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                    OSTDEUTSCHE BEITRÄGE
AUS DEM GÖTTINGER ARBEITSKREIS
BAND XLVI
Herbert Meinhard Mühlpfordt
KÖNIGSBERGER SKULPTUREN UND IHRE MEISTER
HOLZNER
VERLAG
WÜRZBURG

Königsberger Skulpturen und ihre Meister 1255-1945 von Herbert Meinhard Mühlpfordt 1970 HOLZNER VERLAG WÜRZBURG
DEM ANDENKEN MEINER VATERSTADT Copyright 1970 by Holzner-Verlag, Würzburg Druck und Herstellung: Gerhard Rautenberg, 295 Leer (Ostfriesland) Der Göttinger Arbeitskreis: Veröffentlichung Nr. 387
Inhaltsverzeichnis Vorwort .......................................... 7 Danksagung des Autors................................... 9 Die Künstler und ihre Werke............................ 11 Werke unbekannter Meister..............................199 Gotik ......................................... 199 Renaissance .....................................209 Barock ..........................................226 Rokoko...........................................240 Empire- und Biedermeierzeit......................249 Die Kunst der letzten hundert Jahre (1844—1945) 252 Anhang ................................................267 Literatur .......................................269 Register der Künstler............................278 Register der dar gestellten Personen.............281 Register der Standorte...........................294 Register der Bilder..............................297
Vorwort Kein Geringerer als der berühmte Altphilologe der Albertina, Christian August Lobeck, dessen Rundreliefbild mit 13 anderen bedeutenden Königs- berger Gelehrten vom Stülerbau der Universität auf den Königsgarten her- abschaute, sprach am 30. August 1844 in seiner bekannten Rede im Dom eine furchtbare Prophezeiung aus: „Wenn dem neuen Albertinum (dessen Grundstein König Friedrich Wilhelm IV. am folgenden Tage legte) auch noch ein viertes Jahrhundert beschieden sein sollte, dennoch käme einst der Tag, da die heilige Ilios hinsinkt, sei es durch die Allgewalt des Schicksals, das alle Formen des Geisteslebens wandelt, sei es, daß die Scheidewand zwischen Schule und Leben fällt — denn die Kunst ist lang, aber das Leben währet ewig“. Diese Prophezeiung, deren grauenvolle Erfüllung den Propheten selbst, als ihm völlig unvorstellbar und von ihm ganz anders gemeint, aufs furcht- barste erschüttert hätte, trat auf den Tag genau nach 100 Jahren ein in der Schreckensnacht des 29.130. August 1944 durch die Phosphorbomben eines britischen Fliegergeschwaders, das nicht nur die Albertina, sondern die ganze Urbs Regiomontana in Schutt und Asche legte und unter den stür- zenden Mauern zahllose Kunstwerke der Architektur, Bildhauerei, Malerei und Kleinkunst begrub. Wenn ich nun den Versuch unternehme, in diesem Buche wenigstens die Kunstschätze der Bildhauerei, die Königsberg bis zu seiner Vernichtung besaß, hier geordnet nach ihren Schöpfern, — soweit sie bekannt sind — aufzuzählen und kurz zu charakterisieren, so wollte ich durch diese Kata- logisierung die Bildhauerwerke wenigstens ideell für die Zukunft retten — denn das allermeiste ist durch den Luftangriff und die über Königsberg hinrasende Kriegsfurie 1945 materiell unwiederbringlich verloren. Zudem sterben mit jedem Jahre immer mehr Königsberger, die diese Kunstwerke noch persönlich gekannt und von ihnen gewußt haben. Es wurde — zu- mal nach dem Tode der Berufensten — Rohde, Anderson, Cauer und Gaerte — höchste Zeit, die Kunstwerke für die Zukunft wenigstens gei- stig zu bewahren. So erstrebte ich ein Memorabile meiner geliebten Vaterstadt, wenn auch nur auf dem kleinen Gebiet der Plastik, zu schaffen. Auch schien es mir eine Pflicht der Pietät, den Bildhauern Königsbergs, seien sie dort be- heimatet gewesen oder arbeiteten sie als Auswärtige für die Stadt, ihre Werke wenigstens in der Erinnerung und, soweit es mir möglich war, auch im Bilde zu erhalten. Ich bin mir dessen wohl bewußt, daß mein Be- mühen trotz aller Sorgfalt schwerlich vollständig sein konnte. Obwohl 7
zahlreiche Königsberger und Sachkundige aus allen Teilen unseres Vater- landes mir in dankenswerter Weise mit Rat und wertvollen Mitteilungen zur Seite standen, konnten nicht alle Lücken geschlossen werden. Was die Abbildungen betrifft, so habe ich Bildnisbüsten und Köpfe von Königsberger Persönlichkeiten vor rein künstlerischen Arbeiten bevorzugt, weil jenen auch kulturhistorische Bedeutung zukommt, diese aber nur ästhetischen Genuß gewähren. Nur die im Auftrage der nationalsozialistischen Machthaber hergestellten politischen Denkmäler und Büsten damaliger Größen habe ich nicht be- rücksichtigt. Dagegen habe ich Büsten überragender Männer, die nichts mit jener Periode zu tun haben, wie die Bachbüste Wissels und zeitlose, nur rein künstlerische Werke aufgeführt, da sie für eine lückenlose Darstellung unentbehrlich sind. Dieses Buch ist also keins der heute so beliebten „Kunstbücher“, an dessen schönen Bildern man sich erfreuen oder allenfalls einen Künstler stu- dieren kann, sondern ein archivalisches Werk, das in Bild und Schrift fest- halten will, was noch zu retten möglich war. So muß der Leser auch einige weniger gelungene Abbildungen hinnehmen, um einzelne Kunstwerke der Vergessenheit zu entreißen. Eins geht aus diesem Werk jedenfalls hervor: Wie reich die östlichste Großstadt Deutschlands an Werten der Plastik aus sieben ]ährhunderten war und welch einen ungeheuren Verlust an Kulturgut der Krieg und die Annexion der ostpreußischen Hauptstadt mit sich brachten. Für die Gegen- wart und für künftige Zeiten soll dieser Band ein Beweis sein, daß Königs- berg und Ostpreußen seit 700 Jahren Teile Deutschlands gewesen sind. Daran wird weder die unmenschliche Vertreibung seiner Einwohner noch die Ortsbezeichnung nach einem russischen Funktionär jemals etwas ändern. Für das Zustandekommen dieses Werkes sage ich vor allem dem Göt- tinger Arbeitskreis und Professor Dr. Walther Hubatsch meinen herzlichen Dank. Ferner bin ich Staatsarchivdirektor i. R. Dr. Kurt Forstreuter und den Bildhauern Georg Fuhg und Paul Kimritz für ihre Anregungen zu Danke verpflichtet. Herbert Meinhard Mühlpfordt 8
Danksagung Für ihre Unterstützung zur Vervollkommnung der Arbeit danke ich folgenden Persönlichkeiten und Dienststellen: Harry Anderson, Duisburg Karin App, geb. Threyne, Freiburg Marietta Baltzer, geb. Cauer, Königsfeld/Schwarzwald Reichsbahndirektionspräsident Dr.-Ing. Dr.-Ing. e. h. Adalbert Baumann, Karlsruhe Bildhauerin Erna Becker, geb. Kahns, Handorf über Münster Dr. Erich Bieske, Stockstadt/Rhein Konsul a. D. Helmuth Bieske, Hamburg Akademischer Maler und Bildhauer Professor Eduard Bischoff, Soest Gertrud Bischoff, Soest Bildhauer Professor Hermann Brachert, Schlaitdorf Ursula Bredemeier, Novo-Hamburgo/Rio Grande do Sui Diplom Volkswirt Dr. Peter v. Carnap, Nürnberg Caroline Cauer, geb. Cauer, Berlin Magdalene Dallmer-Zerbe, Bad Ems Bildhauer Professor Rudolf Daudert, Stuttgart Bildhauerin Martha Degen, geb. Grams, Wuppertal-E. Akademischer Maler Professor Arthur Degner, Berlin Bildhauer Wilhelm Durnpis, Coesfeld Oberst a. D. C. E. Graf zu Eulenburg, Göttingen Landesbaurat a. D. Helmuth Friesen, Bonn Stadtarchivdirektor i. R. Professor Dr. Fritz Gause, Essen Maria Gebauhr, Bad Kreuznach Oberbaurat a. D. Hans Gerlach, Freiburg Akademischer Maler Erich Gindler, Lübeck Bildhauerin Christiane Gerstel, geb. Naubereit, Freiburg-Lohen Akademischer Maler Erich Gindler, Lübeck General a. D. Dr. Walther Grosse f, Müllheim Museumsdirektor Dr. Güthling, Siegen Bildhauer Professor Philipp Harth f, Bayrischzell General a. D. Heine, Göttingen Bernsteinmanufakturbesitzer Horst Heinrich, Tübingen Regierungspräsident a. D. Paul Hoffmann, Berlin Museumsdirektor Ernst Hofmann, Darmstadt Studienrätin Maria Jaeger, Soltau Mittelschullehrer a. D. Bernd A. Jahns, Koblenz General a. D. Horst Kadgien, Ansbach Verlagsbuchhändler Bernhard'Koch, Bad Wiessee Staatsarchivdirektor Dr. Koeppen, Göttingen Bildhauer Paul Koralus, Häverstädt-Minden Berta Kraudzun, Stuttgart-Degerloch
Schriftsteller Fritz Kudnig, Heide Architekt Professor Friedrich Lahrs f, Stuttgart Akademischer Maler und Universitätsprofessor Max Lindh, Berlin Oberbürgermeister a. D. Dr. Dr. h. c. Dr. e. h. Hans Lohmeyer f, Charlottenburg Direktionsvorstand der Allianz-Versicherung Ernst Meyer, München Professor Dr. Friedrich v. Mikulicz-Radecki f, Eibichhausen Bildgießer Hermann Noack, Berlin Malermeister Wilhelm Paul, Elmshorn Steinmetzmeister Adolf Pelz, Hamburg Akademischer Maler und Bildhauer Hans Pfeiffer, Neuenburg-Calw Dir^tor i. R. Gerhard Rasch, Hamburg Museumsdirektor Dr. Roedig, Siegen Liselotte Rönnau, Berlin Bildhauerin Edith v. Sanden, geb. v. Schlüter, Hüde/Westf. Dorothea Schmischke, Wentorf bei Hamburg Gartenbaudirektor a. D. Ernst Schneider f, Gmünd-Eifel Professor Dr. Harry Scholz f, Höxter Steinmetzmeister Werner Schwarz, Stuttgart Annemarie Seiffert, Lensahn Bildhauerin Liselotte Steiner, geb. Backschies, Lychen/Uckermark Bildhauerin Margarethe Stepath, Isny/Württ. Charlotte Stiel, Wörrishofen Charlotte Tamoschat, Brauweiler Bildhauer Franz Andre Threyne f, Freiburg Walter Wichmann, Karst b. Neuß Lilje Wiechert, Wolfratshausen Apotheker Dr. A. Wimmer, München Anneliese Wissel, Grainau/Obb. Ilse v. Wittich, Auingen Provinzialbaurat a. D. Dr.-Ing. Carl Wünsch, Hannover DIENSTSTELLEN: Königsberger Suchdienst der Patenstadt Duisburg Stadtbibliothek Lübeck Standesamt Lübeck Einwohnermeldeämter Darmstadt und Göttingen Verkehrsamt Bayrischzell Meiner lieben Frau Gertrud, ohne deren treue nimmermüde Mithilfe ich die Ar- beit nicht hätte bewältigen können, sei mein herzlicher Dank auch auf diesem Wege übermittelt. 10
Die Künstler und ihre Werke ABRAHAM, JAKOB * Strelitz 1723, f Berlin 17. Juni 1800, Medailleur und auch Steinschneider, russischer Abkunft. Er arbeitete über 50 Jahre an den Münzstätten Stettin (17£2), Königsberg (1757) und Berlin. Sein Signum ist meist: A. J. A. Denkmünze zur 500]ährigen Gründung Königsbergs. Vorderseite: Mit Lilien bepflanzter, mit der Königskrone bedeckter Berg. Um ihn auf Band: Crevit Montis Honos Aquilarum Quinque Sub Alis, dar- über: Fünf Adler auf dem Ordenskranz, unter ihnen: 1255. 1466. 1525. 1663. 1701. Regiomontana Quinque Saecula Mutatis. Quinquies Domi- natibus. Florens Sextum Orditur MDCCLV. Rückseite: Die personifizierte Stadt kniet vor dem rechts sitzenden König, am Boden ein Budo, der Mer- kurstab, schwärmende Bienen, ein Schild mit drei Wappen. Auf einem Band: Haec Tibi Rex Friderice Pia Sunt Mente Sacrata. Größe 49 mm, Gewicht 37,15 g. Silber. 1755. Standort: Im Königsberger Stadtgeschichtlichen Museum. — Schicksal: 1944 vernichtet. ABRAMSON, ABRAHAM * Potsdam 1754, f Berlin 1811. Sohn des Medailleurs Jakob Abraham (s. o.). Er arbeitete zunächst mit seinem Vater zusammen. 1788—1792 Kunstreisen. Er schuf zahlreiche Medaillen: Von Lessing, Moses Mendelssohn, Euler, Daniel Bernoulli, auf den Frieden mit Rußland (1762), auf die Besitznahme des Netzedistrikts (1772), auf die Einführung des Seidenbaues (1783), auf den Tod Marie Antoinettes (1793), auf die Zusammenkunft der drei Mo- narchen in Tilsit (1807), auf den Tod der Königin Luise (1810). Er schrieb ein Buch: „Versuch über den Geschmack auf Medaillen und Münzen“, Berlin 1801. A. war außerordentliches Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. 1. Medaille auf den Tod Kants. Vorderseite: Brustbild Kants nach rechts, nicht sehr ähnlich. Unterschrift: Immanuel Kant Nat. MDCCXXIV. Unten Abramson. Rückseite: Pallas auf die Linke. gestützt, sitzend, die rechte Hand zeigt einer auffliegenden Eule den.Weg zu den Wolken. Umschrift von links unten nach rechts oben: Altius Volantem Arcuit. Unteti: Denat. MDCCCIV. Größe: 43 mm. Ge- wicht: 28,5 g. Silber. 1804. 2. Medaille auf den Tod Kants. Vorderseite: Brustbild Kants nach rechts. Darunter: Immanuel Kant. Unter dem Bildnis das Künstlerzeichen A. Rückseite: Der schiefe Turm von Pisa 11
mit herabhängendem Senkblei, eine geflügelte Sphinx bewacht däs Turm- fundament. Perscrutatis fundamentis stabilitur veritas. 1723. (Das Geburts- jahr Kants ist also falsch angegeben.) Größe 42 mm. Silber. 1804. Standort: Beide ausgestellt im Kantzimmer des Stadtgeschichtlichen Mu- seums. — Schicksal: 1944 vernichtet. AFINGER, BERNHARD * Nürnberg 6. Mai 1813, f Berlin 25. Dezember 1882. Sohn eines Webers, ging bei einem Spengler in die Lehre und auf Wanderschaft, wobei er viel zeichnete. 1838 arbeitete <£r in einer Nürnberger Silberplattierfabrik und besuchte nebenbei die Kunstschule. 1840 wurde Rauch in Nürnberg auf ihn aufmerksam und zog ihn als Schüler nach Berlin. 1846 machte A. sich selb- ständig. Er schuf für Dinkelsbühl einen kolossalen Christus aus Sandstein, Künstlerbüsten, in Elberfeld eine Penelope und für Bonn eine Kolossalstatue Ernst Moritz Arndts (1865). Eine der drei allegorischen Figuren auf dem Dachfirst der Stülerschen Uni- versität, darstellend Physik, Mathematik (Mittelbau) und Erdkunde (Ecke). Sandstein, nach August Hagen „Ton“. (Wahrscheinlich wurden zuerst die Modelle aufgestellt). 1860. , Standort: An der Hinterfront (Giesebrechtstraße). (s. auch Möller, Wittig und Wolf). — Schicksal: 1944/45 vernichtet. Allegorische Figuren auf dem Dachfirst der Stülerschen Universität 12
II ALBRECHT, HELFRIED * Rosenberg/Westpreußen um 1908. Sohn eines Gerichtsrates. A. hat sonst nichts für Ostpreußen geschaffen. „Aufbruch der Jugend“. Bronze. 1934. Standort: Vor der Handelshochschule am Oberteich. — Abbildung: Bei Neumann, in: Königsberg in 144 Bildern, in: Ostpreußisches Kunstschaffen der Gegenwart. — Schicksal: Verschollen. DELL’ ANTONIO, CYRILLO * Moena 27. Oktober 1876, lebte noch 1968 in Trier im St.-Irminen- Altersheim. Er studierte an der Fachschule für Holzschnitzerei in Gröden- St. Ulrich. Seit 1905 an der Fachschule von Bad Warmbrunn als Fach- lehrer, deren Direktor er 1922—1940 war. Professor. 1914—1918 war er Verwalter der Kriegsfriedhöfe. 1945 in Zell am Ziller. 1946—1954 Fach- lehrer in seinem Heimatort an einer von ihm gegründeten Schnitzschule. Er war ein volkstümlicher Techniker, der Kleinplastiken schuf wie Krippen, aber auch Bildnisbüsten, wie die der Generale v.- Bissing, Kluck, Falken- hausen, Bölsches und Gerhart Hauptmann (Eichenholz. 1932). Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Rechts: Vier neben- einander marschierende singende Soldaten, links: Ein Soldat mit gesenkter Fahne stehend, ein zweiter am Grabe kniend. Eichenholz. Um 1925. Standort: Inneres der Altroßgärter Kirche, beiderseits des Einganges. — Schicksal: 1944 verbrannt. BARDOU, EMANUEL * Basel 1744, f Berlin 1818. Schüler von Sigisbert Michel-Potsdam. Von 1775—1786 war B. Modelleur an der Berliner Königlichen Porzellan- manufaktur. Er war ein guter Porträtist. Werke: Bronzestatue Friedrichs des Großen (1786), Leda (1787), Faun (1799). Er war Mitglied der Aka- demie der Künste. Kantbüste aus Marmor 1798 mit Unterschrift: Emanuel Kant. Das Ori- ginal wahrscheinlich aus Chr. Rauchs Besitz stammend und seinem Schwie- gersohn, dem Anatomieprofessor d’ Alton übereignet, befand sich jahr- zehntelang unerkannt, jedem Wetter ausgesetzt, im Garten des Hallenser Universitätsprofessors Dümmler. Das verwahrloste und um zwei mm ab- gewitterte Kunstwerk tauchte 1922 in Berlin auf und wurde vom Kaiser- Friedrich-Museum angekauft. Es steht heute in Berlin-Dahlem. B. model- lierte die' Büste wahrscheinlich 1798 nach dem Leben bei einem Aufenthalt in Königsberg, als er nach St. Petersburg reiste, und haute sie in Berlin aus. Die Rückseite trägt' die Aufschrift: E. Bardou fecit 1798. Von ihr wurde um 1925 ein Gipsabguß gemacht. Einen Bronzeabguß dieser Büste überreichte die Königsberger Stadtvertretung 1961 ihrer Patenstadt Duis- burg. ( 13
Kantbiiste Standort: Gipsabguß von 1925 im Kantzimmer des Stadtgeschichtlichen Museums. — Abbildung: Bei Clasen II, in: Das Bild, Jahrgang VI. 1936, S. 111, Ostpreußische Woche, Jahrgang 16. 18, Seite 252, 1924. — Schick- sal: 1944 vernichtet. BECKER, GEB. KAHNS, ERNA * Köln 11. April 1895, wohnt in Handorf über Miinster/Westf., Flieger- horst. Tochter eines Generals. 1901 —1913 Besuch höherer Mädchenschulen in Anklam, Köln, Ulm, Cuxhaven. Handels- und Gewerbeschule Potsdam. 1914—1917 Schwester beim Roten Kreuz in Königsberg. 1917—1927 Stu- dium bei Rosenberg, an der Staatlichen Akademie Königsberg und bei Pro- fessor Brachert. 1927—1939 in Elbing freischaffend tätig, wo sie 1927 Hauptmann Harald B. geheiratet hatte. 1939 Schwester beim Deutschen Roten Kreuz in Dt. Eylau und Frankreich. Flucht von Elbing nach Mün- 14
Medaille Kants Stadtmedaille Königsbergs Medaille für die Ostpreußische Landgesellschaft (zu S. 16) ster. Künstlerische Leitung einer Keramikwerkstatt in Handorf. Klein- plastiken. Sie schuf Architekturplastik in Elbing, Porträtbüsten, Medaillen und war Mitarbeiterin der Professoren W. und J. Krüger am Tannenberg- denkmal: Gruppe von vier singenden Soldaten und Pferdebrunnen am Tannenbergkrug. (Ausgehauen von Steinmetzmeister Werner Schwarz- Rothenstein). 1. Medaille Kants. Größe: (/) 11,2 cm. Bronze. 1924. Standort: Im Kantzimmer des Stadtgeschichtlichen Museums. — Abbil- dung: Im Vorlesungsverzeichnis der Albertus-Universität 1924. — Schick- sal: Verschollen. 2. Stadtmedaille Königsbergs. Die Vorderseite zeigte das gleiche Kant- relief, die Rückseite die Alte Universität und darunter den Satz vom kate- 15
gotischen Imperativ: Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne. Bronze. 1937. Standort: Im Stadtgeschichtlichen Museum. — Schicksal: 1944 vernichtet. Ein Exemplar im Besitz der Künstlerin, das dadurch der Vernichtung ent- gangen war, weil es sich zwecks Anfertigung eines Abgusses in einer süd- deutschen Gießerei befand. Ein Abguß in der Kantsammlung im „Haus Königsberg“ in Duisburg. 3. Medaille für die Ostpreußische Landgesellschaft in Königsberg, einen Pflüger vor aufgehender Sonne zeigend. Bronze. 1926. Standort: Im Stadtgeschichtlichen Museum. — Schicksal: 1944 vernichtet. Ein Exemplar im Besitz der Künstlerin. BEERCKHOFFER . Um 1730 Bildhauer in Königsberg. Er wird in einer noch erhaltenen „Chor- rechnung“ dieser Zeit erwähnt. B. schnitzte für die westliche Orgelempore im Dom eine Vase, eine fran- zösische Lilie und eine Rose. Holz. 1730. Schicksal: 1944 vernichtet. BELLERT Königsberger Steinmetzmeister. Büste der Königin Luise, die er nach Rauchs (s. d.) Modell aushaute, in einer Pergola mit Bank in Luisenwahl. Sie wurde von Kaiser Wilhelm 1. geschenkt. Inschrift: „Dem Genius Preußens, der unvergleichlichen Königin Luise, die Königsberger Bürger 1874“. Marmor. 2. September 1874 enthüllt. Abbildung: Bei Armstedt. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. BELLHOBER, HEINRICH Medailleur in Berlin. Gipsbildnis der Königin Luise, signiert: „Heinrich Bellhober, fait d’ apres la nature ä Berlin 1798“. Gips. 1798. Standort: Städtische Kunstsammlungen im Schloß. — Schicksal: Ver- schollen. BERGER, WALDEMAR * Berlin 16. Mai 1890, lebt in Berlin (Ostsektor). Schüler der Berliner Akademie. Eigentlich Maler und Architekt. Schuf Schmuck-Brunnen und Porträtbüsten. 16
11 Drei Figuren. Preis: 11 000 RM. Kunststein. (Preßmischung von "Zement mit gemahlenen Natursteinen wie Sandstein, Muschelkalk, Marmor, Tuff- stein, mit Zusatz von Eisenvitriol, wodurch eine große Ähnlichkeit mit Muschelkalk erreicht wird.) Nach 1928. Standort: An der Ecke des Elektrizitätswerkes im Mühlengrund. — Schicksal: SitTsollten 1934 als entartete Kunst beseitigt werden, doch kam es nicht dazu. Möglicherweise beschädigt erhalten. BEYER, CHRISTIAN FRIEDRICH WILHELM * Gotha 27. Dezember 1725, f Schönbrunn/Wien 23. März 1806. Siedelte mit seinem Vater nach Stuttgart über, von wo ihn der Hof für drei Jahre nach Paris schickte. Von dort kam er als Maler zurück. 1751 in Rom, wo er mit Winckelmann verkehrte, an den Ausgrabungen von Herkulaneum teilnahm und Bildhauer wurde. 1759 trat er in den herzoglich-württem- bergischen Dienst. Tätig bei der architektonischen, bildhauerischen und malerischen Austattung des Neuen Schlosses in Stuttgart. Dann wurde er der bedeutendste Modelleur an der 1758 von Herzog Carl Eugen ge- gründeten Porzellanmanufaktur in Ludwigsburg, für die er zahlreidie Figürchen schuf. Sie haben die Ungebundenheit des Rokoko bereits über- wunden und sind schon früher Louis-XVI.-Stil. B. siedelte 1770 als Kaiser- licher Hofmaler und Statuarius nach Wien über, wo er zahlreiche Figuren für Schloß Schönbrunn und für die Gärten des Hochadels schuf. Flötenbläser aus der Fayencefabrik Ludwigsburg. Porzellan. Um 1770. Standort: In den Städtischen Kunstsammlungen im Schloß. —। Schicksal: Verschollen. 17
Ein seltener Kupferstich Bincks BINCK, JAKOB * Köln um 1500, f Königsberg Sommer 1569. Kupferstecher, Ziseleur, Graphiker, entwerfender Künstler, Innenarchitekt. Ausgebildet wahr- scheinlich in Nürnberg. 1529 in Brüssel, wo er den Brüsseler Maler Lukas Gassel porträtierte, dann in Italien. 1541 als künstlerischer Beirat des dä- nischen Königs Christian III. in Kopenhagen. 1543—1548 nach Königs- berg „ausgeliehen“, dann in Schweden, Antwerpen und seit 1553 endgültig im Dienst Herzog Albrechts. 1. Entwurf des Epithaphs der Herzogin Dorothea. 1547 entworfen und die Ausfertigung in Holland bestellt. (Ausgeführt von Floris. s. d.) Standort: Im Domchor. — Abbildung: Bei Boetticher, Rohde I, Ulbrich I, Ehrenberg, Bonner Katalog. — Schicksal: S. bei Floris. 2. Entwurf des „Geburtszimmers Friedrichs I.“ im Schloß. 1543 entworfen (Ausgeführt von Wagner, s. d.). Standort: Über dem Albrechtstor des Königsberger Schlosses. — Abbil- dung: Bei Ehrenberg, Boetticher, Rohde I, Deutsche Staatenbildung, Wünsch, Bonner Katalog. — Schicksal: S. bei Wagner. 18
Ehrenmal der Gefallenen in der Sackheimer Kirche (zu S. 20) BISCHOFF, EDUARD * Königsberg 25. Januar 1890, lebt seit 1962 in Soest, An Leutzen Käm- pen 12. B‘s Vater, ein Kaufmann, bestimmte ihn zum Lehrer. Vier Jahre besuchte er Lehrerseminare, dann ging er auf und davon — zur See. 1908 empfing er von Fritz Boehle in Frankfurt die ersten künstlerischen An- regungen. Dann studierte er an der Königsberger Kunstakademie 1910 bis 1914 unter Dettmann, Wolff und Pfeiffer. Nach dem Ersten Weltkrieg nahm B. bis 1920 als Meisterschüler sein Studium wieder auf. 1936 Lehr- auftrag für figürliches Zeichnen und Malen. 1945 Flucht in die Lüneburger Heide. Als Maler fühlt B. sich als Schüler Corinths. Im Rektorzimmer der Universität hing sein Gemälde des Alten Albertinums. Er schuf aber auch gelegentlich Bildhauerarbeiten. 19
Bildniskopf des Sohnes Fridolin 1. Ehrenmal der Gefallenen 1914—1918 der Sackheimer Gemeinde. Hol?.. Eingeweiht Totensonntag 1932. Standort: Sackheimer Kirche. — Abbildung in: Königsberger Rundfunk und Ostpreußische Illustrierte, Jg. 9 Nr. 47, S. 1, 1932. — Schicksal: 1944 verbrannt. 2. Bildniskopf des Sohnes Fridolin Bischoff, natürliche Größe, in zwei- facher Ausfertigung von vorn und im Profil. Stucco. (= Gips, dem in ge- trennten Wannen verschiedenfarbiger Marmorstaub beigemischt wird, worauf die Masse durch ein großes Sieb gemischt und verarbeitet wird = künstlicher Marmor. Von den Italienern im Barock in Deutschland ein- geführt.) 1938. Standort: Im Besitz der Familie. — Schicksal: Erhalten. 3. Halbakt der Tochter, natürliche Größe. Stucco. 1939. Standort: Bis 1945 im Besitz der Familie. — Schicksal: Vernichtet. 20
Portal vom Altan zum Moskowitersaal des Schlosses BLOCKE, ABRAHAM VON DEM * Königsberg, f Danzig. Sohn Wilhelms v. d. Blocke. Um 1580 in Königs- berg, 1594 in Danzig, 1596 dort Bürger, Bildhauer und Steinmetz. Er schuf unter Anthony van Obbergen den figürlichen Schmuck am Zeughaus und den Entwurf des Langgasser Tores (1612). 1. Portal vom Altan zum Moskowitersaal des Schlosses mit Löwenmasken, Amoretten, Viktorien und zwei Kriegerfiguren. Sandstein. Um 1580. Abbildung: Bei Boetticher, Rohde I, Ehrenberg. — Schicksal: Zerstört. 2. Kamin im Moskowitersaal, das wappengeschmückte Gebälk auf zwei Altanen ruhend. Standort: Im Flügel des Berwartsbaues. — Abbildung: Bei Boetticher, Rohde I. — Schicksal: Zerstört. 21
BLOCKE, WILHELM VON DEM * Mecheln um 1550, begraben Danzig 21. Januar 1628 (Marienkirche). 1576 in Königsberg nachweisbar, 1584 kam B. nach Danzig, wo er das Hohe Tor ausschmückte (1586—1588) und die Häuserfassenden beeinflußte. Grabmal der Markgräfin Elisabeth. Freie Wiederholung des Albrecht- grabmals, das er durch überladene Pracht zu überbieten suchte, aber an Güte nicht erreichte. Öländischer Kalkstein. 1578—1582. Standort: Im Domchor. — Abbildung: Bei Rohde I, Wünsch, Dethlefsen, Ehrenberg, Merian. — Schicksal: Zerstört. BORCHERT, PAUL * Schippenbeil 1868, f Königsberg 1930. Er war ein Schüler von Reusch. Um 1920 war er als Architektur-Modellbildhauer beim Stadtbauamt Königs- berg tätig. 1. Gruppe „Krieg“, eigentlich „Kriegskunst“, nach dem Entwurf von Reusch. Bronze. 1903. Standort: Auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz. — Abbildungen: Rohde VIII, Königsberg in 144 Bildern, Umschlag. — Schicksal: Verschollen. 2. Bildnisbüste des Direktors des Königlichen Friedrichskollegs, Professor Dr. Gustav Heinrich Wagner (* 6. Dezember 1820, Königsberg 17. April 1878), Stiftung ehemaliger Schüler, überreicht am 25. Juni 1903 von Justiz- rat Vogel bei einer Feier in der Aula. Marmor. 1903. Standort: Im Konferenzzimmer des Friedrichskollegs. — Schicksal: Zer- stört. 3. Fotenmaske des Fheaterkritikers der Hartungschen Zeitung Emil Krause (* Königsberg 17. Oktober 1843, J Königsberg 23. April 1906). Gips. April 1906. Standort: Privatbesitz — Schicksal: Unbekannt. BRACHERT, HERMANN * Stuttgart 11. März 1890 als Sohn eines Technikers, aufgewachsen in Unter- türkheim, lebt in Schlaitdorf, Kreis Nürtingen (Württemberg). Studierte an der Kunstgewerbeschule und an der Technischen Hochschule in Stuttgart. 1919—1925 Leiter der Abteilung für Bildhauerei an der Königsberger Kunst- und Gewerkschule und Professor. Er war in Königsberg außerdem künstlerischer Berater der um 1925 entstandenen Staatlichen Bernstein- manufaktur, der er Entwürfe für neue Kunstformen lieferte, und der Kunst- gießerei der Gleiwitzer Hütte. Ab 1933 lebte er in Georgenswalde. Nach der Vertreibung wurde er 1946 Direktor der Staatlichen Akademie der bildenden Künste in Stuttgart. 1955 emeritiert. In der Provinz schuf B. u. a. das Kriegerdenkmal für Pillkallen/Schloßberg (Kalkstein) überlebensgroß, ferner für Rauschen am Strandbauwerk eine 22
Nymphe (Bronze, 1938) und eine Brunnenfigur im Kurpark (Wasserträge- rin, Untersberger Marmor, 1940) und in Insterburg einen Grabstein mit Hochreliefkopf für Frieda Jung (1930). Brachert hatte in Königsberg folgende Schüler: Becker-Kahns (s. d.), Dau- dert (s. d.), Filitz (s. d.), Leest, Naubereit (s. d.), Stepath (s. d.). 1. Zwei Figuren (Fortuna und Hermes) am Handelshof, später Stadt- haus, überlebensgroß. Gegossen von Pecht (Firma Steinhof). Dabei Ludwig Goldsteins Verse: „Gewiß, Fortunas Kugel rollt, / Doch auch ich half bei guten Werken, / Ein* jedem tüchtigen Kerl hold — / Merkur da drüben wird es merken.“ Farbiger Kunststein. 1921. Standort: Am Stadthaus. — Schicksal: Bei der Zerbombung Königsbergs beschädigt, wiederhergestellt von Fuhg (s. d.). Wahrscheinlich erhalten. 2. Vier weibliche Figuren, überlebensgroß. Kunststein. 1922. Standort: Am Messehauptgasthof. — Abbildung in: Verwaltung der Stadt Königsberg, Ostpreußische Woche, Jahrgang 14. 43/44. S. 587. 1922. — Schicksal: Wahrscheinlich zerstört. 3. Bildniskopf der Gattin des Künstlers. Ausführung und Umgestaltung einer 1917 in Stuttgart entstandenen Naturstudie. Wachs. Um 1922. Standort: Privatbesitz Brachert. — Abbildung: Bei Brachert. — Schicksal: Verschollen. 4. „Hausmarken“, Relief am Haus der Technik (erbaut von Hans Hopp), überlebensgroß. Kalkstein. 1923/24. Standort: Am Haus der Technik, Wallstraße. — Abbildung: Bei Brachert, in: Kunst, 1929. — Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. 23
Zwei Standbilder am Eingang der Stadtbank (Hufenallee) 3. Drei Reliefs (Weberin u. a.). Kunststein. Um 1923. Standort: An der Spulchenfabrik, Hafen. — Schicksal: Wahrscheinlich er- halten. 6. Bildnisbiiste Margarete Stepath. Bronze. 1923. Standort: Städtische Kunstsammlungen im Schloß. — Schicksal: Vernichtet. 7. Reliefs am Flughafengebäude Königsberg-Devau. Dieser Flughafen war der erste Deutschlands. Erbauer war der Architekt Hans Hopp. Stein. 1923/24. Standort: Flughafengebäude. — Abbildung in: Bauten der Arbeit, S. 54, Verwaltung der Stadt Königsberg, 1924. — Schicksal: Möglicherweise er- halten. 8. Zwei weibliche Figuren (Sparsamkeit und Verschwendung), überlebens- groß. Ausgehauen von Steinhof. Sandstein. 1923/24. Standort: Stadtbankfiliale Hufenallee. — Abbildung in: Verwaltung der Stadt Königsberg, 1924. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 9. Medaille der Stadt Königsberg. Vorderseite: Ein jugendlicher Mann mit Schwert (= Altstadt = Macht), eine Frauengestalt (= Kneiphof = Pracht), ein bärtiger Alter mit Mohrrübe (= Löbenicht = Acker) und ein steinwerfendes Kind (= Sackheim = Racker). 24
Bildnisbüste Adolf von Batockis Bildniskopf Paul von Hindenburgs (zu S. 26) Rückseite: „Im Jahre 1724 wurden die drei Städte Altstadt, Kneiphof, Löhenicht zur Stadt Königsberg vereinigt. Der große Sohn Immanuel Kant, in diesem Jahre geboren, lebte und lehrte hier. 1924.“ Die Medaille wurde in ca. 120 Stücken als Gußmedaille von der Stadt weit über Königsberg hinaus versandt. Bronze. 1924. Standort: Stadtgeschichtliches Museum. — Abbildung in: Kunst, 1929. — Schicksal: Einige Stücke noch erhalten. Ein Gipsabguß der Vorderseite im Besitz des Verfassers. 10. Schreitende, weiblicher Akt. Höhe 52 cm, ähnlich der bekannten „Schreitenden“ (s. u. 23), aber weniger stark stilisiert. Erworben 1927 von der Stadt aus der Königsberger Kunstvereinsausstellung. Eisenkunstguß. 1924. Standort: Kunstsammlungen im Schloß. Nach 1933 in der Königsberger Stadtbank, Hauptverwaltung. — Abbildung in: Ostpreußen-Kunst, 1927, Rohde V. — Schicksal: Verschollen. 11. Hindenburgbilste, überlebensgroß. Bronze. 1926. Standort: Moskowitersaal — Schicksal: Zerstört. 12. Bildnisbüste Adolf v. Batockis. Von der Universität gestiftet. Bronze. 1927. 25
Kolossalstatue, Lehrender, am Liebenthalschen Universitätsbau Standort: Auditorium maximum des Liebenthalschen Universitätsbaues. — Abbildung in: Deutsche Staatenbildung, Ostpreußen. Leistung und Schick- sal. — Schicksal: Unbekannt. 13. Bildniskopf Paul v. Hindenburgs. Von der Universität gestiftet. Bronze. 1927. Standort: Auditorium maximum des Liebenthalschen Universitätsbaues. — Schicksal: Unbekannt. 14. Bildnisbüste Stadtschulrat Professor Paul Stettiners. 1927 von seinen Freunden zu seinem 65. Geburtstage und 40jährigen Dienstjubiläum ge- stiftet. Bronze. 1927. Standort: Städtische Gemäldegalerie. — Abbildung in: Deutsche Staaten- bildung. — Schicksal: Wurde 1933 entfernt. Seitdem verschollen. 15. H6. Je 3,20 m hohe Kolossalstatuen „Forscher und Lehrender“. Unters- berger Marmor. 1927. 26
Gedenktafel des Dichters Zacharias Werner Standort: Liebenthalscher Universitätsbau, Westfront. — Abbildung: Bei Brachert, in: Kunst, 1929. — Schicksal: Möglicherweise noch an der Uni- versitätsruine erhalten. 17. Gedenktafel Zacharias Werner mit Relief „Madonna auf der Mond- sichel“ an seinem Geburtshause Altstädtischer Markt 15. Stiftung des Goethebundes. „In diesem Hause wurde am 18. November 1768 der Dichter Zacharias Werner geboren. Gestorben am 17. Januar 1823 in Wien.“ Bronze. 16. Oktober 1927 angebracht. Standort: Altstädtischer Markt 15. — Abbildung: Bei Brachert, in: Kunst, 1929. — Schicksal: Möglicherweise noch vorhanden. 18. Bildniskopf von Heinrich Hertz, 50 cm hoch. Bronze, feuervergoldet. 1927/28. Standort: Im Vorraum des Elektrizitätswerkes im Mühlengrund. — Ab- bildung: Bei Brachert, in: Kunst, Band 63. Blatt 1. Oktober 1930. — Schicksal: Wurde 1933 als entartete Kunst entfernt, dann verschollen. 27
19. Maske Robert Wilhelm- Bunsen, Höhe 32 cm. Geschenk des Königs- berger Kunstvereins 1933. Eisenguß, ziseliert. 1928. Standort: In den Städtischen Kunstsammlungen. — Schicksal: Beim Brand des Schlosses 1944 zerstört. 20. Chronos auf drei dahinstürmenden Rossen. Cannstädter Travertin. 1929. Standort: Über dem Portal des Hauptbahnhofs. — Abbildung in: Königs- berg in 144 Bildern, Ostpreußen 700 Jahre deutsches Land, S. 95. — Schicksal: Am erhaltenen Hauptbahnhof von den Russen entfernt und durch ein Sowjetemblem ersetzt. 21. Plakette Otto Paetsch mit seinem Relief. Text: „Dem Förderer der Kantspende 1924 Otto Paetsch.“ Bronze. 1929. Standort: Im Treppenhaus der Universitätsbibliothek. — Schicksal: Wahr- scheinlich erhalten. 22. Bildniskopf Friedrich Eberts. Auftraggeber war ein Ausschuß, dem u. a. Hindenburg und Oberpräsident Siehr angehörten. Bronze. 1929. Standort: Vor der Ebertschule, Schindekopplatz. — Schicksal: Wurde 1933 entfernt, dann verschollen. 23. Schreitendes Mädchen, 1,90 m groß. Bronze. 1929/30. Standort: Vor der Mädchengewerbeschule. — Abbildung: Bei Brachert, in: Kunst, Band 63. H. 1. Oktober 1930. — Schicksal: Nach 1933 als ent- artete Kunst entfernt, dann verschollen. 24. Zwei etwa zweineinhalb Meter hohe weibliche Hochrelieffiguren auf freistehenden, ca. acht m hohen Pylonen vor dem von Professor Friedrich Lahrs erbauten Landesßnanzamt. Ausgehauen von Rosenberg (s. d.). Am Portal war die große Eingangstür nach B.s Entwurf aus Kupfer getrieben. Eine ca. 10 cm breite Schlagleiste in Bronze war mit figürlichem und orna- mentalem Schmuck versehen. Bayerischer Kalkstein. 1930. Standort: Vor dem Landesfinanzamt, Hermann-v.-Salza-Straße. — Schick- sal: Wahrscheinlich erhalten. 25. Bildnisbüste des Landeshauptmanns v. Brünneck. Bronze. Um 1930. Standort: Im Gebäude der Landesbank. — Schicksal: Umbekannt. 26. Kinderfigur. Bronze. Um 1930. Standort: Kaskaden am nördlichen Schloßteich. — Abbildung in: Königs- berg in 144 Bildern. — Schicksal: Wurde nach 1933 als entartete Kunst entfernt. Weiteres Schicksal unbekannt. 27. Zweitbüste Paul Stettiners in der gleichen Auffassung, in der Form aber erheblich anders (Nase, Bart, Kopfhaltung). Etwas überlebensgroß. Bronze. 1930/31. Standort: Im Besitz der Königsberger Landesbank. — Abbildung: Bei Brachert, in: Kunst, 1931. — Schicksal: Verschollen. 28
Bildniskopf Friedrich Eberts (zu S. 28) Zweitbüste Paul Stettiners (zu S. 28) Bildnisbüste Otto Brauns im Kronprinzen-Palais in Berlin (zu S. 31)
»Schwebende“ (zu S. 32) Bildnisköpfchen aus Bernstein (zu S. 32) 30
Weiblicher Halbakt (zu S. 32) 28. Bildnisbüste Ministerpräsident Otto Braun, überlebensgroß. Bronze. 1930—1931. Standort: Stand im Staatsarchiv im Treppenhaus, seit 1932 in einem Korri- dor. — Schicksal: 1933 verschwunden. Schicksal unbekannt. 29. Büste desselben im Kronprinzenpalais Berlin ausgestellt. Sie war der erste Bildstahlguß überhaupt. Stahlguß. 1931. Standort: Kronprinzenpalais Berlin. — Schicksal: Unter den Trümmern des Kronprinzenpalais begraben. 30. Genius der Kunst, weiblicher vorwärtsstürmender Akt, 1,70 m groß. Denkmal zu Ehren Corinths. Gegossen in der Gleiwitzer Gießerei. Wurde im Kronprinzenpalais auf gestellt, Januar 1933 aber entfernt, weil Brachert und Corinth verfemt waren. Dennoch im Kunstverein Königsberg aus- gestellt, dann verboten. 31
Standort: Zuletzt stand das Werk im Garten von Bracherts Haus in Geor- genswalde bis zum Kriegsende. — Abbildung: Bei Brachert, in: Kunst, 1931, Königsberger Rundfunk und Ostdeutsche Illustrierte, Jahrgang 9, 44, vom 30. Oktober 1932. — Schicksal: Verschollen. 31. Bernsteindose, rund, mit Gold montiert, 10x7,5 cm. Auf dem Sockel Flachrelief einer Tänzerin. Bernstein. Um 1932. Abbildung: Bei Brachert. — Schicksal: Unbekannt. 32. Bernsteindose, länglich, mit Gold montiert, 12,5 x 6,3 cm. Auf dem Sockel Flachrelief einer Schwebenden. Bernstein. Um 1932. Abbildung: Bei Brachert: — Schicksal: Unbekannt. 33. „Schwebende“, 23 cm hoch. Frei aus dem Stein geschnitten. Wurde in der Nazizeit auf Auslandsausstellungen geschickt. Bernstein. Um 1935. Abbildung: Bei Brachert, in: Das Bildhauer-Buch. — Schicksal: Verschollen. 34. Bildnisköpfchen „Traut“, acht cm hoch. Bernstein. Um 1935. 35. Nixenreigen, Relief, ca. 50 cm groß. Bronze. 1937. Standort: Beide Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 36. Weiblicher Halbakt, ca. 50 cm groß. Bronze. Um 1939. Standort: Im Privatbesitz des Künstlers. — Abbildung: Bei Brachert, in: Das Bildhauer-Buch. — Schicksal: Erhalten. 37. Bildnisbüste Professor Dr. Trautmann, lebensgroß. In Georgenswalde geschaffen, in Untertürkheim in Bronze gegossen. Bronze. 1941. Abbildung: Bei Brachert. — Schicksal: Erhalten. BRAUN, AUGUST CHRISTIAN * Berlin 1747, J Breslau 9. November 1811. Schon mit 13 Jahren kam er in die Lehre an der alten Berliner Münze. 1768 wurde er als zweiter Stempelschneider und Medailleur an die Königsberger Münze versetzt, 1791 wurde er hier erster Stempelschneider bis zur Aufhebung der Münze 1802. Später war er in Glatz und Breslau. Er schnitt vorzüglich in Stahl. B. schuf eine Denkmünze auf den Wiederaufbau der am 11. September 1784 abgebrannten Tragheimer Kirche. (Einweihung am 25. Dezember 1784.) 1784. Standort: Im Stadtgeschichtlichen Museum. — Schicksal: Vernichtet. BUKOFZER, DR. MAX * Königsberg um 1855, J Königsberg 1932. Praktischer Arzt, Sanitätsrat, Sohn eines Königsberger Kaufmanns, war Laienbildhauer. Später hat er noch eine nicht sehr gelungene Chopinbüste geschaffen, über deren Verbleib nichts bekannt ist. Büste E. T. A. Hoffmanns. Sie trat zum ersten Male in die Öffentlichkeit bei der Einweihung der E.-T.-A.-Hoffmann-Gedenktafel am 25. Juni 1922, 32
Büste E.T.A. Hoffmanns wo sie in dem Zimmer des Geburtshauses, Französische Straße 25, in dem der Festakt stattfand, auf gestellt war. Später schenkte B. sie laut brieflicher Mitteilung von Walther Pirsch ß dem Stadtgeschichtlichen Museum, wo sie in einem Zimmer der Romantik stand. Der Hoffmannforscher Hans v. Müller urteilte 1927 über diese Büste: „Eine vorzügliche Büste Hoffmanns, die bis heute den weitaus besten Versuch der Art darstellt.“ Fon. Vor 1922. Standort: Stadtgeschichtliches Museum seit 1932. — Abbildung in: Königs- berger Rundfunk und Ostpreußische Illustrierte, Jahrgang 9, Nr. 26. S. IV. 1932. — Schicksal: 1944 zerstört. CAUER, STANISLAUS * Kreuznach 18. Oktober 1867, f Königsberg 3. März 1943. C., aus einer Bildhauerfamilie stammend, war 1882 bereits Schüler seines Vaters Robert C. in Rom, dessen gewissenhafte Lehre ihm ebenso zu gründlicher Erlernung des Handwerks verhalf, als daß sie ihm die Akademie ersetzte. So ver- 33
Bronzefigur „]üngling mit Stirnbinde“ (zu S. 35) dankte er seinem Vater unendlich viel. Schon früh arbeitete er in Marmor, dessen stoffliche Vorzüge er lieben lernte. Schon der 17jährige erhielt einen Auftrag: Psyche, die später in Berlin ausgestellt wurde. Er machte weite Studienreisen ins Ausland und kehrte erst als 3 8jähriger nach Deutschland zurück. 1905—1907 war er in Berlin tätig, 1907 wurde er an die Königs- berger Akademie als Professor und Leiter der Bildhauerklasse berufen. Hier traf er am 10. März 1907 ein und bildete bald zahlreiche Schüler heran. Er pflegte ihnen bei der Schaffung einer Bronze zu sagen: Die Arbeit in Ton — das ist das Leben; der Gipsabguß — das ist der Tod; der Bronzeguß — das ist die Auferstehung. Sein Wirken führte zu einem Aufstieg der Akademie. 1933 trat er in den Ruhestand. 1942 Goldmedaille. C. bedeutete, wie Reusch vor ihm, für Königsberg eine Ära; er war eine stadtbekannte Persönlichkeit mit seiner hohen Gestalt und dem schwarzen Schlapphut auf dem vollbärtigen Haupte. Ebenso kannten die Königsberger sein winziges Sommerhäuschen am Wachtbudenberg mit der schönsten Aus- sicht auf die herrliche Steilküste. 34
Sein Lebenswerk war gewaltig. In der Provinz Ostpreußen standen zahl- reiche Kriegerehrenmale, aber auch für Dresden und Kassel schuf er Werke. Die Schillerschule in Marienwerder besaß einen riesigen Schillerkopf aus Muschelkalk von ihm (um 1925), in Friedrichswalde war sein Grabmal der Familie Charisius mit den Reliefs eines Säers und eines Schnitters. Er- wähnt sei noch sein Reiterehrenmal für die Insterburger Ulanen (um 1926). Zu Caners Schüler gehörten: Otto Drengwitz, Hermann Dubois (s. d.), Wilhelm Dumpis (s. d.), Chri- stiane Gerstel-Naubereit (s. d.), Walter Hempel (s. d.), Meindert Hendricks (s. d.), Oskar Jaeger (s. d.), Gedalja Kahan (s. d.), Paul Kimritz (s. d.), Paul Koralus (s. d.), Käthe Kroener-Krakow (s. d.), Hilde Leest, Hans Pagel, Max Sonnenberg (s. d.). Besonders interessant ist die Vererbung der Fähigkeit und Neigung zur Bildhauerei in der Familie Cauers. Sie ist geradezu ein Gegenstück zur welt- bekannten Musikerfamilie Bach. Der Bildhauer Emil Cauer d. Ä. (* Dresden 24. Februar 1800, f Kreuznach 4. August 1867) hatte zwei Söhne Karl (1828 bis 1885) und Robert (1831 bis 1893), beide Bildhauer. Karl hatte fünf Söhne: Robert d. J., Hugo, Ludwig, Emil d. J. und Hans, von denen die vier ersten Akademieprofessoren der Bildhauerei, der letzte Maler wurden. Von deren Nachkommen wurde Robert d. J. Sohn Walter Maler, Ludwigs Tochter Hanna Bildhauerin. Robert d. Ä. Söhne waren unser Stanislaus und Fritz, Bildhauer und Maler. 1. Herabschreitender „Jüngling mit Stirnbinde“, Höhe 1,50 m. Erworben 1909 vom Königsberger Magistrat aus der Königsberger Kunstausstellung und der Gemäldegalerie gestiftet. Bronze. 1897. Standort: Städtische Kunstsammlungen im Schloß (Raum 37). — Abbil- dung: Bei Rohde V., in: Kunstwelt, Jahrgang 2, S. 499, Westermanns Monatshefte, Band 134, S. 271. 1923 (Baltzer), Die Kunst, Band 65, S. 245. 1932, Königsberger Woche, Jahrgang 5, 10. S. 225. Schicksal: Unbekannt. 2. Weiblicher Akt, stehend. Marmor. Vor 1903. Standort: In den Städtischen Sammlungen im Schloß (Raum 37). — Ab- bildung in: Kunst des Jahres, Jahrgang 1903, Königsberger Woche, Jahr- gang 5, 10. S. 226. — Schicksal: Zerstört. 3. Marie Luise, Büste. Marmor. 1904. Standort: Städtische Sammlungen im Schloß (Raum 37). — Schicksal: Zer- stört. 4. „Nach dem Bade.“ Kauernde Frauengestalt, zuerst an der Mauer der Kunstakademie, 1922 von der Stadt erworben. Marmor. 1905/06. Standort: Vor dem Schauspielhause. — Abbildung in: Westermanns Monats- 35
Marmorstatue „Nach dem Bade“ (zu S. 35) Marmorbüste Freiherr vom Stein (zu S. 37) 36
hefte, Band 134, S. 270, 1923 (Aufsatz Baltzer), Königsberger Woche, Jahrgang 5, 10. S. 219, Kunstwelt, Jahrgang 2, S. 497. — Schicksal: Zer- stört. 5. „Eva“-Brunnen, kleines Mädchen — Caners Tochter Clara — mit Apfel in der rechten Hand. Stiftung des Hofphotographen Emil Gottheil. Bronze. 1906. Standort: Pferdemarkt, später vor dem Altstädtischen Rathaus. — Ab- bildung: Bei Borrmann, in: Königsberg in 144 Bildern, Königsberger Woche, Jahrgang 4, 45. S. 894. 1913. — Schicksal: Unbekannt. 6. Büste Erzbischof Borowski. Auf Anregung des Oberbürgermeisters Körte Hn Auftrag gegeben. Die Büste wurde kurz nach dem Ersten Weltkrieg gestohlen, 1922 beschädigt wiedergefunden, 1924 wiederhergestellt. Bronze. 1907. Standort: Außen an der Nordseite der Neuroßgärter Kirche. — Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 5, 19. S. 439. — Schicksal: Unbekannt. 7. Silberbeschlag für den Deckel des Ehrenbürgerbriefes von Stadtverord- netenvorsteher Kröhne: Awei Putten das Königsberger Wappen haltend. Entwurf. Silber. 1908. Abbildung in: Neue Kunst in Alt-Preußen, Jahrgang 1. S. 80. — Schicksal: Unbekannt. 8. Büste Freiherr vom Stein, gestiftet vom Stadtrat Professor Dr. Walter Simon, anläßlich des Städtetages vom 5. bis 6. Oktober 1908 in Königsberg. Marmor. 1908. Standort: Im Vorraum des Kneiphöfischen Rathauses. — Abbildung in: Deutsche Staatenbildung. — Schicksal: 1944 zerstört. 9. Büste Graf Alexander Dohna. Stif- tung des Fürsten Richard Wilhelm Ludwig zu Dohna-Schlobitten. Mar- mor. 1908. Standort: Im Landeshaus, großer Saal. — Abbildung in: Deutsche Staaten- bildung, Königsberger Woche, Jahr- gang 5, 18. S. 424. 1913. — Schicksal: Zerstört. Marmorbüste Graf Alexander Dohna 2>7
Puttenbrunnen — Schillerdenkmal gegenüber dem Schauspielhaus 10. Puttenbrunnen. 1908 für die Gewerbeausstellung in Posen (Juli 1912) geschaffen, 1911 von der Stadt Königsberg angekauft. Muschelkalk. 1908. Standort: Zuerst südlich vom Evabrunnen, Ecke Poststraße/Pferdemarkt, aufgestellt, dann an der Schloßwache. — Abbildung: Königsberger Woche, Jahrgang 4, 40. S. 793. 1912. — Schicksal: Unbekannt. 11. Schillerdenkmal am Stadttheater, am 10. November 1910 enthüllt. Als Modell für die hohe Gestalt Schillers diente Cauer ein junger Königsberger Hafenarbeiter. Bronze. 1910. Standort: Seit 1936 gegenüber dem Schauspielhause. — Abbildung: Bei Borrmann, in: Königsberger Woche, Jahrgang 5, 10. S. 228, Westermanns Monatshefte, Jahrgang 134. S. 269. 1923, „Kaliningrad“ (russisch), Königs- berg 1966. — Schicksal: Erhalten. Nur die Inschrift: „Schiller“ ist am alten Sockel zusätzlich in kyrillischen Buchstaben, ferner mit den Lebens- daten erweitert. 38
Sitzende Justitia — Venus, sich kämmend 12. Sitzende Justitia, unterlebensgroß. Strenge, feierliche Frauengestalt. Das Schwert in ihrer Rechten ist die Nachbildung eines Königsberger Richt- schwertes. Bronze. 1911. Standort: Im Sitzungssaal des Oberlandesgerichts Königsberg. — Abbil- dung in: Neue Kunst in Alt-Preußen, Jahrgang 1, Kunstwelt, 1912, Juni- heft, Königsberger Woche, Jahrgang 5, 10. S. 226. — Schicksal: Unbekannt. 13. Venus, sich kämmend, Statuette. Bronze. Vor 1912. Standort: Privatbesitz Frau Maria Baltzer, Königsfeld. — Abbildung in: Kunstwelt, Jahrgang 2. S. 497, Westermanns Monatshefte, Band 134, S. 271, 1923, Königsberger Woche, Jahrgang 5, 10. S. 225. — Schicksal: Erhalten. 39
Hochrelief „Genius“ 14. Kauerndes Mädchen „Genius“, Hochrelief. Marmor. Vor 1912. Standort: Am Treppenaufgang der Königsberger Universität, zwischen Alt- und Neubau. 1928 im Liebenthal- schen Universitätsanbau angebracht. — Abbildung: Kunstwelt, Jahrgang 2. S. 498, Königsberger Woche, Jahr- gang 5, 10. S. 227, Westermanns Mo- natshefte, Band 134, S. 270, 1923. — Schicksal: Zerstört. 75. Wandbrunnen, oben ein Relief: Wasserschöpfendes Mädchen, unten: Fratzenhafter Wasserspeier. Dunkler Marmor, Relief: Weißer Marmor. 1912. Abbildung in: Kunstwelt, Jahrgang 2. S. 502, Königsberger Woche, Jahr- gang 10. S. 227. — Schicksal: Unbekannt. 16. Bildnisbüste Geheimrat Professor Dr. Adalbert Bezzenberger. Marmor. 1912. Standort: Prussia-Museum, Schloß. — Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 5, 10. S. 226. — Schicksal: 1944 zerstört. Marmorbiiste Adalbert Bezzenbergers 40
Wandbrunnen (zu S. 40) 17. Bildnisbüste Dr. Georg Ellendt, gestiftet von alten Fridericianern. 28. Juni 1912 feierliche Übergabe in der Aula. Marmor. 1912. Standort: Im Konferenzzimmer, später im Korridor des Friedrichskollegs. — Abbildung in: Kunstwelt, Jahrgang 2. S. 500, Königsberger Woche, Jahr- gang 5, 10. S. 226. — Schicksal: Bei der Zerbombung Königsbergs erhalten. Späteres Schicksal unbekannt. 18. Badende, stehend. Marmor. 1912. Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 5, 10. S. 227. 1912. — Schicksal: Unbekannt. 19. Grabstele, oben halbkreisförmig abgeschlossenes Relief. Unten liegt ein großer weiblicher Kopf sterbend, rechts der Todesengel als Knabe mit ge- senkter Fackel, hinten ein Engel. Marmor. 1912. Abbildung in: Kunstwelt, Jahrgang 2. S. 503. Schicksal: Unbekannt. 20. Grabmal Familie Simon. Bildnisrelief Therese Simon im Eirund. Mar- mor. 1912. 41
Urnengrabmal Justizrat Gyßlings Standort: Friedhof vor dem Königstor. — Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 6, 2. S. 34. 1913. — Schicksal: Unbekannt. 21. Urnengrabmal Justizrat GyßUng in Form eines etruskischen Aschen- kastens (G. war Vorkämpfer für die Feuerbestattung) mit Reliefs. Vorne: Ein sitzender Mann, Gyßling ähnlich, zwischen einem Philosophen und einer Frauengestalt, das Gesetz symbolisierend. Hinten: Justitia mit Schwert und Waage und Fiat Justitia. Darunter: Dem Führer die Partei. Dem Freunde die Freunde. Muschelkalk. 1912. Standort: Auf einem Friedhof vor dem Königstor. — Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 6, 2. S. 833. 1913. — Schicksal: Unbekannt. 22. „Die Geschwister.“ Bruststück. Dargestellt sind der siebenjährige Lutz Wünsch und sein zweijähriger Bruder Erich, Söhne des Universitätsprofes- sors für klassische Philologie, damals an der Albertus-Universität, Dr. Ri- chard Wünsch. Marmor. 1912. Standort: Privatbe,:tz Dr. Wünsch. — Abbildung in: Westermanns Monats- 42
Monumentalwerk zur Jahrhundertfeier 1913 hefte, Band 134. S. 273. 1923. Königsberger Woche, Jahrgang 10, 4. S. 47. 1917. Schicksal: Als Leihgabe im Schloß Pillnitz erhalten. Ein Gipsabguß ist möglicherweise im Dresdner Albertinum erhalten. 25. Monumentalwerk zur Jahrhundertfeier 1913 in Form eines ca. zwei m langen Altars auf drei Stufen. Vorderseite: Kriegsgenius und „Borussia surgens“, Rückseite: Landwehr-Kavallerist, einem Jüngling im wehenden Mantel die Hand reichend: Leier und Schwert. Marmor. 1912t13. Standort: Im Eingangssaal der Kunsthalle. — Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 6, 20. S. 465/66. 1913. — Schicksal: Unbekannt. 24. Herkules, Relief. Muschelkalk. 1912.113. Standort: Hammerteichschleuse. — Abbildung in: Kunstwelt, Jahrgang 2. S. 501. 1913. — Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. 25. Ringerbüste. Bronze. 1913. Standort: Kunstakademie. — Abbildung in: Kunstwelt, Jahrgang 2. S. 504. — Schicksal: Unbekannt. 26. Bildnisbüste Oberpräsident Friedrich Ludwig v. Moltke. Marmor. Um 1910. Standort: Landeshaus. — Schicksal: Unbekannt. 43
Marmorbiiste Oberpräsident Friedrich Ludwig v. Moltke (zu S. 43) 27. Bildnisbüste Oberpräsident Ludwig v. Windheim. Marmor. Um 1910. Standort: Landeshaus. — Schicksal: Unbekannt. 28. Bildnisbüste des Akademieprofessors Otto Heichert. Bronze. 1912. Standort: Privatbesitz Heichert. — Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. 29. Vier allegorische Figuren. Muschelkalk. 1913. Standort: Am Eingangsportal des Polizeipräsidiums — Abbildung: Bei Neumann. — Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. 30. Plakette Professor Dr. Ernst Neumann, gestiftet von Freunden und Schülern zum 80. Geburtstage am 30. Januar 1913. Inschrift: Prof. E. Neu- mann. ord. 1913. Anat. Patholog. Regiomontanus. Bronze. 1913. Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 6, 20. S. 519. 1914. — Schick- sal: Unbekannt. 31. Junges Mädchen. Marmor. 1914. Standort: Unbekannt. — Abbildung in: Kunst, 65. S. 242. 1932. — Schick- sal: Unbekannt. 44
Bildnisbiiste Adolf von Batocki 32. Flachrelief: Theodor Gottlieb v. Hippel d. Ä. über seinem Grabe nebst Wappen. Marmor. 1914. Standort: Ehrenfriedhof an der Sternwarte. — Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. 33. Bildnisbüste Oberpräsident Adolf v. Batocki. Marmor. Um 1914. Standort: Landeshaus. — Schicksal: Unbekannt. 34. Kleistgedenktafel an seinem Wohnhause. Allegorie: Eine klassisch ge- wandete weibliche Figur mit Dolch und Schlange schreitet unter einem griechischen Tempelbau nach links (Anspielung auf den Dramatiker Kleist, der hier „Penthesilea“ schuf). Darunter der Text: „Hier wohnte und schuf Unvergleichliches 1805—1807 Heinrich v. Kleist.“ Vom Goethebund ge- stiftet. Marmor. 1915. Standort: Löbenichtsche Langgasse 12. — Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 6, 37. S. 932. 1914. — Schicksal: 1944 zerstört. 45
35. Bildnisbüste Paul v. Hindenburgs, gestiftet vom Stadtältesten Rudolf Meyer. Erste nach dem Leben geschaffene Plastik Hindenburgs. Eine Bronze- kopie stand im „Dessauer Hof“ in Insterburg. Marmor. 1915. Standort: In der Vorhalle des Kneiphöfischen Rathauses. — Abbildung in: Deutsche Staatenbildung, Königsberger Woche, Jahrgang 7, 37. S. 609. 1915. — Schicksal: 1944 zerstört. 36. Bildnisbüste des Akademieprofessors Karl Albrecht. Ton. 1915. Standort: Privatbesitz Albrecht. — Schicksal: Unbekannt. 37. Eiserner Wehrmann. Holz. 1915. Standort: Während des Ersten Weltkrieges auf dem Königsgarten in einem Tempel, dann im Kneiphöfischen Rathaus, später im Stadtgeschichtlichen Museum. Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 8, 4, S. 53. 1916. — Schicksal: Zerstört. 38. Eine Zweitanfertigung der Hindenburgbüste. Marmor. 1916. Standort: Hindenburg-Oberrealschule, Wallring. — Schicksal: Unbekannt. 39. Zwei geflügelte weibliche Relieffiguren, Genien mit Kranz und Füll- horn darstellend. Muschelkalk. 1916. Standort: Über dem Portal der Neuen Kunstakademie. — Schicksal: Wahr- scheinlich erhalten. 40. Kriegstrauer. Knieende Frauengestalt. Bemalter Gips. Standort: Privatbesitz Frau Maria Baltzer, geb. Cauer. — Abbildung in: Westermanns Monatshefte, Band 134. S. 272. 1923. — Schicksal: Erhalten. 41. Bildnisbüste Frau Bauer. Marmor. Vor 1917. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 42. Bildnisbüste Ludendorffs. Geschenk des Konsuls Minkowski an die Stadt, von ihr der Gemäldegalerie gestiftet. Marmor. 1917. Standort: Zuerst im Vorraum des Kneiphöfischen Rathauses, nach dem Ersten Weltkrieg in der Königsberger Gemäldegalerie. — Schicksal: 1944 zerstört. 43. Bildnisbüste Geheimrat Dr. med. Hoeftman. Marmor. 1917. Standort: Privatbesitz. — Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 11, 1. S. 7. 1918. — Schicksal: Unbekannt. 44. Weibliche Büste M. B. (Cauers Tochter Marietta Baltzer). Marmor. 1917. Standort: Privatbesitz Baltzer. — Schicksal: Erhalten. 45. Bildnisbüste Feldmarschall Eichhorn. Marmor. 1917. Standort: Privatbesitz Eichhorn. — Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 10, 19. S. 226. 1918. — Schicksal: Unbekannt. 46. „Leid“, weibliche Büste, „aus einer Bildnisbüste durch künstlerische Vertiefung des Bildniseindrucks auf C. entwickelt zu starkem selbständigen Ausdruck des Leidbegriffes.“ Marmor. 1917. 46
Grabmal der Familie Charisius Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 10, 4. S. 47. 1917. — Schick- sal: Unbekannt. 47. „Sascha“, Statuette. Marmor. 1918. 48. „Resignation.“ Vor 1919. 49. „Rückenakt.“ Vor 1919. 50. „Faun.“ Vor 1919. Standort: Die letzten vier (47.—50.) ausgestellt in der Königsberger Kunst- halle in der Ausstellung des Kunstvereins Mai 1919. — Schicksal: Unbe- kannt. 51. Mutter und Kind. Bemalter Gips. 1919. Abbildung in: Westermanns Monatshefte, Band 134. S. 273. 1923. — Schicksal: Unbekannt. 52. Grabmal Familie Charisius, Sämann und Schnitter mit gesenkter Sense. Marmor. 1920. Standort: Friedrichswalde. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 53. Flachrelief Schenkendorfs. Aufgestellt am 31. Dezember 1920. Marmor. Standort: Schenkendorfplatz, Schenkendorfbank. — Schicksal: Unbekannt. 47
Flachrelief Schenkendorfs (zu S. 47) 54. Grabmal für die 1920 bei der Rothensteiner Explosion umgekommenen Munitionsarbeiter. Gemeinsames Werk mit dem Architekten Professor Friedrich Lahrs. 1921. Standort: Krematoriumsfriedhof Rothenstein. — Schicksal: Unbekannt. 55. Flachrelief E. T. A. Hoffmanns nach seiner als die beste geltenden eigenhändigen Zeichnung auf der Gedenktafel an seinem Geburtshause. Text: „In diesem Hause wurde E. T. A. Hoffmann geboren 24. Januar 1776.“ Darunter (klein): „Am 100. Todestage des Dichters. Goethebund Königsberg Pr.“ Bronze. Enthüllt 25. Juni 1922. Standort: Französische Straße 25. — Abbildung in: Königsberg in 144 Bil- dern. — Schicksal: Unbekannt. 48
Bildnisbüste Martin Borrmanns 56. Bildnisbüste Martin Borrmanns. „Aus dem Gesicht Martin Borrmanns, des begabten ostpreußischen Dichters, glaubt man alle Entwickelungsmög- lichkeiten herauslesen zu können. Auch das, was aus ihm werden kann und wird, liegt zutage.“ (Ulrich Baltzer.) Das rötlich getönte Tonmodell behielt Cauer. Gips. 1922. Standort: Ausgestellt 1922 bei Gräfe und Unzer. — Abbildung in: Ostdeut- sche Monatshefte, 1922, Westermanns Monatshefte, Band 134. S. 272. 1923. — Schicksal: Verschollen. 57. Junges Mädchen. Stehende Statuette. Bronze. Vor 1923. Standort: Privatbesitz. — Abbildung in: Westermanns Monatshelfe, Band Nr. 134. S. 245. 1923. — Schicksal: Zerstört. 58. Grabmal. Relief für einen Architekten. Ganzfigur. Bronze. Vor 1923. Abbildung in: Westermanns Monatshefte, Band 134. S. 272. 1923. — Schicksal: Vernichtet. 59. Titi. Bildnisbüste von Cauers Tochter Clara. Marmor. Vor 1923. Standort: Privatbesitz Frau Clara Leyendecher, geb. Cauer. — Abbildung in: Westermanns Monatshefte, Band 134. S. 273. 1923. — Schicksal: Zer- stört. 60. Vor seinem Pferde stehender Wrangelkürassier. Relief. Auf der mäch- tigen Rückwand mit den eingemeißelten Namen der gefallenen Wrangel- kürassiere, davor eine Bank. Kalkstein. 1924. Standort: Ecke Wrangelstraße und Wallring. — Schicksal: Unbekannt. 61. Brunnenfigur. Im Garten von Cauers Königsberger Haus. Sandstein. 1925. Standort: Admiral-Spee-Straße 9. — Schicksal: Unbekannt. 62. Halbrelief von Frau Hildegard Mühlbach. Von der Königsberger Gieße- rei Dr. Erich Bieske gegossen. Bronze. Mai 1926. Standort: Privatbesitz Mühlbach. — Schicksal: Erhalten. 49
Bildnisbüste „Titi“ (zu S. 49) Relief in der Gedenktafel für die Wrangelkürassiere {zu S. 49) 50
63. Statue „Die Faule“. Polierter Muschelkalk. Standort: Privatbesitz. — Abbildung in: Ostpreußische Kunst, 1927, Kunst, Band 65. 1932. S. 244. — Schicksal: Zerstört. 64. Bildnisbüste Bürgermeister Hans Fiessen. Marmor. Um 1926. Standort: Privatbesitz Tiessen. — Abbildung in: Cicerone, XIX. 1927. S. 646. — Schicksal: Unbekannt. 65. Rundes Relief des Stadtältesten Emil Bieske. Von der Königsberger Gießerei Dr. Erich Bieske gegossen. Bronze. Um 1926. Standort: Privatbesitz der Familie. — Schicksal: Erhalten. 66. Fänzerin. Statuette. Bronze. Vor 1927. Standort: Privatbesitz Cauer. — Schicksal: Zerstört. 67. Ruhendes Mädchen. Statuette. Bronze. Vor 1927. Schicksal: Zerstört. 68. Köpfe von: Coppernicus 69. Kant 70. Herder 71. Corinth auf den Pilastern am Eingang zur Neuen Burgschule. Ausgehauen von Ehrich (s. d.). Muschelkalk. 1927. Standort: Am Eingang zur Neuen Burgschule, Lehndorffstraße. — Abbil- dung in: Zentralblatt der Bauverwaltung, 48, 31 v. 1. August 1928. — Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. 72. Büste Luthers, Stiftung der Universität. Bronze. 1927. Standort: Mittelhalle des Liebenthalschen Universitätsbaues: — Schicksal: Unbekannt. 73. Hockende. Roter Sandstein. Vor 1928. Standort: Privatbesitz Cauer im Garten seines Hauses Admiral-Spee- Straße 9. — Abbildung in: Cicerone. XXL 1929, Kunst, Band 65. S. 243. 1932. — Schicksal: Unbekannt. 74. Weiblicher Forso. Marmor. 1928. Standort: In den Städtischen Kunstsammlungen im Schloß, Erdgeschoß des Unfriedflügels am großen Portal. — Abbildung in: Cicerone, XXL 1929. S. 389. — Schicksal: Verschollen. 75. Bildniskopf, Stadtältester Emil Bieske. Von der Gießerei Dr.-Ing. Erich Bieske, Königsberg, gegossen. Auf Fravertinsockel. Bronze. 1928. Standort: Im Besitz der Familie bis zur Vertreibung. — Abbildung: Königs- berger Rundfunk und Ostdeutsche Illustrierte, Jahrgang 9, 47. 1932. — Schicksal: Verschollen. 76. Relief für die Gefallenen der Königsberger Allgemeinen Zeitung. Bronze. Um 1928. 51
