Tags: militär   nahkampf  

Year: 1963

Text
                    nahbekömpfung

Bartscheck - Panzemahbekämpfung
Oberstleutnant Horst Bartscheck Ponzernahbekämpfung Deutscher Militarverlag • Berlin 1963

EinMIung Weil die Panzerwaffe im modernen Gefecht die Haupt- stoßkraft ist, gehört die Panzerabwehr zu den wichtig- sten Arten der Gefechtssicherstellung. An der Panzer- abwehr nehmen alle Einheiten teil; sie bedienen sich dabei moderner Waffen (Panzer, SFL, Panzerabwehr- kanonen, Panzerabwehrraketen). In die Panzerabwehr sind alle Teilstreitkräfte und Waffen- gattungen, von den Mot.-Schützen bis zu den Luftstreit- kräften, einbezogen. Da aber die Hauptlast der Panzer- abwehr auf den Mot.-Schützen liegt und sie dem Angriff der Panzer als erste ausgesetzt sind, wenden sie zusätzlich alle Methoden der Panzemahbekämpfung an. Nur wenn sich jeder Soldat an der Bekämpfung angreifender Panzer beteiligt, wind das System der Panzerabwehr für den Gegner schwer zu durchdringen sein. Wir haben deshalb in dieser Broschüre die bewährten Methoden der Panzemahbekämpfung eingehend geschil- dert- Und wir glauben, damit jedem Soldaten in seiner Ausbildung zu helfen und ihn zu unterstützen.
Was der Penzemahbekfimpfervan Panztr and van der Panzemabbekdinpfung unbedingt wissen muB Einteilung der Panzer Panzer sind geländegängige, vollständig gepanzerte Gleis- kettenfahrzeuge. Man teilt sie nach ihrer GefechUmasse in leichte, mittlere und schwere Panzer ein. Die west- lichen Militärs gliedern sie weiter nach ihren Kampf- eigenschaften in Kampfpanzer, Unterstützungspanzer, Aufklärungspanzer und Spezialpanzer; nach ihrer Bauart und ihrer Ausrüstung in Panzer mit drehbarem Turm oder ohne drehbaren Turm, in Flammenwerferpanzer. Schwimmpanzer, Brückenlegepanzer, Minenräumpanzer und Bergepanzer. Zu den Panzern beziehungsweise ge- panzerten Fahrzeugen zahlen außerdem Selbstfahrlafet- ten, Schützenpanzerwagen und Panzerspähwagen. Leichte Panzer haben eine Gefechtsmasse bis zu 26 t und eine Kanone mit einem Kaliber bis zu 76.2 mm. Die Panzerung ist durchschnittlich 20 bis 40 mm stark. Die gebräuchlichsten leichten Panzer in den NATO- Armeen sind der M4J, AMX 13, M 50 und der EBR 75 Typ 54-1J mit Radantrieb. Da diese Panzer infolge ihrer geringen Gefechtsmasse eine hohe Geschwindigkeit er- reichen und sehr geländegängig sind, setzt man sie in der Hauptsache zur Aufklärung und Sicherung sowie als Luftlandepanzer ein. Mittlere Panzer haben eine Gefechtsmasse von 26 bis 45 t. Die meisten mittleren Panzer der NATO-Armeen sind mit einer 90-mm-Kanone ausgerüstet; ihre Panzerung ist 50 bis 150 mm stark. Wegen ihrer hohen Geländegängig- keit und großen Feuerkraft bilden sie den Kem der 6
Panzerverbände. Man setzt sie zur Unterstützung der Einheiten der ersten Staffeln und in Verbindung mit Panzergrenadieren und Infanterie auch selbständig ein. Der Grundpanzertyp der westdeutschen Armee sowie auch der US-Armcc ist der Panzer M 4Ä, der inzwischen wcitorentwickelt wotxlen ist und heute als Panzer M 48 Al und M 48 A2 im Dienst steht. Weiterhin gehören zu den wichtigsten Kampfpanzern der NATO-Armeen der schon etwas veraltete M 47 und der M 60. Die meisten dieser Panzer sind mit einer stabilisierten Kanone, mit Nacht- sichtgeräten und mit Entfernungsmeßgeräten ausgerüstet. Die achtreren Panzer — auch Unterstützungspanzer ge- nannt - haben eine Gefechtsmasse von mehr als 45 t; das Kaliber der Kanone ist größer als 90 mm, und die Panze- rung ist etwa 80 bis 160 mm stark. Wegen der geringen Geländegängigkeit und Geschwindigkeit werden diese Panzer hauptsächlich zur Unterstützung der Panzer der ersten Staffel und zur Befestigung wichtiger Gclande- abschnitte und Objekte eingesetzt. Mit der großkalibrigen Kanone können stark gepanzerte Ziele und sonstige Be- festigungen vernichtet oder zerstört werden. Die Haupt- aufgabe der schweren Panzer besteht jedoch darin, geg- nerische Panzer zu bekämpfen; in der Verteidigung wenden sie deshalb oft als unbewegliche Feuerpunkte eingesetzt. Als schwere Panzer der NATO-Armcon sind vor allem der M 103 und der Conqueror zu nennen. Zur Kategorie der Spezialpanzer gehören Flammen- werferpanzer, Schwimmpanzer und Minenräumpanzer; sie haben ebenfalls wichtige Aufgaben zu erfüllen, über die Einsatzmöglichkeiten der Spczialpanzer sagt schon ihre Bezeichnung aus. Für die Panzemahbekämpfer haben neben den genannten Panzern nur noch die herkömmlichen Selbstfahrlafetten eine Bedeutung. Die Selbstfahrlafetten sollen in erster Linie die Panzer bei ihren Kampfhandlungen unterstützen 7
und sichern. Da die Selbstfahrlafetten nur schwach ge- panzert und ihre Kanonen zum Teil sogar ungepanzert sind, kann man sie schon mit einfachen Mitteln oder leichten Waffen außer Gefecht setzen. Nachdem wir die Panzer in ihrer Gesamtheit kennen- gelemt haben, schätzen wir sie nach ihren Vor- und Nachteilen ein. Vorteile eines Panzers Panzer sind mit ihren Gleisketten äußerst gelände- gängig. sie sind manövrierfähig und ständig feuerbereit, da sie aus jeder Lage, aus dem Halt. aus dem kurzen Halt und während der Fahrt schießen können; sie brau- chen nicht erst wie die Geschütze abzuprotzen und Feuer- stellungen zu beziehen. Der Kampfsatz besteht meist aus patronierter Munition und ermöglicht eine schnelle Feuerführung im Gefecht. Zusätzlich zur Kanone sind Maschinengewehre eingebaut, mit denen hauptsächlich die Infanterie bekämpft wird. Da die Waffen vorwiegend im drehbaren Turm untergebracht sind, kann man mit ihnen in jede Richtung schießen. Moderne Panzer können außerdem mit Panzerabwehrraketen von verhältnismäßig großer Reichweite und hoher Durchschlagskraft aus- gerüstet sein. Die Panzerung der Fahrzeuge schützt die Besatzung vor dem Feuer aus Infanteriewaffen, vor Bomben- und Granatsplittern und auch vor den Vemichtungsfaktoren der Kernwaffen; beispielsweise bleiben Panzer bei der Detonation einer 20-kt-Kemwaffe kampffähig, wenn sie sich nicht näher als 600 m vom Nullpunkt entfernt be- finden. Weiterhin können die Panzer unmittelbar nach der Detonation aktiviertes Gelände passieren. An der Vorderseite des Panzers ist die Panzerung am H
stärksten; sic beträgt im Durchschnitt an der Wanne 80 bis 120 mm bei einer Neigung von 30 bis 40*. Die Pan- zerung der Vorderseite des Turmes ist bis zu 210 mm dick, und sie ist bei einer Neigung von 60 bis 70* kaum zu durchschlagen. Die Seiten- und die Heckpanzerplatten sind etwa 60 bis 100 mm dick und haben einen Neigungs- winkel von etwa 75*. Der Neigungswinkel (Bild 1) hat für die Standhaftigkeit der Panzerung große Bedeutung, da sich schon bei einem Neigungswinkel von 30* die zu durchschlagende Stärke der Panzerung relativ verdoppelt. Ist zum Beispiel die Panzerung 80 mm stark, so muß bei einem Neigungs- winkel von 30* eine waagerecht auf die Panzerung auf- Bild 1 Einfluß des Neigungswinkels auf die zu durchschla- gende Panzerung 1 — Granate. S — Panicrplattr Relativ zu durchschlagende Stärke dar Panzerung bei unterschiedlichen Auftreffwinkeln der Granate besie- hungxweise Neigungswinkeln der Panzerplatte in mm a) Auftreffwinkel der Granate 90* b) Auftreffwinkel der Granate 45* e) Auftreffwinkel der Granate 22,5* 9
treffende Granate relativ eine Panzerung von 160 mm durchschlagen. Je spitzer also der Winkel zwischen der Granate und der Panzerplatte ist, desto größer ist die Strecke, die die Granate durchschlagen muß. Würde zum Beispiel eine Granate in einem spitzen Winkel auf eine stark geneigte Panzerplatte aufschlagen, so gleitet sic — wenn sie sich mehl verklemmt - in den meisten Fällen ab. Danius folgt also, daß die Granate möglichst in einem Winkel von 90’ auf die Panzerplatte auftreffen soll. Gelände- und Wetter Verhältnisse haben auf den Panzer- einsalz wesentlichen Einfluß Leicht durchschnittenes und müßig bewachsenes Gelände ist für Panzer vorteilhaft. Bodenbewuchsungen sollen den Panzern Deckung gewäh- ren, sie aber in ihrer Bewegung nicht behindern. Der Boden kann leicht bis m ittelschwer. darf aber nicht zu locker sein. Nur gering bebaute Räume mit wenigen Wasserhindernissen sind für den Panzcreinsatz besonders günstig. Feuchter Boden mindert die Fahrgeräusche stark herab: es entstehen keine Staubwolken, die Panzer schon von weitem erkennen lassen. Bei starken Frösten können Panzer auch ohne Hilfsmittel Sümpfe und nasse Wiesen überwinden. Eine 30 cm dicke Eisdecke beispielsweise trägt, ohne daß sie verstärkt weiden muß, einen Panzer mit einer Gefechtsmasse von 30 t. Starke Fahrgeräusche der Panzer können jedoch auch auf die Mot.-Schützcn eine psychologische Wirkung haben; deshalb sollten sie bei Gefechtshandlungen nicht unter- schätzt werden. Nehmen wir an. in einem schmalen Streifen greifen mehrere Panzer an und schießen aus allen Rohren Die Fahrgeräusche, das Feuer aus der Bewegung und die Fähigkeit der Panzer, die verschiedensten Hindernisse zu überwinden, können bei den Panzernahbekämpfern — und nicht nur bei ihnen - das Gefühl aufkommen lassen. 10
daß nie als einzelne Kämpfer dem Panzer unterlegen sind. Dieses Gefühl läßt sich durch Mut und Entschlossen- heit und durch den Willen zum Sieg über den Panzer überwinden. Nachteile eines Panzers Jeder Panzer bietet ein verhältnismäßig großes Ziel und ist deshalb schon von weitem zu erkennen; der Panzcr- nahbekämpfer kann sich also rechtzeitig auf den Kampf mit dem Panzer vorbeneiten. Fast alle Panzer der NATO- Armeen sind höher und breiter als die Panzer der Armeen des sozialistischen Lagers. So ist der Panzer M 48 3.2 m hoch und 3.6 m breit; der Panzer Conqueror ist 3.2 m hoch, 4.0 m breit und 7,85 m lang. Selbst der modepiisicrte Panzer M 48 A2 ist noch 3.1 m hoch. Bei der Frontalfahrt (Bild 2). wenn der Panzer auf den Panzcrnahbekämpfer zufährt, zeigt das Fahrzeug eine besonders empfindliche Stelle zwischen Turm und Wanne unterhalb der Rohrwiege. Die Panzerung ist an dieser Stelle nicht allzu dick, und die Granate kann nicht weg- ruUchen Ein Treffer an dieser Stelle verklemmt meist den Turm, hebt ihn aus oder reißt ihn herunter. Auch das Laufwerk und die Fahrerluke sind bei der Frontal- fahrt günstige Ziele. Bild 2 Verwundbarste Stellen des Panzers bei der Frontal- fahrt 1 — Turnnnwt/ innertiall) der Wal icnblcndc. 3 — tuaufwrrk II
