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Year: 1977
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Nr. 10 SCHLESISCHE BERGWACHT Seite 187 Die Entwicklung des Dochdeckerhondwerks im Riesengebirge Das deutsche Handwerk ist seit altersher ein nicht unwesentlicher Faktor der deut schen Volkswirtschaft. Es ist eine besondere Stütze des Mittelstandes, schlechthin bildet es mit den Gewerbetreibenden den gesun den Mittelstand. Das Handwerk ist auch in der gegenwärtigen Zeit ein festes Funda ment der Wirtschaft und ein ruhender Pol in den hektischen Zeitlduften und Kr isenjuhren. Es hat sich stets behauptet. Die Leistungen kommen insbesondere bei den Handwerks rnessen und -Ausstellungen deutlich zum Tra gen. So heißt es in einer Würdigung der IHM 1977: u. a. "Dem Handwerk ist es nicht nur geglückt, sich selbst in den vergangenen Jahren wirtschaftlicher Flaute gut zu behaupten, es hat darüber hinaus der Gesamtwirt schaft und damit uns allen vitale Impulse gegeben. Mehr und mehr übernimmt das Handwerk die Funktion einer Brücke zwi schen Vergangenheit, Gegenwart und Zu kunft und zwischen den mäditiqen Konzer nen und der Arbeiterschaft" An anderer Stelle heißt es: "Das deutsche Handwerk erwirtschaftete im Jahre 1976 einen Anteil von 11 % am Bruttosozialprodukt. Die 511 000 Hand werksbetriebe mit etwa vier Millionen Be sc.häftigten erzielten einen J ahresumsa tz von 280 Milliarden DM." Das Handwerk hat auch nicht die großen Probleme des Nachwuchses wie manche In dustriebetriebe. Aus einem gesunden Emp· finden heraus erfolgt die Lehrlingsausbil dung unproblematisch und sinnvoll. Trotz der großen lndustriealisierung konnte sich das Handwerk seine Selbständigkeit bewah ren, wenn auch einige Zweige der Neuzeit zum Opfer gefallen sind. Das Handwerk hat auch heute noch eine gesunde Grundlage. Das Dachdeckerhandwerk im Riesengebir ge war ein geschätzter und geachteter Hand werkszweig. Die Meister und Gesellen, die "Zwischen Himmel und Erde" in luftiger Hö he ihre nicht ungefährliche Arbeit verrichten, haben stets die Aufmerksamkeit der Bürger erregt. Die Dächer und Kirchtürme geben dem Landschaftsbild ein besonderes Gepräge. Fährt man mit dem Auto oder der Eisenbahn durch das Land, so spürt man unwillkürlich den Reiz, den gerade die roten Ziegeldächer und die graublauen Schieferdächer ausüben, sich harmonisch ins Landschaftsbild einfügen und eine besondere Note geben. Was wären die schönsten Fachwerkhäuser oder Gebirgs bauden, wenn sie nicht über ein schmuckes Dach verfügten, das der Landschaft angepaßt ist. Nicht zu vergessen sind die Kirchtürme, die mit ihren Spitz- oder Zwiebeltürmen ge gen den Himmel ragen. Bei Betrachtung die ser Baulichkeiten denkt man unwillkürlich an die besonders schwierige und gefahrvolle Arbeit der Dachdecker, welche diese Türme eindecken bzw. reparieren müssen. Der Dach- und Sdüeferdeckermeister Jo seph Herrmann aus Herrnsdorf (Kynast), der sein Geschäft im Jahre 1908 von seinem Va ter übernommen hatte und bis zum Zusam menbruch des Vaterlandes führte, gibt in sei nen Aufzeichnungen aus dem Jahre 1954 einen gesdlichtlichen Rückblick über die Entwicke lung des Dach- und Schieferdecker-Hand werks im Riesengebirge. Waren in früheren Zeiten die Dächer und Türme größtenteils mit Schindeln bzw. Strohschauben bedeckt, begann man allmählich diese mit Ziegeln und Schiefer