Bildniskopf des Stadtältesten Emil Bieskc fzw S. 51) Standort: Im Hause der Königsberger Allgemeinen Zeitung, Theater- straße. — Schicksal: Unbekannt. 77. Bildnisbüste Dr. Alexander Wyneken. Bronze. Um 1928. Standort: Im Hause der Königsberger Allgemeinen Zeitung. — Schicksal: Vernichtet. 78. Relief Professor Max Brode. Bronze. 1928. Standort: Im großen Konzertsaal der Stadthalle. — Schicksal: Zerstört. 79. Grabmal Konsul Paetsch (f 1927). Sämann auf Sockel. Muschelkalk. Um 1928. 80. Grabmal Ostermeier. Um 1928. 81. Grabmal Lotte Carl. Um 1928. Standort (79.—81): Zentralfriedhof. — Schicksal (79.—81.): Unbekannt. 82. Grabmal Lotte Dettmann. Zwei kindliche Engel mit Fackel. Marmor. 1928. 83. Grabmal Zechlin. Um 1928. Standort (82.—83): Domfriedhof. — Schicksal (82.—83.): Unbekannt. 84. Grabmal S. Winter. Um 1929. Standort: Jüdischer Friedhof. — Schicksal: Unbekannt. 85. Grabmal Müller. Um 1929. Standort: Friedhof Pillauer Landstraße. — Schicksal: Unbekannt. 52
86. Bildnisbüste der Gattin des Künstlers. Bemalter Gips. Standort: Privatbesitz der Familie Cauer. — Abbildung in: Deutsche Staatenbildung. — Schicksal: Zerstört. 87. Relief Ernst Wiehert auf seinem Findlingsgedenkstein, der am 8. März 1931 vom Goethebund als Stifter der Stadt übergeben wurde. Bronze. 1931. Standort: Auf der südöstlichen Schloßteichpromenade. — Schicksal: Unbe- kannt. 88. „Für uns“, Mahnmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Aus- gehauen von Kimritz (s. d.). Eingeweiht Ende September 1931. Muschel- kalkstein, Sockel aus Kunststein. Standort: Steindammer Kirchenplatz. — Abbildung in: Bild, Jahrgang 1936, S. 363, Königsberger Rundfunk und Ostdeutsche Illustrierte, Jahr- gang 8. Nr. 29. S. 3. 1931. — Schicksal: Unbekannt. 89. Relief Geheimrat Professor Dr. Julius Schreiber (t 1932). Bronze. 1932. Standort: Hörsaal der Universitäts-Poliklinik, Pillauer Landstraße. — Schicksal: Unbekannt. Mahnmal „Für uns“ 53
Bildnisbüste einer Aufwartefrau 90. Bildnisbüste einer Aufwartefrau vom Vorderroßgarten, Mutter von zwölf Kindern. Diese Büste beeindruckte Agnes Miegel so, daß sie auf sie ihr Gedicht „Mutter Ostpreußen“ verfaßte, wodurch die Bildnisbüste irreführend ebenfalls die- sen Namen erhielt. Cauer lag es ganz fern, Ostpreußen in dieser Büste gleichnishaft darzustellen. Muschel- kalk. 1934. Standort: Städtische Kunstsammlun- gen im Schloß. — Abbildung in: Deutschlandbuch. — Schicksal: Zer- stört. 91. Mutter mit Kind, kniend, mit der Hand Wasser schöpfend. Muschel- kalk. Um 1935. Standort: Am Oberteichufer. — Schicksal: Unbekannt. 92. Trauernde. Muschelkalk. Vor 1938. Standort: Privatbesitz Cauer. — Abbildung in: Ostpreußisches Kunstschaf- fen der Gegenwart. — Schicksal: Zerstört. 93. Jüngling, Statuette. Bronze. Vor 1938. Standort: Privatbesitz Cauer. — Abbildung in: Ostpreußisches Kunstschaf- fen der Gegenwart. — Schicksal: Zerstört. 94. „Stirb und werde“, Cauers eigenes, von ihm selbst geschaffenes Grab- mal: Vor seiner Mutter kniend ein sich dem Lichte zuwendender Jüngling. Granit. Um 1938. Standort: Juditter Friedhof, unterhalb der Kirche. — Schicksal: Möglicher- weise erhalten. 95. Bildnisbüste Frau Charlotte Bieske, geb. Vierow. Von der Königsberger Gießerei Dr. Erich Bieske gegossen. Bronze. 1941. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Erhalten. 96. Weiblicher Akt, Schlafende. Neben seinem Werk der 75jährige Künst- ler. Marmor. 1942. Schicksal: Unbekannt. 54
Schlafende. Neben dem Werk der Künstler {zu S. 54) COLLIN, PAUL HEINRICH * Königsberg 5. Mai 1748, + Königsberg 17. September 1789. Sechs Jahre Lehrzeit in Burslem (England) bei Josiah Wedgwood. 1766 Steingut- und Fayencefabrik in Königsberg, die 1785 zusammenbrach. Er war nicht bloß Fabrikant, sondern ein bedeutender Künstler, wie gerade seine Plaketten beweisen. /. Große Plakette von Kant. Rückseite Inschrift: „Monsr. Eman. Kant, Professeur ä Koenigsberg, ne en Panne 1723 [!], pris de nature par Paul Henri Collin en juin 1782 fabrique des freres Collin a Koenigsberg“ Wachs, Steingut {„Schwarze Basaltmasse Wedgwood“), Bleiguß. Gips. 1782—1784. 2. Plakette von Th. G. v. Hippel d. Ä. Auf der Vorderseite: „Oberbürger- 55
Große Kantplakette (zu S. 55) Plakette von Theodor Gottlieb von Hippel dem Älteren meister Hippel“, am Schulterabschnitt signiert: „P. H. Collin fecit“, auf der Rückseite: „zu Königsberg im August 1784.“ Basaltware. 3. Plakette des Berliner Goldschmiedes Andre Jordan. Auf der Rückseite: „Monsr. Andre Jordan, Paine de son vivant, Bijoutier du Roi d Berlin, par ses neveux les freres Collin Pan 1782.“ Basaltware. 4. Plakette des griechischen Dichters Asklepiades, ohne Signatur. Schwarze Basaltware. 5. Plakette der Herzogin Dorothea von Kurland. Strohfarbiges sog. Paille- steingut, datiert 1782. Standort: In den Kunstsammlungen der Stadt Königsberg im Schloß (Raum 10). 6. Bildnis Kants. Brustbildmedaillon im Profil, Kopf nach rechts auf schwarzem Stoff gründ. Nach Angabe Borowskis „am besten getroffen“. Es gilt als das Original aller anderen Ausführungen. Gelbbraune Wachs- paste. 1782. Dieses etwas kleinere und abgegriffene Stück wurde als Vorlage für die folgenden gebraucht: 7. Wie vor. 4,6 cm hoch. Schwarze Basaltmasse. 8. Wie vor, mit Randeinfassung. Leihgabe der Staats- und Universitäts- bibliothek. 9. Wie vor, etwas kleiner. In Blei gegossen. 56
10. Wie vor, im alten ovalen schwarzen Rahmen. Leihgabe des Prussia- Museums. Gipsabguß. Standort (6.—10.): Im Stadtgeschichtlichen Museum, Kantzimmer — Ab- bildung: Bei Rohde I, Rohde V, Ulbrich I, Clasen II, in: Deutsche Staaten- bildung. — Schicksal: Sämtlich verschollen. 11. Bildnis Kants, Brustmedaillon nach rechts: Höhe: 4,6 cm. Gelbliches Steingut. 1782. Standort: Im Besitz der Buchhand- lung Gräfe und Unzer. — Schicksal: Blieb 1945 im Tresor der Diskont- Gesellschaft in Königsberg und ist heute wahrscheinlich in einem Mos- kauer Museum. Brustbildmedaillon Kants DANAPFELL, HANS Königsberger Bildhauer im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts. Er schuf zwei Bilder auf dem „Eichhornhäusichen“. Stein (?). Um 1620. Standort: Tiergarten Neuhausen. — Schicksal: Längst zugrunde gegangen. DASSIER, JEAN * Genf 17. August 1676, f Genf 15. November 1763. Stempelschneider in Genf, Schüler seines Vaters. In Paris bei Roettier, ab 1716 an der Genfer Münze als Gehilfe seines Vaters, 1718 Münzschneider. Hoch angesehen als Mensch und Künstler, hatte er europäischen Ruf, schlug aber Beru- fungen ins Ausland stets ab. Denkmünze zur Huldigung Friedrichs II. in Königsberg. Vorderseite: Borussorum Rex Fridericus II, geharnischt mit Hermelin und Ordensstern von vorn. Rechts am Rande ]. D. Rückseite: Rex Natura. Der über Königs- berg schwebende rückschauende Adler. Im Abschnitt: MDCCXL. Größe: 54 mm (f). Kupfer. 1740. Standort: Im Stadtgeschichtlichen Museum. — Schicksal: Verschollen. 57
Büste Theodor von Schöns {zu S. 59) DAUDERT, RUDOLF * Metz 27. Dezember 1903 als Sohn ostpreußischer Eltern. Besuchte in Kö- nigsberg die Burgschule. 1920/21 Ausbildung als Gebrauchsgraphiker an der Kunstgewerbeschule, gleichzeitig Lehrling bei einem Steinmetzen. 1921 bis 1923 Schüler Bracherts. Ging 1938 nach Berlin, wo er Atelier und Woh- nung einbüßte. Krieg und Gefangenschaft verschlugen ihn nach Süddeutsch- land. Hermann Brachert holte ihn nach Stuttgart, wo er seit 1947 Dozent und Professor an der Staatlichen Kunstschule ist. Er wohnt Stuttgart, Urachstr. 21. Er hat viele Terrakotten geschaffen. 1. Bandartiger, 10—12 m langer plastischer Fries, darstellend eine humor- volle Weltentwicklung vom trinkenden Säugling bis zum Trunkenbold sowie „Kuhhandel“ und zwei zechende Männer. Ausführung durch Stein- metz Kurt Dittmann bei Schwarz, Rothenstein. Sandstein. 1922. Standort: Am Steingeländer der Treppe zum Stadthausgasthaus. — Schick- sal: Möglicherweise erhalten. 2. Flachrelief ca. 100 X 80 cm, eine Frau, die Geld zur Bank bringt. Links Text. Muschelkalkstein mit Wasserfarben bemalt, die mit in Terpentin ge- löstem Wachs angesetzt wurden. Frühjahr 1924. 58
Standort: Am Seiteneingang zur Sparkasse im Altstädtischen Rathaus. — Schicksal: Unbekannt. 3. Zwei ca. 1,70 m große etwas gedrungene Gestalten sowie ornamentale Tür Umrahmungen. Kalkstein. 1925. Standort: Am Eingang zum Hause des Architekten Frick, Ritterstraße 21, bzw. am Gartenportal. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 4. Büste Theodor v. Schön. 5. Büste David Ludwig v. York. Beide Bronze. 1927. Standort: Beide im Auditorium maximum des Liebenthalschen Universi- tätsbaues. — Schicksal: Beide zerstört. 6. „Pedell“ und Reliefs aus dem Studentenleben. Kunststein. 1927. Standort: An der Gartenpforte des Liebenthalschen Universitätsbaues, bzw. im Gartenhof. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 7. Zwei Figuren: „Backfisch und Schnösel“. Kunststein. 1928. Standort: Am Eingang oben zur Konditorei Petschlies, Kaiser-Wilhelm- Platz, Ecke Altstädtische Langgasse 2. — Schicksal: Unbekannt. 8. Relief des Freiherrn vom Stein. Inschrift: „Hier wohnte im Winter 1806/07 der Reichsfreiherr Karl vom und zum Stein bei dem Polizei- direktor Johann Gottfried Frey“. Die Tafel wurde von der Stadt zu Steins 100. Todestage gestiftet. Bronze. 1931. Standort: Am Hause Vorderroßgarten 50. — Schicksal: Unbekannt. 9. Figürchen. Stuckgips (feinerer Gips als der gewöhnliche Maurergips). 1936. Standort: Über der Windfangtür zum Opernhausgasthaus. — Schicksal: Zerstört. 10. Junges Mädchen, Halbfigur. In Berlin geschaffen. Zementguß. 1938. Standort: Im Frühjahr 1939 in der Kunsthalle am Wrangelturm ausge- stellt. — Abbildung in: Das Kunstwerk, Heft 11, Jahrgang 1946/47, S. 39. — Schicksal: Erhalten in Berlin-Ost. (Nach Brand schwarz geworden.) DEGEN, GEB. GRAMS, MARTHA * Antonowka/Wolhynien 24. Februar 1910. Lebt in Wuppertal-Elberfeld, Weißenburgstraße 20. Als 1916 alle Volksdeutschen aus Wolhynien ver- trieben wurden, kam die Familie G. in ein Flüchtlingslager in Königsberg. Martha G., fünftes von neun Kindern, die schon als Kind Plastiken geliebt hatte, machte 1938 in Worpswede ihre ersten Versuche mit Ton. In Kö- nigsberg nahm sie an einem Modellierkurs bei Arthur Steiner teil und arbeitete dann auch in Stein. Zuerst schmückte sie ein Bunkerportal aus (Muschelkalk). 1941 an der Königsberger Kunstakademie (Wissel) und Dresdener Kunsthochschule (Born). Nach ihrer Eheschließung ging Frau D. zurück nach Königsberg, wo sie bis 1945 als Bildhauerin tätig blieb. 59
1. Mutter, stehend, Kind auf dem linken Arm, wallendes Gewand. Terra- cotta. 1940. 2. Mutter, stehend, Kind im Schoß, Oberkörper unbekleidet. Stucco. 1940. 3. Bildnisbüste Frau Erna Kunckel. Stucco. 1940. Standort: Alle drei in Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. Bildniskopf Arthur Steiners 4. Bildniskopf Arthur Steiners. Stucco. 1940. 5. Sitzende, Akt. Sandstein. 1941. Standort: Beide in Privatbesitz. — Schicksal: Beide vernichtet. 6. Flüchtling. Stehende Frauengestalt im Gewand. 7. „Erwachen“, stehender weiblicher Mädchenakt. 8. Kinderbüste Hasso Schneider. 9. Ausschauende, Mädchenakt. Alle vier Stucco. 1944. Standort: Alle vier in Königsberger Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. DOEBEL, JOHANN CHRISTOPH * auf der Reise nach Königsberg 1640, getauft Bladiau 9. Dezember 1640, f Königsberg 17. November 1705 (Tiesler) oder f Berlin 1713 (Thieme- Becker). Gehilfe seines Vaters Michael. 1668—79 auf Wanderschaft. Er heiratete am 17. April 1679 in Königsberg Anna Fischer, die Tochter eines Bordingreeders in der Altstadt und blieb bis zu seinem Tode in Königs- berg. Drei Töchter. Als seine Arbeiten sind erwiesen: Altar zu Arnau (1687), 60
Degen-Grams: Sitzende — Flüchtling {zu S. 60) Altar zu Tharau (1688), Kanzel zu Laptau (1690), Arbeiten in Heilige- linde (1696/99). 1. Mitarbeit am Kospothschen Grabmal (s. Doebel, Michael d. Ä.) 2. Wandgrabmal des Bartholomäus Behm 12. November 1684) und seiner Ehejrau Catharina (f 11. September 1688) in Medaillonform. Es trägt das Doppelbild der Verstorbenen in der Krönung, im schnörkel- vollen Laubwerkrahmen die Gestalten der Liebe und Gerechtigkeit und zahlreiche Putten. Holz, vergoldet, zwischen 1684 und 1688. Standort: An der Nordseite des Langhauses im Dom. — Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: 1944 verbrannt. 3. Schnitzereien im Giebel der Drei-Kronen-Loge. Zwei fliegende paus- backige Engel halten eine Krone. Unter der Krone des rechten Engels ein Schild mit: bv> Öcpxf) ?)p Ö AÖyo? etc. Holz. Um 1695. Restauriert um 1907 von dem Königsberger Kunsttischler Albert Boy. 61
Standort: Im Giebel der Drei-Kronen-Loge, Hintertragheim 31. — Schicksal: 1944 verbrannt. 4. Die älteste Quednauer Wallfahrtskapelle, dem hl. Jacobus geweiht, wurde 1507 von Hochmeister Friedrich durch die jetzige ersetzt. 1687 wurden J. Chr. D. von der Frau des Oberhofmeisters v. Kreytzen, einer geborenen v. Kospoth, Bilhauerarbeiten in der am 16. Februar 1687 vom Sturm schwer beschädigten, Kirche übertragen. Pfarrer Storbeck schreibt 1688: „Der woll Ehrenveste und Kunsterfahrene Herr Johann Doebel bat unsern Altar mit schönen Bildern, welch die Heil. Dreifaltigkeit praesen7 tiren, und zu beyden Seiten mit schönen Flügeln Gott zu Ehren gezieret“. Im Jahre 1807 wurde die Kirche von den Franzosen schiver verwüstet, der Altar wurde abgebrochen und in einem Schuppen in Kalthof aufbewahrt. 1814 wieder auf gerichtet und 1876 nach Angaben von Professor Johann Heydeck erneuert. So wurde der Altar ein uneinheitliches Stilgemisch. Im Mittelteil steht Jacobus mit der Muschel aus dem gotischen Schreinaltar, der einst zwei Flügel hatte. Über diese Jacobusgestalt und sechs Apostel aus den Altarflügeln s. u. Gotik. Über dem Schrein ein barocker Aufsatz, den Ulbrich J. Chr. D. zuschreibt, mit dem Evangelisten Matthäus, einer weib- lichen Gestalt und dem Heiland. Die Figuren von Moses und Aron dürften jünger sein, die von Petrus und Paulus sind von 1876. Holz. Standort: Quednauer Kirche. — Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Unbekannt. DOEBEL, JOHANN MICHAEL d. J. * Schweidnitz 25. Dezember 1635, f Berlin 8. August 1702. Sohn Michael Doebels. Da der Knabe künstlerisch begabt war, gab ihm der Große Kur- fürst ein Reisestipendium, das ihn nach Holland, Frankreich, Italien, Si- zilien, Malta, Alexandrien führte. Er studierte Architektur und Bildhauer- kunst. 1658 kehrte er nach Preußen zurück und war Gehilfe seines Vaters in Königsberg. 1665 in Berlin verheiratet, wurde er „Landbaumeister in Preußen“ und Hofbildhauer in Berlin. Er schuf dort zahlreiche Bauten, auch Kleinplastiken. Mitarbeit am Kospothschen Grabmal (s. d.). Nach Ulbrich besonders an der Gestalt des Kanzlers beteiligt. DOEBEL, MICHAEL d. Ä. * um 1610, f Königsberg zwischen 1668 und 1678. Er kam 1641 aus Schweidnitz nach Königsberg, wo er Bürger und Bildhauer auf der Alt- städtischen Freiheit Steindamm war. Ehefrau Eva Ditrich. In der Provinz sind folgende kirchlichen Arbeiten wahrscheinlich von ihm: Arnau (Tauf- tisch), Quednau (Altaraufsatz), Postnicken (Kanzelaltar), Petelkau (Hoch- altar). 1. Grabmal des Kanzlers Johann v. Kospoth (f 20. Juni 1665), eine lose Vereinigung von Kastengrab und Wandgrabmal. Der Kanzler ist fried- 62
0 lieh schlummernd dargestellt, zwei Engel, zwei männliche Gestalten, das Lamm, Gerippe und Wappen vervollständigen die regellose Uneinheitlich- keit des sonst vortrefflichen Denkmals. Zusammenarbeit D‘s mit seinen beiden Söhnen Johann Michael d. J. und Johann Christoph. Schwarzer und weißer Marmor. 1663—64. Standort:<An der Nordseite des vorderen Domchores. — Abbildung: Bei Boetticher, Ulbrich I. — Schicksal: Nach der Zerbombung Königsbergs er- halten, heute wahrscheinlich zerstört. 2. Laufkammer (Jesus als Kinderfreund und die sieben Haupttugenden auf Säulenstellung) und der mit ihr fest verbundene Beichtstuhl sowie ein als Handtuchhalter dienender Engel ebenda von 1666. Ein reiches und schönes Werk. Holz. 1662. Standort: Neuroßgärter Kirche. — Abbildung: Zwei bei Ulbrich I, Boet- ticher, in: Das malerische Ostpreußen. — Schicksal: 1944 verbrannt. 3. Fürstenstuhl, rechteckiger Bau mit gewundenen Ecksäulen, Blättern, Fruchtgehängen und Ohrmuschelwerk sowie den Gestalten der Liebe und Gerechtigkeit, die Ulbrich aber dem Bildhauer Krause (s. d.) zuschreiben will. Holz. Um 1673. Standort: Dom. — Schicksal: 1944 verbrannt. 4. Vielleicht ist von D. (Ulbrich) auch der Altaraufsatz mit zwei Aposteln oder Evangelisten und mit einem Pelikan als Krone, noch mit Ohrmuschel- und Feigwerk, aber schon mit gedrehtenJSäulen in Juditten. Holz. 1672. Standort: Juditter Kirche. — Schicksal: 1908 wieder auf gestellt. Mög- licherweise erhalten. 5r Möglicherweise sind auch am Altaraufsatz in Quednau die Köpfe und das Ohrmuschelwerk von D. Holz. 1660—70. Standort: In der Kirche zu Quednau. — Schicksal: Unbekannt. DUBOIS, HERMANN * Breslau 25. September 1895. Die Eltern waren Ostpreußen. Dubois lebte näch 1953 in Raspenau, Post Friedland/Schlesien (Kreis Waldenburg). Studierte in Essen, Düsseldorf, Berlin und in Königsberg bei Cauer, wo er ein eigenes Schüleratelier hatte. Er war hauptsächlich Bauplastiker. 1920 stellte er mit Wellmann und mehreren Malern Büsten und zahlreiche Pla- ketten aus Holz und Bronze, die er in Königsberg geschaffen hatte, in der Kunsthalle aus. Für Cranz schuf er nach dem Entwurf von Professor /jiedrich Lahrs einen von Löwen getragenen Brunnen. (Kunststein. 1920). Brunnen im Rosengarten zu Waldenburg. 1., Künstlerfest-Plakette der Akademie Königsberg. 1914. Standort: In den Städtischen Kunstsammlungen. — Schicksal: Vernichtet. 2. Sterbender Krieger, Relief in Plakettenform. Holz. 1920. Abbildung in: Ostpreußische Woche, Jahrgang 13, 3. S. 37. 1920,., — Schicksal: Unbekannt. 63
Bildniskopf des Bildhauers Wellmann 3. Bildniskopf des Bildhauers Arthur Wellmann. Standort: Privatbesitz. 4. Bildnisbüste Fräulein P. 5. Weiblicher Torso. Alle drei: Gips. 1920. Abbildung: Alle drei in: Ostpreußische Woche, Jahrgang 13, 3. S. 37. 1920. — Schicksal: Unbekannt. 6. Plakette, rund, zum Künstlerfest der Königsberger Kunstakademie am 28. Februar 1920. Bronze. 1920. Standort: Kunstsammlungen der Stadt Königsberg im Schloß. — Abbil- dung in: Ostpreußische Woche, Jahrgang 13, 9. S. 132. — Schicksal: Un- bekannt. , 7. Junger Bulle. Bronze. 1920. Abbildung in: Ostpreußische Woche, Jahrgang 13, 26. S. 420. — Schick- sal: Unbekannt. 8. Liebespaar, Akte in Lehmbruckscher Manier. Bronze. 1921. Abbildung in: Ostpreußische Woche, Jahrgang 13, 33. S. 546. — Schicksal: Unbekannt. 64
—--------------------------- , *---- - u----------------------------------;------------------- 0 9. Liegende Nymphe, naturalistische Darstellung. 10. Jünglingsakt. Beide Gips. 1921. Standort: Beide ausgestellt auf der ersten Königsberger Kunstmesse Mai 1921. — Schicksal: Unbekannt. 11. D. schnitzte eine Dachbekrönung und Reliefs 3 X 0,80 m. Sie stellten ein elyseisches Fest dar im Stile Corinths. Hinten: Berge, Bäume, auf- gehende Sonne, vorne: Nackte "Zecher, Liebende, ein Cellospieler. Holz. Um 1921: Standort: Hammerkrug. — Schicksal: Um 1935 von Malermeister Wilhelm Paul restauriert. 1944 verbrannt. DUMPIS, WILHELM *' Nibbern, Kreis Memel, 5. August 1905, lebt in Coesfeld, Daruper- straße 13. Vater: Eisenbahnbeamter. Berufsausbildung: Ein Jahr Volontär als Holzbildhauer, Lehre als Steinbildhauer mit Gesellenprüfung. Studium an der Königsberger Kunstakademie unter Cauer und Wissel. 1939—1945 Kriegsdienst, Flucht nach Thüringen, dann nach Westfalen. Werke von Ö. befanden sich auch in der Provinz (Elbing; Autobahnbrücke, Riesen- burg: Ordensritter). 1. „Eva“. Nußbaumholz. 1928/29. Standort: Privatbesitz Kleinschmidt, Liegnitz. — Schicksal: Unbekannt. 2. Relief. Rechts: Geiger mit Fanzpaar, links: Hauszeichen des Hammer- kruges. Kalkstein. 1928/29. Standort: Im Windfang des Hammerkruges. — Schicksal: Zerstört. 3. Figuren und Ornamente: Vier Jahreszeiten (expressionistisch). Kunst- stein. 1929/30. Standort: Am Hausportal des Architekten Schwarzmüller, Beekstraße.. — Schicksal: Unbekannt. 4. Bildniskopf Dr. Christoph Wolff, Sohn des Königsberger Graphikers Professor Heinrich Wolff. Stucco. 1931. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 5. Bildniskopf der Malerin Fräulein Kaiser. Stucco. 1932. ; Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 6. Bildniskopf Direktor Matschulat. \ 7. Bildniskopf Regierungsoberinspektor Petrusch. Beide Stucco. 1933. Standort: Beide Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 8. Bildniskopf Professor Cauer. Stucco. 1934. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Verschollen. 9. Bildniskopf der Malerin Frau Elisabeth Wolff-Zimmermann. 65
Bildniskopf Professor Cauers (zu S. 65) Bildniskopf der Malerin Elisabeth Wolff-Zimmermann (zu S. 65) Bildniskopf Regierungsbaurat X (zu S. 67) 66
10. Bildnis köpf Regierungsbaurat X aus Königsberg. Beide Stucco. 1935. Standort: Beide Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 11. Mutter und Kind. Wurde anläßlich einer Ausstellung „Mutter und Kind“ von der Gauleitung Ostpreußen angekauft. Nußbaumholz. 1935. Schicksal: Unbekannt. 12. Relief. Komposition von fünf Figuren. Stucco. 1936. Standort: An der Reichsbahnbetriebskrankenkasse Königsberg, Alter Ostbahnhof. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 13. Grabmal mit Relief für Rittergutsbesitzer Friebe. Komposition: Pferd mit zwei Figuren. Muschelkalk. 1938. Standort: Krematoriums-Friedhof. — Schicksal: Unbekannt. 14. Vier Pferdeköpfe. Muschelkalk. 1939. Standort: Militär-Pferdelazarett Königsberg/Ponarth, Außenfassade. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 15. Ehrenmal für Infanterie-Traditions-Regiment Graf Schwerin. Zwei Meter hoher stilisierter Adler. Roter schwedischer Granit. 1939. Standort: Unbekannt. — Schicksal: Unbekannt. ECKHARDT Königsberger Bildhauer um 1880. Er ist auf Heydecks Kreidezeichnung von der Ausgrabung der Gebeine Kants abgebildet, (s. S. 120). EHRICH, WILHELM ERNST * Königsberg 12. Juli 1897, J Rochester (USA) 10. August 1960. Er stu- dierte in Königsberg bei Schmidt-Kestner, Cauer und Threyne. Er ging 1929 nach Buffalo (Niagara), wo er am Art Institut unterrichtete. Seit 1937 Lehrer an der Art Gallery und Universität Rochester. 1. E. begann eine Brunnenfigur, ließ sie aber drei Jahre lang stehen. Dann vollendete Kimritz sie (s. d.). Muschelkalk. Um 1920. Standort: Im Garten der Kunstschule. 2. E. haute die vier Köpfe: Coppernicus, Kant, Herder, Corinth nach den Modellen Cauers aus (s. d.). Muschelkalk. 1927. Standort: An der Neuen Burgschule. 3. Kleine Reliefs. Travertin. 1929. Standort: Zwischen den äußeren Türpfosten des Hauptbahnhofportals. — Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. ENCKE, ERDMANN * Berlin 26. Januar 1843, J Babelsberg 7. Juli 1896. Er war Bildhauer aus der Schule von Albert Wolff, Berlin. Er wurde 1882 bereits Senator der 67
Berliner Akademie. Die bedeutendsten seiner zahlreichen Werke sind: Bildnisbüste Carl Steffecks (1870), Denkmal der Königin Luise-Berlin (1880), Sarkophage Kaiser Wilhelm I. und Kaiserin Augustas im Char- lottenburger Mausoleum (1888—94). Medaille Kants. Größe: 0 7,7 cm. Bronze. Vor 1896. Standort: Stadtgeschichtliches Museum. Kantzimmer. Erworben 1929. — Schicksal: Verschollen. FAEHNDRICH, ERNST * Berlin 4. Dezember 1881. Er besuchte die Kunstschule in Berlin, dann die Akademie Königsberg als Schüler Reuschs. Später ging er nach Berlin, wo er hauptsächlich als Maler tätig war. Haute das Standbild des Landwirts Heinrich Klutke auf Dommelkeim aus. (Laut Manuskript Goldstein). Um 1900. Schicksal: Unbekannt. FALTZ, RAIMUND * Stockholm 4. Juli 1658, f Berlin 21. Mai 1703. Gelernter Goldschmied, bildete er sich vier Jahre in Paris zum Stempelschneider, war dann bei der schwedischen Münze in Pommern tätig, bis ihn Kurfürst Friedrich III. 1688 nach Berlin berief, wo er bis zu seinem Tode blieb. Denkmünze zur Königskrönung: Vorderseite: Frider. Primus D. G. Rex Borussiae. Brustbild im Lorbeer mit Ordensband und Mantel. Unten: R. Faltz. Rückseite: In Crementum Domus Augustae. Krone und Zepter auf Kissen mit preußischem und brandenburgischem Adler. Regia Dignitate Illata Familiae. Größe: 0 60 mm. Gewicht: 142,3 g. Silber und Kupfer. 1701. Standort: Im Stadtgeschichtlichen Museum. — Schicksal: Vernichtet. FEDERN, GEB. STAUDINGER, LUISE * Worms 1. August 1879, lebt in Darmstadt, Osannstraße 25 b. Studierte 1896/98 an den Kunstgewerbeschulen Mainz, Worms, München, Darm- stadt. Kleinplästikerin von Plaketten und Statuetten. Kantplakette, rechteckig, 4,3 X 6 cm. Geschenk des Königsberger Gra- phikers Professor Heinrich Wolff. Bronze. 1924. Standort: Stadtgeschichtliches Museum. — Schicksal: Unbekannt. FILITZ, ERNST * Königsberg-Ponarth 7. Juli 1891, f Königsberg April 1945. Lange Zeichenlehrer in Marienwerder, später in Königsberg. Schüler Bracherts. Nach Schul- und Seminarbesuch in Osterode war F. Volksschullehrer bis 68
1918. Er zeichnete schon damals viel. Dann besuchte er die Königsberger Kunst- und Gewerkschule, wo Karl Storch und Hermann Brachert seine Lehrer waren. 1921—35 dasselbe am Hufengymnasium, dann am Löbe- nichtschen Realgymnasium. F. arbeitete auch als Maler, besonders Land- schaften in Tempera auf Japanpapier. In Königsberg geblieben, kam F. mit seiner" Gattin im Luftschutzbunker ihres Hauses in der Claaßstraße durch russische Flammenwerfer um. 1. Figürliche Umrahmung der Eingangstür zur Sparkasse am Stadthaus. Farbiger Sandstein. 1922. Standort: Eingangstür zur Sparkasse am Stadthaus. — Schicksal: 1933 als entartete Kunst entfernt. Verschollen. 2. Keramiken: figürliche Reliefs, stark erhaben. Keramik. 1923. Standort: Stadtsparkasse im Altstädtischen Rathaus. — Schicksal: Zerstört. 3. Hans Sagan-Figur. Am Sockel seitlich kleine Figuren, die mit derber Komik auf das Schmeckbier hinweisen sollten. Anläßlich des 200jährigen Jubiläums der Stadtvereinigung gestiftet von der Schuhmacherinnung Kö- nigsberg. Preis: 12 000,— RM. Nach einem Preisausschreiben einstimmig ausgewählt von den Preisrichtern: Oberbürgermeister Dr. Lohmeyer, Pro- fessor Brachert, Professor Frick, Stadtbaurat Glage, Schriftleiter Dr. Gold- stein, Dr. Pape, Schuhmacher-Obermeister Hubert. Farbiger Kunststein. 19*4- Standort: An der Front des Kneiphöfischen Rathauses. Abbildung in: Gause IV. — Schicksal: 1934 als entartete Kunst entfernt und vernichtet. 4. Im Kino „Capitol“ waren an der Decke des Zwischensaales fratzenhafte Figürchen angebracht, die meisten nach unten schauend, einige aber mit dem Rücken nach unten und sich in runden Spiegeln spiegelnd, so daß die Be- sucher ihre Gesichter sehen konnten. Buntfarbiger Gips. Um 1925. Standort: Kino „Capitol“, Vorstädtische Langgasse 34. — Schicksal: Zer- stört. 5. Paracelsusbüste in expressionistischer Auffassung. Bronze. 1927. Standort: Mittelhalle des Liebenthalschen Universitätsanbaues. — Schick- sal: Zerstört. 6. Kleiner Fries wirrer Figürchen. Kunststein, farbig. 1931. Standort: Am Eckpfeiler des Eingangs zum Bismarck-Lyzeum, Wrangel- straße. — Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. 7. Harmonikaspieler nach links und Mädchen nach rechts auf Block sitzend, stark expressionistisch. Bronze. 1932. Standort: Im Hof der Ostpreußischen Mädchen-Gewerbeschule. — Abbil- dung in: Königsberger Rundfunk und Ostpreußische Illustierte, Jahrgang 9, Nr. 44, S. VIII. 1932. — Schicksal: Als entartete Kunst 1934 entfernt und vernichtet. 69
8. Ein sehr großer Ofen — wohl nur Attrappe über dem Heizkörper — war mit einem Durcheinander formloser Gestalten verziert. Einfarbig. Dunkle und matt polierte Kacheln. Um 1938. Standort: Im Hause Steindamm 130/31. — Schicksal: Zerstört. FIORI, ERNESTO DE * Rom 12. Dezember 1884, f Sao Paulo 1945 (Suicid). Sohn eines Italieners und einer Deutschen. Maler und Bildhauer. Studierte 1903 in München, 1904 bei Greiner in Rom, 1911—14 in Paris, wo er die ersten Plastiken schuf. 1915—18 deutscher Soldat, schwer verwundet, 1919—20 in Zürich, dann wieder in München. 1936 emigrierte F. nach Brasilien. Er schuf Akte und Porträts meist in Bronze, Terracotta. und Holz. Selbstbildnis (Ton, 1935). Bildniskopf Hindenburg. Von der Stadt Königsberg 1928 erworben. Bronze. 1928. Standort: Stadtgeschichtliches Museum. — Abbildung: Bei Geertz, Werner, S. 54. — Schicksal: Zerstört. Bildniskopf Hindenburgs 70
Büste der Herzogin Dorothea FLORIS, CORNELIS II * Antwerpen 1514, f Antwerpen 20. Oktober 1575. Er stammte aus der Bildhauerfamilie F., die eigentlich de Vriendt hieß. Er wurde 1547 Dekan der St.-Lucasgilde seiner Vaterstadt. Er hatte eine große Werkstatt, so daß nichts existiert, was von ihm völlig allein ist. F. schuf das Grabmal Fried- richs I. im Dom zu Schleswig und das Christians III. im Dom zu Roskilde. Er war ein gesuchter Architekt. (Rathaus Antwerpen). 1. Epitaph der Herzogin Dorothea (fi 3. April 1547). Entwurf von Jacob Binck (s. d.). Büste der Herzogin hervorragend schön. Auf gestellt von dem holländischen Bildhauer Heinrich Vlint (s. d.). Hände später erneuert. Ein Abguß der Büste des Epitaphs befindet sich im Nätional-Historischen Mu- seum auf Schloß Frederiksborg. Rötlich-bunter und schwarzer Marmor und weißer Alabaster. 1549 auf gestellt. Standort: Nordseite des Hohen Domchors. — Abbildung: Bei Boetticher, Ehrenberg, Gundermann, Rohde I, Ulbrich I, Bonner Katalog. — Schick- sal: Bei der Zerbombung Königsbergs wurde das Epitaph schwer beschä- digt, die Büste aber blieb unversehrt. Bald danach stellte der Bildhauer Kimritz die Büste, in einer Kiste verpackt, in einer Gruft gegenüber unter. — Weiteres Schicksal unbekannt. 2. Kamin im „Geburtszimmer Friedrichs I.K: Awei Karyatiden, oben das dänische Wappen. Marmor. Vor 1547. Standort: Königsberger Schloß, hofwärts über dem Albrechtstor. — Ab- 71
Grabmal Herzog Albrechts (zu S. 73) 72
Bildung: Bei Boetticher, Rohde I., Ehrenberg, Wünsch. — Schicksal: Mög- licherweise erhalten. 3. Monumental-Grabmal Herzog Albrechts (f 20. März 1568), 77X72,5 m. Denkmalhaft aufgebaut erinnert es an italienische Grabmale der Hoch- renaissance. Anbetend kniet der Herzog auf seinem Sarkophag, allegorische Figuren zwischen Säulenordnungen, als Krönung eine Reliefdarstellung des Jüngsten Gerichts. Dunkler belgischer Marmor und englischer Ala- baster. 1570—71. Standort: An der Ostwand des Domchors, sie ganz einnehmend. — Ab- bildung: Bei Anderson (VII), Wünsch, Merian, Boetticher, Rohde I, Ehren- berg, Verwaltung der Stadt Königsberg, Neumann. — Schicksal: Nach der Zerbombung Königsbergs unbeschädigt, weiteres Schicksal unbekannt. 4. Epitaph der Herzogin Anna Maria (f 20. März 1568). Ganz ähnlich dem Dorotheas. Wahrscheinlich Werkstattarbeit. Marmor und Alabaster. 1570. Standort: Südseite des Hohen Domchores. — Abbildung: Ehrenberg. — Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. FRIEDE (FRICK?), CLEMENS FRIEDE (FRICK?), HEINRICH WILHELM Brüder. Königsberger Bernsteindreher. Arbeiteten am Bernsteinzimmer in Zarskoje Selo mit. s. u. Roggenbuch. FUHG, GEORG * Mehlsack 29. Oktober 1898, lebt in Neumünster, Roonstraße 13. Vater: Besitzer der Hartsteinfabrik Mehlsack. Der Zehnjährige erhielt von seiner Stiefmutter Ton und Formen geschenkt, dies Spielzeug erweckte in ihm die Lust zu modellieren; auch konnte er zeichnen. 1913 besuchte er die Prä- parandenanstalt und bestand 1919 die Volksschullehrerprüfung. Aber von 1922—25 ging er auf die Kunst- und Gewerkschule Königsberg als Schüler Professor Bracherts. Dann freier Künstler. 1927 stellte Fuhg in Königsberg Porträts und Plastiken aus. 1940—41 als Soldat in Amsterdam veran- staltete er dort zwei Ausstellungen deutscher Künstler. 1964 mit dem Ost- preußen-Kulturpreis ausgezeichnet. Werke in der Provinz: Am Ehrenmal des Artillerie-Regiments 82 im Stadtwald Lötzen schuf F. eine Gruppe: Zwei Kanoniere mit Kanone (Sandstein 1924), in der Pfarrkirche Worm- ditt zwei unterlebensgroße Figuren des hl. Antonius von Padua und des hl. Franz von Assisi. (Holz, 1930), am Kriegerdenkmal Braunsberg zwei Soldatenfiguren aus Ziegeln herausgehauen (1932), über dem Portal zur Aula des Gymnasium Hosianum in Braunsberg eine 3,75 m hohe Madonna (Sandstein, 1934). 73
Bildnismaske 1. Bildnismaske Ilse Radtke. Bronze. 1925. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Vernichtet. 2. Gefesselte, Mädchenakt. Bronze. Standort: Privatbesitz des Architek- ten Wronn. — Schicksal: Unbekannt. 3. Türfüllung: Vier Temperamente, Hochrelief. Eichenholz. 1925. Standort: Privatbesitz Sauerbaum, Königsberg-Kalthof. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 4. Liebespaar, 35 cm hoch. Eisenguß. 1926. Standort: Privatbesitz Dr. Riebes. — Schicksal: Möglicherweise in USA erhalten. 5. Bildniskopf Berufsschuldirektor Groß. Bronze. 1926. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 6. Kinderkopf Wolfhilde (Tochter eines Predigers der französischen Ge- meinde), neun Jahre. Bronze. 1927. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 7. Speichermarken auf der Lastadie: Am Jungfrauenspeicher: Kniende Jungfrau mit Blume. 8. am Löwenspeicher: Löwenkopf von vorne. Beide Kunststein. 1927. Schicksal: 1944 zerstört. 9. Runde Plakette für den Segelwettbewerb in Rositten: Über Dünen hoch- fliegende Männergestalt. Vom Ostpreußischen Bildguß A. G. (Bieske) wur- den etwa zwölf Stück gegossen. Bronze. 1927. Schicksal: Möglicherweise erhalten. 10. Bildniskopf Hans Baldzuhn. Bronze. 1927. Standort: Ausgestellt 1929 in der Berliner Sezession. Eigenbesitz des Künst- lers. — Schicksal: Vernichtet. 74
]eanne d’Arc 11. Bildniskopf Justizrat Fuhge. Bronze. 1928. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 12. Kinderkopf (Tochter der Bank- direktors Prollius, neun Jahre alt). Bronze. 1929. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 13. Jeanne d‘Arc, 25 cm hoch. Lin- denholz. 1929. Standort: Privatbesitz Frau Radtke- Hannover. — Schicksal: Erhalten. 14. Kruzifixus in der Kapelle des Untersuchungsgefängnisses Bernecker Straße. „Ein ergreifendes Werk'1 (Ul- brich). Im Auftrag der Regierung. Lindenholz. 1929. Standort: Untersuchungsgefängnis Bernerckerstraße. — Abbildung in: Königsberger Rundfunk und Ost- deutsche Illustrierte, Jahrgang 7, Nr. 15 v. 13. April 30. S. 13. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 15. Freiplastik: Röhrender Hirsch, lebensgroß, auf Konsole. 16. Halbfiguren eines Bierkutschers und eines Ratzefallers auf Konsolen. Beide Kunststein. 1929. Standort: Über der Toreinfahrt und an der Treppe des Hirschkruges, Ta- piauer Straße. — Abbildung: Alle drei in: Königsberger Rundfunk und Ost- deutsche Illustrierte, Jahrgang 7 Nr. 2, S. 2, 1930. — Schicksal: Möglicher- weise erhalten. 17. Trinkerrunde. Kunststein. 1930. Standort: Auf einem Pfeilerkapitell des Hauptportals am Hammerkrug. — Schicksal: Zerstört. 75
Walther von der Vogelweide 18. Walther von der Vogelweide, Sitz- gestalt, gestiftet vom Sängerbund zur Feier des 700. Todesjahres Walthers (1230). Grundsteinlegung am 22. Juni 1930 auf der Königsberger Tagung. Roter Meißner Granit. Standort: Im Tiergarten. — Abbil- dung in: Bild, Jahrgang VI. 1936, S. 364, Königsberger Rundfunk und Ostdeutsche Illustrierte, Jahrgang 6. — Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. 19. Vier Temperamente (Gesichter) auf einer Klinkersäule. Muschelkalk- stein. 1931. Standort: Im Innenhof des Gerichtsgebäudes an der Stresemannstraße (Fuchsberger Allee). — Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. 20. Sechs Figurengruppen (Kaffeetrinker, Tänzerinnen und Ähnliches.) Kunststein. 1932. Standort: Am Hammerkrug an den Laibungen des Portals zur Konditorei. — Schicksal: Zerstört. 21. Plakette in rhombischer Form zur Goethe-Zelterfeier. Vorderseite: Goethe-Zelter nach rechts, Rückseite: Violinschlüssel des Deutschen Sänger- bundes. Im Auftrage des Deutschen Sängerbundes. Ca. 25 Stück gegossen in der Ostpreußischen Bildguß A. G. Bronze. 1932. Schicksal: Möglicherweise erhalten. 22. Jüngling. Zur Erinnerung an die 124 im Ersten Weltkrieg gefallenen Königsberger D. H. V -Mitglieder. Als erste Ganzfigur in Ostpreußen ge- 7(s
gossen in der Ostpreußischen Bildguß A. G. (Bieske). Bronze. Am 19. No- vember 1932 enthüllt. Standort: Vor dem Hause des Deutschen Handlungsgehilfen-Verbandes, Orselnstraße, im Glacis. — Schicksal: Im Zweiten Weltkrieg einge- schmolzen. 23. Relief Carl Rosenkranz auf seiner Grabstele. Schlesischer taubenblauer Marmor. 1932. Standort: Auf dem Ehrenfriedhof an der Sternwarte. — Schicksal: Wahr- scheinlich erhalten. 24. Supraporte: Waldarbeiter, Förster und Holzarbeiter, ca. 110 X 45 cm. Eichenholz. 1934. Standort: Im Hause des Kaufmanns Atts, Amalienau, Adalbertstraße. — Schicksal: Vernichtet. 25. Johann Georg Hamann-Tafel. Relief mit beiderseitig begleitendem Text in erhabener Schrift. Links: Johann Georg Hamann, der Magus des Nordens, rechts: Die Daten. Muschelkalk. 1936. Standort: An seinem ehemaligen Hause Hamannstraße 1. — Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. 26. Bildnisrelief Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Bronze. 1937. Standort: In der Eingangshalle des Raiffeisenhauses am Nordbahnhof. — Schicksal: Unbekannt. 27. Königsberger Adler mit den Symbolen: Geburt, Hochzeit, Tod. (Figür- liche Reliefs: Wickelkind, Hochzeitspaar, Charon). Holz. 1938. Standort: Am Pfeiler des Treppenhauses im Standesamt. — Schicksal: Zerstört. 28. Bildniskopf Oberst Schöneich. Gips. 1939. Standort: Im Besitz des Künstlers. — Abbildung in: Königsberger Tage- blatt, 1939. Ausgestellt 1940. — Schicksal: Zerstört. GAUL, AUGUST * Gr.-Auheim bei Hanau 22. Oktober 1869, f Berlin 18. Oktober 1921. Ursprünglich Steinmetz und Ziseleur. Er war 1886—88 Schüler der Ha- nauer Zeichenakademie, gleichzeitig an einer Silberfabrik tätig, 1891—93 an der Berliner Kunstgewerbeschule, 1894—98 an der Berliner Kunst- akademie bei Reinhold Begas. Er zeichnete fleißig im Zoologischen Garten. Begas überließ ihm die beiden Löwen an seinem großen Berliner Kaiser- Wilhelm-I.-Denkmal. 1897—98 in Rom, ab 1902 Vorstand der Sezession. G. wurde ein großartiger Tierbildner, der über 150 Tierplastiken schuf. 1. Kämpfende Wisente. Geschenk des preußischen Kultusministers an die Stadt Königsberg. Im Volksmund: Staatsanwalt und Verteidiger. Bronze. Enthüllt November 1912. 77
Kämpfende Wisente Standort: Vor dem Gerichtsgebäude Hufen-Allee. — Abbildung: Bei Borr- mann, Neumann, in: Königsberger Woche, Jahrgang 5 Nr. 6 vom 8. No- vember 1912. (Auf diesem Bilde ist das neue Gerichtsgebäude noch nicht vorhanden). — Schicksal: Erhalten. Heute im Tiergarten aufgestellt. 2. Löwin, 33 cm hoch. Erworben 1913 aus der Königsberger Kunstvereins- ausstellung. Bronze. Vor 1913. Standort: In den Kunstsammlungen der Stadt im Schloß. — Abbildung: Bei Rohde V. — Schicksal: Verschollen. 78
Bildnisbiiste des Vaters, Carl Julius Gebauhr d. J. GEBAUHR, Dr. GEORG * Königsberg 12. März 1879, f Bad Kreuznach 10. Dezember 1964. Er besuchte das Wilhelms-Gymnasium und lernte, sehr musikalisch, nach dem Abitur die Klavierbauerei in der Fabrik seines Vaters in Königsberg und bei Klavierbauer Mandt in Hannover, wo er die Gesellenprüfung ablegte. 1902 wurde er Schüler der Bildhauer- und Modellierklasse in Königsberg. Dann begann er Medizin zu studieren. Assistenzarzt in Königsberg. Von August 1914—17 machte er den Ersten Weltkrieg mit. Von Oktober 1917 war G., der neben seinem Beruf der Bildhauerei immer treu blieb, leitender Arzt der Gynäkologischen Abteilung des Krankenhauses Bad Kreuznach bis zu seinem Tode. 1. Bildnisbiiste Carl Julius Gebauhr d. J. Das Gipsmodell wurde in Kö- nisberg in Bronze gegossen. Bronze. 1925. Standort: Im kleinen (Gebauhr-)Saal der Stadthalle. — Schicksal: Unbe- kannt. 2. Tänzerin, 20 cm hoch. Gips. 1925. Standort: Im Besitz der Witwe des Künstlers in Bad Kreuznach. — Schick- sal: Erhalten. 79
Hund mit Schildkröte 3. Pferd mit Fiillen, 20*1'1 cm hoch. Bronze. Um 1928. Standort: Im Besitz des Sohnes des Künstlers in Argentinien. — Schicksal: Erhalten. 4. „Fuchs du hast die Gans gestohlen“, Tintendriicker. Bronze. Um 1930. Standort: Im Besitz der Witwe des Künstlers. — Schicksal: Erhalten. 5. Hund mit Schildkröte, 35 cm hoch. Gips. 1930. Standort: Im Besitz der Witwe des Künstlers. — Schicksal: Erhalten. GEDOFSKY Er lebte in Königsberg. Am 30. April 1754 bittet der Bildhauer Carl Ludwig Kirschnick die Behörden, dem „Bildhauergesellen Gedowsky das Hausieren mit selbstgefertigten Arbeiten zu untersagen“. G. kommt auch als Endofski vor. In der Provinz stammt das Gehäuse der Orgel in der Insterburger Lutherkirche von ihm. 1. Nach Ulbrich könnte das treffliche Rokokoschnitzwerk mit musi- zierenden Engeln an der Orgel von Adam Gottlob Casparini von ihm stammen. Holz. 1763. 80
Rokokoschnitzwerk Standort: In der alten Altstädtischen Kirche, später in den städtischen Kunstsammlungen, die den Orgelprospekt 1895 für 500 Mark kauften. — Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: 1944 verbrannt. 2. Vielleicht sind von G. auch die Rokokotiiren der Königsberger Katho- lischen Kirche. Holz. Um 1770. Standort: Katholische Kirche. — Schicksal: 1944 verbrannt. 3. Von der in lichten frohen Farben gehaltenen einheitlichen Gesamtaus- stattung der Löbenichtschen Kirche ist das Gehäuse der Orgel von Hof- orgelbauer Preuß vielleicht von Gedofsky. Im flotten Rokokoschnitzwerk spielen zahlreiche musizierende Engelflguren, während der preußische Adler die Orgel krönt. Holz. 1782. Standort: Löbenichtsche Kirche. — Abbildung: Bei Boetticher, Ulbrich I. Hubatsch III. — Schicksal: Zerstört. 81
GEELHAAR, CASPAR 1667 Münzinspektor in Königsberg, 1692 Wardein, dann Münzmeister und 1722 Münzrat, immer in Königsberg, f 1728. Krönungstaler. Vorderseite: Fridericus Rex. Brustbild in Harnisch mit Lorbeer im Mantel nach rechts. 1701. Unten C. G. Rückseite: Suum Cuique. Viermal gekrönte Namenchijfre. Signet um gekrönten preußischen Adler. Silber. 1701. Standort: Im Stadtgeschichtlichen Museum. — Schicksal: Zerstört. GELLERT * Nürnberg (?). Er lebte in Mohrungen und schuf laut urkundlicher Nach- richt im Pfarrarchiv Mohrungen den Altar und die Taufkammer in der dortigen Kirche (um 1690). Zwei hervorragend schöne Sitzgestalten von Aposteln oder Evangelisten, einst in der Sakristei der Kirche Mohrungen, sind nach Ulbrich von G. Holzfigur (Apostel?) 82
Martin Konrad weist diese beiden Figuren dagegen mit guten Gründen dem Hans v. Mildert (s. d.) zu. Lindenholz, unbemalt. Erste Hälfte 17. ]ahrhundert (Rohde), um 1690 (Ulbrich). Standort: In den Kunstsammlungen der Stadt im Schloß. — Abbildung: Bei Boetticher, Ulbrich I., in: Deutsche Staatenbildung. — Schicksal: 1944 vernichtet. GERSTEL, WILHELM * Bruchsal 7. Januar 1879, J Freiburg 23. Januar 1963. Handwerkslehrling in einem Grabsteingeschäft. 1898—1903 Akademie Karlsruhe. Reisen in Frankreich und Italien. 1906 in Karlsruhe, 1913 in Berlin als freier Künst- ler niedergelassen. Kriegsgefangenschaft. Professor an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin. Hebeldenkmal Lörrach (1910), Jüngling in Kunsthalle Bremen (Kalkstein). Reichbewegte Figuren. Singendes Mädchen (Akt). Höhe 52,5 cm. 1925 erworben. Bronze. Vor 1925. Standort: Städtische Kunstsammlungen im Schloß. — Abbildung: Bei Rohde V. — Schicksal: Verschollen. GERSTEL, GEB. NAUBEREIT, CHRISTIANE * Heilsberg 13. Februar 1901, lebt in Freiburg-Lehen, Lindenstraße 2. Der Vater war Pfarrer, die Mutter die Schwester des großen ostpreußischen Schauspielers Paul Wegener aus Bischdorf. Sie ging in Königsberg zur Schule. Den ersten Unterricht in Bildhauerei erhielt sie 1919 bei Brachert in der Kunstgewerbeschule, dann in der Akademie bei Cauer. Herbst 1920 ging sie nach Berlin, wo sie in ihres Onkels Haus wohnte. Dort lernte sie viele interessante Menschen kennen, was für ihre Entwicklung von tiefer Bedeutung war. Sie studierte an der Hochschule für bildende Künste und erhielt ein Meisteratelier bei ihrem Lehrer Wilhelm Gerstel, den sie später heiratete. Dann Meisterschülerin bei Hugo Lederer. 1929 Rompreis. Sie schuf Bildnisbüsten: Selbstporträt (Bronze, Museum Berlin), Hermine Körner, Figuren in Bronze (Jüngling, halbliegend, 1927), aus Stein, Holz, auch Tiere, darunter einen großen Pelikan (2,30 X 1,20 m) aus Wachs (ab- gebildet bei Werner, im Besitz der Künstlerin). 1. Bildniskopf des Königsberger Chefredakteurs Eduard Kenkel. Gips. 1923. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Zerstört. 2./3. Bildnisköpfe von zwei Söhnen des Professors Erich Jenisch. Gips. 1930; Wachs. 1930. Standort: Im Besitz der Eltern, Königsberg. — Schicksal: Beide verschollen. 83
Tochter Kathrine (zu S. 85) 4. Bildniskopf Paul Wegener. Bronze. Um 1931. Standort: Privatbesitz der Witwe W. — Schicksal: Erhalten. 5. Schlafendes Kleinkind (Tochter der Künstlerin im Alter von einem halben Jahr), 10 cm. Bronze. 1932. Standort: Im Besitz von Agnes Miegel, Königsberg. — Schicksal: Ver- schollen. 6. Dasselbe stehend, 10 cm hoch. Bronze. 1932. Standort: Im Besitz von Frau Jenisch, Königsberg. — Schicksal: Ver- schollen. 84
7. Dasselbe kriechend, 10 cm lang. Bronze. 1932. Standort: Im Besitz von Frau Jenisch, Königsberg. — Abbildung in: Die neue Linie. 1933. — Schicksal: Verschollen. 8. Dasselbe auf dem Bauche liegend, 10 cm lang. Bronze. 1932. Standort: Im Besitz von Frau Jenisch, Königsberg. — Abbildung in: Die Neue Linie. 1933. — Schicksal: Verschollen. 9. Tochter Kathrine, sitzend, zwei Jahre alt. Terrakotta. 1934. Standort: Im Besitz von Frau Jenisch,Königsberg. — Schicksal: Vernichtet. 10. Bildnisbüste der Königsberger Pianistin Karla Hempel. Getönter Gips. 1938. Standort: Im Besitz der Künstlerin. — Abbildung in: Junge Bildhauer. — Schicksal: Erhalten. GRABOWSKI * Königsberg, f Königsberg nach 1784. Er war Tischlermeister in Königs- berg. Rokokokanzel und zwei Beichtstühle. Ohne figürliche Ausschmückung, die Rokokoschnitzerei mit leichtem klassizistischem Anklang, aber hervor- ragend schön. Holz. 1784. Standort: Tragheimer Kirche. — Abbildung: Bei Boetticher, Machmar. — Schicksal: 1944 verbrannt. GRASEGGER, GEORG * Partenkirchen 28. November 1873, f Köln 8. Mai 1927. Er besuchte die Schnitzschule in Partenkirchen, dann die Kunstgewerbeschule und Kunst- akademie in München. Seit 1901 an der Kunstgewerbeschule Köln tätig. Bekannt ist sein Fastnachtsbrunnen in Köln. Kruzifixus. Stiftung der Architekten der Herzog-Albrecht-Gedächtnis- kirche, Mattar und Scheier. Holz. 1912. Standort: Altar der Herzog-Albrecht-Gedächtniskirche Maraunenhof. — Abbildung: Bei Flothow. — Schicksal: Unbekannt. GRUNDMANN, RUDOLF Schüler Reuschs. Später verließ er Königsberg und lebte in Berlin-Schöne- berg, Kolberger Straße 14, wo er noch 1930 nachweisbar ist. GUARNERIO, PIETRO * Lovere/Lombardei 6. Januar 1842, f Mailand 10. Februar 1881 (Suicid). Genrearbeiten. Humoristisch-sentimentale Kinderfiguren; von einem betenden Kinde fertigte G. 112 Wiederholungen! Zahlreiche Porträtbüsten: Macchiavelli (Galerie Mailand), Viktor Emmanuel. Vanitas. Stiftung von Frau Malwine Michelly, geb. Leo. Marmor. 1905. Standort: Kunstsammlungen der Stadt im Schloß. — Schicksal: Zerstört. 85
HAGEMANN, CARL GOTTFRIED 1773, f Berlin 25. Februar 1806. 1802—3 in Rom als Schüler Thorwald- sens. In Berlin beliebter Gehilfe Schadows. Dieser rühmte H‘s „Liegende Najade mit Muschel“ (Galerie Sanssouci). Mitglied der Akademie in Berlin. Kantbüste Kantbüste. Hagemann, von seinem Lehrer Schadow zu Kant geschickt, traf zwischen dem 14. und 16. Januar 1801 in Königsberg ein und hat diese Büste dort nur modelliert. Auf Hage- manns Frage, ob er Kant treu nach- bilden solle, sagte dieser: „So alt und häßlich wie ich nun bin, dürfen Sie mich eben nicht machen". (Nach J. G. Scheffner). Man hat lange geglaubt, daß Schadow selbst nach dem Modell seines Schü- lers die Königsberger Büste ausgehauen hat. Dies weist Clasen (II) als irrig nach. Hagemann hat sie ausgehauen. Schadow hat für die Walhalla eine Büste Kants geschaffen und zwar auch nach dem Modell Hagemanns. Der Untersatz der Büste Hagemanns aus grauem schlesischem Marmor trug die Inschrift: „Immanuel Kant. Sapienti amicorum pietas“. Von dieser Büste fertigte Hagemann auf Bestellung des Kantverehrers v. Heß in Ham- burg ein Doppel an, das er ohne Rücksicht auf Kants Wunsch lebenswahrer (gerade Kopfhaltung, schärfer betonte Gesichtsfalten) aushaute. Es war von jeher und ist noch heute in der Hamburger Kunsthalle. Diese Büste trägt die Aufschrift: „Emmanuel Kant 1801“. Carrarischer Marmor. Eine spätere Wiederholung der Büste Hagemanns fertigte der Bildhauer Sie- mering (s. d.) in Marmor an. Eine Kopie in Gips von Katharine Kraus, geb. Hobson (s. d., 1924) befindet sich im Besitz der Gesellschaft der Freunde Kants, Göttingen. 1801. 86
Standort: Am 25. Februar 1804 dem Akademischen Senat vom Kriegsrat Valerian Müller übergeben, kam die Büste am 22. April 1810 in die Stoa Kantiana, wo sie bis 1820 blieb; von 1820—1945 stand sie zunächst im Auditorium maximum des alten Albertinums, dann, seit 1862, im Senats- zimmer der Stülerschen Universität. — Abbildung: Bei Clasen II, in: Die Kunst, Jahrgang 36, S. 146, Zentralblatt für Bauverwaltung v. 18. Juni 1924, 25. — Schicksal: 1945 fand der pflichttreue in Königsberg gebliebene Chirurg, Professor Dr. Oskar Ehrhardt, diese Büste im Schutt der Universität. Nur ein kleines Stück der Nasenspitze fehlte. E. bewahrte die Büste in seinem Zimmer im St.-Elisabethkrankenhaus auf bis zu seinem plötzlichen Ab- transport 1948. Weiteres Schicksal der Büste unbekannt, möglicherweise er- halten. HAHN, HERMANN * Kloster Neilsdorf bei Rudolstadt 23. November 1868, f München 1942. 1887 Kunstgewerbeschule, dann Akademie München bis 1892. Reisen durch Europa, besonders Italien. Beeinflußt von Hildebrand. Schuf Büsten und Denkmäler (Liszt in Weimar, Marmor, 1900), Tänzerin (Bronze), Reiter (Bronze). Denkmünze Eduard v. Simson. Vorderseite: Simson im Ealar nach links. Rand: Zwischen Lorbeerzweigen der Name. An der Schulter H. Hahn. Rückseite: Zwei Putten, das Schwert der Justitia haltend. Oben: MDCCCX- MCMX. Unten: Wohl dem, der seiner Väter gern gedenkt. Größe: 0 48 mm. Modelle etwas größer, im Negativ in Gips geschnitten, in Stahl reduziert. Silber. 1910. Standort: Im Stadtgeschichtlichen Museum. — Abbildung: Bei Radenberg. — Schicksal: Vernichtet. HARTH, PHILIPP * Mainz 9. Juli 1887, J Bayrischzell 25. Dezember 1968. Lernte in der Werkstatt seines Vaters; Kunstgewerbeschule Mainz, 1908—1912 Studium der Malerei an der Akademie Karlsruhe und an der Kunstgewerbeschule Berlin, 1912—1913 Architekturstudium. Kriegsteilnehmer 1914—1918, dann im Odenwald, 1924—1941 in Berlin und seit 1946 in Bayrischzell tätig. Professor Harth ist einer der bekanntesten Tierbildner der Gegen- wart und mit mehreren Ehrenpreisen ausgezeichnet. Im Garten von Sans- souci eine Großplastik (Bronze): Tiger. Adler, Höhe 62 cm. Bronze. 1926. Zwei Doppelstücke des Adlers im Folkwangmuseum Essen und in der Staatsgalerie München. Standort: In den Kunstsammlungen im Schloß (Raum 38). 1934 als Leih- gabe des Ministers für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung in Berlin. — Abbildung: Bei Rohde V, Adriani, Werner, S. 98, in: Deutsche Bildhauer der Gegenwart v. 26. April und 17. Juni 1951. — Schicksal: Verschollen. 87
Heinemann: Bogenschütze (zu 8. 89) HAUSSLAIB, EBERHARD * Nürnberg, f 1618. H. war Buchhalter im dänischen Münzdienst, wurde unter Münzmeister Paul Gelde (Gulden) in Königsberg Rechenmeister und ab 1597 bis zum Tode Georg Friedrichs 1603 Münzwardein, versagte hier aber vollkommen. Nach seinem Ausscheiden gründete H. in Königsberg eine Rechenschule; H. wird auch als Schreiblehrer der Prinzessinnen er- wähnt. Widmungstafel für die Gesundung des Herzogs Albrecht Friedrich aus der alten Altstädtischen Kirche (abgebrochen 1828). Auf den Feldern Gebets- sprüche, im oberen Dreieck ein kleines Gemälde des Herzogs. Zwei Karya- tiden tragen den Rahmen. Größe: 2,70 x 1,12 m. Aus Pergament, ver- goldetem Silber, Messing, poliertem Stahl und Solnhofer Stein. Holz- rahmung. 1584. Standort: In den Städtischen Kunstsammlungen im Schloß. — Abbildung: Bei Rohde I, Rohde II. — Schicksal: 1944 vernichtet. 88
HEINEMANN, FRITZ * Altena (Westf) 1. Januar 1864, J Berlin 1. Dezember 1932. Er war ost- preußischer Abstammung, sein Großvater Johann H. war Pfarrer in Kay- men. Er besuchte die Nürnberger Kunstschule von 1883—1886, dann bis 1889 die Berliner Kunstakademie. Er wurde Professor an der Berliner Akademie. Er schuf den „Fechter“ in Sanssouci, eine weibliche Marmor- figur „Anmut“ für das Achilleion Wilhelms II. in Korfu und die Stand- bilder Karls des Großen und Wilhelms I. am Duisburger Rathaus. Bogenschütze, eine Athletenfigur in bewegter Haltung. Stiftung des Preu- ßischen Kultusministeriums für Königsberg. Ursprünglich hatte der Bogen- schütze eine bronzene Sehne, die immer wieder von unnützen Händen gestohlen wurde, bis man sie nicht mehr ersetzte. Bronze. Am 20. August 1910 enthüllt. Standort: Auf der südwestlichen Schloßteichpromenade. — Schicksal: Un- bekannt. HEINRICH, MARTIN * Bromberg 11. November 1895, f Tübingen 17. April 1963. Königsberger Bernsteinschnitzer. Nach landwirtschaftlicher Tätigkeit auf dem elterlichen „Reifenspielerin“ (zu S. 90) 89
Gut und Kriegsdienst trat H. in die Staatliche Bernsteinmanufaktur Danzig ein. Abends besuchte er hier wie auch später in Königsberg Kurse der Kunstakademie. 1927 Meisterstück; aus dieser Zeit stammen die ersten künstlerischen Plastiken H.-s. 1933 wurde er an die Manufaktur in Königs- berg als Werkmeister versetzt und wohnte in Tannenwalde. 1937—1939 Werkmeister in Palmnicken, wieder in Königsberg, dann in Berlin, wo er eine Zweigstelle der Staatlichen Bernsteinmanufaktur neu aufbauen mußte. 1942 fiel ihm die gleiche Aufgabe in Amsterdam zu, wo unter seiner Leitung 200 Menschen arbeiteten. Ende 1944 brachte er sich im englischen Arbeits- lager durch Aquarelle und Ölbilder vorwärts. 1947 bei der Staatlichen Bernsteinmanufaktur in Tübingen. Beim Eingehen derselben aus Material- mangel erwarb er deren Einrichtungsgegegenstände und baute sie bis zu seinem Tode aus. Das Fabrikunternehmen führt sein einziger Sohn fort. „Reifenspielerin.“ In der Staatlichen Bernsteinmanufaktur zu Königsberg geschaffen. Preßbernstein. 1930. Standort: Privatbesitz des Sohnes. — Abbildung in: Königsberger Rund- funk und Ostdeutsche Illustrierte, Jahrgang 8. Nr. 31. S. 2. 1931. — Schicksal: Erhalten. HEISE, JAKOB s Er war Bernsteindreher und -Schnitzer in Königsberg, wo er von 1649 bis 1663 urkundlich nachweisbar ist und 1669 starb. Figürliche Werke von ihm in Dresden, New York. 1. Bernstein-Nautilus, der aus dem Schloß - Neschwitz bei Bautzen der Herren v. Rusch stammt. Unter dem Boden steht: „Jacob Heise fecit anno 1654.“ Der Fuß zeigt Meerestiere, der Schaft Fischweiber, die Schale auf Meeresungeheuern reitende Männer, alles in flacher Reliefbildung. Auf der Schale als Henkel ein auf Meerfabeltier reitender Putto. (Ein ähnlicher Nautilus in Dresden.) Bernstein. 1654. Standort: Seit 1930 in den Königsberger Kunstsammlungen im Schloß (Raum 7). — Abbildung: Zwei bei Rohde III, Rohde V, Rohde VI, Wünsch, in Deutsche Staatenbildung. — Schicksal: Verschollen. 2. Bernsteinflgur des hl. Jodokus. Freiplastische Gestalt von großer Schön- heit, die aus ’Zoppot nach Königsberg gelangte. Nicht signiert, aber unver- kennbar von H. Bernstein. 1650160. Standort: Städtische Kunstsammlungen im Schloß. — Abbildung: Bei Rohde III, Rohde V, in Deutsche Staatenbildung. — Schicksal: Verschollen. HEMPEL, WALTER * um 1908. Schüler Cauers. Ging noch vor 1933 nach Sarajewo. Lebte später in München. Hochreliefplastik, ca. 50 cm hoch, darstellend drei Arbeiter mit Werkzeug für Industrie und Landwirtschaft. Kunststein. Um 1930. 90
Standort: In der Eingangshalle des Ostpreußenwerkes, Fuchsberger Allee. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. HENDRICKS, MEINDERT * um 1882k in Holland. Er kam in den zwanziger Jahren nach Königsberg, von wo er nach 1930 nach Holland zurückkehrte. Er arbeitete in Königs- berg auch bei der Steinmetzfirma Schwarz/Rothenstein. Im Mai 1919 stellte H. in der 54. Ausstellung des Königsberger Kupstvereins in der Kunsthalle Holzplastiken aus., „Gelehrter“, „Sommerbraut.“ Haute den Bilderstürmer Amandus sowie die Figuren an der Girozentrale und die am Portal des Fernsprechamtes Pregel, sämtlich nach Fhreynes Modellen (s. d.) aus. Bayrischer Muschelkalk. 1925, 1928. Schicksal: Ungewiß. FULGER, DER BERNSTEINDREHER Von 1499—1510 in Königsberg nachweisbar. Er stand im festen Solde des Ordenshauses Königsberg und „dienet ein Jarumbe 10 mrg“. (Staats- archiv Königsberg 193 A. 44. Rentkammerrechnung 1500—1501.) Eine Verkündigung, verhältnismäßig große Bernsteinplatte, oben bogig ab- geschlossen, zeigt unter Wolken links den Engel mit riesigen Flügeln, rechts die stehende Maria. Die Hände fehlen. Bernstein. Viertes Viertel 15. Jahr- hundert. Standort: Königsberger Staatliche Bernsteinmanufaktur. — Abbildung: Bei Rohde III. — Schicksal: Verschollen. HOEHN (JUN.), JOHANN * Langfuhr 1694. Sohn eines Stempelschneiders. Er selbst war seit 1659 Stempelschneider in Danzig. 1678 in Kurbrandenburgischen Diensten. Denkmünze zur Huldigung Kurfürst Friedrich Wilhelms in Königsberg am 18. Oktober 1663. Vorderseite: Frid. Wilh. D. G. March. & Elect. Brand. Sup. Dom. Dux Pruss. etc. Brustbild in Harnisch. Unterm Arm: h Jun. Rückseite: Nec In Bellam Feroces Progenerant Aquilae Columbam. Bran- denburgischer Adler mit Schwert und Herzogshut. Drei kleine Wappen, unten rechts ein Feldlager, links Königsberg von der Wasserseite. Größe: Kj) 62 mm, 79,3 g. Silber. 1663. Standort: Im Stadtgeschichtlichen Museum. — Schicksal: Vernichtet. HUNDRIESER, EMIL’RICHARD FRANZ 5? Königsberg 13. März 1846, f Berlin 30. Januar 1911. Sohn eines Riemer- meisters, Schüler Rudolf Siemerings in Berlin, stark beeinflußt durch R. Begas. Er verließ bereits 1873 endgültig seine Vaterstadt und ließ sich in Berlin nieder. Dort wurde er Professor an der Kunstakademie und 1905 91
