün. — Mexiko (San Luis Potosi, Las Tablas, 1200 m). Turbinicarpus macrochele (Werd.) F. Buxb. & Backbg. K. einzeln, gedrückt-rund, ca. 3 cm h., 4 cm 0, matt graugrün, längerer Basalteil; Scheitel weißwollig; Ri. spiralig in meist breitere als hohe W. aufgelöst; Ar. anfangs schmutzig-weiß; St. 3—5, meist 4, bis 4 cm lg. und mehr, verbogen und meist mehr unterhalb der Spitze zusammengedrückt, oben stärker verflochten, Oberseite flach und mit Rinne, anfangs schmutziggelb mit dunklerer Spitze, später grau, rauh und borkig; BL weiß mit rosa Hauch; Fr. eine glatte Beere. — Mexiko (San Luis Potosi). Turbinicarpus polaskii Backbg. K. wohl meist einzeln, breitrund, bläulich-graugrün, ca. 1 cm h., bis 2,7 cm 0, sehr einer kleinen Lophophora ähnelnd; Ri. nicht in Hck. zerteilt, sondern um die Ar. verbreitert und durch Schlängellinien getrennt; St. meist nur 1, selten nur ein kurzer Zusatz-St., der größere bis 12 mm lg., gelb- lich-hornfarben, schwach geringelt, weich, über dem Scheitel gebogen, bald abfallend; BL 1 cm lg., 1,5 cm 0, wreiß oder mit hellrosa Ton, besonders in der Pet.-Mitte; N. rosa, zum Rand heller; S. schwach glänzend. — Mexiko (50 Meilen nördlich von San Luis Potosi, 20 Meilen nördlich von Matehuala, an Hügeln). Turbinicarpus pseudomacrochele (Backbg.) F. Buxb. & Backbg. K. flachkugelig, mit zylindrischem, rübig verlängertem Basalteil, bis 3 cm 0; Ri. in W. aufgelöst, diese unregelmäßig kantig-quadratisch und auch gedrückt; Scheitel gering wollig; Ar. weiß; St. ca. 8, borstenfein, elastisch, verschieden lang, + abstehend bis verflochten und verkrümmt, anfangs gelblich, später grau; BL 3,5 cm 0, weiß, mit rosa 29 Kakteenlexikon
444 Turbinicarpus — Vatiicania Mittelstreifen, dieser außen dunkler; Pet. schmallang, im Hochstand weit umbiegend; Fr. klein. — Mexiko (San Luis Potosi). Turbinicarpus roseiflorus Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 16. 1963, K. einzeln, stumpf grün, breitrundlich, ca. 4 cm 0; Scheitel weißwollig; Ri. in quergezogene, warzig etwas erhöhte Hck. aufgelöst, diese viereckig an der Basis, oder abgerundet, z. T. die Oberfläche leicht unregelmäßig und z. T. etwas kantig abgeflacht, auch mit nach oben und unten etwas abgeplatteter Querfurche zwischen den Hck.; Rst. an jungen Pflanzen bis ca. 10 (—12), entweder hell-hornfarben und oben dunkler, oder mehr weiß, bis schwarzspitzig, zuweilen reinweiß, seitlich strahlend, später teilweise an Zahl abnehmend, unregelmäßig lg., sehr kurz bis ca. 6 mm lg.; Mst. anfangs 1, später auch 2 übereinander, scheitelwärts gebogen, meist doppelt so lg. wie die längsten Rst., schwarz; BI. ca. 2,5 cm lg., rein rosa, trichterig; Pet. zugespitzt, außen mit roter Mittellinie; Sep. kürzer, mit bräunlichem, breiten Mittelfeld; Fr. ? — Mexiko. (Abb. 441.) Steht dem T. lophophoroides nahe, hat aber mehr Stacheln, die Blüte rein rosa und weniger weit öffnend. Die Pflanzen stehen in der Sammlung Saint-Pie, Asson (Frankreich, B.-P.). Turbinicarpus schmiedickeanus (Böd.) F. Buxb. & Backbg. (T.) K. später kurz-zylindrisch, bis 5 cm h., 3 cm 0, gepfropft kräftiger, lebhaft mattgrün; Scheitel weißwollig, von St. überragt; Ri. nach Bz. 8:13 in W. aufgelöst, die W. abgerundet bis kurz-kegelig, unten 5 mm br., 7 mm lg., gestutzt; St. 3 (—4), bis 2,5 cm lg., widderhornartig verbogen, gekrümmt durcheinanderragend, rundlich bis (der oberste) blattartig, bis 1 mm br., oberseits platt und oft mit feiner Rinne, alle später abfallend; Bl. ca. 18 mm 0, rosa, mit hellviolettem Mittelstreifen; Fr. mit Spuren von Seh. oder nackt. — Mexiko (Tamaulipas, bei Miquihuana). Turbinicarpus schwarzii (Shurly) Backbg. K. einzeln, klein, halbrund, bis 3,5 cm 0, Basalteil 3 cm lg.; Ri. in 5—8 Spiralen von Hck. aufgelöst, bräunlich bis blaßgrün, winzig getupft; St. 1—2, bis 2 cm lg., weißlich oder gelbbraun, später abfallend; Bl. 3 cm lg., 4 cm 0, glockig-radförmig, weiß mit grünlichem Hauch und rötlicher Mittellinie. — Mexiko (östlich von San Luis Potosi). Utahia Br. & R. (201) Breitrunde Pflanzen, wohl stets einzeln, ziemlich dicht bestachelt, die Blüten im Scheitel, trichterig- radförmig, + geschuppt, die Röhre dicht mit trockenen, gewimperten Schuppen besetzt, auch das Ovarium so beschuppt, die Samen ziemlich groß, schädelförmig und mit vertieftem Nabelsitz. Die Blüte ist nur mäßig groß. Die Areolen sind unter der Lupe eigentümlich strähnig-filzig, die Stacheln auch gedrückt, leicht kantig oder fein längsrissig, zuerst die mittleren als fast schwarz beschrieben, aber ich sah auch fast weiß bestachelte Exemplare, mit dunklen Spitzen. Ob es Übergänge gibt, ist mir nicht bekannt; wenn nicht, müßte die weißstachlige Form, die außerdem noch derber bestachelt ist, als Varietät abgetrennt werden. Merkwürdig ist auch, daß die Pflanzen besonders auf Gipsboden wachsen sollen. Waren sie früher sehr selten, sind sie neuerdings zuweilen eingeführt worden; sie scheinen aber nicht lange gehalten werden zu können, wie dies auch bei Coloradoa der Fall ist. Angesichts der abweichenden Blütenmerkmale ist es unverständlich, daß L. Benson das Genus zu Pediocactus Br. & R. einbezog (s. auch dort), ohne dann, zumal wenn auch noch Toumeya, Navajoa und Pilocanthus damit vereinigt werden, z. B. auch Coloradoa mit einzu- beziehen. Bisher ist nur 1 Art bekanntgeworden. — Verbreitung: USA (Nord-Arizona). [Über die Kultur bzw. die Anzuchtmöglichkeit mittels Säm- lingspfropfung ist nichts bekannt.] Utahia sileri (Eng.) Br. & R. (T.) K. meist breitrundlich, später auch etwas gestreckt, dann bis 15 cm h., 12 cm 0; Ri. nur undeutlich vollständig, 8—16, spiralig, überwiegend in Hck. aufgelöst, diese an der Basis rhombisch-kantig, in der Mitte mehr rundlich, nach oben verjüngend, ca. 1 cm lg. und br.; Ar. weiß, filzig-haarig, bis 1,5 cm entfernt; Rst. 11—13, grauweiß, z. T. braun- spitzig, 13—18 mm lg.; Mst. 3—4, rund, zuerst fast schwarz, bald am Grunde hell, aufhellend oder dunkler bleibend, schlankpfriemlich, an anderen Exemplaren derbpfriemlich; Bl. 2,8 cm lg., 2,5 cm 0. gelblich; Fr. grün, weitläufig klein beschuppt, ca. 1 cm lg. und 0; S. 4 mm lg., 2,5 mm dick, dunkelrotbraun, glänzend, aber durch feinere Höckerung matt erscheinend. — USA (zwischen Pipe Springs und Ship-Rock, nahe der Grenze von Utah, und etwas nordöstlich von Fredonia). (Abb. 442.) Vatricania Backbg. (180) Von unten her mit mehreren Trieben verzweigende Cereen mit einzigartigem Cephalium. Es entsteht oberflächig, d. h. nicht aus einer Rinne, zuerst einseitig, indem längere Haarborsten aus den Areolen erscheinen. Der Schöpf beginnt später, sich oben ringsum zu einer immer größer werdenden, fellartigen, abstehenden Haube zu verwandeln, aus der das eigentliche Cephalium seitlich herabläuft. Die Blüten können auch noch aus seinen tieferen Teilen entstehen; sie sind überwiegend walzenförmig, dicht seidig behaart und beborstet, erweitern sich etwas zum Saum hin, und die im Hochstand weit geöffnete
Vatricania — Weberbauerocereus 445 Blüte greift nur wenig über den Rand hinaus. Sie ist nächtlich, das Perigon innen gelblichweiß, außen rötlich. Die monotypische Gattung wurde 1927 durch C. Troll entdeckt. F. Buxbaum stellte das einzigartige Genus zuerst zu der brasilianischen Facheiroa, dann mit der UG. Facheiroa zu Espo- stoa Br. & R.; die Blütenzonen-Merkmale sind aber bei allen 3 Gattungen verschieden. — Verbreitung: Bolivien (Chuquisaca). [©.] Vatricania guentheri (Kupp.) Backbg. (T.) K. aufrecht, von der Basis her verzweigend, bis über 2 m h.; Tr. bis 10 cm 0, hellgrün; Ri. bis ca. 27, schwach gehöckert und mit undeutlichen Quer- f lirchen über den Ar.; Ar. gelblich weiß-filzig; St. an jüngeren Pflanzen ca. 15, schwer trennbar, später nimmt die Zahl bis auf ca. 25 zu, 0,5—1,5 cm lg., ein mittelständiger kräftiger, bis 2,2 cm lg., die nach oben gerichteten kürzer und etwas stärker als die abwärts gerichteten zahlreicheren und dünneren bis borstenförmigen; Ceph. aus einer Blütenregion mit bis 6 cm lg. Borsten, in den Ar. bis 4 mm lg. gelblichweiße Wolle, im Tr.-Oberteil die borstenfeine Haube immer länger werdend; Bl. mit walzenförmiger R., schwach erweiternd, ca. 8 cm lg., oben mit einer Öffnung von ca. 3 cm 0, nur eine Nacht geöffnet; Pet. schmal, 1,3 cm lg., 5—6 mm br.; R. und Ov. mit fast rosafarbener seidiger Wolle. — Bolivien (Chuquisaca, Tal des Rio Grande, bei El Oro). (Abb. 443, 444.) Vollia war ein nom. prop. von mir für eine auch aus seitlichen Ar. blühende Form von Zygocactus K. Sch. (Abb. 459.) Weberbauerocereus Backbg. (92) Den Typus dieses Genus entdeckte Meyen und beschrieb ihn bereits 1833. Britton u. Rose stellten die einzige zu ihrer Zeit bekannte Art zu Tricho- cereus, wiesen aber damals schon auf die abweichende Blütengestalt hin. Vor allem wegen der leicht S-förmig gebogenen Röhre und des etwas schrägen Saumes trennte ich dann 1942 obiges Genus großstrauchiger bis baumförmiger Cereen ab, doch bedurfte es längerer Zeit, bis es allgemeine Anerkennung fand. Dies war vor allem dem von Rauh auf seinen beiden Perureisen entdeckten weiteren Artenmaterial zu danken, unter dem sich auch eine Spezies mit stark gekrümmten und schiefsaumigen roten Blüten befand, während andere gestreckt- und derbröhrige, nicht sehr breit- und fast regelmäßig- saumige aufwiesen, darunter auch mit der seltenen bräunlichen Blütenfarbe. Ritter fand dann weitere Arten, die zeigten, daß das Genus nicht auf Südperu beschränkt ist, sondern sich das Gesamtvorkommen auch auf die Departements La Libertad, Ancash, bzw. die nördlicheren Provinzen des Hinterlandes, Cajamarca wie Lima (Churin), erstreckt. Die Blüten dieser neuen Arten sind alle weiß bis + rosaweiß, die Röhren im allgemeinen stärker wollig als die der südperuanischen Spezies, und die Triebenden bzw. die Haupt-Blütenregion mit auffälliger modifizierten Stacheln, d. h. sie werden borstenartig feiner, sind länger und mehr abstehend oder verflochten. Ritter nennt das „Pseudocephalien". Diese Bezeichnung erscheint mir nicht als zutreffend, denn wir kennen auch Arten, bei denen in der Blütenzone überhaupt keine Stachelmodifizierung erfolgt (z. B. beim Typus des Genus); bei W. seyboldianus spricht Rauh nur von „Randstacheln in der Blühzone bof- stenartig... mehr und mehr verschwinden die sehr derben Zentralstacheln, es kommen nur noch einzelne verlängerte aber sehr dünne zur Ausbildung"; Ritter selbst sagt bei W. longicomus „wenn die Blühareolen beisammen stehen, erscheinen sie als Pseudocephalien". Es kann also keinesfalls von einem „Pseudocephalium als Gattungsmerkmal von Weberbauerocereus" gesprochen werden, vielmehr ist typisch für das Genus, daß „bei einer Anzahl von Arten eine stärkere Stachelmodifizierung in der Blütenregion stattfinden kann"; Stachelmodifizierungen zur stärker blühbaren Triebspitze hin, feiner und länger, fiadet man genau so z. B. bei Lophocereus, aber auch nicht bei allen Arten, und so ist dies hier ebenfalls kein Gattungsmerkmal. Man sollte also besser zwischen „Pseudocephalien, wie siebeiPilosocereusz.T. entstehen können" und „Blütenzonen, in denen die Stacheln z. T. modifiziert werden können" unterscheiden, zumal es sich in beiden Fällen nicht um Merkmale handelt, die, wie bei Cephalocleistocactus, alle Spezies aufweisen. Arten mit rein roten Blüten hat Ritter merkwürdigerweise bisher nicht beschrieben, wie Rauh sie z. B. beim W. seyboldianus beobachtete. Interessant ist, daß die zygomorphen Blüten dieser Art wie sehr derbe Loxanthocereus-Blüten aussehen, auch in ihrer roten Farbe, während die der anderen Arten fast ganz regelmäßig und ± weiß sind, die des W. albus sogar ziemlich breittrichterig. Mit Weberbauerocereus hat die Natur also eine Artengruppe geschaffen, die zwischen den Trichocerei und den Loxanthocerei steht, die Blüten mal jenen, mal diesen ähnelnd, und doch eine sehr geschlossene Artengemeinschaft, die z. T. ± radiäre Blüten aufweist, bzw. ebensolche grünlich weiße, sowie Übergänge zur Zygomorphie (W. fascicularis) bis stärker zygomorphe und alle denkbaren Phasen der Stachelmodifizierung, wobei die Blüten nicht etwa ausschließlich in der Region solcher Stachelumbildungen erscheinen. Nur eine fein abgestimmte Gliederung vermag dieses Gestaltungsspiel der Natur mit der notwendigen Anschaulichkeit wiederzugeben. Weberbauerocereus gehört also zu einer der interessantesten Gattungen, und nachdem wir heute über dieses eigenartige peruanische Genus weit mehr als früher wissen, freut es mich besonders, daß ich ihm den Namen des verdienten deutschen ehemaligen Regierungsbotanikers von Peru, Prof. 29'
446 Weberbauerocereus Dr. Weberbauer, gab, dessen großes Werk über die Pflanzenwelt der peruanischen Anden auch das Werk eines unermüdlichen Forscherlebens ist; wenn er darin die Kakteen nicht gründlicher behandeln konnte, so deshalb, weil ihm damals noch kein ausreichendes Spezialwerk zur Verfügung stand, das ihm gestattete, die wohl bemerkenswerteste Flora Perus so zu bearbeiten, wie es ihm bei den anderen Pflanzenfamilien möglich war. Zu erwähnen ist noch, daß Rauh „zuweilen staminodiale Haare" feststellte, z. B. bei der Blüte von W. weberbaueri. Wie auch bei mehreren anderen andinen Gattungen tritt sie also nicht stets auf und ist daher bei ihnen kein Gattungsmerkmal, sondern nur eine mitunter festzustellende Erscheinung, die noch weiterer Untersuchungen bedarf. Die Früchte von Weberbauerocereus sind nicht sehr groß, höchstens 4 cm 0, grün bis rot oder orangegelb, mitunter haben sie das Aussehen etwas größerer Cleistocactusfrüchte, andere sind stärker bewollt. Die Samen sind einheitlich kleiner und glänzend schwarz. Beschrieben wurden bisher 10 Arten und 5 Varietäten. — Verbreitung: Vom nordöstlichen andinen Hinterland Perus bis Südperu, nahe der chilenischen Grenze [®.]. Weberbauerocereus albus Ritt. — „Kakt. u. a. Sukk.", 13: 6, 106—108. 1962. K. dicht hochstrauchig, bis 5 m h., von unten bis über die halbe Höhe verzweigt; Tr. senkrecht aufsteigend, graugrün, bis 6 cm 0; Ri. 16—20, bis ca. 8 mm h., wenig gekerbt; Ar. bis 5 mm 0, kaffeebraun; St. schwer trennbar, 15—22 randständige, 2—7 mm lg., haarfein, blaß, sowie 1—2 starke, pfriemliche mittlere, 0,5—0,75 oder 1,5—3,5 cm lg., sowie 3—5 feinere Mst., ca. 0,5 cm lg., alle weiß bis elfenbeinfarben; Blütenzone mit bis auf 7 mm 0 vergrößerten Ar., die St. zu durcheinander gewundenen H.-St. verändert, bis 4 cm lg., anfangs gelblich, bald weiß; Bl. bis 9,5 cm lg., 7—10 cm 0, weiß bis hellrosa, tags und nachts mehrere Tage offen, dicht bräunlich und weiß behaart; Fr. rund, bis 4 cm 0, grau- bis rötlichgrün, braun und hell behaart. — Peru (Dept. Ancash, unterhalb San Marcos). (FR 571.) (Abb. 445.) Hat die breiteste Blüte; Gr. lang herausragend. Weberbauerocereus cephalomacrostibas (Backbg.) Ritt, war eine Katalogbezeichnung Ritters für Trichocereus cephalomacrostibas (Werd. & Backbg.) Backbg., der aus den in „Die Cactaceae", VI: 3707. 1962, dargelegten Gründen den chilenischen Trichocereen nahesteht, der Blütenform nach aber nicht den südperuanischen Weberbauerocereus-Arten, obwohl beide Gattungen zweifellos näher verwandt sind. Weberbauerocereus churinensis Ritt. — „Kakt. u. a. Sukk.", 13: 8, 133—134. 1962. K. buschig aufstrebend, bis 2 m h., meist nahe dem Grund sprossend; Tr. ziemlich sparrig stehend, bis 5 cm 0; Ri. 18—20, schwach gekerbt, stumpf; Ar. grau, 3—5 mm gr.; St. schwer trennbar, ca. 40—60, hell- bis orangegelb, die unteren haarfein, bis 1 cm lg., die übrigen geringer an Zahl, etwas kräftiger, nach der Mitte zu einige derbere und 1 oder 2 starke, bis 3 cm lg.; Blütenzone zuweilen mit nur borstig dünnen, 2—4 cm lg. Stacheln; Bl. ziemlich lang- und derbröhrig, bis 12 cm lg., stark duftend, oben rosa, unten weiß, Perigon mehr auf- oder abwärts zur R. gestellt, umbiegend; R. rötlich, schwarz bis schwarzbraun behaart; Ov. mehr braunschwarz behaart; Fr. ca. 4 cm lg. und fast so br., schwarzgrün, graubraun-schwarz behaart. — Peru (Dept. Lima, unterhalb Churin). (FR 685.) Weberbauerocereus fascicularis (Meyen) Backbg. (T.) K. hochstrauchig, wenige Meter hoch, graugrün; Tr. bis 6 cm 0 oder mehr; Ri. ca. 16, niedrig; Ar. bis 6 mm gr., hellbraun- oder gelbfilzig; Rst. zahlreich, meist bis 1 cm lg., fein; Mst. mehrere, bis 4,6 cm lg., dünn, stark stechend, meist etwas herabgebogen; St. alle zuerst gelb und oft borstig-nadelig, später kräftiger, die mittleren braun und dann grau; Bl. bis 11 cm lg., schwach S-förmig gebogen, Saum ziemlich kurz, nicht ausgesprochen zygomorph, grünlichweiß, morgens noch offen; Sep. etwas umgebogen, rötlich-grünlich; Gr. herausragend; N. grünlich; Fr. kugelig, orangegelb bis rötlich, dicht klein-beschuppt, wenig behaart. — Südperu (bei Arequipa). Ohne Stachelmodifikation in der Blütenzone. Weberbauerocereus horridispinus Rauh & Backbg. K. aufrecht-stfauchig, bis 2,5 m h., reich verzweigend; Tr. bis 15 cm 0, reingrün; Ri. ca. 18, um die Ar. etwas erhöht, mit Querkerbe darüber; Ar. sehr groß, bis 1,8 cm lg.; St. zweigeteilt: die oberen die stärkeren, meist 5—7, ungleich, einzelne bis 8 cm lg., dick-pfriemlich, rund bis etwas zusammengedrückt oder unten dreikantig, + gerieft, gerade bis gekrümmt, gewunden oder fast krallig, im Ar.-Un- terteil kürzere und dünnere St., bräunlicher, 1—3 dünnpfriemlich, bis 1 cm lg., andere sehr dünn, gelbbräunlich, bis 20 oder mehr, bis 1 cm lg., meist kürzer, alle kräftigeren anfangs hell-gelblichbraun, dann grau und dunkelspitzig; Bl. bis 6 cm lg., grünlichbraun; R. dicht braunwollig behaart; Ov. dicht weiß wollig; Fr. (unreif) 2 cm 0, olivgrün, weißlich behaart. — Südperu (Tal von Chala, 2600 m). Der im Trieb-Durchmesser stärkste Weberbauerocereus. Auch bei dieser Art sind die Stacheln der Blütenzone nicht modifiziert; die Bestachlung ist aber wohl die wildeste von allen, zumal diese Spezies in einem sehr trockenen Gebiet wächst. Weberbauerocereus johnsonii Ritt. — „Kakt. u.a. Sukk.", 13: 5, 72—73. 1962. K. auf rech t-baumförmig, bis 6 m h., mit kurzem, dickem Stamm, bis 1,50 m h. verzweigend; Tr. steil
Weberbauerocereus 447 und parallel zueinander aufsteigend, 7—9 cm 0; Ri. 30—35, stumpf, etwas höckrig, bis 5 mm h., Sämlinge mit nur 17—18 Ri.; Ar. braun, bis 3 mm 0; St. schwer trennbar, ca. 20 mehr randständige, fein, bis 1,5 cm lg., die unteren die zahlreichsten und längsten, mittlere ca. 10—12, etwas stärker, bis 1 cm lg., alle biegsam, kaum stechend, glänzend dunkel goldgelb; Blütenzone mit unregelmäßiger Stachelmodifikation, z. T. etwas einseitig, auch unterbrochen, mit ca. 50 bis 6 cm lg. verlängerten, + abstehenden haarfeinen, goldgelben Bst., die Ar. dicker; Bl. bis 11 cm lg., schwach duftend, bei Hellwerden schließend, weiß oder schwach rosaweiß; R. bräunlich-grün oder -rötlich, dicht und kurz braunschwarz bewollt mit derberen rötlichbraunen H. dazwischen; Gr. weit herausragend, grünlich wie auch die N.; Fr. kugelig, grün, bis 4 cm 0, grau und braun behaart. — Peru (Prov. Cajamarca, Zan- gal). (FR 570.) Weberbauerocereus longicomus Ritt. — „Kakt. u. a. Sukk.", 13: 7, 117—119. 1962. K. halb-baumförmig, bis 6 m h., meist im unteren Drittel reicher sprossend, graugrün; Tr. gerade aufsteigend, mäßig dicht, bis 8 cm 0; Ri. 15—18, sehr stumpf, bis 1 cm h., halb gekerbt; Ar. braun, bis 6 mm gr.; Rst. 15—25, blaß- bis bräunlichgelb, bis 1 cm lg., untere länger und dünner; Mst. 1 (—2) sehr stark, pfriemlich, von gleicher Farbe, 1—6 cm lg., sowie 3—6 feinere und kürzere, 0,5—1 cm lg. Übergangsst. zu den Rst.; Blütenzone: mit haarfeinen Rst. sowie dünneren, aber kräftigeren Mst. im Übergang, dann unzusammenhängende Modifizierung zu dichteren H.-Schöpfen, die Rst. verbogen und bis 10 cm lg., 1—2 stärkere Mst. bleiben erhalten, bis 6 cm lg., oft verbogen, die Ar. bis 1 cm gr.; BI. bis 10 cm lg., 5,5—7,5 cm 0, etwas duftend, morgens noch offen, weiß bis rosa; Scp. rosa bis karmin; R. rotbraun, fast zottig in rotbraune Wolle und H. gekleidet; Gr. nicht herausragend, weiß; N. hellgelb; Fr. kugelig, bis 3 cm 0, grün bis rötlich, dicht mit oben weißer, nach unten zu brauner Wolle bekleidet. — Peru (Prov. Cajamarca, Puente Cris- nejas). (FR 656.) (Abb. 446.) Weberbauerocereus rauhii Backbg. K. baumartig, mit kurzem Stamm, Äste kandelaberartig senkrecht aufsteigend, bis 6 m h.; Tr. unten bis 15 cm 0, oben 8 cm 0; Ri. ca. 23; St. unterhalb der Blütenzone zahlreich, weißlichgrau, bis 1 cm lg. und z. T. borstenförmig; Mst. oft bis 6, meistens bis 4 cm lg., ein mittelster bis 7 cm lg., sehr derb, dieser fast anliegend, unten gelblich, oben dunkel- schokoladebraun; Ar. ca. 1 cm gr., lang graufilzig; Blütenzone: nur noch mit einzelnen verlängerten, sehr dünnen Mst., die Rst. borstig, verlängert, den Trieb ganz mit einem Bst.-Kleid umhüllend; Bl. oft nur auf einer Seite, bis 10 cm lg., krem-braun, Peri- gon fast radiär, bis 4 cm 0; R. dichtschuppig, violettbraun behaart; N. grün; Fr. bis 3 cm 0, bräunlichrot, vollreif mehr orange, weißfilzig. — Südperu (Nazca- und Pisco-Tal, ca. 2000 m). Jungpflanzen sind weißstachlig und ähneln einem Cleistocactus strausii. v. laticornua Rauh& Backbg.: K. niedriger, bis 3 m h., viel reicher verzweigt; Tr. mehr bogig ansteigend und selbst noch wieder verzweigt, unten wilder bestachelt; Ar. kleiner; Bl. und Fr. wie beim Typus der Art. Weberbauerocereus seyboldianus Rauh & Backbg. K. bis 3 m h., vom Grunde verzweigt, lockere Büsche bildend; Tr. bis 8 cm 0, lebhaft grün; Ri. 15; Ar. dick, 8 mm gr., anfangs ledergelb; Rst. wenig zahlreich, im Scheitel fast borstenförmig, später bis 1,5 cm lg., dünn, ledergelb; Mst. 1—3, ebenso gefärbt, dünn, bis 7 cm lg.; Bl. einzeln in Scheitelnähe, 6—8 cm lg., gedrungen, stark zygomorph, 4,5 cm 0, außen tief dunkel-karminrot, innen mehr hellweinrot; R. stark gekrümmt, dick, rotbraun, kurz rötlichbraün behaart; Sep. zurückgebogen; Stbf. karmin; Stbb. rosa; Gr. rötlich; N. grünlich; Fr. bräunlichrot, ca. 3,5 cm 0. — Südperu (am Fuß des Vulkans Chachani, oberhalb Caima). (Abb. 447 rechts.) Ohne Stachelmodifikation in der Blütenzone. Weberbauerocereus weberbaueri (K. Sch.) Backbg. K. bis 4 m h., von der Basis her verzweigt, Büsche bildend; Tr. straff aufrecht oder auch + verbogen, bis 10 cm 0, graugrün; Ri. 15—22, im Scheitel + warzig, mit Querrille; Ar. dick, bis 8 mm gr., graugelb, lang wollfilzig; Rst. bis ca. 20, 1—1,5 cm lg., dünn, gelblichbraun; Mst. 6—8, derber, lederbraun, bis 6 cm lg.; Bl. 8—11 cm lg., bis 5,5 cm 0, blaß bräunlich, außen blaß schokoladebraun, Perigon fast radiär; R. nur schwach gebogen, bräunlich-olivgrün,, kurz braun behaart; StbL unten grünlich, oben weiß; Gr. und N. grünlich; Fr. rund, 4 cm 0, leuchtend orangegelb, kurz wollhaarig. — Südperu (bei Are- quipa). (Abb. 447 links.) Ohne Stachelmodifikation in der Blütenzone; BL innen unten mit stark kräuseligen H., die in die Nektarkammer ragen, v. aureifuscus Rauh & Backbg. : K. bis 4 m h.; Tr. schräg aufsteigend, lebhaft gr.ün, etwas verbogen; Ri. 17, schmal, ohne deutliche Quertrennung; Ar. grau; Rst. 20—30, bis 1,5 cm lg., lebhaft gelbbraun; Mst. 1—3, oben leuchtend rotbraun; später hellgrau-bräunlich, meist 1 stark verlängert, bis 8 cm lg., biegsam, schräg abwärts weisend; H. der Bl. und Fr. rotbraun. — Südperu (oberhalb Caima bei Arequipa und Cerros de Caldera). v. horribilis Rauh & Backbg.: K. bis 2,5 m h.; Tr. straff aufrecht, unten bis 15 cm 0, lebhaft grün; Ri. ca. 17, oben quergefurcht; Ar. 1 cm gr., gelbbraun; Rst. ca. 20, derb, stechend, bis 1,5 cm lg., anfangs gelblich-braun, Fuß oft grau, alle später grau; Mst. 1—4, der mittelste sehr
448 Weberbauerocereus — Weberocereus derb, bis 8 cm lg., dunkellederbraun; BI. meist nur 7 cm lg.; R. stärker weißwollig, v. humilior Rauh& Backbg.: K. bis 2 m h., große Büsche; Tr. bis 10 cm 0; Ri. 16, mit scharfer Quertrennung; Ar. 8 mm gr., hellgrau; Rst. zahlreich, bis 1,5 cm lg., sehr derb, hellgrau; Mst. bis 8 cm lg., anfangs hellbraun, später reif ig grau; BI. fast radiär; Sep. schokoladebraun. — Südperu (bei Arequipa, westliche Cerros de Caldera und zu Füßen der Vulkane). Weberbauerocereus winterianus Ritt.-— „Kakt. u.a. Sukk.", 13: 4, 54—56. 1962. K. bis 6 m h., mit kurzem bis mannshohem Stamm, bis auf 2 m über Grund reich verzweigt; Tr. parallel ziemlich dicht aufsteigend, 5—8 cm 0; Ri. 22—27, bis 6 mm h., etwas höckrig, stumpf, Sämlinge mit nur 12—14 Ri.; Ar. dunkel- bis schwarzbraun, bis 4 mm gr.; Rst. ca. 20—30, fein, anliegend, 0,5 bis 1,5 cm lg., die unteren die längsten und zahlreich, die oberen weniger, kürzer, 2—3mal so dick; Mst. ca. 12—15, nadelig, etwas stärker als die oberen Rst., bis 1,5 cm lg.; St. alle dunkel goldgelb, bei alten Pflanzen auch hellgelb; Blütenzone: mit 30 bis 40 feinen hell- bis goldgelben, bis 7 cm lg. Bst.-St., untere kürzer, Ar.-Oberteil stärker als Bl.-Sitz vergrößert, Filz länger, Knospen in der Ar.-Farbe bewollt; BI. 7,5 cm lg., innen weiß oder schwach rosa, außen rosa; R. schwarzbraun bewollt; Stbl. und Gr. weiß; N. hellgrün; Ov. mehr braunrot; Fr. bis 4 cm 0, tonnenförmig, dunkelgrün bis grünlich-rotbraun, dicht schwarzbraun bewollt. — Peru (Dept. La Libertad, Prov. Otusco, bei Samne). (FR 165.) (Abb. 448.) v. australis Ritt.: Tr. bis 9 cm 0; Ri. bis 33; Ar. meist etwas größer; St. dünner und weicher, bei Sämlingen heller in der Farbe; BI. wie beim Typus der Art. — Peru (Dept. Ancash, Quebrada Huécocho. Nebenschlucht der Casma-Quebrada). Ritter-No. FR 1066. Was im Winter-Kat. die v. flavus Ritt., unbeschrieben, FR.-No. 165 a war, sagt Ritter nicht mehr, vielleicht die erste (No.-) Bezeichnung für v. australis ? Weberocereus Br. & R. (47) Ein schlanktriebiger Epiphyt, klimmend oder hängend, meist 3kantig oder rundtriebig, selten anfangs abgeflacht oder 3flügelig, mit Luftwurzeln. Die Blüten sind rosa, nächtlich, kurztrichterig oder glockig- trichterig, das Ovarium ist höckrig, mit + steifen Borstenhaaren versehen. Die Frucht ist behaart und + höckrig. Die Bestachlung ist nur kurz, teils weich, teils etwas derber, in einem Falle kann sie auch fehlen. Interessant ist, daß W. biolleyi — außer nur ganz schwach-kantig — auch rund, in der Jugend mitunter 3flügelig oder sogar teilweise abgeflacht sein kann. Diese Art zeigt also alle Gestaltmöglichkeiten der Hylocereeae. Anomale Abflachung bildete ich — bei wahrscheinlich einer Nyctocereus- Art — in „Die Cactaceae", IV: 2089 (Abb. 1975). 1960, ab. Die Ursachen solcher ungewöhnlichen Formwandlung sollten genauer untersucht werden. Über Früchte und Samen des Genus ist wenig, z. T. gar nichts bekannt. Beschrieben wurden bisher 4 Arten. — Verbreitung: Costa Rica und Panama. [©•] Weberocereus biolleyi (Web.) Br. & R. K. auf Bäumen epiphytisch, herabhängend; Tr. dünn, nur 4—6 mm 0, in der Jugend zuweilen teils flach, teils 3flügelig; Ri. nur sehr schwachkantig oder fehlend, d. h. die Tr. dann rund; St. meist fehlend oder gelegentlich 1—3 gelbe St., kurz; Ar. klein, nur Filzspuren; BI. 3—5 cm lg., innen rosa; Ov. höckrig, behaart. — Costa Rica (bei Puerto Limön). Im Botanischen Garten Heidelberg blühendes Material zeigte, nach Rauh, karminrote Farbe; Britton u. Rose sagten „pinkish", also rosa, doch ist intensivere Färbung auch sonst zuweilen zu beobachten. Weberocereus panamensis Br. & R. K. epiphytisch, hängend; Tr. deutlich 3kantig, mitunter auch flach, bis 2 cm br.; Ri. normalerweise 3, etwas gerundet oder scharf randig; Ar. oft etwas vertieft, klein, unter jeder mit einer Seh.; St. 1—3, sehr kurz, weich; BI. 4—7 cm lg., weiß; Sep. gelbgrün; Gr. und N. weiß, letztere auch rosa; Ov. gehöckert, grün, mit spreizenden Schüppchen und 4—8 längeren, weißen H.; Fr. rot, bis 3 cm 0, rundlich, gehöckert. — Panama (Rio Fato und Gatun-See). Weberocereus trichophorus Johns. & Kimn. — C. & S. J. (US), XXXV: 6, 203—205, 1963. K. rankend, kräftiggrün; Tr. rund oder undeutlich 6—7kantig, nur 8—12 mm 0; Ar. ca. 2—3 cm entfernt; St. ca. 10, steif, mäßig kräftig, 3—12 mm lg., ferner 30—40 + kräuselige Haare, 5—20 mm lg.; BI. glockig-trichterig, bis 6 cm lg., bis 3,5 cm 0; R. dicht feinhöckrig, behaart, H. ziemlich lang und locker; Ov. rötlich; Sep. purpurn; Pet. inkarnatrot; Fr. oblong, 3 cm lg., 2,5 cm 0, purpurrötlich; Pulpa bräunlichrot; S. bis 1,75 mm gr., schwarz. — Costa Rica (Prov. Limon, Peralta, auf ca. 100m). Durch seine Behaarung leicht von anderen Arten zu unterscheiden. Die St. sind anfangs kremfarben mit gelblichen Spitzen, später ganz gelb, mit verdickter Basis; an alten Triebteilen bis 20 St. Weberocereus tunilla (Web.) Br. & R. (T.) K. epiphytisch kletternd, wenig wurzelnd; Tr. 1 bis 1,5 cm 0; Ri. im Neutrieb rund oder 4, später (2—) 4 (—5) Kanten; Ar. 3—6 cm entfernt, vorspringend; St. 6—12, steif, anfangs gelb, dann braun, bis 8 mm lg., Basis geschwollen, später meist abfallend; BI. ca. 6 cm lg., 4 cm 0, lachsrosa; Sep. bräunlich, abstehend; R. wachsig fest, gehöckert, mit braunen
Weberocereus — Weingartia 449 Borstenbündeln. — Costa Rica (bei Cartago bzw. Tablön). Das Ov. soll auch Bst. haben. (Abb. 449.) Ob der ähnliche zweite von Weber beschriebene Cereus gonzalezii Web., den Britton u. Rose für mit vorstehender Art identisch halten, nicht etwa eine andere Art ist, steht noch nicht fest. Die Pflanzen hatten 4—5 braune St., schwächlich (!), nur bis 4 mm lg., das Ov. angeblich bestachelt (steifere Bst. ?). — Cost'a Rica (bei Pacayas). Weinbergia cereiformis Hort. (Gates): s. unter Lo- phocereus mieckleyanus (Wgt.) Backbg. Weingartia Werd. (118) Einzelne oder sprossende Pflanzen mit oder ohne Halsrübenwurzeln. Die Blüten sind nur mäßig groß, mit sehr kurzer und kahler, aber beschuppter Röhre, auch die höchstens 1 cm große Frucht ist kahl und + beschuppt. Eine merkwürdige Eigenschaft der Arten mit Halsrübenwurzel — diese wird mitunter so dick, daß es nicht gelingt, die Pflanzen mit derselben aus harter Erde zu lösen — ist, soweit die Erfahrungen bei hiesigen Kulturpflanzen reichen, daß der Pflanzenkörper meist bei Verlust der Rübe ungewöhnlich in die Länge wächst, im Laufe der Jahre fast cereoid; das habe ich sowohl bei bolivianischen wie nordargentinischen Arten beobachtet, vor allem bei gepfropften Exemplaren. Eine weitere Eigenart, wenigstens z. B. der Weingartia neocumingii Backbg., ist, daß die Blüten zu mehreren gleichzeitig oder zusammen mit Knospen aus ein und derselben Areole erscheinen können, nicht nur im Oberteil, sondern auch seitlich tiefer herab. Das scheint aber nicht bei allen Arten der Fall zu sein, denn Ritter gibt dies für die von ihm gefundenen nicht an. Die bolivianischen Spezies blühen heller bis kräftiger gelb, die nordargentinischen, kleineren orangegelb bis orangerot. Nur eine Art, die Weingartia ambigua (Hildm.) Backbg., mit schmal- rückigen, + welligen Rippen, blüht purpurviolett. Ihr Standort ist leider ungeklärt, und Schumanns Angabe „Bolivien oder Chile'1 mag insofern berechtigt sein, als diese Art möglicherweise außerhalb der sonstigen bisher bekannten Areale wächst* vielleicht an heute von motorisierten Sammlern nicht mehr befahrenen Wegen. Soweit mir bekannt, enthalten die Früchte nur eine geringere Samenzahl; die Frucht selbst ist wohl meist schwachsaftig und scheint dann aufzutrocknen, die Samen sind mattschwarz. Die Blüten entstehen niemals zentral, höchstens scheitelnahe oder sogar entfernter vorm Scheitel. Ich nannte das Genus zuerst Spe- gazzinia Backbg., nach dem argentinischen Botaniker Dr. Carlos Spegazzini, der die Kakteenstandorte seines Heimatlandes als erster eingehender erkundete. Der Name der Gattung erwies sich jedoch als Homonym und Werdermann ersetzte ihn durch den des nicht weniger verdienstvollen Wilhelm Weingart, einem der besten deutschen Cereenkenner der Vergangenheit. Die Weingartia- Arten bilden eine so eigenartige und gut geschlossene Gruppe, daß Hutchisons Einbeziehung der Gattung zu Gymnocalycium Pfeiff. völlig abwegig ist und deshalb bisher von keinem anderen Autor anerkannt wurde. Weit eher ist dagegen bei einzelnen Arten die sonst bei den amerikanischen Autoren beliebte Zusammenziehung zu vertreten, wie ich sie schon in „Die Cactaceae" anstrebte, z. B. mit der Einbeziehung von Weingartia pulquinensis zu Weingartia neocumingii. Die letztere ist in allen Einzelheiten ein Vertreter des ostbolivianischen Weingartia-Areals. Sie muß dorther stammen; aber weder Cardenas noch Ritter berichten von ihr, doch ist die vorerwähnte Identität kaum zu bezweifeln. Man muß dazu wissen, daß die einzelnen Arten, oder jedenfalls einige, auffälliger variieren. So sah ich im MARNiER-Garten ein Stück der Weingartia riograndensis, das viel stärker gekrümmte und scheitelwärts gebogene Stacheln hatte als auf Ritters Beschreibungsfoto in „The Cact. and Succ. Journ. of Gr. Brit.u, 23:1,11.1961. Über Weingartia pulquinensis Card, scheinen die Ansichten zwischen Ritter und Cardenas auseinanderzugehen, denn das der Weingartia neocumingii sehr ähnliche Exemplar — immer die häufig auftretende Abänderungsbreite berücksichtigt — dieser Art aus der MARNiER-Sammlung ähnelt überhaupt nicht dem von Ritter an den holländischen Sammler Bui- ning gesandten Exemplar gleichen Namens: eine Pflanze mit gleichmäßig dichter, strahliger, nadeliger und durcheinanderragender Bestachlung mit jeweils mehreren nur etwas stärkeren und ein wenig längeren mittleren Stacheln, alle gleichmäßig blaß- gelb, einige mittlere ein wenig dunkler. Manche werden wohl auch die Weingartia riograndensis Ritt, als zu Weingartia longigibba Ritt, gehörend ansehen. Die Arealentfernungen sind relativ minimal, wenn man bedenkt, daß z. B. die ebenfalls hierher gehörende Neowerdermannia von Nordargentinien über das-ganze bolivianische Hochland bis zum Titicaca-See verbreitet ist. Der „Echinocactus cumingii SD.U (1849—1850) mußte 1950 von mir \ in Weingartia neocumingii Backbg. umbenannt werden, da Salm-Dycks Name ein Homonym des gleichlautenden HoPFFERSchen von 1843 war, eine ungeklärte Art mit behaarten Blüten. (W. pulquinensis Card, als Synonym und var. angesehen'). Bekannt wurden bisher lediglich 17 (—18) Arten, z. T. vorbehaltlich ihrer Berechtigung als eigene Spezies. Zu dieser Frage ist es wichtig, meine Abb. 3416 in „Die Cactaceae", VI: 3763. 1962, heranzuziehen: eine aus Samen von Weingartia neocumingii herangewachsene Pflanze mit sehr kurzen, derberen und dunkler gespitzten Stachein. Fände man am Standort eine solche Veränderung, würde si¾ zweifellos als eigene Art angesehen. Meine Weingartia-hediniana-Pflanzen bilden hier auch lange nicht den stark weiß wolligen Scheitel, wie
450 Weingartia ich ihn einst an den Importen bei Dölz und dem Züchter Ross sah, d. h. er mag erst unter anderen Umweltbedingungen früher und in stärkerem Maße ausgebildet werden. Alle diese Gesichtspunkte sind bei der Beurteilung der Artgültigkeit zu berücksichtigen. Jedenfalls gehört das Genus aber zu den besonders sammelnswerten und blühwilligen Kugelkakteen. — Verbreitung: östliches Bolivien, Nordargentinien und vielleicht Grenzgebiet von Chile. [P. ist empfehlenswert.] Siehe auch unter Neowerdermannia Fric. Weingartia ambigua (Hildm.) Backbg. K. einzeln, kugelig, später länglich, hell-graugrün, bis 15 cm h., 10—12 cm 0; Scheitel schwach gelbweiß-filzig; Ri. 21, etwas wellig, scharfrückig, um die Ar. stumpf geschwollen, bis 2 cm h.; Ar. 2 cm entfernt, bis 4 mm lg., etwas gelbweiß-filzig; Rst. 8, spreizend, steif, pfriemlich, die untersten längsten bis 1 cm lg., anfangs braun bis schwärzlich; Mst. 1, gerade, bis über 1,5 cm lg., stärker und dunkler; Bl. purpurviolett, ca. 3 cm 0, kahl, beschuppt; Fr. ? — Bolivien oder Chile (K. Schumann). Weingartia chilensis (Backbg.) Backbg. n. comb. in Descr. Cact. Nov. III, 15.1963: Die Beschreibung s. unter Neowerdermannia Fric, wo sie aufgeführt wurde, weil die Pflanzen meist noch unter diesem Gattungsnamen in den Sammlungen sind. Weingartia cintiensis n. subnud. ist eine basal verzweigende, gruppenbildende Pflanze mit länglichen Trieben und dunkelfarbigen Stacheln, eine der interessantesten Arten, auch von Rausch gesammelt, aber bisher noch unbeschrieben. — Bolivien (Cinti). (Abb. 450.) Weingartia corroana Card.: Weingartia neocumingii v. eorroana (Card.) Backbg. Weingartia cumingii (Werd.) Marsh.: Weingartia neocumingii Backbg. Weingartia erinacea Ritt. — The C. & S. J. of Gr. Brit., 23: 1, 8—9. 1961. K. halbrund, bis 15 cm 0, ohne Rübenwurzel; Ri. in 1,5 cm lg., stumpfe Hck. aufgelöst; Ar. weiß, bis 1,5 cm lg., der obere Bl.-Sitz dicker wollig; Rst. 10 bis 18, bis 1,5 cm lg.; Mst. 2—3, auch bis 5—12, bis 1,75 cm lg.; St. alle steif, gerade, stechend, gelbweiß, Spitze dunkler; Bl. bis 3 cm lg., bis 2,75 cm 0, goldgelb, oben dunkler; Pet. oben gerundet; Stbf. blaß- gelb; Gr. grünlich; N. weißlich; Fr. weißlich, breit beschuppt; S. 1 mm lg. — Bolivien (Cochabamba, südl. von Quiroya). Nach Ritter verwandt mit W. sucrensis Ritt, und W. multispina Ritt. v. catarirensis Ritt. — I.e.: K. kleiner; St. zarter; Hck. kleiner; Ar. wolliger; leichter sprossend (südl. von Quiroya, bei Catarire). Weingartia fidaiana (Backbg.) Werd. (T.) K. meist zuerst einzeln, graugrün, bis ca. 12 cm 0 (oder mehr?); Wz. dicke Halsrübe; Ar. groß und dickfilzig; Ri. fast ganz in runde Hck. aufgelöst; Rst. ca. 9, bis 3 cm lg.; Mst. 3—4, bis 5 cm lg.; St. alle strohgelb bis violettschwarz, mit Übergängen der Färbung, sämtliche bogig überwiegend nach oben gekrümmt, durcheinanderragend, schräg aufwärts etwas abstehend, später den K. dicht umkleidend; Bl. gelb, bis 3 cm lg., nachts geöffnet bleibend, kahl, beschuppt; Fr. klein, länglichrund, unten öffnend; S. nur wenige. — Südbolivien (Tupiza). Die Hck. sind nicht ganz rund, sondern abgerundet 6eckig. Angesichts der sonst bei den amerikanischen Autoren üblichen Zusammenziehung halte ich W. westii (Hutch.) Backbg. eher für eine mehr gradstachlige var. der obigen Art, und mit mehr einfarbigen St. Sie ist zwar länglich, was ich aber auch bei W. fidaiana sah, hat die gleiche Halsrübenwurzel, Rst.- und Mst.-Zahl ist ungefähr gleich, die Bl. etwas länger, aber solche Schwankungen gibt Ritter auch für seine Arten an: Längendifferenz z. B. 1 cm, Ø-Differenz 1 cm (z. B. W. erinacea). Die Abb. einer älteren Pflanze gleicht sehr der obigen Art. Weingartia hediniana Backbg. K. einzeln, etwas länglich, ohne Halsrübenwurzel, bis 10 cm h. und 6 cm 0 gesehen, kräftig grün; Scheitel bei Standortspflanzen dick weißwollig; Ri. ca. 16, in rundliche Hck. aufgelöst, mit schmaler Verbindung; Ar. weißwollig, dick, die Wolle zum Scheitel zunehmend; Rst. 12—14, weißlich, anfangs oben braun, seitlich spreizend, ziemlich kräftig, aber unterschiedlich stark und + gebogen, bis 2,5 cm lg.; Mst. 4, deutlicher unterscheidbar, wie die Rst. gefärbt, auch etwas dunkler, + leicht gebogen; Bl. zahlreicher um den Scheitel, bis 3 cm lg. und 0, Seh. wenige; Stbf. und Gr. weiß. — Bolivien (am Wege nach Sucre? [Card.]). Weingartia lanata Ritt. — The Nat. C. & S. J. Gr. Brit., 16: 7—8. 1961. K. halbkugelig, bis 17 cm 0, ohne dicke Wz., später etwas sprossend; Scheitel dicker weiß wollig bzw. mit bis 1,5 cm lg. Wollbüscheln in den blühbaren Ar.; Ri. ca. 14 unterscheidbar; Hck. bis 3,5 cm lg., 2,5 cm br., 2 cm h.; Ar. etwas furchig verlängert; Rst. 12—16, 1—4 cm lg., die unteren die kürzeren; Mst. sehr variabel an Zahl, Länge und Stärke, ca. 10—15, ca. 1,5—5 cm lg., gelb bis gelbbraun, oben wenig dunkler; Bl. 2,75—3,75 cm lg., bis 3 cm 0; Stbl, zweiserig, goldgelb; Gr. grünlich; N. weiß; Fr. 8 mm lg., 6 mm br., grünlich rotbraun; S. 1 mm gr. — Bolivien (Chuquisaca, Prov. Oropeza, bei Chu- quichuqui). Leider wurde zur Beschreibung kein Foto veröffentlicht; daher ist eine Nachprüfung der Verwandtschaft mit W. hediniana nicht möglich. Ritter verweist auf folgende Haupt-Unterschiede: bei W. hediniana: Ar. länglich, Stbf. in 2 Serien, Gr. grün; bei
Weingartia 451 W. lanata: Ar. rund, Stbf. einserig, Gr. weiß. Die Unterschiede der Nektariumform sind weniger wichtig, da sie variabel sein kann, wie ich an manchen anderen Blüten sah. Die Blütengröße ist nicht wesentlich verschieden. Da W. lanata zwischen Rio Grande und Rio Pilcomayo in den Gebirgen weit verbreitet ist, z. B. auch die Mst. sehr variabel sind, besteht immerhin die Möglichkeit einer nicht in Arten trennbaren Verwandtschaft. Die Areolenform ist auch bei W. neocumingii verschieden, rund oder länglich. Die Größenangaben der Pflanzen von W. hediniana bezogen sich auf die von mir gesehenen Importen; das will nicht bedeuten, daß die Pflanzen nicht auch weit größer werden; vielleicht wurden — wie häufig — nur die kleineren Stücke gesammelt. Nach Ritter soll W. lanata den größten Durchmesser haben; ich halte es aber nicht für ausgeschlossen, daß auch ähnlich große Stücke z. B. der W. hediniana gefunden werden. Weingartia lecoriensis Card. — „Cactus" 19: 82, 47-48. 1964. K. rundlich, mit dicken Rüben; Ri. 13—19; St. 12—14, steifnadelig, hellgrau, bis 3,5 cm lg.; Bl. 3 cm lg., gelb. — Bolivien (Chuquisaca, zwischen Lecori und Sivingamayu, 3200 m). Cardenas vergleicht die Art mit W. westii, leider nicht auch mit W. fidaiana. Zweifellos bilden die drei einen engeren Formenkreis. Weingartia longigibba Ritt. — The C. & S. J. of Gr. Brit., 23: 1, 8. 1961. K. erst kugelig, zuletzt länglich, bis 9 cm 0, später unten sprossend, hellgrün, ohne dicke Rübenwz.; Ri. ca. 10—13 unterscheidbar; Hck. ca. bis 4 cm lg., bis 2,5 cm br., ohne Kinn unter der Ar.; Ar. bis 1,25 cm lg., der Blütensitzteil stärker wollig, aber geringer als bei W. lanata; Rst. ca. 7—12, bis 2,5 cm lg., untere am kürzesten; Mst. 3—8, steif, 1,5—3,5 cm lg.; St. graubraun, oben etwas dunkler, gerade oder nur schwach gebogen; Bl. bis 3,5 cm lg. und 0, breit öffnend, goldgelb, mit spateligen Pet.; Stbf. hellgelb; Gr. grün; N. blaßgelb; Fr. grün, 1 cm lg.; S. 1 mm lg. - Bolivien (Prov. Oropeza, am Rio Chico). Weingartia multispina Ritt. — The Nat. C. & S. J. Gr. Brit., 16: 7. 1961. K. halbkugelig, bis über 14 cm 0, später gestreckt, grün, einzeln, ohne Rübenwz.; Ri. in zahlreiche, etwas längliche Hck. zerteilt, ca. 0,75 cm lg., mit kinnähnlichem Vorsprung unter der Ar.; Ar. anfangs mit blaßbräunlichem Filz; St. alle ähnlich und gleichfarbig gelbbräunlich bis bräunlichrot, nicht dunkelspitzig, gerade, fast steif, stechend, ca. 25 bis 30, dünn, bis 1 cm lg., spreizend, in die 20—25 mittleren übergehend, bis fast doppelt so lang, 1—2 cm lg.; Bl. zahlreich, ca. 2 cm lg., 1,5 cm 0, goldgelb, mit spateligen Pet., leichter Grünton; Stbf. blaßgelb; Gr. grüngelb; N. blaßgelb; Fr. bis 8 mm lg., 7 mm br., gelblich-, bräunlich- oder rein-grün; S. ca. 0,65 mm lg. — Bolivien (Cochabamba, Aiquile). Weingartia neocumingii Backbg. K. bis 20 cm h. (gepfropft), 10 cm 0, dunkler- bis heller-grün, einzeln; Ri. in ca. 16—18 Reihen von Hck. aufgelöst; Hck. an der Basis + vierflächig bis etwas flach sechskantig; Rst. bis ca. 16; Mst. bis ca. 10, diese etwas kräftiger als die randständigen; St. alle gleichmäßig + abstehend strahlend, weißlich-' gelb, mit dunkelgelben Sp tzen, im Scheitel auch etwas dunkler; Ar. länglich oder rund (Berger); Bl. vom Oberteil bis weit seitlich hinab, oft zu mehreren gleichzeitig, bis 2,5 cm lg., orange- bis goldgelb, auch angeblich ins ziegelfarbene spielend. — Bolivien (wahrscheinlich Prov. Florida). (Abb. 451 links.) Der Typus der Art bleibt mehr rundlicher, die St. sind mehr bräunlich überhaucht, die Bl. erscheinen länger und reichlicher; v. flavispina Hort.: wird bald säuliger, von gelblichen St. stark überragt, ziemlich dicht stehend, Bl. spärlich erst im Hochsommer. Die beiden Formen waren früher in den Sammlungen allgemein bekannt. Bedenkt man die Variabilität der Stachelfarbe, der Ar.-Form und der BL- Tönung sowie die Dichte der St.-Stellung, erscheint es auch daher als begründet, die Artwürdigkeit einzelner Neubeschreibungen Ritters zu überprüfen. Für zu obiger Art gehörend — auch nach Beurteilung der CARDENAS-Pflanze im Jardin Botanique „Les Cédres" — bzw. für höchstens eine der möglichen Formen derselben muß sowohl W. pulqui- nensis Card, angesehen werden, wie auch die nachfolgende Varietät: v. brevispina Hort. : war eine eigentümlich kurzstachlige Form der W. neocumingii, die ich in der Sammlung Andreae sah, aus Samen der W. neocumingii aufgelaufen, St. ziemlich fest, nur wenige mm lg. v. corroana (Card.) Backbg. (W. pulquinensis v. corroana Card.): Ri. 11—15, in größere Hck. zerteilt, bis 2 cm br.; Ar. 1 cm lg., elliptisch; Rst. 18; Mst. 1, alle pfriemlich, nie borstenfein, 1,5 bis 3 cm lg., grau; Bl. 3 cm lg., blaßgelb; N. grün. — Bolivien (Florida, Pulquina-Saipina). Da Cardenas selbst diese Pflanze zuerst für die var. einer Art hielt, die nicht hinreichend von W. neocumingii zu trennen ist (Cardenas sah „Echus. cumin- gii" irrtümlich für eine nicht mehr identifizierbare Art an, wohl, weil ihm das reichliche Vorhandensein in europäischen Kollektionen nicht bekannt war), steht fest, daß sie stärker variiert. Einmal hat Cardenas mit „W. pulquinensis" also W. neocumingii wiederentdeckt, zum anderen wird es besonders angesichts dieser Variationsbreite notwendig sein, zu prüfen, ob nicht die eine oder andere Art Ritters besser als var. einer ähnlichen, vorhergehenden angesehen wird (z. B. W.
452 Weingartia hediniana-lanata, W. longigibba-riograndensis, W. multispina und die bei Buining als W. pul- quinensis stehende Pflanze). In „Cactus", 19: 82, 49. 1964, hat Cardenas die früher von ihm als W. pulquinensis v. corroana Card. beschriebene Pflanze als eigene Art W. corroana Card, veröffentlicht. Nach allem oben Gesagten kann ich sie nur als eine var. der W. neocumingii ansehen. Weingartia neumanniana (Backbg.) Werd. K. nur bis 7 cm lg., 5 cm 0, samtig graugrün, mit mehrgeteilter, viel längerer Halsrübe; Ri. ca. 14, nur undeutlich gehöckert durch Querbuchten oder Verdickungen um die Ar., zum Scheitel hin mehr un- deutlich-6eckige Hck. bildend; Ar. ca. 1 cm entfernt; Rst. ca. 6, starr, stechend und spreizend abstehend; Mst. meist 1, bis 2,2 cm lg., die randständigen etwas kürzer; St. alle dunkelbraun bis rötlichschwarz; Bl. ca. 2,5 cm lg. und ungefähr so br., gelb bis rotorange. — Nordargentinien (nördlich Humahuaca). v. aurantia Backbg. — Descr. Cact. Nov. III: 15. 1963: K. größer werdend, samtig und stumpf dunkel-olivgrün; Ar. rundlich, weiß; St. 1—4, schwarz (oder heller?); Bl. rotorange, außen mehr rötlich, innen mehr orange. — Nordargentinien? (Abb. 452.) Weingartia pilcomayoensis Card. — „Cactus", 19: 82, 44—46. 1964. K. kugelig oder breitkonisch, bis 13 cm h., bis 12 cm 0 bläulich-, bis rötlich-grün; Ri. ± 14, in derb querrundliche Hck. zerteilt, diese bis 1 cm h., 2 cm br.; Ar. auf der Hck.-Oberseite, rund oder elliptisch, bis 1 cm gr., grau; Rst. 12—15, etwas abstehend oder seitlich angepreßt, 5—20 mm lg.; Mst. 1—4, 2—3 cm lg., im Oberteil zum Scheitel gerichtet; St. alle nadelig, weißlich, Spitze grau oder braun, unten verdickt; Bl. 4 cm lg., gelb; R. grünlichgelb ; Ov. grünlichweiß, 5 mm lg.; Stbf., Gr. (oben) und N. gelb. — Bolivien (Prov. Saavedra, Dept. Potosi, am Wege Puente Pilcomayo—Otuyo, 2400 m). Weingartia platygona Card. — „Cactus", 19: 82, 50—51. 1964. K. zylindrisch, oben ± verjüngt, bis 12 cm lg., 5,5 cm 0, tief purpurn getönt; Ri. ca. 12, in breitrundliche, nicht hohe Hck. zerteilt; Ar. 1 cm entfernt, 3 mm lg., grau; Rst. 12—14, ± anliegend bis etwas abstehend; Mst. 2, aufwärts gerichtet, bis 1,2cm lg.; St. alle nadelig, dünn, weißlich; Bl. 2,5 cm lg., ± zygomorpher Saum; Pet. goldgelb; Sep. und Ov. purpurn; Stbf. gelb; Gr. gelbgrün. — Bolivien (Potosi, bei Millares, 3000 m). Eine interessante, wohlunterschiedene und seltene Art mit ziemlich kleinen Blüten. Weingartia pulquinensis Card, und v. corroana Card.: s. unter Weingartia neocumingii Backbg. und v. corroana (Card.) Backbg. Weingartia riograndensis Ritt. — The C. & S. J. Gr. Brit., 23: 1, 9—10. 1961. K. halbkugelig, grün, ohne dicke Rübenwz., später etwas länglich, im Alter zuweilen unten etwas sprossend; Ri. in Hck. aufgelöst; Hck. bis 2 cm lg., 1,5 cm br., 1 cm h., ohne Kinnhck.; Ar. 8 mm lg., 4 mm br., der Oberteil reichlicher weiß wollig; Rst. ca. 5—10, bis 2 cm lg.; Mst. 3—6, steifer, bis 1,5 cm lg.; St. alle spreizend, anfangs gelbgrau bis graubraun, unterste am kürzesten; Bl. bis 3 cm lg., 2,75 cm 0, breit öffnend, goldgelb, obere Seh. hellrandig-braun- rot, Pet. gerundet bis zugespitzt; Stbf. weiß; Gr. blaßgrün; N. blaßgelb; Ov. blaßgrün; Fr. bis 1 cm lg., 0,75 cm 0, gelb- bis rötlich-grün; S. 1 mm gr. — Bolivien (Rio Grande, bei Puerte Arce). (Abb. 451 rechts.) Weingartia sucrensis Ritt. — The Nat. C. & S. J. Gr. Brit., 16: 8. 1961. K. gedrückt-rund, später halbrund, bis 15 cm 0, stets einzeln, grün; Wz. kurze Halsrübenwurzel; Ri. zahlreich, ganz in Hck. aufgelöst; Hck. bis 1,5 cm lg., 0,75 cm br., 0,75 cm h., mit kleinem Kinnvorsprung unter der Ar.; Ar. weißfilzig, bis 8 mm lg., 4 mm br., Filz nur kurz; Rst. 10—15, ziemlich dünn, 0,75—2 cm lg., in die mittleren übergehend, die untersten am kürzesten; Mst. 6—12, 1—2 cm lg.; St. nach allen Seiten spreizend, mittlere kräftiger, alle hell- oder grau-braun, dunkelspitzig; Bl. 3,25 cm lg., bis 3 cm 0, goldgelb, oben und unten verjüngte Pet., Seh. ziemlich dicht; Stbf. goldgelb; Gr. grünlich; N. krem; Ov. hellgrün, mit rundlichen, weißlichen Seh., unten grün; Fr. ca. 6 mm lg., 4 mm 0, grün bis rotbräunlich-grün; S. 0,75 mm lg. — Bolivien (östlich Sucre, Cuesta del Desmeador, 2500 m). Soll mit W. erinacea nahe verwandt sein (Ritter). Weingartia vilcayensis Card. — „Cactus", 19: 82, 46—47. 1964. K. ± rundlich, bis 6 cm h., 12 cm 0; Ri. ca. 26, höckrig; Ar. bis 2 cm entfernt, elliptisch, 6 mm lg., grau; St. 17—23, nadelig, zusammengedrückt, meist kammförmig gestellt, einzelne mehr abstehend und den K. ziemlich dicht umkleidend, grauweiß, unten verdickt, 0,5—3 cm lg.; Bl. 5—6 cm lg., gelb getönt; R., Ov. und Gr. grün. — Bolivien (Prov. Linares, bei Vilacaya, 3200 m). In der dichten und recht feinen Bestachlung eine stärker im Habitus abweichende Art. Weingartia vorwerkii (Fric) Backbg. und var. n. comb. — Descr. Cact. Nov. III: 16. 1963: Beschreibung s. unter Neowerdermannia Fric.