einzudecken. Im Riesengebirge be fanden sich leistungsfähige Betriebe, die so wohl Ziegel- als auch Schieferdächer herstell ten. Das erste Schieferstein-Material war noch bodenständig und wurde in Golden traum bei Marklissa gebrochen. Schon Ende des vorigen Jahrhunderts ist dort kein Schie fer mehr gebrochen worden, da es wirtschaft lich nicht tragbar war. Der Stein von dunkel brauner Farbe war haltbar, aber nicht dünn spaltig. Er mußte mit handgeschmiedeten Schiefernägeln gedeckt werden. So wurde z. B. die Kirche Wang in Brückenberg in den 50er Jahren des vorigen Jahrhunderts mit Goldentraumer Schiefer gedeckt, jedoch spä ter mit dem thüring'schen Schiefer um die Jahrhundertwende erneuert. Wo kamen die Fachkräfte her, die aus dem grobstarkem Material ein fachgerechtes, altdeutsches Dach herstellten? Im Dorf Christofsgrund in Böh men waren die männlichen Einwohner mei stens Schieferdecker, und zwar von Genera tion zu Generation. Die Schieferdecker, die in Stadt und Land des Bezirks Reichenberg nicht beschäftigt werden konnten, kamen ins schlesische Riesengebirge, so auch der Vater von Meister Joseph Herrmann, wo - wie er wähnt - die meisten Häuser und Gebirgsbau den noch mit Schindeln gedeckt waren. Sie brachten den böhmischen Schiefer mit, der in Eisenbrod gebrochen wurde. Es ist ein grün licher, wetterfester Stein, der eine sehr lange Lebenszeit hat. Es kam auch sehr bald der thüring'sche Schiefer zur Verwendung, der in Thüringen gebrochen wurde, und der Schie fer aus den Schieferbrüchen Obermartelingen in Luxemburg. Der rote Dachziegel aus Frei waldau und Kodersdorf hielt seinen Einzug. Die klimatischen Verhältnisse setzten der besten Facharbeit aus guten Material Gren zen. Ziegeldächer konnten über 700 Meter Seehöhe und Schieferdächer über 1000 Meter nicht verwendet werden, höchstens als Wand verkleidung wie z. B. bei der Peterbaude. Die Handwerksmeister hatten auch Sinn für Liebhabereien. So haben z. B. Obermeister Breuer aus Krummhübel in eine Giebelwand verkleidung von Schiefer den Berggeist "Rü bezahl" in Bruchschiefer und Meister Herr mann in Hermsdorf (Kynast) das Dach- und Klempnerwappen an der Fensterseite des Dachaufbaues seines Wohnhauses kunst gerecht ausgeführt. Nicht unerwähnt soll sein die Eindeckung der Kirchtürme. So hat z. B. Meister Herrmann folgende Türme eingedeckt und bei den meisten die Turm knöpfe nebst Bekrönung abgenommen und wieder aufgebracht. 1908 in Seifershau mit verzinktem Eisen- blech-Tafeln, 1911 in Kaiserswaldau mit Schiefer 1912 in Kupferberg mit Schiefer 1934 in Stonsdorf mit Schiefer 1935 in Herrnsdorf (Kynast) mit Kupfer blech 1945 in Bad Warmbrunn mit verkupfertem Zinkblech. Meister Herrmann. verstorben 1961 Bild: Hugo Menzel, 8000 München 45, Stanig platz 5 Für die Dachdeckermeister gab es ein rei ches Betätigungsfeld. Der Zweite Weltkrieg und die Vertreibung aus der Heimat setzte dem Schaffensdrang ein jähes Ende. Anläßlich des 70. Geburtstages von Mei ster Herrmann hat der Obermeister Breuer aus Krummhübel in der Fachzeitschrift u. a. folgendes ausgeführt: "Joseph Herrmann übernahm als junger Meister den Schriftführer-Posten der Dach decker-Innung, den er weit über 30 Jahre innehatte und sich als eifriger Förderer der Berufs- und Innungsobliegenheiten betätigte. Er war auch Mitglied des Meister- und Ge seIlenprüfungsausschusses und nahm an allen Landesverbandstagen teil. In den ört lichen Vereinen und im öffentlichen Leben war er ebenfalls tätig. Im Dezember 1946 mußte er wie viele Tausende mit seiner Fa milie die Heimat verlassen. Am 7. 