Direktor des Rauchmuseums. Er schuf die Berolina und das Denkmal Wil- helms I. auf dem Kyffhäuser. Sein Entwurf für ein Gottscheddenkmal in Juditten wurde nicht verwirklicht. In Königsberg wurde um 1880, bereits in seinen jungen Jahren, eine Straße nach ihm benannt. Büste Karl August Burows 1. Büste Professors Dr. med. Karl August Burow (t 15. April 1874) auf vier Meter hoher kannelierter Eisensäule auf dem Schmuckplatz am Schiefen Berg. Sie wurde von Spenden dankbarer Patienten des allgemein be- liebten Arztes und Wohltäters errich- tet. Die Zeichnung gibt das Denkmal vor dem Hause der Burows wieder und wurde als Exlibris von B.-s Enke- lin gezeichnet. Bronze. 1877. Standort: Schmuckplatz am Schiefen Berg. — Abbildung: Bei Scholz. — Schicksal: Die Büste wurde im letzten Stadium des Zweiten Weltkrieges zwecks Einschmelzung abmontiert. Der Urenkel Dr. Burows, Direktor Ernst Meyer, kaufte 1955 die noch in der Harburger Zinngießerei auf dem Schrottplatz stehende Büste zum Metallwert auf und stiftete sie dem Alber- tinum in Göttingen, in dessen Vorhalle sie heute steht. 2. Die vier Erdteile auf dem Dach und 3. die beiden Löwen an der Freitreppe (im Volksmund „Gebrüder Löwen- stein“) der Müllerschen Börse. Sandstein. 1875. Standort: Börse. — Abbildung in: Königsberg in 144 Bildern, bei Borr- mann. — Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. 4. Büste Johann Christoph Gottsched für das nur geplante Juditter Denk- mal. Gips. 1910. Abbildung in: Ostpreußische Woche, Jahrgang 14, 21. S. 314. 1922. — Schicksal: Unbekannt. 92
Burow-Denkmal am Schiefen Berg JAEGER, OSKAR BERNHARD * Bialystok 9. Oktober 1893, f Soltau 13. Oktober 1957. Schon früh ver- zogen Jcs deutsche Eltern von Bialystok nach Marggrabowa (Treuburg), wo er Kindheit und Jugend verlebte. Da er schon damals als Knabe eine starke Zeichnen- und Formbegabung zeigte, riet sein Zeichenlehrer zur Ausbildung dieser Veranlagung. Nach dem Ersten Weltkrieg, an dem J. als Kriegsfreiwilliger teilnahm, besuchte er die Königsberger Kunstgewerk- schule, dann bis 1927 die Kunstakademie unter den Professoren Brachert und Cauer. Er lebte seit etwa 1933 in seiner Vaterstadt Treuburg, verfiel später in Geisteskrankheit, der er nach der Vertreibung 1957 erlag. 93
Gefallenen-Gedenktafel In der Provinz u. a. eine figürliche Gedenktafel 1914—18 in Pr. Eylau. (Ein in Treuburg 1880 geborener Vetter Ernst Gustav Jaeger, Maler und Bildhauer, hat in und für Ostpreußen keine Plastiken geschaffen.) Von ]. in Königsberg geschaffen: 1. Gefallenen-Gedenktafel mit zwei Engeln. Holz. Eingeweiht am 27. April 1924. Standort: In der Vorhalle der Kirche zu Treuburg. — Abbildung in: Treu- burger Zeitung Nr. 22 v. 15. September 1957. — Schicksal: Zerstört. 2. Relief des Obersten Wellhausen. Bronze. 1925. Standort: Privatbesitz in Königsberg. — Schicksal: Verschollen. 3. Mädchenakt. Holz. Um 1930. Standort: In Jaegers Hause in Treuburg. — Schicksal: Verschollen. 4. Kaminverkleidung. Liegende Frau über dem Kamin des Gutshauses. Holz. Um 1930. Standort: Privatbesitz des Rittergutsbesitzers Rüer in Chelchen (Vor- bergen). — Schicksal: Verschollen. 94
KADO, EDUARD * Memel 15. August 1875, J Lübeck 2. Januar 1946. Schüler der Akademien Königsberg, München, Paris. Er bereiste Holland, England und Italien. Zeichenlehrer und später Studienrat am Löbenichtschen Realgymnasium in Königsberg. Er malte Landschaften, Figurenbilder und Porträts. In Königs- berg ein Christusbild in der Ottokar-Kirche und ein Gemälde „Heilquell“ in der Tragheimer Apotheke. Seine Leistungen als Kunstgewerbler sind trefflich und zahlreich. Bis 1930 ist K. noch in Königsberg, Schrötter- straße 26, nachweisbar, nach seiner Pensionierung ging er um 1941 nach Lübeck. 1. Bildnisbüste Herr G. Bronze. Um 1910. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 2. Entwurf zum Deckel des Goldenen Buches der Stadt Königsberg: Königs- berger Wappen. Silber 1910. Abbildung in: Neue Kunst in Alt- preußen, I. S. 81. — Schicksal: Un- bekannt. 3. Mädchenkopf. Bronze. 1913. Standort: Privatbesitz. — Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 6, 12. S. 307. — Schicksal: Unbekannt. Mädchenkopf KAEHLER, HEINRICH * Rostock 22. Februar 1804, f Güstrow 5. April 1878. Sohn eines Tisch- lermeisters. Schüler der Berliner Akademie unter J. G. Schadow, in dessen Hause er lebte, 1826 Rom unter Thorwaldsen. Florenz, Carrara, Wien, Dresden, Rostock. 1837 London, wo er heiratete und ein vollbeschäftigter Porträtist wurde. 1846 Güstrow, wo er als Erbe einer Fabrik deren Leiter wurde. Seitdem künstlerisch wenig tätig. Schuf eine Gipsstatuette Scha- dows (1822). Mitarbeiter Schadows (s. d.) an den Sockelreliefs des Zimmermanngrab- mals. 95
KÄNDLER, JOHANN JOACHIM * Fischbach bei Arnsdorf/Sachsen 1706, f Meißen 18. Mai 1775. Sohn eines Pfarrers, kam er 1720 aus Wien nach Dresden, wo er 1723 als Lehr- ling unter Benjamin Thomae am Grünen Gewölbe und am Zwinger mit- arbeitete. 1730 von August dem Starken zum Hofbildhauer ernannt, wurde er 1731 an die Popzellanmanufaktur in Meißen berufen, wo er im selben Jahre die Tochter eines „Fayenciers“ heiratete. Zuerst ahmte er den japanischen Porzellanen nach, dann schuf er Chinoiserien. Mitte der Dreißiger Jahre verwandte er aber selbständige europäische Motive. 1740 Leiter der plastischen Abteilung, war er ihr hervorragendster Künstler. Er schuf die großen Porzellanarbeiten für das japanische Palais, halb- lebensgroße Büsten habsburgischer Kaiser in Dux, eine Porträtstatue Augusts III. in polnischer Tracht, 90 cm hoch. Er beabsichtigte sogar ein überlebensgroßes Reiterdenkmal Augusts III. in Porzellan zu schaffen, von dem noch das Gipsmodell erhalten ist, doch unterblieb dies nur durch die Geldnot des Siebenjährigen Krieges. Ihm verdankt das Meißner Por- zellan seine Berühmtheit^ Daneben schuf er Sandsteinplastiken, auch einen Holzaltar. Nach Brühls Tode galt er als überholt, schuf aber dennoch in klassizistischer Auffassung kurz vor seinem Tode das einzige durch seine Signatur beglaubigte Porzellan werk: Triumphzug der Amphitrite im Dresdner Kunstgewerbemuseum. x 1. Bauer mit Kiepe und Zicklein. Geschenk des Stadtältesten, Professor Dr. Stettiner. Meißner Porzellan. Um 1740. 2. Vier Putten als Symbole der Jahreszeiten. Meißner Porzellan. Um 1750. Standort: Beide in den Städtischen Kunstsammlungen im Schloß. — Schicksal: Beide verschollen. KAHAN, GEDALJA * Königsberg (?) um 1882, Schüler Cauers. Siedelte später nach Berlin über, wo er noch 1930 nachweisbar ist. 1. Kinderbildnis. Marmor. J 2. Männliche Bildnisbüste. Schwarzer, schwedischer Granit. 3. Elfentanz. Vor 1919. Standort: Ausgestellt in der 54. Kunstausstellung in der Königsberger Kunsthalle, Mai 1919. — Schicksal: Unbekannt. KEYSER, SIMON Königsberger Steinmetz im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts. Er ar- beitete unter Jacob Ottinger (s. d.) an Epitaphien im Dom. -
KIBER, HEINRICH GOTTFRIED * Hannover 1803, f Königsberg nach 1835. .Steinhauermeister. Kam 1817 zum Steinhauermeister und Bildhauer Haack in die Lehre, über Kopen- hagen, Hamburg, Ludwigslust, wo er am Ausbau des neuen Schlosses be- schäftigt wurde, und andere Städte, 1832 nach Königsberg. Monument des Majors v. Kowalsky in Spitzings aus Sandstein (fünf Fuß hoch). K. reparierte das Grabmal der Markgräfin Elisabeth von Wilhelm v. d. Blocke (s. d.) im Dom. Marmor. Zwischen 1832 und 1835. Schicksal: Zerstört. KIMRITZ, PAUL * Königsberg 8. August 1888, lebt in Erfurt, Kartäuserstraße 31. Lernte vier Jahre praktisch bei Holzschnitzer Albert Boy und ein Jahr bei Stein- metzmeister Släma in Königsberg, dann zwei Jahre an der Kunstschule Königsberg unter Borchert und Sauer, zwei Jahre bei Cauer. In der Pro- vinz schuf K. 1908 ein rundes Porträtrelief des Masurendichters Dewischeit für dessen Denkmal in Lötzen (Bronze), einen Kolossaladler aus rotem Granit für Kraupischken (Breitenstein). K., der sich eine ausgezeichnete technische Ausbildung erworben hatte, wurde von zahlreichen Königsberger Bildhauern das Aushauen ihrer Modelle übertragen, so 1908 von Rosen- berg die Büste Paul Lauf fers in Marmor, so 1929 von Threyne die Fi- guren Herzog Albrechts, Bischof Polenz‘ und Polianders am Altstädtischen Gemeindehaus, 1929 von Schmidt-Kestner der Kopf der Justitia im Hofe des Gerichtsgebäudes, 1933 von Schmidt-Kestner die menschliche Kolossal- figur an der Anatomie, 1936 von Schmidt-Kestner das Relief Wagners im Öpernhause, 1939 von Threyne der Knabe mit Hund am Nordbahnhof. 1. Überlebensgroße Büste Friedrichs III., von Hauptmann a. D. Berthold Kleist gestiftet. Sandstein. 1909. Standort: In der Kalthöf er Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche. — Schick- sal: Unbekannt. 2. Eine weibliche Aktfigur „Badende“, 1,20 m. Bronze. 1913. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Beim Bombenangriff in der Wohnung des Künstlers verbrannt. 3. Die Köpfe des Grabmals Dr. Georg Lejeune Dirichlet,\2,40 m hoch. Die vom Steinmetzen verstümmelte griechische Inschrift 7TA@EMA@OS heißt: Der Leidgeprüfte. Klinker, oben ein Kranz von behelmten Köpfen aus Sandstein. 1921. Standort: Neuer Altstädtischer Friedhof Pillauer Landstraße. — Schick- sal: Möglicherweise' erhalten. 4. Kruzifix 0,15 m hoch, darauf acht Reliefs je 50 mm hoch, für Damas- kus. Religiöse Darstellungen. Elfenbein. 1922. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 97
5. Überlebensgroße Büste Jahns, ca. 90 cm hoch. Stiftung des Bildhauers an den Königsberger Turnerbund. Bronze. 1924. Standort: In der Turnhalle Drummstraße. — Schicksal: Unbekannt. 6. 'Zwei geschnitzte Sessel, die K. in freien Stunden, wie es im Schnitz- werk zu lesen ist, schuf, von je 45 kg Gewicht. Der eine zeigt als Rücken- lehne oben: Kopf eines Ordensritters im Topf heim, daneben Wappen mit Ordenskreuz und 1255, darunter groß das Königsberger Wappen von 1906, darunter in Blätterwerk eine Nachbildung des Rosenbergschen Ordens- ritter-Brunnens an der südlichen Schloßfreiheit. Auf dem Lehnenpfosten links die kleine Büste Kants, rechts E. T. A. Hoffmanns, unter den Arm- lehnen die Königsberger Originale des 19. Jahrhunderts, Hungerpfarrer Mathesius und Kandidat Fischer. Abschluß der Armlehnen Tierköpfe, unten das älteste Königsberger Wappen. Der andere Sessel hatte als Rücken- lehne ein Wikingerschiff, die Pfosten zeigten Oberbürgermeister Heide- mann und General York. Unter den Armlehnen Drosselfried und Pla- netenaugust, zwei weitere Königsberger Originale. Eichenholz. 1922—26. Standort: Als sein Privatbesitz in seiner Wohnung. — Schicksal: K. hatte im Sommer 1944 beide Sessel nach Cranz ausgelagert, von wo sie ein rus- sischer Offizier 1945 abtransportieren ließ. 7. Bildnisbüste Frau von Sabler. Marmor. 1925. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 8. Brunnen. Putto auf Ganter reitend. Begonnen wurde der Brunnen von dem damaligen Kunstschüler Ehrich (s. d.), er blieb drei Jahre un- fertig stehen, bis K. ihn vollendete. Muschelkalkstein. 1926. Standort: Im Garten der Kunstschule Königstraße 57 vor der Direktor- wohnung. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. Puttenbrunnen 98
Relief Goetz (zu S. 100) 9. Junge sterbende Mutter, 1,35 m für Grabstätte von Pfeil. Bronze. 1929. Standort: Gemeindefriedhof, Pillauer Landstraße. — Schicksal: Unbekannt. 10. Vier Reliefs in den Türlaibungen eines Hauses in der Beethovenstraße: Wändernder Zimmergesell in Tracht, Maurer, Tischler, Maler bei der Ar- beit. Kalkstein. Um 1929. Schicksal: Möglicherweise erhalten. 11. Bildniskopf Adolf Pelz zum 75jährigen Bestehen der Steinmetzfirma Arthur Pelz. Bronze. 1929. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 12. Bildniskopf seiner Gattin. Bronze. 1930. Standort: Privatbesitz des Künstlers. — Schicksal: Vernichtet. 13. -Nachbildung der drei Barockfiguren (Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Liebe). Die Originale kamen ins Stadtgeschichtliche Museum (s. Teil II, Barock). Sandstein. 1930. Standort: Auf dem Portal der Burgkirche am Schiefen Berg. — Schicksal: In der Bombennacht 1944 abgestürzt und zertrümmert. 99
14. Relief, 105 X 75 cm, darunter: „Dem Andenken an Herrn Pfarrer Lic. theol. Johann Karl Leopold Goetz, von 1874 bis 1903 Vorsteher des Krankenhauses der Barmherzigkeit in tiefer Dankbarkeit gewidmet an dessen 100. Geburtstage am 26. August 1933“. Bronze. 1933. Standort: Im Krankenhaus der Barmherzigkeit. (Sch westernheim). — Schicksal: Unbekannt. 15. Kreuzheiland, 1,40 m auf vier m hohem Kreuz. Bronze. 1935. Standort: Friedhof des Krankenhauses der Barmherzigkeit. — Schicksal: Verschollen. 16. Bildniskopf Gräfin Kanitz (?). Marmor. 1939. Standort: Unbekannt. — Schicksal: Unbekannt. 17. Abguß der Hand des Bildhauers Stanislaus Cauer. Gips mit Stearin- zusatz. 1940. Standort: Privatbesitz der Töchter Cauers in Königsberg. — Schicksal: Zerstört. 18. Sterbender Krieger, liegend, 1,30 m für Familie Schrötter. Bronze. 1941. Standort: Kirchhof Veilchenberg. — Schicksal: Unbekannt. 19. Kruzifix, Petrus, Paulus. Jede Figur 1,60 m. Lindenholz, farbig ge- faßt. 1942. Standort: Altar des Krankenhauses der Barmherzigkeit. — Schicksal: 1944 verbrannt. 20. Modell eines Furtwänglerkopfes. (Auftraggeber: Musikdirektor Fie- bach) für die Königsberger Gesangvereine. Gips. 1944. Schicksal: Bei der ersten Zerbombung Königsbergs am 27. August 1944 zerstört. KISS, AUGUST KARL ERHARD * Paprotzen bei Pleß/Oberschlesien 11. Oktober 1802, f Berlin 24. März 1865. Nach Besuch von Eisenziselierschulen ab 1825 Schüler Chr. Rauchs. Werke: Reiterstandbild Friedrichs d. Gr. in Breslau (1841), Schwerin und Winterfeldt auf dem Wilhelmsplatz Berlin, Amazone mit Tiger kämp- fend (1839). K. stiftete testamentarisch der National-Galerie Berlin 300 000 M zum Ankauf neuerer Werke. Reiterdenkmal Friedrich Wilhelms III. mit fünf vortrefflichen figurenreichen Sockelreliefs aus der Geschichte der Erhebung und den allegorischen Fi- guren von Glaube, Gerechtigkeit, Liebe, Weisheit an den Ecken, östlich der gepanzerten Borussia (Tapferkeit) und westlich der füllhorntragenden Segensfülle (Friede). Vorderseite: Preußischer Adler „Ihrem Könige Friedrich Wilhelm HI. die dankbaren Preußen“. Umschrift: „Sein Beispiel, seine Gesetze machten uns stark zur Befreiung des Vaterlandes. Ihm dan- ken wir des Friedens Segnungen“. Kiß hatte zwei Modelle für die Königs- 100
Reitcrdenkmal Friedrich Wilhelms III. figur geliefert; die ausgeführte im Purpur und eine in Generalsuniform im Zweispitz mit Militärmantel in großem Faltenwurf. Doch Friedrich Wil- helm IV. entschied sich für die prunkvollere Darstellung. Das Pferd ist Trakehner Rasse, die der König meist ritt. Es ist, wie die wenigsten wissen, von dem ostpreußischen Fierbildhauer Rudolf v. Printz (s. d.) herrlich ge- arbeitet. Man hat die Gangart bemängelt. Doch das edle Pferd geht nicht, sondern scharrt ungeduldig mit dem Fuß. (Genau die gleiche Haltung hat z. B. auch das Roß des Gattamelata von Donatello in Padua). Kiß war mit dem Modell ganz einverstanden, änderte lediglich die Kopfhaltung etwas. Statt der sechs allegorischen Figuren hatte K. auch die Statuen Blüchers, Gneisenaus, Yorks und Bülows an den Ecken und Steins und Hardenbergs in den Mitten vorgeschlagen. Doch der damalige allegorienfreudige Ge- schmack verwarf leider die zweite Fassung. Das Denkmal wurde gegossen aus eroberten französischen Geschützrohren in der Gräflich-Einsiedelnschen Gießerei Lauchhammer. Es sind drei Briefe von K. an seinen Freund Julius Knorre, der im Lager- haus in Berlin bei Professor Wach arbeitete, während K. bei Professor 101
Rauch die Reiterstatue schuf, im Druck aufbewahrt, die einen Einblick in des Künstlers Arbeitsweise gewähren: „Die Gegenstände für die Basreliefs sind folgende: das Familienleben des Königs, die Gesetzgebung mit besonderer Hervorhebung derjenigen Ge- setze, die für die Provinz Preußen wichtig sind, die Bewaffnung und die Segnungen des Friedens. Zum deutlicheren Verständniß will ich auf jedem Basrelief als Hintergrund in leichter Andeutung Ansichten von Königsberg darstellen. Zum Familien- leben wäre mir demnach eine Zeichnung von dem Hause auf den Huben wünschenswerth, welches der König und die Königin in den drangsal- vollen Jahren bewohnten. Für die Gesetzgebung erbitte ich mir aus einem der königlichen Zimmer des Schlosses die Ansicht der Schloßkirche; viel- leicht reicht auch schon das Hauptportal hin oder sonst ein charakteristisch hervortretender Fheil, um den Beschauer in die Localität zu versetzen, wo sich der Vorgang begiebt. Für die Bewaffnung würde mir eine Ansicht des Hauptportals des Schlosses mit der Freitreppe angemessen erscheinen als derjenige Ort, wo um das aufgesteckte königliche Banner sich das Volk schaart. Für das letzte lange Relief mit den Segnungen und Zuständen des Friedens, wo Ackerbau, Viehzucht, Schiffahrt u. a. m. bezeichnet werden sollen, würde sich eine Gegend des Haffs oder Pregels wohl am besten eignen. Vielleicht sind Blätter von Gegenständen vorhanden, die ich an- deutungsweise als Hintergrund benutzen könnte. Sie, mein alter Freund, werden von der außerordentlichen preußischen Güte seyn und mir zur Erreichung meines Vorhabens verhelfen. Bei der Aufnahme der bemerkten Ansichten ist es mir natürlich nicht um besonders gründliche und ausführ- liche Bilder zu thun, sondern um bestimmte Umrisse des Hauptgegenstandes in Wenigen Linien. Sie, alter Lagerhaus-Genosse, werden beurtheilen, was und wieviel notwendig ist, um es im landschaftlichen Relief zu benutzen. Habe ich die Compositionen des ganzen Piedestals und seine Basreliefs in Uebereinstimmung mit der Reiterstatue gebracht, so werde ich das Ganze dem Verein nach Königsberg zur Ansicht und Genehmigung einsenden, ehe ich die Ausführung im Großen beginne. /Berlin, 18. Nov. 1846. / Kiß.“ 1849 schrieb Kiß: „Die Arbeiten an unserem Königsberger Denkmal schrei- ten unbehindert durch die politischen Wirren der Vollendung entgegen, Die sechs über lebensgroße Statuen, nämlich Glaubensstärke, Tapferkeit, Ge- rechtigkeit, Liebe, Friede und Weisheit, am oberen Fheil des Piedestals sind im Bronzeguß begriffen, ebenso die ganze Architectur und ich bin gegenwärtig mit den Basreliefs beschäftigt, von denen auch zwei beinahe ganz vollendet sind bis auf eine einzelne Figur in dem mit der Gliederung der Stände. Ich hatte oder habe vielmehr die Idee, in dem Repräsentanten des Gelehr- ten den Astronomen Bessel zu wählen, später aber fiel mir ein, einen Mann zu wählen, der durch seine wissenschaftlichen Forschungen mehr in das praktische Leben eingegriffen und ich glaube in Kraus den-Mann gefunden 102
•zu haben, weil er im kameralistischen Fache so segensreich gewirkt und gewiß in Königsberg noch in dankbarem Andenken lebt. Ich bitte mich zu unterrichten, ob ein Portrait von ihm existirt und ob ich es zur Benutzung erlangen kann. In derselben Gruppe habe ich in dem Wehrmann (in der Kleidung des damaligen ostpreußischen N ational-Cavallerie-Regiments) den in Frankfurt für die gute Sache geopferten v. Auerswald mir gedacht und denselben — soweit es bei dem mangelhaften Material möglich — por- traitirt. / Berlin, 14. Mai 1849. / Kiß.“ „Diesen Augenblick werden die beiden Reliefs gepackt und zum Bronze- Guß versendet. Ich selbst gehe nach Lauchhammer auf einige Zeit, um alle Bronze-Arbeiten zu revidieren. Nach der Zurückkunft beginne ich sogleich die andern Reliefs (Familie des Königs und die Gesetzgebung), welche eigentlich die ersten hätten seyn sollen. Für das^ fünfte Relief, die Bewaff- nung, werde ich später nochamls Ihre Güte in Anspruch nehmen in Betreff der Bildnisse von Louis und Alexander v. Dohna. In diesem letzten Relief kommen in der Hauptgruppe als den Aufruf des Königs vortragend und die Bewaffnung leitend Yorck, Louis und Alexander v. Dohna als die Hauptträger vor. Wer sonst würde von den dabei Antheil beweisenden Autoritäten am volksthümlichsten zu wählen sein? / Berlin, 20. Juli 1849. / Kiß.“ Leider sind Knorres Antworten nicht erhalten. Vielleicht war er es, der bei der Bewaffnung auf Heidemann und v. Bardeleben hinwies. Der Transport des riesigen, 19,3 Meter hohen und 250 Zentner schweren Denk- mals von der Gräflich-Einsiedelnschen Gießerei Lauchhammer, wo der Zieseleur Hans Rudholzer es gegossen und der Steinmetzmeister Wimmel den Granit fuß gehauen hatte, mittels sechszehnpf erdigem Lastzug war schwierig. Auf den schlechten Straßen sank es mehrmals ein; wie schon in Jüterbog, mußte auch in Königsberg das Dach des neuen Brandenburger Tores abgenommen und der Boden des Grünen Tores abgegraben werden. Der Transport dauerte genau einen Monat. Bronze. 1841—1851. Enthüllt 3. August 1851. Standort: Auf dem Königsgarten. — Abbildung: Bei Boetticher, Armstedt, in: Königsberg in 144 Bildern. — Schicksal: Unbeschädigt erhalten an .gleicher Stelle. KLEINSCHMIDT, GEB. LOEFFKE, ELISABETH * Ostpreußen (Königsberg ?) 25. Juli 1907, J 27. April 1941. Ab 1921 besuchte L. die Luisenschule in Königsberg, verließ aber die Schule vor dem Abitur und traf 1926 bei einem Königsberger Goldschmied in die Lehre. 1929 ging sie zur Ausbildung in Malerei und Plastik nach Hamburg, kehrte aber drei Jahre später nach Königsberg zurück. Sie schuf hier Tier- plastiken und eindrucksvoll-zarte Madonnen. Sie arbeitete in. der Werkstatt Eva Stripkowski in Königsberg. Später heiratete sie den Pastor Hans Klein- schmidt. Ihr Bronzekopf wurde von Seiffert (s. d.) geschaffen. 103
Schuhschnabel 1. Schuhschnabel, ca. 50 cm. Bronze. Um 1936. Standort: Privatbesitz der Künstlerin. — Abbildung in: Bild, VI. 1936, S. 388. — Schicksal: Verschollen. 2. Hindenburgrelief, überlebensgroß. Bronze. Standort: Offiziersheim in Brauns- berg. — Schicksal: Unbekannt. 3. Bildnisbüste Hindenburgs zum 35 jährigen Bestehen der Königin-Luise- Schule. Geschenk der Künstlerin. Bronze. 1936. Standort: Luisenschule, Aula. — Schicksal: Verschollen. KNORRE, ANDREAS JOHANN FRIEDRICH * Berlin 1763, f Königsberg “11. Mai 1841. Er studierte Malerei in Berlin und war Schüler von Bernhard Rode. 1800 folgte er einem Ruf als erster Lehrer und Professor an die Kunstschule Königsberg, wo er gleichzeitig an der Gewerbeschule unterrichtete. Er malte die Bildnisse vieler Königs- berger: Oberpräsident v. Auerswald (Staatsarchiv), Kanzler v. Schrötter (Oberlandesgericht), Professor C. G. Hagen (Pharmazeutisches Institut), Bischof Borowski (Neuroßgärter Kirche), Oberbürgermeister Heidemann und Frau, General v. Bülow (Kirche Neuhausen). Selbstbildnis im Kreise seiner Familie. (Gemäldegalerie). K.-s Sohn Julius war ebenfalls Königs- berger Maler. Totenmaske Kants, jedoch nicht das Knorresche Original. Von der Toten- maske von 1804 gibt es drei Abgüsse, nach einer von diesen wurde 1924 die Königsberger Maske her gestellt. Kelch schrieb, 1804: „Kants Schädel enthält durch die regelmäßige Bildung seiner einzelnen Theile und durch 104
|1 die Menge der an ihm stark ausgezeichneten Erhabenheiten eine merk- würdige Form. Die hohe breite und eckige Stirne, die bis zur Kronnaht stark ausgezeichneten Spurlinien, die gerade Richtung des Oberdachs des Schädels, die zu beiden Seiten stark hervorragenden Erhöhungen der Seiten- wandbeine, die allmählich sich nach hinten wölbenden Schlafflächen und auf ihnen' befindliche Erhabenheiten, der Eindruck und die Abplattung am Hinterhaupte und das stark nach hinten sich wölbende Hinterhauptsbein geben dem Schädel Eigenheiten, die man in diesem Zusammentreffen schwerlich an einem anderen wiederfinden wird.“ Gips. 1924. Standort: Kantzimmer des Stadtgeschichtlichen Museums. — Schicksal: Zerstört. KOHLHOFF, JOHANN CHRISTOPH * Königsberg 1744, f Königsberg 1815. Klempnermeister, Gewerks-Älter- mann und Vorsteher bei der Domkirche. Verfertigte Statuen aus getrie- benem Blech. 1. Armaturen in der Art von Trophäen auf den Eckpfeilern sowie das schmiedeeiserne Rankenwerk der Schadowmauer am Denkmal Friedrichs I. Eisenblech. 1802. Standort: Schadowmauer, Schloßplatz. — Abbildung: Bei Rosenkranz, in: Deutsche Staatenbildung, Geliebtes Königsberg. — Schicksal: Da durch Rost zerfressen, 1926 entfernt. 2. Schlafender Knabe. Eisenblech. Um 1800. Standort: Über der Eingangspforte zum Alten Tragheimer Friedhof, Pil- lauer Landstraße. 3. Minerva Schicksal: Beide schon vor dem Ersten Weltkrieg verschollen. KOLLWITZ, GEB. SCHMIDT, KÄTHE * Königsberg 8. Juli 1867, f Moritzburg 22. April 1945. Fünftes Kind des im Vormärz in Königsberg eine Rolle spielenden Maurermeisters Schmidt, der als Referendar einen volksnahen Beruf ergriff. Käthe erhielt Unter- richt beim Kupferstecher Mauer, war Winter 1885 bei Stauffer-Bern in Berlin, dann Schülerin Emil Neides in Königsberg und 1888/89 Ludwig Herterichs in München. Sie heiratete 1891 den ostpreußischen Arzt Dr. Karl Kollwitz, der im Norden Berlins eine Praxis eröffnete, wo sie das damalige soziale Elend gründlich kennenlernte, das ihre ganze Kunst durchdrang. Sie begann zu radieren und gab das Malen auf; in diesem Kunstzweig wurde sie eine große' Künstlerin. Erst als ihre Kinder herangewachsen waren, wandte sie sich der Plastik zu. 1919 ProfessortiteL Später Pour le merite. Am 15. Februar 1933 mußte sie aus der preußischen Akademie der Künste ausscheiden. 31 ihrer Werke wurden als entartete Kunst be- schlagnahmt. Nach ihrem Tode wurde ihre Asche neben den Ihrigen auf dem Friedhof Berlin-Lichtenberg beigesetzt unter ihrem Bronzegrabrelief 105
„Ruht im Frieden seiner Hände“, das sie 1936 geschaffen hatte (34 x 32). Zu ihren Bildhauerarbeiten gehören ferner: Zwei lebensgroße Granitfiguren: Vater und Mutter auf dem Soldatenfriedhof in Essen bei Dixmuiden (1924/32), geschaffen in Erinnerung an ihren im Weltkrieg gefallenen Sohn Peter (heute zerstört), eine Selbstbildnisbüste (Bronze, 1936, 36 x 28), Mutter mit zwei Kindern (1935), eine Reliefplastik „Klage“, ihr Selbst- bildnis darstellend, getönter Gips (1938/39), im Wallraf-Richartz-Museum in Köln, drei Kinder (Bronze, 1938), der „Turm der Mütter“ (Bronze, 1937) und eine Bronze-Pieta (1938). Im Schloß Pillnitz füllen ihre Werke einen ganzen Raum. Relief Julius Rupps auf dem Gedenkfindling auf dem Kneiphöfischen Pauperhofplatz 3, den die freireligiöse Gemeinde zum WO. Geburtstage ihres Gründers enthüllte. Außer den Lebensdaten 1809—1884 trug der Stein die Worte Rupps: „Wer nach der Wahrheit, die er bekennt, nicht lebt, ist der gefährlichste Feind der Wahrheit selbst.“ Bronze. 13. August 1909 enthüllt. Standort: Kneiphöfischer Pauperhausplatz 5. — Abbildung in: Zehn Jahre Patenschaft Duisburg. Königsberger Treffen 1962. — Schicksal: Unbekannt. KORALUS, PAUL * Widminnen 16. Dezember 1892, lebt in Häverstädt bei Minden, Birken- weg 8. Vater: Fabrikbesitzer aus der litauischen Familie Karalus stammend. K. verlor als kleines Kind das Gehör, besuchte die Gehörlosenschule in Angerburg und Tilsit bis 1910. Für Werke aus der Tilsiter Schulzeit, die sein Direktor nach Brüssel zur Weltausstellung schickte, erhielt K. das goldene Ehrendiplom der Weltausstellung, wodurch Professor Cauer in Königsberg auf ihn aufmerksam wurde und ihn für die Kunstgewerbe- schule in Königsberg bestimmte (1910—1911). Dort Schüler von Professor Feist. Dann nahm Cauer ihn von 1911 —1914 in seine Klasse an der Kunst- akademie auf. In den Ferien war K. als Steinmetz bei der Firma Schwarz in Rothenstein tätig. 1914—1918 studierte K. in Dresden bei Werner und Wrba, dessen Meisterschüler er wurde. 1920 Sonderausstellung bei B. Tei- chert in Königsberg. Dann vervollkommnete K. sich in Lithographie und Kupferstich und war als Lithograph in Hannover tätig. 1926 freier Künst- ler, von 1931 —1944 in seiner Vaterstadt Widminnen. Flucht über Stral- sund, Eutin nach Minden. Für Braunschweig schuf K. eine Wilhelm-Raabe- Büste und zahlreiche Büsten Privater. Die Schule Widminnen besaß von ihm eine Eckplastik in Muschelkalk „Ballspielende Knaben“, Schloßberger Landschulen Kinderreliefs und die Darkehmer Schule zwei Travertin- brunnen. Auch als Maler tätig. 1. Mädchen mit Tropfkrug. Unter der Figur ein Goldfisch- und zwei Blumenkästen. Kalkstein. 1912. Standort: Privatbesitz Steinmetzleiter Pecht (f), Königsberg. — Schicksal: Unbekannt. 106
Schiilerarbeiten 2.13. Zwei Kopfstudien, Schiilerarbeiten bei Cauer und in dessen Atelier. 4. Kuh unvollendet, Schülerarbeit ebenda. Ton 1913. Schicksal: Zerstört. 5. Unter dem Kreuz zusammenbrechender Christus, Modell ein m hoch. Ausgehauen von K. Schwarz, Rothenstein, in dreifacher Vergrößerung. Kalkstein. 1913. Standort: Auf dem neuesten katholischen Friedhof Ratslinden. — Abbil- dung in: Königsberger Woche, Jahrgang 6. Nr. 32. S. 815, 1913. — Schicksal: Unbekannt. 6. Fischerritt bergab zur Schwemme, 40 cm hoch. Gips. 1914. Standort: Privatbesitz des Künstlers. — Schicksal: Zerstört. 7. „Freiheit“, weiblicher Akt auf einem schnell ausschreitenden Pferde. Plastelin, dann Gips. 1915. Später modellierte K. in Tonerde hiernach eine lebensgroße Wiederholung, die 1918 in Dresden in Gips gegossen wurde. Im Freien auf gestellt, wurde dies Werk bald danach durch Sturm und Regen zerstört. 8. Stier Rinaldo. Gips. 1918. 9. Bildnisbüste im Privatbesitz Frau Maria Kemke. Gips. 1918. Standort: Alle drei ausgestellt im Juli 1920 in der Kunsthandlung Bernhard 107
Christus (zu S. 107) 108
Büste Samuel Heinickes (zu S. 110) Büste Alois Senefelders Teichert, Königsberg. — Abbildung: Alle in: Ostpreußische Woche, Jahr- gang 12. 43. S. 556. 1920. — Schicksal: Alle drei verschollen. 10. „Erschöpfter Sieger“ (Reiter auf Trakehner Pferd), 35 cm hoch. Zwei Ausfertigungen: a) Privatbesitz Dr. Finkenwirth, Hannover, erworben 1923, Bronze. 1918. b) Privatbesitz Landeshauptmann Dr. Blunck, Landes- haus Königsberg. Erworben 1933. Gips, getönt. 1918. Standort: Ausgestellt Juli 1928 im Kunstsalon Bernhard Teichert, Königs- berg. — Abbildung in: Ostpreußische Woche, Jahrgang 12, 47. S. 556. 1920. — Schicksal: a) Möglicherweise erhalten, b) Unbekannt. 11. Büste Alois Senefelder, geschaffen für den Deutschen Senefelder-Bund (der Lithographen und ähnlicher Berufe). Gips. Enthüllt am 7. November 1920. Standort: Königsberg, im Gasthaus „Zur Honigbrücke“, Feiersaal. — Ab- 109
Bildung in: Ostpreußische Woche, Jahrgang 13, 7. S. 103. — Schicksal: 1944 zerstört. 12. Büste Samuel Heinicke. Erfinder der Taubstummen-Welt-Lautsprache, doppelt lebensgroß. Zwei Wiederholungen in den Provinzial-Taubstummen- Anstalten in Tilsit und Rößel. Getönter Gips. 1933/34. Standort: Provinzial-Taubstummen-Anstalt in Königsberg. — Schicksal: Unbekannt. 13. Drei Kleinplastiken: „Kartoffelsammlerinnen.“ Gips. Vor 1935. 14. Drei Tage altes Lämmchen. Gips. Vor 1935. 15. VErstürmender Keiler. Plastelin. Vor 1935. Standort: Alle drei wurden 1935 bei B. Teichert, Königsberg, ausgestellt. — Schicksal: Verschollen. KRAHMER (AUCH CRAMER), JOHANN d. Ä. t Königsberg 1740. Er wohnte als Mieter auf der Burgfreiheit und als Eigentümer auf dem Vorderroßgarten, wo sich in der Servisanlage für Eigentümer findet: „Bildhauer, hökert.“ Vielleicht war der Bildhauer Johann (Christoph) K. d. J. sein Sohn. 1711 schnitzte K. die Taufe in Kreuzburg. Vielleicht ist von ihm der Orgelprospekt der Orgel von Georg Siegmund Casparini. Schöne ornamentale Arbeit. Holz. 1717 oder 1734. Standort: Neuroßgärter Kirche. — Schicksal: 1944 verbrannt. KRAUS (KRAUSS, AUCH KRUSE), JOSEPH ANTON * Berlin, CO Berlin 27. Oktober 1703 mit Elisabeth Frauenschein, f Danzig 21. Januar 1721. Bildhauer in Stein und Holz, auch Stuckarbeiter. Er entwickelte sich vom ausführenden Bildhauergesellen zum selbständigen Künstler. Er kam 1708 aus Berlin, wo er wahrscheinlich im Werktrupp Weyhenmeyers tätig gewesen war, auf Veranlassung des Grafen Friedrich Alexander v. Dohna nach Schlobitten. Beim Umbau des dortigen Re- naissanceschlosses schuf er die Kinderfiguren auf den beiden Altanen u. v. a. Im Innern sind die Stuckarbeiten in den Treppenhäusern, in den könig- lichen Gemächern, im Mittelschloß und vor allem die Ausschmückung im großen Rokokosaal von ihm. Nach dreijähriger Tätigkeit in Schlobitten ließ er sich bis 1717 in Königsberg nieder. 1719 verzog er nach Danzig, wo er bald starb. Taufengel aus der Kirche St. Lorenz. Holz, farbig. 1714. Standort: Kirche des Heimatmuseums im Tiergarten. — Schicksal: Mög- licherweise in Hohenstein/Ostpr., wohin das Heimatmuseum 1943 über- geführt wurde, erhalten. 110
KRAUS, GEB. HOBSON, KATHARINE * Denver/Colorado 11. April 1889. Lebt in Cooperstown/New York. Stu- dierte bei W. Sintenis in Dresden und in Paris. Stellte 1925 Porträtbüsten in Gips aus. 1. Kopie von Hagemanns Kantbüste. Gips. 1924. Standort: Heute in Besitz der Gesellschaft der Freunde Kants in Göttingen. — Schicksal: Erhalten. Weiblicher Bildniskopf 2. Im Kantzimmer eine verkleinerte Kopie von Hagemanns Kantbiiste. Porzellan. Um 1925. Standort: Stadtgeschichtliches Museum. — Schicksal: Zerstört. 3. 'Weiblicher Bildniskopf. Gips. 1925. 4. Älterer männlicher Bildniskopf. Gips. 1925. Standort: Beide ausgestellt Juni 1925 im Handelshof. — Abbildung in: Ostpreußische Woche, Jahrgang 17, 20. S. 345. 1925. — Schicksal: Un- bekannt. 5. Büste Frhr. vom Stein. Bronze. 1927. Standort: Mittelhalle des Liebenthalschen Universitätsbaues. — Schicksal: Zerstört. KRAUSE, ALEXANDER t Königsberg nach dem 10. Dezember 1624, an welchem Tage er Pate stand. Er wirkte in Königsberg spätestens ab 1604. In der Schloßkirche besserte er den Stuhl der Kurfürstin aus. Er schnitzte auch Wappen. 111
Epitaph des Oberburggrafen Wernsdorf im Dom (zu S. 113) 1. Gestalten der Fides, Spes am nördlichen, Charitas, Justitia am südlichen Pfeiler in der Schloßkirche auf hohen ornamentalen Konsolen. Holz, farbig. 1606. Standort: Schloßkirche. — Abbildung: Fünf bei Ulbrich I, bei Ulbrich II, Rohde VIII, Boetticher, Armstedt, Wünsch, Merian, Neumann. — Schick- sal: 1944 verbrannt. 2. Gestalt der Tugend. Holz, bemalt. 1606. Standort: In den Städtischen Kunstsammlungen im Schloß. — Schicksal: Verschollen. 3. Symbolische Figuren an einem Triumphtor, auf dem der Hofmaler Daniel Rose den Kurfürsten Georg Wilhelm und seine Gemahlin abkonter- feit hatte. Holz. Vor 1620. 112
Standort: Vor dem Hauptportal des Schlosses. — Schicksal: Längst zu- grunde gegangen. 4. Die Gestalten der Gerechtigkeit und der Liehe auf dem Gesims des Fürstenstuhles im Dom, früher auf der Abschlußwand zwischen Kirche und Chor, glaubt Ulbrich aus stilistischen Gründen, obwohl der Nachweis fehlt, K. zuschreiben zu müssen. Das Schnitzwerk von Michael Doebel d. Ä. (s. d.). Holz. 1620. Standort: Im Dom. — Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: 1944 ver- brannt. 5. Zwei lebensgroße geschnitzte Hirsche. Holz. 1622. Standort: Am Tor des Tiergartens Neuhausen. — Schicksal: Längst zu- grunde gegangen. 6. Epitaph des Landhofmeisters Albrecht v. Kittlitz (f 22. März 1604). Über dem von zwei Karyatiden gestützten Gesimse hält ein großer Engel zwei Wappen; beiderseits zwei Löwen, ferner Fratzen und Fotenköpfe. In den Seitenverzierungen Putten, von denen der eine fehlt. Holz, bemalt. 1604. Standort: An der Nordseite des vorderen Domchores. — Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: 1944 verbrannt. 7. Epitaph des Obermarschalls Georg v. Pudewels (/ 16. Mai 1604) und seiner beiden Ehefrauen Dorothea und Elisabeth. Karyatiden — Zeit und Fleiß — tragen das Gebälk. Mittelbild des Jüngsten Gerichtes von Anton Möller oder seiner Schule. In der Bekrönung ein wappenhaltender Engel und zwei Greife. Alles tüchtige Arbeit. Holz. 1604. Standort: An der Nordseite des vorderen Domchores. — Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: 1944 verbrannt. 8. Epitaph des Oberburggrafen Wolff v. Wernsdorf (f 20. Dezember 1606) und seiner Gattin Esther v. Polenz (f 1. November 1619). Reicher, mit Figuren fast überladener Rahmen: Die Laster und Pietas und Virtus, in der Bekrönung Beatitas und Fama sowie Engel, ganz oben Christus als Überwinder des Bösen. Gemälde und Porträts hervorragende Arbeiten Anton Möllers. Holz. Um 1606. Standort: An der Südseite des vorderen Domchores. — Abbildung: Zwei bei Ulbrich I, bei Rohde I. — Schicksal: 1944 verbrannt. 9. Epitaph des Kneiphöfischen Ratsverwandten Bartel Büttner ('• 1539, f 13. Mai 1613) und seiner Frau Anna Keuter (f 16. Januar 1643). Eine Kreuzigung aus der Schule Anton Möllers ist eingefaßt von trefflicher Schnitzarbeit: Pietas und Virtus, in der Bekrönung Ruhm, Arbeit, Gerücht und Zeit und der Heiland im flatternden Mantel. Die Grabmäler 6, 7, 8, 9, schreibt Ulbrich aus stilistischen Gründen, obwohl der Nachweis fehlt, K. zu. Holz. 1613114. Standort: Am zweiten südöstlichen Mittelpfeiler des Langhauses im Dom. —Abbildung: Bei Ulbrich I, Rohde I. — Schicksal: 1944 verbrannt. 113
KRÖNER, GEB. KRAKOW, KÄTE * Stücken/Mark 12. August 1918, lebt in Ingolstadt. Vater: Oberstudien- rat und Musiklehrer. Schon mit drei Jahren kam K. mit ihren Eltern nach Gumbinnen, 1936 nach Lötzen. Sie besuchte in beiden Städten die höhere Schule. Schon in der Jugend beschäftigte sie sich mit plastischen Arbeiten und kam 1937 nach Königsberg. 1940 wurde Stanislaus Cauer ihr erster Lehrer. 1941 ging sie an die Akademie der Bildenden Künste nach München zu Professor Wackerle, wo sie 1944 ihr Selbstporträt modellierte. In den Nachkriegsjahren machte K. zahlreiche Porträts und Kinderköpfe. 1954 ging sie nach Heidelberg und 1961 nach Ingolstadt. Von der Cauerschen Kunst kam sie über die stilisierte Bildhauerei zur sogenannten abstrakten Auffassung, der sie jetzt eifrig frönt. 1. Bildniskopf Professor Elly Ney. Dieser Kopf stammt aus K.-s vor- akademischer Zeit. Gips. 1940. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Zerstört. 2. Bildniskopf Professor Stanislaus Cauer. Bronze. 1942. Standort: Privatbesitz Frau Leyen- decher, geb. Cauer, Wiesbaden. Ein Gipsabguß ist im Besitz von Frau Marietta Baltzer, geb. Cauer. — Schicksal: Erhalten. Bildniskopf Stanislaus Cauers KRUSE, WILHELM * Schwaan/Mecklenburg 22. Oktober 1887, lebte noch 1956 in Berlin- Friedenau. Lehrzeit als Holzschnitzer, Steinmetz, Stuckarbeiter. Studium am Kunstgewerbemuseum Rostock und an der Berliner Akademie. Leiter eines Meisterateliers in Berlin. 1915—1918 Leiter der Gräberverwaltung in Mazedonien. Holz- und Steinbildhauer, hauptsächlich Bauplastik. Marathonläufer. Bronze. 1927. Standort: Sportplatz über dem Hammerteich. — Schicksal: Unbekannt. 114
KULLRICH, WILHELM * Dahme, 18. Dezember 1821, f Berlin 1. September 1887. Medailleur und Bildhauer. Lernte bei Karl Fischer-Berlin, besuchte die dortige Akademie und trat in die Lossche Medailleurmiinze ein. Vorübergehend in Brüssel, Paris, München, der Schweiz. Ab 1860 als königlich preußischer Münz- medailleur in Berlin tätig. Später königlicher Hofmedailleur. Schuf eine große Zahl Medaillen: Goethe (1849), Schadow (1850), Borsig (1854), Siegesmedaille 1871 u. a. 1. Zur 600-]ahr-Feier Königsbergs vom 2.—4. September 1855 schuf K. eine Denkmünze nach L. Rosenfelders Entwurf. Vorderseite: Brustbild Friedrich Wilhelms IV. in Uniform und Hermelin, nach links Friedrich Wilhelm IV. Rex Prussiae. Unten: Ordensschild, am Rande fünf Schilde mit Brustbildern Winrichs v. Kniprode, Ludwigs v. Erlichshausen, Herzog Albrechts, des Großen Kurfürsten und Friedrichs des Großen, unten am Rande W. Kullrich, Berlin. Rückseite: Regiomontum Per Sex Saecula Florens MDCCCLV. Preußischer Adler mit Ansicht der Stadt. Acht Wap- pen, L. Rosenfelder inv. K. Kullrich fec. Größe: 0 62 mm. Gewicht: 117 g. Silber und bronziertes Kupfer. 1855. 2. Zur Königskrönung in Königsberg am 18. Oktober 1861 Gedenk- medaille. Vorderseite: Wilhelm Koenig von Preußen, Augusta Koenigin von Preußen. Beider Köpfe nebeneinander nach rechts. Unten: W. Kullrich fec. Rückseite: Zur Kroenung 1861. Krone, Zepter, Schwert, Reichsapfel. Größe: 0 30 mm. Zinn. 1861. 3. Denkmünze wie unter 2. Vorderseite: Wilhelm Koenig Augusta Koeni- gin von Preußen. Beider Brustbilder, gekrönt, im Hermelin, nach links. Unten: G. Loos. Rückseite: Zur Kroenung-D. 18. Octbr. 1861. Königspaar auf dem Thron sitzend, an dessen Fuß der Adler mit Verfassungsrolle und 1850. Am Boden die kniende Borussia vor einer Opferschale. Unten herum G. Loos d. Kullrich f. Größe: 0 30 mm. Gewicht: 10,3 g. Silber. 1861. Standort: Alle drei im Stadtgeschichtlichen Museum. LÖBACH, DR. WALTER * Kl. Waldeck/Ostpr. 7. Mai 1863, f nach 1921. 1899 Italienreise, 1900/01 Schüler v. J. Jouvrain in Paris. Seine ältere Schwester Martha war Malerin. Von ihm befand sich eine Bronzestatuette Mommsens in der Nationalgalerie, eine Bildnisherme von Ludwig Roß im Deutschen Archäologischen Institut in Athen. Zahlreiche Medaillen. Plakette des Geheimrats Professor Dr. Otto Krauske. Bronze. 1921. Ge- schenk des Chirurgen Professor Dr. Oskar Ehrhardt-Königsberg. Standort: Kunstsammlungen der Stadt Königsberg im Schloß. — Schicksal: Vernichtet. 115
LOOS, FRIEDRICH DANIEL * Altenberg 15. Juni 1735, f Berlin 1. Oktober 1819. Medaillen- und Stempelschneider. Schüler J. Friedrich Stielers. 1756—1767 an der Münze zu Magdeburg, ab 1768 erster Medailleur an der Hauptmünze Berlin. Königlicher Hofmedailleur. 1. Medaille auf den Tod Kants. Größe: (]) 41,5 mm. Gewicht: 27 g. Silber. 1804. Vorderseite: Kants Büste, das Gesicht nach links gewandt, auf ein- fachem Sockel, unter ihm der Name des Medailleurs Fr. Loos. Um die Büste geht in zwei Zeilen die Umschrift: Immanuel Kant Nat. D. XXII. Apr. MDCCXXIV. Obiit D. XII. Febr. MDCCCIV. Rückseite: Eine von zwei Tauben gezogene, über Wolken schwebende Biga, auf welcher ein geflügelter Genius steht, in jeder Hand eine Fackel aufwärts haltend; über jeder Fackel ein kleiner Stern. Umschrift: Lucifugas Domuit Volucres Et Lumina Sparsit. 2. Dieselbe, 0 42 mm. Bronze. 1804. 3. Dieselbe, 0 40 mm. Eisen. 1804. Standort: Alle drei ausgestellt im Kantzimmer des Stadtgeschichtlichen Museums, das der Eigentümer war. — Schicksal: Vernichtet. MAHNCKE, NATHANAEL Er war Tischler in Königsberg. 1725 wird er als Bildhauergeselle erwähnt, der bei Josua Mosengel wohnte und für den er öfter Orgelschnitzerei aus- geführt haben soll. Schnitzereien am Gehäuse der Orgel der Burgkirche, die 1724 von ]osua Mosengel gebaut wurde. Der preußische Adler krönt die Orgel. Flächen- schnitzereien von Adlern in den Bogenquastenbehängen unter der Emporen- brüstung. Alles sehr gute Schnitzarbeit. Holz. 1724. Standort: Burgkirche. — Schicksal: 1944 verbrannt. MARL, FRIEDRICH Ab 1704 Stempelschneider in Berlin als Nachfolger seines Lehrers R. Faltz (s. d.) 1704—06 in England, f Berlin 1743. Gedenktaler zur Einweihung der Französisch-Reformierten Kirche. Vorder- seite: Fridericus Wilhelmus Rex Prus. Elect. Brand. Religionis Vindex. Ge- harnischtes Brustbild nach links. Unterm Arm: M. Rückseite Templo Gallis Ob Reformata Sacra Exulibus Fundato. VOrderansicht der Kirche. Regium Pr. D. XVI. Id Jul. Ao CIOIJCCCXXXHI. Silber. 1733. Standort: Im Stadtgeschichtlichen Museum. — Schicksal: Vernichtet. MATTERSBERGER, JOSEPH * Matrei in Osttirol 1754, f Breslau 10. Dezember 1825. Er studierte 1767—78 bei Johann Hagenauer in Salzburg und Joseph Bergler in Passau, 116
Büste Kants dann sechs Jahre in Oberitalien, besonders Mailand. In Dresden im Dienst des Fürsten Beloselsky-Belozerskij, dort schuf er die Büste des Ministers v. Einsiedel und formte eine Bacchantin, die als erster Eisenguß im Eisen- werk Lauchhammer gegossen wurde. 1794 Hofbildhauer in St. Petersburg, wo er 70 Statuen für die kaiserlichen Schlösser modellierte. Seit 1799 Pro- fessor an der Kunstschule zu Breslau. U. a. schuf er dort eine Büste Ifflands. Büste Kants, 63 cm hoch, auf 17 cm hohem Fuß, die M. 1795 nach einer Zeichnung Kants, die er 1790 angefertigt hatte, modellierte und ihm schenkte. Gips, schwarz getönt, 1793. Auf dem Hemdumschlag Name und Geburtsjahr des Philosophen. Ein Nachguß von 1880 des Bildhauers Ru- dolph in Halle läßt außerdem: J. Mattersberger fecit 1795 erkennen. Standort: Wahrscheinlich im Besitz des Philosophen Carl Rosenkranz, kam die Büste 1879 in die Universitätsbibliothek, dann ins Stadtgeschichtliche Museum. — Abbildung: Bei Anderson IV, Clasen II. — Schicksal: Zerstört. 117
Standbild Friedrich Wilhelms I. MEISSNER, JOHANN HEINRICH * Königsberg 6. Juni 1701, f Danzig 8. Mai 1770. M. kam 1726 nach Danzig, wo er sich als Bildhauer niederließ. Er schuf eine umfangreiche Rokokokleinplastik, so die Kanzel und Kanzelsäule in der Danziger Marienkirche sowie Gartenfiguren. 1752 Standbild König August III. für den Artushof. Im Frauenburger Dom sind vier Holzfiguren von ihm. 1. Königsbergs ältestes Denkmal, das König Friedrich Wilhelms I., wurde am Postpackhaus in der Altstädtischen Bergstraße (später Pomatti-Ster- kausche Konditorei) auf gestellt. Ein Königlicher Kommissar hatte 1723 118
bei den drei Städten Königsberg Unterschleife festgestellt, und diese suchten ihre Privilegien sich durch einen unüberlegten Bestechungsversuch bei dem Minister General v. Grumbkow zugunsten der Rekrutenkasse, das hieß für des Königs Liebhaberei der „Langen Kerls“, zu erhalten, was ihnen die prompte Antwort einbrachte: „Sie seyen nicht Herren, sondern nur Administratoren der rathhäuslichen und gemeiner Stadt Mittel und Dörfer, denen weiter dergleichen Offerten noch Anfragen zu thun ge- bühret“. Diesem Verweis folgte am 13. Juni 1724 die Zusammenlegung der drei Städte in eine Stadt Königsberg. Da um diese Zeit ein neues Post- packhaus notwendig wurde, beschloß der Rat der neuen Stadt zur end- lichen Versöhnung ihres Königs am 13., 16., 18., 25. Januar 1730 die Er- richtung eines Denkmals des Landesherrn: „Wir müssen besorget seyn, die aufgeschwolene Wellen in Ruhe zu bringen, wozu das Packhaus eine Occasion giebet.“ Eine Kabinettsorder vom 25. Februar „approbiret“, daß das neben dem Posthause zu erbauende Packhaus „mit Seine Statue wie auch mit einer Fontaine und anderen Zierathen versehen werde“. Das Denkmal sollte „zur Gloire und zum Embellissement der Stadt“ gereichen. In der Verdingung an Meißner wird verlangt: „Die königliche Statue in Lebensgröße von 72 Zoll hoch, auf einer Weltkugel, so zwei Zoll rhein- ländisch im Diameter und rund umb mit Armaturen umbgeben aus Goth- ländischem Sandstein in Curas und mit einem Manteau Royal umbgeben woll und zierlich ausgehauen, zwey waßerspeiende Frazzenköpfe, zwey sitzende Sclaven oder Figuren an der fronte spis, oben das Wappen mit der Crohne, darumb Armaturen“. Für das Denkmal werden 100, für die Wasserspeier vier, für die Sklaven 66, für Eisen und Blei zwölf, für Trans- port und Diäten 50, im Ganzen 292 Taler 60 Groschen bewilligt. Später wurden noch 50 Taler aus dem „Stadtsekel“ nachbewilligt. Die schwulstige Inschrift am Denkmal bei Boetticher. Gotländischer Sandstein. 1730. Standort: An der Schloßfreiheit. — Abbildung: Bei Boetticher, Rohde T, Ulbrich I, Wünsch, in: Deutsche Staatenbildung, Königsberg in 144 Bil- dern. — Schicksal: 1907 wurde das ehemalige Postpackhaus — die Kon- ditorei — als das letzte Haus im Norden des Altstädtischen Marktes ab- gebrochen, und das Denkmal kam an die jetzt entstandene Schloßfreiheit. Um 1913 büßte das durch Wind und Wetter schon ramponierte Standbild seinen rechten Arm ein. Er wurde provisorisch durch einen blechernen er- setzt und während des Krieges vergessen. Als am 3. März 1919 die „Balti- kumer“ der Mißwirtschaft der kommunistischen Matrosendivision in Kö- nigsberg ein Ende machten, hatte ein übrigens harmloser Kraftwagen- lenker hinter dem Denkmal Deckung genommen, die Soldaten, die ihn für einen Heckenschützen hielten, schossen, und getroffen rasselte der Blecharm ins Brunnenbecken. Von der Republik erhielt später der arm- lose König seinen Arm wieder. — Schicksal: Seit 1945 unbekannt. 2. Vulkan und Venus, zwei Figuren. Buchsbaum. Um 1730. Standort: In den Städtischen Kunstsammlungen im Schloß. — Schicksal: Verschollen. 119
Kreidezeichnung Professor Heydecks: Ausgrabung der Gebeine Kants MEYKE Königsberger Meister in Stuckarbeiten. Im Kantzimmer des Stadtgeschichtlichen Museums befand sich ein Gips- abguß von Kants Schädel durch M., der 1880 gelegentlich der Öffnung von Kants Grab unter Leitung von Professor Heydeck angefertigt wurde. Gips. 1880. Den Vorgang der Ausgrabung der Gebeine Kants hielt Profes- sor Johannes Heydeck in einer Kreidezeichnung fest, von der bald danach etliche Kupferstiche angefertigt wurden. Ein solcher befand sich in einem der Kantzimmer des Stadtgeschichtlichen Museums. Er wurde bei der Zer- bombung Königsbergs am 29.130. August 1944 vernichtet. Die Original- Kreidezeichnung ging längst verloren, auch Kupferstiche sind nicht mehr vorhanden, andere Bilder ganz selten. Unsere nach einer Abbildung in der 120
„Gartenlaube“ 1890, S. 49, wiedergegebene Photographie zeigt in der Grube Hey deck, dem Kantforscher Emil Arnoldt den Schädel reichend. Von links Baumeister Hueter, Oberlehrer Dr. Witt, der Philosoph der Albertina, Professor Dr. Walter, Particulier Schmidt, vor ihm gebückt der Akademiedirektor Ludwig Rosenfelder; der breitbeinig Stehende ist der Anatom Kupffer, links hinter ihm Stadtarchivar Wittich, rechts Staats- archivar und Kantforscher Rudolf Reicke, rechts von der Grube mit Kants Unterkiefer der Anatom Albrecht. Hinter ihm cand. med. Bessel-Hagen. Ganz hinten der Stadtkämmerer, spätere Oberbürgermeister Hermann Hoffmann, ganz rechts Bildhauer Eckhard (s. d.). Abbildung: Bei Anderson IV. — Schicksal: Zerstört. MILDERT, HANS VON * Königsberg, 17. Januar 1588, in der Altstädtischen Kirche getauft, f Antwerpen 21. September 1638. Der Vater Anthonius v. M. war Maler und Bildhauer. Er wurde um 1578 aus dem Jülich'schen Lande von Marie Eleonore nach Königsberg gezogen und dort Bürger der Altstadt. Er starb 1597 in Königsberg. Hans v. M. erlernte die Bildhauerei in Königsberg. Sein Schaffensdrang und Cornelis Floris' Ruhm trieben ihn in die Ferne. 1606 taucht er zuerst in flandrischen Urkunden auf. 1610 wurde er Frei- meister der St.-Lukasgilde in Antwerpen und 1628 Bürger. Er wurde Rubens' Freund, an dessen Hause er Skulpturen schuf (trunkener Herkules). Sein jüngster Sohn heiratete eine Tochter Rubens. M. „gheseyt den Duyts“, schuf zahlreiche plastische Werke, wie den nicht mehr erhaltenen Hochaltar von Hertogenbosch, für den er eine kostbare Silberschale im Werte von 106 Gulden erhielt. Er schuf auch Porträtbüsten. Martin Konrad bringt in seiner Arbeit einen Kupferstich Milderts von Lucas Vorstermann nach einem Gemälde van Dycks. Nach Konrad gehören die Sitzgestalten zweier Apostel oder Evangelisten, einst in der Sakristei der Kirche Mohrungen, dann durch Kauf im Königs- berger Schloßmuseum, v. Mildert an, nicht Gellert (s. d.), wie Ulbrich als sicher annimmt. Lindenholz, unbemalt. Um 1605 (Konrad). Standort: Städtische Kunstsammlungen im Schloß. — Abbildung: Bei Boetticher (unter Mohrungen), Ulbrich I, in: Deutsche Staatenbildung. — Schicksal: Vernichtet. MÖLLEN, HANS VON Königsberger Steinmetzmeister. 1597 und 1601 nachweisbar. Vielleicht hat er die Taufkammer im Dom mit den fünf krönenden Gestalten gearbeitet (s. Teil II. Renaissance). Er umfriedete den Dom- und Universitätsplatz mit einer Mauer, auf der das Bildnis des Markgrafen Georg Friedrich und zwei Wappen waren. Stein. 1597. 121
Abbildung: Bei Boetticher, zwei bei Karl, Gause IV, Merian. — Schicksal: In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts abgebrochen. MÖLLER, KARL HEINRICH * Berlin 22. Dezember 1802, f Berlin 21. April 1882. Schüler und Gehilfe Rauchs bis 1846. 1855 in Paris. 1869 Mitglied der Berliner Akademie. 1872 in Italien. Skulpturen am Stadtschloß Potsdam, eine Gruppe auf der Ber- liner Schloßbrücke. Zwei allegorische Figuren (s. A finger, Wittig und Wolff). Sandstein. 1860. Standort: Auf dem Dach der Rückfront der Stülerschen Universität. — Schicksal: Vernichtet. MOSCHALL, PAUL Königsberger Maurermeister, Eigentümer des Hauses Ecke Unterhaber- berg, Haberberger Neue Gasse. Halblebensgroßes Figürchen Hans von Sagans, das dem verschwundenen Hans von Sagan auf der Pumpe ähnelte. Er hatte es selbst hergestellt. Handwerkliche Arbeit, ohne jeden Kunstwert, aber ein rührender Beweis der Anhänglichkeit an das verschollene Vblkskunstbildwerk und an Kö- nigsberger Tradition. Zement. 1908. Standort: An M.s Hause Nr. 38 Ecke Unterhaberberg, Haberberger Neue Gasse. — Schicksal: Unbekannt. MUNCHE, LORENZ Königsberger Steinmetz im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts. Er ar- beitete unter Jacob Ottinger (s. d.) an Epitaphien im Dom. 122
NOWICKI, OTTO * Sandow, Kreis Luckau/Niederlausitz, 21. November 1884, J Novo Hamburgo/Rio Grande do Sui 3. September 1955. Vater Tischlermeister. Nach Besuch der Volksschule suchte N. in 16 verschiedenen Berufen nach dem ihm Zusagenden und trat endlich im Oktober 1900 in Berlin bei einer Holzbildhauerei als Lehrling ein. Gleichzeitig Kurse im Fachmodellieren und Freihandzeichnen. 1904 Gesellenprüfung mit der Berechtigung zum einjährig-freiwilligen Militärdienst. 1911 —13 Meisterfachkurs für Holz- bildkunst in Berlin. 1915 nach Königsberg eingezogen, blieb N. als Sani- tätsgefreiter im Festungshilfslazarett II. (Königsberger Logen) als Leiter der Beschäftigungskurse für Verwundete bis zum Kriegsende dort. In dieser Zeit schnitzte er in Königsberg neben Leuchtern, Kinderspielzeug, Schmuckstücken aus Holz, Elfenbein, mit Silber und Bernstein verziert, zahlreiche Plastiken. Nach seiner Entlassung Januar 1919 ging er wieder nach Berlin, wo er die freie künstlerische Arbeit, die ihn nicht ernährte, aufgab und als Kunsttischler in einer Möbelfabrik arbeitete. 1929 wanderte er nach Brasilien aus, wo er ebenfalls als Kunsttischler und Mitinhaber einer Möbelfabrik arbeitete, aber nur noch selten Plastiken schuf, u. a. ein Selbstporträt in Bronze (1944). 1. Bildnisbüste „Pambeck“ (Lebrecht Gödecke). Ton. Mai 1916. Schicksal: Unbekannt. 2. Ostpreußische Flüchtlings frau mit Kind und Püppchen. 1 m hoch. Holz. 1916. Abbildung: Königsberger Woche, Jahrgang 10, 8, S. 94/95, Deutsche plastische Kunst, 1926 Nr. 5/6, S. 71. — Schicksal: Verbrannt. Flüchtlinge 123
3. Kleinplastik: Zwei Arbeiter, 23 und 27 cm hoch, der eine grabend, der andere auf den Spaten gestützt. Holz. 1916H7. Standort: Privatbesitz Frau Schmischke-Königsberg. — Schicksal: Er- halten. 4. Kleinplastik: Marktweib (Apfelfrau). Holz. 1916H7. Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 10, 8, S. 94/95. — Schick- sal: Unbekannt. 5. Generaloberarzt Dr. Krause-Königsberg. Bronze. 1917. Standort: Privatbesitz. — Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 10, 8. S. 95. 1917. — Schicksal: Unbekannt. 6. Bildnisbüste Geheimer Sanitätsrat Dr. Hieber-Königsberg. Bronze. 1917. Standort: Privatbesitz. — Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 10, 8. S. 95. — Schicksal: Unbekannt. 7. Bildnisbüste des Malers Paul Krüger, Königsberg. Holz. 1917. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 8. „Trauernde“. Holz. 1916—1918. Schicksal: Unbekannt. 9. Jung-]ochen, 30 cm hoch. Holz. 1919. Standort: Privatbesitz Fritz Kudnig-Königsberg, jetzt Heide. — Schicksal: Erhalten. Bildnisbüste des Generaloberarztes Dr. Krause — Bildnisbüste Dr. Hieber 124
I ]ung-]ocben (zu S. 124) OTTINGER, JACOB Bildhauer im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts in Königsberg. In der Provinz sind von ihm ausgemeißelte Wappen am Rathaus in Drengfurth bekannt. Er schuf an der Stelle des Brunnens im Schloßhof aus der Zeit Herzog Albrechts, den Christoph Mirau 1608 besingt, einen noch prächtigeren, der auf der Mittelsäule die steinerne Figur eines gepanzerten Ritters („Mars“ ) trug und auf dessen Beckenrand Tierplastiken standen. Der Brunnen ist deutlich erkennbar auf dem Stich des Gottfried Bartsch nach der Zeichnung eines Malers Christoph Gerke. Stein. 1621. Abbildung in: Armstedt, Lahrs, Gause IV, Borrmann. — Schicksal: 1698 wurde der Brunnen beseitigt. Figuren verschollen. 125
PAULI, FRIEDRICH WILHELM * Königsberg 1781, f Königsberg 1860. Vielleicht der Sohn eines Bild- schnitzers, war P. Bildhauer in Holz und Stein. Lebensgroße Lucina (Lichtgöttin). Holz. Um 1810. Standort: Im Entbindungssaal des Provinzial-Hebammeninstituts in der Altroßgärter Predigerstraße. (1793 gestiftet). — Schicksal: Längst ver- schollen. PFEFFER, JOHANN Er lebte im 17. Jahrhundert in Königsberg. Über seine Person ist nichts Näheres bekannt, er war vielleicht der Vater des Königsberger Bildhauers Friedrich P., von dem in Königsberg jedoch keine Werke bekannt sind. Erwiesenermaßen ist der schöne Altar in Kumehnen von seiner Hand. 1. Zierate auf dem Residenztor und der Schloßbrücke (v. Czinnak), die um 1700 abgebrochen wurden. Holz (?). 1669. Schicksal: Längst verschollen. 2. Nicht nachgewiesen, aber von Ulbrich aus stilistischen Gründen P. zu- geschrieben, ist die Kanzel in der Altroßgärter Kirche. Stütze ein Engel, Kanzeltür, — Körper und Schalldeckel reich an figürlichem Söhmuck. Holz. 1. April 1666 geweiht. Standort: Altroßgärter Kirche. — Abbildung: Zwei bei Ulbrich I, Boet- ticher, Hubatsch III, Federmann. — Schicksal: Bei der Zerbombung Königs- bergs am 27. August 1944 beschädigt, später wahrscheinlich vernichtet. PFEIFFER, HANS * Rom 30. März 1903. Lebt in Neuenburg, Kreis Calw, Poststraße 6. Vater: Königsberger Akademieprofessor Richard P. P. kam mit sechs Jahren nach Königsberg, wo er das Königsberger Hufengymnasium be- suchte. Er studierte an der Akademie Königsberg bei seinem Vater und bei dem Bühnenbildner Professor Claus Richter. Dann besuchte er die Staats- schule für angewandte Kunst in Berlin und wurde. Schüler von Professor Gerstel. Als Karikaturenzeichner arbeitete P. in Berlin, wohin er 1934 übergesiedelt war, für den „Ulk“, den „Querschnitt“, den „Simplizissimus“. Er sah 1944 seine Vaterstadt zum letzten Male als Soldat. In der Provinz Ostpreußen schuf P. eine Kanzel mit den vier Evangelisten für die Inster- burger Melanchthonkirche (Holz), für die Kanzel der Heydekruger Kirche Evangelisten (Gips), den König David vor der Orgel in Lichten- hagen (Holz), dort und in Geprgenburg Plastiken in Gips bzw. Messing- guß. 1. Bildniskopf eines Mathematikers in Königsberg. 2. Bildniskopf eines Königsberger Mediziners Dr. R. 126