Bild 3 Verwundbarste Stellen des Panzers bei der Flanken- fahrt I — Turmucixrnwand. 1 — Turmdrehkrane, 3 — Wanne zwi- Mdien dem Laufwerk. 4 — unterhalb der Hedcauslaiee Bei der Flankcnfahrt (Bild 3), wenn der Panzer quer zur Blickrichtung des Panzemahbekämpfers fährt, zielt man am zweckmäßigsten auf die Wanne zwischen den Lauf- und den Stützrollen, auf den Turmdrehkranz oder auf das Laufwerk. Elin Treffer in der Mitte der Panzerwanne vernichtet durch die Detonation der Munition im Panzer den Panzer meist vollständig. Trifft die Granate den hinteren Teil der Panzerwanne, so bleibt die Besatzung in vielen Fällen kampffähig. Bei der Wcgfahrt (Bild 4) soll man vor allem die Heck- panzerplatten, das Laufwerk, die Stelle unter der Heck- nuslage und die Abdeckung über dem Motorraum an- richten. Da der Turm verschiedener NATO-Panzer eine große Heckauslage hat. zielt man bei der Wegfahrt be- sonders auf die Stelle unterhalb der Auslage. Auch Panzerminen, gebullte Ladungen und Panzerhand- granaten erfüllen — wenn sie unter der Heckauslage be- festigt wenden - ihren Zweck, da Ihne Detonation den Turm verklemmt, ihn aus- oder ubhebL Auf die Turm- rückwand richtet man nur die Panzerbüchse. Behelfs- mäßige Mittel setzt der Panzemahbekämpfer vor allem 12
Regen das Laufwerk, den Motorraum oder gegen den Turmdrehkrans ein. Von oben bekämpft man Panzer hauptsächlich beim Kampf in Ortschaften, im Gebirge und im Wald. Hierbei setzt man die Waffen vor allem gegen die Turmluken, den Motorraum und den Kraftübertragungsraum ein (Bild 5). Mit einer Panzerschürze (Panzerung des Laufwerks) ver- kleidete Panzer, wie die Panzer Conqueror und Centurion MK III, bekämpft man meistens mit vor die Ketten ge- zogenen Minen oder Ladungen. Die Besatzung eines Panzers hat nur ein begrenztes Sicht- feld; denn die optischen Geräte und die Sehschlitze Bild 4 Verwundbarste Stellen des Panzers bei der Werfahrt I — Turmdrehkran!. 3 — Hcckpan« «rplatte, 3 — Laufwerk Bild 5 Verwundbarere Stellen des Panzers bei der Bekämp- fung von oben I — Zlnatietfaluken. 2 — Abdeck platten det Turms. 3 — Motor- und KraftQbenra<ung»raum. 4 — Abdeckplatte der Wanne 13
lassen nur eine begrenzte Beobachtung, vor allem nach den Seiten, zu. Deshalb ist die Beobachtung der Be- satzung hauptsächlich nach vorn konzentriert. In dieser Richtung beobachtet außer den anderen Besatzungs- mitgliedern auch der Fahrer; er hat ein verhältnismäßig großes Blickfeld und nur einen kleinen toten Winkel. Bei Nacht sind die Beobachtungsmöglichkeiten noch ge- ringer als am Tage; und deshalb sind Panzer ohne Nacht- sichtgerät oder ohne ausreichende Gefechtsfeldbeleuch- tung nur bedingt einsatzfähig. In jedem Falle ist die Nacht der Feind des Panzers und der Freund des Panzer- Bild 6 Tote Räume der Panzerbewaffnung ! — für düü MG. T — fUr Ule Kamprungenfcanonr U
Bild 7 Wirkung von Hohlladungsgranaten beim Auftreffen auf eine Panzerplatte a) Wirkung einer kleinen Hohlladungsgranate 1 — Form dis DtuduchUßM. 2 — Einlage der Hohlbidmucv gr anatc. b) Wirkung einer großen Hohlladungsgranate beim Auftreffen auf eine harte Panzerplatte l — Hohlladung. 3 — AbpUue/fekl. 3 — Form dc« Ein- adilags nahbekämpfers. da der Panzer in seiner Bewegungsfrei- heit weitgehend eingeschränkt ist. der Panzemahbekamp- fer dagegen offener handeln kann Der tote Winkel der im Panzer eingebauten Waffen ist relativ groß (Bild 6). Er hängt stets vom Punzertyp und yon der Anordnung der Waffen ab. Die toten Räume, die sich hieraus ergeben, betragen in der Regel für die Kanone bis 16 m und für die MGs 8 bis 10 m. Je höher ein Panzer ist. desto höher müssen die Waffen eingebaut sein, und desto größer ist auch ihr toter Raum. Diesen können die Besatzungsmitglieder nur verkleinern, wenn sie selbst Handgranaten werfen oder mit Handfeuer- waffen durch die Nahkampfluken schießen. Wirft eine Be- satzung jedoch Handgranaten aus dem Turm, dann kann der Panzemahbekämpfer selbst Handgranaten in den Panzer werfen oder die Besatzung mit seiner Handfeuer- waffe bekämpfen. Ein weiterer allgemeiner Nachteil der Panzer besteht 19
darin, daß die meisten Panzer der NATO-Armeen mit Benzinmotoren ausgerüstet sind; der hohe Kraftstoff- verbrauch hält den Aktionsradius sehr gering. Die Aus- rüstung mit Benzinmotoren erleichtert es den Panzer- nah bekämpfen), die Panzer zu vernichten, da diese Panzer verhältnismäßig leicht in Brand geraten. Hohlladungen und Hohlhaftladungen durchschlagen jede Panzerung, gleich, ob es sich um Hohlladungsgranatcn oder Hohlladungshandgranaten handelt (Bild 7). Einfluß der Gelände- und Wetterverhlltnisse auf Panzer Panzer können nicht in jedem Gelände handeln; mit Hindernissen und Sperren ausgebaute Geländeabschnitte schränken die Bewegung der Panzer weitgehend ein oder machen sie zum Teil unmöglich. Offenes, flaches und stark durchschnittenes Gelände oder Gelände mit einem hohen und dichten Baumbestand ist für Panzer ungünstig. Für den Einsatz von Panzemahbekämpfem eignet sich Jedoch bewaldetes und stark durchschnittenes Gelände ausgezeichnet; es ist außerdem gut dafür geeig- net. Sperren und Hindernisse anzulegen. Schwerer und nasser Boden und Mahlsand begrenzen weitgehend die Manövrierfähigkeit der Panzer. Lehmigen und sumpfigen Boden können Panzer nur bedingt passieren, und schon kleine Gewässer können ein schwer gu überwindendes Hindernis sein wie auch Geländeräume mit sehr vielen Wasserhindernissen. Loser Sand oder lockerer Boden beeinträchtigt die Beweglichkeit, da sich der Sand zwi- schen die Ketten und Laufrollen setzt, was zu Ketten- schäden führen kann. Die Wetterverhältnisse beeinflussen die Handlungen der Panzer ebenfalls. Bei großer Trockenheit wirbeln die Panzer während der Fahrt viel Staub auf und sind dann 16
am Tage schon auf eine sehr große Entfernung zu sehen. Greifen Panzer unter sulchen Bedingungen an, so ist cs ihnen kaum möglich, sich gegenseitig zu beobachten und durch Feuer zu sichern; sie nehmen sich gegenseitig die Sicht und sind so wesentlich leichter anzugreifen. In klaren Nächten sind die Fahrgeräusche von Panzern auf große Entfernungen zu hören. Nebel, starker Schneefall oder Schneestürme vermindern die Sicht der Besatzung und erschweren somit die Orientierung im Gelände und überhaupt die Führung der Panzer. In solchen Fallen sind sie meist gezwungen, ohne Sichtverbindung zu han- deln. Die Panzemahbekämpfcr müssen solche Wettcr- verhültnisse, bei denen sie verhältnismäßig leicht und in vielen Fällen unerkannt den Panzer angreifen können, ausnutzen. Starker Frost wirkt .sich ebenfalls negativ auf die Ein- satzbereitschaft der Panzer aus, da es verhältnismäßig lange dauert, bis die Fuhrcigenschuften voll ausgenutzt werden können; außetxlem ruft stark gefrorener Boden besonders laute Fahrgeräusche hervor. Hoher Schnee engt die Bewegungsfreiheit der Panzer ein, weil der Panzer eine 50 cm hohe Schneedecke nicht mehr niederwalzen kann; er schiebt sie vor sich her und bleibt schließlich stecken. Gcländcverstärkung durch das Anlegen von Sperren und das Auxnutzcn von Hindernissen Geschickt angelegte Sperren und zweckmäßig ausgenutzte Hindernisse zwingen die Panzer, nur in Richtungen zu handeln, die für die Panzemnhbekämpfer günstig sind. Man zwingt die Panzer beispielsweise. von Straßen und Wegen abzuweichcn und in Minenfelder oder Hohlwege hineinzufahren. Aus in solchen Füllen frühzeitig an- 3 Vun/cmfibbokümpfung 17
gelegten Stellungen können ehe Panzemahbekämpfer den Panzer in der Flanke oder von hinten angreifen. Behelf «müßige Sperren baut man am zweckmäßigsten an Steigungen. Engen. Übergängen über Gewässer, m sump- figen Gelandeabschnitten. in Städten und im Gebirge Panzersperren und -hindemisse können sein Minensperren, Höckersperren, Panzergräben, über 3 m breite und 1,20 m tiefe gewöhnliche Gräben, über 1,50 m tiefe Gewässer, Baumsperren, Barri- kaden, kombinierte Sperren und andere. Meistens lassen sich natürliche Hindernisse durch Sper- ren verstärken. Durch Feuer gesicherte Panzersperren sind entschieden wirksamer, weil der Gegner sonst die Sperren räumen kann. An gesicherten Sperren Panzer- nahbekämpfer einzusetzen ist sehr nützlich; jedoch wird ein derartiger Einsatz nur auf den Sicherungsstreifen und auf die Verteidigung beschrankt sein. Sicherung der Panzer im Gefecht Weil die Panzer unter den modernen Bedingungen meist nut Infanterie oder mit Panzergrenadieren gemeinsam handeln, muß der Panzemahbekämpfer nach folgenden Prinzipien kämpfen: 1 die sichernden Infanteristen oder Panzergrenadiere bekämpfen oder die Sicherung umgehen: 2 . den gegnerischen Panzer ungreifen und vernichten. Bei der unmittelbaren Vorbereitung zum Kampf gegen den Panzer muß der Panzem.'ihbckiimpfer eine günstige Stellung anlegen und sie besonders gut tarnen. Die Stel- lung muß so ausgewählt sein, daß die begleitende Infan- terie den Panzemahbekämpfer nicht vorzeitig erkennt. Unter diesen Bedingungen setzt man die Panzvrnah- 18
bekärnpfer im Rahmen einen Panzemahbekämpfungs- trupps oder in ihrer strukturmäßigen Einheit ein. Ein <>der zwei Soldaten des Panzemahbekämpfungstrupps übernehmen oder die strukturmäßige Einheit übernimmt die Sicherung des Panzern ah bekämpf ers, indem sie die begleitende Infanterie oder die begleitenden Panzer- grenadiere von den Panzern trennt und vernichtet. In vielen Fällen stehen Panzernahbekämpfer aber nur dem Panzer allein gegenüber; denn einzelne durchgebrochene oder bewegungsunfähig g<*chossenc Panzer sind selten von außen gesichert. Mehrere Panzer ohne begleitende Infanterie sichern sich meist gegenseitig, indem ein- zelne Panzer hinter den in der ersten Linie han- delnden Zurückbleiben und diese mit dem Feuer ihrer Maschinengewehre sichern Deshalb müssen die Panzer- nahbekämpfer den Panzer von der Seite angreifen, die die sichernden Panzer ungenügend einsehen können. Fahren die Panzer in einer Linie, dann bekämpft der Panzernah- bekiimpfer am günstigsten den am weitesten rechte oder links angreifenden Panzer, weil dieser den Turm nach vom gerichtet hat und dir Besatzung nach der Seite un- genügend beobachten kann Trotzdem müssen die Panzer- nahbekämpfer in jedem Falle zuerst feststellcn. wie sich der oder die Panzer »sichern oder wie die begleitenden Infanteristen oder Panzergrenadiere sie sichern. Wenn Panzc?rnahbekämpfer einen Panzer angreifen, dann müssen sie außerdem berücksichtigen, daß die Besatzung Handgranaten werfen oder mit der Pistole beziehungs- weise mit der Maschinenpistole durch die Nahkampf- luken schießen kann. Am zweckmäßigsten nähert man sich den als Ziel aus- gewählten Panzern von hinten, da die Besatzung meist nach vom oder nach den Seiten, aber weniger nach hinten beobachtet. Die Besatzung kann nicht nach hinten schie- 19
