Inhalt
Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie
1 Grundlegende Begriffe über Mengen
1.1 Definition und Darstellung einer Menge
1.2 Mengenoperationen
2 Rechnen mit reellen Zahlen
2.1 Reelle Zahlen und ihre Eigenschaften
2.1.1 Natürliche und ganze Zahlen
2.1.2 Rationale, irrationale und reelle Zahlen
2.1.3 Rundungsregeln für reelle Zahlen
2.1.4 Darstellung der reellen Zahlen auf der Zahlengerade
2.1.5 Grundrechenarten
2.2 Zahlensysteme
2.3 Intervalle
2.4 Bruchrechnung
2.5 Potenzen und Wurzeln
2.6 Logarithmen
2.7 Binomischer Lehrsatz
3 Elementare (endliche) Reihen
3.1 Definition einer (endlichen) Reihe
3.2 Arithmetische Reihen
3.3 Geometrische Reihen
3.4 Spezielle Zahlenreihen
4 Gleichungen mit einer Unbekannten
4.1 Algebraische Gleichungen n-ten Grades
4.1.1 Allgemeine Vorbetrachtungen
4.1.2 Lineare Gleichungen
4.1.3 Quadratische Gleichungen
4.1.4 Kubische Gleichungen
4.1.5 Biquadratische Gleichungen
4.2 Allgemeine Lösungshinweise für Gleichungen
4.3 Graphisches Lösungsverfahren
4.4 Regula falsi
4.5 Tangentenverfahren von Newton
5 Ungleichungen mit einer Unbekannten
6 Lehrsätze aus der elementaren Geometrie
6.1 Satz des Pythagoras
6.2 Höhensatz
6.3 Kathetensatz (Euklid)
6.4 Satz des Thales
6.5 Strahlensätze
6.6 Sinussatz
6.7 Kosinussatz
7 Ebene geometrische Körper (Planimetrie)
7.1 Dreiecke
7.1.1 Allgemeine Beziehungen
7.1.2 Spezielle Dreiecke
7.1.2.1 Rechtwinkliges Dreieck
7.1.2.2 Gleichschenkliges Dreieck
7.1.2.3 Gleichseitiges Dreieck
7.2 Quadrat
7.3 Rechteck
7.4 Parallelogramm
7.5 Rhombus oder Raute
7.6 Trapez
7.7 Reguläres n-Eck
7.8 Kreis
7.9 Kreissektor oder Kreisausschnitt
7.10 Kreissegment oder Kreisabschnitt
7.11 Kreisring
7.12 Ellipse
8 Räumliche geometrische Körper (Stereometrie)
8.1 Prisma
8.2 Würfel
8.3 Quader
8.4 Pyramide
8.5 Pyramidenstumpf
8.6 Tetraeder oder dreiseitige Pyramide
8.7 Keil
8.8 Gerader Kreiszylinder
8.9 Gerader Kreiskegel
8.10 Gerader Kreiskegelstumpf
8.11 Kugel
8.12 Kugelausschnitt oder Kugelsektor
8.13 Kugelschicht oder Kugelzone
8.14 Kugelabschnitt, Kugelsegment, Kugelkappe oder Kalotte
8.15 Ellipsoid
8.16 Rotationsparaboloid
8.17 Tonne oder Fass
8.18 Torus
8.19 Guldinsche Regeln für Rotationskörper
9 Koordinatensysteme
9.1 Ebene Koordinatensysteme
9.1.1 Rechtwinklige oder kartesische Koordinaten
9.1.2 Polarkoordinaten
9.1.3 Koordinatentransformationen
9.1.3.1 Parallelverschiebung eines kartesischen Koordinatensystems
9.1.3.2 Zusammenhang zwischen den kartesischen und den Polarkoordinaten
9.1.3.3 Drehung eines kartesischen Koordinatensystems
9.2 Räumliche Koordinatensysteme
9.2.1 Rechtwinklige oder kartesische Koordinaten
9.2.2 Zylinderkoordinaten
9.2.3 Zusammenhang zwischen den kartesischen und den Zylinderkoordinaten
9.2.4 Kugelkoordinaten
9.2.5 Zusammenhang zwischen den kartesischen und den Kugelkoordinaten
Vektorrechnung
1 Grundbegriffe
1.1 Vektoren und Skalare
1.2 Spezielle Vektoren
1.3 Gleichheit von Vektoren
1.4 Kollineare, parallele und antiparallele Vektoren, inverser Vektor
2 Komponentendarstellung eines Vektors
2.1 Komponentendarstellung in einem kartesischen Koordinatensystem
2.2 Komponentendarstellung spezieller Vektoren
2.3 Betrag und Richtungswinkel eines Vektors
3 Vektoroperationen
3.1 Addition und Subtraktion von Vektoren
3.2 Multiplikation eines Vektors mit einem Skalar
3.3 Skalarprodukt (inneres Produkt)
3.4 Vektorprodukt (äußeres Produkt, Kreuzprodukt)
3.5 Spatprodukt (gemischtes Produkt)
3.6 Formeln für Mehrfachprodukte
4 Anwendungen
4.1 Arbeit einer konstanten Kraft
4.2 Vektorielle Darstellung einer Geraden
4.2.1 Punkt-Richtungs-Form
4.2.2 Zwei-Punkte-Form
4.2.3 Abstand eines Punktes von einer Geraden
4.2.4 Abstand zweier paralleler Geraden
4.2.5 Abstand zweier windschiefer Geraden
4.2.6 Schnittpunkt und Schnittwinkel zweier Geraden
4.3 Vektorielle Darstellung einer Ebene
4.3.1 Punkt-Richtungs-Form
4.3.2 Drei-Punkte-Form
4.3.3 Ebene senkrecht zu einem Vektor
4.3.4 Abstand eines Punktes von einer Ebene
4.3.5 Abstand einer Geraden von einer Ebene
4.3.6 Abstand zweier paralleler Ebenen
4.3.7 Schnittpunkt und Schnittwinkel einer Geraden mit einer Ebene
4.3.8 Schnittwinkel zweier Ebenen
4.3.9 Schnittgerade zweier Ebenen
Funktionen und Kurven
1 Grundbegriffe
1.1 Definition einer Funktion
1.2 Darstellungsformen einer Funktion
1.2.1 Analytische Darstellung
1.2.2 Parameterdarstellung
1.2.3 Kurvengleichung in Polarkoordinaten
1.2.4 Graphische Darstellung
2 Allgemeine Funktionseigenschaften
2.1 Nullstellen
2.2 Symmetrie
2.3 Monotonie
2.4 Periodizität
2.5 Umkehrfunktion (inverse Funktion)
3 Grenzwert und Stetigkeit einer Funktion
3.1 Grenzwert einer Folge
3.2 Grenzwert einer Funktion
3.2.1 Grenzwert für x → x₀
3.2.2 Grenzwert für x → ± ∞
3.3 Rechenregeln für Grenzwerte
3.4 Grenzwertregel von Bernoulli und de l’Hospital
3.5 Stetigkeit einer Funktion
4 Ganzrationale Funktionen (Polynomfunktionen)
4.1 Definition der ganzrationalen Funktionen (Polynomfunktionen)
4.2 Lineare Funktionen (Geraden)
4.2.1 Allgemeine Geradengleichung
4.2.2 Hauptform einer Geraden
4.2.3 Punkt-Steigungsform einer Geraden
4.2.4 Zwei-Punkte-Form einer Geraden
4.2.5 Achsenabschnittsform einer Geraden
4.2.6 Hessesche Normalform einer Geraden
4.2.7 Abstand eines Punktes von einer Geraden
4.2.8 Schnittwinkel zweier Geraden
4.3 Quadratische Funktionen (Parabeln)
4.3.1 Hauptform einer Parabel
4.3.2 Produktform einer Parabel
4.3.3 Scheitelpunktsform einer Parabel
4.4 Polynomfunktionen höheren Grades (n-ten Grades)
4.4.1 Abspaltung eines Linearfaktors
4.4.2 Nullstellen einer Polynomfunktion
4.4.3 Produktdarstellung einer Polynomfunktion
4.5 Horner-Schema
4.6 Reduzierung einer Polynomfunktion (Nullstellenberechnung)
4.7 Interpolationspolynome
4.7.1 Allgemeine Vorbetrachtungen
4.7.2 Interpolationsformel von Lagrange
4.7.3 Interpolationsformel von Newton
5 Gebrochenrationale Funktionen
5.1 Definition der gebrochenrationalen Funktionen
5.2 Nullstellen, Definitionslücken, Pole
5.3 Asymptotisches Verhalten im Unendlichen
6 Potenz- und Wurzelfunktionen
6.1 Potenzfunktionen mit ganzzahligen Exponenten
6.2 Wurzelfunktionen
6.3 Potenzfunktionen mit rationalen Exponenten
7 Trigonometrische Funktionen
7.1 Winkelmaße
7.2 Definition der trigonometrischen Funktionen
7.3 Sinus- und Kosinusfunktion
7.4 Tangens- und Kotangensfunktion
7.5 Wichtige Beziehungen zwischen den trigonometrischen Funktionen
7.6 Trigonometrische Formeln
7.6.1 Additionstheoreme
7.6.2 Formeln für halbe Winkel
7.6.3 Formeln für Winkelvielfache
7.6.4 Formeln für Potenzen
7.6.5 Formeln für Summen und Differenzen
7.6.6 Formeln für Produkte
7.7 Anwendungen in der Schwingungslehre
7.7.1 Allgemeine Sinus- und Kosinusfunktion
7.7.2 Harmonische Schwingungen (Sinusschwingungen)
7.7.2.1 Gleichung einer harmonischen Schwingung
7.7.2.2 Darstellung einer harmonischen Schwingung im Zeigerdiagramm
7.7.3 Superposition (Überlagerung) gleichfrequenter harmonischer Schwingungen
8 Arkusfunktionen
8.1 Arkussinus- und Arkuskosinusfunktion
8.2 Arkustangens- und Arkuskotangensfunktion
8.3 Wichtige Beziehungen zwischen den Arkusfunktionen
9 Exponentialfunktionen
9.1 Definition der Exponentialfunktionen
9.2 Spezielle Exponentialfunktionen aus den Anwendungen
9.2.1 Abklingfunktion
9.2.2 Sättigungsfunktion
9.2.3 Wachstumsfunktion
9.2.4 Gauß-Funktion (Gaußsche Glockenkurve)
9.2.5 Kettenlinie
10 Logarithmusfunktionen
10.1 Definition der Logarithmusfunktionen
10.2 Spezielle Logarithmusfunktionen
11 Hyperbelfunktionen
11.1 Definition der Hyperbelfunktionen
11.2 Wichtige Beziehungen zwischen den Hyperbelfunktionen
11.3 Formeln
11.3.1 Additionstheoreme
11.3.2 Formeln für halbe Argumente
11.3.3 Formeln für Vielfache des Arguments
11.3.4 Formeln für Potenzen
11.3.5 Formeln für Summen und Differenzen
11.3.6 Formeln für Produkte
11.3.7 Formel von Moivre
12 Areafunktionen
12.1 Definition der Areafunktionen
12.2 Wichtige Beziehungen zwischen den Areafunktionen
13 Kegelschnitte
13.1 Allgemeine Gleichung eines Kegelschnittes
13.2 Kreis
13.2.1 Geometrische Definition
13.2.2 Mittelpunktsgleichung eines Kreises (Ursprungsgleichung)
13.2.3 Kreis in allgemeiner Lage (Hauptform, verschobener Kreis)
13.2.4 Gleichung eines Kreises in Polarkoordinaten
13.2.5 Parameterdarstellung eines Kreises
13.3 Ellipse
13.3.1 Geometrische Definition
13.3.2 Mittelpunktsgleichung einer Ellipse (Ursprungsgleichung)
13.3.3 Ellipse in allgemeiner Lage (Hauptform, verschobene Ellipse)
13.3.4 Gleichung einer Ellipse in Polarkoordinaten
13.3.5 Parameterdarstellung einer Ellipse
13.4 Hyperbel
13.4.1 Geometrische Definition
13.4.2 Mittelpunktsgleichung einer Hyperbel (Ursprungsgleichung)
13.4.3 Hyperbel in allgemeiner Lage (Hauptform, verschobene Hyperbel)
13.4.4 Gleichung einer Hyperbel in Polarkoordinaten
13.4.5 Parameterdarstellung einer Hyperbel
13.4.6 Gleichung einer um 90° gedrehten Hyperbel
13.4.7 Gleichung einer gleichseitigen oder rechtwinkeligen Hyperbel (a = b)
13.5 Parabel
13.5.1 Geometrische Definition
13.5.2 Scheitelgleichung einer Parabel
13.5.3 Parabel in allgemeiner Lage (Hauptform, verschobene Parabel)
13.5.4 Gleichung einer Parabel in Polarkoordinaten
13.5.5 Parameterdarstellung einer Parabel
14 Spezielle Kurven
14.1 Gewöhnliche Zykloide (Rollkurve)
14.2 Epizykloide
14.3 Hypozykloide
14.4 Astroide (Sternkurve)
14.5 Kardioide (Herzkurve)
14.6 Lemniskate (Schleifenkurve)
14.7 Strophoide
14.8 Cartesisches Blatt
14.9 „Kleeblatt“ mit n bzw. 2n Blättern
14.10 Spiralen
14.10.1 Archimedische Spirale
14.10.2 Logarithmische Spirale
Differentialrechnung
1 Differenzierbarkeit einer Funktion
1.1 Differenzenquotient
1.2 Differentialquotient oder 1. Ableitung
1.3 Ableitungsfunktion
1.4 Höhere Ableitungen
1.5 Differential einer Funktion
2 Erste Ableitung der elementaren Funktionen (Tabelle)
3 Ableitungsregeln
3.1 Faktorregel
3.2 Summenregel
3.3 Produktregel
3.4 Quotientenregel
3.5 Kettenregel
3.6 Logarithmische Differentiation
3.7 Ableitung der Umkehrfunktion
3.8 Implizite Differentiation
3.9 Ableitungen einer in der Parameterform dargestellten Funktion (Kurve)
3.10 Ableitungen einer in Polarkoordinaten dargestellten Kurve
4 Anwendungen der Differentialrechnung
4.1 Geschwindigkeit und Beschleunigung einer geradlinigen Bewegung
4.2 Tangente und Normale
4.3 Linearisierung einer Funktion
4.4 Monotonie und Krümmung einer Kurve
4.4.1 Geometrische Deutung der 1. und 2. Ableitung
4.4.2 Krümmung einer ebenen Kurve
4.5 Relative Extremwerte (relative Maxima, relative Minima)
4.6 Wendepunkte, Sattelpunkte
4.7 Kurvendiskussion
Integralrechnung
1 Bestimmtes Integral
1.1 Definition eines bestimmten Integrals
1.2 Berechnung eines bestimmten Integrals
1.3 Elementare Integrationsregeln für bestimmte Integrale
2 Unbestimmtes Integral
2.1 Definition eines unbestimmten Integrals
2.2 Allgemeine Eigenschaften der unbestimmten Integrale
2.3 Tabelle der Grund- oder Stammintegrale
3 Integrationsmethoden
3.1 Integration durch Substitution
3.1.1 Allgemeines Verfahren
3.1.2 Spezielle Integralsubstitutionen (Tabelle)
3.2 Partielle Integration (Produktintegration)
3.3 Integration einer gebrochenrationalen Funktion durch Partialbruchzerlegung des Integranden
3.3.1 Partialbruchzerlegung
3.3.2 Integration der Partialbrüche
3.4 Integration durch Potenzreihenentwicklung des Integranden
3.5 Numerische Integration
3.5.1 Trapezformel
3.5.2 Simpsonsche Formel
3.5.3 Romberg-Verfahren
4 Uneigentliche Integrale
4.1 Unendliches Integrationsintervall
4.2 Integrand mit einer Unendlichkeitsstelle (Pol)
5 Anwendungen der Integralrechnung
5.1 Integration der Bewegungsgleichung
5.2 Arbeit einer ortsabhängigen Kraft (Arbeitsintegral)
5.3 Lineare und quadratische Mittelwerte einer Funktion
5.3.1 Linearer Mittelwert
5.3.2 Quadratischer Mittelwert
5.3.3 Zeitliche Mittelwerte einer periodischen Funktion
5.4 Flächeninhalt
5.5 Schwerpunkt einer homogenen ebenen Fläche
5.6 Flächenträgheitsmomente (Flächenmomente 2. Grades)
5.7 Bogenlänge einer ebenen Kurve
5.8 Volumen eines Rotationskörpers (Rotationsvolumen)
5.9 Mantelfläche eines Rotationskörpers (Rotationsfläche)
5.10 Schwerpunkt eines homogenen Rotationskörpers
5.11 Massenträgheitsmoment eines homogenen Körpers
Unendliche Reihen, Taylor- und Fourier-Reihen
1 Unendliche Reihen
1.1 Grundbegriffe
1.1.1 Definition einer unendlichen Reihe
1.1.2 Konvergenz und Divergenz einer unendlichen Reihe
1.2 Konvergenzkriterien
1.2.1 Quotientenkriterium
1.2.2 Wurzelkriterium
1.2.3 Vergleichskriterien
1.2.4 Leibnizsches Konvergenzkriterium für alternierende Reihen
1.2.5 Eigenschaften konvergenter bzw. absolut konvergenter Reihen
1.3 Spezielle konvergente Reihen
2 Potenzreihen
2.1 Definition einer Potenzreihe
2.2 Konvergenzradius und Konvergenzbereich einer Potenzreihe
2.3 Wichtige Eigenschaften der Potenzreihen
3 Taylor-Reihen
3.1 Taylorsche und Mac Laurinsche Formel
3.1.1 Taylorsche Formel
3.1.2 Mac Laurinsche Formel
3.2 Taylorsche Reihe
3.3 Mac Laurinsche Reihe
3.4 Spezielle Potenzreihenentwicklungen (Tabelle)
3.5 Näherungspolynome einer Funktion (mit Tabelle)
4 Fourier-Reihen
4.1 Fourier-Reihe einer periodischen Funktion
4.2 Fourier-Zerlegung einer nichtsinusförmigen Schwingung
4.3 Spezielle Fourier-Reihen (Tabelle)
Lineare Algebra
1 Reelle Matrizen
1.1 Grundbegriffe
1.1.1 n-dimensionale Vektoren
1.1.2 Definition einer reellen Matrix
1.1.3 Spezielle Matrizen
1.1.4 Gleichheit von Matrizen
1.2 Spezielle quadratische Matrizen
1.2.1 Diagonalmatrix
1.2.2 Einheitsmatrix
1.2.3 Dreiecksmatrix
1.2.4 Symmetrische Matrix
1.2.5 Schiefsymmetrische Matrix
1.2.6 Orthogonale Matrix
1.3 Rechenoperationen für Matrizen
1.3.1 Addition und Subtraktion von Matrizen
1.3.2 Multiplikation einer Matrix mit einem Skalar
1.3.3 Multiplikation von Matrizen
1.4 Reguläre Matrix
1.5 Inverse Matrix
1.5.1 Definition einer inversen Matrix
1.5.2 Berechnung einer inversen Matrix
1.5.2.1 Berechnung der inversen Matrix A¯¹ unter Verwendung von Unterdeterminanten
1.5.2.2 Berechnung der inversen Matrix A¯¹ nach dem Gaußschen Algorithmus (Gauß-Jordan-Verfahren)
1.6 Rang einer Matrix
1.6.1 Definitionen
1.6.1.1 Unterdeterminanten einer Matrix
1.6.1.2 Rang einer Matrix
1.6.1.3 Elementare Umformungen einer Matrix
1.6.2 Rangbestimmung einer Matrix
1.6.2.1 Rangbestimmung einer (m, n)-Matrix A unter Verwendung von Unterdeterminanten
1.6.2.2 Rangbestimmung einer (m, n)-Matrix A mit Hilfe elementarer Umformungen
2 Determinanten
2.1 Zweireihige Determinanten
2.2 Dreireihige Determinanten
2.3 Determinanten höherer Ordnung
2.3.1 Unterdeterminante Dik
2.3.2 Algebraisches Komplement (Adjunkte) Aik
2.3.3 Definition einer n-reihigen Determinante
2.4 Laplacescher Entwicklungssatz
2.5 Rechenregeln für n-reihige Determinanten
2.6 Regeln zur praktischen Berechnung einer n-reihigen Determinante
2.6.1 Elementare Umformungen einer n-reihigen Determinante
2.6.2 Reduzierung und Berechnung einer n-reihigen Determinante
3 Lineare Gleichungssysteme
3.1 Grundbegriffe
3.1.1 Definition eines linearen Gleichungssystems
3.1.2 Spezielle lineare Gleichungssysteme
3.2 Lösungsverhalten eines linearen (m, n)-Gleichungssystems
3.2.1 Kriterium für die Lösbarkeit eines linearen (m, n)-Systems A x = c
3.2.2 Lösungsmenge eines linearen (m, n)-Systems A x = c
3.3 Lösungsverhalten eines quadratischen linearen Gleichungssystems
3.4 Lösungsverfahren für ein lineares Gleichungssystem nach Gauß (Gaußscher Algorithmus)
3.4.1 Äquivalente Umformungen eines linearen (m, n)-Systems
3.4.2 Gaußscher Algorithmus
3.5 Cramersche Regel
3.6 Lineare Unabhängigkeit von Vektoren
4 Komplexe Matrizen
4.1 Definition einer komplexen Matrix
4.2 Rechenoperationen und Rechenregeln für komplexe Matrizen
4.3 Konjugiert komplexe Matrix
4.4 Konjugiert transponierte Matrix
4.5 Spezielle komplexe Matrizen
4.5.1 Hermitesche Matrix
4.5.2 Schiefhermitesche Matrix
4.5.3 Unitäre Matrix
5 Eigenwertprobleme
5.1 Eigenwerte und Eigenvektoren einer quadratischen Matrix
5.2 Eigenwerte und Eigenvektoren spezieller n-reihiger Matrizen
Komplexe Zahlen und Funktionen
1 Darstellungsformen einer komplexen Zahl
1.1 Algebraische oder kartesische Form
1.2 Polarformen
1.2.1 Trigonometrische Form
1.2.2 Exponentialform
1.3 Umrechnungen zwischen den Darstellungsformen
1.3.1 Polarform → Kartesische Form
1.3.2 Kartesische Form → Polarform
2 Grundrechenarten für komplexe Zahlen
2.1 Addition und Subtraktion komplexer Zahlen
2.2 Multiplikation komplexer Zahlen
2.3 Division komplexer Zahlen
3 Potenzieren
4 Radizieren (Wurzelziehen)
5 Natürlicher Logarithmus einer komplexen Zahl
6 Ortskurven
6.1 Komplexwertige Funktion einer reellen Variablen
6.2 Ortskurve einer parameterabhängigen komplexen Zahl
6.3 Inversion einer Ortskurve
7 Komplexe Funktionen
7.1 Definition einer komplexen Funktion
7.2 Definitionsgleichungen einiger elementarer Funktionen
7.2.1 Trigonometrische Funktionen
7.2.2 Hyperbelfunktionen
7.2.3 Exponentialfunktion (e-Funktion)
7.3 Wichtige Beziehungen und Formeln
7.3.1 Eulersche Formeln
7.3.2 Zusammenhang zwischen den trigonometrischen Funktionen und der komplexen e-Funktion
7.3.3 Trigonometrische und Hyperbelfunktionen mit imaginärem Argument
7.3.4 Additionstheoreme der trigonometrischen und Hyperbelfunktionen für komplexes Argument
7.3.5 Arkus- und Areafunktionen mit imaginärem Argument
8 Anwendungen in der Schwingungslehre
8.1 Darstellung einer harmonischen Schwingung durch einen rotierenden komplexen Zeiger
8.2 Ungestörte Überlagerung gleichfrequenter harmonischer Schwingungen („Superpositionsprinzip“)
Differential- und Integralrechnung für Funktionen von mehreren Variablen
1 Funktionen von mehreren Variablen und ihre Darstellung
1.1 Definition einer Funktion von mehreren Variablen
1.2 Darstellungsformen einer Funktion von zwei Variablen
1.2.1 Analytische Darstellung
1.2.2 Graphische Darstellung
1.2.2.1 Darstellung einer Funktion als Fläche im Raum
1.2.2.2 Schnittkurvendiagramme
1.2.2.3 Höhenliniendiagramm
1.3 Spezielle Flächen (Funktionen)
1.3.1 Ebenen
1.3.2 Rotationsflächen
1.3.2.1 Gleichung einer Rotationsfläche
1.3.2.2 Spezielle Rotationsflächen Kugel (Oberfläche)
2 Partielle Differentiation
2.1 Partielle Ableitungen 1. Ordnung
2.1.1 Partielle Ableitungen 1. Ordnung von z = f (x; y)
2.1.2 Partielle Ableitungen 1. Ordnung von y = f (x₁; x₂; . . .; xn)
2.2 Partielle Ableitungen höherer Ordnung
2.3 Verallgemeinerte Kettenregel (Differentiation nach einem Parameter)
2.4 Totales oder vollständiges Differential einer Funktion
2.5 Anwendungen
2.5.1 Linearisierung einer Funktion Linearisierung von z = f (x; y)
2.5.2 Relative Extremwerte (relative Maxima, relative Minima)
2.5.3 Extremwertaufgaben mit Nebenbedingungen (Lagrangesches Multiplikatorverfahren)
3 Mehrfachintegrale
3.1 Doppelintegrale
3.1.1 Definition eines Doppelintegrals
3.1.2 Berechnung eines Doppelintegrals in kartesischen Koordinaten
3.1.3 Berechnung eines Doppelintegrals in Polarkoordinaten
3.1.4 Anwendungen
3.1.4.1 Flächeninhalt
3.1.4.2 Schwerpunkt einer homogenen ebenen Fläche Definitionsformeln
3.1.4.3 Flächenträgheitsmomente (Flächenmomente 2. Grades)
3.2 Dreifachintegrale
3.2.1 Definition eines Dreifachintegrals
3.2.2 Berechnung eines Dreifachintegrals in kartesischen Koordinaten
3.2.3 Berechnung eines Dreifachintegrals in Zylinderkoordinaten
3.2.4 Berechnung eines Dreifachintegrals in Kugelkoordinaten
3.2.5 Anwendungen
3.2.5.1 Volumen eines zylindrischen Körpers
3.2.5.2 Schwerpunkt eines homogenen Körpers
3.2.5.3 Massenträgheitsmoment eines homogenen Körpers
Gewöhnliche Differentialgleichungen
1 Grundbegriffe
1.1 Definition einer gewöhnlichen Differentialgleichung n-ter Ordnung
1.2 Lösungen einer Differentialgleichung
1.3 Anfangswertprobleme
1.4 Randwertprobleme
2 Differentialgleichungen 1. Ordnung
2.1 Differentialgleichungen 1. Ordnung mit trennbaren Variablen
2.2 Spezielle Differentialgleichungen 1. Ordnung, die durch Substitutionen lösbar sind (Tabelle)
2.3 Exakte Differentialgleichungen 1. Ordnung
2.4 Lineare Differentialgleichungen 1. Ordnung
2.4.1 Definition einer linearen Differentialgleichung 1. Ordnung
2.4.2 Integration der homogenen linearen Differentialgleichung
2.4.3 Integration der inhomogenen linearen Differentialgleichung
2.4.3.1 Integration durch Variation der Konstanten
2.4.3.2 Integration durch Aufsuchen einer partikulären Lösung
2.4.4 Lineare Differentialgleichungen 1. Ordnung mit konstanten Koeffizienten
2.5 Numerische Integration einer Differentialgleichung 1. Ordnung
2.5.1 Streckenzugverfahren von Euler
2.5.2 Runge-Kutta-Verfahren 2. Ordnung
2.5.3 Runge-Kutta-Verfahren 4. Ordnung
3 Differentialgleichungen 2. Ordnung
3.1 Spezielle Differentialgleichungen 2. Ordnung, die sich auf Differentialgleichungen 1. Ordnung zurückführen lassen
3.2 Lineare Differentialgleichungen 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten
3.2.1 Definition einer linearen Differentialgleichung 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten
3.2.2 Integration der homogenen linearen Differentialgleichung
3.2.2.1 Wronski-Determinante
3.2.2.2 Allgemeine Lösung der homogenen linearen Differentialgleichung
3.2.3 Integration der inhomogenen linearen Differentialgleichung
3.3 Numerische Integration einer Differentialgleichung 2. Ordnung
4 Anwendungen
4.1 Mechanische Schwingungen
4.1.1 Allgemeine Schwingungsgleichung der Mechanik
4.1.2 Freie ungedämpfte Schwingung Differentialgleichung der freien ungedämpften Schwingung
4.1.3 Freie gedämpfte Schwingung Differentialgleichung der freien gedämpften Schwingung (bei viskoser Dämpfung)
4.1.3.1 Schwache Dämpfung (Schwingungsfall)
4.1.3.2 Aperiodischer Grenzfall
4.1.3.3 Aperiodisches Verhalten bei starker Dämpfung (Kriechfall)
4.1.4 Erzwungene Schwingung
4.1.4.1 Differentialgleichung der erzwungenen Schwingung
4.1.4.2 Stationäre Lösung
4.2 Elektrische Schwingungen in einem Reihenschwingkreis
5 Lineare Differentialgleichungen n-ter Ordnung mit konstanten Koeffizienten
5.1 Definition einer linearen Differentialgleichung n-ter Ordnung mit konstanten Koeffizienten
5.2 Integration der homogenen linearen Differentialgleichung
5.2.1 Wronski-Determinante
5.2.2 Allgemeine Lösung der homogenen linearen Differentialgleichung
5.3 Integration der inhomogenen linearen Differentialgleichung
6 Systeme linearer Differentialgleichungen 1. Ordnung mit konstanten Koeffizienten
6.1 Grundbegriffe
6.2 Integration des homogenen linearen Systems
6.3 Integration des inhomogenen linearen Systems
6.3.1 Integration durch Aufsuchen einer partikulären Lösung
6.3.2 Einsetzungs- oder Eliminationsverfahren
Fehler- und Ausgleichsrechnung
1 Gaußsche Normalverteilung
2 Auswertung einer Messreihe
3 Gaußsches Fehlerfortpflanzungsgesetz
3.1 Gaußsches Fehlerfortpflanzungsgesetz für eine Funktion von zwei unabhängigen Variablen
3.2 Gaußsches Fehlerfortpflanzungsgesetz für eine Funktion von n unabhängigen Variablen
4 Lineares Fehlerfortpflanzungsgesetz
5 Ausgleichskurven
5.1 Ausgleichung nach dem Gaußschen Prinzip der kleinsten Quadrate
5.2 Ausgleichs- oder Regressionsgerade
5.3 Ausgleichs- oder Regressionsparabel
Fourier-Transformationen
1 Grundbegriffe
2 Spezielle Fourier-Transformationen
3 Wichtige „Hilfsfunktionen“ in den Anwendungen
3.1 Sprungfunktionen
3.2 Rechteckige Impulse
3.3 Diracsche Deltafunktion
4 Eigenschaften der Fourier-Transformation (Transformationssätze)
4.1 Linearitätssatz (Satz über Linearkombinationen)
4.2 Ähnlichkeitssatz
4.3 Verschiebungssatz (Zeitverschiebungssatz)
4.4 Dämpfungssatz (Frequenzverschiebungssatz)
4.5 Ableitungssätze (Differentiationssätze)
4.5.1 Ableitungssatz (Differentiationssatz) für die Originalfunktion
4.5.2 Ableitungssatz (Differentiationssatz) für die Bildfunktion
4.6 Integrationssätze
4.7 Faltungssatz
4.8 Vertauschungssatz
5 Anwendung
5.1 Allgemeines Lösungsverfahren
5.2 Lineare Differentialgleichungen 1. Ordnung mit konstanten Koeffizienten
5.3 Lineare Differentialgleichungen 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten
6 Tabellen spezieller Fourier-Transformationen
Laplace-Transformationen
1 Grundbegriffe
2 Eigenschaften der Laplace-Transformation (Transformationssätze)
2.1 Linearitätssatz (Satz über Linearkombinationen)
2.2 Ähnlichkeitssatz
2.3 Verschiebungssätze
2.4 Dämpfungssatz
2.5 Ableitungssätze (Differentiationssätze)
2.5.1 Ableitungssatz (Differentiationssatz) für die Originalfunktion
2.5.2 Ableitungssatz (Differentiationssatz) für die Bildfunktion
2.6 Integrationssätze
2.6.1 Integrationssatz für die Originalfunktion
2.6.2 Integrationssatz für die Bildfunktion
2.7 Faltungssatz
2.8 Grenzwertsätze
3 Laplace-Transformierte einer periodischen Funktion
4 Laplace-Transformierte spezieller Funktionen (Impulse)
5 Anwendung
5.1 Allgemeines Lösungsverfahren
5.2 Lineare Differentialgleichungen 1. Ordnung mit konstanten Koeffizienten
5.3 Lineare Differentialgleichungen 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten
6 Tabelle spezieller Laplace-Transformationen
Vektoranalysis
1 Ebene und räumliche Kurven
1.1 Vektorielle Darstellung einer Kurve
1.2 Differentiation eines Vektors nach einem Parameter
1.2.1 Ableitung einer Vektorfunktion
1.2.2 Tangentenvektor
1.2.3 Ableitungsregeln für Summen und Produkte
1.2.4 Geschwindigkeits- und Beschleunigungsvektor eines Massenpunktes
1.3 Bogenlänge einer Kurve
1.4 Tangenten- und Hauptnormaleneinheitsvektor einer Kurve
1.5 Krümmung einer Kurve
2 Flächen im Raum
2.1 Vektorielle Darstellung einer Fläche
2.2 Flächenkurven
2.3 Flächennormale und Flächenelement
2.4 Tangentialebene
2.4.1 Tangentialebene einer Fläche vom Typ →r =→r (u; v)
2.4.2 Tangentialebene einer Fläche vom Typ z = f (x; y)
2.4.3 Tangentialebene einer Fläche vom Typ F (x; y; z) = 0
3 Skalar- und Vektorfelder
3.1 Skalarfelder
3.2 Vektorfelder
4 Gradient eines Skalarfeldes
5 Divergenz und Rotation eines Vektorfeldes
5.1 Divergenz eines Vektorfeldes
5.2 Rotation eines Vektorfeldes
5.3 Spezielle Vektorfelder
6 Darstellung von Gradient, Divergenz, Rotation und Laplace-Operator in speziellen Koordinatensystemen
6.1 Darstellung in Polarkoordinaten
6.2 Darstellung in Zylinderkoordinaten
6.3 Darstellung in Kugelkoordinaten
7 Linien- oder Kurvenintegrale
7.1 Linienintegral in der Ebene
7.2 Linienintegral im Raum
7.3 Wegunabhängigkeit eines Linien- oder Kurvenintegrals
7.4 Konservative Vektorfelder
7.5 Arbeitsintegral (Arbeit eines Kraftfeldes)
8 Oberflächenintegrale
8.1 Definition eines Oberflächenintegrals
8.2 Berechnung eines Oberflächenintegrals
8.2.1 Berechnung eines Oberflächenintegrals in symmetriegerechten Koordinaten
8.2.2 Berechnung eines Oberflächenintegrals unter Verwendung von Flächenparametern
9 Integralsätze von Gauß und Stokes
9.1 Gaußscher Integralsatz
9.2 Stokesscher Integralsatz
Wahrscheinlichkeitsrechnung
1 Hilfsmittel aus der Kombinatorik
1.1 Permutationen
1.2 Kombinationen
1.3 Variationen
2 Grundbegriffe
3 Wahrscheinlichkeit
3.1 Absolute und relative Häufigkeit
3.2 Wahrscheinlichkeitsaxiome von Kolmogoroff
3.3 Laplace-Experimente
3.4 Bedingte Wahrscheinlichkeit
3.5 Multiplikationssatz
3.6 Stochastisch unabhängige Ereignisse
3.7 Mehrstufige Zufallsexperimente
4 Wahrscheinlichkeitsverteilung einer Zufallsvariablen
4.1 Zufallsvariable
4.2 Verteilungsfunktion einer Zufallsvariablen
4.3 Kennwerte oder Maßzahlen einer Verteilung
5 Spezielle diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen
5.1 Binomialverteilung
5.2 Hypergeometrische Verteilung
5.3 Poisson-Verteilung
5.4 Approximationen diskreter Wahrscheinlichkeitsverteilungen (Tabelle)
6 Spezielle stetige Wahrscheinlichkeitsverteilungen
6.1 Gaußsche Normalverteilung
6.1.1 Allgemeine Normalverteilung
6.1.2 Standardnormalverteilung
6.1.3 Berechnung von Wahrscheinlichkeiten mit Hilfe der tabellierten Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung
6.1.4 Quantile der Standardnormalverteilung
6.2 Exponentialverteilung
7 Wahrscheinlichkeitsverteilungen von mehreren Zufallsvariablen
7.1 Mehrdimensionale Zufallsvariable
7.2 Summen, Linearkombinationen und Produkte von Zufallsvariablen
7.2.1 Additionssätze für Mittelwerte und Varianzen
7.2.2 Multiplikationssatz für Mittelwerte
8 Prüf- oder Testverteilungen
8.1 Chi-Quadrat-Verteilung („χ²-Verteilung“)
8.2 t-Verteilung von Student
Grundlagen der mathematischen Statistik
1 Grundbegriffe
1.1 Zufallsstichproben aus einer Grundgesamtheit
1.2 Häufigkeitsverteilung einer Stichprobe
1.3 Gruppierung der Stichprobenwerte bei umfangreichen Stichproben
2 Kennwerte oder Maßzahlen einer Stichprobe
2.1 Mittelwert, Varianz und Standardabweichung einer Stichprobe
2.2 Berechnung der Kennwerte unter Verwendung der Häufigkeitsfunktion
2.3 Berechnung der Kennwerte einer gruppierten Stichprobe
3 Statistische Schätzmethoden für unbekannte Parameter („Parameterschätzungen“)
3.1 Aufgaben der Parameterschätzung
3.2 Schätzfunktionen und Schätzwerte für unbekannte Parameter („Punktschätzungen“)
3.2.1 Schätz- und Stichprobenfunktionen
3.2.2 Schätzungen für den Mittelwert μ und die Varianz σ²
3.2.3 Schätzungen für einen Anteilswert p (Parameter p einer Binomialverteilung)
3.2.4 Schätzwerte für die Parameter spezieller Wahrscheinlichkeitsverteilungen
3.3 Vertrauens- oder Konfidenzintervalle für unbekannte Parameter („Intervallschätzungen“)
3.3.1 Vertrauens- oder Konfidenzintervalle
3.3.2 Vertrauensintervalle für den unbekannten Mittelwert μ einer Normalverteilung bei bekannter Varianz σ²
3.3.3 Vertrauensintervalle für den unbekannten Mittelwert μ einer Normalverteilung bei unbekannter Varianz σ²
3.3.5 Vertrauensintervalle für die unbekannte Varianz σ² einer Normalverteilung
3.3.6 Vertrauensintervalle für einen unbekannten Anteilswert p (Parameter p einer Binomialverteilung)
4 Statistische Prüfverfahren für unbekannte Parameter („Parametertests“)
4.1 Statistische Hypothesen und Parametertests
4.2 Spezielle Parametertests
4.2.1 Test für den unbekannten Mittelwert μ einer Normalverteilung bei bekannter Varianz σ²
4.2.2 Test für den unbekannten Mittelwert μ einer Normalverteilung bei unbekannter Varianz σ²
4.2.3 Tests für die Gleichheit der unbekannten Mittelwerte μ₁ und μ₂ zweier Normalverteilungen („Differenzentests“)
4.2.3.1 Differenzentests für Mittelwerte bei abhängigen Stichproben
4.2.3.2 Differenzentests für Mittelwerte bei unabhängigen Stichproben
4.2.4 Tests für die unbekannte Varianz σ² einer Normalverteilung Zweiseitiger Test
4.2.5 Tests für den unbekannten Anteilswert p (Parameter p einer Binomialverteilung)
4.2.6 Musterbeispiel für einen Parametertest
5 Chi-Quadrat-Test
Integraltafel
1 Integrale mit ax + b (a ≠ 0)
2 Integrale mit ax + b und px + q (a, p ≠ 0)
3 Integrale mit a² + x² (a > 0)
4 Integrale mit a² − x² (a > 0)
5 Integrale mit ax² + bx + c (a ≠ 0)
6 Integrale mit a³ ± x³ (a > 0)
7 Integrale mit a⁴ + x⁴ (a > 0)
8 Integrale mit a⁴ − x⁴ (a > 0)
9 Integrale mit √ax + b (a ≠ 0)
10 Integrale mit √ax + b und px + q
11 Integrale mit √ax + b und √px + q (a, p ≠ 0)
12 Integrale mit √a² + x² (a > 0)
13 Integrale mit √a² − x² (a > 0; |x| < a)
14 Integrale mit √x² − a² (a > 0; |x| > a)
15 Integrale mit √ax² + bx + c (a ≠ 0)
16 Integrale mit sin (ax) (a ≠ 0)
17 Integrale mit cos (ax) (a ≠ 0)
18 Integrale mit sin (ax) und cos (ax) (a ≠ 0)
19 Integrale mit tan (ax) (a ≠ 0)
20 Integrale mit cot (ax) (a ≠ 0)
21 Integrale mit einer Arkusfunktion (a ≠ 0)
22 Integrale mit eax (a ≠ 0)
23 Integrale mit ln x (x > 0)
24 Integrale mit sinh (ax) (a ≠ 0)
25 Integrale mit cosh (ax) (a ≠ 0)
26 Integrale mit sinh (ax) und cosh (ax) (a ≠ 0)
27 Integrale mit tanh (ax) (a ≠ 0)
28 Integrale mit coth (ax) (a ≠ 0)
29 Integrale mit einer Areafunktion (a ≠ 0)
Wahrscheinlichkeit und Statistik Tabellen
Übersicht
Tabelle 1
Tabelle 2
Tabelle 3
Tabelle 4
Index

Author: Papula L.  

Tags: mathematik  

ISBN: 978-3-658-16194-1

Year: 2017

Text
                    Lothar Papula

Mathematische
Formelsammlung
Für Ingenieure und Naturwissenschaftler
12., überarbeitete Auflage
Mit über 400 Abbildungen, zahlreichen
Rechenbeispielen und einer ausführlichen
Integraltafel


Lothar Papula Wiesbaden, Deutschland ISBN 978-3-658-16194-1 DOI 10.1007/978-3-658-16195-8 ISBN 978-3-658-16195-8 (eBook) Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Vieweg © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1986, 1988, 1990, 1994, 1998, 2000, 2001, 2003, 2006, 2009, 2014, 2017 Springer Vieweg ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Strasse 46, 65189 Wiesbaden, Germany
Vorwort Das Studium der Ingenieur- und Naturwissenschaften verlangt nach rasch zugänglichen Informationen. Die vorliegende Mathematische Formelsammlung für Ingenieure und Naturwissenschaftler wurde dementsprechend gestaltet. Zur Auswahl des Stoffes Ausgehend von der elementaren Schulmathematik (z. B. Bruchrechnung, Gleichungen mit einer Unbekannten, Lehrsätze aus der Geometrie) werden alle für den Ingenieur und Naturwissenschaftler wesentlichen mathematischen Stoffgebiete behandelt. Dabei wurde der bewährte Aufbau des dreibändigen Lehrbuches Mathematik für Ingenieure und Naturwissenschaftler konsequent beibehalten. Der Benutzer wird dies sicherlich als hilfreich empfinden. Im Anhang dieser Formelsammlung befinden sich eine ausführliche Integraltafel mit über 400 in den naturwissenschaftlich-technischen Anwendungen besonders häufig auftretenden Integralen (Teil A) sowie wichtige Tabellen zur Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik (Teil B). Der Druck erfolgte hier auf eingefärbtem Papier, um einen raschen Zugriff zu ermöglichen. Behandelt werden folgende Stoffgebiete: ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! ! Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie Vektorrechnung Funktionen und Kurven Differentialrechnung Integralrechnung Unendliche Reihen, Taylor- und Fourier-Reihen Lineare Algebra Komplexe Zahlen und Funktionen Differential- und Integralrechnung für Funktionen von mehreren Variablen Gewöhnliche Differentialgleichungen Fehler- und Ausgleichsrechnung Fourier-Transformationen Laplace-Transformationen Vektoranalysis Wahrscheinlichkeitsrechnung Grundlagen der mathematischen Statistik
Zur Darstellung des Stoffes Die Darstellung der mathematischen Begriffe, Formeln und Sätze erfolgt in anschaulicher und allgemeinverständlicher Form. Wichtige Formeln wurden gerahmt und grau unterlegt und zusätzlich durch Bilder verdeutlicht. Zahlreiche Beispiele helfen, die Formeln treffsicher auf eigene Problemstellungen anzuwenden. Die in einigen Beispielen benötigten Integrale wurden der Integraltafel im Anhang (ab Seite 476) entnommen (Angabe der laufenden Nummer und der Parameterwerte). Ein ausführliches Inhalts- und Sachwortverzeichnis ermöglicht ein rasches Auffinden der gewünschten Informationen. Eine Bitte des Autors Für sachliche und konstruktive Hinweise und Anregungen bin ich stets dankbar. Sie sind eine unverzichtbare Voraussetzung und Hilfe für die stetige Verbesserung dieser Formelsammlung. Ein Wort des Dankes . . . . . . an alle Fachkollegen und Studierende, die durch Anregungen und Hinweise zur Verbesserung dieses Werkes beigetragen haben, . . . an den Cheflektor des Verlages, Herrn Thomas Zipsner, für die hervorragende Zusammenarbeit, . . . an Frau Diane Schulz vom Druck- und Satzhaus Beltz (Bad Langensalza) für den ausgezeichneten mathematischen Satz, . . . an Herrn Dr. Wolfgang Zettlmeier für die hervorragende Qualität der Abbildungen. Wiesbaden, Frühjahr 2017 Lothar Papula
Inhalt I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie . . . . . . 1 1 Grundlegende Begriffe über Mengen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.1 1.2 Definition und Darstellung einer Menge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mengenoperationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 2 2 Rechnen mit reellen Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 Reelle Zahlen und ihre Eigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2.1.1 Natürliche und ganze Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 2.1.2 Rationale, irrationale und reelle Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 2.1.3 Rundungsregeln für reelle Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2.1.4 Darstellung der reellen Zahlen auf der Zahlengerade . . . . . . . . . . . 5 2.1.5 Grundrechenarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Zahlensysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Intervalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Bruchrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Potenzen und Wurzeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Logarithmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Binomischer Lehrsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 3 Elementare (endliche) Reihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 3.1 3.2 3.3 3.4 Definition einer (endlichen) Reihe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arithmetische Reihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geometrische Reihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spezielle Zahlenreihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 16 16 16 4 Gleichungen mit einer Unbekannten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 Algebraische Gleichungen n-ten Grades . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1.1 Allgemeine Vorbetrachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1.2 Lineare Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1.3 Quadratische Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1.4 Kubische Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1.5 Biquadratische Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Allgemeine Lösungshinweise für Gleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Graphisches Lösungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Regula falsi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tangentenverfahren von Newton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 17 18 18 18 20 21 22 23 24 5 Ungleichungen mit einer Unbekannten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
X Inhaltsverzeichnis 6 Lehrsätze aus der elementaren Geometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 6.7 Satz des Pythagoras . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Höhensatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kathetensatz (Euklid) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Satz des Thales . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Strahlensätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sinussatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kosinussatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 26 27 27 27 28 28 7 Ebene geometrische Körper (Planimetrie) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 7.7 7.8 7.9 7.10 7.11 7.12 Dreiecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.1.1 Allgemeine Beziehungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.1.2 Spezielle Dreiecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.1.2.1 Rechtwinkliges Dreieck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.1.2.2 Gleichschenkliges Dreieck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.1.2.3 Gleichseitiges Dreieck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Quadrat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rechteck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Parallelogramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rhombus oder Raute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Trapez . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reguläres n-Eck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kreissektor oder Kreisausschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kreissegment oder Kreisabschnitt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kreisring . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ellipse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 28 29 29 29 30 30 30 31 31 31 32 32 32 32 33 33 8 Räumliche geometrische Körper (Stereometrie) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 8.1 8.2 8.3 8.4 8.5 8.6 8.7 8.8 8.9 8.10 8.11 8.12 8.13 8.14 8.15 8.16 8.17 8.18 8.19 Prisma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Würfel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Quader . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pyramide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pyramidenstumpf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tetraeder oder dreiseitige Pyramide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Keil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerader Kreiszylinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerader Kreiskegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gerader Kreiskegelstumpf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kugel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kugelausschnitt oder Kugelsektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kugelschicht oder Kugelzone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kugelabschnitt, Kugelsegment, Kugelkappe oder Kalotte . . . . . . . . . . . . . . . Ellipsoid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rotationsparaboloid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tonne oder Fass . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Torus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Guldinsche Regeln für Rotationskörper . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 34 34 34 35 35 36 36 36 37 37 37 38 38 38 39 39 40 40
Inhaltsverzeichnis XI 9 Koordinatensysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 9.1 9.2 Ebene Koordinatensysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.1.1 Rechtwinklige oder kartesische Koordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.1.2 Polarkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.1.3 Koordinatentransformationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.1.3.1 Parallelverschiebung eines kartesischen Koordinatensystems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.1.3.2 Zusammenhang zwischen den kartesischen und den Polarkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.1.3.3 Drehung eines kartesischen Koordinatensystems . . . . . . . Räumliche Koordinatensysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.2.1 Rechtwinklige oder kartesische Koordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.2.2 Zylinderkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.2.3 Zusammenhang zwischen den kartesischen und den Zylinderkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.2.4 Kugelkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.2.5 Zusammenhang zwischen den kartesischen und den Kugelkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 41 42 42 42 42 43 44 44 44 44 45 45 II Vektorrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 1 Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 1.1 1.2 1.3 1.4 Vektoren und Skalare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spezielle Vektoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gleichheit von Vektoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kollineare, parallele und antiparallele Vektoren, inverser Vektor . . . . . . . . . . 46 46 47 47 2 Komponentendarstellung eines Vektors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 2.1 2.2 2.3 Komponentendarstellung in einem kartesischen Koordinatensystem . . . . . . . 48 Komponentendarstellung spezieller Vektoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Betrag und Richtungswinkel eines Vektors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 3 Vektoroperationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 Addition und Subtraktion von Vektoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Multiplikation eines Vektors mit einem Skalar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Skalarprodukt (inneres Produkt) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vektorprodukt (äußeres Produkt, Kreuzprodukt) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spatprodukt (gemischtes Produkt) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Formeln für Mehrfachprodukte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 51 51 53 55 56 4 Anwendungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 4.1 4.2 Arbeit einer konstanten Kraft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vektorielle Darstellung einer Geraden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.1 Punkt-Richtungs-Form . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.2 Zwei-Punkte-Form . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.3 Abstand eines Punktes von einer Geraden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 57 57 57 58
XII 4.3 Inhaltsverzeichnis 4.2.4 Abstand zweier paralleler Geraden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.5 Abstand zweier windschiefer Geraden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.6 Schnittpunkt und Schnittwinkel zweier Geraden . . . . . . . . . . . . . . Vektorielle Darstellung einer Ebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.1 Punkt-Richtungs-Form . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.2 Drei-Punkte-Form . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.3 Ebene senkrecht zu einem Vektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.4 Abstand eines Punktes von einer Ebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.5 Abstand einer Geraden von einer Ebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.6 Abstand zweier paralleler Ebenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.7 Schnittpunkt und Schnittwinkel einer Geraden mit einer Ebene . . 4.3.8 Schnittwinkel zweier Ebenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.9 Schnittgerade zweier Ebenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 59 60 60 60 61 62 62 63 64 65 66 66 III Funktionen und Kurven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 1 Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 1.1 1.2 Definition einer Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Darstellungsformen einer Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.1 Analytische Darstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.2 Parameterdarstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.3 Kurvengleichung in Polarkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.4 Graphische Darstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 67 67 67 68 68 2 Allgemeine Funktionseigenschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 Nullstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Symmetrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monotonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Periodizität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Umkehrfunktion (inverse Funktion) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 69 69 70 70 3 Grenzwert und Stetigkeit einer Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 Grenzwert einer Folge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grenzwert einer Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.1 Grenzwert für x ! x0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.2 Grenzwert für x ! + 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rechenregeln für Grenzwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grenzwertregel von Bernoulli und de l’Hospital . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stetigkeit einer Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 72 72 72 72 73 74 4 Ganzrationale Funktionen (Polynomfunktionen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 4.1 4.2 Definition der ganzrationalen Funktionen (Polynomfunktionen) . . . . . . . . . . Lineare Funktionen (Geraden) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.1 Allgemeine Geradengleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.2 Hauptform einer Geraden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.3 Punkt-Steigungs-Form einer Geraden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.4 Zwei-Punkte-Form einer Geraden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 76 76 76 76 77
Inhaltsverzeichnis 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 4.2.5 Achsenabschnittsform einer Geraden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.6 Hessesche Normalform einer Geraden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.7 Abstand eine Punktes von einer Geraden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.8 Schnittwinkel zweier Geraden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Quadratische Funktionen (Parabeln) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.1 Hauptform einer Parabel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.2 Produktform einer Parabel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.3 Scheitelpunktsform einer Parabel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Polynomfunktionen höheren Grades (n-ten Grades) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.4.1 Abspaltung eines Linearfaktors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.4.2 Nullstellen einer Polynomfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.4.3 Produktdarstellung einer Polynomfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horner-Schema . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reduzierung einer Polynomfunktion (Nullstellenberechnung) . . . . . . . . . . . . Interpolationspolynome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.7.1 Allgemeine Vorbetrachtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.7.2 Interpolationsformel von Lagrange . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.7.3 Interpolationsformel von Newton . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XIII 77 77 77 78 78 78 79 79 79 79 79 79 80 81 82 82 82 84 5 Gebrochenrationale Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 5.1 5.2 5.3 Definition der gebrochenrationalen Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 Nullstellen, Definitionslücken, Pole . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 Asymptotisches Verhalten im Unendlichen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 6 Potenz- und Wurzelfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 6.1 6.2 6.3 Potenzfunktionen mit ganzzahligen Exponenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 Wurzelfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 Potenzfunktionen mit rationalen Exponenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 7 Trigonometrische Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 7.7 Winkelmaße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Definition der trigonometrischen Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sinus- und Kosinusfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tangens- und Kotangensfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wichtige Beziehungen zwischen den trigonometrischen Funktionen . . . . . . Trigonometrische Formeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.6.1 Additionstheoreme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.6.2 Formeln für halbe Winkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.6.3 Formeln für Winkelvielfache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.6.4 Formeln für Potenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.6.5 Formeln für Summen und Differenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.6.6 Formeln für Produkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anwendungen in der Schwingungslehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.7.1 Allgemeine Sinus- und Kosinusfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.7.2 Harmonische Schwingungen (Sinusschwingungen) . . . . . . . . . . . . 7.7.2.1 Gleichung einer harmonischen Schwingung . . . . . . . . . . 7.7.2.2 Darstellung einer harmonischen Schwingung im Zeigerdiagramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 92 93 94 94 95 95 96 96 97 97 98 98 98 99 99 99
XIV Inhaltsverzeichnis 7.7.3 Superposition (!berlagerung) gleichfrequenter harmonischer Schwingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 8 Arkusfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 8.1 8.2 8.3 Arkussinus- und Arkuskosinusfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 Arkusstangens- und Arkuskotangensfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102 Wichtige Beziehungen zwischen den Arkusfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 9 Exponentialfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 9.1 9.2 Definition der Exponentialfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spezielle Exponentialfunktionen aus den Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . 9.2.1 Abklingfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.2.2 Sättigungsfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.2.3 Wachstumsfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.2.4 Gauß-Funktion (Gaußsche Glockenkurve) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9.2.5 Kettenlinie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 105 105 105 106 106 106 10 Logarithmusfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 10.1 10.2 Definition der Logarithmusfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 Spezielle Logarithmusfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 11 Hyperbelfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 11.1 11.2 11.3 Definition der Hyperbelfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wichtige Beziehungen zwischen den Hyperbelfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . Formeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.3.1 Additionstheoreme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.3.2 Formeln für halbe Argumente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.3.3 Formeln für Vielfache des Arguments . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.3.4 Formeln für Potenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.3.5 Formeln für Summen und Differenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.3.6 Formeln für Produkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11.3.7 Formel von Moivre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 109 110 110 110 111 111 112 112 112 12 Areafunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 12.1 12.2 Definition der Areafunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 Wichtige Beziehungen zwischen den Areafunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 13 Kegelschnitte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 13.1 13.2 Allgemeine Gleichung eines Kegelschnittes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.2.1 Geometrische Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.2.2 Mittelpunktsgleichung eines Kreises (Ursprungsgleichung) . . . . . . 13.2.3 Kreis in allgemeiner Lage (Hauptform, verschobener Kreis) . . . . . 13.2.4 Gleichung eines Kreises in Polarkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.2.5 Parameterdarstellung eines Kreises . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115 115 115 116 116 116 116
Inhaltsverzeichnis 13.3 13.4 13.5 Ellipse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.3.1 Geometrische Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.3.2 Mittelpunktsgleichung einer Ellipse (Ursprungsgleichung) . . . . . . 13.3.3 Ellipse in allgemeiner Lage (Hauptform, verschobene Ellipse) . . . 13.3.4 Gleichung einer Ellipse in Polarkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.3.5 Parameterdarstellung einer Ellipse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hyperbel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.4.1 Geometrische Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.4.2 Mittelpunktsgleichung einer Hyperbel (Ursprungsgleichung) . . . . . 13.4.3 Hyperbel in allgemeiner Lage (Hauptform, verschobene Hyperbel) 13.4.4 Gleichung einer Hyperbel in Polarkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . 13.4.5 Parameterdarstellung einer Hyperbel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.4.6 Gleichung einer um 90" gedrehten Hyperbel . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.4.7 Gleichung einer gleichseitigen oder rechtwinkligen Hyperbel ða ¼ bÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Parabel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.5.1 Geometrische Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.5.2 Scheitelgleichung einer Parabel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.5.3 Parabel in allgemeiner Lage (Hauptform, verschobene Parabel) . . . 13.5.4 Gleichung einer Parabel in Polarkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . 13.5.5 Parameterdarstellung einer Parabel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XV 117 117 117 117 118 118 119 119 119 119 120 121 121 121 122 122 122 122 123 123 14 Spezielle Kurven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 14.1 14.2 14.3 14.4 14.5 14.6 14.7 14.8 14.9 14.10 Gewöhnliche Zykloide (Rollkurve) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Epizykloide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hypozykloide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astroide (Sternkurve) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kardioide (Herzkurve) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lemniskate (Schleifenkurve) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Strophoide . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cartesisches Blatt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . „Kleeblatt‘‘ mit n bzw. 2n Blättern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spiralen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.10.1 Archimedische Spirale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14.10.2 Logarithmische Spirale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 124 124 125 126 126 127 127 128 128 129 129 129 IV Differentialrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 1 Differenzierbarkeit einer Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 Differenzenquotient . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Differentialquotient oder 1. Ableitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ableitungsfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Höhere Ableitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Differential einer Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 130 130 131 131 2 Erste Ableitung der elementaren Funktionen (Tabelle) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132
XVI Inhaltsverzeichnis 3 Ableitungsregeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 3.8 3.9 3.10 Faktorregel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Summenregel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Produktregel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Quotientenregel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kettenregel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Logarithmische Differentiation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ableitung der Umkehrfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Implizite Differentiation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ableitungen einer in der Parameterform dargestellten Funktion (Kurve) . . . Ableitungen einer in Polarkoordination dargestellten Kurve . . . . . . . . . . . . . 133 133 133 134 134 136 136 137 137 138 4 Anwendungen der Differentialrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 4.7 Geschwindigkeit und Beschleunigung einer geradlinigen Bewegung . . . . . . Tangente und Normale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Linearisierung einer Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monotonie und Krümmung einer Kurve . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.4.1 Geometrische Deutung der 1. und 2. Ableitung . . . . . . . . . . . . . . . 4.4.2 Krümmung einer ebenen Kurve . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Relative Extremwerte (relative Maxima, relative Minima) . . . . . . . . . . . . . . . Wendepunkte, Sattelpunkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kurvendiskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 138 139 139 140 140 141 142 144 145 V Integralrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 1 Bestimmtes Integral . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 1.1 1.2 1.3 Definition eines bestimmten Integrals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 Berechnung eines bestimmten Integrals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 Elementare Integrationsregeln für bestimmte Integrale . . . . . . . . . . . . . . . . . 149 2 Unbestimmtes Integral . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150 2.1 2.2 2.3 Definition eines unbestimmten Integrals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150 Allgemeine Eigenschaften der unbestimmten Integrale . . . . . . . . . . . . . . . . . 150 Tabelle der Grund- oder Stammintegrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152 3 Integrationsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 Integration durch Substitution . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1.1. Allgemeines Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1.2 Spezielle Integralsubstitutionen (Tabelle) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Partielle Integration (Produktintegration) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Integration einer gebrochenrationalen Funktion durch Partialbruchzerlegung des Integranden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.1 Partialbruchzerlegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.2 Integration der Partialbrüche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Integration durch Potenzreihenentwicklung des Integranden . . . . . . . . . . . . . Numerische Integration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.5.1 Trapezformel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.5.2 Simpsonsche Formel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.5.3 Romberg-Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 153 153 154 156 157 157 160 161 161 161 162 164
Inhaltsverzeichnis XVII 4 Uneigentliche Integrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167 4.1 4.2 Unendliches Integrationsintervall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167 Integrand mit einer Unendlichkeitsstelle (Pol). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167 5 Anwendungen der Integralrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7 5.8 5.9 5.10 5.11 Integration der Bewegungsgleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arbeit einer ortsabhängigen Kraft (Arbeitsintegral) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lineare und quadratische Mittelwerte einer Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.1 Linearer Mittelwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.2 Quadratischer Mittelwert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.3.3 Zeitliche Mittelwerte einer periodischen Funktion . . . . . . . . . . . . . Flächeninhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schwerpunkt einer homogenen ebenen Fläche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Flächenträgheitsmomente (Flächenmomente 2. Grades) . . . . . . . . . . . . . . . . Bogenlänge einer ebenen Kurve . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volumen eines Rotationskörpers (Rotationsvolumen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mantelfläche eines Rotationskörpers (Rotationsfläche) . . . . . . . . . . . . . . . . . Schwerpunkt eines homogenen Rotationskörpers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Massenträgheitsmoment eines homogenen Körpers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168 169 169 169 169 169 170 171 172 173 173 175 175 176 VI Unendliche Reihen, Taylor- und Fourier-Reihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178 1 Unendliche Reihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178 1.1 1.2 1.3 Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.1.1 Definition einer unendlichen Reihe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.1.2 Konvergenz und Divergenz einer unendlichen Reihe . . . . . . . . . . . Konvergenzkriterien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.1 Quotientenkriterium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.2 Wurzelkriterium . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.3 Vergleichskriterien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.4 Leibnizsches Konvergenzkriterium für alternierende Reihen . . . . . 1.2.5 Eigenschaften konvergenter bzw. absolut konvergenter Reihen . . . Spezielle konvergente Reihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 178 178 178 179 179 180 180 181 181 181 2 Potenzreihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182 2.1 2.2 2.3 Definition einer Potenzreihe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 182 Konvergenzradius und Konvergenzbereich einer Potenzreihe . . . . . . . . . . . . 183 Wichtige Eigenschaften der Potenzreihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 3 Taylor-Reihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 Taylorsche und Mac Laurinsche Formel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1.1 Taylorsche Formel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1.2 Mac Laurinsche Formel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Taylorsche Reihe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mac Laurinsche Reihe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spezielle Potenzreihenentwicklungen (Tabelle) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Näherungspolynome einer Funktion (mit Tabelle) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184 184 184 185 185 186 188
XVIII Inhaltsverzeichnis 4 Fourier-Reihen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1 Fourier-Reihe einer periodischen Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2 Fourier-Zerlegung einer nichtsinusförmigen Schwingung . . . . . . . . . . . . . . . 4.3 Spezielle Fourier-Reihen (Tabelle) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190 190 193 195 VII Lineare Algebra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198 1 Reelle Matrizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.1 Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.1.1 n-dimensionale Vektoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.1.2 Definition einer reellen Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.1.3 Spezielle Matrizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.1.4 Gleichheit von Matrizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2 Spezielle quadratische Matrizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.1 Diagonalmatrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.2 Einheitsmatrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.3 Dreiecksmatrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.4 Symmetrische Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.5 Schiefsymmetrische Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.6 Orthogonale Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.3 Rechenoperationen für Matrizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.3.1 Addition und Subtraktion von Matrizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.3.2 Multiplikation einer Matrix mit einem Skalar . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.3.3 Multiplikation von Matrizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.4 Reguläre Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.5 Inverse Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.5.1 Definition einer inversen Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.5.2 Berechnung einer inversen Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.5.2.1 Berechnung der inversen Matrix A/1 unter Verwendung von Unterdeterminanten . . . . . . . . . . . 1.5.2.2 Berechnung der inversen Matrix A/1 nach dem Gaußschen Algorithmus (Gauß-Jordan-Verfahren) . . . . . 1.6 Rang einer Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.6.1 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.6.1.1 Unterdeterminanten einer Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.6.1.2 Rang einer Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.6.1.3 Elementare Umformungen einer Matrix . . . . . . . . . . . . . . 1.6.2 Rangbestimmung einer Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.6.2.1 Rangbestimmung einer (m; n)-Matrix A unter Verwendung von Unterdeterminanten . . . . . . . . . . . 1.6.2.2 Rangbestimmung einer (m; n)-Matrix A mit Hilfe elementarer Umformungen . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Determinanten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1 Zweireihige Determinanten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2 Dreireihige Determinanten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3 Determinanten höherer Ordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3.1 Unterdeterminate Dik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3.2 Algebraisches Komplement (Adjunkte) Aik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.3.3 Definition einer n-reihigen Determinante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198 198 198 200 201 201 201 202 202 202 202 202 203 203 203 203 204 205 205 205 206 206 206 207 207 207 207 207 208 208 208 209 209 210 211 211 211 211
Inhaltsverzeichnis 2.4 2.5 2.6 Laplacescher Entwicklungssatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rechenregeln für n-reihige Determinanten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Regeln zur praktischen Berechnung einer n-reihigen Determinante . . . . . . . 2.6.1 Elementare Umformungen einer n-reihigen Determinante . . . . . . . 2.6.2 Reduzierung und Berechnung einer n-reihigen Determinante . . . . XIX 212 212 214 214 214 3 Lineare Gleichungssysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1.1 Definition eines linearen Gleichungssystems . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1.2 Spezielle lineare Gleichungssysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lösungsverhalten eines linearen (m; n)-Gleichungssystems . . . . . . . . . . . . . . 3.2.1 Kriterium für die Lösbarkeit eines linearen (m; n)-Systems Ax ¼ c . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.2 Lösungsmenge eines linearen (m; n)-Systems Ax ¼ c . . . . . . . . . Lösungsverhalten eines quadratischen linearen Gleichungssystems . . . . . . . Lösungsverfahren für ein lineares Gleichungssystem nach Gauß (Gaußscher Algorithmus) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.4.1 #quivalente Umformungen eines linearen (m; n)-Systems . . . . . . . 3.4.2 Gaußscher Algorithmus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Cramersche Regel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lineare Unabhängigkeit von Vektoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215 215 215 216 216 216 217 218 218 218 221 221 4 Komplexe Matrizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 Definition einer komplexen Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rechenoperationen und Rechenregeln für komplexe Matrizen . . . . . . . . . . . Konjugiert komplexe Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Konjugiert transponierte Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spezielle komplexe Matrizen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.5.1 Hermitesche Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.5.2 Schiefthermitesche Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.5.3 Unitäre Matrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 222 223 223 224 224 224 224 225 5 Eigenwertprobleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225 5.1 5.2 Eigenwerte und Eigenvektoren einer quadratischen Matrix . . . . . . . . . . . . . . 225 Eigenwerte und Eigenvektoren spezieller n-reihiger Matrizen . . . . . . . . . . . . 227 VIII Komplexe Zahlen und Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228 1 Darstellungsformen einer komplexen Zahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228 1.1 1.2 1.3 Algebraische oder kartesische Form . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Polarformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.1 Trigonometrische Form . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.2 Exponentialform . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Umrechnungen zwischen den Darstellungsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.3.1 Polarform ! Kartesische Form . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.3.2 Kartesische Form ! Polarform . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 228 229 229 229 230 230 230
XX Inhaltsverzeichnis 2 Grundrechenarten für komplexe Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231 2.1 2.2 2.3 Addition und Subtraktion komplexer Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231 Multiplikation komplexer Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231 Division komplexer Zahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232 3 Potenzieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 233 4 Radizieren (Wurzelziehen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234 5 Natürlicher Logarithmus einer komplexen Zahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 235 6 Ortskurven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236 6.1 6.2 6.3 Komplexwertige Funktion einer reellen Variablen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 236 Ortskurve einer parameterabhängigen komplexen Zahl . . . . . . . . . . . . . . . . . 236 Inversion einer Ortskurve . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 237 7 Komplexe Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238 7.1 7.2 7.3 Definition einer komplexen Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Definitionsgleichungen einiger elementarer Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.2.1 Trigonometrische Funktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.2.2 Hyperbelfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.2.3 Exponentialfunktion (e-Funktion) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wichtige Beziehungen und Formeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.3.1 Eulersche Formeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.3.2 Zusammenhang zwischen den trigonometrischen Funktionen und der komplexen e-Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.3.3 Trigonometrische und Hyperbelfunktionen mit imaginärem Argument . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.3.4 Additionstheoreme der trigonometrischen und Hyperbelfunktionen für komplexes Argument . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.3.5 Arkus- und Areafunktionen mit imaginärem Argument . . . . . . . . . 238 238 238 238 239 239 239 239 239 239 240 8 Anwendungen in der Schwingungslehre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240 8.1 8.2 Darstellung einer harmonischen Schwingung durch einen rotierenden komplexen Zeiger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240 Ungestörte !berlagerung gleichfrequenter harmonischer Schwingungen („Superpositionsprinzip‘‘) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 241 IX Differential- und Integralrechnung für Funktionen von mehreren Variablen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 1 Funktionen von mehreren Variablen und ihre Darstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 1.1 1.2 Definition einer Funktion von mehreren Variablen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Darstellungsformen einer Funktion von zwei Variablen . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.1 Analytische Darstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.2 Graphische Darstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.2.1 Darstellung einer Funktion als Fläche im Raum . . . . . . . 1.2.2.2 Schnittkurvendiagramme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.2.3 Höhenliniendiagramm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 243 243 243 244 244 244 244
Inhaltsverzeichnis 1.3 Spezielle Flächen (Funktionen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.3.1 Ebenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.3.2 Rotationsflächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.3.2.1 Gleichung einer Rotationsfläche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.3.2.2 Spezielle Rotationsflächen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . XXI 245 245 245 245 246 2 Partielle Differentiation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 Partielle Ableitungen 1. Ordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.1.1 Partielle Ableitungen 1. Ordnung von z ¼ f ðx; yÞ . . . . . . . . . . . . 2.1.2 Partielle Ableitungen 1. Ordnung von y ¼ f ðx1 ; x2 ; . . . ; xn Þ . . . . Partielle Ableitungen höherer Ordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verallgemeinerte Kettenregel (Differentiation nach einem Parameter) . . . . . . Totales oder vollständiges Differential einer Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.5.1 Linearisierung einer Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.5.2 Relative Extremwerte (relative Maxima, relative Minima) . . . . . . . 2.5.3 Extremwertaufgaben mit Nebenbedingungen (Lagrangesches Multiplikatorverfahren) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 247 247 248 249 250 251 253 253 254 255 3 Mehrfachintegrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257 3.1 3.2 Doppelintegrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1.1 Definition eines Doppelintegrals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1.2 Berechnung eines Doppelintegrals in kartesischen Koordinaten . . 3.1.3 Berechnung eines Doppelintegrals in Polarkoordinaten . . . . . . . . . 3.1.4 Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1.4.1 Flächeninhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.1.4.2 Schwerpunkt einer homogenen ebenen Fläche . . . . . . . . 3.1.4.3 Flächenträgheitsmomente (Flächenmomente 2. Grades) Dreifachintegrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.1 Definition eines Dreichfachintegrals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.2 Berechnung eines Dreichfachintegrals in kartesischen Koordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.3 Berechnung eines Dreifachintegrals in Zylinderkoordinaten . . . . . 3.2.4 Berechnung eines Dreifachintegrals in Kugelkoordinaten . . . . . . . 3.2.5 Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.5.1 Volumen eines zylindrischen Körpers . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.5.2 Schwerpunkt eines homogenen Körpers . . . . . . . . . . . . . 3.2.5.3 Massenträgheitsmoment eines homogenen Körpers . . . . 257 257 258 260 261 261 261 262 263 263 264 266 266 267 267 268 269 X Gewöhnliche Differentialgleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270 1 Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270 1.1 1.2 1.3 1.4 Definition einer gewöhnlichen Differentialgleichung n-ter Ordnung . . . . . . . Lösungen einer Differentialgleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anfangswertprobleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Randwertprobleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270 270 270 271
XXII Inhaltsverzeichnis 2 Differentialgleichungen 1. Ordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 Differentialgleichungen 1. Ordnung mit trennbaren Variablen . . . . . . . . . . . . Spezielle Differentialgleichungen 1. Ordnung, die durch Substitutionen lösbar sind (Tabelle) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Exakte Differentialgleichungen 1. Ordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lineare Differentialgleichungen 1. Ordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4.1 Definition einer linearen Differentialgleichung 1. Ordnung . . . . . . 2.4.2 Integration der homogenen linearen Differentialgleichung . . . . . . . 2.4.3 Integration der inhomogenen linearen Differentialgleichung . . . . . 2.4.3.1 Integration durch Variation der Konstanten . . . . . . . . . . . 2.4.3.2 Integration durch Aufsuchen einer partikulären Lösung 2.4.4 Lineare Differentialgleichungen 1. Ordnung mit konstanten Koeffizienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Numerische Integration einer Differentialgleichung 1. Ordnung . . . . . . . . . . 2.5.1 Streckenzugverfahren von Euler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.5.2 Runge-Kutta-Verfahren 2. Ordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.5.3 Runge-Kutta-Verfahren 4. Ordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271 272 273 274 274 274 274 274 275 275 277 277 279 280 3 Differentialgleichungen 2. Ordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 283 3.1 3.2 3.3 Spezielle Differentialgleichungen 2. Ordnung, die sich auf Differentialgleichungen 1. Ordnung zurückführen lassen . . . . . . . . . . . . . . . Lineare Differentialgleichungen 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten . . 3.2.1 Definition einer linearen Differentialgleichung 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.2 Integration der homogenen linearen Differentialgleichung . . . . . . . 3.2.2.1 Wronski-Determinante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.2.2 Allgemeine Lösung der homogenen linearen Differentialgleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.3 Integration der inhomogenen linearen Differentialgleichung . . . . . Numerische Integration einer Differentialgleichung 2. Ordnung . . . . . . . . . . 283 284 284 284 284 284 285 288 4 Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291 4.1 4.2 Mechanische Schwingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1.1 Allgemeine Schwingungsgleichung der Mechanik . . . . . . . . . . . . . 4.1.2 Freie ungedämpfte Schwingung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1.3 Freie gedämpfte Schwingung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1.3.1 Schwache Dämpfung (Schwingungsfall) . . . . . . . . . . . . . 4.1.3.2 Aperiodischer Grenzfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1.3.3 Aperiodisches Verhalten bei starker Dämpfung (Kriechfall) 4.1.4 Erzwungene Schwingung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.1.4.1 Differentialgleichung der erzwungenen Schwingung . . . 4.1.4.2 Stationäre Lösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elektrische Schwingungen in einem Reihenschwingkreis . . . . . . . . . . . . . . . 291 291 291 292 292 293 293 294 294 294 295 5 Lineare Differentialgleichungen n-ter Ordnung mit konstanten Koeffizienten . . 296 5.1 Definition einer linearen Differentialgleichung n-ter Ordnung mit konstanten Koeffizienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296
Inhaltsverzeichnis 5.2 5.3 XXIII Integration der homogenen linearen Differentialgleichung . . . . . . . . . . . . . . . 5.2.1 Wronski-Determinante . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.2.2 Allgemeine Lösung der homogenen linearen Differentialgleichung Integration der inhomogenen linearen Differentialgleichung . . . . . . . . . . . . . 296 296 297 298 6 Systeme linearer Differentialgleichungen 1. Ordnung mit konstanten Koeffizienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 300 6.1 6.2 6.3 Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Integration des homogenen linearen Systems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Integration des inhomogenen linearen Systems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.3.1 Integration durch Aufsuchen einer partikulären Lösung . . . . . . . . . 6.3.2 Einsetzungs- oder Eliminationsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 300 300 301 301 302 XI Fehler- und Ausgleichsrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304 1 Gaußsche Normalverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304 2 Auswertung einer Messreihe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 305 3 Gaußsches Fehlerfortpflanzungsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 308 3.1 3.2 Gaußsches Fehlerfortpflanzungsgesetz für eine Funktion von zwei unabhängigen Variablen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 308 Gaußsches Fehlerfortpflanzungsgesetz für eine Funktion von n unabhängigen Variablen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 310 4 Lineares Fehlerfortpflanzungsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 310 5 Ausgleichskurven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 312 5.1 5.2 5.3 Ausgleichung nach dem Gaußschen Prinzip der kleinsten Quadrate . . . . . . . 312 Ausgleichs- oder Regressionsgerade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 313 Ausgleichs- oder Regressionsparabel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 315 XII Fourier-Transformationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 316 1 Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 316 2 Spezielle Fourier-Transformationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 321 3 Wichtige „Hilfsfunktionen“ in den Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 323 3.1 3.2 3.3 Sprungfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 323 Rechteckige Impulse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 325 Diracsche Deltafunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 326 4 Eigenschaften der Fourier-Transformation (Transformationssätze) . . . . . . . . . . . 329 4.1 4.2 4.3 4.4 Linearitätssatz (Satz über Linearkombinationen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . #hnlichkeitssatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verschiebungssatz (Zeitverschiebungssatz) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dämpfungssatz (Frequenzverschiebungssatz) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 329 329 330 331
XXIV 4.5 4.6 4.7 4.8 Inhaltsverzeichnis Ableitungssätze (Differentiationssätze) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.5.1 Ableitungssatz (Differentiationssatz) für die Originalfunktion . . . . 4.5.2 Ableitungssatz (Differentiationssatz) für die Bildfunktion . . . . . . . Integrationssätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Faltungssatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vertauschungssatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 332 332 333 334 334 335 5 Anwendung: Lösung linearer Differentialgleichungen mit konstanten Koeffizienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 336 5.1 5.2 5.3 Allgemeines Lösungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 336 Lineare Differentialgleichungen 1. Ordnung mit konstanten Koeffizienten . . 336 Lineare Differentialgleichungen 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten . . 337 6 Tabellen spezieller Fourier-Transformationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 338 XIII Laplace-Transformationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 344 1 Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 344 2 Eigenschaften der Laplace-Transformation (Transformationssätze) . . . . . . . . . . 345 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 Linearitätssatz (Satz über Linearkombinationen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . #hnlichkeitssatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verschiebungssätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dämpfungssatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ableitungssätze (Differentiationssätze) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.5.1 Ableitungssatz (Differentiationssatz) für die Originalfunktion . . . . 2.5.2 Ableitungssatz (Differentiationssatz) für die Bildfunktion. . . . . . . . Integrationssätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.6.1 Integrationssatz für die Originalfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.6.2 Integrationssatz für die Bildfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Faltungssatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Grenzwertsätze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 345 346 347 348 348 348 350 350 350 351 352 353 3 Laplace-Transformierte einer periodischen Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 354 4 Laplace-Transformierte spezieller Funktionen (Impulse) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 355 5 Anwendung: Lösung linearer Anfangswertprobleme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 360 5.1 5.2 5.3 Allgemeines Lösungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 360 Lineare Differentialgleichungen 1. Ordnung mit konstanten Koeffizienten . . 361 Lineare Differentialgleichungen 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten . . 362 6 Tabelle spezieller Laplace-Transformationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 363
Inhaltsverzeichnis XXV XIV Vektoranalysis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 368 1 Ebene und räumliche Kurven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 368 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 Vektorielle Darstellung einer Kurve . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Differentiation eines Vektors nach einem Parameter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.1 Ableitung einer Vektorfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.2 Tangentenvektor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.3 Ableitungsregeln für Summen und Produkte . . . . . . . . . . . . . . . . . 1.2.4 Geschwindigkeits- und Beschleunigungsvektor eines Massenpunktes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bogenlänge einer Kurve . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tangenten- und Hauptnormaleneinheitsvektor einer Kurve . . . . . . . . . . . . . . Krümmung einer Kurve . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 368 369 369 369 369 370 371 371 372 2 Flächen im Raum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 374 2.1 2.2 2.3 2.4 Vektorielle Darstellung einer Fläche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Flächenkurven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Flächennormale und Flächenelement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tangentialebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.4.1 Tangentialebene einer Fläche vom Typ ~ r ¼~ r ðu; vÞ . . . . . . . . . . . 2.4.2 Tangentialebene einer Fläche vom Typ z ¼ f ðx; yÞ. . . . . . . . . . . . 2.4.3 Tangentialebene einer Fläche vom Typ Fðx; y; zÞ ¼ 0 . . . . . . . . . 374 375 375 376 376 377 377 3 Skalar- und Vektorfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 378 3.1 3.2 Skalarfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 378 Vektorfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 378 4 Gradient eines Skalarfeldes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 380 5 Divergenz und Rotation eines Vektorfeldes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 382 5.1 5.2 5.3 Divergenz eines Vektorfeldes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 382 Rotation eines Vektorfeldes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 383 Spezielle Vektorfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 384 6 Darstellung von Gradient, Divergenz, Rotation und Laplace-Operator in speziellen Koordinatensystemen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 385 6.1 6.2 6.3 Darstellung in Polarkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 385 Darstellung in Zylinderkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 387 Darstellung in Kugelkoordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 390 7 Linien- oder Kurvenintegrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 392 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 Linienintegral in der Ebene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Linienintegral im Raum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wegunabhängigkeit eines Linien- oder Kurvenintegrals . . . . . . . . . . . . . . . . Konservative Vektorfelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arbeitsintegral (Arbeit eines Kraftfeldes) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 392 394 394 395 396
XXVI Inhaltsverzeichnis 8 Oberflächenintegrale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 397 8.1 8.2 Definition eines Oberflächenintegrals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berechnung eines Oberflächenintegrals . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.2.1 Berechnung eines Oberflächenintegrals in symmetriegerechten Koordinaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8.2.2 Berechnung eines Oberflächenintegrals unter Verwendung von Flächenparametern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 397 398 398 399 9 Integralsätze von Gauß und Stokes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 400 9.1 9.2 Gaußscher Integralsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 400 Stokesscher Integralsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 401 XV Wahrscheinlichkeitsrechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 403 1 Hilfsmittel aus der Kombinatorik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 403 1.1 1.2 1.3 Permutationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 403 Kombinationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 404 Variationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 404 2 Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405 3 Wahrscheinlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 407 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 Absolute und relative Häufigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahrscheinlichkeitsaxiome von Kolmogoroff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Laplace-Experimente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bedingte Wahrscheinlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Multiplikationssatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stochastisch unabhängige Ereignisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mehrstufige Zufallsexperimente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 407 408 408 409 409 410 410 4 Wahrscheinlichkeitsverteilung einer Zufallsvariablen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 412 4.1 4.2 4.3 Zufallsvariable . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 412 Verteilungsfunktion einer Zufallsvariablen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 413 Kennwerte oder Maßzahlen einer Verteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 415 5 Spezielle diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 417 5.1 5.2 5.3 5.4 Binomialverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hypergeometrische Verteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Poisson-Verteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Approximationen diskreter Wahrscheinlichkeitsverteilungen (Tabelle) . . . . . 417 419 421 422 6 Spezielle stetige Wahrscheinlichkeitsverteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 423 6.1 Gaußsche Normalverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 423 6.1.1 Allgemeine Normalverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 423 6.1.2 Standardnormalverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 424
Inhaltsverzeichnis XXVII 6.1.3 6.2 Berechnung von Wahrscheinlichkeiten mit Hilfe der tabellierten Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung . . . . . . . . . . . . . 425 6.1.4 Quantile der Standardnormalverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 426 Exponentialverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 427 7 Wahrscheinlichkeitsverteilungen von mehreren Zufallsvariablen . . . . . . . . . . . . . 428 7.1 7.2 Mehrdimensionale Zufallsvariable . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Summen, Linearkombinationen und Produkte von Zufallsvariablen . . . . . . . 7.2.1 Additionssätze für Mittelwerte und Varianzen . . . . . . . . . . . . . . . . 7.2.2 Multiplikationssatz für Mittelwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7.2.3 Wahrscheinlichkeitsverteilung einer Summe . . . . . . . . . . . . . . . . . . 428 430 430 431 431 8 Prüf- oder Testverteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 432 8.1 8.2 Chi-Quadrat-Verteilung („ c 2-Verteilung“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 432 t-Verteilung von Student . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 434 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 436 1 Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 436 1.1 1.2 1.3 Zufallsstichproben aus einer Grundgesamtheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 436 Häufigkeitsverteilung einer Stichprobe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437 Gruppierung der Stichprobenwerte bei umfangreichen Stichproben . . . . . . . 439 2 Kennwerte oder Maßzahlen einer Stichprobe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 442 2.1 2.2 2.3 Mittelwert, Varianz und Standardabweichung einer Stichprobe . . . . . . . . . . . 442 Berechnung der Kennwerte unter Verwendung der Häufigkeitsfunktion . . . . 444 Berechnung der Kennwerte einer gruppierten Stichprobe . . . . . . . . . . . . . . . 445 3 Statistische Schätzmethoden für unbekannte Parameter („Parameterschätzungen“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 446 3.1 3.2 3.3 Aufgaben der Parameterschätzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schätzfunktionen und Schätzwerte für unbekannte Parameter („Punktschätzungen“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.1 Schätz- und Stichprobenfunktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.2 Schätzungen für den Mittelwert m und die Varianz s 2 . . . . . . . . 3.2.3 Schätzungen für einen Anteilswert p (Parameter p einer Binomialverteilung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.2.4 Schätzwerte für die Parameter spezieller Wahrscheinlichkeitsverteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vertrauens- oder Konfidenzintervalle für unbekannte Parameter („Intervallschätzungen“) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.1 Vertrauens- oder Konfidenzintervalle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3.3.2 Vertrauensintervalle für den unbekannten Mittelwert m einer Normalverteilung bei bekannter Varianz s 2 . . . . . . . . . . . . . 3.3.3 Vertrauensintervalle für den unbekannten Mittelwert m einer Normalverteilung bei unbekannter Varianz s 2 . . . . . . . . . . . 446 446 446 447 448 448 449 449 450 451
XXVIII Inhaltsverzeichnis 3.3.4 3.3.5 3.3.6 3.3.7 Vertrauensintervalle für den unbekannten Mittelwert m bei einer beliebigen Verteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vertrauensintervalle für die unbekannte Varianz s 2 einer Normalverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vertrauensintervalle für einen unbekannten Anteilswert p (Parameter p einer Binomialverteilung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Musterbeispiel für die Bestimmung eines Vertrauensintervalls . . . . 452 453 454 455 4 Statistische Prüfverfahren für unbekannte Parameter („Parametertests“) . . . . . 456 4.1 4.2 Statistische Hypothesen und Parametertests . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Spezielle Parametertests . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.1 Test für den unbekannten Mittelwert m einer Normalverteilung bei bekannter Varianz s 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.2 Test für den unbekannten Mittelwert m einer Normalverteilung bei unbekannter Varianz s 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.3 Tests für die Gleichheit der unbekannten Mittelwerte m1 und m2 zweier Normalverteilungen („Differenzentests“) . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.3.1 Differenzentests für Mittelwerte bei abhängigen Stichproben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.3.2 Differenzentests für Mittelwerte bei unabhängigen Stichproben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.4 Tests für die unbekannte Varianz s 2 einer Normalverteilung . . . 4.2.5 Tests für den unbekannten Anteilswert p (Parameter p einer Binomialverteilung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.2.6 Musterbeispiel für einen Parametertest . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 456 457 457 459 460 461 462 466 468 470 5 Chi-Quadrat-Test . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 471
XXIX Anhang Teil A Integraltafel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 476 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit ax þ b . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ax þ b und px þ q . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . a2 þ x2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . a2 / x2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ax2 þ bx þ c . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . a3 + x3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . a4 þ x4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . a4 / x4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ax þ b . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ax þ b und px þ q . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ax þ b und px þ q . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a2 þ x 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a2 / x 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi x2 / a2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ax2 þ bx þ c . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . sin ðaxÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . cos ðaxÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . sin ðaxÞ und cos ðaxÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tan ðaxÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . cot ðaxÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . einer Arkusfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eax . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ln x . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . sinh ðaxÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . cosh ðaxÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . sinh ðaxÞ und cosh ðaxÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tanh ðaxÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . coth ðaxÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . einer Areafunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 477 478 479 480 482 484 484 484 485 486 487 488 490 492 494 496 498 500 503 503 504 505 506 508 509 510 511 511 512
XXX Anhang Teil B Tabellen zur Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik . . . . . . . . . . . 513 Tabelle 1: Verteilungsfunktion fðuÞ der Standardnormalverteilung . . . . . . . . . . . . . . 514 Tabelle 2: Quantile der Standardnormalverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 516 Tabelle 3: Quantile der Chi-Quadrat-Verteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 518 Tabelle 4: Quantile der t-Verteilung von „Student“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 520 Sachwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 522
1 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie 1 Grundlegende Begriffe über Mengen 1.1 Definition und Darstellung einer Menge Menge Unter einer Menge M versteht man die Zusammenfassung gewisser wohlunterschiedener Objekte, Elemente genannt, zu einer Einheit. a 2 M : a ist ein Element von M ða gehört zur Menge MÞ a 62 M : a ist kein Element von M ða gehört nicht zur Menge MÞ Beschreibende Darstellungsform: M ¼ fx j x besitzt die Eigenschaften E1 ; E2 ; E3 ; . . .g Aufzählende Darstellungsform: M ¼ fa1 ; a2 ; . . . ; an g: Endliche Menge mit n Elementen M ¼ fa1 ; a2 ; a3 ; . . .g: Unendliche Menge Leere Menge Eine Menge heißt leer, wenn sie kein Element enthält. Symbolische Schreibweise: f g; ˘ Teilmenge Eine Menge A heißt Teilmenge einer Menge B, wenn jedes Element von A auch zur Menge B gehört. Symbolische Schreibweise: A & B. A heißt Untermenge, B Obermenge. B A Gleichheit von Mengen Zwei Mengen A und B heißen gleich, wenn jedes Element von A auch Element von B ist und umgekehrt. Symbolische Schreibweise: A ¼ B © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 L. Papula, Mathematische Formelsammlung, DOI 10.1007/978-3-658-16195-8_1
2 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie 1.2 Mengenoperationen Durchschnitt zweier Mengen (Schnittmenge) Die Schnittmenge A \ B zweier Mengen A und B ist die Menge aller Elemente, die sowohl zu A als auch zu B gehören: A \ B ¼ fx j x 2 A A B A B A B und x 2 Bg Vereinigung zweier Mengen (Vereinigungsmenge) Die Vereinigungsmenge A [ B zweier Mengen A und B ist die Menge aller Elemente, die zu A oder zu B oder zu beiden Mengen gehören: A [ B ¼ fx j x 2 A oder x 2 Bg Differenz zweier Mengen (Differenzmenge, Restmenge) Die Differenz- oder Restmenge A n B zweier Mengen A und B ist die Menge aller Elemente, die zu A, nicht aber zu B gehören: A n B ¼ fx j x 2 A und x 62 Bg 2 Rechnen mit reellen Zahlen 2.1 Reelle Zahlen und ihre Eigenschaften 2.1.1 Natürliche und ganze Zahlen N ¼ f0; 1; 2; . . .g Menge der natürlichen Zahlen N* ¼ f1; 2; 3; . . .g Menge der positiven ganzen Zahlen Hinweis: Die Zahl 0 gehört nach DIN 5473 zu den natürlichen Zahlen. N* ist die Menge der natürlichen Zahlen ohne 0, d. h. N* ¼ N n f0g. Eigenschaften: Addition und Multiplikation sind in der Menge N unbeschränkt durchführbar.