Weingartia — Wilcoxia 453 Weingartia westii Hutch.: scheint eher eine Form der Weingartia fidaiana (Backbg.) Werd. zu sein. Die Angaben lauten: K. später zylindrisch gestreckt, bis 20 cm lg., 8 cm 0, dunkelgrün oder rötlich; Wz. eine Halsrübe; Ei. 14, in sechseckige Hck. zerteilt, 1,5 cm br., 1 cm lg.; Ar. bis 7 mm lg., weiß- oder gelbbraun-filzig; Rst. 9—11, bis 3 cm lg., + aufrecht oder schwach gebogen; Mst. 1—4, undeutlich getrennt, bis 3,5 cm lg.; St. alle weiß mit bräunlicher Spitze, ziemlich gerade und im allgemeinen aufwärts weisend; Bl. 4 cm lg., 3,5 cm 0; Pet. gelb; Seh. grünlich; Fr. kugelig, bis 9 mm 0. — Bolivien (Potosi, Cuchu Ingenio). Siehe auch unter W. fidaiana. Berücksichtigt man die unter W. neocumingii erwähnten Abweichungen, auch, nach Ritter, die der Bl.-Länge, reicht die Beschreibung für eine eigene Art nicht aus. Werckleocereus Br. & R. (44) Klimmende bzw. epiphytische Cereen mit Luftwurzeln, die Rippen kaum oder schwach gekerbt, die Areolen mit kurzen Borsten oder weichen Stacheln. Die ansehnlichen weißen Nachtblüten haben eine verhältnismäßig kräftige Röhre, sind ziemlich kurztrichterig und das Perigon ist nur mäßig breit. Röhre und Ovarium sind mit schwarzem Wollfilz und Stacheln versehen. Die Frucht ist kugelig und bestachelt. Beschrieben wurden 2 Arten. Bezeichnend für die unsichere systematische Grundlage in den Veröffentlichungen Kimnachs ist, daß er — wie nach ihm Buxbaum — zu Werckleocereus auch „Werckleocereus imitans Kimn. & Hutch." stellte, wobei von „habitueller Konvergenz" im Vergleich mit ähnlich gezahnt-flachtriebi- gen Arten von Epiphyllum gesprochen wurde. Vielleicht, weil ich dann darauf aufmerksam machte, daß Werckleocereus ja ein eindeutig cereoides Genus ist und von „habitueller Konvergenz" zu sprechen abwegig ist, weil Alexanders Gattung Crypto- cereus besteht, in die obige Art nach allen Merkmalen gehört, wurde „W. imitans" wieder umgestellt, aber nicht etwa zu Cryptocereus, sondern — mit zweifelhaften Vergleichszeichnungen — zu Eccremocactus, der lt. Originaldiagnose nur strichweise Filzspuren am Ovarium hat, während es bei „Eccremocactus imitans und E. rosei" deutlich und völlig abweichend fein bestachelt ist, ebenso die Früchte, die bei Eccremocactus nackt sind. Es wurden noch Angaben gemacht, wohin man Belegmaterial sandte, und auch sonst allerlei dazu geschrieben. Aber man kam nicht auf den Gedanken, auch mir Material zur Nachprüfung zu senden, wohl weil man die Antwort im voraus wußte: Welchen Sinn haben eigentlich ein Gattungstypus und ihm entsprechende Gattungsdiagnosen, wenn man nachher in der Reduktionslinie der Blüten ganz anders charakterisierte Arten dazustellt, die Differenzierung verwässert, ein „genus sensu latiore" schafft, das dann genau so zweifelhaft ist wie die vorherige Einbeziehung von „Werckleocereus imitans" zu Werckleocereus, und im übrigen ein bestehendes, passendes Genus außer acht läßt. Es ließe sich jede Einzelheit widerlegen, aber welchen Sinn hätte dies, wenn ein klares und logisches Gesamt-Ordnungsprinzip für die ganze Familie fehlt, wie die Geschichte von „Werckleocereus imitans Kraft. & Hutch." zeigt. Hier soll anscheinend wirklich nur „etwas anders gemacht werden", ohne daß man sieht, wie man sich die Auswirkung auf die gesamte Familie vorstellt. — Verbreitung: Costa Rica und Guatemala. [Wüchsige Epiphyten.] Werckleocereus glaber (Eichl.) Br. & R. K. klimmend, blaßgrün, etwas reif ig; Tr. schlank, 3kantig, ca. 2 cm 0; Ri. (bzw. Kanten) an den Ar. etwas treppig vorspringend abgeteilt; Ar. auf dem Vorsprung, klein, bis 4 cm entfernt; St. 2—4, kurz, 1—3 mm lg., nadelig, Fuß geschwollen; Bl. bis über 10 cm lg.; R. und Ov. mit Büscheln gelber bis brauner nadeliger St.; Pet. weiß, etwas gezähnelt; Gr. blaßgelb, nicht hervortretend; N. weiß; Fr. ? — Guatemala (im Westen). Werckleocereus tonduzii (Web.) Br. & R. (T.) K. kräftig-triebig, buschig verzweigt; Tr. 3kantig (selten 4kantig), tief grün, nicht bereift, ca. 2,5 cm 0; Ri. (Kante) fast ungekerbt; Ar. klein, etwas filzig; St. 0 oder mit weichen Bst.; Bl. bis 8 cm lg., kremweiß ; R. und Ov. mit Büscheln von dunklen St. aus schwarzfilzigen Ar.; Fr. rund, zitronengelb, mit vielen Ar. und dünnen St. — Costa Rica (Copey„ bei Santa Maria de Dota). (Abb. 453.) Wigginsia D. M. Porter (109) „Taxon" XIII: 210—211 (Juli), 1964 (Malacocarpus SD. non Fisch. & Mey.) Der über 100 Jahre im Gebrauch gewesene Name von Salm-Dyck mußte geändert werden, da R. S. Byles Vorschlag von 1957, Malacocarpus SD. als nomen conservandum zu erklären, nicht berücksichtigt wurde. Die heute gültigen Namenskombinationen siehe unter Malacocarpus hinter den jeweiligen Artnamen. Das Genus wurde nach Dr. Ira Wiggins, USA, umbenannt. Wilcoxia Br. & R. (138) Kleine bis zwergige Sträucher mit + rübig oder knollig verdickten Wurzeln, deren dünn-elastische Triebe vielrippig und + weichfleischig sind, überwiegend mit kurzen, z. T. feinen Haar- oder Borstenstacheln. Die mäßig großen, weißen, roten oder purpurrosa, im allgemeinen tagsoffenen, borstenstachligen Trichterblüten sind + hochseiten- oder
454 Wilcoxia gipfelständig, es geht bei einer Art meistens sogar der Trieb am Ende unmittelbar in die Blüte über. Eine Spezies soll nachts geöffnete Blüten haben, eine Parallelerscheinung zu einigen wenigen Arten der Gattung Echinocereus, mit dem Wilcoxia zweifellos näher verwandt ist. Die Röhren sind verschieden lang, z. T. relativ sehr lang. Die wohl stets roten Früchte sind + wollig und borstig, die Samen glänzend schwarz. Beschrieben sind bisher 8 (—10) Arten. — Verbreitung: USA (Texas) bis Mittelmexiko und Niederkalifornien. [Teils (g)., teils P.] Wilcoxia albiflora Backbg. K. sehr klein-strauchig, stärker verzweigt; Tr. glatt, unten verjüngt und holzig, bis 15 cm lg., bis 6 mm 0 fast stielrund, hellgrün; Ar. winzig; St. ca. 9—12, bis ca. 1 mm lg., sehr fein, angepreßt; Bl. meist als Verlängerung des Tr.-Endes, seltener hochseitlich, ca. 2 cm lg.; Pet. schmallanzettlich, zugespitzt, weiß oder ganz zart rosa; R. ca. 1,3 cm lg., 3 mm 0, rötlichgrün, mit bis 12 weißen oder bräunlichen kleinen Bst.-St.; Fr. ? — Herkunft unbekannt, wohl aus Mexiko. (Abb. 454.) Wilcoxia diguetii (Web.) Peebles: Peniocereus di- guetii (Web.) Backbg. Wilcoxia mariana Gentry: Peniocereus marianus (Gentry) H. Sanchez Mej. Wilcoxia nerispina: Von Schmoll unter diesem Namen verbreitete, unbeschriebene Art mit längeren, abstehenden St., hell mit dunkler Spitze, 1—2 auf- und/oder abwärts weisend, besonders kräftig, als mittlere gestellt; in Kultur werden letztere später anscheinend nicht kräftiger ausgebildet. Wilcoxia papillosa Br. & R. K. mit fleischiger Pfahl-Wz., bis 7 cm lg., wenig verzweigend; Tr. winzig papillös, sonst glatt, bis 40 cm lg., 3—5—8 mm 0; Ri. ca. 3—5, undeutlich; Ar. klein, weißwollig; St. in Bündeln zu 6—8, horizontal spreizend, 1—3 mm lg., fein, unten zwiebelig verdickt, gelbbraun; Bl. 4—5 cm lg., Scharlach; R. nur (?) oben mit langer weißer Wolle und mehreren braunen Bst., 8—12 mm lg.; Fr. ? — Mexiko (Sinaloa: Culiacan, Tinamaxtita, San Igna- cio; Guerrero: Canon del Zopilote). Wilcoxia poselgeri (Lem.) Br. & R. (T.) K. mit mehreren, knolligen, schwarzen Wz.; Tr. glatt, 30—60 cm lg., 6—10—15 mm 0, zylindrisch, + dunkelgrün; Ri. 8—10, undeutlich; Ar. schwachfilzig; Rst. 9—12, ca. 2 mm lg., gerade, dünn; Mst. 1, 5—10 mm lg., Basis verdickt, aufgerichtet, weiß bis dunkler, schwarz gespitzt; Bl. 4—5 cm lg., seiten- oder endständig, angenehm duftend; Pet. schmal gezähnelt, weit spreizend oder zurückgebogén, hell- purpurn mit dunklerer Mitte; R. und Ov. mit weißer Wolle und langen Bst.; Fr. eiförmig. — USA (S-Texas), Mexiko (Coahuila). Wilcoxia pseudotomentosa Backbg. nom. prop.: ähnlich W. tomentosa, mit anliegenden St., bis 10, Basis nur selten verdickt: 3 aufwärts anliegend, strohig-hornfarben, 2 seitliche, dunkel getönt, ca. 5 abwärts gerichtet, sehr dünn, schwärzlich-braun; Mst. 0; Ar. mit grauer krauser Behaarung, diese die St.-Basen verdeckend, längere Zeit erhalten bleibend; Bl. unbekannt. — Standort? Wilcoxia schmollii (Wgt.) Backbg. K. mit rübenförmiger, ca. 7 cm lg. Wz.; Tr. anfangs z. T. sehr dünn, später stärker bis keulig (gepfropft [was zu empfehlen ist] bis ca. 2 cm 0), weich; Ri. 9—10, + in Höcker aufgelöst; St. haarartig, verschieden lang, bis 7 mm lg., weißlich, schwärzlich oder violett-schwärzlich; Bl. ca. 3,5 cm lg., purpur- rosa; R. mit H.-St. bedeckt; Fr. ? — Mexiko (Querétaro). Wilcoxia striata (Brand.) Br. & R. K. mit bräunlicher, tiefsitzender Wz.; Tr. bis ca. 1 m lg., sehr dünn, glatt, aschgrau bis blaugrün; Ri. 9, undeutlich; St. ca. 9, 1,5—3 mm lg., dünn, weich, angepreßt, kaffeebraun bis + schwarz; Bl. 10 bis 12 cm lg., purpurn; Fr. birnförmig, glänzend scharlachrot, borstig; S. fein grubig punktiert. — Mexiko (Niederkalifornien; Br. & R.: auch Sonora). Wilcoxia tamaulipensis Werd. K. sehr weichfleischig, dunkelgrün; Tr. bis über 20 cm lg., zylindrisch, bis daumenstark, neue Tr. schräg aufsteigend, Scheitel anfangs von weißlichen bis schwärzlichen St. überragt, mit wenig weißer Wolle; Ri. ca. 10, durch deutliche Längsfurchen getrennt; Rst. ca. 15—20, bis 2,5 mm lg., borstenfein, die oberen kürzer, dunkelbraun oder heller und braun gespitzt; Mst. z. T. schwer trennbar, 5—10, schräg spreizend, meist kürzer, aber etwas kräftiger als die längsten Rst., an der Basis mehr verdickt, schwarzbraun; St. + rauh; Bl. ca. 6 cm lg., blaßrosa mit dunklerem Mittelstreif; R. mit flockiger Wolle und ca. 15—20 feinen Bst.-St., obere am Röhrenrand bis 1 cm lg., rein weiß bis schwarzbraun; Fr. ? — Mexiko (Tamaulipas). Wilcoxia tomentosa H. Bravo K. niedrig-strauchig verzweigt; Tr. bis 1,5 cm 0, zylindrisch, graugrün, über die ganze Länge kräftig tomentös; Ri. ca. 7, gerundet; Ar. 1,5—3 cm entfernt, rund, kahl; Rst. 8—10, bis 6 mm lg., nadelig, abgeflacht, steif, angepreßt, am Grunde verdickt: Mst. 1, kürzer und derber; St. schwarz; Bl. nahe dem Tr.-Ende, ca. 9 cm lg.; Sep. lanzettlich, bräunlich- rosa, tomentös; Pet. zweiserig, rosa mit purpurnem Hauch; R. über dem Ov. schwach gebogen; Fr. ovoid, an beiden Enden auffällig verjüngt; S. birnförmig. — Mexiko (Morelos, bei Estacas).
Wilcoxia — Wittia 455 Wilcoxia viperina (Web.) Br. & R. K. locker-buschig verzweigt, bis 2 m h.; Tr. (untere) holzig, bis 2 cm 0, samtig, grau-olivgrün; Ri. 8—10; Ar. 1—2 cm entfernt, wenig-filzig; Rst. 8—9, 3—5 mm lg., dünn, Basis verdickt, seitlich strahlend und angepreßt, schwarz; Mst. 3—4 (auch weniger), sehr kurz, konisch, Basis sehr verdickt, meist abwärts gerichtet, schwärzlich, alle später abfallend; Bl. bis 6 cm lg.; Pet. leicht gewimpert, rot; R. mit grauer Wolle und dünnen St.; Fr. rundlich, rot. — Mexiko (Puebla, zwischen Tehuacan und Zapotit- lan). Wilcoxia sp.: Mit nachts geöffneter BL; Perigon- blätter zur Blütenmitte hin verkürzt, ziegel- bis karminrot abgetönt; R. auffallend lang. Die Bl. erscheinen nahe dem Tr.-Ende. Wilmattea Br. & R. (48) Ein epiphytischer, dünntriebiger Cereus, klimmend, mit Luftwurzeln und wenigen kurzen Stacheln. Die nächtlichen Blüten erscheinen meist einzeln, sind mäßig groß, wenn auch relativ breit, fast röhrenlos, und haben schmale Hüllblätter. Röhre und Ova- rium weisen neben Filzspuren in einigen Schuppenachseln bis zu 4 kräuselige haarartige Borsten auf. Frucht unbekannt. Nur 1 Art ist beschrieben worden. — Verbreitung: Guatemala, Honduras. [Wüchsiger Epiphyt.] Wilmattea minutillora (Br. & R.) Br. & R. (T.) K. kletternd; Tr. 3kantig, Kanten nicht hornrandig, scharf, aber nicht geflügelt; Ar. 2—4 cm entfernt; St. 1—3, winzig, bräunlich, es sollen auch zusätzliche H. beobachtet worden sein; Bl. weiß; Sep. linear, mit roter Mittellinie und Spitze; Pet. bis 3,5 cm lg., sehr schmal, spitz zulaufend; Stbf. + aufrecht, dem unteren Teil der Pet. angeheftet; Stbb. kremfarben; Gr. weiß, ca. 1,5 cm lg., die Stbf. überragend; N. ca. 12, unten weiß, oben rosa. — Vorkommen s. oben. (Abb. 455.) Winterocereus Bagkbg. nom. nov. (69) (Winteria Ritt., Kakt. u. a. Sukk., 13: 1, 4—8. 1962) Hängende Cereen, von der Basis reichlich sprossend, mit dichter, zarter, goldgelber Bestachlung. Abweichend sind vor allem die leicht gebogenen Blüten, deren besonderes Merkmal eine Art doppelter Blumenkrone ist, d. h. eine äußere, orangerot gefärbte Perigonblatt-Serie und eine innere, weiß bis rosafarbene kürzere. Die bei Reife oben aufplatzende Frucht ist + kugelig, grün. Die schwarzen Samen sind fein gehöckert. Eine bisher monotypische Gattung. — Verbreitung: Bolivien (Prov. Florida, Fauces Yapacani). Da Gordon Rowley in Nat. Cact. & Succ. Journ., 19: 3, 33. 1964, darauf hinwies, daß Winteria Ritt. nur als eine orthographische Variante von Wintera Murr, anzusehen ist und daher als Gattung einen neuen Namen erhalten müsse, wählte ich dafür das nomen novum Winterocereus, um die von Ritter beabsichtigte Namensehrung aufrechtzuerhalten.Die Gattung steht Bolivicereus nahe. Winterocereus aurcispinus (Ritt.) Backbg. n. nov. (T). K. hängend, grün; Tr. bis 1,50 cm lg., bis 2,5 cm 0; Ri. 16—17, zwischen den Ar. leicht eingebuchtet; Ar. rundlich, hellbraunfilzig, 3—5 mm entfernt; Rst. ca. 30, 4—10 mm lg., strahlend, seitliche am längsten; Mst. ca. 20, etwas stärker, die oberen die längeren, an alten Trieben, bzw. deren Blühseite, St. oft verlängert; St. zart, biegsam, gerade, goldgelb; Bl. seitlich, mehrere Tage andauernd, auch nachts geöffnet, + gebogen, 4—6 cm lg., ca. 5 cm 0, die inneren Perigonblätter ca. 10—12, bis 8 mm lg., sich den Stbf. anlehnend, die äußeren, ca. 15—20, bis 3,5 cm lg., sind weit ausgebreitet und zurückgekrümmt; Ov. mit zahlreichen Seh. und sehr spärlichen kurzen weißen H. — Vorkommen s. oben. (FR 846.) (Abb. 456.) Wittia K. Sch. (41) Kleine, epiphytische, + reich verzweigte Sträucher mit blattartig flachen, laubgrünen, länglichen, gekerbten Gliedern, ohne Stacheln, mit starker Mittelrippe. Die kleinen zylindrischen Blüten mit verhältnismäßig länglicher Röhre haben nur wenige Hüllblätter, die ziemlich aufgerichtet stehen (Saum nachts breiter öffnend?), die Staubblätter in zwei ungleich langen Gruppen angeordnet. Die Frucht ist stark gekantet, tief genabelt; die zahlreichen Samen sind mattschwarz und fein punktiert. Beschrieben wurden 2 Arten. — Verbreitung: Panama, Kolumbien bis Nordperu (Venezuela?). [Die Kulturbedingungen sind nicht bekannt; wohl ziemlich wüchsig.] Wittia amazonica K. Sch. (T.) K. strauchartig, reich verzweigt; Tr. hängend, + lanzettlich, spitz oder stumpf, am unteren Ende stielartig zusammengezogen, + stark gekerbt, mit starker Mittelrippe, 15—40 cm lg., 4,5—9 cm br., laubgrün; Bl. schwach gekrümmt, ca. 2,5 cm lg., weinrot, äußere Perigonbl. gerade vorgestreckt, innere mehr häutig, kürzer; Ov. stark gehöckert, auf den Hck. kräftige, 3kantige Sch. — Peru (bei Leticia und Tarapoto). Wittia costaricensis Br. & R.: Pseudorhipsalis hi- mantoclada (Rol.-Goss.) Br. & R. Wittia himantoclada (Rol.-Goss.) Woods. & Shery: Pseudorhipsalis himantoclada (Rol.-Goss.) Br. & R.
456 Wittia — Zygocactus Wittia panamensis Br. & R. K. mit bis 1 m lg. Tr.; Tr. 4—7 cm br., schwach gekerbt; Bl. sehr zahlreich, einzeln in oberer Tr.- Hälfte, steif, + ökantig, purpurn, äußerste Perigon- bl. stumpf, auf dem Rücken gerippt, alle aufrecht; innere heller, viel kleiner als die äußeren, gespitzt; Ov. nicht gehöckert, mit wenigen häutigen Seh.; Fr. grünlichweiß bis Scharlach. — Panama (bei Chepo), Kolumbien (bei Marrangati), Venezuela? (Abb. 457.) Yungasocereus Ritt. (57) „Entfernt mit Trichocereus und Cleistocactus verwandt. Ästige Bäume, weiße, glockige Blüten." Nur eine Art: Yungasocereus microcarpus Ritt. Dies sind bisher die einzigen Angaben; eine gültige Beschreibung habe ich nicht feststellen können. Jungpflanzen verzweigen bereits schlanksäulig und haben 7 gerundete Ri., diese 3 mm br. und h.; Ar. rund, weiß, 1 cm entfernt; Rst. ca. 5, dünn, 2—5 mm lg.; Mst. 1, vorgestreckt, 8 mm lg. oder etwas mehr, fahl gelbweiß, anfangs oben schwach rötlich. Wird anscheinend verhältnismäßig groß, während die Fr. dem Artnamen nach ziemlich klein sein muß. Zehntnerella Br. & R. (136) Baumförmige Pflanzen aus Nordostbrasilien, zuweilen mit kürzerem Stamm, + von unten her reichlicher verzweigend, die Äste aufsteigend und sich verjüngend. Die Blüten sind klein, die Perigon- blätter winzig, weiß; an der Basis des Röhreninnern befindet sich ein Ring von langen, weißen Haaren. Die Röhre ist kurz aber deutlich und, wie das Ovarium, mit kleinen Schuppen sowie weißen Haaren in deren Achseln versehen. Die kleinkugelige Frucht enthält sehr kleine, höckrig-rauhe, bräunliche bis schwärzliche Samen mit großem, basalem, leicht eingedrücktem Hilum. Die einzige Art ist selten in Kultur. — Verbreitung: Nordostbrasilien, im Staate Piauhy und Joazeiro. [Über die Kultur ist nichts bekannt.] Zehntnerella squamulosa Br. & R. (T.) K. wenn stammbildend, dieser bis 20 cm 0; Tr. bis 4 m lg. (und mehr), 5—7 cm 0, reich bestachelt; Ri. 17—20, niedrig, ziemlich dichtstehend; Ar. klein, rund; St. 10—15, bis 3 cm lg., nadelig, nußbraun; Bl. ca. 3 cm lg.; Pet. oblong, ca. 4 mm lg., weiß; Fr. ca. 2 cm 0, mit vertrocknetem Bl.-Rest; S. 1 mm lg. — Vorkommen s. oben. (Abb. 458.) Werdermann vereinigte das Genus mit Leocereus, der jedoch nie baumförmig wird, beborstete Blüten hat und keine staminodialen Haare im Innern. Zygocactus K. Sch. (31) Eine der beliebtesten und am weitesten verbreiteten Kakteengattungen, weil der Typus des Genus reich und besonders gern um Weihnachten blüht, weswegen er im Volksmund „Weihnachtskaktus" oder — wegen seiner kurzen, + gezähnten Triebe — ‚,Gliederkaktus" heißt. Das Hin und Her der Namen ist auch hier schon alt. Pfeiffer beschrieb diese Pflanze als „Epiphyllum", während man in jener Zeit die „Blattkakteen" Phyllocactus nannte, und zwar auf der ganzen Welt. Statt beide Namen zu belassen, d. h. als nomen conservandum zu erklären, was das Naheliegendste war, wurde — weil Ha- worth unter Epiphyllum zuerst einen „Blattkaktus" verstanden hatte — dieser Name nur für solche Arten gewählt, für die kleingliedrigen aber die Bezeichnung Zygocactus K. Sch., der vorher allgemein „Epiphyllum" hieß. Nun, nachdem sich allmählich diese Umstellung, die die Synonymie unnötig vermehrte — denn man hätte den von Britton u. Rose vorgezogenen Namen Epiphyllum ebensogut für Zygocactus als nomen conservandum wählen können, wie man für Britton u. Roses ‚‚Cactus L." den Namen Melocactus (Tourn.) Lk. & 0. als weiterhin gültig erklärte; das hätte auch dem allgemeinen Gebrauch entsprochen —‚ ist es mit diesem Umänderungen noch nicht genug: neuerdings hat L. Moran Zygocactus K. Sch. als Untergattung zu Schlumbergera Lem. gestellt, das älteste Genus für eine solche Umstellung. Ein guter alter Name wird hier unnötig herumgestoßen — wobei noch zu bedenken ist, daß Erwerbsgartenbau und Blumenhandel die Pflanzen meistens unverändert Epiphyllum nennen —‚ denn der Bau des Blüten- innern ist bei beiden Pflanzen ganz verschieden (s. auch unter Schlumbergera). So, wie nicht immer nur die Reduktionslinie der Sproßnatur an der Blüte für meine Gattungsabgrenzungen maßgebend ist und sein kann — Raue sagt z. B. in einer seiner Publikationen, daß die Klassifikationen meist den vegetativen Aufbau vernachlässigen, was ich u. a. bei den Opuntioiden durch die Dreiteilung nach der jeweils verschiedenen Körpergestaltung zu vermeiden suchte —‚ so wenig kann man bei allen Pflanzen gewisse Unterschiede des Blütenbaues übergehen, d. h. wenn die Reduktionslinie allein nicht für eine hinreichend klärende Trennung sorgt. Zygocactus gehört zu der Untersippe „Epiphylli", bei der seit langem eine ungewöhnliche Verwirrung herrscht, wie aus den häufigen Umstellungen hervorgeht, und das, weil man sich bisher kaum die Mühe machte, die gesamte Artenzahl strikt nach den von der Natur geschaffenen äußeren und inneren Unterschieden sowie nach ihrer vegetativen Gestalt zu gliedern. Daher blieben viele Einzelheiten unbekannt, obwohl gerade hier eine erstaunliche Abwandlung zahlreicher Merkmale auf relativ kleinem Raum zu beobachten ist. Diese Gruppe muß daher anders behandelt werden als andere. Eine Um-
Zygocactus 457 benennung von Zygocactus unter dem Namen Schlumbergera, einer ziemlich normalblütigen Pflanze, die kaum noch irgendwo vorhanden ist, kann daher keine befriedigende Lösung sein; sie läßt nur zu leicht die Unterschiede der Blüten übersehen und setzt an die Stelle eines weithin bekanntgewordenen Namens den eines so gut wie verschollenen Genus. Die Zygocactus-Blüten weichen mit folgenden Merkmalen von denen der Schlumbergera ab: sie haben eine längere echte Blumenkronenröhre und sind stark zygomorph, der Saum ist zurückgebogen, die Staubblätter ragen lang hervor*), die innere Staubfädenserie ist im Röhrengrund kurzröhrig verwachsen, mit einem einwärts gekrümmten Hautring**), das Ovarium und die Frucht sind typisch kreiselförmig-rund. Nur eine dementsprechende genauere Trennung kann hier also für genügende Klarheit sorgen. Es gibt übrigens auch Zygocactus- Gartenformen mit + kantigem Ovarium und Fruchtknoten; bei ihnen entsteht der innere Staubfädenkreis nicht röhrig und ohne Hautfalte. In Santos sah ich früher bei einem Spezialisten zahlreiche Kultur- bzw. Gartenformen, die zweifellos durch Kreuzung mit Gattungen entstanden, die kantige Fruchtknoten haben, Pflanzen, mit denen die zygocactoide Blütenform ausgelesen wurde. Natürliche Farbabänderungen der Blütentöne liegen nur da vor, wo das Ovarium kreiselig rund ist. Dabei ist auch zweifelhaft, ob das, was man heute als v. altensteinii ansieht, wirklich die richtige Varietät ist, wenigstens nach Pfeiffers Abbildung. Interessant ist meine Abb. 667 in „Die Cactaceae", II: 730. 1959, eines Zygocactus, der auch in den seitlichen Gliedareolen blüht, mit schlankem Fruchtknoten, aber kreiselig-rund, wie für das Genus bezeichnend; beachtenswert ist ferner Bergers Fruchtdarstellung in „Entwicklgsl., 29. 1926", denn sie zeigt zwar eine kreiselige Form, jedoch eine schwacheLängslinie, die eine leichte (aber keine flügelige!) Kante andeuten soll, oben mit Napfnabel (Knebel behauptete, dies sei eine Deckelfrucht und sie öffne auch so), während meine Abbildung eines seitenblütigen Zygocactus ein völlig glattrundes Ovarium zeigt. Vielleicht hat Berger einer der zahllosen Bastarde vorgelegen. Für den seitlich blühenden Zygocactus — eine in Europa bisher noch nie beobachtete und äußerst seltene Erscheinung — hatte ich den Namen Vollia vorgeschlagen, nach meinem verstorbenen Freund Voll, der mich vom Botan. Garten Rio de Janeiro aus jahrelang mit vielen wichtigen Einzelheiten über die schwierig zu gliedernden brasilianischen Hylo- cereeae-Vertreter versorgte. Da ich aber durch seinen Fortgang von Rio de Janeiro kein Material *) Vgl. die Saumunterschiede bei Epiphyllanthus. **) Wie bei Epiphyllanthus, dessen innerer Staubfädenkreis aber nicht im Grunde entsteht und nicht kurzröhrig verwachsen ist. mehr erhielt und daher weitere Beobachtungen nicht mehr möglich waren, nahm ich von einer Beschreibung Abstand. Ich halte es jedoch für durchaus möglich, daß das Blühen am Triebende bei dieser Art nur eine Reduktionserscheinung ist bzw. jenes Foto Volls einen Atavismus darstellt, mit anderen Worten: daß die Zygocactus-Vorfahren auch seitlich blühten. Die Gliedform ist im übrigen etwas variabel: Die seitlich vorspringenden Zähne können kürzer und rundlicher, aber auch länger und spitzer sein. Abweichende Blüten-Farbtöne, wie z. B. ziegelrot mit weißer Röhre, dürften höchstens Varietäten sein (v. altensteinii, v. delicatus; dieser blüht allein in schattiger Lage weiß, bei stärkerem Licht sind die Blüten rosa). Orange Töne lassen auf Kreuzungen schließen. Aus allen diesen Gründen sind zahlreichere Namen entstanden; die schönste violette Blütentönung zeigt ein leuchtendes Blauviolett. Für den Erwerbsgartenbau erwies sich nach alle- dem dieses Genus als besonders geeignet. Hier wird nur 1 Art als berechtigt angesehen. — Verbreitung: Brasilien (Staat Rio de Janeiro). [Kultur: Die Vermehrung mit kleinen Stecklingen auf warmem Kulturgrund geht schnell vonstatten. Bei getriebenen Pflanzen ist oft Knospen- und Blütenabfall zu beobachten, wenn die Stellung zum Licht verändert wird. Während des Sommers im Freien oder auf kühlem, schattigem Grund kultivierte Exemplare zeigen diese Erscheinung niemals. Düngung mit Fertisal oder ähnlichen anorganischen Düngern mit weniger Stickstoff- als Kali- und Phosphorgehalt trägt zur raschen Entfaltung der Pflanzen und zu reicherem Knospenansatz bei.] Zygocactus truncatus (Haw.) K. Sch. (T.) K. buschig-kleinstrauchig, bis 30 cm lg.; Tr. mehr- gliedrig, einzelne G. bis 4,5 cm lg., bis 2,5 cm br., mit 2—4 + scharfen Zähnen an jeder Seite, die oberen meist größer; Ar. schwachfilzig, mit ca. 1—3 kurzen, feinen Bst., blaß bis schwärzlich, ebenso am Gliedende beidseitig der breiten Bl.-Ar.; Bl. aus dem Triebende, einzeln oder zu zweien, selten zu dreien, bis 6,5—8 cm lg., rosa bis tief- oder violettrot in verschiedener Tönung; Ov. kreiseiförmig, stielrund, rötlich bis hellkarminrot, nackt; R. gegen das Ov. abgebogen, mehrstufig mit Perigonblättern besetzt; Saum sehr schräg; Stbf. zweiserig, eine Serie der R. angeheftet, die zweite am Grunde um den Gr., dort innen mit einwärts umgeschlagenem Haut- ring, alle karminrot; Gr. karmin; N. 5—6; Fr. umgekehrt ei- bzw. birnförmig, rosenrot, durchscheinend, ca. 1 cm lg., + genabelt; S. glattschwarz. — Brasilien (Berge des Staates Rio de Janeiro). (Abb. 459.) v. altensteinii (Pfeiff.) Borg: Hierunter geht eine Pflanze mit weißlicher R. und ziegelroten Perigonblättern; v. crenulatus Borg ist stärker gezähnt; v. delicatus (N. E. Brown) Borg ist eine in schattiger Lage weiß, in stärkerem Licht rosa
458 Zygocactus blühende var., mit einem Ring von Vorsprüngen sjiatt einer Falte im Röhrengrund; v. violaceus Hort, ist wohl schon ein Bastard, stärker leuchtend violett blühend. Eine Anzahl weiterer Namen wurden für Bastarde mit zum Teil schönen Bl.-Tönungen aufgestellt. Aus Frankreich stammt der Name Epiphyllum bridgesii Lem., die Pflanzen waren mehr gelbgrün, glänzend, die G. + eiförmig, schwach gekerbt, die Bl. rosa, ins Karminrote, regelmäßiger und mit grünem, kantigen Ov.; schon Schumann wies auf die Beziehung zu Schlumbergera russeliana hin und deutete damit die Bastard-Möglichkeit an; es kann sich aber auch um eine Hybride mit Epi- phyllopsis gaertneri gehandelt haben, da beide Gattungen kantige Fruchtknoten haben. Es sind inzwischen noch andere Hybriden gezogen worden, auch mit lachsfarbenen Tönungen, in verschiedener Gliedgröße. Die meist an den kantigen Fruchtknoten erkennbaren Bastarde erwiesen sich dabei als durchweg härter, d. h. sie brauchen nicht gepfropft zu werden, wie man das früher speziell mit dem Gattungstypus, völlig überflüssigerweise aber z. B. auch mit Epiphyllopsis und Rhipsalidopsis tat.
Einige nach 1966 neu beschriebene Arten und weitere Neufunde Acanthocalycium Backbg. Acanthocalycium aurantiacum Rausch 1968 K. einzeln, 5 cm h., bis 9 cm 0, graugrün, stark bereift; Ri. 10 — 16, gerade, leicht gehöckert; Ar. ca. 2 cm entfernt, weißfilzig, später verkah- lend; Rst. 5 (—7), gespreizt, 3—4 cm lang, gerade, stechend; Mst. selten 1. Alle St. weißlich oder gelblich, Mitte rosa mit schwarzer Spitze; Bl. seitlich, 5 cm lang und breit; R. olivgrün oder olivbraun mit braunen Schuppen und Haaren; Sep. orangerot mit braunen oder dunkelgrünen Mittelstreifen, lanzettlich; Pet. lanzettlich oder spatelig, orangegelb mit orange, roten oder rosa Rändern; Hymen, Schlund und Stbf. hellgelb, Griffel grün, am Fuße mit braunem Wollring; N. 10, grün oder gelb; Fr. rund; S. 1,5 mm, mit schwarzglänz, warziger Testa. — Argentinien (Cata- marca, Mina Capillitas in 3000 m Höhe). Acanthocereus (Berg.) Br. & R. Acanthocereus brasiliensis (FR 1230) Beschreibung fehlt. Acanthorhipsalis (K. Sch.) Br. & R. Acanthorhipsalis samaipatana (FR 888) = A. mo- nacantha v. samaipatana (Cakd.) Backbg. Arequipa Br. & R. Arequipa australis (FR 1080) Beschreibung fehlt. Arequipa erectocylindrica Rauh & Backbg. (A. rettigii v. erectocylindrica Krainz) K. von Anfang an cereoid, stumpf- bis grau-grün, bis 50 cm lg.; Ri. 15 -17 (-18); Ar. bis 6 mm gr., anfangs gelbl.-grün; Rst. 12-14, nadelig bis pfrieml., weißl. bis horngrau; Mst. 7 (-12), St. bei Kulturpfl. im Neutrieb gleich lg. und mehr rötl.-braun; Bl. ca. 7 cm lg., rot; Fr. längl.-rund, zitronengelb. — Südperu (Vulkan Chachani). Ariocarpus Scheidw. Ariocarpus elongatus (S.-D.) M. H. Lee Diese Art oder Abart von Ariocarpus trigonus ist umstritten. Sie besitzt längere, schmalere Warzen als A. trigonus und soll wie A. retusus weiß blühen, während A. trigonus gelb blüht. Es wurden 3 verschiedene Naturformen beobachtet. (Nach Voldan, Prag). — Mexiko (Tamaulipas), Jau- mave, San Vicente. Armatocereus Backbg. Armatocereus arduus (FR 1060) Beschreibung fehlt. Armatocereus confusus St. mäßig lang, anfangs dunkel; sonst mit A. laetus identisch. — Nordperu. Nach Backebergs Meinung ist der Name nicht vollgültig umkombiniert. Armatocereus mataranus Die Art ähnelt A. laetus, wächst aber höher und breiter. — Peru. Arrojadoa Br. & R. Arrojadoa aureispina Buin. & Bred 1972. K. 0,75 — 1 m h., 5 — 5,5 cm 0, sprossend von der Basis; Ri. 14, bis 1cm entfernt, 6 — 7 mm h., stumpf; Ar. 4 mm breit, 3,5 mm lg., 7 — 8 mm entfernt; St. im Scheitel gebündelt, goldgelb mit goldbraunen Spitzen, später weißlich; Rst. 12 — 13, gerade; Mst. ca. 9, etwa 14 mm lang; Bl. röhrenförmig, 31 mm lg., bis 10 mm 0, dunkelrosa, aus einem Scheitel-Cephalium, das in der nächsten Wachstumsperiode ca. 15 cm durchwachsen ein neues bildet; Gr. gelblich-weiß; Fr. kirschförmig, rosa-rot; S. glänzend schwarz. — Brasilien (Bahia, nordwestlich von Caitité zwischen Bro- melien auf Felsen, 1966 von Horst und Buining gefunden). (Abb. 460) Arrojadoa canudosensis Buin. & Bred. K. von der Basis sprossend, Tr. 1 —1,25 m h., 5,5 —6 cm 0, grün, senkrecht aufsteigend; Wurzeln verzweigt; Cephalium aus braunen Borsten und weißen Haaren, das jährlich vom Trieb 30 Kakteenlexikon 3. A.
460 Arrojadoa — Aylostera ca. 20 — 25 cm durchwachsen wird, an der Spitze bildet sich dann das nächste Cephalium; Ri. 11 — 13, 14 —15 mm h.; Ar. oval, 5 mm lg., 3.5 mm br., anfangs mit weißen Haaren, später verkahlend, in 8 mm Abstand; St. jung gelblichweiß mit braunen Spitzen, später ganz braun oder weiß werdend; Mst. 8, kräftiger als die Rst., der mittelste am stärksten, bis 30 mm lg., die anderen 15 — 17mm lg.; Bl. trichterig, 3cm lg., rosa, Pet. und Sep. gerundet; Stbf. sehr zahlreich, weiß, Stbb. gelb, Gr. 20 mm lg.; Fr. 15 mm 0, zuerst hellrosa, später dunkel violett; S. schwarz. — Brasilien (Bahia. Canudos, in 400 m Höhe in der Caatinga). Arrojadoa dinae Buin. & Bred. 1973 K. besteht aus dünnen, säuligen Ästen, vom Grunde her sprossend, bis 30 cm lg., 18 —20 mm ø. Cephalium weißwollig, mit 15 — 20 mm lg. braunen Borsten; Ri. 11, schmal, rund, 4 —5 mm breit; Ar. rund, 5 mm entfernt, erst grau-weißfilzig, dann kahl; St. weiß, oft mit hellbrauner Spitze, strahlend, biegsam, ca. 12 Rst. und 8 Mst., wenig unterschieden, 4 — 8 mm lg.; Bl. röhrenförmig, 29 mm lg., bis 9 mm br., bräunlich-karminrot, innen gelb, Stbf. weiß, 5 — 6 gelbliche N.; Fr. beerenförmig, bräunlich-rot; S. glänzend schwarz. — Brasilien (Bahia, Serra do Espinhaco, südöstlich von Urandi in 900 m Höhe unter Sträuchern und Bäumen in sandig-lehmiger Erde. 1972 von Buining und Horst entdeckt. (Abb. 461) Arrojadoa eriocaulis Buin. & Bred. 1973 K. dünne säulenförmige Äste, 50 oder mehr cm lg., 1 — 1,5 cm 0, grün, weiß bis gelbweiß behaart, mit Knollenwurzel; Cephalium mit langen, seidenartigen, gelblich-weißen H.; Bst. ca. 2 cm lg., hellbraun, biegsam; Ri. 8 — 9, ca. 3 mm entfernt, schmal, rund, an den Ar. verdickt, bis 3 mm br., etwas vertieft; Ar. oval, 2 —2,5 mm lg., 1,5 mm br., in 5 mm Abstand, besetzt mit seidigen, wolligen, weißen bis gelblich-weißen H.; Rst. 10 — 12, strahlend, 4 — 7 mm lg., gelbbraun, steif; Mst. 8.6 —12 mm lg., dunkelbraun, einer schief nach oben, ca. 12 mm lg.; Bl. röhrenförmig, 12 mm lg., bis 6 mm br., kahl, karminrot mit sehr kleinen Schüppchen; Sep. 3,5mm lg., 2mm br.; hell violettrosa, Pet. fein gezähnelt, spitz, hell-violett- rosa; Gr. weiß mit 4 — 5 cremeweißen N.; Stbb. gelb; Fr. beerenförmig, 14 mm lg., bräunlichrot: S. mützenförmig, mattschwarz. — Brasilien (Minas Gerais); bei Mato Verde in 950 m Höhe zwischen Gras und Sträuchern. 1971 von L. Horst entdeckt.) (Abb. 462) Arrojadoa medinensis (FR 1335) Beschreibung fehlt. Arrojadoa multiflora (FR 1243) Beschreibung fehlt. Arrojadoa theunisseniana Buin. & Bred. K. Vom Grunde sprossend, Tr. 40 —80 cm lg., 3 —4 mm dick, grün; Cephalium im Scheitel mit bis 20 mm lg., braunen Borsten, erst weiß bewollt, später kahl; Ri. 10 — 12, ziemlich stumpf, ca. 5 mm h. und 10 mm entfernt; Ar. weiß-, später graufilzig, rundlich; Rst. ca. 13, strahlend, hell gelbbraun; Mst. 8, gelbbraun, dunkler gespitzt, mittlerer bis 22 mm lg.; Bl. röhrenförmig, 34 mm lg., kahl, rosarot; Gr. gelbweiß mit 5 spitz zulaufenden gelben N. — Brasilien (Bahia, in sehr trockener Caatinga unter Sträuchern zwischen Macaubas und Botopura, in ca. 600 m Höhe). Austroccphalocereus Backbg. Austrocephalocereus albicephalus Buin. & Bred. 1973 K. säulenförmig, am Grunde sprossend, Äste bis 2,5 m lg., bis 9 cm 0, grün; Cephalium 30 —40cm lg., oft mehr, 8 — 9 cm br., mit dichter seidenartiger weißer Wolle und nur oben am Scheitel mit bis 5 cm lg. goldgelben Bst.; Ri. bis 32, ca. 5 mm h., 8 —10 mm br. und entfernt; Ar. 3 —5 mm entfernt, oval, 4 mm lg., 3 mm br., in der Blühzone 5 mm 0, mit hellgelber Wolle und einzelnen, weißen H.; St. zahlreich, gerade, dünn und stechend, goldgelb, später bräunlich, Fuß dunkelbraun, einer nach unten bis 1,5 cm lg.; Bl. zylindrisch mit glockenförmiger Spitze, 4,5 —5 cm lg., offen 2,6 cm 0, 27 mm lg., kahl, weiß; Pericarpell 9 mm lg. und br., hellgrün, 2,5 —7 mm br.; Sep. spatelig mit Spitze, fleischig, ca. 16 mm lg., weißlich mit braunrosa Spitze und Mittelstreif; Pet. ebenso, weiß, Nachtblüher; Stbf. zahlreich, weiß mit gelben Antheren; Gr. 32 mm lg., weiß, nach oben hellgrünlich, N. dünn, strahlend, gelblich, 4 mm lg.; Fr. kugelig, ca. 3 cm h., 3,5 cm 0, bräunlich rot, Fruchtfleisch weiß, durchsichtig. S. eiförmig, mattschwarz. — Brasilien (Minas Gerais; bei Mato Verde auf und zwischen Felsen in ca. 950 m Höhe. 1972 von L. Horst gefunden.) Austrocylindropuntia Backbg. Austrocylindropuntia jujuyensis nom. nudum (Cact. y Suc. Mex. X/l) Nach der unzulänglichen Abbildung zu urteilen handelt es sich um Austrocylindropuntia huma- huacana Backbg. Aylostera Speg. Aylostera albiareolata (FR 761) Beschreibung fehlt. Aylostera buiningiana siehe Rebutia.
Aylostera — Blossfeldia 461 Aylostera fulviseta Rausch K. einzeln bis sprossend. 15 mm h., 10 mm 0, dunkelgrün; Ri. bis 16, spiralig in 2-3 mm lg. und br. Höcker gedreht, rotviolettbraun; Ar. rund bis oval, 1,5 mm 0, braunfilzig; Rst. 10 — 12, spreizend; Mst. 1—3, feinborstig, abstehend, 6 —10 mm lg., ocker- bis rotbraun, dunkler gespitzt, Basis verdickt; Bl. ca. 25 mm lg. und 0; Frkn. und R. violettrot mit dunkleren Seh., weißen Haaren und Bst.; Schlund, Stbf. u. Gr. weiß. Gr. mit der R. verwachsen; Fr. rund, ca. 4 mm 0; S. 1 mm gr., mützenförmig mit feinwarziger schwarzer Testa. — Bolivien (Arce, bei Padcaya in 2200 m Höhe). Aylostera heliosa Rausch K. einzeln, später stark sprossend, 20 mm h., 25 mm 0, mit Rübenwurzel; Ri. bis 38, spiralig in 1mm lg. Höcker gedreht; Ar. 0,5 mm br., 1 mm lg., hellbraun, filzig; Rst. 24-26, 1 mm lg., anliegend, nach unten weisend, silbrigweiß mit verdicktem dunkelbraunem Fuß; 3Ist. fehlend; BI. unten am Körper erscheinend, 45 — 55 mm lg., 40 mm 0; Ov. oliv-rosa mit wenigen Schuppen und weißen Haaren; R. rosa-violett, oben weiß, ca. 2 — 3 mm 0, eng; Sep. ca. 15 mm lg., spatelig, spitz auslaufend, orange mit violettem Mittelstreifen; Pet. ca. 10 mm lg., spatelig, orange, innen orangegelb; Schlund und Stbf. weißlich, Gr. bis halbe Blütenlänge verwachsen; N. 5 — 8, weiß; Fr. rund, 4 mm 0, violett, beborstet; S. rund und rauh, nur 10 — 20 je Frucht; — Bolivien (Tarija, Straße nach Narvaez, in 2400-2500 m Höhe). (Abb. 466) Aylostera jujuyana Rausch 1973 K. einzeln, kugelig, bis 35 mm 0, hellgrün; Ri. bis 18, in 3 mm gr. Warzen gedreht; Ar. rund, 2 mm 0, weiß- bis gelbfilzig, 3 —4 mm entfernt; Rst. ca. 18 — 20, strahlig, borstig, bis 10 mm lg., gelblich; Mst. 5 — 7, bis 15 mm lg., nadelig, brüchig, gelb mit kleiner brauner Spitze; Bl. 35 mm lg. und 35 mm 0, Frkn. kugelig, 4 mm 0, grün mit grünen Seh. und wenigen weißen H. und Bst., Röhre sehr schlank, rosa mit grünen Seh., Sep. rund, violettrosa und orange gerandet, Pet. spatelig rund, orange, Schlund nur 5 mm lg., offen, trichterförmig, weiß; Gr. 13 mm lg. mit 8 weißen N; Fr. 4 —5 mm 0, dunkelgrün mit hellgrünen Schuppen, gelblichen H. und Bst. Die Art gehört zum Formenkreis von Aylostera fiebrigii. — Argentinien (Prov. Jujuy). (Abb. 467) Aylostera mamillosa siehe Rebutia mamillosa Rausch Aylostera narvaecense Card, 1971 K. kugelig, 30-35 mm h., 25-35 mm 0, Scheitel leicht eingesenkt; Ri. ca. 18, niedrig, gehöckert; Ar. 3 —4 mm entfernt, rund, weißfilzig, vorstehend; Rst. und Mst. nicht zu unterscheiden, dünn, nadelspitzig, 10 — 20 oder mehr, 2,5 mm lg., spreizend, weißlich; Bl. seitlich, zahlreich, 40 —42 mm lg., 40 mm br., hellrosa-lila; Ov. kugelig mit winzigen Seh., weißen H. und spreizenden Bst.; Sep. hellrosa-lila, Pet. heller, Stbf. sehr dünn, weiß, Stbb. gelb, Gr. 25 mm lg., weiß mit hellgelben N. — Bolivien (O'Conor, Dept. Tarija; nahe Narvaez in 2700 m Höhe). Aylostera padcayensis Rausch 1970 Nach Herkunft benannt. K. einzeln bis sprossend, breitrund, ca. 25 mm h. und bis 40 mm 0, frischgrün bis graugrün; Ri. 14 — 16, spiralig in 6 mm lange und breite, flache Höcker gedreht; Ar. rund bis oval, 1 mm 0, weiß bis braunfilzig; Rst. 12 — 14, 5 —12 mm lg., um den K. geflochten, borstig, gelblich weiß bis braun gespitzt, später vergrauend; 3Ist. fehlend; Bl. 35 mm lg. und 0; Frkn. und R. gelblichrosa, mit nackten grünen Seh., selten 1—2 Bst. tragend; Sep. rot mit grünem Mittelstreifen; Pet. spatelig mit Spitze, rot mit weißem Schlund; Stbf. gelb mit weißem Fuß; Gr. ca. 14 mm mit der R. verwachsen, weiß; N. 4, weiß; Fr. breitrund, 4 mm 0, braun mit grünen Seh.; S. mit warziger schwarzer Testa und weißem Hilum. — Bolivien (westlich Padcaya, in 2400-2900 m Höhe). Aylostera pulchella Rausch 1972 K. einfach, kugelig, bis 5 cm 0; Ri. bis 23, spiralig in 4 mm runde Warzen gedreht; Ar. rund, 2 mm 0, weißfilzig; Rst. ca. 26, bis 5 mm lg., spreizend, borstig-brüchig, weiß; Mst. 4 — 7, bis 10 mm lg., spreizend bis abstehend, nadelig-stechend, weiß mit dunkelbrauner Spitze; Bl. 30 mm lg. und 0, Frkn. und Röhre hellgrün mit hellgrünen Schuppen, weißen H. und Bst.; Sep. weißlich, Pet. rund und zersägt, leuchtend orange, Schlund, Stbf.. Gr. und 5 — 7 N. weiß; Gr. und R. ca. 15 mm verwachsen; Fr. zwiebeiförmig, 3 mm 0; Samentype Aylostera. — Bolivien (nördl. Padilla in 2200 m Höhe von W. Rausch gefunden. In der Bestach- lung besteht Ähnlichkeit mit Aylostera fiebrigii.) Aylostera zavaletae Card. : Sulcorebutia zava letae (Card.) Backbg. comb. nova Azureocereus Ak. & Johns. Azureocereus columnaris (FR 1294) Beschreibung fehlt. Blossfeldia Werd. Blossfeldia floeculosa (FR 943) Beschreibung fehlt. 30*
462 Blossfeldia — Buiningia Blossfeldia cyathiformis Ritt. Soll mit B. campaniflora Backbg. identisch sein. Bolivicereus Card. Bolivicereus croceus (FR 1471) Beschreibung fehlt. Bolivicereus ruficeps (FR 840) Beschreibung fehlt. Browningia Br. & R. Browningia pileifera (Ritt.) Hutchis. (Gym- nanthocereus?) K. 3 —4 m h., sehr verzweigt; Ri. 7 — 9, dreiseitig oder gerundet; Ar. bis 1cm entfernt, später oft zusammenfließend, bewollt; Rst. 0 — 3 von 1 bis 5 mm Länge, bald grau werdend; Mst. 0 — 3, bis zu 5 cm Länge; BL klein, bedeckt, mit trockenen Seh., braun und weiß, an Escontria erinnernd. — Peru (Balsas). Buiningia Buxb. 1971 (Synonym Coleo- cephalocereus Backbg. pro parte) Zu Ehren des holländischen Kakteensammlers A. F. H. Buining benannt, der sich besonders um die Erforschung der brasilianischen Kakteen-Arten hervorragende Verdienste erworben hat. K. schlank, nur bis etwa 75 cm h., z. T. liegend, an der Basis sprossende und Gruppen bildende Säulenkakteen, die zuerst jahrelang halbkugelig bis kugelig (0 bis 17 cm), später kurzsäulig und oben konisch verjüngt sind; Ri. 10 — 18, gerade, an den Areolen etwas gekerbt; St. dicht und lang, Rst. bis 7 — 15, Mst. 1—4, dünn nadeiförmig und elastisch; Bl. aus einseitigem Cephalium aus dichter Wolle und dünnen, lg. Borstenst., mehrere abgeflachte Ri. umfassend, 2,5 —3,5 cm lg., klein, eng röhrenförmig, nur die Sep.-Spitzen etwas auswärts gebogen; Gr. mit 5 derben, papillösen, zusammengeschlossenen N.; Fr. runde rote Beere mit weißer Pulpa; S. schwarz, glänzend. — Brasilien (nordöstliches Minas Gerais; auf Felsen in humosen Mulden). Buiningia aurea (Ritt.) Buxb. Diese Art wurde 1968 von Ritter als Coleocepha- locereus aureus beschrieben, dann aber wegen verschiedener auffallender Abweichungen in das neugegründete Genus Buiningia eingereiht. K. am Grunde stark sprossend, nur 40 cm h. werdend, 6 —7 cm 0, grün; Ri. 10 — 16, im Querschnitt dreieckig, mit 7 — 10 mm br. Flanken, wenig ge- höckert, stumpf; Ar. in den Kerben, 3 — 5 mm 0, weißfilzig, in 2 —5 mm Abstand; St. goldgelb, glänzend, elastisch, gerade oder wenig gebogen, bei jungen Sämlingen erst braun und z. T. hakig; Rst. 10-15, 5-15 mm lg.; Mst. 1-4, der untere 2 —5 cm lg., abstehend, dick nadeiförmig, die anderen kürzer; Ceph. seitlich bei Pflanzen von mehr als 15 cm Höhe, breit, eine größere Anzahl Rippen umfassend, aus weißen dichten Ballen von 1 — 2 cm lg. Wolle, überragt von nadelfeinen, gekrümmten, goldgelben Bst.; Bl. nächtlich, 30 bis 37 mm lg., grüngelb mit 2 — 3 mm lg. blaßgrünen Seh.; Stbf. weiß; Gr. weiß mit 5 — 7 zusammengeneigten, weißlichen N. von 2 mm Länge; Fr. blutrot, ähnlich einer Melocactusfrucht, glatt, glänzend, 16 —22 mm lg.; S. schwarz, glänzend, 1,5 mm lg. — Brasilien (NO von Minas Gerais bei Agua Vermelha). Zuerst 1965 von Fr. Ritter gefunden. (Abb. 468) Buiningia brevicylindrica Buin. 1971 K. erst kugelig, später kurzzylindrisch, bis 30 cm h. und 17 cm 0, frischgrün; Kopf konisch, am Grunde sprossend; Ri. bis 18, senkrecht, über den Ar. gebuckelt; Ar. etwas länglich, im Scheitel bis 6 mm br. und — 8 mm lang, mit kurzer weißlicher bis etwas gelblicher Wolle, bald verkahlend; Rst. etwa 7, der nach unten gerichtete bis 2 cm lg., 2 seitliche bis 3 cm lg., obere bis 1,5 cm lg. mit 3 — 4 kleineren Nebenst.; Mst. meist im Kreuz stehend, der unterste bis 6 cm, seitliche bis 3 cm, der obere bis 2,5 cm lg. Nach der Cephalium- bildung alle St. bedeutend kürzer; Seitencepha- lium schon am Scheitel 8 cm hoher kugeliger Pflanzen, weißwollig, durchsetzt von goldgelben, meist geraden, borstigen St.; das Cephalium wird bis 7 cm br. und ca. 20 cm lg.; Bl. röhrenförmig, 15 mm 0, bis 32 mm lg., kahl, hell gelblichgrün, Sep. stark nach außen gebogen, Pet. wenig öffnend; Gr. weißlich mit 4 — 5 ca. 1 mm lg. N.; Fr. kugelig, glänzend rot, kahl, 17 mm 0; S. eiförmig mit glänzend schwarzer Testa. — Brasilien (Minas Gerais; nördlich des Rio Jequitinhonha zwischen Bromeliaceen und Erd-Orchideen). (Abb. 469) v. elongata Buin. K. mehr säulenförmig, bis 62 cm lg.; Cephalium erst später entstehend. Standort: ca. 100 km mehr westlich. v. longispina Buin. Rst. bis 7 cm lg., unterster Mst. bis 13 cm lg.; Standort 30km südlicher, in großen Gruppen. Buiningia purpurea Buin. & Bred. 1973 K. kurz bis länglich säulenförmig, von der Basis aus sprossend, bis 87 cm lg., bis 10 cm 0, grün bis dunkelgrün, Seitencephalium bis 50 cm lg., mit grauer Wolle, durchsetzt mit gelben, rötlichen oder grauen Borsten; Ar. fast rund, 7 mm lg., 6 mm 0, mit grauem Filz, 7 mm entfernt; Ri. 13, bis 23 mm br. und bis 15 mm h.; St. oben zuerst gelb-braun, rotbraun bis rot, später grau, Spitze bisweilen etwas rötlich, vielfach etwas gebogen; Rst. ca. 12, strahlend, 12-25 mm lg.; Mst. ca. 4, einer schräg nach unten, ca. 70 mm lg., die anderen
Buiningia — Coleocephalocereus 463 seitwärts und nach oben 30 — 35 mm lg.; Bl. röhrenförmig, 30 mm lg., bis 12 mm br., purpurrot, kahl; Kelch röhrenförmig mit 1 — 2 mm lg. Schüpp- chen versehen, die nach oben in Blütenblätter übergehen; Sep. spateiförmig, bis 13 mm lg., bis 3 mm br., violett-karmin, stark nach außen gebogen; Pet. bis 8 mm lg., bis 2,5 mm br., umgekehrt spateiförmig, aufgerichtet, die obersten Stbf. eng umschließend, purpurrot; primäre Stbf. 10 bis 13 mm lg., weiß, deutlich getrennt, die sekundären Stbf. bis 5 mm lg., nach oben noch kürzer, weiß, Stbb. gelb; Gr. unten weiß, oben rosa mit 4 — 5 weißen N.; Fr. kugelig, 17 mm 0, glänzendrot; S. mützenförmig mit glänzend schwarzer Testa. — Brasilien (Nordosten von Minas Gerais; am Rio Jequintinhonha in mineralischer Erosionserde auf 350 —400 m Höhe, an kahlen Stellen oder zusammen mit Bromelien. Zuerst 1971 von L. Horst gefunden). (Abb. 470) Calymmanthium Ritt. Calymmanthium fertile Ritt. 1966 Von C. substerile unterschieden durch: Ri. 3 — 5, 2 — 3 cm h.; Ar. braunrot; St. fast gelb, oft auch fehlend; Bl. 8 cm lg. mit fast trompetenförmigem, ca. 2 cm lg. Blütenkelch, weiß-rosa; Antheren goldgelb; Gr. blaßgelb, oben rötlich mit reingelben N.; Pet. 20 mm lg., dunkelkarmin; Fr. 7 —11cm lg., unbestachelt, Pulpa hart.; S. klein, 2 mm lg. — Peru (in Balsas, nach Osten). Cereus Mill. Cereus cochabambensis Card. K. baumartig, 3 —4 m h.; Ar. in 1—2,2 cm Abstand, 4 —5 mm 0, zuerst weiß-braun, dann schwärzl.-filzig; Rst. 3 — 4, spreizend, 5 —25 mm lg., spitz, dünn, später pfriemlich; BL 2 — 4 von einer einzelnen Rippe, nächtlich, 11 —12 cm lg., trichterig, S-förmig gebogen; Ov. 3 cm lg., dunkelgrün; R. 6 cm lg., dunkelgrün mit wenigen hellgrünen Seh.; Sep. hellgrün; Pet. spatelig, weiß mit rosa Spitzen; Gr. 5 cm lg., weiß-hellgrünlich mit 14 hellgelben N.; Fr. 3 —5 cm lg., orangegelb, bei Reife platzend, Fruchtfleisch dunkel magenta, süß. — Bolivien (El Cercado, Cochabamba, Caico in 2560 m Höhe. Die Art ähnelt dem Cereus hankeanus, der in nur 500 m Höhe im argentinischen Chaco wächst und sich durch Bestachelung und Blüte unterscheidet.) v. longicarpa Card. Vom Typus in einigen Maßen etwas unterschieden; Fr. ellipsoidisch, 8 —10cm lg. — Bolivien (nahe Alba Rancho in 2565 m Höhe). Cereus crassisepalus Buin. & Bred. K. baumförmig, verzweigt, bis 2 m h., ca. 6 cm 0, dunkelgrün mit gegliederten Ästen; Ri. 4 —5 ( — 6), stumpf, um die Ar. verdickt; Ar. rundlich, 8 bis 12 mm 0, mit dichter rotbrauner Wolle und borstigen H., später grau werdend und verkahlend; St. nach allen Richtungen spreizend, jung glänzend rotbraun, später grau mit schwarzen Spitzen, bis 2,5 cm lg.; Mst. 1—2 nach oben, bis 3 cm lg.; Bl. 7,5 cm lg., weiß, außen grünlich-violett, Gr. mit 6 lg. N., die einen deutlichen Rückenstreifen haben; Fr. birnförmig, chromgrün mit violettem Schimmer, Pulpa weiß; S. mützenförmig, ockerfarben mit matt schwarzer Testa. — Brasilien (Minas Gerais, bei Diamantina in 500 — 1000 m Höhe). Cleistocactus Lem. Cleistocactus albisetus (FR 820) Bolivien? Cleistocactus hildegardia v. flavirufus (FR 1126) siehe C. hildewinterae v. flavirufus Ritt. Cleistocactus pseudostrausii (FR 1145) Beschreibung fehlt. Cleistocactus villazuensis (FR 1296) Beschreibung fehlt. Coleocephalocereus Backbg. Coleocephalocereus brevicylindricus 1970 (Nach Angaben von W. Andreae) : Buiningia brevicylindrica Coleocephalocereus decumbens Ritt. 1968 (FR 1340) K. sprossende Büsche mit niederliegenden und kriechenden Zweigen, einzelne lange Haupttriebe, z. T. aufrecht, von 1—3 m Länge, 3,5 — 7 cm dick, weich, graugrün; Ri. 5 — 13, stumpf, etwas ge- höckert; Ar. rund, ca. 3 mm 0, weißfilzig, in 6 — 12 mm Abstand; St. 3 — 8 von 1—4 cm Länge, schwarz, vergrauend; Cephalium seitlich aus Ballen dichter weißer Wolle und schwarzbraunen Borsten; Bl. nächtlich, 40 —45 mm lg., ca. 3 cm weit offen; Stbf. blaßgelb, Stbb. cremefarben, Gr. weißlich mit blaßgelben N.; Fr. scharlachrot; S. schwarz, matt, fein gehöckert. — Brasilien (im Nordosten von Minas Gerais bei Agua Vermelha von Fr. Ritter 1965 gefunden.) Coleocephalocereus flavisetus (FR 1339) Beschreibung fehlt. Coleocephalocereus pachystele Ritt. 1968 (FR 1234) Synonym C. goebelianus Gurke (bei Werdermann fälschlich: Austrocephalocereus pur- pureus) K. säulig, bis 6 m hoch, zuweilen sprossend,
464 Coleocephalocereus — Coryphantha 7-12 cm dick, grün; Ri. 14-27, 8-13 mm h., über den Ar. gekerbt; Ar. 2,5 — 5 mm 0, 4 —10mm entfernt, schwach weißfilzig; St. elastisch, gelblich mit rotbrauner Basis, mittlere braun gespitzt; Ce- phalien sehr umfangreich aus dichter, weißer Wolle; Bl. 40-55 mm lg., 25-28 mm 0, nächtlich, weiß, außen rosa Seh.; Stbf. u. Gr. weiß; Fr. 14 — 20 mm lg. und 0, purpurrot, an der Basis weiß; S. 1,5 mm lg., schwarz, matt. — Brasilien (Bahia, Urandi und andere Orte in Süd-Bahia). Coleocephalocereus paulensis (FR 1352) Ritt. 1968 K. bis 1 m hoch, vom Grunde sprossend, Triebe bis ca. 2 m lang, ältere Teile liegend, 5 — 9 cm dick, grasgrün; Ri. 9 — 13, stumpf, kaum gehöckert; Ar. rund, 1—2 mm 0, weißwollig, 5 — 7 mm entfernt; St. blaß, goldgelb, gerade, ca. 6, der stärkste abwärts gerichtet, 10 —25 mm lg.; Cephalium seitlich aus Ballen dichter, weißer Wolle und dazwischen hell goldgelbe, gerade Borsten; Bl. nächtlich duftend, 6 cm lang, ca. 4 cm 0; Sep. ca. 20 mm lg., oben stumpf, mit Mittelkerbe, purpur- rosa mit blasserem Rand; Pet. 15 mm lg., 6 mm br., oben zugespitzt, weiß; Fr. purpurn, kreiseiförmig, glatt, glänzend; S. 1,5 mm lg., schwarz, matt, fein gehöckert. — Brasilien (Sao Paulo, Insel Ilhabela). Coleocephalocereus pleurocarpus (FR 1227) Beschreibung fehlt. Nach Btjining: Cipocereus pleurocarpus. Coleocephalocereus pluricostatus Buin. & Bred. K. aufrecht, vom Grunde sprossend, bis 3,5 m lg., bis 9 cm, 0; Ri. 20 — 25, am Cephalium mehr, ca. 5 mm h., 1 cm entfernt, mit Furche oberhalb der Ar.; Cephalium sehr lang, 6 cm br. und ca. 7 Rippen umfassend, mit gelben, braunen oder schwarzbraunen, dichten Borsten; Ar. rund, 2 mm 0, graufilzig, später kahl; St. dünn, gerade, gelblich; Rst. 5, einer nach unten, ca. 11 mm lg., obere kürzer; Mst. 1, etwa 6 mm lg.; Bl. trichterig- glockig, ca. 26 mm lg, und 15 mm 0; Frkn. mit weißen, rötlich gespitzten Seh. bedeckt; Sep. von gleicher Färbung; Pet. weiß, gespitzt; Stf. weiß, Stbb. cremefarben; Gr. weiß mit 6 cremefarbenen X.; Fr. glänzend, rötlich, kahl; S. mit gelbocker Hilum und schwarzer Testa. — Brasilien (Minas Gerais, auf kahlen Berghängen in etwa 300 m Höhe von A. F. H. Buining und L. Horst gesammelt.) Copiapoa Br. & R. Copiapoa columna-alba Ritt. K. einzeln, säulig, bis 75 cm h., bis 20 cm 0, kreidigweiß; Scheitel flach, grauorangefilzig, im- bestachelt; Ri. 27—47, stumpf, 1 cm br., unter Ar. verdickt; Ar. vertieft, 2 — 5 mm dick, 4 —8mm entfernt, orange, später graue Wolle; St. gelbbraun bis schwarz; Rst. 4 — 5, dünn, 5 —8 mm lg., gebogen; Mst. 1—3, gerade, 1—2 cm lg.; Bl. trichterig, 2 — 3 cm lg.; R. blaßgelb mit rotgespitzten Seh.; Gr. blaßgelb, 2 cm lg. mit 10 tiefgelben N.; Pet. blaßgelb; Fr. rund bis oval; S. glänzend schwarz. — Chile (Küstenzone um 26. südl. Breitengrad). Copiapoa dealbata Ritt. = Copiapoa cinerea v. dealbata Backbg. K. halbkugelige Polster bildend, einzeln, 6 — 12 cm 0; Scheitel grauweiß-filzig; Ri. 21—33, schwach gehöckert; Ar. 5 —7 mm lg., 10 —15 mm entfernt, vertieft, graufilzig; St. meist 1, gerade, steif, 2 — 5 cm lg., zuweilen 1—3 kleinere; Bl. trichterig, 3,5 cm lg. u. br.; Gr. blaßgelb, bis 3 mm lg.; Pet. blaßgelb, schwach gespitzt; Sep. außen mit braun- rötlicher Mitte; Fr. rund, grünlichweiß, rötlich getönt; S. schwarz, gehöckert. — Chile (Küstenzone um 28° südl. Breite). Copiapoa esmeraldana (FR 1457) Beschreibung fehlt. Copiapoa olivana (FR 1443) Beschreibung fehlt. Copiapoa rarissima (FR 1452) Beschreibung fehlt. Copiapoa tocopillana (FR 1057) Beschreibung fehlt. Copiapoa vallenarensis Beschreibung fehlt. Copiapoa variispina (FR 1447) Beschreibung fehlt. Copiapoa wagenknechtii v. armata (FR 1461) Beschreibung fehlt. Copiapoa wageringeliana Hort. Beschreibung fehlt. K. flachkugelig, reich sprossend, nahezu schwarz mit weißer Areolenwolle. Es wird vermutet, daß es sich um eine monströse Form von Copiapoa tenuissima Ritt, handelt. Corryocactus Br. & R. Corryocactus apurimacensis (FR 1298) Beschreibung fehlt. Coryphantha (Eng.) Lem. Coryphantha albicolumnaris (Hest.) D. Zimmerm. (Escobaria Hest.)