11. 1961 starb er fern der Heimat in Lübeck. Die Ver treibung aus dem heimatlichen Riesengebir ge hat er nie überwunden. Er war zutiefst mit seiner Heimat verwachsen. Seinem Wahl spurch: "Liebe die Heimat und diene ihr" ist er stets treu geblieben. Hugo Menzel Wilhelm Vielhauer 1lurnaIHen aus 6c11IHieve6erB Bäume, Sträucher und Kräuter Heute soll die Reihe der Sdlmiedeberger Flurnamen um die erweitert werden, bei denen es sich um Namen aus der Pflanzen welt handelt, insonderheit der der Bäume. Es sind meist alte oder alleinstehende, die sich aus der Umgebung herausheben. Gewöhn lich sind sie schon seit Generationen be kannt. Zu unserer Zeit standen sie meist unter Naturschutz und waren als solche Ob jekte in den einschlägigen Verzeichnissen aufgeführt. Inzwischen sind sie wohl meist dem Wetter oder der Axt zum Opfer gefal len, so die alte Buche auf dem Weg zu den Friesensteinen, die eine Aufnahme in der "Bergwacht" vom 5. März 1977 zeigte, in der man sie zur Linde verwandelt hatte. Die alten Schmiedeberger, und nicht nur diese, kannten sie recht gut als Buche. Waren sie doch oft auf Spaziergängen und Wanderun gen in der daneben stehenden Buchenbaude eingekehrt, die 1951 bereits zerstört war. 1IIa.- Aber schon lange vorher war auch die Buche schon verschwunden. 1944 war der mit Ze ment und Steinen ausgeflickte mächtige Stamm einem Sturm zum Opfer gefallen. Wie alt sie gewesen sein mag, hat man nie in Er fahrung gebracht. Man kennt Buchen, die äl ter als dreihundert Jahre wurden. Die be kannte Herthabuche auf Rügen ist bei über vier Meter Stammdurchmesser schätzungs weise fünfhundert Jahre alt. Leider ist die Zeitungsreproduktion der Aufnahme so un deutlich, daß man den Stammdurchmesser der Sdirniedeberqer Buche im Vergleich mit dem davor stehenden Manne nicht abschät zen kann. Die ausladenden Äste des Baumes waren so stark wie normale Buchenstämme im Walde. Zum Unterschied von der weiter arn Wege aufwärts stehenden "Kleinen Buche" (Nr. 227) hieß sie die "Große Buche" (226). Auch jene war ein recht stattlicher Baum.�er be waldete Berghang, der mit vielen Buchen durchsetzt war, hieß ja auch der "Buchen berg" oder die .Buchenlehne" (123), welcher Name schon auf der mehrfach erwähnten Karte von 1780 zu finden war, die das Stadt bauamt Schmiedeberg verwahrte. Von dort herab kam auch das .Budienwasser" (17), auf der Karte als "Kleiner Seiff'en" bezeichnet. Die "Grenadiere" (225) wurden bereits in dem Aufsatz über die "Flurnamen als Ge schichtszeugen" erwähnt. Es war die auch längst dem Sturm und der Axt zum Opfer ge fallene Reihe stattlicher Fichten auf der Höhe des Landeshuter Kammes, die in Reih und Glied wie Soldaten auf das friderizianische Schlachtfeld von Landeshut schauten. - Ober halb von Arnsberg stand die "Einsame Fich te" (228). die unter Naturschutz gestellt war. Unweit dieser Fichte traf ich einmal auf ei nen sogenannten Heerwurm. Das ist der wandernde Zug von Tausenden von Larven der Trauermücke, die dicht an dicht wie der Körper einer Schlange den Waldweg entlang krochen. Früher galt ein solcher Heerwurm als Vorbote eines Krieges. Ob nicht doch etwas dran ist? Bis zum Ausbruch des Krie ges hat es tatsächlich nicht mehr lange ge dauert.