ßen, da in der Turmrückwnnd keine Nahkampfluken sind. Panzer, die in der Verteidigung als feste Feuerpunkte eingesetzt sind, sollten zweckmäßig vorher eingenebelt werden. Beim Angriff auf solche Panzer ist allerdings damit zu rechnen, daß sie durch Infanterieminen gesichert sind. Jeder Panzemahbekämpfer sollte erkennen, daß man jedem Panzer — trotz seiner Vorteile — überlegen ist. wenn man geschickt und umsichtig handelt, zweckmäßig seine Waffen einsetzt und die Nachteile des Panzers ent- schlossen ausnutzt. Die Panzemahbeknmpfung ist keine leichte Aufgabe: sie verlangt hohes Bewußtsein, entschlossene und mutige Kämpfer, umfassende Kenntnisse auf den entsprechen- den Gebieten und intensive Übung. Die Anforderungen, die das moderne Gefecht an den Panzemahbekämpfer stellt, lassen sich in folgende Merksätze zusammenfassen. Merksätze für den Panzemahbekämpfer 1. Panzemahbekämpfer müssen mutig, entschlossen und selbstsicher handeln; sie müssen schwierige Gelände- abschnitte schnell überwinden, weit werfen und weit springen können, um sich dem Panzer schnell zu nähern, Hindernisse zügig zu überwinden, Hand- granaten und Ladungen weit zu werfen und auf den Panzer aufspringen zu können. 2. Panzemahbekämpfer müssen schnell Entschlüsse fassen, um den Panzer nach Möglichkeit mit dem ersten Schuß zu vernichten. 3. Panzemahbekämpfer müssen das Gelände geschickt ausnutzen und ihre Stellungen gut tarnen und den 20
Mut haben, «ich von einem Panzer überrollen zu lassen. 4 Panzemahbekämpfer müssen die wichtigsten Panzer- typen des Gegners, deren verwundbarste Stellen, ihre Vor- und Nachteile und die Einsatzmöglichkeiten im Gefecht kennen. 5. Panzemahbekämpfer müssen wissen, wie sich Pan- zer gegenseitig sichern und wie sie von der Infanterie oder den Panzergrenadieren gesichert werden. 6. Panzemahbekämpfer müssen ihre persönlichen Waf- fen ständig einsatzbereit haben, um sichernde Infan- teristen und Panzergrenadiere sowie nusbootende Bcsatrungsmitglicder schnell zu bekämpfen. 7. Panzemahbekämpfer müssen einfache Panzersper- ren errichten und mit Panzerminen umgehen können. 8. Panzemahbekämpfer müssen einfache Panzernah- bekämpfungsmittel. wie geballte Ladungen. Brand- flaschen und Brandkanister, an fertigen und diese zweckmäßig cinsctzen können. 9. Panzemahbekämpfer müssen auch bei Nacht geg- nerische Panzer erkennen und diese angreifen kön- nen; sie müssen bei ausreichender GcfechUfeld- beleuchtung ihre Waffen ebenso sicher einsetzen können wie nm Tage. 10. Panzemahbekämpfer müssen die strukturmäßigen Panzern nhbe küm pfungsW aff en und -mittel ausge- zeichnet kennen und sic zweckmäßig cinzusctzen beziehungsweise anzuwenden verstehen 21
PanzernalüMküHipfungswatfen and Panzer* nahbekfimpfungsminel Strukturmüßigc Waffen 40-mm-Panzerbüchse. Die wichtigste Waffe des Mut.- Schützen ist die 40-mm-Panzerbüchse (Bild 8). Mit ihr kann man stehende und bewegliche Ziele auf eine Ent- fernung bis zu 150 m erfolgreich bekämpfen. Die Ober- kaliberpanzergranatc PG-2 (Bild 9). die mit der Panzer- büchse verschossen wird, hat kumulative Wirkung, das heißt, beim Auftreffen der Granate durchschlägt der ge- richtete Gasstrahl (die gerichtete Sprengwirkung) die Panzerung, entzündet die Munition und den Kraftstoff, beschädigt die Innenausrüstung, die Bewaffnung, die Funkausrüstung, die optischen Geräte usw. und setzt die Besatzung außer Gefecht. Die kumulative Wirkung der Bild Ä Panzerbüchse 40 mm i — Kahr. 3 — Ab/uuscinrichtunu. 3 — Kohrsuticrunu, 4 — Klappkorn. 5 — Klappkinirnr. B — Tragcricinrn. 7 — Ver- svhluO kappe 22
Bild 9 Panzergranate PG-2 1 — bulUsUjcchc Haube. 3 — Mnnicl. 3 — Sprrntf- Indung, 4 — Ziiwilnduui!. 5 — Bodcnxündrr, u — FJOgelachnH, 7 - Flügel, n - Treibladung. I» - HülKr Granate nennt man auch ..Durchschwei- ßen". Die Granate ist eine Überkaliber- granate, weil der Granatkörper einen größeren Durchmesser als das Rohr der Panzerbüchse hat. Sie hat ein Kaliber von 80 mm und das Rohr einen Durch- messer von 40 mm. Die Granate ist mit hochexplosivem Sprengstoff gefüllt und durchschlägt Panzerplatten bis zu 280 mm und Stahlbeton bis zu 1000 mm Stärke. Die Panzerbüchse ist ohne Granate 950 mm lang und wiegt 2.75 kg. Die Panzergranate mit Treibladung hat ein Gewicht von 1.84 kg; ihre Anfangs- geschwindigkeit Vo beträgt 84 m s, und die günstigste Schußentfernung liegt etwa bei 100 m (Visierschußweite). Vor dem Schießen muß die Granate scharf gemacht werden, indem man den Bodenzünder in den Granatkörper einsetzt und die Flügel der Granate mit einem Drahtring an den Flügelschaft anlegt. Den Ring setzt man in einem Abstand von min- destens 3 mm vom Flügelendc auf, um die Flügel zu- summenzuhaltcn. Die Flügel müssen richtig anliegen, damit der Drahtring beim Abschuß leicht von den Flügeln gleiten kann (siehe auch DV-20 11). Bei der Vorbereitung zum Schießen nimmt man zuerst die Rohrkappen von der Rohrmündung und vom Rohrmundstück, klappt danach das Korn und die Kimme hoch und überprüft, 23
ob der Hahn gespannt ist. Bei der Vorbereitung zum Schießen darf der Hahn nicht gespannt sein! Die Panzer- büchse muß immer gesichert sein. Man lädt die Panzerbüchse, indem man das Rohr mit der rechten Hand in Schußrichtung halt und mit der linken Hand die zum Schießen vor- bereit ctcG rannte xo weit in das Rohr einxrhiebt, bis der Führungsstift des Flügelschafts am Anschlag anliegt. Zum Schießen bringt man die Waffe in Anschlag und ent- sichert sie dann; man kann in allen Anschlagsarten schie- ßen. Der Schütze muß jedoch so gedeckt sein, daß Ihn nicht die Splitter der Granate selbst oder die des Zieles treffen. Unmittelbar hinter dem Schützen darf sich nie- mand aufhalten, da die beim Abschuß zurückschlagende Flamme Verletzungen hervorrufen kann. Desgleichen darf hinter dem Schützen keine Mauer oder Grabenwand oder dergleichen sein (Abstand mindestens 50 cm), da die zurückschlagende Flamme den Schützen selbst verletzen kann. Der Visierrahmen hat drei öffnungenr sie sind für die Entfernungen 50 m. 75 m und 100 m vorgesehen. Soll ein Ziel auf 75 m Entfernung bekämpft werden, so muß durch die mittlere Öffnung des Visierrahmens gezielt und mit dem Haltepunkt Ziel aufsitzend geschossen werden. Die Granate würde bei dem genannten Beispiel mit einem Auftreffwinkel von etwa 00* auf eine senkrecht stehende Panzerplatte aufschlagen. Die Dicke der Panzerplatte ist hierbei gleich der zu durchschlagenden Stärke der Pan- zerung. Das Rohr der Panzerbüchse muß nach 8 Schuß gereinigt werden. Es ist grundsätzlich verboten mit einer Panzerbüchse ohne Rohrsicherung zu schießen! Panzerhandgranate. Mit der Panzerhandgranate bekämpft man Panzer und gepanzerte Fahrzeuge im Nahknmpf, sie wirkt gleich der Panzergranate PG-2, das heißt, sie 24
wirkt kumulativ. Die Panzerhandgranate wiegt etwa 1 kg und hat die Form einer Stielhandgranate. Sie ist so kon- struiert, daß in jedem Fall der Topf mit der Spreng- ladung zuerst auf die Panzerplatte uufschltigt. Nachdem der Sicherungsring entfernt ist. muß die Hand- granate so geworfen werden, daß sie bei ihrem Fluge keine Gegenstände. Äste usw berührt: sie würde sonst vorzeitig detonieren. Sic ist so flach wie möglich aus einer Stellung heraus zu werfen, da die Splitter der Handgranate den Panzemahbekämpfer gcfähiden. Die Splitterwirkung reicht etwa 100 m weit. Mit der Panzer- handgranate kann man alle Panzertypen der NATO- Armeen wirksam bekämpfen, wenn sie mit einem gün- stigen Auftreffwinkel (etwa HO’) auf die Panzerung uuf- Irifft. Panzerminen. Panzer und gepanzerte Fahrzeuge be- kämpft der Panzemahbekämpfer auch mit den Panzer- minen TMD-B, TMD-44 und TM-46 mit Drudezünder. Panzerminen mit Druckzünder können fest verlegt wer- den. oder der Panzemahbekämpfer zieht sie vor eine Kette des Panzers. Die Detonation der Minen macht die Panzer meist nur bewegungsunfähig. Minen, die mit einer Sprengkapsel, einer Zündschnur und einem Zünd- schnurzünder versehen sind, kann man auch wie ge- wöhnliche Sprengladungen auf den Panzer werfen oder am Panzer befestigen. Auf diese Art und Weise ist cs möglich, Panzer vollständig zu vernichten oder außer Gefecht zu setzen. Am besten eignet sich dazu die Mine TM-46t da sie am handlichsten ist. Die Panzermine TDM-44 (Bild 10) ist ein Holzkasten mit etwa 5 bis 7 kg Sprengstoff, der aus der Haupt- und der Zwischenladung besteht; die Masse der Mine beträgt etwa 10 kg. Der Holzkasten hnt die Abmessungen 32 cm X 32 cm X 12 bis 15 cm. Von oben ist er mit einem Deckel 25
Bild 10 Panzermine TMD-44 1 — Holnjehäuftc, 3 — DcdcH, J - Drurfclrtatrn. 4 — Mohruna für dm Zünder. 5 — Hnndtfnif verschlossen, der in der Mitte für den Zünder durchbohrt ist. Rechts und links neben der Bohrung sind zwei Druck- leisten befestigt. Wenn die Mine verlegt werden soll, setzt man den Zünder AfW-5 ein; wird sie als Sprengladung verwendet, wird in dieser Bohrung die Sprengkapsel be- festigt. Eine Kunstsloflschraube verschließt die Bohrung nach oben. Der Druck eines Rades oder einer Kette zer- bricht den Deckel der Mine und drückt über die Ver- schlußschraube den Zünder ein, wodurch die Mine deto- niert Die Panzermine TMD-B (Bild 11) ähnelt in Form, Ab- messungen und Gewicht der Mine TMD-44. Die Mine Bild 11 Panzermine TMD-B im Schnitt I — GrhUuw. X — Druck IcHlrn. 3 — Druckklappr, 4 — IUciU‘1 3 — Sprrfiuludtinß. 6 — Zuinchcnladuna. 7 — Zünder, U — Hnndurtu