2 Rechnen mit reellen Zahlen 3 Primzahl p Natürliche Zahl größer als 1, die nur durch 1 und sich selbst teilbar ist. & Beispiele Die ersten Primzahlen lauten: 2, 3, 5, 7, 11, 13, . . . & Zerlegung in Primfaktoren Jede natürliche Zahl n ( 2 lässt sich eindeutig in ein Produkt aus Primzahlen zerlegen. & Beispiel 140 ¼ 2 . 70 ¼ 2 . 2 . 35 ¼ 2 . 2 . 5 . 7 ¼ 2 2 . 5 . 7 & Größter gemeinsamer Teiler (ggT) ggT mehrerer Zahlen: größte Zahl, die gemeinsamer Teiler der gegebenen Zahlen ist. Regel: Man zerlegt die Zahlen in Primfaktoren und bildet das Produkt der höchsten Potenzen von Primfaktoren, die allen gegebenen Zahlen gemeinsam sind. & Beispiel 60 ¼ 2 2 . 3 1 . 5 1 72 ¼ 2 3 . 3 2 2 ggT ¼ 2 . 3 1 ¼ 12 9 > = > ; ) 12 ist die größte Zahl, durch die 60 und 72 gemeinsam teilbar sind. & Kleinstes gemeinsames Vielfaches (kgV) kgV mehrerer Zahlen: kleinste Zahl, die alle gegebenen Zahlen als Teiler enthält. Regel: Man zerlegt die Zahlen in Primfaktoren und bildet das Produkt der jeweils höchsten Potenzen von Primfaktoren, die in mindestens einer der gegebenen Zahlen auftreten. & Beispiel 60 ¼ 2 2 . 3 1 . 5 1 72 ¼ 2 3 . 3 2 kgV ¼ 2 3 . 3 2 . 5 1 ¼ 360 9 > = > ; ) 360 ist die kleinste Zahl, die durch 60 und 72 teilbar ist. &
4 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie Einige Teilbarkeitsregeln Eine natürliche Zahl ist teilbar durch . . . wenn . . . 2 die letzte Ziffer durch 2 teilbar ist, 3 die Quersumme durch 3 teilbar ist, 4 die aus den beiden letzten Ziffern gebildete Zahl durch 4 teilbar ist, 5 die letzte Ziffer eine 5 oder 0 ist. Ganze Zahlen Z ¼ f0; + 1; + 2; + 3; . . .g Menge der ganzen Zahlen Eine weitere übliche Schreibweise: Z ¼ f. . . , / 3, / 2, / 1, 0, 1, 2, 3, . . .g Addition, Subtraktion und Multiplikation sind in der Menge Z unbeschränkt durchführbar. 2.1.2 Rationale, irrationale und reelle Zahlen Die Menge Q der rationalen Zahlen enthält alle endlichen und unendlichen periodischen Dezimalbrüche (Dezimalzahlen): Q ¼ n x j x ¼ a b mit a 2 Z o und b 2 N * Menge der rationalen Zahlen Die irrationalen Zahlen bestehen aus allen unendlichen nichtperiodischen Dezimalbrüchen (Dezimalzahlen). Die Menge R der reellen Zahlen enthält die rationalen und irrationalen Zahlen und somit sämtliche (endlichen und unendlichen) Dezimalbrüche (Dezimalzahlen). & Beispiele (1) (2) (3) 33 ¼ 4;125 8 1 ¼ 0;333333 . . . 3 pffiffiffi 2 ¼ 1;414213 . . . endliche Dezimalzahl (rational) unendliche periodische Dezimalzahl (rational) unendliche nichtperiodische Dezimalzahl (irrational) &
2 Rechnen mit reellen Zahlen 5 2.1.3 Rundungsregeln für reelle Zahlen In der Praxis wird mit endlich vielen Dezimalstellen nach dem Komma gerechnet. Bei Rundung auf n Dezimalstellen nach dem Komma gelten dann folgende Regeln: (1) (3) Es wird abgerundet, wenn in der ðn þ 1Þ-ten Dezimalstelle nach dem Komma eine 0, 1, 2, 3 oder 4 steht. Es wird aufgerundet, wenn in der ðn þ 1Þ-ten Dezimalstelle nach dem Komma eine 5, 6, 7, 8 oder 9 steht. Rundungsfehler: ) 0;5 . 10 /n & Beispiele (2) Wir runden die nachfolgenden Zahlen auf 3 Dezimalstellen nach dem Komma (die in der 4. Dezimalstelle nach dem Komma stehende Ziffer (Pfeil) entscheidet dabei über Ab- oder Aufrundung): 4;517863 . . . ' 4;518 # Aufrundung Fehler: ) 0;5 . 10 /3 ¼ 0;0005 0;417346 . . . ' 0;417 # Abrundung Fehler: ) 0;5 . 10 /3 ¼ 0;0005 & 2.1.4 Darstellung der reellen Zahlen auf der Zahlengerade Zahlengerade Die bildliche Darstellung einer reellen Zahl erfolgt durch einen Punkt auf einer Zahlengerade, wobei positive Zahlen nach rechts und negative Zahlen nach links, jeweils vom Nullpunkt aus, abgetragen werden: –2,5 –2 –1 0 1 2 2,5 Anordnung der reellen Zahlen auf der Zahlengerade a < b (a kleiner b) a a ¼ b (a gleich b) a > b (a größer b) Weitere Ungleichungen: a ) b (a kleiner oder gleich b) a ( b (a größer oder gleich b) b a=b b a
6 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie Betrag einer reellen Zahl Der Betrag j a j einer reellen Zahl a ist der Abstand des Bildpunktes vom Nullpunkt: 8 < a jaj ¼ 0 : /a fur € 9 a > 0= a ðj a j ( 0Þ a ¼ 0 ; a < 0 0 a Rechenregeln für Beträge (1) ja + bj ) jaj þ jbj (2) jaj / jbj ) jaj þ jbj (3) j a1 þ a2 þ a3 þ . . . þ an j ) j a1 j þ j a2 j þ j a3 j þ . . . þ j an j (4) jabj ¼ jaj . jbj "a" jaj " " ðb 6¼ 0Þ " " ¼ b jbj (5) Beachte: jxj ¼ a , (Dreiecksungleichung) x1= 2 ¼ + a ða > 0Þ Signum (Vorzeichen) einer reellen Zahl 8 < 1 sgn ðaÞ ¼ 0 : /1 fur € 9 a > 0= a ¼ 0 ; a < 0 2.1.5 Grundrechenarten Es sind vier Grundrechenarten erklärt: 1. Addition ! Summe a þ b (a, b: Summanden) 2. Subtraktion ! Differenz a / b (a, b: Minuend bzw. Subtrahend) 3. Multiplikation ! Produkt a . b a ! Quotient b (a, b: Faktoren) 4. Division (a, b: Dividend bzw. Divisor; b 6¼ 0Þ Summen, Differenzen, Produkte und Quotienten zweier reeller Zahlen ergeben wieder reelle Zahlen. Ausnahme: Die Division durch die Zahl 0 ist verboten! a Andere Schreibweisen für Produkte bzw. Quotienten: a . b oder a b bzw. oder b a = b oder a : b.
2 Rechnen mit reellen Zahlen 7 Rechenregeln Kommutativgesetze Assoziativgesetze aþb ¼ bþa ab ¼ ba a þ ðb þ cÞ ¼ ða þ bÞ þ c a ðb cÞ ¼ ða bÞ c a ðb þ cÞ ¼ a b þ a c Distributivgesetz 2.2 Zahlensysteme Dezimalsystem (dekadisches oder Zehnersystem) Basis: a ¼ 10 Zehn Ziffern: 0; 1; 2; . . . ; 9 Die Darstellung einer (reellen) Zahl erfolgt durch Entwicklung nach fallenden Potenzen der Basis a ¼ 10. Es handelt sich dabei um ein Stellenwert- oder Positionssystem, d. h. der Wert einer Ziffer hängt von der Position (Stelle) ab. & Beispiel 1998 ¼ 1000 þ 900 þ 90 þ 8 ¼ 1 . 10 3 þ 9 . 10 2 þ 9 . 10 1 þ 8 . 10 0 # # # # 1 9 9 8 Schreibweise: (1998)10 , wobei der Index 10 die Basis des Systems kennzeichnet. Sind Mißverständnisse ausgeschlossen, darf der Index weggelassen werden. & Dualsystem (binäres oder Zweiersystem) Basis: a ¼ 2 Zwei Ziffern: 0, 1 Die Entwicklung einer (reellen) Zahl erfolgt hier nach fallenden Potenzen der Basis a ¼ 2 (Rechenbasis der Computersysteme). & Beispiele (1) (2) ð1001:1Þ2 ¼ 1 . 2 3 þ 0 . 2 2 þ 0 . 2 1 þ 1 . 2 0 þ 1 . 2 /1 ¼ 1 ¼ 8þ0þ0þ1þ ¼ ð9;5Þ10 2 Wir stellen die Zahl ð11Þ10 aus dem Dezimalsystem im Dualsystem dar: ð11Þ10 ¼ 11 ¼ 8 þ 2 þ 1 ¼ 1 . 2 3 þ 0 . 2 2 þ 1 . 2 1 þ 1 . 2 0 # # # # 1 0 1 1 Ergebnis: ð11Þ10 ¼ ð1011Þ2 &
8 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie 2.3 Intervalle Intervalle sind spezielle Teilmengen von R, die auf der Zahlengerade durch zwei Randpunkte a und b begrenzt werden ða < bÞ. Endliche Intervalle ½ a; b % ¼ fx j a ) x ) bg oder a ) x ) b ½ a; b Þ ¼ fx j a ) x < bg oder a ) x < b ða; b % ¼ fx j a < x ) bg oder a < x ) b ða; b Þ ¼ fx j a < x < bg a < x < b oder ) abgeschlossenes Intervall halboffene Intervalle offenes Intervall Unendliche Intervalle ½ a; 1Þ ¼ fx j a ) x < 1Þ oder a ) x < 1 oder x ( a ða; 1Þ ¼ fx j a < x < 1Þ oder a < x < 1 oder x > a ð/1; b % ¼ fx j /1 < x ) bg oder /1 < x ) b oder x ) b ð/1; b Þ ¼ fx j /1 < x < bg oder /1 < x < b oder x < b ð/1; 0Þ 0 R / oder 0 Rþ oder ð0; 1Þ ð/1; 1Þ 0 R oder /1 < x < 0 oder x < 0 0 < x < 1 oder x > 0 /1 < x < 1 oder jxj < 1 2.4 Bruchrechnung Hinweis: Die nachfolgenden Begriffe und Regeln lassen sich sinngemäß auch auf mathematische Ausdrücke übertragen. Ein Bruch a = b heißt echt, wenn j a j < j b j ist, sonst unecht. Kehrwert einer Zahl Der Kehrwert von 8 < a : a=b ist 9 1=a = b=a ; ðmit a 6¼ 0 und b 6¼ 0Þ Regel: Bei der Kehrwertbildung werden Zähler und Nenner miteinander vertauscht. & Beispiel Der Kehrwert von 2 ist 1 3 4 ¼ 0,5, der Kehrwert von ist . 2 4 3 &
2 Rechnen mit reellen Zahlen 9 Erweitern eines Bruches mit einer Zahl k 6¼ 0 a a.k ¼ b b.k Regel: Zähler und Nenner werden mit derselben Zahl k 6¼ 0 multipliziert. & Beispiel Wir erweitern den Bruch 2 mit der Zahl 3: 5 2 2 .3 6 ¼ ¼ 5 5.3 15 & Kürzen eines Bruches durch eine Zahl k 6¼ 0 a a=k c ¼ ¼ b b=k d bzw. a k .c c ¼ ¼ b k .d d (Kurzen € des gemeinsamen Faktors kÞ Regel: Zähler und Nenner werden durch dieselbe Zahl k 6¼ 0 dividiert. & Beispiel Wir kürzen den Bruch 15 15=5 3 ¼ ¼ 25 25=5 5 15 durch 5: 25 bzw: 15 5.3 3 ¼ ¼ 25 5.5 5 & Addition und Subtraktion zweier Brüche a c a.d +b.c + ¼ b d b.d Regel: Die Brüche werden gleichnamig gemacht, d. h. auf einen gemeinsamen Nenner, den sog. Hauptnenner, gebracht. Der Hauptnenner ist das kleinste gemeinsame Vielfache der Einzelnenner. & Beispiel 3 2 3.5þ2.4 15 þ 8 23 þ ¼ ¼ ¼ 4 5 4.5 20 20 ðHauptnenner : 4 . 5 ¼ 20Þ &
10 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie Multiplikation zweier Brüche a c a.c . ¼ b d b.d Regel: Zwei Brüche werden multipliziert, indem man ihre Zähler und ihre Nenner miteinander multipliziert. & Beispiel 3 5 3.5 15 . ¼ ¼ 4 7 4.7 28 & Division zweier Brüche (Doppelbruch) a c a d a.d : ¼ . ¼ b d b c b.c Regel: Zwei Brüche werden dividiert, indem man mit dem Kehrwert des Divisors (Kehrwert des Nennerbruches) multipliziert. & Beispiel 4 5 4 7 4.7 28 : ¼ . ¼ ¼ 3 7 3 5 3.5 15 3 Divisor : 5 7 2 & 2.5 Potenzen und Wurzeln Potenz a n Unter einer Potenz a n versteht man ein Produkt mit n gleichen Faktoren a: an ¼ a . a . a ... a |fflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} n gleiche Faktoren a: Basis oder Grundzahl ða 2 RÞ n: Exponent oder Hochzahl ðn 2 N *Þ Ferner (für a 6¼ 0Þ: a 0 ¼ 1; a /n ¼ & 1 an Beispiele (1) 5 4 ¼ 5 . 5 . 5 . 5 ¼ 625 (2) 2 /3 ¼ 1 1 1 ¼ ¼ 23 2.2.2 8 &
2 Rechnen mit reellen Zahlen 11 Rechenregeln für Potenzen a m . a n ¼ a mþn (2) am ¼ a m/n an (3) ða m Þ n ¼ ða n Þ m ¼ a m . n (4) a n . b n ¼ ða . bÞn ! a 4n an ¼ ðb 6¼ 0Þ n b b (5) |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} (1) ða 6¼ 0Þ m; n 2 N *; a; b 2 R Im Falle a > 0; b > 0 gelten die Potenzregeln sogar für beliebige reelle Exponenten. Ferner (für a > 0Þ: a b ¼ e b . ln a ( ln a: natürlicher Logarithmus von a) Beispiele & (1) 3 2 . 3 3 ¼ 3 2 þ 3 ¼ 3 5 ¼ 243 (2) ð2 3 Þ 2 ¼ 2 3 . 2 ¼ 2 6 ¼ 64 (3) 5 2 . 3 2 ¼ ð5 . 3Þ 2 ¼ 15 2 ¼ 225 (4) (5) 64 ¼ 6 4 / 2 ¼ 6 2 ¼ 36 62 (6) ð5 4 Þ 2 ¼ 5 4 . 2 ¼ 5 2 ¼ 25 3 23 20 3 20 ¼ 4 3 ¼ 64 ¼ 53 5 Wurzel 1 1 & p ffiffiffi n a Die eindeutig bestimmte nichtnegative Lösung x der Gleichung x n ¼ a mit a ( 0 heißt n-te Wurzel aus a ðn ¼ 2; 3; 4; . . .Þ. Symbolische Schreibweise: x ¼ p ffiffiffi n a oder 1 x ¼ an a: Radikand ða ( 0Þ n: Wurzelexponent ðn ¼ 2; 3; 4; . . .Þ Anmerkungen pffiffiffi (1) n a ist diejenige nichtnegative Zahl, deren n-te Potenz gleich a ist. pffiffiffi (2) n a lässt sich pffiffiffi auch als Potenz der Basis a mit dem rationalem Exponenten 1=n darstellen: n a ¼ a 1=n . Es gelten die Potenzregeln (1) bis (5). pffiffiffi pffiffiffi (3) 2 a ¼ a : Quadratwurzel aus a (der Wurzelexponent wird meist weggelassen) p ffiffiffi 3 a : Kubikwurzel aus a pffiffiffiffiffiffi (4) Man beachte: a 2 ¼ j a j (5) Das Wurzelziehen oder Radizieren ist die zum Potenzieren inverse Operation: pffiffiffi b ¼ a n , a ¼ n b (nur für a ( 0, b ( 0)
12 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie p ffiffiffiffiffiffi pffiffiffi 1 1 m n a m ¼ ða m Þ n ¼ ða n Þ m ¼ a n ¼ ð n aÞ m pffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffi 1 1 1 m p n a ¼ m a1 n ¼ ða n Þ m ¼ a m . n ¼ m . n a pffiffiffiffiffiffi p ffiffiffi pffiffiffi 1 1 n a . n b ¼ ða 1 n Þ . ðb n Þ ¼ ða bÞ n ¼ n a b rffiffiffiffiffi p ffiffiffi 1 ! a 41n n a an n a p ffiffiffi ¼ 1 ¼ ¼ ðb > 0Þ n b b b bn (1) (2) (3) (4) Merke: (2) (3) m; n 2 N *; a ( 0; b ( 0 pffiffiffi p ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffi n a + b 6¼ n a + n b Beispiele ffiffiffi p pffiffiffi 2 (1) 9 ¼ 9 ¼ 3; & |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Rechenregeln für Wurzeln p ffiffiffiffiffi 3 21 ¼ 2;7589 ; qffiffiffiffiffiffi ffiffiffiffiffiffiffiffi p 1 1 4 256 ¼ 4 2 8 ¼ ð2 8 Þ 4 ¼ 2 8 . 4 ¼ 2 2 ¼ 4 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffi 2 1 6 2;5 2 ¼ 2;5 6 ¼ 2;5 3 ¼ 3 2;5 ¼ 1;3572 qffiffiffiffiffiffi ffiffiffiffiffiffiffiffi p ffiffiffi pffiffiffi 4 1 1 1 1 1 1 4 p 3 6 ¼ 6 3 ¼ ð6 3 Þ 4 ¼ 6 3 . 4 ¼ 6 12 ¼ 12 6 ¼ 1;1610 & 2.6 Logarithmen Logarithmus log a r Jede positive Zahl r > 0 ist als Potenz einer beliebigen positiven Basis a > 0, a 6¼ 1 in der Form r ¼ a x darstellbar. Die eindeutig bestimmte Lösung x der Gleichung r ¼ a x heißt Logarithmus von r zur Basis a. Symbolische Schreibweise: r: Numerus ðr > 0Þ x ¼ log a r a: Basis ða > 0; a 6¼ 1Þ Anmerkungen (1) (2) (3) Logarithmen können nur von positiven Zahlen gebildet werden und sind noch von der Basis abhängig! Für jede (zulässige) Basis a gilt: log a a ¼ 1; log a 1 ¼ 0 log a ða x Þ ¼ x (für a > 0; a 6¼ 1 und x 2 R) (4) a log a x ¼ x & Beispiele (für a > 0; a 6¼ 1 und x > 0) (1) 5 x ¼ 125 (2) log 4 64 ¼ log 4 4 3 ¼ 3 (3) log 10 ) x ¼ log 5 125 ¼ 3 1 ¼ log 10 10 / 2 100 ðwegen 125 ¼ 5 3 Þ ðwegen 64 ¼ 4 3 Þ 3 2 1 1 ¼ /2 wegen ¼ ¼ 10 / 2 2 100 10 &
2 Rechnen mit reellen Zahlen 13 (1) (2) (3) (4) log a ðu . vÞ ¼ log a u þ log a v !u4 ¼ log a u / log a v log a v log a ðu k Þ ¼ k . log a u 3 2 p ffiffiffi 1 n . log a u log a u ¼ n |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Rechenregeln für Logarithmen a > 0; u > 0; v > 0; k 2 R n ¼ 2; 3; 4; . . . Spezielle Logarithmen 1. Zehnerlogarithmus (Briggscher oder dekadischer Logarithmus): log 10 r 0 lg r 2. Zweierlogarithmus (binärer Logarithmus): log 2 r 0 lb r 3. Natürlicher Logarithmus (Logarithmus naturalis): log e r 0 ln r ðe ¼ 2;718281 . . . ¼ Eulersche ZahlÞ Beispiele & (1) (2) (3) 1 ¼ log 2 1 / log 2 8 ¼ 0 / 3 ¼ / 3 ðwegen 1 ¼ 2 0 und 8 ¼ 2 3 Þ 8 ln 104 ¼ 4;6444 pffiffiffiffiffi 1 1 1 lg 3 24 ¼ lg ð24 3 Þ ¼ . lg 24 ¼ . 1;3802 ¼ 0;4601 3 3 log 2 & Umrechnung von der Basis a in die Basis b (mit a > 0, b > 0, a 6¼ 1, b 6¼ 1) log b r ¼ log a r 1 ¼ . log a r ¼ K . log a r log a b log a b ðr > 0Þ Regel: Beim Basiswechsel a ! b werden die Logarithmen mit einer Konstanten K (dem Kehrwert von log a b) multipliziert. Sonderfälle (1) Basiswechsel 10 ! e: lg r lg r ln r ¼ ¼ ¼ 2;3026 . lg r lg e 0;4343 (2) Basiswechsel e ! 10: ln r ln r lg r ¼ ¼ ¼ 0;4343 . ln r ln 10 2;3026
14 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie 2.7 Binomischer Lehrsatz n-Fakultät n! (gelesen: „ n Fakultät“) ist definitionsgemäß das Produkt der ersten n positiven ganzen Zahlen: n ! ¼ 1 . 2 . 3 . . . ðn / 1Þ n ¼ n Q k¼1 ðn 2 N *Þ k Ergänzend definiert man: 0 ! ¼ 1 Zerlegung: ðn þ 1Þ ! ¼ 1 . 2 . 3 . . . n . ðn þ 1Þ ¼ n ! ðn þ 1Þ |fflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} n! Der Binomische Lehrsatz Die Potenzen eines Binoms a þ b lassen sich nach dem Binomischen Lehrsatz wie folgt entwickeln ðn 2 N *Þ: ða þ bÞ n ¼ a n þ þ ¼ Die Koeffizienten dungsgesetz lautet: k ¼ 1 !n4 4 n ! 4 X n k¼0 !n4 !n4 k !n4 k a n/1 . b 1 þ !n4 2 a n/2 . b 2 þ a n/4 . b 4 þ . . . þ a n/k . b k ¼ ! n ! 4 X n k¼0 k !n4 3 a n/3 . b 3 þ n 4 1 a . b n/1 þ b n ¼ n/1 a k . b n/k (gelesen: „ n über k “) heißen Binomialkoeffizienten, ihr Bil- n ðn / 1Þ ðn / 2Þ . . . ½n / ðk / 1Þ% n! ¼ k! k ! ðn / kÞ ! ðk ) nÞ Entwicklung für ða / bÞ n : Im Binomischen Lehrsatz wird b formal durch / b ersetzt (Vorzeichenwechsel bei den ungeraden Potenzen von b). Anmerkung Lässt man für den Exponenten n auch reelle Werte zu, so erhält man die allgemeine (unendliche) Binomische Reihe (siehe Tabelle in VI.3.4). Das Bildungsgesetz der Binomialkoeffizienten bleibt dabei erhalten.
2 Rechnen mit reellen Zahlen 15 Einige Eigenschaften der Binomialkoeffizienten !n4 0 !n4 k ¼ ¼ !n4 n ! !n4 ¼ 1 n n/k ¼ 0 k 4 fur € 3 !n4 n k þ1 þ k k > n 2 3 ¼ nþ1 k þ1 2 !n4 1 ¼ ! n 4 ¼ n n/1 Pascalsches Dreieck zur Bestimmung der Binomialkoeffizienten !n4 Der Binomialkoeffizient steht in der ðn þ 1Þ-ten Zeile an ðk þ 1Þ-ter Stelle. k Zeile 1 1 1 2 1 |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl} 1 2 3 1 |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl} 1 3 3 4 1 |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl} 1 4 |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl} 1 5 6 4 5 1 |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl} 10 10 5 6 1 |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl} 1 : & 6 : : 15 : 20 " : 3 2 6 3 15 : 6 : 1 7 : Beispiel 3 2 6 ¼ 20 (7. Zeile, 4. Stelle von links; eingekreiste Zahl im obigen Pascalschen Dreieck) 3 Die ersten binomischen Formeln ða þ bÞ 2 ¼ a 2 þ 2 a b þ b 2 (1. Binom) ða þ bÞ 3 ¼ a 3 þ 3 a 2 b þ 3 a b 2 þ b 3 ða þ bÞ 4 ¼ a 4 þ 4 a 3 b þ 6 a 2 b 2 þ 4 a b 3 þ b 4 ða / bÞ 2 ¼ a 2 / 2 a b þ b 2 ða / bÞ 3 3 2 (2. Binom) 2 ¼ a / 3a b þ 3a b / b3 ða / bÞ 4 ¼ a 4 / 4 a 3 b þ 6 a 2 b 2 / 4 a b 3 þ b 4 ða þ bÞ ða / bÞ ¼ a 2 / b 2 (3. Binom) &
16 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie 3 Elementare (endliche) Reihen 3.1 Definition einer (endlichen) Reihe Unter einer endlichen Reihe versteht man die Summe a1 þ a2 þ a3 þ . . . þ an ¼ a1 : Anfangsglied n P k¼1 ak an : Endglied ak : allgemeines Reihenglied (k ¼ 1, 2, . . . , nÞ 3.2 Arithmetische Reihen Die Differenz zweier aufeinanderfolgender Glieder ist konstant: ak þ 1 / ak ¼ const: ¼ d. Die Reihe besitzt den Summenwert a þ ða þ dÞ þ ða þ 2 dÞ þ . . . þ ½ a þ ðn / 1Þ d % ¼ 3 2 n ¼ 2 a þ ðn / 1Þ d 2 a: Anfangsglied n P k¼1 ½ a þ ðk / 1Þ d % ¼ an ¼ a þ ðn / 1Þ d : Endglied Bildungsgesetz der arithmetischen Reihe: ak ¼ a þ ðk / 1Þ d 3.3 Geometrische Reihen Der Quotient zweier aufeinanderfolgender Glieder ist konstant: Reihe besitzt den Summenwert a þ a q þ a q 2 þ . . . þ a q n/1 ¼ a: Anfangsglied n P k¼1 a q k/1 ¼ a ðq n / 1Þ q/1 ðq 6¼ 1Þ ðk ¼ 1; 2; . . . ; nÞ Für q ¼ 1 hat die geometrische Reihe den Summenwert n a 3.4 Spezielle Zahlenreihen (2) ak þ 1 ¼ const: ¼ q. Die ak an ¼ a q n / 1 : Endglied Bildungsgesetz der geometrischen Reihe: ak ¼ a q k / 1 (1) ðk ¼ 1; 2; . . . ; nÞ n P n ðn þ 1Þ 2 k¼1 n P 1 þ 3 þ 5 þ . . . þ ð2 n / 1Þ ¼ ð2 k / 1Þ ¼ n 2 1 þ 2 þ 3 þ ... þ n ¼ k ¼ k¼1
4 Gleichungen mit einer Unbekannten n P 17 (3) 2 þ 4 þ 6 þ ... þ 2n ¼ (4) 12 þ 22 þ 32 þ ... þ n2 ¼ (5) 1 2 þ 3 2 þ 5 2 þ . . . þ ð2 n / 1Þ 2 ¼ (6) 13 þ 23 þ 33 þ ... þ n3 ¼ k¼1 2 k ¼ n ðn þ 1Þ n P k¼1 n P k¼1 k2 ¼ n ðn þ 1Þ ð2 n þ 1Þ 6 n P k¼1 k3 ¼ ð2 k / 1Þ 2 ¼ n ð2 n / 1Þ ð2 n þ 1Þ 3 n 2 ðn þ 1Þ 2 4 4 Gleichungen mit einer Unbekannten 4.1 Algebraische Gleichungen n-ten Grades 4.1.1 Allgemeine Vorbetrachtungen Eine algebraische Gleichung n-ten Grades besitzt die allgemeine Form an x n þ an / 1 x n / 1 þ . . . þ a1 x þ a0 ¼ 0 ðan 6¼ 0; ak 2 RÞ Eigenschaften (1) (2) (3) Die Gleichung besitzt höchstens n reelle Wurzeln oder Lösungen. Lässt man auch komplexe Lösungen zu, so gibt es genau n Lösungen, wobei grundsätzlich mehrfache Werte entsprechend oft gezählt werden (Fundamentalsatz der Algebra, siehe auch VIII.4). Für ungerades n hat die Gleichung mindestens eine reelle Lösung, für gerades n dagegen braucht die Gleichung keine reelle Lösung zu haben. Komplexe Lösungen treten (wenn überhaupt) stets paarweise auf, nämlich in konjugiert komplexer Form (siehe auch VIII.1.1). Allgemeine Lösungsformeln existieren nur für n ) 4. Für n > 4 ist man auf Näherungsverfahren angewiesen (z. B. auf das Tangentenverfahren von Newton, siehe Abschnitt 4.5). Ist eine reelle Lösung x1 der algebraischen Gleichung n-ten Grades bekannt (eine solche Lösung lässt sich häufig durch Erraten oder Probieren finden), so kann der Grad der Gleichung durch Abspalten des zugehörigen Linearfaktors x / x1 um 1 erniedrigt werden (siehe Horner-Schema, III.4.5).
18 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie 4.1.2 Lineare Gleichungen Allgemeine Form einer linearen Gleichung (mit Lösung): a1 x þ a0 ¼ 0 ) x1 ¼ / a0 a1 ða1 6¼ 0Þ 4.1.3 Quadratische Gleichungen Allgemeine Form a2 x 2 þ a1 x þ a0 ¼ 0 ða2 6¼ 0Þ Normalform mit Lösungen (sog. „ p, q-Formel“) 2 x þ px þ q ¼ 0 ) Die Diskriminante D ¼ D > 0: D ¼ 0: D < 0: x1=2 p ¼ / + 2 s3 ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 pffiffiffiffi p 2 p /q ¼ / + D 2 2 3 22 p / q entscheidet dabei über die Art der Lösungen: 2 Zwei verschiedene reelle Lösungen Eine doppelte reelle Lösung Zwei zueinander konjugiert komplexe Lösungen (siehe auch VIII.1.1) Vietascher Wurzelsatz x1 þ x2 ¼ / p ; x1 ; x2 : & x1 x2 ¼ q Wurzeln (Lösungen) der quadratischen Gleichung x 2 þ p x þ q ¼ 0 Beispiel x2 / 4x / 5 ¼ 0 ð p ¼ / 4; q ¼ / 5Þ 3 22 3 22 p /4 /q ¼ þ 5 ¼ ð/ 2Þ 2 þ 5 ¼ 4 þ 5 ¼ 9 > 0 D ¼ 2 2 Zwei verschiedene reelle Lösungen: pffiffiffi x1=2 ¼ 2 + 9 ¼ 2 + 3; d. h. x1 ¼ 5; ) x2 ¼ / 1 x1 þ x2 ¼ 5 / 1 ¼ 4 ¼ / p x1 x2 ¼ 5 . ð/ 1Þ ¼ / 5 ¼ q & 4.1.4 Kubische Gleichungen Allgemeine Form a3 x 3 þ a2 x 2 þ a1 x þ a0 ¼ 0 ða3 6¼ 0Þ
4 Gleichungen mit einer Unbekannten 19 Normalform mit Lösungen x3 þ ax2 þ bx þ c ¼ 0 3 23 3 22 p q 3b / a2 2a3 ab þ mit p ¼ und q ¼ / þc 3 2 3 27 3 entscheidet dabei über die Art der Lösungen: Die Diskriminante D ¼ D > 0: D ¼ 0: D < 0: Eine reelle und zwei zueinander konjugiert komplexe Lösungen Drei reelle Lösungen, darunter eine doppelte Lösung 1Þ Drei reelle Lösungen Cardanische Lösungsformel x1 ¼ u þ v / a 3 uþv a u / v pffiffiffi / þ 3j 2 3 2 uþv a u / v pffiffiffi x3 ¼ / / / 3j 2 3 2 x2 ¼ / 9 > > > > > > > > = > > > > > > > > ; rffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffi q 3 / þ D 2 rffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffi q v ¼ 3 / / D 2 u ¼ j : Imaginare € Einheit mit j2 ¼ / 1 Hinweis: Numerische Lösungsmethoden führen meist schneller zum Ziel. Sonderfall D < 0 Für D < 0 erhält man die drei reellen Lösungen meist bequemer mit Hilfe des folgenden trigonometrischen Lösungsansatzes: rffiffiffiffiffiffiffi ! j4 jpj a x1 ¼ 2 . / . cos 3 3 3 rffiffiffiffiffiffiffi ! 4 jpj j a x2 ¼ 2 . . cos þ 120" / 3 3 3 rffiffiffiffiffiffiffi ! 4 jpj j a x3 ¼ 2 . . cos þ 240" / 3 3 3 9 > > > > > > > > = > > > > > > > > ; cos j ¼ / q sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 3 23 jpj 2. 3 Der Hilfswinkel j wird aus der angegebenen Gleichung berechnet. Vietascher Wurzelsatz x1 þ x2 þ x3 ¼ / a ; x1 ; x2 ; x3 : 1Þ x1 x2 þ x2 x3 þ x3 x1 ¼ b ; x1 x2 x3 ¼ / c Wurzeln (Lösungen) der kubischen Gleichung x 3 þ a x 2 þ b x þ c ¼ 0 Für den Spezialfall p ¼ q ¼ 0 erhält man eine dreifache Lösung: x1=2=3 ¼ / a=3:
20 & I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie Beispiel x 3 þ x 2 / 8 x / 12 ¼ 0 p ¼ ða ¼ 1; b ¼ / 8; c ¼ / 12Þ 3 b / a2 3 ð/ 8Þ / 1 2 25 ¼ ¼ / 3 3 3 2 a3 ab 2. 13 1 ð/ 8Þ 2 8 2 þ 8 . 9 / 12 . 27 250 þc ¼ / 12 ¼ þ / 12 ¼ ¼ / / / 3 3 27 3 27 27 27 27 3 2 23 3 3 22 ! p 43 ! q 42 3 2523 3 12522 6 5 5 / 5 þ 56 þ ¼ þ ¼ / þ / ¼ / ¼0 Diskriminante: D ¼ 2 3 3 2 9 27 3 3 36 q ¼ Es gibt also drei reelle Lösungen, darunter eine Doppellösung. Wegen D ¼ 0 ist ferner u ¼ v: sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi rffiffiffiffiffiffiffiffi rffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 3 23 q 5 5 3 3 125 u ¼ v ¼ 3 / ¼ ¼ ¼ 2 27 3 3 Lösungen nach der Cardanischen Lösungsformel unter Beachtung von u þ v ¼ 2 u und u / v ¼ 0: x1 ¼ 2 u / x 2=3 ¼ / a 10 1 9 ¼ / ¼ ¼ 3 3 3 3 3 2u a a 5 1 6 / ¼ /u / ¼ / / ¼ / ¼ /2 2 3 3 3 3 3 Sonderfall: x 3 + a x 2 + b x = 0 & (Absolutglied c = 0) Die Gleichung zerfällt in eine lineare Gleichung mit der Lösung x1 ¼ 0 und in eine quadratische Gleichung mit möglicherweise zwei weiteren Lösungen: x ¼ 0 x 3 þ a x 2 þ b x ¼ x ðx 2 þ a x þ bÞ ¼ 0 & ) x1 ¼ 0 x2 þ ax þ b ¼ 0 Beispiel x 3 / 2 x 2 / 15 x ¼ 0 x ðx 2 / 2 x / 15Þ ¼ 0 Lösungen: x ¼ 0 ) x1 ¼ 0 x 2 / 2 x / 15 ¼ 0 ) x2=3 ¼ 1 + 4 x1 ¼ 0; x2 ¼ 5; x3 ¼ / 3 & 4.1.5 Biquadratische Gleichungen Eine algebraische Gleichung 4. Grades mit ausschließlich geraden Exponenten heißt biquadratisch: a4 x 4 þ a2 x 2 þ a0 ¼ 0 oder x4 þ ax2 þ b ¼ 0 ða4 6¼ 0Þ Sie lässt sich mit Hilfe der Substitution u ¼ x 2 in eine quadratische Gleichung überführen. Aus den beiden Wurzeln dieser Gleichung erhält man durch Rücksubstitution die (reellen) Lösungen der biquadratischen Gleichung 2Þ . 2Þ Allgemeines Lösungsverfahren für eine beliebige Gleichung 4. Grades: siehe Bronstein-Semendjajew
4 Gleichungen mit einer Unbekannten & 21 Beispiel x 4 / 10 x 2 þ 9 ¼ 0 Substitution u ¼ x 2 : u 2 / 10 u þ 9 ¼ 0 ) u1=2 ¼ 5 + 4; u1 ¼ 9 ; u2 ¼ 1 Rücksubstitution mittels x 2 ¼ u: x 2 ¼ u1 ¼ 9 ) x1=2 ¼ + 3 x 2 ¼ u2 ¼ 1 ) x3=4 ¼ + 1 Lösungen: x1 ¼ 3 ; x2 ¼ / 3 ; x3 ¼ 1; x4 ¼ / 1 & 4.2 Allgemeine Lösungshinweise für Gleichungen Für viele Gleichungen wie beispielsweise Wurzelgleichungen, trigonometrische oder goniometrische Gleichungen, Exponential- und logarithmische Gleichungen gibt es kein allgemeines Lösungsverfahren. Sie lassen sich daher meist nur mit Näherungsmethoden behandeln (siehe graphische und numerische Lösungsverfahren). In Sonderfällen gelingt es, die Gleichung mit Hilfe elementarer Umformungen oder einer geeigneten Substitution in eine algebraische Gleichung n-ten Grades zu überführen, die dann mit den in Abschnitt 4.1 dargelegten Methoden gelöst werden kann. Wichtiger Hinweis: Der !bergang von der gegebenen Gleichung zu einer algebraischen Gleichung n-ten Grades ist oft nur mit Hilfe nichtäquivalenter Umformungen 3Þ möglich (Beispiel: Quadrieren von Wurzelausdrücken, siehe nachfolgendes Beispiel (1)). Dabei kann sich die Lösungsmenge der Gleichung verändern, d. h. es können sog. „Scheinlösungen“ auftreten. Es ist daher stets durch Einsetzen der gefundenen Werte in die Ausgangsgleichung zu prüfen, ob auch eine Lösung dieser Gleichung vorliegt oder nicht. & Beispiele (1) Wurzelgleichung pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4x þ1 þ1 ¼ 2x Die Wurzel wird zunächst isoliert und anschließend durch Quadrieren (also eine nichtäquivalente Umformung) beseitigt: pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4 x þ 1 ¼ 2 x / 1 j quadrieren 4 x þ 1 ¼ ð2 x / 1Þ 2 ¼ 4 x 2 / 4 x þ 1 4x2 / 8x ¼ 0 j : 4 ) x 2 / 2 x ¼ x ðx / 2Þ ¼ 0 ) x1 ¼ 0 ; x2 ¼ 2 Wir prüfen durch Einsetzen in die Ausgangsgleichung (Wurzelgleichung), ob diese Werte auch die Wurzelgleichung lösen: pffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4.0þ1þ1 ¼ 2.0 ) 1þ1 ¼ 1þ1 ¼ 2 ¼ 0 x1 ¼ 0 x1 ¼ 2 Widerspruch: x1 ¼ 0 ist somit keine Lösung der Wurzelgleichung pffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4 .2 þ 1 þ 1 ¼ 2 . 2 ) 9þ1 ¼ 3þ1 ¼ 4 ¼ 4 x2 ¼ 2 ist eine (und zwar die einzige) Lösung der Wurzelgleichung Lösung der Wurzelgleichung: 3Þ x ¼ 2 Bei einer äquivalenten Umformung bleibt die Lösungsmenge einer Gleichung erhalten. Umformungen, die zu einer Veränderung der Lösungsmenge führen können (aber nicht müssen), heißen nichtäquivalente Umformungen.
22 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie (2) Trigonometrische Gleichung cos 2 x ¼ sin x þ 0;25 Unter Verwendung der Beziehung cos 2 x ¼ 1 / sin 2 x („trigonometrischer Pythagoras“) und der sich anschließenden Substitution u ¼ sin x erhalten wir zunächst eine quadratische Gleichung mit zwei verschiedenen reellen Lösungen: sin 2 x þ sin x / 0;75 ¼ 0 1 / sin 2 x ¼ sin x þ 0;25 oder u 2 þ u / 0;75 ¼ 0 u1 ¼ 0;5 ; ) u2 ¼ / 1;5 Rücksubstitution mittels sin x ¼ u: sin x ¼ u1 ¼ 0;5 ) p þ k . 2p 6 5 ¼ p þ k . 2p 6 x1 k ¼ x2 k 9 > > = > > ; y y = sin x 1 ðk 2 ZÞ (Schnittstellen von y ¼ sin x mit der Geraden y ¼ 0;5) sin x ¼ u2 ¼ / 1;5 ) Keine Lösungen p Lösungen: x1 k ¼ þ k . 2p; 6 5 x2 k ¼ p þ k . 2p 6 y = 0,5 0,5 p 2p x p 5 p 6 6 –1 & 4.3 Graphisches Lösungsverfahren Die Lösungen der Gleichung f ðxÞ ¼ 0 sind die Nullstellen der Funktion y ¼ f ðxÞ. Um diese zu bestimmen, erstellt man eine Wertetabelle, zeichnet die Funktion und liest die Nullstellen aus der Zeichnung ab. Meist ist es jedoch günstiger, die Gleichung f ðxÞ ¼ 0 zunächst durch Termumstellungen auf die Form f1 ðxÞ ¼ f2 ðxÞ zu bringen. Die gesuchten Lösungen sind dann die Abszissen der Schnittpunkte der beiden (meist wesentlich einfacheren) Kurven y ¼ f1 ðxÞ und y ¼ f2 ðxÞ. Nachteil der graphischen Methode: Geringe Ablesegenauigkeit Beispiel y e /x þ x 2 / 4 ¼ 0 4 Aufspalten durch Termumstellungen: y = 4 – x2 f1 ðxÞ f e /x ¼ 4 / x 2 f & f2 ðxÞ Lösungen nach nebenstehendem Bild (Schnittstellen der Parabel y ¼ 4 / x 2 mit der Exponentialfunktion y ¼ e / x ): x1 ' / 1;05; 1 x2 ' 1;95 y = e –x 1 ≈ –1,05 x ≈1,95 &
4 Gleichungen mit einer Unbekannten 23 4.4 Regula falsi Es werden zunächst zwei Näherungswerte (Startwerte) x1 und x2 für die gesuchte Lösung x der Gleichung f ðxÞ ¼ 0 so bestimmt, dass sie auf verschiedenen Seiten der Lösung x liegen. Dies ist bei einer stetigen Funktion der Fall, wenn f ðx1 Þ . f ðx2 Þ < 0 ist, d. h. die Funktion muss in den beiden Startpunkten ein unterschiedliches Vorzeichen haben. Die gesuchte Lösung x liegt somit im Intervall ½ x1 ; x2 %. Einen besseren Näherungswert erhält man dann aus der Gleichung x3 ¼ x2 / x2 / x1 y2 y2 / y1 mit y1 ¼ f ðx1 Þ ; y2 ¼ f ðx2 Þ Dann wiederholt man das beschriebene Verfahren mit den Startwerten x1 ; x3 oder x2 ; x3, je nachdem, ob f ðx1 Þ . f ðx3 Þ < 0 oder f ðx2 Þ . f ðx3 Þ < 0 ist usw. Geometrische Deutung y Die Kurve y ¼ f ðxÞ wird zwischen x1 und x2 durch die dortige Sekante ersetzt. Der Schnittpunkt dieser Sekante mit der x-Achse liefert einen verbesserten Näherungswert für die gesuchte Lösung (Nullstelle x). Dann wird das Verfahren mit den Startwerten x1 ; x3 oder x2 ; x3 wiederholt (siehe weiter oben). P2 Sekante y2 y = f(x) x1 x3 y1 x x x2 P1 & Beispiel Nullstellenberechnung der Funktion f ðxÞ ¼ x 3 / 0;1 x / 1: x 3 / 0;1 x / 1 ¼ 0 oder x 3 ¼ 0;1 x þ 1 Startwerte: x1 ¼ 0;95 und x2 ¼ 1;05 (aus der Skizze entnommen, die gesuchte Lösung liegt in der Nähe von x ¼ 1): y y = 0,1x + 1 f ðx1 Þ . f ðx2 Þ ¼ f ð0;95Þ . f ð1;05Þ ¼ ¼ ð/ 0;2376Þ . ð0;0526Þ < 0 Verbesserter Wert nach der Regula Falsi: x2 / x1 x3 ¼ x2 / . y2 ¼ y2 / y1 ¼ 1;05 / 1;05 / 0;95 . 0;0526 ¼ 0;0526 / ð/ 0;2376Þ ¼ 1;0319 ' 1;032 Kontrolle: f ð1;0319Þ ¼ / 0;0044 ' 0 y = x3 1,5 1 0,5 1,5 0,5 x ≈1 &
24 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie 4.5 Tangentenverfahren von Newton Ausgehend von einem geeigneten Startwert x0 (auch Roh-, Näherungs- oder Anfangswert genannt) erhält man nach der Iterationsvorschrift xn ¼ xn / 1 / f ðxn / 1 Þ f 0 ðxn / 1 Þ ðn ¼ 1; 2; 3; . . .Þ eine Folge von Näherungswerten x0 ; x1 ; x2 ; . . . für die gesuchte Lösung x der Gleichung f ðxÞ ¼ 0. Im Falle der Konvergenz verdoppelt sich mit jedem Iterationsschritt die Anzahl der gültigen Dezimalstellen. Konvergenzbedingung Die Folge der Näherungswerte x0 ; x1 ; x2 ; . . . konvergiert gegen die gesuchte Lösung x der Gleichung f ðxÞ ¼ 0, wenn im Intervall ½ a; b %, in dem alle Näherungswerte liegen, die folgende Bedingung erfüllt ist: " " " f ðxÞ . f 00 ðxÞ " " " " ½ f 0 ðxÞ% 2 " < 1 y y = f(x) Tangente in P0 P0 Geometrische Deutung Die Kurve y ¼ f ðxÞ wird an der Stelle x0 durch die dortige Tangente ersetzt. Der Schnittpunkt der Tangente mit der x-Achse liefert dann einen verbesserten Näherungswert x1 für die gesuchte Lösung (Nullstelle x). Dann wird das beschriebene Verfahren mit x1 als Startwert wiederholt usw.. & Beispiel P1 y0 y1 x x2 x1 x x0 y ln x þ x / 2;8 ¼ 0 oder ln x ¼ / x þ 2;8 Startwert nach nebenstehendem Bild: x0 ¼ 2 y = –x + 2,8 f ðxÞ ¼ ln x þ x / 2;8 f 0 ðxÞ ¼ Tangente in P1 1 þ 1; x f 00 ðxÞ ¼ / 1 x2 Konvergenzbedingung für den Startwert f ð2Þ ¼ / 0;10685 ; " " " f ð2Þ . f 00 ð2Þ " " " " ½ f 0 ð2Þ% 2 " ¼ y = ln x x0 ¼ 2: f 0 ð2Þ ¼ 1;5 ; f 00 ð2Þ ¼ / 0;25 " " " ð/ 0;10685Þ . ð/ 0;25Þ " " " ¼ " " 2 1;5 ¼ 0;01187 < 1 Die Konvergenzbedingung ist somit erfüllt. 1 1 x ≈2
5 Ungleichungen mit einer Unbekannten 25 Newton-Iteration (zwei Schritte): n xn / 1 f 0 ðxn / 1 Þ f ðxn / 1 Þ xn 1 2 /0,106 85 1,5 2,071 23 2 2,071 23 /0,000 63 1,482 80 2,071 65 Lösung: x ¼ 2;071 65 ðKontrolle : f ð2;071 65Þ ¼ / 0;000 005 ' 0Þ & 5 Ungleichungen mit einer Unbekannten Ungleichungen mit einer Unbekannten x entstehen, wenn man zwei Terme T1 ðxÞ und T2 ðxÞ durch eines der Relationszeichen „< “, „> “, „) “, „( “, miteinander verbindet. Sie lassen sich in vielen Fällen (ähnlich wie Gleichungen) durch sog. „äquivalente Umformungen“ lösen. Zu diesen gehören: 1. Die Seiten einer Ungleichung dürfen miteinander vertauscht werden, wenn gleichzeitig das Relationszeichen umgedreht wird. 2. Auf beiden Seiten einer Ungleichung darf ein beliebiger Term TðxÞ addiert oder subtrahiert werden. 3. Eine Ungleichung darf mit einem beliebigen positiven Term TðxÞ > 0 multipliziert oder durch einen solchen Term dividiert werden. 4. Eine Ungleichung darf mit einem beliebigen negativen Term TðxÞ < 0 multipliziert oder durch einen solchen Term dividiert werden, wenn gleichzeitig das Relationszeichen umgedreht wird. Anmerkungen (1) (2) & Bei der Multiplikation bzw. Division mit einem Term TðxÞ muss TðxÞ ¼ 6 0 vorausgesetzt werden. Kann TðxÞ sowohl positiv als auch negativ werden, so ist eine Fallunterscheidung durchzuführen. Die Lösungsmengen von Ungleichungen sind in der Regel Intervalle bzw. Vereinigungen von Intervallen. Beispiel x2 < x oder x 2 / x ¼ x ðx / 1Þ < 0 Wir lösen diese Ungleichung wie folgt durch Fallunterscheidung (das Produkt kann nur negativ sein, wenn die Faktoren x und x / 1 ein unterschiedliches Vorzeichen haben). ' 1. Fall: x > 0 ) x > 0 und x < 1 ) 0 < x < 1 x /1 < 0 2. Fall: x < 0 x /1 > 0 Lösungsintervall: ' ) 0 < x < 1 x < 0 und x > 1 ) Widerspruch &
26 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie Häufig lassen sich Ungleichungen mit Hilfe einer Skizze anschaulich lösen, wie wir am soeben behandelten Beispiel zeigen wollen. Beispiel & Die Lösungen der Ungleichung x 2 < x liegen dort, wo die Parabel y ¼ x 2 unterhalb der Geraden y ¼ x verläuft. Lösungsweg: Kurvenschnittpunkte berechnen, Skizze anfertigen und das Lösungsintervall „ablesen“. Kurvenschnittpunkte: x2 ¼ x x1 ¼ 0 ; oder y x ðx / 1Þ ¼ 0 ) Aus der Skizze folgt: y=x 1 x2 ¼ 1 L ¼ ð0;1Þ 0,5 y = x2 0,5 1 x 0<x<1 & 6 Lehrsätze aus der elementaren Geometrie 6.1 Satz des Pythagoras In einem rechtwinkligen Dreieck gilt: C c2 ¼ a2 þ b2 a; b: c: Katheten Hypotenuse a b A B c 6.2 Höhensatz In einem rechtwinkligen Dreieck gilt: C h2 ¼ p . q a; b: Katheten h: Höhe c: Hypotenuse ðc ¼ p þ qÞ p; q: Hypotenusenabschnitte b A h q a p c=p+q B
6 Lehrsätze aus der elementaren Geometrie 27 6.3 Kathetensatz (Euklid) In einem rechtwinkligen Dreieck gilt: a2 ¼ c . p a; b: c: p; q: und C b2 ¼ c . q Katheten Hypotenuse ðc ¼ p þ qÞ Hypotenusenabschnitte b q A a h p c=p+q 6.4 Satz des Thales B C2 Jeder Peripheriewinkel über einem Kreisdurchmesser AB ist ein rechter Winkel. Die Winkel bei C1 ; C2 und C3 sind jeweils rechte Winkel. C1 C3 A B M 6.5 Strahlensätze 1. Strahlensatz Werden zwei von einem gemeinsamen Punkt S ausgehende Strahlen von Parallelen geschnitten, so verhalten sich die Abschnitte auf dem einen Strahl wie die entsprechenden Abschnitte auf dem anderen Strahl: S A1 S B1 ¼ S A2 S B2 bzw: S A1 S B1 ¼ B1 B2 A1 A2 B2 B1 S A1 A2 2. Strahlensatz Werden zwei von einem gemeinsamen Punkt S ausgehende Strahlen von Parallelen geschnitten, so verhalten sich die Abschnitte auf den beiden Parallelen wie die entsprechenden Abschnitte auf einem Strahl, vom Schnittpunkt S aus gemessen: A1 B1 S A1 S B1 ¼ ¼ A2 B2 S A2 S B2 B2 B1 S A1 A2
28 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie 6.6 Sinussatz In einem beliebigen Dreieck gilt: C g a b c ¼ ¼ sin a sin b sin g a b A 6.7 Kosinussatz a b c In einem beliebigen Dreieck gilt: B C g a 2 ¼ b 2 þ c 2 / 2 b c . cos a a b b 2 ¼ a 2 þ c 2 / 2 a c . cos b c 2 ¼ a 2 þ b 2 / 2 a b . cos g A a b c B 7 Ebene geometrische Körper (Planimetrie) Bezeichnungen A: Fläche d : Diagonale h: Höhe r; R: Radius U : Umfang 7.1 Dreiecke 7.1.1 Allgemeine Beziehungen C a þ b þ g ¼ 180" 1 1 ch ¼ b c . sin a ¼ 2 2 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ s ðs / aÞ ðs / bÞ ðs / cÞ ðs ¼ U=2Þ g b A ¼ U¼ aþbþc Schwerpunkt S: Schnittpunkt der Seitenhalbierenden a b c Sinussatz: ¼ ¼ sin a sin b sin g Kosinussatz: a 2 ¼ b 2 þ c 2 / 2 b c . cos a b 2 ¼ a 2 þ c 2 / 2 a c . cos b c 2 ¼ a 2 þ b 2 / 2 a b . cos g A a S c h a b B Der Schwerpunkt S teilt die Seitenhalbierenden jeweils im Verhältnis 2 : 1 (von der jeweiligen Ecke aus betrachtet).