Seite 188 SCHLESISCHE BERGWACHT NI. 10 Ein anderer, einzeln stehender Baum war der .Kuckucksbaum", nur daß mir sein Standort heute nicht mehr erinnerlich ist. AhnIich ergeht es mir mit den nächsten Flur namen, bei denen ebenfalls Bäume oder Sträucher Pate standen, der "Eichenpusch", das "Ellernpüschel", der "Lärbaumpusch" und der .Lärbaumweg", die .Apfelallee", der .Brombeerweg", der .Htmbeerqarten", das "Rosenbergei" und die "Rosengasse" , die .Arnika-" und die .Huflattichwiese " Für sie gingen die notwendigen Unterlagen zur Standortbestimmung leider verloren. Der .Birkenpusdi" (152) lag östlich von Ober schmiede berg zwischen Bahn und Chaussee. Das "Krautland" war ein inzwischen der Be bauung zum Opfer gefallenenes Ackerstück. am Fuße des Tauflingsberges (179) gelegen. Der Name fand sich noch auf einer Karte von 1810. Die .Kastanienallee " (196) war ein mit Kastanien bestandener Feldweg in Ober den Grundbüchern des Amtsgerichtes Schmie deberg einige hierher gehörige Flurnamen im Raum um den .Ptaftenhübel" (153). das "Er len-" und das .Birkonstück " , und in der Nähe des "Seiffen" (19) zwischen der Mittelstadt und dem Pfaffenhübel die .Ertenwiese" Das Ende des Riesengebirgs-Bundesschießens Kaufmann Kahlert-Hirschberg Bundeskönig. Der Dienstag brachte den Schluß des Rie sengebirgs-Bundesschießen, das, vom schön sten Wetter begünstigt, einen sehr harmoni schen Verlauf genommen hat. Drei Tage war unter den Schützenkameraden heiß gekämpft worden, jeden Tag hatten die Büchsen auf den Ständen geknallt, und groß war die Spannung, wer der neue Schützenkönig wer den würde. Noch einmal hatten sich am Dienstag abend viele hunderte auf dem Schützenplatz versammelt, um Zeugen der Verkündung des neuen Bundeskönigs und seiner Ritter zu sein. Die Gilden nahmen im Schützengarten mit dem Bundesbanner Auf stellung. Der Vorsitzende des Riesengebirgs Schützenbundes und Ehrenvorsteher der Hirschberger Schützengilde, Steinsetzober meister Kühn-Hirschberg nahm das Wort. Nach einem Dank an die Schützen und an die gesamte Hirschberger Bürgerschaft für ihre Beteiligung an dem Feste verkündete der Redner, daß sich Kaufmann Kahlert-Hirsch berg, ein alter fünfter Jäger, mit siebenund fünfzig Ringen, einer außerordentlich guten Leistung, die Würde des neuen Bundeskö nigs erschossen habe. Stürmischer Jubel er tönte unter den Hirschbergern, daß einer von ihnen die Königswürde errungen hatte. Erster Ritter wurde der Vorsteher der Hirsch berger Gilde, DI.-Ing. e. h. Scornidt und zwei ter Ritter Fleischermeister Wagner-Goldberg, die beide je 55 Ringe geschossen hatten. Die weiteren zwanzig besten Schützen auf der Königsscheibe erhielten wertvolle Preise. Der neue Bundeskönig erhielt den vom Gra fen Schaffgotsch gestifteten Ehrenpokal. Auf der allgemeinen Festscheibe hat Baumeister Ulke den besten Schuß abgegeben. Bei dem Gesellschaftsschießen von je drei der besten Schützen jeder Gilde, war die Hirschberger Mannschaft, bestehend aus Starke, Ulke und Rothkirch, die beste. Herr Kühn schloß die Siegerverkündung. Der Vorsteher der Hirsch berger Gilde DI.