TMD-B unterscheidet sich in der Hauptsache nur durch den Deckel, auf dem sich drei Druckleisten befinden, von denen die beiden äußeren festgenagelt sind und die mittlere mit einem Scharnier nm Deckel befestigt ist. Die mittlere Druckleiste verdeckt eine Bohrung im Deckel, durch die man den Zünder MW-5 einsetzt. Die Mine wirkt genauso wie die Mine TMD-44, wobei die mittlere Druekleiste den Zunder eindrückt: dadurch detoniert die Mine. Die Panzermine TM-46 (Bild 12) ist ein rundes Metall- gehäuse mit einem Druckdeckel und einer Sprengladung von 5.7 kg: die komplette Mine wiegt etwa 8.7 kg. In der Mitte des Deckels befindet sich eine Metallverschluß- schraube, die den Kanal zum Einsetzen des Zünders MW-5 abdeckt. Nachdem der Zünder eingesetzt worden ist, schraubt man die Verschlußschraube wieder ein. An der Seite hat die Mine einen Griff und einen zweiten Zünd- kanul, über den die Mine gegen Wiederaufnahme ge- sichert werden kann. Der Druck eines Rades oder einer Kette auf den Deckel wird über die Verschlußschraube auf den Zünder übertragen. Sollen die Minen als nor- male Sprengladungen verwendet werden, so setzt man in die Öffnung für den Druckzünder ein Standardzünd- röhrchen ein. Das Standnidzündröhrchen besteht aus einer Sprengkapsel, einer Zündschnur von etwa 50 cm Länge und einem mechanischen Zündschnurzünder. Das Standardzündröhrchen kann man auch durch eine ge- wöhnliche Sprengkapsel ersetzen, in der eine Zündschnur befestigt ist Die Zündschnur wird mit Sturmstndch- hölzcm oder gewöhnlichen Zündhölzern entzündet. Der Panzemahbekämpfer verwendet zweckmäßig nur mechanische Zündschnurzünder (Bild 13), da er bei diesen nur den Sichcrungsstift herauszuziehen braucht. Die Sprengkapseln sind mit hochempfindlichem Sprengstoff gefüllt; sie sind daher vor Stoß, Schlag und Hitze zu 27
Bild 12 Panzermine TM-46 1 — GehAu«c. 3 — Druckdcckcl, 3 — Verschluß. < — Seitenvcrschluü, 3 — Griff Bild 13 Zündschnurzünder (mechanisch) l — Sthlagclnrtchtun«. 3 — Ziindhüiehvn. 3 — Nippel. 4 — Pulver. 3 — Röhrchen, (I — Zünd- ichntir schützen. Die Brenngeschwindigkeit einer Zündschnur beträgt 1 cm’s. Minen, die auf den Panzer geworfen werden sollen, sind vorher zweckmäßig mit Gummi- oder Stoffresten zu um- wickeln, damit sie infolge der Erschütterungen des Pan- zers nicht vom Panzer herunterrutschen. Schnellsperrcn aus Minen. Um schmale Fahrwege, Furten und Brücken sicher zu sperren und um die Wirkung der Minen zu erhöhen, setzt man Schnellsperren (Drude- brettminen) ein. Hierzu befestigt man am zweckmäßig- sten zwischen 2 m langen Bohlen vier Minen TM-46 oder TMD-44 oder TMD-B (Bild 14). Die beiden Bahlen werden mit Draht oder Schnur mit- einander verschnürt, so daß die Minen nicht verrutschen 28
Bild 14 Schnellspcrre aus TM-46-Mincn 1 — AUfluurbohlc. 2 — Panxcnnlnc TM-Ki, 2 — Bcfenti« ßUHRMnago). 4 —‘ Drucfcbohic können. Außerdem kann man die Minen zusätzlich mit Nägeln befestigen (siehe Bild 14), Die Bohlen müssen so stark sein, daß sich der Druck eines Rades oder einer Kette gleichmäßig auf alle Minen überträgt. Um die Schnellsperre nicht unnötig schwer und unhandlich zu machen, verwendet man nicht mehr als sechs Minen für eine Sperre. Einen breiteren Streifen vermint man mit mehreren Schnellsporren. Behelfsmäßige Pnnzcrabwchrmittcl Geballte Ladung. Geballte Ladungen (Bild 15) verwendet man genau wie Panzerminen mit Zündschnurzünder. Die Größe der Sprengladung richtet sieh nach dem Sprengobjekt, das vernichtet weiden soll. Für eine Ladung nm Turmdrehkranz oder unter der Heckauslage des Turms benötigt man 3 bis 5 kg Sprengstoff; in einer Ladung, die über dem Motarraum befestigt weiden soll, Bild 15 Geballte Ladung mit Sprengkapsel und Zündschnur 1 — vinuvwidttfHcr Sprengntott, 2 — VtTTtcfmürunR, 3 — Zündschnur 29
müssen 5 bis 10 kg Sprengstoff enthalten sein. Geballte Ijidungen stellt man am zweckmäßigsten aus Standard- Sprengkörpern mit einem Gewicht von 200 bis 400 g her. Die Sprengkörper oder den Sprengstoff umwickelt man mit festem Papier oder derbem Tuch und verschnürt dieses Paket mit Bindfaden oder Draht, damit sieh die Sprengkörper nicht verschieben können. In die Mitte der Sprengladung setzt man ein Standardzündröhrchen oder ein selbstgefertigies Zündröhrchen ein. oder man ver- wendet gleich eine Sprengkapsel mit Zündschnur. Auf die Zündschnur kann dann der Zündschnurzünder aufgesetzt werden. Zündrührchen stellt man selbst her, indem man das ab- geschnittene Ende der Zündschnur vorsichtig in die Sprengkapsel einführt, bis ein Widerstand zu verspü- ren ist. Die Zündschnur nicht drehen oder in die Kapsel drücken, da die Sprengkapsel sonst detoniert. Danach drückt man die Öffnung der Sprengkapsel vor- sichtig zusammen; man benutzt grundsätzlich eine Würgczangc. Genauso verbindet man den Zündschnur- zünder mit der Zündschnur. Lange Zündschnüre befestigt man zweckmäßig mit Bindfaden oder Draht an der La- dung. Stehen keine Zündschnurzünder zur Verfügung, so schneidet man das freie Ende der Zündschnur schräg ab; beim Zünden legt man ein Streichholz mit seinem Kopf Bild 16 Bünden einer Zündschnur -mit einem Streichholz 1 — Zündschnur. 2 — Sirelch- holr.kopf, 3 — Puivcrie-Ie 30
auf die Pulverseele der Zündschnur und reißt diesen rnit der Reibfläche der Streichholzschachtel an (Bild 16). Um die Pulverseele der Zündschnur vor Feuchtigkeit zu schützen, umwickelt man das freie Ende der Zündschnur mit Isolierband oder dichtet es mit Paraffin ab. Brandflaschen und Brandkanistcr. Brandflaschen und Brandkanister wirft man auf Panzer oder gepanzerte Fahrzeuge. um diese in Brand zu setzen und die Besatzung zum Aussteigen zu zwingen. Die Brandmittel müssen sich leicht entzünden, eine hohe Temperatur entwickeln und schwer löschbar sein. Da zum Herstellen von Brandflaschen und Brandkanistem selten die herkömmlichen Brandmittel, wie Thermit. Napalm oder Phosphor, zur Verfügung stehen, verwendet man auch Motorenöl, Dieselöl. Petroleum. Benzin. Flammen- werfergemisch und ähnliche Mittel. Am besten ist es. die Flaschen und Kanister zur Hälfte mit öl, Dieselöl und ähnlichem und anschließend mit Benzin zu füllen. Man verwendet am zweckmäßigsten Nebvlhnndgrannten, um die Flüssigkeit der Brandflaschen und Brandkani.ster zu entzünden. Literflaschen und größere eignen sich beson- ders als Brandflaschen; Kanister sollen ein Fassungs- vermögen von 2 bis 5 1 haben, weil größere Behälter unhandlich und für den Panzemahbekämpfer zu schwer sind. An den Brandkanistem und den Brandflaschen be- festigt man mit Draht oder Bindfaden die Nebelhand- granaten (Bild 17). Kurz bevor ein Kanister oder eine Brandflasche auf einen Panzer geworfen wird, entzündet man die Nebelhandgranate, die dann mit ihrer hohen Temperatur oder mit ihrer Flamme die Flüssigkeit in Brand setzt. Damit die Flüssigkeit leicht Feuer fängt, öffnet man etwas den Verschluß vor dem Abwurf; Brand- flaschen zerbrechen beim »Aufprall auf den Panzer. 31
Bild 17 Brandkanister mit Ne- bdhandgranatc I — BrandkanUtcr. 2 — Einfüllöffnung. 3 — Ncbclhandgmnutr. 4 — Bofcstl* Mungssdinur Ncbclhnndgranaten und Nebelkörper Nebel nimmt der gegnerischen Panzerbesatzung die Sicht. Man verwendet ihn vor allem, wenn sich Panzemah- bekämpfer ungedeckt dem gegnerischen Panzer nähern müssen. Am besten eignen euch zur Panzcmuhbekämp- fung die Nebelhandgranaten S53 und S32. Die Nebelhandgranatc S 53 hat die Form einer Stielhand- granate. ist aus Pappe gefertigt und mit einem Rauch- satz gefüllt. Am Topf ist eine Lochsdielbe mit einer Zünd- pille angebracht, die durch eine Reibkappe verschlossen ist. Die Nebelhandgranate wiegt 0,26 kg. Um die Nebel- handgranate zu entzünden, streicht man mit der Reib- fläche über die Zündpille. Man kann auch die Reibfläche einer Streichholzschachtel verwenden. Wenn man die Handgranate gezündet hat, ist sie sofort auf das Ziel oder in Richtung des Zieles zu werfen; die Zündverzögerung der Nebclhandgranate betrugt 7 s und die Nebeldauer 90 s (~ 30 s). Die Nebclhandgranate S 32 ist der Nebelhandgranate S 53 ähnlich; sie hat jedoch keinen Stiel. Die Nebeldauer be- trägt 90 s (-15 s). Am erfolgreichsten bekämpft man die Besatzung eines Panzers mit mehreren einzelnen Handgranaten oder auch mit Handgrunatenbündeln, die 32
— ähnlich einer geballten Ladung — auf den Panzer ge- worfen oder an ihm befestigt werden. An Stelle der Nebelhandgranaten kann der Panzemah- bekämpfer auch den Nebelkörper F 35 verwenden, er wiegt 1.15 kg. die Nebeldauer beträgt 7 min (-* 1 min), die Zündverzögerung 4,5 s (- 1 s). Zum Entzünden des Nebelkörpers wind der beiliegenden Packung ein Zünder entnommen und von der Schutzkappe befreit. Aus dem Nebelkörper entfernt man den Gewindestopfen, und in die Öffnung wird der Zünder eingeschraubt. Zur Ent- zündung reißt man mit einem kurzen Ruck die Kappe des Zünders ab. Der Nebelaustritt erfolgt durch die Löcher in der Oberseite des Nebelkörpers. 3 PanzernihbekÄmpfung
Nohkmpf gegen Panier Panzerbekämpfung mit der Panzerbüchse Nachdem der Panzemahbekämpfer seine Panzerbüchse zum Schießen vorbereitet hat, bezieht er unter Ausnut- zung des Geländes eine günstige Stellung in Gräben, Mulden oder dicht bewachsenen Geländeabschnitten (Bild 18, 19, 20). Um den Panzer sicher bekämpfen zu können, wählt und tarnt der Panzemahbekämpfer seine Stellung so, daß er den Panzer aus der Flanke angreifen kann. Dabei muß er so geschickt handeln, daß er vom Gegner nicht gesehen werden kann. Wie wird das Vorhaltemaß bestimmt? Das seitliche Vorhultemaß Zv wird errechnet, indem man die Zielgeschwindigkeit Vs mit der Flugzeit des Geschosses Vt multipliziert. Zv - Vz • Vt Beispiel: Ein Panzer fährt mit 18 km/h Geschwindigkeit und in einem Kurswinkel zur Schußebene von 90* von rechts nach links. Die Anfangsgeschwindigkeit der Panzer- granate beträgt 84 m/s. Entfernung zum Ziel 100 m. Zv = 5 m/s • 1,2s = 6m Das seitliche Vorhaltemaß würde hierbei 6 m betragen. Zur Berechnung des seitlichen Vorhaltemaßes für die 34
drei Visiereinstellungen an der Panzerbüchse können folgende Flugzeiten der Panzergranate PG-2 zugrunde gelegt werden: Flugzeit in * Entfernung 50 m 0,6 s Entfernung 100 m 1,2 s Entfernung 150 m 1.8 s Daraus läßt sich folgende Tabelle aufstellen: Seitliches Vorhaltemaß (berechnet auf 100 m Zielentfemung)1 Zielgeschwindigkclt'Windgeschwindigkcit Bewegungsrichtung 8 10 12 15 18 20 25 km/h 2,1 2.6 3,3 4.2 5.0 5.5 6,9 rn/s Fiankenfahrt 90® 2.5 3,1 4,0 5.0 6.0 6.6 7.9 m Schrägfahrt 36° 2.3 2,8 3.6 4.5 5.4 6.0 7.1 m 45° 1.7 2.2 2,8 3.5 4.2 4,6 5.5 m 60° 1.2 1.5 2.0 2.5 3.0 3,3 3,9 m Für die Berechnung des seitlichen Vorhaltemaßes bei verschiedenen Kurswinkeln sind nachstehende Koeffi- zienten zu berücksichtigen: 0,9 bei einem Kurswinkel von 30° 0,7 bei einem Kurswinkel von 45’ 0,5 bei einem Kurswinkel von 60® > Die errechneten lelUldien Vorhaltemaße lassen sich annähernd auch bei Windgeschwindigkeiten (m/s) verwenden: sie stimmen jedoch nicht ganz exakt, müssen aber berücksichtigt werden. 3® 35