Coryphantha — Discocactus 465 K. kurzsäulig, ähnlich Coryphanta orcuttii; St. zahlreich, weiß, brüchig; Bl. fahl rötlich-weiß mit rosa Mittellinie, wenig öffnend; Fr. grün; S. ziemlich groß, rotbraun. — USA (Texas, Big Bend Region, nordwestl. Terlingua). Coryphantha calipensis H. Bravo 1964 K. einfach, kieferzapfenförmig, blau- bis olivgrün, 9 cm h., 5 — 8 cm br.; Seh. und Ax. wollig; Ar. rund, 2 mm 0; W. gr., 3 cm lg., am Grunde 3 cm lg. und 3 cm br., konisch, mit tiefer Furche; Rst. 10 — 18, 10 —15 mm lg., 5 —7 mm br., längere im oberen Teil der Ar., gerade; Mst. 1, ein wenig größer als die Rst., ca. 15 mm lg., etwas gebogen, am Grunde fast schwarz, Spitze gelblich; Bl. ca. 5,5 cm gr., geöffnet mehr als 6 cm 0, gelb; Stbf. rot mit gelblichweißen Stbb.; Gr. mit 8 gelbgrünen N.; Fr. grün. Die Art unterscheidet sich von Cor. cornifera durch weniger kugelige, mehr konische Form, Stellung und Form der Warzen, hellere Färbung und größere Zahl der St. — Mexiko (im Staat Puebla, bei Calipan, Tehucan, in ca. 2000 m Höhe. Die Art ähnelt der C. cornifera.) Coryphantha greemvoodii H. Bravo 1974 Benannt nach Ing. Edward Greenwood, dem hervorragenden Fotografen und Sammler mexikanischer Kakteen. K. flachkugelig, einfach, 9 cm 0, 5 —6 cm h., frisch olivgrün mit wolligem Scheitel; W. dick, 20mm lg., am Grunde 14 —15mm br.; Rst. 7 — 8, gerade oder gebogen, 1 — 3 im oberen Teil der Ar.; Mst. keine; Bl. gelb mit feinen purpurbraunen Streifen, außen hellgrün, 5 cm 0, lanzettlich; Stbf. rot, Stbb. gelb; Gr. rot mit gelbgrünen N.; Fr. keulenförmig, 3,3 cm lg., 12 mm br.; S. birnförmig, 2 mm gr., hellbraun. —> Mexiko (Veracruz, Tal von Acultzingo, auf Humusboden in 1600 m Höhe). Die Art steht der Coryphanta connivens nahe, hat aber weniger St.; sie ähnelt auch C. elephantidens. Coryphantha jalpanensis Buchenau — Cact. y Suc. Mex., X: 2, 36-39. 1965. K. bis 15 cm h., 6 cm 0, basal sprossend, in Gruppen bis 25 cm 0; Wz. faserig; Tr. laubgrün, W. 8: 13, engstehend und aufgerichtet, in leicht spiraligen Reihen; Ax. weißwollig; Dr. 1, ockergelb, zuweilen rötlich; Ar. 2 mm 0, anfangs gelblichgrau bewollt, bald grauschwarz; Rst. 10 — 13, 6 —10 mm lg., nadelig, spreizend, kalkig weiß-reifig, Basis braun, leicht verdickt, Spitze braun; Mst. 3 — 4, 0,6 —1,2 cm lg., pfriemlich, Basis verdickt; St. alle steif, stechend, mittlere anfangs zimtbraun, später hornfarben; Bl. bis 4 cm lg., 4,5 cm 0, gelb, Schlund blaßgrün; Pet. breitlanzettlich, zugespitzt; Stbf. unten purpurn; Stbb. Chromgelb; Fr. und N. gelblich; Fr. 2 cm lg., bis 1,2 cm 0, blaßgrün; S. 1,7 mm lg., braun, netzartige Oberfläche. — Mexiko (Queretaro, Hügel um Jalpan, ca. 1350 m). Beschrbg. nach von Buchenau erhaltenem Text. Die Art gehört zum Komplex der Cor. clavata, ist aber eine charakteristische eigene Spezies aus einem von Bergketten abgeschlossenen Standort. Coryphantha minima Baird. K. winzig, bis 4,5 cm lg., sprossend; St. klein, dick, aschgrau bis gelblich und rötlich; Bl. nur bis 1,5 cm 0, rosa-purpurn mit gewimperten Pet. - USA (Texas, südlich Marathon in 1200 m Höhe). Der spätere Name Escobaria nellieae ist ein Synonym. Coryphantha orcuttii (Rose ex Orcutt) D. Zim- merm. (Neolloydia Rose 1926, Escobaria Bödeker 1933) K. zylindrisch, bis 15 cm h., ca. 6 cm 0; Warzen etwas konisch, fest, 4 — 8 mm lg., jung weißwollig; St. sehr zahlreich, körperbedeckend, geben der Pfl. ein weißes Aussehen; Rst. 30 — 41, dünn, bis 8 mm lg., weiß; Mst. 15 — 18, sehr selten weniger, steif, weiß mit rötlicher oder bräunlicher Spitze; Bl. ±8 — 12 mm br., nicht voll öffnend, fahl rosa; Sep. grünlich; Pet. fahl rötlich-weiß mit grünlich- rosa Mittellinie; Gr. weiß oder ganz fahl rosa; Fr. grünlich gelb oder grün bei Reife; S. rötlich braun. — USA (New Mexico). Coryphantha organensis D. Zimmerm. K. gruppenbildend; Tr. zylindrisch, etwas weichfleischig, dunkel-gelblichgrün, bis 12 cm h., bis 3 cm 0, Scheitel gelb erscheinend; Ax. kahl; Ar, rund, 3 cm 0; Rst. 33 — 35, steif, weiß, 6 — 11 mm lg., gerade; Mst. 9-12, gelblich, 9-19 mm lg., oft mit rotbraunen Spitzen; Bl. 15 —16 mm 0, wenn voll geöffnet; Pet. lanzettlich, fahlgelb mit rosa Mittellinie; Sep. mit bräunlichem Mittelstreifen; Gr. ca. 9 mm lg. mit 5 — 6 N.; Stbf. purpur-rosa mit gelben Stbb.; Fr. gelbgrün, 6-14 mm lg.; S. rotbraun. - USA (New Mexico, Organberge in 2400 m Höhe, in kiesigem Boden- pH 7,5 — z. T. in Baumschatten wachsend.) Discocactus Pfeiff. Discocactus boomianus Buin. & Bred. 1971 K. flachkugelig, an der Basis sprossend, bis 10 cm 0, 6 cm h., grün bis dklgrün; Wurzeln verzweigt; Ri. 16 — 20, spiralig, fast ganz in Höcker aufgelöst; Ar. anfangs mit cremeweißer Wolle, später kahl, ca. 3 mm lg.; St. 12 — 13, im oberen Teil gelb bis hellbraun mit dunklerer Spitze, später grauweiß; Rst. beiderseits 5, etwas kammförmig zum Körper hin gebogen, je einer schräg nach oben und nach unten, 3 cm lg., mitunter ein 3,5 cm langer Mst.; Cephalium 4,5 cm 0 und Höhe, besond. groß;
466 Discocactus — Echinopsis Bl. 9 cm 0, nächtlich, stark duftend mit kleinem, rundem Pericarpell. — Brasilien (Bahia, Serra de Espinhaco, in ca. 900 m Höhe). Discocactus horstii Buin. & Bred. 1972 K. flachkugelig, 4,5 cm 0 und bis 2 cm Höhe; Ri. 17 — 18, mit abgeflachten Kanten, diese 3 mm br., 7 mm tief, graugrün mit violettem Hauch; Ar. klein, in 6 mm Abst.; St. 9 — 10, krallenförmig zum Körper gebogen, grau mit schwarzen Spitzen, anliegend; Bl. reinweiß, bis 60 mm lg. und 0, abends öffnend, stark duftend; Stbb. weißgelblich; N. im Röhrengrund verborgen. Blütenbildung nur bei starker Wärme. Aus dem weißlichen, 2 cm br. Cephalium entspringen 20 mm lg., braune Borsten. Eine Zwergform dieses seltenen Genus von ganz außergewöhnlichem Aussehen und eigenartiger Bestachlung. Die Art blühte 1972 bei mehreren Kakteenfreunden. — Brasilien (Mato Grosso in ca. 1200 m Höhe in reinem Quarzsand wachsend.) Echinocereus Eng. Echinocereus kunzei Gtjerke 1907 K. zylindrisch, graugrün, Scheitel nicht eingesenkt, von St. überragt, bis 24 cm h., bis 8 cm 0; Ri. 13, senkrecht, durch tiefe Furchen getrennt, durch flache Buchten höckrig gegliedert; Ar. ziemlich kreisrund, 1 cm entfernt, mit kurzem, grauweißem Wollfilz, bald verkahlend; Rst. 15 —17, weiß, radial strahlend, mit bräunlicher Spitze, untere 8 — 10 mm lg., nach oben meist nur 3 — 5 mm lg.; Mst. meist 1, weiß, obere Hälfte dunkel purpurrot, schräg nach unten, 10-12 mm lg., oft noch 2-3 kürzere Mst.; Bl. seitlich, 9 cm lg., Fruchtknoten 15 mm lg., dunkelgrün, mit dreieckigen Seh. besetzt; Sep.. lanzettlich, olivfarben mit trübroter Mittelrippe; Pet. spateiförmig, lachs- bis scharlachrot mit karminrotem Mittelstreif; Gr. weiß mit 12 dunkel- smaragdgrünen N.; Fr. grün oder grünlichgelb. — USA (Arizona). Die Art scheint ausgestorben oder verschollen. (Von Dr. R. E. Kunze gesammelt.) Echinocereus luteus Br. & R. = Echinocereus subinermis v. luteus (Br. & R.) Backbg. Von E. subinermis durch kürzere, weiße St. verschieden. — Er stammt aus Sonora, bei Ala- mos. Die wesentlich andere Herkunft dieser Varietät spricht für eine Klassifikation als eigene Art. Echinocereus russanthus Weniger K. später sprossend, ca. 8 cm h.; Ri. 13 — 14; St. 15 — 18, ca. 8 mm lg., dicht verflochten; Bl. seitlich in halber Höhe der Pfl. oder tiefer, rötlich mit grünl. Mittelstr. Von E. chloranthus deutlich unterschieden. — Mexiko. Echinocereus salmianus Ruempl. 1885 K. dunkelgrün, kriechend, stark verzweigt, bis 15 cm lg., 3 cm 0; Ri. 7 — 8, gerundet, nur 1 cm entfernt; Ar. kLin, rund, dicht, mit grauem Filz; Rst. 8, gerade; Mst. 1, gerade, horizontal abstehend, etwas länger, braun, später grau; Bl. mit dickerer, grünlicher Röhre; Sep. sehr zahlreich, lachs-möhrenfarbig, wie E. scheerii erst am Abend voll öffnend. — Mexiko (Chihuahua; von Potts 1847 nach Kew gesandt, wird heute als Synonym oder Form von E. scheerii angesehen.) Echinocereus uehrii Haage jr. Es handelt sich um eine vergessene gute Art, beschrieben um 1900, von E. cinerascens im ganzen Habitus wesentlich abweichend, Körper größer, Bestachlung kräftiger. Echinopsis Zucc. Echinopsis calliantholilacina Card. K. kugelig, graugrün, bis 4 cm h., bis 9 cm 0; Ri. scharfkantig, 10 — 12, beilhöckrig geteilt; Rst. 7 — 9, etwas gebogen, kammförmig anliegend, dünnpfriemlich, 8 —15mm lg.; Mst. 1, aufwärts gerichtet, 1,5 bis 2 cm lg.; St. alle grau, Spitze bräunlich; Bl. 15 cm lg., hell magenta-lila, fast weiß; Sep. lanzettlich, magenta-lila; Pet. spatelig, 6 cm lg.; Stbf. untere blaßgrün, obere weiß; Gr. grün; N. grünlich. Die R. ist gebogen, 8 cm lg., bräunlich-grün. — Bolivien (Prov. Oropeza, Dept. Chuquisaca, nahe Sucre in 2700 m Höhe. Echinopsis calochrysea Ritt. (FR 985) Beschreibung fehlt. Echinopsis cotacajesi Card. K. kugelig, 4 —6 cm h., 7 —8 cm 0, dunkelgrün; Ri. 8 — 10 stumpf, 1 — 1,5 cm h., am Grunde 2 bis 2,5 cm br.; Ar. 12 —15 mm entfernt, rund, 4 bis 6 mm 0; Rst. 6-10, 5-8 mm lg.; Mst. 1, 16 —18 mm lg., aufwärts gerichtet; St. alle spitz- nadelig, dunkelaschgrau; Bl. aus dem Scheitel, 11 cm lg., 5 cm br.; Ov. grün, kugelig mit rosa Seh. und weißen H.; R. 6,5 cm lg., 12 mm br., grün mit Seh", und H.; Sep. zurückgebogen; lan- zettl., 30 x 7 mm, außen grünl., innen weiß, Pet. 30 x 10 mm, weiß; Gr. 7,5 cm lg., grün mit 11 gelben N.; Fr. kugelig, 2-2,5 cm 0. - Bolivien (Prov. Ayopaya, Dept. Cochabamba, nahe Cotacajes in 2700 m Höhe). Echinopsis cylindrica (FR 1094) Beschreibung fehlt. Echinopsis grandiflora Link 1857 Großblütige E. K. 6 cm h., 4 cm 0, dunkelgrün; Ri. 12, vertikal, wenig wellig, Furchen tief, ausgeschweift; Ar
Echinopsis 467 0,5 bis 1 Zoll entfernt, jung hellgrau, später kahl; Rst. 5 — 13, Mst. 1, alle gerade, pfriemlich, jung rotbraun, später schwarz; BL trompetenförmig, 4,5 Zoll 0, weiß, wohlriechend und 3—5 Tage geöffnet; R. schlank und grün, Frkn. länglich, zottig behaart, Kelchblätter lanzettlich, Kronenblätter in 2 Reihen, rein weiß; Stbf. weiß mit gelben Beuteln; Gr. gelblichweiß mit 12 gelblichen N. — Südbrasilien. Echinopsis Haku-jo Hort. (Haku-jomaru) Eine monströse Echinopsis-Form aus Japan, auch in USA neuerdings verbreitet. Der Name bedeutet etwa: „Ball mit grauen Filzstreifen". K. dunkelgrün, durch Kindl Gruppen bildend; Ri. steil; Ar. durch breite graue Wollbänder verbunden; Rst. ca. 8, Mst. 1. Vermutlich eine Hybride. Echinopsis kladiwaiana Rausch 1972 K. zylindrisch, gruppenbildend, frischgrün, bis 20 cm h. und 6 cm 0; Ri. 11 — 13, gerade, ca. 7 mm h., etwas gehöckert; Ar. ca. 16 mm entfernt, 2 mm 0, weißfilzig; Rst. 12 — 14. strahlend, bis 15 mm lg.; Mst. 1—3, nach oben, bis 10 cm lg.; St. alle dünn-biegsam, braun mit hellerem Fuß; Bl. scheitelnah, bis 22 cm lg. und 12 cm 0; Ov. mit höckerartigen Seh. besetzt; R. mit fleischigen Seh. und lg. schwarzer Behaarung; Sep. lanzettlich, grün mit lg. bräunlicher Spitze; Pet. spatelig, 80 mm lg. und bis 20 mm br., weiß, Schlund weiß; Stbf. grünlich-weiß; Gr. 14 cm lg., hellgrün mit 10 grünlich-gelben N.; Fr. ca. 30 mm 0 mit Schuppen und grau-schwarzen H. — Bolivien (bei Inquisivi, in 2800-3100 m Höhe). Verwandt mit Echinopsis ayopayana Ritt. & Rausch, aber unterschieden durch die heller grünen, engeren Ar. und die langen, biegsamen St. Echinopsis klingleriana Card. Nach Pater E. Klingler, San Jose, benannt. K. einfach, 12 —14 cm h., 13 cm 0, hellgrün; Ri. 13, scharf, gekerbt, 2 cm h., 3 cm br.; Ar. 2,5 —3 cm entfernt, rund, hervorragend, dunkelgrau bewollt, 1 cm 0; Rst. 5 — 6, 2 —3 cm lg., dünn-pfriemlich, weißlich oder gelb, zuweilen IMst.; Bl. seitlich, trichterförmig, 12 cm lg., weiß; Ov. kugelig, 12 mm lg., mit rosa, spitzen Seh. und braunen H. besetzt; Sep. lanzettlich, 3 cm lg., bräunl.-lila; Pet. lanzettlich, 2,5 cm lg., weiß; Stbbl. 3 —4 cm lg., Filamente dünn, weiß, Antheren gelb; Gr. 7 cm lg., grünlich, oben weiß; N. 15, von 12 mm Länge; Fr. elliptisch, 2 — 3 cm lg., mit Seh. und weißer und bräunlicher Wolle. — Bolivien (Chiquitos, Santa Cruz, bei Salinas de San Jose, z. T. auf stark salzhaltigem Boden.) Nach Ing. Markus soll die Art mit Echinopsis chacoana identisch sein. Es gibt davon Exemplare, die bis 50 cm Höhe erreichen. Echinopsis mataranensis Card. 1969 K. kugelig, 12-13 cm h., 18-20 cm dick, blaugrün, Scheitel eingesenkt; Ri. 8 — 10, scharf, in Höcker aufgelöst; Ar. 2 — 3 cm entfernt, 5 — 15 mm lg., schief in die Höcker versenkt, hellbraunfilzig; St. 11 — 13, etwas kammartig, 1—5 cm lg., spreizend oder angedrückt, gebogen, horngrau, am Fuße verdickt; Bl. seitlich, trichterig, 16 —18 cm lg., 8 cm 0; Ov. 2 cm lg.; Seh. 6 mm lg., bräunlich, mit schwarzen, braunen und weißen H.; Trichter 8 — 9 cm lg. mit 1 cm lg. grünlich-braunen Seh., meist schwarz behaart; Sep. lanzettlich, bräunl. oder grünl. weiß, 40 x 5 mm; Pet. lanzettlich, 50 x 10 mm, weiß; Gr. 11 cm lg., grünl.- gelb mit 12 gelben N. von 1 cm Länge. — Bolivien (Tarata, Cochabamba, bei Matarani). Auffallend durch die langen Stacheln und die dichten schwarzen Haare der Röhrenschuppen. Echinopsis pamparuizii Card. 1968 Nach Herkunft benannt. K. kugelig bis kurz-zylindrisch, Scheitel niedergedrückt, 7 cm h., 8 — 9 cm dick, hellgrün; Ri. ca, 11, 1,5 cm h., scharf, 2 cm breit; Ar. 15 —18 mm entfernt, rund mit 4 mm 0, graufilzig; Rst. 6 — 8, sehr dünn, 4 —20 mm lg., seitlich zum K. gebogen; Mst. 1, gerade, 15 —25 mm lg.; St. alle horngrau; Bl. von der Seite des K., sehr dünnröhrig. 14/15 cm lg., 4 —5 cm breit; Ov. 15 mm lg., grün; R. in halber Höhe nur 4 mm dick, dunkelbraun und grau behaart; Sep. wenige, lanzettlich, hellgrün, zurückgebogen; Pet. spatelig, rein weiß; Gr. 9,5 cm lg., sehr hellgrün, unten gelblich, oben weißlich; 8 N. hellgelb, 10 mm lg. — Bolivien (Prov. Boeto, Chuquisaca, Pampa Ruiz, auf dem Wege zum Rio Grande in 1400 m Höhe). Eine ähnliche Art ist Echinopsis semidenudata Card. Echinopsis riviere de caraltii Card. 1971 Benannt nach Dr. Fernando Riviere de Caralt, dem bedeutenden Förderer einer großen Sammlung, wohl der vollständigsten Opuntia-Sammlung der Welt bei Blanes/Barcelona; K. kugelig, 6 cm h., 10 cm br., graugrün; Ri. 14 scharfkantig, aufgelöst in gerade, regelmäßige, beilförmige Hck.; Ar. in 2 —3 cm Abstand, elliptisch, 4 —6 mm lg., am Fuß der Hck. sitzend; St. fast immer fehlend; Bl. seitlich, trichterförmig, 21cm lg., 9 cm 0; Ovarium kugelig, 18 mm lg., ebenso wie die Röhre grün mit 4 — 8 mm lg. rosa Seh., die weiß, braun und schwarz behaart sind; Sep. und Pet. lanzett- iich, grünlichweiß; Gr. mit 12 hellgelben N. — Bolivien (Prov. Boeto, Chuquisaca bei Villa Serrano in 2150 m Höhe.) Die Art ist an dem fast vollständigen Fehlen der St. und an den baumwollartigen Haaren an den unteren Ar. gut zu erkennen.
468 Echinopsis — Eriocactus Echinopsis semidenudata Card. Mit sehr engröhriger Blüte, ähnelt Echinopsis pamparuizii Card. — Bolivien (Tarija, Villa Montes in 600 m Höhe). Echinopsis tapecuana (Pseudolobivia Backbg.) Ritt. „Succulenta" 1965; (FR 777). (In Klammer Vergleichsangaben der sehr ähnlichen Echinopsis obrepanda.) K. 5 —12 cm 0 (8 — 18 cm) ohne Rübenwurzel; Ri. 12 — 16 (13 — 28) weniger gekerbt als bei Eps. obrepanda ; Ar, rund oder breitoval, 2 — 4 mm 0,1—2 cm entfernt, gerade (schräg); St. dünnpfriemlich; Rst. 0,5 — 2 ( — 6) cm lg., im Alter oft kürzer oder fehlend; Bl. anscheinend der von E. obrepanda ähnelnd. — Bolivien (Prov. O'Connor, Tapecua). Eomatucana Ritt. Ein neues Genus Ritters für Pflanzen mit aktino- morphen Blüten und ± leichter Behaarung am Fruchtknoten. Es bleibt" zu prüfen, ob die bisher einzige Art Eomatucana oreodoxa Ritt, nicht auch unter Submatucana aufgenommen werden kann. Gelegentliche aktinomorphe Blütenformen kommen z. B. auch bei Matucana vor (C. Backeberg). Epiphyllum Haw. Epiphyllum crenatum v. kimnachii H. Bravo K. buschig; Tr. bis 50 cm lg., 7 —15 cm br., unten verjüngt bis rippig, oben stumpflich, ± flach gekerbt, grün, anfangs zum Teil ± rötlich; St. bis 10, ca. 7 — 12 mm lg., stärker an Zahl im Basalteil der Tr.;Bl. (16-) 22-29 cm lg., 14-20 cm äußerer 0, 10 —12 cm innerer 0; R. gebogen, bis 18 cm lg., Seh. bis 1 cm lg. mit reichlicher, gelblicher Wolle und 6 (—20) Bst., ziemlich steif, 6 — 12 mm lg.; Sep. braungelb; Pet. gelblichcreme; Ov. ± höckrig, ± steifborstig (nach Abb.); Stbf. gelblich, unten grünlich; Fr. rund bis oblong, bis 7 cm lg., mit bis 10 steif borstigen St., Pulpa weiß; S. bis 2 mm lg., glänzend schwarz. — Mexiko (Oaxaca, Chiapas, an mehreren Standorten). Hat nichts mit dem südlicher vorkommenden und kahlblütigen E. crenatum zu tun. K. Schumann (Gesamtbeschreibung S. 203) sagte schon über dessen Artengruppe: „Fruchtknoten niemals mit Wollbüscheln, Borsten oder Stacheln". Wenn die Pflanze als Varietät gelten soll, kommt nur Mar- niera macroptera in Frage, weshalb die Art hier allein als Marniera macroptera v. kimnachii (H. Bravo) Backbg. n. comb. (Basionym wie oben) geführt werden kann. Seit Britton & Rose ist der Differenzierung der Blütenbekleidung sonst wenig Aufmerksamkeit gewidmet worden. Bezeichnend ist daher, daß von Marniera jetzt 2 Arten und 1 Varietät bekannt sind, die alle borstenstachlige Bl. bzw. Ov. und Fr. haben (nach Backeberg). Epithelantha (Web.) Br. & R. Epithelantha bokei Benson Nach Mr. Norman H. Boke benannt. K. einzeln oder wenige, 2,5 — 5 cm lg. u. 0; Höcker 1,5 mm lg. u. br.; Ar. 1 mm 0, 2 mm entfernt; St. sehr dicht, K. verdeckend, ca. 35 — 38, weiß; Bl. 10 —12 mm 0 und Länge; Sep. rosa, Ränder heller; Pet. bis 9 mm lg. und 3 mm br.; Gr. mit 3 N., gelblich; Fr. rot mit wenigen 0,7 mm lg. S., schwarz. - Mexiko (Chihuahua), USA (Texas, Rio Grande in Big Bend-Region und westl. Brew- ster County auf Bergrücken und Felsen in 750 bis 1200 m Höhe.) Erdisia Br. & R. Erdisia gracilis (FR 1299) Beschreibung fehlt. Erdisia melaleuca (FR 687) Beschreibung fehlt. Erdisia quivillana (FR 688) Beschreibung fehlt. Eriocactus Backbg. Eriocactus magnificus Ritt. 1964 K. kugelförmig, später verlängert, manchmal sprossend, Epidermis erwachsener Pflanzen blau bereift; Scheitel schräg zum Licht gewandt, etwas eingesenkt, später ganz mit weißem Filz bedeckt; Ri. 11 — 15, mit schmalen Kanten, verdickten, weißfilzigen Ar.; Ar. 1—3 mm entfernt, bei blühfähigen Pflanzen 3 — 5 mm lg., durch filzige Brük- ken miteinander verbunden; St. 12 — 15, haardünn, gelb, 5 — 6 mm lg.; Mst. 8 — 12, weich, nadeiförmig, braun; H. zahlreich, weiß, ca. 8 mm lg.; Bl. aus dem Scheitel, tags, 4 — 5,5 cm lg., trichterförmig, schwefelgelb, rundspatelig; R. dicht von fleischigen, dreieckigen Schüppchen umgeben, an deren Spitze weiße bis braune, ca. 10 mm lange Stachelborsten sitzen; Stbf. und N. hellgelb; Fr. kugelförmig, ca. 1 cm dick; S. ca. 1 mm groß, rotbraun, glänzend. — Brasilien (Rio Grande do Sul, Serra Geral, Julio de Castilho in 2200 m Höhe). Der Entdecker dieser Art, Leopold Horst, schickte 1962 die ersten Exemplare dieser herrlichen Pflanzen an Kakteen-Haage unter der Bezeichnung: „Körper blau mit gelben Borsten". 1964 sammelte er sie erneut zusammen mit Fr. Ritter. Sie gehört zu den schönsten Entdeckungen der letzten Jahrzehnte.
Eriocereus — Frailea 469 Eriocereus (Berg.) Rice. Eriocereus crucicentrus Mit kreuzartig gestellten Mittelstacheln. Noch unbeschrieben. Eriocereus tarijensis Ist eine unbeschriebene Art, aus Tarija stammend. (FR 850, 619). - Bolivien. Eriosyce Phil. Eriosyce ihotzkyanae Nach Herkunft benannt, noch unbeschrieben. St. dunkler als bei anderen E., kräftig gekrümmt. Espostoa Br. & R. emend. Werderm. Espostoa calva (FR 1314) Beschreibung fehlt. Ferocactus Br. & R. Ferocactus (S.-D.) haematacanthus Borg Keine Varietät von Ferrocactus stainerni. Rotstachliger F. K. einfach, kugelig, später zylindrisch, 30 — 120 cm h.. 20 —26 cm 0, grün, weißwolliger Scheitel; Ri. 13 — 27, schmal, Ränder leicht wellig; Ar. 16 —23 mm entfernt, anfangs seidig-gelb, später vergrauend; Rst. 6, zwei obere abgeflacht, 25 bis 35 mm lg., Basis tiefrot mit gelber Spitze; 4 Mst., abwärts gerichtet, gleiche Farbe, gerade oder leicht gebogen, 40 —80 mm lg.; Bl. rings um den Scheitel, 60 —70 mm lg., 25-30 mm br., purpurrot; Fr. ovoid, tiefpurpurn, 22 —35 mm lg., 14-27 mm 0; S. 1,8 mm lg., schwarz. — Mexiko (Puebla, Kalkstein berge zwischen Esperanza und Cumbres de Acultzingo in 2700-2900 m Höhe). Ferocactus lindsayi H. Bravo Nach Dr. G. Lindsay benannt. K. einfach, kugelig, später zylindrisch, 60 cm h., 40 cm 0, gräulichgrün; Ri. 13-18, 4 cm h., scharfkantig; Ar. 6 —10 mm entfernt, elliptisch, etwa 3 cm lg., graufilzig, blühfähige gelbwollig, mit 7—9 roten Glandeln; Rst. 5 — 6, rund oder etwas abgeflacht, 2,5 —3 cm lg.; Mst. 1, gerade, 4,5 cm lg., grau mit schwarzen Spitzen; Bl. nahe dem Scheitel, glockenförmig, mit Ov. 5 cm lg., 3-4 cm br., glänzend gelb; Fr. ovoid, 1,5 cm lg. und 0, purpurrot; S. klein, schwarz. — Mexiko (Michoacan, am Unterlauf des Rio Balsas). Frailea Br. & R. Frailea albiareolata Buin. & Bred. 1973 K. einzeln, bis 3,5 cm 0 und 2 cm Höhe dunkelgrün; Ri. senkrecht, ca. 20, 4 — 5 mm entfernt, in Warzen aufgelöst; Ar. 1,5—2 mm lg., dicht weißwollig, später kahl; St. glasig und etwas rotbraun, später hellbraun, steif; Rst. 15-16, strahlend; Mst. 1—4, dunkelbraun; Bl. trichterförmig, 25 mm lg., gelb; Gr. weiß mit 7 sehr papillösen, weißen N.; Fr. mit Aréolen, grauweißen H. und hellbraunen Borsten. S. mützenförmig mit matt- glänzender, kastanienbrauner Testa. — Uruguay (westlich von Tacuarembo nach Paysandu, zwischen steinigem Geröll und spärlichem Gras). Frailea albicolumnaris Ritt. 1970 Weiß-säulige F. K. säulig, 4 —6 cm h., 20 —26 mm breit; Ri. 21—24, aufgelöst in ca. 1 mm hohe Höcker; Ar. braun, 1 —1,5 mm lg. in 1,5 mm Abstand; St. weiß, am Fuße rotbraun, stechend abwärts gebogen; Rst. 14-18, 3-5mm lg.; Mst. 2-4;4mm lg; Ansätze der Stbf. ca. 2 mm vom Blütenboden; Pet. 25 mm lg., 5 — 7 mm br., lang gespitzt, schwefelgelb; S. dunkelschwarzbraun, glatt, glänzend, 2 mm lg., 2,5 mm br. — Brasilien (Rio Grande do Sul, Livramento). Frailea albifusca Ritt. 1970 (FR 1392) Weiß-rotbraune F. Von Frailea gracillima unterschieden durch gedrehte St., 8 — 11 Rst., 3 — 4 mm lg.; 2-5 Mst., 5-10 mm lg.; Bl. ca. 35 mm lg. und 0, Blütenkelch innen untere 3 mm rein grün, darüber 4 mm schwefelgelb, Ansätze der Stbf. nur im grünen Teil der Röhre; Stbb. goldgelb; S. braun. — Uruguay. Frailea asperispina Ritt. 1970 (FR 1368) Rauhstachlige F. K. einzeln, zylindrisch, 2 —5 cm h., 10 — 25 mm 0, grün; Ri. 14 — 19, aufgelöst, 0,5 —lmm h.; Ar. 0,6 —lmm lg. in 1—2 mm Abstand; St. weiß, stechend, rauh, 8 — 13 von 1,5 —3 mm Länge, randständig; Bl. 40 mm lg., 35 mm 0; Ov. mit dichten, roten Schuppen, mit dichter weißer Wolle und braunen Borsten bedeckt; Blütenröhre 7 mm lg., innen hellgelb, unter grünlich, außen gelb und braun; Stbf. hellgelb; Stbb. blaß goldgelb, 7-9 hellgelbe N.; Pet. lanzettlich, 25 mm lg., 5 —6mm br., schwefelgelb; Fr. grün, kugelig; S. schwarzbraun. glatt, glänzend. — Brasilien (Rio Grande do Sul, Sao Pedro). Frailea aureispina Ritt. 1970 (FR 1386) Goldstachlige F. K. zylindrisch, hellgrün, 15 — 25 mm br., einzeln; Ri. 13 — 18, 0,5-1 mm h., aufgelöst; Ar. 0,8 mm lg., 0,5 mm br., fuchsrot, in 1 —1,5 mm Abstand; St. hellgelb; Rst. 10-13, 3-4 mm lg., spitz- nadelig, gerade; Mst. fehlend oder 1—2; Bl. 4 cm lg.; Ov. mit grauer Wolle und braunen H. bedeckt; Blütenkelch innen blaßgelb, außen gelbgrün; S. fast schwarz. — Brasilien (Rio Grande do Sul. Quarai, nach Norden) v. pallidior Ritt. Unterschieden durch etwas längere, graufilzige Ar., blassere St., schwefelgelbe Pet. — Brasilien (Rio Grande do Sul, Livramento, nach Osten).
470 Frailea Frailea concepcionensis Buin. & Moser K. gruppenbildend, 2,5 bis 8 cm 0, bis 1,75 cm h., grün; Ri. bis 13, in runde, rötliche Wärzchen aufgelöst; Ar. oval, bis 2 mm lg., mit wenig weißem bis gelblichem Filz; St. 8 — 10, gespreizt abstehend, 3 —5 mm lg., hell gelblich; Mst. selten 1; Bl. trichterförmig, 24 mm lg. und br., hell zitronengelb; Sep. 5 — 11 mm lg., spateiförmig mit Spitze; Pet. 13 — 15 mm lg., spateiförmig mit nadeiförmiger Spitze und fein gekerbtem Saum; Gr. gelblichweiß mit 8 hellgelben N.; Fr. grün mit fleischigen, rötlichen Schüppchen und weißen Wollhaaren und Borsten; S. mützenförmig mit hellbrauner, glänzender Testa. — Paraguay (beim Flughafen Concepcion, am Rio Paraguay entlang zwischen Gras und unter Sträuchern. 1966 von A. M. Friedrich, Asuncion, gefunden.) Frailea curvispina Buin. & Bred. 1973 K. einzeln, zylindrisch, bis 5 cm h. und 3 cm br., etwas graugrün; Bi. ca. 32, senkrecht ca. 2 mm entfernt, in kleine runde, 1 mm hohe und 2 mm breite Warzen aufgelöst; Ar. oval, etwas gelbfilzig, bald verkahlend; St. den K. dicht umspinnend, besenartig auch am Scheitel, ± gekrümmt und wirr durcheinander verflochten, weiß bis gelblich, glasartig, am Grunde graubraun; Bst. ca. 14, 4 — 6 mm lg.; Mst. 1 von gleicher Länge. Bl. 30mm lg., 26 mm breit, gelb; Frkn. oben beborstet, unten kahl; Sep. und Pet. lanzettlich; Stbb. gelb; Gr. und N. cremefarben; Fr. 18 mm lg., 12 mm breit mit grauweißen Haaren und langen braunen Borsten; S. kahnförmig, kastanienbraun. — Brasilien (Rio Grande do Sul, nördl. Santiago auf flachen Felsen). Frailea demimita Buin. & Bred. 1973 K. einzeln, flach, bis 1 cm h., 2,5 cm 0, dunkelgrün; Bi. 17 — 20, senkrecht, in 3 mm gr. W. aufgelöst; Ar. 1,5 mm lg., 1 mm br., in 1,5 mm Abstand, mit hellbraunem Filz, später kahl; St. dünn, bernsteinfarben; Bst. ca. 15, 3,5 — 4 mm lg., strahlend kammförmig; Mst. bis 2, oft fehlend, abstehend, leicht gebogen, dunkler als die Rst.; Bl. trichterförmig, zitronengelb, 18 mm lg., 20 mm br., außen mit Bst. und H.; Sep. und Pet. spateiförmig mit Spitze; Gr. 9 mm lg., weiß mit 4 cremefarbenen N.; Fr. 13 mm lg., hellbraun beborstet und behaart; S. mützenförmig, 1,5 —1,7 mm lg. mit glänzend braunschwarzer Testa. — Brasilien (Rio Grande do Sul, nördl. Livramento, in ca. 340 m Höhe auf steinigen Hügeln zwischen Gras). Frailea friedrichii Buin. & Moser 1973 Nach Herrn A.-M. Friedrich benannt. K. meist einzeln, bis 3x3 cm h. u. br., dunkelgrün bis kupferrot; Ri. bis 19, in Höcker von 4 mm 0 aufgelöst; Ar. oval, mit etwas hellbraunem Filz; St. etwas voneinander entfernt, z. T. gebogen und kammförmig gestellt, auf jeder Seite 6, unten und oben noch ein kleinerer Mst.. alle 3 mm lg., rötlich bis hornfarben. BL trichterförmig, 23 mm lg. u. br., gelb; Ov. 4 mm lg. u. br. mit Borsten und weißen H.; Receptac. ca. 3 —4 mm lg., m. Bst. u. weißen H.; Sep. spatelig, oben gespitzt, goldgelb gestreift; Pet. spateiförmig, gelb; Gr. gelbweiß mit 8 gelbweißen N.; Fr. 6 — 8 mm 0, mit Bst. und Wollhaaren; S. mützenförmig, schwarz, mattglänzend, 1,5 x l,2mmgr. — Ostparaguay (bei Chololö-i). Frailea fulviseta Buin. & Bred. 1973 K. dunkelgrün, einzeln, nicht sprossend, 7 cm lg., bis zum Wurzelhals 11 cm lg., 2,2 — 3 cm 0, mit rübenartiger Wz.; Ri. bis 20, 2 —3 mm entfernt, aufgeteilt in runde Warzen, bis 2 mm h., 2 —3 mm 0; Ar. erst 2 — 3 mm entfernt, später bis 1 mm, oval, zuerst mit wolligen, goldgelben Härchen, später kahl; St. goldbraun, 1,5 —2 mm lg., dünn, strahlend bis kammförmig, meist nach unten gerichtet; Rst. an jeder Seite 6 — 7 ( — 8), am Fuß verdickt; Mst. 2, je einer nach oben und nach unten, ca. 1,5 mm lg., am Fuß verdickt; Bl. trichterförmig, 34 mm lg., 38 mm br., gelb; R. beschuppt mit gelbbraunen Bst. und H.; Sep. spitz spatelig mit glattem Rand; Pet. spatelig, gespitzt, 5,5 mm br., m. gezähneltem Rand; Gr. 15 mm lg., weiß; N. weiß mit Papillen, 9,4 mm lg.; Stbf. weißlich; Stbb. gelb. Fr. oval mit hellbraun beborsteten Ar. und H.; S. mützenförmig mit glänzend schwarzbrauner Testa. — Brasilien (Rio Grande do Sul, bei Sao Francisco de Assis, in 100 —200 m Höhe in humoser Erde zwischen Felsbrocken. 1969 von L. Horst gefunden.) Frailea horstii Ritt. 1970 (FR 1353) Nach dem Sammler Leopold Horst benannt. K. länger als bei F. gracillima; Ri. 20 — 33; Rst. 15-20; Mst. 3-6, braun; Bl. 4 cm lg., 5 cm 0, wenn geöffnet; R. 4 —5 mm lg.; Pet. 27 mm lg., 2,5 — 4 mm br., fast linearisch. — Brasilien (Rio Grande do Sul, Cacapava). Frailea ignacionensis Buin. & Moser K. einzeln, 2,5 —3 cm h., 4 —4,5 cm br., grün; Ri. bis 18, aufgelöst in flache, warzenförmige Höcker, 6 mm 0; Ar. oval, mit braunem Filz; St. getrennt und ± kammförmig angeordnet, auf jeder Seite 5, unten ein kürzerer, oben ein oder mehrere kleine Beistacheln, bis 5 mm lg., hell bis rotbraun; Mst. meist 1, bis 4 mm lg., dunkler rotbraun; Bl. trichterförmig, 24 —30 mm lg., 20 bis 45 mm br., schwefelgelb; Pericarpell 5,5 mm lg., 4 mm br. mit hellbraunen Bst. und weißen H., ebenso das 3 mm lg. Receptaculum; Sep. spateiförmig, oben gespitzt, weißlich bis fahlgelb; Pet. ebenso, aber länger und breiter, schwefelgelb; Gr. 10 mm lg., gelblichweiß; N. 5, Länge 2 mm. gelblichweiß; Stbf. gelblichweiß^ Stbb. gelb; Fr. kugelig, 5 —6 mm 0, mit hellbraunen Bst. u. grauen H.; S. mützenförm., braunschwarz, matt glänzend. — Paraguay (bei San Ignaciö).
Frailea — Gymnocactus 471 Frailea lepida Buin. & Bred. 1973 K. einzeln, zylindrisch, bis 5 cm lg., 1 — 1,5 cm 0, dunkel- bis schwarzgrün; Ki. bis 18, senkrecht, in runde W. aufgelöst; Ar. auf der Warzenspitze, 1 mm lg., ca. 2 mm entfernt, weiß wollig, später kahl; Rst. 18 — 20, strahlend, 1,5 — 2 mm lg., dünn, weiß; Mst. 2 — 4, senkrecht nach oben, 2,5 — 3 mm lg., braun, stärker als die Rst.; Bl. trichterförmig, 19 mm lg., 22 mm br., gelb, außen mit hellbraunen Bst. und grauweißen H.; Sep. spateiförmig, 9 bis 10 mm lg., zitronengelb; Pet. spitz, glänzend zitronengelb ; Stbf. hellgelb; Stbb. gelb; Gr. hellgelb mit 5 — 6 gelblichweißen N.; Fr. 8 mm dick; S. mützen- förmig, mit glänzend braunschwarzer Testa. — Brasilien (Rio Grande do Sul, westlich Dom Pedrito, östlich Livramento in ca. 200 m Höhe zwischen dichtem Pampa-Gras auf Felsbrocken. Von L. Horst gefunden.) Frailea mammifera Buin. & Bred. 1973 K. einzeln, selten sprossend, ca. 3 cm h., bis 2,5 cm br., glänzend dunkelgrün; Ri. bis 17, ca. 3 mm breit, in auffällig verteilte, runde oder breite, bisweilen etwas zugespitzte, 2 — 3 mm hohe, unten bis 2,5 mm breite, unterseits schwarzgrüne Warzen aufgelöst; Ar. auf der Warzenoberseite, oval, 1,25 — 1,50 mm lg., 1 mm br., erst goldbraunfilzig, später kahl; St. gespreizt bis seitwärts gerichtet oder fast kammförmig nach jeder Seite 3 gestellt, bisweilen 1—2 nach unten gerichtet, fein und goldgelb behaart, später schmutzig weiß, 2,5 — 3 mm lg.; Mst. fehlend; Bl‚trichterförmig, hellgelb, 25 mm lg. und br.; Pet. hellgelb, am Grunde mit einem roten Fleck; Fr. 17 mm lg., 10 mm breit, kugelig; S. kahnförmig, glänzend kastanienbraun. — Brasilien (Rio Grande do Sul, nördlich Pedrito in ca. 250 m Höhe auf grasigen, etwas felsigen Stellen. Von L. Horst entdeckt.) Frailea matoana Buin. & Bred. 1971 Benannt nach Herkunft aus dem Mato Grosso. K. einfach, gedrückt-kugelig, bis 11 mm h., 25 mm 0, rot bis. dunkelbraun; Ri. ca. 15, in kl., fast quadratische Höcker geteilt; Ar. oval, bis 2 mm lg., 1 mm br., mit grau-weißem Filz, in ca. 2 mm Abstand; St. strahlend, ± kammartig, beiderseits 4, 1 — 2 nach unten, mitunter 1—2 kleinere nach oben; Mst. gelegentlich ein gerader, kürzerer; alle St. rostbraun; Bl. trichterförmig, 21 mm lg., 20 mm 0, gelb; R. mit weißen H. und 11mm lg., hellbraunen Bst.; Sep. spatelig, 6 bis 13 mm lg.; Gr. 12 mm lg., gelblich-weiß mit 8 N.; Stbf. gelb; Fr. 5-6 mm lg., 6-7 mm br.; S. kastanienbraun. — Brasilien (Mato Grosso, Serra de Maracaju, in 270 — 300 m Höhe auf sandigem Boden unter Gras und kleinen Sträuchern. Von W. Übelmann und L. Horst 1967 entdeckt.) Frailea moseriana Buin. & Bred. 1973 K. gruppenbildend, Einzelkopf bis 3,5 cm 0 und bis 2,5 cm Höhe, grün; Ri. bis 15, in runde Warzen aufgelöst mit halbmondförmigem Fleck unter jeder Warze. Ar. rund, mit schmutzig gelbem Filz, bald verkahlend; St. den Scheitel verhüllend, strahlend, etwas zum K. gebogen, fast kammförmig, 5 nach jeder Seite, bis 5 mm lg., der unterste kürzer; Mst. zuweilen 1, bis 4 mm lg., nach oben abstehend; Bl. 24 mm lg., hellgelb; S. mützen- förmig, glänzend kastanienbraun. — O-Paraguay (bei Yta-Ybate auf der Hochebene. Wurde von A. M. Friedrich, Asuncion, entdeckt.) Frailea perumbilicata Ritt. 1970 (FR 1385) K. kugelig, einzeln, 2 —3 cm 0; Ri. 16 — 19, aufgelöst, fast ganz abgeflacht; Ar. bräunlich, 0,7 mm lg., in 2 —3 mm Abstand; St. braun, spitznadelig, gedreht, etwas ausgebreitet; Rst. 6 — 10, 2 — 3 mm lg.; Mst. meist fehlend, mitunter 1; Bl. 34 —40mm lg.; Ov. mit weißer Wolle und dunkelroten Borsten bedeckt; Kelch am Grunde grün, höher gelb, 7 mm lg.; Stbf. rein gelb, die unteren 12 mm lg., die oberen 6 mm; Gr. gelb. — Brasilien (Rio Grande do Sul, zwischen Livramento und Passo da Garda). v. spinösior Ritt. Unterscheidet sich durch 14 — 18 Ri. und 1,5 —2 mm Areolenabstand; Rst. 8 — 11, blasser, zusätzlich 1—3 weitere. — Brasilien (Rio Grande do Sul, Livramento, nach Norden gerichtet). Frailea ybatense Buin. & Moser 1971 K. einzeln, flachgerundet, bis 4 cm 0, bis 2,5 cm h., mittel- bis dunkelgrün; Ri. bis 24, aufgelöst in warzenförm. Höcker von 6 mm 0, meist rötlich bis violettfarben; Ar. oval m. elfenbeinfarb. Filz; St. etwas gebogen, kammförmig strahlend, seitwärts gestellt, an jeder Seite 5, 1 nach unten, 1 nach oben; Mst. selten 1; St. alle etwas rauh, weißlich, farblos; Bl. trichterförmig, 30 mm lg. und br., zitronengelb; Perikarp. 8 mm lg., 5 mm br., unten kahl, darüber mit braunen Bst. u. weißen H.; Receptac. 5 mm lg., ebenso; Sep. spateiförmig m. feiner Spitze, schmutziggelb mit grünem Streifen; Pet. spateiförmig, gespitzt, fein gewimpert, hell zitronengelb; Gr. 10 mm lg., hellgelb ; N. 5, Länge 3 mm, gelblich weiß; Stbf. hellgelb; Stbb. 1 mm lg., gelb; Fr. rund, 7 mm 0, m. hellbraunen Bst. u. weißen H.; S. mützenförmig, dunkelbraun, matt glänzend; Testa flach ge- höckert. — Paraguay (bei Ytá-Ybaté, südöstl. v. Asuncion, in roter, sandiger Erde zwischen Steinen.) Gymnocactus Backbg. Gymnocactus aguirreanus Glass & Foster 1974 K. meist einzeln, 5 cm h., 7 cm 0, bereift; Ri. oft in dicke, schlaffe, 1 cm lg., 15 mm br. Höcker aufgeteilt, in der Sonne kupfer- oder purpurrot,
472 Gymnocactus — Gymnocalycium Epidermis rauh und körnig; St. orangebraun, im Scheitel dicht, die oberen bräunlich, am Grunde orangegelb, später grau-weiß mit schwarzen Spitzen; Mst. 2 oder mehr, ähnlich den Rst., 12 — 15 mm lg.; Bl. klein, 18 mm lg., gelblich oder rötlichgelb; Sep. und Pet. mit breiten rötlichen Mittelstreifen und Spitze; Fr. bronze-grünlich- purpur, nackte Beere, ca. 12mm lg.; S. 1,5mm lg.; Testa dunkelpurpurrot bis schwarz, klein ge- höckert. — Mexiko (Süd-Coahuila, Sierra de la Paila, Canyon Verde, auch in den Bergen von Cuatrocienegas). Gymnocalycium Pfeiff. Gymnocalycium antherosacos (FR 964) Noch unbeschrieben. Gymnocalycium bayrianum Till 1967 Benannt nach Dir. Alfred Bayr, dem langjährigen Präsidenten der Gesellschaft österr. Kakteenfreunde. — K. gedrückt, halbkugelig, blaugrün; Wz. kurz rübenförmig; Ri. 6 — 10, an der Basis breit und flach, am Scheitel schwach gekantet, über den Areolen kurze Querkerbe; Ar. ca. 2 cm entfernt, im Neutrieb mit gelblichem Filz, später vergrauend; Rst. 5, 25 —30 mm lg., meist stielrund, zum K. gebogen, im Neutrieb hellbraun, vereinzelt mit dunkler Spitze; zuweilen Mst. von 35 — 45 mm Länge; Bl. scheitelnah, trichterförmig, ca. 62 mm lg., 40 mm 0, cremeweiß mit seidigem Glanz, Schlund rosa; R. und Ov. kurz, graugrün mit lila- rosa Schuppen besetzt; Sep. spatelig, ca. 22 mm lg., 8 mm br., cremeweiß mit metallisch schillerndem Mittelstreifen; Pet. breitlanzettlich, ca. 27 mm lg., 6 mm br., cremeweiß mit seidigem Glanz und rötlichem Fuß; Stbfäden lang, weiß, untere dem Gr. anliegend, übrige übereinander an der Röhrenwand, den Gr. weit überragend; Stbb. hellgelb; Gr. mit N. 16 mm lg., 1,6 mm 0, grünlichgelb; N. llstrahlig, grünlichgelb; Fr. ovoid, etwas gekantet, graugrün, blau bereift, mit lilarosa Seh. besetzt, längsaufreißend; S. klein, länglich, leicht gekrümmt, Testa matt rotbraun, mit feinen Warzen, Hilum oval, ohne Randwulst. — Argentinien (Tucuman bei Medina in ca. 1000-1500 m Höhe). Die Art steht dem G. car- denasium und dem G. spegazzinii nahe, ist aber durch hellere Körperfarbe, breitere und weniger Rippen, kürzere Blüten, längliche Samen usw. gut zu unterscheiden. Gymnocalycium brevistylum (FR 1133) Beschreibung fehlt. Gymnocalycium calochlorum (Böd.) Y. Ito v. roseiacanthum Hort. K. flachrund, ca. 35 mm 0, 25 mm h., blau- grün; Ri. 11; Ar. rund, gelblich; St. 9, alle anliegend und gewunden, rosa; Bl. weiß mit rotem Schlund, groß. — Argentinien (Sierra de Cordoba). Eine kleinbleibende Varietät aus der Verwandtschaft von G. sigelianum. Gymnocalycium carminanthum Borth & Koop. 1976 K. einzeln, gedrückt-kugelig, Scheitel eingesenkt. Epidermis matt blaugrün bis graugrün, bis 55 mm h., bis 100mm 0; Ri. 6 — 11, senkrecht und flach, nur in Scheitelnähe kantige Kinnhöcker unter den Areolen, Querkerben kurz. Ar. etwas eingesenkt, oval mit kurzem, grobem Filz, gelblich, später vergrauend; Rst. meist 7, derbpfriem- lich, kantig, paarweise, schräg aufwärts oder abwärts, der unterste senkrecht abwärts, alle zum K. gebogen, fast anliegend, rosa bis hellgrau, Neutrieb orange, darüber rotbraun, meist 15 — 25 mm lang. Mst. meist fehlend; Bl. in Scheitelnähe aus wolligen Ar., breitglockig, bis 45 mm h., bis 58 mm 0, Perikarpell breitbechrig mit hellgrünen, weiß gerandeten Seh.; Sep. karmin, außen glänzend blau- bis olivgrün; Pet. dunkler karmin. breitlanzettlich mit sehr dunklem Mittelstreifen; Stbf. scharlachrot, Antheren länglich, weißlich; Gr. unten karmin, oben mehr zinnoberrot mit 91appiger gelber N.; Fr. dunkelgrün, S. mit matter, gewarzter, schwarzer Testa. Auffallend ist, daß die Blüten ca. 1 Woche lang von Mittag bis zum Abend geöffnet sind. — Argentinien (Cata- marca, Sierra de Ambato in 1300 —1800 m auf mineralischem Boden in Gras und Felsspalten.) Gymnocalycium chuquisacanum Card. K. abgeflacht kugelig, 5 —6 cm h., 12 cm br.. graugrün; Ri. 13, in 1 cm hohe Höcker aufgelöst; Ar. 1,5 cm entfernt, rundelliptisch, 7 mm 0, grau- bis schwärzlichfilzig; St. alle hornfarben- grau mit bräunlicher Spitze; Rst. 7 — 10, spreizend, zum K. gebogen, 2 — 3 cm lg.; Mst. 1, nach oben gebogen, 2,5 —3 cm lg.; Bl. wenige, im Scheitel becherartig, 6,5 cm lg., 5 cm br., weiß, breit öffnend; Kelch rund, 12 mm 0, hellgrün mit 5 mm br., grünen, weißrandigen Schuppen; Sep. lanzettlich, außen grünlich, innen rosa; Pet. lanzettlich, lachsrosa; Stbf. magenta; Stbb. bräunlich; Gr. 11 mm lg., hell magenta mit 22 N., diese gelb, 5 mm lg. — Bolivien (Prov. Azero, Chuquisaca, bei Boyuibe in 700 m Höhe). Vielleicht auch von Ritter beschrieben, gehört zur Gruppe G. zegarrae und G. lagunillasense. Auffallend die 6,5 cm lg. Blüten. Gymnocalycium eurypleurum Ritt. (FR 1178) K. einfach, fast kugelig, bis 7 cm 0, etwas glänzend ; Ri. 8, gerade, flach und stumpf, zwischen den Ar. durch eine Querfurche unterbrochen; Ar. 15 — 20 mm entfernt, oval, zuerst gelblich-weiß behaart, später kahl; Rst. 5 — 6t einer abwärts gerichtet; Mst. 0 oder 1; St. alle spitznadelig, 25 bis 30 mm lg., wenig zurückgebogen, zuerst dunkel-
Gymnocalycium 473 gelblich, später ergrauend, im Scheitel tief braun; Bl. 45 — 50 mm 0; R. mit blassen, weiß gerandeten Seh., am Ende mit karmesinroten Flecken gezeichnet; Pet. lanzettlich, rosaviolett, mit blaß- rosa Mittellinie, am Ende rotbraun; Stbf. weiß; Stbb. gelb; Gr. weiß mit 12 hellgelben N.; Fr. kugelig, 20mm 0; S. braun. — Paraguay (Cerro Leon, im Gebiet der wilden Moros von F. Ritter unter erhöhter Gefahr gesammelt). Gymnocalycium horstii Buin. 1970 Nach dem Sammler Leop. Horst benannt. K. bis 11 cm 0, bis 7 cm h., frisch-glänzendgrün, mit Faserwurzeln; Ri. 5 — 6, bisweilen schwach gehöckert; Ar. 3 je Ri., etwas filzig, oval, 5 mm lg., 4 mm br., 3 cm Abstand; St. 5, gerade, schräg abstehend, nicht anliegend, 1 nach unten, hellgelb, bis 3 cm lg.; Mst. 0; Bl. bis 11 cm lg. u. br., in voller Sonne vormittags bis zum Abend weit öffnend; R. mit rosa Schüppchen besetzt; Blütenblätter lilarosa-cremeweiß, gespitzt, mit rosa Mittelstreif. Äußere Bl.-blätter dklrosa; Stbf. und Stbb. hellgelb; Gr mit 9 N., hellgelb; Fr. oval, grün mit blauem Hauch, sehr langsam reifend, seitlich aufplatzend; S. mützenförmig", klein. — Brasilien (Rio Grande do Sul, bei Cacapava). v. buenekeri Buin., unterschieden durch gröbere St., dunkelgrüne Epidermis und dunkelrosafarbige Blüten. Gymnocalycium izozogsii Card. K. einzeln, kugelig, 4 — 5 cm h., 9 — 12 cm 0 graugrün, rötlich getönt; Ri. 9 — 10, in Höcker aufgelöst; Ar. 1,5 —2,5 cm-entfernt, rund, 6 — 8 mm 0, graufilzig; Rst. 10 — 11, strahlig oder schwach angedrückt, 10 — 25 mm lg., grau oder hornfarben; Mst. 15mm lg.; Bl. trichter- oder urnenförmig, 4 cm lg., 3 cm 0; Ov. kugelig, 7 mm lg., bräunlich mit rosa Schuppen, Blütenröhre kurz, bräunlich, mit 6 mm lg., bräunlichen, rosa gerandeten Schuppen; Sep. spatelig, 8 —16 mm lg., lachsrosa, außen hellbraun; Pet. spatelig, 20 x 7 mm, hell lachsfarben, Basis magenta; Stbb. magenta, An- theren gelb-bräunlich; Gr. rosa mit 18 N., Blütenröhre innen rot. Die Art steht G.pflanzii nahe, hat aber kürzere, angepreßte St., andere Blütenfarbe und Herkunft. — Bolivien (Prov. Cordillera, Santa Cruz, Izozog-Becken bei El Atajado im lockeren, sandigen Boden, im Dorngebüsch in 400 m Höhe). Gymnocalycium kozelskyanum Schuetz K. gedrückt kugelig, Scheitel wenig eingesenkt, bronzefarben, 6 cm h., 10 cm 0; Ri. ca. 14, niedrig, fast höckerlos; Ar. ca. 20 mm entfernt; Rst. 3, gerade oder wenig nach oben gebogen, steif, 20mm lg., dunkelbraun, später aschgrau; Bl. in Scheitelnähe, ca. 6 cm lg.; Ov. u. Perikarpell dunkelblaugrün mit halbkreisförm. Schuppen; Sep. spateiförmig, 10 mm br., rosa bis dunkelgraugrün; Pet. lanzettlich, satt rosa, unten purpurn; Stbf. u. Stempel weiß; N. 8; Fr. dunkelblaugrün, schuppig; S. dunkelbraun, glänzend. — Argentinien (Cordoba). Die Art wurde auch als G. vatteri verbreitet. Gymnocalycium millaresii Card. K. einzeln, kugelig, schwach gedrückt, bläulichgrün, 6-8 cm h., 12-14 cm 0; Ri. 16-19, gerade, in 6 —8 mm hohe Höcker von 2 — 2,5 cm 0 aufgelöst; Ar. 3 cm entfernt, elliptisch, 1 cm lg., mit schwärzlichem Filz; St. 7 — 9, kammartig gestellt, gekrümmt; Mst. 1—2, aufwärts; alle grau mit bräunlicher Spitze, 2 —4cm lg.; Bl. aus dem Scheitel, trichterförmig, 4 cm lg., 4 cm 0; Ov. kugelig, hellgrün-lila; Seh. breitrund, hell ge- randet; R. 2 cm 0, hellgrüne Scb. mit lila Rand; Sep. breitspatelig, 1 cm lg., rosa, außen grünlich; Pet. lanzettlich, lachsrosa, unten magenta; Stbb. 5 mm lg., gelb; Gr. 17 mm lg., magenta; N. 13. — Bolivien (Saavedra, Potosi, bei Millares, in 2600 m Höhe in quarzithaltigem Gestein). Von G. zegarrae durch seine eigentüml. Stacheln, Blütenfarbe und Herkunft unterschieden. Gymnocalycium moserianum Schuetz Nach dem bekannten Gymnoc.-Spezialisten Günter Moser in Kufstein benannt. K. gedrückt kugelig, dunkelgrün, bis 15 cm breit u. 10 cm h.; Ri. ca 10, wenig gehöckert, Quer- furchen flach; Ar. 20 mm entfernt, zuerst dick weißfilzig, später kahl; Rst. 3 — 5, bis 25 mm lg., Basis dunkelbraun, oben heller; Bl. in Scheitelnähe, reinweiß, Mitte rot; Stbf. unten weinrot, oben gelb; S. braun, glänzend, 0,6 mm lg. — Argentinien (nördlich Cordoba bei Serrazuela. Von H. Fechser eingeführt.) Gymnocalycium netrelianum (Monv.) Br. & R. K. einfach, zuweilen sprossend, kugelig oder breitkugelig; Scheitel kahl; Ri. 14, breit, gerundet und gehöckert, etwas bläulich; Rst. 5 — 8, bräunlich, borstig, biegsam, weniger als 1 cm lg.; Mst. fehlend; Bl. fahl zitronengelb, 5 cm lg., sollen eingeschlechtlich sein; innere Perianth-Segmente breit länglich mit Spitze; Stbf. und Gr. weiß. — Uruguay oder Argentinien. Die Art gilt als Synonym von G.guerkeanum und G. uruguayense. Nach Dr. Weber sehr ähnlich dem G. hyptiacanthum, aber viel kleiner und nicht weiß blühend. Gymnocalycium paediophilum Noch unbeschrieben. K. einzeln, rundlich, blühfähige Pfl. bei 55 mm Höhe ca. 60 mm 0; Ri. 7, senkrecht, um die Ar. höckerartig erhöht; Ar. rund, etwas weißwollig, 5 mm 0, 20 mm entfernt; Rst. 9 — 12, bis 20 mm lg., grau-rosa; Mst. 3, 2 kleinere nach oben, 1 größerer bis 25 mm lg., abstehend; Bl. ca. 53 mm lg.,
474 Gymnocalycium — Hildewintera geöffnet 54 mm 0; Ov. bläulich mit weiß geran- deten breiten Seh.; BL zuerst cremegelblich, später weiß, Blütenblätter oben breit, abgerundet, am Fuße schmaler; Sep. mit breiten, grauen Mittelstreifen; Pet. wie die Sep. geformt, aber in kl. Spitze auslaufend; Schlund rot; Stbf. rötlich; Stbb. weißlich-elfenbein; Gr. weiß; N. weiß; Fr. nur 2 cm lg., fast kugelig, bläulich mit rosa Seh.; S. schwarzbraun, grubig punktiert. — Paraguay (Cerro Leon). Gymnocalycium ritterianum Rausch Nach Friedrich Ritter benannt. K. einzeln oder in kl. Gruppen, flachkugelig, ähnlich wie bei G. megalothelos erscheinen die Sprosse oft an der oberen Körperhälfte, hellgrün oder bräunlich überhaucht, 3—4cm h., bis 11cm 0, mit lg. Rübenwurzel; Ri. 10 — 12, senkrecht, durch Querfurchen in Höcker geteilt; Ar. vertieft in oberer Hälfte der Höcker, 5 mm lg., weißfilzig; Rst. 7—9, davon einer nach unten, spreizend und zum Körper gebogen, bis 25 mm lg.; Mst. selten 1, nach oben gebogen, bis 30 mm lg.; St. alle rosabraun; Bl. im Scheitel, 65 mm lg. und 75 mm 0; R. dunkelgrün mit runden rosa Seh.; Sep. spatelig, rosa-weiß mit grünlichen Mittelstreifen; Pet. spatelig, sehr breit, weißglänzend, Schlund hell- violettrosa; Gr. dick, 20 mm lg. mit 10 gelblichen N.; Fr. birnenförmig, bläulich mit weiß-rosa Seh.; S. 1 mm 0, schwarzbraun. — Argentinien (La Rioja, bei Famatina in 3000 bis 3500 m Höhe). Gymnocalycium roseiacanthum Hort. = G. calo- chlorum v. roseiacanthum Ähnlich G. sigelianum. Gymnocalycium stenopleurum Paraguay (Cerro Leon). Noch nicht ausführlich beschrieben. Gymnocalycium striglianum Jeggle 1973 K. einzeln, 30 —50 mm h., 40 —80 mm br., Epi- dermis blaugrau bis braun; Ri. 8 — 12, in den Kerben etwas gewellt; Ar. etwas länglich, bis 5 mm lg., 2 — 3 mm br., filzig graubraun, 10 — 15 mm entfernt; St. 3 — 5, bis 15 mm lg., schwärzlich, nicht vergrauend; Bl. 40 mm 0, 50 mm lg., cremeweiß mit rosa Schimmer, Seh. der länglichen Blütenröhre rund, weißgerandet; Gr. mit 10 gelblichen N.; Fr. graugrün, seitlich öffnend; S. schwarz, rauh. Junge Pflanzen ähneln den G. asterium und bodenbenderianum. — Argentinien (Mendoza). Gymnocalycium tillianum Rausch 1970 K. einzeln, breitkugelig, bis 10 cm h.‚bis 15 cm 0, blaugrau-grün; Ri. bis 15, gerade herablaufend, 15 —20 mm br., durch Querkerben in 15 —20 mm lange, kantige Höcker zerteilt; Ar. ca. 8 mm lg., 5 mm br., filzig; Rst. in 3 Paaren und einem nach unten weisenden, spreizend und zum K. gebogen; Mst. 0 — 1, abstehend und etwas nach oben gebogen; alle St. bis 30 mm lg., pfriemlich mit verdickter Basis, schwarz bis braun, später vergrauend ; Bl. 30 mm lg. und 25 mm 0; Frkn. kurz; R. grün mit rosa Seh.; Blumenblätter rund, dunkelrot; Schlund und Stbf. karminrosa; Gr. und N. (8 — 9) orangegelb; Fr. breitrund; S. kaum 1 mm lg., hutförmig mit brauner Testa. — Argentinien (Sierra Ambato in 3500 m Höhe). Die Art ähnelt G. oenanthemum, unterscheidet sich aber durch längere Bestachelung und oft durch einen Mst., auch durch kleinere und dunklere Blüte und abweichende Samenform. Gymnocalycium uebelmannianum Rausch K. einzeln, flachkugelig, 1 cm h. und bis 7 cm 0, graugrün mit Rübenwurzel; Ri. 8 — 12, gerade, durch Querfurchen in 5 — 8 mm lange Höcker zerteilt; Rst. 5 — 7, kreideweiß, 5 —15 mm lg., nach unten gebogen, kein Mst.; Bl. 35 mm lg. und 0, weiß mit rosa Schlund; Gr. dick, gelb, mit 10 N.; Fr. kugelig, 6 mm 0, grün mit ockerfarbenen Schuppen; S. 1 mm gr., mattschwarz mit basalem Nabel. — Argentinien (Sierra de Velasco in 2200-2800 m Höhe). Die Art ist von G. andreae und baldianum besonders durch die weißen St. und die hechtgraue Epidermis unterschieden. Gymnocalycium villa-mercadense (FR 6) Beschreibung fehlt. Haageocereus Backbg. Haageocereus convergens Ist unbeschrieben. (Loxanthocereus?) Haageocereus decumbens v. multicolorispinus Buin. Diese Varietät steht zwischen Nazca und Lomas auf sandigen Dünen fast ohne Wasser, sie wächst in gelegentlichen Feuchtigkeitsperioden. Kommt auch im Dept. Arequipa und Ica vor. Haageocereus fulvus v. gautanensis (FR. 1067) Beschreibung fehlt. Haageocereus rubrospinus (Akers) Backbg. K. bis 1,50 m h. und 6 cm dick; St. dicht, fein gelblich und rötlich mit weißen, feinen Borstenhaaren; Bl. bis 6 cm br., karminrosa, weit öffnend. — Peru. Haageocereus superbus Cullm. Beschreibung fehlt. Hildewintera Ritt. 1966 Synonym Winterocereus Backbg. Dieser Name wurde von Backeberg zugunsten der Bezeichnung Hildewintera zurückgezogen.