7 Ebene geometrische Körper (Planimetrie) 29 Inkreis eines Dreiecks C Mittelpunkt M des Inkreises: Schnittpunkt der Winkelhalbierenden rffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ðs / aÞ ðs / bÞ ðs / cÞ r ¼ s ðs ¼ U=2Þ a r b M A B c Umkreis eines Dreiecks C Mittelpunkt M des Umkreises: Schnittpunkt der Mittelsenkrechten b abc R ¼ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4 s ðs / aÞ ðs / bÞ ðs / cÞ M A ðs ¼ U=2Þ a R B c 7.1.2 Spezielle Dreiecke 7.1.2.1 Rechtwinkliges Dreieck g ¼ 90" A ¼ und 1 1 hc ¼ ab 2 2 b Pythagoras: c2 ¼ a2 þ b2 Höhensatz: h2 ¼ p . q Kathetensatz: a 2 ¼ c . p; p, q: C a þ b ¼ 90" A a h p a q b B c=p+q b2 ¼ c . q Hypotenusenabschnitte 7.1.2.2 Gleichschenkliges Dreieck C g ¼ 180" / 2 a qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 1 A ¼ hc ¼ c 4a2 / c2 2 4 a ¼ b, a ¼ b, U ¼ 2a þ c qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 h ¼ 4a2 / c2 2 g a A a a h c 2 c c 2 a B
30 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie 7.1.2.3 Gleichseitiges Dreieck C a ¼ b¼ c 60° a ¼ b ¼ g ¼ 60" A ¼ 1 1 2 pffiffiffi ah ¼ a 3 2 4 a U ¼ 3a h ¼ a h S 1 pffiffiffi a 3 2 a 2 60° A a a 2 60° B Der Schwerpunkt S hat von jeder Seite den Abstand h=3. 7.2 Quadrat a A ¼ a2 d U ¼ 4a pffiffiffi d ¼ a 2 Schwerpunkt S: Schnittpunkt der Diagonalen S a a d Die Diagonalen halbieren sich in S und stehen senkrecht aufeinander. a 7.3 Rechteck a A ¼ ab b U ¼ 2a þ 2b qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi d ¼ a2 þ b2 d a Schwerpunkt S: Schnittpunkt der Diagonalen Die Diagonalen halbieren sich in S. Sonderfall: a ¼ b S d ) Quadrat b
7 Ebene geometrische Körper (Planimetrie) 31 7.4 Parallelogramm Parallelogramm: Viereck, dessen gegenüberliegende Seiten parallel und gleichlang sind. a A ¼ a h ¼ a b . sin a U ¼ 2a þ 2b h ¼ b . sin a rffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 2 d1=2 ¼ a þ b + 2 a b 2 / h 2 Schwerpunkt S: Schnittpunkt der Diagonalen b h a d1 S b d2 a a a: Grundlinie b: Seitenlinie Die Diagonalen halbieren sich in S. Sonderfall: a ¼ 90" ) Rechteck 7.5 Rhombus oder Raute Rhombus oder Raute: Parallelogramm mit vier gleichlangen Seiten ða ¼ bÞ. a 1 d1 d2 A ¼ a h ¼ a . sin a ¼ 2 U ¼ 4a a 2 h ¼ a . sin a d1 ¼ 2 a . cos ða=2Þ d1 a S h d2 d2 ¼ 2 a . sin ða=2Þ Schwerpunkt S: Schnittpunkt der Diagonalen a a a Die Diagonalen halbieren sich in S und stehen senkrecht aufeinander. Sonderfall: a ¼ 90" ) Quadrat 7.6 Trapez Trapez: Viereck mit zwei gegenüberliegenden parallelen Seiten (Seitenlängen: a; b). b 1 ða þ bÞ 2 1 A ¼ mh ¼ ða þ bÞ h 2 m ¼ Schwerpunkt S: Auf der Verbindungslinie der Mitten der beiden parallelen Grundlinien im Abstand h ða þ 2 bÞ von der Grundlinie a 3 ða þ b Þ h a m a b h 2 a, b: Grundlinien ða k bÞ m: Mittellinie
32 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie 7.7 Reguläres n-Eck Reguläres n-Eck: Regelmäßiges Vieleck (n-Eck) mit n gleichlangen Seiten der Länge a und dem Zentriwinkel j ¼ 2 p=n bzw. j ¼ 360" =n. Die n Ecken liegen auf einem Kreis mit dem Radius r (Umkreis). 1 A ¼ n a 2 . cot ðp=nÞ 4 U ¼ na a a r ¼ ¼ 2 . sin ðj=2Þ 2 . sin ðp=nÞ Schwerpunkt S: Mittelpunkt M des Umkreises a a r a f r a M a a a a 7.8 Kreis A ¼ pr2 U ¼ 2pr Schwerpunkt S: Kreismittelpunkt M 7.9 Kreissektor oder Kreisausschnitt 9 1 2 1 r j ¼ rb = A ¼ j in rad 2 2 ; b ¼ rj Schwerpunkt S: Auf der Symmetrieachse im Abstand 4 r . sin ðj=2Þ vom Kreismittelpunkt M 3j r M b r f r M j: Zentriwinkel 7.10 Kreissegment oder Kreisabschnitt A¼ 1 2 r ðj / sin jÞ 2 x ¼ 2 r . sin ðj=2Þ y ¼ r ½1 / cos ðj=2Þ% ¼ 2 r . sin 2 ðj=4Þ Schwerpunkt S: Auf der Symmetrieachse im Abstand 4 r . sin 3 ðj=2Þ vom Kreismittelpunkt M 3 ðj / sin jÞ y x ðj in radÞ r f r M j: Zentriwinkel
8 Räumliche geometrische Körper (Stereometrie) 33 7.11 Kreisring R A ¼ p ðR 2 / r 2 Þ U ¼ 2 p ðr þ RÞ Schwerpunkt S: Mittelpunkt M der beiden konzentrischen Kreise r, R: r M Innen- bzw. Außenradius 7.12 Ellipse A ¼ pab / pffiffiffiffiffiffi . U ' p 1;5 ða þ bÞ / a b b a M Schwerpunkt S: Mittelpunkt M der Ellipse a, b: Große bzw. kleine Halbachse 8 Räumliche geometrische Körper (Stereometrie) Bezeichnungen A: Grundfläche d: Raumdiagonale O: Oberfläche r, R: Radius h: Höhe M: Mantelfläche s: Mantellinie V: Volumen 8.1 Prisma Die beiden Grundflächen eines schiefen Prismas liegen in parallelen Ebenen und sind kongruente n-Ecke (grau unterlegt), die n Seitenflächen sind Parallelogramme. A0 Ao ¼ Au V ¼ Ao h ¼ Au h Schwerpunkt S: Liegt auf der Verbindungslinie der Schwerpunkte der beiden Grundflächen und halbiert diese Linie h Au ·
34 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie Spat oder Parallelepiped: Die Grundflächen sind Parallelogramme, der Schwerpunkt S liegt im Schnittpunkt der Raumdiagonalen (diese halbieren sich in S). Gerades Prisma: Die Kanten stehen senkrecht auf den beiden Grundflächen (Sonderfälle: Quader und Würfel). Reguläres Prisma: Ein gerades Prisma, dessen Grundflächen reguläre n-Ecke sind. 8.2 Würfel V ¼ a3 O ¼ 6a2 pffiffiffi d ¼ a 3 d S Schwerpunkt S: Schnittpunkt der Raumdiagonalen a: a a Kantenlänge a 8.3 Quader V ¼ abc d O ¼ 2 ða b þ a c þ b cÞ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi d ¼ a2 þ b2 þ c2 S Schwerpunkt S: Schnittpunkt der Raumdiagonalen a, b, c: c b a Kantenlängen Sonderfall: a ¼ b ¼ c ) Würfel 8.4 Pyramide Die Grundfläche ist ein Vieleck (Dreieck, Viereck usw.), die Seitenflächen sind Dreiecke, die in der Spitze zusammenlaufen. 1 Ah 3 Schwerpunkt S: Auf der Verbindungslinie der Spitze mit dem Schwerpunkt der Grundfläche im Abstand h=4 von der Grundfläche V ¼ Reguläre oder gleichseitige Pyramide: Die Grundfläche ist ein regelmäßiges Vieleck, die Pyramidenspitze liegt senkrecht über dem Schwerpunkt der Grundfläche. h A
8 Räumliche geometrische Körper (Stereometrie) 35 8.5 Pyramidenstumpf Die Schnittflächen Au und Ao sind parallel, die Seitenflächen sind Trapeze. 4 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi h ! Au þ Au Ao þ Ao 3 Schwerpunkt S: Auf der Verbindungslinie der Schwerpunkte der beiden Schnittflächen Au und Ao im Abstand 1 0 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi h Au þ 2 Au Ao þ 3 Ao 1 0 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4 Au þ Au Ao þ Ao A0 V ¼ h Au von der Schnittfläche Au (Grundfläche) A u : Grundfläche A o : Deckfläche h: Höhe 8.6 Tetraeder oder dreiseitige Pyramide Das Tetraeder ist ein Spezialfall der Pyramide, die Grundfläche ist ein Dreieck. V ¼ 1 Ah 3 Schwerpunkt S: Auf der Verbindungslinie der Spitze mit dem Schwerpunkt der Grundfläche im Abstand h=4 von der Grundfläche h A A: Grundfläche h: Höhe Reguläres Tetraeder: Die vier Flächen sind gleichseitige Dreiecke mit der Seitenlänge a. Volumen und Oberfläche berechnen sich wie folgt: 1 3 pffiffiffi a 2 12 pffiffiffi O ¼ a2 3 V ¼
36 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie 8.7 Keil Die Grundfläche ist ein Rechteck, die vier Seitenflächen gleichschenklige Dreiecke bzw. gleichschenklige Trapeze. c 1 V ¼ b h ð2 a þ cÞ 6 a; b: Grundseiten c: Obere Kantenlinie h · · b a 8.8 Gerader Kreiszylinder r V ¼ pr2h M ¼ 2prh O ¼ 2 p r ðr þ hÞ h S Schwerpunkt S: Auf der Symmetrieachse im Abstand h=2 von der Grundfläche r 8.9 Gerader Kreiskegel 1 pr2h 3 M ¼ prs V ¼ O ¼ p r ðr þ sÞ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi s ¼ r2 þ h2 Schwerpunkt S: Auf der Symmetrieachse im Abstand h=4 von der Grundfläche s h S r
8 Räumliche geometrische Körper (Stereometrie) 37 8.10 Gerader Kreiskegelstumpf Die beiden kreisförmigen Schnittflächen mit den Radien r und R sind parallel. 1 V ¼ p h ðR 2 þ R r þ r 2 Þ 3 M ¼ p ðR þ rÞ s r s h S O ¼ p ½ R 2 þ r 2 þ ðR þ rÞ s% qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi s ¼ h 2 þ ðR / r Þ 2 Schwerpunkt S: Auf der Symmetrieachse im Abstand 2 2 h ðR þ 2 R r þ 3 r Þ 4 ðR 2 þ R r þ r 2 Þ R h: Höhe des Kegelstumpfes s: Seitenlinie (Mantellinie) von der Grundfläche (Radius R) Sonderfall: r ¼ 0 ) Kreiskegel 8.11 Kugel 4 pR3 3 O ¼ 4pR2 V¼ R Schwerpunkt S: Kugelmittelpunkt M M 8.12 Kugelausschnitt oder Kugelsektor V ¼ 2 pR2h 3 O ¼ p R ð2 h þ rÞ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi r ¼ h ð2 R / hÞ r h R R M Schwerpunkt S: Auf der Symmetrieachse im Abstand 3 ð2 R / hÞ vom Kugelmittelpunkt M 8 Sonderfälle: h ¼ R ) Halbkugel h ¼ 2 R ) Kugel h: Höhe des Kugelausschnitts
38 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie 8.13 Kugelschicht oder Kugelzone 1 p h ð3 r 21 þ 3 r 22 þ h 2 Þ 6 M ¼ 2pRh O ¼ p ð2 R h þ r 21 þ r 22 Þ r1 V ¼ Schwerpunkt S: Auf der Symmetrieachse im Abstand 3 ðr 42 / r 41 Þ 2 h ð3 r 21 þ 3 r 22 þ h 2 Þ vom Kugelmittelpunkt M Sonderfälle: h ¼ 2 R ) Kugel r1 ¼ 0 ) Kugelabschnitt r2 h M R r1 ; r2 : Radien der kreisförmigen Grundflächen h: Höhe der Kugelschicht (Schichtdicke) 8.14 Kugelabschnitt, Kugelsegment, Kugelkappe oder Kalotte 1 p h 2 ð3 R / hÞ ¼ 3 1 ¼ p h ð3 r 2 þ h 2 Þ 6 M ¼ 2pRh V ¼ O ¼ p ð2 R h þ r 2 Þ ¼ p h ð4 R / hÞ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi r ¼ h ð2 R / hÞ Schwerpunkt S: Auf der Symmetrieachse im Abstand 3 ð2 R / hÞ 2 4 ð3 R / hÞ r RR M r: h: Radius der kreisförmigen Grundfläche Höhe der Kugelkappe vom Kugelmittelpunkt M Sonderfälle: h ¼ r ¼ R ) Halbkugel h ¼ 2 R ) Kugel 8.15 Ellipsoid 4 pabc 3 Schwerpunkt S: Mittelpunkt M des Ellipsoids c V ¼ Sonderfall: a ¼ b ¼ c ) Kugel mit dem Radius R ¼ a h M a a, b, c: b Halbachsen des Ellipsoids
8 Räumliche geometrische Körper (Stereometrie) Rotationsellipsoid Rotationsachse: V ¼ 39 (a = b) Achse 2 c 4 pa2 c 3 8.16 Rotationsparaboloid 1 pr2 h 2 Schwerpunkt S: Auf der Symmetrieachse im Abstand r V¼ S h 2 h vom Scheitelpunkt 3 r: h: Scheitelpunkt Radius der kreisförmigen Deckfläche Höhe des Rotationsparaboloids 8.17 Tonne oder Fass Der Rotationskörper wird erzeugt durch Drehung einer Kurve mit sphärischer, elliptischer oder parabolischer Krümmung. Die beiden parallelen Grundflächen sind Kreise vom Radius r. Sphärische oder elliptische Krümmung V¼ 1 p h ð2 R 2 þ r 2 Þ 3 Parabolische Krümmung V ¼ 2r 1 p h ð8 R 2 þ 4 R r þ 3 r 2 Þ 15 2R h
40 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie 8.18 Torus Die in Bild a) skizzierte Kreisfläche erzeugt bei Drehung um die eingezeichnete Achse den in Bild b) dargestellten Torus ðRing mit einem kreisförmigen Querschnitt; r < RÞ. V ¼ 2p2r2R 2r O ¼ 4p2rR R r a) R b) 8.19 Guldinsche Regeln für Rotationskörper Mantelfläche eines Rotationskörpers (1. Guldinsche Regel) Die Mantelfläche eines Rotationskörpers ist gleich dem Produkt aus der Länge der rotierenden Kurve, die diesen Körper erzeugt, und dem Umfang des Kreises, den der Schwerpunkt der Kurve bei der Rotation beschreibt: M ¼ s ð2 p x0 Þ ¼ 2 p x0 s s: x0 : Länge der rotierenden Kurve Abstand des Schwerpunktes S der rotierenden Kurve von der Rotationsachse y x0 S s x & Beispiel Für den Torus gilt (siehe Abschnitt 8.18): s ¼ 2pr x0 ¼ R (Umfang des rotierenden Kreises) (Abstand Kreislinienschwerpunkt –– Rotationsachse) Somit ist M ¼ 2 p x0 s ¼ 2 p . R . 2 p r ¼ 4 p 2 r R die Mantelfläche (Oberfläche) des Torus. &
9 Koordinatensysteme 41 Volumen eines Rotationskörpers (2. Guldinsche Regel) Das Volumen eines Rotationskörpers ist gleich dem Produkt aus dem Flächeninhalt des rotierenden Flächenstücks, das diesen Körper erzeugt, und dem Umfang des Kreises, den der Schwerpunkt des Flächenstücks bei der Rotation beschreibt: y V ¼ A ð2 p x0 Þ ¼ 2 p x0 A A: Flächeninhalt des rotierenden Flächenstücks x0 : Abstand des Schwerpunktes S des rotierenden Flächenstücks von der Rotationsachse x0 S A x Beispiel & Für den Torus gilt (siehe Abschnitt 8.18): A ¼ pr2 x0 ¼ R (Fläche des rotierenden Kreises) (Abstand Kreisflächenschwerpunkt –– Rotationsachse) Somit ist V ¼ 2 p x0 A ¼ 2 p . R . p r 2 ¼ 2 p 2 r 2 R das Volumen des Torus. & 9 Koordinatensysteme 9.1 Ebene Koordinatensysteme 9.1.1 Rechtwinklige oder kartesische Koordinaten Die beiden Koordinatenachsen stehen senkrecht aufeinander, die Lage des Punktes P wird durch zwei mit einem Vorzeichen versehene Abstandskoordinaten x und y, die sog. rechtwinkligen oder kartesischen Koordinaten, beschrieben: O: x: y: Ursprung, Nullpunkt Abszisse o des Punktes P Ordinate j x j; j y j: Abstand des Punktes P von der y- bzw. x-Achse y P = (x;y) y 0 x x
42 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie 9.1.2 Polarkoordinaten Die Lage des Punktes P wird durch eine Abstandskoordinate r ( 0 und eine Winkelkoordinate j, die sog. Polarkoordinaten, beschrieben (siehe hierzu auch XIV.6.1): O: Pol r : Abstand des Punktes P vom Pol O j: Winkel zwischen dem Strahl OP und der Polarachse P = (r;f) r 0 f Polarachse Der Winkel j wird positiv gemessen bei Drehung im Gegenuhrzeigersinn, negativ bei Drehung im Uhrzeigersinn. Er ist nur bis auf ganzzahlige Vielfache von 2 p bzw. 360" bestimmt. Man beschränkt sich daher bei der Winkelangabe meist auf den im Intervall 0 ) j < 2 p gelegenen Hauptwert (im Gradmaß: 0" ) j < 360" ) 4Þ . Für den Pol selbst ist r ¼ 0, der Winkel j dagegen ist unbestimmt. 9.1.3 Koordinatentransformationen 9.1.3.1 Parallelverschiebung eines kartesischen Koordinatensystems Das neue u; v-System geht durch Parallelverschiebung aus dem alten x, y-System hervor: ðx; yÞ: Koordinaten des Punktes P im alten System (x, y-System) ðu; vÞ: Koordinaten des Punktes P im neuen System (u, v-System) ða; bÞ: Koordinaten des Nullpunktes O 0 des neuen u, v-Systems, bezogen auf das alte x,y-System a: Verschiebung der y-Achse (a > 0: nach rechts; a < 0: nach links) b: Verschiebung der x-Achse (b > 0: nach oben; b < 0: nach unten) x ¼ uþa bzw. y ¼ vþb u ¼ x /a v ¼ y/b y v P v y a u 0' 0 b x x 9.1.3.2 Zusammenhang zwischen den kartesischen und den Polarkoordinaten Bezeichnungen: Pol: y P Koordinatenursprung O Polarachse: x-Achse r y f 0 4Þ u x Unter dem Hauptwert wird häufig auch der im Intervall / p < j ) p gelegene Wert verstanden. x
9 Koordinatensysteme Polarkoordinaten x ¼ r . cos j; ! 43 Kartesische Koordinaten y ¼ r . sin j Kartesische Koordinaten r ¼ ! Polarkoordinaten qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi y x , cos j ¼ ; x 2 þ y 2 , sin j ¼ r r tan j ¼ y x Die Berechnung des Winkels j erfolgt am bequemsten anhand einer Lageskizze (siehe nachfolgendes Beispiel) oder nach der folgenden vom jeweiligen Quadrant abhängigen Formel (j im Bogenmaß; im Gradmaß muss p durch 180" ersetzt werden): Quadrant I II, III IV j ¼ arctan ðy=xÞ arctan ðy=xÞ þ p arctan ðy=xÞ þ 2 p Sonderfall: x ¼ 0 & ) j ¼ p=2 für y > 0 , j ¼ 3p=2 für y < 0 Beispiel Gegeben: P ¼ ð/4; 3Þ, Gesucht: Polarkoordinaten r; j des Punktes P d. h. x ¼ /4, y ¼ 3 y P Lösung: Der Punkt P liegt im 2. Quadrant. Aus dem eingezeichneten rechtwinkligen Dreieck mit den Katheten der Längen 3 und 4 und der Hypotenuse r berechnen wir der Reihe nach r, den Hilfswinkel a und daraus j: qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi r ¼ 42 þ 32 ¼ 5 3 3 tan a ¼ ) a ¼ arctan ¼ 36;87" ) 4 4 j ¼ 180" / a ¼ 143;13" 3 r 3 4 f a x –4 Zum gleichen Ergebnis führt auch die obige Formel (2. Quadrant): j ¼ arctan ðy = xÞ þ p ¼ arctan ð3 = / 4Þ þ p ¼ arctan ð/ 3 = 4Þ þ p ¼ 2;4981 ¼ 143;13" & 9.1.3.3 Drehung eines kartesischen Koordinatensystems Das neue u; v-System geht durch Drehung um den Winkel j um den Nullpunkt aus dem alten x; y-System hervor. ðx; yÞ: Koordinaten des Punktes P im alten System y ðu; vÞ: Koordinaten des Punktes P im neuen System u ¼ y . sin j þ x . cos j v ¼ y . cos j / x . sin j P v v u y u x ¼ u . cos j / v . sin j y ¼ u . sin j þ v . cos j f 0 x x
44 I Allgemeine Grundlagen aus Algebra, Arithmetik und Geometrie 9.2 Räumliche Koordinatensysteme 9.2.1 Rechtwinklige oder kartesische Koordinaten Die drei Koordinatenachsen (x; y- und z-Achse) stehen paarweise senkrecht aufeinander und besitzen die gleiche Orientierung wie Daumen, Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand (rechtshändiges System). Die Lage des Raumpunktes P wird durch drei Abstandskoordinaten x, y und z, die sog. rechtwinkligen oder kartesischen Koordinaten, beschrieben: O: z Ursprung, Nullpunkt z x; y; z: Senkrechte (mit einem Vorzeichen versehene) Abstände des Raumpunktes P von den drei Koordinatenebenen P = (x;y;z) z x; y; z 2 R z: y 0 Höhenkoordinate y x x y x 9.2.2 Zylinderkoordinaten Die Lage des Raumpunktes P wird durch zwei Abstandskoordinaten r, z und eine Winkelkoordinate j, die sog. Zylinderkoordinaten, beschrieben (siehe hierzu auch XIV.6.2) 5) : O: z Ursprung, Nullpunkt z r; j: Polarkoordinaten des Projektionspunktes P 0 in der x; y-Ebene ðr ( 0; 0 ) j < 2 pÞ z: r: r P Höhenkoordinate (entspricht der kartesischen Koordinate z mit z 2 R) z 0 Senkrechter Abstand des Punktes P von der z-Achse x x f r y y x y P' 9.2.3 Zusammenhang zwischen den kartesischen und den Zylinderkoordinaten Zylinderkoordinaten ( r; j; z) x ¼ r . cos j; 5Þ ! Kartesische Koordinaten (x; y; z) y ¼ r . sin j; z ¼ z Statt r verwendet man häufig auch r (wenn Verwechslungen mit der Kugelkoordinate r auszuschließen sind).
9 Koordinatensysteme 45 Kartesische Koordinaten (x; y; z) r ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi x2 þ y2; Sonderfall: x ¼ 0 sin j ¼ ) y ; r ! Zylinderkoordinaten ( r; j; z) cos j ¼ x ; r tan j ¼ y ; x z ¼ z j ¼ p=2 für y > 0 , j ¼ 3p=2 für y < 0 9.2.4 Kugelkoordinaten z Die Lage des Raumpunktes P wird durch eine Abstandskoordinate r und zwei Winkelkoordinaten J und j, die sog. Kugelkoordinaten, beschrieben (siehe hierzu auch XIV.6.3): z r P r u 0 z y y f x x x O: r: y Ursprung, Nullpunkt *! Abstand des Punktes P vom Nullpunkt (Länge des Ortsvektors ~ r ¼ OP ; r ( 0) J: Winkel zwischen dem Ortsvektor ~ r und der positiven z-Achse (Breitenkoordinate mit 0 ) J ) p) j: Winkel zwischen der Projektion des Ortsvektors ~ r auf die x; y-Ebene und der positiven x-Achse (Längenkoordinate mit 0 ) j < 2 p) 9.2.5 Zusammenhang zwischen den kartesischen und den Kugelkoordinaten Kugelkoordinaten (r; J; j) x ¼ r . sin J . cos j; ! Kartesische Koordinaten (x; y; z) y ¼ r . sin J . sin j; Kartesische Koordinaten (x; y; z) qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi r ¼ x 2 þ y 2 þ z 2; ! J ¼ arccos z ¼ r . cos J Kugelkoordinaten (r; J; j) ! z qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ; x2 þ y2 þ z2 tan j ¼ y x Hinweis: Berechnung der Längenkoordinate j unter Verwendung der in Abschnitt 9.1.3.2 angegebenen Formeln.
46 II Vektorrechnung 1 Grundbegriffe 1.1 Vektoren und Skalare Vektoren sind gerichtete Größen, die durch eine Maßzahl und eine Richtung vollständig beschrieben und in symbolischer Form durch einen Pfeil dargestellt werden (Bild a)). Die Länge des Pfeils heißt Betrag j ~ a j ¼ a des Vektors ~ a, die Pfeilspitze legt die Richtung (Orientierung) des Vektors fest. Q a a = PQ a =a a) P b) Ein Vektor ~ a lässt sich auch eindeutig durch einen Anfangs- und Endpunkt festlegen: *! ~ a ¼ PQ (Bild b)). Bei einer physikalisch-technischen Vektorgröße gehört zur vollständigen Beschreibung noch die Angabe der Maßeinheit. Skalare dagegen sind Größen ohne Richtungseigenschaft. Sie sind durch Angabe einer Maßzahl (bzw. einer Maßzahl und einer Maßeinheit) eindeutig beschrieben. In 1. 2. 3. den Anwendungen unterscheidet man: Freie Vektoren: Sie dürfen parallel zu sich selbst verschoben werden. Linienflüchtige Vektoren: Sie sind längs ihrer Wirkungslinie verschiebbar. Gebundene Vektoren: Sie werden von einem festen Punkt aus abgetragen. 1.2 Spezielle Vektoren Nullvektor ~ 0 : Vektor der Länge 0 (seine Richtung ist unbestimmt) Einheitsvektor ~ e : Vektor der Länge 1 *! Ortsvektor ~ r ðPÞ ¼ OP : Vom Nullpunkt O zum Punkt P gerichteter Vektor © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 L. Papula, Mathematische Formelsammlung, DOI 10.1007/978-3-658-16195-8_2
1 Grundbegriffe 47 1.3 Gleichheit von Vektoren Zwei Vektoren heißen gleich, wenn sie sich durch Parallelverschiebung zur Deckung bringen lassen. Sie stimmen in Betrag und Richtung und somit auch in ihren Komponenten überein (siehe II.2.1). a ~ a ¼ b~ , ax ¼ bx ; ay ¼ by ; az ¼ bz b ax ; ay ; az : Skalare Komponenten von ~ a bx ; by ; bz : Skalare Komponenten von b~ 1.4 Kollineare, parallele und antiparallele Vektoren, inverser Vektor Kollineare Vektoren lassen sich stets durch Parallelverschiebung in eine gemeinsame Linie bringen (Bild a)). Parallele Vektoren haben gleiche Richtung (Bild b)). Symbolische Schreibweise: ~ a " " b~: Antiparallele Vektoren haben entgegengesetzte Richtung (Bild c)). Symbolische Schreibweise: ~ a " # b~. b a b a a b a –a b a) b) c) d) Parallele bzw. anti-parallele Vektoren sind demnach kollinear. Zu jedem Vektor ~ a gibt es einen inversen oder Gegenvektor / ~ a (Bild d)). Er entsteht aus dem Vektor ~ a durch Richtungsumkehr. Die Vektoren ~ a und / ~ a sind somit gleichlang, ihre Komponenten unterscheiden sich lediglich im Vorzeichen.
48 II Vektorrechnung 2 Komponentendarstellung eines Vektors 2.1 Komponentendarstellung in einem kartesischen Koordinatensystem Die Einheitsvektoren ~ ex ; ~ ey und ~ ez , auch Basisvektoren genannt, stehen paarweise senkrecht aufeinander und bilden in dieser Reihenfolge ein Rechtssystem (rechtshändiges System), d. h. sie haben dieselbe Orientierung wie Daumen, Zeige- und Mittelfinger der rechten Hand (Bild a)). Statt ~ ex ; ~ ey ; ~ ez verwendet man auch die Symbole ~ e1 ; ~ e2 ; ~ e3 oder ~ i; ~ j; k~. z z az P ez ex x a ey ay y a) ax x y b) In diesem System besitzt ein Vektor ~ a die folgende Komponentendarstellung (Bild b)) 1Þ : 0 1 ax ~ a ¼~ ax þ ~ ay þ ~ az ¼ ax ~ ex þ ay ~ ey þ az ~ ez ¼ @ ay A az ~ ax ; ~ ay ; ~ az : Vektorkomponenten von ~ a ax ; ay ; az : Vektorkoordinaten oder skalare Vektorkomponenten von ~ a 0 1 ax @ ay A : Schreibweise in Form eines sog. Spaltenvektors az Schreibweise als Zeilenvektor: ~ a ¼ ðax ay az Þ 2.2 Komponentendarstellung spezieller Vektoren 0 1 x2 / x1 **! P1 P2 ¼ ðx2 / x1 Þ~ ex þ ðy2 / y1 Þ~ ey þ ðz2 / z1 Þ~ ez ¼ @ y2 / y1 A z2 / z1 0 1 x *! Ortsvektor von P: ~ r ðPÞ ¼ OP ¼ x ~ ex þ y~ ey þ z~ ez ¼ @ y A z **! Vektor P1 P2 : 1Þ Bei ebenen Vektoren verschwindet die dritte Komponente.
2 Komponentendarstellung eines Vektors 49 0 1 0 Nullvektor: ~ 0 ¼ 0~ ex þ 0~ ey þ 0~ ez ¼ @ 0 A 0 0 1 0 1 0 1 1 0 0 Basisvektoren: ~ ex ¼ 1~ ex þ 0~ ey þ 0~ ez ¼ @ 0 A ; analog: ~ ey ¼ @ 1 A ; ~ ez ¼ @ 0 A 0 0 1 2.3 Betrag und Richtungswinkel eines Vektors Betrag (Länge) eines Vektors j~ aj ¼ a ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a 2x þ a 2y þ a 2z ¼ ~ a.~ a ðj ~ a j ( 0Þ Richtungswinkel eines Vektors (Richtungskosinus) Für die Richtungswinkel a; b und g, die der Vektor ~ a 6¼ ~ 0 mit den drei Koordinatenachsen (Basisvektoren) bildet, gelten folgende Beziehungen: cos a ¼ z a g ax ay az ; cos b ¼ ; cos g ¼ j~ aj j~ aj j~ aj cos 2 a þ cos 2 b þ cos 2 g ¼ 1 a b y x Hinweis: Für den Nullvektor ~ 0 lassen sich keine Richtungswinkel angeben. Umgekehrt lassen sich die Vektorkoordinaten aus dem Betrag und den drei Richtungswinkeln (Richtungskosinus) des Vektors berechnen: ax ¼ j ~ a j . cos a ; & ay ¼ j ~ a j . cos b ; az ¼ j ~ a j . cos g Beispiel Wir berechnen den Betrag und die drei Richtungswinkel des Vektors ~ a ¼ 4~ ex / 2~ ey þ 5~ ez : qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffi 4 j~ a j ¼ 4 2 þ ð/ 2Þ 2 þ 5 2 ¼ 45 ¼ 6;71 ; cos a ¼ pffiffiffiffiffi ¼ 0;5963 ) a ¼ 53;4" 45 /2 cos b ¼ pffiffiffiffiffi ¼ / 0;2981 45 ) b ¼ 107;3" ; 5 cos g ¼ pffiffiffiffiffi ¼ 0;7454 45 ) g ¼ 41;8" Kontrolle: cos 2 a þ cos 2 b þ cos 2 g ¼ 0;5963 2 þ ð/ 0;2981Þ 2 þ 0;7454 2 ¼ 1 &
50 II Vektorrechnung 3 Vektoroperationen 3.1 Addition und Subtraktion von Vektoren Geometrische Darstellung Addition und Subtraktion zweier Vektoren erfolgen nach der Parallelogrammregel. Summenvektor Differenzvektor ~ s ¼ ~ aþ ~ d ¼~ a/ b b~ b~ s d Differenzvektor: Zu ~ a wird der inverse 1 Vektor 0 von b~ addiert: d~ ¼ ~ a / b~ ¼ ~ a þ / b~ . Die Addition mehrerer Vektoren erfolgt nach der Polygonregel (Vektorpolygon). a an a3 ~ s ¼~ a1 þ ~ a2 þ ~ a3 þ . . . þ ~ an Summenvektor s Hinweis: Das Vektorpolygon liegt i. Allg. nicht in einer Ebene. a2 a1 Komponentendarstellung Addition und Subtraktion zweier Vektoren erfolgen komponentenweise: 0 1 0 1 0 1 ax bx ax + bx ~ a + b~ ¼ @ ay A + @ by A ¼ @ ay + by A az bz az + bz Rechenregeln Kommutativgesetz Assoziativgesetz ~ a þ b~ ¼ 0 ~ a þ b~ þ ~ c ¼ 1 b~ þ ~ a 1 0 ~ a þ b~ þ ~ c
3 Vektoroperationen 51 3.2 Multiplikation eines Vektors mit einem Skalar Geometrische Darstellung la l~ a : Vektor mit der Länge j l j . j ~ a j und der Richtung oder Gegenrichtung des Vektors ~ a: a l > 0 : l~ a "" ~ a für la = l a l < 0 : l~ a "# ~ a ~ l ¼ 0 : l~ a ¼ 0 (Skizze: l > 0) Komponentendarstellung Die Multiplikation eines Vektors mit einem reellen Skalar erfolgt komponentenweise: 0 1 0 1 ax l ax l~ a ¼ l @ ay A ¼ @ l ay A az l az Rechenregeln Assoziativgesetz Distributivgesetze ðl 2 RÞ 9 lðm ~ a Þ ¼ mðl ~ a Þ ¼ ðl mÞ ~ a > = 1 0 l; m 2 R l ~ a þ b~ ¼ l ~ a þ l b~ > ; ðl þ mÞ ~ a ¼ l~ a þ m~ a Normierung eines Vektors a Für den in Richtung des Vektors ~ a 6¼ ~ 0 weisenden Einheitsvektor ~ ea gilt: 0 ~ ea ¼ ax =j ~ aj 1 ~ a B C ¼ @ ay =j ~ ajA; j~ aj az =j ~ aj ea j~ ea j ¼ 1 a =a 1 (Skizze: j ~ a j > 1) 3.3 Skalarprodukt (inneres Produkt) Definition eines Skalarproduktes Das Skalarprodukt ~ a . b~ zweier Vektoren ~ a ~ und b ist der wie folgt definierte Skalar: " " ~ a . b~ ¼ j ~ a j . " b~" . cos j j: Winkel zwischen den beiden Vektoren mit 0" ) j ) 180" b f a
52 II Vektorrechnung Skalarprodukt in der Komponentendarstellung 0 1 0 1 ax bx ~ a . b~ ¼ @ ay A . @ by A ¼ ax bx þ ay by þ az bz az bz Regel: Komponentenweise multiplizieren, die Produkte aufaddieren. Sonderfälle (1) (2) (3) ~ a.~ a ¼ a 2x þ a 2y þ a 2z ¼ j ~ aj2 " " ( ) ~ a " " b~ j~ a j . " b~" ~ a . b~ ¼ " " für ~ a " # b~ / j~ a j . " b~" Die Einheitsvektoren ~ ex ; ~ ey ; ~ ez bilden eine orthonormierte Basis 2Þ : ~ ex . ~ ex ¼ ~ ey . ~ ey ¼ ~ ez . ~ ez ¼ 1 ; ~ ex . ~ ey ¼ ~ ey . ~ ez ¼ ~ ez . ~ ex ¼ 0 Rechenregeln Kommutativgesetz Distributivgesetz Assoziativgesetz ~ a . b~ ¼ 1 0 ~ a . b~ þ ~ c ¼ 1 0 l ~ a . b~ ¼ b~ . ~ a ~ a . b~ þ ~ a.~ c 1 0 ðl ~ a Þ . b~ ¼ ~ a . l b~ ðl 2 RÞ Schnittwinkel zweier Vektoren Den Schnittwinkel j zweier vom Nullvektor verschiedener Vektoren ~ a und b~ berechnet man aus der folgenden Gleichung ð0" ) j ) 180" Þ: cos j ¼ ~ a . b~ ax bx þ ay by þ az bz " " ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " " j~ a j . b~ a 2x þ a 2y þ a 2z . b 2x þ b 2y þ b 2z cos j ¼ 0 cos j > 0 & ) ) rechter Winkel spitzer Winkel ðstrumpfer Winkel bei cos j < 0Þ Beispiel 1 0 1 1 5 Wir bestimmen den Schnittwinkel j der Vektoren ~ a ¼ @ 2 A und b~ ¼ @/1 A : /3 /5 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " " pffiffiffiffiffi " b~" ¼ 5 2 þ ð/ 1Þ 2 þ ð/ 5Þ 2 ¼ pffiffiffiffiffi j~ a j ¼ 12 þ 2 2 þ ð/ 3Þ 2 ¼ 14 ; 51 0 1 0 1 5 1 ~ a . b~ ¼ @ 2 A . @/1 A ¼ 5 / 2 þ 15 ¼ 18 ; /3 /5 0 cos j ¼ ~ a . b~ 18 ¼ pffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffi ¼ 0;6736 14 . 51 j~ a j . j b~j j ¼ arccos 0;6736 ¼ 47;7" 2Þ Orthonormierte Vektoren sind Einheitsvektoren, die paarweise aufeinander senkrecht stehen. ) &
3 Vektoroperationen 53 Orthogonalität zweier Vektoren a und b~ stehen genau dann senkrecht aufZwei vom Nullvektor verschiedene Vektoren ~ einander, wenn ihr Skalarprodukt verschwindet: ~ a . b~ ¼ 0 , ~ a ? b~ (orthogonale Vektoren) Projektion eines Vektors auf einen zweiten Vektor Durch Projektion des Vektors b~ auf den Vektor ~ a 6¼ ~ 0 entsteht der folgende Vektor ~ (Komponente von b in Richtung von ~ a Þ: b~a ¼ ~ a . b~ j~ aj2 ! b 1 0 ~ a ¼ b~ . ~ ea ~ ea f a ba ~ a mit ea : Einheitsvektor in Richtung von ~ ~ a ~ ea ¼ j~ aj 3.4 Vektorprodukt (äußeres Produkt, Kreuzprodukt) Definition eines Vektorproduktes Das Vektorprodukt ~ c ¼ ~ a - b~ zweier Vektoren ~ a und b~ ist der eindeutig bestimmte Vektor ~ c mit den folgenden Eigenschaften: (1) " " j~ c j ¼ j~ a j . " b~" . sin j c =a ×b (2) ~ c ?~ a und ~ c ? b~ ð~ c.~ a ¼~ c . b~ ¼ 0Þ (3) ~ a; b~; ~ c: Rechtssystem b f j: Winkel zwischen den Vektoren ~ a und b~ mit 0" ) j ) 180" a Geometrische Deutung: Der Betrag des Vektorproduktes ~ c ¼~ a - b~ ist gleich dem Flächeninhalt des von den Vektoren ~ a und b~ aufgespannten Parallelogramms: " " " " AParallelogramm ¼ j~ c j ¼ "~ a - b~" ¼ j ~ a j . " b~" . sin j ð0" ) j ) 180" Þ Das Vektorprodukt ~ c ¼~ a - b~ steht senkrecht auf der Parallelogrammfläche.
54 II Vektorrechnung Vektorprodukt in der Komponentendarstellung 0 1 0 1 0 1 ay bz / az by ax bx ~ a - b~ ¼ @ ay A - @ by A ¼ @ az bx / ax bz A ax by / ay bx az bz Anmerkung xi Durch zyklisches Vertauschen der Indizes erhält man aus der ersten Komponente die zweite und aus dieser schließlich die dritte Komponente. & ? y z 7 Beispiel 0 1 1 Wir berechnen mit Hilfe des Vektorproduktes den Flächeninhalt A des von den Vektoren ~ a ¼ @ 4 A und 0 1 0 /2 ~ @ b ¼ 5 A aufgespannten Parallelogramms: 3 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 1 /2 4.3/0.5 12 / 0 12 ~ a - b~ ¼ @ 4 A - @ 5 A ¼ @ 0 . ð/ 2Þ / 1 . 3 A ¼ @ 0 / 3 A ¼ @ / 3 A 0 3 1 . 5 / 4 . ð/ 2Þ 5þ8 13 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " " A ¼ "~ a - b~" ¼ 12 2 þ ð/ 3Þ 2 þ 13 2 ¼ 17;94 ) & Vektorprodukt in der Determinantenschreibweise " "~ " ex " ~ ~ a - b ¼ " ax " " bx ~ ey ay by " ~ ez "" " az " " bz " Die dreireihige Determinante lässt sich formal nach der Regel von Sarrus berechnen (siehe VII.2.2). Sonderfälle (1) (2) (3) Für kollineare Vektoren ist ~ a - b~ ¼ ~ 0 und umgekehrt (entartetes Parallelogramm). ~ ~ a-~ a¼0 ey ; ~ ez gilt (sie bilden Für die Einheitsvektoren ~ ex ; ~ in dieser Reihenfolge ein Rechtssystem): ~ ex - ~ ex ¼ ~ ey - ~ ey ¼ ~ ez - ~ ez ¼ ~ 0 ~ ex - ~ ey ¼ ~ ez ; ~ ey - ~ ez ¼ ~ ex ; ~ ez - ~ ex ¼ ~ ey ez ex ey
3 Vektoroperationen 55 Rechenregeln Antikommutativgesetz Distributivgesetze Assoziativgesetz ~ a - b~ ¼ 1 0 ~ a - b~ þ ~ c ¼ 1 0 ~ a þ b~ - ~ c¼ 1 0 l ~ a - b~ ¼ 1 0 / b~ - ~ a ~ a - b~ þ ~ a -~ c ~ a -~ c þ b~ - ~ c 1 0 ðl ~ a Þ - b~ ¼ ~ a - l b~ ðl 2 RÞ Kollineare Vektoren Zwei vom Nullvektor verschiedene Vektoren ~ a und b~ sind genau dann kollinear, wenn ihr Vektorprodukt verschwindet: ~ a - b~ ¼ ~ 0 , ~ a " " b~ oder ~ a " # b~ (kollineare Vektoren) 3.5 Spatprodukt (gemischtes Produkt) Definition eines Spatproduktes / . Das Spatprodukt ~ a b~~ c dreier Vektoren ~ a; b~ und ~ c ist das skalare Produkt aus den Vektoren ~ a und b~ - ~ c : / . 1 ~ a b~~ c ¼~ a . b~ - ~ c 0 a c b / . Das Spatprodukt ~ a b~~ c ist positiv, wenn die Vektoren ~ a; b~ und ~ c in dieser Reihenfolge ein Rechtssystem bilden, sonst negativ. / . Geometrische Deutung: Der Betrag des Spatproduktes ~ a b~~ c ist das Volumen des von den Vektoren ~ a; b~ und ~ c aufgespannten Spats (auch Parallelepiped genannt): "/ ." VSpat ¼ " ~ a b~~ c " Spatprodukt in der Komponentendarstellung / . ~ a b~~ c ¼ ax ðby cz / bz cy Þ þ ay ðbz cx / bx cz Þ þ az ðbx cy / by cx ) Spatprodukt in der Determinantenschreibweise / " " ax " " ~ a b~~ c ¼ " bx " " cx . ay by cy " az "" " bz " " cz "
56 II Vektorrechnung Rechenregeln / . / . / . ~ a b~~ c ¼ b~~ c~ a ¼ ~ c~ a b~ (1) ~ a; b~ und ~ c dürfen zyklisch vertauscht werden: (2) Vertauschen zweier Vektoren bewirkt einen Vorzeichenwechsel des Spatproduktes: / . / . z. B. ~ a b~~ c ¼/ ~ a~ c b~ (die Vektoren b~ und ~ c wurden vertauscht) Komplanare Vektoren Drei Vektoren sind genau dann komplanar, wenn ihr Spatprodukt verschwindet: / . ~ a b~~ c ¼0 , ~ a; b~; ~ c sind komplanar (d. h. sie liegen in einer Ebene) Beispiel & Das Spatprodukt " " 1 " / . " ~ a b~~ c ¼" 4 " " /2 0 1 0 1 0 1 1 4 /2 der Vektoren ~ a ¼ @ / 2 A; b~ ¼ @ 1 A und ~ c ¼ @/ 5 A verschwindet: 4 2 6 " " /2 4 " " a; b~; ~ c sind komplanar 1 2 " ¼ 6 þ 8 / 80 þ 8 þ 10 þ 48 ¼ 0 ) ~ " /5 6 " & 3.6 Formeln für Mehrfachprodukte (1) (2) Entwicklungssätze: 1 0 1 0 ~ a - b~ - ~ c ¼ ð~ a .~ c Þ b~ / ~ a . b~ ~ c 1 0 1 0 ~ ~ ~ ~ a - b -~ c ¼ ð~ a.~ cÞb / b . ~ c ~ a 1 0 1 0 1 0 ~ a - b~ . ~ c - d~ ¼ ð~ a.~ c Þ b~ . d~ / Spezialfall ~ c¼~ a; d~ ¼ b~: 1 0 1 0 1 0 ~ a - b~ . ~ a - b~ ¼ ð~ a.~ a Þ b~ . b~ / 1 01 0 ~ a . d~ b~ . ~ c 1 02 ~ a . b~ 4 Anwendungen 4.1 Arbeit einer konstanten Kraft ~ verrichtet beim Verschieben eines Massenpunktes m um den Eine konstante Kraft F Vektor ~ s die folgende Arbeit (Skalarprodukt aus Kraft- und Verschiebungsvektor): F ~.~ ~j . j~ W ¼F s ¼ jF s j . cos j ¼ Fs s Fs : Kraftkomponente in Wegrichtung s ¼ j~ s j: Verschiebung m f Fs s
4 Anwendungen 57 4.2 Vektorielle Darstellung einer Geraden 4.2.1 Punkt-Richtungs-Form In der Parameterdarstellung Gegeben: Ein Punkt P1 auf der Geraden g mit dem Ortsvektor ~ r1 und ein Richtungsvektor ~ a der Geraden r1 P1 a la P ~ r ðlÞ ¼ ~ r1 þ l ~ a l: Parameter; l 2 R; ~ a 6¼ ~ 0 & g r ( l) 0 Beispiel Die Vektorgleichung der durch den Punkt P1 ¼ ð1; / 2; 5Þ verlaufenden Geraden mit dem Richtungsvektor 0 1 2 ~ a ¼ @/4 A lautet: 2 0 1 0 1 0 1 1 2 1 þ 2l ~ r ðlÞ ¼ ~ r1 þ l~ a ¼ @/ 2 A þ l @ / 4 A ¼ @ / 2 / 4 l A ðl 2 RÞ 5 2 5 þ 2l & In der Determinantenschreibweise " " ~ " ex " ax " " x / x1 ~ ex ; ~ ey ; ~ ez : ax ; ay ; az : x1 ; y1 ; z1 : x; y; z: ~ ey ay y / y1 ~ ez az z / z1 " " " " ¼ 0 " " Einheitsvektoren (Basisvektoren) Skalare Vektorkomponenten des Richtungsvektors ~ a Koordinaten des festen Punktes P1 der Geraden Koordinaten des laufenden Punktes P der Geraden 4.2.2 Zwei-Punkte-Form Gegeben: Zwei verschiedene Punkte P1 und P2 auf der Geraden g mit den Ortsvektoren ~ r1 und ~ r2 r1 r2 – r1 P2 r2 **! ~ r ðlÞ ¼ ~ r1 þ l P1 P2 ¼ ~ r1 þ l ð~ r2 / ~ r1 Þ l: Parameter; l 2 R ~ r2 / ~ r1 : Richtungsvektor der Geraden P1 l ( r2 – r1) P r ( l) 0 g
58 II Vektorrechnung Beispiel & Die Vektorgleichung der Geraden durch die beiden Punkte P1 ¼ ð/1; 5; 0Þ und P2 ¼ ð1; /3; 2Þ lautet: 0 1 0 1 0 1 /1 1þ1 /1 þ 2 l @ A @ A @ ~ r ðlÞ ¼ ~ r1 þ l ð~ r2 / ~ r1 Þ ¼ 5 þ l /3 / 5 ¼ 5 / 8lA ðl 2 RÞ 0 2/0 2l & 4.2.3 Abstand eines Punktes von einer Geraden Gegeben: Eine Gerade g mit der Gleichung ~ r ðlÞ ¼ ~ r1 þ l ~ a und ein Punkt Q mit dem Ortsvektor ~ rQ d ¼ ~ a: P1 a rQ g Richtungsvektor der Geraden ) Q d j~ a - ð~ rQ / ~ r1 Þ j j~ aj d ¼ 0 & r1 0 Q liegt auf der Geraden. Beispiel Wir berechnen den Abstand d des Punktes Q ¼ ð1; 5; 3Þ von der Geraden mit der Vektorgleichung 0 1 0 1 1 2 ~ r ðlÞ ¼ ~ r1 þ l ~ a ¼ @ 1 A þ l@ /3 A: 4 5 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 2 1/1 2 0 3 / 20 / 17 @ A @ A @ A @ A @ @ A ~ a - ð~ rQ / ~ r1 Þ ¼ / 3 - 5 / 1 ¼ / 3 4 ¼ 0þ 2 ¼ 2A 5 3/4 5 /1 8/ 0 8 j~ a - ð~ rQ / ~ r1 Þ j ¼ d ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffi ð/17Þ 2 þ 2 2 þ 8 2 ¼ 357 ; j~ aj ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffi 2 2 þ ð/ 3Þ 2 þ 5 2 ¼ 38 pffiffiffiffiffiffiffiffi j~ a - ð~ rQ / ~ r1 Þ j 357 ¼ pffiffiffiffiffi ¼ 3;065 j~ aj 38 & 4.2.4 Abstand zweier paralleler Geraden Gegeben: Zwei parallele Geraden g1 und g2 mit den Gleichungen r2 ~ r ðl1 Þ ¼ ~ r1 þ l1 ~ a1 und P1 a 1 ~ r ðl2 Þ ¼ ~ r2 þ l2 ~ a2 d ¼ j~ a1 - ð~ r2 / ~ r1 Þ j j~ a1 j P2 a2 d g2 r1 0 g1 Die Geraden g1 und g2 mit den Richtungsvektoren ~ a1 und ~ a2 sind genau dann parallel, wenn die beiden Richtungsvektoren kollinear sind, d. h. ~ a1 - ~ a2 ¼ ~ 0 ist. In der Abstandsformel darf der Vektor ~ a1 durch den Vektor ~ a2 ersetzt werden. d ¼ 0 ) Die Geraden g1 und g2 fallen zusammen.
4 Anwendungen & 59 Beispiel P1 ¼ ð1; 0; 5Þ ist ein Punkt der Geraden g1 ; P2 ¼ ð0; 2; 1Þ ein solcher der Geraden g2 . Der gemein0 1 2 same Richtungsvektor ist ~ a1 ¼ ~ a2 ¼ @ 1 A . Wir bestimmen den Abstand d dieser parallelen Geraden: 1 0 1 0 1 0 1 0 1 0 2 0/1 2 /1 /4 / ~ a1 - ð~ r2 / ~ r1 Þ ¼ @ 1 A - @ 2 / 0 A ¼ @ 1 A - @ 2 A ¼ @ / 1 þ 1 1/5 1 /4 4þ j~ a1 - ð~ r2 / ~ r1 Þ j ¼ d ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffi ð/6Þ 2 þ 7 2 þ 5 2 ¼ 110 ; j~ a1 - ð~ r2 / ~ r1 Þ j ¼ j~ a1 j j~ a1 j ¼ 1 0 1 2 /6 8A ¼ @ 7A 1 5 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffi 22 þ 12 þ 12 ¼ 6 pffiffiffiffiffiffiffiffi 110 pffiffiffi ¼ 4;282 6 & 4.2.5 Abstand zweier windschiefer Geraden Gegeben: Zwei windschiefe Geraden g1 und g2 mit den Gleichungen P2 a2 ~ r ðl1 Þ ¼ ~ r1 þ l1 ~ a1 und ~ r ðl2 Þ ¼ ~ r2 þ l2 ~ a2 d ¼ d j ½~ a1 ~ a2 ð~ r2 / ~ r1 Þ% j j~ a1 - ~ a2 j P1 Die Geraden g1 und g2 sind genau dann windschief (d. h. nicht parallel und kommen nicht zum Schnitt), wenn die Bedingungen ~ a1 - ~ a2 6¼ ~ 0 und ½~ a1 ~ a2 ð~ r2 / ~ r1 Þ% 6¼ 0 erfüllt sind. & g2 r2 g1 a1 r1 0 Beispiel 0 1 0 1 0 1 0 1 5 1 2 3 ~ r ðl1 Þ ¼ ~ r1 þ l1 ~ a1 ¼ @ 2 A þ l1 @ 1 A und ~ r ðl2 Þ ¼ ~ r2 þ l2 ~ a2 ¼ @/1 A þ l2 @ 2 A sind die Glei1 3 0 1 chungen zweier windschiefer Geraden g1 und g2 , deren Abstand d wir berechnen wollen: " " 1 1 " ~ ~ ½~ a1 a2 ð~ r2 / r1 Þ% ¼ "" 3 2 " ð2 / 5Þ ð/ 1 / 2Þ 3 1 ð0 / 1Þ " " " " 1 " " " ¼" 3 " " " " /3 1 2 /3 3 1 /1 " " " " ¼ " " ¼ / 2 / 3 / 27 þ 18 þ 3 þ 3 ¼ / 8 0 1 0 1 0 1 0 1 1 3 1/6 /5 @ A @ A @ A @ ~ a1 - ~ a2 ¼ 1 - 2 ¼ 9 / 1 ¼ 8A; 3 1 2/3 /1 d ¼ j½~ a1 ~ a2 ð~ r2 / ~ r1 Þ% j j / 8j ¼ pffiffiffiffiffi ¼ 0;843 j~ a1 - ~ a2 j 90 j~ a1 - ~ a2 j ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffi ð/ 5Þ 2 þ 8 2 þ ð/ 1Þ 2 ¼ 90 &
60 II Vektorrechnung 4.2.6 Schnittpunkt und Schnittwinkel zweier Geraden Unter dem Schnittwinkel j zweier Geraden versteht man den Winkel zwischen den zugehörigen Richtungsvektoren (auch dann, wenn sich die Geraden nicht schneiden). g2 a2 a2 a1 Gegeben: Zwei Geraden g1 und g2 mit den Richtungsvektoren ~ a1 und ~ a2 3 j ¼ arccos ~ a1 . ~ a2 j~ a1 j . j~ a2 j g1 f a1 2 Die Geraden g1: ~ r ¼~ r1 þ l1 ~ a1 und g2: ~ r ¼~ r2 þ l2 ~ a2 schneiden sich genau dann in einem Punkt, wenn die Bedingungen ~ a1 - ~ a2 6¼ ~ 0 und [~ a1 ~ a2 ð~ r2 / ~ r1 Þ% ¼ 0 erfüllt sind. Ihren Schnittpunkt S erhält man durch Gleichsetzen der beiden Ortsvektoren: ~ r1 þ l1 ~ a1 ¼ ~ r2 þ l2 ~ a2 Diese Vektorgleichung führt (komponentenweise geschrieben) zu einem linearen Gleichungssystem mit drei Gleichungen und den beiden Unbekannten l1 und l2 . Die (eindeutige) Lösung liefert die zum Schnittpunkt S gehörigen Parameterwerte. Den Ortsvektor ~ rS des gesuchten Schnittpunktes S erhält man dann durch Einsetzen des Parameterwertes l1 in die Gleichung der Geraden g1 (alternativ: l2 in die Gleichung der Geraden g2 einsetzen). & Beispiel 0 1 0 1 3 2 Die beiden Geraden g1 und g2 mit den Richtungsvektoren ~ a1 ¼ @ 1 A und ~ a2 ¼ @ 5 A schneiden /2 3 sich unter dem folgenden Winkel: 0 1 3 2 ~ a1 . ~ a2 3 . 2 þ 1 . 5 þ ð/ 2Þ . 3 B C ¼ arccos @qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi A ¼ arccos 0;2168 ¼ 77;5" j ¼ arccos j~ a1 j . j~ a2 j 2 2 2 2 2 2 3 þ 1 þ ð/ 2Þ . 2 þ 5 þ 3 & 4.3 Vektorielle Darstellung einer Ebene 4.3.1 Punkt-Richtungs-Form In der Parameterdarstellung Gegeben: Ein Punkt P1 der Ebene E mit dem Ortsvektor ~ r1 und zwei nichtkollineare Richtungsvektoren ~ a 6¼ ~ 0 und b~ 6¼ ~ 0 der Ebene ~ r ðl; mÞ ¼ ~ r1 þ l ~ a þ m b~ l; m: Parameter; l; m 2 R ~ a - b~: Normalenvektor der Ebene P mb r (l; m) b E P1 a r1 0 la
4 Anwendungen & 61 0 1 8 a ¼ @1A Eine Ebene E enthalte den Punkt P1 ¼ ð1; 3; 5Þ und besitze die beiden Richtungsvektoren ~ 0 1 3 1 ~ @ und b ¼ /2 A. Ihre Vektorgleichung lautet dann: 4 0 1 0 1 0 1 0 1 1 8 1 1 þ 8l þ m ~ @ A @ A @ A @ ~ r ðl; mÞ ¼ ~ r1 þ l ~ a þ m b ¼ 3 þ l 1 þ m /2 ¼ 3 þ l / 2 m A ðl; m 2 RÞ 5 3 4 5 þ 3l þ 4m Beispiel & In der Determinantenschreibweise " " ax " " " bx " " x / x1 ay by y / y1 ax ; ay ; az : " " " " bz " ¼ 0 " z / z1 " az ) bx ; by ; bz : x1 ; y1 ; z1 : x; y; z: Skalare Vektorkomponenten der Richtungsvektoren ~ a und b~ Koordinaten des festen Punktes P1 der Ebene Koordinaten des laufenden Punktes P der Ebene 4.3.2 Drei-Punkte-Form In der Parameterdarstellung ** *! ** *! ~ r ðl; mÞ ¼ ~ r1 þ l P1 P2 þ m P1 P3 ¼ ¼~ r1 þ l ð~ r2 / ~ r1 Þ þ m ð~ r3 / ~ r1 Þ l; m: Parameter; l; m 2 R Die Ebene ist eindeutig bestimmt, wenn die drei Punkte nicht in einer Geraden liegen. Dies ist der Fall, wenn ð~ r2 / ~ r1 Þ - ð~ r3 / ~ r1 Þ ¼ 6 ~ 0 ist. Die Vektoren ~ r2 / ~ r1 und ~ r3 / ~ r1 sind Richtungsvektoren, ihr Vektorprodukt somit ein Normalenvektor der Ebene. & P3 r3 – r1 Gegeben: Drei verschiedene Punkte P1 ; P2 und P3 der Ebene E mit den Ortsvektoren ~ r1 ; ~ r2 und ~ r3 r3 P1 P r (l; m) r2 – r1 r1 E P2 r2 0 Beispiel Die Gleichung der Ebene durch die drei Punkte P1 ¼ ð1; 1; 2Þ; P2 ¼ ð0; 4; /5Þ und P3 ¼ ð/ 3; 4; 9Þ lautet wie folgt: 0 1 0 1 0 1 1 0/1 /3 / 1 ~ r ðl; mÞ ¼ ~ r1 þ l ð~ r2 / ~ r1 Þ þ m ð~ r3 / ~ r1 Þ ¼ @ 1 A þ l @ 4 / 1 A þ m @ 4 / 1 A ¼ 2 /5 / 2 9/2 0 1 0 1 0 1 0 1 1 /1 /4 1 / l / 4m ¼ @1A þ l@ 3A þ m@ 3A ¼ @1 þ 3l þ 3mA ðl; m 2 RÞ 2 /7 7 2 / 7l þ 7m &
62 II Vektorrechnung In der Determinantenschreibweise " " " " " " " " " 1 1 1 1 x x1 x2 x3 y y1 y2 y3 z z1 z2 z3 " " " " " "¼0 " " " xi ; yi ; zi : Koordinaten des festen Punktes Pi der Ebene ði ¼ 1; 2; 3Þ x; y; z: Koordinaten des laufenden Punktes der Ebene 4.3.3 Ebene senkrecht zu einem Vektor Gegeben: Ein Punkt P1 der Ebene E mit dem Ortsvektor ~ r1 und ein Normalenvektor ~ n der Ebene (steht senkrecht auf der Ebene) ~ n . ð~ r /~ r1 Þ ¼ 0 oder n P1 ~ n .~ r ¼~ n .~ r1 r – r1 r1 P E r Koordinatendarstellung der Ebene: ax þ by þ cz þ d ¼ 0 0 Beispiel & 0 1 2 Die Gleichung einer Ebene durch den Punkt P1 ¼ ð10; / 3; 2Þ und senkrecht zum Vektor ~ n ¼ @1A 5 (Normalenvektor) lautet wie folgt: 0 1 0 1 2 x / 10 ~ n . ð~ r /~ r1 Þ ¼ @ 1 A . @ y þ 3 A ¼ 2 ðx / 10Þ þ 1 ðy þ 3Þ þ 5 ðz / 2Þ ¼ 0 ) 5 z/ 2 2 x þ y þ 5z ¼ 27 & 4.3.4 Abstand eines Punktes von einer Ebene Gegeben: Eine Ebene E mit der Gleichung ~ n . ð~ r /~ r1 Þ ¼ 0 und ein Punkt Q mit dem Ortsvektor ~ rQ d ¼ Q rQ j~ n . ð~ rQ / ~ r1 Þj j~ nj d n P1 Q0 : Fußpunkt des Lotes von Q auf die Ebene E d ¼ 0 ) Q liegt in der Ebene. 0 E r1 Q'
4 Anwendungen & 63 Beispiel 0 Eine Ebene verläuft durch den Punkt P1 ¼ ð3; 1; berechnen den Abstand d des Punktes Q ¼ ð1; 2; 0 1 0 1 0 1 /1 1/3 /1 @ A @ A @ ~ n . ð~ rQ / ~ r1 Þ ¼ 5 . 2/1 ¼ 5A . 3 0/8 3 j~ nj ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffi ð/1Þ 2 þ 5 2 þ 3 2 ¼ 35 ; d ¼ 8Þ und steht senkrecht zum Vektor ~ n ¼@ 0Þ von dieser Ebene: 0 1 /2 @ 1 A ¼ 2 þ 5 / 24 ¼ / 17 /8 1 /1 5 A : Wir 3 j~ n . ð~ rQ / ~ r1 Þ j j / 17 j ¼ pffiffiffiffiffi ¼ 2;874 j~ nj 35 & 4.3.5 Abstand einer Geraden von einer Ebene Gegeben: Eine Ebene E mit der Gleichung ~ n . ð~ r /~ r0 Þ ¼ 0 und eine zu dieser Ebene parallele Gerade g mit der Gleichung ~ r ðlÞ ¼ ~ r1 þ l ~ a d ¼ & P1 d r1 j~ n . ð~ r1 / ~ r0 Þ j j~ nj n P0 Eine Gerade mit dem Richtungsvektor ~ a verläuft genau dann parallel zu einer Ebene mit dem Normalenvektor ~ n, wenn das Skalarprodukt ~ a.~ n verschwindet. Die Gerade g * liegt in der Ebene E und verläuft parallel zur Geraden g. d ¼ 0 g a Parallele zu g g* E r0 0 ) Gerade g liegt in der Ebene E. Beispiel 0 1 2 Die Ebene E verlaufe durch den Punkt P0 ¼ ð1; 3; 2Þ und senkrecht zum Vektor ~ n ¼ @/1 A ; die 5 0 1 2 Gerade g gehe durch den Punkt P1 ¼ ð0; 7; /3Þ und besitze den Richtungsvektor ~ a ¼ @/1 A : Wegen 0 1 0 1 /1 2 2 ~ a.~ n ¼ @/ 1 A . @/1 A ¼ 4 þ 1 / 5 ¼ 0 /1 5 gilt g k E. Wir berechnen den Abstand d zwischen Gerade und Ebene: 0 1 0 1 0 1 0 1 2 0/1 2 /1 ~ n . ð~ r1 / ~ r0 Þ ¼ @ / 1 A . @ 7 / 3 A ¼ @ / 1 A . @ 4 A ¼ / 2 / 4 / 25 ¼ / 31 5 /3 / 2 5 /5 j~ nj ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffi 2 2 þ ð/1Þ 2 þ 5 2 ¼ 30 ; d ¼ j~ n . ð~ r1 / ~ r0 Þ j j / 31 j ¼ pffiffiffiffiffi ¼ 5;660 j~ nj 30 &
64 II Vektorrechnung 4.3.6 Abstand zweier paralleler Ebenen Gegeben: Zwei parallele Ebenen E1 und E2 mit den Gleichungen n2 P2 ~ n1 . ð~ r /~ r1 Þ ¼ 0 und E2 r2 ~ n2 . ð~ r /~ r2 Þ ¼ 0 d j~ n1 . ð~ r1 / ~ r2 Þ j j~ n2 . ð~ r1 / ~ r2 Þ j ¼ j~ n1 j j~ n2 j d ¼ Q Q : Beliebiger Punkt der Ebene E2 Q0 : Fußpunkt des Lotes von Q auf die zweite Ebene E1 n1 P1 r1 Q' E1 0 Zwei Ebenen sind genau dann parallel, wenn ihre Normalenvektoren ~ n1 und ~ n2 kollinear sind, d. h. ~ n1 - ~ n2 ¼ ~ 0 ist. d ¼ 0 & ) Die beiden Ebenen fallen zusammen. Beispiel Gegeben sind zwei Ebenen E 1 und E 2 mit den folgenden Eigenschaften: 0 1 2 B C Ebene E1 : P1 ¼ ð3; 1; / 2Þ, Normalenvektor ~ n1 ¼ @ /1 A 4 0 Ebene E2 : P2 ¼ ð/ 4; 3; 0Þ, B Normalenvektor ~ n2 ¼ @ /4 1 C 2A /8 Die Ebenen sind parallel, da ~ n2 ¼ / 2 ~ n1 und somit ~ n1 - ~ n2 ¼ ~ 0 ist: 0 1 0 1 /4 2 B C B C ~ n2 ¼ @ 2 A ¼ / 2 @ / 1 A ¼ / 2 ~ n1 ) ~ n1 - ~ n2 ¼ ~ n 1 - ð/ 2 ~ n 1 Þ ¼ / 2 ð~ n1 - ~ n 2Þ ¼ ~ 0 |fflfflfflfflffl{zfflfflfflfflffl} /8 4 ~ 0 |{z} ~ n1 Wir berechnen den Abstand d der Ebenen: 0 1 0 1 0 1 0 1 2 3þ4 2 7 B C B C B C B C ~ n1 . ð~ r1 / ~ r2 Þ ¼ @ / 1 A . @ 1 / 3 A ¼ @ /1 A . @ /2 A ¼ 14 þ 2 / 8 ¼ 8 4 /2 4 /2 / 0 j~ n1 j ¼ d ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffi 2 2 þ ð/1Þ 2 þ 4 2 ¼ 21 j~ n1 . ð~ r1 / ~ r2 Þ j 8 ¼ pffiffiffiffiffi ¼ 1;746 j~ n1 j 21 &
4 Anwendungen 65 4.3.7 Schnittpunkt und Schnittwinkel einer Geraden mit einer Ebene Gegeben: Eine Gerade g mit der Gleichung ~ r ðlÞ ¼ ~ r1 þ l ~ a und eine Ebene E mit der Gleichung ~ n . ð~ r /~ r0 Þ ¼ 0 g n Ortsvektor des Schnittpunktes S: S n ~ n . ð~ r0 / ~ r1 Þ ~ ~ a rS ¼ ~ r1 þ ~ n.~ a Schnittwinkel j: 3 2 j~ n.~ aj j ¼ arcsin j~ n j . j~ aj P0 r1 rs r0 P1 0 f a E a g a und eine Ebene mit dem Normalenvektor ~ n Eine Gerade mit dem Richtungsvektor ~ kommen genau dann zum Schnitt, wenn ~ n.~ a 6¼ 0 ist. & Beispiel Gegeben sind eine Gerade g und eine Ebene E : 0 1 0 1 3 2 E: g: ~ r ðlÞ ¼ ~ r1 þ l ~ a ¼ @ 0 A þ l @ /4 A ; 5 /1 1 0 1 0 x/1 2 ~ n . ð~ r /~ r0 Þ ¼ @ 1 A . @ y / 1 A ¼ 0 1 z/2 Wir berechnen den Schnittpunkt S sowie den Schnittwinkel j. Schnittpunkt S: 0 1 0 1 0 1 0 1 2 1/2 2 /1 @ A @ A @ A @ ~ n . ð~ r0 / ~ r1 Þ ¼ 1 . 1 / 0 ¼ 1 . 1A ¼ / 2 þ 1 / 3 ¼ / 4 1 2/5 1 /3 0 1 0 1 2 3 @ A @ ~ n.~ a ¼ 1 . / 4 A ¼ 6 / 4 / 1 ¼ 1 6¼ 0 1 /1 ) Gerade und Ebene schneiden sich 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 2 / 12 2 3 2 3 ~ n . ð~ r0 / ~ r1 Þ / 4 @ /4 A ¼ @ 0 A / 4 @ / 4 A ¼ @ 0 A þ @ 16 A ¼ ~ ~ rS ¼ ~ r1 þ a ¼ @0A þ ~ 1 n.~ a 5 /1 5 /1 5 4 0 1 0 1 2 / 12 / 10 ¼ @ 0 þ 16 A ¼ @ 16 A ) S ¼ ð/10; 16; 9Þ 5þ 4 9 Schnittwinkel j: qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffi j~ n j ¼ 22 þ 12 þ 12 ¼ 6 ; 3 j ¼ arcsin j~ aj ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffi 3 2 þ ð/ 4Þ 2 þ ð/ 1Þ 2 ¼ 26 2 3 2 j~ n.~ aj 1 ¼ arcsin pffiffiffi pffiffiffiffiffi ¼ arcsin 0;0801 ¼ 4;6" j~ n j . j~ aj 6 . 26 &
66 II Vektorrechnung 4.3.8 Schnittwinkel zweier Ebenen Unter dem Schnittwinkel j zweier Ebenen versteht man den Winkel zwischen den zugehörigen Normalenvektoren der beiden Ebenen. E2 Gegeben: Zwei Ebenen E1 und E2 mit den Normalenvektoren ~ n1 und ~ n2 3 j ¼ arccos n1 f 2 n2 ~ n1 . ~ n2 j~ n1 j . j~ n2 j E1 Voraussetzung: ~ n1 - ~ n 2 6¼ ~ 0 & Beispiel Wir bestimmen den Schnittwinkel j zweier Ebenen E1 und E2 mit den Normalenvektoren 0 1 0 1 3 2 @ A @ ~ n1 ¼ / 2 und ~ n2 ¼ 1 A: 3 /1 0 1 0 1 3 2 @ A @ ~ n1 . ~ n2 ¼ / 2 . 1A ¼ 6 / 2 / 3 ¼ 1 3 /1 j~ n1 j ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffi 3 2 þ ð/ 2Þ 2 þ 3 2 ¼ 22 ; 3 j ¼ arccos ~ n1 . ~ n2 j~ n1 j . j~ n2 j 3 2 ¼ arccos j~ n2 j ¼ 1 pffiffiffiffiffi pffiffiffi 22 . 6 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffi 2 2 þ 1 2 þ ð/ 1Þ 2 ¼ 6 2 ¼ arccos 0;0870 ¼ 85;0" & 4.3.9 Schnittgerade zweier Ebenen Gegeben: Zwei Ebenen E1 und E2 mit den Vektorgleichungen ~ n1 . ð~ r /~ r1 Þ ¼ 0 und ~ n2 . ð~ r /~ r2 Þ ¼ 0 Gleichung der Schnittgeraden g: r ðlÞ ¼ ~ r0 þ l ~ a ðl 2 RÞ Richtungsvektor der Schnittgeraden: ~ a ¼~ n1 - ~ n2 Der Ortsvektor ~ r0 eines (noch unbekannten) Punktes P0 ¼ ðx0 ; y0 ; z0 Þ der Schnittgeraden g wird aus dem linearen Gleichungssystem ~ n1 . ð~ r0 / ~ r1 Þ ¼ 0 ; ~ n2 . ð~ r0 / ~ r2 Þ ¼ 0 bestimmt, wobei eine der drei Unbekannten x0 , y0 , z0 frei wählbar ist (z. B. x0 ¼ 0 setzen). Voraussetzung: ~ n1 - ~ n 2 6¼ ~ 0
67 III Funktionen und Kurven 1 Grundbegriffe 1.1 Definition einer Funktion Unter einer Funktion von einer Variablen versteht man eine Vorschrift, die jedem Element x 2 D genau ein Element y 2 W zuordnet. Symbolische Schreibweise: y ¼ f ðxÞ: Bezeichnungen: x: y: D: W: Unabhängige Veränderliche (Variable) oder Argument Abhängige Veränderliche (Variable) oder Funktionswert Definitionsbereich der Funktion Wertebereich oder Wertevorrat der Funktion In den naturwissenschaftlich-technischen Anwendungen sind x und y in der Regel reelle Variable, y ¼ f ðxÞ ist dann eine reellwertige Funktion der reellen Variablen x. 1.2 Darstellungsformen einer Funktion 1.2.1 Analytische Darstellung Die Funktion wird durch eine Funktionsgleichung dargestellt: Explizite Form: y ¼ f ðxÞ Implizite Form: Fðx; yÞ ¼ 0 1.2.2 Parameterdarstellung y Die Variablen (Koordinaten) x und y hängen von einem (reellen) Parameter t ab, sind somit (stetige) Funktionen von t : x ¼ x ðtÞ y ¼ y ðtÞ t2 t t1 ) y(t) t1 ) t ) t2 x(t) © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 L. Papula, Mathematische Formelsammlung, DOI 10.1007/978-3-658-16195-8_3 x
68 III Funktionen und Kurven 1.2.3 Kurvengleichung in Polarkoordinaten r ¼ r ðjÞ y f2 ðj1 ) j ) j2 Þ Pol: Koordinatenursprung Polarachse: x-Achse j: Polarwinkel r : Abstand vom Pol ðr ( 0Þ r( f2 ) f r(f) f1 r( f1 ) Pol x Polarachse 1.2.4 Graphische Darstellung Die Funktion y ¼ f ðxÞ wird in einem rechtwinkligen Koordinatensystem durch eine Punktmenge dargestellt (Funktionskurve, Schaubild oder Funktionsgraph genannt). Dem Wertepaar ðx0 ; y0 Þ mit y0 ¼ f ðx0 Þ entspricht dabei der Kurvenpunkt P ¼ ðx0 ; y0 Þ. x0 ; y0 : x0 : y0 : Kartesische Koordinaten von P ' Abszisse von P Ordinate y y0 Jede Parallele zur y-Achse schneidet die Kurve höchstens einmal. P y = f(x) x0 x 2 Allgemeine Funktionseigenschaften 2.1 Nullstellen Schnitt- bzw. Berührungspunkte der Funktionskurve mit der x-Achse: y y = f(x) f ðx0 Þ ¼ 0 Doppelte Nullstelle: Berührungspunkt mit der x-Achse x0 x
2 Allgemeine Funktionseigenschaften 69 2.2 Symmetrie Gerade Funktion y y = f(x) Die Kurve verläuft spiegelsymmetrisch zur y-Achse: f ð/ xÞ ¼ f ðxÞ f(–x) (für alle x mit x 2 D , / x 2 D) f(x) x –x y Ungerade Funktion y = f(x) Die Kurve verläuft punktsymmetrisch zum Koordinatenursprung: f ð/ xÞ ¼ / f ðxÞ x f(x) –x x f(–x) x (für alle x mit x 2 D , / x 2 D) 2.3 Monotonie Monoton wachsende Funktion y y = f(x) f ðx1 Þ ) f ðx2 Þ f( x2 ) (für alle x1 ; x2 2 D mit x1 < x2 ) f( x1 ) x2 x1 Monoton fallende Funktion y y = f(x) f ðx1 Þ ( f ðx2 Þ (für alle x1 ; x2 2 D mit x1 < x2 ) x f( x1 ) x1 f(x2 ) x2 x Gilt nur das Zeichen < oder >, so heißt die Funktion streng monoton wachsend bzw. streng monoton fallend. Viele Funktionen zeigen ein bestimmtes Monotonieverhalten nur in Teilintervallen ihres Definitionsbereiches.
70 2.4 Periodizität Die Funktionswerte wiederholen sich, wenn man in der x-Richtung um eine Periode p fortschreitet: f ðx + pÞ ¼ f ðxÞ (für alle x 2 D) III Funktionen und Kurven y Periode p f(x) x f(x + p) y = f(x) x+p x Mit p ist auch + k . p eine Periode der Funktion ðk 2 N *Þ. Die kleinste (positive) Periode heißt primitive Periode. 2.5 Umkehrfunktion (inverse Funktion) Definition Eine Funktion y ¼ f ðxÞ heißt umkehrbar, wenn aus x1 6¼ x2 stets f ðx1 Þ 6¼ f ðx2 Þ folgt (zu verschiedenen Abszissen gehören verschiedene Ordinaten). Die Umkehrfunktion von y ¼ f ðxÞ wird durch das Symbol y ¼ f /1 ðxÞ oder besser y ¼ g ðxÞ gekennzeichnet. Bestimmung der Funktionsgleichung der Umkehrfunktion Jede streng monoton fallende oder wachsende Funktion ist umkehrbar. Bei der Umkehrung werden Definitions- und Wertebereich miteinander vertauscht. In vielen Fällen lässt sich die Funktionsgleichung der Umkehrfunktion schrittweise wie folgt ermitteln: 1. Die Funktionsgleichung y ¼ f ðxÞ wird zunächst nach der Variablen x aufgelöst: x ¼ g ðyÞ 1Þ . 2. Durch formales Vertauschen der beiden Variablen erhält man hieraus die Umkehrfunktion y ¼ g ðxÞ von y ¼ f ðxÞ. Die Rechenschritte dürfen auch in der umgekehrten Reihenfolge ausgeführt werden. Zeichnerische Konstruktion der Umkehrfunktion Die Kurve y ¼ f ðxÞ wird Punkt für Punkt an der Winkelhalbierenden des 1. Quadranten, d. h. an der Geraden y ¼ x gespiegelt. y y = f(x) y=x y = g(x) x 1Þ Die Auflösung muss möglich und eindeutig sein. x ¼ g ðyÞ heißt auch „die nach x aufgelöste Form von y ¼ f ðxÞ“.