3. Bildniskopf einer Königsberger Krankenschwester. 4. Bildnisköpfe von Mitgliedern der Hammerkrugkapelle. Alle vier Gips. Um 1925. Schicksal: Unbekannt. 5. Einige^Kleinplastiken. Holz. Vor 1934. Standort? Privatbesitz des Künstlers in Rantau. — Schicksal: Verschollen. PFEUFFER, CARL CHRISTOPH * Suhl 29. Oktober 1804, f Berlin 24. Dezember 1861, Stempelmeister in Berlin von 1825—51. 1. Denkmünze zur Huldigung Friedrich Wilhelms IV. in Königsberg. Vorderseite: Friedrich Wilhelm IV. Koenig Von Preußen. Sein Kopf nach links, darunter „K. Fischer ad viv. fec.“ und „Zur Huldigung Königsberg d. 10. September 1840“: Rückseite: Adlerschild, Zepter, Schwert, Reichs- apfel, Eisernes Kreuz. Suum Cuique. Im Kreise die Wappen der damaligen Provinzen. Am Rande: C- Pfeuffer fec. Größe: 0 42 mm, Gewicht 29,15 g. Silber. 1840. Standort: Im Stadtgesdhichtlichen Museum. 2. Denkmünze zur Krönung 1861 in Königsberg. Vorderseite: „Wilhelm Koenig — Augusta Koenigin Von Preußen“. Beider Brustbilder im Krö- nungsornat nach links. Unten herum: „Zur Krönung Am 18. Oct. 1861“. Am Rande: „C. Pfeuffer fec.“ Rückseite: Adlerschild, Zepter, Reichsapfel, Eisernes Kreuz, unten herum: Suum Cuique. Wappen der damaligen Pro- vinzen. C. Pfeuffer fec. Größe: 0 42 mm, Gewicht: 29,85 g. Silber. 1861. Standort: Im Stadtgeschichtlichen Museum. POERTZEL, JOHANN GEORG f Königsberg (?) um 1706 (?). POERTZEL, MATTHIAS (beide auch Pirzel, Piertzell, Pritzell, Bürtzel geschrieben.), f itönigsberg (?) nach 1730. In Königsberg sind die Brüder von 1700 an urkundlich nach- weisbar, doch waren sie schon zweifellos einige Jahre vorher in Königsberg. In den Jahren 1695/97 wurden für das Äußere und Innere des Kneip- höfischen Rathauses Bildhauerarbeiten geschaffen: Am Giebel zwei liegende, auf dem First vier stehende weibliche Statuen (die fünfte stammt vom Umbau 1838), ferner zwei schildhaltende Bären an der Freitreppe. Die Steinmetzarbeiten führte der Steinmetzmeister Jonas aus, er hatte zwei Bildhauergesellen; sie erhielten 1697 zusammen für zehn „große Figuren aufs Rathaus“ 6000,— Mark. Obwohl die Namen der Bildhauergesellen nicht erwähnt wurden, .könnten es die Brüder P. sein. Ab 1706 hört man 127
von Johann P. nichts mehr, er ist also verzogen oder verstorben. In der Provinz schuf Johann Georg P. (nachgewiesen) das Steingrabmal des Elias v. Kanitz in Döbern und Matthias-Altar und Kanzel in Uderwangen. Sehr wahrscheinlich sind auch die Stuckdecken der Kaminstube im Erd- geschoß Schlobitten (1706) sowie die Heilige Linde mit der Mutter Gottes in Heiligelinde (1730) von Matthias. (Ulbrich I ist allerdings anderer Mei- nung.) 1. Ehrenpforte für Kurfürst Friedrich III. zum Krönungseinzug mit bild- hauerischem Schmuck. Johann Georg P. erhielt für den Abriß 54,— Mark. Keine Abbildungen erhalten, nur aus Beschreibungen bekannt. Holz und Stuck. 1700101. Schicksal: Längst vernichtet. 2. Stuckdecke zusammen mit Matthias. Am 5. April 1703 erhielten die Brüder „Piertzel“ „vor die Decke zu gipsen 650 Gulden“. Eine Entwurf- zeichnung der Brüder war im Stadtarchiv vorhanden. Der Saal war 14 X 12 X 7 m groß, er diente als Versammlungsraum der Großbürger und als Ball- und Konzertsaal, bis er Stadtverordneten-Sitzungssaal wurde. Gipsstuck. 1703/04. Standort: Im Kneiphöfischen Junkerhof^— Abbildung: Zwei bei Ulbrich I, Boetticher. — Schicksal: 1944 zerstört. 3. Arbeiten („Schnörgel“, „Adler“, „Gallerie“ und an der Freitreppe), wo- für die Brüder P. 818, 525 und 337 Mark erhielten. Sandstein (?) 1704/06. Standort: Im Kneiphöfischen Rathaus und an der Freitreppe. — Abbil- dung: Bei Boetticher, Rohde I, Merian, in: Königsberg in 144 Bildern. — Schicksal: Freitreppe wahrscheinlich beschädigt erhalten. 4. Gestalt des hl. Antonius, wofür Matthias P. 386 Mark erhielt. Holz. 1714. Standort: Im Antoniushospital in der Vorstadt. — Schicksal: Längst unter- gegangen. 5. Stuckaturen der Königsloge nach Angabe von Schultheiß v. Unfried von M. P. (Krollmann). Stuck. 1706/08. Standort: In der Schloßkirche. — Abbildung: Bei Boetticher, Hubatsch III, Merian. — Schicksal: Zerstört. 6. Die zwei mächtigen Brüstungsgestalten an der Domorgel, die von Jo- suah Mosengel stammt. Zwar ist P. nicht urkundlich nachweisbar, aber da er wahrscheinlich 1718 zwei Eichenholzschnörkel an der Orgel lieferte und der Stil ganz dem im Junkersaale entspricht, so kann man ihn als Künstler annehmen. Ob die übrigen Figuren: Engel, Engelknaben, der preußische Adler und Rankenwerk ebenfalls von Poertzel stammen, ist nur zu ver- muten. Holz. 1719—21. ( Standort: Im Dom. — Abbildung: Zwei bei Ulbrich I, in: Königsberg in 144 Bildern. — Schicksal: Verbrannt. 128
0 7. Das Haus Wassergasse 4/5 besaß zwei Stuckdecken, von denen die eine die vier Elemente und die vier Jahreszeiten in den Ecken, im Mittelfelde die vier Erdteile, von der Religion beschirmt darstellte, die andere die vier Jahreszeiten in den Ecken und Apoll und eine Muse im Mittelfelde. Die Decken wurden in einer Werkstatt geschaffen und dann fertig erst angebracht. Ulbrich glaubt, diese Decken Matthias Poertzel zuschreiben zu dürfen. Stuck. Um 1725. Standort: Wassergasse 4/5. — Abbildung: Vier bei Ulbrich I, zwei bei An- derson V. — Schicksal: Vernichtet. 8. Epitaph des Kurfürstlichen Rates Johann Reyer 18. März 1718) und seiner Gattin Anna Catharina (f 1725). Je zwei korinthische Säulen stützen das Gebälk mit zwei Engeln und Christus mit dem Kreuz, dar- unter das Wappen. Echt barocke Gestalten vom Typus Poertzels. Zu Leb- zeiten Reyers geschaffen. (Lilienthal). Holz. Vor 1718. Standort: An der Nordwand des Langhauses des Doms. — Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: 1944 verbrannt. PRINTZ, RUDOLF FREIHERR VON * 23. September 1818 Riesenburg, f 7. November 1885 Plinken/Samland. Sohn eines Majors, wurde im Kadettenkorps erzogen und 1838 aktiver Leutnant. Von König Friedrich Wilhelm. IV. durch einen Reliefbecher als Künstler erkannt und ins Atelier von Kiß beurlaubt. 1848 in Paris, 1849—53 in Berlin, dann bis 1859 in Rom. Tierbildhaüer, besonders Pferde und Löwen. Seit 1860 nur noch Landwirt. Sein Grabmal mit Rundbildnis von seinem Neffen, dem Bildhauer v. Koblinski (der auf Gut Kobsdorf/Ermland lebte), auf dem Friedhof St. Lorenz. Seine Werke: In Plinken stand eine Gruppe »Der Löwentöter“ aus Zink- guß, Marmorgrabmal seiner Mutter in Berlin, Statuetten „Das müde Pferd“, „Das Pferd an der Tränke", „Hengst Caledonius“. Modell des Pferdes des Denkmals Friedrich Wilhelms III. in Königsberg. Kiß (s. d.) aber gab dem Roß eine andere Kopfhaltung. Ton. Um 1842. Schicksal: Verschollen. RADTKE, FELIX * Königsberg 15. Juni 1877. Noch 1930 dort Hintertragheim! Nr. 67 nach- weisbar. Schüler von Reusch, auch als Maler tätig. Er hatte in seinem Ate- lier Mitteltragheim 4 eine Vorschule für angehende Akademiker. 129
Kantdenkmal vor Kants Wohnhaus RAUCH, CHRISTIAN DANIEL * Arolsen 2. Januar 1777, f Dresden 3. Dezember 1857, Sohn eines Kam- merdieners der Königin Luise. Studium in Berlin. 1805—15 in Italien bei Thorvaldsen, Berlin 1820. Hier lernte R. Goethe kennen und schuf 1821 dessen Büste. Sein Hauptwerk (1840—51) ist das Berliner Denkmal Fried- richs des Großen, das von Friebel in Lauchhammer gegossen und am 31. Mai 1851 enthüllt wurde. In der Provinz sind von ihm: In Rippen die Marmor- statue der Gräfin Wilhelmine v. d. Schulenburg, im Herrenhaus Knauten die Büste General Kleists v. Nollendorf, im Gutshof Tharau die Büste Friedrich August Staegemanns und das Bronzedenkmal König Friedrich Wilhelms I. in Gumbinnen (1824/35). 1. Kantdenkmal. Die Figur ist eine genaue Vergrößerung der Kantgestalt am Friedrichsdenkmal, wo der Philosoph sich mit Lessing unterredet. Sie wurde von Gladenbeck in Berlin gegossen (1857), was Rauch noch er- lebte. Der Granitsockel von R. Müller trug nur das Wort „Kant“. Das Denkmal wurde 1864 zum 60jährigen Todestag Kants vor Kants Wohn- haus an der Mündung der Prinzessinstraße — heute Oberste Kantstraße — in einer Pergola auf gestellt, 1885 aber auf den Königsgarten verpflanzt, zu dem Kant gar keine Beziehungen hatte. Eine verkleinerte Nachbildung 130
des Rauchschen Kantdenkmals befand sich im Kantzimmer des Stadt- geschichtlichen Museums. Zinkguß bronziert. Bronze. 18. Oktober 1864 enthüllt. Standort: Königsgarten. — Abbildung: Bei Boetticher, Armstedt, Deth- lefsen, v. Lorck II, in: Königsberg in 144 Bildern, Königsberger Bürger- pfennig I, S. 7. — Schicksal: Der Sockel des Denkmals steht heute in Ma- raunenhof und trägt eine Büste Thälmanns (!). Die Statue Kants soll in Moskau im Museum sein. 2. Büste der Königin Luise in einer Pergola von Gebr. Huth-Berlin. Ge- schenk Kaiser Wilhelms I. Ausgehauen von Bellert (s. d.) Inschrift: „Dem Genius Preußens, der unvergeßlichen Königin Luise die Königsberger Mit- bürger. 1874“. 2. September 1874 eingeweiht (hundertster Geburtstag der Königin). Standort: Luisenwahl. — Abbildung: Bei Armstedt, in: Königsberger Woche, Jahrgang 5, 24. v. 14. März 1913. S. 553. — Schicksal: Möglicher- weise erhalten. 3. Büste der Königin Luise. Sie wurde dem Erzbischof v. Borowski vom König Friedrich Wilhelm III. geschenkt und von diesem dem Dom zu- geeignet. Original aus carrarischem Marmor in Potsdam nach diesem Mo- dell. Gips. 1827. Standort: In der Sakristei des Domes. — Schicksal: Zerstört. 4. Bildnisbüste Yorks. Eine Marmor- kopie befand sich im Prussia-Museum. Bronze. 1815. Standort: Im Fahnensaal des Schlos- ses. — Abbildung in: Königsberger Rundfunk und Ostdeutsche Illu- strierte, Jahrgang 7, Nr. 39, S. 11, 1930. — Schicksal: Verschollen. Bildnisbüste Yorks 131
REUSCH, DR. JOHANN FRIEDRICH * Siegen 5. September 1843, f Agrigent 15. Oktober 1906. Er stammte aus einer seit 1658 in Siegen ansässigen Familie und war der Sohn eines Schreinermeisters und Holzschnitzers. August Kiß bekam bildnerische Ver- suche des jungen Friedrich zu Gesicht, er riet zu künstlerischer Ausbil- dung. R. bezog 1863 die Kunstakademie Berlin. Hier errang er früh einen ersten Preis und kam 1866 in das Meisteratelier von Albert Wolff, an dessen Berliner Werken er mitarbeitete. 1872 erhielt er den Michael-Beer- Preis und ein Stipendium nach Italien (bis 1874). Dort schuf er einen Amor, der sich den Helm des Mars aufstülpt (Siegen), und eine Psyche und Cerberus. 1881 als erster Lehrer der Bildhauerkunst an die Königs- berger Kunstakademie berufen, wo er seine zweite Heimat fand. 1883 Professor. Hier wurde er sehr beliebt und mit Aufträgen überhäuft. Sein Wirken bedeutete eine Ära für Königsberg. Professor Steffeck hat ihn gemalt. Die Albertina ernannte ihn zum Dr. h. c. 1902 erkrankte R. schwer und mußte seine Lehrtätigkeit aussetzen. Er ging zur Erholung nach Sizilien, wo er in Agrigent starb. Zahlreiche Werke bewahrte seine Vaterstadt Siegen: Sein und seiner Eltern Grabmal (Todesengel) auf dem Lindenberg-Friedhof, Bergmann und Hüttenmann auf der Siegbrücke, das im Zweiten Weltkriege eingeschmolzene Reiterstandbild Wilhelms I. und das Bismarckdenkmal, die Diesterwegbüste sowie seine eigene Marmor- büste und die seiner Eltern (Museum Siegen); ferner in Berlin: Der Dämon des Dampfes (Lichthof der Technischen Hochschule, 1880), „Marktver- kehr“ (Marmor, Belle-Alliance-Brücke); das Reiterdenkmal Kaiser Wil- helms auf dem Kaiserberg (1898) und das Bismarckdenkmal in Duisburg. Auch von diesen Werken sind die meisten im Zweiten Weltkrieg ver- nichtet. Büsten: Schriftsteller Leopold Schefer, Minister Achenbach, Roon, Moltke. R. hatte zahlreiche Schüler: Paul Borchert (s. d.), Ernst Faehn- drich (s. d.), Rudolf Grundmann (s. d.), Felix Radtke (s. d.), Walter Rosenberg (s. d.), Lothar Sauer (s. d.), Schiemann (s. d.). 1. Allegorische Gruppe: Handel und Gewerbe. Gelber Sandstein. 1878. Standort: Auf dem Dachfirst des Mittelbaues des vom Landesbaurat C. W. G. Kräh erbauten Landeshauses. — Abbildung in: Ostpreußen, Leistung und Schicksal. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 2. Büsten König Friedrich Wilhelm III. und 3. Kaiser Wilhelm I. Gelber Sandstein. 1878. Standort: Am Landeshaus. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 4. Büste Kaiser Wilhelms I. Bronze. 1879. Standort: Über dem Eingang zur Aula des 1874 gegründeten, 1879 auf dem Hintertragheim eröffneten Wilhelm-Gymnasiums. — Schicksal: Zer- stört. 5. Büsten der Oberpräsidenten Carl v. Horn und 132
Büste Bessels 6. Albrecht v. Schlieckmann. Marmor. Um 1883. Standort: Im großen Sitzungssaal des Landeshauses, Königstraße 24. — Schicksal: Unbekannt. 7. Büste Friedrich Wilhelm Bessels. Von der Universität gestiftet. Bronze. 1884. Standort: Im Garten der Sternwarte. — Abbildung: Bei Boetticher, in: Königsberger Woche, Jahrgang 8, S. 180, 1912. — Schicksal: Die Büste ent- ging der Zerbombung, heute verschollen. 8. Büsten Herzog Albrechts (links) und Kaiser Wilhelms I. (rechts). Sie kosteten zusammen 3000,— Mark. Grauer Sandstein. Um 1885. Standort: Am Mittelbau der von Wilhelm Bessel-Lorck erbauten Regierung. — Abbildung in: Ostpreußen. Leistung und Schicksal, Königsberg in 144 Bildern. — Schicksal: Nach der Zerbombung Königsbergs erhalten, vielleicht auch heute noch vorhanden. 9. Awei allegorische Gruppen: Handel, Gewerbe, Schiffahrt und Landbau, Wissenschaft, Unterricht. Sandstein. Um 1885. 133
Denkmal Herzog Albrechts (zu 8. 135) Standort: Auf dem Dachfirst des Mittelbaues der Regierung. — Abbil- dung in: Königsberg in 144 Bildern, Ostpreußen. Leistung und Schicksal. — Schicksal: Möglicherweise mehr oder weniger beschädigt erhalten. 10. Bildnisbüste des Königsberger Altphilologen und Universitätsprofessors Henry Jordan. Marmor. Zwischen 1882 und 1886. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 11. Allegorische Gruppe: Kraft, Gerechtigkeit, Mäßigung. Sandstein. 1887. Standort: Im Treppenhaus der Regierung. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 12. Grabmal des Direktors des Löbenichtschen Realgymnasiums Dr. Alex- ander Schmidt. 1887. Standort: Auf dem Löbenichtschen Friedhof. — Schicksal: Unbekannt. 134
13. Büste des Augenarztes, Professor Dr. Julius Jacobson. Gestiftet von der Universität. Bronze. 1890. Standort: Vor der Universitäts-Augenklinik Lange Reihe. — Schicksal: Die Büste entging der Zerbombung, später verschollen. 14. Denkmal des Herzogs Albrecht, in der Rechten die Agenden der Säku- larisation und der Stiftung der Universität, zu Füßen ein „Silbernes Buch“, in der Linken das „Albrechtsschwert“ des Jobst Freudner. Das Denkmal stand 14 Jahre in einem Halbrund vor dem Haberturm, seit 1935 vor dem Turm des Kürschners. Carl Bulcke erzählt, daß die überlebensgroße Hand dem Künstler Schwierigkeiten machte, bis er die riesige Hand des zwei- einhalb Zentner wiegenden Malers Hermann Karow sah. Er formte die als passend ab. Der Voranschlag für die Figur betrug 42 000,— Mark. Bronze. 19. Mai 1891 in Gegenwart des Kaiserpaares enthüllt. Standort: Vor dem Turm des Kürschners. — Abbildung: Bei Boetticher, Dethlefsen, Rohde VIII, Armstedt, Wünsch, Neumann. — Schicksal: Ver- schollen. 15. Denkmal Kaiser Wilhelms I. im Purpurmantel, die Krone auf dem Haupt, in der erhobenen Rechten das „Albrechtsschwert“. Figur 6,80 m hoch. Sockel ein erratischer Block von 1900 Zentnern Gewicht, bei Schaaken gefunden. Stifter des Denkmals: Provinz Ostpreußen. Gegossen von der Firma Schäffer & Walcker, Berlin. Gesamtkosten 376 000,— Mark. Bronze. Am 4. September 1894 enthüllt. Standort: Auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz. — Abbildung: Bei Boetticher, Armstedt, in: Königsberg in 144 Bildern (Umschlag). — Schicksal: Ver- schollen. 16. Bildnisbüste Dr. Friedrich Langes. Von der Burschenschaft Gothia gestiftet. Sommer 1929 enthüllt. Marmor. Zwischen 1894 und 1898. Standort: Im Vorraum der Palästra Albertina. — Schicksal: Bei der Zer- bombung Königsbergs durch englische Phosphorbomben am 29./30. August 1944 zersprungen. 17. Bildnishüste des „Richter-Dichters“ Ernst Wichert, 1931 von Wicherts Tochter Lisbeth W. der Stadt geschenkt. Marmor. Um 1895. Standort: In den Städtischen Kunstsammlungen. — Schicksal: Vernichtet. 18. „Deutscher Michel“ am Wrangelturm. Das Standbild, 2,20 m groß, geschaffen für den Garten des früheren Prussia-Museums (einst Königs- haus), KönigstrajSe 65/67, wurde vom Künstler 1904 der Stadt geschenkt, stand lange im Garten des Prussia-Museums und wurde erst 1924 in den Anlagen am Wrangelturm aufgestellt. Bronze. Um 1895. Standort: Auf der Außenmauer am Wrangelturm. — Abbildung in: Kö- nigsberger Woche, Jahrgang 4, 15. S. 285, 1912. — Schicksal: Verschollen. 19. Selbstbildnisbüste Reuschs. Gips. Um 1898. Standort: Das Modell stand in der Königsberger Gemäldegalerie. Die 135
„Deutscher Michel“ Selbstbildnisbiiste (zu S. 135) Marmorausfertigung schenkte der Künstler seiner Vaterstadt Siegen. — Schicksal: Gipsbüste vernichtet, Marmorbüste erhalten. 20. Tonfigur des Drosselfrieds: Gebücktes altes Männchen in Mantel und Miitze, auf dem rechten Arm einen Korb, links ein paar tote Vögel hängend. „Ei scheene Drossel, Madamche?“. 0,45 m hoch. Farbig lasierte Terrakotta. 1898. Standort: Privatbesitz des Bildhauers Paul Kimritz. (Geschenk Reuschs.) — Schicksal: 1944 zerstört. 21. Denkmal Bismarcks. Der Kanzler in Uniform, zu seinen Füßen der wasserspeiende, von einem Schwert durchstoßene Drache der "Zwietracht. Bronze. 1. April 1901 enthüllt. 136
Standort: Auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz. — Abbildung: Bei Neumann. — Schicksal: Verschollen. Bis etwa 1947 stand die Figur ohne Kopf auf dem erhaltenen Sockel, seitdem krönt ihn eine Büste Suworows! 22. Lebensgroßes Hochrelief des Physikers Franz Neumann. Text: „Franz Neumann Geb. d. 11. Sept. 1798. Gest. d. 25. Mai 1895“. Von der Uni- versität gestiftet. Bronze. 1905. Standort: Am westlichen Ende des Universitätssäulenganges. — Schicksal: Verschollen. 23. Bildnisbüste des Direktors des Wilhelmsgymnasiums Emil Grosse. (G. lebte von 1838—1904 und wurde 1876 Direktor). Marmor. 1905. Standort: Im Wilhelmsgymnasium. — Schicksal: 1944 zerstört. REUSS, ERASMUS THOMAS Kurfürstlicher Medaillen- und Münzschneider in Berlin. (1646—68). Denkmünze auf die Geburt Friedrich I. in Königsberg. Vorderseite: Provi- dentiae Haec Divinae Obnoxia Fr. V/ilh. D. G. March. Et El. Br. Im Kur- ornat zu Pferde mit Zepter und Schwert. Links am Boden E. T. R. Rück- seite: Armora Miscet Dulcibus Jehova. Lovysa D. G. March. Et El. Brand. Die Kurfürstin nach rechts schreitend führt mit der Rechten den Erb- prinzen Emil im Kurornat und trägt auf dem linken Arm den neuge- borenen Friedrich. Größe: 0 60 mm. Gewicht: 65,5 g. Silber. 1657. Standort: Im Stadtgeschichtlichen Museum. — Schicksal: Verschollen. RIGA (auch Rhiga, Rigae, Riger, Rüger), ISAAK d. J. * vor 1653, f zwischen 1715 und 1720. Vermutlich ein Sohn Isaak Rigas d. Ä., der als Tischler 1653—62 in Königsberg bezeugt ist. R. d. J. war Tischler und Bildhauer auf dem Steindamm, dann im Kneiphof. Er ent- faltete 35—40 Jahre lang eine rege Tätigkeit, hatte eine große Werkstatt und Schüler und wird als Hofbildhauer bezeichnet. In Ratsrechnungen für Königsberg-Kneiphof über uns heute unbekannte Arbeiten wird R. 1691 und 1692 genannt. Er war der bedeutendste der zahlreichen ost- preußischen Bildschnitzer seiner Zeit. Zahlreiche Werke in der Provinz: Der Altar zu Friedland (1686), die Gesamtkirchenausstattung von Mühl- hausen bei Pr. Eylau (1693—96), die zwei Apostelfiguren zu Rößel (1696), die Altäre zu Frauenburg, Pr. Holland, Herzogskirch/Niebudszen (1697), der reiche Altar zu Paaris (1697), die wundervolle Tauflaube zu Gutt- stadt (1685) sind von seiner Meisterhand. 1. Kruzifixus mit einem, sein Blut auffangenden schwebenden Engel zur Rechten und einer kleinen Maria am Fuß auf der Empore der Kelchseite in der Neuroßgärter Kirche, bezeichnet „I. R. 1676“. Eine Inschrift auf dem Bildwerk lautet: „Mein Sohn Isaak Rigae diß gemacht. Ich hab es lassen mahlen, daß wenn ich längst verreißt, Mann wahrhaft sprechen 137
kann, der Elter Isaak Rigae, hatt dies aus Lieb gethan“. Holz, bemalt. 1676. Standort: Neuroßgärter Kirche. — Abbildung: Bei Ulbrich I, Boetticher. — Schicksal: Der Kreuz-Christus wurde 1943 in der Kirche zu Schön- bruch (Kreis Bartenstein) ausgelagert, 1944 aber zu anderweitiger Ver- wahrung wieder abgeholt. Seitdem verschollen. 2. Schnitzereien an einer neuen Treppe' zur Wohnung des Oberburggrafen im Ostflügel des Schlosses. Holz. Nach 1680. Schicksal: 1944 verbrannt. 3. Die beseelte Figur der Weisheit, sich an eine Palme lehnend als Treppen- anfänger sowie Rankenwerkdekoration mit Putten. Holz, bemalt. 1688189. Standort: In der Wallenrodtschen Bibliothek im Dom. — Abbildung: Bei Ulbrich I, Dethlefsen, Wünsch, Rohde, in Merian, Ostpreußen — 700 Jahre deutsches Land, S. 42, Neumann. Ferner auf einem Gemälde von Karl Storch im Besitz des Königsberger Kaufmanns Werner Barth in Ham- burg. — Schicksal: 1944 verbrannt. 4. Hochaltar mit der geschnitzten Kreuzigung und vielen Figuren be- zeichnet: „I. R. 1689“. In der Predella das Abendmahl, als Bekrönung Christus auf der Weltkugel. Holz, bemalt. 1689. Vergoldet. 1691. Standort: Kirche Neuhausen. — Abbildung: Zwei bei Ulbrich I. — Schick- sal: Vernichtet. 5. Gestalt des Moses auf dem Gebälk des Gestühls des Magistratsstandes an der südlichen Mauer des Doms. (Die Gegenflgur Christus, dazwischen das Kneiphöfische Wappen). Das Gestühl selbst ist alt. Holz, bemalt. Um 1690. Standort: Dom. — Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: 1944 ver- brannt. 6. Drei Beichtstühle mit reichem figürlichem Schmuck, einer von der Ge- stalt der Stärke, der zweite von der der Liebe, der dritte vom Heiland ge- krönt. Holz. Um 1690. Standort: Dom. — Abbildung: Drei bei Ulbrich I, Wünsch, in: Königsberg in 144 Bildern. — Schicksal: 1944 verbrannt. 7. Akanthusrahmenwerk mit Engeln und anderen Figuren des Hochaltars im Dom und Bekrönung mit Pelikan und zwei Engelsköpfchen. (S. Teil II, Gotik). Holz bemalt und schwer vergoldet. 1696. Standort: Dom. — Abbildung: Bei Rohde I, Wünsch, Neumann, Hu- batsch III. — Schicksal: 1944 verbrannt. 8. Früherer Hochaltar der Katholischen Kirche mit der Kreuzigung. Es war ein hochragendes Werk in drei Stockwerken, von dem keine Abbil- dungen mehr vorhanden sind, von dem aber eine Beschreibung des Dom- propstes Dittrich vorliegt, aus der man mit Sicherheit wegen des gleichen Aufbaues und Stiles in Neuhausen, Mühlhausen und Pr. Holland auf R. als Künstler schließen kann. Holz. Zwischen 1670 und 1683. 138
Standort: Katholische Pfarrkirche. — Schicksal: Bereits beim Stadtbrand 1764 verbrannt. Die Werke 9—14 sind stilistisch von R., wenn auch nicht nachgewiesen: 9. Wandgrabmal des Ludwig Pruszycki 1685), darunter und darüber je zwei lebhaft bewegte Engelgestalten, oben die Figur des Todes als be- kleidetes Gerippe. Stilistisch unverkennbar von R. Im herzförmigen Schilde das Gebet auf dem Ölberg von unbekanntem Maler. Holz. 1685. Standort: An der Süd^ite des Langhauses im Dom. — Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: 1944 verbrannt. 10. Ziergänge mit sieben schwebenden Engelknaben. Gestühlsschnitzereien. Holz. Um 1690. Standort: An der Nordempore der Neuroßgärter Kirche. — Abbildung: Bei Ulbrich I, Hubatsch III. — Schicksal: 1944 verbrannt. 11. Zwei Beichtstühle, auf Kelch- und Brotseite mit David und Salomo bzw. Christus auf der Weltkugel. Holz. Um 1690. Standort: In der Altstädtischen Kirche. — Abbildung: Bei Ulbrich I, Hu- batsch III. — Schicksal: 1944 verbrannt. 12. Faufkapelle mit Erlöser, Aposteln, Engeln, Putten an der Kelchseite des Altars; schwebende Engelknaben an der Empore; der linke Beicht- stuhl mit gewundenen Säulen und Figuren. Die Taufkammer wurde von der Witwe des Löbenichtschen Mälzenbräuers Albrecht Rosse geschenkt. Holz. Taufkammer 1692 gemacht, das übrige 1692/93. Standort: In der Altroßgärter Kirche. — Abbildung: Drei bei Ulbrich I, zwei bei Boetticher, Wünsch, Hubatsch III, Federmann. — Schicksal: Zer- stört. 13. Epitaph für Friedrich Wilhelm Bartsch (* 1707, f 25. August 1709), trefflicher Ausdruck der kindlichen Halbgestalt über dem Schriftschild. Holz. 1709. Standort: In der Neuroß^ärter Kirche. — Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: 1944 verbrannt. 14. Taufkammer mit reichen ornamentalen und figürlichen Arbeiten (Spes und Justitia), Beichtstuhl mit mäßigen Bildwerken — Kluge Jungfrau, Ausstellung Christi, Tugenden, verlorener Sohn — und vielleicht der Königliche Stuhl mit schwerfälligen Schnitzereien. Holz. Taufkammer 1694/96, Beichtstuhl 1696, der königliche Stuhl 1690. Standort: In der Kirche Neuhausen. — Abbildung: Drei bei Ulbrich I, zwei bei Hubatsch III. — Schicksal: Verbrannt. ROGAT, EMILE * 1799, f Paris 16. Dezember 1852. Medailleur und Münzschneider. Er schuf Medaillen von Heinrich VIII. von England, von Napoleon,, Mar- schall Ney, Descartes. 139 C
Relief in Medaillenform von Immanuel Kant nach der Zeichnung von Schnorr v. Carolsfeld von 1789. Die Vorderseite zeigt das Brustbild Kants mit der Unterschrift: „Immanuel Kant. Rogat F.“ Rückseite: „Natus Montisregiae in Borussia an. 1724. Obiit an. 1804“. (Series numismatica universalis virorum illustrium 1825. — Durand edidit.) Gips. 1825. Von demselben ebenda auch eine silberne und eine bronzene Kantmedaille. (0 4,2 cm). Standort: Im Kantzimmer des Stadtgeschichtlichen Museums. — Schick- sal: 1944 vernichtet. ROGGENBUCH, FRIEDRICH ROGGENBUCH, JOHANN, Brüder Königsberger Bernsteindreher des 18. Jahrhunderts, vielleicht Nachkom- men des am 22. August 1648 verstorbenen Bürgers auf der Neuen Sorge und Bernsteinarbeiters Baltzer Roggenbugk. An dem in der Welt einmaligen Bernsteinzimmer waren fünf Königs- berger Bernsteinschnitzer: Friedrich und Johann Roggenbuch, Heinrich Wilhelm und Clemens Friede sowie Johann Bernhard Welpendorf beteiligt. Doch bereits in den Jahren 1701—11 war es in Charlottenburg von einem dänischen (Gottfried Wolffram) und dann zwei Danziger Bernstein- Schnitzern Ernst Schacht und Gottfried Turow, vielleicht nach den Ent- würfen Schlüters, für das Charlottenburger Schloß begonnen, doch bald in das Berliner Stadtschloß verlegt worden. Indes schon 1717 schenkte es König Friedrich Wilhelm I. — wohl mehr nolens als volens — dem Zaren Peter I., der es ins Petersburger Winterpalais brachte. Unter der Zarin Elisabeth wurde es im Schloß Zarskoje Selo 1755—63 eingebaut und nach den Entwürfen des Architekten Graf Carlo Rostrelli durch die genannten fünf Königsberger Bernsteinschnitzer im Rokokostil vollendet. 1941 vor der Zerstörung an der Petersburger Front gerettet, wurde es in Königsberg in einem passenden Zimmer im Südflügel des Schlosses eingebaut, hier konnte es, von Direktor Dr. Alfred Rohde betreut, zwei Jahre lang be- sichtigt' werden. Der Raum, der dem Im russischen Schloß von 10,16 X 10,13 m fast genau entsprach, war durch die polierten mit Gold-, Silber- und Kupferblättchen unterlegten Bernsteinstücke, die künstlerischen Barock Schnitzer eien und prachtvollen Rokoko Schnörkel, durch zahlreiche Puttenflguren von dem Bildschnitzer Johann Franz Dunker und Gesichts- masken sterbender Krieger aus Bernstein, holzgeschnitzte figürliche Su- praporten sowie durch vier die vier Sinne darstellende Mosaiken aus tos- kanischem Marmor von Alessandro Martelli und viele Spiegel von märchen- hafter Wirkung. Bernstein. 1701—11; 1755—63. Abbildung: Zwei bei Rohde III, fünf bei Rohde VI, vier bei Rohde VII, drei bei Pelka, bei Neumann, Albinus, Das Ostpreußenblatt, Jahrgang 18, 10 v. 11. März 1967, S. 20. — Schicksal: Die Kunsthistoriker Hauptmann Dr. Poensgen und Rittmeister Dr. Graf Ernst Otto Solms-Laubach be- 140
sichtigten 1941 an der Petersburger Front im Auftrage des Chefs der Heeresmuseen das Kabinett in dem bereits durch eine Fliegerbombe halb zerstörten Schloß Zarskoje Selo und ließen es durch einen Unteroffizier und sechs Mann innerhalb von 36 Stunden ausbauen und, in Kisten ver- packt, vor weiterer Zerstörung in Sicherheit bringen. Es wurde dann in Königsberg eingebaut. 1944 wurde es ausgelagert. Nach der Einnahme Königsbergs kam der Moskauer Professor Barssow, um nach dem Ver- bleib von Kunstwerken zu forschen, dorthin. Er arbeitete mit dem bei den Kunstsammlungen in Königsberg verbliebenen Direktor Rohde zusammen, um von ihm Verstecke in Bunkern und Gutshäusern zu erfahren. Doch Dr. Rohde starb plötzlich noch im April 1945, und die Nachforschungen der Russen blieben vergeblich. (Staatliches Archivlager Göttingen. Rep. 100 a Nr. 75.) ROSENBERG, WALTER * Königsberg 21. August 1882, f in oder bei Königsberg (Freitod) April 1945. R. Studierte von 1899—1902 an der Königsberger Akademie, war drei Jahre lang Meisterschüler von Reusch. Dann war er in Paris und Italien. Er blieb bis zu seinem Tode als freier, vielbeschäftigter Künstler in Königsberg, wo er seine Werke auf den Ausstellungen des Königsberger Kunstvereins zeigte. Er schuf für das Rathaus in Labiau die vier Stein- figuren Henning Schindekops, des Stadthauptmanns v. Netteihorst, des Großen Kurfürsten und Hindenburgs und zahlreiche Statuen in der Pro- vinz, wie das Kriegerdenkmal in Mehlsack (1914), das Ehrenmal der ersten Jäger in Ortelsburg, ferner das Grabmal Neumanns in griechischer Art für den Friedhof Labiau (Muschelkalk) und das für den Schauspieler Walter Krack in Cranz (sterbender Soldat. 1915. Stein). 1. Feister Mönch mit Doppelkinn, ein Weinglas in der Hand in einer Nische über dem Schaufenster einer Kneipe am Münchenhof. Gips. 1898. Schicksal: Unbekannt. 2. Bildnisbüste Professor Dr. Walter Simon. Marmor. 1900. Standort: Privatbesitz im Hause Coppernicusstraße 1. — Schicksal: Un- bekannt. 3. Gruppe: „Frieden“, eigentlich „Staatskunst“, weibliche Gestalt einen Knaben lehrend. Nach einem Entwurf von Reusch. Bronze. 1903. Standort: Kaiser-Wilhelm-Platz. — Abbildung in: Das malerische Ost- preußen, Ostpreußen. Leistung und Schicksal. — Schicksal: Verschollen. 4. Brunnenrelief: Ordensritter mit Hund am Quell trinkend. Muschelkalk. 1907. Standort: Schloßfreiheit. — Abbildung in: Königsberg in 144 Bildern, Königsberger Woche, Jahrgang 4, 45, S. 894. 1912. — Schicksal: Wahr- scheinlich erhalten; 141
„Frieden“ (zu S. 141) 5. Bildnisbüste des Maurer- und Zimmermeisters Paul Lau ff er. Ausge- hauen von Kimritz (s. d.). Marmor. 1908. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 6. Büste Johann Gottfried Freys. Geschenk von Dr. Walter Simon an- läßlich der Hundertjahrfeier des Städtetages in Königsberg am 5. bis 6. August 1908. Marmor. 1908. Standort: Im Junkersaal des Kneiphöfischen Rathauses. — Schicksal: Vernichtet. 7. Bildnisbüste des Königsberger Stadtbaurates Paul Mühlbach (f 1908). Duplikat im Privatbesitz seiner Schwiegertochter in Berlin. Bronze. Um 1908. Standort: Sie stand im Magistrats-Sitzungssaal im Kneiphöfischen Rathaus und kam später in die Städtischen Kunstsammlungen im Schloß. — Schick- sal: Vernichtet. Duplikat erhalten. 8. Relief „Die Lebensalter“. Kunstsandstein. 1910. Standort: Über dem Haupteingang zur Scheffner-Volksschule, Ratshof. 142
Büste Heidemanns — Abbildung in: Neue Kunst in Alt-Preußen, Jahrgang 1, S. 3. — Schick- sal: Möglicherweise erhalten. 9. Ebenda in den Flurwänden Reliefs, den Ackerbau darstellend. Sand- stein. 1910. Abbildung in: Neue Kunst in Alt-Preußen, Jahrgang 1, S. 4. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 10. Büste Heidemanns. Geschenk des Stadtrates Rudolph Meyer zur Jahr- hundertfeier der Sitzung im Landschaftsgebäude am 5. Februar 1913. Früher im Landeshaus. Marmor. 1912. Standort: In der Vorhalle des Kneiphöfischen Rathauses. — Abbildung in: Deutsche Staatenbildung, Königsberger Woche, Jahrgang 5, 11. S. 246. 1912. — Schicksal: Vernichtet. 11. York-Denkmal. Ganzfigur in Uniform, den Säbel in der Hand. Ge- stiftet vom Landwehr-Offizierskorps Königsberg zur Hundertjahrfeier der Ansprache Yorks in der Generallandschaft am 3. Februar 1813. Enthüllt am 3. Februar 1913. Von dem Kopf dieses Denkmals stellte R. Abgüsse her, 48 cm hoch, die er durch die Kunsthandlung Riesemann und Linthaler vertreiben ließ. Bronze. 1912. Standort: Bis 1934 auf dem Walter-Simon-Platz, dann vor dem Königstor- Glacis. — Abbildung in: Ostpreußische Woche, Jahrgang 13, 26. S. 772. 1921. — Schicksal: Unbekannt. 12. Claaßdenkmal. Mit jungen Löwen spielendes Kind. Relief von Her- mann Claaß am Sockel. Bronze. 1913. 143
York-Denkmal (zu S. 143) Relief von Hermann Claaß 144
Standort: Im Tiergarten. — Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 5, 26. S. 609. 1913. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 13. Zwei Putten mit Ziegenbock spielend. Ausgehauen von Steinmetz- meister Bogumil Slama. Muschelkalk. 1913. Standort: An der Treppe zur Stadthalle am Schloßteich. — Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 6, 8. S. 188. 1913. — Schicksal: Möglicher- weise erhalten. 14. Brunnenschale. 0 ca. 2 m, 1,10 m hoch, mit den zwölf Tierkreis- zeichen. Kalkstein. 1913. Standort: Im Hof des erweiterten Löbenichtschen Realgymnasiums. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 13. Am obersten Stockwerk der Hindenburg-Oberrealschule die fünf Naturwissenschaften: In der Mitte eine große Vase, beiderseits zwei Kinder; weiterhin rechts und links je zwei Einzelfiguren: Geographie mit Globus, Botanik mit Ähren und Blumen im Arm, Zoologie mit einem Affen auf dem Arm. Muschelkalk. 1914. Standort: Hindenburgschule, Wallring. — Schicksal: Unbekannt. 16. Im Garten derselben Schule befand sich ein Entenbrunnen. Schale 0 2,30 m, Höhe 1 m. In der Mitte eine sich putzende Ente. Kunststein. 1914. Standort: Hindenburg-Oberrealschule, Wallring. — Schicksal: Unbekannt. 17. Bildnisbüste des Königsberger Kampffliegers Rumey. Bronze. Um 1917. Standort: Sie wurde 1936 in der Vorhalle des Kneiphöfischen Rathauses auf gestellt. — Schicksal: 1944 zerstört. 18. Bildniskopf des akademischen Malers Hurter. Vor 1919. 19. „Eva.“ Vor 1919. 20. „Verzückung.“ Vor 1919. Schicksal (18.—20.): 1944 zerstört. 21. „Reh.“ Vor 1919. Standort: Ausgestellt auf der Kunstausstellung Mai 1919. — Schicksal: Unbekannt. 22. Sterbender Krieger, die Heimaterde umklammernd, für die Gefalle- nen des Königsberger Rudersportklubs Prussia. Figur, liegend, 1,80 m. Inschrift: „Den gefallenen Kameraden. / Ruderverein Prussia. / 1914 bis 1918.“ Tuffstein. 1919. Standort: Ehrenfriedhof im Max-Aschmann-Park. — Abbildung in: Ost- preußische Woche, Jahrgang 11, 46. S. 635. 1919. — Schicksal: Schon 1938 völlig verwittert und bemoost. Vielleicht erhalten. 23. Selbstbildniskopf, expressionistisch. Gips. Um 1923. Schicksal: Unbekannt. 145
Schubert-Quader mit Scudelle im Park Luisenwahl 24. Terrakotten Königsberger Originale (Fischfrau, Gemüsefrau, Glücks- junge, Hampelmann junge, Drosselfried, Fahnenschwenker, Würstchenfrau, Kalmusjunge, Dschimke, Sackträger). Cadiner Kacheln, farbig. 1927. Standort: Portalumrahmung des Gebäudes der Stadtbank, Kneiphöfische Langgasse 60. — Abbildung in: Stadtverwaltung Königsberg. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 25. Büste Kants. Stiftung der Universität. Bronze. 1927. Standort: In der Mittelhalle des Liebenthalschen Universitätsbaues. — Schicksal: Nach der Zerbombung erhalten, später verschollen. 26. Scudelle Franz Schuberts an einem ca. 3 m hohen Quader aus Kunst- stein in Luisenwahl neben der gleichzeitig errichteten Naturbühne. Unter dem Relief „Schubert“ und: „Dem Liederfürsten Schubert der Verein der Liederfreunde zu Königsberg.“ Bronze. Enthüllt: Sonntag, 2. Oktober 1928. Standort: Park Luisenwahl. — Abbildung in: Königsberger Rundfunk, Jahrgang 5. Nr. 43. S. 2. — Schicksal: Unbekannt. 146
27. R. haute die weiblichen Relieffiguren von Brachert aus (s. d. 24.). Bayerischer Muschelkalk. 1930. Standort: Am Landesfinanzamt. 28. Stark erhabenes Reiterrelief des Großen Kurfürsten in der Tracht der “Zeit auf starkem Pferde. Drei Viertel Lebensgröße, sehr gute Arbeit. Gips. Um 1930. Standort: Gaststätte „Zum Kurfürsten“, Steindamm 153. — Schicksal: Zerstört. 29. Etwas überlebensgroßes Bildnisrelief des Segelfliegers Lehrer Ferdi- nand Schulz (abgestürzt 16. Juni 1929). Muschelkalk. Um 1930. Standort: Ostpreußenwerk, Stresemannstraße. — Schickai: Möglicher- weise erhalten. 30. Büste Hermann Goetz, etwa überlebensgroß, im Auftrage des Direk- tors des Stadtgeschichtlichen Museums Eduard Anderson. Modell im Mu- seum. Bronze, feuervergoldet. 1932. Standort: Im ersten Rang des Opernhauses. — Schicksal: 1944 vernichtet. 31. Bildnisrelief des Stadtrates und Stadtältesten Emil Bieske und Gattin. In Bronze gegossen in der Königsberger Gießerei seines Sohnes Dr.-Ing. Erica B., in dessen Besitz die Reliefs nach Emil Bcs. Tode (1932) übergingen. Bronze. 1932. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Vernichtet. 32. Bildnismaske des Malermeisters Wilhelm Paul. Gips, bronzeartig paniert. Vor 1936. Standort: Privatbesitz des Malermeisters Wilhelm Paul. — Schicksal: Ver- nichtet. 33. Richard-Wagner-Gedenktafel mit einem Reliefbild nach rechts und dem Text: „Richard Wagner Tragheimer Kirche 1836 getraut wohnte Steindamm 110 [sic!] Ecke Monkengasse.“ Schlesischer Marmor auf grauem Granit. August 1936. Standort: Am Hause Steindamm 111. — Schicksal: Vielleicht erhalten. 34. Eichendorffplakette auf einer Gedenktafel, die daran erinnerte, daß Eichendorff hier von 1824—1831 als Oberpräsidialrat an der Regierung gewohnt hatte. Sie wurde zum 130. Geburtstag dem Dichter dar gebracht. Marmor. Am 10. März 1938 angebracht. Standort: Lange Reihe 4. — Schicksal: Vielleicht erhalten. 35. Bildnisbiiste des Malers Olov Jernberg, unfertig, jahrelang auf dem Arbeitsplatz der Steinmetzfirma Pelz, Landhofmeisterstraße. Marmor. Schicksal: Vernichtet. 147
Mammut SANDEN, GEB. V. SCHLÜTER, EDITH VON * Guscht/Neumark 15. Juli 1894, lebt in Hüde (Westf.) bei Lemförde. Schon auf dem Hauptgestüt ihres Vaters, eines Landstallmeisters, machte sie mit zwölf Jahren ihre ersten bildhauerischen Versuche: Die Reliefs einer Ziege und einer Eidechse auf einem Stein, modelliert im Ziegenstall mit einer Klammernadel. Fünf Jahre später durfte sie die Kunstschule Düssel- dorf besuchen und modellierte Porträtköpfe. Kurz vor dem Kriege ver- heiratet mit dem Tierliebhaber und Schriftsteller Walter v. Sanden-Guja, war sie im Kriege Krankenschwester, dann lebte sie in Guja, besuchte jedoch immer wieder die Kunstakademie in Königsberg, wo die Professo- ren Heinrich Wolff und Stanislaus Cauer ihre Lehrer waren. In Salzburg und am Ammersee betrieb sie Holzschnitzerei und Bronzeguß. Die meisten ihrer in den folgenden zwei Jahrzehnten in Guja geschaffenen Tierbronzen, nun ihr Spezialgebiet, konnten 1945 gerettet werden: Fischotter, Trauer- seeschwalbe, Schlei, Aal, Zwerghuhn, Kormoran, Wels, Frosch, Wasser- ralle, Engelleuchter. Ein Kolkrabe kam in die Vogelwarte Rossitten. Neben den bildhauerischen Arbeiten illustrierte E. v. S. die Bücher ihres Gatten mit Vignetten und Aquarellen. Im Geologischen Museum, Lange Reihe 4, befand sich ein nach Anweisung •von Hof rat Pfitzenmeier nach den Resten in Sibirien geschaffener Mammut, 60 cm hoch. Diese Plastik wurde in zahlreichen anderen Museen ebenfalls aufgestellt. Bronze. 1934. Abbildung in: Plastiken Edith v. Sanden. Privatdruck ohne Jahr, Tafel 18 (um 1960). — Schicksal: Unbekannt. 148
SAUER, LOTHAR * Königsberg um 1877, f Kassel nach 1920. Begabter Schüler von Reusch, später durch Trunk verkommen, als Steinmetz tätig. 1. Das Eingangsportal des Hauses Paradeplatz 8 (Cafe Bauer) stützten zwei Atlanten. Standort: Eine Zweitausfertigung derselben Atlanten befand sich am Hause Gesecusplatz gegenüber dem Gelben Turm. Gips. Um 1890. — Schicksal: Noch vor dem Zweiten Weltkriege bei Fassadenänderung des Erdgeschosses am Paradeplatzhaus entfernt, die anderen vielleicht erhalten. 2. Büste Herzog Albrechts. Marmor. 1901. Standort: Über dem Portal der Staats- und Universitätsbibliothek Mittel- tragheim 12. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 3. "Zwei Figurengruppen im geschnitzten Rahmen der großen Wanduhr im Sitzungssaale des Kreisausschusses zu Königsberg. Stiftung der Familie Sachsen, Groß Kar schau. Holz. 1911. Standort: Königstraße 55/56. — Abbildung in: Neue Kunst in Alt- Preußen (Osterroth), Ostpreußische Woche, Jahrgang 13, 30. S. 489. — Schicksal: Unbekannt. 4. Vier stehende Figuren auf den Pfeilern und vier singende Maskenköpfe oben auf dem Balkon an der Fassade der Stadthalle sowie die Engelsköpf- chen im Großen Saale. Kalkstein. 1912. Standort: Stadthalle, Vorderroßgarten. — Abbildung in: Verwaltung der Stadt Königsberg. — Schicksal: Möglicherweise beschädigt erhalten. SCHADOW, JOHANN GOTTFRIED * Berlin 20. Mai 1764, f Berlin 27. Januar 1850. Sohn eines Schneider- meisters. Sein erster Lehrer war Selvino, sein zweiter Jan Pieter Antoon Tassert. Auch bei Bernhard Rode und Chodowiecki lernte er. 1785—1787 war Sch. in Italien, meist in Rom, wo er mit Canova befreundet war. 1788 wurde Sch., dessen Gönner der Akademiedirektor Minister v. Heinitz war, Direktor des Oberhofbauamtes. Seine Hauptwerke sind: Die Quadriga auf dem Brandenburger Tor in Berlin (1793) und seine Feldherrenstatuen, besonders die des Alten Dessauers, die Gruppe der Schwestern Luise und Friederike von Mecklenburg, das Denkmal Friedrichs des Großen in Stettin sowie zahlreiche Grabmäler und Büsten. Unter diesen ist die Büste Kants bemerkenswert mit kahlem Schädel, die er 1808 schuf. Als Vorlage diente ihm Hagemanns (s. d.) Büste von 1801 und die Totenmaske Knorres (s. d.) von 1804. Von ihm ist auch die Büste Kants in der Walhalla bei Regens- burg. 1. Sockel des Denkmals Kurfürst Friedrichs HI. von Andreas Schlüter (s. d.). Schadow schuf den Sockel im Stil seiner Zeit — in klassizistischen 149
Relief des preußischen Adlers am Sockel des Friedrich-]]] .-Denkmals von Andreas Schlüter Formen — passend zu der von ihm gebauten Rundmauer. Er trägt vorn die Inschrift, hinten die Widmung, links Krone und "Zepter und nur rechts eine figürliche Darstellung: Das Relief des preußischen Adlers. Marmor. 1802. Standort: Schloßplatz. — Abbildung: Bei Rohde I. — Schicksal: Un- bekannt. 2. Der Regierungsbaurat Valerian Müller erbaute 1808 das „Neue Schau- spielhaus“. Der rechteckige Bau, über den das Urteil der Zeitgenossen von hoher Begeisterung bis zu schroffem Tadel schwankte, trug nach seiner zweiten Fertigstellung — er war 1808 abgebrannt, wurde aber sofort wiederauf gebaut und am 9. Dezember 1809 feierlich eröffnet — an der Stirnseite unter dem Dach einen Metopen-Triglyphenfries, der später zu- gunsten eines Gelsons mit Konsolen entfernt wurde. Die zwei mächtigen „ägyptischen“ Bogennischen an der Westseite trugen in den Zwickeln der Bögen Köpfe, die jedoch später bei der Schließung der Nischen durch Ranken ersetzt wurden. An der Westwand zwischen den Nischen sollten mehrere Figuren von Musen stehen. Geldmangel verhinderte die Aufstel- lung der bei Schadow bestellten Figuren und Metopenbilder. Immerhin zeigt eine Zeichnung des Theaters von 1810 zwei Metopen, und an der Westwand wurden vier Musen auf gestellt, von denen bis zum Umbau 1910 noch zwei, sodann bis 1944 eine erhalten blieben. Ob die Figuren von Schadow selbst herrührten oder nur Werkstattarbeit waren, ist nicht mehr bekannt. Sandstein. 1809. Standort: „Stadttheater“, ab 1922 „Opernhaus“. — Abbildung: Bei Arm- stedt, Karl. — Schicksal: Metopenfries und Köpfe verschwanden bereits Mitte des 19. Jahrhunderts. Die letzte Muse beim Brande Königsbergs 1944 vernichtet. 150
Medaillon, der Königin Luise 3. Medaillon der Königin Luise nach rechts. Es wurde bei der Erhebung 1813 den Spenderinnen wertvollen Schmuckes überreicht, ähnlich den Eisenuhrketten usw., mit der Beschrif- tung „Gold gab ich für Eisen". Ge- gossen in der „Kgl. Berliner Eisen- gießerei" (später Borsigwerke). Eisen- guß. 1813. Standort: Königsberger Privatbesitz Dr. Johannes Leo, von dessen Groß- eltern her. — Schicksal: Wahrschein- lich mehrere Stücke erhalten. 4. Grabmal für Daniel Zimmermann. Auf hohem Unterbau in Zippusform ein nach oben verjüngter Marmorblock, der in vertieften Feldern vorne die Inschrift, beiderseits und hinten drei Reliefs zeigte. Eine schöne klassi- zistische Urne krönte das Denkmal. Höhe 2,30 m. Reliefs: 32 x 33 cm. Rechts: Liebe, sitzend, Dreiviertelprofil, herabblickend auf ein nacktes Kind, das sich in ihrem Schoß aufrichten will. Links: Hoffnung, sitzend, Seiten- ansicht von links, aufblickender Kopf, linker Arm stützt sich auf den Anker. Hinten: Glaube, sitzend, im Profil nach links mit Schleier und Mantel. In der Rechten der Kelch. Bei der Marmor aus führung unterstützte Schadow sein Schüler Heinrich Kähler (s. d.). Schadow erhielt für dies Werk 800 Taler. Oberbaurat Valerian Müller schrieb am 11. September 1823 an Schadow: „Zwar ein im Leben höchst schlichter Mann, der jedoch ein großes Vermögen zu milden Zwecken vermacht hat, wofür die ver- einigten drey Städte und die Vorstädte Königsbergs ihm hierdurch ihre Dankbarkeit bezeugen wollen." Er legte einen Entwurf für das Grabmal bei. Zeichnungen von diesem Werke Schadows befanden sich im Staats- archiv Königsberg und in der Kupferstichsammlung der Albertina. Car- rarischer Marmor. Eingeweiht am 12. Oktober 1823. Standort: 1825—1861 auf dem Burgfriedhof in der Königstraße, dann im Garten des Zimmermannschen Stiftes Königstraße 37. — Abbildung: Bei Boetticher (Grabmal mit linkem und hinterem Relief), Maczkowsky (rechtes Relief). — Schicksal: 1895 wurden die Reliefs vergoldet, wodurch die Reinheit ihrer Formen stark litt. 1935 gereinigt, doch hatte der Marmor einen Teil seiner Leuchtkraft eingebüßt. Die Bombennacht zerstörte das Stift, doch das Denkmal blieb unversehrt. Heutiges Schicksal unbekannt. Ein terrakottafarbig gestrichener Gipsabguß der Liebe kam 1911 aus dem Besitz von W. Herbig in Pankow, dem Sohne des Schadowschülers Herbig, in die Nationalgalerie Berlin und ist wahrscheinlich erhalten. 151
SCHARFF, EDWIN * Neu-Ulm 21. März 1887, f Hamburg 18. Mai 1955. Begann 1904 als Maler in München, ging aber in Paris, wo er lebte, zur Bildhauerei über. Lehrer an der Staatlichen Kunstschule in Berlin. 1924 Professor an der Akademie Berlin. 1934 in Düsseldorf. 1937 entlassen, 1946 Professor an der Hanseatischen Kunsthochschule Hamburg. „Rossebändiger“ in Düssel- dorf (Granit, 1939), Köpfe Heinrich Manns (1920) und Emil Noldes (1945, beide Bronze). Büste Heinrich Wölfflin (Bronze) in der Staatsgalerie München. Bildniskopf Corinths. Stiftung der Königsberger Allgemeinen Zeitung. Bronze. 1926. Standort: Städtische Gemäldegalerie, Corinthsaal (Raum 36). — Abbil- dung: Bei Sello, Rohde VIII. — Schicksal: Verschollen. SCHENCK-SCHEUZLICH, HANS * Schneeberg/Sachsen um 1500, f Berlin zwischen 1562 und 1572. 1526 bis 1528 in Königsberg nachgewiesen, wo er für eine Bildtafel zehn Mark erhielt. Er war hier von 1526—1535 — einen kurzen Aufenthalt am polni- schen Königshofe abgerechnet — tätig, dann lebte er in Berlin, wo er Hofbildhauer Joachims II. und 1543 Bürger von Berlin war. Am 19. Juni 1562 schickte er an Herzog Albrecht einige von ihm gefertigte Bildnisse brandenburgischer und sächsischer Fürsten in „Conterfactur mit grauem Silber abgegossen“ zum Geschenk, wofür ihm Albrecht das beträchtliche Geschenk von 40 Horngulden machte (= Goldgulden geringeren Gehalts, benannt nach dem Lütticher Bischof Johann v. Horn). Auch sind Briefe des Künstlers an den Herzog vorhanden. 1. Schnitzbild eines Mannes mit Totenkopf in Halbfigur vor zerstörter Renaissancehalle. Das Bild wurde seinerzeit von Bauarbeitern in der Wand vermauert gefunden und als Supraporte über der Tür zum Fliesensaal im Albrechtsbau des Schlosses angebracht. Dann wurde es, jahrzehntelang un- beachtet, im Zimmer des Kastellans aufbewahrt, bis es unter Direktor Rohde im Zimmer neben dem Turm des Kürschners ausgestellt wurde. Wer der Dargestellte ist, weiß man nicht. Birkenholz 90X60. 1530. Standort: Städtische Kunstsammlungen im Schloß im Turmzimmer (Raum Nr. 13). — Abbildung: Bei Rohde I, Wünsch, Deutsche Staatenbildung, Rohde II, Bonner Katalog. — Schicksal: Nach der Eroberung Königsbergs durch die Russen 1945 wurde das Bildwerk von dem in Königsberg pflicht- treu bei seinen Kranken verbliebenen greisen Chirurgen Professor Oskar Erhardt am 9. April 1945 aus den Trümmern des Schlosses geborgen und in seinem Zimmer im Elisabeth-Krankenhaus aufgehängt. Es gelang ihm aber nicht, das Werk bei seinem Abtransport 1948 mitzunehmen. Ein russischer Soldat verkaufte es an einen Dr. Franke, der es 1948 nach Leip- zig und 1952 nach Berlin brachte, wo es 1958 der Verwaltung der Schlös- 152
Schnitzbild ser und Gärten glückte, es zurückzuerwerben. Es befindet sich heute im Jagdschloß Grünewald in der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. 2. Schaumünze auf Herzog Albrechts Vermählung am 7. Juli 1526 mit der dänischen Prinzessin Dorothea. Vorderseite: Kopf Albrechts nach links mit kurzem Vollbart. Randbeschriftung: Albe. Mar. Brand. Primu. Dux. Prussi. 1526. Rückseite: Kopf Dorotheas nach rechts, geschmückt mit Ge- schmeide über der Stirn und um den Hals. Randbeschriftung: Do. Ducie. Re. Nata. Alb. Pru. D. Ux. Pri. 1526. Größe: 0 35 mm. Silber 1526. Standort: Stadtgeschichtliches Museum. — Abbildung: Bei Gundermann. — 3. Schaumünze gleicher Veranlassung. Vorderseite: Erstes Doppelbildnis des Fürstenpaares. Brustbilder: Albrecht in Harnisch, Dorothea in Kleid und Federhut. Umschrift: Exprimit Alberti Atqu. Dorothee. Pagina Vultus 1526. Inclita Quos Primos. Brussia. Nacta. Duces. Rückseite: Ohne Dar- stellung. Größe: 0 44 mm. Silber. 1526. Standort: Stadtgeschichtliches Museum. — Abbildung: Bei Gundermann. — Schicksal (2. und 3.): Beide Münzen vernichtet, aber 2. ist im Kunsthisto- rischen Museum Wien, 3. im Germanischen Museum zu Nürnberg erhalten. 153
SCHIEMANN Bildhauer, Schüler Reuschs. Lebte um 1865 bis um 1925. Mitarbeiter am Denkmal Kaiser Wilhelms I. (s. u. Reusch). SCHIEVELBEIN, HERMANN FRIEDRICH ANTON * Berlin 18. November 1817, f Berlin 6. Mai 1867. Schüler von Ludwig Wichmann. Zeitweilig tätig in St. Petersburg, 1843/44 in Italien, 1860 Professor an der Berliner Akademie. Er schuf an der Dirschauer Eisen- bahnbrücke (Osteinfahrt) die Ton-Reliefs der Besiegung und Bekehrung der Litauer und an der Nogatbrücke die Statue Hermann v. Salzas, ferner das Denkmal des Frhr. vom Stein am Dönhoffplatz in Berlin, eine Büste Schadows und den großen Fries im Neuen Museum. Statuen Luthers und Melanchthons. Gelber Sandstein. 1860. Standort: Am Mittelbau der Stülerschen Universität in Nischen. — Ab- bildung: Bei Wünsch, Hubatsch-Keyser und in: Königsberg in 144 Bildern. Schicksal: Nach der Zerbombung der noch stehenden Fassade des Mittel- baues der Universität beschädigt erhalten, heute wahrscheinlich zerstört. SCHILLING, EMIL Stempelschneider in Berlin 1844—1865 (?). Denkmünze zur 300']ährigen Jubelfeier der Albertina. Vorderseite: Alber- tus Dux Conditor D. 17.129. Aug. 1544 Frideric. Guil IV. Rex. Altor. Kettenkranz mit Bildnis Albrechts und 1844. Die Köpfe Albrechts und Friedrich Wilhelms IV., unten auf geschlagenes Buch mit Academia Alber- tina. Rückseite: Blätterkranz, darin das Albertinum am Pregel. Rechts: G. Sabinus, oben Simon Dach, links Immanuel Kant. Unten Schild mit zwei Bären, die den Albertus halten. Rechts: Schilling, links fecit. Größe: 0 42 mm. Kupfer: 1844. Standort: Im Stadtgeschichtlichen Museum. — Schicksal: Vernichtet. SCHINDLER, FERDINAND HIERONYMUS f Berlin 1860, kurz nach der Rückkehr aus Italien. Schüler Schievelbeins, 1858/59 in Rom. Schuf die Gruppe eines am Boden liegenden Knaben, der sich einer Gans erwehrt, der er das Junge nehmen wollte. Vier Scudellen an der Stülerschen Universität: Herder, Hagen, Burdach, Lachmann. Gelber Sandstein. 1860. Standort: Universität, Paradeplatz. — Abbildung: Bei Wünsch, Hubatsch- Keyser und in: Königsberg in 144 Bildern. — Schicksal: An der Ruine der Universität teilweise erhalten, heute wahrscheinlich zerstört. 154
Denkmal Friedrichs I. (zu S. 156) SCHLÜTER, ANDREAS * Hamburg 1661 als Sohn eines aus Danzig stammenden Steinhauers An- dreas Schlüter d. Ä., der 1660—61 in Hamburg tätig war und dort ge- heiratet hatte. Dann nach Danzig zurückgekehrt, starb er wahrscheinlich bald. Der Sohn Andreas ging bei Bildhauer Christoph Sapovius in Danzig in die Lehre. 1689 (oder früher) bis 1694 war er in Warschau, wo er am Bau mehrerer Palais tätig war, besonders am Palais Krasinski. Am 25. Juli 1694 von Kurfürst Friedrich III. als Bildhauer nach Berlin berufen. Kurze Reisen nach Holland, Frankreich und Italien (1696). 1702 bis 1704 Direk- tor der Berliner Akademie der Künste. 2. Juni 1705 in höchster Gunst als Oberbaudirektor. Wegen Einsturzgefahr mußte sein Münzturm 1706 abgetragen werden. Aber erst am 28. Januar 1707 wurde ihm die Schloßbauleitung genommen und an Eosander v. Göthe gegeben. Sch. geriet in Not und reiste vergeblich an den Hof nach Kassel. 1712 gab er seine Wohnung auf und lebte in seinem Gartenhaus. Im Mai 1713 wurde er von Peter I. als Baudirektor nach Petersburg berufen, wo er sich bald so 155
auszeichnete, daß sein Jahresgehalt schon im Februar 1714 von 3000 auf 5000 Rubel erhöht wurde. Sch. starb aber bereits im selben Jahre, zwischen dem 15. Mai und dem 23. Juni, an welchem Tage seine Todesnachricht in Berlin eintraf. Er liegt in Petersburg auf dem alten deutschen Friedhof begraben. Kein sicheres Bildnis ist von ihm erhalten^ Sein Hauptwerk als Bildhauer sind das Denkmal des Großen Kurfürsten in Berlin und die 22 Kriegermasken im Zeughaushof sowie die zwei Medu- sen daselbst. Als Architekt machten ihn das Berliner und das Charlotten- burger Schloß sowie die Villa Kamecke im der Dorotheenstraße unsterblich. 1. Denkmal König Friedrich I. — eigentlich Kurfürst Friedrich III. — gegenüber dem Schloß. Dieses nachweisbar erste plastische Werk Schlüters, das von Johann Jacobi in Berlin gegossen wurde, sollte zunächst im Ber- liner Zeughaus, dann auf dem Giebel eines Invalidenhauses, dann auf dem Berliner Königstor Aufstellung finden. Vor lauter weiteren Plänen kam .es erst 1729 in aller Eile aus dem Gießhause zu Ehren des Königs August II. von Polen auf einen gipsernen Sockel, der von vier Sklaven von demselben Material getragen wurde, zur Aufstellung auf den Molken- markt. Infolge anhaltenden Regens brach der Sockel zusammen. Nun sollten die Sklaven des Bildhauers Koch in Erz gegossen werden, der Guß mißlang aber, und die Statue kam wieder ins Gießhaus. Dann sollte sie auf hoher Säule, später auf einem Marmor-Rokokosockel von Glume die Prachtstraße Unter den Linden zieren, doch auch daraus wurde nichts, und wieder ruhte das Denkmal im Zeughause. Von hier wurde es von den Rus- sen 1760 als Beutestück entführt, gelangte aber nur bis Spandau, wo es nach der Befreiung Berlins sogar in Gefahr kam, eingeschmolzen zu werden. 1764 lag die herrliche Statue, Kopf unten, unter vielem Gerümpel im Zeughause. Erst zur Zeit Friedrich Wilhelms III. erkannte der Stück- gießer Fuchs und der General v. Dieskau den Wert des Denkmals und empfahlen seine Wieder auf Stellung. Graf Ernst Ahasverus Heinrich v. Lehn- dorff war es, der im Winter 1799—1800 den König um die Statue für Königsberg bat, hierzu angeregt durch den Minister Frhr. Leopold v. Schrötter, der das Standbild mit Schadow zusammen besichtigt hatte. Schrötter wirkte auch, als der König 1800 das iDenkmal der Stadt Königs- berg schenkte, an der Standortwahl und Aufstellung persönlich mit, wozu er durch Kabinettsordre vom 1. Januar 1802 ermächtigt worden war. Er verwarf den inneren Schloßhof und den Paradeplatz als Aufstellungsort und regte Schadow zu dem Halbruhd seiner Mauer an, die dem bewegten Standbild den ruhigen Hintergrund gab. (Gitterwerk und Trophäen von Kohlhoff, s. d.). Unter reger Teilnahme der Bevölkerung wurde das Denkmal vor der damaligen Dragonerkaserne, dem ehemaligen Marstall, am Königsgeburtstag (3. August 1802) auf gestellt. Diese Mauer war übri- gens eine Flüstermauer bester Art. Den nüchternen Marmorsockel mit Auf- schrift, Widmung, Adler, Wahlspruch und Insignien schuf ebenfalls Scha- dow (s. d.). Das Zepter in Friedrichs Rechter wurde 1807 von einem Fran- zosen entwendet und von Rosenfelder stillos ersetzt. Im Laufe des 156
19. Jahrhunderts wurde das Denkmal leider mit Ölfarbe bestrichen und dadurch seine Patina für immer zerstört. Als 1928 die zwecklos gewordene Kürassierkaserne abgerissen wurde, um der neuen Reichsbank zu weichen, sollte das Denkmal versetzt werden. Doch die Pietät siegte, und die ab- gerissene Schadowmauer wurde 1930 genauso wieder errichtet. Bronze. Zweite Jahreshälfte 1697 entworfen, 1698 gegossen. Standort: Schloßplatz. — Abbildung: Bei Boetticher, Rohde I, Rosen- kranz, Schumacher II, Neumann, Sauerlandt, Wünsch, in: Deutsche Staatenbildung. — Schicksal: Unbekannt (Moskau?). 2. Möglicherweise, wofür besonders die aus Bernstein geschnitzten Masken sterbender Krieger sprechen (hierüber bei Rohde VII), war nach Sch.s Ent- würfen auch das berühmte im Berliner, dann im Schloß zu Zarskoje Selo und endlich im Königsberger Schloß eingebaute Bernsteinzimmer (s. u. Roggenbuch) geschaffen worden. Bernstein. 1701—11. Schicksal:. 1717 von Friedrich Wilhelm I. dem Zaren Peter I. geschenkt, 1941 in Königsberg eingebaut, 1944 verlagert, dann verschollen. SCHMIDT, ANDREAS * Rößel 1726, t Königsberg 1789 oder 1790. Als Bildhauergeselle ging er nach Polen, ließ sich in Lissa nieder und kam nach 1758 nach Königs- berg. Hier wohnte er auf dem Roßgarten, dann auf dem Sackheim und zu- letzt auf dem Löbenicht als Mieter. Er stattete die Rößeler Pfarrkirche einheitlich aus, doch gingen seine Altäre bei dem großen Stadtbrand 1806 fast ganz zugrunde. 1. Vier überlebensgroße Evangelistengestalten auf hohen Sockeln. Für ihre Anfertigung spendete Bischof Ignaz Krasicki 200 Dukaten. Sandstein. 1772—76. Standort: Auf dem Westgiebel der Katholischen Kirche. — Abbildung: Bei Ulbrich I, Boetticher, Rohde I. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 2. Hochaltar, der 1830 nach Raunau (nordwestlich Heilsberg) kam, mit den Aposteln Simon und Judas Faddeus. (Vielleicht sind auch die Schnitze- reien an der Braveleitschen Orgel in der Katholischen Kirche von Sch.) Holz. 1772. Standort: Katholische Kirche. — Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Unbekannt. 3. Ulbrich schreibt Sch. auch die vier mächtigen männlichen Pfeiler gestalten an der alten Altstädtischen Kirchenorgel von Adam Gottlob Casparini zu. Für die Orgel spendete der Kommerzienrat Saturgus eine bedeutende Summe. Holz. 1763. Standort: Seit 1895 im Städtischen Museumsbesitz. — Abbildung: Bei Ulbrich I, in: Königsberger Woche, Jahrgang 5. 27. S. 640. — Schicksal: 1944 verbrannt. 157
SCHMIDT, GUSTAV HEINRICH * Königsberg 1803, t Königsberg 1848 oder 1849. Nicht verwandt mit dem Vorigen. Er war der Sohn des 1773 in Berlin geborenen Bildhauers Johann Heinrich Schmidt, der 1798 nach Königsberg kam. Er lernte die Bildhauerei bei seinem Vater, ging dann nach Berlin (1822—26), wo er bei Professor Ludwig Wichmann modellierte. 1827 siedelte er an die Akademie Wien über, arbeitete dort in Sandstein, 1828 an der Akademie München in Marmor unter Professor Eberhardt. Er kehrte 1829 nach Königsberg 158