Hildewintera — Lobivia 475 Synonym Winteria Ritt, wurde wegen Ähnlichkeit mit dem bereits anderweitig benutzten Namen Wintera zurückgezogen. Beschreibung siehe Win- terocereus. Hildewintera aureispina (Ritt.) Backbg. Beschreibung siehe Winterocereus aureispinus (Ritt.) Backbg. Schlangenartiger, hängender Wuchs, Tr. bis 1,50 m lg. Horridocactus Backbg. Horridocactus scoparius (FR 1085) Beschreibung fehlt. Islaya Backbg. Jslaya maritima (FR 590) Von Rauh als J. grandiflorens beschrieben. Jslaya minuscula (FR 1462) Bisher nur der Name bekannt geworden. Lasiocereus Ritt. Lasiocereus fulvus Ritt. K. strauchig, bis 3 m h., am Fuß sprossend, Zweige 3-7 cm 0; Ri. 10 —14, stumpf, 7 — 10 mm h., kaum gekerbt; Ar. 4 —6 mm 0, in 4 —7 mm Abstand, rostfarbig; St. braunrot, gelb gespitzt, gerade; Rst. 8 — 12, nadelspitzig, 5 —10 mm lg.; Mst. 3 — 6, pfriemlich, längste 2 —5 cm; Bl. aus dem Scheitel, nächtlich, 6 cm lg.; Ov. dick mit graubrauner Wolle bedeckt, mit vielen Schuppen, 5 —10mm lg., rötlich, Nektarkammer 7 mm lg.; Gr. ca. 3 cm lg., mit 16 gelben N.; Fr. kugelig; S. schwarz, 1 mm lg., 0,7 mm br. — Peru (östlich Balsas). Lepismium Pfeiff. Lepismium (Rhipsalis) saxatile Friede. & Redecker Zur Beschreibung auf Seite 200 dieses Buches: Dr. Friedrich gab an: „In hügeligem Gelände am Mittellauf des Tiefe, auf einer ca. 2 ha großen Fläche mehrere hundert Gruppen. Im Verwelken Bl. kanariengelb; Fr. fleischige Beeren, 8 — 10 mm 0; S* schwarz. Die Pflanzen werden bis 50 cm lg. Die Blüten entstehen nahe dem Triebende". Lobivia Br. & R. Lobivia adpressispina (FR 977) Beschreibung fehlt. 31 Kakteenlexikon 3. A. Lobivia aguilari Vasquez 1973 K. einzeln, kugelig, 9 cm h., bis 17 cm 0, grün; Ri. ca. 17, spiralig, durch Höcker geteilt; St. 11 — 18, aufrecht, am Ende leicht gekrümmt, der kürzeste 1 cm, der längste bis 8 cm lg., ältere grau, jüngere weiß; Bl. aus Scheitelnähe, glockenförmig, 8,5 cm lg.; Ov. kugelig, 1 cm 0, weißlich grün mit rosa Seh. und dicken weißen H. aus den Achseln; R. kurz, glockenförmig mit rosa Seh., weiße und schwarze H. aus den Achseln; Sep. linealisch, 3,5 x 1 cm, außen hell magenta, innen magenta- rot; Pet. oblong, 4 x 1,3 cm, rot; Gr. und N. hellgrün; Stbf. magentarot; Stbb. gelb; Fr. rundlich, 17 x 15 mm, grün; S. 1 mm lg., schwarz. — Bolivien (Dep. Cochabamba, Prov. Mizque, nahe Molinero in 2500 m Höhe. Die Art wurde von Sr. Edgar Aguilar T. entdeckt.) Lobivia akersii Rausch 1973 K. einzeln, flachkugelig, 20 mm h. und bis 70 mm 0, dunkelgrün bis violettbraun; Ri. bis 18, in scharfkantige Höcker versetzt, an deren oberem Ende die runden, weißfilzigen Areolen sitzen; Rst. 4 — 5, 7 —12mm lg., zum K. gebogen, z.T. anliegend; 31st. 0 — 1, bis 25 mm lg., stark gebogen bis eingerollt, braun, alle weich-elastisch; Bl. 40mm lg. und 20 mm 0; Fruchtknoten eiförmig; R. schmal, violettrot mit dunkelbraunen Seh., weißen und braunen H.j“Sep. lanzettlich, violettrosa; Pet. nur 12 —14 mm lg.; Schlund engtrichtrig, rosa und innen weiß; innere Stbf. weiß, äußere orange; Gr. 22 mm lg., weiß mit gelben N. Selbstfertil; Fr. kugelig, 2 —3 cm 0; S. klein wie bei L. tegele- riana. (Acantholobivia!) — Peru (bei Oyon in 3700 m Höhe). Die Aufstellung einer besonderen Gattung Acantholobivia ist kaum berechtigt. Laut Rausch gibt es bedornte und unbedornte Früchte an vielen Lobivia-Arten. Lobivia akersii wurde früher auch unter dem Namen Lobivia churinensis verbreitet. Lobivia amblayensis Rausch 1972 K. einzeln, bis 2 cm h. und 3 cm 0, dunkel- bis braungrün, mit Rübenwurzel; Ri. 11— 17, gerade, senkrecht verlaufend; Ar. rund, 2 mm 0, 1 —2mm entfernt, weiß- bis hellbraunfilzig; Rst. 14 — 16, 3 —6 mm lg., spreizend bis kammförmig, borstig- brüchig, weiß mit rotbraunem Fuß, später braun; Mst. 2 — 3, bis 8 mm lg., untereinander, abstehend, kräftiger, im Neutrieb braunschwarz, später schwarz; Bl. seitlich, 8 cm lg. und 6 cm 0, Fruchtknoten lang elliptisch; Ov. u. R. rosabraun m. braunen Seh. und braungrauen H.; Sep. violettrosa oder rötlich m. braunem Mittelstreifen; Pet. spatelig, bis 15 mm br., rund, ausgesägt mit feiner Spitze, orangegelb u. rot gerandet; Hymen weiß, Schlund u. innere Stbf. karminrot, äußere gelb; Gr. grün oder dklrot, wie auch die 11 N.; Fr. elliptisch, schwarzbraun m. rosa Seh. u. weißgrauer Wolle;
476 Lobivia S. kugelig, mit schwarzer feinwarziger Testa. — Argentinien (Salta, östlich Amblayo in 2800 m Höhe). (Abb. 471) v. albispina Rausch Unterscheidet sich vom Typus durch weiße St. — Argentinien (Salta, südlich Amblayo in 2300 m Höhe). Dieser Formenkreis hat Ähnlichkeit mit Lob. densispina, doch der Fundort ist weit getrennt. Auch unterscheidet er sich durch seinen rotbraunen Habitus, dunkelgrüne bis bräunliche Epidermis, rote, später braun bis schwärzlich werdende St., den mehr als doppelt so langen wie breiten Fruchtknoten und die meist orangerot gerandete Blütenfarbe. Es gibt auch 15 km südlicher ein Areal mit nur weißstachligen Pflanzen, diese blühen auch orange. Lobivia aureosenilis Knize 1969 K. zuerst kugelig, später verlängert und große Gruppen bildend, hellgrün; Wz. zuerst fadenförmig, Ki. 12 — 13, gerade, stumpf, an der Basis verbreitert; Ar. klein, mit grauer Wolle; St. ungleich, fast gerade, biegsam; Rst. 8 — 10, 1 cm lg. strahlig gestellt; Mst. 3 — 5, goldgelb, bis 7 cm lg., gegen den Scheitel gerichtet und oft gekreuzt; Bl. rosenrot, 3,5 —4,5 cm 0, 3,5 cm lg.; Fr. braun, nackt oder mit kleinen violetten Seh.; S. schwarz, matt, 0,2 —3 mm 0 (?) — Peru (Arequipa, bei Taru- cani, auf 4000 m Höhe). Lobivia buiningiana (FR 55) Beschreibung fehlt. Lobivia cabradai Friö n. n. Beschrieben von K. Wilhelm, Mainz. K. länglich-rund, grün bis blaugrün, 6 —10 cm h., 5 —7 cm 0; Ri. ca. 12, durchlaufend; Rst. ca. 10 — 15, bis 10 mm lg., gerade, rotbraun, später hornfarben; Mst. 1—3, bis 10 mm lg., braun; Bl. rot, bis 6 cm lg. und 3 — 5 cm 0. — Peru (näherer Standort unbekannt, von Friö gefunden). Lobivia caineana Card. K. einzeln, zylindr. bis cereoid, bis 20 cm h., bis 9 cm 0, lebhaft grün; Ri. 9, breit; St. bis 18, bis 7 cm lg., pfrieml., ältere gekrümmt, weißgrau; Bl. scheitelnah, trichterig, bis 7 cm lg., rosaviolett; Pet. spateiförmig; Sep. lanzettlich, hellgrün bis oliv. — Bolivien (Calahuta, Rio Caine). Körperbau und Blüten sind bei dieser wenig bekannten Art so ungewöhnlich, daß sie lt. Ritter eigenen Gattungsrang verdiente. Lobivia camataquiensis Card. 1963 K. kreiseiförmig oder zylindrisch, 4 —6 cm h., 6 — 11 cm 0, graugrün; Ri. ca. 23, schwach spiralig gestellt, scharf, 1 cm h., unten 1 cm br., gekerbte beilförmige Höcker; Ar. 10 —12 mm entfernt, elliptisch, 4 — 6 mm lg., graufilzig, im Scheitel cremefarben; St. 15 — 17, nadelig, 5 — 35 mm lg., unten verdickt, aufwärts gerichtet; Bl. zahlreich um den Scheitel, breit trichterförmig, 4,5 cm lg., 4 cm 0; Ov. 7 mm lg., kugelig, grün, mit 1 mm lg., hellgrünen, spitzen Seh. und dichten weißen H.; R. verbreitert, purpurgrün, mit hellpurpurnen 3 mm lg. Seh. und Haaren; Sep. spateiförmig, gespitzt, 14 mm lg., 5 mm br., purpurn, außen grünlich; Pet. spateiförmig, spitz, 18 x 5 mm zinnoberrot; untere Stbf. von der Basis 5 — 15 mm lg., dunkel magentafärben; obere Stbf. 8 —10 mm lg., zinnober; Stbb. hellgelb; Gr. 1 cm lg., grün, dick; N. 5 mm lg., grün; Bl. erinnern an L. cin- tiensis Card, und L. cinnabarina (Hook.) Br. & R., doch unterschieden durch lg., aufwärts gerichtete St. — Bolivien (Süd-Cinti, Chuquisaca in 2300 m Höhe). Lobivia eardenasiana Rausch 1972 K. einzeln, flachkugelig, bis 8 cm h., 10 cm 0; Ri. bis 18, senkrecht, ca. 12 mm br., flach; Ar. 16 — 18 mm entfernt, rund bis oval, 4 — 6 mm lg., weißfilzig; Rst. 12, in 5 Paaren und je einer nach unten und oben, 10 — 12 mm lg., über den K. gelegt; Mst. 1—3 übereinander, abstehend, 15 bis 30 mm lg.; St. alle pfriemlich, weiß bis gelblich mit brauner bis schwarzer Spitze, später vergrauend; Bl. seitlich, 8 —10 cm lg. und 6 — 7 cm 0; Ov. und R. grün mit braun-rosa Seh. und schwarzen H,; Sep. lanzettlich, rosa; Pet. spatelig, rund, magenta; Schlund grünlich-weiß; Stbf. violett- rosa mit hellerem Fuß; Gr. etwas verwachsen, grün; N. 10, grün; Fr. oval, 20 mm lg., braungrün; S. kugelig, mit schwarz glänzender Testa. — Bolivien (östlich von Tarija in 2300-2400 m Höhe). Benannt zu Ehren des bolivianischen Kakteenforschers Prof. Dr. M. Cardenas. (Abb. 472) Lobivia cerasiflora Fric nom. nudum. Beschrieben von K. Wilhelm, Mainz. K. kugelig bis länglich, bis 10 cm lg., 7 —10 cm 0, grün; Ri. ca. 15, klein, gerade, nicht unterbrochen; Rst. bis 15, wenige mm lg., grau bis weißgrau, elastisch, borstenfein, den Körper verdeckend; Mst. im Alter 1—3, etwas länger als die Rst.; Bl. fleischrot, bis 6 cm lg., 3 — 5 cm 0; Schlund rot bis heller. — Bolivien (näherer Standort unbekannt). Lobivia ehiquitana Hort. Syn. Lobivia rigidispina Backbg. Beschreibung fehlt. Lobivia coriquinensis nom. provis. Wilhelm K. längl.-rund, sprossend, bis 8 cm h., 6 cm 0, grün; Ri. ±13, in beilförmige, schiefe Hök- ker aufgelöst; Rst. 6 — 8 ( — 10), verschieden lg., bis 3,5 cm, ± gerade, zum K. zeigend, horn- gelb, Spitze u. Fuß braun; Mst. 0, später 1, in gleicher Farbe wie Rst., aber länger, zum Scheitel
Lobivia 477 hin leicht gebogen; Bl. gelbrot, 7 cm lg., bis 6 cm 0; Pet. oben gelbrot, unten weißlich; Sep. violettrot; Gr. u. N. hellgrün. — Bolivien (Camacho, Dept. La Paz, bei Coriquina in ca. 3000 m Höhe). Lobivia cornuta Rausch 1972 K. einfach, bis 5 cm h. und 6 cm 0, graugrün mit langer Rübenwurzel; Ri. ca. 12, in flache Höcker aufgelöst, die 12 mm lg. u. 10 mm br. dachziegelartig übereinander gestellt sind; Ar. weißfilzig, auf dem obersten Teil der Höcker; St. 2 längere nach oben gebogen, gespreizt, und 2 kleinere, dünnere, auch nach oben gerichtet, und ein kleiner nach unten; alle erst braunrot mit verdicktem schwarzem Fuß, später grau werdend. Die beiden längsten ca. 4 cm lg.; Bl. seitlich, 5 cm lg. und 4 cm 0, unten behaart, grünlich; Sep. sehr spitz, braun; Pet., Gr. u. N. gelb; Fr. kugelig, ca. 8 mm 0, schwarzbraun mit dichter hellbrauner Wolle; S. längl.-eiförmig, 2 mm lg. u. 1,2 mm br. — Bolivien (Tarija bei Yunchara in 3900 m Höhe). Die Art ähnelt in der Samenstruktur der L. pugion- acantha, sie wurde von W. Rausch gefunden. (Abb. 473.) Laut „Stachelpost", Mai 1972, ist diese Art schon früher in den Sammlungen gewesen, ihre Beschreibung durch Wessner ging aber in den Wirren des Krieges verloren. Lobivia cruciaureispina Knize 1968 K. dunkelgrün, gruppenbildend, ca. 20 cm h., bis 8 cm 0; Wz. stark verzweigt, fadenförmig; Ri. 15 — 20, gerundet, 1 cm h., um Areolen verdickt; Ar. unbewollt, 3—4mm 0; St. goldgelb; Mst. 1 — 2, gekrümmt oder gehakt, bis 10 cm lg.; Rst. 7 — 9, gerade, ca. 2,5 cm lg.; Bl. orangegelb, 8 —9 cm lg., ca. 6 cm 0; R. mit feinen, weißlichbraunen H.; Fr. violettbraun, 1,5 cm 0; S. schwarz, matt, 0,2 —3 mm 0. — Peru (Dept. Apurimac bei Andahuaylas in 2500 bis 2800 m Höhe). Lobivia culpinensis (FR 797) K. grün, 5 —15 cm 0; Ri. 15 — 30, schmal, 4 bis 8 mm h., etwas gekerbt; Ar. 5 — 8 x 4 —5 mm, Abstand 8 — 20 mm; St. gerade, schwarz bis gelb; Rst. 8 — 12, seitwärts gerichtet, mitunter weiß, 1 — 5 cm lg., untere dünn, obere kräftig; Mst. 1—6, pfriemlich, 2 —6 cm lg.; Bl. 5 —6 cm lg., Nektarkammer 1—4 mm lg., Blumenblätter 20 — 26 x x 7 —13mro; spateiförmig, gelb oder rot; Stbf. unten braunrot oder grün, oben rot bis rötlichlila; Gr. und N. grün; S. dunkelbraun, etwas gerippt. — Bolivien (Süd-Chichas, Mal Paso). Lobivia divaricata (FR 696) Beschreibung fehlt. Lobivia draxleriana Rausch Benannt nach dem Sammler Paul Draxler, Wiener Neustadt. K. einzeln, bis 6 cm h., 14 cm 0, blau-grau-grün, meist mit Rübenwurzel; Ri. bis 25, in ca. 15 mm lg. Höcker aufgeteilt; Ar. oval, 5 —7 mm lg., weißfilzig, später kahl; Rst. 9 — 12 und 8 — 15 mm lg., spreizend zum K., weißlich mit brauner Spitze; Mst. 2-5, 20-30 mm lg., der obere den Scheitel überragend, später abstehend, gebogen, rot m. schwarzer Spitze, später vergrauend; Bl. ca. 75 mm lg. und 65 mm 0; Sep. schmal-lanzettlich, grün mit rosa Rand; Pet. spatelig, rot m. bläulichem Schimmer, Hymen violettrosa, Schlund violett; Stbbl. bräunlich; Gr. grün mit 6 — 8 grünen N.; Fr. kugelig; S. braunschwarz. — Bolivien (bei Aiquile in 2500 m Höhe). Verwandt mit Lobivia cinnabarina, unterschieden durch bläulichere Epidermis und Blüten, rote Mst. im Neutrieb, braune Staubbeutel und größere Samen. (Abb. 474.) Lobivia echinata Rausch 1973 K. einzeln bis sprossend, bis 15 cm h und ca. 5 cm 0, hellgrün; Ri. 15 — 18, gerade, rund, etwas gehöckert; Ar. rund, 2 —4 mm 0, weißfilzig, 6 —7 mm entfernt; Rst. 8 — 10, strahlend, verflochten, 15-20 mm lg.; Mst. 1-2, bis 60 mm lg., abstehend; St. alle nadelig, braun mit gelbem Fuß, später vergrauend; Bl. 50 mm lg. und 0; R. zierlich ockergrün mit rötlichen Schuppen und weißen H.; Sep. lanzettlich, bräunlich; Pet. lanzettlich bis spatelig, rot, Schlund weiß bis rosa; Stbf. rot mit weißem Fuß; Gr. mit 5 — 7 grünen oder rötlichen N.; Fr. kugelig, ca. 10 mm 0, rotbraun. — Peru (bei Ollantaitambo, in 2900 m Höhe von W. Rausch entdeckt). Verwandt mit Lobivia minuta, aber größer und nadelig bestachelt. Lobivia fricii Rausch 1973 K. meist einzeln, flachkugelig mit Rübenwurzel, 30 mm h. und bis 70 mm 0, hell- bis graugrün; Ri. bis 20, gerade herablaufend, rund, etwas gehöckert; Ar. rund bis oval, 2 mm 0, weißfilzig, ca. 7 mm Abstand; Rst. 9 — 11, bis 7 mm lg., gebogen und an den K. gelegt, dünn, weiß bis gelblich;.Mst. 0 — 1, bis 8 mm lg., nach oben eingerollt, bräunlich mit schwarzer Spitze; Bl. 25 mm lg. und 35 mm 0, Röhre kurz, grün mit helleren Seh., weißen und braunen H.; Sep. schmal-lanzettlich, umgebogen, grünlich-rosa-grau; Pet. spatelig-rund mit feiner Spitze, schmutzig violett, Schlund violettrosa; Stbf. in 2 Serien; Gr. grün mit 6 grünen N.; Fr. kugelig, 7 mm 0, schwarz- braun mit braunen H.; S. kugelig gestreckt mit schwarzer Testa. — Argentinien (Salta, bei Rhodeo in 2800 bis 3300 m Höhe von Rausch wiedergefunden. Fric hatte sie für eine rotblühende Form seiner Pseudolobivia graulichii gehalten, aber nicht gültig beschrieben.) (Abb. 475.) Lobivia glauca Rausch 1971 K. einzeln, ca. 10 mm h. und 40 mm 0, fast unter- 31*
478 Lobivia irdisch wachsend, hell-graugrün; Ei. 10 — 13 mit ca. 10 mm lg., scharfkantigen, schräg gestellten Höckern; Ar. oval mit weißem Filz; Rst. 6 —7 in 3 Paaren, 1 nach unten, zum K. hin gebogen, 6 — 8 mm lg., braun bis schwarz; Mst. nach oben gerichtet, bis 30 mm lg., schwarz mit roter Basis, später grau; Bl., Fr. und S. wie bei Lob. jajoiana, Bl. orange bis rot m. schwarzem Schlund. — Argentinien (Jujuy, westl. von Purmamarca in 3500 m Höhe). (Abb. 476.) v. paucicostata Rausch hat nur 7 — 9 Ri.; Rst. nur 4 — 5, 6 — 15 mm lg., ein Mst. bis 50 mm lg. Wächst im Süden von Purmamarca in 2500 m Höhe. Die Art und ihre Varietät haben hellgrau- grüne Epidermis und blauschwarze St. Lobivia hualfinensis Rausch 1968 K. einzeln, 6 cm h., 7 cm 0, graugrün- braunviolett, mit Rübenwurzel; Ri. 10 — 13, gerade, in Höcker zerteilt; Ar. ca. 2 cm entfernt, weißfilzig, später verkahlend; Rst. 6 — 8, bis 5 cm lg., spreizend und gebogen; Mst. 1—3, die oberen nach unten gebogen, oft gewunden, bis 6 cm lg., braun mit schwarzer Spitze; Bl. seitlich, ca. 55 mm lg. und br.; R. braungrün mit dunklen Seh., fein rötlich gespitzt, mit braunen Haaren; Sep. violett- lich mit olivbraunem Mittelstreifen; Pet. spatelig, orangerot mit dunkelroten Rändern, Schlund weiß; Stbf. rosa, gelblich oder grünlich; Gr. grün; N. 8 — 10, grün; Fr. braun mit grauer Wolle; S. 1,5mm mit schwarzglänzender, warziger Testa. — Argentinien (Catamarca, auf Bergkuppen bei Hualfin in 2600 m Höhe). Die Art gehört in die Verwandtschaft von L. hae- matantha. v. fechseri Rausch Nach H. Fechser benannt. K. einfach, ca. 4 cm h. und 0, blaugrün; Ri. 10 — 12, gerade, durch querstehende Kerben in 12 mm lg. und 5 mm hohe, runde Höcker geteilt; Ar. oval, 5 mm lg., weißfilzig; Rst. 12 — 16, bis 10 mm lg., gespreizt, nach dem Körper gebogen; Mst. 0 — 1, bis 2 cm lg., schwach gebogen; St. alle weiß, schwarz gespitzt; Bl. ca. 5 cm lg. und 0; R. oliv-braunrot, .Schuppen grünlich mit weißen und braunroten H.; Sep. lanzettlich, gelb mit braunroten Mittelstreifen; Pet. spatelig, spitzer, blaßgelb, goldgelb gerändert, Schlund, Stbf. und Gr. weiß mit 6 — 8 gelbgrünen N.; Fr. kugelig, ca. 8 mm 0; S. 1 mm lg. und 0,8 mm br. — Argentinien (Catamarca, bei Nacamien- tos in 2500 m Höhe). Lobivia hystrix (FR 975) K. halbkugelig, bis 18 cm 0, etwas blaugrün; Ri. 16 — 24, 8 —15 mm h., in beilförmige Höcker zerteilt; Ar. grau, 8 —15 x 3 —5 mm, in 12 —20 mm Abstand; St. gelbbräunlich, anfangs wenige, später zunehmend; Rst. 15 — 20, gerade, halb abwärts gerichtet, 1—3 cm lg.; Mst. 5 — 12, nach oben gekrümmt, 1,5 — 5 cm lg.; Bl. ca. 45 mm lg., Nektarkammer fast fehlend, Kelch 20 mm lg., trichterförmig, innen karminrot, Blumenblätter 16 bis 20 mm x 5 —7 mm, spateiförmig, unten rötlich- lila, oben zinnoberrot bis blutrot; Stbf. unten und Spitze rötlichlila, Mitte grün; Gr. und N. grün; Fr. fast kugelrund, grün mit sehr kleinen rötlichen Schuppen und mit weißer oder brauner Wolle bedeckt; S. schwarz, etwas genarbt. — Bolivien (im Süden von Mendez). Lobivia imporana Wurde später von Cardenas als Lobivia cintieosis beschrieben. Lobivia intermedia Rausch 1972 K. gruppenbildend, Trieb bis 20 cm h., 8 cm 0, dunkelgrau-grün; Ri. ca. 17, in ca. 15 mm lg., scharfkantige Höcker etwas versetzt; Ar. rund bis oval, 3 mm 0, weißfilzig; Rst. 8 — 10 in 3 — 4 Paaren und je 1 nach oben, 1 nach unten, um den K. verflochten, oft etwas gebogen; Mst. 1—3, bis 7 cm lg.; St. alle gelb bis braun, nadelig bis biegsam; Bl. 65 —75 mm lg. und 30 —40 mm 0, Fruchtknoten breitkugelig, Röhre eng, rosa bis grünlich mit fleischigen rosa Seh., etwas gerillt, am Fruchtknoten mit dichtem, weißem Flaum und braunen H. besetzt; Sep. lanzettlich, nach außen umgebogen, rot mit violettrosa Mittelstreifen; Pet. spatelig, ca. 20 mm lg., zersägt mit feiner Spitze, mehr oder weniger nach oben aufstehend, rot und innen orange, Schlund ca. 45 mm lg., sehr eng. sich nur wenig erweiternd, weiß; Stbf. weiß, äußere gelb; Gr. 45 mm lg., weiß, mit 8 dünnen, weißen N.; S. kugelig bis eiförmig, 1,3 mm lg., mit schwarz-glänzender Testa und kleinem, schiefem, lochartigem Nabel. — Peru (bei Challuanca in 3000 m Höhe). Die Art erinnert im Habitus an Lobivia pentlandii, Blüte etwas kleiner, aber häufiger erscheinend (Rausch). Lobivia jujuiensis (FR 54, noch unbeschr.) Nach Herkunft aus der argentin. Prov. Jujuy benannt. K. ca. 7 cm h. und 5 cm 0, Scheitel bestachelt, grasgrün; R. 15 oder mehr, beilartige Höcker etwas schief gestellt, starke Einkerbungen an den Ar.; Rst. 13, bis 6 mm lg., gerade bis leicht gebogen; im Neutrieb mit rotem Fuß und dunkler Spitze, später vergrauend; Mst. 1 mit 2 oberen Beist., bis 10 mm lg.; Bl. gelb mit leichtem orangegelbem Ton, 6 cm h., 5,5 cm 0, Schlund dunkelweinrot bis schwarz; Stbf. weinrot; Stbb. hellgelb; Gr. und N. hellgrün. — Nordargentinien (Prov. Jujuy). Lobivia lauii Donald 1974 Benannt zu Ehren von Alfred Lau, Mexico, der die Art als erster im Jahre 1969 entdeckte. K. kurz, zylindrisch, reichlich vom Grunde sprossend, bildet vielköpfige Gruppen; Tr. ca. 10 cm h.,
Lobivia 479 5 cm br., blaugrün, von Gelbgrün bis Dunkelgrün variierend; Ri. 10 — 11 oder auch mehr, gerade, wenig gehöckert, 10 mm h., am Grunde 10 mm br.; Ar. in Kerben schräg versetzt, 3—4mm 0, mit dichter heller Wolle in 10 mm Abstand; St. gerade, nadelig, mit verdicktem Grunde, meist rötlichbraun, aber auch von Hellgelb über Braun zu Schwarz variierend; Rst. 8, von 10 — 20 mm Länge; 3Ist. meist nur 1, bis 30 mm lg.; Bl. wechselnd in Form und Farbe, 40 — 50 mm lg. und 40 — 65 mm br., Scharlach- bis karmesinrot oder von magenta bis rosarot; R. tief olivgrün, 6 mm 0, mit behaarten Sch.5 Schlund grün, Corolla hellgrün; Gr. 30 mm lg., mit 5 —6teiliger N.; Fr. bis 10 mm 0, kugelig; S. schwarz. — Peru (Cuzco, bei dem Dorfe Uru- bamba in 3000 m Höhe). Lobivia leptacantha Rausch 1972 K. einzeln bis sprossend, bis 15 cm h. und 7 cm 0, frischgrün; Ri. ca. 15, in lg. kantige Höcker, wenig verschränkt, zerteilt; Ar. oval, 3 mm lg., weißfilzig; Rst. 10-12, 2-3 cm lg.; »Ist 1-2, bis 7 cm lg., dünn, elastisch, gelblich bis bräunlich; Bl. 65 mm lg. und 55 mm br.; Frkn. kugelig, grün mit kl. Seh., weißem Filz und bis 7 mm lg. braunen H,; R. grün mit rosa fleischigen Seh. und braunen H.; Sep. rot bis gelblich; Pet rot, auch orangegelb bis violettrot, innen orange bis gelb, Hymen und Schlund weiß; Stbf. gelb mit weißem Fuß; Gr. grün, oben rötlich mit 6 — 9 grünen oder gelben N.; Fr. kugelig, rotbraun mit kleinen Seh. und weißer Wolle; S. 1,2 mm lg. mit feinwarziger, schwarz glänzender Testa. — Peru (bei Paucar- tambo in 3000 bis 3100 m Höhe). Die Art ist an den dünnen, biegsamen St. und den herrlichen Blüten in Gelb, Orange, Rot bis Rot mit bläulichem Schimmer zu erkennen. Verwandt ist sie mit L. quiabayensis Rausch. (Abb. 477.) Lobivia mizquensis Rausch 1972 K. einzeln, flachkugelig, bis 10 cm h. und 14 cm 0; Ri. bis 24, in ca. 20 mm lg., scharfkantige Höcker verschränkt; Ar. ca. 7 mm lg., oval, weißfilzig; Rst meist 10 in 4 Paaren, spreizend und etwas gebogen, 20 mm lg., einer nach unten und einer nach oben, letzterer am längsten, bis 50 mm lg., gebogen, oft gehakt; Mst 1, etwas kürzer als der obere; St. alle braun mit etwas gelbgrünem, verdicktem Fuß, später vergrauend; Bl. schon an jungen Pflanzen, .65 —75 mm lg. und 60 mm 0; R. und Frkn. grünlich mit grünen oder rosa Seh. und lg. H.; Sep. langlanzettlich, grün mit rosa Rand; Pet etwas kürzer, spatelig mit Spitze, rot, Schlund rosa oder weißlich, innen grünlich; Stbf. violettrosa, innen grün; Gr. sehr kurz, grün; N. 7 — 11, grün; Fr. braun; S. mit schwarzglänzender Testa. — Bolivien (zwischen Vila-Vila und Rio Caine) in 3200 m Höhe. Die Art ähnelt einer Echinopsis obrepanda, überrascht aber mit ca. 7 cm lg. roten Blüten schon bei 3 cm großen Pflanzen. (Abb. 478.) Lobivia oyonica Akers nomen nudum Beschreibung fehlt. Lobivia paucartambensis Beschreibung fehlt. Lobivia pictiflora (FR 1137) (Pseudolobivia Backbg.) (In Klammern sind die entsprechenden Maße der ähnlichen Lobivia ferox angegeben.) K. kugelig, bis 16 cm h. und 0; Ri. 1—2 cm h. (2 — 3 cm), in beilförmige Höcker von 15 — 25 mm (25 — 35 mm) Höhe zerteilt, 6 — 10 x 5 — 7 mm gr. (10 — 15 x 5 —10 mm); Ar. weniger schräg, im Abstand von 1 — 2 cm (2 — 3 cm); St. nicht bandförmig gezeichnet, weniger gebogen; Rst. 8 — 14, (7 —12), 1 —5 cm lg. (3 — 8 cm), weniger abstehend; Mst. 4-10 cm lg. (6-19 cm); Bl. 6-8 cm lg. (10 —13 cm), wohlriechend (geruchlos), Nektarkammer 3 — 6 mm lg. (8 —15 mm), Kelch trichterförmig (nach unten röhrenförmig), 22 —36 mm lg. (40-50 mm); Blütenblätter 20-35 mm lg. (30 bis 50 mm), meist weiß, selten rosa, rötlichlila, gelb oder 2 —3farbig; (stets weiß, außen rosa); Stbf. 5-15 mm lg. (15-20 mm); N. 7-12 mm lg. (10 — 20); S. braun (schwarz). — Bolivien. Lobivia pojoensis Rausch 1968 K. einzeln, 15 cm h., bis 10 cm 0, grasgrün; Ri. 13 — 16, gerade, in Höcker geteilt; Ar. 2 cm entfernt, weißfilzig, später verkahlend; Rst 6 — 10, 10 —15 mm lg., 1 kräftiger nach oben, 1 kleiner nach unten an den K. gebogen; Mst. 1 ( — 3), bis 2 cm lg. mit gebog. Spitze, gelb oder braun; Bl. seitlich, 6 cm lg., 5 cm 0; Sep. spitz, rosa mit grünem Mittelstreifen; Pet. rund-spatelig, orangerot, rot gerandet, Hymen und Schlund rosa, innere Stbf. karminrot, äußere orangerot; Gr. kurz, grün; N. 5 — 6, grün; Fr. braungrün; S. schwarz, rauh. — Bolivien (Cochabamba, östlich von Pojo in 3000 m Höhe). v. grandiflora, Bl. 10 cm lg., 8 cm 0, dklrot mit bläulichem Glanz; Gr. purpurn oder grün; N. 10, grün. - Bei Mizque in 2600 m Höhe. Lobivia prestoana Card. 1969 K. breitkugelig, 3 cm h., 6 —7 cm 0, graugrün; Ri. ca. 12, scharf, in Höcker von 5 mm Höhe aufgelöst; Ar. 12 mm entfernt, elliptisch, 8 mm lg., graufilzig; im Scheitel unbestachelt, rund, weißfilzig; Rst. 9 — 10, angedrückt, 7 — 15 mm lg., horn- grau bis bräunlich, am Grunde verdickt; Mst 1—2, meist fehlend; Bl. seitlich, trichterig, 5,5 cm lg., 4,5 cm br.; Ov. 7 mm lg., mit grünen, weißhaarigen Schuppen; R. 2 cm lg. mit 5 mm langen grünen Seh., die mit Borsten und weißen H. versehen sind; Sep. lanzettlich, 30 x 9 mm, zinnober-purpurrot; Pet. spatelig, 30 x 10 mm, rot-zinnober; Gr. 15 mm lg., dunkelgrün mit 7 helleren N. — Bolivien (Zudafiez, Chuquisaca, bei Presto in 2400 m
480 Lobivia Höhe). Auffallend und von anderen Lobivien des Landes verschieden durch die Borsten der Röhre. Lobivia purpureominitata (FR 997) Beschreibung fehlt. Lobivia pusilla Ritt. (In Klammer die Abweichungen von der ähnlichen L. tiegeliana.) K. einzeln oder meist sprossend (einzeln und selten sprossend); Scheitel bestachelt (fast unbestachelt), 15-40 mm 0 (25-70 mm); Ri. 11-17 (15-30), nicht oder kaum gekerbt (tief gekerbt), ohne oder mit kaum entwickelten Höckern (mit gut entwickelten Höckern); Ar. 1,5 — 3 x 1 — 1,5 mm (3 — 6 x 1,5 — 2 mm), in 1—4 mm Abstand (8 bis 10 mm), gerade, selten etwas schräg (stärker schräg); Rst. 11—21 (8 — 13), mehr oder weniger seitwärts gerichtet, 1—5 mm lg. (5 —10 mm), nur selten ein abstehender Mst. von 5 mm Länge entwickelt (mitunter 1); Bl. kleiner, 36 —40 mm lg., Kronenblätter 15-16x6-8 mm (18-28 x x 4 —7 mm), intensiv rötlich lila bis violettrot, wie bei L. tiegeliana. Frkn. 8x5 mm, am Fuße schmäler (fast kugelrund); Fr. fast spulenförmig (kugelrund oder etwas länger als breit), am Fuße stumpf, zur Spitze schmäler; S. wie bei L. tiegeliana. — Bolivien (Dept. Tarija, im Norden der Prov. Arce). (Abb. 479.) Es gibt auch eine forma flaviflora mit gelben Blumenblättern vom gleichen Standort. (Abb. 480.) Lobivia quiabayensis Rausch 1968 Nach Herkunft benannt. K. einzeln bis gruppenbildend, 3 cm h., 7 cm 0, grasgrün; Ri. 15—20, in lange Höcker geteilt; Ar. weißfilzig, oval, bis 5 mm lg., 2 mm br.; Rst. 10-14; Mst. 0 (-3), alle 30-50 mm lg., gelb-braun, dunkelbraun gespitzt, um den K. geflochten; Bl. seitlich, 4,5 cm lg., 3,5 cm 0; R. olivgrün mit braunen oder schwarzen Haaren; Sep. lanzettlich, orange oder violett; Pet. karmin, innen orange, Schlund weiß; Stbf. karminrosa, am Grunde weiß; Gr. grün oder rosa; N. 4 — 6, gelb; S. schwarz-glänzend, grubig punktiert. — Bolivien (La Paz, bei Quiabaya in 3500 m Höhe). Lobivia sicuaniensis Rausch Nach Fundgebiet benannt. K. einzeln, ca. 10 cm hoch und 0, dunkelgraugrün, mit Rübenwurzel; Ri. bis 19, spiralig aufgelöst in 2 cm lg. und 5 — 7 mm br., scharfkantige Höcker; Ar. rund bis oval, ca. 5 — 7 mm lg., mit weißem Filz; Rst. meist 6, 4 —6 cm lg., ein kleinerer nach unten gerichtet, braun mit hellerer, verdickter Basis, etwas gebogen; Mst. 0; Bl. ca. 4 cm lg. u. br.; Ov. und Receptaculum grünlich, auch gelblich oder rosa mit dunkelgrünen oder weinroten Sch. und weißen H.; Sep. orange, rosa, rot bis violett m. bräunl.-grünen Mittelstr.; Pet. etwas gegeneinander geneigt, orangerot oder gelb bis rot, innen orange mit weißem Schlund; Stbf. gelb oder orange bis rot, nach innen Weiß; Gr. und 5 — 7 N. grün, Fr. kugelig, ca. 8 mm 0, dunkel- braunrot mit rosa bis braunen Sch. und weißen Wollhaaren; S. längl. eiförmig, seitlich abgeplattet, 1,5 mm lg. u. 1 mm br., fein gewarzt, Testa m. Hautresten bedeckt. — Peru (bei Sicuani in 3500-3600 m Höhe). Von der ähnlichen L. maximiliana durch mehr blaugrünen K. und klarere Blütenfarben sowie durch die Form der Samen unterschieden. (Abb. 481.) Lobivia Simplex Rausch 1972 K. einfach, bis 20 cm h. und 10 cm 0, dunkelgrün—braunrot; Ri. 18 — 20, in bis 22 mm lg., scharfkantige Höcker aufgelöst; Ar. oval, bis 6 mm lg. und 3 mm br., weißfilzig, Rst. 10, 2 bis 3,5 cm lg., ein kleinerer abwärts gerichtet; Mst. 1—2, bis 8 cm lg.; St. alle derb, stechend, am Grunde verdickt, rotbraun, dunkler zugespitzt; Bl. seitlich, ca. 5 cm lg. und 4,5 cm br.; R. orangebraunrot mit braunroten, dicken, wollig behaarten Schuppen; Pet. spatelig, rot, innen weiß; Schlund, Gr. und 7 N. weiß; Fr. kugelig, 8 mm 0, rostrot, mit braunen H. bedeckt; S. 1,5 mm lg. und 1 mm br., Testa warzig. — Peru (bei Huambutio in 3200 m Höhe). Lobivia taratensis Card. 1966 Nach Fundgebiet benannt. K. einzeln oder sprossend, flachkugelig, sehr variabel in Form und Größe, 1 —7 cm h., 7 —12 cm 0, frischgrün bis graugrün; Ri. 15 — 30, in beii- förmige Höcker von 5 — 10 mm Höhe und 7 —15 mm Breite aufgelöst; Ar. 10 — 15 mm entfernt, schmalelliptisch, 6 — 8 mm lg., graufilzig; St. 10 — 14, erst angepreßt, später strahlig abstehend, nadelig, manchmal verflochten, 4 —30 mm lg., hellgelb oder grau, Basis verdickt; Bl. seitlich im Kreis, trichterförmig, 3 —3,5 cm lg., 2,5 —3 cm 0; 0v. kugelig, 5 mm 0, beschuppt u. behaart; R. 6 mm lg. mit 3 mm lg. rosa Sch. und dichten weißen und dunkelbraunen H.; Sep. lanzettlich, 1 cm lg., hellrot, außen grünlich; Pet. spatelig, 1,5 cm lg. zinnoberrot, magenta oder orangerot, Basis weißlich; untere Stbb. 5 —7 mm lg.; Stbf. goldgelb; obere Stbb. 7 mm lg.; Stbf. goldgelb, oben rot; Gr. 1 cm lg., grünlich, ca. 6 N., grünlich, 5 mm lg. - Bolivien (Tarata, Cochabamba, am Weg von Tarata nach Isata, zwischen Steinen oder im Gras in 3000 m Höhe). Diese Art gehört zu den kurzblütigen Lobivien und ist in Habitus und Blütenfarbe äußerst variabel. Vielleicht ist eine der Formen dieser Art die alte Lobivia cinnabarina (Hook.) Br. & R., die Bridges 1865 von Tarata aus sammelte.
Lobivia — Mamillaria 481 v. leucosiphus Card. 1966 Durch kürzere St. in kleinerer Anzahl und durch die innen weiße Blütenröhre gut vom Typ zu unterscheiden. Wächst nahe Tarata in 3 000 m Höhe. Lobivia tenuispina Ritt. Ähnlich Lobivia pictiflora, abweichend nur: K. flacher; Ar. schräger und schmäler; St. dünner; Bl. Nektarkammer 1,5 —4 mm lg., Blütenkelch innen hellgelb, Blütenblätter immer farbig, goldgelb oder orange; N. kürzer, 6 mm; S. schwarz. — Bolivien (Prov. Mendez, San Antonio). Lobivia urubambae (FR 698) Beschreibung fehlt. Lobivia wegneriana Grtjn. & Kluegl. 1970 K. kugelig, sprossend, 8 —10 cm h., 6 —7 cm 0, dunkelgrün; Ri. 18 — 20, stumpf, in Höcker aufgelöst; Ar. matt gelblich, später weißfilzig, in 20 mm Abstand; Rst. 10 — 12, gespreizt, gerade, 8—10mm lg.; Mst. 3 — 5, gerade, schräg hochstehend, 12 mm lg., leicht gewunden; 1 Oberstachel, bis 20 mm lg., dunkelbraun, später vergrauend, Spitze nadelig, am Fuß verdickt; Bl. seitlich und von unten, bis 3,5 cm lg., Knospen graubraun behaart; Ov. rosalila mit spitzen Seh.; braun und weiß behaart, 7 cm 0, strahlig, karminrot, seidig glänzend; Sep. rosa mit braunoliven Mittelstreifen, Blütenschlund weißlich; Blütenblätter ganzrandig, untere Stbf. unten weißlich, oben gelb, obere unten weißlich, oben hellkarminrot; Stbb. hellgelb; Gr. gelboliv mit 6 ebensolchen N. — Bolivien (genauer Fundort nicht bekannt). Lobivia winteriana Ritt. 1970 (FR 1213) Nach Frau Hildegard Winter benannt. K. kugelig, später verlängert, 4 — 7 cm 0, graugrün, weichfleischig, mit etwas rübiger Wz.; Ri. 13 —19, 4 —7 mm h.; Ar. weißfilzig, oval, 2 — 3 mm lg., 2 —5 mm entfernt; St. hellbraun, vergrauend; Rst. 6 — 14, zum K. gekrümmt, nadeiförmig, fast pfriemlich, ca. 4 — 7 mm lg.; Mst. 1 (—3), oft .fehlend, nach oben einwärts gekrümmt, 1—3 cm lg., selten bis 6 cm, schwarz gespitzt; Bl. tags, nachts geschlossen, seitlich, 6 —9 cm lg., 7 —9 cm 0.; Frkn. bräunlich mit rotbraunen, weißlich gespitzten Seh.; R. trichterig, innen weiß; Pet. rubinrot, linealisch, scharf zugespitzt; Sep. schmaler, mit grünem Mittelstreif; Fr. 12 —18 mm lg., 8 —15 mm br., dklgrün bis rotbraun, weichflei- schig, saftig; S. beuteiförmig, scharf gekielt; matt, mit schwarzer Testa. — Peru. (Huancavelica; 1964 von Friedrich Ritter entdeckt.). Der Lobivia wrightiana etwas ähnelnd, jedoch viel. großblumiger. Lobivia zecheri Rausch 1970 Benannt nach dem Sammler Ernst Zecher, der zeitweise W. Rausch auf seinen Expeditionen begleitete. K. einfach, selten sprossend, bis 7 cm h. und br., hell blaugrau bereift; Ri. 12 — 18, spiralig, ge- höckert; Ar. oval, bis 6 mm lg., mit weißer Wolle; Rst. 7 — 11, gespreizt, 3 —5 cm lg., meist 6 — 8, und 1 kleinerer nach unten; Mst. 0 — 1, 6 cm lg.; alle St. steif, braun mit hellgelbem, verdicktem Fuß und schwarzem Punkt, sonst weiß; Bl. ca. 3 cm lg. und br., “ gelbbraun mit orangegelben Seh., weiß bis braun bewollt; Pet. dunkelrot bis violettrot; Sep. graubraun, rosa gerandet; Gr. rot mit 5 rosa N.; Fr. kugelig, ca. 12 mm 0, rotbraun mit rosa Seh. und weißer Wolle; S. 2 mm lg. und 1,2 mm 0, stark nach einer Seite geknickt, schwarz mit feinen W. — Peru (längs der Straße von Ayacucho nach Huanta, in 2400 m Höhe). (Abb. 483.) Lobivia zudanénsis Card. K. kugelig, abgeflacht, 4 —5 cm h., 10 — 15 cm 0, Scheitel eingesenkt, graugrün; Ri. ca. 22, scharf, in beilförmige Höcker aufgelöst; Ar. 1,5 cm entfernt, elliptisch, graufilzig; Rst. 6 — 7, spreizend, 1,3 cm lg.; Mst. nach oben gerichtet, 3, 5 —8 cm lg., alle St. grau mit verdickter Basis; Bl. seitlich, trichterförmig, 5 cm lg., 4 cm 0; Ov. kugelig, 6 mm lg., braun mit Seh. und lg. schwarzen H.; Sep. breit lanzettlich, 2 cm lg., rot; Pet. spatelig, 2,5 x 1 cm, oben abgerundet, hell blutrot; Stbf. dunkel magenta; Stbb. hellgelb; Gr. hellgrün mit 10 hellgrünen N. — Bolivien (Prov. Zudanez, Dep. Chuquisaca, an der Straße Zudafiez-Tara- bueo, in 2400 m Höhe). Maihueniopsis Speg. Maihueniopsis leptoclada (FR 1050) Beschreibung fehlt. Mamillaria Haw. Mamillaria „alpina" Provisorischer Name für die dann als M. kraehen- buehlii beschriebene Art. Mamillaria backebergiana Buchenatj Nach Curt Backeberg benannt. K. kugelig bis länglich, kräftig grün, ca. 5 — 6 cm 0, bald sprossend, W. schlankzylindrisch; Bz. 8: 13; Ax. anfangs schwach weißwollig; Rst. 8 — 10, 1 mm lg., dünn, hell; Mst. 1—2, 1 cm lg., nadelig, gelbl.-braun, dunkelspitzig; Bl. 1,8 cm lg., bis 9,5 cm 0, karmin. — Mexiko. Mamillaria centraliplumosa Fittk. 1971 K. zylindrisch, einfach oder am Grunde sprossend, bis 15 cm h., 4,4 cm 0, Scheitel gerundet, dunkelgrün; Wz- zylindrisch-konisch, 6 —9 mm lg., an der Basis 7 —8 mm br., dicht; Ax. spärlich weiß bewollt; Ar. eiförmig, 2,5 x 1,5 mm; Rst. 20 bis 25, glasig weiß oder gelblich mit braunen Spitzen, strahlig; Mst. 4 — 9, bis 12 mm lg., untere 6 — 10mm,
482 Mamillaria gerade, bisweilen 3 untere hakig, rot mit braunen bis schwarzen Spitzen; Mst. stets gefiedert; Bl. von Februar bis Mai in Kränzen, 1,7 — 1,9 cm lg., glockenförmig, nicht duftend, unten gelbgrün, oben rosa; Gr. weiß, nach oben in Rosa-Violett übergehend; Fr. unten blaßrosa, oben braun bis olivgrün; S. braun. — Mexiko (Staat Mexico, in der Nähe von Calderon in 1700 -1900 m Höhe). Mamillaria chavezii Cowper 1963 (syn. M. orestera) Benannt nach Don Epifanio Chavez, dem Entdecker der Art. K. kugelig, 2 —3 cm h., 3—4 cm 0, einfach oder sprossend; W. konisch, nicht gekantet, ca. 7 mm lg., stumpf, meerblau-grün; Bz. 8:13, nicht schlaff oder weich; Ar. in 5 — 7 mm Abstand, rund, creme oder orange, nur im Seh. wenig weißwollig, später kahl; Ax. gelegentlich mit feinen weißen Bst., sonst kahl; Saft wäßrig; Fleisch am Fuße der Pflanze blaß rosa; Wz. tiefer rosa; St. nicht den K. verdeckend; Rst. 20 — 22, dünn, gerade, steif, silbrig weiß, mitunter rötlichbraun getupft, bedeckt mit feinem weißem Flaum, der besser sichtbar ist als an den Mst., nahezu gleichmäßig von der Areole aus spreizend, in Scheitelnähe aufgerichtet, später abstehend, ca. 5 — 7 mm lg., die unteren meist schwächer und etwas kürzer als die oberen, untere nie getupft und meist borstenartig; Mst. 1, 1 —1,25 cm lg., steif nadelig, aufgerichtet, jung stark gehakt, im Scheitel am Grunde weiß, bis hellrötlichbraun an der Spitze, später gleichmäßig matt rötlich oder graubraun, bedeckt mit feinem, weißem Flaum, mit bloßem Auge leicht erkennbar; Bl. aus dem Scheitel, glockig, 1,5 cm lg. und 0; Sep. 5 — 6 mm lg., lanzettlich, hellgrün mit schmalen weißen gewimperten Randstreifen, stark zurückgebogen; Pet. blaßrosa oder creme mit blaß karminrotem Mittelstreifen, an der Unterseite breiter und olivgrün, linear-lanzettlich mit bewimperten Rändern, Wimpern dicht gefranst; Pet. ca. 1 cm lg., 1,5 — 2,5 mm br., größere mit 2 getrennten, hellroten Längsstreifen statt eines Mittelstr.; Ov. glatt, kahl, lebhaft grün; Stbf. ca. 4 —5 mm lg., dicht gewirbelt, hellrosa, Stbb. hell orange; Gr. etwa 1 cm lg., kräftig, hellgrün; N. 5, 1—2 mm lg., kräftiger gefärbt als der Gr. USA (New Mexico, zwischen Gras in felsigem Tal bei Tyrone). 3Iamillaria deher<ltiana Farwig Nach Cyrill de Herdt benannt. K. gedrückt kugelförmig, 4,5 cm 0, 2,5 cm h., einzeln, Saft wäßrig; W. Spiralzeilen 8:13, konisch, bis 10 mm lg., mittelgrün; Wz. dickfaserig; Ax. wenig bewollt, mitunter nackt; Ar. ovoid, 4 mm lg., 2 mm br., weiß befilzt; Rst. 33 — 36, nadeiförmig, 3 —6 mm lg., untere länger, stärker; St. zuerst hellgelb, später weiß, Spitzen mitunter leicht rötlichbraun; Mst. variabel, 3 —5 mm lg., 1—6, manchmal fehlend, hell- bis dunkelrotbraun; Bl. trichterförmig, bis 5 cm 0; R. bis 20 mm lg., fleischfarbig, kleine olivgrüne Schuppen; Sep. bis 10 mm lg., lanzettförmig, am Rande fleischfarbig, Mitte grünlich; Pet. bis 23 mm lg., 4 mm br., lanzettförmig, hell rosaviolett mit dunklen Mittelstreifen und Spitze; Gr. weiß mit 4 weißen N., in Hellviolett übergehend; Fr. kugelförmig, 3 —4 mm 0, hellgrün; S. dunkel-braunschwarz, 2 mm lg., 1 mm br., grubig. — Mexico (Oaxaca, am Wege zwischen Nejapa, Inquila Mixes und Lachiguiri). Steht der Sektion Phellosperma nahe. Von Fr. Schwarz zuerst gefunden. Mamillaria dodsonii H. Bravo Benannt nach J. W. Dodson, Curator des Cacti and Succulent Botanic. Garden, Berkeley/California. K. gedrückt-kugelig, einfach, bis 4 cm br. und 3 cm h., mit wäßrigem Saft; W. spiralig in 5 —8 Reihen angeordnet, konisch, 5 mm lg.; Ax. kahl; Ar. rund, 1 mm gr., anfänglich m. weißer Wolle; Rst. 20 — 21, glasig weiß, obere ca. 1 cm, untere bis 18 mm, stechend, ziemlich anliegend, eingedreht; Mst. (3), 4 — 5, über Kreuz, stärker als die Rst., die oberen 1 cm lg., die unteren bis 2 cm; Bl. geöffnet ca. 4 cm 0, spitz, purpurn; Sep. lanzettlich ; Gr. biaßpurpur, mit 4 N., überragt die weißen Stbf.; Stbb. gelb; Frkn. im Körper versenkt; S. schwarz, 1,5 mm gr., mit korkigem basalem Hilum. — Mexiko (nördlich Oaxaca, Cerro de San felipe del Agua, in Felsspalten zwischen Moos und Farnen in 3000 m Höhe). Zur Untergattung Phellosperma, Sektion Krainzia, gehörend, der Mam. deherdtiana sehr nahe stehend, aber durch weniger Reihen und Rst. und mehr Mst. u. durch die runden Ar. unterschieden. Mamillaria ernestii Fittk. 1971 K. einfach, auch von unten sprossend, etwas zylindrisch, bis 45 cm lg. und 6 cm 0, lange Exemplare umliegend, Scheitel gerundet, dunkelgrün; Wz. konisch, ca. 9 — 11 mm lg., am Grunde 6 bis 9 mm dick; Ax. und Ar. mit spärlicher weißer Wolle, später kahl; Rst. 5 — 11, 4 —10 mm lg., gerade oder leicht gebogen, gelblich mit brauner Spitze; Mst. 1, schräg aufwärts, später fast angelegt; 8 — 12 mm lg., gerade oder leicht gebogen; Bl. im Kranz, ca. 22 mm lg. und 24 mm 0; Sep. gelblichgrün; Pet. rötlich; Gr. weiß mit 4 — 6 gelbgrünen N.; Fr. oben olivgrün, unten lachsfarben, 13 —25 mm lg.; S. hellbraun. — Mexiko (La Puerta in 1200-1800 m Höhe). Verwandt mit Mam. matudae und M. backe- bergiana. Mamillaria erythrocalix Btjchenau Rotkelchig- (blühende) M. K. sprossend, Gruppen bildend, Sprosse 2 —10 cm lg., 2,5 cm 0, mit Faserwurzeln; Wz. weich, kugelig und spitz; Bz. 5: 8 und 8: 13; Ax. mit 1-5
Mamillaria 483 weißen Borsten und wenig Wolle; Ar. weißwollig, später kahl; Rst. 16 — 20, 3 — 6 mm lg., weiß, unten ockerfarben; Mst. 4 — 7, 5 — 8 mm lg., gerade, gelbweiß mit roter Spitze, der untere manchmal hakig; Bl. im Kranz, 18 —20 mm lg., glockig, rot bis rotbraun; Fr. 18 mm lg., rötlichbraun; S. 1,2 mm lg., zimtfarben. — Mexiko (Pueblo, südl. Chiautla in 1300 m Höhe, auf felsigem, schwarzem Boden von pH 6 unter Büschen und Bäumen). Mamillaria estebanensis Linds. 1967 Nach Herkunft benannt. Von George E. Lindsay 1961 gesammelt. K. gruppenbildend, zylindrisch, mit wäßrigem Saft; Ax. mit Wolle und Borsten; Bz. 13:21; Mst. 1, gerade oder gehakt, 4 —15 mm lg., kastanienbraun mit schokoladenfarbener Spitze; Rst. 15 — 22, gerade, bis 10 mm lg., kastanienbraun oder goldfarben, zu Weiß verblassend; Bl. ca. 20 mm 0, weiß; Gr. mit 5 — 6N., hellgrün, nicht spreizend; Fr. keulig, 15 —20 mm lg., rot; S. schwarz, gegrubt. — Mexiko (Baja California, Isla San Esteban, in einem breiten Einschnitt auf der Südostseite der Insel). Die Art gehört in die M. dioica-Gruppe, ist aber im Habitus robuster als die anderen Arten. Mamillaria felicis Schreier nom. provis. Nach dem Finder, Herrn Felix Krähenbühl, benannt. K. ca. 20 cm h., 5 cm br.; Ri. gekerbt, ähnlich wie bei M. polyedra; Rst. 5 — 6, schneeweiß mit zartbraunen Spitzen, 3 cm lg.; Knospe rosa; Bl. »ähnlich wie bei M. nejapensis, cremeweiß mit rosa Mittelstreif. — Mexiko (Golf von Tehuantepec). Mamillaria fittkaui Glass & Foster 1971 Benannt nach Pfarrer Hans Fittkau. K. zylindrisch, sprossend, ca. 10 cm h., 4 —5 cm 0, hell- bis dunkel-gelbgrün, Scheitel leicht eingesenkt; W. variabel, rund, 7 mm breit an der Basis, 5 mm br. am Scheitel, bis 10 mm lg., wäß- rigen Saft führend, Epidermis dünn mit glitzernden Spaltöffnungen; Ar. leicht eingesenkt, wenig weißwollig, später kahl, 1—2 mm 0; Ax. nackt; Rst. 7 — 9, ungleich abstehend, weiß, weich, 5,5-7 mm lg.; Mst. 4, rötlich braun, die 3 oberen flach strahlend und kaum von den Rst. zu unterscheiden, nur etwas stärker, dunkler und länger; ein Hakenst., aufgerichtet 8 —10 mm lg., dunkelbraun, Basis heller; Bl. 1cm 0, 1,5cm lg.; R. 2,5 mm 0, hellgrün; Blütenblätter weißlich mit rosa Saum und dunklerem Mittelstreifen, besonders die äußeren kräftiger rosa mit breiterem Mittelstr.; Gr. u. N. weiß; Fr. 7 mm lg. und 5 mm 0, braun, unten hellrosa; S. groß, wenige, 1 mm 0, Testa sehr dunkelbraun. — Mexiko (Jalisco, Lake Chapala, auf Felsen). Ähnl. M. monancistria Berg., jedoch unterschieden durch die nackten Axillen, die nicht haarartigen St., abweichende Stachelanzahl und Farbe des Gr. Mamillaria garessii Cowper 1970 Nach ihrem Entdecker Eimer Garess benannt. K. kleinkugelig bis kugelig, gruppenbildend, Ein- zelköpfe bis 8 cm h., bis 5 cm 0; W. dunkel- bis graugrün, kurzzylindrisch; Bz. 8:13; Ax. meist nackt, selten mit Wolle oder Borsten; Ar. rund, mit kurzer brauner Wolle in Scheitelnähe, später orange und unten graubraun; Mst. 1 ( — 2), kräftig, steif, nadeiförmig, hell rotbraun bis dunkelrot, gehakt, glatt; Rst. 16 — 22, durchscheinend weiß oder hellrosa, befleckt mit feinen, schwarzen Tüpfelchen, doch wirkt die Pflanze, außer am Scheitel, einheitlich weiß; bis 1,5 cm lg., glatt; Bl. glockenförmig, 1,5 cm br., 2,5 cm lg., nicht gebogen. Pet. lanzettlich, spitz, cremeweiß oder hellrosa; Sep. etwas kürzer und mit grüner Unterseite, Ränder bewimpert; Gr. und Stbf. weiß, Stbb. gelb; Fr. kurzkeulig, fest, fleischig, grün bis rot; S. rotbraun, reif dunkler. — Mexiko (Chihuahua, südwestl. Mtachio, an buschigem Bergabhang, in Felsspalten im Halbschatten). Die Art wurde 1962 zuerst von Eimer Garess und John Green und 1965 von Cowper gesammelt und gehört in die M. wilcoxii-wrightii-viridiflora- Gruppe wie auch zu den Arten des „Sonorischen Reiches". Sie ist deutlich erkennbar durch den feuerroten Scheitel, die eigentümlich zugespitzten Mst. und den gruppenbildenden Wuchs. — Sehr nässeempfindlich, braucht trockene Luft, nur bei warmem Wetter vorsichtig gießen, trocken überwintern. Sämlinge bald pfropfen. Mamillaria glassii Foster 1968 Nach Mr. Ch. Glass benannt. K. gruppenbildend, kugelig; W. mit wäßrigem Saft; Ax. mit 20 — 30 weißen, haarähnlichen Borsten; Mst. 1, 4 —5 mm lg., vorgestreckt, gehakt, bernsteinfarben; 6 —8 St. fast zentral gestellt, kaum von den Rst. zu unterscheiden; Rst. 50 — 60, 10 —15 mm lg., haarähnlich weiß, verflochten; Bl. bis 14 mm lg., hellrosa; Fr. spindelförmig, bis 20 mm lg., grün, wird vor der Reife rosa; S. schwarz. — Mexiko (Nuevo Leon, bei Dieciocho de Marzo in vollem Schatten auf gut drainiertem Boden.). Nahe verwandt mit M. albicoma und M. subtilis. Mamillaria glomerata (Lam.) DC. 1828 (Cactus glomeratus Lamarck 1783) K. gruppenbildend, Einzelsprosse eiförmig, kaum größer als ein Hühnerei, blaugrün, dicht wollig; St. sehr klein; Bl. rot. — Westindien (San Domingo). Die Vermutung, daß diese Art identisch mit M. prolifera sei, kann in Anbetracht der Blütenfarbe nicht stimmen.