3 Grenzwert und Stetigkeit einer Funktion & 71 Beispiel y ¼ f ðxÞ ¼ x þ2 , x x 6¼ 0 Auflösen der Gleichung nach x : xy ¼ x þ 2 ) x y / x ¼ x ðy / 1Þ ¼ 2 Vertauschen der beiden Variablen führt zur Umkehrfunktion: y ¼ g ðxÞ ¼ 2 ; x /1 ) x ¼ g ðyÞ ¼ 2 y/1 x 6¼ 1 & 3 Grenzwert und Stetigkeit einer Funktion 3.1 Grenzwert einer Folge Definition einer Zahlenfolge Unter einer (reellen) Zahlenfolge ( kurz als Folge bezeichnet) versteht man eine geordnete Menge reeller Zahlen. Jeder positiven ganzen Zahl n wird dabei in eindeutiger Weise eine reelle Zahl an zugeordnet. Symbolische Schreibweise: han i ¼ a1 ; a2 ; a3 ; . . . ; an ; . . . a1 ; a2 ; a3 ; . . .: Glieder der Folge ðn 2 N *Þ an : allgemeines Glied der Folge (n-tes Glied) Grenzwert einer Zahlenfolge Die reelle Zahl g heißt Grenzwert oder Limes der Zahlenfolge han i, wenn es zu jedem e > 0 eine positive ganze Zahl n0 gibt, so dass für alle n ( n0 stets j an / g j < e ist. Eine Folge han i heißt konvergent, wenn sie einen Grenzwert g besitzt. Symbolische Schreibweise: lim an ¼ g n!1 Eine Folge han i, die keinen Grenzwert besitzt, heißt divergent. Eine Folge hat höchstens einen Grenzwert. & Beispiel Die Folge han i ¼ & % 1 1 1 1 1 ¼ 1; ; ; . . . ; ; . . . ist konvergent mit dem Grenzwert g ¼ lim ¼ 0 n!1 n n 2 3 n (sog. Nullfolge). &
72 III Funktionen und Kurven 3.2 Grenzwert einer Funktion 3.2.1 Grenzwert für x ! x0 Eine Funktion y ¼ f ðxÞ sei in einer Umgebung von x0 definiert. Gilt dann für jede im Definitionsbereich der Funktion liegende und gegen die Stelle x0 konvergierende Zahlenfolge hxn i mit xn 6¼ x0 stets lim f ðxn Þ ¼ g, so heißt g der Grenzwert von y ¼ f ðxÞ n!1 für x ! x0 (Grenzwert an der Stelle x0 ). Symbolische Schreibweise: lim f ðxÞ ¼ g x ! x0 Man beachte, dass die Funktion an der Stelle x0 nicht definiert sein muss. Der Grenzwert an dieser Stelle (Definitionslücke) kann trotzdem vorhanden sein. Beispiel & lim x!1 ðx þ 1Þ ðx / 1Þ x2 / 1 ¼ lim ðx þ 1Þ ¼ 2 ¼ lim x!1 x!1 x /1 x /1 Kürzen des gemeinsamen Faktors x / 1 ist erlaubt, da dieser wegen x 6¼ 1 von 0 verschieden ist! & 3.2.2 Grenzwert für x ! + 1 Besitzt eine Funktion y ¼ f ðxÞ die Eigenschaft, dass die Folge ihrer Funktionswerte für jede über alle Grenzen hinaus wachsende Zahlenfolge hxn i ðxn 2 DÞ gegen eine Zahl g strebt, so heißt g der Grenzwert von y ¼ f ðxÞ für x ! 1 (Grenzwert im „Unendlichen“). Symbolische Schreibweise: lim f ðxÞ ¼ g x!1 Analog wird der Grenzwert lim x ! /1 f ðxÞ erklärt. Beispiel & lim x!1 0 1 x 1 ¼ lim A ¼ 0 x!1 @ 1 1 þ x2 þx x ðZähler ¼ 1 ; Nenner ! 1Þ & 3.3 Rechenregeln für Grenzwerte Voraussetzung: Alle auftretenden Grenzwerte sind vorhanden. (1) (2) (3) lim C . f ðxÞ ¼ C . ! lim f ðxÞ x ! x0 4 ðC 2 RÞ x ! x0 lim ½ f ðxÞ + gðxÞ% ¼ lim f ðxÞ + lim g ðxÞ x ! x0 lim ½ f ðxÞ . g ðxÞ% ¼ x ! x0 x ! x0 ! x ! x0 4 ! 4 lim f ðxÞ . lim g ðxÞ x ! x0 x ! x0
3 Grenzwert und Stetigkeit einer Funktion 3 (4) lim x ! x0 lim (5) x ! x0 f ðxÞ g ðxÞ 2 ¼ lim x ! x0 ! x ! x0 (8) lim g ðxÞ ¼ 6 0Þ x ! x0 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi p ffiffiffiffiffiffiffiffi n f ðxÞ ¼ n lim f ðxÞ h x ! x0 (7) ðVoraussetzung : lim g ðxÞ x ! x0 lim ½ f ðxÞ % n ¼ (6) lim f ðxÞ x ! x0 73 a f ðxÞ 4 ¼ a lim f ðxÞ in x ! x0 1 0 lim f ðxÞ x ! x0 lim ½ log a f ðxÞ % ¼ log a ! x ! x0 lim f ðxÞ x ! x0 4 ð f ðxÞ > 0Þ Diese Regeln gelten sinngemäß auch für Grenzübergänge vom Typ x ! þ 1 bzw. x ! / 1. 3.4 Grenzwertregel von Bernoulli und de l’Hospital 0“ 1“ Für Grenzwerte, die auf einen unbestimmten Ausdruck der Form oder führen, „0 „1 gilt die sog. Bernoulli-de l’Hospitalsche Regel: lim x ! x0 f ðxÞ f 0 ðxÞ ¼ lim 0 x ! x0 g ðxÞ g ðxÞ Voraussetzung: f ðxÞ und g ðxÞ sind in einer Umgebung von x 0 stetig differenzierbar und der Grenzwert auf der rechten Seite existiert. Anmerkungen (1) (2) In einigen Fällen ist die Regel mehrmals anzuwenden, ehe man zu einem Ergebnis kommt; es gibt jedoch auch Fälle, in denen die Regel versagt. Die Regel gilt auch für Grenzübergänge vom Typ x ! + 1. & Beispiel lim x!0 sin 2 x 0 ! 1 / cos x 0 (Zähler und Nenner streben jeweils gegen 0) Regel von Bernoulli-de l’Hospital: lim x!0 sin 2 x ðsin 2 xÞ 0 2 . sin x . cos x ¼ lim ¼ lim ¼ lim ð2 . cos xÞ ¼ 2 . cos 0 ¼ 2 . 1 ¼ 2 x ! 0 ð1 / cos xÞ 0 x!0 x!0 1 / cos x sin x &
74 III Funktionen und Kurven Unbestimmte Ausdrücke der Form 0 . 1, 1 / 1, 0 0 , 1 1 oder 1 0 lassen sich in vielen 0 1 oder zurückführen: Fällen wie folgt durch elementare Umformungen auf den Typ 0 1 Funktion j ðxÞ (A) lim j ðxÞ Elementare Umformung x ! x0 u ðxÞ 1 0.1 u ðxÞ . vðxÞ 1.0 vðxÞ 1 vðxÞ (B) u ðxÞ / vðxÞ 1/1 (C) u ðxÞ v ðxÞ 0 0, 1 0, 1 1 & ðu ðxÞ > 0Þ oder vðxÞ 1 u ðxÞ / 1 u ðxÞ 1 u ðxÞ . vðxÞ e v ðxÞ . ln u ðxÞ Beispiel lim ðx . ln xÞ ! 0 . 1 x!0 (vom Vorzeichen abgesehen; x > 0Þ Elementare Umformung ( Typ (A) mit u ðxÞ ¼ x und v ðxÞ ¼ ln x; 2. Version): 0 1 ln x 1 lim ðx . ln xÞ ¼ lim @ ! x!0 x!0 1 1 A x Regel von Bernoulli-de L’Hospital: 1 1 B x C ln x ðln xÞ C ¼ lim ð/ xÞ ¼ 0 ¼ lim 3 20 ¼ lim B lim ðx . ln xÞ ¼ lim @ 1 A x!0 x!0 x!0 x!0 @ x!0 1A 1 / 2 x x x 0 1 0 0 & 3.5 Stetigkeit einer Funktion Eine in x0 und einer gewissen Umgebung von x0 definierte Funktion y ¼ f ðxÞ heißt an der Stelle x0 stetig, wenn der Grenzwert der Funktion für x ! x0 vorhanden ist und mit dem dortigen Funktionswert übereinstimmt: lim f ðxÞ ¼ f ðx0 Þ x ! x0 Eine Funktion, die an jeder Stelle ihres Definitionsbereiches stetig ist, heißt eine stetige Funktion. Eine Funktion y ¼ f ðxÞ heißt an der Stelle x0 unstetig, wenn f ðx 0 Þ nicht vorhanden ist oder f ðx 0 Þ vom Grenzwert verschieden ist oder dieser nicht existiert. Es gibt dabei verschiedene Arten von Unstetigkeitsstellen (z. B. Lücken, Pole oder Unendlichkeitsstellen, Sprünge; siehe hierzu auch Abschnitt 5.2).
3 Grenzwert und Stetigkeit einer Funktion 75 Unstetigkeiten (in Beispielen) (1) Hebbare Lücke f ðxÞ ¼ x3 þ x ; x y x 6¼ 0 Diese Funktion ist an der Stelle x ¼ 0 nicht definiert und daher zunächst unstetig. Der Grenzwert jedoch existiert: lim f ðxÞ ¼ lim x!0 x!0 x3 þ x x ðx 2 þ 1Þ ¼ lim ¼ lim ðx 2 þ 1Þ ¼ 1 x!0 x!0 x x 1 (wegen x 6¼ 0 darf gekürzt werden) x Die Definitionslücke bei x ¼ 0 lässt sich jedoch durch die nachträgliche Festlegung f ð0Þ ¼ lim f ðxÞ ¼ lim x!0 x!0 x3 þ x ¼ 1 x (Funktionswert ¼ Grenzwert) beheben. Damit ist f ðxÞ überall stetig und kann durch die Gleichung f ðxÞ ¼ x 2 þ 1 beschrieben werden (Parabel). (2) Pol oder Unendlichkeitsstelle f ðxÞ ¼ 1 ð1 / xÞ 2 ; y x 6¼ 1 20 Der Grenzwert an der Stelle x ¼ 1 ist nicht vorhanden: lim f ðxÞ ¼ lim x!1 1 x!1 ð1 / xÞ 2 10 ¼ 1 Die Definitionslücke bei x ¼ 1 lässt sich daher nicht beheben, die Funktion bleibt somit an dieser Stelle unstetig. 1 x (3) Sprungunstetigkeit (endlicher Sprung) f ðxÞ ¼ s ðxÞ ¼ 8 <1 : 0 f ür 9 x ( 0= y ; 1 x < 0 lim f ðxÞ ¼ lim 0 ¼ 0 x!0 ðx < 0Þ x!0 ðx < 0Þ lim f ðxÞ ¼ lim 1 ¼ 1 x!0 ðx > 0Þ x!0 ðx > 0Þ |fflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Diese Funktion ist an der Sprungstelle x ¼ 0 zwar definiert, f ð0Þ ¼ s ð0Þ ¼ 1, jedoch unstetig, da sich der linksseitige Grenzwert vom rechtsseitigen Grenzwert unterscheidet und f ðxÞ daher an dieser Stelle keinen Grenzwert besitzt: ) Grenzwert an der Stelle x ¼ 0 ist nicht vorhanden! x
76 III Funktionen und Kurven 4 Ganzrationale Funktionen (Polynomfunktionen) 4.1 Definition der ganzrationalen Funktionen (Polynomfunktionen) f ðxÞ ¼ an x n þ an / 1 x n / 1 þ . . . þ a1 x þ a0 ðan 6¼ 0Þ n: Polynomgrad ðn 2 N Þ a0 ; a1 ; . . . an : Reelle Polynomkoeffizienten Ganzrationale Funktionen oder Polynomfunktionen sind überall definiert und stetig. Sie werden in der Regel nach fallenden Potenzen geordnet (siehe hierzu III.4.5, Horner-Schema). Sonderfall: n ¼ 0 ) Konstante Funktion f ðxÞ ¼ a 0 ¼ const: 4.2 Lineare Funktionen (Geraden) 4.2.1 Allgemeine Geradengleichung Ax þ By þ C ¼ 0 ðA 2 þ B 2 6¼ 0Þ 4.2.2 Hauptform einer Geraden Gegeben: Steigung m und Achsenabschnitt b (Schnittpunkt mit der y-Achse) y y = mx + b y ¼ mx þ b m ¼ tan a b a x (a: Steigungswinkel) 4.2.3 Punkt-Steigungsform einer Geraden Gegeben: Ein Punkt P1 ¼ ðx1 ; y1 Þ und die Steigung m oder der Steigungswinkel a ðm ¼ tan aÞ y / y1 ¼ m x / x1 y P P1 a y1 x1 y – y1 a x – x1 y x x
4 Ganzrationale Funktionen (Polynomfunktionen) 77 4.2.4 Zwei-Punkte-Form einer Geraden Gegeben: Zwei verschiedene Punkte P1 ¼ ðx1 ; y1 Þ und P2 ¼ ðx2 ; y2 Þ y P y / y1 y2 / y1 ¼ x / x1 x2 / x1 P2 ðx1 6¼ x2 Þ P1 y1 a y – y1 y2 – y 1 a x 2 – x1 y2 x – x1 x1 x2 y x x 4.2.5 Achsenabschnittsform einer Geraden Gegeben: Achsenabschnitte a und b auf der x- und y-Achse x y þ ¼ 1 a b ða 6¼ 0; b 6¼ 0Þ y b a; b können auch negativ sein! x a 4.2.6 Hessesche Normalform einer Geraden Gegeben: p: Senkrechter Abstand des Nullpunktes O von der Geraden y a: Winkel zwischen dem Lot vom Nullpunkt O auf die Gerade und der positiven x-Achse p x . cos a þ y . sin a ¼ p 0 a x 4.2.7 Abstand eines Punktes von einer Geraden Gegeben: Gerade A x þ B y þ C ¼ 0 und ein Punkt P1 ¼ ðx1 ; y1 Þ der Ebene " " " " "Ax þ By þ C" " 1 " 1 d ¼ " qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " " " 2 2 A þB " " y P1 = (x 1 ;y 1 ) d p ðA 2 þ B 2 6¼ 0Þ 0 x
78 III Funktionen und Kurven 4.2.8 Schnittwinkel zweier Geraden Gegeben: Zwei Geraden g1 und g2 mit den Gleichungen y ¼ m1 x þ b1 und y ¼ m2 x þ b2 " " " m2 / m1 " " " tan d ¼ " 1 þ m1 . m2 " Voraussetzung: y g2 d " g1 " ð0 ) d ) 90 Þ x m1 . m2 6¼ / 1 Sonderfälle: (1) g1 k g2 : m1 ¼ m 2 und (2) g1 ? g2 : m1 . m2 ¼ / 1 d ¼ 0" und d ¼ 90" 4.3 Quadratische Funktionen (Parabeln) Hinweis: Die nach rechts bzw. nach links geöffneten Parabeln werden in Abschnitt 13.5 behandelt. 4.3.1 Hauptform einer Parabel y ¼ ax2 þ bx þ c y S ða 6¼ 0Þ a ¼ 6 0: a > 0: a < 0: "ffnungsparameter nach oben geöffnete Parabel nach unten geöffnete Parabel 3 2 b 4ac / b2 Scheitelpunkt: S ¼ / ; 2a 4a a>0 x a<0 S y Sonderfall: a ¼ 1, b ¼ c ¼ 0 y = x2 Normalparabel y ¼ x2 S x
4 Ganzrationale Funktionen (Polynomfunktionen) 79 4.3.2 Produktform einer Parabel y y ¼ a ðx / x1 Þ ðx / x2 Þ a 6¼ 0: "ffnungsparameter x1 ; x2 : Nullstellen der Parabel ' x / x1 Linearfaktoren x / x2 Sonderfall: x1 x2 x S x1 ¼ x2 ) y ¼ aðx / x1 Þ 2 ) Die Parabel berührt die x-Achse im Scheitelpunkt S ¼ ðx1 ; 0Þ („doppelte Nullstelle“). 4.3.3 Scheitelpunktsform einer Parabel y y / y0 ¼ a ðx / x0 Þ 2 a 6¼ 0: "ffnungsparameter x0 ; y0 : Koordinaten des Scheitelpunktes S x0 x y0 S 4.4 Polynomfunktionen höheren Grades (n-ten Grades) 4.4.1 Abspaltung eines Linearfaktors Ist x1 eine Nullstelle der Polynomfunktion f ðxÞ vom Grade n, d. h. f ðx1 Þ ¼ 0, so ist f ðxÞ in der Produktform f ðxÞ ¼ ðx / x1 Þ . f1 ðxÞ darstellbar. Der Faktor ðx / x1 Þ heißt Linearfaktor, f1 ðxÞ ist das sog. 1. reduzierte Polynom vom Grade n / 1. 4.4.2 Nullstellen einer Polynomfunktion Eine Polynomfunktion n-ten Grades besitzt höchstens n reelle Nullstellen (Fundamentalsatz der Algebra, siehe hierzu auch VIII.4). 4.4.3 Produktdarstellung einer Polynomfunktion f ðxÞ ¼ an ðx / x1 Þ ðx / x2 Þ . . . ðx / xn Þ x1 ; x2 ; . . . ; xn : Nullstellen von f ðxÞ ðan 6¼ 0Þ
80 III Funktionen und Kurven Die Faktoren ðx / x1 Þ; ðx / x2 Þ; . . . ; ðx / xn Þ heißen Linearfaktoren, die Produktdarstellung daher auch Zerlegung der Polynomfunktion in Linearfaktoren. Ist zum Beispiel x1 eine k-fache Nullstelle von f ðxÞ, so tritt der Linearfaktor ðx / x1 Þ k-mal auf. Ist die Anzahl k der (reellen) Nullstellen kleiner als der Polynomgrad n, so lautet die Zerlegung wie folgt: f ðxÞ ¼ an ðx / x1 Þ ðx / x2 Þ . . . ðx / xk Þ . f *ðxÞ f *ðxÞ: & ðan 6¼ 0Þ Polynomfunktion vom Grade n / k ohne (reelle) Nullstellen Beispiel y ¼ 3 x 3 þ 18 x 2 þ 9 x / 30 Nullstellen: x1 ¼ / 5 ; Produktdarstellung: x2 ¼ / 2 ; x3 ¼ 1 y ¼ 3 ðx þ 5Þ ðx þ 2Þ ðx / 1Þ & 4.5 Horner-Schema Für eine Polynomfunktion 3. Grades vom Typ f ðxÞ ¼ a3 x 3 þ a2 x 2 þ a1 x þ a0 ða3 6¼ 0Þ erfolgt die Berechnung des Funktionswertes an der Stelle x0 nach dem folgenden Schema (Horner-Schema): a3 x0 %: #: a1 # ða2 þ a3 x0 Þ x0 a0 # ða1 þ a2 x0 þ a3 x 20 Þ x0 % % a1 þ a2 x0 þ a3 x 20 a0 þ a1 x0 þ a2 x 20 þ a3 x 30 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} f ðx0 Þ Multiplikation mit x0 a3 % a2 # a3 x0 a2 þ a3 x0 Addition der in der 1. und 2. Zeile untereinander stehenden Werte Anmerkungen (1) (2) & Das Horner-Schema gilt sinngemäß auch für Polynomfunktionen höheren Grades ðn > 3Þ. Das Polynom muss dabei nach fallenden Potenzen geordnet sein. Fehlt in der Funktionsgleichung eine Potenz, so ist im Horner-Schema der entsprechende Koeffizient gleich null zu setzen! Beispiel f ðxÞ ¼ 3;2 x 3 / 2 x 2 þ 5;1 x þ 10; 3,2 x0 ¼ 2 3,2 f ð2Þ ¼ ? /2 5,1 10 6,4 8,8 27,8 4,4 13,9 37,8 Ergebnis: f ð2Þ ¼ 37;8 &
4 Ganzrationale Funktionen (Polynomfunktionen) 81 4.6 Reduzierung einer Polynomfunktion (Nullstellenberechnung) Ist x1 eine Nullstelle von f ðxÞ ¼ a3 x 3 þ a2 x 2 þ a1 x þ a0 , so gilt (Abschnitt 4.4.1): f ðxÞ ¼ ðx / x1 Þ . f1 ðxÞ ¼ ðx / x1 Þ ðb2 x 2 þ b1 x þ b0 Þ Dabei ist f1 ðxÞ ¼ b2 x 2 þ b1 x þ b0 das 1. reduzierte Polynom von f ðxÞ vom Grade 2, dessen Koeffizienten man wie folgt aus dem Horner-Schema erhält: a3 x1 a2 a1 a0 a3 x1 ða2 þ a3 x1 Þ x1 ða1 þ a2 x1 þ a3 x 21 Þ x1 a3 a2 þ a3 x1 a1 þ a2 x1 þ a3 x 21 a0 þ a1 x1 þ a2 x 21 þ a3 x 31 |ffl{zffl} |fflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} b2 b1 b0 f ðx1 Þ ¼ 0 Die restlichen (reellen) Nullstellen von f ðxÞ sind dann (falls überhaupt vorhanden) die Lösungen der quadratischen Gleichung f1 ðxÞ ¼ 0. Anmerkungen (1) (2) (3) & Die Reduzierung einer Polynomfunktion 3. Grades setzt die Kenntnis einer Nullstelle x1 voraus. Diese lässt sich oft durch Probieren, Erraten oder durch graphische oder numerische Rechenverfahren ermitteln (siehe hierzu I.4.3, I.4.4 und I.4.5). Bei Polynomfunktionen 4. und höheren Grades erfolgt die Nullstellenberechnung analog durch mehrmalige Reduzierung, bis man auf eine quadratische Gleichung stößt. Bei der Reduzierung spielt die Reihenfolge, in der die Nullstellen bestimmt werden, keine Rolle. Die Produktdarstellung der Polynomfunktion ist davon unabhängig. Beispiel f ðxÞ ¼ / x 3 þ 5 x 2 / 3 x / 9 Durch Probieren findet man eine Nullstelle bei x1 ¼ 3. Abspaltung des zugehörigen Linearfaktors ðx / 3Þ mit Hilfe des Horner-Schemas führt zu: /1 x1 ¼ 3 5 /3 /9 /3 6 9 /1 2 3 0 |fflfflfflfflffl{zfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflffl{zfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflffl{zfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflffl{zfflfflfflfflffl} b2 b1 b0 f ð3Þ 1. reduziertes Polynom : Weitere Nullstellen: Produktdarstellung: f1 ðxÞ ¼ / x 2 þ 2 x þ 3 /x2 þ 2x þ 3 ¼ 0 oder x2 / 2x / 3 ¼ 0 ) x2 ¼ / 1 ; x3 ¼ 3 2 f ðxÞ ¼ / ðx / 3Þ ðx þ 1Þ ðx / 3Þ ¼ / ðx / 3Þ ðx þ 1Þ &
82 III Funktionen und Kurven 4.7 Interpolationspolynome 4.7.1 Allgemeine Vorbetrachtungen Von einer unbekannten Funktion y ¼ f ðxÞ sind n þ 1 verschiedene Kurvenpunkte (sog. Stützpunkte) bekannt: P0 ¼ ðx0 ; y0 Þ; P1 ¼ ðx1 ; y1 Þ; P2 ¼ ðx2 ; y2 Þ; . . . ; Pn ¼ ðxn ; yn Þ Die Abszissen x0 ; x1 ; x2 ; . . . ; xn heißen Stützstellen, die zugehörigen Ordinaten y0 ; y1 ; y2 ; . . . ; yn Stützwerte. Wir setzen dabei voraus, dass die Stützstellen xi paarweise voneinander verschieden sind. Es gibt dann genau eine Polynomfunktion n-ten (oder auch niedrigeren) Grades, die durch diese Punkte verläuft. y Pn–1 P0 Nährungspolynom P1 y0 x0 y1 x1 Pn P2 y2 x2 yn–1 xn–1 yn xn x Diese Näherungsfunktion wird als Interpolationspolynom bezeichnet, da man mit ihr z. B. beliebige Zwischenwerte der (unbekannten) Funktion im Intervall x0 ) x ) xn näherungsweise berechnen kann. In der Praxis erweist sich der direkte Lösungsansatz y ¼ a0 þ a1 x þ a2 x 2 þ . . . þ an x n als wenig geeignet. Setzt man nämlich der Reihe nach die Koordinaten der n þ 1 Stützpunkte P0 ; P1 ; P2 ; . . . ; Pn in diesen Ansatz ein, so erhält man ein lineares Gleichungssystem mit n þ 1 Gleichungen und ebenso vielen unbekannten Koeffizienten a0 ; a1 ; a2 ; . . . ; an , das sich jedoch nur mit erheblichem Rechenaufwand (Gaußscher Algorithmus!) lösen lässt. 4.7.2 Interpolationsformel von Lagrange Das Lagrangesche Interpolationspolynom durch n þ 1 verschiedene Punkte besitzt die Form y ¼ y0 . L0 ðxÞ þ y1 . L1 ðxÞ þ y2 . L2 ðxÞ þ . . . þ yn . Ln ðxÞ x0 ; x1 ; x2 ; . . . ; xn : y0 ; y1 ; y2 ; . . . ; yn : Stützstellen Stützwerte L0 ðxÞ; L1 ðxÞ; L2 ðxÞ; . . . ; Ln ðxÞ: Lagrangesche Koeffizientenfunktionen
4 Ganzrationale Funktionen (Polynomfunktionen) 83 Die Lagrangeschen Koeffizientenfunktionen Lk ðxÞ sind Polynome n-ten Grades und wie folgt definiert: L0 ðxÞ ¼ ðx / x1 Þ ðx / x2 Þ ðx / x3 Þ . . . ðx / xn Þ ðx0 / x1 Þ ðx0 / x2 Þ ðx0 / x3 Þ . . . ðx0 / xn Þ L1 ðxÞ ¼ ðx / x0 Þ ðx / x2 Þ ðx / x3 Þ . . . ðx / xn Þ ðx1 / x0 Þ ðx1 / x2 Þ ðx1 / x3 Þ . . . ðx1 / xn Þ ðx / x0 Þ ðx L2 ðxÞ ¼ ðx2 / x0 Þ ðx2 .. . ðx / x0 Þ ðx Ln ðxÞ ¼ ðxn / x0 Þ ðxn / x1 Þ ðx / x3 Þ . . . ðx / xn Þ / x1 Þ ðx2 / x3 Þ . . . ðx2 / xn Þ / x1 Þ ðx / x2 Þ . . . ðx / xn / 1 Þ / x1 Þ ðxn / x2 Þ . . . ðxn / xn / 1 Þ Anmerkungen (1) (2) & In der Koeffizientenfunktion Lk ðxÞ fehlt genau der Faktor ðx / xk Þ. Der Nenner ist dabei stets der Wert des Zählers an der Stelle xk ðk ¼ 0; 1; . . . ; nÞ. Nachteil der Interpolationsformel von Lagrange (z. B. gegenüber der Newton-Interpolation, siehe Abschnitt 4.7.3): Soll ein weiterer Stützpunkt hinzugenommen werden, um den Grad des Näherungspolynoms um 1 zu erhöhen, so müssen sämtliche Koeffizientenfunktionen neu berechnet werden. Beispiel k 0 1 2 3 xk 0 2 5 7 yk 12 / 16 / 28 54 Das Lagrangesche Näherungspolynom durch diese vier Stützpunkte ist von höchstens 3. Grade. Lösungsansatz: y ¼ y0 . L0 ðxÞ þ y1 . L1 ðxÞ þ y2 . L2 ðxÞ þ y3 . L3 ðxÞ Bestimmung der Koeffizientenfunktionen: L0 ðxÞ ¼ ðx / x1 Þ ðx / x2 Þ ðx / x3 Þ ðx / 2Þ ðx / 5Þ ðx / 7Þ 1 ¼ ¼/ ðx 3 / 14 x 2 þ 59 x / 70Þ ðx0 / x1 Þ ðx0 / x2 Þ ðx0 / x3 Þ ð0 / 2Þ ð0 / 5Þ ð0 / 7Þ 70 L1 ðxÞ ¼ ðx / x0 Þ ðx / x2 Þ ðx / x3 Þ ðx / 0Þ ðx / 5Þ ðx / 7Þ 1 ¼ ¼ ðx 3 / 12 x 2 þ 35 xÞ ðx1 / x0 Þ ðx1 / x2 Þ ðx1 / x3 Þ ð2 / 0Þ ð2 / 5Þ ð2 / 7Þ 30 L2 ðxÞ ¼ ðx / x0 Þ ðx / x1 Þ ðx / x3 Þ ðx / 0Þ ðx / 2Þ ðx / 7Þ 1 ¼ ¼ / ðx 3 / 9 x 2 þ 14 xÞ ðx2 / x0 Þ ðx2 / x1 Þ ðx2 / x3 Þ ð5 / 0Þ ð5 / 2Þ ð5 / 7Þ 30 L3 ðxÞ ¼ ðx / x0 Þ ðx / x1 Þ ðx / x2 Þ ðx / 0Þ ðx / 2Þ ðx / 5Þ 1 ¼ ¼ ðx 3 / 7 x 2 þ 10 xÞ ðx3 / x0 Þ ðx3 / x1 Þ ðx3 / x2 Þ ð7 / 0Þ ð7 / 2Þ ð7 / 5Þ 70
84 III Funktionen und Kurven Näherungspolynom nach Lagrange: y ¼ y 0 . L 0 ðxÞ þ y 1 . L 1 ðxÞ þ y 2 . L 2 ðxÞ þ y 3 . L 3 ðxÞ ¼ 3 2 3 2 1 1 ¼ 12 . / ðx 3 / 14 x 2 þ 59 x / 70Þ / 16 . ðx 3 / 12 x 2 þ 35 xÞ / 70 30 3 2 3 2 1 1 / 28 . / ðx 3 / 9 x 2 þ 14 xÞ þ 54 . ðx 3 / 7 x 2 þ 10 xÞ ¼ 30 70 ¼ x 3 / 5 x 2 / 8 x þ 12 & 4.7.3 Interpolationsformel von Newton Das Newtonsche Interpolationspolynom durch n þ 1 verschiedene Punkte besitzt die Form y ¼ a0 þ a1 ðx / x0 Þ þ a2 ðx / x0 Þ ðx / x1 Þ þ a3 ðx / x0 Þ ðx / x1 Þ ðx / x2 Þ þ . . . . . . þ an ðx / x0 Þ ðx / x1 Þ ðx / x2 Þ . . . ðx / xn / 1 Þ x0 ; x1 ; x2 ; . . . ; xn : y0 ; y1 ; y2 ; . . . ; yn : Stützstellen Stützwerte Pk ¼ ðxk ; yk Þ: k-ter Stützpunkt ðk ¼ 0, 1, 2, . . . , nÞ Die Berechnung der Koeffizienten a0 ; a1 ; a2 ; . . . ; an erfolgt zweckmäßigerweise nach dem sog. Steigungs- oder Differenzenschema: k xk yk I a0 0 x0 y0 1 x1 y1 2 x2 y2 3 x3 y3 . . . . . . n . . . . . . xn . . . . . . yn II a1 ½ x0 ; x1 % ½ x1 ; x2 % ½ x2 ; x3 % ...... III a2 ½ x0 ; x1 ; x2 % ½ x1 ; x2 ; x3 % ...... a3 ½ x0 ; x1 ; x2 ; x3 % ...... ......
4 Ganzrationale Funktionen (Polynomfunktionen) 85 Die Größen ½ x0 ; x1 %; ½ x0 ; x1 ; x2 %; ½ x0 ; x1 ; x2 ; x3 %; . . . heißen dividierte Differenzen 1., 2., 3., . . . Ordnung und sind wie folgt definiert: Dividierte Differenzen 1. Ordnung (Spalte I) Sie werden aus zwei aufeinanderfolgenden Stützpunkten gebildet: y0 x0 y1 ½ x1 ; x2 % ¼ x1 .. . ½ x0 ; x1 % ¼ / / / / y1 x1 y2 x2 Dividierte Differenzen 2. Ordnung (Spalte II) Sie werden aus drei aufeinanderfolgenden Stützpunkten gebildet: ½ x0 ; x1 ; x2 % ¼ ½ x0 ; x1 % / ½ x1 ; x2 % x0 / x2 ½ x1 ; x2 ; x3 % ¼ ½ x1 ; x2 % / ½ x2 ; x3 % x1 / x3 .. . Dividierte Differenzen 3. Ordnung (Spalte III) Sie werden aus vier aufeinanderfolgenden Stützpunkten gebildet: ½ x0 ; x1 ; x2 ; x3 % ¼ ½ x0 ; x1 ; x2 % / ½ x1 ; x2 ; x3 % x0 / x3 ½ x1 ; x2 ; x3 ; x4 % ¼ ½ x1 ; x2 ; x3 % / ½ x2 ; x3 ; x4 % x1 / x4 .. . Entsprechend sind die dividierten Differenzen höherer Ordnung definiert. Anmerkung Vorteil der Interpolationsformel von Newton (z. B. gegenüber der Lagrange-Interpolation, siehe Abschnitt 4.7.2): Die Anzahl der Stützpunkte kann beliebig vergrößert (oder auch verkleinert) werden, ohne dass die Koeffizienten neu berechnet werden müssen (das Rechenschema ist nur entsprechend zu ergänzen).
86 & III Funktionen und Kurven Beispiel k 0 1 2 3 xk 0 2 5 7 yk 12 / 16 / 28 54 Das Newtonsche Näherungspolynom durch diese vier Stützpunkte ist von höchstens 3. Grade. Lösungsansatz: y ¼ a0 þ a1 ðx / x0 Þ þ a2 ðx / x0 Þ ðx / x1 Þ þ a3 ðx / x0 Þ ðx / x1 Þ ðx / x2 Þ Berechnung der Koeffizienten nach dem Steigungs- oder Differenzenschema: k xk yk I II III a0 a1 0 12 0 1 2 / 16 2 5 / 28 3 7 54 a2 / 14 /4 2 9 a3 1 41 a0 ¼ 12; a1 ¼ / 14; a2 ¼ 2; a3 ¼ 1 Näherungspolynom nach Newton: y ¼ a0 þ a1 ðx / x0 Þ þ a2 ðx / x0 Þ ðx / x1 Þ þ a 3 ðx / x0 Þ ðx / x1 Þ ðx / x2 Þ ¼ ¼ 12 / 14ðx / 0Þ þ 2 ðx / 0Þ ðx / 2Þ þ 1 ðx / 0Þ ðx / 2Þ ðx / 5Þ ¼ ¼ 12 / 14 x þ 2 x ðx / 2Þ þ x ðx / 2Þ ðx / 5Þ ¼ ¼ 12 / 14 x þ 2 x 2 / 4 x þ x ðx 2 / 7 x þ 10Þ ¼ ¼ 12 / 14 x þ 2 x 2 / 4 x þ x 3 / 7 x 2 þ 10 x ¼ ¼ x 3 / 5 x 2 / 8 x þ 12 & 5 Gebrochenrationale Funktionen 5.1 Definition der gebrochenrationalen Funktionen f ðxÞ ¼ gðxÞ am x m þ am / 1 x m / 1 þ . . . þ a1 x þ a0 ¼ hðxÞ bn x n þ bn / 1 x n / 1 þ . . . þ b1 x þ b0 ðam 6¼ 0; bn 6¼ 0Þ g ðxÞ: Zählerpolynom vom Grade m h ðxÞ: Nennerpolynom vom Grade n n > m: Echt gebrochenrationale Funktion (sonst unecht gebrochen) Definitionsbereich: x 2 R mit Ausnahme der Nullstellen des Nennerpolynoms h ðxÞ
5 Gebrochenrationale Funktionen 87 5.2 Nullstellen, Definitionslücken, Pole Nullstelle x0 Es gilt f ðx0 Þ ¼ 0, d. h. g ðx0 Þ ¼ 0 und hðx0 Þ ¼ 6 0. Definitionslücke x0 Der Nenner der gebrochenrationalen Funktion verschwindet an der Stelle x0 , also gilt h ðx0 Þ ¼ 0. Die Definitionslücken fallen daher mit den (reellen) Nullstellen des Nenners zusammen. Es gibt somit höchstens n (reelle) Definitionslücken, ermittelt aus der Gleichung h ðxÞ ¼ 0. Pol oder Unendlichkeitsstelle x0 Ein Pol x0 ist eine Definitionslücke besonderer Art: Nähert man sich der Stelle x0 , so strebt der Funktionswert gegen þ 1 oder / 1. In einer Polstelle gilt somit h ðx0 Þ ¼ 0 und g ðx0 Þ ¼ 6 0, falls Zähler und Nenner keine gemeinsamen Nullstellen haben (siehe auch weiter unten). Die in einem Pol errichtete Parallele zur y-Achse heißt Polgerade (senkrechte Asymptote). Verhält sich die Funktion bei Annäherung an den Pol von beiden Seiten her gleichartig, so liegt ein Pol ohne Vorzeichenwechsel, anderenfalls ein Pol mit Vorzeichenwechsel vor. Ist x0 eine k-fache Nullstelle des Nennerpolynoms h ðxÞ, so liegt ein Pol k-ter Ordnung vor: k ¼ gerade ) Pol ohne Vorzeichenwechsel k ¼ ungerade ) Pol mit Vorzeichenwechsel Berechnung der Nullstellen und Pole Falls Zähler und Nenner gemeinsame Nullstellen und somit auch gemeinsame Linearfaktoren haben, geht man wie folgt vor: 1. Man zerlegt zunächst das Zähler- und Nennerpolynom jeweils in Linearfaktoren und kürzt gemeinsame Faktoren heraus. 2. Die im Zähler verbliebenen Linearfaktoren liefern dann die Nullstellen, die im Nenner verbliebenen Linearfaktoren die Pole der gebrochenrationalen Funktion. Durch das Herauskürzen gemeinsamer Linearfaktoren können u. U. Definitionslücken behoben und somit der Definitionsbereich der Funktion erweitert werden. & Beispiel y ¼ 3 x 4 / 12 x 3 / 9 x 2 þ 42 x / 24 3ðx þ 2Þ ðx / 1Þ 2 ðx / 4Þ ¼ x3 þ x2 / x / 1 ðx / 1Þ ðx þ 1Þ 2 ðx 6¼ 1; /1Þ Zähler und Nenner wurden in Linearfaktoren zerlegt, gemeinsame Linearfaktoren herausgekürzt: y ¼ 3 ðx þ 2Þ ðx / 1Þ ðx / 4Þ ðx þ 1Þ 2 Nullstellen: x1 ¼ / 2 ; x2 ¼ 1 ; x3 ¼ 4 Pole: x4 ¼ / 1 (Pol ohne Vorzeichenwechsel) Polgerade: x (Parallele zur y-Achse) ¼ /1 Die ursprünglich vorhandene Definitionslücke bei x ¼ 1 wurde somit behoben. &
88 III Funktionen und Kurven 5.3 Asymptotisches Verhalten im Unendlichen Echt gebrochenrationale Funktion Eine echt gebrochenrationale Funktion nähert sich im Unendlichen (d. h. für x ! + 1Þ stets der x-Achse: Asymptote im Unendlichen: y ¼ 0 Unecht gebrochenrationale Funktion Eine unecht gebrochenrationale Funktion f ðxÞ wird zunächst durch Polynomdivision in eine ganzrationale Funktion (Polynomfunktion) pðxÞ und eine echt gebrochenrationale Funktion r ðxÞ zerlegt: f ðxÞ ¼ p ðxÞ þ r ðxÞ. Im Unendlichen verschwindet r ðxÞ und die Funktion f ðxÞ nähert sich daher asymptotisch der Polynomfunktion p ðxÞ: Asymptote im Unendlichen: & y ¼ p ðxÞ (Polynom vom Grade m / n) Beispiel y ¼ 3 x 4 / 12 x 3 / 9 x 2 þ 42 x / 24 x3 þ x2 / x / 1 ðunecht gebrochenrationale Funktion; m ¼ 4; n ¼ 3Þ Polynomdivision: 9 x 2 þ 30 x / 39 ð3 x 4 / 12 x 3 / 9 x 2 þ 42 x / 24Þ : ðx 3 þ x 2 / x / 1Þ ¼ 3 x / 15 þ 3 x þ x2 / x / 1 |fflfflfflfflffl{zfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} / ð3 x 4 þ 3 x 3 / 3 x 2 / 3 xÞ p ðxÞ r ðxÞ / 15 x 3 / 6 x 2 þ 45 x / 24 / ð/ 15 x 3 / 15 x 2 þ 15 x þ 15Þ 9 x 2 þ 30 x / 39 Asymptote im Unendlichen: y ¼ 3 x / 15 (Polynom vom Grade 1 ! Gerade) & 6 Potenz- und Wurzelfunktionen 6.1 Potenzfunktionen mit ganzzahligen Exponenten Potenzfunktionen mit positiv-ganzzahligen Exponenten y ¼ xn; /1 < x < 1 (sog. Parabel n-ter Ordnung) ðn 2 N *Þ
6 Potenz- und Wurzelfunktionen 89 Eigenschaften (1) (2) Symmetrie: Für gerades n erhält man gerade Funktionen (Bild a)), für ungerades n ungerade Funktionen (Bild b)). Nullstelle: x1 ¼ 0 (n-fache Nullstelle) Bild a) zeigt die gerade Funktion y ¼ x 2 (Normalparabel), Bild b) die ungerade Funktion y ¼ x 3 (kubische Parabel). y y y = x2 y = x3 1 x –1 a) 1 x b) –1 Potenzfunktionen mit negativ-ganzzahligen Exponenten y ¼ x /n ¼ 1 ; xn x 6¼ 0 ðn 2 N *Þ Eigenschaften (1) (2) (3) Symmetrie: Für gerades n erhält man gerade Funktionen (Bild a)), für ungerades n ungerade Funktionen (Bild b)). Pol: x1 ¼ 0 (Pol n-ter Ordnung) Polgerade: x ¼ 0 (y-Achse) Asymptote im Unendlichen: y ¼ 0 (x-Achse) Bild a) zeigt die gerade Funktion y ¼ x / 2 , Bild b) die ungerade Funktion y ¼ x / 1 . y y y = x –1 1 y = x –2 y = x –2 y = x –1 1 x 1 a) 1 x b)
90 III Funktionen und Kurven 6.2 Wurzelfunktionen pffiffiffi Die Wurzelfunktionen y ¼ n x sind die Umkehrfunktionen der auf das Intervall x ( 0 beschränkten Potenzfunktionen y ¼ x n ðn ¼ 2; 3; 4; . . .Þ : y ¼ ffiffiffi p n x; x ( 0 ðn ¼ 2; 3; 4; . . .Þ Eigenschaften (1) (2) Monotonie: Streng monoton wachsend Nullstelle: x1 ¼ 0 pffiffiffi Bild a) zeigt die Wurzelfunktion y ¼ x (Umkehrfunktion von y ¼ x 2 , x ( 0), pffiffiffi Bild b) die Wurzelfunktion y ¼ 3 x (Umkehrfunktion von y ¼ x 3 , x ( 0). y y 1 1 y = √x 3 y = √x y = x2 1 a) y = x3 x 1 x b) 6.3 Potenzfunktionen mit rationalen Exponenten Unter einer Potenzfunktion mit rationalem Exponenten versteht man die Wurzelfunktion m y ¼ xn ¼ ffiffiffiffiffiffi p n m x ; x > 0 ðm 2 Z ; n 2 N *Þ (n-te Wurzel aus x m ) Eigenschaften (1) (2) (3) Monotonie: Bei positivem Exponenten streng monoton wachsend (Bild a)), bei negativem Exponenten streng monoton fallend (Bild b)). Definitionsbereich: x > 0, bei positivem Exponenten x ( 0. Erweiterung auf beliebige reelle Exponenten a: a y ¼ x a ¼ e ln x ¼ e a . ln x ðx > 0; ln x : natürlicher Logarithmus von xÞ
7 Trigonometrische Funktionen 91 Bild a) zeigt die streng monoton wachsende Funktion y ¼ x 2=3 ðx ( 0Þ, Bild b) die streng monoton fallende Funktion y ¼ x / 1=2 ðx > 0Þ. y y y = x 2/3 1 y = x –1/2 1 x 1 5 1 a) x b) 7 Trigonometrische Funktionen Weitere Bezeichnungen: Winkelfunktionen, Kreisfunktionen 7.1 Winkelmaße Winkel werden im Grad- oder Bogenmaß gemessen. Bogenmaß eines Winkels v Bogenmaß x : Maßzahl der Länge des Kreisbogens, der im Einheitskreis dem Winkel a gegenüberliegt 2Þ . Einer vollen Umdrehung entsprechen im Gradmaß 360" (Altgrad), im Bogenmaß 2 p rad (gelesen: Radiant) 3Þ . 1 a Bogenmaß x u Umrechnung der Winkelmaße Vom Grad- ins Bogenmaß: x ¼ p a 180" Vom Bogen- ins Gradmaß: a ¼ 180" x p 1" ' 0,017 453 rad; 2Þ 3Þ 1 rad ' 57,2958" In einem beliebigen Kreis ist x das Verhältnis aus der Kreisbogenlänge b und dem Radius r ðx ¼ b=rÞ. Das Bogenmaß ist eine dimensionslose Größe, man lässt daher die Einheit rad meist weg. Neben dem Altgrad gibt es noch den Neugrad. Einer vollen Umdrehung entsprechen dabei 400 gon.
92 III Funktionen und Kurven Drehsinn eines Winkels v Die Winkel erhalten wie folgt ein Vorzeichen: Im Gegenuhrzeigersinn überstrichene Winkel werden positiv, im Uhrzeigersinn überstrichene Winkel negativ gezählt. P x a –a u –x P' 7.2 Definition der trigonometrischen Funktionen Darstellung im rechtwinkeligen Dreieck a ist ein spitzer Winkel in einem rechtwinkeligen Dreieck ð0" ) a ) 90" Þ. Definitionsgemäß gilt dann: sin a ¼ Gegenkathete a ¼ Hypotenuse c cos a ¼ Ankathete Hypotenuse tan a ¼ Gegenkathete a ¼ Ankathete b cot a ¼ Ankathete b ¼ Gegenkathete a ¼ b c c a a b a, b: Katheten c: Hypotenuse Darstellung im Einheitskreis Für einen beliebigen (positiven oder negativen) Winkel a gilt definitionsgemäß (P ist dabei der zum Winkel a gehörende Kreispunkt): „Obere Tangente“ cot a P sin a ¼ Ordinate von P 1 cos a ¼ Abszisse von P sin a tan a ¼ Abschnitt auf der „rechten Kreistangente“ cot a ¼ Abschnitt auf der „oberen Kreistangente“ v a cos a u tan a „Rechte Tangente“
7 Trigonometrische Funktionen 93 Quadrantenregel (Vorzeichenregel) Quadrant I II III IV Sinus þ þ / / Kosinus þ / / þ Tangens þ / þ / Kotangens þ / þ / v II I a u III IV 7.3 Sinus- und Kosinusfunktion Die trigonometrischen Funktionen y ¼ sin x und y ¼ cos x zeigen den folgenden Verlauf (x : Winkel im Bogenmaß): y y = cos x y = sin x 1 –p –p 2 0 p 2 p 3 2 p 2p 5 2 p 3p x –1 Eigenschaften ðk 2 ZÞ y ¼ sin x y ¼ cos x Definitionsbereich /1 < x < 1 /1 < x < 1 Wertebereich /1 ) y ) 1 /1 ) y ) 1 Periode (primitive) 2p 2p Symmetrie ungerade gerade Nullstellen xk ¼ k . p xk ¼ Relative Maxima xk ¼ p þ k . 2p 2 xk ¼ k . 2 p Relative Minima xk ¼ 3 p þ k . 2p 2 xk ¼ p þ k . 2 p p þk .p 2
94 III Funktionen und Kurven 7.4 Tangens- und Kotangensfunktion Die trigonometrischen Funktionen y ¼ tan x und y ¼ cot x zeigen den in den Bildern a) und b) dargestellten Verlauf (x : Winkel im Bogenmaß): y y 1 1 p – 23 p – p – 2 0 p 2 p 3 2 p 2p 5 2 p x – 2 p – 23 a) Tangensfunktion p –p – p 2 0 p 2 p 3 2 p 2p x b) Kotangensfunktion Eigenschaften ðk 2 ZÞ y ¼ tan x y ¼ cot x Definitionsbereich x 2 R mit Ausnahme p der Stellen xk ¼ þk .p 2 x 2 R mit Ausnahme der Stellen xk ¼ k . p Wertebereich /1 < y < 1 /1 < y < 1 Periode (primitive) p p Symmetrie ungerade ungerade Nullstellen xk ¼ k . p xk ¼ Pole xk ¼ Senkrechte Asymptoten x ¼ p þk .p 2 p þk .p 2 xk ¼ k . p p þk .p 2 x ¼ k .p Beide Funktionen besitzen keine relativen Extremwerte. 7.5 Wichtige Beziehungen zwischen den trigonometrischen Funktionen Zusammenhang zwischen sin x und cos x ! p4 cos x ¼ sin x þ 2 ! p4 sin x ¼ cos x / 2 Der Kosinus läuft dem Sinus um p=2 voraus, der Sinus läuft dem Kosinus um p=2 hinterher.
7 Trigonometrische Funktionen 95 Trigonometrischer Pythagoras sin 2 x þ cos 2 x ¼ 1 Weitere elementare Beziehungen tan x ¼ sin x 1 ¼ cos x cot x cot x ¼ cos x 1 ¼ sin x tan x Umrechnungen zwischen den trigonometrischen Funktionen sin x cos x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi + 1 / cos 2 x sin x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 / sin 2 x cos x + tan x sin x + qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 / sin 2 x cot x + qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 / sin 2 x sin x + tan x cot x tan x + qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 þ tan 2 x 1 + qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 þ cot 2 x 1 + qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 þ tan 2 x cot x + qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 þ cot 2 x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 / cos 2 x 1 cot x cos x cos x + qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 / cos 2 x 1 tan x Das Vorzeichen wird nach der Quadrantenregel bestimmt (siehe Abschnitt 7.2). 7.6 Trigonometrische Formeln 7.6.1 Additionstheoreme sin ðx1 + x2 Þ ¼ sin x1 . cos x2 + cos x1 . sin x2 cos ðx1 + x2 Þ ¼ cos x1 . cos x2 * sin x1 . sin x2 tan ðx1 + x2 Þ ¼ tan x1 + tan x2 1 * tan x1 . tan x2 cot ðx1 + x2 Þ ¼ cot x1 . cot x2 * 1 cot x2 + cot x1
96 III Funktionen und Kurven 7.6.2 Formeln für halbe Winkel rffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 / cos x 2 2 r ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi !x4 1 þ cos x cos ¼ + 2 2 r ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi !x4 1 / cos x sin x 1 / cos x tan ¼ + ¼ ¼ 2 1 þ cos x 1 þ cos x sin x sin !x4 ¼ + Das Vorzeichen wird nach der Quadrantenregel bestimmt (siehe Abschnitt 7.2). 7.6.3 Formeln für Winkelvielfache Formeln für doppelte Winkel sin ð2 xÞ ¼ 2 . sin x . cos x cos ð2 xÞ ¼ cos 2 x / sin 2 x ¼ 1 / 2 . sin 2 x ¼ 2 . cos 2 x / 1 tan ð2 xÞ ¼ 2 . tan x 1 / tan 2 x Formeln für dreifache Winkel sin ð3 xÞ ¼ 3 . sin x / 4 . sin3 x cos ð3 xÞ ¼ 4 . cos 3 x / 3 . cos x tan ð3 xÞ ¼ 3 . tan x / tan 3 x 1 / 3 . tan 2 x Formeln für n-fache Winkel (n = 2, 3, 4, . . .) sin ðn xÞ ¼ !n4 1 þ . sin x . cos n / 1 x / !n4 5 k : 3 . sin 3 x . cos n / 3 x þ . sin 5 x . cos n / 5 x / þ . . . cos ðn xÞ ¼ cos n x / !n4 !n4 !n4 2 . sin 2 x . cos n / 2 x þ Binomialkoeffizient (siehe I.2.7) !n4 4 . sin 4 x . cos n / 4 x / þ . . .
7 Trigonometrische Funktionen 7.6.4 Formeln für Potenzen sin 2 x ¼ 1 ½1 / cos ð2 xÞ% 2 sin 3 x ¼ 1 ½3 . sin x / sin ð3 xÞ% 4 sin 4 x ¼ 1 ½ cos ð4 xÞ / 4 . cos ð2 xÞ þ 3% 8 cos 2 x ¼ 1 ½1 þ cos ð2 xÞ% 2 cos 3 x ¼ 1 ½3 . cos x þ cos ð3 xÞ% 4 cos 4 x ¼ 1 ½ cos ð4 xÞ þ 4 . cos ð2 xÞ þ 3% 8 7.6.5 Formeln für Summen und Differenzen !x þ x 4 !x / x 4 1 2 1 2 . cos 2 2 !x þ x 4 !x / x 4 1 2 1 2 . sin sin x1 / sin x2 ¼ 2 . cos 2 2 !x þ x 4 !x / x 4 1 2 1 2 cos x1 þ cos x2 ¼ 2 . cos . cos 2 2 !x þ x 4 !x / x 4 1 2 1 2 cos x1 / cos x2 ¼ / 2 . sin . sin 2 2 sin x1 þ sin x2 ¼ 2 . sin tan x1 + tan x2 ¼ sin ðx1 + x2 Þ cos x1 . cos x2 sin ðx1 þ x2 Þ þ sin ðx1 / x2 Þ ¼ 2 . sin x1 . cos x2 sin ðx1 þ x2 Þ / sin ðx1 / x2 Þ ¼ 2 . cos x1 . sin x2 cos ðx1 þ x2 Þ þ cos ðx1 / x2 Þ ¼ 2 . cos x1 . cos x2 cos ðx1 þ x2 Þ / cos ðx1 / x2 Þ ¼ / 2 . sin x1 . sin x2 97
98 III Funktionen und Kurven 7.6.6 Formeln für Produkte sin x1 . sin x2 ¼ 1 ½ cos ðx1 / x2 Þ / cos ðx1 þ x2 Þ% 2 cos x1 . cos x2 ¼ 1 ½cos ðx1 / x2 Þ þ cos ðx1 þ x2 Þ% 2 sin x1 . cos x2 ¼ 1 ½ sin ðx1 / x2 Þ þ sin ðx1 þ x2 Þ% 2 tan x1 . tan x2 ¼ tan x1 þ tan x2 cot x1 þ cot x2 7.7 Anwendungen in der Schwingungslehre 7.7.1 Allgemeine Sinus- und Kosinusfunktion y Allgemeine Sinusfunktion y ¼ a . sin ðb x þ cÞ a ða > 0; b > 0Þ x0 Eigenschaften (1) (2) (3) x y = a sin(bx + c) –a Periode: p ¼ 2 p=b Wertebereich: / a ) y ) a Verschiebung auf der x-Achse, bezogen auf die elementare Sinusfunktion y ¼ sin x („Startpunkt“): x0 ¼ / c=b (für c > 0 ist die Kurve nach links, für c < 0 nach rechts verschoben) Allgemeine Kosinusfunktion y ¼ a . cos ðb x þ cÞ Eigenschaften (1) (2) (3) p = 2 p/b y a y = a cos(bx + c) ða > 0; b > 0Þ x0 –a x p = 2 p/b Periode: p ¼ 2 p=b Wertebereich: / a ) y ) a Verschiebung auf der x-Achse, bezogen auf die elementare Kosinusfunktion y ¼ cos x („Startpunkt“): x0 ¼ / c=b (für c > 0 ist die Kurve nach links, für c < 0 nach rechts verschoben)
7 Trigonometrische Funktionen 99 7.7.2 Harmonische Schwingungen (Sinusschwingungen) 7.7.2.1 Gleichung einer harmonischen Schwingung Auslenkung y eines Federpendels (Feder-Masse-Schwingers) in Abhängigkeit von der Zeit t : y ¼ A . sin ðw t þ jÞ A: w: j: T: f: y ðA; w > 0Þ T A Amplitude (maximale Auslenkung) Kreisfrequenz der Schwingung Phase, Phasenwinkel oder Nullphasenwinkel Schwingungsdauer oder Periode Frequenz T ¼ 2 p=w, f ¼ 1=T ¼ w=2 p w ¼ 2 p f ¼ 2 p=T – f/v t y = A sin( vt + f) –A Eine in der Kosinusform y ¼ A . cos ðw t þ jÞ dargestellte harmonische Schwingung lässt sich wie folgt in die Sinusform umschreiben: y ¼ A . cos ðw t þ jÞ ¼ A . sin 3 2 p ¼ A . sin ðw t þ j *Þ wt þ j þ 2 |fflfflffl{zfflfflffl} Nullphasenwinkel j * Regel: Nullphasenwinkel j um p=2 vergrößern 7.7.2.2 Darstellung einer harmonischen Schwingung im Zeigerdiagramm Eine harmonische Schwingung y ¼ A . sin ðw t þ jÞ lässt sich in einem Zeigerdiagramm durch einen rotierenden Zeiger der Länge A darstellen. 4Þ Die Rotation erfolgt dabei aus der durch den Nullphasenwinkel j eindeutig bestimmten Anfangslage heraus um den Nullpunkt mit der Winkelgeschwindigkeit w im Gegenuhrzeigersinn. Die Ordinate der Zeigerspitze entspricht dabei dem augenblicklichen Funktionswert der Schwingung (Bild a)). v + cos A sin( v t + f) A vt A f A sin f u a) 4Þ Darstellung durch komplexe Zeiger: siehe VIII.8.1. – sin b) + sin – cos
100 III Funktionen und Kurven Bei der bildlichen Darstellung einer Schwingung im Zeigerdiagramm zeichnet man verabredungsgemäß nur die Anfangslage (Zeiger der Länge A unter dem Winkel j gegen die Horizontale). Lässt man auch einen negativen „Amplitudenfaktor“ A zu, so gelten für das Abtragen der unverschobenen Schwingungen ðj ¼ 0Þ die folgenden Regeln (A < 0 bedeutet eine Vergrößerung des Phasenwinkels um p, d. h. eine zusätzliche Drehung des Zeigers um 180" (Bild b)): Schwingungstyp A > 0 A < 0 y ¼ A . sin ðw tÞ Zeiger nach rechts abtragen Zeiger nach links abtragen y ¼ A . cos ðw tÞ Zeiger nach oben abtragen Zeiger nach unten abtragen Liegen die Schwingungen in der „phasenverschobenen“ Form y ¼ A . sin ðw t þ jÞ bzw. y ¼ A . cos ðw t þ j) vor, so erfolgt eine zusätzliche Drehung um den Nullphasenwinkel j (für j > 0 im Gegenuhrzeigersinn, für j < 0 im Uhrzeigersinn). + cos Beispiel & Das nebenstehende Bild zeigt die Anfangslage der folgenden Zeiger: ! p4 y1 ¼ 4 . sin w t þ 4 ! p4 y2 ¼ / 3 . sin w t / 3 3 2 3 y3 ¼ 3 . cos w t / p 4 y2 3 60° 4 45° 135° y1 + sin 3 y3 & 7.7.3 Superposition (!berlagerung) gleichfrequenter harmonischer Schwingungen Die ungestörte !berlagerung zweier gleichfrequenter harmonischer Schwingungen y1 ¼ A1 . sin ðw t þ j1 Þ und y2 ¼ A2 . sin ðw t þ j2 Þ führt zu einer resultierenden Schwingung der gleichen Frequenz (Superpositionsprinzip der Physik). Im Zeigerdiagramm werden die Zeiger von y1 und y2 nach der aus der Vektorrechnung bekannten Parallelogrammregel zu einem resultierenden Zeiger y ¼ A . sin ðw t þ jÞ zusammengesetzt. Amplitude A und Nullphasenwinkel j können direkt abgelesen oder nach den folgenden Formeln berechnet werden ðA1 > 0; A2 > 0Þ: y = y1 + y2 y ¼ y1 þ y2 ¼ A . sin ðw t þ jÞ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi A ¼ A 21 þ A 22 þ 2 A1 A2 . cos ðj2 / j1 Þ tan j ¼ A1 . sin j1 þ A2 . sin j2 A1 . cos j1 þ A2 . cos j2 Anmerkungen (1) y2 A A2 f2 f A1 y1 f1 Bei der Berechnung des Nullphasenwinkels j aus der angegebenen Gleichung ist die Lage des resultierenden Zeigers zu berücksichtigen (Skizze anfertigen und den Quadranten des Winkels bestimmen).
8 Arkusfunktionen 101 (2) Die Formeln für Amplitude A und Phasenwinkel j gelten auch dann, wenn beide Einzelschwingungen in der Kosinusform vorliegen. Die resultierende Schwingung ist dann ebenfalls eine (gleichfrequente) Kosinusschwingung vom Typ y ¼ A . cos ðw t þ jÞ. & Beispiel y = y1 + y2 Ungestörte !berlagerung zweier Sinusschwingungen: 3 2 ! p4 2 y1 ¼ 4 . sin w t þ ; y2 ¼ 3 . sin w t þ p 8 3 A y2 p 2 ; j2 ¼ p 8 3 sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 3 2ffi 2 p A ¼ 4 2 þ 3 2 þ 2 . 4 . 3 . cos ¼ p / 3 8 A1 ¼ 4 ; ¼ A2 ¼ 3 ; j1 ¼ f 4,7 62° y1 sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 3 2ffi 13 16 þ 9 þ 24 . cos p ¼ 4;68 24 2 2 p 8 3 3 2 ¼ 1;8806 tan j ¼ !p4 2 þ 3 . cos p 4 . cos 8 3 4 . sin !p4 3 þ 3 . sin ) j ¼ arctan 1;8806 ¼ 1;082 ¼ 62" Resultierende Schwingung: y ¼ y1 þ y2 ¼ 4;68 . sin ðw t þ 1;082Þ & 8 Arkusfunktionen Die Umkehrfunktionen der auf bestimmte Intervalle beschränkten trigonometrischen Funktionen heißen Arkus- oder zyklometrische Funktionen. Die Intervalle müssen dabei so gewählt werden, dass die trigonometrischen Funktionen dort in streng monotoner Weise sämtliche Funktionswerte durchlaufen und somit umkehrbar sind. Der Funktionswert einer Arkusfunktion ist ein im Bogen- oder Gradmaß dargestellter Winkel. 8.1 Arkussinus- und Arkuskosinusfunktion y p Arkussinusfunktion y ¼ arcsin x mit / 1 ) x ) 1 ist die Umkehrfunktion der auf das Intervall / p=2 ) x ) p=2 beschränkten Sinusfunktion. Der Arkussinus liefert nur Winkel aus dem 1. und 4. Quadrant. 2 y = arcsin x 1 –1 –p 2 x
102 III Funktionen und Kurven y Arkuskosinusfunktion p y ¼ arccos x mit / 1 ) x ) 1 ist die Umkehrfunktion der auf das Intervall 0 ) x ) p beschränkten Kosinusfunktion. p 2 y = arccos x Der Arkuskosinus liefert nur Winkel aus dem 1. und 2. Quadrant. 1 –1 x Eigenschaften y ¼ arcsin x y ¼ arccos x Definitionsbereich /1 ) x ) 1 p p / ) y ) 2 2 /1 ) x ) 1 Wertebereich 0 ) y ) p Symmetrie 5Þ ungerade Nullstellen x1 ¼ 0 x1 ¼ 1 Monotonie streng monoton wachsend streng monoton fallend 8.2 Arkustangens- und Arkuskotangensfunktion Arkustangensfunktion y p y ¼ arctan x mit / 1 < x < 1 ist die Umkehrfunktion der auf das Intervall / p=2 < x < p=2 beschränkten Tangensfunktion. Der Arkustangens liefert nur Winkel aus dem 1. und 4. Quadrant. Arkuskotangensfunktion y ¼ arccot x mit / 1 < x < 1 ist die Umkehrfunktion der auf das Intervall 0 < x < p beschränkten Kotangensfunktion. Der Arkuskotangens liefert nur Winkel aus dem 1. und 2. Quadrant. 5Þ y ¼ arccos x verläuft punktsymmetrisch zum Symmetriezentrum 2 y = arctan x x 1 – p 2 y p p y = arccot x 2 1 P ¼ ð0; p=2Þ auf der y-Achse. x
8 Arkusfunktionen 103 Eigenschaften y ¼ arctan x y ¼ arccot x Definitionsbereich /1 < x < 1 /1 < x < 1 Wertebereich / Symmetrie 6Þ ungerade Nullstellen x1 ¼ 0 Monotonie streng monoton wachsend streng monoton fallend Asymptoten p y ¼ + 2 y ¼ 0; p p < y < 2 2 0 < y < p y ¼ p Die Berechnung der Funktionswerte von y ¼ arccot x erfolgt nach der Formel arccot x ¼ p / arctan x 2 Bei Verwendung des Gradmaßes muss p=2 durch 90" ersetzt werden. 8.3 Wichtige Beziehungen zwischen den Arkusfunktionen arcsin x þ arccos x ¼ p=2 arctan x þ arccot x ¼ p=2 arcsin x ¼ arctan ! x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 / x2 arctan x ¼ arcsin ! x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 þ x2 arccos x ¼ arccot ! x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 / x2 arccot x ¼ arccos ! x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 þ x2 arccot x ¼ 8 < : arctan ð1=xÞ arctan ð1=xÞ þ p fur € 9 x > 0= x < 0 ; Formeln für negative Argumente 6Þ arcsin ð/ xÞ ¼ / arcsin x arccos ð/ xÞ ¼ p / arccos x arctan ð/ xÞ ¼ / arctan x arccot ð/ xÞ ¼ p / arccot x y ¼ arccot x verläuft punktsymmetrisch zum Symmetriezentrum P ¼ ð0; p=2Þ auf der y-Achse.
104 III Funktionen und Kurven 9 Exponentialfunktionen 9.1 Definition der Exponentialfunktionen e-Funktion (Basis e) y ¼ ex ; y /1 < x < 1 y = ex Basis: Eulersche Zahl e 3 2 1 n e ¼ lim 1 þ ¼ 2;718 281 . . . n!1 n 1 1 Allgemeine Exponentialfunktion (Basis a) y ¼ ax ; x y /1 < x < 1 ( ) y= 1 3 Basis: a > 0; a 6¼ 1 Das Bild zeigt die Exponentialfunktionen y ¼ 3 2 x 2(streng monoton wachsend) und 1 x y ¼ (streng monoton fallend). 3 x y = 2x 1 y ¼ a x ist auch als e-Funktion darstellbar: y ¼ a x ¼ e lx ðl ¼ ln aÞ Eigenschaften (1) (2) (3) Definitionsbereich: Wertebereich: 0 < Monotonie: l > 0 l < 0 /1 < x < 1 y < 1 (keine Nullstellen!) (d. h. a > 1): Streng monoton wachsend (d. h. 0 < a < 1): Streng monoton fallend (4) (5) (6) Asymptote: y ¼ 0 (x-Achse) y ð0Þ ¼ 1 (alle Kurven schneiden die y-Achse bei y ¼ 1) y ¼ a / x entsteht durch Spiegelung von y ¼ a x an der y-Achse. 1 x
9 Exponentialfunktionen 105 9.2 Spezielle Exponentialfunktionen aus den Anwendungen In den naturwissenschaftlich-technischen Anwendungen treten Exponentialfunktionen meist in der zeitabhängigen Form auf, z. B. bei Abkling- und Sättigungsfunktionen (t: Zeit). 9.2.1 Abklingfunktion y y ¼ a . e /lt þ b a+b oder y ¼ a . e / t=t þ b a > 0; l > 0; t ¼ 1=l > 0; – tt y=a e t ( 0 Eigenschaften (1) (2) (3) +b y=b b Streng monoton fallende Funktion. Asymptote für t ! 1: y ¼ b Tangente in t ¼ 0 schneidet die Asymptote an der Stelle t ¼ 1=l. t Tangente in t = 0 t y Sonderfall: b ¼ 0 a y ¼ a . e /lt – tt y=a e oder y ¼ a . e / t=t t Tangente in t = 0 t t Tangente in t = 0 y=a+b 9.2.2 Sättigungsfunktion y y ¼ a ð1 / e / l t Þ þ b oder a+b 1 0 y ¼ a 1 / e / t=t þ b a > 0; l > 0; t ¼ 1=l > 0; t ( 0 Eigenschaften (1) (2) (3) ( Streng monoton wachsende Funktion. Asymptote für t ! 1: y ¼ a þ b Tangente in t ¼ 0 schneidet die Asymptote an der Stelle t ¼ 1=l. – tt y = a 1– e )+b b t
106 III Funktionen und Kurven Sonderfall: b ¼ 0 y 1 0 y ¼ a 1 / e /lt a t Tangente in t = 0 y=a oder 1 0 y ¼ a 1 / e / t=t ( – tt y = a 1– e ) t 9.2.3 Wachstumsfunktion y ¼ y0 . e a t , y t ( 0 y0 > 0: Anfangsbestand (zur Zeit t ¼ 0) a > 0: Wachstumsrate y = y0 · e at y0 t 9.2.4 Gauß-Funktion (Gaußsche Glockenkurve) 2 y ¼ a . e / b ðx / x0 Þ , /1 < x < 1 y a a > 0, b > 0 y = a e – b ( x – x0 ) Eigenschaften (1) (2) (3) Maximum bei x0 : y ðx0 Þ ¼ a Symmetrieachse: x ¼ x0 (Parallele zur y-Achse durch das Maximum) Asymptote im Unendlichen: y ¼ 0 (x-Achse) y 9.2.5 Kettenlinie Eine an zwei Punkten P1 und P2 in gleicher Höhe befestigte, freihängende Kette nimmt unter dem Einfluss der Schwerkraft die geometrische Form einer Kettenlinie an ða > 0Þ: y ¼ a . cosh x x0 !x4 a 4 a ! x=a ¼ e þ e / x=a 2 P2 P1 a x y = a cosh a ( ) x 2
10 Logarithmusfunktionen 107 10 Logarithmusfunktionen 10.1 Definition der Logarithmusfunktionen Die Logarithmusfunktionen sind die Umkehrfunktionen der Exponentialfunktionen. Allgemeine Logarithmusfunktion y ¼ log a x mit x > 0 ist die Umkehrfunktion der Exponentialfunktion y ¼ a x ða > 0, a 6¼ 1Þ. Das nebenstehende Bild zeigt die Funktionen y ¼ log e x 0 ln x (streng monoton wachsend) und y ¼ log 0;5 x (streng monoton fallend). y y = ln x 1 1 5 –1 x y = log0,5 x Eigenschaften (1) (2) (3) (4) Definitionsbereich: x > 0 Wertebereich: / 1 < y < 1 Nullstellen: x1 ¼ 1 Monotonie: 0 < a < 1: Streng monoton fallend a > 1: Streng monoton wachsend (5) (6) (7) Asymptote: x ¼ 0 (y-Achse) Für jede (zulässige) Basis a gilt: log a 1 ¼ 0; log a a ¼ 1 Die Funktionskurve von y ¼ log a x erhält man durch Spiegelung von y ¼ a x an der Winkelhalbierenden des 1. Quadranten. 10.2 Spezielle Logarithmusfunktionen Natürlicher Logarithmus (a = e) y ¼ log e x 0 ln x ; y y = ex y=x x > 0 (Umkehrfunktion von y ¼ e x ) Das nebenstehende Bild zeigt, wie man y ¼ ln x durch Spiegelung von y ¼ e x an der Winkelhalbierenden y ¼ x erhält. 1 y = ln x 1 x
108 III Funktionen und Kurven Zehnerlogarithmus (Dekadischer oder Briggscher Logarithmus, a = 10) y ¼ log 10 x 0 lg x ; x > 0 Zweierlogarithmus (Binärlogarithmus, a = 2) y ¼ log 2 x 0 lb x ; x > 0 11 Hyperbelfunktionen 11.1 Definition der Hyperbelfunktionen y= = sinh x und y == cosh x y ¼ sinh x ¼ e x / e /x 2 y ¼ cosh x ¼ e x þ e /x 2 y 1 y = cosh x y = sinh x 1 x Für großes x gilt: sinh x ' cosh x ' 1 . ex 2 Eigenschaften y ¼ sinh x y ¼ cosh x Definitionsbereich /1 < x < 1 /1 < x < 1 Wertebereich /1 < y < 1 1 ) y < 1 Symmetrie ungerade gerade Nullstellen x1 ¼ 0 Extremwerte Monotonie x1 ¼ 0 (Minimum) streng monoton wachsend cosh x verläuft im Intervall x < 0 streng monoton fallend, im Intervall x ( 0 dagegen streng monoton wachsend.