0. zurück. In München schuf Sch. die Gruppe Ariadne und Amor im Gips- modell, die untergegangen ist. Die Statue der Liebe, sie zeigt bereits rokokohafte Züge. Ulbrich schreibt dies Werk Sch. zu, doch bleibt die Urheberschaft zweifelhaft. Sandstein. Um 174(L Standort? Auf dem Dachfirst des Kneiphöfischen Rathauses, östliche Ecke. — Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Vernichtet. SCHMIDT, MAXIMILIAN * Lissa 1758, f Königsberg 1826. Sohn von Andreas Schmidt. Kam als Kind nach Königsberg und wurde Schüler seines Vaters, machte Reisen durch Deutschland und die Niederlande und kehrte11789 nach Königs- berg zurück. Hier wohnte er auf dem Anger, dann in der Löbenichtschen Langgasse. Januar 1789 zeigte Sch. im „Königsberger Intelligenz-Zettel" an, daß er sich in Königsberg „etabliret“ habe, bat um Zuspruch für Bild- hauerarbeiten in Holz, Stein und Gips und versicherte „untadelhafteste Arbeit und prompte Bewerkstelligung gegen billigen Preis". Werke von ihm auch in der Provinz. 1. Zierate. Holz. Zwischen 1772 und 1790. Standort: Im Innern der Katholischen Kirche. — Abbildung: Bei Boet- ticher. — Schicksal: Wahrscheinlich zerstört. 2. Zierate. Standort: Am Zeughaus Friedrichsburg, am abgebrochenen! Exerzierhaus und an der abgebrochenen alten Börse. — Schicksal: Längst Unter gegangen. 1 3. Relief auf dem Faß im Blutgericht, das das Eindringen der Franzosen am 16. Juni 1807 in den Schindelmeißerschen Weinkeller dm Domplatz darstellt. Ob die Reliefs der 14 anderen Fässer in der Großen Halle und der Marterkammer sowie der „thronende Bacchus“ auch von ihm stammen, ist unbekannt. Größe: 0 1,23 m. Holz. 1807 oder später, i Standort: Im Blutgericht. — Abbildung: Bei Ulbrich, Anderson VII, Merian, in: Das malerische Ostpreußen, Neumann. — Schicksal: Wahr- scheinlich vernichtet. । SCHMIDT-KESTNER, ERICH ; * Berlin 15. Januar 1877, f Kassel um 1940. Er war freischaffender Bild- hauer. 1904 erhielt er die Berliner goldene Medaille, 1905 die Münchner. Vor 1908 schuf er ein „Schreitendes Mädcheii“, später eine Pofzellangruppe „Fuchs und Gans" (Manufaktur Ilmenau),, beide in der „Kunst“ (Jahr- gang 17, 1908 und 28, 1913) abgebildet. Da Sch.-K. mit dem Direktor der Königsberger Kunstschule, Edmund May, verwandt war, berief ihn dieser um 1926 als Leiter der Bildhauerkla^se an die Kunst- und Gewerk- schule Königsberg. Bald nach 1933 wurde er, wie auch Direktor und 159
weitere Lehrer, aus seinem Amt an der Kunstschule entlassen. Er kam dann an die Kunstschule in Kassel. In der Provinz stand in Heydekrug eine Bronzebüste Sudermanns von seiner Hand. 1. Bildniskopf von Hermann Helmholtz. (Gegenstück zu Bracherts Hertz- büste., s. d.). Größe: ca. 50 cm hoch. Bronze, feuervergoldet. 1927128. Standort: Im Vorraum des Königsberger Elektrizitätswerkes im Mühlen- grund. — Schicksal: Verschollen. 2. Tiergruppe. Bronze. Um 1928. Standort: Vor der Kunstgewerbeschule. — Schicksal: Unbekannt. 3. Justitiabüste mit strengen Zügen auf 4 m hoher Klinkersäule. Aus- gehauen von Kimritz (s. d.). Kalkstein. 1929. Standort: Im ersten Innenhof des Gerichtsgebäudes, Hufenallee. — Schick- sal: Unbekannt. Bildniskopf Ernst Wiecberts 4. Bildniskopf des Dichters Ernst Wiechert. Größe: ca. 40 cm hoch. Bronze. 1929. Standort: Privatbesitz des Dichters. — Schicksal: Nach W.s Tode am 24. August 1950 von der Witwe dem „Haus Königsberg“ in Duisburg ge- schenkt. Daselbst aufgestellt. 5. Zwei spielende Windhunde, ca. 110 cm hoch. Geschenk des Künstlers. Bronze. 1930. Standort: Tiergarten (am Hauptweg). — Schicksal: Unbekannt. 6. Gesunder Mensch, Modell. Ausgehauen als Kolossalfigur von 2,30 m Höhe von Kimritz (s. d.). Muschelkalk. 1933. Standort: Am Eingang zur Neuen Anatomie. — Abbildung in: Königs- berg in 144 Bildern. — Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. 160
7. Relief Richard Wagners, ausgehauen von Kimritz (s. d.), zur Erinne- rung an die Tätigkeit W.s als Aushilfskapellmeister im ]ahre 1836. Gelber belgischer Marmor. 1936. Standort: Im ersten Rang des Opernhauses. — Schicksal: Zerstört. SCHREIBER, CASPAR * Königsberg (?), f Königsberg (?). Königsberger Tischlermeister. Kanzel, nichts Figürliches, aber ausgezeichnete und reiche Barockschnitzerei. Nußbaumholz. Standort: Burgkirche. — Abbildung: Bei Boetticher, Hubatsch III. — Schicksal: 1944 verbrannt. SCHREIBER (SCRIBA), GEORG Lebte in Königsberg von 1617—43. 1635/36 ist Sch. mit der Herstellung umfangreicher Staatsgeschenke beschäftigt: Brettspiele, Sanduhren, Spiegel- rahmen, Armbänder, Messer, kleine Laden. 1641 war er der früheste Meister in der damals gegründeten Bernsteindreher- und -Schnitzerzunft. 1643 zuletzt in einer Urkunde des Königsberger Staatsarchivs erwähnt. Auf einem in Darmstadt befindlichen, prächtigen Deckelhumpen signierte er: „Georgius Scriba, Borussus Civis et Incola Regiomonti Borussorum hoc fecit 1617.“ Dieser Humpen, im Besitz des Prinzen Ludwig von Hessen und bei Rhein, ist, wie Ernst Hofmann, Leiter der Großherzoglichen Privat- sammlungen, dem Verfasser freundlichst mitteilte, entgegen der allge- meinen Ansicht nicht bei der Zerstörung Darmstadts am 11. September 1944 verbrannt, sondern überlebte im Tresor einer Bank und wurde dann in einen Banktresor nach Breslau gebracht. Scheinbar verloren, tauchte er im September 1964 im Westberliner Kunsthandel auf, wurde dem Direktor des Museums Darmstadt zum Kauf angeboten und vom Prinzen von Hessen erworben. Er befindet sich jetzt in dessen Wohnsitz im Schloß Wolfsgarten. Auch im Nordiska Museet zu Stockholm befindet sich ein 18,7 cm hoher reich mit Gold verzierter Bernsteinhumpen mit Deckel und Goldgriff, den Sch. 1628 für den Kurfürsten Georg Wilhelm verfertigte und der mit Maria Eleonore, der Schwester des Kurfürsten und Gemahlin Gustav Adolfs, nach Schweden kam. Diese beiden Stücke und — viel- leicht — die Weimarer Kassette, dürften die einzigen erhaltenen Werke von Schreibers Hand sein. 1. Bernsteinkästchen mit vier liegenden Löwen als Füße und Putten in Nischen. Auf dem Deckel liegender Putto. Signiert: George Schreiber. Aus Frankfurter Privatbesitz. Um 1930 erworben. Bernstein. Um 1613. Standort: Städtische Kunstsammlungen im Schloß. — Abbildung: Bei Pelka, Rohde III, Rohde V, in: Deutsche Staatenbildung. — Schicksal: Verschollen. 161
2. Prunkvolle zweistöckige, 37 cm hohe Lade, aus der Sammlung Fürst Mattei in Rom um 1935 erworben. Sie stammte aus Gonzagaschem Besitz. Im Sockel drei Löwenköpfe, im Hauptgeschoß sechs Säulen, dazwischen eine Krieger gestalt und zwei Reliefs. Das Obergeschoß bekrönt von der großen Reitergestalt des Marcus Curtius. Bernstein. Um 1635. Standort: In den Städtischen Kunstsammlungen. — Abbildung: Bei Rohde III, im Jahrbuch Königsberg, 1936, S. 71. — Schicksal: Verschollen. SCHÜTZ, SIEGMUND * Dessau 1906, lebte noch 1958 in Berlin. Studierte an der Kunstgewerbe- schule Dessau, lernte die Holzschnitzerei in Bad Warmbrunn und besuchte die Akademie Dresden. Seit 1933 künstlerischer Mitarbeiter an der Staat- lichen Porzellanmanufaktur Berlin. So schuf er für den Speisesaal eines Schiffes des Norddeutschen Lloyd figürliche Porzellanreliefs („Europa“ u. a.) Plakette Immanuel Kant. Ehrengabe der Stadt Königsberg. Basalt. 1939. Standort: Im Stadtgeschichtlichen Museum. — Schicksal: Vernichtet. .SCHULTHEISS V. UNFRIED, JOACHIM LUDWIG * Alt-Ruppin (?), t Königsberg 10. Juni 1753. Vater Joachim v. U-Sculte- tus, Geh. Kammerrat. Schon am 23. August 1689 in die Universitäts- Matrikel Frankfurt/O. eingetragen. 9. Januar 1702 Königlich-Preußischer Ingenieur und Baumeister. 1705—13 Baudirektor in Königsberg, dann in Berlin. 18. Januar 1721 Oberlandbaudirektor und Preußischer Kammer- rat in Königsberg. Seine architektonischen Leistungen in Königsberg: Waisenhaus (1703/05), Unfriedflügel des Schlosses (1706/13), Tragheimer Kirche (1708/10), Französische Kirche (1733—36), Unvollendete Garni- sonkirche (1731). 1. Entwürfe zur Neugestaltung der Schloßkirche: Empore, Königliche Loge, Kanzelaltar, Orgelgehäuse, ausgeführt z. F. von M. Poertzel (s. d.). 1705—10 entworfen. Standort: Schloßkirche. — Abbildung: Bei Boetticher, Rohde I, Hu- batsch III, in: Königsberg in 144 Bildern. — Schicksal: Vernichtet. 2. Adler auf dem Staatlichen Waisenhaus. Er hatte nur den linken Flügel ausgestreckt, um die Zweckbestimmung als Wetterfahne zu ermöglichen. Er war der einzige gekrönte preußische Adler, den die Russen während der Besatzungszeit 1758—62 nicht angetastet haben. Bronze, vergoldet. Standort: Das Staatliche Waisenhaus am Sackheimer Tor wurde am 18. Ja- nuar 1701 gegründet, vollendet am 18. Januar 1705. — Abbildung: Bei Boetticher, Rohde I, Wünsch. — Schicksal: Nach der Ausbombung erhalten. Heutiges Schicksal unbekannt. 162
SCHULZ (SCHULTZ), CHRISTIAN BENJAMIN Lebte in Heilsberg. Schaffenszeit 1780—1810. In Königsberg wohnte er als Mieter in der Wallstraße. In dem Königsberger „Intelligenz-Zettel“ Nro. 45 v. 14. April 1792 empfiehlt Sch. sich dem Publikum um „geneigte Befehle“ in „Büsten und Statuen nach der Fabellehre“. Von ihm stammten neben Bronzearbeiten der Hochaltar in der Nicolaikirche zu Elbing, der Adler in der Kreuzkapelle zu Heilsberg-Neuhof, ein Altar in der Pfarr- kirche Seeburg, die Kanzeln in Benern (Kreis Heilsberg) u. a. Klassizistischer Altaraufsatz mit Gestalten der Liebe und des Glaubens. Vier Figuren im Gebälk: Zwei Putten, Liebe und Maria Magdalena. Die beiden letzteren, künstlerisch wertvoller, stammen nach Machmar noch von dem alten abgebrannten Altar. Geschenk des Apothekers Johann Siegismund Tiepolt, 1797. Kosten des Altars: 2450 fl. Holz, farbig und vergoldet. 1792; 1820 vergoldet. Standort: In der Tragheimer Kirche. — Abbildung: Bei Boetticher, Ul- brich I, Machmar. — Schicksal: Zerstört. SEIFFERT, WILHELM * Berlin-Charlottenburg 18. September 1907, f Ostfront (Kolbergi/Lett- land) 9. August 1944. Sohn eines Postbeamten. Er besuchte das Schiller- Realgymnasium Charlottenburg und studierte ab 1926 an der dortigen Technischen Hochschule Architektur (Professor Heuseier) und Bildhauerei (Professor Hosaeus). Er kam 1936 nach Königsberg, wo er als Diplom- ingenieur und Architekt beim Stadtplanungsamt angestellt war. Er malte ferner Porträts (auch ein Selbstbildnis), die sämtlich untergegangen sind. 1. Bildniskopf der Bildhauerin Elisabeth Loeffke-Kleinschmidt (s. d.). Bronze. 1936. \ Standort: Privatbesitz Seiffert. — Schicksal: Verschollen. ; 2. Bildniskopf Pastor Siering. Bronze. 1937. Standort: Privatbesitz Seiffert. — Schicksal: Verschollen. ! 3. Bildniskopf Ruthild Siering, vier Jahre. Bronze. 1938. ‘ Standort: Privatbesitz Seiffert. — Schicksal: Verschollen. > 4. Bildniskopf Michael Petzold, vier Jahre. Bronze. 1939. ; Standort: Privatbesitz Seiffert. — Schicksal: Verschollen. 1 SIEMERING, RUDOLF LEOPOLD : * Königsberg 10. August 1835, f,Berlin 23. Januar 1905. Väter: Leihamt- Verwalter. S. besuchte das Löbenichtsche Gymnasium, von dem er auf Obersekunda wegen eines Konflikts abgehen mußte. Er trat; in eine Tisch- lerwerkstatt, vervollkommnete sich auf der Kunstschule inr Zeichnen, ge- wann darin mehrere Preise und bezog die Königsberger Kunstakademie. 163
Seiffert: Bildniskopf der Bildhauerin Loeffke-Kleinschmidt — Bildniskopf Pastor Sierings (zu S. 163) Bildniskopf Ruthild Siering — Bildniskopf Michael Petzold (zu S. 163)
Da es dort noch keinen Lehrer für Plastik gab, ging er 1858 mit einem Stipendium von 80 Talern an die Berliner Akademie, wo er in das Atelier Gustav Bläsers eintrat. Dort arbeitete er mit an den Reliefs für das Tor der Dirschauer Weichselbrücke. Er schuf 1864 die Terrakottafiguren des hl. Adalbert und des Bischofs Polenz am Portal der Fischhausener Kirche (später in Erz gegossen), eine Christusfigur ebenda, 1872 das schöne Denk- mal Friedrichs des Großen in Marienburg mit den vier großen Hoch- meistern. Mehrere Italienreisen. Weitere Werke: Die Porträtbüste des Dan- ziger Oberbürgermeisters Winter, das Lutherdenkmal in Eisleben und das Denkmal Albrecht v. Graefes in Berlin, das Friedrich Wilhelms I. in der Siegesallee (1902) und das Mozart-Haydn-Beethoven-Denkmal im Berliner Tiergarten (1904). Er war auch als Medailleur tätig. So schuf er die sehr selten gewordene Medaille auf die goldene Hochzeit Kaiser Wilhelms I. Mit dem kolossalen Washingtondenkmal in Philadelphia gewann er 1897 einen ersten internationalen Preis. Er war Professor, Mitglied des Senats der Akademie der bildenden Künste in Berlin und Leipziger Dr. h. c. In Königsberg wurde ihm zu Ehren eine Straße benannt. 7. Zehn Scudellen: Sabinus, Dach, Kant, Hamann, Hippel d. Ä., Kraus, Bessel, Herbart, Jacobi, Lobeck (die vier anderen von Schindler s. d.). Gelber Sandstein. 1860. Standort: Im Obergeschoß der Stülerschen Universität. — Abbildung: Bei Hubatsch-Keyser und Wünsch, in: Königsberg in 144 Bildern, Heimat Ostpreußen. — Schicksal: Nur zum Teil noch an der Universitätsruine erhalten, heute wahrscheinlich zerstört. 2. Biiste des Chirurgen Albrecht Wagner, gestiftet von der Universität. Marmor. Nach 1871. Standort: Im Senatszimmer der Stülerschen Universität. — Schicksal: Zerstört. 3. Biiste Dr. Johann Jacobys, Jugendwerk, von der Stadt Königsberg ge- stiftet. Marmor. 1872. Standort: Im Junkersaal des Kneiphöfischen Rathauses. — Abbildung: Bei Daun. — Schicksal: Aufgestellt 1877. Bald darauf durch die Regierung entfernt. Lange im Siemering-Museum. Am 1. Mai 1920 wieder aufge- stellt. 1933 abermals entfernt, seitdem verschollen. 4. Nachbildung der Hagemannschen Kantbiiste (s. d.) in der Stoa Kan- tiana, später in der Stadtbibliothek, dann im Kantzimmer. Marmor. 1879. Standort: Im Stadtgeschichtlichen Museum. — Abbildung: Bei Ander- son IV. — Schicksal: Zerstört. 5. Kantbiiste in der Aula des Friedrichskollegiums, dessen Schüler Kant von 1732—40 gewesen war. Sie wurde als Spende alter Schüler, deren Wortführer Konsistorialrat Professor Sommer war, bei der Einweihung des neuen Schulgebäudes in der Jägerhofstraße am Sonnabend, dem 1. Ok- tober 1892 dort auf gestellt. Marmor. 1892. Standort: Collegium Fridericianum, Jägerhofstraße. — Schicksal: Zerstört. 165
Büste Johann Jacobys (zu 8. 165) Büste Eduard von Simsons 6. Herderbüste, bei derselben Gelegenheit gestiftet, da Herder von 1763 bis 1764 Lehrer am Fridericianum war. Marmor. 1892. Standort: Collegium Fridericianum, Jägerhofstraße. — Schicksal: Zer- stört. 7. Büste Eduard v. Simsons, von der Stadt Königsberg gestiftet. Marmor. Um 1900. Standort: Im Junkersaal des Kneiphöfischen Rathauses. — Abbildung: Bei Daun, in: Deutsche Staatenbildung. — Schicksal: 1933 entfernt, heute verschollen. 8. Zahlreiche Gipsmodelle von S.s Werken wurden 1937 im Kneiphöfisch en Rathause aufgestellt. S. hatte sie seinerzeit seiner Vaterstadt geschenkt. Um 1910. Standort: Im Kneiphöfischen Rathaus. — Abbildung in: Jahrbuch Königs- berg, 1937, S. 34. — Schicksal: Zerstört. SONNENBERG, MAX * Königsberg (?) ca. 1885, t Westfront 1914. Elchhirsch, erworben von Konsul Otto Paetsch. Bronze. Um 1913. Standort: Im Laden von Gräfe & Unzer. — Schicksal: Vernichtet. 166
SOPHER, BERNHARD * Safed/Palästina 15. Juni 1879, J Hollywood 18. Juni 1949. Schüler der Akademie in Berlin und Weimar (Brütt). Seit 1908 in Düsseldorf ansässig. Emigrierte 1933 nach San Franzisko. Werke: Essen: Knöchelspielerin (Bronze), Bildniskopf Konrad Adenauer. 1. Gruppe Mutter und Kind. Bronze. 2. Zwei Bronzeköpfchen: Chinesen- und Mulattenmädchen. Standort: Beide in der Königsberger Gemäldegalerie. — Schicksal: Ver- schollen. SOSNOWSKI, THOMAS OSKAR GRAF * Nowomalin/Wolhynien 12. Oktober 1810 (oder 1811), j* Rom 27. Ja- nuar 1886. Schulbesuch in Krzemieniec, Teilnehmer am russisch-polnischen Kriege, Schüler des Bildhauers Malinski in Warschau und 1833—35 Chri- stian Rauchs. Lebte seit 1846 in Rom. Fast nur Marmorarbeiten in Rom, Warschau und anderen polnischen Städten. Büste König Friedrich Wilhelms III. Sie wurde nach einer Büste Rauchs angefertigt und 1844 von der Galerie erworben. Marmor. 1844. Standort: In der Städtischen Gemäldegalerie, Königstraße 57. — Schick- sal: Noch 1910 im Katalog erwähnt. Späteres Schicksal unbekannt. SPLIETH, HEINRICH * Elbing 17. August 1877, f Berlin 21. März 1929. Sohn des Bildhauers Heinrich Josef Sp. (1842—1894). Sein Arbeitsgebiet umfaßte Glaubens- stoffe, Bildnisse, Einzelgestalten, Tierdarstellungen, besonders Modelle für die Majolikafabrik in Cadinen. Sp.s Hauptwerk: Kreuzabnahme in der Nicolaikirche in Elbing. „Ermländerin“ im Museum Braunsberg. 1. Christus als guter Hirt auf der Grabstätte des Propstes Szadowski. In- schrift: „Dem Prälaten und Ehrendomherrn Johannes Szadowski, geb. 16. Mai 1834, gest. 10. August 1914, gewidmet von der dankbaren Propstei- gemeinde“ . Der Entwurf Sp.s wurde von Professor Anton Ulbrich über- arbeitet und in Berlin ausgeführt. Sandstein. 1924. Standort: Katholischer Propsteifriedhof. — Abbildung in: Ostpreußische Woche, Jahrgang 13, 49, S. 862. — Schicksal: Unbekannt. 2. Kriegerehrenmal-Hochrelief: Christus tröstet einen sterbenden Krieger. Darüber: „Unseren Helden 1914—1918“. Darunter: 32 Namen Gefal- lener. Kalkstein. 1921. Standort: Katholische Kirche auf dem Haberberg. — Abbildung in: Ost- preußische Woche, Jahrgang 13, 49, S. 832. 1921. — Schicksal: Möglicher- weise erhalten. 167
STEINER, ARTHUR * Gumbinnen 2. Juli 1885, t Lychen/Uckermark 24. September 1960. Vater: Schuhmachermeister Johann St. Er war schon als Knabe ein guter Zeichner, liebte die Natur und die Tiere und trat, als er mit 15 Jahren die Realschule seiner Vaterstadt verließ, als Kaufmannslehrling in eine Wild- handlung ein. Dort studierte er die Tiere und zeichnete ihre Muskeln u. a. heimlich ab. Als er ausgelernt hatte, ging er 1903 nach Königsberg, wo er bis 1945 blieb, besuchte alle Kunstausstellungen und fing — ganz Auto- didakt — zu malen an. Kunstmaler wurden auf ihn aufmerksam, er trat ihrem Verein bei, und auf einer Kunstausstellung wurde ein Jagdstück von ihm als erstes Bild verkauft. Ende der zwanziger Jahre machte er den Versuch, einen Elch zu modellieren. Da er die Technik nicht beherrschte, wurde aus dem geplanten stehenden ein sitzender Elch. Doch war das Werkchen so gut gelungen, daß die Kaiserliche Majolikafabrik Cadinen es ihm sofort zur Vervielfältigung abnahm. Im Laufe von 17 Jahren hat er für Cadinen zahlreiche Modelle — Elch, Reh, Enten, Uhu, spielende Bären u. a. hergestellt, die in Majolika oder Steinzeug hergestellt wurden. Kämpfende Hirsche und Elche bis 1 m Länge gingen nach Doorn als Ge- schenk für Kaiser Wilhelm II. 1930 fand bereits eine Ausstellung von St.s Tierplastiken bei Bernhard Teichert statt. Später schuf er für die Stadt Tilsit einen lebensgroßen Jungbrunnen (kniendes Mädchen mit aus einer Schale trinkendem Rehkitz, Marmor, 1930), Kriegerdenkmäler (zwei Reliefs) für Lasdehnen und den künstlerischen Schmuck der Ostpreußischen Landschaft in Elbing. Auch porträtierte er den Kaltbluthengst Germinal de Beek. Für die Vogelwarte Rossitten schuf St. 1940 eine Bronzebüste Professor Thienemanns, für Insterburg einen Hindenburgkopf, einen Fahnenträger an einer Kaserne (Bauplastik) und einen Fischotterbrunnen (alle Muschelkalk, 1943), für Bialystok im Auftrage der Regierung eine Fuchs- und eine Fischottergruppe (Muschelkalk, 1943) sowie drei Klein- plastiken (Bär, Wisent, Wolf: Stucco). St. arbeitete, wie es Michelangelo tat, ohne Modell direkt in den Stein hinein ohne Punktiergerät und ver- anlaßte auch seine Schüler zu dieser Arbeitsmethode. Professor Stanislaus Cauer schätzte St. so hoch, daß er ihm bei seinem Tode sein gesamtes Werkzeug und seinen Marmor vermachte. Nach der Flucht ging St. mit seiner Frau nach Tabarz, wo sie 1948 starb. Die Stadt Erfurt holte ihn und seine Schülerin Liselotte Backschies zur Ausschmückung öffentlicher Bauten nach Erfurt, wo er sie 1951 heiratete. Dort hat er noch viel ge- schaffen. Nach der Umsiedlung nach Lychen verstorben. Seine Schülerin Martha Degen-Grams (s. d.) hat seinen Bildniskopf geformt. 1. Orang-Utan, lebensgroß. Roter Porphyr. 1930. Standort: Vor des Künstlers Hause in der Kraus-Allee Nr. 62. — Schick- sal: Möglicherweise in Königsberg erhalten. 2. Genoveva. Leihgabe für eine Königsberger Schule. Kunststein. 1931. Schicksal: Zerschlagen. 168
Orang-Utan (zu S. 168) 3. Stehender Elch, 60 cm hoch. Bronze. Zwischen 1931 und 1939. Standort: Ostpreußenwerk, Fuchsberger Allee. Schicksal: Unbekannt. 4. Ruhender Kater, lebensgroß. Muschelkalk. Zwischen 1931 und 1939. Standort: Steht in Lychen. Schicksal: Erhalten. 5. Drei Jungfüchse, lebensgroß. Carrara-Marmor. Zwischen 1931 und 1939. Standort: 1946 in Privatbesitz in Tabarz. — Schicksal: Erhalten. 6. Bär. 7. Pavian. Beide Sandstein. 1936. Standort: Beide 1959 von der Stadt Erfurt für den Tierpark gekauft. — Schicksal: Erhalten. 8. Truthahn. Sandstein. 1936. Standort: In Königsberg geblieben. — Schicksal: Verschollen. 9. Petri Fischzug an der Laibung der Tür des Königsberger Seemanns- heims. Klinker. Um 1937. Standort: Königsberger Seemannsheim, Deutsch-Ordensring 51. — Schick- sal: Unbekannt. 169
Ruhender Kater (zu 8. 169) 10. Tiergruppe, zwei Lämmchen, lebensgroß. Griechischer Marmor. Vor 1938. Standort: Vom Museum der Stadt Erfurt angekauft. — Abbildung in: Ostpreußisches Kunstschaffen, Naturstein, H. 11, 1955. — Schicksal: Erhalten. 11. Kaninchengruppe, lebensgroß. Bordiglio-Marmor. Vor 1939. Standort: Steht in Lychen. — Abbildung in: Naturstein, H. 11, 1955. — Schicksal: Erhalten. 12. Angorakatzengruppe, stark lebensgroß. Marmor. Vor 1939. Standort: Steht in Lychen. — Abbildung in: Naturstein, H. 11, 1955. — Schicksal: Erhalten. 13. Liegendes Kaninchen. Deutscher Marmor. Vor 1939 Standort: Steht in Lychen. — Schicksal: Erhalten. 14. Bildnisbüste Justizrat Forche. 13. Bildnisbüste Dr. Klammt. 16. Bildnisbüste Geheimrat Jockei. 17. Bildniskopf des Herrn Hundsdörfer, Königsberg. 18. Bildnisbüste Frau Hammer, Königsberg. Sämtliche Gips. Vor 1939. Standort: Sämtliche Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 170
19. Relief: Schäfer mit Schafen. Bronze. Vor 1939. Standort: Am Hause des Direktors Ziegert am Zwillingsteich. — Schick- sal: Unbekannt. 20. Mausernder Fuchs, lebensgroß. Porphyr. Vor 1939. Standort: Privatbesitz in Thüringen. — Schicksal: Erhalten. 21. Mädchen mit zwei Lämmern, ca. 60 cm hoch. Auftrag für die Reichs- wollverwertung als Wanderpreis für den besten deutschen Schafbock. Steinzeug. Vor 1939. Schicksal: Soll nach 1945 gerettet sein und in oder bei Halle sich befinden. 22. Affe, 25 cm hoch. Bronze. Vor 1939. Standort: Privatbesitz Otto Böttcher, Tabarz. — Schicksal: Erhalten. 23. Pumagruppe, lebensgroß. Eine Zweitausfertigung steht in Lychen. Muschelkalk. Vor 1939. Standort: Ostlandwerk in Metgethen. — Schicksal: Erhalten. 24. Katzenliesel, Kind mit zwei Kätz- chen, lebensgroß. Sandstein. 1939. Standort: Steht in Lychen. — Schick- sal: Erhalten. Katzenliesel 171
Schimpanse 25. Löwin, überlebensgroß. Kunststein. Vor 1940. Standort: Im Vorgarten vor des Künstlers Atelier in der Gneisenaustraße Nr. 38. — Schicksal: Möglicherweise in Königsberg erhalten. 26. Bär, ca. 30 cm hoch. Holz (Nußbaum). Vor 1940. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: 1945 gestohlen. 27. Pelikangruppe. Klinker. Vor 1940. Standort: Kreuzkirche, außen. — Schicksal: Unbekannt. 28. Schwarze Katze, lebensgroß. 29. Schimpanse, lebensgroß. Beide Granit. 1940—41. Standort: Beide in Lychen. — Schicksal: Beide erhalten. 30. Ostpreußische Mutter, Relief, lebensgroß, gefertigt in Königsberg. Carrara-Marmor. Zwischen 1940 und 1942. Standort: In der Medizinischen Akademie in Erfurt. — Abbildung in: Naturstein, H. 11, 1955. — Schicksal: Erhalten. 172
Rehkitz — Uhu 31. Fischotter, lebensgroß. Lindewiesner Marmor. 1941/42. Standort: Angekauft vom Anger-Museum Erfurt. — Abbildung in: Kata- log Erfurter Künstler. — Schicksal: Erhalten. 32. Fuchs, lebensgroß. Carrara-Marmor. 1942. Standort: Steht in Lychen. — Schicksal: Erhalten. 33. Figer, 50 cm hoch. Holz (Mahagoni). 1942. Standort: Privatbesitz des Künstlers. — Schicksal: 1945 gestohlen. 34. Zwei Seelöwen. 35. Arbeiter. Beide Muschelkalk. 1942. Standort: Ostlandwerk Metgethen. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 36. Widder, 40 cm hoch. Für den Reichsverband der Schafzüchter in Königsberg. Stucco. 1942. Schicksal: Unbekannt. 37. Schlangenadler, stark lebensgroß. Zedernholz. 38. Rehkitz, lebensgroß. Carrara-Marmor. 39. Uhu, stark lebensgroß. Zedernholz. Alle drei geschaffen zwischen 1941 und 1943. Standort: In Lychen. — Schicksal: Erhalten. 173
Mädchen mit Wildkalb 40. Fischadler, stark lebensgroß. Französischer Muschelkalk. 1943. Standort: Angekauft von der Stadt Erfurt. — Schicksal: Erhalten. 41. Mädchen mit Wildkalb, im Auf- trage der Regierung. Muschelkalk. 1944. Standort: 1946 in Tabarz von Fried- rich Waltershausen angekauft. — Schicksal: Erhalten. STEINER, GEB. BACKSCHIES, LISELOTTE * Alienstein 12. Dezember 1910, lebt in Lychen/Uckermark, am Wurlsee. Seit 1918 in Königsberg, wo sie das Abitur machte. Sie war seit 1940 Schülerin ihres späteren Gatten, absolvierte ein Semester an der Königs- berger Kunstakademie unter Wissel und arbeitete dann in Steiners Künst- lerwerkstatt. 1. Sitzende. Kleinplastik. Stucco. 1940/41. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: 1945 vernichtet. 2. Fischermädchen, Akt. Sandstein. 1941. Standort: 1946 angekauft von O. Böttcher, Tabarz. — Abbildung in: Naturstein, H. II, 1955. — Schicksal: Erhalten. 3. Sinnende, Akt, lebensgroß. Porphyr. 1941. Standort: Im Atelier Königsberg, Gneisenaustraße 38, geblieben. — Schick- sal: Unbekannt. 4. Schlafende, Akt, 70 cm lang. Carrara-Marmor. 5. Mutter und Kind, 30 cm hoch. Stucco. Beide 1942 geschaffen. Standort: In Lychen. — Schicksal: Erhalten. 6. „Meine Nichte", lebensgroß. Stucco. 1942 Standort: Privatbesitz. — Schicksal: 1945 vernichtet. 7. Mädchen mit stehendem Reh, 25 cm hoch. Stucco. 1942 Standort: Privatbesitz (Graz). — Schicksal: Erhalten. 174
Sinnende (zu S. 174) 8. Ferien, weiblicher Akt. Sandstein. 1943. Standort: Angekauft für eine Schule in Sömmerda/Thüringen. — Abbil- dung in: Naturstein, H. 11, 1955. — Schicksal: Erhalten. 9. Feierabend (alte sitzende Frau), 60 cm hoch. Sandstein. 1943. Standort: In Lychen. — Schicksal: Erhalten. 10. Stehender Akt (Mädchen), 60 cm hoch. Stucco. 1943. Schicksal: 1945 vernichtet. 11. Kind mit Katze, 60 cm hoch. Muschelkalk. 1943. Standort: In Königsberg geblieben. — Schicksal: Unbekannt. 12. Bildniskopf Fräulein M., lebensgroß. Stucco. 1943. Standort: Privatbesitz in Königsberg. — Schicksal: Unbekannt 13. Vogeltränke „Mädchen mit Fisch“, 75 cm hoch. Sandstein. 1943. Standort: Königsberger Privatbesitz (Mitzlaff). — Schicksal: Unbekannt. 14. Mädchen mit Reh, 60 cm hoch. Stucco. 1943/44. Schicksal: 1945 vernichtet. 175
Feierabend (zu. S. 175) 15. Kleinplastiken: Lamm, Reh, Stucco. Vor 1944. Schicksal: 1945 vernichtet. 16. Kleinplastiken: Bäckchen, Katze, Gänschen, Hund. Stucco. Vor 1944. Standort: In Lychen. — Schicksal: Erhalten. STEPATH, MARGARETE * Maldeuten 27. März 1899, lebt in Isny/'Württemberg, Espantorturm 23. Tochter eines Königsberger Holzkaufmanns. Sie besuchte das Thudesche Lyzeum in Königsberg, bestand in Berlin nach zweieinhalbjähriger Lehr- zeit das Photographenexamen, kam aber im Herbst 1918 nach Königs- berg zurück, wo sie, da die Photographie sie nicht befriedigte, nach einer kurzen Tätigkeit als Krankenschwester zwei Semester lang die Künst- elnd Gewerkschule Professor Mays besuchte. (Goldschmiedeklasse). Dann Kunstgewerbeschule in München (Bildhauerklasse Professor Wackerle). Gleichzeitig schnitzte sie bei Elfenbeinbildhauer Deutschmann Putten u. a. 1923—24 Bildhauerklasse der Königsberger Kunst- und Gewerkschule 176
(Professor Brachert), 1924—25 Bildhauerklasse der Kunstakademie (Pro- fessor Cauer) und Graphik bei Professor Wolff. 1932—34 schuf sie im Werkkeller Hans Pfeiffers, Königsberg, figürliche Arbeiten in Stein und Ton. Professor Brachert hat 1923 ihre Büste geschaffen (s. d.). 1934 ging sie nach Berlin, wo sie für das Grabmal ihrer Schwester Elisabeth eine Bronzeplakette mit Relief schuf. (Friedhof Müllerstraße). 1. Relief: „Rhythmus“, drei Frauengestalten. (Brachertscher Stil). Roter Sandstein. 1923. Standort: Im Garten Kastanienallee zurückgeblieben. — Schicksal: Un- bekannt. 2. „Sieg des Tieres“. Gebrannter Ton. 1924. Standort: Privatbesitz der Künstlerin. — Schicksal: Verschollen. 3. „Rasen der Zeit“. Plastilin. 1924. Standort: Privatbesitz der Künstlerin. — Schicksal: Verschollen. 4. „Taumel“, drei Frauengestalten, 30 cm hoch. Gips, getönt. 1924. Standort: Privatbesitz der Künstlerin. Ausgestellt in der Königsberger Kunsthalle 1928. — Schicksal: Verschollen. 5. Bildnisbüste der Schwester Irmgard Stepath. Gips. 1924. Standort: Privatbesitz der Künstlerin. Ausgestellt in der Königsberger Kunsthalle 1928. — Schicksal: Verschollen. 6. „Salome“, ca. 30 X 50 cm. Gips. 1924. Standort: Privatbesitz der Künstlerin. — Schicksal: Verschollen. 7. Plakette der Schwester, Schauspielerin Erika Herbst. Bronze. 1925. Schicksal: Unbekannt. 8. Bildnisbüste der Schwester Elisabeth. Gips, vergoldet. 1927. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Verschollen. 9. Bildnisbüste der Mutter der Künstlerin, 30 cm hoch. Gips. 1927. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Verschollen. 10. Lutherbüste. Moderne Auffassung. Auftrag der evangelischen Kirchen- gemeinde Königsberg. Bronze auf Steinsockel. 1927. Standort: Im Vorgarten des Theologenheims in der Hindenburgstraße. Schicksal: Unbekannt. 11. Kleines Reh, sich leckend; ca. 14 cm hoch. Bronze. 1927. Schicksal: Verschollen. 12. Bildnisbüste der Schwester Lena Eulenstein. 30 cm hoch. Rosa Stein- guß. Um 1928. Standort: Privatbesitz. Ausgestellt in der Königsberger Kunsthalle 1928. Schicksal: Verschollen. 13. Bildnisbüste des Kunstmalers Karl Eulenstein; ca. 40 cm hoch. 177
14. Bildnisbiiste des Schauspielers Fritz Melchior \ >m Königsberger Schauspielhaus. 30 cm hoch. 15. Bildniskopf des Vetters Wolfgang Hildebrandt. Alle drei Gips. Um 1928. Standort: Privatbesitz. Ausgestellt in der Königsberger Kunsthalle 1928. — Schicksal: Unbekannt. 16. Bildnisbüste Oberpräsident Dr. Ernst Siehr. Gips. 1928. Standort: Privatbesitz. Ausgestellt bei Bernhard Teichert 1928. — Schick- sal: Unbekannt. 17. Bildnisbüste der Base Inge Marshall; ca. 30 cm hoch. Gebrannter Fon. 1928. Standort: Privatbesitz. Ausgestellt in der Königsberger Kunsthalle 1928. — Schicksal: Unbekannt. 18. Bildnisbüste des Königsberger Kaufmanns Louis Merzbach; ca. 30 cm hoch. Gips, getönt. 1928. Standort: Privatbesitz. Ausgestellt in der Königsberger Kunsthalle 1928. — Schicksal: Unbekannt. 19. Bildnisköpfchen Hertha Weber, Gattin des Lehrers an der Königs- berger Staatlichen Kunst- und Gewerbeschule Heinz Weber. 16 cm hoch. Gips. 1928. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 20. Bildniskopf Waltraut Wyneken, Gattin des Musikkritikers Hans W. 20 cm hoch. Steinguß, mattgrün. 1928. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Verschollen. 21. Maske, Erntearbeiterin. 22. Bildnismaske, Schauspielerin Luise Franke-Boch. Beide gebrannter Fon. Um 1930. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Verschollen. 23. Die Weinende. Kleinplastik; ca. 20 cm hoch. Plastilin. 1930. Schicksal: Vernichtet. 24. Bildniskopf des Söhnchens von Direktor Midelhoff. Gips. Um 1930. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. 25. Feckel, 60 cm lang. 26. Schnauzer, sitzend, 40 cm hoch. Beide Gips. Um 1932. Standort: Privatbesitz der Künstlerin. — Schicksal: Verschollen. 27. Bildnisbiiste Walter Harich, 30 cm hoch. Fon. 1933. Schicksal: Vernichtet. 28. Kumpel mit Hacke und Lampe, 30 cm hoch. Auftrag der Kohlenfirma Stiller. Gips, Graphitüberzeug. 1935. Standort: Aufgestellt im Hause Paradeplatz 10. — Schicksal: Unbekannt. 178
Bildniskopf „Kleines Schulmädchen“ 29. Bildniskopf: „Kleines Schulmäd- chen“ (Jutta Bastine), 25 cm hoch. Gips (roter Wachsüberzug) 1933/34. Standort: Privatbesitz Regierungs- baumeister B., Königsberg. — Schick- sal: Unbekannt. 30. Matrosenrelief (drei enternde Matrosen). 60 X 80 cm. Gips, versilbert. 1934. Standort: Privatbesitz Noel Meyer, Berlin. — Schicksal: Vernichtet. 31. Bildnisbüste des Hauptmanns Horst de la Bruyere-Knöppelsdorf, 35 cm hoch. Plastilin. 1936. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Unbekannt. STÜRMER, WILHELM LUDWIG * Berlin 1812, t Berlin (?) nach 1864. Sohn des Malers und Radierers Heinrich St. Schüler der Berliner Akademie (Ludwig Wichmann), 1838 bei Schwanthaler. Er schuf die Statuen am Denkmal vor der Universität Greifswald, ferner die Denkmäler des Großen Kurfürsten und Friedrich Wilhelm I. bei Neukamp und Gr. Stresow auf Rügen (1854 und 55, Bronze). 1. Statuen König Friedrichs I. (Mitte), Herzog Albrechts (rechts), König Ottokars II. (links) auf Konsolen an der Innenseite des Königstores. (Architekt war der General der Pioniere, Ludwig v. Aster). Darunter die Wappen der drei Herrscher, darüber die von Natangen und Samland. Stürmer schrieb über seine Arbeit 1847 an Julius Knorre (?): „Durch die Gnade des Königs sind bei mir die drei Standbilder für das neue Königs- tor bestellt worden und zwar in Sandstein, acht Fuß hoch. Um diese in historischer Wahrheit genau wie möglich darstellen zu können, fehlen mir einige Quellenstudien. Durch sie würde mir größere Sicherheit und Be- ruhigung bei dem Werke gewährt werden. Ich ersuche Sie, mir das Grab- 179
mal Herzog Albrechts I. zeichnen zu lassen; ein in verständlicher Größe genommener Umriß ist hinreichend. Sollte vielleicht der herzoglich-preu- ßische Wappenadler auf dem Grabmahl selbst oder irgendwo in Königs- berg vorhanden seyn, so bitte ich diesen beizufügen ... Es existirt in Königsberg ein Abguß von der Gesichtsmaske des Herzogs Albrecht, der von dem Grabmahl abgeformt und schon einmal, wie ich in Erfahrung ge- bracht, von Königsberg nach Berlin geschickt ist zur Anfertigung der Fest- medaille, welche Se. Majestät zur Feier des Universitäts-J ubiläums schlagen ließ. Auch um diese bitte ich sehr. Berlin 12. April 1847. W. Stürmer“. Gelber Sandstein. Um 1848. Standort: Am Königstor. — Abbildung: Bei Wünsch, in: Königsberg in 144 Bildern. — Schicksal: Der Zerbombung und dem Krieg über Königs- berg fast unbeschädigt entgangen, wurden die Figuren von den Russen herabgenommen. Heute verschollen. 2. Statuen Hochmeister Siegfrieds v. Feuchtwangen (außen) und des Groß- komturs Friedrich v. Zollern (innen) am Friedländer Tor. Der Hochmeister 180
in Rüstung und Topf heim trägt in der Rechten die Marienburg und hält in der Linken die Urkunde, die sie zum Regierungssitz macht. Der greise Komtur hält das Ordensbanner, das er bei Tannenberg trug. (Er starb 1416 an der Pest.) Gelber Sandstein. Um 1864. Standort: Friedländer Tor. — Abbildung in: Hohenzollern-Jahrbuch, 16. 1912. S. 211, Königsberg in 144 Bildern. — Schicksal: Der Zerbombung 1944 entgangen. Möglicherweise erhalten. 3. Sechs Scudellen Scharnhorsts und Gneisenaus am Roßgärter Tor, Yorks und Bülows am Sackheimer Tor, Boyens und Asters am Brandenburger Tor. Gelber Sandstein um 1850. Standort: Tore der Stadtbefestigung von 1840—1850. — Abbildung: Ulbrich II. — Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. 4. Büsten der Könige Friedrich I., Friedrich Wilhelm I., Friedrich II., Friedrich Wilhelm II., Friedrich Wilhelm III., Friedrich Wilhelm IV. in halber Lebensgröße auf Konsolen zwischen den Fenstern und an den Türen. Gips. Um 1860. Standort: Im Fliesensaal des Schlosses. — Abbildung: Bei Boetticher. — Schicksal: Die Büsten wurden nach 1918 entfernt. Schicksal unbekannt. SUHSE, FRIEDRICH Königsberger Tischlermeister. Kanzelaltar. Achtzehn Jahre später erfolgte die Staffierung durch den Maler Jakkusch. Ohne figürliche Arbeiten, aber ganz vorzüglich geschnitzt. Holz. 1776, vergoldet 1794. Standort: Löbenichtsche Kirche. — Abbildung: Bei Boetticher, Wünsch, Hubatsch III. — Schicksal: Verbrannt. TENERANI, PIETRO * Terano 11. November 1798, t Rom 14. Dezember 1869. Schüler der Akademie Carrara. 1813 in Rom Schüler Canovas, 1815—1819 Gehilfe Thorvaldsens. 1866 Generaldirektor der römischen Museen. Werke: Psyche mit Büchse Pandoras, Grabmal Pius VIII., Selbstbildnisbüste (Marmor) in Kopenhagen u. a. Miniaturbildnis. Elfenbein. Um 1830. Standort: In den Städtischen Kunstsammlungen im Schloß. — Schicksal: Verschollen. THIELE, HERMANN * Düsseldorf 5. August 1867. Kam 1913 nach Königsberg. Er war Maler und Radierer, auch dem Kunstgewerbe zugewandt. Von hier aus wurde er „Architekturbildhauer“. Führte ab etwa 1912 alle Arbeiten in Kunststein aus. Bis 1930 in Berlin-Steglitz nachweisbar. 181
Tierfiguren am Oberteich 1. Humorvolle, durch Balustrade verbundene Tierfiguren (Walroß, See- elefant, Seehund, Seelöwe. Physiognomien humoristisch von tolpatschiger Gutmütigkeit bis zu protziger Aufgeblasenheit). Kunststein. 1913. Standort: Am Oberteich. — Abbildung in: Königsberg in 144 Bildern, Königsberger Woche, Jahrgang 8, 33. S. 583. 1916. — Schicksal: Möglicher- weise erhalten. 2. Eine Gruppe von zwei Stieren und von vier auf Delphinen reitenden Putten durch Steinbalustrade verbunden. Kunststein. 1913. Standort: Zwischen ehemaligem Tragheimer Tor und späterem Nord- bahnhof am Wallgraben. — Abbildung in: Königsberg in 144 Bildern, Königsberger Woche, Jahrgang 8, 33. S. 583. 1916. — Schicksal: Mög- licherweise erhalten. 3. Medaillenreliefs. Vier Putten pharmazeutisch tätig: Arznei einnehmend, Kaninchen impfend, durchs Vergrößerungsglas guckend, mit Schmetterling. Zweifellos gab der Erbauer der neuen Hofapotheke 1913, Hofapotheker und Major a. D. Friedrich Hagen, dem Bildhauer die Anregung zu diesen Reliefs, denn er hatte auch Medizin studiert und war ein begeisterter Schmetterlingssammler, der seine große Sammlung dem Zoologischen Uni- versitäts-Institut vermachte. Ebenda ein Relief der Hoffnung. Kunststein. 1913. Standort: Am Hause der Hagenschen Hofapotheke Junkerstraße 6. — 182
Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 8, 33. S. 583. 1916. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 4. Plastischer Schmuck. Kunststein. 1914. Standort: Portal und Dachgesimskrönung des Königsberger Justizgebäudes. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. THREYNE, FRANZ ANDREAS * Köln 10. September 1888, t Freiburg/Br. 26. Oktober 1965. Der Vater hatte ein Baugeschäft. Nach Realschulbesuch studierte T. in Köln, München, Königsberg. 1914—1919 Soldat. Seit 1920 war er Lehrer an der Staat- lichen Kunst- und Gewerkschule in Königsberg bis 1936. Professor. Er arbeitete auch für die Majolika- und Klinkerfabrik in Cadinen. „Meine große Liebe war die Keramik. Die Zusammenarbeit mit dem großen Werk Cadinen hat mich industriell weitergebracht.“ Flucht aus Ostpreußen nach Brandenburg a. d. Havel, seit 1965 in Freiburg. In der Provinz: Zwei in Kupfer getriebene Kolossalfiguren in Bartenstein (1936/37), ebenda Groß- plastik in Sandstein: Rosseführer als Torpfeilerabschluß (1940—1943), eine überlebensgroße Kriegergestalt in Mühlhausen bei Pr. Holland (Bronze. 1937). 1. Ergänzung und Erneuerung der Rokokoputten und -vasen sowie der klassizistischen Terrakottafiguren, auch der Muschelgrotte (s. u. Rokoko und Empirezeit). Sandstein. Terrakotta. 1924. Standort: Im Saturgusschen Garten. — Schicksal: Unbekannt. 2. Plakette Geheimrat Lichtheim, 0 12 cm. Im Auftrage der Medizinischen Fakultät der Albertina. Bronze. 1924. Schicksal: Da bis 1930 von der Fakultät an verdiente Mediziner verliehen, wahrscheinlich erhalten. 3. Gebrannte Kacheln an den Laibungen des Portals des 'Zollwirtschafts- gebäudes. Oben vier Ordensritter, acht z. T. humorvolle Darstellungen aus dem Zöllnerleben. Keramik. 1925. Lichtheim-Plakette 183
Kachelreliefs am Portal des Zollwirtschaftsgebäudes Standort: Zollwirtschaftsgebäude, Hafenbecken IV, in Königsberg. — Schicksal: Unbekannt. 4. Zwei weibliche Figuren auf Konsolen, ca. 80 cm hoch. Ausgehauen von Hendricks. Kalkstein. 1925. Standort: In den Laibungen des von Architekt Kurt Frick geschaffenen Portals zur Girozentrale, Brodbänkenstraße 21—22. — Schicksal: Mög- licherweise erhalten. 5. Relief E. T. A. Hoffmanns im Profil. Es wurde in einem an Stelle von Hoffmanns Wohnhaus, Poststraße 13, errichteten Neubau in einem Ehren- raum hinter dem Haupteingang auf gestellt bei der Feier seines 150. Geburts- tages (24. Januar 1926), bei der der Königsberger Musikkritiker und Hoffmannforscher Dr. Erwin Kroll die Festrede hielt. Gips. 1926. Zum Bronzeabguß kam es nicht mehr. Standort: Poststraße 13. — Schicksal: Zerstört. 6. Farbige Keramikfigürchen aus dem Volksleben: Musiker, Tänzer und ähnliches. 65—70 cm hoch auf Konsolen. Majolika. 1926. Standort: Im Verkaufsraum der Konditorei Schwermer, Münzstraße. — Schicksal: Zerstört. 184
7. Ehrenmal (Kriegergruppe) 1914—1918. 120x80 cm. Stein. 1926. Standort: In der Eingangshalle des Regierungsgebäudes. — Schicksal: Zer- stört. 8. Relief, darstellend die Verbindung der Menschen durch den Fernsprecher. Ausgehauen von Hendricks. Stein. 1928. Standort: Am Fernsprechamt „Pregel“, Selkestraße. — Schicksal: Un- bekannt. 9. Standbild Herzog Albrechts, Modell natürliche Größe, ausgehauen von Kimritz (s. d.), 2,40 m hoch. Standbilder der drei Königsberger Reformatoren: 10. Bischof Georg v. Polenz (vollbärtig, oben), 11. Poliander (Mitte), beide ausgehauen von Kimritz (s. d.), und 12. Johannes Amandus (im wehenden Vollbart), ausgehauen von Hen- dricks (s. d.) (unten); alle Modelle 1,15 m hoch, die Figuren 2,30—2,40 rn- hoch. Bayrischer Muschelkalk. 1928—1930. Standbild Herzog Albrechts — Bischof Georg von Polenz und Poliander 185
Ehrentafel im Kneiphöfischen Gymnasium i u- iu iö UNSEREN VIERUNDNEUNZIG UM WELTKRIEGE GEFALLENEN* DAS KN EI PH O EFIS CHE STADT- OY M NASI UM. 0NHZKEIN*MH AEFE TO YE AEA0OYE. \ .............. .- Standort: Am Pfarrhaus der Altstädtischen Kirche, Poststraße 3—4. — Abbildung in: Königsberger Rundfunk und ostdeutsche Illustrierte, Jahr- gang 7, Nr. 34. S. 2. — Schicksal: Beim Fliegerangriff 1944 beschädigt, weiteres Schicksal unbekannt. 13. Eine 2,30 m lange Ehrentafel mit den Namen der im Ersten Welt- kriege gefallenen Kneiphöfer. Auf einer Konsole darüber ein nackter Jüng- ling, 1,20 m hoch. Darunter der Text in großer Antiqua: 1914—1918 l UNSEREN VIERUNDZWANZIG / IM WELTKRIEGE GEFALLE- NEN / DAS KNEIPHÖFISCHE STADTGYMNASIUM. ©NHDKEIN MH AETE / TOYS ATA0OYS („Man sagt, die Guten sterben nie.“) Gegossen bei Dr. E. Bieske A. G. Königsberg als erste Rundplastik Ostpreußens. Tafel: Travertin, Figur: Bronze. 1928. Standort: Im Treppenhaus des Kneiphöfischen Gymnasiums. — Abbildung in: Der Königsberger Rundfunk, Jahrgang 5. — Schicksal: Verschollen. 14. Bronzetafel mit Reliefkopf des Hauptmannes a. D. Berthold Kleist, des Stifters der Kalthöfer Kaiser-Friedrich-Gedächtniskirche mit Widmung. Bronze. 1932. Standort: Über dem Eingang zur Taufkapelle der Kaiser-Friedrich-Gedächt- niskirche Kalthof. — Schicksal: Verschollen. 186
Büste Otto Nicolais 15. Büste Otto Nicolais, etwas über- lebensgroß. Im Auftrage des Direk- tors des Stadtgeschichtlichen Mu- seums, Eduard Anderson, wo das Gipsmodell ausgestellt wurde. Bronze, feuervergoldet. 1932. Standort: Im Umgang des ersten Ranges im Königsberger Opernhaus. — Schicksal: 1944 vernichtet. 16. Totenmaske des Dichters Alfred Brust. Gips. 1934. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Zerstört. 17. Überlebensgroßer Bildniskopf des Botanikers Professor Carl Mez, Schwiegervater des Bildhauers. Keramik. 1934. Standort: Privatbesitz. — Schicksal: Zerstört. 18. Brunnenfiguren, spielende Kinder darstellend. Stein 1935. Standort: Hans-Schemm-Schule, Schleiermacherstraße. — Schicksal: Zer- stört. 19. „Aussaat und Ernte“, zwei Kolossalfiguren. Bronze. 1936/38. Standort: Am Raiffeisenhaus, Fuchsberger Allee. — Schicksal: Zerstört. 20. Reliefs. Farbige Terrakotta. 1939. Standort: An den Türlaibungen der Friedrich-Ebert-Volksschule, Schinde- kopplatz. — Schicksal: Zerstört. 21. Knabe mit Hund (Pekinese), ca. 1 m hoch. Ausgehauen von Kimritz (s. d.). Kalkstein. 1939. Standort: Am Eingang zur Nordbahnhofgaststätte. — Schicksal: Mög- licherweise erhalten. 22. „Simon Dach“, Relief, 80 cm hoch. Text: „Lieben und geliebt werden ist das Beste von der Welt Simon Dach. geb. 29. 7. 1605 gest. 19. 4. 1659. Hier stand sein Haus.“ 187
Relief „Simon Dach“ Auftraggeber: Museumsdirektor Eduard Anderson. Modell im Stadt- geschichtlichen Museum. Bronze. Enthüllt 19. April 1939. Standort: Am Wohnhaus Simon Dachs, neben dem Blauen Turm. — Schicksal: Vernichtet. 23. Kniender Jüngling, überlebensgroß, mit Taufschale. Heller Sandstein. 1940. Standort: In der Sackheimer Kirche. — Schicksal: Unbekannt. 24. Zwei Kinderfiguren mit Tieren, überlebensgroß. Sandstein. 1942. Standort: In der Eingangshalle der Universitäts-Kinderklinik. — Schick- sal: Möglicherweise erhalten. 25. Matrose ausspähend nach rechts, überlebensgroß. Bayrischer Muschel- kalk. 1943. Standort: Marine-Verwaltungsgebäude Juditten. — Schicksal: Möglicher- weise erhalten. 188
26. Im Auftrage für Palmnicken schuf T. das Modell der „Bernsteinhexe“ — ein schönes Weib mit flatterndem Haar auf hoher Woge mit Wellenroß. Ausgehauen im Steinbruch "Zell a. M. bei Haßfurt in doppelter Größe des Modells von einem dortigen Bildhauer. Kalkstein. 1943. Schicksal: Unbekannt. 27. Mutter und Kind. Monumentale Gartenplastik. Blieb unvollendet 1943 in Königsberg. Sandstein. 1943. Standort: Für die Universitäts-Kinderklinik. — Schicksal: Unbekannt. TWARDOWSKI, GEB. CONRAD, ILSE VON * Wien 20. Januar 1880, lebt in München. Schülerin von Vanderstuppen in Brüssel. Ging vom naturalistischen Stil zur stilisierenden Kunst über. Goldene Medaille München 1901. Grabmal Brahms auf dem Wiener Zen- tralfriedhof. Bildnisbiiste des Königsberger Arztes und Psychiaters Professor Dr. Robert Wollenberg (1862—1942). Marmor. Um 1923. Standort: Privatbesitz Wollenberg. — Schicksal: Unbekannt. UEBEL, WILHELM FRIEDRICH * Potsdam 1801. Lebte 1835 noch in Königsberg. Er besuchte die Kunst- schule Berlin und war Schüler C. F. W. Trippeis (1819—1822). Seit 1832 in Königsberg. Maurer- und Steinmetzmeister. Er baute die Sandstein- treppen im Schloß, am Oberlandesgericht und am kronprinzlichen Palais. 1. Leichenstein Johann Gottfried Freys. Polierter Granit. 1831. Standort: Auf dem alten Löbenichtschen Friedhof (Königstorglacis). — Schicksal: Möglicherweise erhalten. VILLEBOIS, FRANZ KARL VON * Livland 18. Juni (1. Juli) 1836, f Dorpat 30. Januar (11. Februar) 1890. Schüler der Akademie München. Als freischaffender Bildhauer 1874/80 in Dresden, dann in Dorpat. Sein Hauptwerk war: Der Rhein und seine Nebenflüsse auf dem Dorpater Domberg. Statuette Karl Ernst v. Baers, etwa ein Drittel lebensgroß. Sie war dem Modell des Denkmals des Gelehrten von V. auf dem Domberg zu Dorpat nachgebildet und stammte vermutlich aus dem Besitz des Anatomen Pro- fessor Dr. Ludwig Stieda oder wurde auf dessen Veranlassung auf gestellt. Gips, vergoldet. Um 1883. Standort: Alte Anatomie in der Unterlaak, Treppenhaus. — Schicksal: Unbekannt. 189
VLINT, HEINRICH Bildhauer in Antwerpen. Er kam im Auftrage von Cornelis Floris 154/ nach Königsberg, wo er bis 1559 in den Herzoglichen Akten nachweisbar ist. So besorgte er 1554/55 und 1557 Steine in den Niederlanden und baute 1558 zwei Kamine und eine Türumrahmung für Herzog Albrecht und 1559 einen für die Herzogliche Schreibstube ein. Er heißt in den Akten auch einfach „Heinrich Steinhauer“. Er stellte das von Cornelis Floris (s. d.) geschaffene Epitaph der Herzogin Dorothea auf. Marmor. 1547. WAGNER, HANS * um 1510 (?), t Danzig (?) nach 1574. Er ist zuerst 1539 nachweisbar in Weiden (Oberpfalz) am Rathausbau. 1543 war er Herzoglicher Hoftischler in Königsberg, 1547 ging er nach Danzig, wo er 1570 und 1574 nach- weisbar ist. In der Wallenrodtschen Bibliothek befand sich ein Musterbuch von ihm mit 388 Tusch- und Rötelzeichnungen: Perspektivische Darstel- lungen von Außen- und Innenarchitektur, Wandverkleidungen, Profile, Türen, Fenster, Truhen, Altäre (sieben Abbildungen bei Lahrs). Ob W. derselbe Hans Wagner ist, der 1517 einen Plan für die Neubewehrung der Ordensburg Tilsit lieferte, ist sehr zweifelhaft, dagegen hat W. 1548 im Schloß Neuhausen gearbeitet. 1. Schnitzereien im „Brautgemach“ und im „Moskowitergemach“. Christoph Mieraus „Lobspruch der Stadt Königsberg“ (1608) läßt die verlorene Schönheit dieser Zimmer ahnen: „Ist desz Moschkowiters Gemach Dasz ist gezirt Fürstlich und Recht Dem größten König nicht zu schlecht.“ Wagner erhielt für die Decke des Moskowitergemachs 250, für die des Brautgemachs 150 Mark, für jede Tür 30, für jede Fensterumrahmung 10 Mark. Ungarisches Eschenholz. 1535 in Auftrag gegeben, 1544 voll- endet. Standort: Im Schloß. — Schicksal: Beim Bau des Oberlandesgerichts 1810 vernichtet. 2. Schnitzereien in italienischer Renaissance im „Geburtszimmer Friedrich I.“ nach den Entwürfen Jacob Bincks (s. d.) und zahlreiche geschnitzte Köpfe und Medaillons. Szenen in Zimmern in meisterhafter Perspektive, ein lugender Narr. Ob auch der Hoftischler Christian Hoffmann bei der Aus- arbeitung dieses kostbaren Zimmers beteiligt war, ist zweifelhaft. Die 1810 vernichtete fensterlose Wand wurde 1896 durch den Hof tischler Radtke wiederhergestellt — freilich längst nicht so meisterhaft, wie das Original gewesen war. 190
Schnitzereien im „Geburtszimmer Friedrich I.“ Eine Kopie des Zimmers in denselben Hölzern von der Hand des Fourniers Mierke befand sich im Hohenzollern- Museum Berlin (nach Schumacher HI vernichtet). Ungarisches Eschenholz. 1549 vollendet. Standort: Im Schloß, Albrechtsbau. — Abbildung: Mehrere bei Ehren- berg, Boetticher, Rohde I, Wünsch, in: Deutsche Staatenbildung, Innenräume deutscher Vergangenheit, Bonner Ka- talog. — Schicksal: Von den Bomben 1944 blieb das Zimmer verschont. Spä- ter wahrscheinlich vernichtet. WEISS Königsberger Bildhauer und Vergolder um 1797 (von Baczko bezeugt). WELLMANN, ARTHUR * Magdeburg 7. Juli 1895, lebt in Berlin. Er studierte an der Berliner Kunstschule, dann an der Akademie Bildhauerei und Graphik. Im Ersten Weltkriege war er 1918 in Königsberg hängengeblieben, wo er bis 1921 blieb und eine Reihe von Arbeiten schuf, die er auf der 54. Ausstellung des Königsberger Kunstvereins im Mai 1919 und auch 1920 in der Kunst- halle ausstellte. Für die „Ostpreußische Woche“ 1920 machte er eine Reihe Zeichnungen, Karikaturen und Silhouetten. Für Pr. Eylau schuf W. die Reliefs über dem Rathausportal. Dann ließ er sich in Berlin-Zehlendorf nieder, wo er u. a. zwölf Zeichnungen zur Edda fertigte. 1. Bildniskopf Erl. Sch., intellektbeherrschtes Gesicht. 2. Bildniskopf „Meine Frau“. 3. „Der Faule“, stehender, träger, stumpfer Mann. 4. „Der Müde“, sitzender, schlafender Mann. 5. „Eckensteher.“ 6. „Landstreicher.“ Alle sechs Gips. Vor 1919. Standort: 1.—2. Privatbesitz. — Abbildung in: Ostpreußische Woche, Jahrgang 12, 53. S. 713/14. 1919. — Schicksal: Unbekannt. 191
7. „Durst.“ 8. „Verzweiflung.“ 9. „Rothenstein.“ Übergang von expressionistischer Kunst zu abstrakter Darstellung. Gips. 1920. Abbildung in: Ostpreußische Woche, Jahrgang 12, 53. S. 713/14. 1919. — Schicksal: Unbekannt. 10. „Erwachsen“, weiblicher Akt. 11. Bildniskopf Schopenhauers. 12. Bildniskopf des Chefredakteurs der „Ostpreußischen Zeitung“, Paul Sohr. 13. Bildniskopf Brigittchen Jungnickel. Gips. 1920/21. Standort: 12./13. Privatbesitz. — Abbildung in: Ostpreußische Woche, Jahrgang 13, 3. S. 37. 1920, Jahrgang 14, 14. S. 218. 1922. — Schicksal: Unbekannt. 14. „Der Zerwanderte.“ 15. „Der Zerschlagene.“ 16. „Der Vergessene.“ Gips. 1921. Schicksal: Unbekannt. \ WELPENDORF, JOHANN BERNHARD Königsberger Bernsteinschnitzer. Tätig um 1710 beim Königlichen Hof- bernsteindrechsler Thurau in Berlin. Arbeitete am Bernsteinzimmer in Zarskoje Selo mit (s. u. Roggenbuch). WICHMANN, KARL FRIEDRICH * Potsdam 28. Juni 1775, t Berlin 9. April 1836. Schüler Chr. Ungers, dann Schadows, 1829 Professor an der Akademie Berlin, 1831 desgleichen in Petersburg. Er schuf Büsten König Friedrich Wilhelms HL, zahlreicher Prinzen, Blüchers, Flecks, Fichtes u.a. 1. Bildnisbiiste Carl Gottfried Hagen, gestiftet von den Apothekern Kö- nigsbergs und der Provinz zu Hagens 50’jährigem Doktorjubiläum. Marmor. 1825. Standort: Im Auditorium maximum des Alten Albertinums, seit 1862 in der Stülerschen Universität. — Schicksal: Zerstört. 2. Wachsmodell einer Schaumünze C. G. Hagens, ' geschnitten von Gube. Vorderseite: Kopf Hagens mit Umschrift: Dr. C. G. Hagen Phys. Chem. Prof. Regiom. Or. Aquil. Eq. nat. 24. Dec. 1749. Artum per X lustra docendo promovit Merities seni Pharmacopolae totius regn. Boruss. d. 192
28. Sept. 1825. Rückseite: Auf einem von der Schlange Äskulaps umwunde- nen Pult das auf geschlagene Lehrbuch der Apothekerkunst. Standort: Im Besitz der Albertus-Universität. — Schicksal: Unbekannt. WIETA.NDER, LORENZ W. war Kupferschmied in Königsberg. Der 2,2 m hohe aus Kupfer getriebene Turmengel mit nur einem Flügel als Wetterfahne wurde erst 1774 angebracht. Nach Baczko enthält er 160 Pfund Kupfer, und es wurden 76 Dukaten für seine Vergoldung ver- wandt. Er kostete 1000 Gulden. 1820 wurde er neu vergoldet. Kupfer vergoldet. 1774. Standort: Auf dem Turm der Haberberger Kirche. — Abbildung: Bei Boetticher, Hubatsch III. — Schicksal: Wahrscheinlich zerstört. WILDT, ADOLFO * Mailand 1. März 1868, f Mailand 12. März 1931. Lehrling eines Marmor- arbeiters, dann Schüler von Grandi und Villa (1882—1884), bildete er sich an der Brera-Akademie weiter. Der ostpreußische Rittergutsbesitzer Franz Rose aus Döhlau wurde sein Mäzen, für den er bis 1912 fast aus- schließlich arbeitete. Werke: Bildnisbüste Franz Rose (1914), Reliefkopf Dina Wildt, Gattin des Künstlers, 1926. 1. Büste „Die Märtyrerin“. Geschenk Franz Roses an die Kunstsamm- lungen (1905). Marmor. 1895. Standort: In den Städtischen Kunstsammlungen im Schloß. — Schicksal: Verschollen. 2. „Der schweigende Mann“, Leihgabe Roses. Marmor. 1900. Standort: In den Städtischen Kunstsammlungen im Schloß. — Schicksal: Verschollen. 3. „Vir temporis acti“, Leihgabe Roses. Marmor, polychrom. 1913. Standort: In den Städtischen Kunstsammlungen im Schloß. — Schicksal: Verschollen. WINDRAUCH,- HANS „Tüncher“ (= Stuckarbeiter). Er ist nachweisbar ab 1575 im Schloß Frede- riksborg, 1582—1585 im Schloß Kronborg, ab 1586 in Königsberg, wo er bis 1589 lebte. Hier bildete der „Meister von Kronborg“ eine „Kalk- schneider“-Schule aus, die Königsberger „Vorgesellen“ Gerhardt Schmidt aus Rotenburg/Hannover und Wilhelm Kuer wurden vom Grafen Georg Friedrich v. Hohenlohe nach seinem Schloß Weikersheim verpflichtet, wo sie die Königsberger Stuckaturen frei nachahmten. W. erhilelt am 21. Juni 193
Stuckaturen im Jagdsaal des Schlosses 1589 einen Paßbrief mit dem Vermerk: „Wir bescheinigen, daß der treff- liche und kunstgeschickte Johannes Windrah für den durchlauchtigsten Fürsten bei der Ausschmückung der Kirche und anderer Zimmer des Schlosses in Königsberg durch selten schöne und zierliche Stuckatur, indem er verschiedene Figuren in Stuck bildete und plastisch ausführte, (signifi- camus, Joannem Windrah in adornando templo et alliis conclavibus arcis Regiomontanae opere cementario et raro atque eleganti varias figuras in cemento formandi atque sculpendi [!] genere egregiam operam praestitisse) dergestalt, daß vortreffliche Monumente seines Kunstfleißes vorhanden sind. Während der Zeit seiner Dienstleistungen zeigte er sich als einen getreuen, bescheidenen, fleißigen und strebsamen Mann, wie es guten Men- schen ansteht. Da aber seine Wirksamkeit hier beinahe abgelaufen ist, so will er solange, bis er vom erhabenen Fürsten zur Übernahme anderer Werke berufen würde, um die Zeit nicht in Müßigkeit zu verbringen, die benachbarten Gegenden aufsuchen.“ W. reiste wahrscheinlich von Königs- berg zuerst nach Heilsberg. 7. Stuckaturen im SW-Turm und im nördlichen, neben der Schloßkirche gelegenen Saal des Konsistoriums nach dem Hofe zu: Hirsche, Jagdhunde, ]agdutensilien an den zwei trennenden Segmentböden im Jagdsaal, an der Decke biblische Darstellungen; an der Decke des Konsistoriumssaales in vertieften Feldern Ornamente und zwölf Einzelfiguren, an den Seiten des freiliegenden Querbalkens wechselnd Kinderfigiirchen und Teufelsfratzen. Stuck aus Kalk, Gips und hanfartigen Fasern. 1588. Standort: Im Jagd- und Konsistoriumssaal des Schlosses. — Abbildung: 194
Mehrere bei Ehrenberg, in: Deutsche Staatenbildung. — Schicksal: 1944 zerstört. 2. Die Deckenfelder der sechzehnteiligen Sterngewölbe waren mit schönen Stuckarbeiten ausgelegt. Gips. 1589. Standort: Schloßkirche. — Schicksal: Im 18. Jahrhundert bereits beseitigt. WISSEL, HANS * Magdeburg 4. August 1897, f Gerdauen 28. Mai 1948. Großvater und Vater Goldschmiede. Vom Vater zum Graveur und Ziseleur ausgebildet. Studierte an der Kunstgewerbeschule Magdeburg, Schüler ab 1914 von Rudolf Bosselt. 1916—1918 Kriegsdienst. 1924 in Carrara und Rom. 1925 bis 1931 Lehrer an der Werkstättenschule in Köln. Dort pflegte er die Kunst, lebensgroße Figuren in Einzelstücken aus Kupfer zu treiben, die dann genietet und gelötet wurden. 1931 —1935 freier Künstler. Er wurde Oktober 1933 Professor an der Staatlichen Kunstakademie zu Königsberg. 1939—1945 Kriegsdienst und englische Gefangenschaft, dann wohnhaft in Grainau. Im Gymnasium Schneidemühl eine Marmorbüste des Frhr. vom Stein (1936), in Frauenburg eine Büste von Coppernicus in jüngeren Jah- ren (Marmor, 1943), eine Madonna in Crossen (in Kupfer getrieben, 1941), die erhalten sein soll. 1. Büste Johann Sebastian Bachs. Für das Werk nahm W. Messungen an Bachs Schädel in Leipzig vor, da keine zeitgenössische Plastik von ihm existiert. Bronze. 1937. Bachbüste 195
Standort: Im Vorraum des Instituts für Kirchen- und Schulmusik der Albertus-Universität. — Abbildung in: Straube II. — Schicksal: Ver- schollen. 2. Plakette Ostsee-Ostland: Ein Segelschiff auf Wellen mit zwei blasenden Köpfen von Winden. Porzellan. 1937. Abbildung in: Ostpreußisches Kunstschaffen. — Schicksal: In Berlin. 3. Plakette ostpreußisches Bauernmädchen nach links. Aufschrift: Ostpreu- ßen. Porzellan (Berliner Manufaktur). 1937. Sandort: Königsberger Kunstverein. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 4. ]ünglingsakt: „Langemarck“, 1,80 m. Für ein Heim ostpreußischer Studenten. Gips. 1938. Schicksal: Blieb im Königsberger Atelier in der Kunstakademie zurück. 5. Büste Nikolaus Coppernicus, als Gegenstück zur Hagemannschen Kant- bilste. Bronze. 1940. Standort: Im neuen Auditorium maximum der Albertus-Universität. — Abbildung in: Straube II. — Schicksal: Bei der Zerbombung verschont, später verschollen. 6. Großplastik: Zwei Figuren für das Krematorium. Sandstein. 1942/43. Standort: Es ist zweifelhaft, ob die vollendete Gruppe noch im Kremato- rium aufgestellt wurde. — Schicksal: Verschollen. 7. Nackter Reiter mit Fackel; Relief für ein ostpreußisches Heim. Klinker. 1943. Schicksal: Verschollen. Plakette „Ostpreußen“ 196