Die günstigste Schußentfernung auf Panzer und gepan- zerte Ziele mit der Panzerbüchse Hegt zwischen 80 und 100 m. Hat sich der Panzer auf etwa 100 m genähert, wind er vom Panzemahbekämpfer unter Berücksichtigung der Bewegungsrichtung und der Geschwindigkeit mit der Panzerbüchse angerichtet und bekämpft. Nachdem der Panzemahbekämpfer die Granate ab- geschossen hat, geht er selbst in Deckung, beobachtet die Wirkung der Granate und wechselt sofort seine Stellung. Nachdem er eine neue Stellung bezogen hat, bereitet er die Panzerbüchse erneut für den Elinsatz vor. Wenn der Panzer vernichtet worden ist — der Panzer brennt, die Munition detoniert, oder der Kraftstoff ex- plodiert —. konzentriert sich der Panzemahbekampfer auf den Kampf mit der ausbootenden Besatzung. Ist der Panzer noch kampffähig, muß der Panzemahbekämpfer den Panzer mit einer weiteren Granate bekämpfen oder sich so weit an den Panzer heranarbeiten, daß er ihn mit anderen Mitteln vollständig vernichten oder außer Gefecht setzen kann. Muß die Besatzung ausbooten, so bekämpft er sie mit seiner Maschinenpistole oder nimmt sie gefangen. Ist der Panzer nicht getroffen oder nur un- wesentlich beschädigt worden, so daß er seine Fahrt fort- setzen kann, dann wird cs dem Panzemahbekämpfer kaum möglich sein, einen weiteren Schuß auf den Panzer abzugeben, da sich dieser zu weit genähert hat und die Besatzung auf den Panzemahbekämpfer schießen wird. In diesem Falle geht er unter Ausnutzung des Geländes in Deckung; er darf seine Stellung auf keinen Fall un- gedeckt verlassen, da ihn dann die Besatzung des Panzers beschießen kann. Besteht die Gefahr, daß der Panzemahbekämpfer über- rollt wird, dann muß er nach der Seite weggleiten oder, wenn er In einem Schützenloch beziehungsweise in einem $8
Bild 18 Panzerbüchsenschütze. im Anschlag stehend Bild 19 Panzerbüchsenschütze, im Anschlag kniend Bild 20 Panzerbüchsen schütze, im Anschlag liegend Graben steht, in die Hocke gehen, die Waffe vor den Körper halten und sich überrollen lassen (Bild 21). Der Panzemahbekämpfer darf sich dabei nicht zu weit nach vom beugen, denn er muß eventuell einrutschende Erd- massen wegdrücken können. Wenn sich der Panzer etwa 50 m vom Panzemahbe- kämpfer entfernt hat, muß dieser versuchen, den Panzer durch einen weiteren Schuß zu vernichten. Dazu zielt er am zweckmäßigsten auf die Heckpanzerplatten, den Turmdrehkranz oder das Laufwerk. Vorher muß der 37
Bild 21 Stellung eines Schützen im Schützenloch beim Über- rollen durch einen Panzer Panzemahbekämpfer die begleitende Infanterie und die anderen gegnerischen Panzer beobachten. Panzerbekämpfung mit der Panzerhandgranate Die Panzerhandgranaten setzt man. weil nur eine geringe Wurfentfemung möglich ist. meist gegen in die Stellung eingebrochene Panzer oder bewegungsunfähig geschos- sene Panzer ein. Der Panzemahbekämpfer bereitet die Panzerhandgranaten unmittelbar vor dem Gefecht vor und legt sie sich dann griffbereit zurecht. Danut er einen Panzer mit der Panzerhandgranate bekämpfen kann, muß er sich so nahe wie möglich an die Panzer heranurbeiten. 38
Arn erfolgreichsten bekämpft man einen fahrenden Panzer von vom. Wenn der Panzer auf den Panzer- nahbekämpfer zuführt, paßt der Panzemahbekämpfer die günstigste Wurfentfemung ab und geht, nachdem er die Handgranate geworfen hat, sofort in Deckung. Wunde der Panzemahbekämpfer vom Panzer Überrollt oder ist der Panzer an ihm vorübergefahren, kann er eine zweite Handgranate werfen. Nach Möglichkeit sollte man die Panzerhandgranaten erst als zweite panzer- brechende Waffe einsetzen. Der Panzemahbekämpfer ist am zweckmäßigsten mit einer Panzerbüchse - um den Panzer auf größere Entfernungen zu bekämpfen - und mit Panzerhandgranaten ausgerüstet. Stehende oder bewegungsunfähig geschossene Panzer werden am zweck- mäßigsten von hinten oder von der Seite her bekämpft. Der Panzemahbekämpfer wird dann meist nicht so schnell erkannt, und außerdem ist die Panzerung an den Seiten und am Heck schwächer. Panzerbekämpfung durch Minen mit Zündschnunünder oder mit behelfsmäßigen Panzerabwehrmitteln Minen und behelfsmäßige Panzerabwehrmittcl. wie bei- spielsweise geballte Ladungen und Brandmittel, setzt man meist gegen bewegungsunfähig geschossene Panzer ein. Fahrende Panzer kann man mit Brandflaschen erfolgreich bekämpfen, da sie sich wie Handgranaten werfen lassen. Die gewünschte Wirkung wird aber nur dann eintreten, wenn die Brandflasche über dem Motor- raum oder am Turmdrvhkranz aufschlägt und die Brand- flüssigkcit durch Öffnungen und Ritzen in das Innere des Panzers eindringen kann. Minen und behelfsmäßige Mittel bringt man an bewe- gungsunfähigen Panzern an den empfindlichsten Stellen 33
Bild 22 Anbringen von Ladungen am Panxar 1 — BrandlMnlMrr Uber dem Motorraum, 3 — grbnlHr Ladung unter der HräcaualAgr dm Turm«. 3 — an den Turm tn Höhe dm Turmdrehkran re« nnRchAngte Panzermine TM-4<I. 4 — gebellte Ladung am Turmdrvhkrani unterhalb der Walrenblrndc an (Bild 22). Bei dieser Methode. Panzer zu bekämpfen, müssen die .Panzemahbekämpfer dns Gelände maximal ausnutzen, um an den Panzer heranzukommen. Außer- dem müssen die Panzemahbekämpfer hinreichend ge- sichert werden. Es ist zweckmäßig, bei einer solchen Handlung Nebelhandgranaten zu verwenden, weil dann die Besatzung des gegnerischen Panzers an der Beobach- tung und einem gezielten Feuer gehindert wird. Setzt man Nebelhandgranatcn ein. dann muß man vor allem auf die Windrichtung achten, damit der Nebel auch in Richtung des Panzers treibt. Ist der Panzer eingencbclt. so arbeitet skh der Panzemahbekämpfer am besten von hinten an den Panzer heran, bringt seine vernichtenden Mittel nm Panzer an und geht danach sofort in Deckung. Minen und geballte Ladungen weiden am günstigsten am Turmdrehkran* unterhalb der Heckauslage des Turms, über dem Motorraum oder an der Seiten wand der Wanne zwischen den Lauf- und den Stützrollen an- gebracht und gezündet. Dadurch erreicht man. daß der Turm aus seiner Lagerung herausgerissen wild be- ziehungsweise der Panzer in Brand gerät. Brandmittel setzt man über dem Motorraum oder am Turmdrehkranz 40
ein. .Sollen fahrende Panzer mit Minen mit Zündschnur- zünder bekämpft werden, so umwickelt man diese mit Gummi- oder Stoffresten, damit sie nicht hcrunter- ruUchcn. Minen wirft man am zweckmäßigsten an den Turmdrehkranz oder auf den Motorraum oder hängt sie mit einem Haken an den Panzer an. In jedem Falle muß der Panzemahbekämpfer schnell und umsichtig handeln und sich vor dem Angriff auf den Panzer davon überzeugen, daß er nicht selbst ge- fährdet ist: das trifft auch dann zu. wenn der Panzer eingenebelt ist. Panzerbekämpfung durch Minen mit Druckzünder Man bekämpft Panzer mit einzelnen Minen und mit Minenrampen meist dann, wenn sich die eigenen Truppen in der Verteidigung befinden, wenn Panzerhinterhalte geschaffen worden sind oder einzelne wichtige Richtun- gen und Objekte gesichert werden sollen. Diese Minen werden vor allem dann angewendet. wenn keine anderen Panzerabwehrwaffen und -mittel zur Verfügung stehen oder diese nicht eingesetzt werden können. Die Minen verlegt man im Gelände (Bild 23), oder man zieht sie vor die Kette des Panzers (Bild 24). In beiden Fällen werden die Minen am zweckmäßigsten an Brücken und Furten, in Schluchten, auf Dämmen und Straßen sowie in Schneisen verlegt, die die gegnerischen Panzer unbedingt durchfahren müssen. Passieren eigene Fahrzeuge diese Geländepunkte, dann verlegt man be- wegliche Minen, die bei der Annäherung gegnerischer Panzer vor die Kette gezogen werden. Einzelne Minen und Minenrampen wenden nach Breite und Tiefe ge- staffelt verlegt. Auf ausgefuhrenen Straßen und Wegen dürfen die Minen nicht in Vertiefungen gelegt weiden. 41
1 Bild 23 Verlegen von Panzerminen a) einer Panzermine TM-46 1 — Panzermine TM-44. 1 — Grasnarbe. b) einer Panzermine TMD-B 1 — Panzermine TMD-B. 3 — Gruanorbr. 3 — Erdreich damit sie auch wirklich von den Ketten erfaßt weiden und detonieren. Die Minen müssen ao getarnt sein, daß die Panzerbesatzung sie nicht erkennt. Ist ein gegnerischer Panzer auf eine Mine gefahren, dann bekämpft der Panzemahbekämpfer die ausbootende Be- satzung beziehungsweise zerstört den Panzer vollständig. Um mit seiner Maschinenpistole günstig schießen zu können, muß er den Panzer schräg von hinten beob- achten und auch dementsprechend Stellung beziehen; er selbst hat sich dem Beschuß durch die Besatzung des Panzers weitgehend zu entziehen. Die Stellung des Pan- zemahbekämpfers soll gewöhnlich mindestens 100 m von der Minensperre entfernt sein, da die Splitter bei der Detonation den Panzemahbekämpfer selbst treffen kön- nen. Bei günstigen Geländeverhältnissen, stark durch- schnittenem Gelände, in Ortschaften und im Wald kann die Stellung des Punzernahbekämpfers auch näher an 42
Bild 24 Mechanisches Lenken einer Panzermine 1 — getarnte MJnc. 2 — verlegtes Zugseil der Sperre liegen. Hat der Panzemahbekämpfer seinen Auftrag erfüllt, so muß er alle Minen, die er verlegt hat. wiederaufnehmen, damit keine eigenen Fahrzeuge auf die Minen fahren. Wenn Geländepunkte nicht durch fest- verlegte Minen gesperrt werden dürfen und die Ge- ländeverhältnisse es zulassen, setzt der Panzemahbe- kämpfer gelenkte Minen ein Zu diesem Zweck sucht sich der Panzemahbekämpfer eine etwa 25 bis 50 m von der Fahrspur entfernte günstige Stellung aus. An der Mine wird eine Schnur oder ein Draht befestigt und die Mine etwa 2 bis 4 m von der Fahrspur getarnt aus- gelegt. Nähert sich nun ein gegnerischer Panzer, so be- zieht der Panzemahbekämpfer sofort seine vorbereitete Stellung, beobachtet den Panzer und zieht, wenn sich dieser auf 8 bis 10 m genähert hat. die Mine vor eine der beiden Ketten. Danach geht er sofort wieder in volle Deckung, damit er nicht von den Splittern der Mine und der Panzerung verletzt wird. Ist der Panzer auf die Mine aufgefahren, so handelt der Panzemahbekämpfer. wie bereits beschrieben. Um zu erreichen, daß die Mine auf die richtige Stelle der Fahrbahn gezogen wird, markiert der Panzemahbekämpfer die Entfernung Mine—Fahrspur 43