11 Hyperbelfunktionen 109 y = tanh x und y = coth x y ¼ tanh x ¼ e x / e /x e x þ e /x y ¼ coth x ¼ e x þ e /x e x / e /x y y = coth x Asymptote 1 Für großes x gilt: y = tanh x 1 –1 tanh x ' coth x ' 1 y = coth x Eigenschaften y ¼ tanh x y ¼ coth x Definitionsbereich /1 < x < 1 jxj > 0 Wertebereich /1 < y < 1 jyj > 1 Symmetrie ungerade ungerade Nullstellen x1 ¼ 0 Pole Asymptote x1 ¼ 0 Monotonie streng monoton wachsend Asymptoten y ¼ +1 x ¼ 0 (y-Achse) y ¼ +1 coth x verläuft in den Intervallen x < 0 und x > 0 jeweils streng monoton fallend. 11.2 Wichtige Beziehungen zwischen den Hyperbelfunktionen Hyperbolischer Pythagoras cosh 2 x / sinh 2 x ¼ 1 Weitere elementare Beziehungen tanh x ¼ sinh x cosh x coth x ¼ cosh x 1 ¼ sinh x tanh x x
110 III Funktionen und Kurven Umrechnungen zwischen den Hyperbelfunktionen sinh x cosh x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi + cosh 2 x / 1 sinh x cosh x tanh x coth x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi sinh 2 x þ 1 sinh x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi sinh 2 x þ 1 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi sinh 2 x þ 1 sinh x + tanh x coth x tanh x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 / tanh 2 x 1 + qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 coth x / 1 1 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 / tanh 2 x coth x + qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi coth 2 x / 1 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi cosh 2 x / 1 1 coth x cosh x cosh x + qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi cosh 2 x / 1 1 tanh x Oberes Vorzeichen für x ( 0, unteres Vorzeichen für x < 0. 11.3 Formeln 11.3.1 Additionstheoreme sinh ðx1 + x2 Þ ¼ sinh x1 . cosh x2 + cosh x1 . sinh x2 cosh ðx1 + x2 Þ ¼ cosh x1 . cosh x2 + sinh x1 . sinh x2 tanh ðx1 + x2 Þ ¼ tanh x1 + tanh x2 1 + tanh x1 . tanh x2 coth ðx1 + x2 Þ ¼ 1 + coth x1 . coth x2 coth x1 + coth x2 11.3.2 Formeln für halbe Argumente rffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi cosh x / 1 sinh ¼ + (Oberes Vorzeichen für x ( 0, unteres für x < 0Þ 2 2 rffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi !x4 cosh x þ 1 cosh ¼ 2 2 !x4 sinh x cosh x / 1 ¼ ¼ tanh 2 cosh x þ 1 sinh x !x4
11 Hyperbelfunktionen 111 11.3.3 Formeln für Vielfache des Arguments Formeln für doppelte Argumente sinh ð2 xÞ ¼ 2 . sinh x . cosh x cosh ð2 xÞ ¼ cosh 2 x þ sinh 2 x ¼ 2 . cosh 2 x / 1 tanh ð2 xÞ ¼ 2 . tanh x 1 þ tanh 2 x Formeln für dreifache Argumente sinh ð3 xÞ ¼ 3 . sinh x þ 4 . sinh 3 x cosh ð3 xÞ ¼ 4 . cosh 3 x / 3 . cosh x tanh ð3 xÞ ¼ 3 . tanh x þ tanh 3 x 1 þ 3 . tanh 2 x Formeln für n-fache Argumente (n = 2, 3, 4, . . .) !n4 !n4 sinh ðn xÞ ¼ . cosh n / 1 x . sinh x þ . cosh n / 3 x . sinh 3 x þ 1 3 !n4 þ . cosh n / 5 x . sinh 5 x þ . . . 5 !n4 !n4 cosh ðn xÞ ¼ cosh n x þ . cosh n / 2 x . sinh 2 x þ . cosh n / 4 x . sinh 4 x þ . . . 2 4 !n4 : Binomialkoeffizient (siehe I.2.7) k 11.3.4 Formeln für Potenzen 1 ½ cosh ð2 xÞ / 1 % 2 1 ½ sinh ð3 xÞ / 3 . sinh x % sinh 3 x ¼ 4 1 sinh 4 x ¼ ½ cosh ð4 xÞ / 4 . cosh ð2 xÞ þ 3 % 8 sinh 2 x ¼ 1 ½cosh ð2 xÞ þ 1 % 2 1 cosh 3 x ¼ ½cosh ð3 xÞ þ 3 . cosh x % 4 1 cosh 4 x ¼ ½cosh ð4 xÞ þ 4 . cosh ð2 xÞ þ 3 % 8 cosh 2 x ¼
112 III Funktionen und Kurven 11.3.5 Formeln für Summen und Differenzen !x þ 1 2 !x þ 1 sinh x1 / sinh x2 ¼ 2 . cosh 2 !x þ 1 cosh x1 þ cosh x2 ¼ 2 . cosh 2 !x þ 1 cosh x1 / cosh x2 ¼ 2 . sinh 2 sinh x1 þ sinh x2 ¼ 2 . sinh tanh x1 + tanh x2 ¼ x2 4 !x / 1 2 4 ! x2 x1 / . sinh 2 4 ! x1 / x2 . cosh 2 4 ! x2 x1 / . sinh 2 . cosh x2 4 x2 4 x2 4 x2 4 sinh ðx1 + x2 Þ cosh x1 . cosh x2 11.3.6 Formeln für Produkte sinh x1 . sinh x2 ¼ 1 ½ cosh ðx1 þ x2 Þ / cosh ðx1 / x2 Þ% 2 cosh x1 . cosh x2 ¼ 1 ½ cosh ðx1 þ x2 Þ þ cosh ðx1 / x2 Þ% 2 sinh x1 . cosh x2 ¼ 1 ½ sinh ðx1 þ x2 Þ þ sinh ðx1 / x2 Þ% 2 tanh x1 . tanh x2 ¼ tanh x1 þ tanh x2 coth x1 þ coth x2 11.3.7 Formel von Moivre ðcosh x + sinh xÞ n ¼ cosh ðn xÞ + sinh ðn xÞ ¼ e + n x Sonderfall: ex n ¼ 1 ¼ cosh x þ sinh x e / x ¼ cosh x / sinh x ðn 2 N*Þ
12 Areafunktionen 113 12 Areafunktionen 12.1 Definition der Areafunktionen Die Umkehrfunktionen der Hyperbelfunktionen heißen Areafunktionen, wobei die Umkehrung von y ¼ cosh x im Intervall x ( 0 vorgenommen wird. Die Areafunktionen lassen sich durch logarithmische Funktionen ausdrücken. y = arsinh x und y = arcosh x 3 y ¼ arsinh x ¼ ln y qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 x þ x2 þ 1 3 y ¼ arcosh x ¼ ln y = arcosh x 1 ð/ 1 < x < 1Þ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 x þ x2 / 1 x 1 ðx ( 1Þ y = arsinh x Eigenschaften y ¼ arsinh x y ¼ arcosh x Definitionsbereich /1 < x < 1 x ( 1 Wertebereich /1 < y < 1 y ( 0 Symmetrie ungerade Nullstellen x1 ¼ 0 x1 ¼ 1 Monotonie streng monoton wachsend streng monoton wachsend y = artanh x und y = arcoth x 1 y ¼ artanh x ¼ . ln 2 ðj x j < 1Þ 1 y ¼ arcoth x ¼ . ln 2 ðj x j > 1Þ 3 1þx 1/x y 2 y = arcoth x 1 3 2 x þ1 x /1 y = arcoth x –1 1 y = artanh x x
114 III Funktionen und Kurven Eigenschaften y ¼ artanh x y ¼ arcoth x Definitionsbereich /1 < x < 1 jxj > 1 Wertebereich /1 < y < 1 jyj > 0 Symmetrie ungerade ungerade Nullstellen x1 ¼ 0 Pole x1=2 ¼ + 1 Monotonie streng monoton wachsend Asymptoten x ¼ +1 x1=2 ¼ + 1 x ¼ +1 y ¼ 0 (x-Achse) arcoth x verläuft in den Intervallen x < / 1 und x > 1 jeweils streng monoton fallend. 12.2 Wichtige Beziehungen zwischen den Areafunktionen Umrechnungen zwischen den Areafunktionen arsinh x arsinh x arcosh x artanh x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi + arcosh x 2 þ 1 x ! artanh qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi arcoth x2 þ 1 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi arcosh x arsinh x 2 / 1 artanh arcoth x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi! x2 / 1 x 0 1 ! x 1 artanh x arsinh qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi +arcosh @qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiA 1 / x2 1 / x2 0 1 ! 1 x q ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi arcoth x arsinh @ A +arcosh qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi x2 / 1 x2 / 1 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi! x2 þ 1 ! x arcoth qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi x2 / 1 arcoth 3 2 1 artanh x Oberes Vorzeichen für x > 0, unteres Vorzeichen für x < 0. x 3 2 1 x
13 Kegelschnitte 115 Additionstheoreme qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4 ! qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi arsinh x1 + arsinh x2 ¼ arsinh x1 1 þ x 22 + x2 1 þ x 21 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4 ! arcosh x1 + arcosh x2 ¼ arcosh x1 x2 + ðx 21 / 1Þ ðx 22 / 1Þ 3 2 x1 + x2 1 + x1 x2 3 2 1 + x1 x2 arcoth x1 + arcoth x2 ¼ arcoth x1 + x2 artanh x1 + artanh x2 ¼ artanh 13 Kegelschnitte 13.1 Allgemeine Gleichung eines Kegelschnittes Kegelschnitte sind ebene Kurven, die beim Schnitt eines geraden Kreiskegels mit Ebenen entstehen. Zu ihnen gehören Kreis, Ellipse, Hyperbel und Parabel. Gleichung eines Kegelschnittes in achsenparalleler Lage Ax2 þ By2 þ Cx þ Dy þ E ¼ 0 ðA 2 þ B 2 6¼ 0Þ Verlaufen die Symmetrieachsen der Kegelschnitte nicht parallel zu den Koordinatenachsen, so enthält die Kegelschnittgleichung noch ein gemischtes Glied (x; y-Glied). Durch eine Drehung des x; y-Systems lässt sich dann stets die achsenparallele Lage erzeugen (siehe I.9.1.3.3). Art des Kegelschnittes Kreis: A ¼ B Ellipse: A.B > 0 Hyperbel: A.B < 0 Parabel: A ¼ 0; B 6¼ 0 13.2 Kreis und A 6¼ B oder y 13.2.1 Geometrische Definition M P ¼ const: ¼ r B ¼ 0; A 6¼ 0 r M P x M : Mittelpunkt des Kreises r : Radius des Kreises ðr > 0Þ Symmetrieachsen: Durchmesser, d. h. jede Gerade durch den Kreismittelpunkt M
116 III Funktionen und Kurven 13.2.2 Mittelpunktsgleichung eines Kreises (Ursprungsgleichung) y x2 þ y2 ¼ r2 P = (x;y) y M ¼ ð0; 0Þ Symmetrieachsen: Jeder Durchmesser Tangente in P1 ¼ ðx1 ; y1 Þ: x x1 þ y y1 ¼ r r x M x 2 13.2.3 Kreis in allgemeiner Lage (Hauptform, verschobener Kreis) ðx / x0 Þ 2 þ ðy / y0 Þ 2 ¼ r 2 y P = (x;y) y M ¼ ðx0 ; y0 Þ r y0 Tangente in P1 ¼ ðx1 ; y1 Þ: M ðx / x0 Þ ðx1 / x0 Þ þ ðy / y0 Þ ðy1 / y0 Þ ¼ r 2 Der verschobene Kreis kann durch eine Parallelverschiebung des Koordinatensystems auf den Mittelpunktskreis (Ursprungskreis) zurückgeführt werden ðM ¼ ðx0 ; y0 Þ als Nullpunkt wählen). x x0 x 13.2.4 Gleichung eines Kreises in Polarkoordinaten r 2 / 2 r0 r . cos ðj / j0 Þ þ r 20 ¼ R 2 y P = (r;f) M ¼ ðr0 ; j0 Þ (in Polarkoordinaten) R: r Radius des Kreises x-Achse 0 13.2.5 Parameterdarstellung eines Kreises x ¼ x0 þ r . cos t y ¼ y0 þ r . sin t M ¼ ðx0 ; y0 Þ t: M r0 Pol: O ¼ ð0; 0Þ Polarachse: R ð0 ) t < 2 pÞ f0 f x y P = (x;y) y y0 M r t Winkelparameter r : Radius des Kreises x0 x x
13 Kegelschnitte 117 13.3 Ellipse 13.3.1 Geometrische Definition y F1 P þ F2 P ¼ const: ¼ 2 a P M: F1 ; F2 : 2 a: 2 b: e > 0: Mittelpunkt Brennpunkte Große Achse (Hauptachse) Kleine Achse1 (Nebenachse) 0 Brennweite F1 M ¼ F2 M ¼ e e2 ¼ a2 / b2 ða > b > 0Þ e ¼ e=a: Numerische Exzentrizität ðe < 1Þ Symmetrieachsen: b F1 e M x F2 a Koordinatenachsen Sonderfall b > a: Die Brennpunkte liegen jetzt auf der y-Achse (um 90" gedrehte Ellipse mit der Hauptachse 2 b, der Nebenachse 2 a und e 2 ¼ b 2 / a 2 Þ: Sonderfall a ¼ b: Kreis mit dem Radius r ¼ a 13.3.2 Mittelpunktsgleichung einer Ellipse (Ursprungsgleichung) y x2 y2 þ ¼ 1 a2 b2 P = (x;y) y M ¼ ð0; 0Þ b Symmetrieachsen: M Koordinatenachsen x x1 y y1 þ 2 ¼ 1 Tangente in P1 ¼ ðx1 ; y1 Þ: a2 b a x x 13.3.3 Ellipse in allgemeiner Lage (Hauptform, verschobene Ellipse) ðx / x0 Þ 2 ðy / y0 Þ 2 þ ¼ 1 a2 b2 M ¼ ðx0 ; y0 Þ Symmetrieachsen: Parallelen zu den Koordinatenachsen durch den Mittelpunkt M y P = (x;y) y b y0 a M Tangente in P1 ¼ ðx1 ; y1 Þ: ðx / x0 Þ ðx1 / x0 Þ ðy / y0 Þ ðy1 / y0 Þ þ ¼1 a2 b2 x0 x x Die verschobene Ellipse kann durch eine Parallelverschiebung des Koordinatensystems auf die Ursprungsellipse zurückgeführt werden ðM ¼ ðx0 ; y0 Þ als Nullpunkt wählenÞ.
118 III Funktionen und Kurven 13.3.4 Gleichung einer Ellipse in Polarkoordinaten Pol im Mittelpunkt b r ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 / e 2 . cos 2 j y ðe < 1Þ f M Pol: M ¼ ð0; 0Þ Polarachse: Große Achse (x-Achse) qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a2 / b2 e ¼ a Pol im linken Brennpunkt r ¼ p 1 / e . cos j P = (r;f) r b a y P = (r;f) ðe < 1Þ r f F1 Pol: F1 ¼ ð0; 0Þ (linker Brennpunkt) Polarachse: Große Achse (x-Achse) qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a2 / b2 b2 ; p ¼ e ¼ a a M F2 p 1 þ e . cos j x y Pol im rechten Brennpunkt r ¼ x P = (r;f) ðe < 1Þ r f Pol: F2 ¼ ð0; 0Þ (rechter Brennpunkt) Polarachse: Große Achse (x-Achse) qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a2 / b2 b2 e ¼ ; p ¼ a a 13.3.5 Parameterdarstellung einer Ellipse x ¼ x0 þ a . cos t y ¼ y0 þ b . sin t ð0 ) t < 2 pÞ M ¼ ðx0 ; y0 Þ t: F1 F2 M x y P = (x;y) y b y0 a M Parameter a, b: Große bzw. kleine Halbachse x0 x x
13 Kegelschnitte 119 13.4 Hyperbel 13.4.1 Geometrische Definition " " " F P / F P " ¼ const: ¼ 2 a 1 2 M: F1 ; F2 : S1 ; S2 : 2 a: 2 b: e > 0: e ¼ e=a: Mittelpunkt Brennpunkte Scheitelpunkte Große oder reelle Achse Kleine oder imaginäre Achse 1 0 Brennweite F1 M ¼ F2 M ¼ e ; Numerische Exzentrizität ðe > 1Þ y P b F 1 S1 e a S2 F 2 M e2 ¼ a2 þ b2 x ða > 0; b > 0Þ Symmetrieachsen: Koordinatenachsen 13.4.2 Mittelpunktsgleichung einer Hyperbel (Ursprungsgleichung) x2 y2 / ¼ 1 a2 b2 y b Asymptote y = – a x y M ¼ ð0; 0Þ P = (x;y) b Symmetrieachsen: Koordinatenachsen b x Asymptoten: y ¼ + a x x1 y y1 Tangente in P1 ¼ ðx1 ; y1 Þ: / 2 ¼ 1 a2 b F 1 S1 M a S2 F 2 x x Asymptote y = b x a 13.4.3 Hyperbel in allgemeiner Lage (Hauptform, verschobene Hyperbel) ðx / x0 Þ 2 ðy / y0 Þ 2 / ¼ 1 a2 b2 M ¼ ðx0 ; y0 Þ Symmetrieachsen: Parallelen zu den Koordinatenachsen durch den Mittelpunkt M b Asymptoten: y ¼ y0 + ðx / x0 Þ a Tangente in P1 ¼ ðx1 ; y1 Þ: y y Asymptote P = (x;y) b y0 F 1 S1 M a S2 F 2 Asymptote x0 x x ðx / x0 Þ ðx1 / x0 Þ ðy / y0 Þ ðy1 / y0 Þ / ¼1 a2 b2 Die verschobene Hyperbel kann durch eine Parallelverschiebung des Koordinatensystems auf die Ursprungshyperbel zurückgeführt werden ðM ¼ ðx0 ; y0 Þ als Nullpunkt wählenÞ.
120 III Funktionen und Kurven 13.4.4 Gleichung einer Hyperbel in Polarkoordinaten Pol im Mittelpunkt b r ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi e 2 . cos 2 j / 1 y ðe > 1Þ b F1 S1 P = (r;f) r f a S2 F 2 M x Pol: M ¼ ð0; 0Þ Polarachse: Große Achse (x-Achse) qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a2 þ b2 e ¼ a Pol im linken Brennpunkt r ¼ p e . cos j + 1 y ðe > 1Þ P = (r;f) r f F 1 S1 M ¼ ðe; 0Þ M x S2 F 2 Pol: F1 ¼ ð0; 0Þ (linker Brennpunkt) Polarachse: Große Achse (x-Achse) qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a2 þ b2 b2 ; p ¼ e ¼ a a Oberes Vorzeichen: Linker Ast Unteres Vorzeichen: Rechter Ast Pol im rechten Brennpunkt r ¼ /p e . cos j + 1 y ðe > 1Þ M ¼ ð/ e; 0Þ Pol: F2 ¼ ð0; 0Þ (rechter Brennpunkt) Polarachse: Große Achse (x-Achse) qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a2 þ b2 b2 e ¼ ; p ¼ a a Oberes Vorzeichen: Linker Ast Unteres Vorzeichen: Rechter Ast F 1 S1 M f S2 F 2 r P = (r;f) x
13 Kegelschnitte 121 13.4.5 Parameterdarstellung einer Hyperbel x ¼ x0 + a . cosh t y ¼ y0 þ b . sinh t y ð/ 1 < t < 1Þ Asymptote y P = (x;y) b M ¼ ðx0 ; y0 Þ y0 F 1 S1 t: Parameter Oberes Vorzeichen: Rechter Ast Unteres Vorzeichen: Linker Ast a S2 F2 M Asymptote x x0 x 13.4.6 Gleichung einer um 90" gedrehten Hyperbel y2 x2 / ¼ 1 a2 b2 y M ¼ ð0; 0Þ y P = (x;y) F2 Große Achse: y-Achse (Länge 2a) Kleine Achse: x-Achse (Länge 2b) a S2 b M Symmetrieachsen: Koordinatenachsen a Asymptoten: y ¼ + x b Asymptote S1 F1 x x Asymptote Verschobene Hyperbel ðy / y0 Þ 2 ðx / x0 Þ2 / ¼ 1 a2 b2 M ¼ ðx0 ; y0 Þ 13.4.7 Gleichung einer gleichseitigen oder rechtwinkeligen Hyperbel (a = b) x2 y2 / ¼ 1 a2 a2 oder x2 / y2 ¼ a2 M ¼ ð0; 0Þ Asymptoten: y ¼ + x (stehen aufeinander senkrecht) Legt man die Koordinatenachsen in Richtung der Asymptoten, so lautet die Gleichung der gleichseitigen Hyperbel x y ¼ a 2 =2. Verschobene Hyperbel ðx / x0 Þ 2 ðy / y0 Þ 2 / ¼ 1 a2 a2 Asymptoten: oder ðx / x0 Þ 2 / ðy / y0 Þ 2 ¼ a 2 y ¼ y0 + ðx / x0 Þ ðstehen aufeinander senkrechtÞ M ¼ ðx0 ; y0 Þ
122 III Funktionen und Kurven 13.5 Parabel Hinweis: Gleichungen der nach oben bzw. unten geöffneten Parabel siehe Abschnitt 4.3. 13.5.1 Geometrische Definition AP ¼ F P S: Scheitelpunkt F : Brennpunkt L: Leitlinie p: Parameter (Abstand des Brennpunktes von der Leitlinie: j p j ¼ 2 e) 2 3 j pj SF ¼ e ¼ e: Brennweite 2 p > 0: Nach rechts geöffnete Parabel p < 0: Nach links geöffnete Parabel Symmetrieachse: x-Achse 13.5.2 Scheitelgleichung einer Parabel y2 ¼ 2px S ¼ ð0; 0Þ Symmetrieachse: x-Achse Tangente in P1 ¼ ðx1 ; y1 Þ: y y1 ¼ p ðx þ x1 Þ y L P A S F x p y y P = (x;y) x x S 13.5.3 Parabel in allgemeiner Lage (Hauptform, verschobene Parabel) ðy / y0 Þ 2 ¼ 2 p ðx / x0 Þ S ¼ ðx0 ; y0 Þ Symmetrieachse: Parallele zur x-Achse durch den Scheitelpunkt S Tangente in P1 ¼ ðx1 ; y1 Þ: y y y0 P = (x;y) S ðy / y0 Þ ðy1 / y0 Þ ¼ p ðx þ x1 / 2 x0 Þ Die verschobene Parabel kann durch eine Parallelverschiebung des Koordinatensystems auf die Scheitelgleichung zurückgeführt werden ðS ¼ ðx0 ; y0 Þ als Nullpunkt wählenÞ. x0 x x
13 Kegelschnitte 123 13.5.4 Gleichung einer Parabel in Polarkoordinaten Pol im Scheitelpunkt y r ¼ 2 p . cos j ð1 þ cot 2 jÞ P = (r;f) r S ¼ ð0; 0Þ f S Pol: S ¼ ð0; 0Þ Polarachse: Symmetrieachse (x-Achse) Pol im Brennpunkt r ¼ y p 1 / cos j P = (r;f) r f S ¼ ð/ p=2; 0Þ Polarachse: x F S Pol: F ¼ ð0; 0Þ Symmetrieachse (x-Achse) 13.5.5 Parameterdarstellung einer Parabel x ¼ x0 þ c t 2 y ¼ y0 þ t c: x Reelle Konstante ð/1 < t < 1Þ ðc ¼ 1=2 pÞ y y y0 P = (x;y) S S ¼ ðx0 ; y0 Þ Symmetrieachse: Parallele zur x-Achse durch den Scheitelpunkt S x0 x x
124 III Funktionen und Kurven 14 Spezielle Kurven Hinweis: Die Kurvengleichungen liegen in der Parameterform x ¼ x ðtÞ, y ¼ y ðtÞ oder in der Polarkoordinatenform r ¼ r ðjÞ vor. 14.1 Gewöhnliche Zykloide (Rollkurve) Ein Punkt P ¼ ðx; yÞ auf dem Umfang eines Kreises, der auf einer Geraden (x-Achse) abrollt (ohne zu gleiten), beschreibt eine als Rollkurve oder gewöhnliche Zykloide bezeichnete periodische Bahnkurve: x ¼ R ðt / sin tÞ y ¼ R ð1 / cos tÞ y ð/1 < t < 1Þ R: Radius des Kreises t: Parameter („Wälzwinkel“) im Bogenmaß 2R P R t A pR 2 pR x Eigenschaften (1) (2) (3) Periode der Bahnkurve: p ¼ 2 p R (Kreisumfang!) Fläche unter einem Bogen (grau unterlegt): A ¼ 3 p R 2 Länge (Umfang) eines Bogens: s ¼ 8 R 14.2 Epizykloide Ein Punkt P ¼ ðx; yÞ auf dem Umfang eines Kreises, der auf der Außenseite eines zweiten (festen) Kreises abrollt (ohne zu gleiten), beschreibt eine als Epizykloide bezeichnete Bahnkurve: 3 2 R0 þ R x ¼ ðR0 þ RÞ cos t / R . cos .t R 3 2 R0 þ R y ¼ ðR0 þ RÞ sin t / R . sin .t R y s A R ð/ 1 < t < 1Þ R0 R0 : Radius des festen Kreises R: Radius des abrollenden Kreises t: Winkelparameter (Polarwinkel des Punktes, in dem sich die beiden Kreise berühren) j: Wälzwinkel ðj ¼ R0 t=RÞ t f P x
14 Spezielle Kurven 125 Eigenschaften (1) Die Gestalt der Kurve hängt vom Verhältnis m ¼ R0 =R der beiden Radien ab. Die Epizykloide ist in sich geschlossen, wenn m rational ist. Ist m ganzzahlig, so besteht die Epizykloide aus genau m Bögen. Für den Spezialfall R ¼ R0 erhält man eine Kardioide (siehe Abschnitt 14.5). (2) Länge eines Bogens: s ¼ (3) Fläche zwischen einem Bogen und dem festen Kreis (grau unterlegt): A ¼ 8 R ðR0 þ RÞ 8 ðR0 þ RÞ ¼ R0 m p R 2 ð3 R0 þ 2 RÞ p R ð3 R0 þ 2 RÞ ¼ R0 m 14.3 Hypozykloide Ein Punkt P ¼ ðx; yÞ auf dem Umfang eines Kreises, der auf der Innenseite eines zweiten (festen) Kreises abrollt (ohne zu gleiten), beschreibt eine als Hypozykloide bezeichnete Bahnkurve: 3 2 R0 / R x ¼ ðR0 / RÞ cos t þ R . cos .t R 3 2 R0 / R .t y ¼ ðR0 / RÞ sin t / R . sin R ð/ 1 < t < 1; R0 > RÞ R0 : Radius des festen Kreises R: Radius des abrollenden Kreises t: Winkelparameter y s A t R P R0 x Eigenschaften (1) Die Gestalt der Kurve hängt vom Verhältnis m ¼ R0 =R der beiden Radien ab. Die Hypozykloide ist in sich geschlossen, wenn m rational ist. Ist m ganzzahlig, so besteht die Hypozykloide aus genau m Bögen. Für den Spezialfall R0 ¼ 4 R erhält man eine Astroide (siehe Abschnitt 14.4). (2) Länge eines Bogens: s ¼ (3) Fläche zwischen einem Bogen und dem festen Kreis (grau unterlegt): A ¼ 8 R ðR0 / RÞ 8 ðR0 / RÞ ¼ R0 m p R 2 ð3 R0 / 2 RÞ p R ð3 R0 / 2 RÞ ¼ R0 m
126 III Funktionen und Kurven 14.4 Astroide (Sternkurve) Die Astroide oder Sternkurve ist ein Spezialfall der Hypozykloide für R0 ¼ 4 R ¼ a (siehe Abschnitt 14.3): x ¼ a . cos 3 t ) y ¼ a . sin 3 t y a > 0 0 ) t < 2p a/4 Eigenschaften (1) (2) (3) (4) (5) Gleichung der Kurve in kartesischen Koordinaten: x 2=3 þ y 2=3 ¼ a 2=3 Die Kurve ist spiegelsymmetrisch zu beiden Koordinatenachsen. 3 Fläche (grau unterlegt): A ¼ pa2 8 Länge (Umfang) der Kurve: s ¼ 6 a P t x a Die Schnittpunkte einer jeden Tangente mit den beiden Koordinatenachsen haben den Abstand a (Ausnahme: Tangenten in den vier Spitzen). 14.5 Kardioide (Herzkurve) Die Kardioide oder Herzkurve ist ein Spezialfall der Epizykloide für R ¼ R0 ¼ a=2 (siehe Abschnitt 14.2). Die Kurvengleichung lautet in Polarkoordinaten: r ¼ a ð1 þ cos jÞ ða > 0; 0 ) j < 2 pÞ y r = a(1 + cos f) a Eigenschaften (1) Die Kurve ist spiegelsymmetrisch zur x-Achse. (2) Gleichung in kartesischen Koordinaten: ðx 2 þ y 2 Þ ðx 2 þ y 2 / 2 a xÞ ¼ a 2 y 2 (3) Parameterdarstellung der Kurve: x ¼ a ð1 þ cos jÞ cos j ; y ¼ a ð1 þ cos jÞ sin j 3 Fläche (grau unterlegt): A ¼ pa2 2 Länge (Umfang) der Kurve: s ¼ 8 a (4) (5) a –a 2a x
14 Spezielle Kurven 127 14.6 Lemniskate (Schleifenkurve) r ¼ a. pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi cos ð2 jÞ y ða > 0Þ Beachte: Kurvenpunkte existieren nur für Winkel j mit cos ð2 jÞ ( 0! r = a √ cos(2 f) S2 A1 S1 a 0 x Eigenschaften (1) Gleichung der Kurve in kartesischen Koordinaten: (2) (3) (4) (5) ðx 2 þ y 2 Þ 2 ¼ a 2 ðx 2 / y 2 Þ Die Kurve ist spiegelsymmetrisch zur x- und y-Achse. Scheitelpunkte: S1=2 ¼ ð+ a; 0Þ; Doppelpunkt (Wendepunkt): O ¼ ð0; 0Þ Gleichungen der Tangenten in O: y ¼ + x Fläche einer Schleife (grau unterlegt): A1 ¼ a 2 =2; Gesamtfläche: A ¼ a 2 14.7 Strophoide aðt 2 / 1Þ x ¼ t2 þ 1 y ¼ 9 > > > = y a > 0 /1 < t < 1 > a t ðt 2 / 1Þ > > ; 2 t þ1 Beachte: y ¼ t . x S –a Eigenschaften (1) x=a A2 A1 0 a x Gleichung der Kurve in kartesischen Koordinaten: ðx þ aÞ x 2 þ ðx / aÞ y 2 ¼ 0 (2) Gleichung der Kurve in Polarkoordinaten: a . cos ð2 jÞ r ¼ / cos j (3) Die Kurve ist spiegelsymmetrisch zur x-Achse. (4) Scheitelpunkt: S ¼ ð/ a; 0Þ ; (5) Gleichungen der Tangenten in O: y ¼ + x (6) Gleichung der Asymptote: x ¼ a (7) Fläche der Schleife (hellgrau unterlegt): A1 ¼ (8) (9) Doppelpunkt: O ¼ ð0; 0Þ a2 ð4 / pÞ 2 a2 Fläche zwischen Kurve und Asymptote (dunkelgrau unterlegt): A2 ¼ ð4 þ pÞ 2 Gesamtfläche: A ¼ A1 þ A2 ¼ 4 a 2
128 III Funktionen und Kurven 14.8 Cartesisches Blatt 9 3at > > x ¼ = 1 þ t3 > > 3at2 > > ; y ¼ 1 þ t3 y a > 0 ; t 6¼ / 1 –a A2 0 x Asymptote (1) Gleichung der Kurve in kartesischen Koordinaten: x 3 þ y 3 ¼ 3 a x y (2) Kurvengleichung in Polarkoordinaten: 3 a . sin j . cos j r ¼ sin 3 j þ cos 3 j Symmetrieachse: y ¼ x (Winkelhalbierende des 1. und 3. Quadranten) 3 2 3 3 Scheitelpunkt: S ¼ a; a ; Doppelpunkt: O ¼ ð0; 0Þ 2 2 (3) (4) –a (5) Gleichungen der Tangenten in O: y ¼ 0 (x-Achse) und x ¼ 0 (y-Achse) (6) Gleichung der Asymptote: y ¼ / x / a (7) Fläche der Schleife (hellgrau unterlegt): A1 ¼ (8) (9) 45° A1 Beachte: y ¼ t . x Eigenschaften S 3 2 a 2 3 2 Fläche zwischen Kurve und Asymptote (dunkelgrau unterlegt): A2 ¼ a 2 2 Gesamtfläche: A ¼ A1 þ A2 ¼ 3 a 14.9 „Kleeblatt“ mit n bzw. 2 n Blättern r ¼ a . cos ðn jÞ ða > 0; n 2 N *Þ y 120° Eigenschaften (1) Symmetrieachse: x-Achse (2) Die Kurve umschließt n Blätter. Das nebenstehende Bild zeigt ein „3-blättriges Kleeblatt“. (3) A a Fläche eines Blattes (grau unterlegt): A ¼ pa2 4n 240° x
14 Spezielle Kurven 129 (4) Die Gleichung r ¼ j a . cos ðn jÞ j beschreibt ein „Kleeblatt“ mit 2 n Blättern (Verdoppelung der Blattzahl). (5) Parameterdarstellung: x ¼ a . cos j . cos ðn jÞ, y ¼ a . sin j . cos ðn jÞ 14.10 Spiralen 14.10.1 Archimedische Spirale Archimedische Spirale: Bahnkurve eines Massenpunktes, der sich mit der konstanten Geschwindigkeit v auf einem Strahl radial nach außen bewegt, wobei sich dieser zugleich mit der konstanten Winkelgeschwindigkeit w im Gegenuhrzeigersinn um den Nullpunkt dreht. Der Bahnradius r wächst dabei proportional zum Drehwinkel j. r ¼ aj y ða > 0; 0 ) j < 1Þ Polarwinkel j im Bogenmaß j1 , j2 : Polarwinkel der Punkte P1 und P2 Fläche des Sektors P1 O P2 (grau unterlegt): A ¼ (2) 1 2 3 a ðj 2 / j 31 Þ 6 _ Länge des Bogens P1 P2 : s ¼ P1 r1 A r = af Eigenschaften (1) s P2 r2 –a p a 2 ap 2 0 x + qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 3 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2)j2 j j 2 þ 1 þ ln j þ j 2 þ 1 j1 14.10.2 Logarithmische Spirale r ¼ a . e bj y ða > 0, b > 0; 0 ) j < 1Þ Polarwinkel j im Bogenmaß P1 s P2 A j1 , j2 : Polarwinkel der Punkte P1 und P2 0 Fläche des Sektors P1 O P2 (grau unterlegt): A ¼ r 22 / r 21 a 2 h 2 b j ij 2 ¼ e j1 4b 4b _ r1 r2 Eigenschaften (1) r = a e bf qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 þ b2 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 þ b2 h e bj ij2 (2) Länge des Bogens P1 P2 : s ¼ (3) Alle vom Nullpunkt ausgehenden Strahlen schneiden die Kurve unter dem gleichen Tangentenwinkel a ¼ cot b. b ðr2 / r1 Þ ¼ a a b j1 x
130 IV Differentialrechnung 1 Differenzierbarkeit einer Funktion 1.1 Differenzenquotient y Dy f ðx0 þ DxÞ / f ðx0 Þ ¼ Dx Dx Sekante Q Dy y = f(x) Geometrische Deutung Steigung der Sekante durch P und Q: Dy ms ¼ tan e ¼ Dx P e Dx y0 x0 + Dx x0 x 1.2 Differentialquotient oder 1. Ableitung " dy "" Dy f ðx0 þ DxÞ / f ðx0 Þ ¼ lim ¼ lim Dx ! 0 dx " x ¼ x0 Dx ! 0 Dx Dx Geometrische Deutung Steigung der Kurventangente im Punkt P: " dy "" mt ¼ tan a ¼ dx " x ¼ x0 Dy vorhanden, so heißt Dx die Funktion y ¼ f ðxÞ an der Stelle x0 differenzierbar. Der Grenzwert selbst wird als 1. Ableitung von f ðxÞ an der Stelle x0 bezeichnet. " dy "" Schreibweisen: y 0 ðx0 Þ ; f 0 ðx0 Þ ; dx " Ist der Grenzwert lim Dx ! 0 y y = f(x) P a y0 x0 Tangente x x ¼ x0 1.3 Ableitungsfunktion Die Ableitungsfunktion y 0 ¼ f 0 ðxÞ ordnet jeder Stelle x aus einem Intervall I den Steigungswert der dortigen Kurventangente als Funktionswert zu. Man spricht dann kurz von der (ersten) Ableitung oder dem Differentialquotienten von y ¼ f ðxÞ. Schreibweisen: y0 ; f 0 ðxÞ ; dy dx Eine differenzierbare Funktion ist immer stetig (die Umkehrung gilt nicht). Eine Funktion mit einer stetigen (ersten) Ableitung wird als stetig differenzierbar bezeichnet. © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 L. Papula, Mathematische Formelsammlung, DOI 10.1007/978-3-658-16195-8_4
1 Differenzierbarkeit einer Funktion Differentialoperator Der Differentialoperator 1. Ableitung y 0 ¼ f 0 ðxÞ: 131 d erzeugt durch „Einwirken“ auf die Funktion y ¼ f ðxÞ die dx d dy ½ f ðxÞ% ¼ f 0 ðxÞ ¼ ¼ y0 dx dx & Beispiel y ¼ 5 x 3 / 2 . sin x / 7 ) y0 ¼ d ½ 5 x 3 / 2 . sin x / 7 % ¼ 15 x 2 / 2 . cos x dx & 1.4 Höhere Ableitungen Die höheren Ableitungen sind wie folgt definiert: 2. Ableitung: 3. Ableitung: .. . d 2y d ¼ ½ f 0 ðxÞ% dx 2 dx d 3y d y 000 ¼ f 000 ðxÞ ¼ ¼ ½ f 00 ðxÞ% 3 dx dx .. . d ny d y ðnÞ ¼ f ðnÞ ðxÞ ¼ ¼ ½ f ðn / 1Þ ðxÞ% dx n dx ! n-te Ableitung: y 00 ¼ f 00 ðxÞ ¼ Differentialquotient n-ter Ordnung 1.5 Differential einer Funktion Zuwachs des Funktionswertes bzw. der Ordinate auf der Kurve: y y = f(x) Q Dy ¼ f ðx0 þ DxÞ / f ðx0 Þ Zuwachs des Funktionswertes bzw. der Ordinate auf der Kurventangente: dy ¼ f 0 ðx0 Þ dx ðdx ¼ DxÞ Dy Tangente Q' dy P y0 x0 dx = Dx x0 + Dx x Dx und Dy sind die Koordinatenänderungen auf der Kurve, dx und dy die entsprechenden Koordinatenänderungen auf der in P errichteten Kurventangente, jeweils bezogen auf den Berührungspunkt P. Die Größe dy ¼ f 0 ðx0 Þ dx heißt Differential von f ðxÞ und beschreibt die "nderung der Ordinate auf der Kurventangente, wenn man in der xRichtung um dx ¼ Dx fortschreitet. Für kleine #nderungen dx ¼ Dx gilt dann: Dy ' dy ¼ f 0 ðx0 Þ dx ¼ f 0 ðx0 Þ Dx
132 IV Differentialrechnung 2 Erste Ableitung der elementaren Funktionen (Tabelle) Ableitung f 0 ðxÞ Funktion f ðxÞ Potenzfunktion xn n x n/1 Trigonometrische Funktionen sin x cos x cos x tan x cot x Arkusfunktionen arcsin x arccos x arctan x arccot x Exponentialfunktionen Logarithmusfunktionen Hyperbelfunktionen ex ex ax ð ln aÞ . a x ln x 1 x log a x 1 ðln aÞ . x sinh x cosh x cosh x tanh x coth x Areafunktionen / sin x 1 ¼ 1 þ tan 2 x cos 2 x 1 / ¼ / 1 / cot 2 x sin 2 x 1 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 / x2 1 / pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 / x2 1 1 þ x2 1 / 1 þ x2 arsinh x arcosh x artanh x arcoth x sinh x 1 ¼ 1 / tanh 2 x cosh 2 x 1 / ¼ 1 / coth 2 x sinh 2 x 1 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi x2 þ 1 1 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi x2 / 1 1 1 / x2 1 1 / x2
3 Ableitungsregeln 133 3 Ableitungsregeln 3.1 Faktorregel Ein konstanter Faktor C bleibt beim Differenzieren erhalten: y ¼ C . f ðxÞ y 0 ¼ C . f 0 ðxÞ ) 3.2 Summenregel Eine endliche Summe von Funktionen darf gliedweise differenziert werden: y ¼ f1 ðxÞ þ f2 ðxÞ þ . . . þ fn ðxÞ ) y 0 ¼ f 01 ðxÞ þ f 02 ðxÞ þ . . . þ f 0n ðxÞ Linearkombinationen von Funktionen, z. B. ganzrationale Funktionen (Polynomfunktionen) werden mit Hilfe der Faktor- und Summenregel differenziert. 3.3 Produktregel Bei zwei Faktorfunktionen: y ¼ u ðxÞ . v ðxÞ ) y 0 ¼ u 0 ðxÞ . vðxÞ þ v 0 ðxÞ . u ðxÞ Beispiel & y ¼ ðx 2 / 3 xÞ . sin x |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl} |ffl{zffl} u v ðu 0 ¼ 2 x / 3 ; v 0 ¼ cos xÞ y 0 ¼ u 0 v þ v 0 u ¼ ð2 x / 3Þ . sin x þ cos x . ðx 2 / 3 xÞ & Bei drei Faktorfunktionen: y ¼ u ðxÞ . v ðxÞ . w ðxÞ ) y ¼ u ðxÞ . vðxÞ . wðxÞ þ u ðxÞ . v 0 ðxÞ . w ðxÞ þ u ðxÞ . v ðxÞ . w 0 ðxÞ 0 & 0 Beispiel y ¼ x 3 . e x . arctan x |{z} |{z} |fflfflfflffl{zfflfflfflffl} u v w 3 u0 ¼ 3x2 ; v0 ¼ ex ; w0 ¼ 1 1 þ x2 2 1 y 0 ¼ u 0 v w þ u v 0 w þ u v w 0 ¼ 3 x 2 . e x . arctan x þ x 3 . e x . arctan x þ x 3 . e x . ¼ 1 þ x2 3 2 x ¼ x 2 . e x ð3 þ xÞ . arctan x þ 1 þ x2 &
134 IV Differentialrechnung 3.4 Quotientenregel y ¼ u ðxÞ vðxÞ y0 ¼ ) u 0 ðxÞ . v ðxÞ / v 0 ðxÞ . u ðxÞ ½ vðxÞ% 2 ðv ðxÞ ¼ 6 0Þ Gebrochenrationale Funktionen werden nach dieser Regel differenziert. & Beispiel y ¼ 3x2 / x sin x y0 ¼ u0 v / v0 u ð6 x / 1Þ . sin x / cos x . ð3 x 2 / xÞ ¼ v2 sin 2 x ðu ¼ 3 x 2 / x ; v ¼ sin x ; u0 ¼ 6x / 1; v 0 ¼ cos xÞ & 3.5 Kettenregel Die Ableitung einer aus den beiden (elementaren) Funktionen y ¼ F ðuÞ und u ¼ uðxÞ zusammengesetzten (verketteten) Funktion y ¼ F ðu ðxÞÞ ¼ f ðxÞ ist das Produkt aus der äußeren und der inneren Ableitung (sog. Kettenregel): dy dy du ¼ . dx du dx oder f 0 ðxÞ ¼ F 0 ðuÞ . u 0 ðxÞ Bezeichnungen: y ¼ F ðuÞ: u ¼ u ðxÞ: "ußere Funktion Innere Funktion ' y ¼ F ðu ðxÞÞ ¼ f ðxÞ dy ¼ F 0 ðuÞ: "ußere Ableitung (Ableitung der äußeren Funktion) du du ¼ u 0 ðxÞ: Innere Ableitung (Ableitung der inneren Funktion) dx Zur Anwendung der Kettenregel Die vorgegebene (nicht elementar differenzierbare) Funktion y ¼ f ðxÞ wird zunächst mit Hilfe einer möglichst einfachen Substitution u ¼ u ðxÞ in eine von der „Hilfsvariablen“ u abhängige (elementare) Funktion y ¼ F ðuÞ übergeführt: Substitution y ¼ f ðxÞ /////////! y ¼ F ðuÞ u ¼ u ðxÞ Die Substitution u ¼ u ðxÞ ist dabei die innere Funktion, y ¼ F ðuÞ die äußere Funktion. Beide Funktionen müssen elementar nach der jeweiligen unabhängigen Variablen (d. h. nach x bzw. nach u) differenzierbar sein. Die beiden Ableitungen (innere und äußere Ableitung) werden dann miteinander multipliziert, anschließend wird die Hilfsvariable u durch „Rücksubstitution“ beseitigt.
3 Ableitungsregeln & 135 Beispiel Gegeben: y ¼ f ðxÞ ¼ ln ð1 þ x 2 Þ Gesucht: y 0 ¼ f 0 ðxÞ „Grundform“: Substitution: Logarithmusfunktion ln u u ¼ u ðxÞ ¼ 1 þ x 2 #ußere und innere Funktion: y ¼ F ðuÞ ¼ ln u mit u ¼ u ðxÞ ¼ 1 þ x 2 Kettenregel (mit nachträglicher Rücksubstitution): y0 ¼ dy dy du d d 1 2x 2x ¼ . ¼ ðln uÞ . ð1 þ x 2 Þ ¼ . 2x ¼ ¼ dx du dx du dx u u 1 þ x2 & Kettenregel für zweifach verschachtelte Funktionen Gegeben ist die Funktion y ¼ F ðvÞ mit v ¼ v ðuÞ und u ¼ uðxÞ : Die Ableitung der mittelbar von der Variablen x abhängigen (verketteten) Funktion y ¼ F ðv ðu ðxÞÞÞ ¼ f ðxÞ nach der Variablen x wird wie folgt gebildet: y0 ¼ dy dy dv du ¼ . . dx dv du dx oder f 0 ðxÞ ¼ F 0 ðvÞ . v 0 ðuÞ . u 0 ðxÞ Die vorgegebene Funktion y ¼ f ðxÞ wird mit Hilfe zweier Substitutionen in eine elementar differenzierbare Funktion der „Hilfsvariablen“ v übergeführt (die Substitutionen werden von innen nach außen ausgeführt). Dabei müssen die äußere Funktion y ¼ F ðvÞ und die beiden inneren Funktionen v ¼ v ðuÞ und u ¼ u ðxÞ nach der jeweiligen unabhängigen Variablen elementar differenzierbar sein. Regel: y zunächst nach v, dann v nach u und schließlich u nach x differenzieren und die drei Ableitungen dann miteinander multiplizieren. & Beispiel y ¼ f ðxÞ ¼ sin 3 ðx 2 þ xÞ ; y 0 ¼ f 0 ðxÞ ¼ ? Schrittweise Zerlegung der nicht elementaren Funktion von innen nach außen mit Hilfe zweier Substitutionen. 1. Substitution: u ¼ x2 þ x 2. Substitution: v ¼ sin u Somit gilt: y ¼ v 3 mit y ¼ sin 3 u ¼ ðsin uÞ 3 ) ) y ¼ v3 v ¼ sin u und u ¼ x2 þ x Kettenregel (erst y nach v differenzieren, dann v nach u und schließlich u nach x): y0 ¼ dy dy dv du ¼ . . ¼ 3 v 2 . cos u . ð2 x þ 1Þ ¼ 3 ð2 x þ 1Þ v 2 . cos u dx dv du dx Rücksubstitution (in der Reihenfolge v ! u ! xÞ: y 0 ¼ 3 ð2 x þ 1Þ . ðsin uÞ 2 . cos u ¼ 3 ð2 x þ 1Þ ½sin ðx 2 þ xÞ % 2 . cos ðx 2 þ xÞ &
136 IV Differentialrechnung 3.6 Logarithmische Differentiation Bei der logarithmischen Differentiation wird die Funktion y ¼ f ðxÞ zunächst beiderseits logarithmiert und anschließend unter Verwendung der Kettenregel differenziert. Die Ableitung der logarithmierten Funktion ln y ¼ ln f ðxÞ heißt logarithmische Ableitung von y ¼ f ðxÞ. Es gilt: d 1 f 0 ðxÞ ðln yÞ ¼ . y0 ¼ dx y f ðxÞ Anwendung findet die logarithmische Differentiation z. B. bei Funktionen vom Typ y ¼ ½ u ðxÞ% v ðxÞ mit u ðxÞ > 0. & Beispiel y ¼ f ðxÞ ¼ x cos x , ln y ¼ ln x cos x ¼ cos x . ln x Logarithmieren: Differenzieren: x > 0 d d ðln yÞ ¼ ðcos x . ln xÞ dx dx Die linke Seite wird nach der Kettenregel, die rechte Seite nach der Produktregel differenziert: 1 1 / x . sin x . ln x þ cos x . y 0 ¼ / sin x . ln x þ cos x . ¼ ) y x x 3 2 3 2 / x . sin x . ln x þ cos x / x . sin x . ln x þ cos x ¼ x cos x y0 ¼ y x x & 3.7 Ableitung der Umkehrfunktion y ¼ f ðxÞ sei eine umkehrbare Funktion, x ¼ g ðyÞ die nach der Variablen x aufgelöste Form von y ¼ f ðxÞ ðy ¼ f ðxÞ , x ¼ g ðyÞÞ. Zwischen den Ableitungen f 0 ðxÞ und g 0 ðyÞ besteht dann die Beziehung f 0 ðxÞ . g 0 ðyÞ ¼ 1 oder g 0 ðyÞ ¼ 1 f ð f 0 ðxÞ ¼ 6 0Þ 0 ðxÞ aus der sich die Ableitung g 0 ðxÞ der Umkehrfunktion y ¼ g ðxÞ bestimmen lässt, indem man zunächst in der Ableitung f 0 ðxÞ die Variable x durch gðyÞ ersetzt und anschließend auf beiden Seiten die Variablen x und y miteinander vertauscht. & Beispiel f 0 ðxÞ ¼ 1 ¼ 1 þ tan 2 x cos 2 x Gegeben: y ¼ f ðxÞ ¼ tan x ; Gesucht: Ableitung der Umkehrfunktion gðxÞ ¼ arctan x ) g 0 ðyÞ ¼ Nach Vertauschen der beiden Variablen folgt hieraus: g 0 ðxÞ ¼ y ¼ f ðxÞ ¼ tan x , x ¼ g ðyÞ ¼ arctan y 1 1 1 ¼ ¼ f 0 ðxÞ 1 þ tan 2 x 1 þ y2 d 1 ðarctan xÞ ¼ dx 1 þ x2 &
3 Ableitungsregeln 137 3.8 Implizite Differentiation Die Gleichung der Funktion (Kurve) liege in der impliziten Form F ðx; yÞ ¼ 0 vor. Die Ableitung lässt sich dann nach einer der beiden folgenden Methoden bestimmen. 1. Methode: Implizite Differentiation unter Verwendung der Kettenregel Die Funktionsgleichung F ðx; yÞ ¼ 0 wird gliedweise nach der Variablen x differenziert, wobei y als eine von x abhängige Funktion zu betrachten ist. Daher ist jeder die Variable y enthaltende Term unter Verwendung der Kettenregel zu differenzieren. Anschließend wird die Gleichung nach y 0 aufgelöst (falls überhaupt möglich). & Beispiel x 2 þ y 2 ¼ 16 Kreis: oder F ðx; yÞ ¼ x 2 þ y 2 / 16 ¼ 0 d ðx 2 þ y 2 / 16Þ ¼ 2 x þ 2 y . y 0 ¼ 0 dx ) y0 ¼ / x y Der Term y 2 wurde dabei nach der Kettenregel differenziert (Ergebnis: 2 y . y 0 ). & 2. Methode: Implizite Differentiation unter Verwendung partieller Ableitungen Die linke Seite der impliziten Funktionsgleichung F ðx; yÞ ¼ 0 wird als eine von den beiden Variablen x und y abhängige Funktion z ¼ F ðx; yÞ betrachtet. y0 ¼ / Fx ðx; yÞ Fy ðx; yÞ Fx ðx; yÞ; Fy ðx; yÞ: ðFy ðx; yÞ ¼ 6 0Þ Partielle Ableitungen 1. Ordnung von z ¼ F ðx; yÞ (siehe IX.2.1) Die Ableitung y 0 wird i. Allg. von beiden Variablen, d. h. von x und y abhängen. & Beispiel Kreis: x 2 þ y 2 ¼ 16 Fx ðx; yÞ ¼ 2 x ; oder F ðx; yÞ ¼ x 2 þ y 2 / 16 ¼ 0 Fy ðx; yÞ ¼ 2 y ) y0 ¼ / Fx ðx; yÞ 2x x ¼ / ¼ / Fy ðx; yÞ 2y y & 3.9 Ableitungen einer in der Parameterform dargestellten Funktion (Kurve) Erste Ableitung (Kurvenanstieg) und zweite Ableitung einer in der Parameterform x ¼ x ðtÞ, y ¼ y ðtÞ dargestellten Funktion (Kurve) lassen sich wie folgt bilden: y0 ¼ dy y_ ¼ dx x_ y 00 ¼ d 2y x_ y€ / y_ x€ ¼ dx 2 x_ 3 ðx_ 6¼ 0Þ Die Punkte kennzeichnen dabei die Ableitungen nach dem Parameter t.
138 & IV Differentialrechnung Beispiel Mittelpunktsellipse: x ¼ a . cos t, x_ ¼ / a . sin t ; y_ ¼ b . cos t y ¼ b . sin t, ) y0 ¼ 0 ) t < 2p y_ b . cos t b ¼ ¼ / . cot t x_ / a . sin t a & 3.10 Ableitungen einer in Polarkoordinaten dargestellten Kurve Eine in Polarkoordinaten dargestellte Kurve mit der Gleichung r ¼ r ðjÞ lautet in der Parameterform wie folgt: x ðjÞ ¼ r ðjÞ . cos j ; yðjÞ ¼ r ðjÞ . sin j Für die erste Ableitung (Kurvenanstieg) und die zweite Ableitung gelten dann: y0 ¼ r_ . sin j þ r . cos j dy ¼ dx r_ . cos j / r . sin j y 00 ¼ d2y r 2 þ 2 r_ 2 / r r€ ¼ dx 2 ðr_ . cos j / r . sin jÞ 3 Die Punkte kennzeichnen dabei die Ableitungen nach dem Winkelparameter j. & Beispiel Wir bestimmen den Anstieg (die Steigung) der Kardioide r ¼ 1 þ cos j (mit 0 ) j < 2 pÞ in dem zum Polarwinkel j ¼ p=4 gehörenden Kurvenpunkt: r ¼ 1 þ cos j ; y0 ¼ ¼ r_ ¼ dr ¼ / sin j dj r_ . sin j þ r . cos j / sin j . sin j þ ð1 þ cos jÞ . cos j / sin 2 j þ cos j þ cos 2 j ¼ ¼ ¼ r_ . cos j / r . sin j / sin j . cos j / ð1 þ cos jÞ . sin j / 2 . sin j . cos j / sin j / ð1 / cos 2 jÞ þ cos j þ cos 2 j 2 . cos 2 j þ cos j / 1 ¼ / sin j ð1 þ 2 . cos jÞ / sin j ð1 þ 2 . cos jÞ ) y 0 ðj ¼ p=4Þ ¼ / 0;414 & 4 Anwendungen der Differentialrechnung 4.1 Geschwindigkeit und Beschleunigung einer geradlinigen Bewegung Geschwindigkeit v und Beschleunigung a einer geradlinigen Bewegung erhält man als 1. bzw. 2. Ableitung des Weg-Zeit-Gesetzes s ¼ s ðtÞ nach der Zeit t : Geschwindigkeit-Zeit-Gesetz: vðtÞ ¼ s_ ðtÞ Beschleunigung-Zeit-Gesetz: a ðtÞ ¼ v_ ðtÞ ¼ s€ðtÞ
4 Anwendungen der Differentialrechnung 139 4.2 Tangente und Normale Tangente und Normale im Kurvenpunkt P ¼ ðx0 ; y0 Þ einer Kurve y ¼ f ðxÞ stehen senkrecht aufeinander. Ihre Gleichungen lauten (in der Punkt-Steigungs-Form): y Tangente: y / y0 ¼ f 0 ðx0 Þ x / x0 Normale: y / y0 1 ¼ / 0 x / x0 f ðx0 Þ y = f(x) y0 f 0 ðx0 Þ ¼ 6 0 & Tangente P Normale x0 x Beispiel y ¼ f ðxÞ ¼ x 3 / 3 x 2 þ 4 ; x0 ¼ 1 ; y 0 ¼ f 0 ðxÞ ¼ 3 x 2 / 6 x f 0 ð1Þ ¼ / 3 Tangente: Normale: ) y0 ¼ f ð1Þ ¼ 2 ; P ¼ ð1; 2Þ y/2 ¼ / 3 ) y / 2 ¼ / 3 ðx / 1Þ ¼ / 3 x þ 3 ) y ¼ / 3 x þ 5 x /1 y/2 1 1 1 1 1 1 5 ¼ / ¼ ) y/2 ¼ ðx / 1Þ ¼ x / ) y ¼ x þ x /1 /3 3 3 3 3 3 3 & 4.3 Linearisierung einer Funktion Eine nichtlineare Funktion y ¼ f ðxÞ lässt sich in der unmittelbaren Umgebung des Kurvenpunktes P ¼ ðx0 ; y0 Þ (in den Anwendungen meist als Arbeitspunkt bezeichnet) durch die dortige Kurventangente, d. h. durch eine lineare Funktion approximieren. Die Gleichung der linearisierten Funktion lautet: y y / y0 ¼ f 0 ðx0 Þ . ðx / x0 Þ y = f(x) oder P Dy ¼ f 0 ðx0 Þ . Dx Dx; Dy: & y0 Relativkoordinaten bezüglich des Arbeitspunktes P ¼ ðx0 ; y0 Þ ðDx ¼ x / x0 ; Dy ¼ y / y0 Þ Linearisierte Funktion (Tangente) x0 x Beispiel Wir linearisieren die Funktion y ¼ ðx þ 1Þ . e x in der Umgebung der Stelle x0 ¼ 0: y0 ¼ y ð0Þ ¼ 1 0 x ) x Arbeitspunkt: P ¼ ð0; 1Þ y ¼ 1 . e þ e . ðx þ 1Þ ¼ ðx þ 2Þ . e x Linearisierte Funktion: ) y / 1 ¼ 2 ðx / 0Þ ¼ 2 x y 0 ð0Þ ¼ 2 oder y ¼ 2x þ 1 Bei Verwendung von Relativkoordinaten bezüglich des Arbeitspunktes P: Dy ¼ 2 Dx &
140 IV Differentialrechnung 4.4 Monotonie und Krümmung einer Kurve 4.4.1 Geometrische Deutung der 1. und 2. Ableitung Das Verhalten einer (differenzierbaren) Funktion y ¼ f ðxÞ in einem Intervall I wird im Wesentlichen durch die ersten beiden Ableitungen bestimmt. Monotonie-Verhalten Die 1. Ableitung y 0 ¼ f 0 ðxÞ ist die Steigung der Kurventangente und bestimmt somit das Monotonie-Verhalten der Funktion: y 0 ¼ f 0 ðx0 Þ > 0: y 0 ¼ f 0 ðx0 Þ < 0: f 0 ðx0 Þ ( 0: 0 f ðx0 Þ ) 0: streng monoton wachsend (Bild a)) y y f' ( x 0 ) < 0 f' ( x 0 ) > 0 streng monoton fallend (Bild b)) P P y0 monoton wachsend monoton fallend a) y0 x x0 b) x0 x Krümmungs-Verhalten Die 2. Ableitung y 00 ¼ f 00 ðxÞ bestimmt das Krümmungs-Verhalten der Funktion: y 00 ¼ f 00 ðx0 Þ > 0: Linkskrümmung (konvexe Krümmung, Bild a)) y 00 ¼ f 00 ðx0 Þ < 0: Rechtskrümmung (konkave Krümmung, Bild b)) Der Drehpfeil in den nebenstehenden Bildern kennzeichnet den Drehsinn der Kurventangente beim Durchlaufen des Punktes P in positiver x-Richtung. Hinweis: Siehe hierzu auch XIV.1.5 y y f'' ( x 0 ) < 0 f'' ( x 0 ) > 0 P P y0 y0 a) x0 x b) x0 x
4 Anwendungen der Differentialrechnung 141 4.4.2 Krümmung einer ebenen Kurve Kurvenkrümmung Die Krümmung j einer ebenen Kurve y ¼ f ðxÞ im Kurvenpunkt P ¼ ðx; yÞ ist ein quantitatives Maß dafür, wie stark der Kurvenverlauf in der unmittelbaren Umgebung dieses Punktes von dem einer Geraden abweicht: j ¼ y y 00 ½1 þ ðy 0 Þ 2 % 3=2 j > 0 bzw: y 00 > 0 j < 0 bzw: y 00 < 0 y = f(x) f''(x) > 0 , Linkskrümmung , Rechtskrümmung f''(x) < 0 Linkskrümmung Krümmungskreis Rechtskrümmung x Der Krümmungskreis einer Kurve y ¼ f ðxÞ im Kurvenpunkt P ¼ ðx; yÞ berührt dort die Kurve von 2. Ordnung (gemeinsame Tangente, gleiche Krümmung). Der Radius r dieses Kreises heißt Krümmungsradius, der Mittelpunkt M ¼ ðx0 ; y0 Þ Krümmungsmittelpunkt. Krümmungsradius r r ¼ 1 ½1 þ ðy 0 Þ2 % 3=2 ¼ jjj j y 00 j y Tangente Normale Krümmungsmittelpunkt M = (x0; y0) x0 ¼ x / y 0 . y0 ¼ y þ r 1 þ ð y 0Þ 2 y 00 1 þ ð y 0Þ 2 y 00 y = f(x) P M Krümmungskreis x x; y: 0 Koordinaten des Kurvenpunktes P 00 y ,y : 1. bzw. 2. Ableitung von y ¼ f ðxÞ im Kurvenpunkt P Der Krümmungsmittelpunkt M liegt stets auf der Kurvennormale des Berührungspunktes P. Die Verbindungslinie aller Krümmungsmittelpunkte einer Kurve heißt Evolute, die Kurve selbst wird als Evolvente bezeichnet. Die Koordinaten x0 und y0 des Krümmungsmittelpunktes sind dabei Funktionen der x-Koordinate des laufenden Kurvenpunktes P und bilden daher eine Parameterdarstellung der zur Kurve y ¼ f ðxÞ gehörenden Evolute.
142 IV Differentialrechnung Sonderfälle Gerade: & j ¼ 0, r ¼ 1; j j j ¼ 1=r, r ¼ r Kreis: (r : Kreisradius) Beispiel Wir bestimmen die Krümmung und den Krümmungskreis der Sinusfunktion an der Stelle x ¼ p=2, d. h. im Punkt P ¼ ðp=2; 1Þ: y 0 ¼ cos x ; y ¼ sin x ; j ¼ y 00 ½ 1 þ ðy 0 Þ 2 % 3=2 ¼ y 00 ¼ / sin x / sin x ½1 þ cos 2 x% 3=2 ) j ðp=2Þ ¼ Krümmungsradius: y 1 1 r ðp=2Þ ¼ ¼ ¼ 1 j jðp=2Þ j j / 1j Krümmungsmittelpunkt: / sin ðp=2Þ /1 ¼ ¼ /1 ½1 þ cos 2 ðp=2Þ% 3=2 ð1 þ 0 2 Þ 3=2 P 1 M ¼ ðp=2; 0Þ y = sin x Begründung: Im Punkt P verläuft die Tangente waagerecht, die Normale somit parallel zur y-Achse. Der Krümmungsmittelpunkt M liegt im Abstand r ¼ 1 unterhalb von P und somit auf der x-Achse. M p /2 x0 ¼ x / y 0 . 1 þ ðy 0 Þ 2 p 1 þ 02 p ¼ /0. ¼ y 00 2 /1 2 y0 ¼ y þ 1 þ ðy 0 Þ 2 1 þ 02 ¼ 1þ ¼ 0 y 00 /1 |fflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflffl} y 0 ¼ cos ðp=2Þ ¼ 0 ; y ¼ sin ðp=2Þ ¼ 1 ; x –1 Die Gleichungen für die Koordinaten x0 und y0 des Krümmungsmittelpunktes M (siehe Seite 141) führen natürlich zum gleichen Ergebnis: x ¼ p=2 ; p ) y 00 ¼ /sin ðp=2Þ ¼ / 1 M ¼ ðx0 ; y0 Þ ¼ ðp=2; 0Þ & 4.5 Relative Extremwerte (relative Maxima, relative Minima) Eine Funktion y ¼ f ðxÞ besitzt an der Stelle x0 ein relatives Maximum bzw. ein relatives Minimum, wenn in einer gewissen Umgebung von x0 stets f ðx0 Þ > f ðxÞ bzw. f ðx0 Þ < f ðxÞ ist ðx 6¼ x0 Þ. Die folgenden Bedingungen sind hinreichend (Voraussetzung: f ðxÞ ist mindestens zweimal differenzierbar): Relatives Maximum (Hochpunkt) Die Kurve besitzt an der Stelle x0 eine waagerechte Tangente und Rechtskrümmung: f 0 ðx0 Þ ¼ 0 und f 00 ðx0 Þ < 0 y Maximum y = f(x) f(x0) x0 x
4 Anwendungen der Differentialrechnung 143 Relatives Minimum (Tiefpunkt) y Die Kurve besitzt an der Stelle x0 eine waagerechte Tangente und Linkskrümmung: f 0 ðx0 Þ ¼ 0 y = f(x) Minimum f 00 ðx0 Þ > 0 und f(x0) x x0 Beispiel & Wir bestimmen die relativen Extremwerte der Funktion y ¼ x 2 . e / x . Die dabei benötigten Ableitungen y 0 und y 00 erhalten wir jeweils mit Hilfe der Produkt- und Kettenregel: u y 0 ¼ u 0 v þ v 0 u ¼ 2 x . e / x þ e / x . ð/ 1Þ . x 2 ¼ ð2 x / x 2 Þ . e / x ) f f y ¼ x 2 . e /x v y ¼ ð2 x / x 2 Þ . e / x |fflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflffl} u ) f 0 v y 00 ¼ u 0 v þ v 0 u ¼ ð2 / 2 xÞ . e / x þ e / x . ð/ 1Þ . ð2 x / x 2 Þ ¼ ð2 / 4 x þ x 2 Þ . e / x ) ð2 x / x 2 Þ . e / x ¼ 0 f y0 ¼ 0 ) 2 x / x 2 ¼ xð2 / xÞ ¼ 0 ) y2 ¼ 0;541 ) x1 ¼ 0 ; x2 ¼ 2 6¼ 0 x1 ¼ 0 ) y1 ¼ 0 ; 00 y ðx1 ¼ 0Þ ¼ 2 > 0 00 y ðx2 ¼ 2Þ ¼ / 2 . e x2 ¼ 2 ) /2 < 0 Min ¼ ð0; 0Þ ) Max ¼ ð2; 0;541Þ & Allgemeines Kriterium für einen relativen Extremwert In einigen Fällen versagen die oben genannten Kriterien, wenn nämlich neben f 0 ðx0 Þ auch f 00 ðx0 Þ verschwindet. Dann entscheidet die nächstfolgende, nichtverschwindende Ableitung f ðnÞ ðx0 Þ wie folgt über Existenz und Art eines Extremwertes: f 0 ðx0 Þ ¼ 0 (waagerechte Tangente) Die nächstfolgende, nichtverschwindende Ableitung sei f n ¼ gerade f ðnÞ ) Extremwert ðx0 Þ ¼ 6 0 n ¼ ungerade ) Sattelpunkt ðnÞ ðx0 Þ ðn ( 2Þ: f ðnÞ ðx0 Þ < 0: Maximum f ðnÞ ðx0 Þ > 0: Minimum (siehe Abschnitt 4.6)
144 & IV Differentialrechnung Beispiel Wir untersuchen die Funktion y ¼ x 4 auf relative Extremwerte: y ¼ x4; 0 y ¼ 4x y0 ¼ 4x3 ; 3 ¼ 0 y 00 ¼ 12 x 2 ) x0 ¼ 0 y ð0Þ ¼ 0 ) Kriterium versagt y 000 ¼ 24 x ) y 000 ð0Þ ¼ 0 00 y ð4Þ ¼ 24 ) y ð4Þ y y = x4 ð0Þ ¼ 24 6¼ 0 1 Es ist n ¼ 4, d. h. gerade und y ð4Þ ð0Þ > 0. Die Funktion y ¼ x 4 besitzt somit an der Stelle x0 ¼ 0 ein (sogar absolutes) Minimum. x –1 Minimum 1 & 4.6 Wendepunkte, Sattelpunkte y Wendepunkt In einem Wendepunkt ändert sich die Art der Kurvenkrümmung, d. h. die Kurve geht dort von einer Links- in eine Rechtskurve über oder umgekehrt. In einem Wendepunkt ändert sich somit der Drehsinn der Kurventangente. Die folgende Bedingung ist hinreichend: f 00 ðx0 Þ ¼ 0 und Wendetangente: f''(x) > 0 f''(x) < 0 y = f(x) W Wendetangente f 000 ðx0 Þ ¼ 6 0 x x0 Tangente im Wendepunkt Sattelpunkt Ein Sattelpunkt (auch Terrassenpunkt genannt) ist ein Wendepunkt mit waagerechter Tangente. Die hinreichende Bedingung lautet daher: f 0 ðx0 Þ ¼ 0 ; & f 00 ðx0 Þ ¼ 0 und f 000 ðx0 Þ ¼ 6 0 y Beispiel y'' > 0 Die kubische Parabel y ¼ x 3 besitzt an der Stelle x0 ¼ 0 einen Sattelpunkt: y0 ¼ 3x2 ; 0 y 00 ¼ 6 x ; 00 y ð0Þ ¼ y ð0Þ ¼ 0 ; Sattelpunkt: y ð0Þ ¼ 6 6¼ 0 ð0; 0Þ Wendetangente: 1 y 000 ¼ 6 000 y ¼ 0 (x-Achse) y=x3 Sattelpunkt –1 1 x –1 y'' < 0 &
4 Anwendungen der Differentialrechnung 145 4.7 Kurvendiskussion Feststellung der Eigenschaften einer Funktion nach dem folgenden Schema (Funktionsanalyse): • • • • • • • • • • Definitionsbereich/Definitionslücken Symmetrie (gerade, ungerade Funktion) Nullstellen, Schnittpunkte mit der y-Achse Pole, Polgeraden (bei gebrochenrationalen Funktionen) Ableitungen (in der Regel bis zur 3. Ordnung) Relative Extremwerte (Maxima, Minima) Wendepunkte, Sattelpunkte Verhalten der Funktion im Unendlichen (Asymptote im Unendlichen) Wertebereich Zeichnung der Funktion (Kurve) in einem geeigneten Maßstab Eventuell: Monotonie- und Krümmungsverhalten & Beispiel y ¼ x2 . e/x Definitionsbereich: /1 < x < 1 oder x 2 R Symmetrie: keine Nullstellen: y ¼ 0 ) x 2 . e / x ¼ 0 ) x 2 ¼ 0 (wegen e / x > 0 und somit e / x 6¼ 0Þ x1=2 ¼ 0 (doppelte Nullstelle und somit Berührungspunkt) ) Ableitungen (unter Verwendung der Produkt- und Kettenregel): y 0 ¼ 2 x . e / x þ e / x . ð/ 1Þ . x 2 ¼ ð2 x / x 2 Þ . e / x y 00 ¼ ð2 / 2 xÞ . e / x þ e / x . ð/ 1Þ . ð2 x / x 2 Þ . e / x ¼ ðx 2 / 4 x þ 2Þ . e / x y 000 ¼ ð2 x / 4Þ . e / x þ e / x . ð/ 1Þ . ðx 2 / 4 x þ 2Þ ¼ ð/ x 2 þ 6 x / 6Þ . e / x Relative Extremwerte: 0 y ¼ 0 y0 ¼ 0; 2 ) ð2 x / x Þ . e 00 y ð0Þ ¼ 2 > 0 ) /x y 00 6¼ 0 ¼ 0 ) 2 x / x 2 ¼ x ð2 / xÞ ¼ 0 00 Min ; y ð2Þ ¼ / 2 . e /2 < 0 Ordinaten an den Stellen x3 ¼ 0 und x4 ¼ 2: y3 ¼ 0, Minimum: ð0; 0Þ ; Wendepunkte: y 00 ¼ 0 ) x5 ¼ 3;414 ; y 00 Maximum : ¼ 0; y 000 x3 ¼ 0 ; x4 ¼ 2 Max y4 ¼ 0,541 ð2; 0;541Þ 6¼ 0 2 ðx / 4 x þ 2Þ . e / x ¼ 0 ) x2 / 4x þ 2 ¼ 0 ) x5=6 ¼ 2 + pffiffiffi 2 ) x6 ¼ 0;586 000 y ð3;414Þ ¼ 0;093 6¼ 0 y 000 ¼ ð0;586Þ ¼ / 1;574 6¼ 0 ) ) Ordinaten an den Stellen x5=6 ¼ 2 + Wendepunkte: ) ) Wendepunkte pffiffiffi 2 : y5 ¼ 0,384, W1 ¼ ð0;586; 0;191Þ; y6 ¼ 0,191 W2 ¼ ð3;414; 0;384Þ (keine Sattelpunkte, da jeweils y 0 6¼ 0)
146 IV Differentialrechnung Verhalten der Funktion im Unendlichen: Wertebereich: lim x 2 . e / x ¼ 0 ) x!1 Asymptote : y ¼ 0 ðx-AchseÞ y ( 0 Monotonieverhalten: y 0 ¼ ð2 x / x 2 Þ . e / x ¼ u . e / x |fflfflfflfflffl{zfflfflfflfflffl} u Wegen e / x > 0 hängt das Vorzeichen der 1. Ableitung y 0 nur vom Vorzeichen des 1. Faktors, d. h. der „Hilfsfunktion“ u ¼ 2 x / x 2 ¼ x ð2 / xÞ ab. Diese beschreibt eine nach unten geöffnete Parabel mit folgenden Eigenschaften (siehe Bild a)): Nullstellen bei x ¼ 0 und x ¼ 2 u Scheitelpunkt: S ¼ ð1; 1Þ S 1 Im Intervall 0 < x < 2 gilt u > 0 und somit auch y 0 > 0, dort verläuft die Funktion y ¼ x 2 . e / x daher streng monoton wachsend (Bereich zwischen den beiden Extremwerten der Funktion). Im übrigen Definitionsbereich, d. h. in den Intervallen x < 0 und x > 2 ist der Kurvenverlauf wegen u < 0 und damit auch y 0 < 0 dagegen streng monoton fallend. 0 1 2 x a) Krümmungsverhalten: y 00 ¼ ðx 2 / 4 x þ 2Þ . e / x ¼ v . e / x |fflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} v Wegen e / x > 0 hängt das Vorzeichen der 2. Ableitung y 00 nur vom Vorzeichen des 1. Faktors, d. h. der „Hilfsfunktion“ v ¼ x 2 / 4 x þ 2 ab. Diese beschreibt eine nach oben geöffnete Parabel mit folgenden Eigenschaften (siehe Bild b)): pffiffiffi v Nullstellen bei x ¼ 2 + 2 Scheitelpunkt: S ¼ ð2; / 2Þ pffiffiffi pffiffiffi Im Intervall 2 / 2 < x < 2 þ 2 gilt v < 0 00 und somit auch y < 0, dort besitzt die Funktion y ¼ x 2 . e / x daher Rechtskrümmung (Bereich zwischen den beiden Wendepunkten der Funktion). Im übrigen Definitionsbereich ist die Kurve wegen v > 0 und somit auch y 00 > 0 nach links gekrümmt. 2– 2 0 2+ 2 2 x –1 –2 S b) Verlauf der Kurve y ¼ x 2 . e / x : y Max 0,5 W2 y = x 2· e – x W1 Min 2 5 x &
147 V Integralrechnung 1 Bestimmtes Integral 1.1 Definition eines bestimmten Integrals Das bestimmte Integral Ðb a f ðxÞ dx lässt sich in anschaulicher Weise als Flächeninhalt A zwischen der stetigen Funktion y ¼ f ðxÞ, der x-Achse und den beiden zur y-Achse parallelen Geraden x ¼ a und x ¼ b deuten, sofern die Kurve im gesamten Intervall a ) x ) b oberhalb der x-Achse verläuft. y y = f(x) f(x0) f(x1) Dx Dx x0 = a x1 f(x2) f(x3) Dx Dx x2 f(xn–1) f(xn) x3 xn–1 xn = b x b/a , ersetzen n jeden Streifen in der aus der Abbildung ersichtlichen Weise durch ein Rechteck (im Bild grau unterlegt) und summieren dann über alle Rechtecksflächen. Dies führt (bei einer monoton wachsenden Funktion) zu der sog. Untersumme Wir zerlegen zunächst die Fläche in n Streifen gleicher Breite Dx ¼ Un ¼ f ðx0 Þ Dx þ f ðx1 Þ Dx þ f ðx2 Þ Dx þ . . . þ f ðxn / 1 Þ Dx ¼ die einen Näherungswert für den gesuchten Flächeninhalt darstellt. n ! 1 (und somit Dx ! 0Þ strebt die Untersumme Un gegen als bestimmtes Integral von f ðxÞ in den Grenzen von x ¼ a bis x und geometrisch als Flächeninhalt A unter der Kurve y ¼ f ðxÞ im interpretiert werden darf. © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 L. Papula, Mathematische Formelsammlung, DOI 10.1007/978-3-658-16195-8_5 n P k¼1 f ðxk / 1 Þ Dx Beim Grenzübergang einen Grenzwert, der ¼ b bezeichnet wird Intervall a ) x ) b
148 V Integralrechnung Symbolische Schreibweise: ðb n P f ðxÞ dx ¼ lim Un ¼ lim n!1 a n!1 k¼1 f ðxk / 1 Þ Dx Bezeichnungen: x: Integrationsvariable f ðxÞ: Integrandfunktion (kurz: Integrand) a; b: Untere bzw. obere Integrationsgrenze Das Integral existiert, wenn f ðxÞ stetig ist oder aber beschränkt ist und nur endlich viele Unstetigkeiten im Integrationsintervall enthält. 1.2 Berechnung eines bestimmten Integrals ðb f ðxÞ dx ¼ ½ F ðxÞ% ba ¼ F ðbÞ / F ðaÞ ðHauptsatz der IntegralrechnungÞ a F ðxÞ ist dabei irgendeine Stammfunktion von f ðxÞ & ðF 0 ðxÞ ¼ f ðxÞ, siehe Abschnitt 2.2). Beispiele (1) p=2 Ð 0 p=2 cos x dx ¼ ½sin x% 0 ¼ sin ðp=2Þ / sin 0 ¼ 1 / 0 ¼ 1 Denn F ðxÞ ¼ sin x ist wegen F 0 ðxÞ ¼ (2) Ð3 /3 d ðsin xÞ ¼ cos x eine Stammfunktion von f ðxÞ ¼ cos x. dx ðx 2 / 4 x þ 1Þ dx ¼ ? 1 3 x / 2 x 2 þ x ist eine Stammfunktion des Integranden f ðxÞ ¼ x 2 / 4 x þ 1 , da 3 3 2 d 1 3 F 0 ðxÞ ¼ x / 2 x 2 þ x ¼ x 2 / 4 x þ 1 ¼ f ðxÞ dx 3 FðxÞ ¼ gilt. Somit: ð3 /3 ðx 2 / 4 x þ 1Þ dx ¼ + 1 3 x / 2x2 þ x 3 )3 /3 ¼ ð9 / 18 þ 3Þ / ð/ 9 / 18 / 3Þ ¼ 24 &
1 Bestimmtes Integral 149 1.3 Elementare Integrationsregeln für bestimmte Integrale Regel 1: Faktorregel Ein konstanter Faktor C darf vor das Integral gezogen werden: ðb ðb C . f ðxÞ dx ¼ C . a f ðxÞ dx ðC 2 RÞ a Regel 2: Summenregel Eine endliche Summe von Funktionen darf gliedweise integriert werden: ðb ðb ½ f1 ðxÞ þ . . . þ fn ðxÞ% dx ¼ a ðb f1 ðxÞ dx þ . . . þ a fn ðxÞ dx a Regel 3: Vertauschungsregel Vertauschen der Integrationsgrenzen bewirkt einen Vorzeichenwechsel des Integrals: ða ðb f ðxÞ dx f ðxÞ dx ¼ / a b Regel 4: Fallen die Integrationsgrenzen zusammen ða ¼ bÞ; so ist der Integralwert gleich null: ða f ðxÞ dx ¼ 0 a Geometrische Deutung: Flächeninhalt unter der Kurve ¼ 0 Regel 5: Für jede Stelle c aus dem Integrationsintervall gilt: ðb ðc f ðxÞ dx ¼ a ðb f ðxÞ dx þ a Geometrische Deutung: f ðxÞ dx ða ) c ) bÞ c Zerlegung der Fläche in zwei Teilflächen
150 V Integralrechnung 2 Unbestimmtes Integral 2.1 Definition eines unbestimmten Integrals Das unbestimmte Integral I ðxÞ ¼ Ðx a f ðtÞ dt beschreibt den Flächeninhalt A zwischen der stetigen Kurve y ¼ f ðtÞ und der t-Achse im Intervall a ) t ) x in Abhängigkeit von der oberen (variabel gehaltenen) Grenze x und wird daher auch als Flächenfunktion bezeichnet (Voraussetzung für diese geometrische Interpretation: f ðtÞ ( 0 und x ( a). y ðx I ðxÞ ¼ f ðtÞ dt y = f(t) a variabel A Man beachte: Ein bestimmtes Integral ist eine Zahl (Flächeninhalt A), ein unbestimmtes Integral dagegen eine Funktion der oberen Grenze x ðFlächenfunktion I ðxÞÞ! a x t 2.2 Allgemeine Eigenschaften der unbestimmten Integrale 1. Zu jeder stetigen Funktion f ðxÞ gibt es unendlich viele unbestimmte Integrale, die sich in ihrer unteren Integrationsgrenze voneinander unterscheiden. 2. Die Differenz zweier unbestimmter Integrale von f ðxÞ ist eine Konstante. Ðx 3. Differenziert man ein unbestimmtes Integral I ðxÞ ¼ f ðtÞ dt nach der oberen Grenze a x, so erhält man die Integrandfunktion f ðxÞ (sog. Fundamentalsatz der Differentialund Integralrechnung): ðx I ðxÞ ¼ f ðtÞ dt a ) dI ¼ I 0 ðxÞ ¼ f ðxÞ dx Allgemein wird eine differenzierbare Funktion F ðxÞ mit der Eigenschaft F 0 ðxÞ ¼ f ðxÞ als eine Stammfunktion von f ðxÞ bezeichnet. In diesem Sinne lässt sich der FundamentalÐx satz auch wie folgt formulieren: Jedes unbestimmte Integral IðxÞ ¼ f ðtÞ dt von f ðxÞ a ist eine Stammfunktion von f ðxÞ.