Kantbüste 8. Hindenburgstatue, Modell für einen 'Wettbewerb. Gips. 1945. Schicksal: Im Königsberger Atelier zurückgeblieben. 9. Kantbiiste für eine Ausstellung in Königsberg. Gips. 1945. Schicksal: Im Königsberger Atelier zurückgeblieben. WITTIG, HERMANN * Berlin 26. Mai 1819, t Berlin 10. August 1891. Studierte an der Akademie Berlin bei Christian Friedrich Tieck, an dessen Thorner Coppernicus- denkmal er mitarbeitete, war 1846/48 in Rom und 1867 in Paris. Büste des Feldmarschalls v. Müffling auf seinem Grabe in Erfurt, Marmorbüste Alexander v. Humboldts in Liverpool und viele allegorische Gruppen im In- und Ausland. Allegorische Figur der Astronomie auf dem Dachfirst der Stülerschen Uni- versität am Mittelbau der Hinterfront (s. auch Afinger, Möller und Wolff). Grauer Sandstein. 1860. Standort: Stülersche Universität. — Schicksal: 1944/45 vernichtet. WOLFF, ALBERT * Neustrelitz 14. November 1814, t Berlin 20. Juni 1892. Er trat 1831 in die Werkstatt Rauchs ein, wurde dessen Gehilfe und studierte an der Berliner Akademie. Mitarbeiter Rauchs besonders an dessen Denkmal Friedrichs des Großen. Sein Hauptwerk ist das Reiterdenkmal Friedrich Wilhelms III. im Berliner Lustgarten. In Ostpreußen baute er das Schloß Beynuhnen für Fritz v. Farenheid aus (1862—1864). Auch die Karyatiden der Vorhalle sind von seiner Hand. 1. Statue Friedrich Wilhelms IV. an der Innenseite des Steindammer Fores. Beim Abbruch des Fores 1911 wurde die Statue, in einem Ravelin maga- 197
ziniert, vergessen, etwa 20 Jahre später aufgefunden, bronzefarben an- gestrichen (!) und im Festungsmuseum auf gestellt. Gelber Sandstein. 1850. Standort: Königsberger Festungsmuseum in der Kommandantur. — Schick- sal: Obwohl die Bestände des Museums zum großen Teil gerettet wurden, mußte das Denkmal dort bleiben. Sein Schicksal ist unbekannt. 2. Herzog Albrecht zu Pferde. Gelber Sandstein. Standort: Am Mittelbau der Stülerschen Universität. — Abbildung: Bei Wünsch, Hubatsch-Keyser und in: Königsberg in 144 Bildern. — Schicksal: Beschädigt an der Ruinenfassade der Universität erhalten, später wahr- scheinlich zerstört. 3. Vier Statuen auf dem Dach der Stülerschen Universität. Vorderfront: Gesetzgebung, Staatsverwaltung, Archäologie, Geschichte (s. Afinger, Möl- ler, Wittig) sowie auf den Pilastern der großen Bogenfenster beiderseits die vier allegorischen Figuren der Fakultäten. Grauer Sandstein. 1860. Standort: Stülersche Universität. — Abbildung: Bei Wünsch, in: Königs- berg in 144 Bildern, Neumann. — Schicksal: Vernichtet. 4. Eine Kopie seiner Borussia vom Reiterdenkmal Friedrich Wilhelms III. im Lustgarten zu Berlin, ca. 2 m hoch. Der Sockel trägt die Inschrift: „Zur Erinnerung J an / den 24. Januar l und die Tage vom / 5.—9. Februar 1813.“ Bronze. 1871. Standort: Im Vorsaal zum historischen Yorksaal im Generallandschafts- gebäude, Landhofmeisterstraße 16/18. — Schicksal: Verschollen. WOLFF, ALBERT MORITZ * Berlin 15. Juni 1854, f Lüneburg 23. August 1923. Nicht mit dem Vori- gen verwandt. Schüler der Berliner Akademie. Er schuf Denkmäler (Reiter- statue Wilhelm I. in Neu-Kölln, Denkmal des Marine-Expeditionskorps in Windhoek) und zahlreiche Medaillen (Schiller, Menzel, Lilienthal). Kantmedaille, (J) 5 cm. „Zum 100jährigen Todestag Kants 1904.“ Bronze. 1904. Standort: Im Kantzimmer des Stadtgeschichtlichen Museums. — Schicksal: Verschollen. 198
Werke unbekannter Meister - Gotik SCHLOSS, ÄLTESTER TEIL, NORDFLÜGEL 1. Gewölbe-Konsolen, 24—27 cm hoch, mit figürlicher Arbeit (Trage- männchen, Widderkopf, Hund mit Schellenhalsband, Fratzen) im Hodo- meistergemach (Raum 2), Vorraum (1) und Firmariekapelle. Kalkstein. Erste Hälfte 14. Jahrhundert. Abbildung: Drei bei Clasen, Ulbrich II, Lahrs. — Schicksal: Wahrschein- lich zerstört. 2. Eine stehende Madonna ohne Nimbus, 76 cm hoch, mit Kind, dem der Kopf fehlt, früher in Weinsdorf bei Saalfeld. Im Raum 15 (Kreuzgang vor den Kammern des Siechenhauses an der Hofseite). Holz. Um 1360 (Dehio). Abbildung: Bei Clasen, Rohde VIII. — Schicksal: Verschollen. 3. "Zwei Heilige und vier Apostel, 65—73 cm hoch, aus einem gotischen Schrein und eine sitzende Maria, 100 cm hoch, früher in Locken, nord- östlich Osterode. Raum 10 (Firmarie). Holz. Viertes Viertel des 14. Jahr- hunderts. Abbildung: Vier bei Clasen. — Schicksal: Verschollen. 4. Stehende Heilige, 124 cm hoch, der die Hände fehlen (Katharina?), früher Deutschendorf, nordöstlich Pr. Holland. Im Raum 15 (Kreuzgang vor den Kammern des Siechenhauses an der Hofseite). Holz. Um 1410 (Dehio), 1430 (Clasen). Abbildung: Bei Clasen, Rohde VIII. — Schicksal: Verschollen. 5. Ein Vesperbild, 55 cm hoch, dem Kopf und rechte Hand fehlen, viel- leicht Gehilfenarbeit. Früher in Domnau. Im Raum 8. (Zuerst Ordens- kapelle, dann Sommerremter, dann Herzogliche Kanzlei.) Lindenholz. Um 1430. Abbildung: Bei Clasen. — Schicksal: Verschollen. 6. Stehende Madonna, der die rechte Hand fehlt, mit Kind, dessen Glied- maßen verloren- sind. Früher in Borken bei Bartenstein. Im Raum 8. (Zuerst Ordenskapelle, dann Sommerremter, dann Herzogliche Kanzlei.) Holz. Um 1430. Abbildung: Bei Clasen. — Schicksal: Verschollen. 7. Stehende Maria, 155 cm hoch, und ein sehr beschädigter stehender Heili- ger, 115 cm hoch, vielleicht aus derselben Werkstatt wie das Domnauer Vesperbild (5.). Früher in Aulowonen (Aulenbach), nördlich Insterburg. Im Raum 4 (Großer Remter des Hochmeisters). Holz. Um 1430. Abbildung: Bei Clasen. — Schicksal: Verschollen. 199
8. Johannes der Täufer aus Schönwalde. Kreis Bartenstein. Holz. Um 1430. Schicksal: Verschollen. 9. Stehende Maria aus Petersdorf, Kreis Wehlau. Holz. Um 1430. Schicksal: Verschollen. 10. Figurenreiche Beweinung, 124 cm hoch, einst wohl die Mitte eines Altar- schreins, und ein Bischof, dem die Hände fehlen, 83 cm hoch, vielleicht von einem in Osterode tätigen Bildschnitzer. Früher in Weinsdorf bei Saalfeld. Im Raum 8. (Zuerst Ordenskapelle, dann Sommerremter, dann Herzog- liche Kanzlei.) Holz. Zweites Viertel 13. Jahrhundert. Abbildung: Bei Clasen. — Schicksal: Verschollen. 11. Kreuzigungsgruppe aus Bäslack, Kreis Rastenburg. Holz. Zweites Viertel 13. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 12. Stehende Maria und Altarschrein aus Löwenstein, Kreis Gerdauen. Holz. Zweite Hälfte 13. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 13. Anna Selbdritt aus Gallingen, Kreis Bartenstein. Holz. Zweite Hälfte 13. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 14. Kruzifix aus Gr. Simnau, Kreis Mohrungen. Holz. Zweite Hälfte 13. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 13. Vesperbild, 86 cm hoch, früher in Löwenstein, Kreis Gerdauen. Im Raum 13 (Kreuzgang vor den Kammern des Siechenhauses an der Hof- seite). Holz. Um 1480 (Dehio), Mitte 13. Jahrhundert (Clasen). Abbildung: Bei Clasen, Rohde VIII. — Schicksal: Verschollen. 16. Krönung Mariä aus Gallingen, Kreis Bartenstein. Holz. Erstes Viertel 13. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 17. Johannes der Täufer aus Domnau, Kreis Bdrtenstein. Holz. Erstes Viertel 16. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 18. Anna Selbdritt aus Sarkau. Holz. Erstes Viertel 16. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 19. Zwei Figuren einer Verkündigungsgruppe aus Falkenau, Kreis Barten- stein. Holz. Erstes Viertel 16. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 20. Beweinung aus Kruglanken, Kreis Angerburg. Holz. Erstes Viertel 16. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 200
0 21. Anna, Maria auf dem Arm, aus Falkenau, Kreis Bartenstein. Hölz. Erstes Viertel 16. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 22. Heiliger Bischof aus Falkenau, Kreis Bartenstein. Holz. Erstes Viertel 16. Jahrhundert. Schicksal? Verschollen. 23. Zwei Heilige aus Szillen, Kreis Ragnit. Holz. Erstes Viertel 16. Jahr- hundert. Schicksal: Verschollen. 24. Maria mit Kind, Johannes der Täufer, Johannes der Evangelist aus Bartenstein. Holz. Erstes Viertel 16. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 25. Sitzende Maria mit Kind aus Schmoditten, Kreis Pr. Eylau. Holz. Erstes Viertel 16. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 26. Maria mit Kind, Katharina, Barbara aus Schönwalde, Kreis Barten- stein. Holz. Erstes Viertel 16. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 27. Heiliger Bischof aus Wenden, Kreis Rastenburg. Holz. Erstes Viertel 16. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. SCHLOSS, OSTFLÜGEL Im Schwarzen-Adler-Zimmer ein reich geschnitzt er barocker Schrank mit vier Konsolen, auf denen Halbfiguren von Heiligen aus gotischer Zeit stehen. Figuren um 1300 (?), Schrank um 1700. Abbildung: Bei Boetticher, in: Königsberg in 144 Bildern. Schicksal: Verschollen. STÄDTISCHE KUNSTSAMMLUNGEN IM SCHLOSS (Räume 1 und 2) JM SÜDFLÜGEL 1. Zwei Gewölbekonsolen, 27 cm hoch, mit Figurenschmuck (Widderkopf und kniende Gestalt) aus der Kapelle der Bischofsburg Fischhausen. Kalk- stein. Mitte 14. Jahrhundert. Schicksal: Unbekannt. 2. Eine Anbetung der Könige, 61 cm hoch, vielleicht von einem Altarflügel des Löbenichtschen Hospitals. Holz. Mitte 14. Jahrhundert. Abbildung: Bei Clasen. — Schicksal: Verschollen. 3. Ein Relief mit Anbetung der Heiligen Drei Könige, 48 cm hoch, mit Spuren ehemaliger Bemalung und Vergoldung aus der Betstübe des Löbe- nichtschen Hospitals. Englische Arbeit der Schule von Nottingham. Sie wurde wahrscheinlich dem Hospital von Reisenden geschenkt, die im Ge- 201
folge Graf Heinrich Derbys zu den Litauerreisen nach Königsberg ge- kommen waren (1390/91). Erworben 1838 in Elbing aus dem Nachlaß eines Majors Reuß. Alabaster. Um 1380 (Rohde). Abbildung: Bei Rohde I, Wünsch, Clasen, Rohde V. — Schicksal: Ver- schollen. 4. Oberes Bruchstück einer gekrönten Heiligen, 60 cm hoch, und stehender bärtiger Apostel, 89 cm hoch, nach Clasen Königsberger Werkstattarbeit. Früher in Kumehnen. Holz. Um 1400. Abbildung: Zwei bei Clasen. — Schicksal: Verschollen. 5. Ein sehr naturalistisches Vesperbild, 78 cm hoch, früher in Thalheim, westlich Neidenburg. Stil stark vergröbernd, in volkstümlicher Verstei- fung. Holz. Um 1400. Abbildung: Bei Clasen. — Schicksal: Verschollen. 6. Zwölf Apostel, 33—60 cm hoch, Jacobus mit Buch und Schwert, Matthias mit Buch und Lanze, Philippus mit Buch und Doppelkreuzstab, Jacobus d. J. mit Buch und Wolkenstange und andere mit Spruchbändern. Derbe Arbeit. Früher in Marienfelde bei Pr. Holland. Holz. Um 1420—30. Abbildung: Zwei bei Clasen. — Schicksal: Verschollen. 7. Sieben sitzende Apostel, 63 cm hoch, in bewegter Haltung mit Spruch- bändern. Früher Herzogswalde, nördlich Liebstadt. Holz. Zweites Viertel 13. Jahrhundert (Dehio). Abbildung: Zwei bei Clasen. — Schicksal: Verschollen. 8. Zwei bärtige Apostel, 70 cm hoch, vom gleichen Bildschnitzer wie die Beweinung aus Weinsdorf auf S. 200. Früher in Sarkau. Holz. Zweites Viertel 13. Jahrhundert. Abbildung: Bei Clasen. — Schicksal: Verschollen. 9. Johannes und Maria, Einzelfiguren. Nach Rohde Lübecker Arbeit. Eichenholz. Ende 13. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 10. Plastisches Mittelfeld des Altars aus dem Löbenichtschen Hospital. Christus zwischen Maria und Johannes, oben spätgotisches Laubwerk mit Vögeln. Nach Dehio Danziger Arbeit. Nach Rohde Königsberger Arbeit. Holz. Ende 13. Jahrhundert (Boetticher). Um 1313 (Dehio und Ulbrich). Abbildung: Bei Boetticher, Rohde I, Wünsch, Clasen. — Schicksal: Ver- schollen. 11. Mittelteil des Altar sehr eins aus der Kirche Blumenau, südlich des Drausen-Sees. Maria mit Kind, Evangelist Johannes und Bischof Adalbert. Ostpreußische Arbeit. Nach Ulbrich II verwandt mit dem Altar von Heiligenwalde/Samland. Holz. Um 1303 (Ulbrich). Schicksal: Verschollen. 12. Der „schwarze Christus“ mit der Dornenkrone (— Ecce homo), einst neben dem Almosenkasten am Haupteingang des Domes. Das Thema ist 202
in der Ordensplastik selten. Ostpreußische Arbeit. Holz. 1500 (Dehio). Anfang 16. Jahrhundert (Ulbrich, Rohde). Schicksal: Verschollen. 13. Holzrelief mit der Anbetung der Könige, aus dem Löbenichtschen Hospital stammend. Ostpreußische Arbeit. Holz. Anfang 16. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 14. Eine auf der Mondsichel stehende Madonna mit Kopftuch, hält in der erhobenen Rechten einen Apfel, nach d&m das auf der linken Hand sitzende Jesuskind mit Glorienschein greift. Auf der Mondsichel ein Gesicht. Ge- sicht und Hände heller Knochenbernstein. Aus der Berliner Sammlung Silten. Im Ordensland geschaffen unter dem Einfluß der Madonnen von Ulm und Thorn (Rohde). Bernstein. Erste Hälfte 15. Jahrhundert. Abbildung: Zwei bei Rohde III, Rohde VIII, Ostpreußen. Leistung und Schicksal, Jahrbuch Königsberg 1937, S. 35. — Schicksal: Verschollen. 15. Papst, österreichische Schule. Geschenk von Frau "Zacharias-Schliep- mann. Holz. Um 1300. Schicksal: Verschollen. 16. Madonna, bayrische Schule. Geschenk derselben. Holz. Um 1300. . Schicksal: Verschollen. 17. Madonna, schwäbische Schule. Rechter Unterarm der Madonna und linker Arm und rechte Hand des Kindes fehlen. Geschenk derselben. Holz. Um 1320. Abbildung: Bei Rohde V. — Schicksal: Verschollen. 18. Madonna, Würzburg. Geschenk derselben. Holz. Um 1350. Schicksal: Verschollen. 19. Stifterinnertgruppe, süddeutsche Schule. Linke Hand der stehenden Figur fehlt. Holz. Um 1600. Abbildung: Bei Rohde V. — Schicksal: Verschollen. DOM 1. Eine stark beschädigte Heiligenfigur auf Konsole an der Außenwand des Domchors in einer Mauernische mit hohem Baldachin, etwa 100 cm hoch. War hier, wie Hagen meint, einst eine Eingangspforte und ist die Statue der letzte Rest einer Kragsteinfigur einer sich über der Pforte wöl- benden Vorhalle? Kalkstein. Um 1340. Abbildung: Bei Rohde I. — Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. 2. Im Innern des Chores zehn Heiligenfiguren, 125 cm hoch (Paulus, Bar- tholomäus, Petrus, Stephan, Johannes der Täufer, Margarethe und Bi- schöfe). Sie stehen unter den Diensten der birnstabförmigen Gewölberippen, die in Baldachine für sie auslaufen, und auf gotischen Konsolen aus dem halben Achteck. Diese Kragsteine sind reich verziert, auch figürlich: Der unter Margarethe zeigt ein Ungeheuer, der unter Maria (?) mit schön ge- 203
Relief am Taufstein fältetem Mantel den Sündenfall mit menschenköpfiger Schlange. Rohde vermutet V erwandtschaft mit hanseatischer Plastik, besonders mit Do- beran. Stuck aus Gips und Holzkohlenasche. Um 1340. Abbildung: Drei bei Rohde I, sechs bei Clasen, zwei bei Wünsch, zwei in: Königsberg in 144 Bildern, zwei in Merian. — Schicksal: Möglicherweise beschädigt erhalten. 3. Großer achteckiger Taufstein mit zwei rohen Menschenköpfen, einer Figur mit Streitaxt und Kreuz, Drachenreliefs vom Frögeltypus in roma- nischem Blätterwerk. 113 cm hoch. Ausländische Arbeit, vielleicht aus Schweden (Gotland). Ähnlicher Taufstein in Graudenz. Krollmann nimmt an, daß der Taufstein noch aus dem Altstädtischen Dom stammte. Er wurde 1395 in der Taufkapelle des Peter Resenkirch aufgestellt, zu unserer Zeit stand er im Turmbau. Kalkstein. Anfang 16. Jahrhundert (Dehio). Drittes Viertel des 14. Jahrhunderts (Clasen). Abbildung: Bei Boetticher, vier bei Clasen, in: Königsberg in 144 Bildern, Ostpreußen — 700 Jahre deutsches Land, S. 34. — Schicksal: Möglicher- weise erhalten. 204
4. In der Südwand des Chores findet sich eine Nische mit der liegenden Figur in Lebensgröße des Hochmeisters Luther von Braunschweig, die einzige bildhauerische Nachbildung eines Hochmeisters. Sie war vielleicht für eine Fumba gedacht, in der Nische befindet sie sich erst seit dem 16. Jahrhundert. Ob dieses Wandgrab wirklich die Gebeine Luthers birgt, ist trotz des Zeugnisses Simon Grunaus zweifelhaft, da neben dem Grab- mal des Kanzlers v. Kospoth 1833 der Grabstein dieses Hochmeisters auf- gefunden wurde, der am 18. April 1335 gestorben war. Die Figur, die wahrscheinlich Königsberger Arbeit ist, hatte weder Hände noch Füße. Die Füße wurden ergänzt. Ihre Fracht ist höchst befremdlich, besonders die vierkantige Kappe. Schon Hagen äußerte seine Zweifel. Lindenholz, buntbemalt. 1335 (?). Abbildung: Bei Wünsch, Clasen, Gause IV, in: Deutsche Staatenbildung, Königsberg in 144 Bildern, Ostpreußen — 700 Jahre deutsches Land. Schicksal: Wurde 1943 in der Kirche von Schönbruch, Kreis Bartenstein, ausgelagert, 1944 aber mit unbekanntem Ziel wieder abgeholt. Seitdem verschollen. 5. Grabstein des Bischofs Jacobus (1345—58) vor dem Marmorepitaph Herzog Albrechts, Ganzfigur in Ritzzeichnung. Kalkstein. 1358. Schicksal: Möglicherweise erhalten. 6. Grabstein mit zwei Stehgestalten der Bischöfe Heinrich II. Kubal (1387 bis 1395) und Heinrich III. Seefeldt (1395—1414) an der Südwand des Hohen Chores. Steinplatte in Ritzzeichnung, die Gestalten unter Bal- dachinen. Kalkstein. 1397. Abbildung: Bei Rohde I. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 7. Leichenstein eines Bischofs, neben dem Pudewelsschen Grabstein eine Gestalt zeigend, deren unterer Feil mumienhaft schmal zuläuft. Um sie eine architektonische Einfassung in Form einer Kapelle mit spätgotischem Spitzbogen (Eselsrücken). Nach Hagen einer der ältesten Steine. (?) Wer der dargestellte Bischof ist, ist ungewiß. Kalkstein. Zweite Hälfte 14. Jahrhundert. Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. 8. Hochmeister Stuhl, zweisitzig, mit reichem spätgotischem Schnitzwerk, mit Hochmeister- und Ordenswappen vor der Lettnerwand im Domchor. An den Lehnen zeigt die treffliche Schnitzarbeit Karikaturen: Drachen, Greif, Mann mit Kuhohren, dem aus der Nase Fulpen sprießen. Eichenholz. 1480 (Ulbrich), nicht später als 1500. Abbildung: Bei Boetticher, Rohde I, Wünsch. — Schicksal: 1944 verbrannt. 9. Bischofsstuhl des Bischofs Nicolaus Creuder (1497—1503) mit schönem Blätterwerk und Fabeltieren (Hase mit Dudelsack, Löwe mit Krone) mit Inschrift und Wappen des Bischofs. „Barocke“ Gotik, schon auf der Grenze zur Renaissance mit deren neuem Formgefühl. Im Domchor. Eichenholz, farbig. 1503. 205
Ritzzeichnung vom Grabstein der Bischöfe Kubal und Seejeldt {zu S. 205) Abbildung: Bei Boetticher, Rohde I, Dethlefsen. — Schicksal: 1944 ver- brannt. 10. Kernstück des Hochaltars zwischen Laienkirche {Langhaus) und Priesterkirche {Chor) an der ehemaligen Lettnerwand, die einst die beiden Kirchen abschloß: Thronender Gottvater, sechs Apostelpaare beiderseits. Um dieses gotische Mittelstück fügten Renaissance und Barock Aufbau und Umrandung hinzu (s. u. Renaissance und Teil I, Isaak Riga). Holz. Anfang 16. ]ahrhundert. Abbildung: Bei Rohde I, Borrmann, Neumann, Hubatsch III. — Schicksal: 1944 verbrannt. ALTSTÄDTISCHE KIRCHE Ein Kronleuchter mit großem Hirschgeweih und mit Doppelmadonna, die nach Michael Lilienthals „Erleutertem Preußen“ in vorreformatorischer 206
Zeit für wundertätig galt. Einst vor der Taufkammer, jetzt in der Sakri- stei. Holz, farbig. Um 1500. Schicksal: Dieses Stück wurde 1943 in der Kirche zu Schönbruch, Kreis Bar- tenstein, ausgelagert, 1944 aber zu anderweitiger Verwahrung wieder ab- geholt. Seitdem verschollen. JUDITTER KIRCHE 1. Überlebensgroße Maria mit Kind, die auf einen dichtverhüllten, in der Mondsichel liegenden weiblichen Kopf tritt. Unter der Mondsichel eine Konsole mit Engelsköpfchen. Das Bildwerk, dessen Rückseite unbear- beitet ist, stand rechts vom Altar auf dem Fußboden des Chores, mit star- ken Eisenstiften vor dem Umfallen bewahrt. Zuletzt kam es ins Schloß- museum. Holz, bunt. Aus der Zeit Konrads v. Jungingen (1395—1407) (Boetticher), 1485 (Ulbrich), um 1515 ( Dehio ). 1963 hat Lahrs im Ostpreußenblatt nachgewiesen, daß diese Statue iden- tisch war mit „unsrer libem frawen Bilde Am pfeiler“, die in der alten Königsberger Schloßkapelle in ge- ringer Höhe über dem Fußboden an einem Pfeiler hing. Er stützt diese geistvolle These auf Rechnungsbücher des Ordens aus den Jahren 1504/05, laut denen die Madonna am Pfeiler renoviert wurde, wobei sie die Perlen ihrer Krone zurückerhielt, die ihr während des Sturmes auf das Schloß beim Aufstand 1454 1t. Hennenber- gers „Erclerung der preußischen Land- taffel“ geraubt worden waren. In der Reformation wurde sie dann der einstmals vielbesuchten Wallfahrts- kirche Juditten übergeben, was um so mehr den Tatsachen entsprechen 207
dürfte, weil andere Nachrichten über die Herkunft in Juditten fehlen. Diese Hypothese von Lahrs hätte allerdings zur Voraussetzung, daß das Bildwerk vor 1454 geschaffen sein müßte und tatsächlich aus der Zeit Konrads von Jungingen, wie Boetticher will, oder seiner nächsten Nach- folger stammt. Abbildung: Bei Hubatsch III (116). — Schicksal: Verschollen. 2. Halblebensgroßer vortrefflicher Kruzifixus und ein zugehöriger, stark versehrter Schächer, spätgotisch, zuletzt noch in die Kunstsammlungen im Schloß übergeführt. Holz. Um 1520. Abbildung: Bei Ulbrich I, Wünsch, Deutsche Staatenbildung. — Schicksal: Verschollen. QUEDNAUER KIRCHE Der Mittelbau des Altars von einem Schrein, der einst zwei Flügel hatte und aus der alten gotischen Kapelle von vor 1320 stammte, ist gotisch und zeigt den heiligen Jacobus mit der Muschel im Mittelteil und sechs Apostel in den Flügeln. Die Umrandung späterer "Zutaten aus verschiedenen Zeiten (s. Teil I unter Joh. Chr. Doebel). Holz. Um 1500. Schicksal: Unbekannt. PFARRKIRCHE NEUENDORF Die 1818119 nach Zerstörung durch einen Orkan wiederauf gebaute Ordens- kirche hat einen ganz hölzernen Kanzelalter mit regellos aufgestellten Figuren mit gotischen Anklängen und von Barockbildwerken (s. dort). Gotisch ist der Kruzifixus, der den Altar krönt, wohl aus einem Triumph- bogen stammend, Maria mit Kind zwischen zwei Fialen, ferner zwei Fi- guren, wohl Maria und Anna und kleinere Schnitzereien: Anbetung der drei Könige, Christi Taufe und Beschneidung, Jesus im Tempel. Holz. An- fang 16. Jahrhundert. Abbildung: Bei Ulbrich I, zwei bei Hubatsch III. — Schicksal: Unbekannt. KIRCHE DES ALTSTÄDTISCHEN ST.-GEORG-HOSPITALS Hier befanden sich nach Caspar Steins „Peregrinator“ (1644) folgende „vorreformatorische Figuren“: Ein großes Standbild des Ritters St. Georg, Christophoros; Jungfrau Maria, Magdalena, Johannes, Nikolaus, ein Lamm Gottes. Holz (?). Nach 1329. Schicksal: Längst verschollen. LAAKENTOR (STEINTOR, SPÄTER AUCH SCHWANENTOR) Laut Caspar Steins „Peregrinator“ war hier eine „altertümliche steinerne Bildsäule der Jungfrau Maria“ angebracht. Stein. Nach 1370. Schicksal: Vermutlich beim Abbruch des Tores 1734 verschollen. 208
Renaissance SCHLOSS 1. Reliefbildnis des Herzogs Albrecht über dem Portal im Südflügel des Schlosses auf zwei Karyatiden in derber Rollwerkornamentik. Unter dem Relief: Psalm 56. / Laus mea sermo Dei Domini mea gloria verbum / Hac spe non metuam, quid mihi faxit homo. / Albertus D. G. Marcheo Brandenb. / Dux Prussiae anno 1551. Der Baumeister des Südflügels war Christoph Römer, unter ihm arbeitete Andreas Heß; der Bildhauer des Portals ist unbekannt. Kalkstein. 1551. Abbildung: Zwei bei Rohde I, Boetticher, Ehrenberg. — Schicksal: Be- schädigt erhalten. 2. Bildnisbüsten Herzog Albrechts und der Herzogin Anna Maria im Kre- denzzimmer des Schlosses, früher als Büsten auf einem Schrank im Schwar- zen Adlerzimmer, seit 1892 über zwei Türen eingebaut. Alabaster. Um 1563. Abbildung: Bei Boetticher, Rohde I, Bonner Katalog. — Schicksal: Wahr- scheinlich vernichtet. 3. Eine Coppernicusbüste über der die Eingangstür zum Kredenzzimmer umrahmenden Säulenarchitektur. Holz. Schicksal: 1944 verbrannt. 4. Kamin im Kredenzzimmer des Schlosses mit zwei weiblichen allegorischen Bildnisbiiste Herzog Albrechts — Bildnisbiiste der Herzogin Anna Maria 209
Gestalten, die das Gebälk mit der Inschrift tragen: „Notam fac mihi viam quae ambulaturus sum.“ In der Mitte Kurhut und Zepter. Marmor. Um 1650. Abbildung: Bei Boetticher. — Schicksal: Möglicherweise beschädigt erhalten. 5. Kamin in Herzog Albrechts Arbeitszimmer über dem Albrechtstor. Die Kaminanlage und die Türen baute 1558 Heinrich Steinhauer, der wahr- scheinlich identisch ist mit dem Holländer Heinrich Vlint (s. d., Teil I.), ein. Der Kamin und die Kassettendecke wurden aber erst elf Jahre nach Albrechts Tod von Königsberger Handwerkern eingebaut. Marmor 1579. Schicksal: Möglicherweise beschädigt erhalten. 6. Kamin im Moskowitersaal in der Nordwestecke von kräftigen Spät- renaissanceformen, das Gesims von zwei Atlanten getragen. Marmor. Nach 1590. Abbildung: Bei Boetticher, Rohde I, in: Königsberg in 144 Bildern. — Schicksal: Wahrscheinlich vernichtet. SCHLOSSHOF In seiner Mitte stand schon zu gotischer Zeit ein Brunnen, dessen „steinern* Seul“ der Chronist Christoph Mierau 1608 in seinem „Lobspruch der Stadt Königsberg“ besingt. Später erhielt die Brunnensäule die Figur eines Ritters mit Lanze und Schild („Mars“). Aus vier Löwenköpfen sprudelte Wasser. Abbildung: Zeichnung von Christoph Gercke bei Armstedt, Gause IV. — Schicksal: Der Brunnen wurde 1698 abgebrochen und verschüttet. STÄDTISCHE KUNSTSAMMLUNGEN IM SCHLOSS 1. Reliefbildnis des Erasmus v. Rotterdam mit vergoldeter Silberfassung (1580). Geschnitten nach dem Kupferstich des Erasmus von Hieronymus Hopfer. 1936 auf einer Auktion in München vom Museum angekauft. Im Raum 7. Bernstein. Um 1530. Abbildung: Bei Rohde III. — Schicksal: Verschollen. 2. Ein Alabasterrelief aus dem Kloster Springborn: Im Mittelfeld die Kreuzigung, oben die Grablegung, im reichen Rahmen viele Putten. Zwei- fellos holländische Arbeit. Alabaster. Zwischen 1550 und 1580. t Abbildung: Bei Boetticher, Wünsch. — Schicksal: Verschollen. 3. Ein Alabasterrelief mit der Darstellung von König David und Abigail. Aus den Niederlanden in den Besitz der Altstädtischen Kirche gelangt. Alabaster. Um 1600. Schicksal: Verschollen. 4. Länglich-ovales Alabasterrelief: Venus und Amor. Französisch? Ala- baster. Um 1600. Nach Rohde 18. Jahrhundert. Abbildung: Bei Boetticher. — Schicksal: Verschollen. 210
II 5. Männliche und weibliche Figur, Gewändepfeiler einer Für von einem Hause der Lastadie. Stein. Um 1600. Schicksal: Verschollen. 6. Zwei Steinsäulen mit Putten an den Basen vom Hause Kneiphöfische Langgasse 57 stammend. Sand(?)stein. Um 1600. Schicksal? Verschollen. 7. Eine Schnitzerei, das Urteil des Paris darstellend, 215<.19 cm, vielleicht eine Plakette. Deutsche Arbeit. Buchsbaumholz. 16. Jahrhundert (Boet- ticher), um 1620 (Rohde). Abbildung: Bei Boetticher, Rohde II, Rohde III, Rohde V. — Schicksal: Verschollen. 2 8. Zwei Bogenzwickel mit Putten aus dem Löbenichtschen Hospital. Stein. Anfang 17. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 9. Zwei Engelsköpfe im Ohrmuschelstil, angeblich aus einer Braunsberger Kirche stammend. Ostpreußische Arbeit. Holz, vergoldet. Um 1630. Schicksal: Verschollen. 10. Zwei ovale Engelsköpfe aus dem Löbenichtschen Hospital, dazwischen Schlußstein mit Engelskopf. Stein. Um 1630. Schicksal: Verschollen. 11. Steinerner Engelskopf vom Hause Kneiphößsche Langgasse Nr. 44. Kalkstein. Um 1630. Schicksal: Verschollen. 12. Sitzgestalt des Evangelisten Matthäus aus dem St.-Georgs-Hospital stammend. Kalk(?)stein, später mit Ölfarbe gestrichen. 1630/35. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Verschollen. 13. Zwei Freppenantrittspfosten aus dem Hause Steindamm 45, 1,70 m hoch, mit bärtigen Krieger gestalten und Masken. Geschenk des Hofmalers Hoffmann. Eichenholz. 1635/40. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Verschollen. 14. Ein Kamin, aus dem Erdgeschoß des Hauses Steinhauptstraße 9, mit reichen Ohrmuschelverzierungen, im Gebälk Venus und Amor und zwei Putten, darüber das Opfer Isaaks, Bekrönung mit verbrennendem Phönix. Gußeiserne Kaminplatte (Christus und die Samariterin) (s. auch S. 224). Sandstein, die Bemalung in Goldbronze und Braun ist spätere Zutat. 1638. Abbildung: Bei Boetticher, Ulbrich I. — Schicksal: Wahrscheinlich zerstört. 15. Frühe aus Eichenholz mit figürlichen und ornamentalen Einlagen ver- schiedener Hölzer. Ahorn, Nußbaum, Sumpfeiche. Um 1640. Schicksal: Verschollen. 16. Kleines Kabinettschränkchen mit ornamentalen und figürlichen Ein- lagen. Holz. Um 1640. Schicksal: Verschollen. 211
17. Dreiviertelsäule aus Eichenholz mit pflanzlichen und figürlichen Orna- menten. Geschenk von Gabel, Danzig. Eichenholz. Um 1650. Schicksal: Verschollen. STADTGESCHICHTLICHES MUSEUM 1. Portal, Pilaster, Wappenhalterlöwen und eine Balkendecke aus dem 1925 abgebrochenen Hause Altstädtischer Markt Nr. 15 (s. S. 223). Teils gotländischer, teils Bremer Sandstein. 1595. Abbildung: Bei Boetticher, Ulbrich I, II, Borrmann. — Schicksal: Ver- nichtet. 2. Portal und Reste einer runden Wendeltreppe (Pfeilerhalbgestalten, dar- unter Maskenköpfe) aus dem 1895 abgebrochenen Hause Wassergasse Nr. 39 (s. S. 224). Sandstein, Eichenholz. Um 1635. Abbildung: Zwei bei Ulbrich I. — Schicksal: Verbrannt. 3. Zwölf männliche Köpfe und Fratzen von dem Anfang dieses Jahrhun- derts abgebrochenen Hause Altstädtischer Markt Nr. 9—10. (Alexander und Echternach). Zeigen gute Arbeit. Sandstein. Um 1635. Abbildung: Zwei bei Ulbrich I. — Schicksal: Vernichtet. 4. Stehgestalt der Liebe sowie zwei Friedensengel aus den Portalzwickeln des abgebrannten Löbenichtschen Hospitals. Sandstein. Um 1635. Abbildung: Zwei bei Ulbrich I. — Schicksal: Verschollen. 5. Wangen und Pfosten einer eckig gebrochenen Wendeltreppe mit Krieger- gestalten und Ohrmuschelschmuck aus einem Hause in der Altstädtischen Langgasse. Eichenholz. Um 1640. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Verschollen. 6. Ein Treppenanfänger, 1,47 m hoch, einen Krieger darstellend, aus dem Hause Domstraße 7. Eichenholz. Um 1650. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Verschöllen. 7. Im Erdgeschoß des 1913 abgebrochenen Hauses Tuchmacherstraße 11 befand sich eine Stuckdecke mit vier Feldern, mit der figurenreichen Ge- schichte Josephs in Ägypten. Sie zeigt in den Feldern: Rechts unten: Ab- schied der Söhne von ihrem Vater Jacob. Rechts oben: Kniefall der Brüder vor Joseph. Hinten Leute, Getreidesäcke in die Speicher tragend. Links oben: Die Brüder speisen bei Joseph. Links unten: Joseph stellt fünf Brü- der dem Pharao vor. 1898 sachgemäß von der dicken Gipsverputzung be- freit, 1908 erworben und 1929 ins Museum eingebaut, wobei der Königs- berger Stuckmeister Reinhold Balzer beschädigte Stellen verständnisvoll und geschickt erneuerte. Die Decke ist einzig in ihrer Art im ganzen Osten. Stuck, der auf ein Geflecht dünner Holzstäbe aufgetragen wurde. Ende 16. Jahrhundert (Ulbrich), 17. Jahrhundert (Anderson). Abbildung: Bei Boetticher, Ulbrich I. — Schicksal: Vernichtet. 212
DOM 1. Überlebensgroßer Kreuzheiland auf dem Triumphbalken. „Eine der ergreifendsten Schöpfungen ostpreußischer Schnitzkunst“ (Ulbrich). Mit einer (Länge von 3,90 m war er wohl das größte Kruzifix Ostpreußens. Holz. 1319. Abbildung: Bei Rohde I, Ulbrich I, Boetticher, Hubatsch III, in: Königsberg in 144 Bildern, Neumann. — Schicksal: Das Bildwerk wurde im Kriege auf Veranlassung des Amtes für Denkmalspflege unter Leitung des Bild- hauers Kimritz heruntergeholt und in eine ostpreußische Kirche im Kreise Gerdauen ausgelagert. Weiteres Schicksal unbekannt. 2. tiochaltar. Erweiterung um das gotische Kernstück (s. d., Gotik) mit einem auf einem Triglyphenfries mit Putten stehenden dreiteiligen Auf- bau, darin im mittleren Bogenfeld Anton Möllers Gemälde vom Jüngsten Gericht. Beiderseits davon in Nischen stehen Moses und Johannes der Täu- fer. Im krönenden Gebälk zwei Engel, die Luthers Bild halten. Holz. 1391. Abbildung: Zwei bei Rohde I, Boetticher, Wünsch, Neumann. — Schick- sal: 1944 verbrannt. 3. An einem Pfeiler des nördlichen Mittelschiffes steht die aus einem Sechs- eck gebildete steinerne Kanzel. Sie wurde 1389 von dem Bürger Sigismund Scharff gestiftet und zeigt Säulen, Figuren der Evangelisten und Engels- köpfe. Auf dem Schalldeckel Tugenden und als Krönung ein Phönix. Handwerkmäßige Arbeit. Schöne eiserne Gittertür von 1396. Sie ist die einzige Steinkanzel Ostpreußens. Gotländischer Sandstein. 13. September 1391 geweiht. Abbildung: Bei Boetticher, Rohde I, Wunsch, Hubatsch III, in: Königsberg in 144 Bildern. — Schicksal: Kanzel zerstört, Schalldeckel beschädigt. 4. Die Taufkammer ist eine Stiftung des Ratsherrn Peter Resekirch, eine ionische Säulenreihe trägt fünf Gestalten (zwei Engel, in der Mitte der Heiland als Kinderfreund). Vielleicht sind diese Arbeiten von einem der damals in Königsberg lebenden Steinhauermeister Kilian oder Hans von Möllen (s. d.). Schöne eiserne Tür. Sandstein. 1396. Abbildung: Zwei bei Boetticher, Rohde I. — Schicksal: 1944 zerstört. 3. Der achteckige kuppelförmige Taufdeckel über dem gotischen Taufstein ,s. d., Gotik) ist reiche Schnitzarbeit mit Halbfiguren, Putten und Köpfen. Holz. Um 1600. Schicksal: Verbrannt. LANGHAUS DES DOMS 1. An der Nordseite das Epitaph des Vorstehers des Pauperhauses Jacob Keuter (f 12. März 1389) zeigt im unteren Rollwerkbeschluß eine schla- fende Knabengestalt, im Hauptgeschoß und Aufsatz den Heiland und die 213
zwölf Apostel. In der Mitte ein schlechtes Gemälde über die Ereignisse in Gethsemane. Holz. 1580. Schicksal: Verbrannt. 2. Epitaph mit Säulen und Karyatiden des Kneiphöfischen Bürgermeisters Johann v. Loh (f 23. Juni 1583) und seiner Gattin Barbara (t 29. April 1584) an der Südseite. Ein Mittelbild, Hesekiel Tote erweckend, eingefaßt von den Figuren der Hoffnung und Gerechtigkeit. Auf dem Gebälk die Tugend und blasende Engelknaben. Holz. 1584. Abbildung: Ulbrich I. — Schicksal: Verbrannt. 3. Kleines Epitaph des Magisters Michael Scrinius (f 13. Oktober 1585) mit dem Gemälde der Auferweckung des Jünglings zu Naim an der Nord- wand. Oben ein Porträtkopf. Holz. 1585. Schicksal: Verbrannt. 4. Epitaph des Kneiphöfischen Bürgermeisters Mathäus Reimer (f 14. Juli 1594) und seiner Ehefrau Elisabeth (f 10. Mai 1629) an der Nordseite, zeigt Bildnisköpfe der Verstorbenen, Löwenköpfe, Widderköpfe, Glaube und Liebe und auf dem Gebälk einen Putto, den Arm auf einen Totenkopf gestützt. In der Mitte ein Gemälde: Darbringung des Jesuskindes im Tempel. Holz. 1595. Schicksal: Verbrannt. 5. Epitaph des Dr. beider Rechte Christophorus Heilsberg (f 5. Juni 1600) und seiner Gattin Catharina Montfort (f 1638) an der Nordseite. Unten drei Figuren: Pietas, Scientia, Virtus und Gemälde der Kreuzigung von zwei weiblichen Halbgestalten eingerahmt, die das Gebälk mit den sitzen- den Figuren von Wahrheit und Gerechtigkeit tragen. Holz. 1600. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Verbrannt. 6. Das Epitaph des Rates Johann Heidenstein (* 1552, f 16. März 1600) und seiner Ehefrau Ursula an der Westseite stellt die knienden Relief- ~ gestalten der Verstorbenen dar, beiderseits tragen Karyatiden das Gebälk, in dem zwei längliche Tafeln Lazari Auferweckung und Christi Himmel- fahrt zeigen. Marmor. 1600. Schicksal: Möglicherweise beschädigt erhalten. 7. An der Westwand befindet sich das nur teilweise erhaltene Epitaph des Kneiphöfischen Bürgermeisters Friedrich Montfort (t 28. April 1602) und seiner Gattin Agnes Werner (f 25. Dezember 1618). Vortrefflich die beiden trauernden Gestalten einer Frau und eines kahlköpfigen bärtigen Mannes. Acht weibliche Köpfe. Holz, farbig. 1602. Abbildung: Zwei bei Ulbrich I. — Schicksal: Verbrannt. 8. Das nur teilweise erhaltene Epitaph des Zacharias Engel (f 1604) an der Nordwand, hat im Untergeschoß die zwei herrlich geschnitzten Figuren des hl. Michael und des Petrus sowie zwei weibliche Nischenfiguren, außer- dem zahlreiche Masken und Köpfe. Holz. 1604. Abbildung: Zwei bei Ulbrich I, Ulbrich II. — Schicksal: Verbrannt. 214
I) VORDERER CHOR DES DOMS 1. Auf der Nordseite trägt der hölzerne Rahmen des Epitaphs des Bischofs Georg von Polenz (f 28. April 1550) drei Alabasterreliefs: Das Brustbild Gottes mit der Weltkugel, die Anbetung der Magier und die Flucht nach Ägypten^. Oben im Rahmen die Bischofsmütze und die Wappen der Familie. Die Reliefs sind zweifellos holländische Arbeit. Holzrahmen, farbig. Ala- baster. 1550. Schicksal: Zerstört. 2. Epitaph des Bischofs Joachim Mörlin (f 23. Mai 1571) und seiner Ehe- frau Anna (f 3. November 1570) an der Nordwand. Zwei Karyatiden — eine vollsaftige Frau und ein bärtiger Mann rahmen ein Gemälde (An- betende vor einem Kruzifix, darunter die Verstorbenen) ein, darüber zwei wappenhaltende Genien, im obersten Gebälk der Pelikan, an den Seiten- einfassungen Vogelköpfe und Narrengestalten. Holz. 1571, 1696 erneuert. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Verbrannt. 3. Am Epitaph des Obermarschalls Joachim v. Borck (f 10. November 1572) an der Nordwand, über dem Bischofsstuhl des Nicolaus Creuder, wird ein Giebelfronton mit rundem Wappen und der Zahl 1574 von zwei römischen Säulen getragen; in seitlichen Nischen Figuren. Holz. 1574. Schicksal: Verbrannt. 4. Epitaph des Landhofmeisters Anton v. Borck (t 22. Dezember 1577) an der Nordwand: Zwei korinthische Säulen tragen Gebälk und Gesims, darüber zwei sitzende Genien, die ehemals Wappen hielten. Holz. 1578. Schicksal: Verbrannt. 5. Von hohen Säulen getragenes Epitaph an der Südwand, auf dessen Ge- sims zwei Genien Wappen halten. Ein Medaillon mit Kinderkopf, das den Toten, den halbjährigen Johannes v,. Heideck darstellt (f 5. Februar 1585). Holz. 1585. Schicksal: Verbrannt. 6. Großes Epitaph des Fürstlichen Kammerrates Caspar v. Nostitz (* 1500, / 22. März 1588) und seiner Ehefrau Barbara (t 1577). Zwei Karyatiden tragen ein durchbrochenes Gebälk; über dem Gesims ein Wappen, darüber Christus. Beiderseits Posaunen blasende Engel. Provinzielle Arbeit (Dehio). Holz. 1588 (?). Schicksal: Verbrannt. 7. Das Epitaph an der Südseite der Catharina v. Wernsdorff (f Trinitatis 1590) wurde^von ihrem Sohn Wolf v. Wernsdorff errichtet. Nur wenige Figuren: Ein Frauenkopf, zwei Löwenköpfe, Glaube und Hoffnung und als Bekrönung die Justitia umgeben ein Gemälde von Christi Auferstehung. Holz. 1591. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Verbrannt. 215
8. Epitaph des Rates Michael Gisa (f 16. März 1596) und seiner Gattin Ursula an der Nordwand mit viereckiger Tafel und in zwei Nischen die Alabasterbüsten des Ehepaares. Darunter ein Reliefmedaillon mit der Auf- erweckung des Lazarus. Bunter Marmor. 1596. Schicksal: Unbekannt. 9. An der Hauswand, hoch über dem folgenden Grabmal, befindet sich das Epitaph des Kanzlers Martin v. Wallenrodt (t 30. Juni 1632), seiner beiden Gattinnen und seines Sohnes Botho Carl: Um ein viereckiges Gemälde und die Inschriftentafel stehen die Figuren von Glaube, Hoffnung, Liebe. Zwei Wappen. Holz. 1632. Schicksal: Verbrannt. 10. Grabmal des Landhofmeisters Johann Ernst v. Wallenrodt (f 21. März 1697) und seiner Gattin Maria an der Südseite, unter dem vorigen: Schwere Säulen, neben denen die Gestalten von Kraft und Glauben lehnen, tragen den Giebel, an dessen Voluten die Büsten der beiden Verstorbenen stehen. Die ovale Inschrifttafel zwischen den Säulen ist von reichem Akanthuswerk umgeben. Dies ist das einzige, was auf die Kunst der Zeit hinweist; alles übrige atmet den ruhigen Geist der Renaissance. Hollän- dische Arbeit, wie das Testament des Landhofmeisters vom Jahre 1695 beweist: „Kein ander Monumentum begehre ich, als dessen Projekt ich in Amsterdam verfertigen und' hierher bringen lassen.........und an dem Orte in der Thumkirche, wo mein seeliger Her Vater begraben lieget auf- gesetzt und mein und meiner sei. liebsten Frauen Körper dahinein in der Stille der Abendszeit gesetzet werde . . .“. Schwarzer Marmor und Ala- baster. 1695 bestellt, 1698 auf gestellt. Abbildung: Bei Rohde I, Ulbrich I. — Schicksal: Möglicherweise beschä- digt erhalten. IM HOHEN CHOR DES DOMS 1. In der Mitte die Tumba Herzog Albrechts, seiner Gemahlin Dorothea und deren sechs Kinder, Katharina, Lucia Dorothea, Lucia, Albertus, Fridericus, Albertus über der darunter liegenden R ürstengruft. Die jung gestorbenen Kinder liegen, die Knaben in Rüstung, alle sind mit dem Totenkranz geschmückt. Die einzige überlebende Tochter Sophia ist an der Westseite aufrecht dargestellt. Auf der Deckplatte die lebensgroßen Ge- stalten des Herzogs (rechts) und Dorotheas. Handwerkliche deutsche Ar- ! beit. Schwedischer Sandstein. Um 1540. Abbildung: Bei Ehrenberg, Rohde I, Merian, in: Königsberg in 144 Bildern. | — Schicksal: Möglicherweise beschädigt erhalten. jj 2. Epitaph des Statthalters Fürsten Boguslaw Radziwill 31. Dezember 1669) und seiner Gemahlin Anna Maria .(t 24. März 1667) an der Südseite des Hohen Chores: Große schwarze Marmortafeln mit Text, lebensgroße Büsten der Verstorbenen aus weißem Marmor und drei Putten, die treff- 216
T'tw lieh aus geführt sind. Noch zu Lebzeiten des Fürsten in Auftrag gegeben. Wahrscheinlich nißderländische Arbeit, noch ganz im Geist der Renaissance. Schwarzer und weißer Marmor. "Zwischen 1667 und 69. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Unbekannt. VORDERER DOMCHOR 1. Leichenstein einer Frau in Lebensgröße. Von der Inschrift nur noch zu lesen: „Anno MDXLIV starb die erbar vnd dugentsame Jungfraw Beate [Baumgartner?] den XVI. Junii der Got Genad“ Stein. 1544. Schicksal: Möglicherweise erhalten. 2. Leichenstein eines Ritters in Lebensgröße ohne Schrift. Stein. 16. Jahr- hundert. Schicksal: Möglicherweise erhalten. 3. Leichenstein des Kanzlers Johanp v. Kreytzen (ß 5. Januar 1575) und seiner Gattin Euphemia (t 12. Mai 1575) mit den lebensgroßen Gestalten der Verstorbenen. Stein. 1575. Schicksal: Möglicherweise erhalten. 4. Leichenstein des Landhofmeisters Albrecht v. Kittlitz, darauf seine lebensgroße prächtig ausgeführte Figur. Stein. 1604. Schicksal: Möglicherweise erhalten. 5. Leichenstein des Obermarschalls Georg v. Pudewels, neben dem vorigen, Figur in Lebensgröße. Stein. 1604. Schicksal: Möglicherweise erhalten. 6. Leichenstein des Kanzlers Marten v. Wallenrodt, dicht vor dem Marmor- grabmal seines Sohnes. Auf dem Stein die Brustbilder des darunter ruhen- den Ehepaares und zweier Kinder. Stein. Zwischen 1632 und 1641. Schicksal: Möglicherweise erhalten. 7. Leichenstein des Landobristen und Hauptmanns auf Oletzko, Siegmund v. Wallenrodt, neben dem vorigen, zeigt die Figur des Verstorbenen in ganzer Gestalt. Stein. 1649. Schicksal: Möglicherweise erhalten. 8. Leichenstein des Generals Johann Arndt v. Goldstein und seines sechs- jährigen Söhnchens Gustav Friedrich (f 30. Mai 1653), neben dem vorigen Grabstein, zeigt Vater und Sohn kniend (beigesetzt September 1654). Stein. 1654. Schicksal: Möglicherweise erhalten. AUSSEN AM DOM An der südlichen Außenseite des Vorderen Chores befindet sich das Kind- lersche Erbbegräbnis, auf dessen Giebelschrägen eine weibliche und eine männliche Gestalt liegen. Handwerkliche Arbeit. Sandstein. Um 1675. Schicksal: Möglicherweise beschädigt erhalten. 217
DOMHOF 1. Bildnisrelief Herzog Albrechts, ähnlich dem an der südlichen Hof front des Schlosses in der Außenmauer der Aula des 1544 eingeweihten Alber- tinums. Es zeigt den Herzog mit dem Schwert über der Schulter und ist das Urbild des „Albertus“. Es wurde im Vorraum der Stadtbibliothek an- gebracht, an seine Stelle kam eine farbige Kopie von Kimritz (s. d.). Sand- stein. Um 1560 (Ulbrich II). Kopie des Bildnisreliefs Sandstein, bunt. Um 1910. Abbildung: Bei Boetticher. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 2. Über dem Eingang des „Neuen Collegiums“, 1569 von Herzog Albrecht Friedrich gebaut, befanden sich die Brustbilder Albrechts und Albrecht Friedrichs, zwischen ihnen das brandenburgische Wappen mit der Unter- schrift: Exstructa est haec Domus A MDLXIX qui fuit secundus a Rec- torata Illustrissimi Principis Junioris. Sandstein. 1569. Abbildung: Auf einer Zeichnung des Graphikers und Museumsdirektors Ludwig Clericus von 1850/51 im „Liederbuch der Albertina“ überliefert; bei Gause IV, in: Ostpreußen. Leistung und Schicksal. — Schicksal: Beim Neubau des Kneiphöfischen Gymnasiums 1864 vernichtet. 3. Zwischen Dom und Altem Albertinum führte durch eine steinerne Mauer ein Tor, über dem sich nach Baczko noch 1804 ein Bildnis des Mark- grafen Georg Friedrich befand. Mauer und Tor auf einer Zeichnung des Domhofes von dem Graphiker Ludwig Clericus, 1850 (s. o.). Stein. Um 1590. Schicksal: Verschollen. ALTSTÄDTISCHE KIRCHE 1. Hochaltar, 13 m hoch, aus der 1826 abgebrochenen alten Nicölaikirche übergeführt. Mittelstück eine Skulptur der Kreuzigung mit den Schächern und Johannes mit den beiden Marien. Den Rahmen tragen zwei reich- geschmückte korinthische Säulen, an der Predella und im Gebälk Apostel, Tugenden, Verkündigung und Geburt Christi in zwei Ovalen. Vier Seiten- tafeln mit Darstellungen aus Christi Leidensweg. Hervorragende Königs- berger Arbeit, besonders trefflich die beiden Schächer; an Wert etwa dem Jörg Zürn gleich. Ulbrich denkt an niederländischen Einfluß und M. Kon- rad glaubt den prächtigen Altar Hans v. Mildert (s. d.) zuschreiben zu dürfen. Nach Caspar Stein hatte der Altar 1640 einen Wert von 36 000 preußischen Gulden. Holz. 1606, 1639/40 bemalt und vergoldet. Abbildung: Neun bei Ulbrich I, Ulbrich II, Hubatsch III. — Schicksal: Der Altar wurde 1943 unter Kimritz' Leitung ausgebaut und in der massi- ven Scheune eines Gutes bei Arnau ausgelagert. Weiteres Schicksal unbe- kannt. 2. Das schöne Epitaph des Pfarrers Dr. Bernhard Derschau im Ohr- 218
muschelstil, unten ein Engelskopf, links Moses, rechts Johannes der Täufer. Bronze, Ganzguß. 1639. Abbildung: Bei Boetticher, Rohde I, Ulbrich I. — Schicksal: Unbekannt. NEUROSSGÄRTER KIRCHE Die Kanzel auf einem Engel ruhend zeigt zahlreiche Figuren mit aus- drucksvollen Köpfen. (Auf dem Giebeldreieck der Tür: Glaube, Liebe, Hoffnung, am Kanzelkörper der Erlöser und die Evangelisten, auf dem Deckel der segnende Heiland mit Engeln.) Diese Arbeit eines Königs- berger Meisters gehört zu den schönsten Ostpreußens. Holz, bemalt. 1648. Abbildung: Vier bei Ulbrich I, Boetticher. — Schicksal: 1944 verbrannt. JUDITTER KIRCHE Die Grabplatte in der Turmhalle des Friedrich Reder (fi 1398) stellt den Verstorbenen im Halbbildnis in ovalem Rahmen dar. (Das Epitaph des- selben mit reichem Schnitzwerk in der Vorhalle.) Stein. 1398. Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. KIRCHE ZU HAFFSTROM 1. Der Altar, der zwei Gemälde hat, zeigt die Wappen des Grafen Fabian Lehndorff und seiner Gemahlin Katharina v. Kreytzen, im Friese des Gebälks vier sitzende Engelknaben, im Obergeschoß Glaube, Liebe und der auferstandene Heiland. Seitliches Akanthusrankenwerk um 1720 an- gefügt. Holz. 1643. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Unbekannt. 2. Der Leichenstein eines v. Lehndorff (f 1393) und seiner Gattin zeigt die Toten in Vorderansicht, stolz, selbstbewußt, sie in Witwentracht, er in voller Rüstung. Tüchtige Arbeit. Sandstein. 1391. Schicksal: Wahrscheinlich Erhalten. NEUHAUSENER KIRCHE 1. Das Epitaph eines Ritters von Eichicht-Seiler (t 1602) in der Turmhalle zeigt zwei schwere fast rechteckig geschnitzte Köpfe. Holz. 1602. Schicksal: 1944 verbrannt. 2. Der Grabstein desselben zeigt die Ganzfigur eines Ritters mit Harnisch, Schwert, Helm, Handschuhen. Sandstein. 1602. Schicksal: Unbekannt. KNEIPHÖFISCHES KRÄMERTOR An ihm stand die Statue Hans von Sagans vor dem auf die Wand des Tores „gemalten Kriegsvolke“ (Caspar Stein). Schicksal: Verschollen seit dem Abbruch des Tores 1712. 219
GRÜNES (LANGGASSER) TOR Nach Caspar Steins „Peregrinator“ befanden sich am Tor des Meisters Wilhelm die Figuren der Gerechtigkeit, Arbeitsamkeit und Ruhe. Oktober 1592. Stein. Schicksal: Spätestens 1864 beim Abbruch des Tores verschollen. GRÜNE (LANGGASSER)-BRÜCKE Hier stand nach Caspar Stein die Figur des C. Mucius Scaevola. Um 1590. Stein. Schicksal: Längst verschollen. ALTE BÖRSE NEBEN DEM GRÜNEN TOR Hier wurden beim Umbau 1624 nach Caspar Stein drei Statuen: Merkur, Neptun, Chronos, auf gestellt. Holz (?). 1624. Schicksal: Spätestens beim Umbau der Börse 1798 verschollen. LÖBENICHTSCHE STADTWAAGE Über der Tür war nach Caspar Stein eine steinerne Justitia angebracht, die die Waage in der Rechten, das Schwert in der Linken hielt. Stein. Schicksal: Verschollen. Ferner erwähnt Caspar Stein a. a. O. zahlreiche Figuren in den drei Rats- häusern Königsbergs. Da sie sämtlich zugrunde gegangen sind, sei nur auf ihn verwiesen. 220
Das Haus Kneiphöfische Langgasse 27 PRIVATHÄUSER, PORTALE, TREPPEN, STUCKDECKEN 1. Kneiphöfische Langgasse Nr. 2 7. Figurenreiches Außen- portal mit zwei Karyatiden und drei Giebelfiguren (Gerechtigkeit mit Waage, Klugheit mit Schwert, Freue mit Hund). Beiderseits Nischen für Laternen, zwei Kellerportale. Innenportal der Diele mit zwei schön ge- schnitzten liegenden weiblichen Figuren im Gebälk. Außenportal Sandstein. Um 1635. Abbildung: Zwei bei Rohde, zwei bei Boetticher, zwei bei Ulbrich I, Deth- lefsen, Wünsch, in: Königsberg in 144 Bildern. — Schicksal: 1944 ver- nichtet. Innenportal Eichenholz. Um 1635. Schicksal: Verbrannt. 221
2. Fleisch bänkenstraße 3 5 (seit 1711 „Groebensches Stipendien- haus“). Reiches auf Säulen ruhendes Portal mit figürlichem Schmuck, ge- krönt von den drei weiblichen Gestalten von Reichtum, Geduld und Wahr- heit. Das Haus, dem der Giebel fehlt, verziert durch Gesichtsmasken, die durch mehrfachen Ölfarbenanstrich gelitten hatten. Sandstein. Um 1640. Abbildung: Bei Boetticher, Ulbrich I, Rohde I, Dethlefsen, Wünsch, in: Königsberg in 144 Bildern. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 3. Altstädtischer M a r k t N r. 6. Grisardsches Haus. Behelmter Mann und Frau als Karyatiden, tragen auf ihren Häuptern Liebe und Treue, in den Zwickeln Genien, Kränze darreichend. Gleicher Bildhauer wie bei Kneiphöfische Langgasse 27. Sandstein. Um 1640. Abbildung: Bei Boetticher, Ulbrich I. — Schicksal: Bereits 1895 abge- brochen. Figuren verschollen. 4. Altstädtischer Markt Nr. 13, 1711 im Besitze des Hofrates Justus Jacob Hedio. Schön geschwungener Giebel, der eine Pyramide trägt und Büstenschmuck. Sandstein. Um 1640. Renaissanceportal Fleischbänkenstraße 35 222
Renaissancehaus Altstädtische Langgasse 23 Abbildung: Bei Boetticher, Anderson VI, S. 54. — Schicksal: 1944 ver- nichtet. 5. Altstädtischer Markt 15. Von den das vornehme Patrizier- haus, Albrecht Friedrich v. Der schau, 1767 Professor Jacob Friedrich Werner gehörig, krönenden Sandsteinfiguren kamen drei auf den Geschäfts- hausneubau, eine als Brunnenschmuck in Ottokarstraße 22—24, weitere sowie Portal, Pilaster, Wappenhalterlöwen und hölzerne Balkendecke ins Stadtgeschichtliche Museum (s. dort, S. 212). Das Haus war Zacharias Werners Geburtshaus; der Neubau trug eine Tafel von Brachert (s. d.). Teils gotländischer, teils Bremer Sandstein. Einst reich vergoldet. Abbildung: Bei Boetticher, Ulbrich I und II. — Schicksal: Wurde ver- sehentlich 1925 abgebrochen, weil der Denkmalschutz übersehen worden war. Heute vernichtet, lediglich die Figur in der Ottokarstraße möglicher- weise erhalten. 6. Das stattliche Haus südöstliche Ecke Altstädtische Langgasse Nr. 2 3/ Schmiedestraße, ehemals das Hahnsche Haus, gegenüber der Rück- seite des Altstädtischen Rathauses, beherbergte 1751—1763 die Buchhand- 223
Wassergasse 39, Portal lung Kanters (Hippels „Vogelbauerladen“). Das schöne Renaissancehaus mit prächtigem, von zwei Säulen umrahmtem Sandsteinportal war auf diesem und dem schmucken, von einer Figur gekrönten Giebel mit weiteren figürlichen Skulpturen geschmückt. Sandstein. Um 1630. Abbildung: Bei Franz. — Schicksal: Beim Abbruch des Hauses im 19. Jahr- hundert vernichtet. 7. Wassergasse Nr. 3 9. Portal, niederländische Arbeit. Im Erd- geschoß einige Köpfe, im ersten Stockwerk Mars und Venus, auf den Giebelschrägen zwei liegende Gestalten. Portal und Wendeltreppe im Stadtgeschichtlichen Museum (s. S. 212). Sandstein. Treppe Eichenholz. Um 1635. Abbildung: Bei Ulbrich I, Boetticher. — Schicksal: Das Haus wurde 1895 abgebrochen. 8. Steinhauptstraße Nr. 9. Portal im Ohrknorpelstil mit der Inschrift: „Soli Deo Gloria“. Darin ein Renaissancekamin, jetzt in den Kunstsammlungen im Schloß (s. d. S. 211). Sandstein. 1638. Abbildung: Die Verwaltung der Stadt Königsberg. — Schicksal: Wahr- scheinlich zerstört. 224
9. Kneiphöfische Langgasse Nr. 9 9, Ecke Magisterstraße. Portal in niederländischen Formen mit Löwenköpfen. Im Flur die schönste Wendeltreppe Königsbergs mit geschnitzten Hermen als Fraljen, am Freppenanfang Fill Eulenspiegel. Beim Abbruch des Hauses 1890 stellte v. Below die Freppe in seinem Gutshause Lugowen, Kreis Insterburg, wieder auf. Sandstein, Eichenholz. Um 1640. Abbildung: Zwei bei Boetticher, Ulbrich I. — Schicksal: Unbekannt. 10. Im Garten des Löbenichtschen Goldschmiedes Paul Egloff auf der Neuen Sorge befand sich nach Caspar Stein ein Springbrunnen mit einem kleinen Kerl, der den blanken Hintern zeigte. Bronze (?). Um 1640. Schicksal: Längst verschollen. Hagensche Hofapotheke 11. Auf dem Giebel des 1694 und 1784 umgebauten, aber viel älteren Hauses der Hagenschen Hofapotheke, Junkerstraße Nr. 6, stand bis zum Abbruch des Hauses 1913 (!) die Statue der Hoffnung mit Anker und Faube. Dann fand sie ihren Platz auf erhöhtem Podest in der Apotheke selbst. Sandstein. 1694. Abbildung: Bei Boetticher, in: Königsberger Woche, Jahrgang 5, 17. S. 389, 1913. — Schicksal: 1944 zerstört. 12. Altstädtische Bergstraße Nr. 2 9, Ecke Polnische Straße (Steinhauptstraße, Alte Schloßhalle) hat im Erdgeschoß eine Stuckdecke, die in zwei kreisrunden Feldern Vulkan, Venus sowie Amor und Herkules, mit dem nemeischen Löwen ringend, dar stellt. Stuck. 1699. Renoviert 1770. Abbildung: Bei Ulbrich I (das Haus), bei Wünsch. — Schicksal: Unbe- kannt, wahrscheinlich vernichtet. 225
Barock SCHLOSS 1. Im Fahnensaal des Schlosses befinden sich das »Löwensoja“ mit zwei gewaltigen geschnitzten Löwen als Seiten und zwei Figuren im Ranken- werk als Rückenlehne, 2., 3. zwei große Schränke mit Darstellung der Emausszenen bzw, der vier Elemente; alles schwerer Danziger Barock. Eichenholz, spätes 17. Jahr- hundert. Abbildung: Zwei bei Boetticher. — Schicksal: 1944 verbrannt. 4. Im Fliesensaal des Schlosses stand vor dem Thron ein nicht sehr großer Fisch mit vier Putten als Träger, die mit reichem Rankenwerk unterein- ander verbunden waren. Eichenholz. Um 1660 (?). Abbildung: Bei Wünsch, Rohde III. — Schicksal: Verbrannt. SCHLOSSKIRCHE 1. Der Kanzelaltar — einer der frühesten in Ostpreußen — hat auf dem Gebälk zwei liegende weibliche Gestalten und Engelsputten, auf dem Altartisch steht ein Kruzifixus, aus derselben Zeit die Verzierungen der Königsloge (vielleicht von Matthias Poertzel, s. d.). Holz. 1706 (Boet- ticher), 1710 (Dehio). Abbildung: Drei bei Boetticher, Wünsch, Rohde III, Hubatsch III, in: Königsberg in 144 Bildern, Merian. — Schicksal: 1944 verbrannt. 2. Spätbarock ist die Orgel der Schloßkirche von G. H. Trost und Adam Gottlob Casparini, sie hat reiche ornamentale und figürliche Verzierungen. 1893 wurde sie von der Südempore auf die Nordempore verlegt. Holz. 1732. Abbildung: Bei Boetticher. — Schicksal: Verbrannt. 3. Das Altarkreuz in der Sakristei der Schloßkirche ist ein treffliches Werk auf einem mit drei Engelsköpfen geschmückten Dreifuß. Der Kreuzheiland nur klein. Holz. 1732. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Verbrannt. STÄDTISCHE KUNSTSAMMLUNGEN TM SCHLOSS 1. Barockschrank, sogenanntes Danziger Schapp, aus dem Prussia-Museum stammend, mit zahlreichen figürlichen Darstellungen: Im Gebälk eine weib- liche Gestalt mit Taube (Eule ?), auf den Kapitellen der Pilaster Putten, auf den Basen Pelikah, Vogel Phönix und Hirsch. Eichenholz. Um 1700. Abbildung: Bei Boetticher. — Schicksal: 1944 verbrannt. 2. Madonnenstatue auf, Mondsichel auf hohem Unterbau. Im Raum 7. Bernstein. Um 1670. Abbildung: Bei Rohde III. — Schicksal: Verschollen. 226
3. Kleines Kruzifix auf Unterbau mit Johannes und Maria auf Sockeln am Kreuzes fuß. Bernstein. Um 1680. Abbildung: Bei Rohde III. — Schicksal: Verschollen. 4. Ein kleiner Bernsteinkasten, zweigeschossig, aus dem Besitz der Familie v. Reitzenstein, zeigt Elfenbeinreliefs zwischen Bernsteinfiguren, als Be- krönung^einen Greif. Bernstein. Zweite Hälfte 17. Jahrhundert. Abbildung: Bei Rohde III. — Schicksal: Verschollen. 5. Ein ähnlicher Kasten mit Figuren und Elfenbeinreliefs, auf dem Deckel der preußische Adler, ebenda. Bernstein. Viertes Viertel 17. Jahrhundert. Abbildung: Bei Rohde III, Deutsche Staatenbildung. — Schicksal: Ver- schollen. 6. Ein Pokal, dessen Schaft ein kleiner Faun und ein Putto bilden, in dessen Schale ein Liebespaar mit Amor liegt, kam 1930 aus dem Dresdner Kunst- handel nach Königsberg. Bernstein. Viertes Viertel 17. Jahrhundert. Abbildung: Zwei bei Rohde III. — Schicksal: Verschollen. 7. Eine quaderartige Schraubflasche trägt auf den Ecken der Decken- kuppel vier Löwenköpfe und Akanthusschnitzerei. Der Flaschenkörper verschiedenfarbiger polierter Bernstein. Bernstein. Um 1680. Abbildung: Bei Rohde III. — Schicksal: Verschollen. 8. Ein ovales kleines Bernsteinrelief, Herkules mit dem nemeischen Löwen ringend, diente vielleicht als Talisman oder war im Deckel einer Schnupf- tabaksdose eingelassen. Bernstein. Um 1700. Abbildung: Bei Rohde III. — Schicksal: Verschollen. 9. Ein Bernsteinanhänger in silbervergoldeter Fassung stammt wahrschein- lich von einem Braunschweiger Bernsteinschnitzer, der in altertümlichem Stil arbeitete (Rohde). Er zeigt das Antlitz Kaiser Heinrichs TV. von vorn und König Konrads III. im Profil. Auf der Rückseite liest man: „Dieser Kayser Heinrich wurde von den Churfürsten ab gesetzt, um einer be- sondern Schwachheit. Starb in großen Elend; zu Lüttig begraben. Con- radus der 3te Hertzog zu Schwaben blieb aber ungekrönt wann er nach Rom pilgerte . . .“ Im Raum 7. Bernstein. Um 1723. Abbildung: Bei Rohde III. — Schicksal: Verschollen. 10. Kopie der Madonna mit dem Kinde aus der Nachfolge der Pisani in der Marienkirche zu Trapani. Leihgabe des Kunstgeschichtlichen Seminars der Albertina. Alabaster. 17. Jahrhundert. Abbildung: Bei Rohde V. — Schicksal: Verschollen. 11. Sinnbildliche Figur der Überwindung des Todes. Alabaster. Mitte 17. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 12. Alabasterplastik: Symbolische Figur des Friedens, die sich liegend auf einen Blumenkorb stützt. Geschenk des Herrn Kähler. Alabaster, z. T. ver- goldet. 1638. Schicksal: Verschollen.