484 Mamillaria Mamillaria goldii Foster & Glass 1968 Benannt nach Mr. D. B. Gold, Cuernavaca, Mexiko. K. einzeln oder wenig sprossend; Tr. klein, fast kugelig; W. 5 —7 mm lg., stielrund, mit wäßrigem Saft; Ax. nackt; Rst. 35 — 45, 2 — 3 mm lg., dünn, verflochten, glasig-weiß; Bl. groß trichterförmig, ca. 3,5 cm lg. u. 0; Pet. dunkellavendel-rosa; Stbb. orangegelb; N. 4, weißlich; Ov. und Fr. im Körper eingebettet; S. schwarz, 1,5 mm lg. — Mexiko (Sonora, nördlich von Bacozari in ca. 1000 m Höhe auf grauweißem vulkanischem Tuffstein in voller Sonne, aber fast ganz mit Kies bedeckt). Mamillaria guiengolensis H. Bravo Bildet Gruppen, hat kurze Blütezeit (nur 2 Wochen), Gruppen haben weniger Blüten, orangegelb; schwierige Pflanze. Mamillaria jözef-bergeri Von Dr. W. Wojnowski nach dem Warschauer Kakteenfreund Jozef Berger (um 1880) benannt. Ähnlich Mamillaria collinsii. Mamillaria kraehenbuehlii Krainz 1973 Benannt nach Felix Krähenbühl, Basel, der die Art 1968 entdeckt hat. Sie war zuerst unter dem provisorischen Namen M. alpina verbreitet. K. zylindrisch, 3 —12 cm lg., 3,5 cm 0, große Polster bildend, Wurzel dünnrübig; W. 5 — 10 mm lg., 5 —6 mm 0, weichfleischig, mit wäßrigem Saft; Bz. 8: 13; Ar. ca. 2 mm 0; Ax. kahl; Rst. 18 — 24, sehr dünn, weiß, z. T. mit braunen Spitzen, 3 —8mm lg.; Mst. fehlend oder 1, länger als die Rst.; Bl. trichterig-glockig, ca. 18 mm lg.; Sep. spatelig bis lanzettlich, weiß bis etwas karmin ge- randet, mit breitem, karminlila Mittelstreifen; Pet. 18 mm lg., karminlila, heller gerandet, weiße Filamente mit gelben Antheren; Gr. und 5 N. gelblich-weiß; Fr. dunkelkarmin; S. glänzend schwarz. — Mexiko (Oaxaca, bei Tamazulapan, auf Felskuppen oder unter Gras und Sträuchern). Mamillaria lanifera Nach D. R. Hunt ist dies wohl der 6 Jahre ältere Name der M. rhodantha. Der Name wurde nach den wolligen Areolen gewählt. Mamillaria magnifica Buchenau K. zylindrisch, bis 40 cm h., 7 — 9 cm 0, Gruppen bildend, milchsaftig; Seh. eingesenkt, wollig, mit St. bedeckt, Faserwurzeln; W. pyramidisch bis konisch, 8-9 mm h.; Bz. 13:21, selten 13:18, mit wäßrigem Saft; Ax. mit weißer Wolle und Borsten; Ar. oval, 2,5 mm lg., 2 mm br., Spitze gelb wollig, später weiß bis kahl; Rst. 18 — 24, strahlenförmig, 3 —8 mm lg., gerade, durchscheinend weiß; Mst. 4 — 6, kreuzweise angeordnet, der untere 35 —55 mm lg., fast immer hakig, die anderen 9 — 16 mm lg., gerade, mit brauner Basis, dann gelblich, Spitze braun; Bl. im Kranz, glockenförmig, 20 mm lg., 11 —12 mm öffnend; Sep. dunkelpurpurn m. gelblichem Rand, lanzettförmig; Pet. unten weiß, oben rosa bis fleischfarben, mit bräunlichen Rändern; Stbf. weiß; Stbb. creme; Gr. 13 mm lg., weiß; Fr. unten rosa, oben rotviolett, 15 — 22 mm lg.; S. dunkelbraun. - Mexiko (Puebla, bei San Juan Baptista, in 1500 m Höhe auf Felsen in schwarzem, humusreichem Boden, pH 4 — 5). v. minor K. nur 25 cm h. und 6 cm 0; niedere, aber breitere W.; Bz. 8 : 13; Mst. 4 — 8, der unterste 15 —25 mm lg., meiát hakig, die anderen 6 bis 15 mm lg., hell-goldgelb; Bl. 17-18 mm lg.; Pet. mit fleischrotem Mittelstreifen und bräunlich-weißen Rändern; Fr. schmutzigrot, 9 bis 15 mm lg.; S. etwas kleiner. — Mexiko (Puebla, Cerro de la Cruz in 1500 m Höhe auf Felsen in brauner, lehmiger Erde von pH 5 — 6). Diese Varietät ähnelt sehr M. tomentosa und flava, von denen jedoch die Angaben über Blüte, Frucht und Samen fehlen. Mamillaria mathildae Krähenb. & Krainz 1973 K. sprossend, blühbar 5 —6 cm h., 5 cm 0, Seh. etwas vertieft, glänzend dunkel- bis lavendelgrün, mit glitzernden Oberhautzellen dicht besetzt; Wz. länglich-rhombisch bis zylindrisch, 8 —10 mm lg., oben rund, unten flacher, mit wäßrigem Saft; Bz. 8 : 13; Ar. schräg abwärts gerichtet, 2 mm 0, fast rund, jung kurz weißwollig; Ax. fast nackt, selten etwas bewollt; Rst. 12 — 13, dünnadelig bis borstenförmig und biegsam, 5 — 14 mm lg.; schneeweiß, 3 — 4 kräftigere etwas dunkler, Mitte bräunlich, zur Spitze braunrot, bewimpert; Mst. 1, kräftig, steif, 6 — 10 mm lg., rotbraun, im Neutrieb leuchtend rot; Bl. zu mehreren in Scheitelnähe, glockig-trichterig, 20 mm lg., 15 — 17 mm 0, weiß, Sepalen mit grün-rosa Mittelstreifen; Gr. cremefarben, unten grünlich, mit 4 — 5 gelblichen N.; Stbf. unten karminrosa, Stbb. hellgelb; Fr. 6-7mm lg., 4 —5 mm 0, karminfarben; S. rundlich, mutzen- bis helmförmig, mattschwarz. — Mexiko (Queretaro, südöstlich der gleichnamigen Stadt, bei La Canada, zwischen niederem Buschwerk und Steinen, zusammen mit Ferocactus latispinus. Sie wurde 1968 von Frau Mathilde Wagner, Cadereyta de Montes, gefunden und durch Felix Krähenbühl zuerst nach Europa gebracht.) Diese Art ist verwandt mit M. zeilmanniana, M. nana, einschließlich M. rowlii. Mamillaria meyranii v. michoacana Buchenau Benannt nach Mr. Jorge Meyran. K. gruppenbildend, bis 15 cm lg., 7 cm 0, dunkelgrün, Scheitel mit St. und Wolle bedeckt; W. 7 mm groß; Bz. 13:21; Ar. oval, 1,2 mm gr., gelblichbraun; Ax. im Scheitel wollig; Rst. 16 — 18, 5 —8 mm lg., die unteren am längsten,
Mamillaria 485 gelblich mit dunklen Spitzen; Mst. 4, über Kreuz stehend, 8 — 10 mmgr., gerade; Bl. im Kranz, 16 bis 17 mm gr., 11 —12 mm 0, gelblich-bräunlich; Pet. lanzettlich; Fr. rot, 13 — 15 mm lg., 8 mm 0; S. braun. — Mexiko (Michoacan, bei San Jose Puma in voller Sonne oder unter Büschen). Mamillaria morricalii Cowper 1969 Benannt nach dem Entdecker D. Morrical, Las Cruces, New Mexiko. K. einzeln, manchmal kleine Gruppen von 2 — 5 Köpfen, 5 —13 cm h., 1,5 — 8 cm 0, eiförmig bis kurz zylindr., auffallend gelbgrün; W. zylindr., grün; Bz. 13:21; Ax. sehr kurz weiß bewollt; Ar. kurz gelblich bewollt, rund, 8 mm entfernt; St. verdecken den K. und geben ihm ein gelbliches Aussehen; Rst. ca. 22, gerade, gleichmäßig spreizend, 5 —8 mm lg., hellgelblich, etwas aufgerichtet; Mst. 1, gehakt, gelblich am Grunde, sonst orange mit dunkler Spitze; Bl. klein, kurzglockig, 2 cm 0 voll geöffnet; Sep. grünlich, kürzer als die Pet.; Pet. kürzer als 1 cm, längl. lanzettlich, nicht zurückgebogen, rosa bis gelbl.-orange mit dunklerem Mittelstreifen; Gr. fahlgrün mit 5 — 6 hellgrünen N.; Fr. grün bis purpurrot, 8 — 15 mm lg., kurzkeulig; S. dunkel-rotbraun, 1 —1,25 mm ig- Die Art gehört in die Gruppe M. wrightii-wilcoxii- viridiflora. — Mexiko (Chihuahua, Majalca, an ziemlich steilen, felsigen Abhängen im Gras, vorzugsweise unter Eichen, selten.) Mamillaria saboae Glass Benannt nach der Entdeckerin Mrs. Kathryn Sabo, Woodland Hills, Calif. K. kleinbleib., einzeln und sprossend, 1—2 cm hoch und 0; W. sehr klein, ca. 2,5 mm lg.; Ar. etwas weißwollig; Rst. zahlreich, glasig weiß, Basis gelb, 2 mm lg.; Bl. 4 cm lg., 4 cm 0, rosa, Ränder heller, Mittelstreifen dunkel; S. schwarz, glänzend. — Mexiko (südwestl. Chihuahua in 7000 Fuß Höhe auf vulkanischem Tuff). Genannt: „Kleinste Mamillaria mit größten Blüten". Mamillaria santaclarensis Cowper 1969 Nach Herkunft aus dem Santa Clara Canyon benannt. K. einfach mit kugeligen Ästen, bis 16 cm lg., bis 5 cm 0; W. 5-10 mm lg., 3-6 mm 0; Bz. 8:13; Ax. kahl; Ar. rund, weiß oder gelblich, kahl oder fast kahl; Rst. 30 oder an'älteren Pfl. mehr, an jüngeren weniger, 5 —12 mm lg., weiß oder strohgelb, längere rotbraun; Mst. 1—4, 5 —18 mm lg., einer länger, stark gehakt, rotbraun mit gelblicher Basis; Bl. lang-glockig, 2 cm lg., bis 1,5 cm 0 voll geöffnet, nicht zurückgebogen; Pet. rosa oder hellrosa mit dunklerem Mittelstreifen; Gr. weiß oder hellgrün mit hellgrünen N.; Stbb. gelb; Fr. grün bis rot, 8 — 15 mm lg.; S. dunkelrotbraun. — Mexiko (Chihuahua, Santa-Clara-Canyon, ca. 17 Meilen westlich von Ciudad Juarez). Mamillaria theresae Cutak Benannt nach der Entdeckerin Frau Theresa Bock. K. konisch-zylindrisch, meist einzeln, olivgrün, oft mit purpurnem Hauch; W. winzig, schlank; Ar. bewollt, meist rund; Rst. zahlreich, 2 mm lg., weißlich gefiedert; Mst. 9; Bl. violett-purpur, trichterförmig mit enger Röhre, 35 —40 mm lg., 30 mm 0; Sep. grünlich braun, an den äußeren Rändern blaßrosa; Stbf. weiß; Stbb. gelb; Gr. weiß; S. schwarz, sehr klein, tief eingesenkt sitzend. Diese winzige Art mit den langen Blüten wurde 1966 entdeckt. Sie wächst in 2200 m Höhe beim Coneto-Paß, Durango, Mexiko. Mamillaria varieaculcata Buchen au 1966 K. kugelig,., später zylindrisch, sprossend, selten dichotomisch teilend, * Gruppen bildend, mit Faserwurzeln; Einzelköpfe 13 cm h., 9 cm 0; Seh. eingesenkt, weißwollig; milchsaftig; W. pyramidisch, leicht gekantet, 5 — 6 mm h.; Bz. 13 : 21; Ax. weißwollig; Ar. oval, weißwollig, später grau; Rst. 17 — 20, 4 — 7 mm lg., verflochten, glasigweiß, an der Basis zuerst hellbraun, später dunkler; Mst. zuerst 3 — 5, 4—12 mm lg., zimtfarben, später 1, seltener 2, teilweise bis 45 mm lg., Basis breit, Spitze dunkelbraun, später vergrauend; Bl. im Kranz, trichterförmig, 17 —18 mm lg., 12 bis 15 mm 0; Sep. kastanienbraun mit gelblichem Rand; Pet. scharlachrot m. hellem Rand, lanzettlich, Basis rosa; Stbf. weiß; Stbb. hellgelb; Gr. 11 mm lg., unten blaßgrün, oben hellrot; Fr. Scharlach, 15 —20 mm lg.; S. blaßbraun mit netzartiger, rauher Testa. — Mexiko (Puebla, südlich von Chilac in 1200 m Höhe zwischen Felsen in steinigem Lehmboden). Verwandt mit M. huajuapensis, mixtecensis und casoi Bravo. 3Iamillaria viescensis Autor und Beschreibung 1973 noch unbekannt. Eine kleine weichfleischige Art mit vielen weißen Rst. und gehakten rotbraunen Mst. Dem Namen nach vermutlich bei der Stadt Viesca im Norden Mexikos wachsend. Mamillaria virginis Fittk. & Kl ad. Benannt nach der Jungfrau von Guadalupe. K. verlängert-zylindrisch, meist einfach, bis 25 cm h., 8 cm 0, Scheitel kaum eingesenkt, dunkelgrün; Wz. am Grunde 4 —5 mm dick, ca. 8-10 mm lg.; Bz. 8:13 und 13:21; Ar. oval, mit spärlicher weißer Wolle; Ax. meist nackt; Rst. 15 — 21, 2 —7 mm lg., weißlich, rot gespitzt,
48 6 Mamillaria — Mediolobivia am Grunde gelblich; Mst. 2 — 8, 4 —12 mm lg., rötlichbraun, dunkler gespitzt, der unterste zuweilen gehakt; Bl. im Kranz um den Scheitel, glockig, 12 —14 mm lg., 9 mm br.; Sep. braunrot mit hellerem Rand; Pet. rosarot mit violetter Mittellinie; Gr. mit 3 — 5 grünen N.; selbststeril; Fr. 20 —26 mm lg., lachsfarben, oben olivgrün; S. hell rötlichbraun. — Mexiko (Guerrero, bei Ancon in Höhen von 1800 — 2100 m an Kalkfelsen, auch im lichten Eichenwald). Die Art ist verwandt mit Mam. umbrina. Mamillaria zapilotensis Craig Nach Herkunft benannt = hakenstachlige Form von M. guerreronis H. Bravo Beschreibung fehlt. Matucana Br. & R. Matucana calliantha Beschreibung fehlt. Matucana calocephala Skarupke 1973 K. bis 50 cm h., bis 12 cm br., grau-grün, kaum sprossend; Ri. 24 — 30, senkrecht, in 8 —12 mm Abstand, in Höcker aufgelöst; Ar. länglich, in 1 cm Abstand; St. sehr dicht den ganzen K. einhüllend, mit feinen H. durchsetzt, besonders im schopfartigen Scheitel, im Neutrieb beige bis hellbraun, später z.T. weißlich, 1—3cm lg.; Mst. mit brauner Spitze, bis 2,5 cm lg.; St. meist nach oben gestellt; Bl. zygomorph, bis 5 cm lg., 3 cm br., rosa mit kräftigem rosaviolettem Mittelstreifen; R. mit wenigen Seil, besetzt; Stbf. am Grunde beige, oben rosa-violett; Stbb. rot-violett; Gr. kräftig violett, 1 cm über die Bl. hinausragend; 4N. gelblich-violett, am Gr. anliegend; Fr. 2 cm lg., grün, dann eintrocknend dunkelbraun; S. mützenförmig, matt, grau. — Peru (Dept. An- cash bei Llamelin). 3Iatucana fruticosa (FR 1307) K. stark verzweigend, strauchartig von der Basis; Tr. 10-50 cm lg., meist 3-6 cm 0; Ri. 10-21, meist 13 — 15, 5 — 7 mm h., gekerbt; Ar. 2 — 3 mm lg., weiß, 5 — 10 mm entfernt; St. nadelig, gerade, glänzend, gelb oder braun; Rst. 13 — 22, meist 5-20 mm lang; Mst. 5-10, 0,7-6 cm lg., die unteren kürzer; Bl. 6 —9 cm lg., aktinomorph oder schwach zygomorph; Ov. grün mit wenigen, kleinen Seil. u. Wollflocken, mitunter letztere fehlend; R. 7 —9 mm weit, unten weiter als oben, mit kl. Schuppen und weißen oder schwarzen Flocken; Stbf. weiß, oben goldgelb mit zinnoberrotem Ende; Gr. 6,5 —8,5cm lg.; N. grün; Pet. 22 — 30 mm lg., 5 — 7 mm br., goldgelb, Spitze mit Karminrot gemischt, aufrecht; Sep. nach außen gebreitet; Fr. 15 mm 0, Spitze sich verengend; S. schwarz, 2 mm, warzig gerippt. — Peru (San Juan). Matucana hastifera (FR 1306) Beschreibung fehlt. Matucana hualgalensis Beschreibung fehlt. Matucana nigricantha (FR 1305) Beschreibung fehlt. Matueana pallarensis (Noch unbeschrieben). Von Ritter gefunden. K. flachkugelig; St. dicht, braungelb, Scheitel überdeckend; Bl. kräftig orange; Stbf. rot; N. grün. Röhre gelbgrün mit grünem Schlund. - Peru. Matucana supertexta (FR 690) Beschreibung fehlt. Mediolobivia Backbg. Mediolobivia (Rebutia) albopectinata Rausch 1972 K. einzeln, kugelig, bis 15 mm 0, graugrün, mit Rübenwurzel; Ri. bis 16, senkrecht oder leicht gedreht, in 1,5 mm gr. Höcker geteilt; Ar. oval, 1 mm lg. und 1 mm entfernt, weiß- oder hellbraun- filzig; Rst. 13, 6 Paare und einer nach unten, bis 3 mm lg., anliegend, den K. bedeckend; Mst. 0 — 2, bis 1 mm lg., abstehend; St. alle weiß mit braunem, verdicktem Fuß; Bl. seitlich, 50 mm lg., 45 mm 0; Frkn. und R. rosa mit braunroten Seh., weißen H. und Bst., Sep. violettrosa mit grünen Mittelstreifen; Pet. rot, Schlund rosa mit weißem Grund; Stbf. rosa; Gr. mit R. verwachsen, grün; N. 5 — 7, grün; Fr. kugelig, 5 mm 0, mit weißen H. und Bst.; S. kugelig, schwarz glänzend, ca. 1 mm 0. — Bolivien (bei Culpina, in 3400m Höhe). Die Art ähnelt Aylostera heliosa, hat aber gerade herablaufende Ri. Mediolobivia (Rebutia) bmnescens Rausch 1972 K. einzeln, kugelig, bis 50 mm 0; Ri. 13 — 14, gerade oder etwas gedreht, durch Querfurchen in runde Höcker - geteilt, braunviolett, um die Ar. etwas dunkelgrün; Ar. oval, 2 — 3 mm lg., braun- filzig; Rst. 11 — 13, um den K. verflochten; Mst. 0 — 2, bis 10 mm lg.; St. alle braun mit dunklerer Spitze und dunklerem, verdicktem Fuß; Bl. seitlich, 40 mm lg., 30 mm 0; Frkn. und R. weiß- lichrosa mit grünen bis braunen Seh., weißem Filz und Bst.; Sep. rosa mit grünen Mittelstreifen; Pet. rot, Schlund weißlich; Stbf. weißlichrosa; Gr. grünlich-weiß mit 7 gelben N.; Fr. kugelig, braun mit dunkleren Seh., weißem Filz und Bst.; S. glockenförmig mit rauher, großwarziger Testa. — Bolivien (Tarabuco, in 3500 m Höhe). (Abb. 484.)
Mediolobivia — Melocactus 487 Mediolobivia cajasensis (FR 1141 +a) Beschreibung fehlt. Mediolobivia (Rebutia, Digitorebutia) eos Rausch K. einfach, kurz-zylindrisch, bis 25 mm h. und 20 mm 0, braungrün, mit rübenförmiger Wz.; Ri. 12 — 13, gerade oder ein wenig gedreht, in 4 mm gr. Höcker aufgelöst; Ar. oval, 2 mm lg., braunfilzig; Rst. 8-10, bis 6 mm lg., borstig, braungrau mit braunem Fuß; Mst. 1, bis 5 mm lg., kräftiger, braun bis schwarz, nach oben gerichtet; Bl. breit öffnend, 40 mm lg., 35 mm br.; Peri- carpell kugelförmig, rotbraun mit dunkelbraunen, borstigen Seh.; Receptaculum rosa, unten kahl, oben dunkelgrüne, lanzettliche Seh., weiß behaart; Sep. weißlich mit bräunlichen Mittelstreifen; Pet. spatelig, weißlich rosa; Gr. und N. hellgrün; Fr. braun mit dunkleren Seh. und weißer Wolle bedeckt. — Argentinien (Jujuy bei Tafna, in 3600 m Höhe). Die Art ähnelt M. nigricans, ist aber durch die Blütenfarbe, die zwischen Weiß-Rosa und Reinweiß an der gleichen Pflanze wechselt, gut zu unterscheiden. (Abb. 485.) Mediolobivia hirsutissima Card. 1971 K. stark sprossend, Wurzelrübe 7 — 8 cm lg.; Köpfe 3 cm lg., 2,5 cm 0, grau, Scheitel eingesenkt; Ri. ca. 13, gerade, 2 mm h., 4 mm br.; Ar. elliptisch, 2 —3 mm lg., graufilzig; St. kammartig, 13 auf jeder Seite der Ar., 4 mm lg., seitlich abgeflacht, sehr dünn, grau, obere gelblich; Bl. trichterförmig, 4 cm lg., 3 cm 0, außen hellbraun beschuppt, weiß behaart, an der Röhre z. T. bräunlich; Sep. außen grünlich, innen hellpurpur; Pet. spatelig; Stbf. purpur; Gr. mit 5 grünen N. — Bolivien (Boeto, Dept. Chuquisaca, bei Villa Serrano in 2000 m Höhe). Mediolobivia ithyacantha Card. 1969 K. flachkugelig, 1,5 —2,5 cm h., 2 —4 cm 0, hellgrün; Ri. 12 — 18, gefurcht, in 3 —5 mm lg. Höcker aufgeteilt; Ar. 4 —6 mm entfernt, 3 —4 mm 0, graufilzig; Rst. 15 — 17, spreizend, 4 —15 mm lg.; Mst. 1—2, spreizend, 10 — 25 mm lg.; St. alle dünn, steif, junge braun, alte grau-weißlich, Scheitel bedeckt mit kurzen, braunen, verflochtenen St.; Bl. aus der Seite, trichterig, 3 — 3,5 cm lg., 2 — 2,5 cm 0; Ov. rund, 4 mm 0, hellbraun-gelblich mit behaarten Seh.; Sep. spatelig, 14 mm lg., außen hell- lilarot, innen leuchtend rotorange; Pet. lanzettlich, 16 x 5 mm m. Spitze; Stbf. weiß; Stbb. gelb; Gr. 18 mm lg., weiß, m. 7 gelben N.; Fr. kugelig, hellrot mit weiß behaarten Seh. — Bolivien (Vallegrande, Dept. Santa Cruz nahe Comarapa in 2200 m Höhe). Mediolobivia (Rebutia, Digitorebutia) mudanensis Rausch 1976 K. meist einzeln, kurzzylindirsch, 40 mm h. und 30 mm 0, hellgrün, mit Rübenwurzel und 13 meist geraden Ri., die in 4 mm lange und breite Hk. geteilt sind; Ar. 2 mm lang, oval, weiß bis braunfilzig; Rst. 12, anliegend oder strahlend, bis 10 mm lg., glasigweiß mit hellbraunen Spitzen; Mst. 0 — 1, etwas kräftiger; Bl. seitlich, mit 35 mm 0 und Länge, Frkn. und Röhre mit nur wenigen dunkelbraunen, zarten Seh. und weißen H.; Sep. spatelig, weißlichrosa mit violettrosa Mittelstreifen; Pet. spatelig, bis 8 mm br., rund, hellorange, Schlund und Stbf. weißlichrosa; Gr. etwa zur Hälfte stielförmig verwachsen, grünlichgelb mit 6 grünlichen N.; Fr. kugelig, dünnschalig, mit weißen H. und Bst. — Nordargentinien (östlich Mudana, nahe Santa Ana in 3500 — 4300 m Höhe). Mediolobivia rutiliflora (FR 1113) Beschreibung fehlt. Mediolobivia vulpina (FR 939) (vulpispina?) Fuchsrote M. Beschreibung fehlt. Melocactus (Tourn.) Link & Otto Melocactus albieephalus Buin. & Bred. 1973 K. einzeln, bis 12 cm h. und 15 cm 0, grün; Ceph. ca. 4 cm h., bis 7,5 cm 0, mit dichter weißer Wolle und im unteren Teil roten Bst.; Ri. 9 — 10, ziemlich scharf, bis 5 cm br. und 3 cm h., zwischen den Ar. scharf vorstehend gehöckert; Ar. rund, ca. 7 mm 0, eingesenkt, bald verkahlend; Rst. meist 9, einer senkrecht oder nach unten abstehend, 44 mm lg., Stachelpaare nach unten am längsten, nach oben nur 4 — 7 mm lg.; Mst. 1 ( — 2), schräg abwärts, ca. 30 mm lg., etwas gebogen und am Grunde verdickt; St. alle erst hellbraun, bald hellgraurosa, hellbraun gespitzt, sehr kräftig; Bl. 23 mm lg., 10 mm 0, karminrot, nach oben dunkler; Stbb. zum Gr. gebogen; Stbf. weiß; Gr. 12 mm lg., hellrosa; Fr. keilförmig, 23 mm lg., glänzend karminrot; S. mützenförmig, 1,3 mm lg., 1 mm br., Testa glänzend schwarz. — Brasilien (Mittel - Bahia, am Westabhang der Serra do Espinhaco, in Felsspalten in ca. 900 m Höhe). (Abb. 486.) Melocactus amethystinus Buin. & Bred. 1973 K. einzeln, mit Cephalium 12 cm hoch, bis 17 cm 0, grün; Cephal. 4 cm h., 8 cm 0, weißwollig, von dunkelroten Borsten durchsetzt, so daß das Cephal. später rot wirkt; Ri. 9, scharf, 3 cm h., 5,5 cm entfernt, zwischen den Ar. vorstehende beilförmige Höcker; Ar. dicht unterhalb dieser Höcker in die Ri. eingesenkt, rund, 7 mm im 0, weißwollig, später kahl werdend, ca. 1 cm entfernt; Rst. 9, einer abwärts, 2,5 —3,8 cm lg., 3 Paare beiderseits, oberste am kürzesten, außerdem noch kurze Nebenstacheln; Mst. senkrecht
488 Melocactus abstehend, am Grunde stark verdickt, bis 3 cm lg. und 1,5 mm dick; alle hell rotbraun, später grau-braun, gerade bis kaum gebogen; Bl. 15 mm lg., bis 6 mm 0, röhrenförmig, karminrot; Stbf. weiß, Stbb. gelb; Gr. rosa mit 5 — 6 gelben N.; Fr. rot, länglich birnförmig; S. mützenförmig mit glänzend schwarzer Testa und weißem Hilum. — Brasilien (Bahia, Brejinho das Ametistas bei Caitité in ca. 1000 m Höhe unter Sträuchern und kleinen Bäumen. Die Art wurde von L. Horst und A. F. H. Butning 1968 gefunden und als eigene Art erkannt.) Melocactus azureus Bctin. & Bred. 1971 K. einzeln, bis 17 cm h., bis 14 cm 0, azurblau bereift; Wz. verzweigt; Ri. 9 — 10, ca. 3,5 cm h., scharfkantig; Ar. oval, 7 x 14 mm gr., etwas versenkt; Rst. 7, einer nach unten, bisweilen m. ge- bog. Spitze, bis 4 cm lg., oben kleine Nebenst.; Mst. 1 ( — 3), der untere bis 2,5 cm lg., die beiden oberen kürzer und dünner, Färbung der St. grauweiß mit dunkelbrauner Spitze; Ceph. bis 3,5 cm hoch, bis 7 cm 0, reinweiße Wolle mit feinen roten, borstigen Haaren durchwoben; Bl. röhrenförmig, karmin, oben dunkler; Gr. 8 mm Jg., hellrosa; N. 4 — 5, gelb; S. mützenförmig, 1,4 mm gr., Testa glänzend schwarz. — Brasilien (Bahia, Serra do Espinhaco auf verwitterten Felsen, an sehr trockenen Berghängen am Rio Jacaré in ca. 450 m Höhe. Von L. Horst und A. F. H. Bui- ning 1968 gefunden.) (Abb. 487.) Melocactus bredcrooianus Buin. 1972 K. einzeln, 10 —11cm h., 11 —12 cm 0, grün; Ceph. 2,5 cm h., 5,5 cm 0, grauweiß mit roten Borsten; Ri. 10 — 14, stumpf, unten bis 4 cm entfernt; Ar. rund, 4 mm 0, etwas vertieft, weiß- filzig, später kahl; St. rötlich mit hellem Fuß, später grau mit braunen Spitzen, fest und steif; Rst. einer schräg nach unten, bis 25 mm lg., je 3 Paar seitlich, 1 Paar seitlich nach oben, bis 17 mm lg.; Mst. 1, senkrecht abstehend, 18 —25 mm lg.; Bl. röhrenförmig, karminrot, 18 mm lg., 4,5mm br.; Sep. 6 —7 mm lg., spatelig mit gezähnter Spitze; Pet. ca. 7 mm lg., sonst ebenso; Stbf. weiß; Stbb. gelb, 1 mm lg.; Gr. 10mm lg., weiß mit ca. 4 weißen N.; Fr. mit Blütenrest 24 mm lg., glänzend karminrot; S. mützenförmig mit matt- glänzender, schwarzer Testa. — Brasilien (Bahia, bei Andorinha unter Akaziensträuchern in 500 m Höhe). Melocactus concinnus Buin. & Bred. 1972 K. einzeln, mit Ceph. 8 —9 cm h., 10 —11cm 0, grün bis schwach bläulichgrün, mit Faserwurzeln; Ceph. 2,5 — 3 cm h. u. 6 — 7 cm 0, Neutrieb weißwollig mit feinen rötlichen Borsten, im alten Trieb Rotfärbung überwiegend; Ri. 10 — 13, .scharf, unten 2 — 2,5 cm h. u. 4 cm entfernt; Ar. versenkt, fast rund, mit weißem Filz; St. erst rötl. mit hellem Fuß, später grau m. nbraunen Spitzen, kräftig, steif; Rst. 1—25 mm lg., nach unten abstehend, weiter 4 etwas gebogene u. 2 kurze Nebenst. nach oben, bis 6 mm lg.; Mst. 1, 16 mm lg., senkrecht abstehend, oft nach oben gebogen; Bl. 18 mm lg., 6,5 mm br., karminrot; Gr. weiß mit 4 weißen N.; Fr. glänzend karminrot, umgekehrt keulenförmig; S. mützenförmig, glänzend schwarz. — Brasilien (Bahia, westl. von Seabra in 1000 m Höhe, auf felsigem, dürrem und sandigem Boden zwischen Steingeröll unter Catingagehölz und Sträuchern. Von Horst und Uebelmann Anfang 1968 entdeckt.) (Abb. 488.) Melocactus cremnophilus Btjin. & Bred. 1972 K. einfach, 12 cm h., 14 cm 0, grün bis dunkelgrün; Ceph. bis 12 cm h., 6 — 7 cm 0, aus dünnen, roten Borsten und grauer Wolle gebildet; Ri. 11 ( — 13), stumpf, nicht erhöht zwischen den Ar.; Ar. etwas versenkt, in 1,5 cm Abstand, rund bis etwas elliptisch, 5 — 7 mm lg. und 5 mm br. mit kurzem weißem Filz, der bald verschwindet; St. wenn jung glasig hornfarben am Grunde und hellrötlich-braun nach oben, bald grau mit dunkelbrauner Spitze, kräftig, gerade, am Grunde verdickt; Rst. 8 — 9, ein unterer 6 —7 cm lg., 3 auf jeder Seite der Ar., die unteren die längsten (bis 4,5 cm); Mst. 4 über Kreuz angeordnet, der untere 3,5 — 4 cm lg.; Bl. karminrot, 16 mm lg., 3,5 mm 0; Fr. keulenförmig, 22 —25 mm lg., 5 —6 mm br., rot; S. klein, rund. — Brasilien (Bahia, Serra do Espinhaco, in 850 m Höhe. Entdeckt von Horst und Uebelmann 1967/68.) (Abb. 489.) Melocactus curvicornis Buin. & Bred. 1972 K. einzeln, 20 und mehr cm h., 10 — 19 cm br., grün; Wz. verzweigt; Ceph. 30 cm h., 7-8 cm 0, weißwollig mit kurzen roten Bst. durchwoben, die später mehr hervortreten; Ri. 13, zieml. scharf, oft etwas spiralig, 4 — 5 cm entfernt, 4,5 cm h.; Ar. versenkt, etwas längl., 7 mm lg., 4 mm br., dazwischen beilförmige Höcker, bis 5 mm vorspringend, um die Ar. verdickt, erst weißfilzig, später kahl, 15 mm entfernt; St. unten erst hellhornfarben m. dunkelbrauner Spitze, gebogen oder oft gerade, später grau m. brauner Spitze, rauh, sehr kräftig, am Fuß verdickt; Rst. 7, einer nach unten über die Höcker gebogen, 2 bis 2,5 cm lg., 3 Paare seitwärts, das unterste Paar schräg nach unten gebogen, 2 —2,5 cm lg., das Paar in der Mitte seitwärts gebogen, 1,5 — 2 cm lg., das oberste Paar schräg nach oben, gerade, 1,3 bis 1,5 cm lg., außerdem oft einige dünne Nebenst.; Mst. 1, schräg n. oben, 1,7 cm lg.; Bl. 15 mm lg., 6 —7 mm 0, nackt, karminrot; Sep. 4 mm lg., 1,3 mm br., spateiförmig m. Spitze, karminrot; Pet. hell karminrot; Gr. 9 mm lg., weiß mit 4N,;
Melocactus 489 Fr, ca. 14 mm lg., umgekehrt keulenförmig, sehr hellrosa; S. ei- bis birnenförmig, glänzend schwarz. - Brasilien (Bahia, bei Macaubas in 950 bis 1000 m Höhe in Felsspalten zwischen Bromelien und harten Gräsern, im Februar 1966 von Horst und Dr. G. Baumgardt gefunden. 1968 von Horst und Btjintng genau beobachtet. Sie fanden die Bestachelung an jungen Pflanzen viel kräftiger und auffallender als nach der Cephaliumbildung.) Melocactus dawsonii H. Bravo 1965 M. kugelig, einzeln, bis 20 cm h., 15 cm 0; Ri. 14; Ar. oval, 4mm lg.; Rst. 9 — 11, zur Hälfte rechts und links, zurückgekrümmt, 3 — 3,5 cm lg., pfriemlich, weißlich-fahlgelb; Mst. meist 4; Ceph. ca. 5 cm h., weißwollig mit braunroten Bst.; Bl. á cm lg. mit Ov.; Fr, keulig, bis 5 cm lg.; S. 2 mm lg., kaffeebraun. — Mexiko (Jalisco, Rancho Cuixmala, bei Tenacatita). Weicht von anderen mexikanischen Melocacteen durch mehr mittlere St. und die größere Bl. ab. Melocactus deinacanthus Buin. & Bred. 1973 K. einzeln, bis 35 cm h. und 18 cm 0, grün; Ceph. bis 20 cm h. und bis 9 cm 0 mit weißer Wolle und vielen roten Bst., die ihm ein rotes Aussehen geben; Ki. 10 (—12), ca. 4,5 cm breit und entfernt, ziemlich scharf, zwischen den Ar. beilförmig erhöht; Ar. oval, bis 17 mm lg. und bis 11 mm breit, in 2-2,5 cm Abstand, tief versenkt; St. zuerst rötlich-fleischfarben, später grau bis schwarz, kräftig, hart, gebogen, am Fuß verdickt; Rst. strahlend um die Mst., 1 nach unten bis 5 cm lg., übrige kürzer, die kreuzförmig gestellten 4 Mst. 3—4 cm lg.; Bl. röhrenförmig, kahl, violett, 19 mm lg.; Gr. weißlich mit 4 cremefarbigen N.; Fr. keulenförmig, weiß; S. mützenförmig, Testa mit hohen, kugeligen Wärzchen, mattschwarz. — Brasilien (Bahia, nordwestlich von Caitité in ca. 200 m Höhe auf und zwischen nackten Felsen. Wurde 1971 von Buintng und Horst entdeckt.) Melocactus erythracanthus Buin. & Bred. 1973 K. einzeln, kugelig bis wenig konisch, bis 11 cm h., bis 12 cm 0, grün; Ri. 11—12, ziemlich scharf, unten bis 3 cm, oben bis 1 cm Abstand; Ar. rund, 6-7 mm 0, zuerst mit kurzem, creme-weißem Filz, eingesenkt bis 2 cm Abstand; St. zuerst gelbbraun bis tief rot, später grau; Rst. ca. 7, einer nach unten 10 —13 cm lg., gebogen, die anderen um die Mittelstacheln angeordnet, 1,5 —3 cm lg., mehr oder weniger gebogen; Mst. 4, über Kreuz, der unterste 4,5 — 5,5 cm lg., die anderen 1,5 — 2 cm lg.; Ceph. bis 6 cm h. und 0, im Scheitel mit schneeweißer Wolle zwischen kurzen roten Bst., die das Ceph. nach dem Schrumpfen der weißen Wolle tief rot erscheinen lassen; Bl. röhrig, fast 21 mm lg., bis 5 mm br., lilarot; Sep. spatelig; Pet. lanzettlich; Fr. keulenförmig, 22 — 25 mm lg., 5 —7 mm br., glänzend weinrot; S, 1,2 mm lg., 0,8 mm br., schwarz. — Brasilien (Bahia, Serra do Espinhaco in flachen Bergen von ca. 900 m Höhe). (Abb. 490.) Melocactus ferreophilus Buin. & Bred. K. einzeln, einschl. Ceph, bis 33 cm h., bis 19 cm 0, grün bis graugrün, Ceph. 5 cm h., 9 cm 0, mit weißer Wolle und vielen roten Borsten; Ri. 10, gerade, senkrecht, scharf, zwischen den Ar. erhöht; Ar, oval, ca. 10 mm lg., zuerst mit hellgrauer Wolle, später kahl, in 2 cm Abstand; Bl, karminrot, 15 mm lg.; Gr. weiß mit 6 weißen N.; Fr. rosaweiß bis weiß, bis 29 mm lg.; S. kugel- bis mützenförmig. — Brasilien (Bahia, bei Cameleiros in etwa 840 m Höhe in stark eisenhaltigem Boden von ^pH-Wert 7 — 8. Die Art wurde 1967/68 von Horst und Uebelmann gefunden. (Abb. 491.) Melocactus giganteus Buin. & Bred. K. einfach, ohne Cephalium bis 48 cm h., bis 20 cm 0, grün; Ceph, bis 26 cm lg., bis 9 cm 0, weiß wollig, stark durchsetzt mit roten Bst., besonders seitlich; Ri. bis 15, häufig nach links gedreht, 2 — 2,3 cm Abstand; Ar. kugelig, 6 — 8 mm 0, eingesenkt, erst grau, dann kahl, in 2 cm Abstand; St. sehr kräftig, jung braun-fosa, alt graubraun, am Fuß verdickt; ca. 8 Rst. spreizend um die Mst., 11 —18 mm lg., etwas gebogen; Mst. 1, 15 — 17 mm lg., am Fuß bis 4 mm dick, schräg aufwärts gebogen; Bl. röhrenförmig, 6 — 8 mm lg., leuchtend lila; Fr. 18 mm lg., bis 7 mm 0, enthält ca. 35 mützenförmige S. — Brasilien (Bahia, Serra San Inacio, auf und zwischen kahlen Felsen, z. T. unter Sträuchern. In ca. 520 m Höhe von Buining und Horst 1968 gefunden und 1972 erneut gesammelt.) Melocactus glaucescens Buin. & Bred. K. einzeln, fast kugelig, bis 14 cm h. und 0, graugrün bis blaugrün; 11 Ri.,2 —3,5 cm br.; Ar. rund, 4 mm 0, weißfilzig, später kahl, 10 —18 mm Abst.; St. ca. 8, grau mit schwarzen Spitzen, 25 mm lg.; 2 kleinere Rst. kürzer, nur 11 mm; 1 Mst. schräg aufwärts, 14 mm lg.; 1 Mst. mit nur wenig gehakter Spitze und verdicktem Fuß senkrecht abstehend, 15 mm lg.; Bl. 21 mm lg., 6 mm 0, rot aus dichtem Ceph. von 7 cm 0 mit elfenbeinweißen H,, fast ohne Borsten; Fr. 12 mm lg.,"rot; S. rund, 1 —1,3 mm lg. — Brasilien (Mittel- Bahia, im westlichen Serro de Espinhaco in 900 m Höhe vorkommend). (Abb. 492.) Melocactus ocujalius Riha nom. prov. K. sehr groß, bis 35 cm 0, Ceph. sehr lang. Dem Melocactus communis ähnelnd. — Kuba (Sierra Maestra). Melocactus permutabilis (FR 1331) Beschreibung fehlt.
490 Melocactus — Neolloydia Melocactus rectispinus (FR 951) Beschreibung fehlt. Melocactus rubrispinus (FR 1330) Beschreibung fehlt. Micranthocereus Backbg. Micranthocereus flaviflorus Buin. & Bred. 1974 K. säulenförmig, von der Basis sprossend; Tr. bis 75 cm lg., bis 4 cm 0, grün mit blau bereifter Epidermis; Ri. ca. 16, bis 6 mm br. und in 6 mm Abstand; Ar. oval in 3 — 4 mm Abstand, zuerst wollig mit weißen, seidigen H. von ca. 10 mm Länge, später verkahlend; St. gerade, steif, gelbbraun, später schmutzig weiß; Rst. viele, strahlig, ca. 5 mm lg., glasig; Mst. ca. 9, mittelster ca. 20mm, übrige 6 —13 mm lg.; Bl. aus Cephalium an der Spitze in größerer Zahl, Einzelblüte röhrenförmig, gelb aus rotem Perikarpell; Gr. weiß mit 4 gelben N.; Fr. beerenförmig, hellrot, mattglänzend; S. mützenförmig, glänzend schwarz. — Brasilien (Bahia, Serra do Curral Feio auf und zwischen Felsen in ca. 850 m Höhe. Die Art wurde 1972 von Horst und Bttining entdeckt.) Micranthocereus monteazulensis (FR 1214) Beschreibung fehlt. Micranthocereus multangularis (FR 1328) Beschreibung fehlt. Micranthocereus purpureus (FR 1329) Beschreibung fehlt. Micranthocereus violaciflorus Buin. K. bis Im h., 4cm dick; Ri. 14,5mm entfernt, scharf, grün, von feinen St. umgeben; Ar. oval in 5 mm Abstand, 2 mm lg., 1,5 mm br. mit weißen bis bräunlichen Haaren; Rst. zahlreich, bis 25 oder mehr, teils gegen die Ri. gedrückt, teils gespreizt abstehend, hyalin, weiß bis hellbraun; Mst. 1, bis 2,5 cm lg., rot. Blühfähige Pfl. entwickeln ein Pseudocephalium von dichter weißer bis bräunlicher Wolle und roten, borstenförmigen Mst. in großer Anzahl. Bl. ca. 23 mm lg., 7 mm 0, zylindrisch, tags offen; Receptaculum 18 mm lg., unten grünlich-rot, in Ziegelrot übergehend, wenige rote Schüppchen; Blütenblätter ca. 2 mm lg., spitz, außen violett. Stbb. weiß m. gelben Anthe- ren; Gr. weiß; Fr. urnenförmig, grünlich; S. schief eiförmig, schwarz. — Brasilien (Minas Gerais, Chapada do Diamantina, in ca. 950 m Höhe 1968 von Buining und Horst gefunden.) Mirabella Mirabella albicaulis (FR 1237) Beschreibung fehlt. Monvillea Br. & R. Monvillea alticostata (FR 1015) Beschreibung fehlt. Monvillea parapetiensis (FR 1114) Beschreibung fehlt. Neochilenia Backbg. Neochilenia dueluta Hort. Ritt.? K. 45 mm 0, 50 mm h., kugelig, später länglich, einzeln, bräunlich-schwarzgrün; Ri. 13, spiralig, in rundliche Höcker aufgelöst, Nase unter den Ar. stumpf; Ar. rund, wenig wollig; Rst. ca. 8 — 15, bis 6 mm lg., strahlig, etwas gekrümmt, grau, nach der Spitze zu dunkler; Mst. 1—4, nach oben gekrümmt, dunkelrötlich bis schwärzlich, 7 —10 mm lg.; Bl. blaßgelb, außen weiß bewollt und beborstet; Fr. weißwollig und -borstig; S. braun. — Chile. Neochilenia fulva siehe Neochilenia aerocarpa v. fulva (Ritt.) Backbg. Neochilenia longirapa (FR 1321) Beschreibung fehlt. Neochilenia tenebrica (FR 1092) Genaue Beschreibung fehlt. K. dunkel; Ri. in Höcker aufgelöst; Ar. dicht, kurz weißwollig; Rst. klein; Mst. fehlen; Bl. weiß-gelblich, bis 4 cm 0. Sehr ähnlich ist Neochilenia nuda (FR 1425). Neochilenia trapichensis (FR 252 c) Pyrrhocactus? Beschreibung fehlt. Neolloydia Br. & R. Neolloydia warnockii Benson 1975 Echinomastus GLASS & FOSTER Benannt nach Prof. Dr. B. H. Warnock, der die Art seit 1947 mehrmals sammelte. K. einzeln, blaugrün, eiförmig, 7 —11cm lg., 5-7,5 cm 0; Ri. 13-21; W. 9 mm lg.; Ar. elliptisch, 3 mm gr., 9 mm entfernt; St. dicht, den K. verdeckend, matt hellbraun; Mst. 4 mit kalkigblauen oder teils braunen Spitzen, die längeren nach oben, 1,2 — 2,5 cm lg.; Rst. 12 — 14, spreizend, schwach gebogen; Bl. ca. 2,5 cm lg. und 0; Sep. weiß bis rosa mit grünem Mittelstreifen, die läng-
Neolloydia — Notocactus 491 sten lanzettlich, 9 —12 mm lg.; Pet. rosa, bis 12 mm lg.; Fr. grün, bei Reife bräunlich werdend, mit wenigen Seh.; S. schwarz. — Mexiko (Chihua- hua, USA, Texas, New Mexico. In Gebieten von 560-1200 m Höhenlage). Neoporteria Br. & R. emend. Backbg. Neoporteria aricensis (Ritt.) Don. & Rowl. = Neochilenia aricensis (Ritt.) Backbg. 1963 Neoporteria lanieeps Ritt. 1963 K. grün oder braun, 3 — 4 cm dick, später bis 20 cm lg., fest, Scheitel eingesenkt mit großer Rüben- wurzel; Ri. erst stark in Höcker aufgelöst, später 13 —17, gedreht, tief gekerbt, Höcker ca. 2 mm br.; Ar. eingesenkt, weißfilzig, 2 — 4 mm lg., ca. 2 mm br., in 3 —5mm Abstand; St. haarartig, z.T. kräftiger, ± gebogen und gekrümmt; Mst. braun bis schwarz, gröber als die Rst., 2 —4cm lg.; Rst. wenig kürzer, heller bis grau, abstehend, je Ar. 20 — 50; Bl. aus dem Scheitel, 28 mm lg., schlank trichterförmig, Blumenkrone 2 cm 0, Tag und Nacht geöffnet, mehrere Tage lang. Geruchlos, außen rötlich mit einigen spitzen roten Schüpp- chen in den Achseln, mit weißen Wollflöckchen und haardünnen, gelblichen, gedrehten Borsten; Gr. weiß, 21 mm lg. mit 7 N.; Fr. kräftig karminrot, 12 mm lg., 7 mm dick; S. rund, matt schwarz. — Nordchile (Totora Bajo). Die Art ist verwandt mit N. villosa, ihr Name wurde durch Druckfehler irrtümlich als N. plani- ceps angegeben. Notocactus (K. Sch.) Berger Notocactus acutus v. depressus (FR 1377) Gedrungenere Form. Beschreibung fehlt. Notocactus agnetae van Vliet 1975 K. grün, 10 cm h. und 0, Scheitel etwas eingesenkt; Ri. ca. 30, am Grunde 6 mm br., geteilt durch 6 mm tiefe Längseinschnitte; kinnartige Hck. unter jeder Areole, diese rund, 3 mm 0 in 9 mm Abstand, weiß bewollt, bald kahl; Mst. 4, über Kreuz, bis 26 mm lg., borstig, hellbraun, Fuß und Spitze dunkler; Rst. ca. 25, im Kranz, gerade und gebogen; Bl. trichterförmig, bis 5 cm lg. und 0, um den Scheitel stehend, Blütenblätter lanzettlich, glänzend gelb mit hellrotem bis grünem Mittelstreifen, am Grunde etwas hellpurpur; Stbf. in 2 Gruppen, die 10 mm langen rosa, die 6 mm lg. gelb; Gr. 2 cm lg., purpur mit 9 N.; Fr. beerenartig; S. helmförmig mit schwarzer Testa. — Uruguay (Dept. Lavalleja in 150 m Höhe). v. aureispinus, St. ockergelb. v. minor, K. mehr abgeflacht, kleiner; Ri. ca. 23. Die provisorischen Namen Notocactus setieeps und N. concinnus v. setieeps sind nunmehr überflüssig. 32 Kakteenlexikon 3. A. Notocactus allosiphon Marchesi 1972 K. kugelig, stumpf grün, 11 —13 cm 0, 8 —12 cm h., Scheitel wenig versenkt; Ri. 15 — 16, gerade, 1,8 — 2,3 cm br., Seiten flach konkav; Höcker abgerundet, mitunter seitlich etwas zusammengedrückt, 2 — 3 mm h.; Ar. zwischen den Höckern versenkt in 7 — 9 mm Abstand; Rst. kürzer und dünner als die 4 Mst., sonst sehr ähnlich; ein oberer Mst. aufrecht, ein unterer dem Höcker aufliegend, 2 seitliche dünn und spitz, dunkelrot, später vergrauend mit schwärzlicher Spitze, 9 — 19 mm lg.; Bl. zahlreich, in Scheitelnähe, 5,5 cm h. und 5 cm 0, dicht mit anliegender Wolle bekleidet, grau-kastanienbraun und weiß an der Basis, blaß fleischfarbige Sch. von 2 bis 2,5 mm Länge. Bst. schwärzlich braun, 10 mm, oben 13 mm lg.; Bl. blaßgelb; Sep. mit rosa Linie auf der Rückseite des Mittelnervs; Pet. länglich bis elliptisch-lanzettlich mit abgerundeter Spitze, 8 — 11 mm br.; R. trichterförmig, nur 12 — 14 mm hoch; Stbf. hell cremefarben; N. purpur, 11 — 13- teilig; Gr. weiß; S. kugelig abgestumpft, schwarz, dicht bewarzt. — Uruguay (Rivera, Valle ar. Piaton). Notocactus arachnites Ritt. K. einzeln, kugelig, grün, 4 —9 cm 0,~ Scheitel bestachelt; Ri. 14 — 16, 3 —6 mm h., schwach gekerbt; Ar. rund, weiß, 3 —7 mm entfernt; St. dünn, weiß-braun, im Neutrieb rot; Rst. 10 — 14; Bl. ca. 37 mm lg., schwefelgelb, lanzettlich; Stbf. zitronengelb, 10 mm lg.; Fr. grün; S. schwarz, halbrund. — Brasilien (Rio Grande do Sul, Serra do Herval). v. minor Ritt. K. kleiner, 3 —5 cm 0; Ar. 2 — 3 mm 0, 2 bis 4 mm entfernt; St. dünn und kurz; Bl. gleich groß wie beim Typ.; N. schwarzpurpurn; Bl.- blätter breiter und weniger gespitzt; S. etwas größer. — Brasilien (Rio Grande do Sul, westlich von St. Ana de Boa Vista). (FR 1395 a) Notocactus buenekeri (brasilian.) siehe Parodia buenekeri Buin. 1962 Notocactus buiningii (Subgenus Malacocarpus) Buxb. 1968 Nach A. F. Buesung benannt. K. abgeflacht kugelförmig, einfach, bis 8 cm h., 12 cm 0, hell grasgrün, Scheitel nicht wollig; Ri. ca. 16, etwa 2 cm h., in dünne, scharfkantige Höcker gegliedert, die kinnartig die darunterliegende Ar. überragen; Ar. anfangs länglich, 3 —7 mm groß, weißwollig, bald verkahlend; St. 4, kreuzförmig, mit Nebenst.; St. an der Spitze glasartig gelblich, Basis verdickt und dunkelbraun; Bl. gelb, 7 cm lg., 8 cm 0; R. braunwollig; Stbf. gelb; Gr. 25 mm lg., trägt 9 rote N.; S. glockenförmig mit großem Hilum, Testa mattschwarz, kleinwarzig. — Uruguay (an der brasilianischen Grenze bei Livramento/Riviera, selten
492 Notocactus vorkommend. Auf der Buiningschen Brasilien- Expedition 1966 gefunden.) (Abb. 493.) Notocactus carambeiensis Buin. & Bbed. 1973 K. kugelig, später kurz zylindrisch, bis 10 cm h., 8 cm 0, dunkel mattgrün, Scheitel wollig, am Grunde sprossend; Ei. 12 — 14, senkrecht, bis 10 mm h., unten 12 —16 mm br.; Ar. rund bis oval, jung wollig, später kahl, bis 10 mm entf.; St. schwarz bis schwarzbraun, später graubraun mit dunkler Spitze; Rst. 6 — 8, ± anliegend, bis 20 mm lg.,- mitunter ein kleiner Nebenst.; Mst. 4, über Kreuz, der nach unten stehende bis 3 cm lg., die seitlichen bis 2,5 cm, der obere bis 2 cm lg.; Bl. 25 cm lg. und 0, tiefgelb, fast glockenförmig; Pericarpellum mit wenigen, 2 mm lg. Schuppen, kurzen weißen H. und zuweilen einer 4 mm lg., schwarzbraunen Bst.; Sep. und Pet. spitz, spatelig, tiefgelb; Stbf. gelb; Stbb. cremeweiß; N. 8, purpurrot; Fr. bis 12 mm lg., seitlich öffnend; S. mützen- förmig, mattschwarz. — Brasilien (Parana, nördl. Ponto Grossa bei Carambei in ca. 1000 m Höhe meist auf schwarzen Felsen oder auf grasigen Flächen mit Humusboden, pH. 4 — 5; von L. Horst und A. F. Buining 1966 gefunden.) (Abb. 494.) Notocactus crassigibbus Ritt. 1970 (FR 1394) K. kugelig, einzeln, grün, 5 —16 cm 0, Scheitel kahl; Ri. 10 — 15, stumpf, stark gehöckert, 5 bis 20 mm h.; Ar. zwischen den Höckern, rund, weiß, 2 —8 mm 0, 8 —15 mm entfernt; St. blaßgelb, biegsam, meist gekrümmt; Rst. 7 — 10, anliegend, 10 —25 mm lg.; Mst. meist 1, abwärts gerichtet, 15-30 mm lg.; Bl. 50-60 mm lg.; Frkn. stark weißwollig, wenige dünne Bst.; Stbf. blaß goldgelb, 10mm lg.; Stbb. dottergelb; Gr. blaßgelb, 25 mm lg. mit 11 purpurfarbenen N,; Blütenblätter schwefelgelb, lanzettlich; Fr. grün mit weißer Wolle und gelben Borsten; S. schwarz, halbrund. — Brasilien (Rio Grande do Sul, Lavras). Notocactus eremiticus (FR 1390) Beschreibung fehlt. Notocactus fuscus (FR 1379) Rotbrauner N. (Hu 29) Erinnert im Aussehen an eine Neoporteria. Notocactus glaucinus (FR 1376 a) v. gracilis (FR 1378 und 1426) v. miniatispinus (FR 1376) Notocactus globularis (FR 1388) Notocactus oxycostatus Buin. & Bred. 1973 K. einzeln oder am Grunde sprossend, erst ± niedergedrückt kugelig, später kugelig, bis 9 cm h. und br., etwas graugrün; Ri. 6 — 7, scharfkantig, am Grunde 3,5 — 4 cm br., 2 — 2,2 cm h., zwischen den Ar. oft beilförmig scharf und kinnartig vorgezogen; Ar. rundlich, ca. 7 mm im 0, erst stark weißwollig, später grauweißfilzig und schließlich kahl; ca. 1 cm entfernt; St. rotbraun, mattglänzend, flach, lockig gewunden oder gebogen, nie gerade; Rst. beiderseits je 2 und einer nach unten, 16 —25 mm lg.; Mst. senkrecht abstehend oder auch anders gerichtet, bis 20 mm lg., außerdem bis 8 kleine Nebenst.; Bl. 5 cm lg., 4,5 cm 0, glocken- bis trichterförmig, gelb; Frkn. 15 mm lg. mit bis 3 mm langen Schüppchen mit bis 10 mm langen Bst.; Sep. glänzend gelb, 24 mm lg., spateiförmig mit feiri gekerbter Spitze; Pet. glänzend gelb, ebenso geformt; Stbf. gelb weiß; Stbb. 1,5 mm lg., gelb; Gr. gelb weiß mit 12 roten, spitz zulaufenden papillösen N.; Fr. gelbgrau behaart mit rotbraunen Borsten; S. mützenförmig mit glänzend schwarzer Testa und ockergelbem Hilum. Sehr blühwillig. - Südbrasilien (Rio Grande do Sul, östlich von Sao Gabriel auf hügeligem Terrain, zwischen felsigem Gestein und Pampasgras unter Sträuchern und Gestrüpp in ca. 300 m Höhe. Diese auffällige Art aus der Notocactus ottonis-Verwandtschaft wurde von Horst und Buining 1968 an isolierter Stelle gefunden.) Notocactus pseudoherteri Buin. Falscher Notocactus herteri. K. flachrund, grün, ca. 20 cm 0, 12 cm h., Scheitel kahl; Wz. faserig; Ri. ca. 26 in Höcker aufgeteilt, 2 —2,5 cm entfernt; Ar. 6 —8 mm lg. und 5 —6 mm entfernt, anfangs weißwollig, bald kahl, in die Höcker eingesenkt; St. ca. 14, zuerst dunkelbraun, später grau werdend, in 5 seitlichen Paaren angeordnet, bis zu 2,3 cm lg., ± dem K. angedrückt oder fast aufrecht, je ein kürzerer und schwächerer am oberen und unteren Ende der Ar.; Mst. 4 über Kreuz etwas kräftiger, am Fuß zwiebelig verdickt, bis 3 cm lg.; Bl. geöffnet bis 5 cm lg. und 5 —5,6 cm br., selbstfertil, Pericarpell 6 mm lg. und innen 5 mm br.; Seh. mit brauner Wolle und einer einzelnen schwarzen Bst.; Nektarium 1 —1,5 mm lg.; Stbf. farblos in 2 Kreisen, 10 mm lg.; Stbb. sattgelb; Gr. mit 12 purpurroten N., Kelch mit brauner Wolle und schwarzen Borsten; Blütenblätter blaßgelb, lanzettlich oder breitzugespitzt; Fr. zuerst eine weiche, rote Beere, bei Reife schrumpfend, Blütenrest bleibend; S. rundlich, ein wenig größer als bei N. herteri. — Uruguay (an den östlichen Abhängen der Cochilla Negra in 150 —200 m Höhe, zwischen Gras an offenen, felsigen Plätzen. Entdeckt von Leopoldo Horst und A. F. Bdtntng.) Notocactus purvinatus (subgen. Malacocarpus) VAN VLIET Gepolsterter N. K. sprossend, Gruppen bis 50 cm 0 bildend; Einzelkopf kugelig, bis 15 cm 0, Scheitel weißwollig und mit St. bedeckt; Ri. 14 — 24, scharf,
Notocactus 493 kaum gekerbt, bis 15 mm h. und 20 mm br.; Ar. rund, 4 mm 0, bis 18 mm entfernt, graufilzig, sprossend; St. stechend, goldfarben bis blaßbraun; Rst. 7 — 15, bis 2 cm lg., untere am stärksten; Mst. 1, bis 2,5 cm lg., aufwärts, später abwärts gerichtet; BL trichterig, bis 4 cm lg. und 4,5 cm 0, aus dem Scheitel; R. u. Ov. dicht bewollt; Sep. u. Pet. lanzettlich, zitronengelb; selbstfertil; Gr. hellgelb mit 9 roten N.; Fr. länglich, blaßrosa bis blaßgrün, bewollt; S. glockenförmig, gehöckert, mit weißem Hilum. Stachelfarbe sehr variierend. — Uruguay (Cerro Largo, zwischen Gras auf flechtenbedeckten Steinen). Notocactus purpureus Ritt. Purpurrot (blühender) N. K. kugelig, später keulenförmig verlängert, bis 14 cm dick, an der Basis häufig sprossend; Seh. etwas eingesenkt, wollig; Ri. 14 — 19, gerade, 7 —15 mm h., gekerbt, stumpf, Höcker 2 —3 mm h.; Ar. rund, zwischen den Höckern, weiß, 3 bis 5 mm 0, 5 —8 mm entfernt; St. stechend; Rst. ca. 15, weiß, gerade, 6 — 14 mm lg.; Mst. 4 — 6, rotgelb, gerade bis gebogen, 8 — 20 mm lg.; BL aus dem Seh., 4 cm lg.; Frkn. mit weißer Wolle ohne Borsten, Nektarkammer V-j2 mm lg., halbgeschlossen; R. becherförmig, 12 mm lg., nach oben mit braunen Borsten; Stbf. blaßgelb, Stbb. dunkelgoldgelb; Gr. blaßgelb; ca. ION., 7-8 mm lg., weißlich; Blütenblätter purpurrot, 18 mm lg., 4-5 mm br.; Fr. grünrot; S. 1mm lg., schwarz, Hilum hervorstehend. — Brasilien (Rio Grande do Sul, südl. Serra Geral). Notocactus rauschii van Vliet Nach dem Sammler Walter Rausch, Wien, benannt. Notocactus rechensis Buin. 1968 K. frischgrün, kugelig-kurz zylindrisch, bis 7 cm lg., 3—5 cm 0, stark am Grunde sprossend; Ri. ca. 18, 4 mm h., bis 7 mm voneinander entfernt; Ar. rund, ca. 2 mm 0, am Seh. weißwollig, später kahl, bis 4 mm voneinander entfernt; St. von Weiß bis Gelb variierend, im Scheitel Stachelbündel senkrecht, Scheitel bedeckend; Rst. 4 — 6, strahlenförmig, weiß-gelblich, 6 —7 mm lg., 2 — 4 nach unten seitwärts; Mst. 3 — 4, dunkler gelb, einer nach unten, alle etwas kräftiger und länger, besonders der untere; BL ca. 3 cm lg., 3 — 3,5 cm breit, gelb; R. mit lanzettlichen Seh., Wolle, weißen Borsten; Sep. lanzettlich mit etwas rötlichem Mittelstreif; Pet. zitronengelb, 15 mm lg., 2 mm br.; Gr. mit ca. 10 weißen, 2 mm langen N., ca. 2 cm lg.; Fr. rot, mützenförmig, 1 mm lg. — Brasilien (Rio Grande do Sul, auf Felsen bei Ana Rech von H. Bünekeb, Corvo, gefunden). Notocactus roseoluteus van Vliet 1973 K. kugelig, bis 18 cm 0 und Höhe, kupfergrün, Scheitel mit weißer Wolle bedeckt, durchsetzt mit St. der neuen Ar.; Ri. 15 — 18, dreiseitig und mit starken runden Höckern zwischen den Areolen; Ar. eingesenkt, 5 mm 0 in 10 mm Abstand, rund mit weißer Wolle, die bald verschwindet; Rst. bis ca. 8, bis 15 mm lg., meist kürzer, hellbraun, mit braunem Fuß und Spitze; Mst. 4, über Kreuz, teils abgeplattet, der stärkste nach unten gerichtet, bis 3 cm lg., Farbe wie die Rst.; BL glockenförmig, bis 8 cm 0, aus neuen Areolen im Scheitel kommend, glänzend hell salmfarbig mit dunklerem Mittelstreifen, am Grunde der BL hellgelb, Außenseite mit lila bis lilabraunen Schuppen bekleidet; Gr. hellgelb mit 9 salmfarbenen N.; Fr. beerenähnlich, lichtgrün bis hellrosa; S. helmförmig. — Uruguay (nahe Tranqueras). van Vliet bezeichnet diese Art als eine Übergangsform zwischen Notocactus mammulosus und herteri. In ihrer Heimat wächst sie in voller Sonne auf steinigem Boden und in Felsspalten. Schon früher wurde Samen dieser Art unter dem Namen Notocactus cupreatus gehandelt. (Abb. 495.) Notocactus rubriflorus Kol. Rotblühender N. K. kugelig, im Alter säulig, hellgrün, unten leicht verkorkend; Höcker zwischen den weißwolligen Ar.; Ri. 21-27; Rst. ca. 12, glasig gelb, heller, dünner und kürzer als bei N. herteri; Mst. 4, kreuzförmig gestellt, gelb, am Fuß rötlich; BL rot mit hellem Schlund, ca. 4 cm lg. Dem Notocactus herteri sehr nahe stehend, jedoch schon früher eingeführt. In der Sammlung Haage, Erfurt, stehen 50jährige Exemplare. — Uruguay. Notocactus schlössen van Vliet 1974 K. einzeln, lebhaft grün, umgekehrt birnenförmig, später kurz zylindrisch, bis 18 cm lg., bis 11 cm 0; Scheitel eingesenkt, mit rotbraunen St. umgeben und spärlich mit weißer Wolle bedeckt; Ri. ca. 22, von 8 mm Höhe, zwischen den Ar. kinnförmig gehöckert; Ar. wenig versenkt, in 7 mm Abstand, 2 mm 0, rund, mit weißem Wollfilz versehen und bald verkahlend; Mst. 4, über Kreuz, gerade, abgeflacht, steif, stechend, der nach oben gerichtete bis 24 mm lg., der nach unten 17 mm lg., alle schwer von den Rst. zu trennen, rotbraun, an der Basis schwarzbraun, später vergrauend und oft gebogen; Rst. ca. 34, gerade, spitz, glasfarbig mit hellbrauner Spitze und Fuß, ca. 11mm lg.; BL um den Scheitel, 4,5 cm lg., 5 cm br., nicht selbstfertil; R. glockenförmig, glänzend hell zitronengelb, außen mit rosa und grünlichen Seh., brauner Wolle und dunkelbraunen Borstenhaaren. Blumenblätter spatelig und im Scheitel ein wenig ausgefranst, glänzend zitronengelb mit hellgrünen Mittelstreifen; Stbf. hellgelb; Gr. fast 14 mm lg. mit 10 dunkelpurpurnen N.$ Fr. vertikal öffnend, enthält ca. 400 S.; S. Hilum mit hellem gewelltem Rand, Testa schwarz glänzend gewarzt. — Uruguay (im Osten des Dept. Maldonado, bei Garzon).