2 Unbestimmtes Integral 151 4. Ist F ðxÞ irgendeine Stammfunktion von f ðxÞ und C1 eine geeignete reelle Konstante, so gilt ðx I ðxÞ ¼ f ðtÞ dt ¼ F ðxÞ þ C1 a Die Konstante C1 lässt sich aus der Bedingung I ðaÞ ¼ F ðaÞ þ C1 ¼ 0 berechnen: C1 ¼ / F ðaÞ. Ðx 5. Die Menge aller Funktionen vom Typ I ðxÞ þ K ¼ f ðtÞ dt þ K wird als unbea Ð stimmtes Integral von f ðxÞ bezeichnet und durch das Symbol f ðxÞ dx gekennzeichnet (die Integrationsgrenzen werden weggelassen): ð ðx f ðxÞ dx 0 f ðtÞ dt þ K ðK 2 RÞ a Die Begriffe „Stammfunktion von f ðxÞ“ und „unbestimmtes Integral von f ðxÞ“ sind Ð somit gleichwertig. Das unbestimmte Integral f ðxÞ dx von f ðxÞ ist daher in der Form ð f ðxÞ dx ¼ F ðxÞ þ C ðF 0 ðxÞ ¼ f ðxÞÞ darstellbar, wobei F ðxÞ irgendeine Stammfunktion zu f ðxÞ bedeutet und die Integrationskonstante C alle reellen Werte durchläuft. Das Aufsuchen sämtlicher Stammfunktionen F ðxÞ zu einer vorgegebenen Funktion f ðxÞ heißt unbestimmte Integration: f ðxÞ unbestimmte ! Integration F ðxÞ mit F 0 ðxÞ ¼ f ðxÞ Geometrische Deutung der Stammfunktionen: Die Stammfunktionen (oder Integralkurven) zu einer stetigen Funktion f ðxÞ bilden eine einparametrige Kurvenschar. Jede Integralkurve entsteht dabei aus jeder anderen durch Parallelverschiebung in der y-Richtung. 6. Faktor- und Summenregel für bestimmte Integrale gelten sinngemäß auch für unbestimmte Integrale (siehe Abschnitt 1.3). & Beispiel Ð ð2 x / sin xÞ dx ¼ ? Stammfunktion zu f ðxÞ ¼ 2 x / sin x: FðxÞ ¼ x 2 þ cos x, da F 0 ðxÞ ¼ 2 x / sin x ¼ f ðxÞ Ð Lösung: ð2 x / sin xÞ dx ¼ F ðxÞ þ C ¼ x 2 þ cos x þ C ðC 2 RÞ ist. &
152 V Integralrechnung 2.3 Tabelle der Grund- oder Stammintegrale C, C1 , C2 : Reelle Integrationskonstanten ð 0 dx ¼ C ð ð x n dx ¼ ð ð x nþ1 þC nþ1 ðn 6¼ / 1Þ ð e x dx ¼ e x þ C ð ð ð 1 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi dx ¼ 1 / x2 ( arcsin x þ C1 ) ð / arccos x þ C2 Z a x dx ¼ ax þC ln a 1 dx ¼ / cot x þ C sin 2 x 1 dx ¼ 1 þ x2 ( arctan x þ C1 ) / arccot x þ C2 ð cosh x dx ¼ sinh x þ C sinh x dx ¼ cosh x þ C Z 1 dx ¼ ln j x j þ C x cos x dx ¼ sin x þ C 1 dx ¼ tan x þ C cos 2 x ð ð dx ¼ x þ C ð sin x dx ¼ / cos x þ C ð ð 1 dx ¼ 1 dx ¼ tanh x þ C cosh 2 x ð 1 dx ¼ / coth x þ C sinh 2 x " qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " 1 " " qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi dx ¼ arsinh x þ C ¼ ln " x þ x 2 þ 1 " þ C x2 þ 1 " qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " 1 " " qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi dx ¼ sgn ðxÞ . arcosh j x j þ C ¼ ln " x þ x 2 / 1 " þ C x2 / 1 8 3 2 1 1þx > > > artanh x þ C1 ¼ . ln þ C1 > > ð 2 1/x < 1 fur € dx ¼ 3 2 > 1 / x2 > > 1 x þ1 > > þ C2 . ln : arcoth x þ C2 ¼ 2 x /1 ðj x j > 1Þ 9 > > jxj < 1> > > = > > > > jxj > 1> ; Hinweis: Im Anhang, Teil A befindet sich eine ausführliche Integraltafel mit über 400 weiteren Integralen (gedruckt auf gelbem Papier).
3 Integrationsmethoden 153 3 Integrationsmethoden 3.1 Integration durch Substitution 3.1.1 Allgemeines Verfahren Ð Das vorgegebene Integral f ðxÞ dx wird mit Hilfe einer geeigneten Substitution wie folgt in ein Grund- oder Stammintegral übergeführt 1Þ : 1. Aufstellung der Substitutionsgleichungen: u ¼ g ðxÞ ; du ¼ g 0 ðxÞ ; dx dx ¼ du g 0 ðxÞ 2. Durchführung der Integralsubstitution: ð ð f ðxÞ dx ¼ j ðuÞ du Das neue Integral enthält nur die „Hilfsvariable“ u und deren Differential du. 3. Integration (Berechnung des neuen Integrals): ð j ðuÞ du ¼ F ðuÞ ðmit F 0 ðuÞ ¼ j ðuÞÞ 4. Rücksubstitution: ð ð f ðxÞ dx ¼ j ðuÞ du ¼ F ðuÞ ¼ F ðg ðxÞÞ ¼ F ðxÞ Anmerkungen (1) In bestimmten Fällen ist es günstiger, die „Hilfsvariable“ u durch eine Substitution vom Typ x ¼ h ðuÞ einzuführen. Die Substitutionsgleichungen lauten dann: x ¼ h ðuÞ , dx ¼ h 0 ðuÞ , du dx ¼ h 0 ðuÞ du (2) Die Substitutionen u ¼ g ðxÞ und x ¼ h ðuÞ müssen monotone und stetig differenzierbare Funktionen sein. (3) Bei einem bestimmten Integral kann auf die Rücksubstitution verzichtet werden, wenn man die Integrationsgrenzen mit Hilfe der Substitutionsgleichung u ¼ g ðxÞ bzw. x ¼ hðuÞ mitsubstituiert. 1Þ Dies gelingt nicht immer im 1. Schritt. Gegebenenfalls muss das neue Integral nach einer anderen Integrationstechnik weiterbehandelt werden.
154 V Integralrechnung 3.1.2 Spezielle Integralsubstitutionen (Tabelle) Integraltyp ð ðAÞ f ða x þ bÞ dx Substitution Neues Integral bzw. Lösung u ¼ ax þ b 1 . a dx ¼ ð ðBÞ f ðxÞ . f 0 ðxÞ dx du a u ¼ f ðxÞ du dx ¼ 0 f ðxÞ ð ðCÞ ½ f ðxÞ% n . f 0 ðxÞ dx ðn 6¼ / 1Þ ð ðDÞ f ½ gðxÞ% . g 0 ðxÞ dx u ¼ f ðxÞ dx ¼ u ¼ gðxÞ dx ¼ ð ðEÞ f 0 ðxÞ dx f ðxÞ ðFÞ x ¼ a . sin u 3 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 R x ; x 2 þ a 2 dx x ¼ a . sinh u dx ¼ a . cosh u du qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi R: Rationale Funktion qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi x 2 þ a 2 ¼ a . cosh u von x und x 2 þ a 2 ð ðHÞ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 R x ; a 2 / x 2 dx du f 0 ðxÞ dx ¼ a . cos u du qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi R: Rationale Funktion qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a 2 / x 2 ¼ a . cos u von x und a 2 / x 2 ð ðGÞ 3 3 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 R x ; x 2 / a 2 dx f ðuÞ du x ¼ a . cosh u dx ¼ a . sinh u du qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi R: Rationale Funktion qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi x 2 / a 2 ¼ a . sinh u von x und x 2 / a 2 ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4 x þ 5 dx ðu ¼ 4 x þ 5Þ 1 ½ f ðxÞ% 2 þ C 2 ð sin x . cos x dx ðu ¼ sin xÞ 1 ½ f ðxÞ% nþ1 þ C nþ1 ð ðln xÞ 2 . 1 dx x ðu ¼ ln xÞ ð ð f ðuÞ du du g 0 ðxÞ u ¼ f ðxÞ dx ¼ ð du f 0 ðxÞ ð Beispiel 2 x . e x dx ðu ¼ x 2 Þ ln j f ðxÞ j þ C ð 2x / 3 dx x2 / 3x þ 1 ðu ¼ x 2 / 3x þ 1Þ ð x3 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi dx 4 / x2 ðx ¼ 2 . sin uÞ ð x2 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi dx x2 þ 9 ðx ¼ 3 . sinh uÞ ð 1 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi dx 2 x / 25 ðx ¼ 5 . cosh uÞ
3 Integrationsmethoden 155 Tabelle (Fortsetzung) Integraltyp Substitution ð ðIÞ R: Rationale Funktion von sin x und cos x ð R ðsinh x ; cosh xÞ dx R: Rationale Funktion von sinh x und cosh x & Beispiel ð u ¼ tan ðx=2Þ R ðsin x; cos xÞ dx ðJÞ Neues Integral bzw. Lösung 2 du 1 þ u2 dx ¼ sin x ¼ 2u 1 þ u2 cos x ¼ 1 / u2 1 þ u2 u ¼ e x ; dx ¼ ð du u sinh x ¼ u2 / 1 2u cosh x ¼ u2 þ 1 2u 1 þ cos x dx sin x sinh x þ 1 dx cosh x Beispiel p=2 Ð 0 sin 4 x . cos x dx ¼ ? Integraltyp (C): Substitution: Ð ½ f ðxÞ% n . f 0 ðxÞ dx u ¼ sin x ; mit du ¼ cos x ; dx dx ¼ x ¼ 0 ) u ¼ sin 0 ¼ 0 Obere Grenze: x ¼ p=2 ) u ¼ sin ðp=2Þ ¼ 1 p=2 ð sin 4 x . cos x dx ¼ 0 ð1 0 u 4 . cos x und n ¼ 4 du cos x Untere Grenze: Integration: f 0 ðxÞ ¼ cos x f ðxÞ ¼ sin x , du ¼ cos x ð1 u 4 du ¼ 0 + 1 5 u 5 )1 0 ¼ 1 1 /0 ¼ 5 5 Alternative: Die Integrationsgrenzen werden nicht mitsubstituiert, die Integration zunächst unbestimmt vorgenommen (Substitution u ¼ sin x wie oben). Dann wird rücksubstituiert und mit der gewonnenen Stammfunktion das bestimmte Integral berechnet (die Integrationskonstante darf weggelassen werden). ð ð ð du 1 5 1 sin 4 x . cos x dx ¼ u 4 . cos x ¼ u 4 du ¼ u þC ¼ ðsin xÞ 5 þ C cos x 5 5 p=2 ð 0 sin 4 x . cos x dx ¼ i p=2 i 1 h 1 h 1 1 ðsin xÞ 5 ðsin p=2Þ 5 / ðsin 0 Þ 5 ¼ ð1 / 0Þ ¼ ¼ 0 5 5 5 5 |fflfflfflffl{zfflfflfflffl} |ffl{zffl} 1 0 &
156 V Integralrechnung 3.2 Partielle Integration (Produktintegration) Die Formel der partiellen Integration lautet: ð u ðxÞ . v 0 ðxÞ dx ¼ u ðxÞ . v ðxÞ / ð u 0 ðxÞ . vðxÞ dx Ð In vielen Fällen lässt sich ein (unbestimmtes) Integral f ðxÞ dx mit Hilfe dieser Formel wie folgt lösen. Der Integrand f ðxÞ wird in „geeigneter“ Weise in ein Produkt aus zwei Funktionen uðxÞ und v 0 ðxÞ zerlegt: f ðxÞ ¼ u ðxÞ . v 0 ðxÞ. Dabei ist v 0 ðxÞ die erste Ableitung einer zunächst noch unbekannten Funktion vðxÞ. Dann gilt nach obiger Formel: ð ð uðxÞ . v 0 ðxÞ dx ¼ u ðxÞ . vðxÞ / |fflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflffl} ð u 0 ðxÞ . vðxÞ dx ! f ðxÞ dx ¼ |{z} Zerlegung in ein Produkt Die Integration gelingt, wenn sich eine Stammfunktion zum „kritischen“ Faktor v 0 ðxÞ angeben lässt und das neue „Hilfsintegral“ der rechten Seite elementar lösbar ist. Anmerkungen (1) (2) In einigen Fällen muss man mehrmals hintereinander partiell integrieren, ehe man auf ein Grundintegral stößt. Die Formel der partiellen Integration gilt sinngemäß auch für bestimmte Integrale: ðb 0 vðxÞ% ba u ðxÞ . v ðxÞ dx ¼ ½ u ðxÞ . ðb a & u 0 ðxÞ . vðxÞ dx / a Beispiel p=2 Ð 0 x . cos x dx ¼ ? Zerlegung des Integranden f ðxÞ ¼ x . cos x in zwei Faktoren u ðxÞ und v 0 ðxÞ: u ðxÞ ¼ x ; v 0 ðxÞ ¼ cos x ) u 0 ðxÞ ¼ 1 ; v ðxÞ ¼ sin x Partielle Integration (zunächst unbestimmt): Ð Ð Ð x . cos x dx ¼ x . sin x / 1 . sin x dx ¼ x . sin x / sin x dx ¼ |{z} |fflffl{zfflffl} |{z} |fflffl{zfflffl} |{z} |fflffl{zfflffl} |fflfflfflfflffl{zfflfflfflfflffl} u v0 u v u0 v Grundintegral ¼ x . sin x / ð/ cos xÞ þ C ¼ x . sin x þ cos x þ C Berechnung des bestimmten Integrals ðC ¼ 0 gesetzt): p=2 ð p=2 x . cos x dx ¼ ½ x . sin x þ cos x % 0 0 ¼ p p . sin ðp=2Þ þ cos ðp=2Þ / 0 / cos 0 ¼ /1 2 |fflfflfflfflffl{zfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflffl} 2 |ffl{zffl} 1 0 1 &
3 Integrationsmethoden 157 3.3 Integration einer gebrochenrationalen Funktion durch Partialbruchzerlegung des Integranden Die Integration einer gebrochenrationalen Funktion f ðxÞ geschieht nach dem folgenden Schema: 1. Ist die Funktion f ðxÞ unecht gebrochenrational, so wird sie zunächst durch Polynomdivision in eine ganzrationale Funktion p ðxÞ und eine echt gebrochenrationale Funktion rðxÞ zerlegt (siehe III.5.3): f ðxÞ ¼ pðxÞ þ r ðxÞ Diese Zerlegung entfällt natürlich bei einer echt gebrochenrationalen Funktion f ðxÞ. 2. Der echt gebrochenrationale Anteil r ðxÞ wird in Partialbrüche zerlegt (siehe Partialbruchzerlegung, Abschnitt 3.3.1). 3. Anschließend erfolgt die Integration des ganzrationalen Anteils p ðxÞ sowie sämtlicher Partialbrüche (siehe Abschnitt 3.3.2). Die echt gebrochenrationale Funktion r ðxÞ ist dann als Summe sämtlicher Partialbrüche darstellbar. Besitzt der Nenner N ðxÞ z. B. ausschließlich n verschiedene einfache Nullstellen x1 ; x2 ; . . . ; xn , so lautet die Partialbruchzerlegung wie folgt: r ðxÞ ¼ Z ðxÞ A1 A2 An ¼ þ þ ... þ N ðxÞ x / x1 x / x2 x / xn N ðxÞ, Z ðxÞ: Nenner- bzw. Zählerpolynom der echt gebrochenrationalen Funktion r ðxÞ A1 ; A2 ; . . . ; An : Reelle Konstanten (noch unbekannt) 3.3.1 Partialbruchzerlegung Z ðxÞ hängt Die Partialbruchzerlegung einer echt gebrochenrationalen Funktion r ðxÞ ¼ N ðxÞ noch von der Art der Nennernullstellen ab. Wir unterscheiden zwei Fälle: 1. Fall: Der Nenner N (x) besitzt ausschließlich reelle Nullstellen Jeder Nullstelle x1 des Nenners N ðxÞ wird nach dem folgenden Schema in eindeutiger Weise ein Partialbruch zugeordnet: x1 : Einfache Nullstelle ! A x / x1 x1 : .. . Zweifache Nullstelle ! A1 A2 þ x / x1 ðx / x1 Þ 2 x1 : r-fache Nullstelle ! A1 A2 Ar þ þ ... þ 2 x / x1 ðx / x1 Þ ðx / x1 Þ r
158 V Integralrechnung Berechnung der in den Partialbrüchen auftretenden Konstanten: Alle Brüche werden zunächst auf einen gemeinsamen Nenner gebracht (Hauptnenner) und dann mit diesem Hauptnenner multipliziert. Durch Einsetzen bestimmter x-Werte (z. B. der Nullstellen des Nenners) erhält man ein lineares Gleichungssystem, aus dem sich die noch unbekannten Konstanten berechnen lassen. Eine weitere Methode zur Bestimmung der Konstanten ist der Koeffizientenvergleich. & Beispiel r ðxÞ ¼ Z ðxÞ / x 2 þ 2 x / 17 ¼ 3 N ðxÞ x / 7 x 2 þ 11 x / 5 Nullstellen des Nenners: ðecht gebrochenrationale FunktionÞ x 3 / 7 x 2 þ 11 x / 5 ¼ 0 ) x1=2 ¼ 1 ; x3 ¼ 5 Zuordnung der Partialbrüche: x1=2 ¼ 1 ðzweifache NullstelleÞ : A1 A2 þ x /1 ðx / 1Þ 2 x3 ¼ 5 B x /5 ðeinfache NullstelleÞ : Ansatz für die Partialbruchzerlegung: x3 / x 2 þ 2 x / 17 / x 2 þ 2 x / 17 A1 A2 B ¼ ¼ þ þ 2 / 7 x þ 11 x / 5 ðx / 1Þ 2 ðx / 5Þ x /1 ðx / 1Þ 2 x /5 Berechnung der Konstanten A1 ; A2 und B (Hauptnenner bilden): / x 2 þ 2 x / 17 A1 ðx / 1Þ ðx / 5Þ þ A2 ðx / 5Þ þ B ðx / 1Þ 2 ¼ 2 ðx / 1Þ ðx / 5Þ ðx / 1Þ 2 ðx / 5Þ Zähler gleichsetzen: / x 2 þ 2 x / 17 ¼ A1 ðx / 1Þ ðx / 5Þ þ A2 ðx / 5Þ þ B ðx / 1Þ 2 Wir setzen für x zweckmäßigerweise der Reihe nach die Werte 1, 5 und 0 ein: x ¼ 1 ) / 16 ¼ / 4 A2 ) A2 ¼ x ¼ 5 ) / 32 ¼ 16 B ) B ¼ /2 x ¼ 0 ) / 17 ¼ 5 A1 / 5 A2 þ B ) / 17 ¼ 5 A1 / 5 . 4 / 2 / 17 ¼ 5 A1 / 22 ) 4 5 A1 ¼ 5 ) ) A1 ¼ 1 Partialbruchzerlegung: x3 / x 2 þ 2 x / 17 A1 A2 B 1 4 2 ¼ þ þ ¼ þ / / 7 x 2 þ 11 x / 5 x /1 x /5 x /1 ðx / 1Þ 2 x /5 ðx / 1Þ 2 & 2. Fall: Der Nenner N (x) besitzt neben reellen auch komplexe Nullstellen Die komplexen Lösungen der Gleichung N ðxÞ ¼ 0 treten immer paarweise, d. h. in konjugiert komplexer Form auf. Für zwei einfache konjugiert komplexe Nennernullstellen x1 und x2 lautet der Partialbruchansatz wie folgt: Bx þ C Bx þ C ¼ 2 ðx / x1 Þ ðx / x2 Þ x þ px þ q
3 Integrationsmethoden 159 Dabei sind x1 und x2 die konjugiert komplexen Lösungen der quadratischen Gleichung x 2 þ p x þ q ¼ 0: Entsprechend lautet der Ansatz für mehrfache konjugiert komplexe Nullstellen: B1 x þ C1 B2 x þ C2 Br x þ Cr þ 2 þ ... þ 2 x2 þ px þ q ðx þ p x þ qÞ 2 ðx þ p x þ qÞ r (der Nenner N ðxÞ besitzt die jeweils r-fach auftretenden konjugiert komplexen Nullstellen x1 und x2 ; Sie sind die Lösungen der quadratischen Gleichung x 2 þ p x þ q ¼ 0Þ: Die Berechnung der Konstanten erfolgt wie im 1. Fall. & Beispiel r ðxÞ ¼ Z ðxÞ 3 x 2 / 11 x þ 15 ¼ 3 N ðxÞ x / 4 x 2 þ 9 x / 10 Nullstellen des Nenners: ðecht gebrochenrationale FunktionÞ N ðxÞ ¼ x 3 / 4 x 2 þ 9 x / 10 ¼ 0 ) x1 ¼ 2 ; x2=3 ¼ 1 + 2 j Zuordnung der Partialbrüche: x1 ¼ 2 ðreell; einfachÞ : A x /2 x2=3 ¼ 1 + 2 j ðkonjugiert komplex; einfachÞ : Bx þ C x2 / 2x þ 5 Hinweis: x2=3 ¼ 1 + 2 j sind die konjugiert komplexen Lösungen der quadratischen Gleichung x 2 / 2 x þ 5 ¼ 0, die man durch Reduzieren der kubischen Gleichung erhält: N ðxÞ ¼ x 3 / 4 x 2 þ 9 x / 10 ¼ ðx / 2Þ ðx 2 / 2 x þ 5Þ ¼ 0 Ansatz für die Partialbruchzerlegung: x3 3 x 2 / 11 x þ 15 3 x 2 / 11 x þ 15 A Bx þ C ¼ ¼ þ 2 2 / 4 x þ 9 x / 10 ðx / 2Þ ðx 2 / 2 x þ 5Þ x /2 x / 2x þ 5 Berechnung der Konstanten A; B und C (Brüche auf den Hauptnenner bringen): 3 x 2 / 11 x þ 15 A ðx 2 / 2 x þ 5Þ þ ðB x þ CÞ ðx / 2Þ ¼ ðx / 2Þ ðx 2 / 2 x þ 5Þ ðx / 2Þ ðx 2 / 2 x þ 5Þ Zähler gleichsetzen: 3 x 2 / 11 x þ 15 ¼ A ðx 2 / 2 x þ 5Þ þ ðB x þ CÞ ðx / 2Þ Wir setzen für x zweckmäßigerweise der Reihe nach die Werte 2, 1 und 0 ein: x ¼ 2 ) x ¼ 1 ) x ¼ 0 ) 5 ¼ 5A 7 ¼ 4A / B / C 15 ¼ 5 A / 2 C ) A ¼ 1 ) B ¼ 2; ) C ¼ /5 Partialbruchzerlegung: r ðxÞ ¼ x3 3 x 2 / 11 x þ 15 A Bx þ C 1 2x / 5 ¼ þ 2 ¼ þ 2 / 4 x 2 þ 9 x / 10 x /2 x / 2x þ 5 x /2 x / 2x þ 5 &
160 V Integralrechnung 3.3.2 Integration der Partialbrüche Bei der Integration der Partialbrüche treten insgesamt vier verschiedene Integraltypen auf. Bei reellen Nullstellen des Nenners N (x) ð ð > > > ðr ( 2Þ > ; dx 1 ¼ þ C2 r ðx / x1 Þ ð1 / rÞ ðx / x1 Þ r / 1 Beispiel ð / x 2 þ 2 x / 17 dx ¼ ? 3 x / 7 x 2 þ 11 x / 5 & 9 > > > > = dx ¼ ln j x / x1 j þ C1 x / x1 jeweils gelost € durch die Substitution u ¼ x / x1 ; du ¼ dx ðder Integrand ist eine echt gebrochenrationale FunktionÞ Partialbruchzerlegung des Integranden (siehe 1. Beispiel aus Abschnitt 3.3.1): / x 2 þ 2 x / 17 1 4 2 ¼ þ / x 3 / 7 x 2 þ 11 x / 5 x /1 ðx / 1Þ 2 x /5 Integration der Partialbrüche: ð ð ð ð / x 2 þ 2 x / 17 dx dx dx dx ¼ þ4. /2. ¼ 3 2 2 x / 7 x þ 11 x / 5 x /1 ðx / 1Þ x /5 ð ð ð du du dv 4 þ4. ¼ ln j u j / / 2 . ln j v j þ C ¼ ¼ /2. 2 u u v u ¼ ln j x / 1 j / (die Substitutionen u ¼ x / 1, du ¼ dx 4 / 2 . ln j x / 5 j þ C x /1 bzw. v ¼ x / 5, dv ¼ dx wurden grau unterlegt) & Bei konjugiert komplexen Nullstellen des Nenners N (x) Im Falle einfacher konjugiert komplexer Nullstellen: ð Bx þ C B dx ¼ . ln j x 2 þ p x þ q j þ x2 þ px þ q 2 0 1 0 1 B 2C / Bp C B 2x þ p C þ @qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi A . arctan @qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi A þ C3 4q / p2 4q / p2 Die bei mehrfachen konjugiert komplexen Nullstellen des Nenners auftretenden Integrale vom ð ð dx x dx Typ bzw. mit r ( 2 entnimmt man der 2 r 2 ðx þ p x þ qÞ ðx þ p x þ qÞ r Integraltafel im Anhang, Teil A (falls p ¼ 6 0 ! Integrale 63 bis 70; falls p ¼ 0 ! Integrale 29 bis 34).
3 Integrationsmethoden 161 3.4 Integration durch Potenzreihenentwicklung des Integranden Der Integrand f ðxÞ des bestimmten oder unbestimmten Integrals wird in eine Potenzreihe entwickelt und anschließend gliedweise integriert ( Voraussetzung: Der Integrationsbereich liegt innerhalb des Konvergenzbereiches der Reihe). & Beispiel Ð1 0 cos 1pffiffiffi 0 x dx ¼ ? Potenzreihe (Mac Laurinsche Reihe) für cos z (siehe VI.3.4): cos z ¼ 1 / z2 z4 z6 þ / þ / ... 2! 4! 6! Substitution z ¼ cos ðj z j < 1Þ pffiffiffi x: 1pffiffiffi 0 x x2 x3 x ¼ 1/ þ / þ / ... 2! 4! 6! ðx ( 0Þ Gliedweise Integration: ð1 cos 0 2 + )1 ð1 3 1pffiffiffi 0 x x2 x3 x2 x3 x4 x dx ¼ þ / þ / . . . dx ¼ x / þ / þ / ... ¼ 1/ 2! 4! 6! 2 . 2! 3 . 4! 4 . 6! 0 0 ¼ 1/ 1 1 1 þ / þ / . . . ' 0;763 2 . 2! 3 . 4! 4 . 6! ðauf drei Nachkommastellen genauÞ & 3.5 Numerische Integration 3.5.1 Trapezformel Die Fläche unter der Kurve y ¼ f ðxÞ wird zunächst in n Streifen gleicher Breite h zerlegt, dann wird in jedem Streifen die krummlinige Begrenzung durch die Sekante ersetzt (der „Ersatzstreifen“ besitzt die Form eines Trapezes, im Bild grau unterlegt): y y = f(x) P0 P1 y0 y1 Pn–1 Pn–2 Pn P2 y2 h h x0 = a x1 x2 yn–2 h xn–2 yn–1 yn h xn–1 xn= b x Die nachfolgende Trapezformel gilt unabhängig von dieser geometrischen Deutung (sofern das Integral existiert).
162 V Integralrechnung 3 ðb f ðxÞ dx ' a 1 1 y0 þ y1 þ y2 þ . . . þ yn / 1 þ yn 2 2 3 ¼ 2 1 ð y0 þ yn Þ þ ð y1 þ y2 þ . . . þ yn / 1 Þ 2 |fflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} S1 S2 h ¼ 2 3 h ¼ 1 . S1 þ S2 2 2 h Streifenbreite (Schrittweite): h ¼ ðb / aÞ=n Stützstellen: x k ¼ a þ k . h o k ¼ 0; 1; 2; . . . ; n Stützwerte: yk ¼ f ðx k Þ 3.5.2 Simpsonsche Formel Die Fläche unter der Kurve y ¼ f ðxÞ wird in 2 n, d. h. in eine gerade Anzahl „einfacher“ Streifen gleicher Breite h zerlegt. In jedem der insgesamt n „Doppelstreifen“ (er besteht aus zwei aufeinanderfolgenden „einfachen“ Streifen, die im Bild grau unterlegt sind) ersetzt man dann die krummlinige Begrenzung durch eine Parabel: y y = f(x) P0 y1 h x0 = a y2 h x1 P2n–1 P2n P2 P1 y0 P2n–2 y2n–2 y2n–1 y2n h x2 h x2n–2 x2n–1 x2n = b x ðb f ðxÞ dx ' ð y0 þ 4 y1 þ 2 y2 þ 4 y3 þ . . . þ 2 y2 n / 2 þ 4 y2 n / 1 þ y 2 n Þ a h ¼ 3 3 2 h ¼ ð y0 þ y2 n Þ þ 4 ð y1 þ y3 þ . . . þ y2 n / 1 Þ þ 2 ð y2 þ y4 þ . . . þ y2 n / 2 Þ ¼ |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} 3 S0 S1 S2 3 2 h ¼ S0 þ 4 . S1 þ 2 . S2 3 Breite eines einfachen Streifens (Schrittweite): h ¼ ðb / aÞ=2 n Stützstellen: x k ¼ a þ k . h o k ¼ 0; 1; 2; . . . ; 2 n Stützwerte: yk ¼ f ðx k Þ
3 Integrationsmethoden 163 Beim Simpsonverfahren muss die Anzahl der Stützpunkte Pk ¼ ðxk ; yk Þ ungerade sein (2 n þ 1 Stützpunkte; 2 n einfache und somit n Doppelstreifen). Die Simpsonsche Formel gilt unabhängig von der geometrischen Deutung (sofern das Integral existiert). Fehlerabschätzung Voraussetzung: 2 n ist durch 4 teilbar (und n damit gerade) 1 ðIh / I2 h Þ 15 DI ' Ih : Näherungswert bei der Streifenbreite h I2 h : Näherungswert bei doppelter Streifenbreite 2 h Gegenüber Ih verbesserter Wert: Iv ¼ Ih þ DI & Beispiel Ð1 0 2 e / x dx ¼ ? (Fläche unter der Gaußkurve im Intervall 0 ) x ) 1) Wir wählen 2 n ¼ 4 und somit h ¼ 0;25. k xk Zweitrechnung ðh* ¼ 2 h ¼ 0;5Þ Erstrechnung ðh ¼ 0;25Þ 2 2 yk ¼ e / x k 0 1 2 3 4 0 0,25 0,5 0,75 1 yk ¼ e / x k 1 1 0,939 413 0,778 801 0,778 801 0,569 783 0,367 879 0,367 879 1,367 879 |fflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflffl} S0 Ih ¼ ðS0 þ 4 . S1 þ 2 . S2 Þ 1,509 196 |fflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflffl} S1 0,778 801 |fflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflffl} S2 1,367 879 |fflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflffl} S *0 0,778 801 |fflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflffl} S *1 0 |fflfflfflfflffl{zfflfflfflfflffl} S *2 h 0;25 ¼ ð1;367 879 þ 4 . 1;509 196 þ 2 . 0;778 801Þ ¼ 0;746 855 3 3 h* 0;5 I 2 h ¼ I * ¼ ðS *0 þ 4 . S *1 þ 2 . S *2 Þ ¼ ð1;367 879 þ 4 . 0;778 801 þ 2 . 0Þ ¼ 0;747 181 h 3 3 Fehlerabschätzung: DI ¼ Verbesserter Integralwert: 1 1 ðIh / I2 h Þ ¼ ð0,746 855 / 0,747 181Þ ¼ / 0,000 022 15 15 Ð1 0 2 e / x dx ' Iv ¼ Ih þ DI ¼ 0,746 855 / 0,000 022 ¼ 0;746 833 &
164 V Integralrechnung 3.5.3 Romberg-Verfahren Romberg-Schema Nach bestimmten (weiter unten beschriebenen) Rechenvorschriften werden für das gesuchte Ðb bestimmte Integral f ðxÞ dx zunächst Folgen von Näherungswerten Ti; k berechnet und a wie folgt im sog. Romberg-Schema angeordnet: T0; 1 / /! T1; 2/ T1; 1 /! T2; 2 T2; 3/ T2; 1 /! T3; 4/ T3; 2 T3; 3 T3; 1 .. .. .. /// .. . . . . ! TN; 1 TN; 2 TN; 3 1. Index: Zeilenindex 2. Index: Spaltenindex TN; N þ 1 TN; 4 Dann gilt näherungsweise: ða f ðxÞ dx ¼ TN; N þ 1 b Anmerkungen (1) (2) Jede der Spalten konvergiert für N ! 1 gegen den gesuchten Integralwert, ebenso die durch Pfeile gekennzeichnete Diagonalfolge. Die Rechnung ist abzubrechen, wenn sich zwei benachbarte Elemente einer Spalte innerhalb der gewünschten Stellenzahl nicht mehr voneinander unterscheiden. Berechnung der Elemente T i, 1 aus Spalte 1 (i = 0, 1, . . . , N) Das Integrationsintervall a ) x ) b wird der Reihe nach in 1; 2; 4; 8; . . . ; 2 N Teilintervalle gleicher Länge zerlegt (Prinzip der fortlaufenden Halbierung der Schrittweite). Mit der Trapezformel aus Abschnitt 3.5.1 werden dann für diese Zerlegungen NäheÐb rungswerte Ti; 1 für das Integral f ðxÞ dx berechnet, die die Elemente der 1. Spalte bila den (grau unterlegt). Der Zeilenindex i kennzeichnet dabei die Anzahl der Teilintervalle (2 i Teilintervalle).
3 Integrationsmethoden 165 Die Berechnungsformeln lauten: b/a ½ f ðaÞ þ f ðbÞ% 2 + 3 2) 1 b/a ¼ T0; 1 þ ðb / aÞ . f a þ 2 2 + ( 3 2 3 2') 1 b/a b/a 3 ðb / aÞ ¼ T1; 1 þ f aþ þf aþ 2 2 4 4 T0; 1 ¼ T1; 1 T2; 1 .. . Ti; 1 2 1 4 b/a Ti / 1; 1 þ ði / 1Þ . ¼ 2 2 P 2 ð i / 1Þ j¼1 3 2 ð2 j / 1Þ ðb / aÞ 5 f aþ 2i 3 ði ¼ 1; 2; . . . ; NÞ Aus diesen Elementen lassen sich alle übrigen Elemente berechnen. Berechnung der Elemente T i, 2 aus Spalte 2 (i = 1, 2, . . . , N) Die Berechnung dieser Elemente erfolgt aus den Elementen der 1. Spalte nach der Formel Ti; 2 ¼ 4 . Ti; 1 / Ti / 1; 1 3 ði ¼ 1; 2; . . . ; NÞ Berechnung der Elemente T i, 3 aus Spalte 3 (i = 2, 3, . . . , N) Die Berechnung dieser Elemente erfolgt aus den Elementen der 2. Spalte nach der Formel Ti; 3 ¼ 16 . Ti; 2 / Ti / 1; 2 15 ði ¼ 2; 3; . . . ; NÞ Berechnung der Elemente T i, k aus Spalte k (k = 2, 3, . . . , N + 1; i = k – 1, k, . . . , N) Die Berechnung dieser Elemente erfolgt aus den Elementen der ðk / 1Þ-ten Spalte nach der Formel Ti; k ¼ 4 ðk / 1Þ . Ti; k / 1 / Ti / 1; k / 1 4 ð k / 1Þ / 1 ðk ¼ 2; 3; . . . ; N þ 1; i ¼ k / 1; k; . . . ; NÞ (allgemeine Romberg-Formel). & Beispiel Wir berechnen das Integral Ð1 0 2 e / x dx für N ¼ 3, d. h. für Zerlegungen in 1, 2, 4 und 8 Teilintervalle.
166 V Integralrechnung Mit a ¼ 0, b ¼ 1 und f ðxÞ ¼ e / x 2 erhalten wir: Berechnung der Elemente Ti; 1 ði ¼ 0; 1; 2; 3Þ T0; 1 ¼ 1 1 ½ f ð0Þ þ f ð1Þ% ¼ ðe 0 þ e / 1 Þ ¼ 0;683 940 2 2 1 1 ½ T0; 1 þ f ð0;5Þ% ¼ ð0;683 940 þ e / 0;25 Þ ¼ 0;731 370 2 2 + ) + ) 1 1 1 1 T1; 1 þ f f ð0;25Þ þ f ð0;75Þg ¼ 0;731 370 þ ðe / 0;0625 þ e / 0;5625 Þ ¼ 0;742 984 ¼ 2 2 2 2 + ) 1 1 ¼ T2; 1 þ f f ð0;125Þ þ f ð0;375Þ þ f ð0;625Þ þ f ð0;875Þg ¼ 2 4 + ) 1 1 ¼ 0;742 984 þ ðe / 0;015 625 þ e / 0;140 625 þ e / 0;390 625 þ e / 0;765 625 Þ ¼ 0;745 866 2 4 T1; 1 ¼ T2; 1 T3; 1 Berechnung der Elemente Ti; 2 ði ¼ 1; 2; 3Þ T1; 2 ¼ 4 . T1; 1 / T0; 1 4 . 0;731 370 / 0;683 940 ¼ ¼ 0;747 180 3 3 T2; 2 ¼ 4 . T2; 1 / T1; 1 4 . 0;742 984 / 0;731 370 ¼ ¼ 0;746 855 3 3 T3; 2 ¼ 4 . T3; 1 / T2; 1 4 . 0;745 866 / 0;742 984 ¼ ¼ 0;746 827 3 3 Berechnung der Elemente Ti; 3 ði ¼ 2; 3Þ T2; 3 ¼ 16 . T2; 2 / T1; 2 16 . 0;746 855 / 0;747 180 ¼ ¼ 0;746 833 15 15 T3; 3 ¼ 16 . T3; 2 / T2; 2 16 . 0;746 827 / 0;746 855 ¼ ¼ 0;746 825 15 15 Berechnung des Elementes T3; 4 T3; 4 ¼ 64 . T3; 3 / T2; 3 64 . 0;746 825 / 0;746 833 ¼ ¼ 0;746 825 63 63 Romberg-Schema k i Ð1 0 1 2 3 4 /// /! 0 0,683 940 1 0,731 370 2 0,742 984 0,746 855 3 0,745 866 0,746 827 0,747 180/ /// ! 0,746 833 /// /! 0,746 825 0,746 825 2 e / x dx ' T3;4 ¼ 0;746 825 Exakter Wert (auf 6 Dezimalstellen nach dem Komma genau): 0,746 824 &
4 Uneigentliche Integrale 167 4 Uneigentliche Integrale Uneigentliche Integrale werden durch Grenzwerte erklärt. Ist der jeweilige Grenzwert vorhanden, so heißt das uneigentliche Integral konvergent, sonst divergent. 4.1 Unendliches Integrationsintervall Die Integration erfolgt über ein unendliches Intervall. Man setzt (falls der Grenzwert vorhanden ist; l > a): 1 ð y y = f(x) ðl f ðxÞ dx ¼ lim l!1 a f ðxÞ dx a ða x l a ða f ðxÞ dx ¼ /1 lim l!/1 1 ð f ðxÞ dx ¼ /1 f ðxÞ dx lim l!/1 ðl < aÞ l ðc ðm f ðxÞ dx f ðxÞ dx þ lim m!1 l c (Integral aufspalten; beide Grenzwerte müssen existieren; c: beliebige Stelle) Beispiel 1 Ð /x e dx ¼ ? & 0 Integration von 0 bis l ðl > 0Þ: Grenzübergang l ! 1: I ðlÞ ¼ Ðl 0 lim I ðlÞ ¼ lim l!1 e / x dx ¼ ½ / e / x % l0 ¼ / e / l þ e 0 ¼ 1 / e / l Ðl l!1 0 e / x dx ¼ lim ð1 / e / l Þ ¼ 1 / 0 ¼ 1 l!1 Das uneigentliche Integral ist somit konvergent und besitzt den Wert 1. & 4.2 Integrand mit einer Unendlichkeitsstelle (Pol) Der Integrand f ðxÞ besitzt an der oberen Integrationsgrenze x ¼ b einen Pol. Man setzt (falls der Grenzwert vorhanden ist; l > 0): ðb y = f(x) bð /l f ðxÞ dx ¼ lim a y l!0 f ðxÞ dx a a b–l b x
168 V Integralrechnung Pol an der unteren Integrationsgrenze x ¼ a: Ðb Ðb f ðxÞ dx ¼ lim f ðxÞ dx ðmit l > 0Þ l!0 aþl a Pol im Innern des Integrationsintervalls (Stelle x ¼ c mit a < c < b): Ðb a f ðxÞ dx ¼ lim l!0 c Ð/ l a f ðxÞ dx þ lim Ðb m!0 cþm f ðxÞ dx (Integral aufspalten; beide Grenzwerte müssen existieren; x ¼ c: m > 0) & Polstelle; l > 0, Beispiel ð1 0 dx qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ ? 1 / x2 ðPol an der oberen Grenze x ¼ 1, der Nenner des Integranden verschwindet an dieser StelleÞ Integration von x ¼ 0 bis x ¼ 1 / l ðl > 0Þ: 1ð /l I ðlÞ ¼ 0 dx qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ ½ arcsin x% 10 / l ¼ arcsin ð1 / lÞ / arcsin 0 ¼ arcsin ð1 / lÞ |fflfflfflffl{zfflfflfflffl} 1 / x2 0 1ð /l Grenzübergang l ! 0: lim I ðlÞ ¼ lim l!0 l!0 0 dx p qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ lim ð arcsin ð1 / lÞÞ ¼ arcsin 1 ¼ l!0 2 2 1/x Das uneigentliche Integral ist somit konvergent und hat den Wert p=2. & 5 Anwendungen der Integralrechnung 5.1 Integration der Bewegungsgleichung Aus der Beschleunigungs-Zeit-Funktion a ¼ a ðtÞ einer geradlinigen Bewegung erhält man durch ein- bzw. zweimalige Integration bezüglich der Zeitvariablen t den zeitlichen Verlauf von Geschwindigkeit v und Weg s: v ¼ vðtÞ ¼ Ð a ðtÞ dt s ¼ sðtÞ ¼ Ð vðtÞ dt Die Integrationskonstanten werden i. Allg. durch Anfangswerte festgelegt: s ð0Þ ¼ s0 : Anfangsweg (Wegmarke zur Zeit t ¼ 0) vð0Þ ¼ v0 : Anfangsgeschwindigkeit (Geschwindigkeit zur Zeit t ¼ 0Þ
5 Anwendungen der Integralrechnung 169 5.2 Arbeit einer ortsabhängigen Kraft (Arbeitsintegral) ~¼ F ~ðsÞ geradlinig von s1 Ein Massenpunkt m wird durch eine ortsabhängige Kraft F nach s2 verschoben. Die dabei verrichtete Arbeit beträgt: ðs2 W ¼ ~ . d~ F s ¼ s1 F ðs2 Fs ðsÞ ds s1 m FS(s) s1 s s2 ds Fs ðsÞ: Skalare ortsabhängige Kraftkomponente in Richtung des Weges s: Ortskoordinate (Wegmarke); ds: Wegelement 5.3 Lineare und quadratische Mittelwerte einer Funktion 5.3.1 Linearer Mittelwert y!linear 1 ¼ . b/a ðb f ðxÞ dx a Geometrische Deutung: Die Fläche unter der Kurve y ¼ f ðxÞ im Intervall a ) x ) b entspricht dem Flächeninhalt eines Rechtecks mit den Seitenlängen b / a und y!linear (Voraussetzung: Die Kurve verläuft oberhalb der x-Achse). Allgemein ist der lineare Mittelwert eine Art mittlere Ordinate der Kurve y ¼ f ðxÞ im Intervall a ) x ) b. y y = f(x) ylinear b a x 5.3.2 Quadratischer Mittelwert y!quadratisch vffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi u ðb u u 1 . ½ f ðxÞ% 2 dx ¼ t b/a a 5.3.3 Zeitliche Mittelwerte einer periodischen Funktion y ¼ f ðtÞ ist eine zeitabhängige periodische Funktion mit der Periode T. y!linear ðTÞ: 1 ¼ . T ð f ðtÞ dt ðTÞ y!quadratisch vffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ffi u1 ð u 2 ¼ t . ½ f ðtÞ% dt T ðTÞ Integration über eine Periode T Hinweis: Bei Wechselströmen und Wechselspannungen werden die quadratischen Mittelwerte als Effektivwerte (von Strom bzw. Spannung) bezeichnet.
170 V Integralrechnung 5.4 Flächeninhalt In kartesischen Koordinaten y ðb A ¼ y0 = f0(x) ð yo / yu Þ dx A a yo ¼ fo ðxÞ: yu ¼ fu ðxÞ: Obere Randkurve Untere Randkurve yu = fu(x) a b x Hinweis: Die Integralformel gilt nur unter der Voraussetzung, dass sich die beiden Randkurven im Intervall a ) x ) b nicht durchschneiden ð yo ( yu Þ. Anderenfalls muss die Fläche (z. B. anhand einer Skizze) so in Teilflächen zerlegt werden, dass die Formel für jeden Teilbereich anwendbar ist. y Sonderfall: yu ¼ fu ðxÞ ¼ 0 (x-Achse) ðb A ¼ y = f(x) ðb y dx ¼ a f ðxÞ dx A a y ¼ f ðxÞ: In der Parameterform b a Obere Randkurve y t2 ð y x_ dt t1 A t1 x ¼ x ðtÞ y ¼ y ðtÞ x_ ¼ dx dt x = x(t) y = y(t) t2 A ¼ x ' Parametergleichungen der oberen Randkurve x(t1) x(t2) x
5 Anwendungen der Integralrechnung Leibnizsche Sektorformel 171 y t1 " t2 " "ð " " " 1 " . " ðx y_ / y x_ Þ dt "" A ¼ 2 " " x = x(t), y = y(t) t2 A t1 x ¼ x ðtÞ ' y ¼ y ðtÞ x_ ¼ dx ; dt x Parametergleichungen der oberen Randkurve y_ ¼ dy dt In Polarkoordinaten A ¼ 1 . 2 y j2 ð r 2 dj r = r( f) f = f2 j1 r ¼ r ðjÞ: A Randkurve in Polarkoordinaten f = f1 x 5.5 Schwerpunkt einer homogenen ebenen Fläche 1 xS ¼ . A ðb x ð yo / yu Þ dx a yo ¼ fo ðxÞ: Obere Randkurve yu ¼ fu ðxÞ: Untere Randkurve A: a ð yo2 / a y0 = f0(x) Multipliziert man die Formeln mit der Fläche A, so erhält man die statischen Momente Mx und My der Fläche bezogen auf die xbzw. y-Achse: ðb ð y 2o / y 2u Þ dx y Flächeninhalt (siehe Abschnitt 5.4) 1 Mx ¼ A . ys ¼ . 2 ðb 1 yS ¼ . 2A yu2 S yS yu = fu(x) a xS b x ðb Þ dx My ¼ A . xs ¼ x ð yo / yu Þ dx a
172 V Integralrechnung Teilschwerpunktsatz Der Schwerpunkt S der Fläche A liegt auf der Verbindungslinie der beiden Teilflächenschwerpunkte S1 und S2 : A xS ¼ A1 xS1 þ A2 xS2 y A yS ¼ A1 yS1 þ A2 yS2 A ¼ A1 þ A2 : A1 ; A2 : S ¼ ðxS ; yS Þ: S1 ¼ ðxS1 ; yS1 Þ: S2 ¼ ðxS2 ; yS2 Þ: S Fläche Teilflächen von A Schwerpunkt der Fläche A Schwerpunkt der Teilfläche A1 Schwerpunkt der Teilfläche A2 S2 A2 S1 A1 x 5.6 Flächenträgheitsmomente (Flächenmomente 2. Grades) Ix ; Iy : Axiale oder äquatoriale Flächenmomente 2. Grades bezüglich der x- bzw. y-Achse Ip : Polares Flächenmoment 2. Grades bezüglich des Nullpunktes Ix ¼ 1 . 3 ðb Iy ¼ ðb ð yo3 / yu3 Þ dx y y0 = f0(x) a x 2 ð yo / yu Þ dx a yu = fu(x) Ip ¼ Ix þ Iy yo ¼ fo ðxÞ: Obere Randkurve yu ¼ fu ðxÞ: Untere Randkurve a b Satz von Steiner Schwerpunktachse I ¼ IS þ A d 2 I: Flächenmoment bezüglich der gewählten Bezugsachse IS : Flächenmoment bezüglich der zur Bezugsachse parallelen Schwerpunktachse A: Fläche d: Abstand zwischen Bezugs- und Schwerpunktachse x A S Bezugsachse d
5 Anwendungen der Integralrechnung 173 5.7 Bogenlänge einer ebenen Kurve In kartesischen Koordinaten ðb qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 þ ð y 0 Þ 2 dx s ¼ y a y ¼ f ðxÞ: y0 ¼ Q s P y = f(x) Gleichung der Kurve dy ¼ f 0 ðxÞ dx a x b In der Parameterform ðt2 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ðx_ Þ 2 þ ðy_Þ 2 dt s ¼ y t1 t2 s y = y(t) t1 x ¼ x ðtÞ ' Parametergleichungen y ¼ y ðtÞ x_ ¼ dx ; dt x = x(t) der Kurve y_ ¼ x x(t2) x(t1) dy dt In Polarkoordinaten j2 ð qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi s ¼ r 2 þ ðr_Þ 2 dj y s f = f2 r = r ( f) j1 r ¼ r ðjÞ: r_ ¼ Kurve in Polarkoordinaten f = f1 dr dj x 5.8 Volumen eines Rotationskörpers (Rotationsvolumen) In kartesischen Koordinaten y y = f(x) Rotation um die x-Achse ðb Vx ¼ p . y 2 dx a y ¼ f ðxÞ: Rotierende Kurve a b x
174 V Integralrechnung Rotation um die y-Achse y ðd x 2 dy Vy ¼ p . d c x ¼ gð yÞ: Rotierende Kurve (in der nach x aufgelösten Form) x = g(y) c x In der Parameterform Rotation um die x-Achse ðt2 Vx ¼ p . y y 2 x_ dt t1 t2 x = x(t) y = y(t) t1 x ¼ x ðtÞ ' y ¼ y ðtÞ x_ ¼ x Parametergleichungen der rotierenden Kurve dx dt Rotation um die y-Achse ðt2 Vy ¼ p . y x 2 y_ dt t2 t1 x ¼ x ðtÞ y ¼ y ðtÞ y_ ¼ dy dt ' Parametergleichungen x = x(t) y = y(t) der rotierenden Kurve t1 x
5 Anwendungen der Integralrechnung 175 5.9 Mantelfläche eines Rotationskörpers (Rotationsfläche) Rotation um die x-Achse ðb Mx ¼ 2 p . y qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi y 1 þ ð y 0 Þ 2 dx y = f(x) a y ¼ f ðxÞ: y0 ¼ a Rotierende Kurve x b dy ¼ f 0 ðxÞ dx Rotation um die y-Achse ðd My ¼ 2 p . y qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi x 1 þ ðx 0 Þ 2 dy d c x ¼ gð yÞ: x0 ¼ Rotierende Kurve (in der nach x aufgelösten Form) x = g(y) dx ¼ g 0 ð yÞ dy c x 5.10 Schwerpunkt eines homogenen Rotationskörpers Rotation um die x-Achse p xS ¼ . Vx yS ¼ 0 ; y ¼ f ðxÞ: Vx : ðb y y = f(x) x y 2 dx a zS ¼ 0 Rotierende Kurve Rotationsvolumen (siehe Abschnitt 5.8) a S xS b x
176 V Integralrechnung Rotation um die y-Achse yS ¼ p . Vy xS ¼ 0 ; y y x 2 dy d c zS ¼ 0 x ¼ gð yÞ: Vy : ðd yS S Rotierende Kurve (in der nach x aufgelösten Form) x = g(y) c Rotationsvolumen (siehe Abschnitt 5.8) x 5.11 Massenträgheitsmoment eines homogenen Körpers Allgemeine Definition ð J ¼ r 2 dm ¼ r . ðmÞ ð r 2 dV ðVÞ ' dm: Massenelement dV : Volumenelement r: Senkrechter Abstand des Massenbzw. Volumenelementes von der gewählten Bezugsachse r: Bezugsachse dm ¼ r dV dm r Körper der Masse m = rV Konstante Dichte des homogenen Körpers Hinweis: Siehe hierzu auch IX.3.2.5.3 (Dreifachintegral) Satz von Steiner J ¼ JS þ m d 2 J: Massenträgheitsmoment bezüglich der gewählten Bezugsachse JS : Massenträgheitsmoment bezüglich der zur Bezugsachse parallelen Schwerpunktachse m: Masse des homogenen Körpers d: Abstand zwischen Bezugs- und Schwerpunktachse Schwerpunktachse Bezugsachse S Körper der Masse m d
5 Anwendungen der Integralrechnung 177 Massenträgheitsmoment eines Rotationskörpers Rotation um die x-Achse ð¼ BezugsachseÞ 1 Jx ¼ p r . 2 ðb y y = f(x) y 4 dx a y ¼ f ðxÞ: Rotierende Kurve r: Konstante Dichte des homogenen Rotationskörpers a b Rotation um die y-Achse ð¼ BezugsachseÞ Jy ¼ 1 pr . 2 ðd y x 4 dy c x ¼ gð yÞ: r: Rotierende Kurve (in der nach x aufgelösten Form) Konstante Dichte des homogenen Rotationskörpers d x = g(y) c x x
178 VI Unendliche Reihen, Taylorund Fourier-Reihen 1 Unendliche Reihen 1.1 Grundbegriffe 1.1.1 Definition einer unendlichen Reihe Aus den Gliedern einer unendlichen Zahlenfolge han i ¼ a1 ; a2 ; a3 ; . . . ; an ; . . . werden wie folgt Partial- oder Teilsummen sn gebildet: sn ¼ a1 þ a2 þ a3 þ . . . þ an ¼ n P k¼1 ak (n-te Partialsumme) Die Folge hsn i dieser Partialsummen heißt „Unendliche Reihe“. Symbolische Schreibweise: 1 P n¼1 an ¼ a1 þ a2 þ a3 þ . . . þ an þ . . . Bildungsgesetz einer unendlichen Reihe: an ¼ f ðnÞ mit n 2 N* 1.1.2 Konvergenz und Divergenz einer unendlichen Reihe Besitzt die Folge der Partialsummen sn einen Grenzwert s, lim sn ¼ s, so heißt die n!1 1 P unendliche Reihe an konvergent mit dem Summenwert s. Symbolische Schreibweise: n¼1 1 P n¼1 an ¼ a1 þ a2 þ a3 þ . . . þ an þ . . . ¼ s Besitzt die Partialsummenfolge keinen Grenzwert, so heißt die unendliche Reihe divergent. 1 P Eine unendliche Reihe an heißt absolut konvergent, wenn die aus den Beträgen ihrer Glieder gebildete Reihe n¼1 1 P n¼1 j an j konvergiert. Eine absolut konvergente Reihe ist immer konvergent. Eine Reihe mit dem „Summenwert“ s ¼ þ 1 oder s ¼ / 1 heißt bestimmt divergent. © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 L. Papula, Mathematische Formelsammlung, DOI 10.1007/978-3-658-16195-8_6
1 Unendliche Reihen 179 1.2 Konvergenzkriterien Die Bedingung lim an ¼ 0 ist zwar notwendig, nicht aber hinreichend für die Konvern!1 1 P genz der Reihe an . Die Reihenglieder einer konvergenten Reihe müssen also (notn¼ 1 wendigerweise) eine Nullfolge bilden. & Beispiel 1 P Die unendliche Reihe n¼1 ð1 þ 0;1 n ) divergiert, da die Reihenglieder wegen lim ð1 þ 0;1 n Þ ¼ 1 6¼ 0 n!1 keine Nullfolge bilden. & Die nachfolgenden Kriterien stellen hinreichende (aber nicht notwendige) Konvergenzbedingungen dar. Sie ermöglichen in vielen Fällen eine Entscheidung darüber, ob eine vorgegebene Reihe konvergiert oder divergiert. Der Summenwert einer konvergenten Reihe lässt sich jedoch nur in einfachen Fällen exakt bestimmen. Näherungswerte erhält man (wenn auch meist sehr mühsam) durch gliedweises Aufaddieren der Reihenglieder bis zum Erreichen der gewünschten Genauigkeit. 1.2.1 Quotientenkriterium " " " an þ 1 " " ¼ q < 1 lim "" n!1 a " n ðKonvergenz; an 6¼ 0Þ Für q > 1 divergiert die Reihe, für q ¼ 1 versagt das Kriterium, d. h. eine Entscheidung über Konvergenz oder Divergenz ist anhand dieses Kriteriums nicht möglich. & Beispiel Wir zeigen mit Hilfe des Quotientenkriteriums, dass die folgende Reihe konvergiert: 1þ 1 1 1 1 1 þ þ þ ... þ þ þ ... 1! 2! 3! n! ðn þ 1Þ ! Mit an ¼ 1 n! und an þ 1 ¼ 1 ðn þ 1Þ ! folgt unter Beachtung von ðn þ 1Þ ! ¼ n ! ðn þ 1Þ: 1 " " " an þ 1 " n! n! 1 ðn þ 1Þ ! " " lim ¼ lim ¼ lim ¼ lim ¼ lim ¼ 0 1 n ! 1 " an " n!1 n ! 1 ðn þ 1Þ ! n ! 1 n ! ðn þ 1Þ n!1 n þ 1 n! Wegen q ¼ 0 < 1 konvergiert die Reihe. &
180 VI Unendliche Reihen, Taylor- und Fourier-Reihen 1.2.2 Wurzelkriterium lim n!1 p ffiffiffiffiffiffiffiffiffi n j an j ¼ q < 1 ðKonvergenzÞ Für q > 1 divergiert die Reihe, für q ¼ 1 versagt das Kriterium, d. h. eine Entscheidung über Konvergenz oder Divergenz ist anhand dieses Kriteriums nicht möglich. & Beispiel Wir untersuchen die unendliche Reihe lim n!1 ffiffiffiffiffiffiffiffiffi p n j an j ¼ lim n!1 1 3 2n P 2 n¼1 n mit Hilfe des Wurzelkriteriums auf Konvergenz: s3 ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 3 2 2 n 2 n ¼ lim ¼ 0 n!1 n n Die Reihe ist somit wegen q ¼ 0 < 1 konvergent. & 1.2.3 Vergleichskriterien 1 P an mit positiven Gliedern kann oft 1 P bn (mit mit Hilfe einer geeigneten (konvergenten bzw. divergenten) Vergleichsreihe Das Konvergenzverhalten einer unendlichen Reihe n¼1 n¼1 ebenfalls positiven Gliedern) bestimmt werden. Mit dem Majorantenkriterium kann die Konvergenz, mit dem Minorantenkriterium die Divergenz einer Reihe festgestellt werden. Majorantenkriterium Die vorliegende Reihe konvergiert, wenn die Vergleichsreihe konvergiert und zwischen den Gliedern beider Reihen die Beziehung (Ungleichung) an ) bn ðf ür alle n 2 N *Þ besteht. Die konvergente Vergleichsreihe wird als Majorante (Oberreihe) bezeichnet. Es genügt, wenn die angegebene Bedingung an ) bn von einem gewissen n0 an, d. h. für alle Reihenglieder mit n ( n0 erfüllt wird. Minorantenkriterium Die vorliegende Reihe divergiert, wenn die Vergleichsreihe divergiert und zwischen den Gliedern beider Reihen die Beziehung (Ungleichung) an ( bn ðf ür alle n 2 N *Þ besteht. Die divergente Vergleichsreihe wird als Minorante (Unterreihe) bezeichnet. Es genügt, wenn die angegebene Bedingung an ( bn von einem gewissen n0 an, d. h. für alle Reihenglieder mit n ( n0 erfüllt wird.
1 Unendliche Reihen 181 1.2.4 Leibnizsches Konvergenzkriterium für alternierende Reihen Eine alternierende Reihe 1 P ð/ 1Þ n þ 1 . an ¼ a1 / a2 þ a3 / a4 þ / . . . n¼1 ðalle ai > 0Þ konvergiert, wenn sie die folgenden (hinreichenden) Bedingungen erfüllt: a1 > a2 > a3 > . . . > an > an þ 1 > . . . und lim an ¼ 0 n!1 Die Glieder einer konvergenten alternierenden Reihe bilden dem Betrage nach eine monoton fallende Nullfolge. Die Reihe konvergiert auch dann, wenn die erste der beiden Bedingungen erst von einem bestimmten Glied an erfüllt ist. Beispiel & Die sog. alternierende harmonische Reihe (auch Leibnizsche Reihe genannt) 1 / 1 1 1 þ / þ / ... 2 3 4 1 mit dem Bildungsgesetz an ¼ ð/ 1Þ n þ 1 . konvergiert, da ihre Glieder dem Betrage nach eine monoton n fallende Nullfolge bilden: 3 2 1 1 1 1 1 1 > lim ¼ 0 > > ... > > > ... und n!1 2 3 n nþ1 n & 1.2.5 Eigenschaften konvergenter bzw. absolut konvergenter Reihen (1) (2) (3) (4) (5) Eine konvergente Reihe bleibt konvergent, wenn man endlich viele Glieder weglässt oder hinzufügt oder abändert. Dabei kann sich jedoch der Summenwert ändern. Klammern dürfen i. Allg. nicht weggelassen werden, ebenso wenig darf die Reihenfolge der Glieder verändert werden. Aufeinander folgende Glieder einer konvergenten Reihe dürfen durch eine Klammer zusammengefasst werden; der Summenwert der Reihe bleibt dabei erhalten. Eine konvergente Reihe darf gliedweise mit einer Konstanten multipliziert werden, wobei sich auch der Summenwert der Reihe mit dieser Konstanten multipliziert. Konvergente Reihen dürfen gliedweise addiert und subtrahiert werden, wobei sich ihre Summenwerte addieren bzw. subtrahieren. Eine absolut konvergente Reihe ist stets konvergent. Für solche Reihen gelten sinngemäß die gleichen Rechenregeln wie für (endliche) Summen (gliedweise Addition, Subtraktion und Multiplikation, beliebige Anordnung der Reihenglieder usw.). 1.3 Spezielle konvergente Reihen Geometrische Reihe 1 P n¼1 a q n/1 ¼ a þ a q 1 þ a q 2 þ . . . þ a q n/1 þ . . . ¼ q ¼ const:: Quotient zweier aufeinanderfolgender Glieder Für j q j ( 1 divergiert die geometrische Reihe. a 1/q ðj q j < 1Þ
182 VI Unendliche Reihen, Taylor- und Fourier-Reihen Wichtige konvergente Reihen (1) 1þ 1 1 1 1 þ þ þ ... þ þ ... ¼ e 1! 2! 3! n! (2) 1/ 1 1 1 1 þ / þ / . . . þ ð/ 1Þ n þ 1 . þ . . . ¼ ln 2 2 3 4 n (Eulersche Zahl) (alternierende harmonische Reihe) 1 1 1 1 p þ / þ / . . . þ ð/ 1Þ n þ 1 . þ ... ¼ 3 5 7 2n / 1 4 (3) 1/ (4) 1 1 1 1 1 p2 þ 2 þ 2 þ 2 þ ... þ 2 þ ... ¼ 2 1 2 3 4 n 6 (5) 1 1 1 1 1 p2 nþ1 / þ / þ / . . . þ ð/ 1Þ . ¼ 12 22 32 42 n2 12 (6) 1 1 1 1 1 þ þ þ þ ... þ þ ... ¼ 1 1.2 2.3 3.4 4.5 n ðn þ 1Þ 2 Potenzreihen 2.1 Definition einer Potenzreihe Entwicklung um die Stelle x0 PðxÞ ¼ 1 P n¼0 an ðx / x0 Þ n ¼ a0 þ a1 ðx / x0 Þ 1 þ a2 ðx / x0 Þ 2 þ . . . þ an ðx / x0 Þ n þ . . . a0 , a1 , a2 , . . ., an , . . .: Reelle Koeffizienten der Potenzreihe Entwicklung um den Nullpunkt Sonderfall der allgemeinen Entwicklung für x0 ¼ 0: P ðxÞ ¼ & 1 P n¼0 an x n ¼ a0 þ a1 x 1 þ a2 x 2 þ . . . þ an x n þ . . . Beispiele (1) PðxÞ ¼ (2) PðxÞ ¼ 1 xn P x1 x2 xn ¼ 1þ þ þ ... þ þ ... 1! 2! n! n¼0 n ! 1 P n¼1 ð/ 1Þ n þ 1 . ðEntwicklungszentrum: x0 ¼ 0Þ ðx / 1Þ n ðx / 1Þ 1 ðx / 1Þ 2 ðx / 1Þ 3 ¼ / þ / þ ... n 1 2 3 (Entwicklungszentrum: x 0 ¼ 1Þ &
2 Potenzreihen 183 2.2 Konvergenzradius und Konvergenzbereich einer Potenzreihe Der Konvergenzbereich einer Potenzreihe 1 P n¼0 an x n besteht aus dem offenen Intervall j x j < r, zu dem gegebenenfalls noch ein oder gar beide Randpunkte hinzukommen. Die positive Zahl r heißt Konvergenzradius. Für j x j > r divergiert die Potenzreihe. Divergenz ? Konvergenz ? x1 = – r 0 x2 = r Divergenz x Berechnung des Konvergenzradius r ( bei lückenloser Potenzfolge) " " " an " 1 " oder r ¼ " p ffiffiffiffiffiffiffiffiffi r ¼ lim " n ! 1 an þ 1 " lim n j an j n!1 Diese Formeln gelten auch für eine um die Stelle x0 entwickelte Potenzreihe. Die Reihe konvergiert dann im Intervall j x / x0 j < r, zu dem gegebenenfalls noch ein oder gar beide Randpunkte hinzukommen. Sonderfälle: r ¼ 0: Potenzreihe konvergiert nur für x ¼ x0 r ¼ 1: & Potenzreihe konvergiert beständig (d. h. für jedes x 2 RÞ Beispiel P ðxÞ ¼ 1 þ x þ x 2 þ x 3 þ . . . þ x n þ x n þ 1 þ . . . ðan ¼ an þ 1 ¼ 1Þ " " 3 2 " an " 1 " ¼ lim Konvergenzradius: r ¼ lim "" ¼ lim 1 ¼ 1 n ! 1 an þ 1 " n!1 n!1 1 Verhalten in den beiden Randpunkten: x1 ¼ /1 1 / 1 þ 1 / 1 þ /... x2 ¼ 1 1 þ 1 þ 1 þ 1 þ ... divergent (divergente alternierende Reihe) divergent („Summenwert“ ¼ 1) Konvergenzbereich der Potenzreihe: / 1 < x < 1 oder jxj < 1 & 2.3 Wichtige Eigenschaften der Potenzreihen (1) (2) (3) Eine Potenzreihe konvergiert innerhalb ihres Konvergenzbereiches absolut. Eine Potenzreihe darf innerhalb ihres Konvergenzbereiches gliedweise differenziert und integriert werden. Die neuen Potenzreihen haben dabei denselben Konvergenzradius r wie die ursprüngliche Reihe. Zwei Potenzreihen dürfen im gemeinsamen Konvergenzbereich der Reihen gliedweise addiert, subtrahiert und multipliziert werden. Die neuen Potenzreihen konvergieren dann mindestens im gemeinsamen Konvergenzbereich der beiden Ausgangsreihen.