13. Alabasterrelief des Großen Kurfürsten zu Pferde, im Hintergrund die Stadt Königsberg, links oben das kurjwestliche Wappen. Alabaster. Mitte 17. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 14. Fayencefigur eines liegenden Löwen, wohl als Ofenbekrönung dienend, aus Tolkemit stammend. Fayence. 18. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. STADTGESCHICHTLICHES MUSEUM IM KNEIPHÖFISCHEN RATHAUSE Schraubdenkmünze auf die Ansiedlung der Salzburger. Vorderseite: Eine auswandernde Salzburgerfamilie. Auf einem Bande darüber: Gehe aus deinem Lande und von deiner Freindschafft Act. 7. v. 3. Rückseite: Der thronende König Friedrich Wilhelm I. zeigt den vor ihm stehenden Salz- burgern ihre künftige Heimat. Silber. 1732. Größe: 45 mm <J), Gewicht: 26 g. Eine weitere Denkmünze auf die Salzburger, Standort unbekannt, bildet Schumacher II ab: Vorderseite: Brustbild Friedrich Wilhelms nach rechts, Rückseite: Ein langer Treck der Salzburger zieht durch Wald und Feld. Oben: Per aspera ad astra et (unten): Ex Babilo ad Canaan. 1732. STAATLICHE BERNSTEINMANUFAKTUR Kleiner sitzender Bacchus, feist, weibliche Formen zeigend, erinnert an frühe Meißner Porzellanfiguren. Wohl vom gleichen Meister, der das Dresdner Buddhafigürchen schuf. Bernstein. Um 1720. Abbildung: Bei Rohde III. Schicksal: Verschollen. DOM 1. Eine geschnitzte Lade im nördlichen Seitenschiff hat an der Vorderseite zwischen Pfeilern vier Nischen, in denen die Gestalten Glaube, Mäßigkeit, Kraft und Klugheit stehen. Darüber ein Streifen mit Schnörkeln. Nur in Gebser-Hagen erwähnt. Holz. Um 1675. Schicksal: 1944 verbrannt. 2. Wandgrabmal des Kanzlers Johann v. Kreytzen (J 5. Januar 1547) an der Nordwand des Vorderen Chores, errichtet von seinem Enkel. In Sarg- form zeigt es die liegenden Toten und die trefflich gearbeiteten Gestalten von Glaube und Hoffnung. Auf dem Sarge eine ausgemergelte liegende Menschengestalt, den Tod darstellend. Ob diese Figuren von Matthias Poertzel sind, erscheint sehr zweifelhaft, eher vom Meister der Decke im Magistratssaal, jedenfalls Königsberger Arbeit. Holz, Marmor vortäuschend gestrichen. 1697. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Verbrannt. 228
0 3. Epitaph der Anna Tegen (f 1. April 1698) an der Nordwand des Lang- hauses: Ein Oval mit ungestalten Engelsfiguren. Holz. 1698. Schicksal: Verbrannt. 4. Epitaph der Anna Sommerfeld (f 13. Juni 1720) an der Südwand des Langhauses, errichtet von ihrem Gatten, dem Kriegsrat S. Es zeigt eine Inschrifttafel, darüber ein Genius mit dem Bildnis der Verstorbenen. Marmor. 1720. Schicksal: Unbekannt. STEINDAMMER KIRCHE 1. Am Altaraufsatz wird das berühmte Triptychon Anton Möllers um- geben von einem strengen, von zwei korinthischen Säulen getragenen,' mit Engelsköpfen und Teigornamenten verzierten Rahmenwerk. In der Krö- nung der Heiland. Ulbrich denkt an Michael Doebel d. Ä. als Holzschnit- zer. Die Malereien waren nach Caspar Stein schon 1640 auf dem Altar und wurden 1670 in den neuen Rahmen eingefügt. Holz. 1670. Abbildung: Zwei bei Boetticher, Rohde I. — Schicksal: Der Altar wurde 1943 in der Kirche Schönbruch ausgelagert, aber 1944 mit unbekanntem Ziel wieder abgeholt. Seitdem verschollen. 2. Schlanker Kreuzheiland in edlen Verhältnissen an der Wand vor der Kanzel. Geschenk von Michael Sanden (1706). Holz. 1706. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Unbekannt. ALTROSSGARTER KIRCHE 1. Altar. Gemälde umgeben von zweigeschossigen Säulenstellungen und einem figurenreichen Rankenwerk mit T eigornamenten; verkröpftes, vom Erlöser auf der Weltkugel gekröntes Gebälk. Schwerlich von Johannes Pfeffer. Holz. 1677 geweiht. Abbildung: Zwei bei Ulbrich I, Boetticher, Federmann, Hubatsch III. — Schicksal: Zerstört. 2. Der rechte Beichtstuhl, ähnlich dem linken von Isaak Riga (s. d.), aber gröbere, figurenreiche Arbeit. Holz. 1703. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Zerstört. 3. Epitaph des Hof- und Jagdseilers Martin Grohmann (t 1656) und seines 1643 im Dobenschen See ertrunkenen Sohnes: "Zwei das Mittelfeld begren- zende Karyatiden, als Bekrönung ein trauernder Engelsknabe. Holz. 1656. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Zerstört. 4. Epitaph des Obersten und Hauptmanns zu Oletzko Heinrich v. Wallen- rodt 8. Februar 1616, J 29. Februar 1672). Zwei stehende römische Kriegergestalten tragen das Wappen; Zierformen im Ohrmuschelstil. Holz. 1672. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Zerstört. 229
NEUROSSGÄRTER KIRCHE 1. Hochaltar. "Zwei Gemälde werden von einem auf zwei Doppelsäulen ruhenden Schnitzwerk eingerahmt, das ein bewegtes Gemenge beseelter Figuren im Rankenwerk enthält. Christus mit der Siegesfahne als Krönung. Schwerlich von Michael Doebel oder Pfeffer. Holz. 1652. Staffiert 1668. Abbildung: Zwei bei Ulbrich I, Boetticher. — Schicksal: 1944 verbrannt. 2. An der östlichen Eingangshalle der Nordseite befand sich ein Löwen- kopf mit der Jahreszahl 1694. Stein. 1694. Schicksal: Unbekannt. FRANZOSISCH-REFORMIERTE KIRCHE Die im länglichen Zehneck 1733—1736 von Ingermann nach den Plänen Schultheiß v. Unfrieds erbaute Kirche enthält in ihrem anmutigen ellip- tischen, von Säulen getragenem Innern eine spätbarocke Kanzel mit zwei Aufgängen und eine barocke Orgel mit leisen Anklängen an das herauf- kommende Rokoko. Unten Troddelschmuck. Wenn die Kanzel auch ohne figürlichen Schmuck ist, so rechtfertigt die vorzügliche Arbeit eines un- bekannten Meisters doch ihre Erwähnung. Holz. 1739. Abbildung: Bei Wünsch, Hubatsch III. — Schicksal: Wahrscheinlich ver- brannt. JUDITTER KIRCHE 1. Das Wandgrabmal v. Roeders (t 1619) an der Nordwand der Kirche zeigt außer vielem Schnitz schmuck zwei stark bewegte Engelsgestalten. Holz. 1679. Schicksal: Möglicherweise erhalten. 2. Der von der Frau des Feldmarschalls Lehwaldt (verw. Roeder, geb. Buddenbrock) 1769 gestiftete Taufengel mit geöffneten Flügeln in schwim- mender Bewegung ist trefflich geschnitzt. Holz. 1769. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. KIRCHE QUEDNAU Die Kanzel zeigt ziemlich rohe Figuren und ist handwerklich; schwerlich von Johann Christoph Doebel. Der auf erstandene Heiland des Kanzel- deckels stand zuletzt auf dem Altar. Seine Figur der Liebe von der unter- gegangenen Taufkammer. Holz. 1687. 1701 staffiert. Schicksal: Unbekannt. KIRCHE HAFFSTROM Die Kanzel, von einem Engel getragen, zeigt an der Tür die Stärke und die Weisheit sowie zwei Putten als Wappenträger, am Körper Christus mit der Weltkugel, Petrus, Paulus und die Evangelisten, rückwärtig Moses. 230
Auf dem Schalldeckel der Heiland und Engel mit Leidenswerkzeugen. Handwerklich. Holz. 1690. Abbildung: Bei Ulbrich I, Wünsch. — Schicksal: Unbekannt. KIRCHE NEUHAUSEN 1. Ein 'schwebender Engel trägt die Kanzel in polychromer Schnitzarbeit mit acht Heiligenfiguren und Putten, an den Ecken Fruchtschnüre, darüber Engelköpfe. Schalldeckel mit triumphierendem Christus, fteseelte Arbeit, die stilistisch für sich steht. An der Kanzeltreppe, die Figur des Andreas, auf dessen Buch zu lesen ist: „1697. 10. Septem. A. H. H. sen.“ Schnitzer- oder Malerzeichen? Initialen des Stifters? Holz. 1697. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: 1944 verbrannt. 2. Das Orgelgehäuse ist vom preußischen Adler bekrönt, beiderseits bewegte musizierende Engel. Holz. 1716. 1721 „gestaviret“. Schicksal: Verbrannt. KIRCHE NEUENDORF Am Altar die kräftig geschnitzten Figuren von Petrus und Paulus sowie in den seitlichen 'Zierstücken kleine Putten. An der Vorderseite der Kanzel Johannes und Moses, gute Arbeit. An dem Schalldeckel: Posauneblasender Putto. Holz. 1634. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Unbekannt. KNEIPHÖFISCHES RATHAUS 1. Zwei liegende weibliche Gestalten beiderseits des Giebeltürmchens, vier stehende weibliche Gestalten auf der Brüstung des Daches (die fünfte auf dem östlichen Anbau ist erst aus der Zeit um 1740 — s. a. unter Gustav Heinrich Schmidt). Sandstein. 1697. Schicksal: 1944 zerstört. 2. Zwei das Kneiphöfische Wappen haltende Bären an der mit wappen- artigen allegorischen Darstellungen von Sinnsprüchen (Carl v. Lorck) ge- schmückten Freitreppe. Beim Bau des Rathauses urkundlich tätig: „Stein- metzmeister Jonas und zwei Bildhauergesellen“, deren Namen leider nicht überliefert sind. Sandstein. 1697. Abbildung: Drei bei Ulbrich I, Rohde I, Boetticher, Wünsch, Neumann, Königsberg in 144 Bildern, Merian. — Schicksal: Wahrscheinlich beschädigt erhalten. t 3. Stuckdecke im Magistratssitzungssaal, 12 x 7,80 m. In der Mitte ein Ge- mälde: Die Gnade übergibt Kurfürst Friedrich III. ein Buch. Das Spiegel- gewölbe mit gewaltiger Hohlkehle hat acht lebensgroße allegorische Ge- stalten, vier Genien (einer 1873 zwecks Lüftungsanlage entfernt), vier Standbilder der Jahreszeiten, Putten, von denen einer eine Krone trägt (war Friedrichs Absicht, König zu werden, damals schon dem Volke bekannt?). 231
Freitreppe des Kneiphöfischen Rathauses (zu S. 231) Die Arbeiten sind so hervorragend, daß man an Beeinflussung durch Schlüter gedacht hat. Czihaks Vermutung, Johann Michael Doebel d. J. sei der Künstler, ist durch nichts zu stützen, Ulbrich glaubt fest an Joseph Anton Kraus als Meister (s. d.). Stuck. 1696197. 1726 zwecks Reinigung als „Schnitzdecke“ bezeichnet. Ebenda ein Kamin: Bären halten das Kneip- höflsche Wappen. Abbildung: Vier bei Ulbrich, Boetticher, Rohde I, Wünsch, Schumacher II, Neumann, Deutsche Staatenbildung, Ostpreußen. Leistung und Schicksal. — Schicksal: 1944 zerstört. PORTAL ZUM BURGKIRCHENPLATZ Ein Barocktor mit zwei Türen, das Tor ist gekrönt von den 1,70 m hohen Statuen der Justitia (Mitte), der Barmherzigkeit und der Liebe. Die Justitia hält das Schwert hier in der Linken, was auch bei der Gerechtigkeit über dem Eingang zur Marktwaage im 1764 abgebrannten Löbenichtschen Rat- hause der Fall war. Die Originale kamen 1930 ins Stadtgeschichtliche Museum und wurden 1932 nach Modellen Rosenbergs (s. d.) durch genaue Nachbildung von der Hand 232
Liebe, Justitia und Barmherzigkeit auf dem Portal zum Burgkirchenplatz Kimritz1 (s. d.) ersetzt. Das Portal wurde am 6. Februar 1727 vom Kom- merzienrat Charles Cabrit testamentarisch gestiftet: „8. Sollen meine Erben das eine Thor des Reformirten Deutschen Kirchen- Platzes nach dem Creutz-Thor hin auff ihre Kosten neu anfertigen laßen, und zwar unten mit Stein, darauf mit "Ziegeln gemeueret, und das Thor und die zwey kleinen Thür en, von Holtz gutt gearbeitet und mit guten Schlös- sern versehen; oben auff dem Thor ansehnliche Zierathen und drey große Statuen von Bild-Hauer-Arbeit, als da Gerechtigkeit in der mitten, die Barmhertzigkeit an der einen, und die Liebe an der andern Seiten, alles wohl gearbeitet und nachgehendt gemäß Königl. Verordnung gelb und weiß abgeputzt, daß es ein gutes Ansehen habe.“ Sandstein. 1727. Abbildung: Bei Boetticher, Ulbrich I, in: Königsberg in 144 Bildern. — Schicksal der Originale: 1944 vernichtet. Kopien: 1944 abgestürzt und zertrümmert. 233
PRIVATHÄUSER 1. Das Haus Fragheimer Kirchenstraße 63, das Fettausche Familienstift, trug über dem Eingang das Wappen des Frhr. v. Fettau mit zwei Engel- gestalten als Wappenhalter. Sandstein. 1712. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Wahrscheinlich zerstört. 2. Das Haus Kneiphößsche Langgasse Nr. 5, einst dem Kommerzienrat Saturgus gehörend, 1908 abgebrochen, enthielt eine Stuckdecke: In jeder Ecke in großlinigem Rankenwerk ein beseelter Engelknabe, die Jahreszeit versinnbildlichend, vielleicht von Matthias Poertzel? Stuck. Um 1710. Schicksal: 1908 vernichtet. 3. August Hagen erwähnt Stuckaturen an einem Hause der 7uchmacher- straße, das bis etwa 1820 als Wahrzeichen Königsbergs galt wegen der schönen „niederländisch übertriebenen, aber geistreich erfundenen“ Barock- stuckaturen. Unter den Fenstern des zweiten Stockwerks befand sich eine Jagd: Hirsch, Wildschwein, Hunde, ein Jäger mit Speer, der ins Horn stößt. Unter den Fenstern des dritten Stockwerkes war unter Ranken die Fabel von Vater, Sohn und Esel mehrfach variiert. Hagen hielt es für möglich, daß der Meister der Decke des Magistratssitzungssaales auch diese Stuckaturen geschaffen hat. Stuck. Um 1700? Schicksal: Um 1820 abgebrochen. 4. Das 1701 von einem Grafen Dohna erbaute, später Döhnhoff-Kalck- reuthsche Palais, Schiefer Berg Nr. 12, dann wieder in Dohnaschen Händen, enthält eine zur Z eit des Grafen Dohna reich geschnitzte schöne Freppe, die Eberköpfe (das Dohnasche Wappen) abwechselnd mit Waffengerät zeigt. Holz. 18. Jahrhundert. Abbildung: Das Palais bei Rohde I. — Schicksal: 1944 verbrannt. Die Häuser Königstraße Nr. 54—56 entstanden etwa gleichzeitig um 1700. Sie bildeten die beste Baugruppe Königsbergs. Sie waren der Sitz des Landratsamtes für den Landkreis Königsberg. 5. Das Haus Nr. 55, das sogenannte „Dasselsche Haus“, erbaut von einem Grafen Eulenburg, hatte im Forweg eine breit ausladende einarmige Freppe, die in prachtvoller Schnitzerei einen Schützen mit Bogen auf der Hirschjagd nebst vielen Hunden im Rankenwerk zeigte. 1936 Umbau innerhalb eines Sparkassenraumes. Dabei hat Kimritz (s. d.) das Geländer nach Anweisung des Museumsdirektors Anderson ausgebessert und an der halben Freppe, wo eine Für durch gebrochen war, einen Elch neu eingefügt. Holz. 18. Jahrhundert. Abbildung: Bei Rohde I, in: Ostpreußische Woche, Jahrgang 13, 12. S. 189. 1920. — Schicksal: 1944 verbrannt. 6. Das Haus Nr. 56, das ehemals die Durchfahrt in der Mitte unter dem Balkon hatte, besaß eine doppelarmige Freppe mit vier Pfosten, zwischen denen sich ein Verschlag befand. Das sehr schöne Freppengeländer und die Pfosten zeigten gutgeschnitztes Rankenwerk mit Amoretten, mit 234
Barocktreppe in der Hagenschen Hofapotheke (zu S. 236) Trauben wechselnd, mit einem Adler, einem Löwen u. a. Holz. 17. Jahr- hundert. Abbildung: Bei Dethlefsen. — Schicksal: 1944 verbrannt. 7. Im Hause Hintertragheim Nr. 2 schwebte über der Gartenpforte des Torwegs ein Putto; im Garten, sichtbar durch ein schönes Gitter von der Schloßteichpromenade aus, führte eine von zwei grauen Rokokofackeln eingefaßte Treppe ins Grün des Gartens hinein, an der weiter aufwärts zwei Löwenköpfe standen. Tiefer im Garten sah man eine vor Alter grünliche Statue. Der Garten dieses Hauses war von dem Königsberger Kaufmann Hevelke Mitte des 18. Jahrhunderts angelegt; er wurde am 19. Mai 1717 als „Garten der Feidheimischen Wasserheilanstalt“ zu einem Bott von 16 500 fl. ausgeschrieben. Ihn erwarb der Kaufmann Eich- mann, der ihn noch 1800 besaß, als das Königspaar dort zu Gast war. Ihn erbte sein Sohn, der Kriegs- und Domänenrat Eichmann, der Vater des ostpreußischen Oberpräsidenten. Er war damals Königsbergs schönster Garten, zumal er, noch aus Hevelkes Zeit, ein in den Schloßteich vor- springendes Lusthäuschen hatte, das noch auf einer Zeichnung um 1840 zu sehen ist. Putto: Holz? Um 1750? Rokokofackeln: Sandstein. Um 1750? Löwenköpfe: Sandstein. Um 1750? Schicksal: Vernichtet. 235
8. Im Hause der Hagenschen Hofapotheke Junkerstraße Nr. 6 befand sich in dem Raum, wo 1809 Carl Gottfried Hagen dem Königspaar und seinen Kindern physikalische Experimente vorführte, eine Möbelgarnitur in schwerem Danziger Barock, bestehend aus Truhe, zwei Schränken, An- richte, Tisch und Stühlen, alles figürlich reich geschnitzt. An der Rückwand der Truhe eine Landsknechtsszene mit pokulierenden und würfelnden Leuten. Im selben Hause führte eine Barocktreppe mit prächtigem Blätter- schnitzwerk in den Oberstock, sie wurde bei völlig gleichbleibender Raum- ausstattung 1913 im Neubau eingebaut. Holz. 18. Jahrhundert. Schicksal: Beim Abbruch des alten Hauses 1913 wurden diese Möbel in einem bis ins kleinste nachgebauten Zimmer im Hause Tragheimer Pulver- straße aufgestellt. Dort 1944 verbrannt. Barocktreppe: Holz. 18. Jahrhundert. Schicksal: Verbrannt. 9. Am Hause der Kantapotheke, Kantstraße Nr. 3—4, hing über dem Eingang in der Höhe des ersten Stockwerks ein schwarzer Adler mit roten Fängen und goldenem Schnabel und Krallen. Holz. 18. Jahrhundert. Schicksal: 1944 verbrannt. Speichermarke Amor — Speichermarke Pax (zu S. 237) 236
Speichermarke Lamm — Speichermarke „Der Kasten Noä“ ALTSTÄDTISCHES SPEICHERVIERTEL Besonders malerisch waren die Speichermarken auf der Lastadie. Sie stammten bis auf zwei (Hengst und Bulle aus der Renaissancezeit) aus der Barock- oder noch späterer Zeit. Jeder Speicher hatte seine Speicher- marke. Wenn diese auch kaum den Anspruch auf Kunst erheben können, so sind sie doch als treffliche Volkskunst interessant, und ich nenne hier einige, die figürliche Darstellung zeigen: Bär, Lastadie 36, Sandstein. 1588 (so laut Marke, in der Tat etwas später). Stier, Lastadie 37, Sandstein 1589. Hengst, Lastadie 38, Sandstein. 1589. Schwan, Reifschlägerstraße 22, Sandstein. 1670. Pelikan, Bohlwerkgasse 12, Sandstein. 1728. Greif, Alt- städtische Tränkgasse 10, Sandstein mit Spuren von Vergoldung. 1741. (Liegender) Hirsch, Vogelstraße 25, Roter Sandstein. 1741. (Mit Ölzweig und Sonne) Taube, Bohlwerkgasse 20, Sandstein. 1742. Mühlenspeicher, Reifschlägergasse 21, Sandstein. 1763. (Springender) Hirsch, Lastadie 33, Sandstein. 1771. Adler (mit Sonne und Blitz), Lastadie 19, Sandstein. 1777. Amor (Frau mit Anker einem Mädchen die Brust reichend), Bohl- werkgasse 18, Sandstein. 1777. Pax (zwei weibliche Figuren unter einer Palme), Bohlwerkgasse 19, Sandstein. 1777. Riesenspeicher (gepanzerter Mann mit Lanze), Lastadie 20, Sandstein. 1779. Kalb, Lastadiengasse 21, Sandstein. 1779. Lamm mit Siegesfahne, Reifschlägergasse 34, Sandstein. 1787. Walfisch (Jonas ausspeiend), Vogelstraße 7/8, Sandstein. 1787. Der Eichbaum, Vogelgasse 7, Sandstein. 1787. Der Kasten Noä, Reifschläger- straße 33, Sandstein. 1787. Weintraubenspeicher (zwei Männer tragen 237
Spei ch er marke M er ku r eine Riesentraube), Große Krahnstraße 5—10, Sandstein. 1814. (farbig). Merkur, Lastadie 35, Sandstein. 1815. Die Große Hoffnung, Große Krahnstraße 5, Sandstein. 1846. Tyll Eulenspiegel ('Till schreitend), La- stadie 11, Sandstein. 1865. Ohne Jahr, barock: Wilder Mann, Bohlwerk- gasse 16, Sandstein. Gerechtigkeit, Lastadie 24. Sandstein. Der Pilger, La- stadiengasse 25. Sandstein. Löwe mit Hahn, Bohlwerkgasse 17. Sandstein, (springender) Löwe, Altstädtische Tränkgasse 13, mit Halbmond und drei Sternen. Sandstein. Großer Bär, Tränkgasse 8, Sandstein. Lamm, Bohlwerk- gasse 14, Sandstein. Pelikan mit vier Jungen, Lastadie 28, Ecke Tränkgasse, Sandstein. Bemerkenswert sind ferner die vier Schlußsteine in Bohlwerk- gasse Nr. 17, 19, 20 (treffliche Fratzenköpfe). Abbildung: Bei Goldstein, Boetticher, Dethlefsen, Wünsch, in: Königs- berg in 144 Bildern, Das malerische Ostpreußen, Neumann, Geliebtes Kö- nigsberg. — Schicksal: Größtenteils vernichtet. 238
„Hans von Sagan“ HABERBERG 1. In der Brandenburger Torstraße, am westlichen Ende, den Haberberger Kirch- höfen gegenüber, stand die Holzfigur eines Fahnenträgers, das rechte verwundete Bein hochhebend, des 17. Jahrhunderts, auf einem hölzernen Pumpengehäuse von Pyramiden- form, aus dem nur Pumpenschwengel und Auslaufrohr hervorragten. Der Volksmund bezeichnete die Figur als Hans von Sagan. Größe: ca. anderthalb m hoch. Holz, be- malt, frühestens Ende 17. Jahrhundert, da von Caspar Stein bis 1644 noch nicht er- wähnt. Abbildung: Bei Boetticher, Ulbrich I, Bink. — Schicksal: Um 1895 verschwunden. 2. Am Hause Unterhaberberg Nr. 16 — zwischen Blücher- und Bismarck- straße — befand sich über dem Schilde eine Steintafel mit Posaune blasendem Engel. Stein. Schicksal: Unbekannt. HINTERE VORSTADT Im Garten des St.-Georgs-Hospitals, Turnerstraße, stand die Figur St. Georgs zu Pferde mit dem Drachen. Handwerkliche Arbeit. Diese spät- barocke Statue hatte in der Kirche des Stiftes gestanden, kam 1775 ab- handen, wurde, als sie auf tauchte, 1844 von dem Schneider ehepaar Hensche angekauft und dem Hospital gestiftet. Sandstein. Um 1740. Schicksal: Unbekannt. KNEIPHOF In der Brodbänkenstraße Nr. 2—3 befand sich in einer Rundnische am Hause der Bärenapotheke ein Bär mit dem Wappen des Kneiphofs als dessen Wappenhalter. Höhe ca. ein m. Dick mit Ölfarbe überstrichen. Granit. Um 1700? 239
Abbildung: Bei Anderson VI, S. 54, in: Ostpreußen — 700 Jahre deut- sches Land. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. STEINDAMM Eine barocke Hausmarke „Wilder Mann“ vom abgebrochenen .Hause Steindamm Nr. 124 lag im Keller des Neubaues der „Hütte“. Sie stellte einen vollbärtigen Mann mit vergoldetem Blätterkranz um den Leib, auf eine Keule gestützt, dar. Das Relief war ca. 90 cm hoch und mehrfach überpinselt. Sandstein. Schicksal: Unbekannt. ALTSTÄDTISCHES RATHAUS Der „Japper“ am Altstädtischen Rathause. Noch in der Hochmeisterzeit, als Folge des im 13 jährigen Kriege (1454—66) auf gespeicherten Hasses brachten die Altstädter zur Verhöhnung der Kneiphöfer an ihrem (go- tischen) Rathause eine menschliche Spottmaske an, die beim Uhrschlage die "Zunge herausstreckte. Als 1528 ein neues Rathaus gebaut wurde, trug der eine Turm eine freischwebende Glocke und einen die Zunge heraus- streckenden gekrönten bärtigen Kopf. Dieser gekrönte Kopf, von dem nicht sicher zu sagen ist, ob es ein Menschen- oder Fierkopf war, wurde am 1754—65 erbauten heutigen Rathaus 1774 am Furm wieder ange- bracht. In diesen zweiten „Japper“ flog später ein Sperling hinein, der seinen Vorwitz mit dem Fode bezahlte, aber das Friebwerk für immer verdarb und den Altstädtern den Spottnamen Sperlingsschlucker ein- brachte. 1832 wurde der zerstörte Japper durch den heutigen aus Blech getriebenen vergoldeten Löwenkopf ersetzt. Blech, vergoldet. 1832. Schicksal: Der Japper überlebte den Brand des Rathauses am 6. März 1940 und die Zerbombung der Stadt. Möglicherweise beschädigt erhalten. Rokoko 1 STÄDTISCHE KUNSTSAMMLUNGEN IM SCHLOSS 1. Gestalt eines Fagottbläsers, wahrscheinlich oberrheinische Arbeit. Buchs- baumholz. Erste Hälfte 18. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 2. Figur aus Gußeisen, bronziert, den Winter darstellend. Geschenk des Stadtrates Guttmann. Eisen. Zweite Hälfte 18. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 3. Zwei Affen aus dem Meißner „Affenkonzert“. Meißner Porzellan. Um 1760. Schicksal: Verschollen. 240
0 4. Leda mit Schwan. Aus der Porzellanmanufaktur in Kloster Veilsdorf in Thüringen (gegründet 1760 vom Prinzen Wilhelm Eugen von Hild- burghausen). Aus ostpreußischem Privatbesitz erworben. Porzellan. Um 1770. Schicksal: Verschollen. 5. DreNsymbolische Figuren aus Veilsdorf. Porzellan. Um 1780. Schicksal: Verschollen. 6. Zwei Schaf er grupp en aus der Frankenthaler Porzellanmanufaktur (von Anton Hannong aus Straßburg 1755 gegründet). Porzellan. Um 1770. Schicksal: Verschollen. ' 7. Reliefbildnis Friedrichs des Großen im „Arbeitszimmer des Kaisers“. Marmor. Schicksal: Verschollen. NEUROSSGÄRTER KIRCHE Die Orgel (von Georg Siegmund Casparini) hat nur in den weitausladen- den seitlichen Einfassungen zwei fliegende Posaunenengel und zwei musi- zierende Engel. Holz. 1737. Abbildung: Bei Boetticher. — Schicksal: 1944 verbrannt. ALTROSSGÄRTER KIRCHE Die von Adam Gottlob Casparini gebaute Orgel tragen zwei Hermen. An der Orgelempore Putten. Noch aus der Übergangszeit Barock-Rokoko. Den Karyatiden wurden richtige Leinenhemden übergezogen, die mit Öl- farbe gesteift wurden. Holz. 1747. Abbildung: Bei Boetticher, zwei bei Ulbrich I, Federmann.' — Schicksal: Wahrscheinlich 1944 vernichtet. i HABERBERGER KIRCHE 1. Das zu den schönsten ostpreußischen Rokokowerken zählende Gehäuse der Orgel von Adam Gottlob Casparini zeigt über der Klaviatur den har- fenden König David, daneben zwei das Gehäuse tragende, kühngedrehte Hermen. Musizierende Engel krönen den Orgelaufbau. Holz. 1753. Abbildung: Bei Boetticher, zwei bei Ulbrich I. — Schicksal: 1944 ver- brannt. 2. Die Kanzel mit den vier Evangelisten und ihr auf vier Pilastern ruhen- der Schalldeckel ist von einem posaunenblasenden Engel gekrönt, gestiftet von den Kaufmannsgehilfen des Haberbergs. Holz. 1756. Abbildung: Bei Boetticher, zwei bei Ulbrich I, Hubatsch III,. — Schicksal: Verbrannt. 3. Der schöne Altar ist recht vorn Geist des Rokoko erfüllt. Sechs .korin- thische Säulen tragen das Gebälk, an ihnen stehen Glaube und Liebe. Auf 241
Beichtstuhl in der Haberberger Kirche dem First Hoffnung und Geduld. Als Krönung das Dreieck mit Wolken und Strahlen, beiderseits Engel. Alles scheint zu leben. Der Altaraufsatz kostete 2976 Gulden. Die Wirkung der drei großen Ausstattungsstücke wird erhöht durch die Gesamtwirkung aller im besten spielerischen Ro- koko gehaltenen Ausstattungsstücke: Zwei Beichtstühle von 1765, die Altar schranken, das Gestühl, die Liederverstafeln. Holz. 1766. Abbildung: Bei Boetticher, fünf bei Ulbrich I. — Schicksal: Verbrannt. STEINDAMMER KIRCHE Die Kanzel ist nebst der Freppentür sehr schönes Rokoko. Den Schall- deckel krönt ein posaunenblasender Engel. Wahrscheinlich vom Meister der Haberberger Kanzel. Holz. 1760. Abbildung: Bei Boetticher. — Schicksal: Zerstört. 242
Kanzel der Steindammer Kirche (zu S. 242) SACKHEIMER KIRCHE Der Neubau der Sackheimer Kirche nach dem Brande von 1764 erfolgte 1769—1771 nach den Plänen von Oberbaurat Bergins. Die schöne Rokoko- kanzel im Innern hat nur ornamentalen Schmuck. Den zierlichen Rokoko- turm krönte ein stark vergoldetes Lamm Gottes, das Wappentier des Sack- heims, als Wetterfahne. Kupfer vergoldet. 1771. Abbildung: Bei Boetticher, Hubatsch III. — Schicksal: 1944 verbrannt. KATHOLISCHE KIRCHE Zwei Seitenaltäre, der Trinitatis- und der Marienaltar, in schwungvollen Rokokoformen, tragen die Gestalten des Moses und Johannes des Täufers. Holz. Um 1780. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: 1944 verbrannt. ALTER DOMFRIEDHOF, BRANDENBURGER STRASSE 1. Das Eingangstor des am 9. Dezember 1785 eingeweihten Kirchhofs hat einen von toskanischen Pilastern getragenen Stichbogen, auf dessen Schluß- stein Charon mit der Hippe als Relief dargestellt ist. Sein mit drei Urnen 243
gekrönter geschwungener Giebel trägt ein Relief des Kneiphöfischen Wap- pens mit zwei Bären als Schildhalter. Sandstein. 1786. Abbildung: Bei Boetticher. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. 2. Auf dem alten Domfriedhof selbst befinden sich an der Erbbegräbnis- kapelle der Familien Tobias Pychlau und Michael Ludwig Sageisdorff, die 1786 erbaut wurde, zwei stehende weibliche Gestalten auf dem Haupt- gesims, eine von ihnen mit Füllhorn, und zwei Engelknaben auf dem Bogengesims. Sandstein. Knaben: 1786. Weibliche Gestalten: Um 1770 (Ulbrich). Schicksal: Unbekannt. KIRCHE NEUENDORF Auf dem Altar steht ein Kruzifixus, dessen weit herabhängender Körper gut gearbeitet ist. Holz. Mitte des 18. Jahrhunderts. Abbildung: Bei Ulbrich I. — Schicksal: Unbekannt. HEIDEMANNSTRASSE Das Portal des ehemaligen Löbenichtschen Hospitals wurde nach dem Brande vom 11. November 1764, da unbeschädigt geblieben, vor dem Neubau des Hospitals in der Heidemannstraße neu errichtet. Zwei Pfeiler mit Voluten und Blechfackeln tragen einen sehr flachen Bogen, über dem die Inschrift steht: „Refugium hoc paupertatis et indigentiae monumentum pietatis. Alberti March. Brandenb. Flammig ao. MDCCLXIV penitus dirutum e cineribus clementia et liberalitate Friderici Magni in integrum restitutum est. Sacrum sit posteritate! Sit illaesum Vicibus Fortunae!“ Über dem Bogen thront auf einer Steinkugel der schwarze fridericianische Adler. Sandstein. 1764. Abbildung: Bei Boetticher. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. ALTSTÄDTISCHE LANGGASSE 77 Awei kleine Löwen mit Schilden in Nischen bewachen den Eingang des Hauses. Einst farbig bemalt. Kunstwert gering. Stein. Um 1750. Abbildung: Bei Boetticher. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. ECKE LÖBENICHTSCHE LANGGASSE UND TUCHMACHERSTRASSE An diesem Hause befand sich ein Hauswahrzeichen: Liegender Löwe. Me- tall. Um 1765. Abbildung in: Ostfunk und ostdeutsche Illustrierte, Jg. 11, Nr. 17, S. 75. 1933. — Schicksal: Zerstört. 244
HEINRICHSTRASSE Ein einstöckiges Haus an der Südseite der Heinrichstraße, kurz vor der Drummstraße, besaß eine Stuckdecke mit reichlichen Rokokoornamenten und in den vier Ecken einen lachenden und weinenden Männer- und Mädchenkopf gegenüber von Ecke zu Ecke. Stuck. Um 1770. Schicksal: Zerstört. PARADEPLATZ NR. 7 Über der Eingangstür der Buchhandlung Gräfe und Unzer befand sich bis 1931 ein gekrönter rokokohaft bewegter schwarzer Adler, im Schnabel einen Lorbeerkranz, in den Klauen eine geflügelte Posaune mit Lorbeer- zweig und ein Buch haltend, auf dessen Seiten zu lesen steht: G & U / Gegr. / 1722 / DEO / REG1 / POPU / LO. Diese Aufschrift ist jünger als der Adler, der 1768 von Johann Jacob Kanter über seinem im Löbe- nichtschen Rathause 1764 gemieteten Laden angebracht wurde. Dies Er- eignis schildert Th. G. v. Hippel der Ältere in einem Brief an Scheffner vom 7. September 1768 folgendermaßen: „Es ist Zeit, daß ich Ihnen mit einem Nachspiel den völligen Beschluß mache, betitelt: ,Das aufgebrachte Schild'. Personen Herr Kanter mit seiner Frau, Megerlin [LadendienerJ, zwei Träger, womit man sich die Weintraube, so ehemals Israeliten trugen, Adler über der Eingangstür der Buchhandlung Gräfe und Unzer 245
sehr erbaulich vorstellen kann. Hamann, Hippel; eine entsetzliche Menge Volks. Der Schauplatz ist in Kanters neuem Laden, und der "Zug geht durch die Krumme Grube. Gestern, können Sie sich's vorstellen, speise ich abends bei Mohr, wo Kanter auch gebeten war, welchen ich gegen 7 ab- holen wollte. Kaum bin ich im Laden, so kommt der Adler an, mit einem aujgeschlagenen Buch in der Klaue, wo die Worte stehen: Deo, Regi, Populo. Der Adler ist von abscheulicher Größe und eine Posaune ist an- gebracht, welche die Madame Kanterin des lärmenden Volks ohngeachtet auf den geistreichen Vers brachte: ,Posaunen wird man hören, wo aller Welt ihr Ende'. Sie glauben vielleicht, ich dichte, nein, wahrhaftig keinen Zug. Er wollte den Adler noch gestern aufbringen, aber ich wäre noch nicht bei Mohr, obgleich es Bußtags um 8 Uhr ist. Allein dadurch, daß alles so blieb, verlor sich das Volk, und Hamann und ich zogen wie ein Paar Fahnenschwenker voraus". Dort verblieb der Adler auch unter mehreren Nachfolgern (Wegner, Dangel, Hartung, Goebbels, Unzer, Gräfe), bis er 1866 über das Portal des nach der Junkerstraße verlegten Ladens und 1873 über den Eingang des alten Paradeplatzhauses von Gräfe und Unzer kam. 1931, beim Umbau, wanderte er ins Museum der Buch- handlung. Die Zahl 1722 geht auf den ersten Vorgänger der Firma zu- rück, Christoph Gottfried Eckard, der in diesem Jahre von König Friedrich Wilhelm I. das Privileg für eine neue Buchhandlung erhielt. Eichenholz. 1768. Abbildung: Drei bei Forstreuter. — Schicksal: 1944 verbrannt. SATURGUSSCHER GARTEN NEUER GRABEN NR. 6—8 1. Vier prächtige Putten und zwei Rokokovasen (ursprünglich vier) mit Rocaillen und traubennaschenden Putten, alle ca. drei m hoch, tragen am geschweiften Sockel das Wappen des Kommerzienrates Friedrich Satur- gus: Drei fünfzackige Sterne in ovalem Felde. Der Königsberger „Wasser- poet" Lauson schilderte 1734 den Saturgusschen Garten und diese Putten so: „Der Garten, dessen Reitz vor meinen Augen schwebt, Ist wehrt, daß ihn ein Lied von bessrer Hand erhebt. In diesen darf man kaum mit zweyen Schritten gehn, so wird ein Blumenstück uns schon vor Augen stehn. Dies ziert ein breiter Gang von den Orangerien Und acht in Stein geschnitzt fast redende Statiien, Die eine bildet uns den jungen Hercules Die steife Löwenhaut und Keule zeiget es. . . . Schamhaftigkeit hat dort sich an den Baum gelehnet, Sie hält die Augen zu, und schämet sich, und stehnet. . . . Pomona zeiget dort den Apfel, doch versteckt, Weil sie den Rücken sich mit ihrer Hand bedeckt, Antumnus scheint ihn ihr ganz offenbar zu zeigen . . ." 246
(Über die Erneuerung der Skulpturen s. u. Threyne). Sandstein. Putten 1753 vollendet. Vasen nach Ulbrich erst 1770 (?) Abbildung: Bei Goldstein und Ulbrich II. — Schicksal: Heute wahrschein- lich vernichtet. 2. Die achteckige Muschelgrotte, in der aus Kronleuchter und Fußboden heimtückisch Wasserstrahlen spritzen, enthielt neben drei Masken aus Mu- scheln und bunten Steinchen eine Reihe Porzellanßgürchen sowie zwei chinesische Pagoden, die Kopf und Hand bewegten. Innen ganz mit Spie- geln, Muscheln und Steinchen mosaiziert. 1930 unter der Leitung des Bild- hauers Threyne erneuert. Abbildung: Bei Goldstein. — Schicksal: Heute wahrscheinlich vernichtet. 3. In dieselbe Zeit gehört der Laufbrunnen, der zu unserer Zeit unter 247
Saturgusscher Garten: Eingang zur Muschelgrotte — Maske aus Muscheln in der Muschelgrotte (zu S. 247) einer Holzveranda am Zschockschen Stift stand. Die malerisch hingestreck- ten nackten Gestalten rechts eines Wassergottes, links einer Nymphe, vor einer Tuffsteinwand, auf der eine zweite Nymphe als Krönung ruhte, hatten zwischen sich eine Urne, aus der das Wasser floß. 'Vielleicht war diese heim Brand des Gartens am 4. Mai 1803 gerettete Gruppe das Kernstück des Trelianischen Werkes, von dem wir aus einer Sachverstän- digentaxe vom 27. April 1775 erfahren. (Weiter gehörten zur Rokoko- ausstattung des Gartens ein babylonischer Turm, dessen Schraubenweg das Wasser entlang hüpfte, eine Sonnenuhr aus Kalkstein, ein Aussichtsturm, eine Pyramide, ein Irrgarten, Teiche, Grotten mit Zwergen und allerlei Getier. Die sechs letzteren waren 1803 zugrunde gegangen — wir wissen es nur aus Lausons Gedicht). Sandstein. 1759 vollendet. Abbildung: Bei Goldstein. — Schicksal: Unbekannt. 4. Aus der Zeit der beiden Neffen des alten Kommerzienrates Saturgus, Friedrich Franz und Adolf Bartholomäus, die den Garten durch Kauf vergrößerten und 1795 das Saturgussche Haus im Zopfstil umbauten, dürften die Standbilder der vier Jahreszeiten stammen: Kraftvolle Knaben- gestalten, die den ca. 1000 qm großen Platz hinter dem Saturgusschen Hause umsäumten. Sandstein. Um 1765. Abbildung: Bei Dethlefsen, Goldstein. — Schicksal: Unbekannt. 248
Empire- und Biedermeierzeit SATURGUSSCHER GARTEN UND SATURGUSSCHES HAUS 1. Nach dem Zusammenbruch der Brüder Saturgus gingen Haus und Garten in den Besitz des Stadt-]ustizrathes Samuel Kuhnke über. Aus dessen Zeit stammen die vier sehr schönen halblebensgroßen Terrakottafiguren im Stile Thorvaldsens, die man sogar Chr. Dan. Rauch hat zuschreiben wollen. In fließende griechische Gewänder gehüllt, standen sie auf dem Platz zwischen der Rückfront des Saturgusschen Hauses und der Muschel- grotte. (Über ihre Erneuerung s. u. Threyne). K. baute auch das längliche bogenüberspannte Lusthäuschen mit den Gipsbüsten Schillers und Goethes, während das zweite sechseckige, schon das kommende Biedermeier verkün- dende Gartenhäuschen mit den Gipsbüsten Kants und Herders auf Stän- dern höchstens aus seiner letzten Zeit, wenn nicht aus der seines Nach- folgers Zschock stammt. Zu seinem 80. Geburtstage am 16. Dezember 1822 machten Kuhnkes Freunde ihm ein heute seltsam anmutendes Ge- schenk: Eine Einsiedelei, ein Holzhäuschen mit Glockentürmchen und einem wächsernen Eremiten in Mönchstracht darin — in der damaligen lebensfrohen Zeit ein beliebtes Memento mori. 1930 gab der Königsberger Maler Bublitz dem Klausner ein neues Gesicht. Figuren: Terrakotta. Um 1800. Schicksal: Unbekannt. Büsten Kants und Herders im Gartenhäuschen des Saturgusschen Gartens 249
Saal im Saturgusschen Haus Eremit: Wachs. 1822. Abbildung: Bei Goldstein, Dethlefsen, in: Das malerische Ostpreußen. — Schicksal: Vernichtet. 2. Im Hause selbst, im einst fünffenstrigen (später zwei Fenster ver- mauert) Saal im ersten Stockwerk an der Gartenseite standen in Nischen vor den Fensterblenden die Büstenhermen George Carl Friedrich Zschocks und seiner Mutter Eleonore Sophie geb. du Moulin. Sie waren sehr schön gearbeitet, doch ist der Künstler vergessen. Marmor. Nach 1848. Abbildung: Bei Goldstein. — Schicksal: Unbekannt. STÄDTISCHE KUNSTSAMMLUNGEN IM SCHLOSS 1. Zwei Frauenbüsten auf Marmorsäulen. Bronze. Anfang 19. Jahrhundert. Schicksal: Verschollen. 2. Aus der Berliner Porzellanmanufaktur acht unglasierte Biskuitfiguren: a) Friedrich Wilhelm III. mit Bildniskopf der Königin Luise am Sockel, b) Frauengestalt mit Kind, c), d) zwei Frauengestalten, e) Kastor, f) Pol- lux, g) Meleager, h) Äskulap. Porzellan. 1780—1810. Schicksal: Verschollen. 3. Drei Steingutfiguren der Aschaffenburger Manufaktur Damm. Stein- gut. Um 1850. Schicksal: Verschollen. 250
Denkmünze auf das Hochwasser von 1801 STADTGESCHICHTLICHES MUSEUM Hier befand sich eine Denkmünze auf eine Wassersnot von 1801, be- schrieben bei Faber. Vorderseite: „Andenken des erschrecklichen Orkans und Wasserfluth zu Pillau, Königsberg und Memel den 3. Nov. 1801“. Rückseite: Schloß- und Altstadttürme und Häuser bis zu den Giebeln im Wasser. Unterschrift oben: „Ein Theil Königsberg sechs bis sieben Fuß unter Wasser“. Silber. 1801. KANTZIMMER DES STADTGESCHICHTLICHEN MUSEUMS Hier lagen in einem mit schwarzem Samt ausgelegten Pappkästchen drei Reliefmedaillons aus. Das mittlere zeigt das Bild Kants, Kopie nach Collin (s. d.), das linke Sokrates, das rechte ein Doppelbild in antikem Stil. Eigen- tümer: Professor Trautmann-Potsdam. Alabaster. Um 1804. Schicksal: Verschollen. STADTTHEATER (OPERNHAUS) Neben der südwestlichen Bogennische befanden sich bis zum Umbau 1911 zwei, dann bis zur Vernichtung des Gebäudes eine mit der Anstrichfarbe des Hauses übermalte weibliche Figur, vielleicht eine Muse. Höchstwahr- scheinlich eine Probestatue des zwischen den beiden Rundnischen figuren- reich geplanten Frieses. Ein äußerst seltener Stich aus der Sammlung des Königsberger Kommerzienrates Teppich (Wiedergabe bei Goldstein, Abb. 2) stellt das „Neue Schauspielhaus zu Kgb. v. Müller inv. J. J. Wagner sculps.“ dar. Dieser Stich schildert nichts Vollendetes, er ist offenbar nur ein künst- 251
lerischer Entwurf. Über einen Bildhauer ]. J. Wagner habe ich nichts er- fahren können, wir wissen nicht, ob er, wie die Unterschrift vermuten läßt, wirklich beauftragt war, den Fries zu fertigen. Bei Rosenwall lesen wir: „Noch siebet die Fronte ein wenig einförmig und schwer aus, denn die von dem Direktor Schadow zu Berlin verfertigten Basreliefs, die auf dem Marmor [sic!] angebracht werden sollen, fehlen z. Zt. noch, da es an Geld mangelt“. Daß die Figur etwa erst im Biedermeier angebracht wor- den sei, dagegen sprach ihr klassizistischer Stil, wir werden sie also wohl in die Entstehungszeit des Theaters setzen können. Sandstein (?) 1809. Schicksal: 1944 vernichtet. ALTE UNIVERSITÄT Im Jahre 1821 wurde das (mit dem Versammlungszimmer) die ganze Ostseite einnehmende Auditorium maximum nach dem Plan Välerian Müllers neu eingerichtet. Damals wurden außer der dort befindlichen Büste Kants von Hagemann (s. d.) die Marmorbüste König Friedrich Wilhelms III. und die Bronzebüste des Kronprinzlichen Rektors (nach- maligen Königs Friedrich Wilhelm IV.) auf gestellt. 1825 kam noch die Marmorbüste C. G. Hagens von Wichmann (s. d.) hinzu. Diese vier Büsten sind auf einem Holzschnitt eines Unbekannten zu sehen, der das Audi- torium maximum mit einer Festversammlung anläßlich der Universitäts- jubelfeier 1844 darstellt, und in der „Leipziger Illustrierten Zeitung“ er- schienen. (Wiedergabe bei G. Karl, Abb. 15). Marmor. Bronze. Vor 1821. Schicksal: Während die Büsten Kants und Hagens 1862 ihren Platz im Senatszimmer der Stülerschen Universität fanden, werden die Königs- büsten noch 1883 als an alter Stelle befindlich erwähnt. Weiteres Schicksal unbekannt. Die Kunst der letzten hundert Jahre (1844- 1945) SCHLOSS 1. Zur Königskrönung Wilhelms I. am 18. Oktober 1861 wurde die Treppe zum nordöstlichen Eckturm unter der Turniergalerie gebaut. Auf dem Pfeiler wurde die kleine Figur des Kurfürsten Friedrich II. als Ritter des Schwanenordens auf gestellt. (Berliner Bildhauer). Bronze. 1861. Abbildung in: Das malerische Ostpreußen, Merian, Neumann. — Schick- sal: Unbekannt. 2. Bei der gleichen Gelegenheit wurden an der Westseite im Moskowiter- saal die überlebensgroßen Statuen Herzog Albrechts und König Fried- richs I. auf gestellt. Während der Krönungsfeierlichkeit standen sie beider- seits des Brunnens im Schloßhof. Stein. 1861. Abbildung: Bei Boetticher, in: Königsberg in 144 Bildern, Merian. — Schicksal: Unbekannt. 252
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STÜLERSCHE UNIVERSITÄT 1. Die Grundsteinlegung zum Universitätsneubau Stülers fand bereits am 31. August 1844 statt. Der Bau wurde aber erst am 20. Juli 1862 einge- weiht. Die in der hinteren Vorhalle die Haupttreppe einfassenden Säulen aus braunrotem westfälischem Marmor tragen korinthische Kapitelle, auf denen das Studentenleben: Studium, Kommers, Waffenübung, Musik dar- gestellt sind. Gelbliche Biskuitmasse der Berliner Porzellanmanufaktur. 1856—1862. Abbildung in: Das malerische Ostpreußen, Band 3, Deutsche Staatenbil- dung. — Schicksal: Wahrscheinlich vernichtet. 2. Im Senatszimmer wurde neben der Hagemannschen Kantbiiste und der Wichmannschen Hagenbüste die Büste des am 25. August 1860 verstorbenen Altphilologen Christian August Lobeck auf gestellt. Marmor. 1862. Schicksal: Zerstört. KNEIPHÖFISCHES GYMNASIUM Beim Bau des Gebäudes 1864 wurden über dem Haupteingang die Me- daillonbilder Herzog Albrechts und Melanchthons angebracht. Sandstein. 1864. Schicksal: Vielleicht erhalten. MEDIZINISCHE UNIVERSITÄTSKLINIK Drummstraße Nr. 25—29 befanden sich über dem Hauptportal des „Roten Hauses“ im ersten Stockwerk zwei Scudellen (<J) ca. 1,50 m) berühmter Zwei Scudellen an der Medizinischen Universitätsklinik 254
Chirurgen. Denn dieses 1860 erbaute, am 19. Januar 1864 eingeweihte Haus war die erste Chirurgische Universitätsklinik und diente als solche bis zur Eröffnung der neuen Chirurgischen Klinik in der Langen Reihe am 1. Juli 1881. Das „Rote Haus“ fiel dann der Medizinischen Universi- tätsklinik zu, die bisher lediglich im „Grauen Hause“ (November 1847 eröffnet) gewirkt hatte. Das rechte Medaillon stellte den am 1. Februar 1792 in Königsberg geborenen Professor Johann Friedrich Dieffenbach dar, das linke einen Arzt in Puderperücke und Rokokotracht. (Vielleicht Professor Johann Daniel Metzger, der sich als erster und einziger schon 1790 für den Bau eines bis dahin noch nicht vorhandenen Clinicums, den Ankauf des Biittnerschen Theetrum anatomicum, die Schaffung eines Bo- tanischen Gartens und den Bau einer Hebammenschule kräftig einsetzte? 1794 wurde letztere eröffnet und Metzger ihr erster Direktor.) Gelbe Terrakotta. 1864. Abbildung: Bei Vogel. — Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. UNIVERSITÄTS-FRAUENKLINIK Am Neubau von 1870—73 in der Drummstraße Nr. 22—24 (Architekt Adolf Arndt) wurden zwei Scudellen ((/) ca. 1,50 m) angebracht mit den Reliefs zweier um die Gynäkologie und das Hebammenwesen verdienter Ärzte. Das südliche Medaillon stellte den englischen Gynäkologen James Simpson (1811—1870) dar, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts einer der gefeiertsten Gynäkologen Englands war und als erster die neue Chloro- formnarkose bei der Geburt anzuwenden wagte. (Vielleicht stellte die andere Scudelle den Professor Albert Hayn dar, der der Gynäkologie ihre gleichberechtigte Stellung in Königsberg erkämpfte und den Bau dieser Klinik durchsetzte, ohne ihre Vollendung zu erleben.) Der Bildhauer der Scudellen ist wahrscheinlich derselbe, der die des Roten Hauses schuf (s. o.) (Siemering? Schindler? Stürmer?). Gelber gebrannter Ton. 1872/73. Schicksal: Möglicherweise erhalten. SCHLOSS Im Fahnensaal des Schlosses befand sich eine Büste Moltkes. Bronze. “Zwi- schen 1870—1890. Schicksal: Verschollen. ALTER NEUROSSGÄRTER FRIEDHOF (EHRENFRIEDHOF) 1. Dort zeigte der Grabstein A. Wagners mit zwei gesenkten Fackeln an den Kanten, mit Urne und vier Eckakroterien auf dem Giebel ein Relief in griechischer Art, zwei Männer darstellend, darüber: Dem Andenken / Albrecht Wagners / Seine / dankbaren Schüler. (Von Siemering?) Relief: Marmor. Grabstein: Sandstein. Nach 1872. Abbildung in: Königsberger Woche, Nr. 8 v. 17. November 1912, S. 182. — Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. 255
Grabstein Albrecht Wagners im alten Neuroßgärter Friedhof (zu S. 255) — Grab- stein Richelots im alten Neuroßgärter Friedhof 2. Der Grabstein Richelots mit seiner Scudelle en face geschmückt, dar- unter: Dr. Jul. Friedr. / Richelot / * 6. Nov. 1808 / /' 1. Apr. 1875 / Geh. Rath u. ord. Professor / der Mathematik / an der Universität. / Gewidmet von treuen Freunden / und dankbaren Schülern. Scudelle: Bronze. Grab- stein: dunkler Marmor. Nach 1875. (Von Siemering? Von Hundrieser?) Abbildung in: Königsberger Woche, Nr. 8 v. 17. November 1912, S. 182. — Schicksal: Unbekannt. 3. Der hohe Grabstein Lehrs, oben mit einem Muschel-Akroterion ge- schmückt, trug vorn eine Scudelle mit dem Bildnis L.s nach links. Darunter: K. Lehrs / geb. 14. I. 1802. gest. 4. VI. 1878 / AOFOE / MOYEIKHI / KEKPAAAENOE / (sic! A statt A ist ein Irrtum des Steinmetzen). (Von Siemering?) Nach 1878. 256
Abbildung in: Königsberger Woche, Nr. 8 v. 17. November 1912, S. 181. — Schicksal: Wahrscheinlich erhalten. 4. Der Grabstein Casparsy (* 29. Januar 1818) hatte eine Scudelle nach links, darunter: Professor / Dr. Robert Caspary / Direktor des Kgl. Bo- tanischen Gartens / 1858—87. Darunter eine Widmung seiner Schüler (von Hundrieser? von Reusch?) Scudelle: Bronze. Grabstein: Dunkler Marmor. Nach 1887. Abbildung in: Königsberger Woche, Nr. 8 v. 17. November 1912, S. 183. — Schicksal: Unbekannt. VOLKSGARTEN Hier wurde am 18. Juni 1875 das Kriegerdenkmal der Einigungskriege (Stadtbaurat Krüger) enthüllt. Der Sandsteinpylon war von einem ehernen Adler gekrönt. An der Südseite befand sich die Maske eines sterbenden Kriegers. Bronze. 1875. Schicksal: Vernichtet. HAUS PARADEPLATZ NR. 1 An dem runden Eckturm des an der Stelle der 1880 abgebrochenen Czer- wonkaschen Häuser erbauten Hauses befand sich eine P/2—2 m hohe vor- treffliche Nachbildung des Hermes des Giovanni da Bologna. Fortge- blieben war der Kopf des Windgottes, auf dem Hermes steht. Bronze. 1880. Schicksal: Unbekannt. STÄDTISCHE GEMÄLDEGALERIE IM SCHLOSS Eine Bildnisbüste von dem langjährigen Akademiedirektor Ludwig Rosen- felder (wahrscheinlich von Reusch?). Gips oder Ton. Nach 1881. Schicksal: Vernichtet. MÜNZSTRASSE Am Hause Nr. 24 b — seit 1933 Ortskrankenkasse, gebaut um 1880 von der Königsberger Allgemeinen Zeitung, die, von Alfred Hausbrandt, dem Inhaber der Kochschen Buchhandlung, am 31. Oktober 1875 gegründet, hierher aus ihrem früheren Lokal, Fleischbänkenstraße Nr. 3, ihren Sitz verlegt hatte — wurde über dem Eingangsportal eine Büste Gutenbergs auf gestellt. Im zweiten Obergeschoß standen noch vier kleine Dichter- büsten auf Sockeln unter Bogen. Als die Allgemeine Zeitung 1908 ihren Sitz in die Theaterstraße verlegte, zog in das Haus in der Münzstraße die Königsberger Volkszeitung ein, bis sie von den Nationalsozialisten verboten wurde. Sandstein. Um 1885. Abbildung in: Fünfzig Jahre Königsberger Allgemeine Zeitung. — Schick- sal: Möglicherweise erhalten. 257
HAUS PARADEPLATZ NR. 9 Rechts vom Cafe Bauer faßten je zwei Sphinxe die Balkone im ersten und zweiten Stockwerk ein (von Sauer?). Gips. Um 1890'. Schicksal: Möglicherweise beschädigt erhalten. FRIEDRICHSKOLLEGIUM In der Aula befand sich eine Büste Kaiser Wilhelms II. in Uniform mit dem Helm der Garde du Corps auf dem Kopfe auf Konsole. Bronze. 1. Oktober 1892 aufgestellt. Abbildung: Bei Schumacher. — Schicksal: Zerstört. KÜRASSIERKASERNE Links im Durchgang der Kaserne, Wrangelstraße Nr. 43, stand ein Denk- mal (Standbild zu Fuß) in Lebensgröße des Feldmarschalls Graf Friedrich Heinrich Ernst v. Wrangel (Berliner Bildhauer). Bronze. Nach 1892. Schicksal: Seit der Umwandlung der Kaserne in zwei Schulen 1930—31 ist das Denkmal verschollen. Das weitere Schicksal ist unbekannt. Dazu folgende Plastiken im Privatbesitz des 3. Kürassier-Regiments: a) Eine Büste Wrangels in Uniform. Am 16. September 1845 schrieb der neuernannte Chef der 3. Kürassiere an den Regiments-Kommandeur Oberst Frhr. v. Wechmer: „ . . . so übersende ich Ihnen meine Büste mit der Bitte, diese gütigst anzunehmen“. Sie wurde acht Tage im „Regiments- Bureau“ ausgestellt und dann in der Wohnung des jeweiligen Regiments- kommandeurs aufbewahrt, bis sie nach Einrichtung des Kasinos in der neuen Kaserne (8. Januar 1872) ihren Platz fand. Bronze. 1845. Schicksal: Verschollen. b) Eine Büste Wrangels im Helm mit umgeschlagener römischer Toga. Ge- schenk Wrangels. Bronze. Schicksal: Verschollen. c) Eine Statuette: Wrangel zu Pferde. Geschenk Wrangels. Bronze. Schicksal: Verschollen. d) Eine Statuette: Wrangel zu Fuß. Geschenk Wrangels. Diese war wahr- scheinlich eine Nachbildung des Denkmals Wrangels auf dem Leipziger Platz in Berlin von Keil. Bronze. Schicksal: Verschollen. e) Eine Büste des Feldmarschalls, Graf Heinrich Dohna, von ihm ge- schenkt. Bronze. Schicksal: Verschollen. REGIMENTSHAUS DES INFANTERIE-REGIMENTS 1 a) Im alten Hause der 3. Grenadiere stand eine von diesem an jenes Regi- ment übergegangene 75 cm hohe Büste des Namenspatrons, König Fried- rich Wilhelm I., die König Wilhelm II. ihnen gestiftet hatte: „Ich habe 258
0 beschlossen, dem Grenadier Rgt. 3 zum "Zeichen meiner Zufriedenheit mit seinen guten Diensten die Büste Meines erhabenen Ahnherrn zu über- weisen und thue dies in dem .zuversichtlichen Vertrauen, daß das Regiment fortfahren wird, sich des Namens werth zu erweisen, den zu tragen Ich es gewürdigt habe“. Königsberg, den 7. Sept. 1901. gez. Wilh. R. Bronze. 1901. Schicksal: Verschollen. b) Eine Statuette König Friedrich Wilhelms I., etwa 70 cm hoch, ebenda, war das Abschiedsgeschenk nach zehnjähriger Zugehörigkeit zum Regi- ment. Diese Statuette war wahrscheinlich nur die Nachbildung eines Denk- mals dieses Königs, jedoch nicht des Rauchschen in Gumbinnen. Bronze. Abbildung: Bei v. Rönne. — Schicksal: Noch in wenigen Exemplaren vor- handen. REGIMENTSHAUS DES GRENADIER-REGIMENTS KRONPRINZ, FRIEDRICHSTRASSE 13 Hier befand sich eine Statue eines friderizianischen Fahnenträgers, 30 cm hoch auf 20 cm hohem schwarzem Marmorsockel. Diese Statue war das Abschiedsgeschenk nach zehnjähriger Zugehörigkeit zum Regiment. Bronze. Abbildung: Bei v. Rönne. — Schicksal: Noch in einigen Exemplaren er- halten. SCHMUCKPLATZ VOR DER LEHRSCHMIEDE, SPÄTER STATISTISCHES AMT DER STADT Inmitten eines Blumenbeetes stapd hier eine fast lebensgroße Nachbildung der Berliner Polyhymnia des Philiskos aus Rhodos. Cottäer Sandstein. Um 1890. Schicksal: Verschollen. NEUER TRAGHEIMER FRIEDHOF, ÖSTLICH LUISENWAHL Hier lag die Grabstätte des Musikkritikers, Pianisten und Komponisten Louis Köhler. Der hohe Stein aus dunklem Granit war geschmückt mit einem Hochrelief des Verstorbenen mit Lorbeer zweigen und Noten. Dar- unter: Louis Köhler, geb. 3. Sept. 1820, gest. 16. Febr. 1886 und Widmung, (von Reusch?) Bronze. Zwischen 1886 und 1914. Abbildung in: Königsberger Woche," Jahrgang 6, S. 741, 1914. — Schick- sal: Verschollen. REICHSBAHNDIREKTION, VORSTÄDTISCHE LANGGASSE 120—122 Das Hausdach krönten zwei sitzende Steinfiguren, wohl den Verkehr dar- stellend. Die weibliche Figur hielt eine Feiegraphenstange, an dersogar Drähte waren. Künstlerisch wertlos, denn das Gebäude war kein Staats- 259
auftrag, sondern wurde 1895 von einem Bauunternehmer errichtet und erst 1923 bzw. 1938 von der Deutschen Reichsbahn angekauft. Sandstein. 1895. Schicksal: Möglicherweise erhalten. JAHRMARKTPLATZ, KAISERSTRASSE Ein Puttenbrunnen, über dem eine Nymphe einen Dreizack schwingt, mit wasserspeienden Delphinköpfen. Sandstein (?). 1900. Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 4, 45. S. 895, 1912. — Schicksal: Unbekannt. PLATZ VOR DEM SÜDBAHNHOF Im Grünen stand eine von drei Nymphen getragene Brunnenschale. Ze- ment. Um 1900. Abbildung in: Königsberger Woche, Jahrgang 4, 45. S. 895, 1912. — Schicksal: Unbekannt. TOREINFAHRT DES HAUSES COPPERNICUSSTRASSE NR. 1 Sie krönten zwei ausgezeichnet gearbeitete Greifen, (von Sauer? von Rosenberg?) Metall. Um 1900. Schicksal: Unbekannt. DAS TEPPICHHAUS WENDLER AM SCHLOSSBERG Ein Musterbeispiel verschrobenen Jugendstils, hatte es unter dem breit- geschwungenen Giebel einen Fries mit zwei nackten weiblichen Gestalten und weiterem figürlichen und dekorativen Schmuck. Elbsandstein. Um 1901. Abbildung in: Verwaltung der Stadt Königsberg. — Schicksal: Zerstört. LUISENKIRCHE Über dem H auptportalgiebel der von Heitmann erbauten Kirche in einer Rundbogennische ein sitzender segnender Christus. Sandstein. 1901. Schicksal: Vernichtet. STADTGESCHICHTLICHES MUSEUM Anläßlich des 21. Provinzialsängerfestes im Sommer 1903 im Königsberger Tiergarten wurde eine Medaille geprägt. Auf der Vorderseite eine alle- gorische Figur (Polyhymnia mit Putten), auf der Rückseite ein Elchkopf. Bronze. 1903. Schicksal: Vernichtet. 260