494 Notocactus — Opuntia Notocactus securituberculatus (FR 1375) Beschreibung fehlt. Notocactus sucineus Ritt. (FR 1399) Bernsteinfarbener N. K. kugelig, später länglich, glänzend grün, weich, 3 — 7 cm 0, einzeln, Scheitel eingesenkt, bestachelt; Ri. 18 — 24, 2 — 4 mm h., gekerbt; Ar. rund, weiß, 1—2 mm 0, in den Vertiefungen zwischen den Höckern, 2 — 4 mm entfernt; St, stechend, gerade; Rst. bernsteinfarben, ca. 15 — 30, 3 —6 mm lg.; Mst. goldgelb, 8-12, 7-20 mm lg.; Bl. aus dem Scheitel, 35 mm lg.; Frkn. mit weißer Wolle, oben mit gelben Bst.; Nektarkammer 1 mm lg.; Blütenröhre becherförmig, 10 mm lg.; Stbf. zitronengelb; Stbb. blaßgelb; Gr. purpur, 20 mm lg., N. schwärzlichpurpur; Blütenbl. schwefelgelb, 18 mm lg., 3 —4 mm br., die inneren spitz, die äußeren abgerundet; Fr. mit weißer Wolle bedeckt, Fr.fleischrot; S. 3/4 mm lg., schwarz, wenig gehöckert; Hilum basal. — Brasilien (Rio do Sul, Sao Gabriel). Notocactus tenuicylindricus (FR 1361) K. einzeln, säulenförmig, 2 — 3 cm dick, 4 —8 cm h., grün bis blaugräulich; Ri. 13 — 21, 3—4mm h., gekerbt, durch Höcker getrennt; Ar. in den Vertiefungen zwischen den Höckern, 1 —1,5 mm 0, mit weißer Wolle, 1,5 — 3 mm entfernt; St. gerade, kräftig, stechend; Rst. 10 — 15, blaßgelb, 3 —4 mm lg.; Mst. 2-4, fuchsrot, 3-6 mm lg.; Bl. 42 mm lg., Frkn. kugelig, meist mit weißer Wolle bedeckt, aus der gelbe Bst. entspringen; Nektarkammer blaßgelb; Blütenröhre becherförmig, 15 mm lg., zitronengelb; Stbb. blaßgelb; N. kar- min; Blütenbl. 28 mm lg., 5 mm br., leuchtend zitronengelb; S. länglich, schwarz, schwach gehöckert, Hilum basal, groß. — Brasilien (Rio do Sul, südlich Alegrete). Notocactus uebelmannianus Buin. 1968 Benannt nach W. Uebelmann, der diese schöne Art zuerst einführte. K. flach kugelig, nicht oder selten sprossend, glänzend dunkelgrün, bis 17 cm 0, bis 12 cm h.; Ri. 12 — 16, bis 3,5 cm br., rund, höckerig, Höcker kinnartig vorgezogen; Ar. bis 10 mm br., bis 8 mm lg., jung weißwollig, später kahl, bis 2,5 cm entfernt, unter der Ar. eine kleine Querrinne; St. meist an den Körper gedrückt, ca. 6 Rst., 1—3 cm lg., St. nach unten, einige kürzere nach oben, weiß bis weißlichgrau, ungleich lg., mitunter verflochten; Bl. glänzend weinrot, bis 5 cm br., geschlossen 4,5 cm lg.; R. mit brauner Wolle bekleidet; Stbf. cremegelb; Gr. weißlich, nach oben bisweilen rötlich; N. rot; Blütenblätter spitz, 2 cm lg., bis 4 mm br.; reife Fr. glänzend rot; S. klein, mutzen - förmig. — Brasilien (Rio Grande do Sul, bei Cacapava, nur auf einem Berggipfel von L. Horst 1965 gefunden.) (Abb. 496.) f. flaviflorus Buin. Bl. gelb, Frucht nicht flach, sondern kugelig, sonst wie der Typus. Wächst mit dem rotblühenden Typus vermischt, ca. 20% gelbblühende Pflanzen. Notocactus vairvlietii Rausch 1970 Benannt nach dem Entdecker der Art D. van Vliet. K. einzeln, verkehrt birnenförmig, bis 10 cm h., 6 cm 0, dunkelgrün, Scheitel versenkt, weißfilzig; Ri. bis 30, senkrecht, in Kinnhöcker geteilt; Ar. rund, ca. 2 mm 0, in den Höckervertiefungen sitzend, weißfilzig, später verkahlend; Rst. 13 — 15, bis 8 mm lg., anliegend, um den K. verflochten; Mst. 1—4, der unterste nach unten gebogen, bis 15 mm lg., alle St. borstig weich, rot- bis schwarzbraun mit dunklem Fuß; Bl. selbststeril, im Kranz um den Scheitel, 50 mm lg., 57 mm 0, Frkn. und R. gelblich mit rosa Seh. und braunen Bst; Blütenbl. lanzettlich oder spatelig, etwas gezackt, glänzend hell zitronengelb mit rosa Mittelstreif, im Kelch grünlich verfärbend, Seh. dunkelgrün mit braunen Punkten, brauner Wolle und Bst., Kelch breit trichterig, gelb, im Grunde orangegelb verfärbend; Stbf. weiß; Gr. gelb; N. 11, violett- bis purpurrot; Fr. rund, hellgrün; S. unregelmäßig glockenförmig; Fr. und S. wie bei Notocactus werdermannianus, nur in allen Teilen kleiner, auch Bestachlung von diesem verschieden. - Uruguay (Chuchilla de los once cerros). v. gracilior Rausch; K. nur 4 cm h., 5 cm 0; Ri. bis 25, senkrecht; St. gelbweiß bis rosa, gekräuselt; Rst. 13- 15; Mst. 3 —4; Bl. gelborange- gelb. — Uruguay (zwischen Minas de Corales u. Ansina). Nyctocereus serpentinus v. pietatis H. Bravo 1972 K. bis 1,3 m h., wenig verzweigt; Tr. bis 2 m lg., 6 cm 0; Ri. 16; Ar. 1 cm entfernt, rund, weißwollig; St. sich überkreuzend; Rst. 14, 15 mm lg.; Mst. 4 — 5, 2,5 —3 cm lg., zuerst intensiv gelb, später weißlich; Bl. weiß, nächtlich, 15 cm lg.; Fr. 6 cm lg. und 4,5 cm 0, darauf zahlreiche Ar. mit dunkelbeige Filz und 2,5 cm lg. St. - Mexiko (Michoacan, La Piedad). Opuntia (Tournef.) Miller Opuntia adpressa (FR 892) Beschreibung fehlt. Opuntia albata Hort. Vielleicht eine Varietät von Opuntia microdasys mit dem großen Vorzug der nicht stechenden Glo- chiden und besonderer Reich- und Leichtblütigkeit. Bl. gelb; N. grün. — (Mexiko). Opuntia bensonii Sanchez-Mejorada 1972 K. baumförmig, stammbildend, 2 —4 m hoch; Tr. 30 cm lg., 20 cm br., rötlichgrün; Ar. 3—4 cm ent-
Opuntia — Parodia 495 fernt, weißfilzig; Gl. goldgelb; St. 5 — 8, bis 35 mm lg., weißlich mit dunklerer Spitze; Bl. intensiv gelb; Fr. obkonisch, 6 —7 cm lg., dunkelpurpurn, darauf Ar. mit zahlreichen gelben Gl.; S. scheibenförmig, 4 mm 0. — Mexiko (Michoacan, Palo Pintado, in 350 m Höhe). Opuntia catingicola Werd. K. strauchig, bis 1,50 m h., Glieder oblong, bis 15 cm lg.; St. bis 5, nadelig, gelblich; Bl. hell reinrot, relativ klein. — Brasilien (Bahia zwischen Mondo Nuevo und Ventura in 600 m Höhe), v. fulviceps Backbg. K. rundlich, bis 8 cm 0, auch breitrund, kräftig- bis dunklergrün; Ri. ca. 20, stark spiralig; W. frei oder unten ± verbunden bis fast rundhöckrig; Ar. ca. 3 —4 mm gr., hellbräunlich; St. schwer trennbar, die 5 oder mehr mittelsten anfangs hell- bis dunkel- oder rötlichbraun, die längsten + zum Scheitel gebogen oder aufgerichtet und ± leicht auswärts gekrümmt, ca. 1,5 — 5 cm lg., wenn länger, dann elastischer. Opuntia (Platyopuntia) conjungens (FR 895) Bolivien. — Beschreibung fehlt noch. Opuntia cymochila Eng. siehe Opuntia tortispina v. cymochila (Eng.) Backbg. Opuntia excelsa Sanchez-Mejorada 1972 K. baumförmig, 8 —12 m h., Stamm 5 —6 m h., 40 cm 0, verholzt; Tr. länglich bis abgestumpft, 30 cm lg. und 22 cm br., dunkelgrün, z. T. ganz stachellos; Ar. 23 —28 mm entfernt, elliptisch; Gl. kurz, ockerfarben; St. 1—3, selten 3 — 5 je Ar., 4 — 18 mm lg., grauweiß mit dunklerer Spitze; Bl. orange-rosa bis gelblich-lachsfarben mit magenta- roter Mittellinie; Fr. birnenförmig, 7 —8 cm lg. und 4 cm 0, purpurrot mit grünlichen Tönungen; S. zahlreich, 4 mm lg., 2 mm dick. Einzelne Exemplare erreichen eine Höhe von 14 m. — Mexiko (Jalisco, Playa Bianca, La Huerta). Opuntia greenii siehe Opuntia humifusa Raf. Opuntia jaliscana H. Bravo 1972 K. stammbildend, baumartig, 4 m h., stark verzweigend; Tr. oblong, 20 cm lg. und 8 — 9 cm br., hellgrün; Ar. 2,5 cm entfernt, rund, mit wenig Filz; Gl. kurz, gelb; St. 1—3, gelb, 5 — 15 mm lg.; Bl. rotorange. — Mexiko (Jalisco, Zapotlanejo). Opuntia nejapensis H. Bravo 1972 K. stammbildend, baumartig; Tr. 30 —35 cm lg. und 20 —25 cm br., gelblichgrün, dick und etwas gewellt; Ar. wenige, 5 — 7 mm entfernt; St. 3, der obere 5 — 8 cm, die unteren 2 — 3 cm lg., weiß mit gelblicher Spitze; Bl. nicht bekannt; Fr. groß, feigenförmig, 7 —8 cm lg., 5 cm 0; S. hellbeige, 5 mm 0. — Mexiko (Oaxaca, zwischen Cama- rones und Nejapa). Opuntia pituosa (FR 1036) Beschreibung fehlt. Opuntia rafinesquei Eng, siehe Opuntia humifusa Raf. Opuntia roborensis Card. 1966 K. strauchig, verzweigt, 0,5 — Im gr., Glieder oval bis elliptisch, 7 —10 cm lg., 2,5 —3,5 cm br.; Ar. 2 — 2,5 cm entfernt, graufilzig mit hellbraunen GL; St. 1—3, angedrückt, weißl.-grau m. braunen Spitzen, 1 — 3 cm lg.; Bl. zahlreich, an der Spitze der Glieder, 4cm lg.; Ov. 2cm lg., dunkelgrün; Blütenblätter breit-spatelig, goldgelb; Gr. weiß; Fr. purpur; S. weißlich, 3 mm 0. — Bolivien (Chiquitos, Santa Cruz, nahe Roboré in 600 m Höhe). Die Art hat Ähnlichkeit mit O. retrorsa und O. canina. Opuntia saxatilis (FR 1035) Beschreibung fehlt. Opuntia tajapayensis (FR 897) Beschreibung fehlt. Opuntia tilcarensis (Platyopuntia) (FR 63) Beschreibung fehlt. Parodia Speg. Parodia agregia (nom. provis.) Wesk. Form von Parodia dichroacantha. K. länglich, dunkelgrün, 10 cm h., 6 cm 0; Ri. 13, spiralig, Höcker rund; Scheitel mit weißer Wolle bedeckt; Ar. 6 mm entfernt, lange wollig bleibend; Rst. weiß, 10, anliegend; Mst. 7, bräunlichgelb, 2 seitliche und der unterste stark gehakt; Bl. röt, 5 cm 0; Fr. breit, goldgelb; S. rund bis eiförmig, dunkel, wie lackiert glänzend. — Argentinien (von Fechser gesammelt). Parodia aurinana (FR 922) Ungeklärte Art, von Weskamp 1966 erwähnt. — Argentinien (Salta, tiefe Lagen). Parodia andreae Brandt. 1972 Syn.: P. subtiliha- mata Ritt. K. breitkugelig, dunkelgrasgrün bis ca. 15 cm h., 14 cm 0; Ar. leicht warzig, mit kurzer Wolle bedeckt, ca. 7 — 10 mm lg., bei alten Pflanzen berühren sich die Ar. und bilden einen ununterbrochenen weißen Wollstreifen; Ri. 13; Rst. ca. 20, weißlich, später oft goldbraun, sehr fein, 10 — 15 mm lg.; Mst. 7, gerade, der mittelste steif vom K. abstehend, alle Mst. hellbraun bis honigfarben,
496 Parodia ca. 20 —25mm lg.; Bl. goldorange, kurzstielig, ca. 4 — 5 cm 0, Schlund orangerosa; Gr. und N. gelb; Fr. bräunlich, ca. 4 mm 0; S. dunkelrot- braun, fast schwarz, glänzend. — Bolivien (Prov. Mendez, bei Cieneguilla und vermutlich auch in den Gebirgen bei Tarija). Sämlinge dieser Art erscheinen auch zwischen Aussaaten als P. subtilihamata und B. tredecim- costata. (Abb. 497.) Parodia aureispina Backbg. K. kugelig, frischgrün, bis 6,5 cm 0; Ei. bis ca. 16 oder mehr, spiralig, in Warzen aufgelöst; Rst. ca. 40, borstenfein, weiß; Mst. ca. 6, bis ca. 15 mm lg., goldgelb bleibend, 4 davon über Kreuz, alle kräftiger, der unterste oder auch mehrere hakig; B.l bis 3 cm 0, goldgelb; S. winzig, braun. — Nordargentinien (Salta). v. elegans Backbg. Scheitel stärker weißwollig; St. alle fein und um feinere H.-Bst. vermehrt, diese bis 2,2 cm lg., ein unterer mittlerer St. aber deutlich hakig. Die von Backeberg beschriebene v. elegans ist nach Meinung von F. Brandt und anderen eine Hybride, zumal sie nicht samenbeständig ist. v. vulgaris Brandt: K. halbkugelig, später verlängert, gedrungen, satt bläulichgrün, Scheitel leicht eingesenkt, mit Stachelschopf; Ri. 19 — 29, meist 21, spiralig angeordnet, in kleine Höcker unterteilt; Ar. schwach wollig, rein weiß, sehr langsam verkahlend, in ca. 8 mm Abstand; Rst. ca. 20 — 40, strahlend, weiß, ca. 10 mm lg.; 3Ist. 6 und mehr bis 10, der stärkste und unterste gehakt, ca. 15 mm lg., weißlichgelb, die kräftigsten 4 oder mehr an der Spitze dunkler bis bräunlichrot gefärbt; BI. zu mehreren gleichzeitig aus dem Scheitel, ca. 4 —5 cm 0, Peri- carpell im unteren Teil glatt, kahl, grün, oben mit Areolen, Seh. mit weißlicher Wolle besetzt; Sep. rein gelb, in der Mitte blasser; Pet. goldgelb; Stbf. und Stbb. gelb; Gr. cremefarben; Fr. klein, dünnhäutig; S. klein, glänzend, hellbraun. Es kommen auch du>nkelschlundige Blüten darunter vor. F. Brandt beschrieb ferner v. sco- papoides und v. rubriflora. — Nordargentinien (Salta). (Abb. 499.) v. australis Brandt. Diese Varietät ähnelt der P. rubriflora sehr, ist aber in folgenden Punkten von ihr unterschieden: Var. australis hat reinweiße Areolenwolle. Die Mst., besonders die 6 untersten, stärksten, sind dunkler karminrot und verbleichen nicht im Alter wie bei rubriflora; Mst. meist 8; nur die äußeren oberen Mst. sind zuweilen dunkler gespitzt, Basis heller; Bl. nicht feuerrot mit goldenem Schimmer, sondern dunkel blutrot mit bläulich-violettem Schimmer. V. australis hat bis 6 cm Blütendurchmesser, sie ist die südlichste der aurei- spina-Varietäten, worauf der Name hinweist. (Abb. 498.) Parodia backebergiana Brandt Nach C. Backeberg benannt. K. flachrund, bläulichgrün, 5 cm h., 8 cm 0; Ei. 13, spiralig, scharf ausgeprägt, ca. 1 cm h., bis 2 cm entfernt; Ar. mit warzenförmigen Höckern auf den Ri., sehr stark mit weißer Wolle bedeckt; Scheitel in der Mitte eingesenkt, mit weißer, strähniger, bis 1 cm lg. Wolle bedeckt; Rst. ca. 8, pfriemlich, braun und derb, ca. 3 — 5 mm lg., aufgerichtet und etwas gebogen; Mst. 1, ca. 1 cm lg., stärker, Spitze mehr gekrümmt; Bl. ca. 3 cm 0, tief in die weiße Scheitelwolle eingebettet, leuchtend blutrot, breit öffnend; Perikarpell orangegelblich, ca. 3 mm 0, mit vereinzelten Wollhärchen; Receptaculum wenige mm lg.; Schlund grünlich-gelb; Stbf. u. Stbb. gelblich; Gr. mit 8 gelblichen N. (Abb. 500.) — Bolivien (Oropeza, am Wege Sucre-Tarabuco zusammen mit Parodia otuyensis Ritt). Parodia bilbaoensis Card. 1966 K. kurz zylindrisch, 4 —5 cm h., 5 —6 cm 0, hellgrün; Ri. ca. 13, leicht spiralig, 8 mm h., bis 13 mm br.; Ar. 5 mm entfernt, kreisförmig, 2 mm 0, graufilzig; Rst. 18 — 20, anliegend oder etwas gespreizt, sehr dünn, nadeiförmig, 6 —8 mm lg., weiß; Mst. 4, gespreizt, 12 —20 mm lg., weiß bis bräunlich, gerade; Bl. 2,5 cm lg., goldgelb; Gr. hellgelb; N. 5, gelb. Von Parodia taratensis durch mehr und kürzere Rst. unterschieden. — Bolivien (Bilbao, Dep. Potosi bei Mollenvillque in 2200 m Höhe, in Felsspalten unter Büschen). Von P. taratensis, die im gleichen Gebiet vorkommt, unterschieden durch mehr und kürzere Rst. und fast gerade Mst. Parodia buiningiana Von Ritter nur erwähnt. (FR 1096, aus der microsperma-Gruppe) Parodia challamarcana Brandt K. kugelig, hell- bis dunkelgrün, ca. 10 cm h., 8 cm 0; Ri. 13, spiralig gedreht, 1 cm h., scharf- gratig, glänzend; Ar. weiß bewollt, ca. 5 mm 0, auf flachen Warzen; Rst. 9 — 10, strahlend, vom K. abstehend, untere kürzer, Spitzen etwas bräunlich; Mst. 4, dünn, Basis hell, sonst braun, ein längster nach oben, bis 3,5 cm lg.; Bl. ca. 4 cm 0, hell- bis goldgelb, Schlund heller; Seh. bis 3 mm lg., bräunlich bis gelb, Sch-Bst. rostbraun, ca. 1 cm lg.; Stbf. glänzend silberweiß; Stbb. cremeweiß; Gr. 2,4 cm lg., cremeweiß; Fr. 5 mm 0,
Parodia 497 hartschalig, ganz von Wollhaaren bedeckt; S. von 5 mm 0, etwas oval. — Bolivien (Süd-Cinti, Challamarca). (Abb. 501.) Diese Art kommt nach Lau im Mündungsgebiet des Rio Challamarca in den Rio Camblayo nur an Schieferfelsen vor. Ritter, von anderer Seite kommend, fand dort die P. procera. Parodia culpinensis (FR 730) Brandt 1973 K. warzig-höckrig; Rst. ca. 10; Mst. 3, zwei aufrecht, einer vorgestreckt, lang, hakig, alle dunkelrotbraun. Zum Formenkreis der Parodia maassii gehörend. — Argentinien. (Abb. 502.) Parodia dichroacantha Brandt u. Wesk. Syn. P. kilianana Backbg. K. halbkugelig, später verlängert, dunkelgrün; Scheitel leicht eingesenkt, mit weißer Wolle; Ri. 13, spiralig in Höcker unterteilt; Ar. weißfilzig, leicht rötlich überhaucht, bald verkahlend, ca. 8 mm entfernt; Rst. (9 — ) 10, strahlend, abstehend, 7 —10 mm lg., 4 — 5 obere braunrot und etwas kräftiger als die unteren weißen; Mst. 1, vorgestreckt, gehakt, ca. 13 mm lg., braunrot; Bl. aus dem Scheitel, ca. 60 mm 0, Blütenblätter ca. 30 mm lg., 4 — 5 mm br., spatelig, oben zugespitzt, leuchtend rot, außen mit schwachem, violettem Mittelstreifen. R. mit weißgrauer Wolle und wenigen schwärzlichen Bst.; Stbf. unten goldgelb, oben karmin; Stbb. blaßgelb; Gr. cremeweiß bis rötlich; N. 10, 7 mm lg., cremeweiß; Fr. ca. 6 mm 0, goldgelb; S. sehr fein, rund, braun. — Nordargentinien (nördlich Tucuman-Salta, teils in Felsspalten in roter Erde, in ca. 1000 m Höhe, von Fechser gefunden.) Die Art ähnelt P. atroviridis. Parodia frieiana Brandt 1973 K. einzeln, aufrecht, matt hellgrün, ca. 15 cm h., 9 cm 0; Ri. 15, leicht spiralig gestellt; Ar. auf kleinen Warzenhöckern der Ri., dicht bewollt; Rst. ca. 16 — 20, derb, hellbraun, an der Basis horn- farben, ca. 15 mm lg., aufgerichtet; Mst. 8, schwer von den Rst. zu trennen, hellbraun, derb; Bl. ca. o cm 0, karminrosa, Perikarpell ockerfarbig rosa, ca. 4 mm 0, mit dichter weißer Wolle und karminrosa Schuppen ohne Bst.; Sep. rot mit kar- minf arbiger Tönung; Pet. karminrosa, ca. 2 cm lg., 4 mm br., Schlund heller; Stbf. hell-rosa; Stbb. gelb; Gr. gelblich mit kurzen gelblichen N.; Fr. ockerfarbig, weiß bewollt; S. warzig, mit schwarzer glänzender Testa. — Argentinien (Jujuy, südlich von Tilcara bei Maimara. Von Frau Muhr entdeckt.) (Abb. 503.) Parodia gibbulosa (FR 736) 1970 Wurde von Backeberg als ähnlich P. maaßii beschrieben, Abb. 306 zeigt aber die spätere P. gibbulosoides. Ritter selbst bemerkt, daß P. gibbu- losa dem Samen nach keine Parodia sei, da ohne Strophiola. Parodia gibbulosoides Brandt 1971 K. breitkugelig, 10 cm 0. Ri. bis 26, in W. aufgelöst. Pflanze und Scheitel in dichte, weiße Wolle gehüllt; Rst. 9, Mst. 1, gerade, 5 mm lg.; Bl. kl., 1 cm 0, viele gleichzeitig; S. 0,2 mm 0 mit deutlicher, zweiteiliger Strophiola. — Bolivien, Dep. Cochabamba, Prov. Campero, in den Bergen nördlich des Rio Grande. (Abb. 306.) Parodia gokrauseana Heinr. Benannt nach Gottfried Krause und nach alten Kulturpflanzen aus der nachgelassenen Sammlung von Hans Neumann in Brieselang beschrieben (1967). Einige Parodien-Experten stellten etwas später fest, daß es sich um die alte Parodia tilcarensis (Werd. u. Backbg.) Backbg. v. gigantea (Fric ex Krainz) Backbg. handelt. (Kakteen/Sukkulenten, 1968, Seite 51). Parodia hausteiniana Rausch 1970 Benannt nach Prof. Dr. E. Haustein, Erlangen/« K. einzeln, kugelig-kurzzylindrisch, ca. 50 mm 0; Ri. ca. 13, leicht gedreht; Ar. rund, 3 mm 0, 6 mm entfernt, weißfilzig; Rst. 26 — 30, 8 mm lg., strahlend, anliegend, dünn, gelb, später weiß; Mst. 4 über Kreuz, kräftiger, gelb mit nach unten eingerollter brauner Spitze und verdickter Basis, der längste (untere) Mst. bis 13 mm lg.; Bl. ca. 10 mm lg. und 0; Ov. und R. grün mit dunkelgrünen Seh. und 4 mm lg., braunen Bst.; Blütenblätter gelb mit dunkelgelbem Rand. Schlund und Stbf. goldgelb; Gr. u. N. weit hinausragend, goldgelb; Fr. oval, 3—4 mm lg., olivgrün; S. länglichoval, dunkelbraun, Testa fein warzig. — Bolivien (nahe Mizque in 2200 m Höhe). Parodia ignorata Brandt, synonym P. sotomayo- rensis Ritt. K. einzeln, hellgrün, ca. 10 cm h., 7 cm 0; Ri. spiralig, ca. 1 cm h., 2 cm br.; Ar. 5 mm lg., oval, 1 cm entfernt, stark wollig, mit Wollscheitel; Rst. 10-12, hellbraun, 1,3-2 cm lg.; Mst. 4, oberste 3 nach oben gerichtet, bis 2 cm lg., der 4. und stärkste derber, abstehend, mit gekrallter Spitze, alle hellbraun wie die Rst.; Bl. aus dichtem Wollscheitel, fahl gelb, ca. 3 cm 0; Perikarpell ca. 6 mm 0, weißlich-gelb, weiß behaart; Receptaculum spärlich weißwollig, bräunliche Seh. ohne Borsten; R. ca. 1,5 cm lg.; Sep. 2 cm lg., fahl gelb; Pet. ebenso, 3 mm br.; Stbf. und Stbb. cremefarbig; Gr. hell grünlich cremefarbig, ca. 2,2 cm lg. mit 3 mm lg. N.; Fr. hellgrün, mit weißer Wolle, ca. 6 mm 0; S. mit schwarzglänzender Testa. — Bolivien (Flußgebiet des Rio Pilcomayo, in den Bergen um Sotomayor. (Abb 505.)
498 Parodia In der Blüte ähnelt diese Art der P. ocampoi, ist aber durch den gekrallten untersten Mst. unterschieden. Parodia kilianana Backbg. 1963. Syn.: P. dichro- acantha Brandt & Weskamp. K. einzeln, kugelig, grün, bis 9 cm h., 7 cm 0, Scheitel weißfilzig; Ri. ca. 21, spiralig stehend, in ziemlich kleine Höcker aufgelöst; Ar. ca. 5 cm entfernt, zuerst wollig, bald kahl; St. sehr variabel, länger oder kürzer, dünner oder stärker, mehr oder weniger gerade oder hakig; Rst. meist 7, etwas rauh, im unteren Ar.-Halbkreis leicht gebogen oder gerade, ca. 2 — 6 mm lg., weiß mit gelblicher Basis, Spitze rötlich; Mst. 4, 3 aufwärts gebogen, bis 1,2 cm lg., der untere später vorgestreckt oder abwärts geneigt, bis 1,8 cm lg., gerade, rötlich bis braun, am Grunde heller; Bl. ca. 2,5 cm lg. und 0, orange bis ziegelrot; Stbf. rot. — Nordargentinien (Quebrada del Toro). (Abb. 506.) Parodia koehresiana Brandt (1972) Nach dem Kakteenzüchter Gerhard Köhres benannt. K. einzeln und aufrecht, dunkelgrün, ca. 12 cm h., 8 cm 0; Ri. .13, gerade, scharfgratig, ca. 1 cm h., 1,5 cm br.; Ar. auf kleinen Warzen, 8 mm 0, weißwollig, dicht, nicht verkahlend, dichten Wollscheitel bildend; Rst. ca. 8, leuchtend braun, 2,5 — 3 cm lg., gerade und derb, rund um die Ar.; Mst. 1, ca. 3 cm lg., leuchtend braun, gerade; Bl. ca. 3 cm 0, gelblichrot/orange; Perikarpell ca. 5 mm 0, grünlich-rosa mit weißl. und bräunl. Wolle; R. und Seil, gelblich-rosa; Sep. ockerfarbig mit orangerotem Mittelstr., ca. 1,5 cm lg.; Pet. ockerfarbig mit orange Mittelstr., 2 cm lg., 3 mm br. Gr. und N. gelblich, 3 mm lg.; Fr. bräunlich, hart- schalig 4 mm 0; S. braun mit glänzender Testa. — Bolivien (San Juan, in Bergen westl. des Rio San Juan). Parodia krasuckana Brandt 1972 Nach dem Sammler W. Krasucka benannt. K. einzeln, flachrund, zuweilen sprossend, ca. 8 cm h., 10 cm 0, frischgrün; Ri. ca. 15, spiralig gedreht, ca. 1 cm h., 1,5 cm br.; Ar. oval, 5 mm lg., 1 cm entfernt, auf vorgewölbten Wülsten der Ri., mit weißer fasriger Wolle bedeckt; Rst. 8 — 12, in der Jugend weiß mit bräunlicher Spitze, später hellbraun, obere derb, 1—2 cm lg.; Mst. 4, alle hellbraun, 1—2 cm lg. und derb, der unterste 2 cm lg. und mit gekrallter Spitze; Bl. aus dem Scheitel, blutrot, dunkel leuchtend, nur trichterförmig geöffnet, ca. 3 cm 0, 4 cm lg.; Perikarpell grün mit einzelnen, weißen H. an der Basis und den kleinen ' Seh., 4 mm im 0; Receptaculum 1 cm lg., hellblutrot mit wenigen roten Seh. und H. von nur 2 mm Länge, keine Borsten; Sep. schmal, 2 mm br., 1,5 mm lg., leuchtend blutrot; Pet. ebenfalls leuchtend blutrot, 2 cm lg., 3 mm br.; Stbf. rot, unterste bis gelblich; Fr. oliv, hart- schalig, 4 mm 0, weißwollig. — Bolivien (Dep. Chuquisaca, zwischen Tarabuco-Zudanez, von W. Rausch gesammelt). (Abb. 508.) Die Pflanzen entstammen einer Importsendung von Parodia suprema Ritt! (Abb. 507.) Parodia lauii Brandt 1973 K. einzeln, flach, grün, 7 cm h., 9 cm 0; Ri. 13, spiralig, scharf ausgeprägt, kräftig, 1,5 cm h., in 2 cm Abstand; Ar. auf warzigen Höckern, 6 mm 0, dicht weiß bewollt, ca. 3 mm lg.; Scheitel eingesenkt; Rst. ca. 20, weiß, Spitze rotbraun, bis 1,5 cm lg., dünn; Mst. 6, 4 unterste über Kreuz, 3 gehakt, der oberste gerade, 2 andere gerade und dünner, im oberen Teil der Areole. Alle Mst. rotbraun, ca. 2 — 2,5 cm lg.; Bl. 3,5 —4 cm 0, lachsrot, glänzend, außen mit weißer Wolle und schwarzen Borsten; Sep. lachsrot, in der Mitte mit karminfarbigem Streifen; Pet. lachsrötlich mit karminfarbigen Spitzen, Basis in Gelblich-Rötlich übergehend, glänzend, ca. 2 cm lg., 3 mm br.; Stbf. lachsrot; Stbb. creme; Gr. gelblich; N. gelb; Fr. bräunlich, hartschalig; S. länglich, 1 mm lg., Testa schwarz und matt. — Bolivien (Campero, in den Bergen an der Straße von Mizque nach Mine Asientos, auf Berghohe über dem Rio Caine in 2700 m Höhe). (Abb. 509.) Parodia malyana Rausch Nach dem österreichischen Kakteenzüchter G. L. Maly benannt. K. bis 6 cm h., 5 cm 0, laubgrün; Ri. 20-26; Ar. rund, 2 mm 0, mit weißem bis gelbbraunem Filz in 3 mm Abstand; Rst. 20-24, 5-6 mm lg., gerade, anliegend und seitlich verflochten, glasig weiß; Mst. 6 — 8, 8 —9 mm lg., gerade abstehend, weiß mit gelbem Fuß und braunroter Spitze, brüchig; Bl. 35-40 mm lg. und 0; Frkn. und R. gelblich, grünlich oder rosa; Seh. rötlich gespitzt mit weißen H. u. braunen Bst.; Sep. lanzettlich, gelblich, innen rot; Schlund u. Stbf. orange bis rot; Gr. u. N. gelblich weiß; Fr. 3 mm lg., oval; S. braunglänzend, glatt. — Argentinien (Cata- marca, bei Ancasti in 1000 m Höhe). f. citriflora, zitronengelb blühend. Parodia matthesiana Heinr. 1968 Benannt zu Ehren des bekannten Kakteenfreundes Richard Matthes. K. tief schwärzlich bronzefarben, am Scheitel von Knospen und Mittelstacheln schopfartig überragt, 39 mm, 43 mm 0, kugelig; Ri. 21, spiralig, ca. 5 mm h., in rundliche Höcker aufgelöst; Bz. 13 : 21; Ar. bis 3 mm 0, halbkugelig, weißwollig, 8 mm entfernt; Rst. steif borstig, ca. 8 mm lg., weißlich; Mst. 1 nach unten, hakig, bis 24 mm lg. und 3 — 4
Parodia 499 kürzere, dünn nadeiförmig, dunkelrötlichbraun; Bl. um den Scheitel, ca. 53 mm lg., 45 mm 0, leuchtend gelb, im Verblühen rötlich, halbgefüllt scheinend; R. mit schmalen, spitzen, braunen Schuppen; Stbf. hellgelb; Gr. gelb; 9 N., 6-7 mm lg., in der Mitte orangegelb; Fr. rötliche Beere mit Wolle u. Borsten. — Heimat unbekannt. Parodia minima Unbeschrieben, von Ritter nur erwähnt. Pflanzen mit diesem Namen gehören in die P.-formosa- Gruppe. Parodia neglecta Brandt 1973, Syn.: formosa v. prolifera K. bläulich-grün, ca. 7 cm h. und 0, stark sprossend; Ri. ca. 16, spiralig gedreht, an den Ar. warzig gefurcht, ca. 8 mm hoch; Ar. 2 mm br., 4 mm lg., oval, mit 2 mm lg. weißer Wolle bedeckt; Rst. rund um die Ar. verteilt, ca. 20 — 35, mehr nach oben gerichtet, fein, weiß, bis 6 mm lg.; Mst. ca. 8, bis 10 mm lg., unten fast weiß, zur Spitze zu rotbräunlich, spitz, gerade, stechend; Bl. goldgelb, ca. 2 cm 0; Frkn. grünlich braun, mit weißer Wolle besetzt. Receptaculum ca. 1 cm lg., karminfarbig beschuppt; Bst. schwarz- braun, 7 mm lg.; Sep. goldgelb mit karminrotem Mittelstreifen und Spitzen; Pet. goldgelb, Schlund rosa; Stbf. goldgelb; Stbb. gelb, 10 mm lg.; Gr. und N. goldgelb; Fr. hartschalig, ockerfarben, dicht weiß bewollt; S. braun-schwarz mit hellem Hilum. — Bolivien (in 1000 m Höhe, Gegend des Rio Chulon, nördlich des Rio Mizque). (Abb. 510.) Parodia neglectoides Brandt 1973, Syn.: comara- pana v. paucicostata Ritt. K. kugelig, aufrecht, grün, ca. 8 mm h., 7 cm 0, stark sprossend; Ri. 16, meist gerade aufwärts, zuweilen spiralig, an den Ar. stark warzig verdickt, bis 1 cm h.; Ar. fast kahl, ca. 1 mm lg.; Rst. ca. 20, bis 1 cm lg., oberste kürzer, untere und seitliche derber und länger, weißlich hornfarben, zuweilen auch braunspitzig; Mst. 6, bis 1,8 cm lg., gerade und spitz; Bl. glockig, dottergelb, bis 3 cm 0, Receptaculum rosa, Schuppen karmin; Bst. schwarz, gewellt; Gr. u. N. goldgelb; Sep. dunkel dottergelb, zuweilen rosa gespitzt; Pet. dunkler goldgelb, sehr spitz; Fr. hellbraun, dicht weiß bewollt, hartschalig; S. mit braun-schwarzer Testa, gewarzt, glänzend. — Bolivien (am Oberlauf des Rio Vallegrande, in den Bergen um Mataral, in 1000 bis 1300 m Höhe). (Abb. 511.) Parodia occulta Verborgene P. Kleinste Art aus der maassii-Verwandtschaft. Evtl. P. challamarcana Brandt. Nähere Beschreibung fehlt. — Bolivien. Parodia omniaurea Ritt. 1962 (Wird für eine Form von P. aureicentra Backbg. gehalten.) Gänzlich goldgelb gefärbte P. Soll identisch mit Parodia rauschii sein. Da Parodia omniaurea nur als Varietät beschrieben ist, P. rauschii Backbg. aber als eigene Art, hat diese letztere Priorität. Parodia penicillata Fechs. & v. D. Steeg v. fulviceps Backbg. K. rundlich, bis 8 cm 0, dunkelgrün; Ri. ca. 20, stark spiralig; W. etwas gröber, fast rundhöckrig; Ar. 3 — 4 mm gr., hell- bräunlich; St. an Zahl wie beim Typus der Art, davon 5 oder mehr mittelste hell- bis rötlichbraun;. Bl. wie beim Typ 5 cm lg., 4 cm 0, orangerot getönt bis feuerrot. v. nivosa Fechser 1970: K. über 20 cm lg., 8 cm 0. meist länglich und mit rübenartig verjüngter Basis, oft auch hängend wachsend, bläulich- grün; Ri. spiralig, nach ca. Bz. 15 : 25 in Warzen aufgelöst; W. bis 9 mm br., bis 6 mm lg.; Ar. rundlich, ca. 3 —4 mm gr., blaß gelbbräunlich; St. steifborstig, bis über 40, die ca. 10 mittelsten etwas derber, die äußersten feiner, alle rein weiß, die mittelsten mit blaß gelblichbrauner, verdickter Basis, bis über 4 cm lg., die äußeren kürzer, meist mindestens 2 cm lg., alle an der Basis fellartig dicht und oft braun; Bl. orangerot bis feuerrot, 3—4cm lg., bis 4cm 0; S. 0,50 bis 0,75 mm gr., dunkelbraun, glänzend, mit verlängertem, zugespitztem Nabelende, hellfarben. — Nordargentinien (Salta, ohne genaue Standortangabe. Von Fechser gesammelt.) Die Varietäten von Parodia penicillata fallen nicht immer echt aus Samen. Die Berechtigung dieser Varietät wird bezweifelt. Parodia peruviana Autor unbekannt, Pflanzen stammen aus Sammlungen der CSSR. K. einzeln, kugelig, ca. 5 cm 0, dunkelgrün, im Scheitel heller, Scheitel später schwach weißwollig; Ri. spiralig angeordnet, ca. 20 — 22, in runde Höcker aufgelöst; Ar. schwach weißwollig, später kahl; Rst. 9 — 10, weiß; Mst. 3, 2 gerade nach oben, 1 gehakter nach unten, braun; Bl. 3 cm lg., 2,5 cm 0, satt orangegelb; Sep. mit nach oben breiter werdenden Mittelstreifen und rot gesäumten Spitzen; Pet. einfarbig; R. weißwollig, .oben mit 2-3 braunen, 4 mm lg. St.; N., Gr., Stbf. gelb. - Fundort unbekannt, vermutlich nicht Peru. Parodia pluricentralis Backbg. & Brandt K. bläulich-grün, bräunlich getönt, ca. 12 cm h., 4 —5 cm 0; Ri. 13 ( — 18), in derbe Warzenreihen, aufgelöst; Ar. ca. 7 mm entfernt, sehr wollig später verkahlend; Rst. 9 — 11, seitwärts und nach unten, weiß mit dkl. Spitzen, ca. 8 mm gl.; Mst. 4 — 6, derb, bräunlichrot, 3 nach oben, ca. 1 cm lg.,
500 Parodia 1 stärkerer nach unten, 1,5 cm lg., Spitze gehakt; Bl. goldgelb oder hellgelb, außen rotbraun, ca. 5 cm 0; Seh. rotbraun; Bst. schwarzer G. u. N. weiß; Fr. dünnhäutig, bräunlich, ca. 3 mm 0; S. sehr klein. — Argentinien (Salta, bei Amblayo, nördl. v. Cafayate). (Abb. 512.) Parodia pseudoayopayana Card. 1969 K. abgeflacht kugelig, graugrün oder dunkelgrün, 2 — 3 cm h., 4 —5 cm 0; Ri. 13, scharf, bis schwach 'gerundet, 5 — 8 mm h., 8 — 10 mm br., gerade; Ar. 5 — 8 mm entfernt, rund, 2 — 2,5 mm 0, jung vorspringend; Rst. 8 — 9, strahlend oder angedrückt, 4 —5 mm lg., grauweiß; Mst. 1, gerade, 5 —6 mm lg., bräunlich, aufwärts gerichtet; St. alle stechend, dünn; Bl. aus dem Scheitel, wenige oder einzeln, 2,5 cm lg., 1,5 cm 0, hell orangegelb; Ov. und R. dicht weißwollig; Ov. 5 mm lg. unten hellgrün, oben purpurn; Sep.. breitspatelig, 8x2 mm; Pet. spatelig, 12 x 3 mm; Gr. 14 mm lg., leuchtend orange mit 9 gelben N.; Fr. zylindrisch, 1,2 — 2 cm lg., rosa mit Büscheln weißer H. Wächst wie P. ayopayana am Flußufer, ist aber kleiner, hat gekerbte Rippen und teilweise kürzere und dünnere St. und nur 1 statt 4 Mittelstacheln. Die Frucht ist die gleiche. Es gibt auch Übergänge. — Bolivien (Prov. Ayopaya, Dept. Cochabamba, nahe Cotacajes in 1500 m Höhe, wie P. ayopayana an Flußufern). Parodia pseudoprocera Brandt 1970 K. tief grün, keulenförmig, kaum größer als 10 cm h., 7 cm 0; Ri. 13, bis 1 cm h., 1,5 cm entfernt; Ar. weißwollig, oval, ca. 5 mm 0, auf kl. Warzenhöckern; Rst. ca. 9 — 10, leicht gewellt, derb, weiß, bis 1 cm lg.; Mst. 4, hellbraun bis braun, unterste Spitze leicht eingebogen, 3 andere nach den Seiten und nach oben gerichtet, später alle 4 mehr aufwärts und gerade, 1,5 cm lg.; Bl. glockenförmig, 2,5 cm 0; Pet. an den Spitzen goldgelb, weiter unten gelblich, am Grunde weiß; Bl. oft zu mehreren aus der Scheitelmitte, umhüllt von weißer und bräunlicher Wolle; Seh. bräunlich; Bst. dunkelbraun, 6 mm lg.; Stbf., Gr. und N. cremefarbig; Fr. bräunlich; S. rund, schwarz, matt, 0,5 mm 0. — Bolivien (Dept. Chuquisaca). P. pseudoprocera mit ihren reingelben Blüten ist außergewöhnlich reichblütig schon bei Pflanzen von nur 4 cm 0. (Abb. 513.) Parodia punae Card. 1967 Nach dem Entdecker Dr. Oskar Puna benannt. K. kugelig, leicht spiralig gedreht, 7 —8 cm h., 6 — 7 cm 0, graugrün; Ri. etwa 15, scharf, 8 mm h., 10 mm br. an der Basis; Ar. 5 —8 mm entfernt, rund oder elliptisch, 2 mm 0, weißfilzig; Rst. 8 — 10, ausgebreitet bis angedrückt, 5 — 7 mm lg.; Mst. 1, 8 — 11 mm lg., weißlich, rosa gespitzt, gehakt; alle St. an der Basis verdickt; Bl. aus Wollscheitel, zahlreich, etwa 2 cm lg., 2 cm 0; Ov. elliptisch, 6 —7 mm lg., 4 mm br., wollig, schuppig; R. kurz; Knospe weißhaarig, oben rötlich-braun; Pet. lanzettlich, 9x2 mm, dunkel- orange; Gr. hellgelb; N. 8, hellorange; Fr. rund, 3 — 3,5 mm 0; S. rund, mattschwarz, fein punktiert. — Bolivien (Prov. Misque, Dept. Cochabamba, am Bergwerk Asientos in 2400 m Höhe). (Abb. 514.) Parodia robustihamata ist Parodia rausehii Backbg. Parodia rostrum-sperma Brandt 1973 K. einzeln, gedrungen, graugrün, matt, 12 cm h., 8 cm 0; Ri. 16, ca. 10 mm h., 12 mm br., gerade; Ar. ca. 6 mm lg., 4 mm br., 10 mm entfernt, auf kleinen Höckern sitzend, dicht weißwollig; Rst. ca. 11 — 13, weißlich, oberste am längsten, bis 20 mm, im Alter bräunlich; Mst. 4, bräunlich, 3 aufwärts, 20 —30 mm lg., der 4. an der Spitze gekrallt oder ziemlich gerade, 25 —30 mm lg.; Bl. 30 mm 0, orange, innere Blütenblätter glänzend orange mit rötlichen Mittelstreifen, ca. 20 mm lg., 30 mm br.; Stf., Stbb., Gr. u. N. cremeweiß; Fr. ockerfarbig, 4 mm 0, hartschalig, mit weißer Wolle; S. 1,2 mm lg., mit schwarzer, ge- warzter Testa, Strophiola mit lg., fast schwertförmiger Spitze, in ihrer Form einmalig unter den Parodien. — Bolivien (Dept. Tarija, Prov. Avi- lez, in den Bergen bei Tojo in 2500 m Höhe von Rausch gesammelt. (Abb. 515.) P. rubistaminea = Syn. zu P. sanagasta Wgt. Parodia salmonea Brandt 1973 K. aufrecht, gedrungen, grün, bis 14 cm h., 11 cm 0; Ri. 20, ca. 10 mm h.‚in 15 mm Abstand, schmal, scharf gratig, etwas spiralig gedreht; Ar. auf warzigen Höckern der Ri. sitzend, cremeweiß, lang bewollt; Scheitel flach, dichtwollig; Rst. ca. 7, hellbraun, 5 —7 mm lg.; Mst. 4, ca. 10 mm lg., 3 nach oben gespreizt, ähnlich den Rst., der 4. und stärkste gekrallt, 15 mm lg.; alle St. bräunlich; Bl. ca. 4 cm 0, lachsrosa bis hellrosa; Pericarpell ca. 4 mm 0, gelblich-grün mit weißer Wolle; Pet. 10 mm lg., nach oben rötlich; Seh. lachsrötlich, weiß und nach oben bräunlich bewollt, ohne Borsten; Sep. lachsrot, am Grunde gelblichrot, 1,5 cm lg., 2 mm br., Stbf. und Stbb. gelblich; Gr. u. N. cremefarbig; Fr. bräunlich; S. mit schwarz glänzender Testa. — Bolivien (Chuquisaca, in den Bergen zwischen Tarabucp
Parodia 501 u. Zudanez, in 2500 m Höhe von W. Rausch gesammelt.) v. carminata Brandt hat mehr bläulichgrünen K. und dunkler braune St.; Bl. ca. 3 cm 0, blutkarminrot mit karminrotem Schimmer. — In den Bergen bei Tarabuco in 3000 m Höhe, P. salmonea hat dichte Scheitelwolle, aber nur schwach bewollte Kelchareolen. Sie ist gleich P. multicostata n. nudum. Parodia sanagasta v. tenuispina (FR 929) Beschreibung fehlt. Parodia scoparia (FR 915) Name nur erwähnt. Parodia spegazziniana Brandt Benannt nach Prof. Dr. Carlos Spegazzini. K. einzeln, graugrün, ca, 9 cm h., 7 cm 0; Ri. 21, in spiralige Warzenreihen aufgelöst; Ar. mit dichter, weißer Wolle und wolligem Scheitel, nicht ver- kahlend; Rst. ca. 10, bis 1,5 cm lg., im Scheitel sichelförmig aufgerichtet, später an liegend, weiß; Mst. 4, die 3 obersten nach oben sichelförmig gebogen, ca. 2,2 cm lg., der vierte stärker und vom K. abstehend, 2,5 cm lg., mit stark gekrallter Spitze; Alle Mst. an der Basis hell rosa-bräunlich, ab Mitte violettgrau bis schwärzlich, oft wirr gespreizt; Bl. ca. 5 cm 0, dunkel goldbronzefarbig mit rotem Mittelstreifen und karminfarbigem Rand und Spitzen; Stbf. goldgelb; Stbb., Gr. und N. cremefarbig; Pet. gold-bronze getönt, Spitze mehr karminrot; Fr. dünnhäutig, bräunlich, ca. 3 mm 0; S. sehr klein, glänzend hellbraun. — Argentinien (Prov. Jujuy). Wurde anfänglich als P. gigantea v. jujuyana vertrieben. (Abb. 517.) Parodia subtilihamata (FR 741) Ist von Ritter nur als Name erwähnt, Beschreibung fehlt. Die von Brandt veröffentlichte Beschreibung nach Sämlingen betrifft als erwachsene Pflanzen P. andreae Brandt. Parodia superba Brandt 1970 K. zylindrisch, grün, über 10 cm h., ca. 7 cm 0; Ri. 13, in spiralige Warzenreihen aufgelöst; W. bis 6 mm h., derb, im Alter verflachend; Ar. ca. 1 cm entfernt, von starker, flaumiger Wolle bedeckt, weiß, seidig, dicht, glänzend; Ar. 7 mm 0; Rst ca. 7, Spitze rosa getönt, seitliche aufwärts gerichtet und sichelförmig gebogen, ca. 1,5 cm lg.; Mst. 4, die 3 oberen aufwärts gerichtet, sichelförmig, ca. 1,5 cm lg., der unterste Mst. am stärksten und längsten, mit verdickter Basis, bis 2 cm und länger, stark gehakt; Mst. bräunlich-rosa gefärbt; Perikarpell olivgrün, dicht bewollt, ca. 5 mm lg. u. br.; Receptaculum ca. 1,5 cm lg., 8 mm 0, hellgrün; Seh. oliv-bräunlich, dicht weißlich bewollt, mit braunen Bst. längste bis 8 mm; Sep. goldgelb, karmin gestreift und gespitzt, Basis grünlich gelb; Pet. goldgelb, dicht, 2,5 cm lg., 6 mm br.; Bl. ca. 5 —6 cm 0; Stbf. goldgelb; Stbb. creme; Gr. mit 7 Narbenlappen gelblich; Fr. bräunlich, 3 mm 0, S. rund, dunkelbraun, sehr klein. — Nordargentinien. Zuerst unter dem falschen Namen P. dextro- hamata verbreitet. (Abb. 518.) Parodia thionantha Brandt K. bläulich-grün, zylindrisch, ca. 16 cm h., bis 10 cm 0; Ri. 21, in spiralige Warzenreihen aufgelöst; Ar. mit dichter Wolle, besonders im Scheitel; Rst. ca. 10, weiß, strahlend, bis 6 mm lg.; Mst. stets 4, 3 oberste, bis 10 mm lg., der 4. und stärkste bis 1,5 cm lg., gehakt, alle dkl. karminrot; Bl. hell-goldgelb, ca. 4 —6 cm 0; Stbf. gelb, zuweilen rot; N. u. Gr. weißlich bis cremefarben; R. weiß mit schwärzlichen Borsten. — Nord- argentinien (Salta, Grenze v. Tucuman). Backeberg führt diese Parodia als P. erythrantha var. thionantha, während sie Brandt als eine selbständige Art ansieht. (Abb. 519.) Parodia tredecimcostata (FR 739) Unbeschrieben; stets dreizehnrippige Art; v. minor und v. aurea regionale Varietäten. Parodia uebelmanniana = Notocactus Beschreibung fehlt. Parodia vacae nom. prov. Beschreibung fehlt. Parodia weberiana Brandt 1969 Benannt nach Dr. A. Weber, der 1896 die erste Art der späteren Gattung Parodia beschrieb. K. einzeln, breitkugelig, grasgrün, ca. 7 cm h., ; 10 cm 0, Scheitel eingesenkt, ohne Wollbildung; Ri. 21, in spiralige Warzenreihen aufgelöst; Ar. klein, oval, ca. 3 mm lg., fast ohne Wollbildung; Rst. 15, rund um die Ar. strahlend, sehr verschie- ; den lg.; bis 1 cm dünn, gelblich weiß; Mst. 4, 3 3 nach oben, bis 1,2 cm lg., dünn, gerade, schwach ; bräunlich, Basis heller, Spitze dunkler. Der nach unten gerichtete am stärksten, ca. 1,5 cm lg., gehakt, dunkler; Knospen grasgrün, ohne Wolle;
502 Parodia — Pseudolobivia Bl. goldgelb, Perikarpell bräunlich rosa; Stbb., Gr. u. N. weiß; Seh. grün, ca. 7 mm lg.; Fr. bräunlich oval, 5 mm lg.; S. rund, sehr klein, mit glatter, bräunlich glänzender Testa. Die Art variiert in Stachelfarbe u. Blütenfarbton nach Goldorange und Rotorange; auch die Kn. hat dann rötlichen Ton. — Nordargentinien. (Abb. 520.) Parodia zaletaewana Brandt 1973 K. gedrungen, kugelig, über 15 cm hoch werdend bei ca. 12-cm 0, schwärzlich dunkelgrün; Ar. oval, ca. 7 mm lg., auf kleinen warzenförmigen Höckern sitzend, stark seidig-weiß bewollt, die Ar. ganz mit Wolle bedeckend und zu einem Streifen verbindend; Ri. 13, 15 mm h., 25 mm entfernt, leicht spiralig gedreht; Rst. ca. 15, bis 20 mm lg., starr, steif und gerade, obere am längsten und am dunkelsten, Spitzen oft fast schwarz, seitlich und nach oben gerichtet, nur einer nach unten; Mst. 4, davon 3 nach oben gerichtet, zuweilen über Kreuz oder auch nahe zusammenstehend. Im Scheitel dunkelbraun bis fast schwarz, später heller, mehr bräunlich-grau, ca. 2 mm lg.; der nach unten gerichtete Mst. ist bis 3,5 cm lg., dick und derb, Spitze wenig gebogen, nicht hakig; Bl. purpur- bis karminrot, ca. 50 — 60 mm im 0, kelchförmig geöffnet; Frkn. und R. karminrot mit karminfarbenen Schuppen, dicht mit rosafarbener Wolle bedeckt, oben mit kurzen, schwarzbraunen Bst.; Sep. karmin, schmal lanzettlich; Pet. am Rande hell rötlich, in der Mitte dunkel purpurrot gestreift; Stbf. goldgelb; Stbb. gelb; Gr. und N. gelblich; Fr. karminrosa, 6 mm 0 mit hell rosafarbiger Wolle; S. schwärzlich mit heller Strophiola. — Bolivien (Dept. Chuquisaca. bei Salitre und Cul- pina). Die von Fr. Ritter stammende Pflanze wurde auch unter dem Namen Parodia eulpinensis und Parodia gibbulosa in den Handel gebracht. (Abb. 521.) Pfeiffera S.D. Pfeiffera gibberosperma (FR 881) Pfeiffera mataralensis v. floecosa Beschreibungen fehlen. Pfeiffera tarijensis (FR 880) Von Ritter nur erwähnt als zart bestachelt, Ri. ziemlich niedrig. Pilosocereus Byl. & Rowl. Pilosocereus aurilanatus (FR 1325) Beschreibung fehlt. Pilosocereus carolinensis (FR 1217) Beschreibung fehlt. Pilosocereus coerulescens (FR 1326) Beschreibung fehlt. Pilosocereus densilanus (FR 960) Dichthaariger P., weißhaarig, noch unbeschrieben. Pilosocereus gutarianensis (FR 1218) Beschreibung fehlt. Pilosocereus magnificus Buin. Prächtiger P. (Pseudopilocerus) K. stark kandelaberartig fast schon von unten her verzweigt, 1,5 —2 m h.; Zweige 7 cm 0, azurblau bereift; Ri. 6-7, bis 2 cm h., 2,2-2,5 cm br.; Ar. rund, 4 mm 0 in 4 — 5 mm Abstand, zuerst mit weißen H. besetzt, dann nackt, nur in blühfähigen Ar. fast 1 cm lg. H.; St. ca. 25, 5 — 10 mm lg., dünn, zuerst gelblich, dann rotbraun und graubraun; Bl. 44 mm lg., 27 mm 0, außen bläulich bereift; Sep. 3-7,5 mm br., 3 —11mm lg., grünlich mit dunkler grünem Mittelstreifen; Pet. 5 —6 mm br., 9 —11mm lg., dünn, Ränder fein gezähnt, grünlich-weiß; Stbf. cremeweiß; Fr. 26 mm 0; S. schwarz. — Brasilien (Minas Gerais, auf flachen Felsen am Rio Jaquitihonda in 370 m Höhe). Wärmer halten. (Abb. 523.) Pilosocereus oreas (FR 1226) Beschreibung fehlt. Pilosocereus paehycladus (FR 1223, 1290) Pilosocereus prineeps (FR 1343) Beschreibung fehlt. Pilosocereus robustus (FR 1344) Derber P. Blaugrün, weißhaarig, ist noch unbeschrieben. Pilosocereus splendidus (FR 1224) Beschreibung fehlt. Pilosocereus supremus (FR 1345) Höchster P. Körper prächtig blau. Art noch unbeschrieben. Pseudolobivia Backbg. Pseudolobivia boyuibensis (Ritt.) Backbg. n. comb. Succ. Ritt. 1965 Nach Herkunft benannt. K. ähnl. Ps. obrepanda; Ri. 10-12, schwächer gekerbt; Rst. 2-6, 7-20 mm lg., die längsten meistens gehakt; Mst. 0 — 1, 2 —4 mm lg., meist
Pseudopilocercus — Rebutia 503 hakig; Bl. 9 cm lg., 6 cm 0, wohl weiß; S. beuteiförmig, matt. — Bolivien (Dept. Sta. Cruz, westl. Boyuibe). Pseudopilocereus Buxb. Pseudopilocereus fulvilanatus Buin. & Bred. 1973 K. säulenförmig, baumartig verzweigt, bis 3 m h., oft auch kleiner; Äste 10 —11 cm 0, grün, oben blau bereift; Ri. 5 ( — 6), unten 4 cm br., 3 cm h., bis 9 cm entfernt; Ar. oval, ca. 7 mm lg., 5 mm br.; blühfähige Ar. bilden dichte Polster von goldbrauner bis brauner Wolle, die miteinander zu einem Streifen zusammenlaufen; andere Ar. haben kurze, graue Filzhaare; St. zuerst braun, später grau, kräftig, nadeiförmig, meist schräg nach oben gerichtet; Rst. ca. 11, 10 — 25 mm lg., strahlend; Mst. 1, nach oben, bis 45 mm lg.; Bl. nächtlich, glockenförmig, 52 mm lg., 33 mm br.; R. weiß, kahl; Perikarpell 8 mm lg., 14 mm br., dickwandig, hellgrün; Receptaculum 38mm lg., bis 15 mm br., dickwandig, blaßgrün mit blauem Hauch und oben mit 12mm lg. Seh.; Sep. bis 15 mm lg., 7 mm br., hellgrün mit hellbraunem Rand, oval, Rand unregelmäßig gewellt; Pet. 11 — 12 mm lg., ca. 55 mm br., weiß, oval; Stbf. hellbraun, untere wandanliegend; Stbb. auch hellbraun, 1,5 mm lg.; Gr. weiß, ca. 45 mm lg., mit 8 hellbraunen N.; Fr. dunkelbraun-violett, 4,5 cm 0; S. eiförmig bis mützenförmig, 1,5 mm lg., schwarz, glänzend. — Brasilien (Minas Gerais, nördliche Serra do Espinhaco, in 800 — 1000 m Höhe. 1968 von A. F. H. Buining und L. Horst entdeckt.) (Abb. 522.) Pyrrhocactus Berg, emend. Buxb. K. meist einfach, flachkugelig bis später verlängert; Ri. gerade, derb, eingekerbt; Ar. gr., elliptisch, filzig; St. zahlreich, pfriemlich, derb, oft aufgebogen und am Grunde verdickt, aschgrau-rotbraun-schwarz ; Mst. meist 4 über Kreuz; Bl. in verschiedenen gelben Tönen, kurztrichterig oder becherig, teils dichtfilzig beschuppt oder stärker bewollt. — Argentinien (ostandine Gebiete). Verschiedene von Ritter zu P. gestellte Arten finden sich bei Backeberg unter Horridocactus oder Neochilenia. Pyrrhocactus coliquagenis (FR 1450) Beschreibung fehlt. Pyrrhocactus floecosus (FR 545), synonym Neochilenia floecosa Backbg. Beschreibung fehlt. Pyrrhocactus neokrausei (FR 1450) Beschreibung fehlt. Pyrrocactus scoparius Beschreibung fehlt. Pyrrhocactus tenuis (FR 1453) Beschreibung fehlt. Pyrrhocactus transitensis (FR 1432) Beschreibung fehlt. Pyrrhocactus trapichensis Beschreibung fehlt. Quiabentia Br. & R. Quiabentia verticillacantha (FR 902) Beschreibung fehlt noch. Rebutia K. Sch. s. a. Mediolobivia. Rebutia brunneoradicata (FR 1109) Beschreibung fehlt. Rebutia buiningiana (Aylostera) Rausch 1972 Nach dem verdienten Kakteenforscher A. F. H. Buining benannt. K. einzeln, selten sprossend, kugelig, bis 5 cm 0, grau-hellgrün; Ri. bis 20, spiralig in Warzen aufgelöst; Ar. ca. 2 mm 0, weiß- und braunfilzig; Rst. 14-16, glasig weiß, 6-10 mm lg.; Mst. 2-3, untereinander, bis 14 mm lg., weiß mit braunen Spitzen und Fuß; Bl. seitlich, 35 mm lg., 30 mm 0, orangerosa, Schlund weißlich-rosa; Gr. gelblich mit 6 gelben N.; Fr. braunrot mit dunklen Sch. u. weißen H.; S. typisch Aylostera-Samen. — Argentinien (Jujuy bei Iruya in 2700 m Höhe von W. Rausch gefunden). (Abb. 465.) Rebutia caineana (Sulcorebutia) Card. Nach Herkunft vom Rio Caine benannt. K. kugelig, etwas abgeflacht, sprossend, 1,5 —2 cm h.; 4 bis 5 cm 0, dunkelgrün; Wz. rübenförmig; Ri. 13, spiralig, Höcker 5 mm h., 7 mm 0; Ar. 4 mm entfernt, elliptisch, 3 mm lg., weißfilzig; St. 14 — 16, kammartig, dünnadelig, 3 —4 mm lg., angepreßt oder spreizend; Bl. basal, trichterförmig, 3,5 bis 4 cm lg., 3 cm 0, gelb; Ov. kugelig, hellpurpur, mit 2 mm br. Sch.; R. verbreiternd, gelb, hell- purpurn getönt, m. purpurnen Sch.; Sep. lanzettlich, gelb; Stbb. gelb; Gr. hellgelb m. gelben N. — Bolivien (Tarata, Cochabamba, in der Nähe des Rio Caine in 3000 m Höhe in Sandsteinspalten). Die Art ähnelt der R. braehyantha, unterscheidet sich aber durch längere Blüten mit purpurnem Boden. Rebutia (Sulcorebutia) caracarensis Card. 1970 Nach Herkunft von den Cara-Cara-Bergen benannt.
504 Rebutia K. einzeln oder sprossend, kugelig, abgeflacht, Scheitel eingesenkt, dunkelgraugrün, 1 —1,5 cm h., 1,5 —2,5 cm 0; Wz. rübenförmig, lg.; Ri. ca. 17, spiralig, in Höcker aufgelöst, Höcker rundlich, 4 mm 0; Ar. 4 mm entfernt, strichförmig, 4 —5 mm lg., ± grauschwarz befilzt; St. 11 — 17, kammartig angepreßt, etwas verflochten, 3—4 mm lg., strohgelb mit schwärzlicher, verdickter Basis, Scheitel dicht mit St. bedeckt; Bl. seitlich, trichterförmig, 2,5 cm lg., 2,5 cm 0, glänzend magenta; Ov. grünlich-purpurn beschuppt; R. kurz, mit grünen, dunkel gespitzten Schuppen; Sep. spatelig, magenta, Basis weißlich; Pet. lanzettlich, magenta; Stbf. magenta; Stbb. gelb; Gr. dünn, weißlich, mit 4 gelblicHgrünen N. Von R. in- flexiseta durch kürzere, angepreßte St., kleinere Bl. und größere Anzahl Blütenblätter unterschieden. — Bolivien (Prov. Zudanez, Chuqui- saca, Cara-Cara-Berge, in 2400 m Höhe). Rebutia cintiensis (FR 938) Beschreibung fehlt. Rebutia colorea (FR 1106) Beschreibung fehlt. Rebutia corroana Card. 1971 K. kugelig, 5 cm h., 6 —7 cm 0, frischgrün; Ri. ca. 22, spiralig, abgeflacht, in niedere Höcker von 12 mm 0 geteilt; Ar. in 1 cm Abstand, rund, 3 mm 0, braunfilzig, vorstehend; St. mehr als 25, dünn, gespreizt, stechend, ungleich, 3 — 15 mm lg.; Scheitel leicht eingesenkt, verdeckt durch dichte St.; Bl. seitlich, 2,5 cm lg., 1,8 cm 0; Frkn. rot- bräunlich beschuppt; R. kurz, gelb mit dunkelroten Seh.; Sep. goldgelb, außen braunrot gepunktet; Pet. schwefelgelb; Gr. gelb mit 5 hellgelben N. — Bolivien (Prov. Oropeza, Dept. Chuquisaca, Cuesta del Meadero, 2720 m). Rebutia densipectinata (FR 758) Beschreibung fehlt. Rebutia gonjianii Kiesling 1973 K. 1,5-2 cm 0, 5-7 cm lg.; 15-19 winzige Ri., in 2-3 mm lg. Hck. geteilt; Ar. 1 mm lg., oval, weißfilzig; Rst. kammartig in 5 — 6 Paaren, 1 bis 2 mm lg., weiß mit dunklem Fuß; Mst. 0; Bl. 2 cm lg., außen weiß bewollt und beborstet; Blb. ± fleischfarbig; S. ca. 1 mm lg. und weniger br. mit flachem Nabel. — Argentinien (nördlich und westlich der Quebrada de Humahuaca in über 3000 m Höhe). Rebutia gracilispina (FR 1118) Beschreibung fehlt. Rebutia haseltonii Card. 1966 siehe Sulcorebutia haseltonii (Card.) Donald Rebutia inflexiseta (Sulcorebutia) Card. 1970 K. kugelig mit eingesenktem Scheitel, einzeln oder sprossend, 1—2,5 cm h., 2 —3,5 cm 0; Ri. 14-17, spiralig, in rundliche Höcker von 4 — 5 mm 0 aufgelöst ; Ar. 3 — 4 mm entfernt, mit wenig Filz; St. 14 — 18, kammartig, dünn-nadelig, biegsam oder strahlig abstehend, verflochten, weißgelb, Basis verdickt, schwärzlich, 5 —15 mm lg.; BL an der Basis, trichterförmig, 3 cm lg., 2 cm 0, magenta; Ov. kugelig, grün, mit breiten Seh.; R. ca. 1 cm lg., mit hellgrünen Seh.; Sep. spatelig, ma- genta-lila; Pet. lanzettlich, oben magenta, unten weißlich; Stbf. dunkel magenta; Stbb. hellgelb; Gr. hellgrün, mit 7 smaragdgrünen, kurzen N. - Bolivien (Prov. Zudanez, Dept. Chuquisaca, um Prest, 2400 m Höhe). Erkennbar an den langen oberen St., die biegsam und verflochten sind, sowie durch ihre Blüte, die nur wenige Blütenblätter aufweist. Rebutia lanosiflora (FR 1116) Beschreibung fehlt. Rebutia mamillosa (Aylostera) Rausch Kleinwarzige R. K. kugelig, 20 mm 0, gruppenbildend, dunkelgrün-braun; Ri. 14 — 16, spiralig, in 3 4 mm gr. Höcker geteilt; Ar. 2 mm gr., braunnlzig; Rst. 8 — 10, gespreizt, 3 —4 Paar nach jeder Seite und je 1 nach oben und unten, bis 4 mm lg., gelb mit braunem Fuß; Mst. 0 — 1, braun, 2 mm lg.; Bl. seitlich, ca. 40 mm lg. und 0; Sep. schmal, braunrosa mit grünlichem Mittelstreif; Pet. schmal, spitz, rot; Fr. kugelig, 4 mm 0; S. mützen- förmig, 1 mm gr. mit schwarz glänzender Testa. Die Art ähnelt der Aylostera spegazziniana. — Bolivien (im Westen von Camargo in 3300 m Höhe). Rebutia margarethae Rausch 1972 Benannt von W. Rausch, Wien, nach seiner Frau Margarethe in Anerkennung der Hilfe, die sie ihm bei der Pflege der Kakteen leistete. K. einzeln, bis 4 cm h. und 6 cm 0, mit Rübenwurzel; Epidermis violett-braun; Ri. 15 — 17, spiralig mit ca. 10 hohen, runden Höckern; Ar. oval bis länglich, ca. 3 mm 0, weißfilzig; Rst. 7 — 11, spreizend bis anliegend, 15 —20 mm lg., oft etwas gebogen, dunkelbraun mit gelbem Fuß, später vergrauend; Bl. seitlich, ca. 40 mm lg. u. 35 mm 0; Ov. u. R. gelblichrosa mit grünen Seh.; Sep. rosa mit grünem Mittelstreifen; Pet. spatelig, rot, innen orange, Schlund u. Stbf. gelb; Gr. weiß mit 6 weißen N.; Fr. flachkugelig, ca. 4 mm 0; S. mützenförmig, 1,3 mm lg. und 1 mm 0. — Argentinien (Salta bei Santa Victoria in 3500m Höhe). (Abb. 528.) Rebutia melachlora (FR 935) Nordargentinien Beschreibung fehlt.
Rebutia — Sclerocactus 505 Rebutia minutissima (FR 1124) Beschreibung fehlt. Rebutia multicolor (FR 1108) Beschreibung fehlt. Rebutia nitida (FR 769) Beschreibung fehlt. Rebutia patericalyx (FR 757) v. odontopeta (FR 757 a) Beschreibung fehlt. Rebutia pauciareolata (FR 1121) Beschreibung fehlt. Rebutia pseudopygmaea (FR 1122) Beschreibung fehlt. Rebutia pulchera Card. = Sulcorebutia pulchera Card. Beschreibung fehlt. Rebutia rosalbiflora (FR 1115) Beschreibung fehlt. Rebutia singuaris (FR 1423) Beschreibung fehlt. Rebutia sphaerica (FR 1140) Beschreibung fehlt. Rebutia tamboensis (FR 1142) Beschreibung fehlt. Rebutia tarvitensis (FR 773) Beschreibung fehlt. Rebutia torquata (FR 1117) Beschreibung fehlt. Rebutia tropacolitica (FR 1114) Beschreibung fehlt. Rebutia tuberculato-chrysantha Card. 1971 Höckrig-goldgelbblühende R. (Mediolobivia?) K. vielköpfig, kurz-zylindrisch, graugrün, 15 bis 20 mm lg., 15 —22 mm 0; Ri. ca. 11, höckrig; Ar. in 3 mm Abstand, elliptisch, 2,5 mm lg., graufilzig; St. 8 — 10, kammartig, zierlich-borstig, weiß, am Grunde purpurn, 2 mm lg.; Bl. wenige, vom Grunde des Stammes, trichterförmig, 30 — 32 mm lg., 25 —30 mm 0; Ov. rund, 3 mm lg., hellgrün mit grünlich-gelben Seh.; Kelch 20 mm lg., unten rosa, oben heller, kahl mit 3 mm lg. gelblichen Seh.; Sep. spatelig, 16 x 5 mm, rötlich; Pet. lanzettlich, 12x5 mm goldgelb; Stbf. unten rot, oben gelb; Stbb. gelb; Gr. 15 mm lg., weiß, mit 7 hellgelben N. — Bolivien (Prov. Chapare, Dept. Cochabamba, bis in ca. 3500 m Höhe). Rebutia vallegrandensis Card. 1970 (Aylostera Speg.) K. kugelig oder kurz zylindrisch, mit abgeflachtem Scheitel, dicht bedornt, 4 —6 cm h., 4 — 5 cm 0, frischgrün; Ri. ±20, schwach höckerig; Ar. 4 —5 mm entfernt, rundlich, vorragend, weißfilzig; St. 30 oder mehr, verflochten, strahlig abstehend, 3 —10 mm lg., borstig, sehr dünn; Bl. zahlreich, seitlich oder an der Basis des Körpers, trichterförmig, 2,5 cm lg., 2 cm 0, rot; Ov. kugelig, 3 mm 0, bräunlichgrün, mit Schuppen und wenigen kurzen, weißen Haaren; R. eng, 1 cm lg., 2 mm 0, hellrot, mit Seh. u. kurzen, weißen Haaren; Sep. magentarot, gespitzt; Pet. lanzettlich, blutrot; Stbf. weiß; Stbb. gelb; Gr. weiß mit 5 gelben N.; Fr. kugelig, 3,5 mm 0; S. mitraförmig, an der Basis fast kugelig, schwarz, fein punktiert. — Bolivien (Prov. Vallegrande, Santa Cruz, nahe Candellaria in 2000 m Höhe. Von W. Rausch gesammelt.) Rebutia vizearrae Card. 1971 Benannt zu Ehren von Eufronio, Vizcarra aus Mizque. K. breitkugelig, 3 — 3,5 cm h., 4 —5 cm br., Scheitel eingesenkt, graugrün; Ri. ca. 18, gehöckert, 4 mm h., 5 mm br.; Ar. 1 cm entfernt, elliptisch, 4 —6mm lg., graufilzig; Rst. ca. 17, kammartig strahlend, 4-8 mm lg.; Mst. 2-3, strahlend, 8-11 mm lg., alle St. gelb-weiß oder bräunlich, stechend; Bl. zahlreich von der Seite, trichterig, dunkelmagenta, 3,5 cm lg., 2 cm br.; Ov. kugelig, 5 mm lg., grün mit breiten Seh.; R. kurz, nur 5 mm lg. mit 3 bis 5 mm lg. Seh.; Sep. 20 x 2 mm, rosa, grün gespitzt; Pet. lanzettlich, 20 x 4 mm gr., hell ma- genta; Gr. dünn, weiß, mit 5 gelben N. — Bolivien (Prov. Mizque, Cochabamba, bei Mique in 2000 m Höhe). Auffallend an dieser Art sind die geraden und strählend gestellten Stacheln. Sclerocactus Br. & R. Sclerocactus wrightiae Bens. Nach Mrs. Dorde Wright benannt, die die Art 1961 entdeckte. K. kugelig bis ovoid, einzeln; Ri. ca. 13, von 12 mm lg., 9 mm br. Höckern unterbrochen; Ar. 3 — 4 mm 0; Rst. 8-10, weiß, 6-12 mm lg.; Mst. 4, unten hell, oben dunkelbraun, 12 —15 mm lg., ein unterer gehakt; Bl. 1,9 cm 0 u. lg.; Sep. lavendelfarben mit hellem Rand, ca. 1,2 cm lg., 3 —6 mm br.; Pet. zugespitzt, 1,2 cm lg., 4,5 —6 mm br., am Grunde fast weiß; Stbb. gelb; Gr. gelb mit 5N.; Fr. rund; S. 2 mm lg., 1,5 mm dick. - USA (Utah, in der Nähe von Fremont River und San Rafael Ridge in etwa 350 m Höhe).