184 VI Unendliche Reihen, Taylor- und Fourier-Reihen 3 Taylor-Reihen 3.1 Taylorsche und Mac Laurinsche Formel 3.1.1 Taylorsche Formel Eine ðn þ 1Þ-mal differenzierbare Funktion f ðxÞ lässt sich um das „Entwicklungszentrum“ x0 wie folgt entwickeln (sog. Taylorsche Formel ): f 0 ðx0 Þ f 00 ðx0 Þ f ðnÞ ðx0 Þ f ðxÞ ¼ f ðx0 Þ þ ðx / x0 Þ 1 þ ðx / x0 Þ 2 þ . . . þ ðx / x0 Þ n þ Rn ðxÞ 1 ! 2 ! n ! |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} |ffl{zffl} Taylorsches Polynom fn ðxÞ vom Grade n Somit: Restglied f ðxÞ ¼ fn ðxÞ þ Rn ðxÞ Restglied nach Lagrange Rn ðxÞ ¼ f ðn þ 1Þ ðxÞ ðx / x0 Þ n þ 1 ðn þ 1Þ ! ðx liegt zwischen x und x0 Þ 3.1.2 Mac Laurinsche Formel Die Mac Laurinsche Formel ist ein Spezialfall der allgemeinen Taylorschen Formel für das Entwicklungszentrum x0 ¼ 0 (Nullpunkt): f 0 ð0Þ 1 f 00 ð0Þ 2 f ðnÞ ð0Þ n f ðxÞ ¼ f ð0Þ þ x þ x þ ... þ x þ Rn ðxÞ 1! 2 ffl!{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl n! ffl} |ffl{zffl} |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl Mac Laurinsches Polynom fn ðxÞ vom Grade n Somit: f ðxÞ ¼ fn ðxÞ þ Rn ðxÞ Restglied nach Lagrange Rn ðxÞ ¼ f ðn þ 1Þ ðJ xÞ n þ 1 x ðn þ 1Þ ! ð0 < J < 1Þ Restglied
3 Taylor-Reihen 185 3.2 Taylorsche Reihe f 0 ðx0 Þ f 00 ðx0 Þ ðx / x0 Þ 1 þ ðx / x0 Þ 2 þ . . . ¼ 1! 2! f ðxÞ ¼ f ðx0 Þ þ x0 : 1 P n¼0 f ðnÞ ðx0 Þ ðx / x0 Þ n n! Entwicklungszentrum oder Entwicklungspunkt Voraussetzung: f ðxÞ ist in der Umgebung von x0 beliebig oft differenzierbar und das Restglied Rn ðxÞ in der Taylorschen Formel verschwindet für n ! 1. & Beispiel Wir entwickeln die Sinusfunktion um die Stelle x0 ¼ p=2: f ðxÞ ¼ sin x ) f ðp=2Þ ¼ sin ðp=2Þ ¼ 1 f 0 ðxÞ ¼ cos x ) f 0 ðp=2Þ ¼ cos ðp=2Þ ¼ 0 00 ) f 00 ðp=2Þ ¼ / sin ðp=2Þ ¼ / 1 000 ) f 000 ðp=2Þ ¼ / cos ðp=2Þ ¼ 0 ) f f ðxÞ ¼ / sin x f ðxÞ ¼ / cos x f ð4Þ .. . ðxÞ ¼ sin x ð4Þ ðp=2Þ ¼ sin ðp=2Þ ¼ 1 Die Taylorreihe lautet damit wie folgt (die Sinusfunktion verläuft spiegelsymmetrisch zur Geraden x ¼ p=2, daher verschwinden die Koeffizienten der ungeraden Potenzen): sin x ¼ 1 / ¼ 1 P n¼0 1 1 ðx / p=2Þ 2 ðx / p=2Þ 4 ðx / p=2Þ 2 þ ðx / p=2Þ 4 / þ . . . ¼ 1 / þ / þ ... ¼ 2! 4! 2! 4! ð/ 1Þ n . ðx / p=2Þ 2 n ð2 nÞ ! & 3.3 Mac Laurinsche Reihe Die Mac Laurinsche Reihe ist eine spezielle Form der Taylorschen Reihe für das Entwicklungszentrum x0 ¼ 0 (Nullpunkt): f ðxÞ ¼ f ð0Þ þ f 0 ð0Þ 1 f 00 ð0Þ 2 x þ x þ ... ¼ 1! 2! 1 P n¼0 f ðnÞ ð0Þ n x n! Bei einer geraden Funktion treten nur gerade Potenzen auf, bei einer ungeraden Funktion nur ungerade Potenzen. & Beispiel Wir bestimmen die Mac Laurinsche Reihe von f ðxÞ ¼ e x : f ðxÞ ¼ f 0 ðxÞ ¼ f 00 ðxÞ ¼ . . . ¼ f 0 00 f ð0Þ ¼ f ð0Þ ¼ f ð0Þ ¼ . . . ¼ f ex ¼ 1 þ ðnÞ ðxÞ ¼ . . . ¼ e x ðnÞ ð0Þ ¼ . . . ¼ e 0 ¼ 1 x1 x2 xn þ þ ... þ þ ... ¼ 1! 2! n! 1 P xn n¼0 n! Die Reihe konvergiert beständig, d. h. für jedes reelle x. &
186 VI Unendliche Reihen, Taylor- und Fourier-Reihen 3.4 Spezielle Potenzreihenentwicklungen (Tabelle) Funktion Potenzreihenentwicklung Konvergenzbereich 1Þ Allgemeine Binomische Reihe !n4 !n4 !n4 !n4 ð1 + xÞ n 1+ x1 þ x2 + x3 þ x4 + ... 1 2 3 4 ða + xÞ n an + !n4 1 an/1 . x 1 þ !n4 2 an/2 . x 2 + !n4 3 n > 0 : jxj ) 1 n < 0 : jxj < 1 a n / 3 . x 3 þ . . . n > 0 : j x j ) jaj n < 0 : j x j < jaj Spezielle Binomische Reihen ð1 + xÞ 4 1 1+ 1 1 1.3 2 1.3.7 3 1 . 3 . 7 . 11 4 x / x + x / x + . . . jxj ) 1 4 4.8 4 . 8 . 12 4 . 8 . 12 . 16 ð1 + xÞ 3 1 1+ 1 1 1.2 2 1.2.5 3 1.2.5.8 4 x / x + x / x + ... 3 3.6 3.6.9 3 . 6 . 9 . 12 jxj ) 1 ð1 + xÞ 2 1 1+ 1 1 1.1 2 1.1.3 3 1.1.3.5 4 x / x + x / x + ... 2 2.4 2.4.6 2.4.6.8 jxj ) 1 3 1+ 3 1 3.1 2 3.1.1 3 3.1.1.3 4 x þ x * x þ x * ... 2 2.4 2.4.6 2.4.6.8 jxj ) 1 ð1 + xÞ / 4 1 1* 1 1 1.5 2 1.5.9 3 1 . 5 . 9 . 13 4 x þ x * x þ x * . . . jxj < 1 4 4.8 4 . 8 . 12 4 . 8 . 12 . 16 ð1 + xÞ / 3 1 1* 1 1 1.4 2 1.4.7 3 1 . 4 . 7 . 10 4 x þ x * x þ x * ... 3 3.6 3.6.9 3 . 6 . 9 . 12 jxj < 1 ð1 + xÞ / 2 1 1* 1 1 1.3 2 1.3.5 3 1.3.5.7 4 x þ x * x þ x * ... 2 2.4 2.4.6 2.4.6.8 jxj < 1 ð1 + xÞ / 1 1 * x1 þ x2 * x3 þ x4 * ... ð1 + xÞ 2 3 3 1 3.5 2 3.5.7 3 3.5.7.9 4 x þ x * x þ x * ... 2 2.4 2.4.6 2.4.6.8 ð1 + xÞ / 2 1* ð1 + xÞ / 2 1 * 2x1 þ 3x2 * 4x3 þ 5x4 * ... ð1 + xÞ / 3 1* 1 ð2 . 3 x 1 * 3 . 4 x 2 þ 4 . 5 x 3 * 5 . 6 x 4 þ . . .Þ 2 jxj < 1 jxj < 1 jxj < 1 j xj < 1 Reihen der Exponentialfunktionen ex e /x ax 1Þ 1þ x1 x2 x3 x4 þ þ þ þ ... 1! 2! 3! 4! j xj < 1 1/ x1 x2 x3 x4 þ / þ / þ ... 1! 2! 3! 4! j xj < 1 1þ ðln aÞ 1 1 ðln aÞ 2 2 ðln aÞ 3 3 ðln aÞ 4 4 x þ x þ x þ x þ . . . j xj < 1 1! 2! 3! 4! Für den Spezialfall n 2 N * erhält man ein Polynom n-ten Grades. Die Entwicklungskoeffizienten die Binomialkoeffizienten (siehe I.2.7). !n4 k sind
3 Taylor-Reihen 187 Tabelle (Fortsetzung) Funktion Potenzreihenentwicklung Konvergenzbereich Reihen der logarithmischen Funktionen 1 1 1 ðx / 1Þ 2 þ ðx / 1Þ 3 / ðx / 1Þ 4 þ / . . . 0 < x ) 2 2 3 4 "3 # 21 3 23 3 25 3 2 x/1 1 x/1 1 x/1 1 x/1 7 x > 0 2 þ þ þ þ ... xþ1 3 xþ1 5 xþ1 7 xþ1 ðx / 1Þ 1 / ln x ln x ln ð1 þ xÞ ln ð1 / xÞ 3 ln 1þx 1/x 2 x1 / + x2 x3 x4 þ / þ / ... 2 3 4 ) x2 x3 x4 / x þ þ þ þ ... 2 3 4 + ) x3 x5 x7 2 x1 þ þ þ þ ... 3 5 7 1 /1 < x ) 1 /1 ) x < 1 jxj < 1 Reihen der trigonometrischen Funktionen x3 x5 x7 þ / þ / ... 3! 5! 7! sin x x1 / cos x 1/ tan x x1 þ cot x 1 1 1 1 3 2 / x / x / x5 / ... x 3 45 945 x2 x4 x6 þ / þ / ... 2! 4! 6! 1 3 2 5 17 7 62 x þ x þ x þ x9 þ ... 3 15 315 2835 jxj < 1 jxj < 1 jxj < p 2 0 < jxj < p Reihen der Arkusfunktionen arcsin x arccos x arctan x arccot x 1 1.3 1.3.5 x3 þ x5 þ x7 þ ... 2.3 2.4.5 2.4.6.7 + ) p 1 1.3 1.3.5 / x1 þ x3 þ x5 þ x7 þ ... 2 2.3 2.4.5 2.4.6.7 x1 þ x3 x5 x7 þ / þ / ... 3 5 7 + ) p x3 x5 x7 / x1 / þ / þ / ... 2 3 5 7 x1 / jxj < 1 jxj < 1 jxj ) 1 jxj ) 1 Reihen der Hyperbelfunktionen sinh x x1 þ cosh x 1þ x3 x5 x7 þ þ þ ... 3! 5! 7! x2 x4 x6 þ þ þ ... 2! 4! 6! jxj < 1 jxj < 1
188 VI Unendliche Reihen, Taylor- und Fourier-Reihen Tabelle (Fortsetzung) Funktion Potenzreihenentwicklung Konvergenzbereich tanh x x1 / coth x 1 1 1 1 3 2 þ x / x þ x5 / þ ... x 3 45 945 1 3 2 5 17 7 62 x þ x / x þ x9 / þ ... 3 15 315 2835 jxj < p 2 0 < jxj < p Reihen der Areafunktionen 1 1.3 1.3.5 x3 þ x5 / x7 þ / ... 2.3 2.4.5 2.4.6.7 arsinh x x1 / arcosh x ln ð2 xÞ / artanh x x1 þ arcoth x 1 1 1 1 þ þ þ þ ... x 3x3 5x5 7x7 1 1.3 1.3.5 / / / ... 2 . 2 x2 2 . 4 . 4 x4 2 . 4 . 6 . 6 x6 x3 x5 x7 þ þ þ ... 3 5 7 jxj < 1 x > 1 jxj < 1 jxj > 1 3.5 Näherungspolynome einer Funktion (mit Tabelle) Bricht man die Potenzreihenentwicklung einer Funktion f ðxÞ nach der n-ten Potenz ab, so erhält man ein Näherungspolynom fn ðxÞ vom Grade n für f ðxÞ (sog. Mac Laurinsches bzw. Taylorsches Polynom). Funktion f ðxÞ und Näherungspolynom fn ðxÞ stimmen an der Entwicklungsstelle x0 in ihrem Funktionswert und in ihren ersten n Ableitungen miteinander überein. Fehlerabschätzung Der durch den Abbruch der Potenzreihe entstandene Fehler lässt sich i. Allg. anhand der Lagrangeschen Restgliedformel abschätzen (siehe Abschnitt 3.1). Er liegt in der Größenordnung des größten Reihengliedes, das in der Näherung nicht mehr berücksichtigt wurde. Näherungspolynome spezieller Funktionen (Tabelle) 1. Näherung: Abbruch nach dem ersten nichtkonstanten Glied 2. Näherung: Abbruch nach dem zweiten nichtkonstanten Glied Diese Näherungen liefern in der Umgebung des Nullpunktes sehr brauchbare und nützliche Ergebnisse. Funktion 1. Näherung 2. Näherung ð1 + xÞ n 1 + nx 1 + nx þ ex 1þx 1þx þ n ðn / 1Þ 2 x 2 1 2 x 2
3 Taylor-Reihen 189 Tabelle (Fortsetzung) Funktion 1. Näherung 2. Näherung e /x 1/x 1/x þ ax 1 þ ðln aÞ x 1 þ ðln aÞ x þ ln ð1 þ xÞ x x / ln ð1 / xÞ /x /x / 3 2 1þx ln 1/x 1 2 x 2 2x 2x þ 2 3 x 3 sin x x x / 1 3 x 6 cos x 1/ 1/ 1 2 1 4 x þ x 2 24 tan x x x þ 1 3 x 3 arcsin x x x þ 1 3 x 6 arccos x p /x 2 p 1 3 /x / x 2 6 arctan x x x / arccot x p /x 2 p 1 3 /x þ x 2 3 sinh x x x þ 1 3 x 6 cosh x 1þ 1þ 1 2 1 4 x þ x 2 24 tanh x x x / 1 3 x 3 arsinh x x x / 1 3 x 6 artanh x x x þ 1 3 x 3 1 2 x 2 1 2 x 2 1 2 x 2 ðln aÞ 2 2 x 2 1 2 x 2 1 3 x 3
190 VI Unendliche Reihen, Taylor- und Fourier-Reihen 4 Fourier-Reihen 4.1 Fourier-Reihe einer periodischen Funktion Eine periodische Funktion f ðxÞ mit der Periode p ¼ 2 p lässt sich unter bestimmten Voraussetzungen (siehe weiter unten) in eine unendliche trigonometrische Reihe der Form f ðxÞ ¼ 1 P a0 ½ an . cos ðn xÞ þ bn . sin ðn xÞ% þ 2 n¼1 entwickeln ðsog. Fourier-Reihe von f ðxÞ in reeller FormÞ. y y = f(x) p = 2p 2p 6p 4p x Berechnung der Fourier-Koeffizienten an und bn 1 a0 ¼ . p 1 an ¼ . p 2ðp f ðxÞ dx 0 2ðp f ðxÞ . cos ðn xÞ dx ; 0 1 bn ¼ . p 2ðp f ðxÞ . sin ðn xÞ dx ðn 2 N *Þ 0 Anmerkungen (1) (2) Voraussetzung ist, dass die folgenden Dirichletschen Bedingungen erfüllt sind: 1. Das Periodenintervall lässt sich in endlich viele Teilintervalle zerlegen, in denen f ðxÞ stetig und monoton ist. 2. Besitzt die Funktion f ðxÞ im Periodenintervall Unstetigkeitsstellen (es kommen nur Sprungunstetigkeiten mit endlichen Sprüngen infrage), so existiert in ihnen sowohl der links- als auch der rechtsseitige Grenzwert. In den Sprungstellen der Funktion f ðxÞ liefert die Fourier-Reihe von f ðxÞ das arithmetische Mittel aus dem links- und rechtsseitigen Grenzwert der Funktion.
4 Fourier-Reihen 191 Symmetriebetrachtungen f ðxÞ ist eine gerade Funktion: f ðxÞ ¼ 1 P a0 þ an . cos ðn xÞ 2 n¼1 ðbn ¼ 0 n 2 N *Þ f ür f ðxÞ ist eine ungerade Funktion: f ðxÞ ¼ & 1 P bn . sin ðn xÞ n¼1 ðan ¼ 0 f ür n 2 NÞ Beispiel y Wir bestimmen die Fourier-Reihe der im Bild dargestellten periodischen Funktion mit der Periodendauer p ¼ 2 p : 1 f ðxÞ ¼ 1 x; 2p 0 ) x < 2p Berechnung der Fourier-Koeffizienten ðn 2 N *Þ: a0 ¼ an ¼ 2ðp 1 . p f ðxÞ dx ¼ 0 1 1 . . p 2p 2ðp 1 . p f ðxÞ . cos ðn xÞ dx ¼ 0 2ðp 1 2p2 x dx ¼ 0 1 1 . . p 2p 2p + 1 2 x 2 )2p 1 . 2p2 ¼ 1 2p2 ¼ 0 x 4p 2ðp 1 2p2 x . cos ðn xÞ dx ¼ 0 + cos ðn xÞ x . sin ðn xÞ þ n2 n |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} )2 p 0 ¼ Integral 232 mit a ¼ n ¼ bn ¼ 1 2p2 1 . p + cos ðn 2 pÞ 2 p . sin ðn 2 pÞ cos 0 0 . sin 0 / þ / n2 n n2 n 2ðp f ðxÞ . sin ðn xÞ dx ¼ 0 1 1 . . p 2p ) ¼ 2ðp x . sin ðn xÞ dx ¼ 0 3 1 2p2 1 2p2 + |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} 1 1 þ0/ 2 /0 n2 n 2 ¼ 0 ) sin ðnxÞ x . cos ðnxÞ 2 p / ¼ 2 n n 0 Integral 208 mit a ¼ n + ¼ 1 2p2 sin ðn 2 pÞ 2 p . cos ðn 2 pÞ sin 0 0 . cos 0 / / 2 þ n2 n n n ¼ 1 /2p 1 1 . ¼/ . 2p2 n p n Hinweis: cos ðn 2 pÞ ¼ cos 0 ¼ 1, ) ¼ 1 2p 2 3 0/ 2p /0þ0 n 2 ¼ sin ðn 2 pÞ ¼ sin 0 ¼ 0 Die Fourier-Reihe beginnt daher wie folgt: f ðxÞ ¼ 1 1 1 1 P 1 1 / . . sin ðn xÞ ¼ / 2 p n¼1 n 2 p 3 sin x þ 1 1 . sin ð2 xÞ þ . sin ð3 xÞ þ . . . 2 3 2 &
192 VI Unendliche Reihen, Taylor- und Fourier-Reihen Komplexe Darstellung der Fourier-Reihe f ðxÞ ¼ 1 P n ¼ /1 cn . e j n x mit cn ¼ 1 . 2p 2ðp f ðxÞ . e/ j n x dx ðn 2 ZÞ 0 Die komplexe Fourier-Reihe lässt sich auch wie folgt aufspalten: f ðxÞ ¼ 1 P n¼/1 cn . e j n x ¼ c0 þ 1 P n¼1 c/n . e/jnx þ 1 P n¼1 cn . e j n x Der Koeffizient c / n ist dabei konjugiert komplex zu cn , d. h. c / n ¼ c*n . Zusammenhang zwischen den Koeffizienten an , bn und cn 1. !bergang von der reellen zur komplexen Form c0 ¼ 1 a0 ; 2 cn ¼ 1 ðan / j bn Þ ; 2 1 c / n ¼ c*n ¼ ðan þ j bn Þ 2 ðn 2 N*Þ 2. !bergang von der komplexen zur reellen Form a0 ¼ 2 c0 ; & an ¼ cn þ c/ n ; bn ¼ j ðcn / c/ n Þ ðn 2 N*Þ Beispiel Die reelle Form der Fourier-Reihe von f ðxÞ ¼ f ðxÞ ¼ 1 1 1 1 P / . . sin ðn xÞ 2 p n¼1 n 1 x, 0 ) x ) 2 p lautet (siehe vorheriges Beispiel): 2p Aus den reellen Fourier-Koeffizienten a0 ¼ 1, an ¼ 0, bn ¼ / 1 1 . p n ðn 2 N*Þ berechnen wir mit Hilfe der Transformationsgleichungen die Koeffizienten der komplexen Darstellungsform: 3 2 1 1 1 1 1 1 1 1 1 c0 ¼ a0 ¼ .1 ¼ , cn ¼ ðan / j bn Þ ¼ 0þj . ¼ j . , 2 2 2 2 2 p n 2p n 3 2 * 1 1 c/ n ¼ c*n ¼ j 1 . 1 ¼ /j . 2p n 2p n Die komplexe Form der Fourier-Reihe lautet damit wie folgt: f ðxÞ ¼ c0 þ ¼ 1 P n¼1 1 P 1 þ 2 n¼1 cn . e j n x þ 1 P n¼1 c/ n . e / j n x ¼ c0 þ 1 P n¼1 ðcn . e j n x þ c/ n . e / j n x Þ ¼ 3 2 1 P 1 1 1 1 1 1 1 j . . ejnx / j . . e/jnx ¼ þj . ðe j n x / e / j n x Þ 2p n 2p n 2 2 p n¼1 n
4 Fourier-Reihen 193 Alternative Lösung: Direkte Berechnung der komplexen Fourier-Koeffizienten mit der angegebenen Integralformel: 1 . 2p c0 ¼ ¼ f ðxÞ . e/ j 0 x dx ¼ 0 + 1 ð2 pÞ 2 1 . 2p cn ¼ 2ðp 2ðp 1 ð2 pÞ 2 / 0 2 ) ¼ f ðxÞ . e/ j n x dx ¼ 0 2ðp 1 . 2p 0 1 . ð2 pÞ 2 1 . 2p 2ðp 0 1 1 x . 1 dx ¼ . 2p ð2 pÞ 2 2ðp x dx ¼ 0 1 + ð2 pÞ 2 1 2 x 2 )2p 0 ¼ 1 1 ð2 pÞ 2 ¼ 2 2 2ðp 1 1 x . e / j n x dx ¼ . 2p ð2 pÞ 2 x . e / j n x dx ¼ 0 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral Nr: 313 mit a ¼ / j n ¼ ¼ ¼ 1 + ð2 pÞ 2 jnx þ 1 . e/jnx n2 )2p 0 ¼ ð j n 2 p þ 1Þ . e / j n 2 p / 1 . e / 0 ð2 p nÞ 2 j ð2 p nÞ ð2 p nÞ Somit: c0 ¼ 2 ¼ 1 , 2 j 1 1 ¼ j . 2pn 2p n cn ¼ j 1 1 . , 2p n h 1 ð2 p nÞ 2 ¼ ðj n x þ 1Þ . e / j n x i2p 0 ð j n 2 p þ 1Þ . 1 / 1 . 1 ð2 p nÞ 2 ¼ ¼ j ð2 p nÞ þ 1 / 1 ð2 p nÞ 2 ¼ ðn 6¼ 0Þ 1 1 c/ n ¼ c*n ¼ / j . 2p n ðn 2 N*Þ & 4.2 Fourier-Zerlegung einer nichtsinusförmigen Schwingung y T 2T 3T t T Eine nichtsinusförmig verlaufende Schwingung y ¼ y ðtÞ wie im obigen Bild mit der Kreisfrequenz w0 und der Schwingungsdauer (Periode) T ¼ 2 p=w0 lässt sich nach Fourier wie folgt in ihre harmonischen Bestandteile (Grundschwingung und Oberschwingungen) zerlegen (Fourier-Zerlegung in reeller Form): y ðtÞ ¼ 1 P a0 þ ½ an . cos ðn w0 tÞ þ bn . sin ðn w0 tÞ% 2 n¼1 w0 : Kreisfrequenz der Grundschwingung ðw0 ¼ 2 p=T Þ n w0 : Kreisfrequenzen der harmonischen Oberschwingungen ðn ¼ 2; 3; 4; . . .Þ
194 VI Unendliche Reihen, Taylor- und Fourier-Reihen Berechnung der Fourier-Koeffizienten an und bn a0 ¼ 2 . T 2 . an ¼ T ðT Þ: ð y ðtÞ dt ðTÞ ð y ðtÞ . cos ðn w0 tÞ dt ; ðTÞ 2 bn ¼ . T ð y ðtÞ . sin ðn w0 tÞ dt ðn 2 N *Þ ðTÞ Integration über ein beliebiges Periodenintervall der Länge T Fourier-Zerlegung in phasenverschobene Sinusschwingungen y ðtÞ ¼ 1 P a0 ½ an . cos ðn w0 tÞ þ bn . sin ðn w0 tÞ% ¼ þ 2 n¼1 1 P ¼ A0 þ n¼1 An . sin ðn w0 t þ jn Þ Berechnung von Amplitude An und Nullphasenwinkel jn aus den Fourier-Koeffizienten an und bn : qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a0 an A0 ¼ , An ¼ a 2n þ b 2n , ðn 2 N *Þ tan jn ¼ 2 bn An , jn : Amplituden- bzw. Phasenspektrum (sog. Linienspektren) Fourier-Zerlegung in komplexer Form y ðtÞ ¼ 1 P n¼/1 c n . e j n w0 t Berechnung der komplexen Fourier-Koeffizienten cn : 1 cn ¼ . T ðT T ¼ 2 p=w0 : j cn j: y ðtÞ . e / j n w0 t dt ðn 2 ZÞ 0 Schwingungsdauer Amplitudenspektrum (Linienspektrum)
4 Fourier-Reihen 195 4.3 Spezielle Fourier-Reihen (Tabelle) Hinweis: T : Periode (Schwingungsdauer) w0 : Kreisfrequenz ðw0 ¼ 2 p=TÞ 1. Rechteckskurve yðtÞ ¼ yðtÞ ¼ 8 > > > < y^ fur € > > > :0 y^ 2 y^ þ p 2 y 9 T > > 0 ) t ) > 2 = y^ > > T ; < t < T> 2 T 2 t 2T 3 2 1 1 sin ðw0 tÞ þ . sin ð3 w0 tÞ þ . sin ð5 w0 tÞ þ . . . 3 5 2. Rechteckimpuls Impulsbreite: T y T / 2a b ¼ 2 8 > y^ > > > > > > < yðtÞ ¼ / y^ fur € > > > > > > > : 0 a < t < b y^ T /a 2 9 > > > > > > > = T þa < t < T /a > 2 > > > > > ; im €ubrigen Intervall > a a a a T 2 T ^ –y yðtÞ ¼ 3 4 y^ cos ðw0 aÞ cos ð3 w0 aÞ . sin ðw0 tÞ þ . sin ð3 w0 tÞ þ p 1 3 2 cos ð5 w0 aÞ þ . sin ð5 w0 tÞ þ . . . 5 3. Dreieckskurve 8 2 y^ > > / t þ y^ > > > T > < yðtÞ ¼ fur € > > > > > 2 y^ > : t / y^ T yðtÞ ¼ b y^ 4 y^ þ 2 2 p 3 9 T > > 0 ) t ) > > 2 > > = > > > > > T ; ) t ) T> 2 y y^ T 2 T t 2T 1 1 1 . cos ðw0 tÞ þ 2 . cos ð3 w0 tÞ þ 2 . cos ð5 w0 tÞ þ . . . 12 3 5 2 t
196 VI Unendliche Reihen, Taylor- und Fourier-Reihen 4. Dreieckskurve yðtÞ ¼ yðtÞ ¼ 8 > > > > > > > > < > > > > > > > > : / 8 y^ p2 y y^ T 0 ) t ) 4 4 y^ t þ 2 y^ fur € T T 3 < t < T 4 4 > > > > > > > 3 > ^ T ) t ) T ; –y 4 4 y^ t / 4 y^ T T 4 3 T 4 T 2 5 T 4 t 2 1 1 1 . sin ðw tÞ / . sin ð3 w tÞ þ . sin ð5 w tÞ / þ . . . 0 0 0 12 32 52 y y^ t; T y^ 0 ) t < T T yðtÞ ¼ T 3 5. Kippschwingung (Sägezahnimpuls) yðtÞ ¼ 9 > > > > > > > > = 4 y^ t T y^ y^ / 2 p 2T t 3 2 1 1 sin ðw0 tÞ þ . sin ð2 w0 tÞ þ . sin ð3 w0 tÞ þ . . . 2 3 6. Kippschwingung (Sägezahnimpuls) yðtÞ ¼ yðtÞ ¼ 8 2 y^ > > t > > < T 0 ) t ) > > > 2 y^ > : t / 2 y^ T 2 y^ p fur € 9 > > > > = > > > T ; < t < T> 2 3 2 1 1 sin ðw0 tÞ / . sin ð2 w0 tÞ þ . sin ð3 w0 tÞ / þ . . . 2 3 7. Kippschwingung (Sägezahnimpuls) yðtÞ ¼ / T 2 y^ t þ y^; T 0 ) t < T y y^ T yðtÞ ¼ y^ y^ þ 2 p 3 2 1 1 sin ðw0 tÞ þ . sin ð2 w0 tÞ þ . sin ð3 w0 tÞ þ . . . 2 3 2T t
4 Fourier-Reihen 197 8. Sinusimpuls (Einweggleichrichtung) yðtÞ ¼ yðtÞ ¼ 8 > y^ . sin ðw0 tÞ > > < > > > : 0 0 ) t ) fur € y T 2 9 > > > = y^ > > > T ) t ) T; 2 T 2 T 3 y^ y^ 2 y^ 1 1 þ . sin ðw0 tÞ / . cos ð2 w0 tÞ þ . cos ð4 w0 tÞ þ p 2 p 1.3 3.5 2 1 þ . cos ð6 w0 tÞ þ . . . 5.7 9. Sinusimpuls (Zweiweggleichrichtung) yðtÞ ¼ y^ j sin ðw0 tÞ j ; 0 ) t ) T y y^ T T/2 yðtÞ ¼ 2 y^ 4 y^ / p p 4 y^ T2 1 1 . cos ð2 w0 tÞ þ . cos ð4 w0 tÞ þ 1.3 3.5 2 1 þ . cos ð6 w0 tÞ þ . . . 5.7 y 3 2 T 2 ; t / 2 0 ) t ) T y^ T 2 y ðtÞ ¼ y^ 4 y^ þ 2 3 p t 3 10. Parabelbögen yðtÞ ¼ t 3 T 3 T 2 1 1 1 . cos ðw0 tÞ þ 2 . cos ð2 w0 tÞ þ 2 . cos ð3 w0 tÞ þ . . . 2 1 2 3 t 2
198 VII Lineare Algebra 1 Reelle Matrizen 1.1 Grundbegriffe 1.1.1 n-dimensionale Vektoren n-dimensionaler Vektor n reelle Zahlen in einer bestimmten Reihenfolge bilden einen n-dimensionalen Vektor. Sie werden in der linearen Algebra üblicherweise durch kleine lateinische Buchstaben in Fettdruck (aber ohne Pfeil) gekennzeichnet: a, b, c, . . . Schreibweisen: 0 a1 1 Ba C B 2C C a ¼ B B .. C @ . A an a ¼ ða1 a2 n-dimensionaler Spaltenvektor mit den n Vektorkoordinaten (skalaren Vektorkomponenten) a1 , a2 , . . . , an ... an Þ n-dimensionaler Zeilenvektor Rechenoperationen und Rechenregeln Die n-dimensionalen Vektoren bilden in ihrer Gesamtheit den n-dimensionalen Raum Rn . Rechenoperationen und Rechenregeln sind die gleichen wie bei ebenen und räumlichen Vektoren, d. h. Vektoren des R 2 bzw. R 3 , siehe hierzu Kap. II. Ausnahmen: Vektor- und Spatprodukte sind nur im 3-dimensionalen Anschauungsraum definiert. 1. Addition und Subtraktion erfolgen komponentenweise: 0 1 0 1 0 1 a1 b1 a1 + b1 Ba C Bb C Ba + b C 2C B 2C B 2C B 2 B B C C C a+b ¼ B . C+B . C ¼ B .. B C . . @ . A @ . A @ A . an bn an + bn © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 L. Papula, Mathematische Formelsammlung, DOI 10.1007/978-3-658-16195-8_7
1 Reelle Matrizen 199 2. Die Multiplikation eines Vektors mit einem Skalar erfolgt komponentenweise: 0 1 0 1 l a1 a1 Ba C Bla C B 2C B 2C B C C ðl 2 RÞ la ¼ l B . C ¼ B B .. C . @ . A @ . A an l an 3. Das Skalarprodukt zweier Vektoren wird gebildet, indem man zunächst die einander entsprechenden (d. h. gleichstelligen) Vektorkoordinaten miteinander multipliziert und dann die insgesamt n Produkte aufaddiert: 0 1 0 1 a1 b1 Ba C Bb C n X 2 B C B 2C C B C a.b ¼ B ai bi B .. C . B .. C ¼ a1 b1 þ a2 b2 þ . . . þ an bn ¼ @ . A @ . A i¼1 an bn 4. Betrag eines Vektors: qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffi j a j ¼ a ¼ a 21 þ a 22 þ . . . þ a 2n ¼ a . a Spezielle Vektoren Nullvektor 0: Vektor der Länge 0, alle Vektorkoordinaten haben den Wert 0. Einheitsvektor e: Vektor der Länge 1 (normierter Vektor). Orthogonale Vektoren a, b: Vektoren, deren Skalarprodukt verschwindet ða . b ¼ 0Þ. Komponentendarstellung eines Vektors a ¼ a1 e1 þ a2 e2 þ . . . þ an en ei : Einheitsvektor (Basisvektor), dessen i-te Vektorkoordinate den Wert 1 besitzt, während alle übrigen Vektorkoordinaten verschwinden ði ¼ 1, 2, . . . , nÞ. 8 9 i ¼ j= <1 ei . ej ¼ di j ¼ f ür (di j : Kronecker-Symbol) : ; 0 i 6¼ j Die Einheitsvektoren ei bilden eine Basis des n-dimensionalen Raumes R n , d. h. jeder n-dimensionale Vektor a lässt sich in eindeutiger Weise als Linearkombination dieser (linear unabhängigen) Bassisvektoren darstellen 1Þ . Multipliziert man einen Vektor a mit dem Kehrwert seines Betrages j a j, so erhält man einen Einheitsvektor gleicher Richtung (sog. Normierung des Vektors a). 1Þ Zum Begriff der linearen Unabhängigkeit von Vektoren siehe Abschnitt 3.6.
200 & VII Lineare Algebra 0 Beispiel 1 1 0 /2 B 0C B B C B Gegeben sind die Vektoren a ¼ B C und b ¼ B @ 2A @ /1 men den Vektor a þ 3 b, das Skalarprodukt a . b sowie 0 1 1 0 /2 1 0 1 1 0 /6 1 1C C C des 4-dimensionalen Raumes R 4 . Wir bestim5A 3 den Betrag von a: 1 0 1/6 1 0 /5 1 B 0C B 1C B 0C B 3C B 0þ3 C B 3C B C B C B C B C B C B C a þ 3b ¼ B C þ 3B C ¼ B C CþB C ¼ B C ¼ B @ 2A @ 5A @ 2A @ 15 A @ 2 þ 15 A @ 17 A /1 3 /1 9 /1 þ 9 8 1 1 0 /2 1 B 0C B 1C C C B B a.b ¼ B C ¼ 1 . ð/ 2Þ þ 0 . 1 þ 2 . 5 þ ð/ 1Þ . 3 ¼ / 2 þ 0 þ 10 / 3 ¼ 5 C.B @ 2A @ 5A 3 /1 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 2 þ 0 2 þ 2 2 þ ð/ 1Þ 2 ¼ 1 þ 0 þ 4 þ 1 ¼ 6 jaj ¼ 0 & 1.1.2 Definition einer reellen Matrix Unter einer reellen Matrix A vom Typ len bestehendes rechteckiges Schema mit recht angeordneten Spalten: 0 a11 a12 . . . a1 k . . . B B a21 a22 . . . a2 k . . . B B .. .. B .. B . . . B A ¼ B B ai 1 ai 2 . . . a ... ik B B B .. .. .. B . . . @ a m 1 am 2 " 1. Spalte ... am k . . . " k-te Spalte ðm; nÞ versteht man ein aus m . n reellen Zahm waagerecht angeordneten Zeilen und n senka1 n 1 C a2 n C C C .. C . C C C ai n C C C .. C . C A 1. Zeile i-te Zeile am n Bezeichnungen: ai k : Matrixelemente ði ¼ 1; 2; . . . ; m; k ¼ 1; 2; . . . ; nÞ i: Zeilenindex ði ¼ 1; 2; . . . ; mÞ m: Zeilenzahl k: Spaltenindex ðk ¼ 1; 2; . . . ; nÞ n: Spaltenzahl Schreibweisen: A; Aðm; nÞ ; ðai k Þ; ðai k Þðm; nÞ Die m Zeilen werden auch als Zeilenvektoren (mit hochgestelltem Index), die n Spalten auch als Spaltenvektoren (mit tiefgestelltem Index) bezeichnet.
1 Reelle Matrizen 201 0 Schreibweisen: a1 k 1 B C B a2 k C B C ak ¼ B . C B .. C @ A am k |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} i a ¼ ðai 1 ai 2 . . . ai n Þ |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} i-ter Zeilenvektor k-ter Spaltenvektor Die ðm; nÞ-Matrix A ist dann wie folgt darstellbar: 0 11 a B a2 C B C C A ¼ ða1 a2 . . . an Þ ¼ B B .. C @ . A am (Zeile aus n Spaltenvektoren bzw. Spalte aus m Zeilenvektoren) 1.1.3 Spezielle Matrizen Nullmatrix 0: Spaltenmatrix: Zeilenmatrix: Quadratische Matrix: Transponierte Matrix A T : Alle Elemente sind gleich null. Matrix mit nur einer Spalte, auch Spaltenvektor genannt. Matrix mit nur einer Zeile, auch Zeilenvektor genannt. Matrix mit gleichvielen Zeilen und Spalten ðm ¼ n; sog. n-reihige Matrix oder Matrix n-ter Ordnung). Sie entsteht aus der ðm; nÞ-Matrix A, indem man Zeilen und Spalten miteinander vertauscht („Stürzen“ einer Matrix). A T ist daher vom Typ ðn; mÞ. Es gilt stets ðA T Þ T ¼ A. Beim Transponieren wird aus einem Zeilenvektor ein Spaltenvektor und umgekehrt. 1.1.4 Gleichheit von Matrizen Zwei Matrizen A ¼ ðai k Þ und B ¼ ðbi k Þ vom gleichen Typ heißen gleich, A ¼ B, wenn sie in ihren entsprechenden (d. h. gleichstelligen) Elementen übereinstimmen: ai k ¼ bi k für alle i; k. 1.2 Spezielle quadratische Matrizen Allgemeine Gestalt einer n-reihigen Matrix: Hauptdiagonale Nebendiagonale Hauptdiagonalelemente: ai i mit i ¼ 1, 2, . . . , n Nebendiagonalelemente: ai; n þ 1 / i mit i ¼ 1, 2, . . . , n
202 VII Lineare Algebra Spur einer quadratischen Matrix Die Summe aller Hauptdiagonalelemente heißt Spur der Matrix A: Sp ðAÞ ¼ a11 þ a22 þ . . . þ ann 1.2.1 Diagonalmatrix Alle außerhalb der Hauptdiagonalen liegenden Elemente verschwinden: ai k ¼ 0 für alle i 6¼ k Schreibweise: diag ða11 ; a22 ; . . . ; an n Þ 1.2.2 Einheitsmatrix Diagonalmatrix mit ai i ¼ 1 für alle i Schreibweisen: E, I, ðdi k Þ 1.2.3 Dreiecksmatrix Alle Elemente oberhalb bzw. unterhalb der Hauptdiagonalen verschwinden: Untere Dreiecksmatrix: ai k ¼ 0 für alle Obere Dreiecksmatrix: i < k ai k ¼ 0 für alle i > k 1.2.4 Symmetrische Matrix Alle spiegelbildlich zur Hauptdiagonalen stehenden Elemente sind paarweise gleich: A ¼ AT oder ai k ¼ ak i für alle i; k 1.2.5 Schiefsymmetrische Matrix A ¼ /AT oder ai k ¼ / ak i für alle i; k Die Hauptdiagonalelemente verschwinden: ai i ¼ 0 für alle i. Bei der Spiegelung an der Hauptdiagonalen ändern die Elemente ihr Vorzeichen.
1 Reelle Matrizen 203 1.2.6 Orthogonale Matrix A . AT ¼ E Die Zeilen- bzw. Spaltenvektoren sind zueinander orthogonal und normiert, sie bilden ein sog. orthonormiertes Vektorsystem. Dabei gilt stets det A ¼ 1 oder det A ¼ / 1. Eine orthogonale Matrix ist immer regulär, die inverse Matrix A /1 existiert somit und ist ebenfalls orthogonal und es gilt A T ¼ A /1 . Das Produkt orthogonaler Matrizen ist wiederum orthogonal. 1.3 Rechenoperationen für Matrizen 1.3.1 Addition und Subtraktion von Matrizen Zwei Matrizen vom gleichen Typ werden addiert bzw. subtrahiert, indem man ihre entsprechenden (d. h. gleichstelligen) Elemente addiert bzw. subtrahiert: A + B ¼ ðai k Þ + ðbi k Þ ¼ ðai k + bi k Þ ði ¼ 1; 2; . . . ; m; k ¼ 1; 2; . . . ; nÞ Rechenregeln A; B; C sind Matrizen vom gleichen Typ: Kommutativgesetz Assoziativgesetz Transponieren AþB ¼ BþA A þ ðB þ CÞ ¼ ðA þ BÞ þ C ðA þ BÞ T ¼ A T þ B T 1.3.2 Multiplikation einer Matrix mit einem Skalar Die Multiplikation einer Matrix mit einem reellen Skalar erfolgt, indem man jedes Matrixelement mit dem Skalar multipliziert: l . A ¼ l . ðai k Þ ¼ ðl . ai k Þ ðl 2 R; i ¼ 1; 2; . . . ; m; k ¼ 1; 2; . . . ; nÞ Folgerung: Ein allen Matrixelementen gemeinsamer Faktor darf vor die Matrix gezogen werden. Rechenregeln A und B sind Matrizen vom gleichen Typ, l und m reelle Skalare: Assoziativgesetz Distributivgesetze l ðm AÞ ¼ mðl AÞ ¼ ðl mÞ A ðl þ mÞ A ¼ l A þ m A lðA þ BÞ ¼ l A þ l B Transponieren ðl AÞ T ¼ l A T
204 VII Lineare Algebra 1.3.3 Multiplikation von Matrizen A ¼ ðai k Þ sei eine Matrix vom Typ ðm; nÞ; B ¼ ðbi k Þ eine Matrix vom Typ ðn; pÞ. Dann heißt die ðm; pÞ-Matrix C ¼ A . B ¼ ðci k Þ mit ci k ¼ ai 1 b1 k þ ai 2 b2 k þ . . . þ ai n bn k ¼ n P j¼1 ai j bj k das Produkt der Matrizen A und B ði ¼ 1; 2; . . . ; m; k ¼ 1; 2; . . . ; pÞ. Anmerkungen (1) (2) Die Produktbildung ist nur möglich, wenn die Spaltenzahl von A mit der Zeilenzahl von B übereinstimmt. Der Multiplikationspunkt darf auch weggelassen werden. Das Matrixelement ci k des Matrizenproduktes A . B ist das Skalarprodukt aus dem i-ten Zeilenvektor von A und dem k-ten Spaltenvektor von B (siehe Falk-Schema weiter unten). Falk-Schema zur Berechnung eines Matrizenproduktes C = A . B Matrix A: Typ ðm; nÞ Matrix B: Typ ðn; pÞ k-te Spalte ; B A.B ci k : i-te Zeile A : Skalarprodukt aus dem i-ten Zeilenvektor von A und dem k-ten Spaltenvektor von B Rechenregeln Voraussetzung: Alle Rechenoperationen der linken Seiten müssen durchführbar sein. Assoziativgesetz Distributivgesetze A ðB CÞ ¼ ðA BÞ C A ðB þ CÞ ¼ A B þ A C ðA þ BÞ C ¼ A C þ B C Transponieren ðA BÞ T ¼ B T A T Man beachte, dass die Matrizenmultiplikation nicht kommutativ ist, d. h. im Allgemeinen gilt A . B 6¼ B . A (die Faktoren eines Produktes dürfen nicht vertauscht werden).
1 Reelle Matrizen & 205 0 1 2 1 4 3 0 1 0 3 @ Wir berechnen das Matrizenprodukt C ¼ A . B mit A ¼ und B ¼ 1 1 /1 3 A: 2 1 /4 0 /2 /3 2 |fflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} (2,3)-Matrix (3,4)-Matrix Beispiel A 1 2 3 0 1 B 1 1 0 4 1 /2 3 /1 /3 0 3 2 3 /4 1 3 /2 17 /6 17 6 /5 c11 ¼ 1 . 1 þ 0 . 1 þ 3 . 0 ¼ 1 ) c12 ¼ 1 . 4 þ 0 . 1 þ 3 . ð/ 2Þ: ¼ / 2 3 2 1 /2 /6 6 C ¼ A.B ¼ 3 17 17 /5 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} (2,4)-Matrix usw. C ¼ A.B B . A dagegen existiert nicht, da B vier Spalten, A aber nur zwei Zeilen hat. & 1.4 Reguläre Matrix Eine n-reihige Matrix A heißt regulär, wenn ihre Determinante einen von Null verschiedenen Wert besitzt: det A 6¼ 0. Ihr Rang ist dann Rg ðAÞ ¼ n. Ist det A ¼ 0, so heißt A singulär. Es ist dann Rg ðAÞ < n. & Beispiele 0 1 2 A ¼ @ /1 3 0 1 A ist regulär 3 B ¼ 1 /3 /5 15 1 5 2A 8 ) " " 1 " det A ¼ "" /1 " 0 2 3 1 ) " " 1 det B ¼ "" /3 " /5 "" ¼ 15 / 15 ¼ 0 15 " 2 5 2 8 " " " " ¼ 24 þ 0 / 5 / 0 / 2 þ 16 ¼ 33 6¼ 0 " " ) ) B ist singulär & 1.5 Inverse Matrix 1.5.1 Definition einer inversen Matrix Die regulären Matrizen (und nur diese) lassen sich umkehren, d. h. zu jeder regulären Matrix A gibt es genau eine inverse Matrix A / 1 mit A . A /1 ¼ A /1 . A ¼ E Eine quadratische Matrix A ist demnach genau dann invertierbar, wenn det A 6¼ 0 und somit Rg ðAÞ ¼ n ist. Man beachte: A und A /1 sind kommutative Matrizen. Weitere Bezeichnungen für A / 1 : Kehrmatrix, Umkehrmatrix oder Inverse von A. Rechenregeln für reguläre Matrizen ðA /1 Þ /1 ¼ A ; ðA /1 Þ T ¼ ðA T Þ /1 ; ðA . BÞ /1 ¼ B /1 . A /1
206 VII Lineare Algebra 1.5.2 Berechnung einer inversen Matrix 1.5.2.1 Berechnung der inversen Matrix A–1 unter Verwendung von Unterdeterminanten 0 A /1 Ai k : Di k : A11 1 B B A12 ¼ B . det A @ .. A1 n A21 A22 .. . A2 n ... ... ... 1 An 1 An 2 C C .. C . A ðdet A 6¼ 0Þ An n Algebraisches Komplement (Adjunkte) von ai k in det A ðAi k ¼ ð/ 1Þ i þ k . Di k Þ ðn / 1Þ-reihige Unterdeterminante von det A (in det A wird die i-te Zeile und k-te Spalte gestrichen) Hinweis: Zunächst die Matrix ðA i k Þ bilden (sie enthält in der i-ten Zeile die algebraischen Komplemente A i 1 , A i 2 , A i 3 , . . ., A i n ), diese dann transponieren („stürzen“) und die so erhaltene adjungierte Matrix Aadj ¼ ðA i k Þ T mit dem Kehrwert der Determinante det A multiplizieren: A /1 ¼ 1 1 . ðA i k Þ T ¼ . Aadj det A det A 1.5.2.2 Berechnung der inversen Matrix A–1 nach dem Gaußschen Algorithmus (Gauß-Jordan-Verfahren) Man bildet zunächst aus den n-reihigen Matrizen A und E (Einheitsmatrix) die Matrix 0 a11 B a21 B ðA j EÞ ¼ B .. @ . a12 a22 .. . ... ... a1 n a2 n .. . an 1 an 2 . . . an n |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} A " " " " " " " " 1 1 0 ... 0 0 1 ... 0C C .. .. .. C . . .A 0 0 ... 1 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} E vom Typ ðn; 2 nÞ und bringt diese dann durch elementare Zeilenumformungen (siehe hierzu Abschnitt 1.6.1.3 und Abschnitt 3.4.1) auf die spezielle Form 0 1 0 ... 0 B0 1 ... 0 B .. B .. .. @. . . 0 0 ... 1 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} E 1 " " b11 b12 . . . b1 n " " b21 b22 . . . b2 n C C " . .. .. C ¼ ðE j A / 1 Þ " . . . A " . " bn 1 bn 2 . . . bn n |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} B ¼ A /1 Dies ist bei einer regulären und daher umkehrbaren Matrix A stets möglich. Die Einheitsmatrix E hat jetzt den Platz der Matrix A eingenommen, die Matrix B ist die gesuchte inverse Matrix A / 1 .
1 Reelle Matrizen & 207 Beispiel 1 1 0 2 @ 1 A ist regulär und somit invertierbar ðdet A ¼ 1 6¼ 0Þ. Für ihre Die 3-reihige Matrix A ¼ 4 1 3 2 /7 Inverse A / 1 erhalten wir (die jeweils durchgeführte Operation wird rechts angeschrieben; Zi : i-te Zeile): " " 0 1 0 1 1 0 2 "" 1 0 0 1 0 2 "" 1 0 0 ðA j EÞ ¼ @ 4 1 1 "" 0 1 0 A / 4 Z1 ) @ 0 1 / 7 "" /4 1 0 A ) 3 2 /7 " 0 0 1 / 3 Z1 0 2 /13 " /3 0 1 / 2 Z2 |fflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflffl} |fflfflfflffl{zfflfflfflffl} A E " " 0 1 0 1 1 0 2 "" 1 0 0 / 2 Z3 1 0 0 "" /9 4 /2 @ 0 1 /7 " /4 A þ 7 Z3 ) @ 0 1 0 " 31 /13 A ¼ ðE j A / 1 Þ 1 0 7 " " 0 0 1 1 " 5 /2 1 0 0 1 " 5 / 2 |fflfflfflffl{zfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} E A /1 0 1 /9 4 /2 7A Somit gilt: A / 1 ¼ @ 31 /13 5 /2 1 Kontrollmöglichkeit: 0 A . A /1 ¼ A /1 . A ¼ E (Produkte mit dem Falk-Schema berechnen) & 1.6 Rang einer Matrix 1.6.1 Definitionen 1.6.1.1 Unterdeterminanten einer Matrix Werden in einer Matrix A vom Typ ðm; nÞ m / p Zeilen und n / p Spalten gestrichen, so heißt die Determinante der p-reihigen Restmatrix eine Unterdeterminante p-ter Ordnung oder p-reihige Unterdeterminante von A. 1.6.1.2 Rang einer Matrix Unter dem Rang einer Matrix A vom Typ ðm; nÞ wird die höchste Ordnung r aller von null verschiedenen Unterdeterminanten von A verstanden. Symbolische Schreibweise: Rg ðAÞ ¼ r. 1.6.1.3 Elementare Umformungen einer Matrix Der Rang r einer Matrix A ändert sich nicht, wenn sie den folgenden elementaren Umformungen unterworfen wird: 1. Zwei Zeilen (oder Spalten) werden miteinander vertauscht. 2. Die Elemente einer Zeile (oder Spalte) werden mit einer beliebigen von null verschiedenen Zahl multipliziert oder durch eine solche Zahl dividiert. 3. Zu einer Zeile (oder Spalte) wird ein beliebiges Vielfaches einer anderen Zeile (bzw. anderen Spalte) addiert.
208 VII Lineare Algebra 1.6.2 Rangbestimmung einer Matrix 1.6.2.1 Rangbestimmung einer (m, n)-Matrix A unter Verwendung von Unterdeterminanten Wir beschreiben das Verfahren für den Fall m ) n. Ist jedoch m > n, so ist im folgenden die Zahl m durch die Zahl n zu ersetzen. 1. Der Rang r der Matrix A ist höchstens gleich m, d. h. r ) m. Man berechnet daher zunächst die m-reihigen Unterdeterminanten von A. Gibt es unter ihnen wenigstens eine von null verschiedene Determinante, so ist r ¼ m. 2. Verschwinden aber sämtliche m-reihigen Unterdeterminanten von A, so ist r höchstens gleich m / 1. Es ist dann zu prüfen, ob es wenigstens eine von null verschiedene ðm / 1Þ-reihige Unterdeterminante gibt. Ist dies der Fall, so ist r ¼ m / 1. Anderenfalls ist r höchstens gleich m / 2. Das beschriebene Verfahren wird dann solange fortgesetzt, bis man auf eine von null verschiedene Unterdeterminante von A stößt. Die Ordnung dieser Determinante ist der gesuchte Rang der Matrix A. & Beispiel 3 2 A ¼ 0 3 4 1 2 2 ) m ¼ 2; n ¼ 3 und somit r ) 2. " "2 Es gibt eine von null verschiedene 2-reihige Unterdeterminante, z. B. "" 0 " 3 "" ¼ 8 (in der Matrix A wurde 4" die 3. Spalte gestrichen). Die Matrix A besitzt damit den Rang r ¼ 2. & 1.6.2.2 Rangbestimmung einer (m, n)-Matrix A mit Hilfe elementarer Umformungen Die ðm; nÞ-Matrix A wird zunächst mit Hilfe elementarer Umformungen in die folgende Trapezform gebracht ðbi i 6¼ 0 für i ¼ 1; 2; . . . ; rÞ: 0 bb11111 bb1212 B 0 b B 0 b2222 B . ... B ... ... B .. B B 00 00 B B B B 00 00 B B 00 00 B .. ... @ ... ... . 00 00 ...... bb11rr ...... bb22rr ... ... ...... bbrrrr ...... ...... ...... 00 00 ... ... 00 bb1;1,rrþ+11 bb1;1,rrþ+22 ...... bb11nn bb2;2,rrþ+11 bb2;2,rrþ+22 ...... bb22nn ... ... ... ... bbr;r,rrþ+11 bbr;r,rrþ+22 ...... bbrrnn 00 00 ... ... 00 00 00 ... ... 00 ...... ...... ...... 00 00 ... ... 00j 1 9 > > > C > C = C C > C > > C > C ; C C C 9 C > C > C = C A > > ; r Zeilen ðm / rÞ Nullzeilen Der Rang von A ist dann gleich der Anzahl r der nicht-verschwindenden Zeilen: Rg ðAÞ ¼ r.
2 Determinanten 209 Beispiel & 0 1 Wir bringen die (3,4)-Matrix A ¼ @ 2 /1 die gewünschte 0 1 3 A ¼@ 2 7 /1 0 Somit gilt: 3 7 0 /5 /8 11 1 0 7 A mit Hilfe elementarer Umformungen zunächst in 21 Trapezform und lesen aus dieser den Rang ab: 0 1 0 1 /5 0 1 3 /5 0 1 A @ A /8 7 / 2 Z1 ) 0 1 2 7 ) @0 0 11 21 þ Z1 0 3 6 21 / 3 Z2 3 1 0 /5 2 0 1 0 7A 0 Nullzeile Rg ðAÞ ¼ 2 & 2 Determinanten Determinanten n-ter Ordnung (auch n-reihige Determinanten genannt) sind reelle Zahlen, die man den n-reihigen quadratischen Matrizen aufgrund einer bestimmten Rechenvorschrift zuordnet. Schreibweisen: D; det A; j A j; j ai k j; " " " " " " " " " a11 a21 .. . an 1 a12 a22 .. . an 2 ... ... ... a1 n a2 n .. . an n " " " " " " " " " ai k : Elemente der Determinante ði; k ¼ 1; 2; . . . ; nÞ 2.1 Zweireihige Determinanten Definition einer zweireihigen Determinante Unter der Determinante einer 2-reihigen Matrix A ¼ ðaik Þ versteht man die reelle Zahl " " a11 " " a21 " a12 "" ¼ a11 a22 / a12 a21 a22 " Berechnung einer 2-reihigen Determinante " " a11 " " "a 21 " a12 "" " ¼ a11 a22 / a12 a21 a22 " ///// Hauptdiagonale / / / Nebendiagonale Regel: Der Wert einer 2-reihigen Determinante ist gleich dem Produkt der beiden Hauptdiagonalelemente minus dem Produkt der beiden Nebendiagonalelemente. & Beispiel " " 4 det A ¼ "" /3 " 7 "" ¼ 4 . 8 / ð/3Þ . 7 ¼ 32 þ 21 ¼ 53 8" &
210 VII Lineare Algebra 2.2 Dreireihige Determinanten Definition einer dreireihigen Determinante Unter der Determinante einer 3-reihigen Matrix A ¼ ðai k Þ versteht man die reelle Zahl " " a11 " " a21 " " a31 a12 a22 a32 a13 a23 a33 " " " " ¼ " " ¼ a11 a22 a33 þ a12 a23 a31 þ a13 a21 a32 / a13 a22 a31 / a11 a23 a32 / a12 a21 a33 Berechnung einer 3-reihigen Determinante nach der Regel von Sarrus ///// Hauptdiagonalprodukte / / / Nebendiagonalprodukte : D ¼ a11 a22 a33 þ a12 a23 a31 þ a13 a21 a32 / a13 a22 a31 / a11 a23 a32 / a12 a21 a33 Regel: Die Spalten 1 und 2 der Determinante werden nochmals rechts an die Determinante gesetzt. Den Determinantenwert erhält man dann, indem man die drei Hauptdiagonalprodukte (////Þ addiert und von dieser Summe die drei Nebendiagonalprodukte (/ / /) subtrahiert. & Beispiel "" "1 " det A ¼ "" 2 " "6 /2 0 5 " 3 "" " 1 "" ¼ ? " 1" det A ¼ 1 . 0 . 1 þ ð/ 2Þ . 1 . 6 þ 3 . 2 . 5 / 6 . 0 . 3 / 5 . 1 . 1 / 1 . 2 . ð/ 2Þ ¼ ¼ 0 / 12 þ 30 / 0 / 5 þ 4 ¼ 17 &
2 Determinanten 211 2.3 Determinanten höherer Ordnung 2.3.1 Unterdeterminante Di k Die aus einer n-reihigen Determinante D durch Streichen der i-ten Zeile und k-ten Spalte hervorgehende ðn / 1Þ-reihige Determinante heißt Unterdeterminante Di k : Di k "" " " " " " ¼ "" " " " " " a11 a21 .. . a12 a22 .. . ... ... an 1 an 2 ... ai 1 .. . ai 2 .. . ... a1 k a2 k .. . ... ... an k ... ai k .. . ... "" " " " " " " ai n "" " ... " " an n " a1 n a2 n .. . i-te Zeile " k-te Spalte 2.3.2 Algebraisches Komplement (Adjunkte) Ai k Die Größe Ai k ¼ ð/ 1Þ i þ k . Di k heißt algebraisches Komplement oder Adjunkte des Elementes ai k in der Determinante D. Der Vorzeichenfaktor ð/ 1Þ i þ k kann nach der Schachbrettregel bestimmt werden: þ / þ ... / þ / ... þ .. . / .. . þ .. . ... Schachbrettregel: Der Vorzeichenfaktor von Ai k steht im Schnittpunkt der i-ten Zeile mit der k-ten Spalte. 2.3.3 Definition einer n-reihigen Determinante 2Þ Der Wert einer n-reihigen Determinante D ¼ det A wird rekursiv nach der folgenden „Entwicklungsformel“ berechnet („Entwicklung nach den Elementen der 1. Zeile“): D ¼ det A ¼ A1 k : n P k¼1 a1 k A1 k ¼ a11 A11 þ a12 A12 þ . . . þ a1 n A1 n Algebraisches Komplement (Adjunkte) von a1 k in D Prinzipiell lässt sich damit eine n-reihige Determinante durch wiederholte Anwendung der Entwicklungsformel auf 3-reihige Determinanten zurückführen, die nach der Regel von Sarrus berechnet werden können. Dieses Verfahren erweist sich jedoch in der Praxis als ungeeignet, da die Anzahl der dabei anfallenden 3-reihigen Determinanten mit zunehmender Ordnung n der Determinante rasch ansteigt. Beispiel: Für n ¼ 5 sind 20, für n ¼ 6 bereits 120 3-reihige Determinanten zu berechnen! Ein praktikables Rechenverfahren wird in Abschnitt 2.6 angegeben. 2Þ Für eine 1-reihige Matrix A ¼ ðaÞ wird det A ¼ a festgesetzt.
212 VII Lineare Algebra 2.4 Laplacescher Entwicklungssatz Eine n-reihige Determinante lässt sich nach den Elementen einer beliebigen Zeile oder Spalte entwickeln (Laplacescher Entwicklungssatz): Entwicklung nach den Elementen der i-ten Zeile n P D ¼ ai k Ai k ði ¼ 1; 2; . . . ; nÞ k¼1 Entwicklung nach den Elementen der k-ten Spalte n P ai k Ai k ðk ¼ 1; 2; . . . ; nÞ D ¼ i¼1 Ai k : Algebraisches Komplement (Adjunkte) von ai k in D ðAi k ¼ ð/ 1Þ i þ k . Di k ) Di k : ðn / 1Þ-reihige Unterdeterminante von D (siehe Abschnitt 2.3.1) & Beispiel "" " " Wir entwickeln die 4-reihige Determinante D ¼ "" " " 1 4 9 8 2 0 0 1 0 /3 0 3 /1 2 4 1 "" " " " nach den Elementen der 3. Zeile: " " " D ¼ a31 A31 þ a32 A32 þ a33 A33 þ a34 A34 ¼ 9 A31 þ 4 A34 |{z} |{z} |{z} |{z} 9 0 0 4 "" "" 2 0 /1 " " A31 ¼ þ "" 0 /3 2 "" ¼ / 6 þ 0 þ 0 / 3 / 12 / 0 ¼ / 21 "1 3 1" A34 "" "1 ¼ / "" 4 "8 2 0 1 0 /3 3 "" " " ¼ / ð0 / 48 þ 0 / 0 þ 3 / 24Þ ¼ 69 " " D ¼ 9 A31 þ 4 A34 ¼ 9 . ð/ 21Þ þ 4 . ð69Þ ¼ / 189 þ 276 ¼ 87 & 2.5 Rechenregeln für n-reihige Determinanten Regel 1: Der Wert einer Determinante ändert sich nicht, wenn Zeilen und Spalten miteinander vertauscht werden („Stürzen“ einer Determinante): det A ¼ det A T Regel 2: Beim Vertauschen zweier Zeilen (oder Spalten) ändert eine Determinante ihr Vorzeichen. Regel 3: Werden die Elemente einer beliebigen Zeile (oder Spalte) mit einem Skalar l multipliziert, so multipliziert sich die Determinante mit l. Regel 4: Eine Determinante wird mit einem Skalar l multipliziert, indem man die Elemente einer beliebigen Zeile (oder Spalte) mit l multipliziert.
2 Determinanten 213 Regel 5: Besitzen die Elemente einer Zeile (oder Spalte) einen gemeinsamen Faktor l, so darf dieser vor die Determinante gezogen werden: Regel 6: Eine Determinante besitzt den Wert null, wenn sie eine der folgenden Bedingungen erfüllt: 1. Alle Elemente einer Zeile (oder Spalte) sind Nullen. 2. Zwei Zeilen (oder Spalten) sind gleich. 3. Zwei Zeilen (oder Spalten) sind zueinander proportional. 4. Eine Zeile (oder Spalte) ist als Linearkombination der übrigen Zeilen (bzw. Spalten) darstellbar. Regel 7: Der Wert einer Determinante ändert sich nicht, wenn man zu einer Zeile (oder Spalte) ein beliebiges Vielfaches einer anderen Zeile (bzw. anderen Spalte) addiert. Regel 8: Für zwei n-reihige Matrizen A und B gilt das Multiplikationstheorem: det ðA . BÞ ¼ ðdet AÞ . ðdet BÞ Das heißt die Determinante eines Matrizenproduktes A . B ist gleich dem Produkt der Determinanten der beiden Faktoren A und B. Regel 9: Die Determinante einer n-reihigen Dreiecksmatrix A besitzt den Wert det A ¼ a11 a22 . . . an n Das heißt die Determinante einer Dreiecksmatrix ist gleich dem Produkt der Hauptdiagonalelemente (gilt somit auch für eine Diagonalmatrix). Regel 10: Für die Determinante der inversen Matrix von A gilt: det ðA / 1 Þ ¼ Regel 11: & 1 det A ðdet A 6¼ 0Þ det ðl AÞ ¼ l n . det A Beispiel ðl 2 RÞ 0 Mit den dreireihigen Matrizen 4 A ¼ @1 0 /2 3 1 1 5 7A 2 0 und 1 B ¼ @1 4 0 2 /1 1 3 5A 8 berechnen wir die Determinante des Matrizenprodukt A . B unter Verwendung des Multiplikationstheorems (Regel 8): " " " " " 4 /2 5 " " 1 0 3 "" " " " " " " det ðA . BÞ ¼ ðdet AÞ . ðdet BÞ ¼ " 1 3 7"."1 2 5 "" ¼ "0 1 2 " " 4 /1 8 " ¼ ð24 þ 0 þ 5 / 0 / 28 þ 4Þ . ð16 þ 0 / 3 / 24 þ 5 / 0Þ ¼ 5 . ð/ 6Þ ¼ / 30 (Berechnung der beiden Determinanten nach der Regel von Sarrus) &
214 VII Lineare Algebra 2.6 Regeln zur praktischen Berechnung einer n-reihigen Determinante 2.6.1 Elementare Umformungen einer n-reihigen Determinante Der Wert einer n-reihigen Determinante ändert sich nicht, wenn man eine der folgenden elementaren Umformungen vornimmt: 1. Ein den Elementen einer Zeile (oder Spalte) gemeinsamer Faktor l darf vor die Determinante gezogen werden (Regel 5). 2. Zu einer Zeile (oder Spalte) darf ein beliebiges Vielfaches einer anderen Zeile (bzw. anderen Spalte) addiert werden (Regel 7). 3. Zwei Zeilen (oder Spalten) dürfen miteinander vertauscht werden, wenn man zugleich das Vorzeichen der Determinante ändert (Folgerung aus Regel 2). 2.6.2 Reduzierung und Berechnung einer n-reihigen Determinante Die Berechnung einer n-reihigen Determinante kann für n > 3 nach dem folgenden Schema erfolgen: 1. Mit Hilfe elementarer Umformungen werden zunächst die Elemente einer Zeile (oder Spalte) bis auf ein Element zu Null gemacht. 2. Dann wird die n-reihige Determinante nach den Elementen dieser Zeile (oder Spalte) entwickelt. Man erhält genau eine ðn / 1Þ-reihige Unterdeterminante. 3. Das unter 1. und 2. beschriebene Verfahren wird nun auf die ðn / 1Þ-reihige Unterdeterminante angewandt und führt zu einer ðn / 2Þ-reihigen Unterdeterminante. Durch wiederholte Reduzierung gelangt man schließlich zu einer einzigen 3-reihigen Determinante, deren Wert dann nach der Regel von Sarrus berechnet wird. Hinweis: Um in einer Zeile (bzw. Spalte) Nullen zu erzeugen, sind Spalten (bzw. Zeilen) zu addieren. & Beispiel " " 1 " " 2 Die 4-reihige Determinante det A ¼ "" " /3 " /1 4 1 2 /5 3 /1 2 /4 2 /1 /2 1 " " " " " " " " lässt sich wie folgt mit Hilfe elementarer Um- formungen auf eine 3-reihige Determinante zurückführen: Wir addieren zur zweiten, dritten und vierten Zeile der Reihe nach das ð/ 2Þ-fache, 3-fache bzw. 1-fache der 1. Zeile und entwickeln die Determinante anschließend nach den Elementen der 1. Spalte (diese enthält 3 Nullen): " " " " det A ¼ "" " " 1 0 0 0 4 /7 14 /1 3 /7 11 /1 2 /5 4 3 " " " " " /7 " " " ¼ 1 . " 14 " " " " /1 " /7 11 /1 /5 4 3 " " " " ¼ / 231 þ 28 þ 70 / 55 / 28 þ 294 ¼ 78 " " (Berechnung der Determinante nach der Regel von Sarrus) &
3 Lineare Gleichungssysteme 215 3 Lineare Gleichungssysteme 3.1 Grundbegriffe 3.1.1 Definition eines linearen Gleichungssystems Ein aus m linearen Gleichungen mit n Unbekannten x1 ; x2 ; . . . ; xn bestehendes System a11 x1 þ a12 x2 þ . . . þ a1 n xn ¼ c1 a21 x1 þ a22 x2 þ . . . þ a2 n xn ¼ c2 .. .. .. .. . . . . am 1 x1 þ am 2 x2 þ . . . þ am n xn ¼ cm oder Ax ¼ c heißt lineares Gleichungssystem oder lineares ðm; nÞ-System. Bezeichnungen: aik : A: x: c: Koeffizienten des linearen Gleichungssystems ði ¼ 1; 2; . . . ; m; k ¼ 1; 2; . . . ; nÞ Koeffizientenmatrix des Systems Lösungsvektor Spaltenvektor aus den absoluten Gliedern des Systems 0 a11 B a21 B A ¼ B .. @ . am 1 a12 a22 .. . am 2 ... ... ... 1 a1 n a2 n C C .. C ; . A am n 1 x1 B x2 C B C x ¼ B .. C ; @ . A 0 xn 1 c1 B c2 C B C c ¼ B .. C @ . A 0 cm Erweiterte Koeffizientenmatrix (A j c) 0 " 1 a11 a12 . . . a1 n "" c1 " B a21 a22 . . . a2 n " c2 C C B ðA j cÞ ¼ B .. .. .. "" .. C @ . . . " . A am 1 am 2 . . . am n " cm |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} |{z} A c Die erweiterte Koeffizientenmatrix ðA j cÞ spielt eine entscheidende Rolle bei der Untersuchung des Lösungsverhaltens eines linearen ðm; n)-Systems (siehe Abschnitt 3.2). 3.1.2 Spezielle lineare Gleichungssysteme Homogenes System: A x ¼ 0 (alle ci ¼ 0, d. h. c ¼ 0) Inhomogenes System: A x ¼ c (nicht alle ci ¼ 0, d. h. c 6¼ 0) Quadratisches System: m ¼ n (auch ðn; nÞ-System genannt)
216 VII Lineare Algebra 3.2 Lösungsverhalten eines linearen (m, n)-Gleichungssystems 3.2.1 Kriterium für die Lösbarkeit eines linearen (m, n)-Systems A x = c Rg ðAÞ ¼ Rg ðA j cÞ ¼ r Ein lineares Gleichungssystem ist stets lösbar, wenn der Rang der Koeffizientenmatrix A mit dem Rang der erweiterten Koeffizientenmatrix ðA j cÞ übereinstimmt. Bei einem homogenen System A x ¼ 0 ist die Lösbarkeitsbedingung immer erfüllt. Ein homogenes System ist daher stets lösbar. 3.2.2 Lösungsmenge eines linearen (m, n)-Systems A x = c Lineares ðm; nÞ-System Ax¼c ? Rg ðAÞ ¼ Rg ðA j cÞ ¼ r ? r ¼ n Genau eine Lösung ? ? r < n Unendlich viele Lösungen mit n / r Parametern ? Rg ðAÞ ¼ 6 Rg ðA j cÞ ? Keine Lösung Der im Schema durch den gestrichelten Weg angedeutete Fall kann nur für ein inhomogenes System eintreten (ein homogenes System ist stets lösbar). Im einzelnen gilt somit: Homogenes lineares (m, n)-Gleichungssystem A x = 0 Das homogene System besitzt entweder genau eine Lösung, nämlich die triviale Lösung x ¼ 0, oder unendlich viele Lösungen (darunter die triviale Lösung). Inhomogenes lineares (m, n)-Gleichungssystem A x = c (c =/ 0) Das inhomogene System besitzt entweder genau eine Lösung oder unendlich viele Lösungen oder keine Lösung. & Beispiele (1) Wir prüfen, ob das inhomogene lineare (2,3)-System 0 1 3 2 x 3 2 x1 / 2 x2 þ x3 ¼ 1 1 /2 1 @ 1A 1 oder x2 ¼ 8 1 1 /4 x1 þ x2 / 4 x3 ¼ 8 x3 lösbar ist.
3 Lineare Gleichungssysteme 217 Dazu bestimmen wir den Rang der Matrizen A und ðA j cÞ mit Hilfe elementarer Umformungen: 3 ðA j cÞ ¼ 3 ) 1 0 /2 3 " 2 1 "" 1 /5 " 7 } " 2 1 /2 1 "" 1 1 1 /4 " 8 / Z1 |fflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflffl} A c Die Matrizen ðA j cÞ und A besitzen jetzt Trapezform. Es ist Rg ðAÞ ¼ Rg ðA j cÞ ¼ 2. Das Gleichungssystem ist somit lösbar. Wegen n / r ¼ 3 / 2 ¼ 1 erhalten wir unendlich viele Lösungen mit einem Parameter. (2) Wir zeigen, dass das inhomogene lineare (3,2)-System 0 1 0 1 1 2 3 2 4 x @5 9A ¼ @ 9A y 2 /3 /10 nicht lösbar ist: " 1 0 4 1 2 "" 9 A / 5 Z1 ðA j cÞ ¼ @ 5 9 "" 2 /3 " /10 / 2 Z1 |fflfflfflffl{zfflfflfflffl} |{z} A c 0 1 ) @0 0 2 /1 /7 " 1 " 4 " " /11 A " " /18 / 7 Z2 0 1 ) @0 0 2 /1 0 " 1 " 4 " " /11 A " " 59 Die Matrizen ðA j cÞ und A besitzen jetzt Trapezform. Es ist Rg ðAÞ ¼ 2 (A enthält eine Nullzeile, grau unterlegt), aber Rg ðA j cÞ ¼ 3 und somit Rg ðAÞ 6¼ Rg ðA j cÞ: Das lineare Gleichungssystem ist daher nicht lösbar. & 3.3 Lösungsverhalten eines quadratischen linearen Gleichungssystems Für den Spezialfall eines quadratischen ðn; nÞ-Systems gilt das folgende Kriterium für die Lösbarkeit und Lösungsmenge: Lineares ðn; nÞ-System Ax¼c ? det A 6¼ 0 (A ist regulär) ? Genau eine Lösung ? det A ¼ 0 (A ist singulär) ? Rg ðAÞ ¼ Rg ðA j cÞ ¼ r < n Unendlich viele Lösungen mit n / r Parametern ? Rg ðAÞ ¼ 6 Rg ðA j cÞ Keine Lösung Ein homogenes lineares ðn; nÞ-System A x ¼ 0 ist stets lösbar. Für det A 6¼ 0 erhält man als einzige Lösung die triviale Lösung x ¼ 0, im Falle det A ¼ 0 besitzt das homogene System unendlich viele Lösungen mit n / r Parametern. Der durch den gestrichelten Weg angedeutete Fall kann nur für ein inhomogenes System eintreten.
218 & VII Lineare Algebra Beispiel 0 10 1 0 1 x1 / 2 x2 þ x3 ¼ 6 1 /2 1 x1 6 2 x1 þ x2 / x3 ¼ /3 oder @ 2 1 / 1 A @ x2 A ¼ @ / 3 A / x1 / 4 x2 þ 3 x3 ¼ 14 /1 /4 3 x3 14 " " " 1 /2 1 "" " det A ¼ "" 2 1 /1 "" ¼ 3 / 2 / 8 þ 1 / 4 þ 12 ¼ 2 " /1 /4 3" Das vorliegende quadratische lineare Gleichungssystem besitzt wegen det A ¼ 2 6¼ 0 eine reguläre Koeffizientenmatrix A und somit genau eine Lösung. & 3.4 Lösungsverfahren für ein lineares Gleichungssystem nach Gauß (Gaußscher Algorithmus) 3.4.1 "quivalente Umformungen eines linearen (m, n)-Systems Umformungen, die die Lösungsmenge eines linearen ðm; nÞ-Systems nicht verändern, heißen äquivalente Umformungen. Zu ihnen gehören: 1. Zwei Gleichungen dürfen miteinander vertauscht werden. 2. Jede Gleichung darf mit einer beliebigen von Null verschiedenen Zahl multipliziert oder durch eine solche Zahl dividiert werden. 3. Zu jeder Gleichung darf ein beliebiges Vielfaches einer anderen Gleichung addiert werden. 3.4.2 Gaußscher Algorithmus Ein lineares ðm; nÞ-Gleichungssystem A x ¼ c lässt sich stets mit Hilfe äquivalenter Umformungen in ein äquivalentes gestaffeltes Gleichungssystem A * x ¼ c * vom Typ * * * * * a* 11 x1 þ a 12 x2 þ . . . þ a 1 r xr þ a 1; r þ 1 xr þ 1 þ . . . þ a 1 n xn ¼ c 1 * * * * a* 22 x2 þ . . . þ a 2 r xr þ a 2; r þ 1 xr þ 1 þ . . . þ a 2 n xn ¼ c 2 . . . . . . . . . . . . a *r r xr þ a *r; r þ 1 xr þ 1 þ . . . þ a *r n xn ¼ c *r 0 ¼ c r*þ 1 0 ¼ c r*þ 2 . . . . . . * ¼ cm 0 überführen ða *i i 6¼ 0 für i ¼ 1; 2; . . . ; rÞ, wobei gegebenenfalls auch Spaltenvertauschungen, d. h. Umnumerierungen der Unbekannten notwendig sind.
3 Lineare Gleichungssysteme 219 Es ist dann und nur dann lösbar, wenn c *r þ 1 ¼ c *r þ 2 ¼ . . . ¼ c *m ¼ 0 ist. Im Falle der Lösbarkeit erhält man somit ein gestaffeltes Gleichungssystem mit r Gleichungen und n Unbekannten, das sukzessiv von unten nach oben gelöst werden kann. Dabei sind noch zwei Fälle zu unterscheiden: 1. Fall: r = n Das gestaffelte System besteht aus n Gleichungen mit n Unbekannten und besitzt genau eine Lösung. 2. Fall: r < n Das gestaffelte System enthält weniger Gleichungen ðrÞ als Unbekannte ðnÞ. Daher sind n / r der Unbekannten, z. B. xr þ 1 ; xr þ 2 ; . . . ; xn , frei wählbare Größen (Parameter). Man erhält dann unendlich viele Lösungen mit n / r Parametern. Beschreibung des Eliminationsverfahrens von Gauß 1. Im 1. Rechenschritt wird z. B. die Unbekannte x1 eliminiert, indem man zur i-ten Gleichung das / ðai 1 =a11 Þ-fache der 1. Gleichung addiert ða11 6¼ 0; i ¼ 2; 3; . . . ; mÞ. Bei der Addition verschwindet dann jeweils x1 . 2. Das unter 1. beschriebene Verfahren wird jetzt auf das reduzierte Gleichungssystem, bestehend aus m / 1 Gleichungen mit den n / 1 Unbekannten x2 ; x3 ; . . . ; xn , angewandt. Dadurch wird die nächste Unbekannte (z. B. x2 ) eliminiert (Voraussetzung: a22 6¼ 0Þ. Nach insgesamt m / 1 Schritten bleibt eine Gleichung mit einer oder mehreren Unbekannten übrig. 3. Die Eliminationsgleichungen bilden dann zusammen mit der letzten Gleichung ein gestaffeltes lineares Gleichungssystem, aus dem sich die Unbekannten sukzessiv von unten nach oben berechnen lassen. 4. Sollte bei einem Schritt die weiter oben genannte Voraussetzung (Diagonalelement 6¼ 0) nicht erfüllt sein, so muss eine Zeilenvertauschung vorgenommen werden, um zu einem von Null verschiedenen Pivotelement zu gelangen. Der Prozeß endet, wenn eine solche Vertauschung nicht mehr möglich ist. Anmerkungen (1) (2) Es spielt keine Rolle, in welcher Reihenfolge die Unbekannten eliminiert werden. Den äquivalenten Umformungen eines linearen Gleichungssystems A x ¼ c entsprechen in der Matrizendarstellung elementare Zeilenumformungen in der erweiterten Koeffizientenmatrix ðA j cÞ. Damit ergibt sich der folgende Lösungsweg: 1. Zunächst wird die erweiterte Koeffizientenmatrix ðA j cÞ mit Hilfe elementarer Zeilenumformungen in die Trapezform ðA * j c *Þ gebracht (dies ist im Falle der Lösbarkeit stets möglich). 2. Anschließend wird das äquivalente gestaffelte System A * x ¼ c * sukzessiv von unten nach oben gelöst.