1 Bild 25 Mine auf einer Kufe I — Mine. 2 — Blech- oder Holxknfc. 3 — an der ausgelegten Schnur beziehungsweise am Draht, Eine unter der Mine angebrachte Kufe aus Blech oder dergleichen erleichtert es, die Mine im Gelände von einer Stelle zur anderen zu ziehen (Bild 25). Punzerhekämpfung durch Panzernahbekämpfungstrupps Der Panzeinahbekämpfungstrupp ist gewöhnlich zwei bis vier Mann stark und besteht aus dem Sicherungstrupp und dem Bekämpfungstrupp. Der Bekämpfungstrupp ist meist mit einer Panzerbüchse, mit Panzerhandgranaten und mit Nebelmitteln ausgerüstet, und der Sicherungs- trupp kann außer Maschinenpistolen auch ein Maschinen- gewehr haben. In den meisten Fällen setzt man Panzemahbekämpfungstrupps In der Verteidigung im Kompaniestützpunkt, in der panzergefährdeten Rich- tung, im Hinterhalt oder im Sicherungsstreifen vor der vorderen Linie der Verteidigung ein. Den Panzemahbe- kämpfungstrupp führt ein Truppführer, gewöhnlich ist dies ein in der Panzernahbekämpfung erfahrener Soldat beziehungsweise Unteroffizier. Die Stellung für den Panzemahbekämpfungslrupp legt meist der Kompanie- chef oder in einzelnen Fällen der Truppführer fest. Der Bekämpfungstrupp bezieht gedeckt und getarnt die Stellung und erwartet den Panzer, um ihn im günstigsten Augenblick zu vernichten. Während die Stellung des Be- 44
kämpfungstrupps so ausgewählt sein soll, daß der Pan- zer von der Flanke hcr bekämpft werden kann, muß der Sicherungstrupp aus seiner Stellung den Bekämpfungs- trupp sichern können. Oer Sicherungstrupp hat die Aufgabe, zu Fuß nach- folgende Infanterie oder auf dem Panzer aufgesessene Panzergrenadiere vom Panzer zu trennen und zu ver- nichten sowie ausbootende Besatzungmitglieder außer Gefecht zu setzen. Wenn zwei Sicherer vorhanden sind, gehen diese am besten rechts und links von dur voraus- sichtlichen Fahrtrichtung in Stellung (Bild 20). Dadurch befindet sich der Panzer, wenn er sich bis zur günstig- sten Entfernung genähert hat, schräg vor den Sicherem. Die Stellung der Sicherer muß aber auch so angelegt Bemerkung: SchuIUHrtor für die Bekämpfung Sektor für die Sicherung Bild 26 Eintat? einet aus 3 Schützen bestehenden Panier- nah bek&mpfungttruppe 1 — Bcklmpfer. 9 — Sicherer 43
sein, daß die Splitter die Sicherer nicht treffen können: sie darf auch nicht in der Schußrichtung des Bekämp- fungstrupps liegen, besonders nicht, wenn der Bekämp- fungstrupp den Panzer mit der Panzerbüchse bekämpft. Der Bekämpfungstrupp bezieht eine für den Einsatz der Waffe günstige Stellung und wechselt diese sofort nach dem Abschuß. Die Sicherer dagegen brauchen ihre Stel- lung nur dann zu wechseln, wenn sie erkannt worden sind. Besteht der Bekämpfungstrupp aus zwei Soldaten, dann gehen sie rechts und links von der vermutlichen Fahrtrichtung des Panzers gestaffelt in Stellung (Bild 27). Das ist notwendig, damit der /.weite Bekämpfer den Panzer bekämpfen kann, wenn der erste den Panzer nicht getroffen hat. Bild 21 PXnsatz eines aut 4 Schützen bestehenden Panzer* nahbekämpfungstrupp* 1 — Bekämpfen 1 — Sicherer 46
Besteht der Panzernahbekampfungstrupp nur aus zwei Soldaten, dann muß der Bekämpfer auf der einen und der Sicherer auf der anderen Seite gestaffelt in Stellung gehen (Bild 28). Der Bekämpfer kann so, nachdem er den Panzer bekämpft hat, mit seiner persönlichen Waffe auch auf seiner Seite ausbootende Besatzungsmitglieder bekämpfen. Sollen mehrere Panzer bekämpft werden, wechseln die Sicherer gewöhnlich ihre Stellung nicht. Dies wird vor allem dann der Fall sein, wenn von der Stellung aus alle Panzer beobachtet werden können. Die Bekämpfer müs- sen zuerst den Panzer bekämpfen, der ihnen am nächsten ist oder der als das wichtigste (gefährlichste) Ziel erkannt worden ist. Abhängig von den Geländeverhältnissen, der Stärke des Panzemahbckämpfungstrupps und der An- zahl der zu bekämpfenden Panzer kann aber auch jeder Panzemahbekämpfer einen Panzer vernichten. Soll ein bewegungsunfähig geschossener Panzer mit be- helfsmäßigen Mitteln vernichtet werden, so muß der Bild 28 EinsaU von 2 Panzernahbekämpfern 1 — BekAmpfer, S — Sicherer 47
Sicherungstrupp versuchen, in den Rücken des Panzers zu gelangen, damit der Bekämpfungstrupp ausreichend gesichert wenden kann. Danach arbeiten sich die Be- kämpfen möglichst von beiden Seiten an den Panzer heran. Während der Panzer mit Nebelhandgranaten ein- genebelt wind, bringt ein Bekämpfen die Sprengladung oder ähnliches am Panzer an und zündet sie; dünn gehen die Bekämpfen sofort in volle Deckung. Nach der Detonation vernichtet der Bekämpfungstrupp in Verbindung mit dem Sicherungstrupp die ausbootende Besatzung. Im Angriff wenden Panzemahbekämpfungstrupps meist zum Vernichten von Panzern, die als feste Feuerpunkte eingesetzt sind odereinen Gegenangriff führen, befohlen. Um als feste Feuerpunkte eingesetzte Panzer zu vernich- ten, verwendet man gewöhnlich Minen mit Zündschnur- zünder oder geballte Ladungen. Der Bekämpfungstrupp muß Griibcn und sonstige Deckungen ausnutzen und sich unter dem Schutz des Sicherungstrupps von der Seite oder von hinten dem Panzer nähern und die Ladung am besten nm Turmdrehkranz unterhalb der Hcckauslage oder unterhalb der Kanone anbringen, oder er vernichtet den Panzer mit Panzerhandgranaten oder Brundmitteln. Panxerbeklmpfung bei begrenzter Sicht Bei Nacht, starkem Nebel und Schneetreiben kann man sich unauffällig einem Panzer nähern. Der Panzemah- bekämpfer wixd meist nicht erkannt und kann sich so mehr auf die Vernichtung des gegnerischen Panzers kon- zentrieren. Am zweckmäßigsten werden auch bei be- grenzter Sicht Panzemahbekämpfungstrupps eingesetzt. Während der Bekämpfer die Waffe zum Vernichten des Panzers bereithält, schießt - wenn cs notwendig ist — 48
der Sicherer oder cm zweiter Bekämpfcr eine Leucht- kugel, damit der Bekämpf er den Panzer besser erkennen kann und ihn trifft. Hat der Panzernahbektimpfer eine Ix-'uchtkugel abgeschossen, so muß er seine Stellung wechseln, da er meist erkannt wird. Bei begrenzter Sicht müssen die Sicherer besonders sorgfältig beobachten, weil unter solchen Bedingungen die Panzer fast immer Infanterie begleitet. Wurde ein Panzer mit der Panzerbüchse bekämpft, so muß der Schütze sofort seine Stellung wechseln. weil der Abschuß der Panzerbüchse weithin sichtbar ist. Dabei beobachtet er den Panzer, um die ausbootende Besatzung zu vernichten. Hinweise für die Auswahl von Stellungen Eine günstige Stellung kann bezogen werden l. an Waldrändern. vor allem dort, wo Straßen. Wege usw aus dem Wald herausführen. Waldränder bieten Panzemahbekämpfem günstige Stellungen, weil die Panzer meist am Waldrand anhalten und die Besat- zungen beobachten; 2. in Schluchten. Senken oder Strnßeneinschnitten. Die Panzerbesatzungen haben hier nur geringe Beobach- tungsmöglichkeiten. und die Panzemahbekämpfer können den Panzer von oben bekämpfen; 3. an Übergängen über Flüsse, wie Furten und Brücken. An diesen Stellen verwendet man besonders Minen als Vernichtungsmittel; 4. an kurzen, steilen Steigungen. Die Panzern ah bekämp- fet müssen dazu am Hinterhang in Stellung gehen und den Panzer dann bekämpfen, wenn er über die Höhe führt. Die Panzerbesatzung kann in diesem Fall kaum nach vorn beobachten; I Par.xem^htxk »mpfung 49
5. in Ortschaften und Städten, besonders mit engen Straßen und hohen Häusern, in Kellern, an Fenstern, auf Balkons und auf Dächern sowie an •Straßenein- mündungen; 6. in dichten Wäldern an Schneisen und Lichtungen, vor allem dort, wo Sperren angelegt sind; 7. in Geländeabschnittcn mit Sümpfen und nassen Wie- sen, wo die Panzer die Marschstraßen nicht verlassen können.
Anhang Die wkMigsten Pnnxertypen der HATO-Anneen 4*
Schützenpanzer lang HS 30 Der Schützenpanzer HS 30 (Bild 29) gehört seit 1960 zur Bewaffnung der Bundeswehr. In seinem kleinen, dreh- baren Turm ist eine 20-mm-Bordkanone eingebaut. Der HS 30 kann auch mit Panzerabwehrraketen bestückt werden. Äußerlich gleicht seine Form einem leichten Panzer. Der Turm ist vom rechts auf die Wanne aufgesetzt, und sämt- liche Flächen der Panzerung sind allseitig abgeschrägt. Der HS 30 ist vun oben vollständig abgedeckt, seine Aus- stiegsklappen .sind verhältnismäßig groß und befinden sich am Heck. An seinen fünf mittelgroßen Lauf- und seinen drei Stützrollen auf jeder Seite ist er leicht zu erkennen. Die Antriebsräder befinden sich hinten. Taktisch-technische Angaben: Bewaffnung 20-mm-Bordkanone oder Panzerabwehrraketen Panzerung Bug 30 bis 35 mm Heck 10 bis 25 mm Seite 15 bis 20 mm Deck bis 8 mm Btxlcn bis 20 mm Länge, gesamt 5,8 m Breite 2.5 m Höhe, gesamt 1,9 m Besatzung 1 9 Mann Masse 121 Höchstgeschwindigkeit 50 km/h überschreitfähigkeit 1,65 m Kletterfühigkeit 0.75 m Watfiihigkeit 0,90m Steigfähigkeit 36° Fahrbereich 200 km Motortyp Benzinmotor 52
Bild 29 Schützenpanzer lanp HS 30 Verumndbare Stellen: Ketten. Wanne. Lauf- und Antriebsräder. Turmdrehkrans. Deckluken. Ausstiegskloppe. gesamte Abdeckung. Mit der Panzerbüchse und der Panzerhandgranate an allen Stellen und mit Brand- und Sprengmitteln über dem Motor- raum verwundbar.
Schützenpanzer M 113 Der amerikanische Schützenpanzer M 113 (Bild «30) wird in einigen NATO-Armeen, vor allem in der USA-Armee, als Luftlandepanzer verwendet. Seine Form ist wegen der senkrechten Seitenplatten äußerst ungünstig. Die Panzerung des M 113 besteht nicht wie üblich aus Stahl- platten, sondern aus Leichtmetallplatten. Die Ausstiegs- tür für die Besatzung befindet sich am Hede. Auf die Mitte der Abdeckung ist eine kleine Kuppel mit einem Fla-MG und vom links die Fahrerkuppel aufgesetzt. Der M113 kann auch mit Panzerabwehrraketen ausgerüstet sein. An seinen fünf mittelgroßen l«aufrollen, an den senkrechten Seitenwänden und an einer am Bug zusätzlich befestigten Panzerplatte kann man ihn leicht erkennen. In die Sciten- wände sind keine Luken für den Nahkampf eingearbeitet. Die Schwimmgeschwindigkeit des M 113 ist mit 6,5 km h nur gering. Taktisch-technische Angaben.* Bewaffnung 1 Fla-MG (12.7 mm) oder 1 MG (7,62 mm) oder Panzerabwehrraketen Panzerung alle Seiten 20 bis 25 mm Länge 4,8 m Breite 2,7 m Höhe, gesamt 2,2 m Besatzung 1/12 Mann Masse 101 Höchstgeschwindigkeit 50 km/h Überschreitfähigkeit 1,69 m Klctterfäbigkeit 0,61 m Wutfähigkeit schwimmfähig Steigfähigkeit 30* Fahrbereich 300 km Motortyp Benzinmotor 54
Bild 30 Schützenpanzer M 113 Verwundbare Stellen: Ketten, Lauf- und Antriebsräder, Bug-, Heck- und Seite! platten, Wanne, Kuppel, gesamte Abdeckung. Mit der Panzerbüchse und der Panzerhandgranate an alle Stellen und mit Brand- und Sprengmitteln über dem Moto raum verwundbar.