506 Stenocereus— Sulcorebutia Stenocereus (Berg.) Rice. Stenocereus chrysocarpus Sanchez-Mejor. 1972 K. stammbildend, 5 —9 m h., Hauptstamm 1,5 bis 3m h., 25—40cm 0; Tr. zahlreich, aufsteigend, 2-5 m lg., 10-14 cm 0; Ri. 7; Ar. 4-6 mm lg., 8-10 mm br.; Rst. 7, 11-15 mm lg.; Mst. 0-2, bis 17 mm lg.; Bl. nächtlich, 8 — 10 cm lg., 7 cm 0, weiß bis leicht rosa; Fr. bedeckt mit reichlich bestachelten Ar., 6 cm lg., 4 cm 0; S. 2,5 mm lg., 1,8 mm br., rauh, schwarz. — Mexiko (Michoa- can in Höhen von 350 m). Submatucana Backbg. Submatucana aureiflora (Ritt.) Backbg. Von Ritter als Matucana aureiflora in KuaS. 1965 beschrieben, und dafür das Subgenus Incaica Ritt, mit dem Merkmal: „Aktinomorphe Blüten, tagsüber und nachts geöffnet." Backbg. erkennt dies als Berechtigung für ein besonderes Subgenus nicht an und hat den Namen umkombiniert. Sulcorebutia Backbg. Sulcorebutia alba Rausch 1971 K. einfach, bis 2 cm h. und 3,5 cm 0, grün, oft mit violettem Reif; Ri. bis 23, spiralig verlaufend, in 3 —4 mm lg. Höcker aufgelöst; Ar. 3 mm lg., weißfilzig; Rst. 20 — 24, 3 —4 mm lg., angedrückt, miteinander verflochten; Mst. meist fehlend, wenn vorhanden, bis 6 aneinandergereiht, 2 — 3 mm lg.; St. alle weiß, am Fuße rötlich bis schwarz mit gewimperten Haaren; Bl. 30 cm lg. und 0; Kelch und Blüte magentarosa mit braungrünen Seh. und weißrosa gerandet; Sep. violettrot, grünlich zugespitzt; Pet. dunkelrot mit blauem Schimmer, im Innern orange bis gelb; Schlund rosa, im unteren Teil weiß; Stbf. gelb; Gr. grün mit 4 gelben N. — Bolivien (an der Straße von Sucre nach Los Alamos in 2900 m Höhe). Die Art ähnelt Aylostera heliosa, ist aber durch dunkelrote Blüte und Standort unterschieden. (Abb. 529.) Sulcorebutia caracarensis (Card.) Donald siehe Rebutia caracarensis Card. 1970 Sulcorebutia crispata Rausch 1970 K. einzeln bis sprossend, 25 mm hoch, bis 35 mm 0; Epidermis grüngrau; mit Rübenwurzel; Ri. bis 13, spiralig in 5 mm lg. Höcker verschränkt; Ar. 4 mm lg.; Rst. bis 24, bis 8 mm, spinnenartig um den K. verflochten, stark gebogen, fein, glasigweiß bis rosa-braun mit gelblichem, verdicktem Fuß; Mst. 0; Bl. ca. 30 mm lg. und 0, hell- bis dunkelmagenta. — Bolivien (Tomina, ca. 10 km vor Padilla, in 2400 m Höhe). S. verticillacantha nahestehend, aber durch die feinborstige, krause Bestachelung unterschieden. Sulcorebutia flavissima Rausch 1970 K. einzeln, bis 25 mm h., bis 60 mm 0, frischgrün; Ri. bis 18, in 10 mm lg., 7 mm hohe Höcker verschränkt; Ar. bis 8 mm lg., weiß- bis gelbfilzig; Rst. bis 24, bis 20 mm lg., strahlend, etwas um den K. gebogen; Mst. schwer zu unterscheiden, 2 — 5, bis 20 mm lg., aufstehend, um den Scheitel verflochten, elastisch-stechend, leuchtend gelb; Bl. ca. 35 mm lg. u. 40 — 50 mm 0; Frkn. u. R. rosa mit dunklerem Seh.; Blütenblätter spatelig oder lanzettlich, oft mit feiner Spitze, hell- bis dunkelmagenta m. hellem Mittelstreifen; Schlund, Stbf., Gr. u. N. weiß. — Bolivien (zwischen Aiquile u. Mizque in 2500 m Höhe). Gehört zur Gruppe S. steinbachii, ähnelt S. tira- quensis v. electracantha, von der sie sich durch leuchtendgclbe St. und magentafarbene Bl. unterscheidet. (Abb. 530.) Sulcorebutia frankiana Rausch 1970 Benannt nach Gerhart Frank, Wien. K. einzeln bis sprossend, 35 mm h., bis 40 mm 0, frischgrün; mit Rübenwurzel; Ri. bis 14, spiralig, in 8 mm lg. u. br. flache Höcker gedreht; Ar. 3 —4 mm lg. u. 1—2 mm br., weißfilzig; Rst. 9 — 15, bis 10 mm lg., um den K. gebogen, braun bis braunrot; Mst. 0; Bl. ca. 40 mm lg. u. 0; Frkn. u. R. magentarosa mit olivgrünen Seh.; Blütenblätter lanzettlich bis spatelig, oft zersägt, hell- bis dunkelmagenta, selten purpurn und innen gelb; Schlund rot bis magenta; Stbf. weißlich m. rosa Fuß; Gr. und 4N. grünlichgelb. — Bolivien (Sucre, an der Straße nach Los Alamos in 2700 m Höhe). Bl. mitunter auch lilafarben ohne gelben Schlund. (Abb. 532.) Sulcorebutia haseltonii (Card. 1966) Donald 1971 Nach Mr. Scott E. Haselton benannt. K. abgeflacht, sprossend, 1,5 — 2 cm h., 5 —6 cm 0, grünlichpurpurn; Wz. rübenförmig; Ri. ca. 20, von St. verdeckt, in warzige Höcker von 4 mm Höhe und 5 — 6 mm 0 aufgelöst; Ar. 5 mm entfernt, elliptisch, 4 mm lg., graufilzig; St. 10-12, kammartig, angepreßt, 6 — 15 mm lg., verflochten, hellgrau oder weißlich, nadelig, steif, Basis verdickt; Bl. basal, trichterförmig, ca. 3 cm lg., 2,5 cm 0, wenig gekrümmt; Ov. kugelig, 4 mm 0, hellpurpurn mit Seh. und weißen Wollflocken; R. kurz, innen purpurn mit gespitzten purpurnen Seh.; Sep. lanzettlich, 15 mm lg., hellgelb, oben purpurn; Pet. spatelig, 15 mm lg., hellgelb; Stbb. 3 mm lg., Filamente und Antheren gelb; Gr. 1 cm lg., dünn, hellgelb, mit 12 — 13 gelben N. — Bolivien (Tarata, Cochabamba, Nähe vom Rio Caine, in Spalten von rotem Sandstein in 2 800 m Höhe). S. glomerispina nahestehend.
Sulcorebutia 507 Sulcorebutia inflexiseta siehe Rebutia inflexiseta Card. 1970 Sulcorebutia krahnii Rausch 1970 Benannt nach Wolfg. Krahn, der die ersten Exemplare dieser Art nach Europa brachte. K. einzeln, 30 mm h., bis 80 mm 0; Ri. bis 32, spiralig, in 6 —8 mm lange Höcker verschränkt; Ar. 4 mm lg. und 3 mm br., gelblich-bräunlich oder weißfilzig; Rst. 24, 10 mm lg., um den K. verflochten, borstigfein, weiß bis braun; Mst. schwer zu unterscheiden, 3 — 7, bis 12 mm lg., borstig, etwas stechend, braun bis schwarz; Bl. 25-30 mm lg., 25 mm 0; Frkn. u. R. grünlichgelb mit rötlich gespitzten Seh.; Blbl. gelb, innen heller; Schlund weiß; Stbf. gelb; Gr. u. 5 N. weißlich. — Bolivien (nördlich Comarapa, Cerro Tukiphalla, in 1900-2300 m Höhe). Die ersten Exemplare wurden im Handel unter dem Namen Sulcorebutia weingartioides verbreitet, sie soll synonym der S. weingartiana sein. (Abb. 531.) Sulcorebutia markusii Rausch 1970 Nach E. Markus, Wien, benannt. K. einzeln, 30 mm h., bis 60 mm 0, dunkelgrün bis braunviolett, Rübenwurzel; Ri. 10 — 17, spiralig in 5 —8 mm gr. Höcker gedreht; Ar. 3 — 4 mm lg., 1mm br., weißfilzig; Rst. 12, bis 3 mm lg., krallenartig um den K. gelegt, braun m. weißer Spitze und schwarzem Fuß; Mst. selten, 1, bis 8 mm lg., etwas pfriemlich, schwarz; Bl. ca. 35 mm lg. und 0; Frkn. u. R. rosa mit bräunlich- grünen Seh.; Blbl. lanzettlich bis spatelig, dunkel- magenta oder purpurn; Schlund u. Stbf. weißlich; Gr. u. 6N. grünlichgelb. — Bolivien (Mizque bei Vila Vila in 3000 m Höhe. Von W. Rausch entdeckt.) Sulcorebutia mizquensis Rausch 1970 K. einzeln bis sprossend, ca. 25 mm h., 30 mm 0; mit Rübenwurzel; Ri. bis 17, spiralig in 4 —5 mm lg. Höcker verschränkt, die an der unteren Hälfte rot-violett gefärbt sind; Ar. 4 mm ,1g., 1 mm br., weißfilzig; Rst. bis 20, bis 4 mm lg., eng an den Körper gelegt, Spitze weiß, in der Mitte rosa, mit schwarzem, verdicktem Fuß; Mst. 0; Bl. ca. 30 mm lg., 25 mm 0, hell- bis dunkelmagenta, oft auch mit weißem Schlund. — Bolivien (bei Mizque in 2600 m Höhe). Die Bestachelung erinnert an S. kruegeri, doch sind die Blüten violettrosa und recht ansehnlich. Sulcorebutia muschii Vasquez 1974 Benannt nach dem Entdecker Sr. Gerardo Musch. K. kugelig, 6 cm 0, grün; Ri. in Höcker aufgelöst, 6 mm h., 8 mm br.; Ar. in 7 mm Abstand, elliptisch, 5 mm lg., wollig; St. steif, gelb, wenig 33 Kakteenlexikon 3. A. gebogen; Rst. 12 — 16, kürzeste 4 mm lg., längste 3 cm; Mst. meist 1; Bl. zahlreich vom Grunde der Pflanze, 35 mm lg.; Ov. kugelig mit 5 mm 0, hellrot mit 1 mm br., rotbraunen Seh.; R. kurz, hellrot oder bräunlich; Sep. lanzettlich, 15 mm lg., 4 mm br., gelb; Pet. 11 mm lg., 3 mm br., goldgelb; Gr. 14 mm lg., weiß, mit 7 weißen N. — Bolivien (Dept. Cochabamba, Prov. Ayopaya bei Chicote Grande, in 3400 m Höhe). Sulcorebutia oenantha Rausch 1971 K. einzeln, flachrund, bis 6 cm h., 10 cm 0, hellgraugrün, metallisch, oft auch violett getönt; Ri. bis 20, spiralig, Höcker 15 mm lg. und bis 10 mm h.; Ar. bis 12 mm lg., keilförmig, oben bis 4 mm br., nach unten spitz zulaufend, mit weißem Filz; Rst. anfangs bis 16 und 4Mst., später zusammen bis 28, ca. 12 cm lg., gespreizt, etwas gebogen, stechend, hellgelb mit verdickter, bräunlicher Basis; Bl. 35 mm lg. und br., orangebraun m. grünen Schuppen; Pet. dunkelweinrot, rosa gekielt; Sep. weinrot m. bräunlich-grüner Spitze; Stbf. dunkelrosa; Gr. gelb mit 6 gelben N. — Bolivien (im Süden von Totore, Chijmore, in 2900 m Höhe). In der Form stark an Weingartia erinnernd. Erkennbar an relativ hohen Höckern. Sulcorebutia pampagrandensls Beschreibung fehlt. Rebutia pulchera Card. 1970 syn. Sulcorebutia pulchera (Card.) Donald Sulcorebutia pulchera (Card.) Donald 1971 K. kugelig, abgeflacht, Scheitel eingesenkt, 2 bis 3 cm h., 4 —4,5 cm 0, hellgrün; Ar. 5 mm entfernt, strichförmig, 5 mm lg., mit wenig grauem Filz; St. kammartig gestellt, seitlich angepreßt, dünn borstenartig, 3 —5 mm lg., hellgrau, Basis schwarz u. verdickt, im Scheitel kürzer und abstehend; Bl. trichterförmig, basal, zahlreich, 5 cm lg., 2,5 cm br.; Ov. kugelig, 4 —6 mm 0, hellgrün; Seh. 2 mm lg., fleischig; R. gebogen, 12 —14mm lg., rosa, mit 2 —3mm lg. Seh.; Sep. lanzettlich, 25 x 5 mm, hellmagenta, Basis weiß; Pet. lanzettlich, gespitzt, 23 x 5 mm, Farbe wie Sep.; Blbl. alle stark gewellt; Stbf. vom Grunde der R., 4 —5 mm lg., dunkelmagenta; Stbb. gelb; Gr. 2,5 cm lg., weiß m. 4 hellgrünen N. — Bolivien (Prov. Zudanez, Chuquisaca, zwischen Rio Grande und Presto in 2400 m Höhe). Sulcorebutia rauschii Frank 1969 Benannt nach dem Kakteensammler W. Rausch, Wien. K. einzeln bis sprossend, 15 mm h., 30 mm 0, Scheitel eingesenkt, schwarzgrün bis violett, mit Rübenwurzel; Ri. bis 16, in spiralig stehende, ca. 5 mm gr., flache Höcker aufgelöst; Ar. länglich, bis 2 mm lg., mit wenig weißem Filz; Rst. bis
508 Sulcorebutia — Turbinicarpus 11, 1 —1,5 mm lg., pfriemlich, krallenartig nach unten gebogen und anliegend, mit verdickter Basis, schwarz; Mst. fehlend; Perikarpell kugelig, blaß- grün, nackt, mit spitzen Schüppchen besetzt; Perianth hell gelblich grün, nach oben in Rosa übergehend; Sep.rosabraun, schmal; Pet. magenta- rosa, breit spatelig; Schlund weiß; Stbf. rot; Stb. blaßgelb; Gr. weißlich mit ebensolchen N.; Fr. kugelig, ca. 4 mm 0; S. ca. 1,5 mm gr., Testa feinwarzig, graubraun. — Bolivien (Chuquisaca, bei Zudanez, 2700 m H.). Ähnlich, jedoch nicht identisch mit S. zavaletae. (Abb. 534.) Sulcorebutia sucrensis (FR 775, 946) Vielleicht identisch mit S. caracarensis oder tara- tensis. Sulcorebutia vasqueziana Rausch 1970 Benannt nach dem bolivianischen Kakteensammler Roberto Vasquez. K. einzeln, ca. 15 mm h., bis 20 mm 0; Epi- dermis schwarzgrün bis violettschwarz, mit Rübenwurzel; Ri. bis 13, spiralig in 4 mm lange Höcker verschränkt; Ar. 3 mm lg., weiß- bis gelbfilzig; Rst. 12 — 16, bis 15 mm lg., spreizend, gebogen, wirr verflochten, weich, goldgelb mit rötlichem, verdicktem Fuß; Mst. 0; Bl. ca. 25 mm gr., magenta oder rot und innen gelb. — Bolivien (Sucre, an der Straße nach Los Alamos in 2950 m Höhe). Der S. verticillacantha nahestehend, aber durch geringere Größe und Bestachelung unterschieden. Tephrocactus Lem. emend. Backbg. Tephrocactus malyanus Rausch 1971 Nach dem erfolgreichen österreichischen Kakteenzüchter Dipl.-Ing. G. L. Maly benannt. K. große Polster bildend, mit Pfahlwurzel, Glieder bis 15 cm lg., 2,5 cm 0, junge Ar. mit Blatt; St. 0 — 3, bis 2 cm lg., gelb; ganze Pfl. in dichten, weißen oder gelben Wollfilz eingehüllt, darin die gelben, wenig öffnenden Bl., bis 3 cm lg., 2,5 cm 0; R. grün, schuppig, dicht mit weißem Haarfilz umsponnen; Gr. weißlich mit 3 gelben N.; Fr. violettrosa, bis 4 cm lg.; S. rund, ca. 5 mm 0. — Peru (um Macusani in 4000 bis 4600 m Höhe von W. Rausch gefunden.) Tephrocactus orutus (FR 1098) Beschreibung fehlt. Tephrocactus paediophilus (FR 1099) Beschreibung fehlt. Thelocephala Y. Ito Thelocephala fulvilana Bl. zahlreich, groß, rosa. Trichocereus (Berg.) Rice. Trichocereus cajasensis (FR 869) Beschreibung fehlt. Trichocereus chuquisacanus (FR 863 a) Beschreibung fehlt. Trichocereus nigripilis (Phil.) Backbg. Eine sehr ungewisse Art, die Ritter z. T. in T. serenanus Ritt, umbenennt, z. T. in T. spini- barbis (SD.) Ritt., während die Eulychnia spini- barbis Br. & R. in Eulychnia longispina (SD.) Ritt, abändert. Trichocereus riomizquensis (FR 856) Beschreibung fehlt. Trichocereus scopulicolus (FR 991) Beschreibung fehlt. Trichocereus spachianoides (FR 980) Beschreibung fehlt. Trichocereus tenuispinus (FR 616, 867) v. pajanalensis (FR 866, 871) Beschreibung fehlt. Trichocereus terscheckioides (FR 993) Beschreibung fehlt. Trichocereus totorensis (FR 990) Beschreibung fehlt. Trichocereus totorillanus (FR 851) Beschreibung fehlt. — Bolivien. Turbinicarpus (Backbg.) Buxb. & Backbg. Turbinicarpus gracilis Glass & Foster 1976 K. einfach, nur 10 — 15 mm im 0, mit den Warzen gemessen 30 mm; W. ca. 7 mm lang, im Scheitel 1,8 mm im 0, an der Basis 3 — 5 mm breit, zierlich, fast stielrund, etwas gebogen, leuchtend graugrün; St. schmal und papierartig, mittlere ca. 18 — 23 mm lang, 1 mm breit, aufgerichtet, gebogen und grau, 1—3 nur 2 mm lang; Bl. schmal, trichterförmig, 2 cm lang, 1,5 cm 0, weiß mit rosa Mittelstreifen. Früchte klein, rund, bräunlich mit kleinen schwarzen Samen. — Mexiko (Nuevo Leon, Aramberri, östlich von La Escon- dida.)
Uebelmannia—Weingartia 509 Uebelmannia Buin. Uebelmannia ammotropha Uebelmannia buiningii Donald 1968 Nach A. F. H. Buining benannt. K. einfach, kurz zylindrisch, bis 8 cm 0, grünlich- oder rötlichbraun, rauh durch winzige wachsige Schuppen; Ri. 18, gerade, ca. 15 mm im Abstand, in 5 mm entfernte Warzen aufgelöst, die abwärts gerichtet sind; Ar. kaum bewollt; St. rotbraun, später weiß, 4 längere über Kreuz, 2—4 kürzere, gerade, bis 5 mm lg.; Bl. bis 27 mm lg. und 20 mm br.; Ov. weißwollig; R. 9 mm lg., mit braunen Borsten in den Achseln der Seh.; Blbl. gelb und lanzettförmig; Gr. mit 6 —7 N.; Fr. oval, gelb, 4 mm 0; S. schwarz mit warziger Testa. — Brasilien (Minas Gerais, Serra Negra auf Quarz, von A. Buining und L. Horst entdeckt.) (1. 12. 1966) Sie ähnelt U. gummifera, ist aber durch Körperfarbe deutlich unterschieden. (Abb. 524.) Uebelmannia flavispina Buin. & Bred. 1973 K. kugelig, später kurzzylindrisch, bis 35 cm h., 11 cm 0, hellgrün oder grün, bis weißlich punktiert, besonders um die Ar.; Ri. bis 29, ziemlich scharf, senkrecht, in 1 bis 1,4 cm Abstand; Ar. rund, 1 —1,5 mm 0, grauweiß filzig, jung 2 mm entfernt, bei erwachsenen Pfl. ein zusammenhängendes, weißes Band bildend; St. bis 1 cm Ig., je Ar. 2 — 5, etwas seitwärts spreizend, gelblich, dunkelgelb bis gelbbraun, später grau bis dunkelgrau, bis 3,5 cm lg., kammförmig, 1—2 senkrecht, gerade und dünn; Bl. trichterig, 18mm lg., 7 mm br., hellgelb; außen beborstet und gelb behaart; Sep. spitz spateiförmig; Pet. ebenso; Gr. hellcreme mit 6 gleichfarbigen N.; Fr. 14 mm lg. mit dünner roter Haut und weißem Fleisch; S. mützenförmig mit glänzend schwarzer Testa. — Brasilien (Minas Gerais, westlich Diamantina an flachen Felsen und in Spalten zwischen Bromelien, Gras und Flechten in ca. 1280 m Höhe). Unterscheidet sich von Uebelmannia pectinifera durch Stachelfarbe, Anzahl der Rippen und den Aufbau von Blüten und Samen. Uebelmannia gummifera (Backbg. u. Voll) Buin. 1938 gefunden, damals Parodia benannt. K. einzeln, erhöht-kugelig, bis 10 cm h., 6 cm 0, graugrün, Ri. ca. 32, anfangs warzig unterteilt, später schmal herablaufend, oben mit warziger Höckerung; Ar. kl., nur anfangs dick gelbgrau bewollt; Rst. 2 seitl. kürzer, 1 längerer abwärts, bis 5 mm lg., zuweilen oben noch 2 winzige; Mst. 1? i pfrieml., gerade, erst hell- dann dunkler-grau, bräunl. Spitze; Bl. 2 cm lg., 1,5 cm 0, schwefelgelb; N. leuchtend cremeweiß; S. kl., mattschwarz. — Brasilien (Minas Gerais, Serra de Ambrosia). Alte Pflanzen ähneln der U. buiningii, die aber an ihrer Körperfarbe gut zu unterscheiden ist. Uebelmannia meninensis Buin. 1968 K. bis 50 cm lg., 10 cm br., grün; Ri. bis 40, in einzelne Höcker aufgelöst, bis 8 mm h." und bis 10 mm im Abstand; St. 2, selten mehr, einer nach oben und einer nach unten, bis 2 cm lg., schwarz- braun, später dunkelgrau; Bl. gelb; S. doppelt so groß wie die Samen der Ueb. gummifera. — Brasilien (Minas Gerais, bei Pedra Menina auf einem isolierten Berghang im reinen, weißen Quarzit zwischen dornigen Sträuchern von A. F. Buining gesammelt). (Abb. 526.) Uebelmannia pectinifera Buin. 1967 K. kugelig bis zylindrisch, bis 15 cm 0, bis 50 cm h.; Epidermis dunkel-rotbraun mit grauem, wachsartigem Überzug; mit dünner Pfahlwurzel; Ri. 15 — 18, 12 mm h., bis 2 cm Abstand, im Scheitel wollig befilzt; St. dunkelbraun bis schwarz, später mit schwarzer Spitze, 12 —15 mm lg., helmbusch- artig aufrechtstehend; Bl. grünlichgelb, spitz, 16 mm lg.; R. mit rötlichen Schuppen und weißen, wolligen Haaren; Gr. ca. 8 mm lg., mit 4N.; Fr. hell violettrot, weichfleischig mit nur 9 — 10 S., deren Hilum abgeflacht und Testa rötlichbraun mit kleinen gewölbten Zellen ist. — Brasilien (Minas Gerais, in 1000 m Höhe auf weißem Quarz- sand von L. Horst und Dr. G. Baumhardt 1966 entdeckt). (Abb. 527.) Uebelmannia pectinifera v. pseudopectinifera 1974 K. kleiner als beim Typus der Art, Epidermis grün erscheinend, da schwächer weiß beflockt; St. nicht senkrecht nach oben oder kammförmig, sondern seitwärts strahlend, verschieden lang; Blüte, Frucht und Samen wie beim Typus der Art. — Brasilien (Minas Gerais, bei Diamantina in 1200 m Höhe z. T. in Sandresten zwischen Bromelien. Vom Typus 40 km Luftlinie entfernt.) Weingartia Werd. Weingartia chuquichiquensis Von W. neocummingii durch hellgelbe, rund- petalige Blüten unterschieden. Weingartia cintiensis n. subnudum Ist eine basal verzweigende, gruppenbildende Pflanze mit längl. Trieben u. dunkelfarbigen Stacheln, eine der interessantesten Arten, auch von Rausch gesammelt, aber bisher noch unbeschrieben. — Bolivien (Cinti). Weingartia gracilispina (FR 954) Beschreibung fehlt. 33*
510 Weingartia — Zehntnerella Weingartia riograndensis Ritt. 1961 (FR 813) K. halbkugelig, grün, ohne dicke Rübenwurzel, später etwas längl., im Alter zuweilen etwas sprossend; Ri. in Höcker aufgelöst; Höcker bis 2 cm lg., 1,5 cm br., 1 cm h., ohne Kinn-Höcker; Ar. 8 mm lg., 4 mm br., der Oberteil reichl. weißwollig; Rst. ca. 5-10, bis 2 cm lg.; Mst. 3-6, steifer, bis 1,5 cm lg.; St. alle spreizend, anfangs gelbgrau bis graubraun, unterste am kürzesten; Bl. bis 3 cm lg., 2,75 cm 0, breit öffnend, goldgelb; obere Seh. hellrandig-braunrot; Pet. gerundet bis zugespitzt; Stbf. weiß; Gr. blaßgrün; N. blaßgelb; Ov. blaßgrün; Fr. bis 1 cm lg., 0,75 cm 0, gelb- bis rötl.-grün; S. 1mm gr., grau-schwarz. — Bolivien (Rio Grande, bei Puerte Arce). Weingartia torotorensis Card. 1971 Nach dem Fundgebiet benannt. K. kugelig, Scheitel eingesenkt, 4 cm h., 7 cm 0, frischgrün; Ri. ca. 20, unregelmäßig, geteilt in kurze, beilförmige, gepunktete Höcker, die 10 mm h. und am'Grunde 8 mm br. sind; Ar. 12 mm entfernt, elliptisch, 6 —8 mm lg., graufilzig; St. sehr ungleich, 3 —20 mm lg., kammartig, stechend, grau bis weißlich, einige an der Spitze gebogen; Bl. zahlreich im Kranz, trichterförmig, 3,5 cm lg., 3 cm 0, hellpurpurn; Frkn. hellgrün mit 3 mm lg., dicken Seh. mit weißen H. in den Achseln; R. sehr kurz mit hellgrünen Seh.; Sep. hell-purpurn; Pet. purpurn, am Grunde weißlich; Stbf. unten purpurn, oben weißlich; Gr. weiß mit 7 hellgelben N. — Bolivien (Bilbao, Dept. Potosi bei Toro- Toro, in 2000 m Höhe). Weingartia westii Hutch. (Neowerdermannia Fric) (FR 818) Nach James West benannt. K. später zylindr. gestreckt, bis 20 cm lg., 8 cm 0, dunkelgrün oder rötlich; Halsrüben-Wurzeln; Ri. 14, in 6eckige Höcker zerteilt, 1,5 cm br., 1 cm lg.; Ar. bis 7 mm lg., weiß- oder gelbbraun- filzig; Rst. 9 — 11, bis 3 cm lg., ± aufrecht oder schwach gebogen; Mst. 1—4, undeutl. getrennt, bis 3,5 cm lg.; St. alle weiß mit bräunl. Spitze, zieml. gerade, aufwärts weisend; Bl. 4 cm lg., 3,5 cm 0; Pet. gelb; Seh. grünl.; Fr. kugelig, bis 9 mm 0. — Bolivien, (Potosi, Cuchu Ingenio). Scheint eine Form der Weingartia fidaiana Backbg.) Werd. zu sein. Berücksichtigt man die Abweichungen von Weingartia neocumingii und die Angaben Ritters über die Blütenlänge; so sind die Unterschiede für eine eigene Art nicht ausreichend (nach Backbg.). Wigginsia D. M. Porter Wigginsia comantii (FR 1427) Beschreibung fehlt. Wigginsia horstii v. juvenaliformis (FR 1402) Beschreibung fehlt. Wigginsia leprosorum (FR 1272) Beschreibung fehlt. Wigginsia prolifera (FR 1403) v. longispina (FR 1403 a) Beschreibung fehlt. Wilcoxia Br. & R. Wilcoxia zapilotensis Matuda Nach Herkunft benannt. K. bis 4 m lang, dünn; Ri. 16 — 20, kaum bemerkbar; St. 6 — 9, winzig, angepreßt, weißlich, bis 3 mm lg.; Mst. 1—2, 2-3 mm lg., rötlich- braun m. dkl. Spitze; Bl. 5 cm lg., rötlich purpurn. — Mexiko (Zapilote Canyon, vom Rio Balsas ca. 40 km südlich). Zehntnerella Br. & R. Zehntnerella chaetacantha (FR 1229) Beschreibung fehlt. Zehntnerella polygona (FR 1228) Beschreibung fehlt.
Ergänzende Angaben zur 2. durchgesehenen Auflage: 1 zu S. 41: Ovarium (und wohl auch Frucht) nackt bzw. nur Bekleidungsspuren an der Fr.-Basis ... 2 zu S. 65: Brasilien (Minas Geraes, bei Ouro Preto). C. damazioi K. Sch. ist damit identisch. 3 zu S. 114: (Von Buxbaum als Subg. zu Seleni- cereus, Die Kakt., 1. VI. 1965.) 4 zu S. 186: Bildet am Standort halbkugelige Polster. 5 zu S. 199: Jungtriebe sind mitunter auch weiß beborstet. 6 zu S. 355: Peireskia sacharosa Griseb.: Rhodo- cactus sacharosa (Griseb.) Backbg. 7 zu S. 386: Argentinien? 8 zu S. 386: (Fechser: Argentinien, La Rioja.) 9 zu S. 402: (s. Notiz bei Deamia unter 3 dieser Ergänzungen.) Ergänzende Angaben zur 3. durchgesehenen Auflage: Seite 70: Aylostera fiebrigii wächst in Bolivien bei Iscayachi. Seite 121: Echinocereus bristolii (Sonora, westlich von Moctezuma). Seite 129: Echinocereus websterianus: — Mexiko (Sonora, S. Pedro Nolasco). Seite 140: Encephalocarpus strobiliformis: — Mexiko (Nuevo, Leon, Doctor Arroyo). Seite 145: Epithelantha polycephala: — Mexiko (Coahuila, Ramos Arispe) Seite 159: Frailea chiquitana: Wohl identisch mit F. pullispina. (Lau). Seite 160: Frailea pullispina: Nach Lau identisch mit Frailea chiquitana. Seite 162: Gymnocactus subterraneus: — Mexiko (Nuevo Leon, Tamaulipas). Seite 166: Gymnocalycium chiquitanum: Nach Lau identisch mit G. hammerschmidtii. Seite 168: G. hammerschmidtii: Nach Lau identisch mit G. chiquitanum. Ergänzungen 511 Seite 172: G. pseudo-malacocarpus: — Bolivien (südöstlich von Taperas bei Lourdes von Pater Klingler entdeckt). Seite 197: Krainzia longiflora: — Mexiko (Du- rango, Santiago Papasquiaro). Seite 200: Leptocereus arboreus: St. ca. 12 —20, 1—3 cm lg. Kuba (südliche Küstengegenden der Prov. Las Villas, auch in der Nähe von Yaguanabo und östlich an trockenen Böschungen in Richtung Trinidad). Seite 200: vor Leptocereus arboreus zum vorhergehenden Abschnitt gehörend: Zwei neue, interessante Leptocereen wurden von Dr. A. Areces Mallea in der Provinz Camagüey, Sierra de Najana und in den nördlichen Küstenebenen der Provinz Oriente gesammelt. Seite 201: Leptocereus assurgens: K. strauchig, ca. 1 m h. Kuba (Pinar del Rio, auf Kalkstein-Felsen in Ensenada de Valle, 2 km von Vinales). Seite 201: Leptocereus ekmannii: — Kuba (in So - morrostro und den Anafe-Bergen von Dr. A. Areces Mallea, Jardin Botanico Nacional, Habana, vergeblich 1974 wieder gesucht). Seite 201: Leptocereus leonii: 1974 von Dr. A. Areces Mallea nicht wieder aufgefunden. Seite 201: Leptocereus maxonii bis Im h. R. 6 — 7, seltener 5, Ar. in 1—2 cm Abstand. Kuba (Oriente, östlich von Dai- quiri und in Maisi). Seite 201: Leptocereus sylvestris: — Kuba (neuerdings häufig in Prov. Oriente westlich von Pilön, auf trockenen Küstenebenen am Las Puercas-Fluß). A. Mallea. Seite 201: L. wrightii: — Kuba (zwischen Habana del Este und Cojimar, in Kalkfelsen). Seite 227: Mamillaria albicans: Inseln Sta. Cruz und S. Dieguito) Seite 231: Mam. buchenauii (Abb. 211). Dr. Lau hält diesen Namen nicht für berechtigt, da kein Unterschied mit Mamillaria crucigera besteht. Seite 232: M. cerralboa — Mexiko (Insel Cerralbo, Golf von Kalifornien). Seite 237: M. evermanniana: — Mexiko, Niederkalifornien und Inseln, I. Cerralbo. Seite 255: Mamillaria radiaissima: — Mexiko (Niederkalifornien, am angegebenen
512 Ergänzungen Fundort Puerto Escondido nicht mehr auffindbar. Lau.) Seite 299: Neoporteria planiceps: 1963. Laut Nachricht von Ritter ein Druckfehler, der Name muß „laniceps" lauten. Seite 342: Parodia echinus: Den Schlußsatz „Gehört zum Formenkreis der P. maassii." streichen. Seite 342/3: Par. escayachensis: Südbolivien (Ta- rija, Iscayachi). Dem Fandort entsprechend müßte die Art iscayachen- sis heißen. Seite 347: P. rigida: Nordargentinien (Tolombon). Seite 443: Turbinicarpus klinkerianus: — Mexiko (San Luis Potosi). Seite 443/4: Turb. pseudomacrochele : (Queretaro). Mexiko Seite 452: Weingartia vilcayensis: (richtig: vila- cayensis). Seite 454: Wilcoxia albiflora: Fr.? — Mexiko (Sonora) Abb. 454. Auf Grund neuer Untersuchungen von Buxbaum sind die bisher zu Lepismium gerechneten Arten außer L. cruciforme, das eine anders gebaute Blüte zeigt, zur Gattung Rhipsalis zurückzukombinieren. Bei den zur Zeit noch laufenden Untersuchungen der Gattungen Echinopsis, Lobivia und Pseudolobivia durch H. Frie^ich in Natters, Österreich, sind vorläufig folgende Umkombinationen vorzunehmen: alt: Lobivia amblayensis Rausch — — v. albispina Rausch — arachnacantha Buin. & Ritt. — — v. ‚torrecillasensis (Card.) Backbg. — — v. densiseta Rausch — cardenasiana Rausch — cylindracea Backbg. — elongata Backbg. — fallax Oehme — nigra Backbg. — friöii Rausch — leucomalla Wessner — nealeana Backbg. — pseudocachensis Backbg. — rebutiodes Backbg. Echinopsis fiebrigii Gurke Pseudolobivia lobivioides (Backbg.) Backbg. — potosina (Werderm.) Backbg. O- wilkeae Backbg. Echinopsis amblayensis (Rausch) H. Friedr. — — v. albispina Rausch — arachnacantha (Buin. & Ritt.) H. Friedr. — — v. torrecillasensis Cardenas — — v. densiseta (Rausch) H. Friedr. — cardenasiana (Rausch) H. Friedr. — cylindracea (Backbg.) H. Friedr. — elongata (Backbg.) H. Friedr. — fallax (Oehme) H. Friedr. Lobivia ferox Br. & R. v. nigra Backbg. Echinopsis fricii (Rausch) H. Friedr. — leucomalla (Wessner) H. Friedr. — nealeana (Backbg.) H. Friedr. — pseudocachensis (Backbg.) H. Friedr. — rebutioides (Backbg.) H. Friedr. — obrepanda (K. Sch.) v. fiebrigii (Gurke) H. Friedr. — pelecyrhachis Backbg. v. lobivioides (Backbg.) H. Friedr. Lobivia potosina (Werderm.) H. Friedr. — wilkeae (Backbg.) H. Friedr.
Die Verbreitung der Cactaceae Die Areallagen in kartographischer Darstellung (Die eingeklammerten Zahlen weisen auf die Nummern der Karten hin) Die nachfolgenden Karten geben die Verbreitung der höheren Kategorien wieder, das heißt, ohne die der Gattungen, da unter Zuhilfenahme der Klassifikation leicht festzustellen ist, welche Genera zu jeder Darstellung gehören und wo die Areale der jeweiligen Gattungen liegen, da dies am Ende von deren Einleitungen angegeben ist. Der Arealatlas soll ferner das geographische Bild meiner Systematischen Übersicht zeigen, welche Begründung sich für sie aus den Verbreitungslagen ergibt und welche Rückschlüsse daraus herzuleiten sind. Vor allem erweist sich bei der Betrachtung der Arealbilder, daß in allen Unterfamilien eine bizentrische Verbreitung zu erkennen ist, selbst bei den Peireskioideae (2). Hier ist der -Amazonasraum der trennende Faktor und zugleich jenes Gebiet, das nach seiner Frühgeschichte die teilweise Überlagerung des südlichen Großgebietes der Cereoideae durch das nördliche, wie auch die westlichen Splitterareale verständlich macht (15). Die Kategorien Austrocereeae und Boreocereeae (11 und 14) mußten aufgestellt werden, um die Zweiteilung der Verbreitung wiederzugeben, und nur durch die beiden übergeordneten Kategorien der Semi- tribus 1 und 2 ist es möglich, das Phänomen dieser Großareal-Trennung darzustellen und andererseits die völlig voneinander getrennten Kugelkakteen-Großareale im Süden und Norden (13 und 18) den geographischen Tatsachen gemäß einzugliedern. Geht man von der Geschichte des Amazonasgebietes aus, bleibt kaum ein anderer Rückschluß übrig als der, daß der Tropengürtel einst weiter südlich lag und im jetzigen Amazonasraum ein zur Nordgruppe gehörendes, heute größtenteils verschwundenes Kakteen-Großgebiet bestand. Dessen früheren Zusammenhang belegen die Splitterareale (15). Das Südgebiet muß demgemäß einst eine Art Rückzugsareal gewesen sein, das seinen Schwerpunkt im Südwesten hatte und im Raum der frühen Andenhebung, bzw. damals dort nordwärts vermutlich der Verbreitung günstigere Verhältnisse aufwies. Damit wird es verständlich, daß Gattungen wie Cleistocactus, Frailea und Wigginsia westlich weit hinauf nach Norden gelangten, auf einer solchen auch von anderen Autoren vermuteten Vegetationsbrücke. Früher muß also das Nordgebiet geschlossener weit nach Süden gereicht haben, als es heute auf den ersten Blick erkennbar ist. Wichtigstes Zeugnis hierfür sind, außer der Verbreitung der Peireskieae (2), besonders die Areale von Pilosocereus (Sippe Cephalocerei: 15) und Melocactus (Sippe Cephalocacti: 17).*) Nur durch ein Bestehen früherer Zusammenhänge, die dann verlorengingen, ist auch die starke Gattungsähnlichkeit der beträchtlich voneinander entfernten Nyctocerei-Gattungen (15) Eriocereus (in Südamerika) und Harrisia (vorwiegend auf den Großen Antillen und in Florida) zu erklären, sowie das Zustandekommen anderer ähnlich entlegener Teilareale, wie z. B. die von Monvillea und Cereus (Sippe Gymnocerei: 15). Die letztere Gattung muß längst vor Beginn der Trennung durch das Amazonasgebiet mehr im Nordosten Südamerikas beheimatet gewesen sein — was auch ihr Auftreten auf Fernando Noronha verständlich macht —‚ von wo aus sie nur auf die südlichen Antillen übertrat. Wie über die einstige westindische Inselbrücke die Südverbreitung der Mamillarien (bis Kolumbien) verlief, zeigt dagegen die Karte 18. Die im Westen Südamerikas weit nach Norden hinaufreichenden Areale der Austrocereinae und Austro- cactinae, das heißt im Zuge der obenerwähnten Vegetationsbrücke, finden so ebenfalls ihre Erklärung, wie das Übergreifen der ersteren auf die Galapagos- Inseln. Die Rekonstruktion des Bildes der Vergangenheit nach den Restarealen der Gegenwart läßt auch erkennen, daß im Nordwesten des südamerikanischen Kontinentes eine besonders bemerkenswerte Überschneidung des Nord- und Südgebietes der Cactaceae stattgefunden hat, unabhängig von der Deutung, wie die endemischen Areale auf den Galapagos-Inseln zustande kamen (ein Gegenstück ist das Problem, wie das Übertreten von Cereus nach Fernando Noronha vor sich ging oder die Ostverbreitung der Sippe Rhipsalides (9) in die Alte Welt). Gerade in dem südamerikanischen Nordwestgebiet ergeben sich interessante Fragen, z. B. wie die „östlichen" Monvillea-Arten in Ekuador und Nordperu bis fast an das Ufer des Pazifik gelangten, und dies vor einer der tiefsten Stellen im Andenzug. Während die südlichen Opuntioideae durch eine Lücke von den nördlichen getrennt sind (siehe Platyopuntiae: 7) und in ihren Merkmalen eine abweichende Gruppe *) Mit der Bezeichnung „Sippe" wird hier der Übereinstimmung halber der von Alwin Berger in „Die Entwicklungslinien der Kakteen" für die entsprechende Kategorie geprägte und bei den Cactaceae bisher allgemein gebräuchliche Name angewandt. Heute ist dafür „Natio" (bzw. „Subnatio") vorzuziehen.
514 Die Verbreitung der Cactaceae bilden, müssen die Opuntien der Galapagos-Inseln auf Grund vieler ähnlicher Merkmale mit denen des gegenüberliegenden Festlandes zur Nordgruppe gerechnet werden. Dem entspricht auch, daß Dawson kürzlich angab, ihm sei von diesem Archipel eine Pflanze berichtet worden, bei der es sich offenbar um einen Melocactus handelt. Die im südamerikanischen Nordwesten stattgefundene Überschneidung zeigt sich auch in dem Aufeinandertreffen (in Kolumbien) von Mamillaria (18) mit Frailea und Wigginsia, deren heutiger Gattungsschwerpunkt jeweils extrem weit im Norden und Süden liegt. Das neuweltliche Gesamtgebiet der Hylocereeae (9), das mehr tropische Verhältnisse voraussetzt, nimmt demgemäß eine zentrale Lage ein. Der Leerraum im dichten Amazonas-Urwaldgebiet läßt sich auch nur durch dessen späteres Zustandekommen erklären. Bei den Cephalocacti, bzw. bei Melocactus, sind in dem erst wenig erforschten Innern des nordwestlichen südamerikanischen Kontinentes noch Teilareale zu vermuten, wie aus den schon früher bekannten (17) und den neueren Funden von Rauh im nordwestlichen Innern Nordperus hervorgeht, wo die Gattung noch am rechten Maranonufer angetroffen wurde. Die Arealkarten zeigen im übrigen — unabhängig von den Rekonstruktionsversuchen —‚ daß phylogeneti- sche Konzeptionen allein nicht für eine überzeugende systematische Gliederung ausreichen, sondern daß auch die arealgeographischen Beweismittel für die Gedankengänge hinzugezogen werden müssen, wie die Familie zu ordnen ist, um den aus den Verbreitungsverhältnissen abgeleiteten Argumenten in der Form der Gliederung zu entsprechen. Bislang hat man sich so gut wie gar nicht mit der geobotanischen Seite der Kakteenkunde befaßt. Der Arealatlas beweist, daß es sich hier um ein besonders interessantes Gebiet der Geschichte dieser Pflanzen handelt, das weit mehr Beachtung als bisher verdient.
Verbreitungskarten
516 Verbreitungskarten Karte 1: Familie: Cactaceae Die Areale der Unterfamilien: Unterfamilie I: Peireskioideae Unterfamilie II: Opuntioideae — • — Unterfamilie III: Cereoideae
Verbreitungskarten 517 Karte 2: Unterfamilie 1: Peireskioideae Die Areale der Tribus: Tribus 1: Peireskieae*) — • — Tribus 2: Maihuenieae *) In Florida wohl nur verwildert
518 Verbreitungskarten Karte 3: Unterfamilie II: Opuntioideae Die Areale der Tribus: — • — Tribus 1: Phyllopuntieae Tribus 2: Euopuntieae Tribus 3: Pseudopuntieae
Verbreitungskarten 519 Karte 4: Unterfamilie II: Opuntioideae Tribus 2: Euopuntieae Die Areale des Subtribus: Subtribus 1: Cylindropuntiinae Subtribus 2: Sphaeropuntiinae Subtribus 3: Platyopuntiinae
520 Verbreitungskarten Karte 5: Unterfamilie II: Opuntioideae Tribus 2: Euopuntieae Subtribus 1: Cylindropuntiinae Die Areale der Sippen: Sippe 1: Austrocylindropuntiae Sippe 2: Boreocylindropuntiae (in West-Südamerika: Verschleppungsvorkommen)
Verbreitungskarten 521 Karte 6: Unterfamilie II: Opuntioideae Die Areale der Sippen: Tribus 2: Euopuntieae — • — Sippe 1: Austrosphaeropuntiae Subtribus 2: Sphaeropuntiinae Sippe 2: Boreosphaeropuntiae
522 Verbreitungskarten Karte 7: Unterfamilie II: Opuntioideae Tribus 2: Euopuntieae Südliche Gruppe: Untersippe 1: Brasiliopuntiac Subtribus 3: Platyopuntiinae Nördliche Gruppe: Untersippe 2: Consoleae Die Areale der Sippen: Sippe 2: Platyopuntiae — • — Sippe 1: Cauliopuntiae Sippe 3: Nopaleae
Verbreitungskarten 523 Karte 8: Unterfamilie III: Cereoideae Die Areale der Tribus: — • — Tribus 1: Hylocereeae Tribus 2: Cereeae
524 Verbreitungskarten Karte 9: Unterfamilie III: Cereoideae Tribus 1: Hylocereeae Die Areale der Subtribus mit den Sippen und Untersippen: :— Subtribus 1: Rhipsalidinae Sippe 1: Rhipsalides: Untersippe 1: Eurhipsalides (Alte und Neue Welt) Untersippe 2: Pseudorhipsalides (Mittelamerika und Jamaika, westliches Südamerika) Sippe 2: Epiphylloides (nur in Ostbrasilien) Untersippe 1: Mediorhipsalides Untersippe 2: Epiphyllanthi Untersippe 3: Epiphylli — • — Subtribus 2: Phyllocactinae Sippe 1: Phyllocacti Untersippe 1: Euphyllocacti (Mittelmexiko bis Südamerika, südlichste Antillen) Untersippe 2: Wittiae (Nordwest-Südamerika) Subtribus 3: Hylocereinae (Südost-Areal in Uruguay zweifelhaft) Sippe 1: Strophocerei Untersippe 1: Nyctostrophocerei (Innerbrasllien) Untersippe 2: Heliostrophocerei (Mittelamerika bis Kolumbien) Sippe 2: Nyctohylocerei Untersippe 1: Selenicerei (Süd-USA, Mittelamerika, Westindien bis Südamerika) Untersippe 2: Hylocerei (von Mexiko über Mittelamerika, Nord-Südamerika, um den westlichen Amazonasraum bis fast zum La Plata-Gebiet) Sippe 3: Heliohylocerei (nur in Mexiko)
Verbreitungskarten 525
526 Verbreitungskarten Karte 10: Unterfamilie III: Cereoideae Tribus 2: Cereeae Die Areale der Semitribus: — • — Semitribus 1: Austrocereeae Semitribus 2: Boreocereeae
Verbreitungskarten 527 Karte 11: Unterfamilie III: Cereoideae Tribus 2: Cereeae Semitribus 1: Austrocereeae Die Areale der Subtribus: — • — Subtribus 1: Austrocereinae Subtribus 2: Austrocactinae
528 Verbreitungskarten Karte 12: Unterfamilie TU: Cereoideae Tribus 2: Cereeae Semitribus 1: Austrocereeae Subtribus 1: Austrocereinae Die Areale der Sippen: oooooooo Sippe 1: Pfeifferae — x— Sippe 2: Milae Sippe 3: Corryocerei Untersippe 1: Heliocorryocerci Untersippe 2: Nyctocorryocerei Sippe 4: Gymnanthocerei Sippe 5: Loxanthocerei Untersippe 1: Euloxanthocerei Untersippe 2: Brachyloxanthocerei Sippe 6: Trichocerei Untersippe 1: Nyctotrichocerei Untersippe 2: Heliotrichocerei
Verbreitungskarten 529 Karte 13: Unterfamilie III: Cereoideae Tribus 2: Cereeae Semitribus 1: Austrocereeae Subtribus 2: Austrocactinae Die Areale der Sippen: Sippe 7: Lobiviae Untersippe 1: Eriolobiviae (nur diese bis Peru) Untersippe 2: Chaetolobiviae Untersippe 3: Gymnolobiviae Sippe 8: Austroechinocacti
530 Verbreitungskarten Karte 14: Unterfamilie III: Cereoideae Tribus 2: Cereeae Semitribus 2: Boreocereeae Die Areale der Subtribus: — • — Subtribus 1: Boreor‚ereinae Subtribus 2: Boreocactinae (In Mexiko fehlen die Cereoideae in den Staaten Tabasco, Campeche und Quintana-Roo, soweit bisher bekannt.)
Verbreitungskarten 531
532 Verbreitungskarten Karte 15: Unterfamilie III: Cereoideae Tribus 2: Cereeae Semitribus 2: Boreocereeae Subtribus 1: Boreocereinae Die Areale der Sippen (1); - • — Sippe 1: Leptocerei Untersippe 1: Nyctoleptocerei (Mexiko bis Westindien) Untersippe 2: Helioleptocerei (Westindieri) oooooooo Sippe 2: Leocerei (Brasilien) Sippe 4: Nyctocerei Sippe 8: Gymnocerei Sippe 9: Cephalocerei Untersippe 1: Acephalocerei Untersippe 2: Hemicephalocerei Untersippe 3: Eucephalocerei Sippe 10: Cephalocacti (Sonderkarte 17) (Die hier fehlenden Sippen 3 und 5—7 siehe auf Karte 16.)
Verbreitungskarten 533
534 Verbreitungskarten Karte 16: Unterfamilie III: Cereoideae Tribus 2: Cereeae Semitribus: Boreocereeae Subtribus 1: Boreocereinae Die Areale der Sippen (2): Sippe 3: Echinocerei Sippe 5: Heliocerei Sippe 6: Pachycerei — • — Sippe 7: Polyanthocerei Untersippe 1: Heliopolyanthocerei Untersippe 2: Nyctopolyanthocerei
Verbreitungskarten 535 Karte 17: Unterfamilie III: Gereoideae Tribus 2: Cereeae Semitribus 2: Boreocereeae Sippe 10: Cephalocacti Die Areale der Untersippen: — • — Untersippe 1: Heliocephalocacti*) Untersippe 2: Nyctocephalocacti *) Anscheinend eine Art auch auf den Galapagos-Inseln (Dawson).
536 Verbreitungskarten Karte 18: Unterfamilie III: Cereoideae Tribus 2: Cereeae Semitribus 2: Boreocereeae Subtribus 2: Boreocactinae Die Areale der Sippen: — • — Sippe 1: Boreoechinocacti*) Untersippe 1: Euboreoechinocacti Untersipper2: Mediocoryphanthae Sippe 2: Mamillariae**) Untersippe 1: Coryphanthae Untersippe 2: Mediomamillariae Untersippe 3: Eumamillariae *) In den USA im Staate Wyoming anscheinend fehlend. **) In Mexiko in Tabasco, Campeche und Quintana-Roo fehlend, soweit bekannt.
Verbreitungskarten 537
Bildteil
540 Acanthocalycium Abb. 1 Acanthocalycium griseum Backbg. (Foto: Schattat.] Abb. 2 Acanthocalycium thionanthum (Speg.) Backbg. (Foto: de Heedt.)
Aeanthocalycium 541 Abb. 3 Aeanthocalycium varüflorum Backbg. Oben: Die von Gelb über Orange bis Rot variierende Blütenfarbe. (Farbfoto: Uhlig. Unten: Besonders dicht bestachelte Form.
542 Acanthocereus Abb. 4 Acanthocereus griseus Backbo. (Foto: J. Marnier-L.) Abb. 5 Die im Hochstand, verschiedenen Perigonformen von: Links: Acanthocereus griseus Backbo. Rechts: Peniocereus marnieranus Backbg. (Foto: J. Marnier-L.)
Acanthocereus — Aoantholobivia 543 Abb. 6 Acanthocereus maculatus Wgt. mit trichterigem innerem Perianth, nicht abwärts geneigtem wie bei Peniocereus, zu dem die Art oft gestellt wird. (Foto: Schattat.) Abb. 7 Aoantholobivia inctiiensis (Rauh & Backbg.), Rauh & Backbg. ein nachtblühendes Genus, meist autogam, mit bestachelten Früchten (links).
544 Acanthorhipsalis — Akersia Abb. 8 Acanthorhipsalis monacantha (Griseb.), Br. & R. Blüten orange, eine sonst nur bei Hatiora, nio bei Rhipsalis auftretende Blütenfarbe. Abb. 9 Akersia roseiflora Buin. (Farbfoto: Buining.)
Ancistrocactus — Anisocereus 545 Abb. 10 Ancistrocactus scheeri (SD.) Br. & R. (Bild: Engelmann.) Abb. 11 Anisocereus lepidanthus (Eichl.) Backbg. Blütenlängsschnitt, nach der Beschreibung gezeichnet.
546 Aporocactus Abb. 12 Aporocactus conzattii Br. & K. (Foto: Rose.) Abb. 13 Arequipa rettigü (Quehl) Oehme. Die Gattung zeigt zuerst brachycereoiden Wuchs. Abb. 14 Ariocarpus trigonus (Web.) K. Soh. Mit diesem Axillen-Kranzblüher sollten nicht zentral bzw. aus einem Spalt oder aus Areolen blühende Arten verbunden werden, da sonst z. B. auch Mamillaria und Coryphantha nicht mehr trennbar wären. (Foto: Runyon.) Abb. 15 Armatocereus-Blüten (A. cartwrightianus (Br. & R.) Backbg.) (Foto: Ratjh.)
Arequipa — Armatocereus 547 1 I i:s
548 Armatocereus Abb. 16 Armatocereus matucanensis Backbg. (Farbfoto: Rauh.)
Armatoeereus 549 Abb. 17 • Armatoeereus rauhii Backbg. Die Symmetrie der Rippen- und Areolen-Anordnung. (Foto: Ratjh.)
550 Arrojadoa — Arthrocereus Abb. 18 Arrojadoa penicillata (Gurke) Br. & R. (Farbfoto: Andreae.) Abb. 19 Arthrocereus rondonianus Backbg. & Voll.
Astrophytum — Austrocactus 551 Abb. 20 Astrophytum capricorne (Dietb.) Br. & R. Abb. 21 Austrocactus bertinii (Cels). Br. & R.
552 Austrocephalocereus — Austrocylindropuntia Abb. 22 Austrocephalocereus dybowskii (Goss.) Backbo.: Cephaliumzono. (Foto: Voll.) Abb. 23 Austrocylindropuntia clavarioides v. ruiz-lealii (Cast.) Backbo. (Zeichnung: Castellanos.) Abb. 24 Austrocylindropuntia inarmata Backbo., von Prof. Herzog, Jena, entdeckt, blieb sie jahrelang unbeschrieben. (Farbfoto: Riviere.)
Austrocylindropuntia 553 Abb. 25 Austrocylindropuntia subulata (Mttehxpfdt. ) Backbg., besonders langblättrige Form. (Foto: J. Maenier-L.) Abb. 26 Austrocylindropuntia verschaffeltii v. digitalis (Web.)?, in der Wuchszeit mit sehr langen Blättern.
554 Aylostera — Aztekium Abb. 27 Aylostera albiflora (Ritt. & Btjin.) Backbo. (Foto: Kujan.) Abb. 28 Aztekium ritteri (Böd.) Böd.
Azureocereus — Backebergia 555 Abb. 30 Backebergia militaris (Aud.) H. Bkavo, in dem einzigartigen Schöpf, der Blüte und der Frucht von Mitrocereus so wesentlich unterschieden, daß eine Übertragung dieses Namens auf Backebergia wegen der für dieses Genus nicht zutreffenden Diagnose unzulässig ist. (Fotos: H. Bravo.) (Vgl. Abb. 238.) Abb. 29 Azureocereus viridis Rat/h & Backbg.
556 Bartschella — Bergerocactus Abb. 31 Bartschella schumannii (Hildm.) Be. & R. Abb. 32 Bergerocactus emoryi (Eng.) Bk. & R. (Foto: Ethel Bailey Higgins.)
Blossfeldia — Bolivicereus 557 Abb. 33 Blossfeldia campaniflora Backbg. (links) und Blossfeldia liliputana Weed. (rechts) unterscheiden sich bereits in der Knospe deutlich nach der Zahl bzw. Form der äußeren und inneren Perigonblätter. Abb. 34 Bolivicereus samaipatanus Card. (FotO: CULLMANN.)
558 Bolivicereus — Borzicactus Abb. 35 Bolivicereus serpens (Hbk.) Backbg., blühender Trieb (links) und Blüten-Nahaufnahme (rechts). (Fotos: Raub:). Abb. 36 Borzicactus aequatorialis Backbg. (Foto: G. Hibtz.)
Borzicactus 559 Abb. 37 Borzicactus pseudothelegonus (Rauii & Backbg.) Ratjh & Backbg. (Foto: SCHATTAT.) Abb. 38 Borzicactus sp., von Ctttak im kolumbianischen Pedregal, 91 km von Pasto, entdeckt, hier unter dem nom. provis. B. cutakii geführt, um nicht in Vergessenheit zu geraten. (Farbfoto: Ctjtak.) Die Pflanzen sind zum Teil von Tillandsia usneoides überwuchert.
560 Brachycalycium Abb. 39 Brachycalycium tilcarense (Backbg.) Backbg., jüngere, aber schon blühfähige Pflanze. Abb. 40 Brachycalycium tilcarense (Backbg.) Backbg., Makroaufnahme mit Blüte. (Foto: Woutees.)
Brachycereus — Brasilicactus 561 Abb. 41 Brachycereus nesioticus (K. Sch.) Backbg., Standortaufnahme. (Foto: Föester.) Abb. 42 Brasilicactus haselbergii (Hge.) Backbg. Anomale Langblüte, offenbar ein Rückschlag, der den Reduktionsvorgang auch an der Blüte zeigt. Die normale Blüte ist fast röhrenlos, klein, bestachelt wie auch die Frucht, eine ganz andere Entwicklungsstufe als bei Notocactus.
562 Brasilicereus — Brasiliopuntia Abb. 43 Brasilicereus markgrafii Backbg. & Voll, mit seiner typischen glockigen Blüte. (Foto: Voll. Abb. 44 Brasiliopuntia brasiliensis (Willd.) Berg. (Foto: Voll.)
Browningia 563 Abb. 45 Browningia candelaris (Meyen) Bk. & R. Standortaufnahme. (Farbfoto: Ratjh.)
564 Calymmanthium Abb. 46 Calymmanthium substerile Ritt. Standortaufnahme. (Foto: Rat/h.) Abb. 47 Calymmanthium substerile Ritt., blühender Trieb. (Foto: Ritteb.)
Carnegiea 565 Abb. 48 Carnegiea-gigantea-Landschaft. (Farbfoto: Polaski.) Abb. 49 Carnegiea gigantea (Eng.) Be. & R., blähendes Triebende.
566 Castellanosia — Cephalocereus Abb. 50 Castellanosia caineana Card. ;i ) Blühende Ti iel>e. b) Stachelverlängerung an der Blütenzone. (Fotos: Cardenas.) Abb. 51 Cephaloeereus senilis (Haw.) Pfeiff., blühender Sehopf, stark seitlieh verbreitert. (Foto: Werdermann.)
Cephalocleistocactus 567 Abb. 52 Cephalocleistocactus pallidus Backbg. Links: Obere Schöpfregion mit Knospen. Rechts: Untere Schopfregion mit gelb- grüner Blüte. (Fotos: J. Maknier-L.) Abb. 53 Cephalocleistocactus ritteri Backbg. Blütenzone mit Borstenschopf.
568 Cephalocleistocactus — Cereus Abb. 54 Cephalocleistocactus schattatianus Backbg. in der MAKNIER-Sammhing Abb. 55 Cereus insularis Hemsl. von Fernando Noronha. (Foto: Voll.)
Chamaecereus — Chiapasia 569 Abb. 56 Chamaecereus silvestrii f. crassicaulis crist. Backbg. (Foto: Maschin.) Abb. 57 Chiapasia nelsonii (Bk. & R.) Br. & R. mit glockigen Blüten. Eine Einbeziehung zum Genus Disocactus mit einheitlichen Röhrenblüten ist abwegig.
570 Cleistocactus Abb. 58 Links: Cleistocactus azerensis Card. Rechts: Cleistocactus brookei Card. Abb. 59 Links: „Cleistocactus dependens Card." Er niußte wegen seiner langen Blütenborsten zu Seti- cleistocactus gestellt werden (s. auch Abb. 384). Rechts: Cleistocactus vallegrandensis Card. (Farbfoto: Schattat.)
Cleistocactus 571 Abb. 60 Cleistocactus santacruzensis Backbg. (Foto: J. Maboter-L.) Abb. 61 Links: Cleistocactus viridiflorus Backbg. Rechts: Cleistocactus vulpis-cauda Ritt. & Cullm. (Farbfoto: Cullmank.) 37 Kakteenlexikon 5. Aufl.
572 Clistanthocereus — Cochemiea Abb. 62 Clistanthocereus tessellatus (Akeks & Buin.) Backbg.: die derbe, kurzsaumige Tagblüte. (Foto: Akers.) Abb. 63 Cochemiea poselgeri (Hildm.) Br. & R.
Coleocephalocereus — Coloradoa 573 Abb. 64 Coleocephalocereus fluminensis (Miqu.) Báckbg., mit Blüte und glatter Deckelfrucht im borstigen Rinnencephalium. (Foto: Kktjth.) Abb. 65 Coloradoa mesae-verdae Boiss. & Davids. (Foto: Boissevatn.)
574 Consoba — Copiapoa Abb. 66 Consolea rubescens (SD.) Lem. mit der für das Genus typischen Form der Sekundärtriebe. Abb. 67 Copiapoa chanaralensis Ritt.
Copiapoa 575 Abb. 68 Copiapoa grandiflora Ritt., eine der großblütigen Arten. (Foto: J. Maenibr-L.) Abb. 69 Copiapoa humilis (Phil.) Hutch. Von Hutchinson gesammelter Typus.
576 Copiapoa Abb. 70 Copiapoa longispina Ritt.? Abb. 71 Copiapoa streptocaulon sensu Ritt.: Copiapoa marginata (Sd.) Bk. & R. Abb. 72 „Copiapoa wagenknechtü Ritt.", jetzt Copiapoa coquimbana v. wagenknechtü Ritt.
Corryocactus 577 Abb. 73 Corryocactus brachypetalus (Vpl.) Br. & R. (Foto: Raith.)
578 Corynopuntia — Cryptocereus Abb. 74 Corynopuntia planibulbispina Backbii. Abb. 75 Coryphantha echinus (Eng.) Br. & R. (Farbfoto: Riviere). Abb. 76 Cryptocereus anthonyanus Alex. (Foto: Alexander.)
Cylindropuntia 579 Abb. 77 Cylindropuntia-Arten: 1. C. tetracantha (Toumey) Knuth; 2—5. C. versieolor (Eng.) Knuth; C. fulgida (Eng.) Knuth, proliferierende Früchte. (Tafel IX, Britton & Rose, Band I.) Abb. 78 Cylindropuntia rosea v. atrorosea Backbg. (Farbfoto: Rivieke.)
580 Deamia — Delaotia Abb. 79 Deamia testudo (Kaew.) Br. & R. ist als reich blühende Kulturpflanze wenig bekannt. (Farbfoto: Haage.) Abb. 80 Delaetia woutersiana Backbg. (Farbfoto: Woutees.)
Dendrocereus 581 Abb. 81 Dendrocereus nudiflorus (Eng.) Br. & R.
582 Denmoza — Discocactus Abb. 82 Denmoza Br. & R. — Blütendarstellung von Castellanos. Abb. 83 Discocactus alteokns Lem. (links) und D. tricornis MONV. (rechts). Foto: Voll.)
Discocactus — Disocactus 583 Abb. 84 Discocactus boliviensis Backbo., ohne steife Borsten im Cephalium. Abb. 85 Disocactus eichlamii (Wgt.) Br. & R. Alle Arten des Genus haben ähnliche Röhrenblüten, keine glockigen wie Chiapasia.
584 Dolichothele — Eccremocactus Abb. 86 Dolichothele longimamma (DC.) Be. & R, (Foto: Rose.) Abb. 87 Eccremocactus bradei Br. & R. (Foto: Voll.)
Echinocactus — Echinocereus 585 Abb. 88 Echinocactus grusonii Hildm. Abb. 89 Echinocereus davisii A. D. Hought., auch als E. viridiflorus v. davisii (A. D. Hought.) Mabsh. bezeichnet, ist nicht nur selten, sondern im Habitus durch Kleinheit und wilde Be- stachelung zugleich so charakteristisch und abweichend, daß er besser als eigene Art geführt wird. Gepfropft bildet er ansehnliche Gruppen mit kleinen, blaß schmutziggelblichen Blüten.
586 Echinocerens Abb. 90 Echinocereus mattliesianus Backbo., nach Blütenform und -länge zur Reihe „Scheeriani" hörend, aber mit ziemlich kräftigen Trieben.
Eohinocereus 587 Abb. 91 Echinocereus pectinatus v. rigidissimus (Eng.) Rümpl., seit langem einer der beliebtesten Vertreter des schön blühenden Genus.
588 Echinofossulocactus Abb. 92 Echinofossulocactus Lawr. Stachelschlüssel nach Oehme. a) 1: Echinofossulocactus coptonogonus (Lem.) Lawe.; 2: E. pentacanthus (Lem.) Br. & B.; 3: E. phyll- acanthus (Mart.) Lawr.; 4: E. tricuspidatus (Scheidw.) Br. & R.; 5: E. grandicornis (Lem.) Br. & R. (Die Abb. sind Zeichnungen von H. Oehme, aus dem „Stachelschlüssel" von Tiegel und Oehme in Beitr. z. Sukkde. u. -pflege, 78-82. 1938.) b) 6: Echinofossulocactus lamellosus (Dietr.) Br. &R.; 7: E. anfractuosus (Mart.) Lawr.; 8: E. crispatus (DC.) Lawr.; 9: E. gladiatus (Lk. & 0.) Lawr.; 10: E. dichroacanthus (Mart.) Br. & R. c) 11: Echinofossulocactus hastatus (Hopff.) Br. & R.; 12: E. obvallatus (DO) Lawr.; 13: E. violaciflorus (Quehl) Br. & R.; 14: E. heteracanthus (Mühlperdt.) Br. & R.; 15: E. albatus (Dietr.) Br. & R. d) 16: Echinofossulocactus vaupelianus (Werd.) Tieg. & Oehme; 17: E. wippermannii (Mühlpfrdt.) Br. & R.; 18: E. tetraxiphus (0.) Oehme; 19: E. ochoterenaus Tieg. e) 20: Echinofossulocactus arrigens (Lk.) Br.&R.; 21: E. Iloydii Br. &R.; 22: E. zacatecasensis Br.&R.; 23: E. multicostatus (Hildm.) Br. & R.
Echinofossulocactus 589
590 Echinofossulocactus — Echinomastus Abb. 93 Echinofossulocactus ochoterenaus Tieg., eine der bunt bestachelten und größer blühenden Arten. Abb. 94 Echinomastus kakui Backbo., in Bd. V meines Handbuches als E. pallidus nom. prov. bezeichnet, mußte nach Feststellung des japanischen Entdeckers obigen Namen erhalten.
Echinomastus — Echinopsis 591 Abb. 95 Echinomastus sp., anscheinend dem E. acunensis Maksh. verwandt, mit gelblicher dichterer oder lockerer, anfangs rötlich-grauer Bestachelung (E. carrizalensis Kuenzl., nomen?). Abb. 96 Echinopsis silvestrii Speg. verlängert im Alter, eine andere Art bis über 1 m hoch. Dennoch gilt das Genus wegen der lange Zeit kugeligen Gestalt als Kugelgenus, sonst müßte ihm Tricho- cereus angegliedert werden, was die Übersicht nur verwirren würde. Es ist daher auch abwegig, wenn Kimnach und Hr/TCmsON ein ausgesprochenes Kugelgenus wie Submatucana (vgl. Bild S. madi- soniorum) zu Borzicactus einbeziehen, einem Genus schlanker Cereen. Eine etwas verlängerte Altersform zeigen auch andere kugelige Gattungen, ohne daß man sie mit einem cereoiden Genus verbinden könnte.