-Ing. e. h. Schmidt sprach die Hoffnung aus, daß das am Mittwoch begin nende Bürgerschießen in der gleichen harmo nischen Weise verlaufen werde wie das Bun- Hirschberg, 9. August desschießen. Damit war die offizielle Sieger verkündung beendet, und es begann ein Gartenkonzert der Jägerkapelle unter Lei tung von Obermusikmeister Markscheffel im Schützengarten. Frohe Stimmung herrschte unter den Schützen. Auf dem Schützenplatz herrschte reges Leben und Treiben, und nur langsam leerte sich der Festplatz. Man hatte wieder ein Schützenfest als wahres Volksfest gefeiert. Bild: Hildegard Peltner, geb. Kahlert, 4800 Bielefeld 12, Buschkampstraße 174 Anschließend seien noch die besten Schüt zen angeführt. Auf der Bundesscheibe waren nach dem König und den beiden Rittern die besten Schützen: Absch-Goldberg, Lachmich Hirschberg, Grübner-Landeshut, Gude-Gold berg, Krebs-Rothenbach, Kleinert-Lauban, Schwanitz-Bad Warmbrunn und Osterwald Hirschberg. Auf der allgemeinen Festscheibe gaben die besten Schüsse ab. Ulke-Hirsch berg, Linstedt-Hirschberg, Absch-Goldberg, Walter-Löwenberg, Walter-Goldberg, Wag ner-Hirschberg, Lachmich-Hirschberg, Thiem Hirschberg, Georges-Lauban, Krause-Schrei berhau. Soziale Themen Das Interesse des Bürgers an seiner sozia len Sicherung wird von Jahr zu Jahr größer, zumal dieser Bereich in der großen Politik auch immer mehr an Bedeutung gewinnt. Deshalb ist es verständlich, daß neben der Einzelauskunft im ganz speziellen persön lichen Fall immer häufiger allgemeine Infor mationen über die Sozialversicherung gefor dert werden. Die Bundesversicherungsanstalt für Ange stellte (BfA). als Träger der Rentenversiche rung der Angestellten, kommt diesem Wunsch auf vielfältige Weise nach. Neben ihren zahlreichen, in hohen Auflagen er scheinenden Zeitschriften und Broschüren, die Wissen vermitteln, Anleitungen und An regungen geben, verleiht sie an interessierte Institutionen auch Filme, die zum einen Aus kunft geben über die Aufgaben und die Tätigkeit der Verwaltung der Angestellten versicherung und zum anderen das große Ge biet der Gesundheitsbildung und der Aufklä rung in diesem Bereich behandeln. Darüber hinaus hat die BfA in vielen ihrer Auskunfts- und Beratungsstellen Informa tionszentren eingerichtet und wird in Zu kunft weitere eröffnen. Zur Zeit befinden diese Informationszentren sich in Dortmund, Hamburg, Hannover, Köln, Mainz und Mün chen in Münster, Nürnberg, Saarbrücken so wie in Stuttgart. Im Verlaufe dieses Jahres werden weitere Informationszentren den Auskunfts- und Beratungsstellen angeschlos sen, z. B. in Frankfurt. Was nun bieten diese Iniormationszentren? Das oft schwierige Gebiet der sozial ver sicherungsrechtIichen Vorschriften wird im Rahmen von Vortragsveranstaltungen durch Fachleute der BfA erläutert. Die Besucher der Veranstaltungen haben Gelegenheit, be sonders interessierende Punkte zu diskutie ren. Einige Themen werden in einer regel mäßigen Vortragsreihe in den Informations zentren der BfA angeboten: • Unsere Sozialversicherung Aufgaben und Leistungen der Sozialver sicherung, insbesondere der Rentenversiche rung der Angestellten • Die freiwillige Beitragsentrichtung Bargeldlose Beitragsentrichtung ab 1. 1. 