Panzerspähwagen EBR 75 Typ 54*11 Der leichte, mit Radantrieb konstruierte französische Panzerspähwagen EBR 75 Typ 54-11 (Bild 31) gehört seit 1951 zur Bewaffnung der französischen Armee und wird besonders in Aufklärungseinheiten eingesetzt. Er ist bereits im Algerienkrieg verwendet worden. Wegen seiner geringen Gefechtsmasse ist er für Luftlandungen geeignet. Das gesamte Fahrzeug hat eine eigenwillige Form und ein originelles Fahrwerk; es ist daran sehr leicht zu er- kennen. Die beiden Zusatzräder ermöglichen es, daß der EBR 75 fast die gleiche Geländegängigkeit wie ein Panzer erreicht. Die Zusatzräder können entsprechend den Geländebedingungen hydraulisch gesenkt und gehoben weiden. Panzerspähwagen neueren Typs haben den gleichen Turm wie der Panzer AMX 13. Taktlsdi-tcchnische Angaben: Bewaffnung 75-mm-Kanono oder 3 MGs (7,5 mm) Panzerung Bug 40 mm Heck bis 20 mm Seite 10 bis 20 mm Deck 16 bis 20 mm Länge, gesamt 5.6 m Breite 2,3 m Höhe, gesamt 2,2 m Besatzung 4 Mann Masse 13.5 t Höchstgesdiwindigkeit 100 km/h Überschrei tfähigkeit 2.0 m Kletterfähigkeit 0,50 m Watfähigkeit 1.20 m Steigfähigkeit 31* Fahrbereich 600 km Motortyp Benzinmotor 56
Bild 31 Panzerspähwagen EBR7S Tjjp S4-11 Verwundbare Stellen: Luftbereifte Vorder- und Hinterräder, Wanne, Kuppel, Luken. Mit der Panzerbüchse und der Panzerhandgranate an allen Stellen und mit Brand- und Sprengmitteln über dem Motor- raum. am Laufwerk und am Turmdrehkranz verwundbar.
Leichter Panzer AMX 13 Der französische Panzer AMX 13 (Bild 32) wurde 1951 in die Bewaffnung der französischen Armee uufgenommen. Es handelt sich um einen leichten Panzer, der in verschie- denen NATO-Armeen zu Luftlande- und Aufklärungs- zwecken eingesetzt wird. Neben seiner Standnrdbewaff- nung kann er auch mit Panzerabwehrraketen ausgerüstet sein. Der Panzerturm ist um 360° schwenkbar und be- steht aus zwei Teilen. Auf der Wonne ruht das horizontal drehbare Unterteil; es ist durch einen Zapfen mit dem Oberteil verbunden. Das Oberteil ist vertikal schwenkbar und nimmt die Kanone auf. Die Kanone hat .eine auto- matische Lu de Vorrichtung; sie läßt eine hohe Feuer- geschwindigkeit zu und ersetzt den Ladeschützen. Das Laufwerk hat fünf Lauf- und zwei Stützrollen. Die An- triebsräder sind vom angebracht und größer als die Laufrollen. Taktisch-technische Angaben: Besatzung 3 Mann Bewaffnung Masse 14,7 t 75-mm-Kanone Höchstgeschwindigkeit 1 MG (7,05 mm) 65 km/h Panzerung Bug bis 40 mm Obers chreltfflhigkeit 1,90 m Heck bis 10 mm Kletterfnhigkeit 0,65 m Seite bis 15 mm Watfähigkeit 0,80 m Länge, gesamt 6,3 m Steigfähigkeit 30B Breite 2,5 m Fahrbereich 335 km Höhe, gesamt 2,2 m Motortyp Benzinmotor 58
Bild 32 Panzer AMX 13 Verwundbare Stellen: Ketten« Lauf- und Leiträder. Wanne. Hede. Hcckauslagc, Ein- stiegsluke, Abdeckung. Mit der Panzerbüchse und der Panzerhandgranate an den genannten Stellen und mit Brand- und Sprengmitteln an der Hcdcauslage. am Turmdrehkranz und über dem Mulurruum verwundbar.
Leichter Panzer M 41 Der amerikanische Panzer M 41 (Bild 33) ist 1952 als stan- dardisiertes Modell in die Bewaffnung der USA-Armee eingeführt worden. Gegenwärtig gehört er auch zur Aus- rüstung der Bundeswehr und anderer NATO-Armeen. Wegen seiner geringen Gefechtsmasse wind er zur Auf- klärung und teilweise zu Luftlandungen eingesetzt. Der Panzer hat im Gelände und auf der Straße gute Fahr- eigenschaften. Die Panzerung hat man, um eine höhere Geschwindigkeit zu erhalten gegenüber dem M 24, nicht verstärkt. Der Panzer ist an seinen fünf mittelgroßen Laufrollen und ander Mündungsbremse der Kanone leicht zu erkennen. Der Turm hat eine überdurchschnittlich große, eckige Heckauslage und weist mehrere Fangstellen auf. Taktisch-technische Angaben: Bewaffnung Besatzung 4 Mann 76,2-mm-Kanonc Masse 25,4 t 2 Fla-MG* (13,7 mm) Höchstgeschwindigkeit 1 MG (7.62 mm) 64 km'h Panzerung Bug bis 25 mm Überschreitfähigkeit 1.83 m Heck bis 14 mm Klcttcrfiihlgkcit 0,71 m Seite bis 25 mm Watfühlgkeit 1,22 m Länge, gesamt 8,1 m Steigfähigkeit 31° Breite 3.3 m Fahrbereich 175 km Höhe, gesamt 2,7 m Motortyp Benzinmotor 60
Bild 33 Panzer M 41 Verwundbare Stellen: Ketten, Leit- und Antriebsräder. Turmdrohkranz. Kommon- dantenkuppel, Einstiegsluke. Mit der Panzerbüchse von allen Seiten verwundbar. Geballte Ladungen unterhalb der Heckauslage. Brand- und Spreng- mittel über dem Motorraum anbringen *
Mittlerer Panzer M 47 Patton II Der amerikanische Kampjpanzer M 47 (Bild 34) gehört seit 1552 zur Bewaffnung der USA-Armee und zählt in den anderen NATO-Armeen noch zur Standardausrüstung. Er ist der Vorläufer des Panzers M 48 und befindet sich auch in den Panzereinheiten der Bundeswehr. Als mitt- lerer Panzer hat er ein verhältnismäßig großes Gewicht, ist daher nicht so geländegängig und hat nur einen ge- ringen Aktionsradius. Motor. Kraftübertragung und Lauf- werk sind sehr störanfällig. Die auffälligsten Merkmale sind die mittellange Panzerkanone, die Mündungsbremse, die eckig auslaufende Heckauslage und die sechs Doppel- laut- und drei Stützrollen. Der Panzer ist mit einem Entfemungsmeßgerät aus- gerüstet. Toktisdi-tedniischc Angaben: Bewaffnung 90-mm-Kanonc 2 Fln-MG« (12.7 mm) 1 MG (7.62 mm) Panzerung Bug 70 bis 110 mm Heck bis 50 mm Seite 50 bis 75 mm Länge, gesamt 8,5 m Breite 3,5 m Höhe, gesamt 3.0 m Besatzung 5 Mann Masse 441 Höchstgeschwindigkeit 48 krrv h Überschrei tfähigkelt 2,08 m Kletterfähigkeil 0,02 m Watfählgkcit 1.22 m Steigfähigkeit 31° Fahrbereich 120 km Motortyp Benzinmotor 62
/ Bild 34 Panzer M 47 Patton 1! Verwundbare Stellen: Ketten, Leit- und Antriebsrüder, Wanne. Turmdrehkranz, Hcckauslnge, Kommandontenkuppel und Luken, Heckplatte. Mit der Panzerbüchse nm Turmdrehkrans und an der Wanne und mit geballten Ladungen an der Hecknuslnge und nm Lauf- werk verwundbar.
Mittlerer Panzer M 48 A2 Der amerikanische Paneer M 48 A2 (Bild 35) wurde aus dem Panzer M 47 und M 48 weiteren!wickelt und als Standardpanzer in die NATO-Armee aufgenommen. Der M 48 A2 ist ein moderner Gefechtspunzer mit zweckmäßi- ger Form. Der Panzer ist mit einem Infrarotgerät, mit modernen Richtgeraten und mit Winkelspiegel aus- gerüstet. Der Turm ist gegossen, allseitig abgerundet und verhältnismäßig flach. Das Rohr lagert in einer Schild- blende. Das Laufwerk hat sechs Doppellauf-, drei Stütz- rollen und eine Kettenspannrolle. Der Motor ist von einer Abschirmung umgeben. Sie soll den Panzer vor Erkennungsgeraten schützen, die auf thermischem Prinzip arbeiten. Die Feuergefährlichkeit beim M 48 A2 ist be- sonders groß, der Panzer führt 1267 1 Benzin mit. TaktischAedinische Angaben: Bewaffnung 90-mm-Kanone 1 Fla-MG (12,7 mm) 1 MG (7,52 mm) Panzerung Bug bis 110 mm Hede 64 bis 75 mm Seite 64 bis 76 mm Länge, gesamt 8.5 m Breite 3.6 m Höhe, gesamt 3,1 m Besatzung 4 Mann Masse 461 Höchstgeschwindigkeit 48 km'h Ubcrschreitfahigkcit 2.60 m Kletterfühigkeit 0,91 m Watfähigkeit 1,14 m Steigfähigkeit 3r Fahrbereich 240 km Motortyp Benzinmotor 64
Bild 35 Panzer M 48 A2 Verwundbare Stellen: Ketten, Leit- und Antriebsräder. Wanne. Turmdrehkran*, Hcck«'tusläge. Kuppel, Hockplntte Mit der Panzerbüchse zwischen dem Laufwerk und am Turm- drehkranz und mit geballten Ladungen und Brandmitteln am Heck und über der Motorabdeckung verwundbar. fl Pnnwmahbekämpfun<
Mittlerer Panzer M60 Der amerikanische Panzer M 60 (Bild 36) ist aus dem Panzer M 48 entwickelt worden. Er ist noch nicht voll durchkonstruiert, ist jedoch schon teilweise in die Be- waffnung der NATO-Armeen aufgenommen worden. Erst- malig haben die Konstrukteure auf einen Benzinmotor verzichtet und einen Dieselmotor verwendet Das Rohr ist verhältnismäßig lang und hat eine Mündungsbremse. Am hinteren Drittel des Rohres befindet sich ein Ejektor. Der Turm gleicht dem des M 48 A2. Taktisch-technische Angaben: Bewaffnung 105-mm-Kanone l Fla-MG (12,7 mm) 1 MG (7,62 mm) Die Panzerung, die Abmessungen und die übrigen taktisch- technischen Angaben ähneln denen des Panzers M48A2 (Seite 64). 66
Bild 36 Panzer M 60 (Modell 1960) Verwundbare Stellen: Ketten. Leit- und Antriebsräder, Wanne zwischen dem Lauf- werk. Turmdrehkranz, Hcckauslngc. Mit der Panzerbüchse am Laufwerk und nm Turmdrehkranz und mit Spreng- und Brandmitteln am Heck und über dem Motorraum verwundbar.