592 Echinopsis — Epiphyllanthus Abb. 97 „Echinopsis sp.?" Eine unter dieser Bezeichnung eingeführte Pflanze, die sich später als interessante Pseudolobivia- Art (Ps. luteiflora Backbg., s. auch bei Abb. 341) erwies, mit stachligen Röhrenschuppen wie bei Acanthocalycium, aber ohne Wollring im Grunde der relativ lang- und schlankröhrigen Tagblüte, wegen der sie nur zu Pseudolobivia gestellt werden konnte. Abb. 98 Encephalocarpus strobiliformis (Werd.) Berg. Abb. 99 Epiphyllanthus obtusangulus (Lindbg.) Berg. Oben: Die Pflanze mit Früchten. (Foto: Voll.) Unten: Die Blüte nach Berger.
Epiphyllopsis — Epiphyllum 593 Abb. 100 Epiphyllopsis gaertneri (Reg.) Berg, mit spreizenden Narben. Abb. 101 Epiphyllum hookeri (L. & O.) Haw. (Foto: Rose.)
594 Epithelantha Abb. 102 Epithelantha mioromeris (Eng.) Web. (Bild: Roetter.)
Erdisia 595 Abb. 103 Erdisia quadrangularis Ratjh & Backbg. (Foto: Rauh.)
596 Eriocactus — Eriocereus Abb. 104 Eriocactus leninghausii (Hge.) Backbg. Abb. 105 Platzende Eriocereus-Frucht des E. bonplandii (Parm.) Eicc. (Foto: Byles.)
Eriosyce — Erythrorhipsalis 597 Abb. 106 Blühende Eriosyce ceratistes (0.) Be. & R. (Farbfoto: Lembckü.) Abb. 107 Erythrorhipsalis pilocarpa (Loefgk.) Berg. (Foto: E. Baktens.)
598 Escobaria Abb. 108 Escobaria hesteri (Wright) F. Buxb. Abb. 109 Escobaria nellieae (Croiz.) Backbg.
Escontria — Espostoa 599 Abb. 110 Escontria chiotilla (Web.) Rose. Die beschuppte Blüte und Frucht der baumförmigen Art des monotypischen Genus. (Zeichnung: Britton & Rose.) Abb. 111 Espostoa lanata (HBK.) Bb. & R. Nahtartiger Beginn des Spaltcephaliums. (Vgl. Abb. 339).
600 Espo.stoa — Eulychiiia Abb. 112 Espostoa lanata v. sericata (Backbg.) Backbg. Seltene Doppelcephalien und teilweise anomaler Wuchs. (Foto: Ratjh.) Abb. 113 Eulychnia iquiquensis (K. Sch.) Be. & R. Typische Früchte des Genus meist baumförmiger Arten.
Eulychnia — Facheiroa 601 Abb. 114 Eulychnia procumbens Backbg. mit typischer Blüte des Genus; bisher einzige kriechende Art. (Foto: Lembcke.) Abb. 115 Facheiroa ulei (Gübke) Werd.
602 Ferocactus — Frailea Abb. 116 Ferocactus acanthodes (Lem.) Be. & R. (Farbfoto: Polaske.) Abb. 117 Frailea carminifilamentosa KlLIAN. (Foto: KlLIAN.)
Frailea 603 Abb. 118 Frailea castanea Backbg.: Eine Form oder Varietät mit weißen Areolen und büschelig abwärts anliegenden Stacheln, die Körperfarbe von Grün nach Braun wechselnd wie auch bei F. uhligiana Backbg. (Oben: mittlere Farbstufe.) Abb. 119 Frailea chiquitana Card. (Foto: Kilian.)
604 Frailea Abb. 120 Frailea pullispina Backbg. (oben) und v. atrispina Backbg. (unten) mit längeren Stacheln.
Frailea 605 121 122 Abb. 121 Frailea pullispina v. centrispina Backbg. mit stärker weißen Areolen und einem Mittelstachel. Abb. 122 Frailea uhligiana Backbg. mit durchlaufenden, flachwarzig quergeteilten Rippen, im Freien rotbraun, in der Kultur nach Grün wechselnd. 39*
606 Frailea
Frailea 607 Abb. 123 Tafel der Frailea-Samenformen: 1. F. cataphracta 2. F. castanea 3. F. chiquitana 4. F. pseudopulcherrima 1 5. F. carminifilamentosa 6. F. colombiana 7. F. pumila 8. F. grahliana 9. F. knippeliana 10. F. alacriportana und F. gracillima 11. F. sp. Simon Jjf 1 12. F. alacriportana 1, Form bei Andeeae 13. F. puleherrima? 14. F. sp. CSR f 3 15. F. sp. Jj( 8 Kilian -1 16. F. pygmaea und v. dadakii 17. F. schilinzkiana 18. F. pseudopulcherrima 2 19. F. alacriportana 2 (Rittee) 20. F. sp. % 8-2. Die Tafel zeigt den Polymorphismus der Form der Samen und deren Testa bei diesem Genus, selbst bei Formen einiger Arten (No. 4 und 18; No. 12 und 19), zugleich ein Beweis dafür, daß Ableitungen nach Samenform und Testastruktur fragwürdig sind. (Zeichnung: Kilian.)
608 Glandulicactus — Grusonia Abb. 124 Glandulicactus uncinatus v. wrightii (Eng.) Backbg. Abb. 125 Grusonia bradtiana (Coult.) Bb. & R. (Farbfoto: Riviere.)
Gymnocactus — Gymnocalycium 609 Abb. 126 Gymnocactus viereckii (Weed.) Backbg. Abb. 127 Gymnocalycium asterium v. paucispinum Backug.
610 Gymnocalyoium Abb. 128 Gymnocalycium chiquitanuni Card. Abb. 129 Gyninocalycium damsii v. centrispinum Backbg. (oben), v. rotundulum Backbg. (unten).
Gymnocalycium 611 Abb. 130 Gymnocalycium damsii v. torulosum Backbg. Abb. 131 Gymnocalycium damsii v. tucavocense Backbg.
612 Gymnocalycium Abb. 132 Gymnocalycium griseo-pallidum Báckbg. (Foto: Uhlig.) Abb. 133 Gymnocalycium hamatum Ritt.
Gymnocalycium 613 Abb. 134 Gymnocalycium hammer- schmidii Backbg., große Einzelblüte. (Farbfoto: Till.) Abb. 135 Gymnocalycium horridi- spinum Frank. (Foto: J. Marnier-L.)
614 Gymnocalycium Abb. 136 Gymnocalycium hossei (Hge. jr.) Berg, ist eine nicht völlig geklärte, anscheinend variable Art. Diese Importpflanze weicht durch geringe Bestachelung ab. Eine andere Art? Abb. 137 Zum Formenkreis des Gymnocalycium hybopleurum (K. Sch.) Backbg. gehören: Oben: v. breviflorum Backbg., mit kürzerer und kleinerer Blüte. Mitte: v. ferocior Backbg., mit sehr wilder Bestachelung. Unten: v. ferox Backbg., mit starken Randstacheln, aber ohne mittlere. (Foto: J. Mabniee-L.)
Gymnocalycium 615
616 Gymnocalycium Abb. 138 Gymnocalycium intertextum Backbg. Abb. 139 Gymnocalycium marquezii v. argentinense Backbg.
Gymnocalycium 617 Abb. 140 Gymnocalycium marsoneri (Fbic) Y. Ito, eine variable Art, die zu unberechtigten Artnamen führte. Abb. 141 Gymnocalycium mihanovichii v. filadelfiense Backbg., eine Varietät mit großer braungrüner Blüte. Das Bild zeigt eine Form mit schlanker Blütenröhre, bei einer anderen ist sie fast um die Hälfte stärker. (Foto: J. Mabnier-L.)
618 Gymnocalycium
Gymnocalycium 619 Abb. 142 Gymnocalycium ochoterani Backbg., erwies sich als eine extrem variable Art. Es gehören dazu (mit gegenseitigen Übergängen) außer der v. ochoterenai: Oben: v. polygonum Backbg., bräunlich, Stacheln schwärzlich. Mitte: v. tenuispinum Backbg., olivgrau, Stacheln weißgrau. Unten: v. variispinum Backbg., olivgrau, Stacheln hornfarben und in der Länge variabel. Bei einigen Gymnocalycien zeigt sich, daß Beschreibungennach Einzelstücken, ohne Kenntnis der Variationsbreite eines ganzen Imports, u.U. unberechtigten Artrang erhalten. Nebenstehende 3 Varietäten (alle mit 5 Stacheln) könnten z. B., einzeln gesehen, leicht für 3 verschiedene Spezies gehalten werden. Abb. 143 Gymnocalycium pseudo-malocarpus Backbg. (Foto: Uhlig). 40 Kakteenlexikon 5. Aufl.
620 Gymnocalycium Abb. 144 Gymnocalycium pugionacanthum Backbg. Abb. 145 Gymnocalycium spegazzinii Be. & R., eine variable Art: eine Form mit rosa Stacheln, oben schief ergrau.
Gymnocalycium 621 Abb. 146 Gymnocalycium vatteri Bitin. Oben: Der Typus der Art. Unten: Eine stärker verkrümmt bestachelte Form. 40*
622 Gymnocereus — Haageocereus Abb. 147 Gymnocereus microspermús (Werd. & Backbg.) B¾ckbg. Abb. 148 Haageocereus albispinus (Akers) Backbg. in Blüte (Farbfoto: Schattat.)
Haageocereus 623 Abb. 149 Haageocereus clavispinus Ratjh & Backbg., eine aufrecht wachsende Wüstenart. (Foto: Rauh/ Abb. 150 Blühende Haageocereen. Links: H. horrens Ratjh & Backbg. Rechts: H. olowinskianus v. repandus, subv. erythranthus Rauh & Backbg. (Farbfoto: Rauh.)
624 Haageoeercus — Hamatocactus Abb. 151 Haageooereus repens Ratth & Backbo., eine kriechende Wüstenart. (Foto: Rauh.) Abb. 152 Hamatocactus setispinus (Eng.) Bb. & R. (Bild: Engelmann.)
Harrisia — Haseltonia 625 Abb. 153 Harrisia gracilis (Miix.) Beitt. mit Frucht. (Foto: Schattat.) Abb. 154 Haseltonia columna-trajani (Karw.) Backbg. Links: Wüstenform. (Foto: Digtjet.) Rechts: Blütenschopf. (Foto: F. Schwarz.)
626 Hatiora — Heliabravoa Abb. 155 Hatiora cylindrica Bb. & R. Abb. 156 Heliabravoa chende (Goss.) Backbg.: die Knospe.
Heliabravoa — Helianthocereus 627 Abb. 157 Heliabravoa eilende (Goss.) Backbg. : die Blüte. Abb. 158 Helianthocereus bertramianus (Backbg.) Backbg. Die Verwandtschaft der hohen Arten mit den niedrigen des H.-hnascha-Formenkreises zeigt sich auch an der Ähnlichkeit mancher Jungpflanzen.
628 Helianthocereus Abb. 159 Helianthocereus crassicaulis Backbg. Abb. 100 Helianthocereus grandiflorus (Br. & R.) Backbg., im Habitus variabel.
Helianthocereus 629 Abb. 161 Helianthocereus huascha v. marcranthus Backbg. (Foto: J. Maknier-L.) Abb. 162 Helianthocereus pecheretianus Backbg.
630 Helianthocereus Abb. 163 Helianthocereus pecheretianus v. viiidior Backbg. (Foto: J. Marnier-L.) Abb. 164 Helianthocereus poco (Backbg.) Backbg. v. sanguiniflorus Backbg. mit feuerroter Blüte (Typus der Art: hellpurpur Blüte). (Farbfoto: Muhr.)
Helianthocereus 631 Abb. 105 Helianthocereus pseudocandicans Backbg. v. roseoflorus (Backbg.) Backbg. Abb. 160 Ein schön blühender Helianthocereus- (oder Trichocereus-) Bastard, wahrscheinlich zwischen H. grandiflorus und Trichoc. schickedantzii.
632 Heliocereus — Hertrichocereus Abb. 167 Heliocereus speciosus (Cav.) Be. & R. Abb. 168 Hertrichocereus beneckei (Ehrenb.) Backbg. (Foto: Schlange.)
Homalocephala — Horridocactus 633 Abb. 169 Homalocephala texensis (Hopff.) Be. & R. Abb. 170 Horridocactus tuberisulcatus (Jac.) Y. Ito (links), v. minor (Ritt.) (rechts).
634 Horridocactus — Hylooereus Abb. 171 Horridocactus- tuberisulcatus-Blüte, fast kahl wie typisch für das Genus. Abb. 172 Hylocereus polyrhizus (Web.) Be. & E. Die groß- schuppige, kahle Blüte ist eine der größten des Genus.
Islaya 635 Abb. 173 Islaya krainziana Ritt. 41 Kakteenlexikon 5. Aufl.
636 Islaya — Isolatoccreus Abb. 174 Islaya divaricatiflora Eitt. (Islaya roseiflora Hoffm.) Abb. 175 Isolatocereus dumortieri (Scheidw.) Backbg. mit seinem gedrängten Blütenstand. (Foto: Hertrich.)
Jas.minocsreus 637 Abb. 176 Jasminocereus sclerocarpus (K. Sch.) Backbg. mit weißer (!) Blüte. (Foto: E. Naundorff.) Abb. 177 Jasminocereus thouarsii v. chathamensis Y. Daws. (links) und J. howelii v. delicatus Y. Daws. (rechts). (Foto: Dawson.) 41*
638 Krainzia — Lasiocereus Abb. 178 Krainzia longiflora (Bb. & R.) Backbg. Abb. 179 Lasiocereus rupicola Ritt. (Farbfoto: Wouters.)
Lemaireocereus — Leocereus 639 Abb. 180 Lemaireocereus hollianus (Web.) Br. & B. mit bewollter und beborsteter Glockenblüte. (Foto: Sivilla.) Abb. 181 Leocereus bahiensis Br. & B. (Farbfoto: Kroenlein.)
640 Lepidoeoryphantha Abb. 182 I epido:oryphantha runyonii (Be. & R.) Backbg.
Lopismium 641 Abb. 183 Lepismium marnieranum Backbo. im Ruhezustand und mit Früchten (unten). (Farbfotos: J. Mabnibr-L.) Abb. 184 Lepismium megalanthum (Loefge.) Backbg. mit auffälligen Narben der Blüteneinsenkung.
642 Leptocereus — Leuchtenbergia Abb. 185 Leptocereus grantianus N. L. Beitt. (Foto: POINDEXTER.) Abb. 186 Leuchtenbergia principis Hook.
Leucostele 643 Abb. 187 Leucostele rivierei Backbg. Blüte. (Farbfoto: Riviere.)
644 Leucostele — Lobeira Abb. 188 Leucostele rivierei Backbg.: die Frucht mit gedrehten Borsten im dichten weißen Haarborstenkleid. Die Art wächst erstaunlich schnell. (Foto: Rivieee.) Abb. 189 Lobeira macdougallii Alex. (Foto: Alexander.)
Lobivia 645 Abb. 190 Lobivia acanthoplegma (Backbg.) Backbc. Abb. 191 Lobivia cinnabarina (Hook.) Br. & R. Die echte, großblütige Art der Originalabbildung in Curtis' Bot. Mag., 73, pl. 434. 1847. (Farbfoto: Rausch.)
646 Lobivia Abb. 192 Lobivia drijveriana Backbg., diese Blüte anomal rembrandttuplemrtig geflammt. Abb. 193 Lobivia muhriae Backbg.
Lobivia 647 Abb. 194 Lobivia multicostata Backec Abb. 195 Lobivia neocinnabarina Backbg., weißer Blüteaschlund.
648 Lobivia Abb. 196 Lobivia pentlandii (Hook.) Be. & R. Die als Gattungstypus angesehene Pflanze. (Foto: J. Maknier-L.) Abb. li)7 Lobivia pseudocinnabarina Backbg., roter Blütensehlund, bräunliche Stacheln.
Lobivia 64J> Abb. 198 Lobivia rigidispina Backbg. Abb. 199 Lobivia schioliana v. albescens Backbg.
650 Lobivia v -¾$I Abb. 200 Lobivia scopulina Backbg., Keutrieb. Abb. 201 Lobivia vanurkiana Backbg.
Lophocereus 651 Abb. 202 Lophocereus-Blüten. Links: L. sargentianus (Orc.) Br. & R. Rechts: L. schottii (Ekg.) Br. & R. Abb. 203 Lophocereus mieckleyanus (Wgt.) Backbg. (Fotos: Marshall.)
652 Lophophora Abb. 204 Lophophora echinata Croiz.
Loxanthocereus 653 Abb. 205 Loxanthocereus acanthurus v. ferox Backbq. (Foto: Ftjaux.) 42*
654 Loxanthocereus — Machaerocereus Abb. 206 Loxanthocereus piscoensis Ratjh & Backbg. Erste Aufnahme der entfalteten Blüte. Abb. 207 Machaerocereus eruca (Brand.) Be. & R.
Maihuenia — Malacocarpus 655 Abb. 208 Maihuenia valentinii Spec, Blüte; Längsschnitt nach Castellanos. Abb. 209 Maihueniopsis molfinoi] Speg., ein bisher nicht wiedergefundenes Genus. (Zeichnung: Spegazzin.) Abb. 210 „Malacocarpus macrocanthus (Ar.) Hert.", jetzt: Wigginsia macrocantha (Ar.) D. M. Port.
656 Mamillaria Abb. 211 Mamillaria buchenauii Backbg. Abb. 212 Mamillaria dixanthocentron Backbg. (links) und M. flavicentra Backbg. (rechts).
Mamillaria 657 Abb. 213 Mamillaria fuscohamata Backbü., Makrobild der Blüte. Abb. 214 Mamillaria graessneriana Böd. — Bastard (?) (links) — M. Iewisiana Gat. (rechts).
658 Mamillaria Abb. 215 Mamillaria nana Backbg., noch ohne Mittelstacheln, aber schon blühfähig. Abb. 216 Mamillaria pringlei v. longicentra Backbg. (oben) — M. saint-pieana Backbg. (unten).
Mamillaria 659 Abb. 217 Mamillaria viperina J. A. Pükpus, eine der schlank- bzw. Iangtriebigen Arten. Abb. 218 Mamillaria wilcoxii Toumey, seltene großblütige Art.
660 Mamillopsis — Marenopuntia Abb. 219 Mamillopsis senilis Weh. Abb. 220 Marenopuntia marenae (S. H. Pabsons) Backbg. (Foto: Pabsons.)
Marginatocereus 661 Abb. 221 Marginatocereus-Blüten. Links: M. marginatus (DC.) Backbg. Rechts: seine v. gemmatus (Zucc.) Backbg.
662 Marniera Abb. 222 Marniera chrysocardium (Alex.' Backbg. (Farbfoto: Schattat.) Abb. 223 Marniera chrysocardium (Alex.) Backbg.: das steifborstige Ovarium als Gattungskennzeichen. (Foto: Schattat.)
Mamiera — Marshallocereus 663 Abb. 224 Mamiera macroptora (Lem.) Backbg., Ovarium ebenfalls steifborstig. (Foto: SCHATTAT.) Abb. 225 Marshallocereus thurberi (Eng .) Backbg. : Blüte mit stachligem Ovarium und die Frucht. (Zeichnung: Britton & Rose.)
664 Matucana — Mediocactus Abb. 22ß Matucana blancii Baokbg., polsterbildende Art des cactoiden Genus. (Foto: Rauh.) Abb. 227 Mediocactus coccineus (SD. in DC.) Be. & R. (Foto: Voll.)
Mediolobivia 665 Abb. 228 Mediolobivia euanthema v. fricii Backbg. Eine Art der Untergattung mit zierlich-länglichen Körpern. (Farbfoto: Andeeae.) Abb. 229 Mediolobivia spiralisepala Jajo.
666 Melocactus — Micranthooereus Abb. 230 Melocactus communis Lk. & O. — Kolonie auf einer Westindischen Insel. (Farbfoto: Leguillon.) Abb. 231 Micranthocereus polyanthus (Werd.) Backbg. (Nach, einem Farbfoto von Werdermann.)
Micropuntia 667 Abb. 232 Micropuntia gracili- cylindrica Wiedg. & Backbg. (Foto: SCHATTAT.) Abb. 233 Micropuntia pygmaea Wied. & Backbg. in Blüte. (Farbfoto: Schattat.) 43 Kakteenlexikon 5. Aufl.
668 Micropuntia Abb. 235 Micropuntia wiegandii Backbg. (Foto: SCHATTAT.) Abb. 234 Micropuntia tuberculosirhopalica Wiegd. & Backbg. (Foto: Schattat.)
Mila — Mitrocereus 669 Abb. 236 Mila caespitosa Br. &R. (Foto: Räuh.) Abb. 237 Mitrocereus fulviceps (Web.) Backbg. (Blütenzeichnung: Bbitton & Rose.) 43*
670 Mitrocereus — Monvillea Abb. 238 Mitrocereus fulviceps (Web.) Backbg. : Scheitelsohopf. Wenn. F. Bttxbattm und H. Beavo diesen Gattungsnamen neuerdings auf Backebergia H. Bravo beziehen (vgl. obigen Schöpf und Blüte beider Genera), so ist das allein schon mangels zutreffender Gattungsdiagnose unzulässig. Abb. 239 Monvillea Br. & R.: Blüten- und Fruchtformen der Untergattungen. Links: UG. 1. Monvillea Mitte: UG. 2. Hummelia Unten: UG. 3. Ebneria
Monvillea — Morawetzia 671 Abb. 240 Monvillea haageana Backbg. (Foto: Haage.) Abb. 241 Morawetzia doelziana Backbg. Ihre Blüte erscheint aus einem sich allmählich verbreiternden Scheitelcephalium.
672 Myrtillocactus Abb. 242 Myitillooactus cochal (Orc.) Br. & R.
Navajoa 673 Abb. 243 Navajoa peeblesiana Ceoiz. (links), Navajoa fickeisenii Backbo. (rechts). L. Bensok zieht diese beiden verschieden bestachelten Arten zusammen, die zweite als var. der ersten. Das entspricht nicht der üblichen Trennungsmethode nach stärkeren Habitusunterschieden. Abb. 244 Navajoa peeblesiana Croiz. : Blüte. (Foto: Wiegand.)
674 Neoabbottia — Xeobinghamia Abb. 245 Xeoabbotia paniculata (Lam.) Br. & R. Die Blüte erscheint sowohl aus einer Filzbildung im Scheitel wie aus oberen seitlichen Areolcn. Abb. 240 Xeobesseya rosiflora Lahm. Abb. 247 Xeobinghamia climaxantha (Werd.) Backbg.: Alte Blütenzone. (Foto: Blossfeld jr.)
Neobinghamia 675 Abb. 248 Neobinghamia villigera Rauh & Backbg. Links: Knospe aus der Scheitelwolle. Rechts: Blüte, bei Tagesanbruch schließend.
676 Neobuxbaumia Abb. 249 Neobuxbaumia polylopha (DC.) Backbg. Abb. 250 Neobuxbaumia tetetzo (Web.) Backbg.: Frucht und Samen.
Neocardenasia 677 Abb. 251 Neocardenasia Backbg. : Die Blüte der N. herzogiana Backbg. erscheint aus nur gering verdickten Areolen und ist lang gestachelt (Borstenstacheln). Die baumartige Pflanze bildet einen Stamm. Neorai- mondia (vgl. Abb. 237) hat aus einem filzigen Kurztrieb erscheinende Blüten ohne längere Borstenstacheln. Die Arten sind alle stammlos. Wenn beide Gattungen heute mitunter vereinigt werden, so spricht das für ein unzulängliches Ordnungsprinzip. (Foto: Cardenas.)
678 Neochilenia Abb. 252 Neochilenia andreaeana Backbg. Eine besonders schön blühende Art des Genus.
Neochilenia 679 Abb. 253 Neochilenia atra Backbg. (Foto: SCHATTAT.) Abb. 254 Neochilenia carneoflora Kilian (Farbfoto: Kilian.)
680 Neochilenia Abb. 255 Oben: Neochilenia deherdtiana Backbg. Unten: Xeochilenia dimorpha (Ritt.) Backbg.
Neochilenia 681 Abb. 25(5 Neochilenia duripulpa (Ritt.) Backbg. gepfropfte Jungpflanze. Abb. 257 Neochilenia esmeraldana (Ritt.) Backbg. (Foto: Krahn.)
682 Neochilenia Abb. 258 Neochilenia mitis (Phel.) Backbg. ähnelt N. napina, mit der sie Schumann später zusammenzog, aber hier sind schon an Jungpflanzen die Rippen erhalten geblieben und flach, die Blütenbehaarung ist etwas stärker als bei N. napina (vgl. Abb. 260). Beide Bilder zeigen, daß Ritters Gattung Chileorebutia Ritt, nicht aufrechtzuerhalten ist. Abb. 259 Neochilenia monteamargensis Backbg. sproßt später reichlich am Grunde. (Blütenangaben siehe im Nachtrag.)
Neochilenia 683 Abb. 260 Neochilenia napina (Phil.) Backbg. hat am Standort Warzen, die bei alten Pfropfungen gern wieder in höckrigeRippen zusammenfließen. (Vgl. Abb.258). Mit der Aufstellung der von Neochilenia nicht trennbaren GattungChileorebutia hat Rittee ungewollt bewiesen, daß nur erstere berechtigt und wie frag- würdig“seine Abtrennung der chilenischen „Pyrrhocactus-Arten sensu Ritt." ist. Abb. 261 Neochilenia pilispina (Ritt.) Backbg. (Foto: H. Müller.)
68-t Neochilenia Abb. 262 Links: Pfropfungen zwergiger Neochilenia-Arten Rechts: Neochilenia taltalensis v. flaviflora. (Ritt.) Backbo Abb. 263 Neochilenia residua (Ritt.) Backbo.
Xeodawsonia — Neogomesia 685 Abb. 264 Neodawsonia totolapensis H. Bravo & MacDoxjo. (Fotos: MacDotjgall und [rechts] Sevilla.) Abb. 265 Neogomesia agavoides Castan. Blüht zentral aus Jungareolen an der Warzenspitze (s. Textanmerkung zum Bild von Ariocarpus trigonus). 44*
686 Neolloydia — Neoporteria Abb. 266 Links: Neolloydia grandiflora (0.) Berg. Rechts: Neolloydia ceratites (Quehl) Be. & R. Abb. 267 Neoporteria clavata (Söhr.) Werd. Das Bild zeigt die für das (Jenas typischen, bis zum Abblühen zusammengeneigten inneren Perigon- blätter. alle Blüten gleich getönt. Röhre stielig und sehwach behaart. Wenn Hutchinson zu diesem Genus, das zu den am einheitlichsten charakterisierten gehört, auch Neochileniaarten einbezieht, so zeigt der Vergleich mit deren Abbildungen, daß eine solche Vereinigung die typischen Blütenunterschiede außer acht läßt.
Neoporteria — Neoraimondia 687 Abb. 268 Neoporteria gerocephala Y. Ito zeigt eine weit größere Blüte als die ähnliche N. nidus. N. multicolor Ritt, hat dagegen große Blüten und ist nur eine Form der obigen Art, die im Habitus noch variabler ist als N. nidus. Abb. 269 Neoraimondia aticensis Ratjh & Backbg. ist die einzige meemah verbreitete und in den Trieben auseinanderstrebende Art. (Foto: Ratjh.)
688 Neoraimondia Abb. 270 Neoraimondia gigantea (Werd. & Backbg.) Backbg.
Neoraimondia 689 Abb. 271 Neoraimondia-Blüten: Die Perigonblätter sind je nach Art weiß, rosa oder karminrot gefärbt, die Röhre ohne längere Borstenstaeheln, die blühb.uen Areolen mehr und mehr zu Kurztrieben ausgebildet (vgl. Neocardenasia herzogiana). (Foto: Rauh.)
690 Nopalea Abb. 272 Xopalea nuda Backbg.
Nopalxochia 691 Abb. 273 Nopalxochia phyllanthoides(DC) Br. & R., eine wichtige Eiterart vieler „Phyllocactus“-Kreu- zungen.
692 Nopalxochia Abb. 274 Ein seltener Bastard: Von Nicolai gezogene Kreuzimg zwischen Nopalxochia phyllanthoides und einer Echinopsisart bzw. Pseudolobivia aurea! Nach Rowley sollen daher hier auch gelbe Blüten neben weißen auftreten. Die Knospen gleichen ganz denen der Nopalxochia.
Xotocactus — Nyctocereus 693 Abb. 275 Nbtocactus apricus (Ab.) Berg. Abb. 276 Nyctocereus oaxacensis Be. & R. (Foto: SCHATTAT.)
694 Obregonia — Opuntia Abb. 277 Obregonia denegrii Fric. Abb. 278 Opuntia bernichiana Hort, x : ein Beispiel für den Blüten- und Fruohtreichtum älterer flach- triebiger Arten.
Opuntia 695 Abb. 279 Opuntia bispinosa Backbg. (Farbfoto: Reviere.) Abb. 280 Opuntia ercctoolada Backbg., Blütenlängsschnitt. Die Art gehört zur schön blühenden Reihe der zwergigen „Airampoae".
696 Opuntia Abb. 281 Opuntia fragilis (Xutt.) Haw. Zierliche Form aus Britiseh-Kolumbien (Pentingtown). (Foto: A. Meyer.) Abb. 282 Opuntia galapageia v. biossetii Backbg. Epidermis schwarz, Stacheln weißlich-strohfarben. (Foto: J. Mjlrnier-L.)
Opuntia 697 Abb. 283 Opuntia galapageia v. echios (How.) Backbg. mit Blüte und Früchten. (Foto: E. Xatjndorff.) Abb. 284 Opuntia galapageia v. myriacantha subv. orientalis (How.) Backbg. Eine der stammbildenden südlicheren Varietäten. (Foto: Dawsox.)
698 Opuntia Abb. 285 Opuntia horstii \Y. Heinr. (Foto: Heinrich.) Abb. 280 Opuntia macbridei Br. & R. mit kleinerem, etwas aufgerichtetem Perianth <Reihe „Macbrideanae"). (Foto: Schattat.)
Abb. 287 Opuntia quipa Web., zu der zwergigen, ziemlich klein blühenden Unterreihe ‚‚Quipae" gehörend. Blüte nicht voll geöffnet; im Hochstand spreizen die Perigonblätter seitlich, Staubfäden und <iriffel geschlossen weit hervorstehend. (Farbfoto: Schattat.) Opuntia 699 Abb. 288 Opuntia schickedantzii Web. Die lange verschollene echte Art mit grünen Kugelfrüchten (Foto: J. Mabnier-L.)
700 Opuntia — Oreocereus Abb. 289 Opuntia stenopetala Eng. Blüten- und Frucht-Längsschnitte der getrenntgeschlechtig blühenden Artenreihe ‚‚Stenopetalae". Abb. 290 Oreocereus trollii (Kupp.) Backbg. Seitlich blühendes Genus (im Gegensatz zu Morawetzia).
Oroya — Ortegocactus 701 Abb. 291 Oroya laxiareolata v. pluricentralis Backbg. (Foto: de Herdt.) Abb. 292 Ortegocactus macdougallii Alex. Ein erst kürzlich entdecktes „missing link" der Reduktionslinie bei den „Mamillariae": aus den Axillen, zentral und ziemlich groß blühend, der Fruchtknoten behaart (!). (Foto: H. Bravo.) 45*
702 Pachycereus Abb. 293 Pachycereus pringlei (S. Watson) Be. & R.: das reich blühende Triebende einer älteren Pflanze.
Pachycereus 703 Abb. 294 Pachycereus-Früchte. Links: P. pringlei (S. Wats.) Be. & R. Rechts: P. calvus (Eng.) Bk. & R. Abb. 295 Aufgeplatzte Frucht des Pachycereus calvus (Eng.) Bk. & R. Die Art hat im Gegensatz zu P. pringlei am Triebende nicht zusammenfließende Areolen.
704 Parodia 296 297 298 Abb. 296 Paiodia atroviridis Backbg. Abb. 297 Parodia buenekeri BurN". Abb. 298 Parodia catamarcensis Backbg., Typus der Art. Die v. rubriflorens Backbg. blüht rot.
Parodia 705 Abb. 299 Parodia dextrohamata Backbg. Abb. 300 Parodia dextrohamata v. stenopetala Backbg.
706 Parodia Abb. 301 Parodia echinus Ritt. Abb. 302 Parodia elegans Fechs., unbeschrieben. Blüten gelb, größer als bei P. erythrantha; Stacheln weiß, anfangs obere Hälfte rötlich-braun.
Parodia 707 Abb. 303 Parodia erythrantha v. tliionantha (Speg.) Backbg., gelbblühende Varietät des ziegelrot blühenden Arttypus. Abb. 304 Parodia fechseri Backbg. zylindrisch werdend.
708 Parodia Abb. 305 Parodia fuscato-viridis Backbg. Abb. 300 Parodia gibbulosa Ritt.
Parodia 709 Abb. 307 Parodia glischrocarpa Ritt. Abb. 308 Parodia kilianana Backbg. (Foto: Kilian.)
710 l>arodia Abb. 309 Oben: Parodia mairanana v. atra Backbg. (es gibt Übergänge zum Typus der Art). Unten: Parodia otuyensis Ritt.
Parodia 711 Abb. 310 Parodia microsperma v. cafayatensis Backbo. (Foto: J. Markier-L.) Abb. 311 Parodia penicillata Fechs. & v. d. Steeg. (Farbfoto: Uhlig.)
712 Parodia Abb. 312 Oben: Parodia camargensis v. prolifera Ritt. (Parodia prolifera Ritt.). Unten: Parodia pseudostuemeri Backbg.
Parodia 713 Abb. 313 Parodia rauschii Backbg. (Foto: Kiliak.)
714 Parodia Abb. 314 Links: Parodia rigida Backbg. Rechts: Parodia rubellihamata Backbg. Abb. 315 Parodia rubriflora Backbg.
Parodia 715 Abb. 316 Parodia rubrifuscata Ritt, unbeschrieben. Abb. 317 Parodia sanagasta v. viridior Backbg.
716 Parodia Abb. 318 Oben: Parodia schwebsiana v. applanata Backbo. Unten: Parodia setosa Bac♀bg.
Parodia 717 Abb. 319 Parodia sp., rotblühend, hellbraune Hakenstacheln, angeblich aus der Gegend von Tarija (Bolivien). (Sammlung Saint-Pie.) Abb. 320 Parodia stuemeri (Werd.) Backbg., feinstachelige Form. 46*
718 Parodia Abb. 321 Links: Parodia stuemeri v. robustior Backbg. Rechts: Parodia tafiensis Backbg., rote Blüte mit rosa (!) Narben. Abb. 322 Parodia subterranea Ritt.
Parodia 719 Abb. 323 Parodia uhligiana Backbg. (Foto: Kilian.)
720 Pediocactus Abb. 324 Pediocactus bradyi v. knowltonii (L. Bens.) Backbg. Abb. 325 Pediocactus simpsonii (Eng.) Br. & R. Blüten nicht zentral, sondern im Kranz entstehend.
Peireskia — Pelecyphora 721 Abb. 326 Peireskia aculeata (Plum.) Mill. (Zeichnung: Britton & Rose.) Abb. 327 Peireskiopsis porteri (Bband.) Bb. & Pv.: Die Blüte. (Poto: H. Bravo.) Abb. 328 Pelecyphora pseudopectinata Backbg. 326 328 327
722 Peniocereus Abb. 329 Penioceieus haackeanus Backbg., die Blüte mit den für das Genus charakteristischen herabgebogenen Perigon- und aufgelichteten Staubblättern. (Farbfoto: Schattat.) Abb. 330 Peniocereus haackeanus Backbg.: Frucht. (Foto: Schattat.)
Peniocereus — Pfeiffera 723 Abb. 331 Peniocereus marnieranus Backbg. (Foto: J. Mabnier-L.) Die Blüte zeigt Abb. 5, rechts. Abb. 332 Pfeiffera ianthothele (Monv.) Web.
724 Phollosperma — Philippicereus Abb. 333 Phellosperma tetrancistra (Eng.) Br. & R. hat lt. Buxbattm eine echte Röhre, ein ziemlich großes Perianth und Samen mit großem korkigem Nabel. Abb. 334 Philippicereus castaneus (Phil.) Backbg. mit für das Genus typischen dichten Stacheln an Blüte und Frucht.
Pilocanthus — Pilocopiapoa 725 Abb. 335 Pilocanthus paradinei (B. W. Bens.) B. W. Bens. & Backbg. hat eine ungewöhnliche dreiphasige Bestachelung, im Alter mit unter sämtlichen Kugelkakteen einzigartiger langer Haarstachelbildung, außerdem eine ziemlich große, zentrale Blüte. L. Benson bezieht die Art zu dem kranzartig blühenden Pediocactus ein. Ein Vergleich der Abbildungen zeigt, daß dies nicht gerade zur Klärung der Unterschiede beiträgt. Abb. 336 Pilocopiapoa solaris Ritt., Blüten wie bei Copiapoa, aber behaart. Eine Spezies der Copiapoa- Artengruppe beschrieb schon Rümpleb mit behaarten Blüten. Echinocactus bridgesii Pfeiff. Es sollte nachgeprüft werden, ob nicht beide Arten identisch sind. (Foto: Wottters.)
726 Pilosocereus — Polaskia Abb. 337 Pilosocereus sergipensis (Werd.) Byl. & Rowl. mit der für das Genus typischen ± stark auftretenden Areolen-Flockenbil- dung und der glockig-trichterigen Blüte. Alle Früchte sind breitrund, mit Perianthrest, Samen glänzend. (Foto: Voll.) Abb. 338 Polaskia ehichipj (Goss.) Backbg., baumartig wachsend.
Pseudoespostoa 727 Abb. 339 Pseudoespostoa melanostele (Vpl.) Backbg. mit nur oberflächlichem Cephalium, nicht aus einei Rinne wie bei Espostoa (vgl. Abb. 111), stammlos, basal verzweigend, Samen glänzend. Die Artengruppe wurde schon von Webdermann getrennt gehalten. Die zuweilen vorgenommene Zusammenfassung mit Espostoa hat — auch wegen der ähnlichen, wenn auch unterschiedlichen Behaarung — mitunter zu Irrtümern in der Benennung der Arten geführt. (Foto: Rauh.)
728 Pseudolobivia Abb. 340 Pseudolobivia carmineoflora Hoffm. & Backbg. Der Körper- und Rippen- form nach der „Echinopsis orozasana Ritt." gleichend, die Kerbung wie auch bei Lobivia, ebenso die nur am Tage offene, lachskarmin gefärbte Blüte, deren Länge zwischen der von Echinopsis und Lobivia. Das Bild zeigt, daß ohne Einschaltung von Pseudolobivia auch Echinopsis und Lobivia nicht trennbar wären, ebenso Trichocereus. Bei Pseudolobivia reicht die Blütenlänge von „lobivien-kurz" bis „echinopsis-lang". Die Trennung veranschaulicht besser die jeweiligen Artgruppen. Abb. 341 Pseudolobivia kratochviliana (Backbg.) Backbg. echinopsisähnlich, aber mit relativ kurzen Blüten wie bei Lobivia. Eine neue weitere Pseudolobivia s. auch unter Abb. 97: Echinopsis sp.? (Pseudolobivia luteiflora Backbg. n. sp.)
Pseudolobivia 729 Abb. 342 Pseudolobivia orozasana (Ritt.) Backbg. (Foto: J. Mabnier-L.) Abb. 343 Pseudolobivia polyancistra (Backbg.) Backbg. Durch überstarke Gaben von Kunstdünger (Polyfertisal) hervorgerufene Veränderung: die Rippen wurden zu Reihen von Warzen, diese oben mit einem Blättchen (!), die Stacheln änderten in kurze, weiße Börstchen ab, die Blüte entstand zentral, der Fruchtknoten ist stark eingesenkt. Das Perianth blieb normal. Ohne klärende Untersuchungen dieses Phänomens können bei den Cactaceae vermutlich auch die bisherigen entwicklungsgeschichtlichen Theorien nicht als gesichert gelten.
730 Pseudozygocactus — Pterocactus Abb. 344 Pseudozygocactus epiphylloides v. bradei (Camp.-Port. & CaST.) Backbo. Standortsbild (Aus schnitt aus einer dicht verzweigten und lang herabhängenden Pflanze). (Foto: Friedrich.) Abb. 345 Pterocactus decipiens Gurke.
Pterocereus — Pygmaeocereus 731 Abb. 346 Pterocereus foetidus MacDoug. & Mm. (Zeichnung der Autoren.) Abb. 347 Pygmaeocereus densiaculeatus Backbg. (links) und Makroaufnahme des Scheitels mit gefiederten, schwarz gespitzten Jungstacheln (rechts).
732 Pygmaeocereus Abb. 348 Pygmaeocereus rowleyanus Backbg. (links) und P. bylesianus Backbg. (rechts). (Farbfoto: Andreae.)
Pyrrhocactus 733 ■HMMMM Abb. 349 Pyrrhocactus atrospinosus Backbg. (oben) und P. melanacanthus¾ACKBG. (unten). (Farbfotos: Lbmboke.) 47*
734 Pyrrhocactus Abb. 350 Pyrrhocactus bulbocalyx (Wekd.) Backbg. (Farbfoto: Wotjtees.) Abb. 351 Pyrrhocactus melanacanthus Backbg.
Pyrrhocactus — Quiabentia 735 Abb. 352 Pyrrhocactus umadeave v. marayesensis Backbg. (Farbfoto: Lembcke.) Abb. 353 Quiabentia zehntneri (Be. & B.) Br. & R. (Zeichnung: Castellanos.)
736 Rathbunia Abb. 354 Rathbunia neosonorensis Bäckbo. Abb. 355 Rauhocereus riosaniensis Backbo. (Foto: Ratjh.) Abb. 350 Rauhocereus riosaniensis Backbo., die Blüte und deren Längsschnitt. (Foto: Schattat.)
Rauhocereus 737 355 356
738 Rebutia Abb. 357 Rebutia calliantha Wessn., eine reich und groß blühende Art. Abb. 358 Eebutia glomeriseta Card., von manchen auch als Sulcorebutia angesehen, aber ohne strich- förmige Areolen, die das einheitliche Kennzeichen des letzteren Genus sind; diese sowie z.T. Rüben- und Polsterbildung aus einer Hauptrübe oder weit größere Blütenschuppen sind der differenzierende Merkmalskomplex von Sulcorebutia. (Foto: J. Marnier-L.)
Eebutia 739 Abb. 359 Eebutia graciliflora Backbg., einzige Art mit z.T. schwärzlichen Mittelstacheln. Abb. 360 Die reich blühende Rebutia kariusiana Wessn. (Farbfoto: Schiel.)
740 Rebutia — Reicheocactus Abb. 361 Rebutia permutata W. Heine, (rechts) und die v. gokrausei W. Heinr. (links). (Fotos: Heinrich.) Abb. 362 Rebutia senilis Backbg. Abb. 363 Reicheocactus sp. (von Ritter), fälschlich auch „Lobivia famati- mensis sensu Ritt." genannt (vgl. mit SpEGAZziNi-Foto!), Blüte nur kurzröhrig, nur die untere Region stärker behaarv (oben). — Längsschnitt der Blüte (keine Lobivienblüte!) (unten) (Farbfotos: Buintng.) Woher das Material Ritters stammt, hat dieser selbst bisher nicht angegeben.
Reicheocactus 741 Abb. 364 Reicheocactus: Bestachelungsvergleich: Links: Reicheocactus pseudoreicheanus Backbg., die Bestachelung nicht ‚,weißlich" (wie bei Lob. famati- mensis). Rechts: Gelbliche Bestachelung des von Ritter gesammelten Pflanzenmaterials FR 459. Fechser sammelte neuerdings den Reicheocactus pseudoreicheanus bei Guandacol, Quebrada de la Troja, Cerro El Cordobés (La Rioja). Nach ihm kommt die Art nicht in der Sierra Famatina vor, sondern das Gesamtareal reicht von deren Westgrenze bis in die Nordoststrecke von San Juan. Abb. 365 Reicheocactus pseudoreicheanus Backbg. : Typische Tönnchenform alter Pflanzen.
742 Reicheocactus Abb. 366a Zum Vergleich mit Reicheooactus: Lobivia famatimensis (Speg.) Bk. & R., verschieden groß bzw. lang blühend: Keine Tönnchenform, Röhre länger, derber und viel stärker behaart als bei dem Ritter- Material von Abb. 363, andere, mehr kammförmig gestellte Bestachlung als beim Typus von Reicheocactus, nur ähnlich der des RiTTEE-Materials, doch die Blüten ganz verschieden. Es muß danach bei der Fassung von Brittost u. Rose bleiben, das RiTTER-Material zu Reicheocactus einbezogen werden. Diesem Foto Spegazzinis mit sich öffnender Blüte entspricht die von Blossfeld in der Sa. Famatina gesammelte „Lobivia famatimensis v. albolanata", mit gelben Blüten von nur 4 cm W; sie ist als v. famatimensis anzusehen.
Rhipsalidopsis 743 Abb. 367 Rhipsalidopsis rosea (Lag.) Bb. & R. Oben: Typpflanze der Originalbeschreibung. Unten: Farbbild des Blütenlängsschnittes. Die Staubfäden sind basal inseriert.
744 Rhipsalii> Abb. 368 Rhipsalis houlletiana Lem. einzige Art mit nickenden Blüten. Der Fruchtknoten ist scharf gekantet. Abb. 369 Rhipsalis pilosa Web., nur ein Name! Blüten nur 572 mm 01 Eine Madagaskar Art.
Rhodocactus 745 Abb. 370 Rhodocactus antonianus Backbg.
746 Rhodocactus Abb. 371 Rhodocactus antonianus Backbg. Links: Blütenaufnahme. Rechts: Längsschnitt. Makro.
Rhodocactus — Ritterocereus 747 Abb. 372 Rhodocactus sacharosa (Griseb.) Backbg. mit unterstandiger Samenhöhle. (Foto: J. Marnier-L.) Abb. 373 Ritterocereus laevigatus (SD.) Backbg. die Blüte, typisch für das Genus.
748 Rodentiophila — Rooksbya Abb. 374 Rodentiophila megacarpa Ritt. (Farbfotos: Woutees.) Abb. 375 Rooksbya euphorbioides (Haw.) Backbo., unbestachelte Blutenform. Bei diesem Genus ist die Stachelentwicklung an der Blüte uneinheitlich. (Farbfoto: Riviere.)
Roseooactus — Roseocereus 749 Abb. 376 Roseocactus fissuratus (Eng.) Beeg. Das Genus blüht zentral aus dem Spaltriß der jüngsten Warzen. Eine Vereinigung mit Ariocarpus, wie sie Anderson mangels eines einheitlichen Ordnungsprinzips vornahm, ist abzulehnen, da man dann auch logischerweise nicht mehr Coryphantha und Mamillaria trennen könnte. (Zeichnung: Engelmann.) Abb. 377 Roseocereus tephracanthus (Lab.) Backbg.: die typische Bekleidung der beginnenden Fruchtbildung. 48*
750 Samaipaticereus — Selenicereus Abb. 378 Samaipaticereus corroanus Card. (Foto: Cabdenas.) Abb. 379 Sclerocactus polyancistrus (Eng. & Bio.) Br. & R. Abb. 380 Selenicereus pringlei Rose. (Foto: Haage jr.)
Seticereus 751 Abb. 381 Seticereus icosagonus (Hbk.) Backbg.: Alter Borstenschopf der Blütenregion. (Foto: Rauh.)
752 Seticereus Abb. 382 Seticereus roezlii (Hge.) Backbg. Vielleicht eine var. der reich blühenden und seitlich sprossenden Art. Der S. eh lorocirpus (von BrxHACM fälsch lieh als ‚‚Browningia" bzw. (iyiniitintlioccreus angesehen) sproßt nur scheitelnah. (Farbfoto: Pallanca.) Abb. 383 Frucht des Seticereus icosagonus (HBK.) Backbg. Die Frucht wird viel größer als die von Borzicactus und Loxanthocereus; die Seticereusblüten haben auch allein eine gedrückte Röhre.
Seticleistocactus — Setiechinopsis 753 385 Abb. 384 Seticleistocactus dependens (Card.)Backbg. Die Blüten mit den für das Genus charakteristischen langen Borsten. (Foto: J. Marnier-L.) (s. auch Abb. 59 links). Abb. 385 Seticleistocactus piraymirensis (Card.) Backbg. Das Genus ist auch nach Cardenas eine Sonderstufe. (Foto: Cardenas.) Abb. 386 Setiechinopsis mirabilis (Speg.) de Haas: Der Typus des Genus, stärkere Stacheln als die Varietät bildend und die stark duftenden Blüten morgens länger geöffnet. (Foto: Voll.)
754 Setiechinopsis — Soehrensia Abb. 387 Setiechinopsis mirabilis v. gracilior Backbg. mit feinerer Bestachelung, die Blüte früher schließend, Duft schwächer. Abb. 388 Soehrensia bruchii (BR, & R.) Backbg. (Farbfoto: Rivieee.)
Soehrensia 755 Abb. 389 Soehrensia ingens Br. & E. ex Backbg. Oben: Blühender Typus der Art. Unten: Etwas länger bestachelte Form mit orangerötliehen Blüten. (Farbfoto: Schicketanz.)
756 Soehronsia — Solisia Abb. 390 Soehrensia korethroides (Werd.) Backbg.: Von Rausch gefundene Form oder Varietät mit höherem Wuchs (oder besonders hohe Altersform?) als die meist kugeligen Pflanzen (daher in Argentinien „Kegelkugeln" genannt)? Die Bestachelung ist am Standort dichter als bei Kulturpflanzen (Farbfoto: Rausch.) Abb. 391 Solisia pectinata (B. Stein) Br. & R.
Stenocereus — Strombocactus 757 Abb. 392 Stenocereus stellatus (Pfeiff.) Kicc. Die Blüte der hochstrauchigen Art hat ein ziemlieh dicht bestacheltes Ovarium, die ähnlichen des Marginatocereus weisen dagegen lediglich vereinzelte Stächelchen an der Röhre auf. Abb. 393 Stephanocereus leucostele (Gurke) Berg. Abb. 394 Strombocactus disciformis (De.) Br. & R. entwickelt mitunter verschieden große Blüten.
758 Strophocactus — Submatucana Abb. 395 Strophocactus wittii (K. Sch.) Br. & R. (Foto: Haage jr.) Abb. 396 Submatucana madisoniorum (Hutch.) Backbg. Die meist breitrunde Kugelart, nur selten im Alter gestreckt wie viele andere Kugelkakteen (z. B. Notocactus, Parodia etc.), zeigt den Widersinn einer Kombinierung mit dem schlankcereoiden Borzicictus, wie sie Kimnach und Hutchison vomihmen, von der unterschiedlichen Blütenform abgesehen. Würde eine solche Zusammenfassung — wie es logischerweise nach Ansicht der genannten Autoren notwendig wäre — einheitlich durchgefühlt, wären die Folgen nicht abzusehen und würden ganz unübersichtliche Riesengattungen entstehen, die das Natuischaffen nicht mehr klar wiedergeben. (Foto: SCHATTAT.)
Subpilocereus — Sulcorebutia 759 Abb. 397 Subpilocereus repandus v. weberi (Backbg.) Backbg.: die typische doppelt verengte Blüte und dickwandige Frucht. (Foto: HlTMMELINCK.) Abb. 398 Sulcorebutia candiae (Card.) Backbg. (Farbfoto: Schattat.)
760 .Sulcorebutia Abb. 399 Sulcorebutia taratensis Card. (Farbfoto: Rausch.) Abb. 400 Sulcorebutia lepida Ritt. n. n. Identisch mit S. mentosa Ritt.? (Foto: J. Marniee-L.)
Sulcorebutia 761 Abb. 401 Sulcorebutia steinbachii (Werd.) Backbg. Die tiefgrünen Varietäten mit verschiedenen Blüten: Links: v. rosiflora Backbg. Rechts: v. violaciflora Backbo. (Foto: J. Marniee-L.) Abb. 402 Sulcorebutia sp. „Rausch No. 64" wahrscheinlich S. taratensis (vgl. Abb. 403). (Farbfoto: Rausch.)
762 Sulcorebutia Abb. 403 Sulcorebutia steinbachii (Weed.) Backbg. Die tiefgrünen Varietäten mit verschiedenen Blüten: Links: v. rosiflora Backbg. Rechts: v. violaciflora Backbg. (Foto: J. Maknieb-L.) Abb. 404 Sulcorebutia tiraquensis (Card.) Backbg. (Die Kombination wurde von Rittee später irrtümlich noch einmal vorgenommen.) Eine besonders derbstachelige Form. (Foto: Kiliast.)
Sulcorebutia 763 Abb. 405 Oben: Sulcorebutia tiraquensis (Caed.) Backbg. Links: var. tiraquensis Rechts: var. electracantha Backbg. Unten: Andere Sulcorebutiaarten und -formen. {Oberes Farbfoto: Kilian.) 49 Kakteenlexikon 5. A.
764 Sulcorebutia — Tacinga Abb. 406 Sulcorebutia xanthoantha Backbg. (Farbfoto: Kilian.) Abb. 407 Tacinga atropurpurea v. zehntnerioides Backbg.
Tephrocactus 765 Abb. 408 Tephrocactus alboareolatus Ritt. (Farbfoto: Hegenbart.) Abb. 409, Tephrocactus alboareolatus Ritt. Einzeltrieb. 49*
766 Tephrocactus Abb. 410 Tephrocactus atroglobosus Backbg. (Farbfoto: Rivieee.) Abb. 411 Tephrocactus catacanthus Backbg. Abb. 412 Tephrocactus coloreus BlTT.
Tephrocactus 767 Abb. 413 Tephrocactus corotilla (K. Sch.) Backbg.: Blütenlängssohnitt. Abb. 414 Tephrocactus curvispinus Backbg.
768 Tephrocactus Abb. 415 Tephrocactus flexispinus Backbg. Abb. 410 Tephrocactus glomeratus (Haw.) Backbo. Typus der Art
Tephrocactus 769 Abb. 417 Tephrocactus glomeratus v. atratospinus Backbg., Einzeltriebe. (Foto: Kilian.) Abb. 418 Tephrocactus glomeratus v. lengispinus Backbg.
770 Tephrocactus Abb. 419 Tephrocactus hegenbartianus Backbg., reich sprossend (oben), und Einzeltrieb (unten).
Tephrocactus 771 Abb. 420 Tephrocactus longiarticulatus Backbg. (Farbfoto: Heqenbakt.) Abb. 421 Tephrocactus melanacanthus Backbg.
772 Tephrocactus Abb. 422 Tephrocactus mierosphaericus Backbo. Abb. 423 Tephrocactus neuquensis (Borg) Backbg. (Foto: J. Mabkier-L.)
Tephrocactus 773 Abb. 424 Tephrocactus parvisetus Backbo. Abb. 425 Tephrocactus rauhii Backbg. — Landschaft. (Foto: Rauh.)
774 Tephrocactus Abb. 426 Tephrocactus sphaericus v. glaucinus Backbo. VN Abb. 427 Tephrocactus subterraneus (R. E. Fries) Backbo.
Tephrocactus — Thelocactus 775 Abb. 428 Tephrocactus virgultus Backbg. (Foto: J. Marnier-L.) Abb. 429 Thelocactus flavidispinus (Backbg.) Backbg.
776 Thrixanthocereus Abb. 430 Thrixanthocereus blossfeldiorum (Weed.) Backbg. Blühender Trieb mit Cephalium. Abb. 431 Querschnitt eines Cephaliumtriebes von Thrixanthocereus blossfeldiorum (Webd.) Backbg., das Cephalium nur leicht vertieft stehend, kein Spaltcephalium wie bei Espostoa, mit der die Art also nicht verbunden werden kann. (Foto: Cullmann.)
Thrixanthocereus 777 Abb. 432 Die Variationsbreite des Thrixanthocereus blossfeldiorum (Werd.) Backbg. I. Links: Normalform mit feineren Stacheln und dunklen, kürzeren Mittelstacheln. Rechts: Form mit derberen Stacheln und kräftigeren, längeren Mittelstacheln.
778 Thrixanthocereus Abb. 433 Die Variationsbreite des Thrixanthocereus blossfeldiorum (Webd.) Backbg. II. Mittellang, fein und fast borstig sowie rein weiß (auch die dünnen Mittelstacheln) bestachelte Form. Da die Samen dieser Art und des Thr. cull- mannianus gleich sind, mag letzterer nur als Varietät angesehen werden können. Abb. 434 Thrixanthocereus cullmannianus Kitt. (Foto: Rittee.)
Thrixanthocereus — Toumeya 779 Abb. 435 Thrixanthocereus senilis Ritt. (Foto: Rittee.) Abb. 436 Toumeya papyracantha (Eng.) Br. & R. 50 Kakteenlexikon 5. A.
780 Trichocereus 437 438 439 Abb. 437 Trichocereus grandiflorus Backbg. (Foto: J. Mabotee-L.) Abb. 438 Trichocereus lamprochlorus (Lem.) Backbg. Die echte, glänzend dunkelgrüne bolivianische Art. (Foto: J. Marnier-L.) Abb. 439 Trichocereus rubinghianus Backbg.
Trichocereus 781 Abb. 440 Trichocereus smrzianus (Backbg.) Backbg. Erst kürzlich gelang es Rttbingh, Holland, ein Exemplar zur Blüte zu bringen und damit die richtige Zugehörigkeit zu klären. (Foto: Rubingh.) 50*
782 Turbinicarpus - Utahia Abb. 441 Turbinicarpus roseiflorus Backbg. Abb. 442 Utahia sileri (Eng.) Br. & R. Es gibt auch eine fast rein weiß bestaehelte Form.
Vatricania 783 Abb. 443 Vatricania guentheri (Kupp.) Backbg. Die typische Blüte und beginnende Borstenschopfbildung. (Foto: Andreab.) Abb. 444 Vatricania guentheri (Kupp.) Backbg.: riesiger alter Schöpf. Buxbaums Einbeziehung des Genus zu Espostoa beweist auch hier, daß seine Zusammenziehungen willkürlich sind, denn bei beiden Gattungen sind Blütenform, Cephalium und Blütenursprung völlig verschieden, der oberflächlich ringsum gebildete Altersschopf fehlt bei Espostoa völlig.
784 Weberbauerocereus Abb. 445 Weberbauerocereus albus Ritt. (Foto: Rittee.) Abb. 446 Weberbauerocereus longicomus Ritt. (Foto: Ritter.)
Weberbauerocereus 785 Abb. 447 Weberbauerocereus — Blüten: Links: W. weberbaueri (K. Sch.) Backbg. Rechts: W. seyboldianus Rauh & Backbg. (Farbfoto: Rat/h.)
786 Weberbauerocereus — Weberocereus Abb. 448 Weberbauerocereus winterianus Ritt. (Foto: Ritter.) Abb. 449 Weberocereus tunilla (Web.) Br. & R.
Weingartia 787 Abb. 450 Weingartia cintiensis (Card.?) (Farbfoto: Rausch.) Abb. 451 Weingartia neocumingii Backbo. Länger bcstaehelte Foim (\\*. pulquinensis Card.) (links), W. riograndensis Ritt, (rechts). (Farbfotos: Schattat.)
788 Weingartia — Wilcoxia Abb. 452 Weingartia neumanniana v. aurantia Backbo. (Farbfoto: Schattat.) Abb. 453 Werckleocereus tonduzii (Web.) Br. & R. Abb. 454 Wilcoxia albiflora Backbq. 452 454 453
Wilmattea — Winterocereus 789 Abb. 455 Wilmattea minutiflora (Br. & K.) Be. & R. Abb. 456 Winterocereus (Hildewintera) aureispimis (Ritt.) Backbg. nom. nov. (Farbfoto: Cullmahn.)
790 Wittia - Zehntnerella Abb. 457 Wittia panamensis Br. & E. (Foto: Rose.) Abb. 458 Zehntmrella squamulosa Br. & R.
Zygocactus — Arrojadoa 791 Abb. 459 Zygocactus truncatus (Haw.) K. Sch. Seltene seitenblütige Form. (Foto: Voll.) Bilder zum Nachtrag: Abb. 460 Arrojadoa aureispina Buin. & Bbed. am Standort. (Foto: Buining.)
792 Arrojadoa Abb. 461 Arrojadoa dinae Bvrs. & Beed. am Standort mit Früchten. (Foto: Buining.) Abb. 462 Arrojadoa eriocaulis Buxn. & Bbeed. (Foto: Bttdung.)
Austrocephalocereus 793 Abb. 463 Austrocephalocereus dybowskii (Goss.) Backbg. (Foto: BunnNG.) Abb. 464 Austrocephalocereus purpureus Güeke (Backbg.) am Standort. (Foto: Buining.)
794 Aylostera Abb. 465 Aylostera buiningiana Rausch. (Foto: Buining.) Abb. 466 Aylostera heliosa Rausch. (Foto: Rausch.) Abb. 467 Aylostera jujuyana Rausch. (Foto: Rausch.)
Buiningia 795 Abb. 468 Buiningia aurea (Kitt.) Btjxb. am Standort. (Foto: Buining. Abb. 469 Buiningia brevicylindrica Bura. am Standort. (Foto: Buiking.) 51 Kakteenlexikon 5. Aufl.
796 Buiningia — Lobivia Abb. 470 Buiningia purpurea Buin. & Bred. am Standort. (Foto: Buining.) Abb. 471 Lobivia amblayensis ■ Rausch. (Foto: Rausch.) Abb. 472 Lobivia cardenasiana Rausch. (Foto: Rausch.)
Lobivia 797 Abb. 473 Lobivia cornuta Rausch. (Foto: Buining.) Abb. 474 Lobivia draxleriana Rausch. (Foto: Rausch.) 51*
798 Lobivia Abb. 475 Lobivia friöii Rausch. (Foto: Rausch.) Abb. 476 Lobivia glauca paucioo- stata Rauschi (Foto: Rausch.) Abb. 477 Lobivia leptacantha Rausch. (Foto: Rausch.)
Lobivia 799 Abb. 478 Lobivia mizquensia Rausch. (Foto: Rausch.) Abb. 479 Lobivia pusilla Ritt. (Foto: Rausch.) Abb. 480 Lobivia pusilla v. flaviflora. (Foto: Rausch.) ijf
800 Lobivia Abb. 481 Lobivia siouaniensis Rausch. (Foto: Rausch.) Abb. 482 Lobivia tiegeliana Wessn. Typus links, v. ruberrima rechts. (Foto: Rausch.) Abb. 483 Lobivia zeoheri Rausch. (Foto: Rausch.)
Mediolobivia 801 Abb. 484 Mediolobivia (Rebutia) brunescens Rausch. (Foto: Rausch.) Abb. 485 Mediolobivia eos Rausch. (Foto: Rausch.)
802 Melocactus Abb. 486 Melocactus albicephalus Burx. & Bred. (Foto: Buining.) Abb. 487 Melocactus azureus Btjin\ & Bred. am Standort. (Foto: BrixiNG.)
Melocaotus 803 Abb. 488 Melocactus concinnus Buix. & Bred. am Standort. (Foto: Buining.) Abb. 489 Melocactus cremnophilus Buin. & Beed. am Standort. (Foto: BuiNrNG.)
804 Melocaotus Abb. 490 Melocaotus erythracanthus Bura. & Bebd. am Standort. (Foto: Buintng.) Abb. 491 Melocaotus ferreophilus Buin. & Bbed. am Standort. (Foto: Buining.)
Melocactus — Notocactus 805 Abb. 492 Melocactus glaueescens Btjin. & Beed. (Foto: Buining. Abb. 493 Notocactus buiningii Buxb. (Foto: Bxjining.)
806 Notocactus Abb. 494 Notocactus carambeiensis Buin. & Bred. (Foto: Buining.) Abb. 495 Notocactus roseoluteus v. Vliet. (Foto: van Vliet.)
Notocactus — Parodia 807 Abb. 496 Notocactus uebelmannianus Buin. am Standort. (Foto: (Buining.) Abb. 497 Parodia andreae Brandt (Foto: Brandt.)
808 Parodia Abb. 498 Parodia aureispina Backbg. v. australis Brandt (links); Parodia aureispina v. rubiflora Backbg.) Brandt (rechts). (Foto: Brandt.) Abb. 499 Parodia aureispina Backbg. (links); Parodia aureispina v. vulgaris Brandt, (rechts). (Foto: Brandt.)
Parodia 809 500 501 Abb. 500 Parodia backebergiana Brandt. (Foto: Brandt.) Abb. 501 Parodia challamarcana Brandt. (Foto: Brandt.) Abb. 502 Parodia culpinensis Kitt. (Foto: Brandt.)
810 Parodia Abb. 503 Parodia friöiana Brandt. (Foto: Brandt.) Abb. 504 Parodia gibbulosoides Brandt. (Foto: Brandt.) Abb. 505 Parodia ignorata Brandt. (Foto: Brandt.) 504 505
Parodia 811 506 507 Abb. 506 Parodia kilianana Backbg. (Foto: Brandt.) Abb. 507 Parodia koehresiana Brandt. (Foto: Brandt.) Abb. 508 Parodia krasuckana Brandt. (Foto: Brandt.' Abb. 509 Parodia lauii Brandt. (Foto: Brandt.) 508 509 52 Kakteenlexikon 5. A.
812 Parodia 510 511 Abb. 510 Parodia neglecta Brandt. (Foto: Brandt.) Abb. 511 Parodia neglectoides Brandt. (Foto: Brandt.) Abb. 512 Parodia pluricentralis Backbg. & Brandt. (Foto: Brandt.) Abb. 513 Parodia pseudoprocera Brandt (Foto: Brandt.) 512 513
Parodia 813 514 515 Abb. 514 Parodia punae Cakd. (Foto: Brandt.) Abb. 515 Parodia rostrum-sperma Brandt. (Foto: Brandt.) Abb. 516 Parodia salmonea Brandt. (Foto: Brandt.) 52*
814 Parodia Abb. 517 Parodia spegazziniana Brandt. (Foto: Brandt.) Abb. 518 Parodia superba Brandt. (Foto: Brandt.) Abb. 519 Parodia thionantha Brandt. (Foto: Brandt.) 518 519
Parodia 815 Abb. 520 Parodia weberiana Brandt. (Foto: Brandt.) Abb. 521 Parodia zaletaewana Brandt. (Foto: Brandt.)
816 Pseudopilocereus 522 523 Abb. 522 Pseudopilocereus fulvilanatus Buin. & Bked. (Foto: Buining.) Abb. 523 Pseudopilocereus magnificus Buin. & Beed. (Foto: Buining.)
Uebelmannia 817 Abb. 524 Uebelmannia buiningi Donald am Standort. (Foto: Btjintng.) Abb. 525 Uebelmannia flavispina Bxjik. & Bked. am Standort. (Foto: Buining.)
818 Uebelmannia Abb. 52ö Uebelmannia meninensis Bitin. am Standort. (Foto: Bttining.) Abb. 527 Uebelmannia pectinifera Bura. am Standort. (Foto: Buining.)
Rebutia — Sulcorebutia 819 Abb. 528 Rebutia margarethae Rausch. (Foto: Rausch.) Abb. 529 Sulcorebutia alba Rausch. (Foto: Rausch.)
820 Sulcorebutia Abb. 530 Sulcorebutia flavissima Rausch. (Foto: Rausch.) Abb. 531 Sulcorebutia krahnii Rausch. (Foto: Rausch.)
Sulcorebutia 821 Abb. 532 Sulcorebutia frankiana Rausch. (Foto: Rausch.) Abb. 533 Sulcorebutia verticillacantha v. aureiflora Ritt. (Foto: Rausch.)
822 Sulcorebutia Abb. 534 Sulcorebutia rauschii Frank. (Foto: Rausch.)