Gedenkmedaille auf das 21. Provinzialsängerfest 1903 (zu S. 260) MÜNZSTRASSE NR. 7 Hier befand sich im ersten Stockwerk eine überlebensgroße weibliche alle- gorische Figur mit Schale in der Rechten in einer Nische. Handwerklich, Kunstwert gering. Sandstein. Um 1904. Schicksal: Möglicherweise beschädigt erhalten. PSCHORRHAUS, KAISER-FRIEDRICH-CAFE, STEINDAMM 69 Im ersten Stockwerk rechts und links am Erkervorbau saßen zwei Bären, auf ihm befand sich im vierten Stockwerk eine figürliche Darstellung, im zweiten Stockwerk links über der Loggia zwei weibliche Halbfiguren, auch sonst viel dekorativer Schmuck. Sandstein. Um 1904. Abbildung in: Königsberg in 144 Bildern. — Schicksal: Möglicherweise teilweise erhalten. I. ALTSTÄDTISCHER FRIEDHOF Dem Königsberger Augenarzt, Oberstabsarzt Professor Dr. Heisrath, wurde ein Jahr nach seinem Tode am 9. Juli 1904 von seinen Freunden und Schülern ein Granitstein mit Rundrelief des Verstorbenen gesetzt, (von Reusch? von Rosenberg? ) Bronze. 1905. Schicksal: Verschollen. SCHÖNSTRASSE NR. 18 Gegenüber der Baugewerkschule, auf dem Platz vor den als Sackgasse ein- gerückten Häusern, war ein Bismarckdenkmal, etwa lebensgroß, errichtet. 261
Daher hieß der Häuserblock volkstümlich „die Bismarckhäuser“. Kunstwert gering. Hydrosandstein. (Ein Gemisch von Sand und Kalk wird gepreßt und noch weich mit dem Messer bearbeitet). Um 1905. Schicksal: Unbekannt. MÜNZPLATZ An den beiden im Renaissancestil erbauten Häusern, die den Münzplatz gegen Französische und Münzstraße abschlossen, lief ein Ornamentenfries, der etwa alle vier Meter einen Kopf trug. (Schutzmann mit Schnauzbart, pfeifender Bäckerjunge mit Konditormütze, Mädchen mit zwei "Zöpfen, Feuerwehrmann u. ä.) Von Berliner Bildhauern. Sandstein. 1905. Abbildung in: Königsberg in 144 Bildern. — Schicksal: Möglicherweise beschädigt erhalten. LANDGRABENANLAGE, UNTERHALB DES WIEKAUER TEICHES Hier wurde 1905 dem 1902 verstorbenen Oberbürgermeister Hermann Theodor Hoffmann ein Findlingsblock mit seinem Bildnis gesetzt mit der Aufschrift: „Oberbürgermeister Hoffmann, der Schöpfer der Wiekauer Teichanlagen“, (von Reusch? von Rosenberg ?) Bronze. 16. September 1905 enthüllt. Schicksal: Unbekannt. HERZOGSACKER Anläßlich des 250jährigen Stiftungsfestes des Grenadier-Regiments Kron- prinz (1. Ostpreußische Nr. 1) wurde ein Gefallenendenkmal enthüllt, das auf 4V2 m hohem Granitaufbau einen Adler mit ausgebreiteten Schwingen zeigt, darunter die Bronzetafel: „Seinen gefallenen Kameraden des Gren.- Regt. Kronprinz 1655—1905.“ Bronze. Enthüllt 20. Dezember 1905. Schicksal: Unbekannt. KNEIPHÖFISCHES GYMNASIUM Hier stand eine Büste Lessings aus dem Vermächtnis Emil Arnoldts (t 31. Mai 1905). Marmor. Um 1905. Schicksal: Verschollen. KNEIPHÖFISCHE LANGGASSE NR. 2 Das Haus der Ostbank trug über dem Haupteingang einen großen Frauen- kopf und ein Relief, ca. 70 cm hoch. Auf dem Dachgiebel nach dem Pregel zu befand sich eine Frau mit Schiff, nach dem Hundegatt zu eine weitere Darstellung, Handel und Verkehr versinnbildlichend. Treffliche Flach- reliefs. Nach dem Modell eines Berliner Bildhauers von Bogumil Sldma ausgeführt. Elbsandstein. Um 1906. Schicksal: Möglicherweise beschädigt erhalten. 262
0 HAMMERKRUG a) Am Eingang zur Konditorei des Kruges befand sich ein sitzender nackter Knabe mit Landstreicherhut, Handharmonika spielend. Mehrfach in Deutschland vorhanden, z. B. in Scharbeutz. Er wurde auch in Porphyr von der Rochlitzer Porphyr-Steinfabrik 1922 vertrieben. Kunst- stein. Um 1907. b) Am Giebel des Hammerkruges Schnitzereien in ganzer Länge, ca. 80 cm breit, leicht getönt. Holz. Schicksal: Unbekannt. SCHLOSSBERG, Anläßlich der Freilegung des Schlosses wurde ein breites Portal 'mit Gitter errichtet, das von der Schmiedestraße zur Schloßpromenade führte. Der linke Steinpfeiler trug den etwa dreimal lebensgroßen Kopf eines Germanen mit Vollbart und Hörnerhelm, der rechte den einer Germanin. Werk eines Berliner Bildhauers. Sandstein. 1908. Schicksal: Möglicherweise beschädigt erhalten. STEINDAMM NR. 70/71 Vom Giebel des Gasthofes Berliner Hof schaute ein etwa vierfach lebens- großer Männerkopf herab. Berliner Bildhauer. Sandstein. Um 1909. Abbildung in: Königsberg in 144 Bildern. — Schicksal: Möglicherweise erhalten. LINGER-KASERNE VOR DEM BRANDENBURGER TOR In der Fraditionsabteilung des Regts. II/A.R. 47 stand die Büste des Generals Christian Nicolaus v. Linger, des Organisators der schweren Artillerie. Das Original, dessen Schöpfer unbekannt ist (Rauch?), stand in der Ruhmeshalle des Berliner Zeughauses. Eine Kopie wurde anläßlich des Königsberger Kaisermanövers am 21. August 1910 dem Fuß-Art.- Regt. v. Linger Ostpr. Nr. 1 verliehen, wo sie im Kasino im Art.-Collegien- haus neben der Haberberger Kirche bis 1945 stand. Eine verkleinerte Nachbildung der Büste in Bronze wurde vor 1914 als Abschiedsgeschenk an Offiziere des Regiments vergeben. Eine solche ist in der Art.-Schule Idar-Oberstein erhalten. Bronze. In Königsberg seit 1910. Schicksal: Verschollen. NEUERER TEIL DES ALTEN NEUROSSGÄRTER FRIEDHOFS Ein Grabstein mit einem Flachrelief, einen kauernden nackten Knaben darstellend. (Art Cauers.) Relief: Bronze. Stein: Granit. Vor 1913. Abbildung in: Königsberger Woche, Nr. 8, v. 17. November: 1912. S. 183. — Schicksal: Unbekannt. 263
Büste General von Lingers (zu S. 263) HERZOG-ALBRECHT-GEDÄCHTNISKIRCHE Im Innern der am 12. Januar 1913 eingeweihten Kirche auf dem Ottokar- platz in Maraunenhof standen rechts und links vom Kreuz die Bronze- figuren in Lebensgröße von Johannes und Paulus. Bronze. 1912. Schicksal: Verschollen. GEWERKSCHAFTSHAUS, VORDERROSSGARTEN NR. 61/62 a) An der Rückseite des Vorhofes, vom Eingang sichtbar, über dem Erd- geschoß war ein Halbkreisrelief: Links stehender Arbeiter und Mann ein Pferd haltend, rechts zwei Männer, angebracht. (Berliner Bildhauer.) Putz- antragsarbeit. 1913. Schicksal: Wahrscheinlich zerstört. b) Im Saale stand eine Büste Lassalles, aus dem alten Gewerkschaftshause stammend. (Berliner Bildhauer.) Bronze. Vor 1900. Schicksal: Unbekannt. ALTSTÄDTISCHE LANGGASSE Schräg gegenüber der „Goldenen Axt“ befand sich eine Figur des Hans von Sagan. Offenbar Steinmetzarbeit. Zementguß. Um 1920. Schicksal: Unbekannt. 264
Medaille zum 200. Geburtstag Kants STADTGESCHICHTLICHES MUSEUM Im Kantzimmer lag eine Kantmedaille en face, 0 6,5 cm, aus. Zum 200. Geburtstag des Philosophen. Unterschrift: Immanuel Kant. 200. Ge- burtstag, links vom Relief 22. April 1724, rechts 1924. Unten zwei Lorbeer- zweiglein. Meißner Boettger-Porzellan. 1924. Abbildung in: Ostpreußische Woche, Jahrgang 15. Nr. 16. S. 219. 1924. — Schicksal: Verschollen. PARK KÖNIGSTRASSE In dem bis 1861 als deutsch-reformierter Friedhof dienenden, 1896 von der Stadt angekauften Park stand ein Putto, einen trunkenen Bacchus- knaben darstellend, in der hängenden Rechten eine Traube, in der gegen den auf geschwemmten Bauch gelehnten Linken ein Weinglas. Pausbackig und schlaffe Formen. Er scheint im Begriff einzuschlafen. Dieses Figürchen, das dem Barock anzugehören schien, stammte von einem modernen Bild- hauer in Osnabrück, der im Auftrage einer Gartenbaufirma barocke Figür- chen in der Art von Veitshöchheim, Würzburg, Dresden u. a. frei nach- ahmte. Gartenbaudirektor Ernst Schneider kaufte diesen Putto auf der Ostmesse für den damals gerade eingerichteten Park. Sandstein. 1926. Abbildung in: Königsberger Rundfunk und ostdeutsche Illustrierte 7. Nr. 14 und 16 v. 6. und 20. April 1930. — Schicksal: Möglicherweise er- halten. 265
SCHMIEDESTRASSE Am Kaufhaus Nathan Sternfeld standen am Eingangsportal in ca. drei Meter Höhe beiderseits zwei sehr gut gearbeitete Plastiken, 1 —1,10 m hoch. Handel und Gewerbe darstellend. Sie kamen aus Berlin. Kunststein. Um 1927. Schicksal: Unbekannt. DRESDNER BANK, KNEIPHÖFISCHE LANGGASSE Der Haupteingang wurde von zwei knienden Knaben mit Wappenschilden flankiert. Sandstein. Um 1930. Schicksal: Unbekannt. Kürassier-Ehrenmal am Oberteich SÜDLICHE OBERTEICHANLAGEN Hinter der Rückfront der Kürassier- kaserne wurde das unterlebensgroße Ehrenmal eines reitenden Kürassiers mit Fahne aufgestellt. Bronze. Juli 1939. Schicksal: Verschollen. PRIVATBESITZ DR.-ING. ERICH BIESKE, KÖNIGSBERG Ein stehendes und ein springendes Böckchen, beide in der Bieskeschcn Gießerei gegossen. Bronze. Um 1935. Schicksal: Verschollen. 266
Anhang

Literatur ALLGEMEINE UND SAMMELWERKE Allg. Dt. Biographie. München-Leipzig 1875—1902. Allg. Künstler-Lexik. Hrsg. v. Herrn. Alex. Müller, fortgef. v. Wolfg. Singer. Frankfurt 1895—1906. Allg. Lexik, d. bild. Künste. Hrsg. v. U. Thieme u. F. Becker, fortgef. v. Hans Vollmer. Leipzig 1907—1950. Altpr. Biogr. A-Po. Hrsg. v. Ch. Krollmann. Kbg. 1939—1942, fortgef. v. K. Forst- reuter u. Fr. Gause, Marburg ab 1961—68. Altpr. Monatsschr. Inh. Verz. d. Bde. 1—40. Hrsg. v. M. Perlbach. Königsberg 1905. Bauten d. Arbeit u. d. Verkehrs. Königstein-Leipzig 1925. Das Bild, Jg. 6, Karlsruhe 1936. Bilder aus Ostpr., Bd. III. (Reg.-Bez. Königsberg). Hrsg. v. d. Behörden, Berlin- Falkensee 1934. Das Bildhauer-Buch. Hrsg. v. d. Kunstakad. Stuttgart. 1950. Biogr. Jahrb. u. dt. Nekrolog. Hrsg. v. Anton Bettelheim, Bd. I—XVIII. Berlin 1897—1917. Bonner Berichte aus Mittel- u. Ostdtschld. Bonn 1956. Bonner Katalog: Herzog Albrecht und die Kultur seiner Zeit. (Ausstellung vom 16. Juni bis 26. August 1968). Bearbeitet von W. Hubatsch, I. Gundermann und F. Goldkuhle. Düsseldorf 1968. Brockhaus, Gr. Konvers.-Lexikon. Wiesbaden 1955. Cicerone. Bde. XVII, XIX, XXL München 1925, 1927, 1929. Deutsche Bildhauer d. Gegenw. Hannover 1951. Deutsche Staatenbildg. u. dt. Kultur im Preußenlde. Hrsg. v. Landeshpt. d. Prov. Ostpr. Königsberg 1931. Deutsches Geschlechterbuch, zuerst Geneolog. Hdbuch. bürgerl. Famil. Char- lottenbg.-Berlin, Görlitz 1889—1954. Das Deutschlandbuch. Hrsg. v. H. Fr. Blunck. Berlin 1935. Dreßlers Kunsthandbuch. Hrsg. v. Willi Oskar Dreßler, 2 Bde. Halle-Berlin 1934. Evangelisches Gemeindebuch für Königsberg. Bearbeitet von Viktor Laudien. Kö- nigsberg 1936. Fünfzig Jahre Königsberger Allg. Ztg. Sonderausgabe. Königsberg 1925. Geliebtes Königsberg. Hrsg. v. Martin A. Borrmann. München 1967. Die Grenzboten, Bd. XXV. Leipzig 1866. Heimat Ostpr. Marburg 1948. Hohenzollern-Jahrbuch XVI. Berlin-Leipzig 1912. Innenräume dt. Vergangenheit. Königstein i. T. 1925. Jahrbuch Königsberg i. Pr. Hrsg. v. Amt f. Wirtsch. u. Statistik. Königsberg 1935—37. 269
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Register der Künstler Abraham, Jakob, 11 Abramson, Abraham, 11 Afinger, Bernhard, 12, 122, 197 Albrecht, Helfried, 13 dell'Antonio, Cyrillo, 13 Backschies, s. u. Steiner Balzer, Reinhold, 212 Bardou, Emanuel, 13 Becker, geb. Kahns, Erna, 14 f., 23 Beerckhoffer, 16 Bellert, 16 Bellhober, Heinrich, 16 Berger, Waldemar, 16 Beyer, Christian Friedrich Wilhelm, 17 Binck, Jakob, 18, 71, 190 Bischoff, Eduard, 19 Blocke, Abraham von dem, 21 Blocke, Wilhelm von dem, 22 Borchert, Paul, 22, 97, 132 Boy, Albert, 61, 97 Brachert, Hermann, 22 ff., 68, 72, 83, 93, 160, 177 Braun, August Christian, 32 Bukofzer, Dr. Max, 32 Cauer, Stanislaus, 33 ff., 55, 66, 67, 83, 90, 93, 96, 97, 100, 106, 114, 168, 263 Collin, Paul Heinrich, 55, 251 Conrad, s. u. von Twardowski Danapfell, Hans, 57 Dassier, Jean, 57 Daudert, Rudolf, 23, 58 Degen, geb. Grams, Martha, 59 Doebel, Johann Christoph, 60 f., 63, 208, 230 Doebel, Johann Michael d. J., 62, 63 Doebel, Michael 4- Ä., 62, 113, 229, 230 Drengwitz, Otto, 35 Dubois, Hermann, 35, 63 Dumpis, Wilhelm, 35, 65 Eckhardt, 67, 120, 121 Ehrich, Wilhelm Ernst, 51, 67, 98 Encke, Erdmann, 67 f. Faehndrich, Ernst, 68, 132 Faltz, Raimund, 68 Federn, geb. Staudinger, Luise, 68 Filitz, Ernst, 23, 68 f. Fiori, Ernesto de, 70 Floris, Cornelius II., 18, 71, 190 Friede, Clemens, 73, 140 Friede, Heinrich Wilhelm, 73, 140 Fuhg, Georg, 23, 73 Gaul, August, 77 Gebauhr, Dr. Georg, 79 Gedofsky, 80 f. Geelhaar, Caspar, 82 Gellert, 82, 121 Gerstel, Wilhelm, 83, 126 Gerstel, geb. Naubereit, Christiane, 23, 35, 83 Grabowski, 85 Grams, s. u. Degen Grasegger, Georg, 85 Grundmann, Rudolf, 85, 132 Guarnerio, Pietro, 85 Hagemann, Carl Gottfried, 86, 111, 252 Hahn, Hermanni, 87 Harth, Philipp, 87 Haußlaib, Eberhard, 88 Heinemann, Fritz, 88, 89 Heinrich, Martin, 89 f. Heise, Jakob, 90 Hempel, Walter, 35, 90 Hendricks, Meindert, 35, 91, 184, 186 Hilger, der Bernsteindreher, 91 Hobson, s. u. Kraus Hoehn, Johann jun., 91 Hundrieser, Emil Richard Franz, 91 f., 256, 257 Jaeger, Oskar Bernhard, 35, 93 f. Kado, Eduard, 95 Kaehler, Heinrich, 95, 151 Kandier, Johann Joachim, 96 - Kahan, Gedalja, 35, 96 278
Kahns, s. u. Becker Keyser, Simon, 96 Kiber, Heinrich Gottfried, 97 Kimritz, Paul, 67, 71, 97 f., 136, 142, 160, 161, 185, 187, 233 Kiß, August. Karl Erhard, 100 ff., 129 Kleinschmidt, geb. Loeffke, Elisabeth, 103, 163 Knorre, Andreas Johann Friedrich, 104 Kohlhoff, Johann Christoph, 105 Kollwitz, geb. Schmidt, Käthe, 105 f. Koralus, Paul, 35, 106 f. Krahmer, Johann;' d. Ä., 110 Kraus, Joseph Anton, 110 Kraus, geb. Hobson, Katharine, 111 Krause, Alexander, 111 Kröner, geb. Krakow, Käte, 35, 114 Kruse, Wilhelm;, 114 Kullrich, Wilhelm, 115 Leest, Hilde, 23, 35 Löbach, Dr. Walter, 115 Loeffke, s. u. Kleinschmidt Loos, Friedrich Daniel, 115, 116 Mahncke, Nathanael, 116 Marl, Friedrich, 116 Mattersberger, Joseph, 116 f. Meißner, Johann Heinrich, 118 f. Meyke, 120 Mildert, Hans von, 121 Möllen, Hans von, 121 Möller, Karl Heinrich, 12, 122, 197 Moschall, Paul, 122 Munche, Lorenz, 122 Naubereit, s. u. Gerstel Nowicki, Otto, 123 Ottinger, Jacob, 96, 122, 125 Pagel, Hans, 35 Pauli, Friedrich Wilhelm, 126 Pfeffer, Johann, 126, 230 Pfeiffer, Hans, 126 Pfeuffer, Carl Christoph, 127 Poertzel, Johann Georg, 127 f. Poertzel, Matthias, 127 f., 162, 226 Printz, Rudolf Frhr. von, 101, 129 Radtke, Felix, 129, 132 Rauch, Christian Daniel, 16, 102, 122, 130, 249, 263 Reusch, Dr. Johann Friedrich, 22, 68, 129, 132, 154, 257, 261, 262 Reuß, Erasmus Thomas, 137 Riga, Isaak d. J., 137, 206, 229 Rogat, Emile, 139 f. Roggenbuch, Friedrich, 140, 157 Roggenbuch, Johann, 140, 157 Rosertberg, Walter, 97, 132, 141, 232, 260, 261, 262 Rosenfelder, Dr. Ludwig, 156 Sanden, geb. v. Schlüter, Edith von, 148 Sauer, Lothar, 97, 132, 149, 258, .260 Schadow, Johann Gottfried, 86, 95, 149 ff. Scharff, Edwin, 152 Schenck-Scheuzlich, Hans, 152 Schiemann, 132, 154 Schievelbein, Hermann Friedrich Anton, 154 Schilling, Emil, 154 Schindler, Ferdinand Hieronymus, 154, 162, 255 Schlüter, Andreas, 155 ff. Schlüter von, s. u. von Sanden Schmidt, Andreas, 157 Schmidt, Gustav Heinrich, 158 f., 231 Schmidt, Maximilian, 159 Schmidt-Kestner, Erich, 67, 97, 159 f. Schreiber, Caspar, 161 Schreiber (Scriba), Georg, 161 Schütz, Siegmund, 162 Schultheiß v. Unfried, Joachim Lud- wig, 162 Schulz, Christian Benjamin, 163 Seiffert, Wilhelm, 103, 163 Siemering, Dr. Rudolf Leopold, 91, 163 ff., 255, 256 Släma, Bogumil, 97, 144, 262 Sonnenberg, Max, 35, 166 Sopher, Bernhard, 167 Sosnowski, Thomas Oskar Graf, 167 Splieth, Heinrich, 167 Staudinger, s. u. Federn Steiner, Arthur, 60, 168, 174 Steiner, geb. Backschies, Liselotte, 174 Stepath, Margarete, 23, 24, 176 f. Stürmer, Wilhelm Ludwig, 179, 255 Suhse, Friedrich, 181 279
Tenerani, Pietro, 181 Thiele, Hermann, 181 Threyne, Franz Andreas, 67, 91, 97, 183, 247, 249 Twardowski, geb. Conrad, Ilse von, 189 Uebel, Wilhelm Friedrich, 189 Unfried, s. u. Schultheiß Villebois, Franz Karl von, 189 Vlint, Heinrich, 71, 190 Wagner, Hans, 18, 190 Weiß, 191 Wellmahn, Arthur, 64, 191 Welpendorf, Johann Bernhard, 140, 192 Wichmann, Karl Friedrich, 192, 252 Wietander, Lorenz, 193 Wildt, Adolfo, 193 Windrauch, Hans, 193 f. Wissel, Hans, 195 Wittig, Hermann, 12, 122, 197 Wolff, Albert, 12, 67, 122, 197 Wolff, Albert Moritz, 198 280
Register der dargestellten Personen Dargestellter Bildhauer Kunstart Ort Seite Albrecht (Herzog) , , Reusch Standbild Schloß, Turm des 135 Wolff Reiter- Kürschners Stülersche Universität 198 Stürmer Standbild Standbild Königstor 179 f. Threyne Standbild Altstädt. Pfarrhaus, 185 p Standbild Poststraße Schloß, 252 Reusch Büste Moskowitersaal Regierung 133 Sauer Büste Staats- und Universi- 149 ? Büste tätsbibliothek Schloß, 209 / ? Relief Kredenzzimmer Schloß, Südflügel 209 ? Relief Altes Albertinum bzw. 218 ? (Albertus) Relief Stadtbibliothek Neues Kollegium 218 Floris Grabmal Dom, Hoher Chor 73 ? Tumba Dom, Hoher Chor 216 ? Medaillon Kneiphöfisches * 254 Schilling Denkmünze Gymnasium Stadtgeschichtliches 154 Schenck- (300-Jahr-Feier der Albertina) Zwei Schau- Museum Stadtgeschichtliches 153 Albrecht Friedrich Scheuzlich ? münzen mit Herzogin Doro- thea zur Vermählung Relief Museum Neues Kollegium 218 (Herzog) ? Relief Domhof 218 Albrecht Karl Cauer Büste Privatbesitz 46 Amandus, Threyne Standbild Altstädtisches 185 Johannes Anna Maria Büste Pfarrhaus Pöststraße Schloß, 209 (Herzogin) Floris Grabmal, Büste Kredenzzimmer Dom, Hoher Chor 73 Asklepiades Collin Plakette Schloß, Städtische 56 (Dichter) Aster, Ernst Stürmer Scudelle Kunstsammlung Brandenburger Tor 181 Ludwig von Auerswald, Kiß Relieffigur Königsgarten 103 Hans von Augusta (Königin) Kullrich Denkmünze Stadtgeschichtliches 115 Pfeuffer Krönung 1861 Museum 127 Bach, Johann Wissel Büste Uni versi täts -Ins titut 195 f. Sebastian Baer, Villebois, von Kleine Ganzfigur für Kirchenmusik Anatomie 189 Karl Ernst von 281
Dargestellter Bildhauer Kunstart Ort Seite Baldzun Fuhg Kopf Privatbesitz 74 (unbekannt) Baltzer, Marietta Cauer Büste Privatbesitz 46 Bardeleben, Karl Kiß Relieffigur Königs garten 103 Alexander von Bartsch, Friedrich Riga Grabmal Neuroßgärter Kirche 139 Wilhelm Bastine, Jutta Stepath Kopf Privatbesitz 179 Batocki, Cauer Büste Landeshaus 45 Adolf von Brachert Büste Liebenthalscher Universitäts-Anbau 25 f. Bauer, Frau Cauer Büste Privatbesitz 46 Behm, Bartholomäus Doebel, Johann Christoph Grabmal Dom, Langhaus 61 Bessel, Dr. Fried- Kiß Relieffigur Königs garten 102 rieh Wilhelm Siemering Scudelle Stülersche Universität 165 Reusch Büste Garten der Sternwarte 133 Bezzenberger, Dr. Adalbert Cauer Büste Schloß, Prussia- Museum 40 Bieske, Charlotte Cauer Büste Privatbesitz 54 Bieske, Emil Cauer Kopf Privatbesitz 51 Cauer Relief Privatbesitz 51 und Gattin Rosenberg Reliefs Privatbesitz 147 Bischoff, Fridolin Bischoff Kopf Privatbesitz 20 Bischoff, Tochter Bischoff Halbfigur Privatbesitz 20 Bismarck, Reusch Standbild Kaiser-Wilhelm-Platz 136 f. Otto von ? Standbild Schönstraße 18 261 f. Borowski, Ludwig Cauer Büste Neuroßgärter Kirche 37 Ernst von Borrmann, Martin Cauer Büste Privatbesitz 49 Boyen, Stürmer Scudelle Brandenburger Tor 181 Hermann von Brachert, Frau Brachert Kopf Privatbesitz 23 Braun, Otto Brachert Kopf Staatsarchiv 31 Brachert Kopf Privatbesitz 31 Brode, Max Cauer Büste Stadthalle, Konzertsaal 52 Brünneck, Dr. Ignaz Maria Graf von Brachert Büste Landesbank 28 Brust, Alfred Threyne Kopf Privatbesitz 187 de la Bruyere, Stepath Büste Privatbesitz 179 Horst Bülow, Friedrich Wilhelm von Stürmer Scudelle Sackheimer Tor 181 Bunsen, Dr. Robert Wilhelm Brachert Maske Schloß, Städtische Kunstsammlungen 28 Burdach, Dr. Schindler Scudelle Stülersche Universität 154 Carl Friedrich Burow, Dr. Carl August Hund- rieser Büste Schiefer Berg 92 282
Dargestellter Bildhauer Kunstart Ort Seite Caspary, Dr. ? Grabstein, Ehrenfriedhof 257 Robert Cauer, Stanislaus Dumpis Scudelle Kopf an der Sternwarte Privatbesitz 65 Kroener- Kopf Privatbesitz 114 Cauer, Frau Krakow Kimritz Handabguß Privatbesitz 100 Cauer Büste Privatbesitz 53 Cauer, Clara Cauer Brunnenfigur Altstädtischer Markt 37 Claaß, Hermann Rosenberg Relief Tiergarten 143 f. Coppernicus, Büste Schloß, Kredenz- 209 Nikolaus Cauer Kopf zimmer Neue Burgschule 51 Wissel Büste Liebenthalscher 196 Corinth, Lovis Cauer Kopf Universitäts-Anbau Neue Burgschule 51 de Fiori Kopf Stadtgeschichtliches 70 Scharff Kopf Museum Schloß, Städtische 152 ' Dach, Simon Siemering Scudelle Kunstsammlungen Stülersche Universität 165 Threyne Relief Am Blauen Turm 187 f. Dieffenbach, Dr. Scudelle Innere Universitäts- 255 Joh. Friedrich Dohna, Alexander Cauer Büste Klinik Landeshaus 37 Graf von Dohna, Heinrich Kiß Relieffigur Königsgarten 103 Graf von Büste Privatbesitz 258 Dohna, Ludwig Kiß Relieffigur Königsgarten 103 Graf von Dorothea Binck/ Grabmal, Büste Dom, Hoher Chor 18, 71 (Herzogin) Floris Schenck- Zwei Schau- Stadtgeschichtliches 153 nebst sechs Scheuzlich münzen der Vermählung Tumba Museum Dom, Hoher Chor 216 Kindern Dorothea Collin Plakette Schloß, Städtische 56 von Kurland Ebert, Friedrich Brachert Kopf Kunstsammlungen Schindekop-Platz 28 Eichendorff, Rosenberg Relief Lange Reihe 4 147 Joseph Frhr‘. v. Eichhorn, Cauer Büste Privatbesitz 46 Hermann von Eichicht-Seiler Grabstein Neuhausener Kirche 219 (Ritter) Elisabeth W. v. d. Blocke Grabmal Dom, Hoher Chor 22 (Markgräfin) Ellendt, Dr. Cauer Büste Friedrichs-Kolleg 41 Georg Erasmus Bernstein- Schloß, Städtische 210 von Rotterdam Eulenstein, Karl Stepath Schnitzerei Büste Kunstsammlungen Privatbesitz .177 Eulenstein, Lena Stepath Büste Privatbesitz 177 283
Dargestellter Bildhauer Kunstart Ort Seite Forche (Justizrat) Steiner Büste Privatbesitz 170 Franke-B och, Stepath Maske Privatbesitz 178 Luise Frey, Dr. Johann Rosenberg Büste Junkersaal 142 Gottfried Friedrich Stürmer Standbild Friedländer Tor 180 f. von Zollern Friedrich I. Schlüter Standbild Schloßplatz 156 f. (König) ? Standbild Schloß, 252 Moskowitersaal Stürmer Standbild Königstor 179 f. Stürmer Büste Schloß, Fliesensaal 181 Faltz \ Denkmünze zur \ Stadtgeschichtliches 68 Geelhaar / Krönung 1701 / Museum 82 Friedrich II. ? Ganzfigürchen Schloßhof, 252 (Kurfürst) NW-Eckturm Friedrich II. Stürmer Büste Schloß, Fliesensaal 181 (König) ? Relief Schloß, „Arbeitszim- 241 mer des Kaisers“ Dassier Denkmünze, Huldigung 57 Abraham Friedrichs in Königsberg Denkmünze 500-Jahr-Feier Königsbergs Stadtgeschichtliches Museum 11 Friedrich III. Kimritz Büste Kalthöfer Kirche 97 (Kaiser) Friedrich Wilhelm Rosenberg Relief „Zum Kurfürsten“, 147 (Kurfürst) Alabaster- Gaststätte Schloß, Städtische 228 schnitzerei Kuns ts ammlungen Reuß Denkmünze zur Geburt Friedrichs I. Stadtgeschichtliches 137 Hoehn jun. Denkmünze zur Huldigung 1663 Museum 91 Friedrich/Wil- Meißner Standbild Schloßfreiheit 118 f. helm I. (König) Stürmer Büste Schloß, Fliesensaal 181 ? Büste Privatbesitz 258 f. ? Statuette Privatbesitz 259 Marl Denkmünze zur Einweihung der Fanzösischen Stadtgeschichtliches 116 Kirche Museum ? Denkmünze der Salzburger - 228 Friedrich Wil- Stürmer Büste Schloß, Fliesensaal 181 heim II. (König) 284
Dargestellter Bildhauer Kunstart Ort Seite Friedrich Wil- Kiß Reiterstandbild Königsgarten 100 f. heim III. Kiß Relieffigur Königsgarten 103 (König) Büste Altes Albertinum 252 Sosnowski Büste Gemäldegalerie 167 Stürmer Büste Schloß, Fliesensaal 181 Reusch Büste Landeshaus 132 ? Porzellanbüste Schloß, Städtische 250 Friedrich Wil- Wolff Kunstsammlungen Standbild Steindammer Tor, 197 f. heim IV. (König) ? Festungsmuseum Büste Altes Albertinum 252 Stürmer Büste Schloß, Fliesensaal 181 - Kullrich Pfeuffer Denkmünze — Huldigung Denkmünze Stadtgeschichtliches 115 127 Fuhge (Justizrat) Schilling Fuhg zur Huldigung Denkmünze Albertina 300 Jahre_ Büste Museum ’rivatbesitz 154 75 Furtwängler, Kimritz Kolossalkopf Im Atelier des 100 Wilhelm Gebauhr, Julius Gebauhr Künstlers Büste Stadthalle, ( 79 Georg Friedrich Kleiner Saal Relief Domhof 218 (Markgraf) Gerstel, Kathrine Gerstel- Sitzbild Privatbesitz 85 (zwei Jahre) Gisa, Michael Naubereit Grabmal Dom, Vorderer Chor 216 und Frau Gneisenau, Stürmer Scudelle Roßgärter Tor 181 Neidhart von Goethe, Johann p Büste Saturgusscher Garten 249 Wolfgang von Goetz, Hermann Rosenberg Büste Opernhaus 147 Goetz, Leopold Kimritz Hochrelief Krankenhaus der 100 Goldstein, Barmherzigkeit Grabmal Dom, Vorderer Chor 217 Johann Arndt und Söhnlein Gottsched, Johann Hund- Büste ] m Atelier des 92 Christoph Grosse, Dr. Emil rieser Reusch Bildhauers Büste Wilhelms-Gymnasium 137 Groß (Direktor) Fuhg Kopf Privatbesitz 74 Gutenberg, Johann ? Büste Münzstraße 24 b 257 Hagen, Dr. Carl Wichmann Büste Universität, 192 Gottfried Wichmann Senatszimmer Schaumünze Universität 192 f. Schindler Scudelle Stülersche Universität 154 Hamann, Siemering Scudelle Stülersche Universität 165 Johann Georg Fuhg Relief Hamannstraße 1 tj. 77 285
Dargestellter Bildhauer Kunstart Ort Seite Hammer, Frau Steiner Büste Privatbesitz 170 Hans von Sagan ? Ganzfigürchen Oberhaberberg, 239 Moschall Ganzfigürchen Pumpe Haberberger Neue 122 Filitz Ganzfigur Gasse 38 Kneiphöfisches 69 ? Ganzfigürchen Rathaus Altstädtische 264 Hardenberg, Kiß Relieffigur Langgasse Königsgarten 101 f. Karl August von Harich, Walter Stepath Büste Im Atelier der 178 Heichert, Otto Cauer Büste Künstlerin Privatbesitz 44-i Heideck, ? Grabmal Dom, Vorderer Chor 215 Johann von (Kind) Heidemann, Dr. Rosenberg Büste Vorhalle des Kneip- 143 August Wilhelm Kiß Relieffigur höfischen Rathauses Königsgarten 103 Heidenstein, Grabmal Dom, Langhaus 214 Christoph und Frau Heinicke, Samuel Koralus Büste Taubstummenheim 110 Heinrich II. ? Grabstein 205 Kubal (Bischof) • Dom, Hoher Chor Heinrich III. ? Grabstein 205 Seefeldt, Bischof Heinrich IV. ? Bernstein- Schloß, Städtische 227 (Kaiser) Heisrath, Dr., ? Schnitzerei Grabstein, Kunstsammlungen I. Altstädtischer 261 Arzt Scudelle Friedhof Helmholtz, Dr. Schmidt- Büste Elektrizitätswerk 160 Hermann von Hempel, Karla Kestner Gerstel- Büste im Mühlengrund, Vorhalle Privatbesitz 85 Herbart, Dr. Naubereit Siemering Scudelle Stülersche Universität 165 Johann Friedrich Herbst, Erika Stepath Plakette Privatbesitz 177 Herder, Johann Schindler Scudelle Stülersche Universität 154 Gottfried Siemering Büste Friedri chskollegium 166 Cauer Kopf Aula Neue Burg- 51 Büste schule Saturgusscher Garten 249 Hertz, Dr. Brachert Kopf Elektrizitätswerk 27 Heinrich Hieber, Dr. Nowicki Plakette im Mühlengrund, Vorhalle Privatbesitz 124 (Sanitätsrat) Hildebrandt, Stepath Kopf Privatbesitz 178 Wolfgang 286
Dargestellter Bildhauer Kunstart Ort Seite Hindenburg, Cauer Büste Kneiphöfisches Rat- 46 Paul von y- Cauer Büste haus, Vorhalle Hindenburg- 46 Brachert Büste Oberrealschule Liebenthalscher 26 Brachert Büste .Universitäts-Anbau Schloß, 25 Kleinschmidt- Büste Moskowitersaal Königin-Luis e-Schule 104 Loeffke de Fiori Kopf Stadtgeschichtliches .70 Wissel Standbild Museum Im Atelier des 197 Hippel, Theodor Siemering Scudelle Bildhauers Stülersche Universität 165 Gottlieb von Cauer Relief Ehrenfriedhof an der 45 d. Ä. Collin Plakette Sternwarte Schloß, Städtische 55 Hoeftmann, Dr. Cauer Büste Kunstsammlungen Privatbesitz 46 Heinrich Hoffmann, E.T.A. Bukofzer Büste Stadtgeschichtliches 32 f. Cauer Relief Museum Französische Straße 25 48 Threyne Relief Poststraße 13 184 Hoffmann, Her- ? Relief Landgrabenanlage 262 mann Theodor Horn, Carl von Reusch Büste bei Wiekau Landeshaus 132 f. Hundsdörfer Steiner Kopf Privatbesitz 170 Hurter (Maler) Rosenberg Kopf Privatbesitz 145 Jacobi, Dr. Siemering Scudelle Stülersche Universität 165 Carl Gustav Jacobson, Dr. Reusch Büste Garten der Universi- 135 Julius Jacobus (Bischof) ? Grabstein täts-Augenklinik Dom, Hoher Chor 205 Jacoby, Dr. Siemering Büste Junkersaal 165 Johann Jahn, Friedrich Kimritz Büste Turnhalle 98 Ludwig Jenisch Gerstel- Köpfe Drummstraße Privatbesitz 83 (zwei Knaben) Jemberg, Olov Naubereit Rosenberg Büste unvollendet 147 Jockei (Geheimrat) Steiner Büste Privatbesitz 170 Jordan, Andre Collin Plakette Schloß, Städtische 56 Jordan, Henry Reusch Büste Kunstsammlungen Privatbesitz 134 Jungnickel, Wellmann Kopf Privatbesitz 192 Brigitte Kaiser (Malerin) Dumpis Kopf Privatbesitz - 65 Kanitz, Gräfin Kimritz Kopf Privatbesitz 100 287
Dargestellter Bildhauer Kunstart Ort Seite Kant, Immanuel Rauch Standbild Königsgarten 130 f. Hagemann Büste Universität, 86 f. Senatszimmer Siemering Büste Stadtgeschichtliches 165 Museum Rosenberg Büste Lieben thalscher 146 Universitäts-Anbau Siemering Büste Friedrichskollegium, 165 Aula ? Büste Saturgusscher Garten 249 Bardou Büste 13 Matters- berger Büste Stadtgeschichtliches 117 Kraus- Hobson Büste Museum z 111' Cauer Kopf Neue Burgschule 51 Wissel Kopf Atelier 197 des Bildhauers Siemering Scudelle Stülersche Universität 165 Collin Plakette Graefe und Unzer 57 Collin Plakette Schloß, Städtische 55 Kunstsammlungen Collin fünf Plaketten 56 f. Schütz Plakette 162 Federn- Staudinger Plakette 68 Rogat Medaille 140 Abramson Medaille 11 f. Wolff Medaille 198 Loos Becker- Kahns drei Medaillen Medaille Stadtgeschichtliches Museum 116 15 Encke Medaille 68 ? Alabaster- medaille 251 ? Porzellan- medaille 265 Knorre Totenmaske 104 f. Meyke Schädelabguß 120 Kemke, Marie Koralus Büste Privatbesitz i 107 f. Kenkel, Eduard Gerstel- Naubereit Kopf Privatbesitz 83 Kimritz, Frau Kimritz Kopf Privatbesitz 99 Kittlitz, Krause Grabstein Dom, Vorderer Chor 113 Albrecht von Klammt, Dr. Steiner Büste Privatbesitz 170 Kleinschmidt- Seiffert Kopf -Privatbesitz 163 Loeffke, Elisabeth Kleist, Berthold Threyne Relief Kaiser-Friedrich- 186 Gedächtniskirche, Kalthof Klutke, Heinrich Faehndrich Ganzfigur Privatbesitz 68 288
Dargestellter Bildhauer Kunstart Ort Seite Köhler, Louis ? Grabstein, Neuer Tragheimer 259 Scudelle Kirchhof Konrad III. ? Bernstein- Schloß, Städtische 227 (König) * Schnitzerei Kunstsammlungen Kospoth, Doebel Grabmal Dom, Vorderer Chor 62 f. Johann von und Söhne Kraus, Christian Siemering Scudelle Stülersche Universität 165 Jacob Krause, Dr. Nowicki Büste Privatbesitz 124 Krause, Emil Borchert Totenmaske Privatbesitz 22 Kreytzen, Johann von und Frau Grabmal Grabstein jDom, Vorderer Chor 228 217 Krüger, Paul Kubal, Nowicki Büste Privatbesitz 124 s. u. Heinrich Kunckel, Erna Degen- Grams Büste Privatbesitz 60 Lachmann, Dr. Schindler Scudelle Stülersche Universität 154 Karl Lange, Dr. Reusch Büste Palästra Albertina, 135 Friedrich Vorraum Lassalle, ? Büste Gewerkschaftshaus 264 Ferdinand Lauffer, Paul Rosenberg Büste Privatbesitz 142 Lehndorff, von ? Grabstein Kirche Haffstrom 219 und Frau Lehrs, Karl ? Grabsteinrelief Ehrenfriedhof an der Sternwarte 256 Lessing, ? Büste Kneiphöfisches 262 Gotthold Ephraim Gymnasium Leyendecher, Cauer Büste Privatbesitz 49 Clara Lichtheim, Dr. Threyne Medaille Medizinische 183 Ludwig Universitätsklinik Linger, von ? Büste Privatbesitz 263 Lobeck, Dr. Chri- ? Büste Universität, 254 stian August Siemering Scudelle Senatszimmer Stülersche Universität 165 Ludendorff, Erich Cauer Büste Kneiphöfisches 46 Rathaus, Vorhalle Luise (Königin) Rauch/ Bellert Büste Luisenwahl 16, 131 Rauch Büste Dom, Sakristei 131 Bellhober Büste Schloß, Städtische 16 - Kunstsammlungen ? Porzellankopf Schloß, Städtische 250 Kunstsammlungen Schadow Medaillon Privatbesitz 151 mit zwei Kindern Kiß Relieffiguren Königsgarten 103 Luise Henriette Reuß Denkmünze Stadtgeschichtliches 137 (Kurfürstin) mit zwei Söhnen Museum 289
Dargestellter Bildhauer Kunstart Ort Seite Luther von Braun- ? Grabmal Dom, Hoher Chor 205 schweig (Hochmeister) Luther, Martin Schievel- bein Standbild Stülersche Universität 154 Cauer Büste Liebenthalscher Universitäts-Anbau 51 Stepath Büste Theologenheim, Hindenburgstraße 177 Marshall, Inge Stepath Büste Privatbesitz 178 Matschulat (Direktor) Dumpis Kopf Privatbesitz 65 Melanchthon, Philipp Schievel- bein Standbild Stülersche Univeristät 154 ? Medaillon Kneiphöfisches Gymnasium 254 Melchior, Fritz Stepath Büste Privatbesitz 178 Merzbach, Louis Stepath Büste Privatbesitz 178 Mez, Dr. Carl Threyne Kopf Privatbesitz 187 Midelhoff (Knabe) Stepath Büste Privatbesitz 178 Mörlin, Joachim und Frau ? Grabmal Dom, Vorderer Chor 215 Moltke, Helmuth Graf ? Büste Schloß, Fahnensaal 255 Moltke, Friedrich Ludwig von Cauer Büste Landeshaus 43 Monfort, Friedrich ? Grabmal Dom, Langhaus 214 und Frau Mühlbach, Paul Rosenberg Büste Schloß, Städtische Kunstsammlungen 142 Mühlbach, Hildegard Cauer Büste Privatbesitz . 49 Neumann, Dr. Ernst Cauer Plakette Pathologisches Universitätsinstitut 44 Neumann, Dr. Franz Reusch Hochrelief Universität, Säulenhalle 137 Ney, Elly Kröner- Krakow Kopf Privatbesitz 114 Nicolai, Otto Threyne Büste Opernhaus 187 Ottokar II. von Böhmen Stürmer (König) Standbild Königstor 179 f. Paetsch, Otto Brachert Plakette Staats- und Universi- tätsbibliothek 28 Paracelsus, Theophrastus Filitz Büste Liebenthalscher Universitäts-Anbau 69 Paul, Wilhelm Rosenberg Maske Privatbesitz 147 Pelz, Adolf und Frau Kimritz zwei Köpfe Privatbesitz 99 Petrusch (Oberinspektor) Dumpis Kopf Privatbesitz 65 Petzold, Michael Seiffert Kopf Privatbesitz 163 Polenz, Georg von Threyne Standbild Pfarrhaus der Alt- städtischen Kirche 185 Poliander, Johannes Threyne Standbild Pfarrhaus der Alt- städtischen Kirche 185 Prollius (Kind) Fuhg Kopf Privatbesitz 75 290
Dargestellter Bildhauer Kunstart Ort Seite Pudewels, Georg von ? Grabstein Dom, Vorderer Chor 217 Radtke, Ilse Fuhg Maske Privatbesitz 74 Radziwill, Bogusla'w, ? Grabmal Dom, Hoher Chor 216 f. Fürst, und Frau Raiffeisen, Friedrich Wilhelm Fuhg Relief Raiffeisenhaus, Fuchsberger Allee 77 Reder, Friedrich ? Grabstein Juditter Kirche 219 Reimer (Bürgermeister) ? Grabmal Dom, Langhaus 214 und Frau Reusch, Dr. Friedrich Reusch Büste Modell: Schloß, Städtische Kunstsammlungen Büste: Stadt. Museum Siegen 135 f. Richelot, Dr. Julius ? Grabstein- Scudelle Ehrenfriedhof an der Sternwarte 256 Rosenfelder, Dr. Ludwig ? Büste Schloß, Städtische Kunstsammlungen 257 Rosenkranz, Dr. Karl Fuhg Grabsteinrelief Ehrenfriedhof an der Sternwarte 77 Rumey (Kampfflieger) Rosenberg Büste Kneiphöfisches Rat- haus, Vorhalle 145 Rupp, Julius Kollwitz Relief Kneiphöfischer Pauperhausplatz 106 Sabinus, Georg Siemering Scudelle Stülersche Universität 165 Sabler, Frau von Kimritz Büste Privatbesitz 98 Schamhorst, Stürmer Scudelle Roßgärter Tor 181 Gerhard David von Kiß Relieffigur Königsgarten 103 Schenkendorf, Max von Cauer Relief Schenken dorfplatz 47 Schiller, Friedrich von Cauer Standbild Am Schauspielhaus 38 ? Büste Saturgusscher Garten 240 Schlieckmann, Reusch Büste Landeshaus 133 Albrecht von Schmidt, Dr. Alexander Reusch Relief (?) Löbenichtscher Friedhof 134 Schneider, Hasso Degen- Grams Kopf Privatbesitz 60 Schön, Theodor von Daudert Büste Liebenthalscher Universitäts-Ajnbau 59 Schöneich (Oberst) Fuhg Kopf Privatbesitz 77 Schopenhauer, Arthur Wellmann Büste Besitz des Bildhauers 192 Schreiber, Dr. Julius Cauer Relief Innere Universitäts- Poliklinik, Hörsaal 53 Schubert, Franz Rosenberg Scudelle Luisenwahl 146 Schulz, Ferdinand Rosenberg Relief Fuchsberger Allee 147 Scrinius, Michael Seefeldt, s. u. Heinrich ? Grabmal Dom, Langhaus 214 Senefelder, Alois Koralus Büste Privatbesitz 109 f. des Deutschen Senefelderbundes 291
Dargestellter Bildhauer Kunstart Ort Seite Siegfried von Feucht- Stürmer Standbild Friedländer Tor 180 f. wangen (Hochmeister) Siehr, Dr. Ernst Stepath Büste Privatbesitz 178 Siering (Pastor) Seiffert Kopf Privatbesitz 163 Siering, Ruthild Seiffert Kopf Privatbesitz 163 Simon, Therese Cauer Grabsteinrelief Friedhof vor dem 41 f. Simon, Dr. Walter Rosenberg Büste Königstor Privatbesitz 141 Simpson, James ? Scudelle Universitäts- 255 Simson, Dr. Eduard von Siemering Büste Frauenklinik Junkersaal 166 Hahn Denkmünze 1910 Stadtgeschichtliches 87 Sohr, Paul Wellmann Kopf Museum Privatbesitz 192 ‘ Sokrates ? Alabaster- Schloß, Städtische 251 Sommerfeld, Anna ? medaillon Grabmal Kunstsammlungen Dom, Langhaus 229 Stein, Carl Reichs- Kiß Relieffigur Königsgarten 101 freiherr vom Cauer Büste Kneiphöfisches 37 Kraus- Büste Rathaus, Vorhalle Liebenthalscher 111 Hobson Daudert Relief Universitäts-Anbau Vorderroßgarten 50 59 Steiner, Arthur Degen- Kopf Privatbesitz 60 Stepath, Elisabeth Grams Stepath Büste Privatbesitz 177 Stepath, Irmgard Stepath Büste Privatbesitz 177 Stepath, Margarete Brachert Büste Schloß, Städtische 24 Stettiner, Dr. Paul Brachert Kopf, Kunstsammlungen a) Schloß, Städtische 26 Tießen, Hans Cauer zwei verschiedene Ausfertigungen Büste 1 Kunstsammlungen b) Landesbank Privatbesitz 28 51 Trautmann, Dr. Brachert Büste Privatbesitz 32 (Professor) Wagner, Dr. Albrecht Siemering Büste Universität, 165 ? Grabstein Senatszimmer Ehrenfriedhof 255 Wagner, Dr. Gustav Borchert Büste an der Sternwarte Friedri chskollegium, 22 . Heinrich Wagner, Richard Rosenberg Relief Konferenzzimmer Steindamm 111 147 Schmidt- Relief Opernhaus 161 Wallenrodt, Johann Kestner ? Grabmal Dom, Vorderer Chor 216 Ernst von und Frau Wallenrodt, Merten von ? Grabstein Dom, Vorderer Chor 217 und Sohn Wallenrodt, ? Grabstein Dom, Vorderer Chor 217 Siegmund von 292
Dargestellter Bildhauer Kunstart Ort Seite Walther von der Fuhg Standbild Tiergarten 76 Vogelweide Weber, Hertha . Stepath Köpfchen Privatbesitz 178 Wegener, Paul Gerstel- Kopf Privatbesitz 84 Wellhausen (Oberst) Naubereit Jaeger Relief Privatbesitz 94 Wellmann, Arthur Dubois Kopf Privatbesitz 64 Wellmann, Frau Wellmann Kopf Privatbesitz 191 Wernsdorf, Wolf von Krause Epitaph Dom, Vorderer Chor 113 Wichert, Ernst Reusch Büste Schloß, Städtische 135 Cauer Relief Kunstsammlungen Südöstliche Schloß- 53 Wiechert, Ernst Schmidt- Kopf teichpromenade „Haus Königsberg“ 160 Wilhelm I. (König) Kestner Reusch Standbild Duisburg Kaiser-Wilhelm-Platz 135 Reusch Büste Landeshaus 132 Reusch Büste Regierung- 133 Reusch Büste Wilhelms-Gymnasium 132 Kullrich "l Denkmünze J 1 Stadtgeschichtliches 115 Pfeuffer J Krönung 1861 J 1 Museum 127 Wilhelm II. (Kaiser) ? Büste Friedrichskollegium, 258 Windheim, Ludwig von Cauer Büste Aula Landeshaus 44 Wolff, Dr. Christoph Dumpis Kopf Privatbesitz 65 Wolff-Zimmermann, Dumpis Kopf Privatbesitz 65 f. Elisabeth Wollenberg, Dr. Robert v. Twar- Büste Privatbesitz 189 Wrangel, Friedrich Ernst dowski ? Standbild Torweg 258 Heinrich von ? zwei Büsten d. Kürassierkaserne, Wrangelstraße Privatbesitz 258 ? zwei Statuetten Privatbesitz 258 Wyneken, Dr. Alexander Cauer Büste Königsberger Allge- 52 Wyneken, Waltraud Stepath Kopf meine Zeitung Privatbesitz 178 York, Johann Ludwig Rosenberg Standbild v Königstorglacis 143 David von Rauch Büste Schloß, Fahnensäal 131 Daudert Büste Liebenthalscher x 59 Kiß Relieffigur Universitäts-Anbau Königsgarten 103 Stürmer Scudelle Sackheimer Tor \ 181 Zschock, Eleonore Sophie Büste 250 Zschock, George Carl Friedrich ? Büste >Saturgussches Haus 250 293
Register der Standorte Anatomie, 160, 189 Anlagen s. u. Gärten Barmherzigkeit, Krankenhaus der, 100 Bernsteinmanufaktur, 91, 228 Bernsteinzimmer, 140, 157, 192 Blauer Turm, 188 Börse, 92, 220 Brücken Grüne Brücke (= Langgasse- Brücke), 220 Dreikronenloge, 68 Fernsprechamt Pregel, 91, 185 Festungsmuseum, 198 Flughafengebäude, 24 Friedhöfe Altstädtischer Friedhof, Erster, 261 Altstädtischer Friedhof, Neuer, 97 Domfriedhof, 52, 243 f. Ehrenfriedhof = Alter Neuroßgär- ter Friedhof, 45, 77, 255/57 Ehrenfriedhof im Max-Aschmann- Park, 144 . Friedhof an der Pillauer Landstraße, 52, 99 Friedhof des Krematoriums, s. u. Zentralfriedhof Friedhof Veilchenberg, 100 Friedhöfe vor dem Königstor, 42 Juditter Friedhof, 54 Jüdischer Friedhof, 52 Katholischer Friedhof Ratslinden, 187 Katholischer Propsteifriedhof, 167 Löbenichtscher Friedhof, 134, 189 Neuroßgärter Friedhof, 263 Tragheimer Friedhof, 105, 259 Zentralfriedhof, 48, 52, 67, 196 Gärten Egloffscher Garten, 225 Garten der Kunstschule, 67, 98 Garten des St.-Georg-Hospitals, 239 Gartenl der Sternwarte, 133 Königsgarten, 103, 129, 131 Landgrabenanlagen, 262 Oberteichanlagen, 54, .135, 182, 266 Park Königstraße, 265 Park Luisenwahl, 16, 131, 146 Saturgusscher Garten, 183, 246/48, 249 f. Schloßfreiheit, 118, 141 Schloßteichpromenade, 28, 53, 89, 144 Schmuckplatz an der Lehrschmiede, 259 Volksgarten, 257 Wallgraben, 182 Gerichtsgebäude, 75, 76, 78, 160, 183 Gewerkschaftshaus, 264 Hammerkrug, 65, 75, 76, 263 Hammerteich, 43, 114 Handelshochschule, 13 Hauptbahnhof, 28, 67 Haus der Technik, 23 Kasernen Kürassier-Kaserne, 258 Linger-Kaserne, 263 Kirchen Altroßgärter Kirche, 13, 126, 139, 229, 241 Altstädtische Kirche, 81, 139, 206 f., 218 f. Altstädtische St.-Georgs-Hospital- Kirche, 208 Burgkirche, 99, 116, 161, 213 Dom, 18, 22, 61, 62, 63, 71, 72, 97, 113, 128, 129, 131, 138, 139, 190, 203/06, 213/17, 228 f. Französisch-reformierte Kirche, 230 Haberberger Kirche, 139 241 f. Haffstrom, Pfarrkirche, 219, 230 f. Herzog-Albrecht-Gedächtniskirche Maraunenhof, 85 Juditter Kirche, 63, 207, 219, 230 Kalthof, Kaiser-Friedrich-Gedächt- niskirche, 97, 186 Katholische Kirche, Haberberg, 167 294
Katholische Propsteikirche 81, 139, 157, 159, 243 Kirche des Heimatmuseums, 110 Kreuzkirche, 172 Löbenichtsche Kirche, 81, 181 Luisenkirche, 260 Maraunenhof, Kirche s. u. Herzog- Albrecht-Gedächtniskirche Neuendorf, Kirche, 208, 231, 244 Neuhausen, Pfarrkirche, 138, 139, 219, 231 Neuroßgärter Kirche, 37, 63, 110, 138, 139, 219, 230, 241 Quednau, Pfarrkirche, 62, 63, 208, 230 Sackheimer Kirche, 20, 188, 240 Schloßkirche, 112, 128, 162, 195, 226 Steindammer Kirche, 225, 242 Tragheimer Kirche, 85, 163 Königsberger Allgemeine Zeitung, 52 Kunstakademie, 43, 46 Kunsthalle, 43, 49 Landesbank, 28 Landesfinanzamt, 28, 147 Landeshaus, 37, 43, 44, 45, 132 f. Landschaftsgebäude, 198 Messehauptgasthof, 23 Militärpferdelazarett in Ponarth, 67 Nordbahnhof, 187 Ostlandwerk Metgethen, 171, 173 Ostpreußenwerk, 91, 147, 169 Ostpreußische Mädchengewerbeschule, 28, 160 Palästra Albertina, 135 Plätze Burgkirchenplatz, 232 f. Domhof, 218 Herzogsacker, 262 Jahrmarktsplatz, 260 Kaiser-Wilhelm-Platz, 22, 59, 135, 137, 141, 154 Kneiphöfischer Pauperhof, 106 Münzplatz, 262 Paradeplatz, 149, 166, 178, 245 f., 257, 258 Platz vor dem Schauspielhaus, 35, 38 Platz vor dem Südbahnhof, 260 Schenkendorfplatz, 47 Schindekopplatz, 28 Schloßplatz, 105, 150, 156 Steindammer Kirchenplatz, 53 Walter-Simon-Platz, 143 Polizeipräsidium, 44 Provinzial-Taubstummen-Anstalt, 110 Raiffeisenhaus, 77, 187 Rathäuser Altstädtisches Rathaus, 37, 59, 69, 240 Kneiphöfisches Rathaus, 37, 46, 69, 128, 142, 143, 144, 159, 165, 166, 231 f. Regierungsgebäude, 133, 134, 185 Regimentshäuser, 258 f. Schloß, 21, 25, 38, 39, 40, 113, 131, 135, 159, 193 f., 209, 210, 226, 252 Städtische Kunstsammlungen im Süd- flügel, 16, 17, 24, 25, 26, 28, 35, 51, 54, 55, 56, 63, 64, 72, 78, 83, 85, 87, 88, 90, 96, 112, 115, 119, 121, 135, 142, 152, 161, 162, 167, 181, 193, 201 ff., 210 ff., 226 f., 240 f., 250 ff., 257 Schloßhof, 125, 210, 252 Ältester Teil, 199 ff. Ostflügel, 18, 71, 138, 181, 190, 191, 201, 210, 226 Schulen Bismarck-Oberlyzeum, 69 Burgschule, 51, 67 Friedrich-Ebert-Volksschule, 187 Friedrichskollegium, 22, 41, 165, 166, 258 Hindenburg-Oberrealschule, 46, 144 Kneiphöfisches Gyriinasiumi, 186, 254, 262 Königin-Luise-Oberlyzeum, 104 Löbenichtsches Realgymnasium, 144 Wilhelmsgymnasium, 132, 137 Speicher auf der Lastadie, 74, 237 f. Staatsarchiv, 31 Stadtbank, 24, 146 1 Stadtgeschichtliches Museum im Kneip- höfischen Rathaus, 11, 12, 14, 15, 16, 25, 32, 33, 56, 57, 68,ö70, 82, 87, 91, 105, 111, 115, 116, 120, 295
127, 137, 140, 153, 154, 157, 162, 165, 198, 212, 228, 251, 260, 265 Stadthalle, 52, 79, 149 Stadthaus, 23, 58, 69, 111, 150, 161, 187 Stadttheater (= Opernhaus), 59, 147, 251 f. Stadtwaage, Löbenichtsche, 220 Städtisches Elektrizitätswerk, 17, 27, 160 Standesamt, 77 Straßen Admiral-Spee-Straße, 49, 51 Altroßgärter Predigerstraße, 126 Altstädtische Bergstraße, 118, 225 Altstädtische Langgasse, 223, 244, 264 Altstädtischer Markt, 27, 222 Beekstraße, 65 Beethovenstraße, 99 Brandenburger Torstraße, 239 Brodbänjtenstraße, 184, 239 Coppernicusstraße, 141, 260 Deutschordensring, 169 Drummstraße, 98 Fleischbänkenstraße, 222 Französische Straße, 48 Gneisenaustraße, 172, 174 Hamannstraße, 77 Heidemannstraße, 244 Heinrichstraße, 245 Hintertragheim, 235 Hufenallee, 24 Junkerstraße, 182, 225, 236 Kaiserstraße, 260 Karitstraße, 236 Kneiphöfische Langgasse, 146, 221, 225, 234, 262, 266 Königstraße, 149, 151, 234 Krausallee, 168 Lange Reihe, 135, 147, 148 Löbenichtsche Langgasse, 45, 244 Mühlengrund, 17, 27, 160 Münchenhof, 141 Münzstraße, 184, 257, 261 Neuer Graben, 183, 246 ff., 249 f. Orselnstraße, 77 Poststraße, 184, 185 f. Prinzessinstraße, 130 Ratshof, 142, 143 Ritterstraße, 59 Schiefer Berg, 92, 234 Schleiermacherstraße, 187 Schloßberg, 260, 263 Schmiedestraße, 266 Schönstraße, 261 f. Steindammi, 70, 147, 240, 261, 263 Steinhauptstraße, 224 Tapiauer Straße, 75 Tragheimer Kirchenstraße, 234 Tuchmacherstraße, 234, 239, 244 Turnerstraße, 208, 239 Unterhaberberg, 122, 239 Vorderroßgarten, 59, 149, 264 Vorstädtische Langgasse, 69, 259 f. Wassergasse, 129, 224 Wrangelstraße, 49 Tiergarten, 76, 144, 160 Tore Brandenburger Tor, 181 Friedländer Tor, 181 Grünes Tor, 220 Königstor, 180 Krämertor, Kneiphöfisches, 219 Laakentor, 208 Langgasser Tor, 220 Roßgärter Tor, 181 Sackheimer Tor, 181 Schwanentor, 208 Steindammer Tor, 198 Steintor, 208 Universität 1 Albertinum, 192, 252 Stüler-Liebenthalsche Universität, 12, 26, 27, 40, 51, 59, 69, 87, 111, 122, 137, 146, 154, 165, 193, 196, 197, 198, 254 Universitätsbibliothek, 28, 149 Universitätskliniken ' Augenklinik, 135 Frauenklinik, 255 Innere Poliklinik, 53 Kinderklinik, 188, 189 Medizinische Klinik, 254 f. Waisenhaus, 162 Zollwirtschaftsgebäude, 184 „Zur Honigbrücke“, Gasthaus, 109 296
Register der Bilder Allegorische Figuren auf dem Dach- first d'er Stülerschen Universität, 12 Kantbüste, 14 Medaille Kants, 15 ' Stadtmedaille Königsbergs, 15 Medaille für die Ostpreußische Land- gesellschaft, 15 Ein seltener Kupferstich Bincks, 18 Ehrenmal der Gefallenen in der Sack- heimer Kirche, 19 Bildniskopf des Sohnes Fridolin, 20 Portal vom Altan zum Moskowiter- saal des Schlosses, 21 Relief am Haus der Technik, 23 Zwei Standbilder am Eingang der Stadtbank (Hufenallee), 24 Bildnisbüste Adolf von Batockis, 25 Bildniskopf Paul von Hindenburgs, 25 Kolossalstatue, Lehrender, am Lieben- thalschen Universitätsbau, 26 Gedenktafel des Dichters Zacharias Werner, 27 Bildniskopf Friedrich Eberts, 29 Zweitbüste Paul Stettiners, 29 Bildnisbüste Otto Brauns im Kron- prinzenpalais in Berlin, 29 „Schwebende“, 30 Bildnisköpfchen aus Bernstein, 30 Weiblicher Halbakt, 31 Büste E. T. A. Hoffmanns, 33 Bronzefigur „Jüngling mit Stirnbinde“, 34 Marmorstatue „Nach dem Bade“, 36 Marmorbüste Freiherr vom Stein, 36 Marmorbüste Graf Alexander Dohna, 37 Puttenbrunnen, 38 Schillerdenkmal gegenüber dem Schauspielhaus, 38 Sitzende Justitia, 39 Venus, sich kämmend, 39 Hochrelief „Genius“, 40 Marmorbüste Adalbert Bezzenbergers, 40 Wandbrunnen, 41 Urnengrabmal Justizrat Gyßlings, 42 Monümentalwerk zur Jahrhundert- feier 1913, 43 Marmorbüste Oberpräsident Friedrich Ludwig v. Moltke, 44 Bildnisbüste Adolf von Batocki, 45 Grabmal der Familie Charisius, 47 Flachrelief Schenkendorfs, 48 Bildnisbüste Martin Borrmanns, 49 Bildnisbüste „Titi“, 50 Relief in der Gedenktafel für die Wrangelkürassiere, 50 Bildniskopf des Stadtältesten Emil Bieske, 52 Mahnmal „Für uns“, 53 Bildnisbüste einer Aufwartefrau, 54 Schlafende. Neben dem Werk der Künstler, 55 Große Kantplakette, 56 Plakette von Theodor Gottlieb von Hippel dem Älteren, 56 Brustmedaillon Kants, 57 Büste Theodor von Schöns, 58 Bildniskopf Arthur Steiners, 60 Sitzende, 61 Flüchtling, 61 Bildniskopf des Bildhauers Wellmann, 64 Bildniskopf Professor Cauers, 66 Bildniskopf der Malerin Elisabeth Wolff-Zimmermann^, 66 Bildniskopf Regierungsbaurat X, 66 Bildniskopf Hindenburgs, 70 Büste der Herzogin Dorothea, 71 Grabmal Herzog Albiechts, 72 Bildnismaske, 74 Jeanne d‘Arc, 75 Walther von der Vogelweide, 76 Kämpfende Wisente, 78 Bildnisbüste des Vaters, Carl Julius Gebauhr d. J., 79 Hund mit Schildkröte, 80 Rokokoschnitzwerk, 81 Holzfigur (Apostel ?), 82 Bildniskopf Paul Wegeners, 84 Tochter Kathrine, 84, 297
Kantbiiste, 86 Bogenschütze, 88 „Reifenspielerin“, 89 Büste Karl August Burows, 92 Burow-Denkmal am Schiefen Berg, 93 Gefallenen-Gedenktafel, 94 Mädchenkopf, 95 Puttenbrunnen, 98 Relief Goetz, 99 Reiterdenkmal Friedrich Wilhelms III., 101 Schuhschnabel, 104 Schüler arbeiten, 107 Christus, 108 „Erschöpfter Sieger“, 108 Büste Samuel Heinickes, 109 Büste Alois Senefelders, 109 Weiblicher Bildniskopf, 111 Epitaph des Oberburggrafen Wernsdorf im Dom, 112 Bildniskopf Stanislaus Cauers, 114 Büste Kants, 117 Standbild Friedrich Wilhelms I., 118 Kreidezeichnung Professor Heydecks: Ausgrabung der Gebeine Kants, 120 Flüchtlinge, 123 Bildnisbüste des Generaloberarztes Krause, 124 Bildnisbüste Dr. Hieber, 124 Jung-Jochen, 125 Kantdenkmal vor Kants Wohnhaus, 130 Bildnisbüste Yorks, 131 Büste Bessels, 133 Denkmal Herzog Albrechts, 134 „Deutscher Michel“, 136 Selbstbildnisbüste, 136 „Frieden“, 142 Büste Heidemanns, 143 York-Denkmal, 144 Relief von Hermann Claass, 144 Schubert-Quader mit Scudelle im Park Luisenwahl, 146 Mammut, 148 Relief des preußischen Adlers am Sockel des Friedrich-III.-Denkmals von Andreas Schlüter, 150 Medaillon der Königin Luise, 151 Schnitzbild, 153 Denkmal Friedrichs L, 155 Pfeilergestalt an der alten Orgel der Altstädtischen Kirche, 158 Bildniskopf Ernst Wiecherts, 160 Bildniskopf der Bildhauerin Loeffke-Kleinschmidt, 164 Bildniskopf Pastor Sierings, 164 Bildniskopf Ruthild Siering, 164 Bildniskopf Michael Petzold, 164 Büste Johann Jacobys, 166 Büste Eduard von Simsons, 166 Orang-Utan, 169 Ruhender Kater, 170 Katzenliesel, 171 Schimpanse, 172 Rehkitz, 173 Uhu, 173 Mädchen mit Wildkalb, 174 Sinnende, 175 Feierabend, 176 Bildniskopf „Kleines Schulmädchen“, 179 Statuen am Königstor, 180 Tierfiguren am Oberteich, 182 Lichtheim-Plakette, 183 Kachelreliefs am Portal des Zoll Wirtschaftsgebäudes, 184 Standbild Herzog Albrechts, 185 Bischof Georg von Polenz und Poliander, 185 Ehrentafel im Kneiphöfischen Gymnasium, 186 Büste Otto Nicolais, 187 Relief „Simon Dach“, 188 Schnitzereien im. „Geburtszimmer Friedrich L“, 191 Stukkaturen im Jagdsaal des Schlosses, 194 Bachbüste, 195 Plakette „Ostpreußen“, 196 Kantbüste, 197 Relief am Taufstein, 204 Ritzzeichnung vom Grabstein der Bischöfe Kubal und Seefeldt, 206 Maria mit Kind, 207 Bildnisbüste Herzog Albrechts, 209 Bildnisbüste der Herzogin Anna Maria, 209 Das Haus Kneiphöfische Langgasse 27, 221 298
Renaissanceportal Fleischbänken- straße 35, 222 Renaissancebaus Altstädtische Langgasse 23, 223 Wassergasse 39, Portal, 224 Hagensche Apotheke, 225 Freitreppe’ des Kneiphöfischen Rathauses, 232 Liebe, Justitia und Barmherzigkeit auf dem Portal zum Burgkirchenplatz, 233 Barocktreppe in der Hagenschen Hof- apotheke, 235 Speichermarke Amor, 236 Speichermarke Pax, 236 Speichermarke Lamm, 237 Speichermarke „Der Kasten Noä“, 237 Speichermarke Merkur, 238 „Hans von Sagan“, 239 Beichtstuhl in der Haberberger Kirche, 242 Kanzel in der Steindammer Kirche, 243 Adler über der Eingangstür der Buch- handlung Gräfe und Unzer, 245 Hercules im Saturgusschen Garten, 247 Saturgusscher Garten: Rokokovase, 247 Saturgusscher Garten: Eingang zur Muschelgrotte, 248 Maske aus Muscheln in der Muschel- grotte, 248 Büsten Kants und Herders im Garten- häuschen des Saturgusschen Gartens, , 249 Saal im Saturgusschen Haus, 250 Denkmünze auf das Hochwasser von 1801, 251 Figur des Kurfürsten Friedrich IL, 253 Zwei Scudellen an der Medizinischen Universitätsklinik, 254 Grabstein Albrecht Wagners im alten Neuroßgärter Friedhof, 256 Grabstein Richelots im alten Neu- roßgärter Friedhof, 256 Gedenkmedaille auf das 21. Provinzialsängerfest 1903, 261 Büste General von Lingers, 264 Medaille zum 200. Geburtstag Kants, 265 Kürassier-Ehrenmal am Oberteich, 266 299