Schwerer Panzer M 103 Mit dem amerikanischen Panzer M 103 (Bild 37) sind die schweren Panzerbataillone der USA-Armee ausgerüstet. Wegen seiner enormen Gefechtsmasse und seiner relativ geringen Geschwindigkeit ist er ein langsamer Panzer und wird nur gegen Panzer und gepanzerte Ziele ein- gesetzt. Obwohl er zur Gattung der Kampfpanzer ge- hört, wird er meist nur als Unterstützungspanzer ein- gesetzt. Der Panzer hat einen hohen Kraftstoffverbrauch und dadurch einen geringen Aktionsradius. Er ist am überlangen Rohr, am Ejektor und an den sieben Lauf- rollen schnell zu erkennen. Der Ejektor befindet sich hinter der Mündungsbremse. Zum Laufwerk gehören sechs Stüzrollen, die nur teilweise unter der Kettenab- deckung zu sehen sind. Der Turm hat eine ungünstige Form, er ist vom abgerundet, hat aber eine sehr große Heckauslage. Der Panzer ist mit einem Entfemungsmeß- gerät ausgerüstet. Taktisch-tcchniaehe Angaben: Bewaffnung 120-mm-Kanone 1 Fla-MG (12,7 mm) l MG (7,62 mm) Panzerung Bug 110 bis 150 mm Heck bis 127 mm Seite 80 bis 127 mm Länge, gesamt 11 r4 m Breite 3,8 m Höhe, gesamt 3,2 m Besatzung 5 Mann Masse 56.91 Höchstgeschwindigkeit 34 km'h Überschreitfähigkeit 2.64 m Kletterfahigkclt 0,93 m Watfühigkcit 1.26 m Steigfähigkeit 31° Fahrbereich 150 km Motortyp Benzinmotor 68
Bild 37 Panzer M 203 Verwundbare Stellen Ketten, Leit- und Antriebsräder. Turmdrehkran*. Wanne. Heck platten, Heckauslagc. Mit der Panzerbüchse am Laufwerk und nm Turmdrehkranz, mH geballten Ladungen unterhalb der Hccknuslngc des Turms und mit Bnindmitteln Über dem Motorraum verwundbar
Mittlerer Kanonenpanzer Centurion III Der englische Kanonenpanzer (Bild 38) gehört zur Stan- dardbewaffnung der englischen Panzerbrigaden und zur Ausrüstung der Panzereinheiten der dänischen, hollän- dischen und kanadischen Armee. Der Panzer ist vor allem für den Kampf gegen Panzer und gepanzerte Fahrzeuge vorgesehen. Die sechs mittelgroßen Lauf- rollen und Stützrollen sind durch eine Panzerschürze fast vollständig verdeckt. Die senkrechten Sei ton wände der Wanne und des Panzerturms können mit Panzern ah- bekämpfungsmitteln bei günstigem Auftreffwinkel durch- schlugen wenden. Der Panzerturm ist äußerst unförmig und hat viele Fangstellen für Granaten. Die markante- sten Nachfolger des Panzers sind Centurion VII und Centurion X. Vom Centurion III unterscheiden sie sich dann, daß die Kanone einen Ejektor hat. daß ein modernes MG eingebaut worden ist und daß der Kom- mandant ein besseres optisches Visier erhalten hat. Der Centurion X wutdc darüber hinaus mit einer 105-mm- Kanone bestückt, wodurch seine Feuerkraft erheblich ge- stiegen ist Taktitch-techniitchc Angaben: Bewaffnung 83-mm-Kano ne 2 MGs (7.92 mm) Panzerung Bug 70 bis 150 mm Meck bis 90 mm Seite 50 bis 90 mm IJinge. gesamt 9,8 m Breite 3.4 m Höhe, gesamt 2,9 m Besatzung 4 Mann Masse 501 Höchstgeschwindigkeit 34 km/h Übcrschreitfahigkeit 3.00 m Kletlerfähigkcit 0.92 m Walfähigkeit 1.40 rn Steigfähigkeit 35* Fahrbereich 140 km Motortyp Benzinmotor 70
Bild 33 Kanonenpanzer Centurim Ul Verwundbare Stellen Ketten, nicht vor dockte Telle des Laufwerks, Seitenwinde der Wanne und des Turms, Hcckplatten, Kommandantcnkuppel. Mit der Panzerbüchse am Laufwerk und an den Sei ton winden der Wanne und des Turms und nm Turmdrehkranz verwund- bar. Spreng- und Brandmittel können überall angehAngt werden.
Schwerer Kanoncnpunzcr Conqueror Der Conqueror (Bild 39) wurde 1954 in die Bewaffnung der englischen Armee nu(genommen. Er ist gegenwärtig der schwerste Panzer der NATO-Armeen. mit ihm sind die schweren Züge der Panzerkompanicn der englischen Panzerregimenter ausgerüstet. Der schwere Panzer hat solche Ausmaße, daß er nicht mit der Eisenbahn trans- portiert werden kann. Er wird vor allem im Kampf gegen Panzer auf große Entfernungen eingesetzt. Zu seinem Verwendungszweck wurde der Panzer mit einer 120-mm-Kanone ausgerüstet, die infolge ihrer Stabilisierung über bessere Treffgenauigkeit während der Fahrt verfügt ah herkömmliche Kanonen. Die enorme Gefechtsmasse des Panzers läßt nur geringe Geschwin- digkeiten zu. Ein Teil des Laufwerks ist durch die Pan- zerschürzc verdeckt. Taktinch-tcchnischr /Ingaben: Bewaffnung 120-mm-Kanone 3 MGs (7.62 mm) Panzerung Bug 110 bis 152 mm Heck bis 110 mm Seite 80 bis 120 mm IJingo, gesamt 11,9 m Breite 4.0 m Hohe, gesamt 3.2 m Besatzung 4 Mann Masse 651 Höchstgeschwindigkeit 34 km h überhchrcitfahigkcit 2.35 m Kletterfähigkcit 0,02 m Wut Fähigkeit 1,37 m Fahrbereich 285 km Motortyp Benzinmotor 72
Hild 39 Kanonenpanzer Conqueror Verwundbare Stellen: Kelten. Leit- und Antriebsräder, Turmdrehkran?, Heek Aus- lage, Heckplattvn. Mit der Panzerbüchse am Laufwerk, nm Turmdrehkranz und an der Wanne leicht verwundbar Geballte Uidungen können am Motorraum angehangt werden
Selbstfahrlafette M 44 Die SelbxlJahrUiJcttc M 44 (Bild 40) gehört seit 1951 zur Ausrüstung der USA-Armee. Sie ist eine amerikanische Konstruktion und in fast allen NATO-Armeen. vor allem in der westdeutschen Bundeswehr, eingesetzt. Form und Konstruktion der SFL sind ungünstig und haben viele Mängel. Äußerlich ähnelt sie sehr der folgenden amerikanischen SFL M 52. Die Haubitze hat einen Seiten- richt winkel von 60* und einen Höhenricht winkel von 65*. Sic hat eine hydraulische Rücklau feinrichtung. Als Ziel- einrichtung dient ein Rundblickvisier. Eine hydraulische Einschubvorrichtung erleichtert dem Ladeschützen die Arbeit und gewährleistet eine hohe Feuergeschwindig- keit. Der Rücklauf des Rohres wurde um ein Drittel verkürzt und dadurch im Gefechtsraum mehr Platz geschaffen. Hauptmängel sind, daß die Panzerung senk- recht angcordnet ist; sie bietet der Besatzung keinen ausreichenden Schutz: Motor und Kraftübertragung sind vom untergebracht und deshalb relativ leicht zu be- kämpfen. Taklisdi-technische Angaben: Bewaffnung Besatzung 5 Mann 155-mm-Haubitze Masse 24.4 t 1 Fla-MG (12.7 mm) Höchstgeschwindigkeit Panzerung bis 15 mm 56 km/h Länge, gesamt 6.1 m Überschreitfähigkeit 1.83 m Breite 3,2 m Kletterf&higkcit 0.76 m Hohe, gesamt 3.2 m Watfähigkeit 1,07 m Steigfähigkeit 31* Fahrbereich 140 km Motortyp Benzinmotor 74
Bild 40 Selbstfahrlafette M 44 Verwundbare Stellen: Ketten. Leit- und Antriebsräder, Wanne, Geschützturm. Mil der Panzerbüchse, der Panzerhandgranate und mit Spreng- und Brandmittcln an jeder Stelle verwundbar
Selbstfahrlafette M 52 Die SFL M 52 (Bild 41) wutde 1953 in die Bewaffnung der USA-Armee aufgenommen. Sie gehört zur Stan- dandausrüstung verschiedener NATO-Armeen. vor allem der Bundeswehr. Ak Grundlage diente der leichte Panzer M 41. Daher sind Antrieb, Kraftübertragung und Fahr- werk diesem Fahrzeug gleich. Das sehr kurze Rohr hat in der Mitte einen Ejektor. Der Geschützturm läßt sich um 60° schwenken. Das Laufwerk besteht aus dem Antriebsrad, den sechs Doppellaufrollen und den vier Stützrollen Je Seite. Das Antriebsrad ist vom angebracht. Die letzte Laufrolle ist zugleich Leitrad. Die Panzerung ist gegenüber der SFL M 44 nur insofern verbessert, als der Gefechtsraum nach oben hin abgedeckt ist. Außer- dem ist die Stirnseite des Gefechtsraumes teilweise ab- geschrägt. Taktisch-technische Angaben: Bewaffnung Bcwitzung 5 Mann 105- fn m- Hau bi 1zr Masse 24.51 1 Fla-MG (12.7 mm) Höchstgeschwindigkeit Panzerung bis 15 mm 56 km h l Jinge. gesamt 5.5 m überschrei tfähigkeit 1.83 m Breite 3.2 m Klct ter fähi gkeit 0.76 m Höhe, gesamt 3,4 m Wntfähigkeit 1.22 m Steigfähigkeit 31° Fahrbereich 130 km Motortyp Benzinmotor 76
Bild 41 Selbstfahrlafette M 52 Verwundbare Stellen: Ketten. Leit- und Antriebsrüder, Wanne, Geschützturm, Heck- platten. Mit der Panzerbüchse, der Panzerhandgranate und mit Spreng- und Brandmitteln an jeder Stelle verwundbar.
Intal! Einleitung Was der PanaernahbeUmpfer vom Panter und von der PanzernahbeUmpfung unbedingt wissen muß Einteilung der Panzer . 0 Vorteile eines Panzer».............................. 8 Nachteile eines Panzers............................ II Einfluß der Gelände- und Wctterverhältnissc auf Panzer 10 Gelände Verstärkung durch das Anlegen von Sperren und das Ausnutzrn von Hindernissen 17 Sicherung der Panzer im Gefecht 18 Merksätze für den Panzemahbekämpfer 20 PanzemabbckAmpfungswaffen und PanzemahbekAmpfungsmittcl Strukturmäßige Waffen .... .... 22 40-mm-Pnnzerbüchse... ... 22 Panzerhandgranate...............................24 Panzerminen................... Schnell sperren aus Minen....... Behelfsmäßige Panzerabwehrmittcl ............. Geballte Ladung.................... Brandflaschen und Brandkanister . Nebelhandgranaten und Nebelkörper............. Nahkampf gegen Panter Panzerbekämpfung mit der Panzerbüchse .... Panzerbek 11 mpfung mit der Panzerhandgranate . . sse 8 8 8 8 8 8
Panzerbekämpfung durch Minen mit Zündschnurzündvr oder mit behelfsmäßigen Pnnzcrubwehrmitteln 39 Panzerbekämpfung durch Minen mit Drudezünder 41 Panzerbekämpfung durch Panzcrnahbckämpfungstruppi» 44 Panzerbekämpfung bei begrenzter Sicht . 48 Hinweise für die Auswahl von Stellungen . .49 Anhang Die wichtigsten Panscriypen der NA TO Armeen Schützenpanzer lang HS 30 52 Schützenpanzer M 113 54 Panzerspähwagen EBR 75 Typ 54-11 56 Leichter Panzer AMX 13 58 Leichter Panzer M41 . . . . , . . .60 Mittlerer Panzer M47 Palton II............. .62 Mittlerer Panzer M 48 A2............................. 64 Mittlerer Panzer M 60 . . 66 Schwerer Panzer M 103 68 Mittlerer Kanonenpanzer Ccntunon III . . .. 70 Schwerer Kanonenpanzer Conqueror . 72 Selbstfahrlafette M44 . 74 Selbstfahrlafette M 52..................... 76
1. — 5. Tausend Deutscher MiUtAncrlag. Berlin Ifttt Llxrnx-Nr. 3 Umschlag: Hnrtwlg Hocftmann Zeichnungen: Wilhelm Kaufmann und Helmut Kloss Lektor: Major Heinz Grosser Vorauskorrektor: ChrUta F.wcrt Hersteller: Manfred Gabriel Sau und Drude: Druckerei des Ministeriums für Nationale Verteidigung. Berlin 650/MM
EVP 1,80 DM Neuerscheinung Schießen vom SPW Von Generahnojor Sawlschcnko und Oberst Gretschichin 96 Selten, mit Abbildungen, broschiert, 2,30 DM Die Schwingungen des SPW, seine Fahrgeschwin- digkeit, das begrenzte Schuß- und Sichtfeld und die engen Roumverhähnisso im SPW verlangen wirksame und neuartige Methoden der Schieß- ausbildung. Die Autoren beschreiben die metho- disch richtige Ausbildung einer MoL-Schütien- gruppe und eines Mot.-Schützeniuges in einem modern eingerichteten Schießgarten. Plankon- spekte zu den einzelnen Ausbildungsetappen und Musterlagen für dos Schießen sind eine unmittelbare Hilfe für den Ausbilder« Uber alle Buchhandlungen, das Buchhaus Leipzig und den Buch- und Zcitschnftonvertneb Berlin. Berlin C 2, Rungestraßc 20. erhältlich. DEUTSCHER M I LI TÄ R VE R L A G