1977 für freiwillig Versicherte; Auswirkun gen freiwilliger Beiträge auf die Rentenhöhe • Die Leistungen der Rentenversicherung Rentenarten, Rentenbezug und Weiter- arbeit, Krankenversicherung bei Rentenbe zug, Voraussetzungen für Heilmaßnahmen (i Der Versorgungsausgleich Neue UnterhaItsregelung; Versorgungs ausgleich; Splitten der Anwartschaften; Dis positions freiheit der Parteien; die Erzie hungsrente • Jeder Monat zählt Beitrags-, Ersatz- und Ausfallzeiten in der Rentenversicherung und deren Nachweis • Wie berechne ich meine Rente? Es werden Hinweise gegeben, wie anhand eines Rentenberechnungsbogens die Renten höhe selbst festgestellt werden kann Termine - Themen - Treifpunkte Die Vorträge können in Tages- oder Abendveranstaltungen der Informationszen tren besucht werden. Es ist auch möglich, Vorträge mit anderen Schwerpunkten zu vereinbaren. Ebenso kann für geschlossene Gruppen mit dem jeweiligen Informations zentrum ein anderer Veranstaltungsort ver einbart werden, auch dann, wenn z. B. die Interessenten so weit entfernt wohnen, daß für sie eine Anfahrt zu kostenaufwendig wäre. Mit diesen Vorträgen sollen selbstver ständlich nicht nur die Angehörigen renten naher Jahrgänge angesprochen werden, bei denen naturgemäß besonderes Interesse an sorgfältiger Aufklärung über die Leistungs ansprüche besteht, sie berücksichtigen viel mehr alle Bevölkerungsgruppen. Auch für Jugendliche ist das Programm zugeschnitten, weil diese immer häufiger schon vor Eintritt in das Berufsleben über die soziale Sicher heit in unserem Staat und die damit zusam menhängenden Probleme informiert werden wollen. Eine Anzahl von Themen ist darüber hinaus für solche Personengruppen geeignet, die sich im Rahmen ihrer beruflichen oder ehrenamtlichen Tätigkeit mit der gesetz lichen Rentenversicherung beschäftigen; das sind z. B. Personalsachbearbeiter oder Ange hörige sozialer Dienste in Betrieben und Verwaltungen, Betriebsrats- und Personal ratsmitglieder. Wichtig zu wissen ist noch, daß Arbeits und Informationsmaterial unentgeltlich zur Verfügung gestellt wird. Die Teilnahme an den Informationsveran staltungen ist kostenlos. Da eine schriftliche oder telefonische Anmeldung unbedingt er forderlich ist, wird Interessierten, die nicht in der Nähe von Städten wohnen, in denen Informationszentren bestehen, empfohlen, beim zuständigen Versicherungsamt deren Anschrift und Telefonnummer zu erfahren. Berichtigung In der Ausgabe NI. 6, Seite 110, muß die Uberschrift heißen: "Erinnerungen eines Koppenkindes" . Unsere geliebte "alte Gake" ist kein wü ster Steinhaufen, sondern ein mächtiger, ge waltiger und schöner, lebendiger Berg, der bis zum Gipfel mit Gras und Blumen bestan den ist. Als er noch nicht so überlaufen war und die Wanderer noch nicht alles zertraten und abrupften, stand das Habmichlieb direkt am Haus und zwischen den Zaunplatten wuchsen Frauenmantel und goldblumiges Fingerkraut und auch der Teufelsbart war ganz oben auf der Gipfelfläche. Wenn man nur wenige Schritte zwischen die Felsen hin unter stieg, was konnte man da alles fin den! Da war der weiße, sturmhutblättrige Hahnenfuß, der blaue Eisenhut, die licht nelke, Bergnelkenwurz, Blasenkraut, Ger mer, Kreuzkraut, Enzian und noch viele andere und das hohe wehende Gras! Selbst in dem durch die Erosion entstandenen Schotter am Nordabhang gibt es noch grüne Inseln und auf den Steinen selber das Veil chenmoos, das bei Regen so zauberhaft duf tet, alles Pflanzen die unter Naturschutz ste hen. Und die vielen Vögel: Alpenlerchen, Wasserpieper, Falken, Gold ammern und Schwalben, sowie Bienen, Wes pen, Hummeln und Schmetterlinge gibt es auf keinem wüsten Steinhaufen. (Der Bericht wurde leider der Redaktion geändert zugesandt). R. K.