220 & VII Lineare Algebra Beispiele (1) Wir lösen das lineare (3,3)-Gleichungssystem x1 / 2 x2 þ 2 x1 þ 6 0 x3 ¼ /3 @ x3 ¼ x2 / oder / x1 / 4 x2 þ 3 x3 ¼ 14 1 2 /1 10 1 0 1 1 x1 6 A @ A @ /1 x2 ¼ /3A 3 x3 14 /2 1 /4 mit Hilfe des Gaußschen Algorithmus. Das System besitzt wegen det A ¼ 2 6¼ 0 genau eine Lösung. Wir verwenden hier das „elementare“ Rechenschema mit Zeilensummenprobe (E : eliminierte Gleichung; ci : Absolutglied; si : Zeilensumme): x1 x2 E1 / 2 . E1 x3 ci si 1 /2 1 6 6 2 1 /1 / 3 / 1 /2 4 /2 /12 /12 /1 /4 3 14 12 1 /2 1 6 6 5 /3 /15 /13 /6 4 20 18 E1 E2 1;2 . E2 6 /3;6 /18 /15;6 0;4 2 2;4 Die grau unterlegten Zeilen bilden das gesuchte gestaffelte System. Gestaffeltes System: x1 / 2 x2 þ 6 ) x1 ¼ 1 5 x2 / 3 x3 ¼ /15 ) x2 ¼ 0 0;4 x3 ¼ ) x3 ¼ 5 Lösung: (2) x3 ¼ x1 ¼ 1 ; 2 x2 ¼ 0 ; ðx1 ¼ 6 þ 2 x2 / x3 ¼ 6 þ 0 / 5 ¼ 1Þ " ð5 x2 ¼ / 15 þ 3 x3 ¼ / 15 þ 15 ¼ 0Þ " x3 ¼ 5 Ist das homogene lineare (4,3)-Gleichungssystem x1 þ 0 x2 þ 2 x3 ¼ 0 x2 / x3 ¼ 0 3 x1 þ 4 x2 þ 5 x3 ¼ 0 3 x1 þ 5 x2 þ 4 x3 ¼ 0 oder 1 B0 B @3 3 1 1 4 5 1 0 1 0 2 0 1 x 1 B C /1C C @ x2 A ¼ B 0 C @0A 5A x3 4 0 nichttrivial lösbar? Zunächst bringen wir die Koeffizientenmatrix A auf Trapezform: 0 0 1 0 1 1 1 2 1 1 2 1 B0 B 0 1 /1 C B 0 1 /1 C B B C B C A ¼@ ) @ ) @ 3 4 5 A / 3 Z1 0 1 /1 A / Z2 0 0 3 5 4 / 3 Z1 0 2 /2 / 2 Z2 1 1 0 0 1 2 /1 C Co 0A Nullzeilen 0 Es ist r ¼ Rg ðAÞ ¼ 2 (A enthält 2 Nullzeilen, grau unterlegt), aber n ¼ 3, d. h. r < n. Das homogene System ist somit nichttrivial lösbar. Das gestaffelte Gleichungssystem x1 þ x2 þ 2 x3 ¼ 0 x2 / wird gelöst durch x3 ¼ 0 x1 ¼ / 3 l; x2 ¼ l; x3 ¼ l ðx3 wurde als Parameter gewählt; l 2 RÞ. &
3 Lineare Gleichungssysteme 221 3.5 Cramersche Regel Ein quadratisches lineares ðn; nÞ-Gleichungssystem A x ¼ c mit regulärer Koeffizientenmatrix A besitzt die eindeutig bestimmte Lösung xi ¼ Di D ði ¼ 1; 2; . . . ; nÞ (Cramersche Regel; nur für kleines n praktikabel). D: Di : Koeffizientendeterminante (D ¼ det A 6¼ 0Þ Hilfsdeterminante, die aus D hervorgeht, indem man die i-te Spalte durch die Absolutglieder c1 ; c2 ; . . . ; cn des Gleichungsystems ersetzt. & Beispiel Das quadratische lineare Gleichungssystem 2 x1 þ x1 / x2 þ x3 ¼ 5 x1 þ 2 x2 þ 4 x3 ¼ 0 2 x2 þ 3 x3 ¼ /7 1 oder 2 @1 5 1 /1 2 10 1 0 1 1 x1 2 3 A @ x2 A ¼ @ / 7 A 4 x3 1 besitzt eine reguläre Koeffizientenmatrix A und ist somit eindeutig lösbar: " " "2 1 1 "" " " D ¼ det A ¼ " 1 /1 3 "" ¼ / 8 þ 15 þ 2 þ 5 / 12 / 4 ¼ / 2 6¼ 0 "5 2 4" Berechnung der benötigten Hilfsdeterminanten (nach der Regel von Sarrus): " " " " " "2 "2 " 2 2 1 "" 1 1 "" " " " " " " " D1 ¼ " /7 /1 3 " ¼ / 2 ; D3 ¼ "" 1 D2 ¼ " 1 /7 3 " ¼ / 4 ; " "5 " " " 1 5 1 4 2 4 Lösung: x1 ¼ D1 /2 ¼ ¼ 1; D /2 x2 ¼ D2 /4 ¼ ¼ 2; D /2 x3 ¼ 1 /1 2 2 /7 1 D3 4 ¼ ¼ /2 D /2 " " " " ¼ 4 " " & 3.6 Lineare Unabhängigkeit von Vektoren n Vektoren a1 ; a2 ; . . . ; an aus dem m-dimensionalen Raum R m heißen linear unabhängig, wenn die lineare Vektorgleichung l1 a1 þ l2 a2 þ . . . þ ln an ¼ 0 nur für l1 ¼ l2 ¼ . . . ¼ ln ¼ 0 erfüllt werden kann. Verschwinden jedoch nicht alle Koeffizienten in dieser Gleichung, so heißen die Vektoren linear abhängig. Im Falle der linearen Abhängigkeit gibt es also mindestens einen von null verschiedenen Koeffizienten. Enthält das Vektorsystem a1 ; a2 ; . . . ; an den Nullvektor oder zwei gleiche (oder kollineare) Vektoren oder ist mindestens einer der Vektoren als Linearkombination der übrigen darstellbar, so sind die Vektoren linear abhängig.
222 VII Lineare Algebra Kriterium für linear unabhängige Vektoren Die n Vektoren a1 ; a2 ; . . . ; an des Raumes R m werden zu einer Matrix A vom Typ ðm; nÞ zusammengefaßt. Der Rang r dieser Matrix entscheidet dann darüber, ob die Vektoren linear unabhängig sind oder nicht. Es gilt: r ¼ n , linear unabhängig r < n , linear abhängig Ist A quadratisch, d. h. liegen n Vektoren des R n vor, so gelten folgende Aussagen: 1. A ist regulär, d. h. det A 6¼ 0 , linear unabhängig 2. A ist singulär, d. h. det A ¼ 0 , linear abhängig 3. Im R n gibt es maximal n linear unabhängige Vektoren. Mehr als n Vektoren sind immer linear abhängig. & Beispiel 0 1 1 a1 ¼ @ 0 A ; 1 " "1 " det A ¼ "" 0 "1 0 1 2 a2 ¼ @ 1 A ; 3 2 1 3 4 1 1 0 1 4 a3 ¼ @ 1 A 1 0 ) A ¼ ða1 " " " " ¼ 1 þ 2 þ 0 / 4 / 3 / 0 ¼ / 4 6¼ 0 " " ) 1 a3 Þ ¼ @ 0 1 a2 A 2 1 3 1 4 1A 1 ist regulär Die drei Vektoren des 3-dimensionalen Raumes sind daher linear unabhängig. & 4 Komplexe Matrizen 4.1 Definition einer komplexen Matrix Eine ðm; nÞ-Matrix A mit komplexen Elementen ai k ¼ bi k þ j . ci k heißt komplexe Matrix ðbi k ; ci k 2 R; j: imaginäre EinheitÞ: A ¼ ðai k Þ ¼ ðbi k þ j . ci k Þ ¼ ðbi k Þ þ j . ðci k Þ ¼ B þ j . C ' B ¼ ðbi k Þ: Realteil von A ðbi k 2 RÞ i ¼ 1; 2; . . . ; m; k ¼ 1; 2; . . . ; n C ¼ ðci k Þ: Imaginärteil von A ðci k 2 RÞ B und C sind reelle Matrizen vom gleichen Typ wie A. & Beispiel 3 1 þ 2j A ¼ 4 / 3j 2 þ 2j 5/j 2 3 ¼ 1 4 2 5 2 3 þ 2j /3 j 2j /j 2 3 ¼ 2 3 2 1 2 2 2 þj ¼ Bþj.C 4 5 /3 /1 |fflffl{zfflffl} |fflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflffl} B C &
4 Komplexe Matrizen 223 4.2 Rechenoperationen und Rechenregeln für komplexe Matrizen Die für reelle Matrizen geltenden Rechenoperationen, Rechenregeln und Aussagen lassen sich sinngemäß auch auf komplexe Matrizen übertragen (siehe hierzu Abschnitt 1): 1. Komplexe Matrizen vom gleichen Typ werden elementweise addiert und subtrahiert. 2. Die Multiplikation einer komplexen Matrix mit einem (reellen oder komplexen) Skalar erfolgt elementweise. 3. Zwei komplexe Matrizen werden wie im Reellen multipliziert, indem man die Zeilenvektoren des linken Faktors der Reihe nach skalar mit den Spaltenvektoren des rechten Faktors multipliziert (unter den in Abschnitt 1.3.3 genannten Voraussetzungen). 4. Spiegelt man die Elemente einer komplexen Matrix A an der Hauptdiagonalen, so erhält man ihre Transponierte A T . 5. Für eine quadratische komplexe Matrix lässt sich wie im Reellen eine Determinante bilden, die i. Allg. jedoch einen komplexen Wert besitzen wird. & Beispiel Matrizenprodukt C ¼ A . B (Falk-Schema, siehe Abschnitt 1.3.3): B A j 5/j c11 ¼ ð1 þ 2 jÞ j þ ð3 / jÞ 2 ¼ 2 1/j ¼ j þ 2 j2 þ 6 / 2 j ¼ ¼ j / 2 þ 6 / 2j ¼ 4 / j 1 þ 2j 3/j 4/ j 9 þ 5j 2 / 2j 1þj 4 þ 4j 10 / 12 j C ¼ A.B analog: c12 , c21 , c22 & 4.3 Konjugiert komplexe Matrix Die Matrixelemente ai k ¼ bi k þ j . ci k werden durch die konjugiert komplexen Elemente a *i k ¼ bi k / j . ci k ersetzt: A * ¼ ða *i k Þ ¼ ðbi k þ j . ci k Þ * ¼ ðbi k / j . ci k Þ ¼ ðbi k Þ / j . ðci k Þ bzw. A * ¼ ðB þ j . CÞ * ¼ B / j . C Der !bergang A ! A * wird als Konjugation bezeichnet (formal: j ! / jÞ. Rechenregeln ðA *Þ * ¼ A ; & ðA1 þ A2 Þ * ¼ A *1 þ A *2 ; ðA1 . A2 Þ * ¼ A *1 . A *2 Beispiel 3 2 3 2 j!/j 1þj 5 1/j 5 A ¼ /////! A * ¼ 2 / j 3 / 2j 2 þ j 3 þ 2j &
224 VII Lineare Algebra 4.4 Konjugiert transponierte Matrix Die komplexe Matrix A ¼ ðai k Þ wird zunächst konjugiert, dann transponiert: A Konjugieren ! A* ai k ! a *i k ! a *k i ) Transponieren ! ðA *Þ T ¼ A ai k ¼ a *k i Die Operationen „Konjugieren“ und „Transponieren“ sind vertauschbar: ðA *Þ T ¼ ðA T Þ * Rechenregeln A ¼ A; ð A1 þ A2 Þ ¼ A1 þ A2 ; ð A1 . A2 Þ ¼ A2 . A1 Beispiel 3 2 3 3 2 j!/j 1 / j 2 / 3j 1/ j 1 þ j 2 þ 3j ! ðA *Þ T ¼ A ¼ A ¼ /////! A * ¼ 4þj 5 2 / 3j 4/j 5 & 4þj 2 5 & 4.5 Spezielle komplexe Matrizen 4.5.1 Hermitesche Matrix Eine n-reihige komplexe Matrix A ¼ ðai k Þ heißt hermitesch, wenn A ¼ A oder ai k ¼ a *k i für alle i; k gilt. Eigenschaften (1) Alle Hauptdiagonalelemente ai i sind reell. (2) Die komplexe Matrix A ¼ B þ j . C ist dann und nur dann hermitesch, wenn der Realteil B symmetrisch und der Imaginärteil C schiefsymmetrisch ist. (3) Die Determinante einer hermiteschen Matrix ist reell. (4) Im Reellen fallen die Begriffe „hermitesch“ und „symmetrisch“ zusammen. 4.5.2 Schiefhermitesche Matrix Eine n-reihige komplexe Matrix A ¼ ðai k Þ heißt schiefhermitesch, wenn A ¼ /A oder für alle i; k gilt. ai k ¼ / a *k i
5 Eigenwertprobleme 225 Eigenschaften (1) Alle Hauptdiagonalelemente ai i sind imaginär. (2) Eine komplexe Matrix A ¼ B þ j . C ist dann und nur dann schiefhermitesch, wenn der Realteil B schiefsymmetrisch und der Imaginärteil C symmetrisch ist. (3) Im Reellen fallen die Begriffe „schiefhermitesch“ und „schiefsymmetrisch“ zusammen. 4.5.3 Unitäre Matrix Eine n-reihige komplexe Matrix A ¼ ðai k Þ heißt unitär, wenn A.A ¼ E gilt (E ist die n-reihige Einheitsmatrix). Eigenschaften (1) A ist regulär, die Inverse A / 1 existiert somit und es gilt A / 1 ¼ A. Die Inverse A / 1 ist ebenfalls unitär. Die Matrizen A und A sind kommutativ: A . A ¼ A . A ¼ E. (2) Es ist stets j det A j ¼ 1. (3) Im Reellen fallen die Begriffe „unitär“ und „orthogonal“ zusammen. (4) Das Produkt unitärer Matrizen ist immer unitär. 5 Eigenwertprobleme 5.1 Eigenwerte und Eigenvektoren einer quadratischen Matrix Ist A eine n-reihige (reelle oder komplexe) Matrix und E die n-reihige Einheitsmatrix, so wird durch die Matrizengleichung Ax ¼ lx oder ðA / l EÞ x ¼ 0 ein sog. n-dimensionales Eigenwertproblem beschrieben. Diese auch als Eigenwertgleichung bezeichnete Gleichung repräsentiert ein homogenes lineares Gleichungssystem mit dem noch unbekannten Parameter l. Bezeichnungen: l: x 6¼ 0: A / l E: Eigenwert der Matrix A Eigenvektor der Matrix A zum Eigenwert l Charakteristische Matrix von A
226 VII Lineare Algebra Die Eigenwerte und Eigenvektoren lassen sich schrittweise wie folgt berechnen: 1. Die Eigenwerte sind die Lösungen der sog. charakteristischen Gleichung det ðA / l EÞ ¼ 0 (algebraische Gleichung n-ten Grades mit n Lösungen l 1 ; l 2 ; . . . ; l n ). 2. Einen zum Eigenwert l i gehörenden Eigenvektor x i erhält man als Lösungsvektor des homogenen linearen Gleichungssystems ðA / l i EÞ x i ¼ 0 ði ¼ 1; 2; . . . ; nÞ Er wird üblicherweise in der normierten Form angegeben. Bei einem mehrfachen Eigenwert können auch mehrere Eigenvektoren auftreten, siehe weiter unten. Die Eigenwerte der Matrix A sind also die Nullstellen des charakteristischen Polynoms p ðlÞ ¼ det ðA / l EÞ. Die Eigenwerte und Eigenvektoren besitzen die folgenden Eigenschaften: 1. Die Spur der Matrix A ist gleich der Summe aller Eigenwerte: Sp ðAÞ ¼ l 1 þ l 2 þ . . . þ l n 2. Die Determinante von A ist gleich dem Produkt aller Eigenwerte: det A ¼ l 1 l 2 . . . l n 3. Sind alle Eigenwerte voneinander verschieden, so gehört zu jedem Eigenwert ein Eigenvektor, der bis auf einen beliebigen von Null verschiedenen konstanten Faktor eindeutig bestimmt ist. Die n Eigenvektoren werden üblicherweise normiert und sind linear unabhängig. 4. Tritt ein Eigenwert dagegen k-fach auf, so gehören zu diesem Eigenwert mindestens ein, höchstens aber k linear unabhängige Eigenvektoren. 5. Die zu verschiedenen Eigenwerten gehörenden Eigenvektoren sind immer linear unabhängig. Ist A eine reguläre Matrix, so sind alle Eigenwerte von null verschieden (und umgekehrt). Die Kehrwerte der Eigenwerte einer regulären Matrix A sind die Eigenwerte der zugehörigen inversen Matrix A /1 . & Beispiel 3 Wie lauten die Eigenwerte und Eigenvektoren dieser Matrix A ¼ 3 Charakteristische Matrix: A / l E ¼ /2 /5 1 4 2 3 /l 1 0 0 1 /2 /5 1 4 2 3 ¼ 2 ? /2 / l /5 1 4/l 2
5 Eigenwertprobleme 227 Charakteristische Gleichung mit Lösungen: " " " /2 / l /5 " " ¼ ð/2 / lÞ ð4 / lÞ þ 5 ¼ l 2 / 2 l / 3 ¼ 0 det ðA / l EÞ ¼ "" 1 4/l" l1 ¼ /1 ; ) l2 ¼ 3 Eigenwerte der Matrix A: l1 ¼ /1 ; l2 ¼ 3 Berechnung des Eigenvektors zum Eigenwert l1 ¼ /1: ðA / l1 EÞ x ¼ ðA þ EÞ x ¼ 0 3 23 2 3 2 ' /1 /5 x1 0 / x1 / 5 x2 ¼ 0 ¼ oder ) x1 ¼ / 5 x2 1 5 x2 0 x1 þ 5 x2 ¼ 0 Lösung (x2 ¼ a gesetzt mit a 2 R): Normierter Eigenvektor: 1 ~x1 ¼ pffiffiffiffiffi 26 3 x1 ¼ /5 a ; 2 /5 x2 ¼ a 1 Analog wird der (normierte) Eigenvektor zum Eigenwert l2 ¼ 3 bestimmt: 1 ~ x2 ¼ pffiffiffi 2 3 /1 1 2 . Ergebnis: Das 2-dimensionale Eigenwertproblem führt zu zwei verschiedenen Eigenwerten l1 ¼ /1 und l2 ¼ 3, die zugehörigen Eigenvektoren ~x1 und ~ x2 sind daher linear unabhängig. & 5.2 Eigenwerte und Eigenvektoren spezieller n-reihiger Matrizen Bei einer Diagonal- bzw. Dreiecksmatrix Die Eigenwerte sind identisch mit den Hauptdiagonalelementen: li ¼ ai i ði ¼ 1; 2; . . . ; nÞ Bei einer symmetrischen Matrix Die Eigenwerte und Eigenvektoren einer n-reihigen symmetrischen Matrix A besitzen die folgenden Eigenschaften: 1. Alle n Eigenwerte sind reell. 2. Es gibt insgesamt genau n linear unabhängige Eigenvektoren. 3. Zu jedem einfachen Eigenwert gehört genau ein linear unabhängiger Eigenvektor, zu jedem k-fachen Eigenwert dagegen genau k linear unabhängige Eigenvektoren. 4. Eigenvektoren, die zu verschiedenen Eigenwerten gehören, sind orthogonal. Bei einer hermiteschen Matrix Die Eigenwerte und Eigenvektoren einer n-reihigen hermiteschen Matrix A besitzen die folgenden Eigenschaften: 1. Alle n Eigenwerte sind reell. 2. Es gibt insgesamt genau n linear unabhängige Eigenvektoren. 3. Zu jedem einfachen Eigenwert gehört genau ein linear unabhängiger Eigenvektor, zu jedem k-fachen Eigenwert dagegen stets k linear unabhängige Eigenvektoren.
228 VIII Komplexe Zahlen und Funktionen 1 Darstellungsformen einer komplexen Zahl 1.1 Algebraische oder kartesische Form Im(z) z ¼ x þ jy oder z ¼ x þ yj P(z) = (x;y) y j: Imaginäre Einheit 1Þ mit j 2 ¼ / 1 x : Realteil von z ðRe ðzÞ ¼ xÞ y: Imaginärteil von z ðIm ðzÞ ¼ yÞ a) Eine komplexe Zahl z ¼ x þ j y lässt sich in der Gaußschen Zahlenebene durch einen Bildpunkt P ðzÞ ¼ ðx; yÞ (Bild a)) oder durch einen vom Koordinatenursprung 0 zum Bildpunkt P ðzÞ gerichteten Zeiger z ¼ x þ j y (unterstrichene komplexe Zahl, Bild b)) bildlich darstellen. Die Länge des Zeigers heißt der Betrag j z j der komplexen Zahl z ¼ x þ j y: x Im(z) z = x + jy y z b) x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi jzj ¼ x2 þ y2 Sonderfälle Re(z) Re(z) Im(z) Reelle Zahl: Im ðzÞ ¼ 0 z = jy (Imaginäre Zahl) z ¼ x þ j0 0 x Imaginäre Zahl: Re ðzÞ ¼ 0 z=x (Reelle Zahl) z ¼ 0 þ jy 0 jy Re(z) Menge der komplexen Zahlen C ¼ 1Þ - z j z ¼ x þ jy mit x; y 2 R , Das in der reinen Mathematik übliche Symbol i für die imaginäre Einheit wird in der Technik nicht verwendet, um Verwechslungen mit der Stromstärke i zu vermeiden. © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 L. Papula, Mathematische Formelsammlung, DOI 10.1007/978-3-658-16195-8_8
1 Darstellungsformen einer komplexen Zahl 229 Gleichheit zweier komplexer Zahlen Zwei komplexe Zahlen z1 und z2 heißen genau dann gleich, z1 ¼ z2 , wenn ihre Bildpunkte zusammenfallen, d. h. x1 ¼ x2 und y1 ¼ y2 ist ( !bereinstimmung im Realteil und im Imaginärteil). Konjugiert komplexe Zahl Im(z) Die zu z ¼ x þ j y konjugiert komplexe Zahl z * liegt spiegelsymmetrisch zur reellen Achse. z und z * unterscheiden sich also in ihrem Imaginärteil durch das Vorzeichen: z = x + jy y x z * ¼ ðx þ j yÞ * ¼ x / j y Realteil und Betrag bleiben also erhalten: Re ðz *Þ ¼ Re ðzÞ ¼ x ; jz*j ¼ jzj –y Re(z) z = x – jy Ferner gilt: ðz *Þ * ¼ z ; z ¼ z* , z ist reell In der reinen Mathematik verwendet man das Symbol !z statt z *. 1.2 Polarformen In der Polarform erfolgt die Darstellung einer komplexen Zahl durch die Polarkoordinaten r und j, wobei die Winkelkoordinate j unendlich vieldeutig ist. Man beschränkt sich bei der Winkelangabe daher meist auf den im Intervall ½0; 2 pÞ gelegenen Hauptwert (siehe I.9.1.2). Im technischen Bereich wird als Winkel j oft der kleinstmögliche Drehwinkel angegeben (1. und 2. Quadrant: Drehung im Gegenuhrzeigersinn; 3. und 4. Quadrant: Drehung im Uhrzeigersinn). Die Winkel liegen dann im Intervall / p < j ) p. 1.2.1 Trigonometrische Form Im(z) z ¼ r ðcos j þ j . sin jÞ r: j: z = r(cos f + j · sin f) r Betrag von z ðr ¼ j z jÞ Argument ( Winkel, Phasenwinkel) von z f Konjugiert komplexe Zahl: z * ¼ r ðcos j / j . sin jÞ Re(z) 1.2.2 Exponentialform Im(z) z ¼ r . e jj r: j: z = r·e jf Betrag von z ðr ¼ j z jÞ Argument ( Winkel, Phasenwinkel) von z Konjugiert komplexe Zahl: z * ¼ r . e /jj r f Re(z)
230 VIII Komplexe Zahlen und Funktionen Eulersche Formeln e j j ¼ cos j þ j . sin j Spezielle Werte: e / j j ¼ cos j / j . sin j 1 ¼ 1 . e j0 ; / 1 ¼ 1 . e jp ; j ¼ 1.e j p 2 ; /j ¼ 1 . e 3 j p 2 1.3 Umrechnungen zwischen den Darstellungsformen 1.3.1 Polarform ! Kartesische Form Die Umrechnung aus der Polarform z ¼ r . e j j ¼ r ðcos j þ j . sin jÞ in die kartesische Form z ¼ x þ j y geschieht wie folgt („ausmultiplizieren“): z ¼ r . e j j ¼ r ðcos j þ j . sin jÞ ¼ r . cos j þ j . r . sin j ¼ x þ j y |fflfflfflfflffl{zfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflffl{zfflfflfflfflffl} x y & Beispiel Wir bringen die komplexe Zahl z ¼ 3 . e j 30 z ¼ 3.e j 30 " " " auf die kartesische Form: " ¼ 3 ðcos 30 þ j . sin 30 Þ ¼ 3 . cos 30 " þ j . 3 . sin 30 " ¼ 2;598 þ 1;5 j & 1.3.2 Kartesische Form ! Polarform Die Umrechnung aus der kartesischen Form z ¼ x þ j y in eine der Polarformen z ¼ r ðcos j þ j . sin jÞ oder z ¼ r . e j j erfolgt mit Hilfe der Transformationsgleichungen r ¼ jzj ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi x2 þ y2, tan j ¼ y , x sin j ¼ y , r cos j ¼ x r Winkelbestimmung (Hauptwert): Anhand einer Lageskizze oder nach den folgenden vom Quadranten abhängigen Formeln (siehe hierzu auch I.9.1.3): Quadrant I II, III IV j ¼ arctan ðy=xÞ arctan ðy=xÞ þ p arctan ðy=xÞ þ 2 p Beim Gradmaß muss p durch 180 " ersetzt werden. & Beispiel Wir bringen die im zweiten Quadrant liegende komplexe Zahl z ¼ / 4 þ 3 j in die Polarform: qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi r ¼ j z j ¼ ð/ 4Þ 2 þ 3 2 ¼ 5 Im(z) z = –4 + 3 j 3 tan j ¼ ¼ / 0;75 ) /4 j ¼ arctan ð/ 0;75Þ þ p ¼ 2;498 ' 143;1" z ¼ / 4 þ 3 j ¼ 5 ðcos 2;498 þ j . sin 2;498Þ ¼ ¼ 5 . e j 2;498 3 r f –4 Re(z) &
2 Grundrechenarten für komplexe Zahlen 231 2 Grundrechenarten für komplexe Zahlen 2.1 Addition und Subtraktion komplexer Zahlen z1 + z2 ¼ ðx1 þ j y1 Þ + ðx2 þ j y2 Þ ¼ ðx1 + x2 Þ þ j ðy1 + y2 Þ Regel: Zwei komplexe Zahlen werden addiert bzw. subtrahiert, indem man ihre Real- und Imaginärteile (jeweils für sich getrennt) addiert bzw. subtrahiert. Hinweis: Addition und Subtraktion sind nur in der kartesischen Form durchführbar. Geometrische Deutung: Im(z) Die Zeiger z 1 und z 2 werden nach der aus der Vektorrechnung bekannten Parallelogrammregel geometrisch addiert bzw. subtrahiert. z1 + z 2 z2 Rechenregeln Kommutativgesetz z1 þ z2 ¼ z2 þ z1 Assoziativgesetz z1 þ ðz2 þ z3 Þ ¼ ðz1 þ z2 Þ þ z3 z1 – z 2 z1 Re(z) 2.2 Multiplikation komplexer Zahlen In kartesischer Form z1 . z2 ¼ ðx1 þ j y1 Þ . ðx2 þ j y2 Þ ¼ ðx1 x2 / y1 y2 Þ þ j ðx1 y2 þ x2 y1 Þ Regel: Wie im Reellen wird jeder Summand der ersten Klammer mit jedem Summand der zweiten Klammer unter Beachtung von j 2 ¼ / 1 multipliziert. & Beispiel ð3 / 4 jÞ . ð2 þ 5 jÞ ¼ 6 þ 15 j / 8 j / 20 j 2 ¼ 6 þ 15 j / 8 j þ 20 ¼ 26 þ 7 j |ffl{zffl} / 20 & In der Polarform z1 . z2 ¼ ½ r1 ðcos j1 þ j . sin j1 Þ% . ½ r2 ðcos j2 þ j . sin j2 Þ% ¼ ¼ ðr1 r2 Þ . ½ cos ðj1 þ j2 Þ þ j . sin ðj1 þ j2 Þ% z1 . z2 ¼ ðr1 . e j j1 Þ . ðr2 . e j j2 Þ ¼ ðr1 r2 Þ . e j ðj1 þ j2 Þ Regel: Zwei komplexe Zahlen werden multipliziert, indem man ihre Beträge multipliziert und ihre Argumente (Winkel, Phasenwinkel) addiert.
232 VIII Komplexe Zahlen und Funktionen Geometrische Deutung: Im(z) Der Zeiger z 1 ¼ r1 . e streckung unterworfen: j j1 z 2 · z1 wird einer Dreh- 1. Drehung des Zeigers um den Winkel j2 im positiven Drehsinn (Gegenuhrzeigersinn) falls j2 > 0. Für j2 < 0 erfolgt die Drehung im negativen Drehsinn (Uhrzeigersinn). r2 · r1 r1 f2 2. Streckung des Zeigers auf das r2 -fache. & r1 z1 f1 Re(z) Beispiel " " ð3 . e j 30 Þ . ð5 . e j 80 Þ ¼ ð3 . 5Þ . e j ð30 " þ 80 " Þ " ¼ 15 . e j 110 ¼ 15 ðcos 110 " þ j . sin 110 " Þ ¼ ¼ 15 . cos 110 " þ ð15 . sin 110 " Þ j ¼ / 5;130 þ 14;095 j & Rechenregeln Kommutativgesetz Assoziativgesetz Distributivgesetz z1 z2 ¼ z2 z1 z1 ðz2 z3 Þ ¼ ðz1 z2 Þ z3 z1 ðz2 þ z3 Þ ¼ z1 z2 þ z1 z3 Formeln (1) z . z* ¼ x2 þ y2 ¼ jzj2 (2) Potenzen von j: j 4 n ¼ 1; j 2 ¼ / 1; j 4 n þ 1 ¼ j; ) jzj ¼ j 3 ¼ / j; j 4 n þ 2 ¼ / 1; qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi z . z* j 4 ¼ 1; j 5 ¼ j; j 4nþ3 ¼ / j usw. ðn 2 Z) 2.3 Division komplexer Zahlen In kartesischer Form z1 x1 þ j y1 ðx1 þ j y1 Þ . ðx2 / j y2 Þ x1 x2 þ y1 y2 x2 y1 / x1 y2 ¼ ¼ ¼ þj 2 2 z2 x2 þ j y2 ðx2 þ j y2 Þ . ðx2 / j y2 Þ x2 þ y2 x 22 þ y 22 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} 3. Binom Regel: Zähler und Nenner des Quotienten werden zunächst mit dem konjugiert komplexen Nenner, d. h. der Zahl z *2 ¼ x2 / j y2 multipliziert (dadurch wird der Nenner reell ). Ausnahme: Die Division durch die Zahl 0 ist (wie im Reellen) verboten! & Beispiel 4 / 2j ð4 / 2 jÞ ð6 / 8 jÞ 24 / 32 j / 12 j þ 16 j 2 24 / 32 j / 12 j / 16 ¼ ¼ ¼ ¼ 6 þ 8j ð6 þ 8 jÞ ð6 / 8 jÞ 36 / 64 j 2 36 þ 64 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} 3. Binom ¼ 8 / 44 j 8 44 ¼ / j ¼ 0;08 / 0;44 j 100 100 100 &
3 Potenzieren 233 In der Polarform 3 2 z1 r1 ðcos j1 þ j . sin j1 Þ r1 ¼ ¼ ½ cos ðj1 / j2 Þ þ j . sin ðj1 / j2 Þ% r2 ðcos j2 þ j . sin j2 Þ z2 r2 3 2 z1 r1 . e j j1 r1 ¼ ¼ . e j ðj1 / j2 Þ r2 . e j j2 z2 r2 Regel: Zwei komplexe Zahlen werden dividiert, indem man ihre Beträge dividiert und ihre Argumente (Winkel, Phasenwinkel) subtrahiert. Geometrische Deutung: z1 Im(z) Der Zeiger z 1 ¼ r1 . e j j1 wird wie folgt einer Drehstreckung unterworfen: r1 1. Zurückdrehung des Zeigers um den Winkel j2 für j2 > 0 (Drehung im Uhrzeigersinn). Vorwärtsdrehung für j2 < 0 (Drehung im Gegenuhrzeigersinn). 2. Streckung des Zeigers auf das 1=r2 -fache. f1 r1 r2 z1 z2 Re(z) Beispiel & r1 f2 " 8 ðcos 240 " þ j . sin 240 " Þ 8 . e j 240 ¼ ¼ 2 ðcos 75 " þ j . sin 75 " Þ 2 . e j 75 " 3 2 8 " " " . e j ð240 / 75 Þ ¼ 4 . e j 165 ¼ 2 ¼ 4 ðcos 165 " þ j . sin 165 " Þ ¼ / 3;864 þ 1;035 j & Formeln 3 2 1 . e /jj r (1) 1 1 ¼ ¼ z r . e jj (2) 1 1 x y ¼ ¼ 2 /j 2 ; z x þ jy x þ y2 x þ y2 1 ¼ /j j 3 Potenzieren In kartesischer Form (n 2 N * ) z n ¼ ðx þ j yÞ n ¼ x n þ j !n4 1 x n/1 . y þ j 2 !n4 2 x n/2 . y 2 þ . . . þ j n y n Regel: Entwicklung nach dem binomischen Lehrsatz (siehe I.2.7).
234 VIII Komplexe Zahlen und Funktionen In der Polarform (Formel von Moivre, n 2 Z) z n ¼ ½ r ðcos j þ j . sin jÞ % n ¼ r n ½cos ðn jÞ þ j . sin ðn jÞ % z n ¼ ½ r . e jj % n ¼ r n . e jnj Regel: Eine in der Polarform vorliegende komplexe Zahl wird in die n-te Potenz erhoben, indem man ihren Betrag r in die n-te Potenz erhebt und ihr Argument (ihren Winkel) j mit dem Exponenten n multipliziert. & Beispiel Wir erheben die komplexe Zahl z ¼ 3 ðcos 20 " þ j . sin 20 " Þ in die vierte Potenz: z 4 ¼ ½ 3 ðcos 20 " þ j . sin 20 " Þ % 4 ¼ 3 4 ½cos ð4 . 20 " Þ þ j . sin ð4 . 20 " Þ % ¼ ¼ 81 ðcos 80 " þ j . sin 80 " Þ ¼ 14;066 þ 79;769 j & 4 Radizieren (Wurzelziehen) Definition Eine komplexe Zahl z heißt eine n-te Wurzel aus a, wenn sie der algebraischen Gleipffiffiffi chung z n ¼ a genügt ða 2 C; n 2 N *Þ. Symbolische Schreibweise: n a Fundamentalsatz der Algebra Eine algebraische Gleichung n-ten Grades vom Typ an z n þ an / 1 z n / 1 þ . . . þ a1 z þ a0 ¼ 0 (ai : reell oder komplex; an 6¼ 0) besitzt in der Menge C der komplexen Zahlen stets genau n Lösungen (auch Wurzeln genannt). Bei ausschließlich reellen Koeffizienten ai treten komplexe Lösungen (falls es solche überhaupt gibt) immer paarweise in Form konjugiert komplexer Zahlen auf. Wurzeln der Gleichung z n = a ðmit a 2 CÞ Die n Wurzeln der Gleichung z n ¼ a ¼ a0 . e j a mit a0 > 0 und n 2 N * lauten: zk ¼ + 3 2 3 2) p ffiffiffiffiffi a þ k . 2p a þ k . 2p n þ j . sin a0 cos n n Hauptwert ðk ¼ 0Þ: ðk ¼ 0; 1; . . . ; n / 1Þ + !a4 ! a 4) p ffiffiffiffiffi n z0 ¼ a0 cos þ j . sin n n Für k ¼ 1; 2; . . . ; n / 1 erhält man die Nebenwerte. Die Winkel können auch im Gradmaß angegeben werden (2 p ist dann durch 360 " zu ersetzen).
5 Natürlicher Logarithmus einer komplexen Zahl 235 Geometrische Deutung: Im(z) Die zugehörigen Bildpunkte liegen auf dem Mittelpunktskreis mit dem Radius pffiffiffiffiffi R ¼ n a0 und bilden die Ecken eines regelmäßigen n-Ecks. Das nebenstehende Bild zeigt die drei Lösungen der Gleichung z 3 ¼ a0 . e j a . Die Zeiger (Lösungen) z1 und z2 gehen dabei aus dem Zeiger (der Lösung) z0 durch Drehung um 120 " bzw. 240 " im Gegenuhrzeigersinn hervor. a = a0·e ja z0 a0 3 √ a0 z1 a 120° 120° a 3 Re(z) z2 & Beispiel " Wir bestimmen die drei Wurzeln der Gleichung z 3 ¼ 8 ðcos 150 " þ j . sin 150 " Þ ¼ 8 . e j 150 : a0 ¼ 8 ; a ¼ 150 " 3 2 3 2# pffiffiffi 150 " þ k . 360 " 150 " þ k . 360 " z k ¼ 3 8 cos þ j . sin ¼ 3 3 n ¼ 3; " ¼ 2 ½cos ð50 " þ k . 120 " Þ þ j . sin ð50 " þ k . 120 " Þ% " " z0 ¼ 2 ðcos 50 þ j . sin 50 Þ ¼ 1;286 þ 1;532 j " ðk ¼ 0; 1; 2Þ (Hauptwert) " z1 ¼ 2 ðcos 170 þ j . sin 170 Þ ¼ / 1;970 þ 0;347 j z2 ¼ 2 ðcos 290 " þ j . sin 290 " Þ ¼ 0;684 / 1;879 j ) Nebenwerte & Einheitswurzeln Die n Lösungen der Gleichung z n ¼ 1 heißen n-te Einheitswurzeln. Sie lauten: z n ¼ 1 ) z k ¼ cos 3 2 3 2 k . 2p k . 2p k.2p þ j . sin ¼ ej n n n ðk ¼ 0; 1; . . . ; n / 1Þ 5 Natürlicher Logarithmus einer komplexen Zahl Der natürliche Logarithmus einer komplexen Zahl z ¼ r . e j j ¼ r . e j ðj þ k . 2 pÞ ð0 ) j < 2 p; k 2 ZÞ 2Þ ist unendlich vieldeutig : ln z ¼ ln r þ j ðj þ k . 2 pÞ 2Þ ðk 2 ZÞ Der Hauptwert des Winkels wird häufig auch im Intervall / p < j ) p angegeben (siehe hierzu Abschnitt 9.1.2 in Kapitel I ).
236 VIII Komplexe Zahlen und Funktionen Man beachte den folgenden wesentlichen Unterschied: Im Komplexen ist der Logarithmus für jede komplexe Zahl z 6¼ 0 (also auch für negative reelle Zahlen) definiert, im Reellen dagegen nur für positive reelle Zahlen x. Hauptwert ðk ¼ 0Þ: Ln z ¼ ln r þ j j (Schreibweise: Ln z statt ln z) Für k ¼ + 1; + 2; + 3; . . . erhält man die sog. Nebenwerte. Spezielle Werte: ln 1 ¼ k . 2 p j !p 4 þ k . 2p j ln j ¼ 2 & ln ð/ 1Þ ¼ ðp þ k . 2 pÞ j 3 2 3 ln ð/ jÞ ¼ p þ k . 2p j 2 Beispiel z ¼ 3 þ 4 j ¼ 5 . e j 0;9273 ¼ 5 . e j ð0;9273 þ k . 2 pÞ ln ð3 þ 4 jÞ ¼ ln 5 þ j ð0;9273 þ k . 2 pÞ ¼ 1;6094 þ j ð0;9273 þ k . 2 pÞ Hauptwert ðk ¼ 0Þ: ðk 2 ZÞ Ln ð3 þ 4 jÞ ¼ 1;6094 þ 0;9273 j & 6 Ortskurven 6.1 Komplexwertige Funktion einer reellen Variablen Die von einem reellen Parameter t abhängige komplexe Zahl z ¼ z ðtÞ ¼ x ðtÞ þ j . y ðtÞ ða ) t ) bÞ heißt komplexwertige Funktion z ðtÞ der reellen Variablen t. Realteil x ðtÞ und Imaginärteil y ðtÞ sind reelle Funktionen von t. 6.2 Ortskurve einer parameterabhängigen komplexen Zahl Die von einem parameterabhängigen komplexen Zeiger z ¼ z ðtÞ in der Gaußschen Zahlenebene beschriebene Bahn heißt Ortskurve: z ðtÞ ¼ x ðtÞ þ j . y ðtÞ ða ) t ) bÞ x ðtÞ; y ðtÞ: Reelle Funktionen des reellen Parameters t Im(z) t=a t z = z(t) z(t) t=b Re(z)
6 Ortskurven & 237 Beispiel Im(z) Die Ortskurve des komplexen Zeigers z ðtÞ ¼ 2 þ j t ð0 ) t < 1Þ beschreibt die im nebenstehenden Bild dargestellte Halbgerade. t z z = 2 + jt 1 1 2 Re(z) & 6.3 Inversion einer Ortskurve Inversion einer komplexen Zahl Der !bergang von einer komplexen Zahl z 6¼ 0 zu ihrem Kehrwert w ¼ 1=z heißt Inversion: z ¼ r . e jj ! w ¼ 1 ¼ z Im(z) Im(w) z z 3 2 1 . e /jj r = r Re(w) f –f Re(z) w = r 1/ Regel: Vorzeichenwechsel im Argument, Kehrwertbildung des Betrages von z. w=1 z Geometrische Deutung: Der Zeiger wird zunächst an der reellen Achse gespiegelt und dann auf das 1=r 2 -fache gestreckt. Inversionsregeln für Ortskurven Invertiert man eine Ortskurve Punkt für Punkt, so erhält man wiederum eine Ortskurve, die sog. invertierte Ortskurve. Für die in den Anwendungen besonders häufig auftretenden Geraden und Kreise gelten dabei die folgenden Inversionsregeln: z-Ebene 1. Gerade durch den Nullpunkt 2. Gerade, die nicht durch den Nullpunkt verläuft 3. Mittelpunktskreis 4. Kreis durch den Nullpunkt 5. Kreis, der nicht durch den Nullpunkt verläuft w-Ebene ! Gerade durch den Nullpunkt ! Kreis durch den Nullpunkt ! Mittelpunktskreis ! Gerade, die nicht durch den Nullpunkt verläuft ! Kreis, der nicht durch den Nullpunkt verläuft
238 VIII Komplexe Zahlen und Funktionen Bei der Inversion einer Ortskurve erweisen sich auch folgende Regeln als nützlich: 1. Der Punkt mit dem kleinsten Abstand (Betrag) vom Nullpunkt führt zu dem Bildpunkt mit dem größten Abstand (Betrag) und umgekehrt. 2. Ein Punkt oberhalb der reellen Achse führt zu einem Bildpunkt unterhalb der reellen Achse und umgekehrt. 7 Komplexe Funktionen 7.1 Definition einer komplexen Funktion Unter einer komplexen Funktion versteht man eine Vorschrift, die jeder komplexen Zahl z 2 D genau eine komplexe Zahl w 2 W zuordnet. Symbolische Schreibweise: w ¼ f ðzÞ: D und W sind Teilmengen von C. 7.2 Definitionsgleichungen einiger elementarer Funktionen 7.2.1 Trigonometrische Funktionen 9 z3 z5 > > þ / þ ... > sin z ¼ z / = 3! 5! Periode: p ¼ 2 p > > z2 z4 > cos z ¼ 1 / þ / þ ... ; 2! 4! 9 sin z > tan z ¼ > = cos z Periode: p ¼ p > cos z 1 > ; ¼ cot z ¼ sin z tan z 7.2.2 Hyperbelfunktionen sinh z ¼ z þ z3 z5 þ þ ... 3! 5! z2 z4 cosh z ¼ 1 þ þ þ ... 2! 4! 9 > > > = > > > ; sinh z cosh z 9 > > = cosh z 1 coth z ¼ ¼ sinh z tanh z > > ; tanh z ¼ Periode: p ¼ j2p Periode: p ¼ jp
7 Komplexe Funktionen 239 7.2.3 Exponentialfunktion (e-Funktion) ez ¼ 1 þ z z2 z3 þ þ þ ... 1! 2! 3! ðPeriode: p ¼ j 2 pÞ 7.3 Wichtige Beziehungen und Formeln 7.3.1 Eulersche Formeln e j x ¼ cos x þ j . sin x e / j x ¼ cos x / j . sin x 7.3.2 Zusammenhang zwischen den trigonometrischen Funktionen und der komplexen e-Funktion sin x ¼ 1 ðe j x / e / j x Þ 2j tan x ¼ / j e jx / e /jx e jx þ e /jx cos x ¼ 1 ðe j x þ e / j x Þ 2 cot x ¼ j e jx þ e /jx e jx / e /jx 7.3.3 Trigonometrische und Hyperbelfunktionen mit imaginärem Argument sin ðj xÞ ¼ j . sinh x sinh ðj xÞ ¼ j . sin x cos ðj xÞ ¼ cosh x cosh ðj xÞ ¼ cos x tan ðj xÞ ¼ j . tanh x tanh ðj xÞ ¼ j . tan x 7.3.4 Additionstheoreme der trigonometrischen und Hyperbelfunktionen für komplexes Argument sin ðx + j yÞ ¼ sin x . cosh y + j . cos x . sinh y cos ðx + j yÞ ¼ cos x . cosh y * j . sin x . sinh y tan ðx + j yÞ ¼ sin ð2 xÞ + j . sinh ð2 yÞ cos ð2 xÞ þ cosh ð2 yÞ sinh ðx + j yÞ ¼ sinh x . cos y + j . cosh x . sin y cosh ðx + j yÞ ¼ cosh x . cos y + j . sinh x . sin y tanh ðx + j yÞ ¼ sinh ð2 xÞ + j . sin ð2 yÞ cosh ð2 xÞ þ cos ð2 yÞ
240 VIII Komplexe Zahlen und Funktionen 7.3.5 Arkus- und Areafunktionen mit imaginärem Argument arcsin ðj xÞ ¼ j . arsinh x arsinh ðj xÞ ¼ j . arcsin x arccos ðj xÞ ¼ j . arcosh x arcosh ðj xÞ ¼ j . arccos x arctan ðj xÞ ¼ j . artanh x artanh ðj xÞ ¼ j . arctan x 8 Anwendungen in der Schwingungslehre 8.1 Darstellung einer harmonischen Schwingung durch einen rotierenden komplexen Zeiger Eine harmonische Schwingung vom Typ y ¼ A . sin ðw t þ jÞ mit A > 0 und w > 0 lässt sich in der Gaußschen Zahlenebene durch einen mit der Winkelgeschwindigkeit w um den Nullpunkt rotierenden (und damit zeitabhängigen) komplexen Zeiger der Länge A darstellen (sog. Zeigerdiagramm): Im(y) v y(t) = A·e jvt A vt f A y ðtÞ ¼ A . e j ðw t þ jÞ ¼ A . e j w t A ¼ A . e jj: e jwt : y(0) = A Re(y) Komplexe Amplitude Zeitfunktion Die Drehung erfolgt im Gegenuhrzeigersinn. Die komplexe Schwingungsamplitude A beschreibt dabei die Anfangslage des Zeigers y ðtÞ zur Zeit t ¼ 0, d. h. es ist y ð0Þ ¼ A. Eine in der Kosinusform vorliegende Schwingung lässt sich wie folgt in die Sinusform umschreiben: y ¼ A . cos ðw t þ jÞ ¼ A . sin ðw t þ j þ p=2Þ ¼ A . sin ðw t þ j *Þ Der Nullphasenwinkel beträgt somit j * ¼ j þ p=2, d. h. der Zeiger ist (gegenüber einer Sinusschwingung) um 90" vorzudrehen.
8 Anwendungen in der Schwingungslehre 241 8.2 Ungestörte !berlagerung gleichfrequenter harmonischer Schwingungen („Superpositionsprinzip“) Durch ungestörte !berlagerung der gleichfrequenten harmonischen Sinusschwingungen y 1 ¼ A 1 . sin ðw t þ j 1 Þ und y 2 ¼ A 2 . sin ðw t þ j 2 Þ entsteht nach dem Superpositionsprinzip der Physik eine resultierende Schwingung mit derselben Frequenz: y ¼ y 1 þ y 2 ¼ A 1 . sin ðw t þ j 1 Þ þ A 2 . sin ðw t þ j 2 Þ ¼ A . sin ðw t þ jÞ ðA 1 > 0, A 2 > 0, A > 0, w > 0Þ Berechnung der Schwingungsamplitude A und des Phasenwinkels j 1. !bergang von der reellen zur komplexen Form y 1 ¼ A 1 . sin ðw t þ j 1 Þ ! y 1 ¼ A 1 . e jwt ð A 1 ¼ A 1 . e jj1Þ y 2 ¼ A 2 . sin ðw t þ j 2 Þ ! y 2 ¼ A 2 . e jwt ð A 2 ¼ A 2 . e jj2Þ 2. Addition der komplexen Amplituden und Elongationen Im(z) A ¼ A 1 þ A 2 ¼ A . e jj y ¼ y1 þ y2 ¼ A . e jwt ¼ A.e j ðw t þ jÞ A = A1 + A2 A2 A Zeichnerische Lösung: Parallelogrammregel f A1 Re(z) 3. Rücktransformation aus der komplexen in die reelle Form y ¼ y1 þ y2 ¼ Im ð y Þ ¼ Im ð A . e j w t Þ ¼ Im ðA . e j ðw t þ jÞ Þ ¼ A . sin ðw t þ jÞ Sonderfälle (1) !berlagerung einer Sinusschwingung mit einer Kosinusschwingung: Letztere erst auf die Sinusform bringen (siehe Abschnitt 8.1). (2) !berlagerung zweier Kosinusschwingungen: Beide erst auf die Sinusform bringen oder die resultierende Schwingung ebenfalls als Kosinusschwingung darstellen, wobei bei der Rücktransformation der Realteil von y ¼ A . e j ðw t þ jÞ zu nehmen ist.
242 & VIII Komplexe Zahlen und Funktionen Beispiel 3 2 2 y 2 ¼ 3 . sin w t þ p ; 3 ! p4 ; y 1 ¼ 5 . sin w t þ 4 1. !bergang von der reellen zur komplexen Form ! p p4 y1 ! y 1 ¼ 5 . e j ðw t þ 4 Þ ¼ 5 . e j 4 e j w t ¼ A 1 . e j w t y2 ! y 2 ¼ 3 . e j 1 wtþ 2 p 3 0 3 ¼ 2 3 . ej 3 p 2 e jwt ¼ A 2 . e jwt y ¼ y1 þ y2 ¼ ? ! p4 A1 ¼ 5 . ej 4 3 2 2 A2 ¼ 3 . ej 3 p 2. Addition der komplexen Amplituden und Elongationen 3 2 ! 2 p p p4 2 2 A ¼ A 1 þ A 2 ¼ 5 . e j 4 þ 3 . e j 3 p ¼ 5 cos þ j . sin þ 3 cos p þ j . sin p ¼ 4 4 3 3 ¼ 3;536 þ 3;536 j / 1;5 þ 2;598 j ¼ 2;036 þ 6; 134 j ¼ 6;463 . e j 1;250 Umrechnung in die Exponentialform (siehe Bild): pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi j A j ¼ 2,036 2 þ 6,134 2 ¼ 6,463 tan j ¼ 6,134 ¼ 3,0128 2,036 ) j ¼ arctan 3,0128 ¼ 1,250 ð' 71,64" Þ A ¼ j A j . e j j ¼ 6,463 . e j 1;250 Im (z) A 6,134 |A| y ¼ y 1 þ y 2 ¼ A . e j w t ¼ 6;463 . e j 1;250 . e j w t ¼ 6;463 . e j ðw t þ 1;250Þ 3. Rücktransformation aus der komplexen in die reelle Form ! 4 y ¼ Im ð y Þ ¼ Im 6;463 . e j ðw t þ 1;250Þ ¼ 6;463 . sin ðw t þ 1;250Þ f 2,036 Re (z) &
243 IX Differential- und Integralrechnung für Funktionen von mehreren Variablen 1 Funktionen von mehreren Variablen und ihre Darstellung 1.1 Definition einer Funktion von mehreren Variablen Unter einer Funktion von zwei unabhängigen Variablen versteht man eine Vorschrift, die jedem geordneten Zahlenpaar ðx; yÞ aus einer Menge D genau ein Element z aus einer Menge W zuordnet. Symbolische Schreibweise: z ¼ f ðx; yÞ. Bezeichnungen: x; y: z: D: W: Unabhängige Variable (Veränderliche) Abhängige Variable (Veränderliche) oder Funktionswert Definitionsbereich der Funktion Wertebereich oder Wertevorrat der Funktion Bezeichnungen bei drei und mehr Variablen: u ¼ f ðx; y; zÞ: Funktion von drei unabhängigen Variablen x; y und z y ¼ f ðx1 ; x2 ; . . . ; xn Þ: Funktion von n unabhängigen Variablen x1 ; x2 ; . . . ; xn Die Variablen sind im Regelfall reell. 1.2 Darstellungsformen einer Funktion von zwei Variablen 1.2.1 Analytische Darstellung Die Funktion wird durch eine Funktionsgleichung dargestellt: Explizite Form: z ¼ f ðx; yÞ Implizite Form: F ðx; y; zÞ ¼ 0 © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 L. Papula, Mathematische Formelsammlung, DOI 10.1007/978-3-658-16195-8_9
244 IX Differential- und Integralrechnung für Funktionen von mehreren Variablen 1.2.2 Graphische Darstellung 1.2.2.1 Darstellung einer Funktion als Fläche im Raum z Die Variablen x; y und z einer Funktion z ¼ f ðx; yÞ werden als rechtwinklige oder kartesische Koordinaten eines Raumpunktes P gedeutet: P ¼ ðx; y; zÞ. Der Funktionswert z ¼ f ðx; yÞ ist dabei die Höhenkoordinate des zugeordneten Bildpunktes. Man erhält als Bild der Funktion eine über dem Definitionsbereich liegende Fläche. Fläche z = f(x;y) P y y z x x y x Definitionsbereich D 1.2.2.2 Schnittkurvendiagramme Die Schnittkurvendiagramme einer Funktion z ¼ f ðx; yÞ erhält man durch Schnitte der zugehörigen Bildfläche mit Ebenen, die parallel zu einer der drei Koordinatenebenen verlaufen. Die Schnittkurven werden noch in die jeweilige Koordinatenebene projiziert und repräsentieren einparametrige Kurvenscharen. Ihre Gleichungen erhält man aus der Funktionsgleichung z ¼ f ðx; yÞ, indem man der Reihe nach jeweils eine der drei Variablen (Koordinaten) als Parameter betrachtet. In den naturwissenschaftlich-technischen Anwendungen werden die Schnittkurvendiagramme als Kennlinienfelder bezeichnet. 1.2.2.3 Höhenliniendiagramm Das Höhenliniendiagramm ist ein spezielles Schnittkurvendiagramm Höhenkoordinate z als Kurvenparameter („Linien gleicher Höhe“): mit der f ðx; yÞ ¼ const: ¼ c c: Zulässiger Wert der Höhenkoordinate z & Beispiel Die Höhenlinien der in Bild a) dargestellten Fläche z ¼ x 2 þ y 2 (Mantel eines Rotationsparaboloids) sind pffiffiffi konzentrische Mittelpunktskreise mit der Kurvengleichung x 2 þ y 2 ¼ c und dem Radius R ¼ c mit c > 0 (Bild b)). y z z= 3 z= 2 z= z= 1 0,5 z = x2+ y2 a) y x x b) &
1 Funktionen von mehreren Variablen und ihre Darstellung 245 1.3 Spezielle Flächen (Funktionen) 1.3.1 Ebenen Die Bildfläche einer linearen Funktion ist eine Ebene. Gleichung einer Ebene ax þ by þ cz þ d ¼ 0 z a, b, c, d : Reelle Konstanten x=0 y=0 Koordinatenebenen y x; y-Ebene: z ¼ 0 x; z-Ebene: y ¼ 0 y; z-Ebene: x ¼ 0 z=0 x Parallelebenen z Ebene parallel zur x; y-Ebene: z ¼ a (siehe nebenstehendes Bild für a > 0) Ebene parallel zur x; z-Ebene: y ¼ a Ebene parallel zur y; z-Ebene: x ¼ a z=a a y x j a j: Abstand Ebene –– Parallelebene 1.3.2 Rotationsflächen 1.3.2.1 Gleichung einer Rotationsfläche Eine Rotationsfläche entsteht durch Drehung einer ebenen Kurve z ¼ f ðxÞ um die z-Achse: z z x r z = f(x) z = f(r) z z a a) b x b) x y
246 IX Differential- und Integralrechnung für Funktionen von mehreren Variablen Ihre Funktionsgleichung lautet: In Zylinderkoordinaten 1Þ ( formale Substitution x ! r): z ¼ f ðrÞ In kartesischen Koordinaten z ¼ f ! formale Substitution x ! qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4 x2 þ y2 : 3qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 x2 þ y2 1.3.2.2 Spezielle Rotationsflächen Kugel (Oberfläche) z x2+ y 2+ z2= R 2 x2 þ y2 þ z2 ¼ R2 oder 2 r þz 2 R ¼ R 2 M Obere bzw. untere Halbkugel (in kartesischen Koordinaten bzw. Zylinderkoordinaten): qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi z ¼ + R2 / x2 / y2 bzw: z ¼ + x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi R2 / r2 Kreiskegel (Mantelfläche) x2 þ y2 ¼ R2 2 z H2 oder z jzj ¼ H r R Die Gleichungen beschreiben einen Doppelkegel (Kegelspitze: Nullpunkt). Für z ( 0 erhält man den Mantel des gezeichneten Kegels mit der Funktionsgleichung qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi H H z ¼ x2 þ y2 ¼ r R R 1Þ y R H 2 x2+ y2= R2 z2 H y x Zylinderkoordinaten: siehe I.9.2.2 und XIV.6.2. Den senkrechten Abstand von der z-Achse bezeichnen wir hier mit r (statt r).
2 Partielle Differentiation 247 Kreiszylinder (Mantelfläche) x2 þ y2 ¼ R2 oder z R r ¼ R Höhenkoordinate: z 2 R x2+ y2= R2 Zylinder der Höhe H (Boden in der x, y-Ebene): x 2 þ y 2 ¼ R 2, 0 ) z ) H y x Ellipsoid (Oberfläche) x2 y2 z2 þ þ ¼ 1 a2 b2 c2 Durch Auflösen nach z erhält man zwei Funktionen (oberer bzw. unterer Mantel des Ellipsoids). Für a ¼ b erhält man ein Rotationsellipsoid (Rotationsachse: z-Achse). c b a x 2 Partielle Differentiation 2.1 Partielle Ableitungen 1. Ordnung 2.1.1 Partielle Ableitungen 1. Ordnung von z = f (x; y) Partielle Ableitung 1. Ordnung nach x fx ðx; yÞ ¼ lim Dx ! 0 f ðx þ Dx; yÞ / f ðx; yÞ Dx Regel: y festhalten, nach x differenzieren. Partielle Ableitung 1. Ordnung nach y fy ðx; yÞ ¼ lim Dy ! 0 f ðx; y þ DyÞ / f ðx; yÞ Dy Regel: x festhalten, nach y differenzieren. 2 x2 + y + z2 = 1 2 a b2 c2 z y
248 IX Differential- und Integralrechnung für Funktionen von mehreren Variablen Geometrische Deutung: z Tangente in P fx ðx0 ; y0 Þ ¼ tan a und fy ðx0 ; y0 Þ ¼ tan b sind die Steigungen der Flächentangenten im Bildpunkt P ¼ ¼ ðx0 ; y0 ; z0 Þ in der x- bzw. y-Richtung: k2 k1 P z0 k1 : Schnittkurve der Fläche z ¼ f ðx; yÞ mit der Ebene y ¼ y0 x0 k2 : Schnittkurve der Fläche z ¼ f ðx; yÞ mit der Ebene x ¼ x0 x k1 Tangente in P z = f(x;y) y0 k2 y b a Schreibweisen: fx ðx; yÞ ; zx ðx; yÞ ; @f ðx; yÞ ; @x @z ðx; yÞ @x fy ðx; yÞ ; zy ðx; yÞ ; @f ðx; yÞ ; @y @z ðx; yÞ @y @f ; @x @f @y bzw: @z ; @x @z : @y Partielle Differentialquotienten 1. Ordnung Partielle Differentialoperatoren Die partiellen Differentialoperatoren @=@x und @=@y erzeugen durch „Einwirken“ auf die Funktion z ¼ f ðx; yÞ die partiellen Ableitungen 1. Ordnung: @ ½ f ðx; yÞ% ¼ fx ðx; yÞ ; @x @ ½ f ðx; yÞ% ¼ fy ðx; yÞ @y 2.1.2 Partielle Ableitungen 1. Ordnung von y = f (x1 ; x2; . . .; xn ) Für eine Funktion y ¼ f ðx1 ; x2 ; . . . ; xn Þ von n unabhängigen Variablen lassen sich insgesamt n verschiedene partielle Ableitungen 1. Ordnung bilden: fx k ¼ @f @xk ðk ¼ 1; 2; . . . ; nÞ Die partielle Ableitung fx k nach der Variablen xk erhält man, indem man in der Funktionsgleichung alle Variablen bis auf xk festhält, d. h. als Parameter behandelt und anschließend die Funktion mit Hilfe der bekannten Ableitungsregeln (siehe IV.3) nach xk differenziert.
2 Partielle Differentiation 249 Schreibweisen: @f ; @xk @y ; @xk @ ½ f % ¼ fx k @xk fx k ; yx k ; @ : @xk Partieller Differentialoperator 1. Ordnung Beispiel & Wir differenzieren die Funktion f ðx; y; zÞ ¼ x 2 y . e 3 z þ z . sin ðx yÞ partiell nach der Variablen x : @f @ ¼ ½ x 2 y . e 3 z þ z . sin ðx yÞ% ¼ 2 x y . e 3 z þ y z . cos ðx yÞ @x @x & 2.2 Partielle Ableitungen höherer Ordnung Partielle Ableitungen höherer Ordnung erhält man, indem man die gegebene Funktion mehrmals nacheinander partiell differenziert. Für eine Funktion z ¼ f ðx; yÞ lassen sich die höheren Ableitungen nach dem folgenden Schema bilden: Schreibweisen: 3 2 @ @f @ 2f fx x ¼ ¼ ; @x @x @x 2 fy x @ ¼ @x fx y x ¼ @ @x 3 2 @f @ 2f ¼ ; @y @y @x 3 fx y @ ¼ @y 3 2 @f @ 2f ¼ @x @x @y fy y @ ¼ @y 3 2 @f @ 2f ¼ @y @y 2 2 @2f @ 3f ¼ @x @y @x @y @x usw: Vereinbarung: Die einzelnen Differentiationsschritte sind grundsätzlich in der Reihenfolge der Indizes durchzuführen. Beispiel fx y : Erst nach x, dann nach y differenzieren. Abweichungen sind nur zulässig, wenn der folgende Satz von Schwarz erfüllt ist. Satz von Schwarz Sind alle partiellen Ableitungen k-ter Ordnung stetig, so ist die Reihenfolge der Differentiationen beliebig vertauschbar.
250 IX Differential- und Integralrechnung für Funktionen von mehreren Variablen Unter diesen Voraussetzungen gilt für eine Funktion z ¼ f ðx; yÞ: fx y ¼ fy x fx x y ¼ fy x x ¼ fx y x ; & fy y x ¼ fx y y ¼ fy x y Beispiel Wir bilden die partiellen Ableitungen 1. und 2. Ordnung von z ¼ f ðx; yÞ ¼ x 3 y 2 þ e x y : Partielle Ableitungen 1. Ordnung: zx ¼ @ ½ x 3 y 2 þ e x y% ¼ 3 x 2 y 2 þ y . e x y ; @x zy ¼ @ ½ x 3 y 2 þ e x y% ¼ 2 x 3 y þ x . e x y @y Partielle Ableitungen 2. Ordnung: zx x ¼ @ @ ðzx Þ ¼ ½ 3 x 2 y 2 þ y . e x y % ¼ 6 x y 2 þ y 2 . e x y ¼ y 2 ð6 x þ e x y Þ @x @x zx y ¼ @ @ ðzx Þ ¼ ½ 3 x 2 y 2 þ y . e x y % ¼ 6 x 2 y þ e x y þ x y . e x y ¼ 6 x 2 y þ ðx y þ 1Þ . e x y ¼ zy x @y @y zy y ¼ @ @ ðzy Þ ¼ ½ 2 x 3 y þ x . e x y % ¼ 2 x 3 þ x 2 . e x y ¼ x 2 ð2 x þ e x y Þ @y @y & 2.3 Verallgemeinerte Kettenregel (Differentiation nach einem Parameter) Die unabhängigen Variablen x und y der Funktion z ¼ f ðx; yÞ hängen noch von einem (reellen) Parameter t ab, sind also Funktionen dieses Parameters: x ¼ x ðtÞ ; y ¼ y ðtÞ ðt1 ) t ) t2 Þ Dann ist auch z eine sog. zusammengesetzte, verkettete oder mittelbare Funktion des Parameters t : z ¼ f ðx ðtÞ ; y ðtÞÞ ¼ F ðtÞ ðt1 ) t ) t2 Þ Ihre Ableitung nach dem Parameter t erhält man nach der folgenden verallgemeinerten Kettenregel: dz @z dx @z dy ¼ . þ . dt @x dt @y dt oder z_ ¼ zx . x_ þ zy . y_ x_; y_; z_: Ableitungen nach dem Parameter t zx ; zy : Partielle Ableitungen 1. Ordnung von z ¼ f ðx; yÞ Nach erfolgter Rücksubstitution (x und y werden durch die Parametergleichungen ersetzt) hängt die Ableitung z_ nur noch vom Parameter t ab.
2 Partielle Differentiation 251 Alternative: In der Funktion z ¼ f ðx; yÞ zunächst die Variablen x und y durch ihre Parametergleichungen x ðtÞ und y ðtÞ ersetzen, dann die jetzt nur noch von t abhängige Funktion nach diesem Parameter differenzieren (gewöhnliche Differentiation). & Beispiel z ¼ f ðx; yÞ ¼ x 2 y / 2 x 3 2 zx ¼ 2 x y / 6 x ; mit x ¼ x ðtÞ ¼ t 2 und 2 x_ ¼ 2 t ; y_ ¼ 2 zy ¼ x ; y ¼ y ðtÞ ¼ 2 t þ 1 Die verallgemeinerte Kettenregel liefert zunächst: z_ ¼ zx . x_ þ zy . y_ ¼ ð2 x y / 6 x 2 Þ . 2 t þ x 2 . 2 ¼ 4 x y t / 12 x 2 t þ 2 x 2 Rücksubstitution ðx ¼ t 2 ; y ¼ 2 t þ 1Þ: z_ ¼ 4 t 2 . ð2 t þ 1Þ . t / 12 t 4 . t þ 2 t 4 ¼ 4 t 3 ð2 t þ 1Þ / 12 t 5 þ 2 t 4 ¼ ¼ 8 t 4 þ 4 t 3 / 12 t 5 þ 2 t 4 ¼ /12 t 5 þ 10 t 4 þ 4 t 3 Alternativer Lösungsweg: z ¼ x 2 y / 2 x 3 ¼ ðt 2 Þ 2 ð2 t þ 1Þ / 2 ðt 2 Þ 3 ¼ t 4 ð2 t þ 1Þ / 2 t 6 ¼ / 2 t 6 þ 2 t 5 þ t 4 z_ ¼ / 12 t 5 þ 10 t 4 þ 4 t 3 ) & 2.4 Totales oder vollständiges Differential einer Funktion Tangentialebene Alle im Flächenpunkt P ¼ ðx0 ; y0 ; z0 Þ an die Bildfläche von z ¼ f ðx; yÞ angelegten Tangenten liegen in der Regel in einer Ebene, der sog. Tangentialebene. Die Gleichung der Tangentialebene lautet wie folgt (in symmetrischer Schreibweise): z / z0 ¼ fx ðx0 ; y0 Þ . ðx / x0 Þ þ fy ðx0 ; y0 Þ . ðy / y0 Þ z Q Fläche z = f(x;y) Dz Q' dz y0 =D x dy = Dy dx x 0 P z0 x y Tangentialebene in P
252 IX Differential- und Integralrechnung für Funktionen von mehreren Variablen Totales Differential von z = f (x; y) dz ¼ fx dx þ fy dy ¼ @f @f dx þ dy @x @y dx; dy: unabhängige Differentiale; dz: abhängiges Differential Geometrische Deutung: Das totale Differential dz ¼ fx ðx0 ; y0 Þ dx þ fy ðx0 ; y0 Þ dy beschreibt die "nderung der Höhenkoordinate bzw. des Funktionswertes z auf der im Flächenpunkt P ¼ ðx0 ; y0 ; z0 Þ errichteten Tangentialebene, wenn sich die beiden unabhängigen Koordinaten (Variablen) x und y um dx ¼ Dx bzw. dy ¼ Dy ändern (Verschiebung des Punktes P in den Punkt Q 0 ). Die exakte #nderung der Höhenkoordinate z dagegen beträgt Dz ¼ f ðx0 þ Dx; y0 þ DyÞ / f ðx0 ; y0 Þ ( Höhenzuwachs auf der Fläche, Verschiebung des Punktes P in den Punkt Q) Für kleine Koordinatenänderungen dx ¼ Dx und dy ¼ Dy gilt näherungsweise: Dz ' dz ¼ fx dx þ fy dy ¼ fx Dx þ fy Dy & Beispiel z ¼ f ðx; yÞ ¼ x 2 y / x y 3 x ¼ 1; y ¼ 3; z ¼ f ð1; 3Þ ¼ 1 2 . 3 / 1 . 3 3 ¼ / 24 ; dx ¼ Dx ¼ 0;2 ; dy ¼ Dy ¼ / 0;1 Zuwachs Dz auf der Fläche (exakte #nderung des Funktionswertes): x ¼ 1; y ¼ 3 ! x ¼ 1 þ Dx ¼ 1 þ 0;2 ¼ 1;2 ; y ¼ 3 þ Dy ¼ 3 / 0;1 ¼ 2;9 Dz ¼ f ð1;2; 2;9Þ / f ð1; 3Þ ¼ ð1,2 2 . 2,9 / 1,2 . 2,9 3 Þ / ð/ 24Þ ¼ / 25;0908 þ 24 ¼ / 1;0908 Zuwachs dz auf der Tangentialebene (näherungsweise #nderung des Funktionswertes): fx ðx; yÞ ¼ 2 x y / y 3 fy ðx; yÞ ¼ x2 / 3xy2 ) fx ð1; 3Þ ¼ 2 . 1 . 3 / 3 3 ¼ 6 / 27 ¼ / 21 ) fy ð1; 3Þ ¼ 1 2 / 3 . 1 . 3 2 ¼ 1 / 27 ¼ / 26 dz ¼ fx ð1; 3Þ dx þ fy ð1; 3Þ dy ¼ / 21 . 0;2 / 26 . ð/ 0;1Þ ¼ / 4; 2 þ 2; 6 ¼ / 1;6 & Totales Differential von y = f (x1 ; x2; . . .; xn ) dy ¼ fx1 dx1 þ fx2 dx2 þ . . . þ fxn dxn ¼ @f @f @f dx1 þ dx2 þ . . . þ dxn @x1 @x2 @xn Für kleine #nderungen der unabhängigen Variablen liefert das totale Differential dy einen brauchbaren Näherungswert für die #nderung des Funktionswertes y.
2 Partielle Differentiation 253 2.5 Anwendungen 2.5.1 Linearisierung einer Funktion Linearisierung von z = f (x; y) Die nichtlineare Funktion z ¼ f ðx; yÞ wird in der unmittelbaren Umgebung des Flächenpunktes P ¼ ðx0 ; y0 ; z0 Þ (in den Anwendungen meist als Arbeitspunkt bezeichnet) durch eine lineare Funktion, nämlich das totale oder vollständige Differential der Funktion, ersetzt: z / z0 ¼ fx ðx0 ; y0 Þ . ðx / x0 Þ þ fy ðx0 ; y0 Þ . ðy / y0 Þ oder 3 Dz ¼ fx ðx0 ; y0 Þ Dx þ fy ðx0 ; y0 Þ Dy ¼ Dx; Dy; Dz: @f @x 2 0 3 Dx þ @f @y 2 0 Dy Abweichungen (Relativkoordinaten) gegenüber dem Arbeitspunkt P Dx ¼ x / x0 ; Dy ¼ y / y0 ; Dz ¼ z / z0 3 2 3 2 @f @f ; : Partielle Ableitungen 1. Ordnung im Arbeitspunkt P @x 0 @y 0 Geometrische Deutung: Die im Allgemeinen gekrümmte Bildfläche von z ¼ f ðx; yÞ wird in der unmittelbaren Umgebung des Arbeitspunktes P durch die dortige Tangentialebene ersetzt. & Beispiel Wir linearisieren die Funktion z ¼ f ðx; yÞ ¼ x 2 y þ 2 x . e y in der unmittelbaren Umgebung des Punktes P ¼ ð1; 0; 2Þ: Partielle Ableitungen in P: fx ðx; yÞ ¼ 2 x y þ 2 . e y ) fx ð1; 0Þ ¼ 2 . 1 . 0 þ 2 . e 0 ¼ 0 þ 2 . 1 ¼ 2 fy ðx; yÞ ¼ x 2 þ 2 x . e y ) fy ð1; 0Þ ¼ 1 2 þ 2 . 1 . e 0 ¼ 1 þ 2 . 1 ¼ 3 Linearisierte Funktion (in der Umgebung des Punktes P): Dz ¼ fx ð1; 0Þ Dx þ fy ð1; 0Þ Dy ¼ 2 Dx þ 3 Dy oder (mit Dx ¼ x / 1; Dy ¼ y / 0 ¼ y; z / 2 ¼ 2 ðx / 1Þ þ 3 y ; d. h. Dz ¼ z / 2Þ z ¼ 2x þ 3y &
254 IX Differential- und Integralrechnung für Funktionen von mehreren Variablen Linearisierung von y = f (x1 ; x2; . . .; xn ) 3 @f @x1 Dy ¼ 2 3 @f @x2 Dx1 þ 0 2 3 0 Dx2 þ . . . þ Dx1 ; Dx2 ; . . . ; Dxn ; Dy: 3 @f @x1 2 3 0 ; @f @x2 2 0 3 ; ...; @f @xn 2 0 Dxn Abweichungen gegenüber dem Arbeitspunkt P (Relativkoordinaten) 2 0 @f @xn : Partielle Ableitungen 1. Ordnung im Arbeitspunkt P 2.5.2 Relative Extremwerte (relative Maxima, relative Minima) Eine Funktion z ¼ f ðx; yÞ besitzt an der Stelle ðx0 ; y0 Þ ein relatives Maximum bzw. ein relatives Minimum, wenn in einer gewissen Umgebung von ðx0 ; y0 Þ stets f ðx0 ; y0 Þ > f ðx; yÞ bzw: f ðx0 ; y0 Þ < f ðx; yÞ ist ððx; yÞ ¼ 6 ðx0 ; y0 ÞÞ. Die entsprechenden Punkte auf der Bildfläche werden als Hochbzw. Tiefpunkte bezeichnet. In einem relativen Extremum besitzt die Bildfläche von z ¼ f ðx; yÞ eine zur x; y-Ebene parallele Tangentialebene. Somit ist notwendigerweise fx ðx0 ; y0 Þ ¼ 0 und z fy ðx0 ; y0 Þ ¼ 0 Fläche z = f(x;y) Im nebenstehenden Bild ist P ¼ ðx0 ; y0 ; z0 Þ ein Tiefpunkt (relatives Minimum) Tangentialebene in P z0 x x P 0 y y0 Hinreichende Bedingungen für einen relativen Extremwert Eine Funktion z ¼ f ðx; yÞ besitzt an der Stelle ðx0 ; y0 Þ mit Sicherheit einen relativen Extremwert, wenn die folgenden Bedingungen erfüllt sind: 1. fx ðx0 ; y0 Þ ¼ 0 und fy ðx0 ; y0 Þ ¼ 0 2. D ¼ fx x ðx0 ; y0 Þ . fy y ðx0 ; y0 Þ / fx 2y ðx0 ; y0 Þ > 0 fx x ðx0 ; y0 Þ < 0 ) Relatives Maximum fx x ðx0 ; y0 Þ > 0 ) Relatives Minimum
2 Partielle Differentiation D < 0: D ¼ 0: 255 Es liegt ein Sattelpunkt vor. Das Kriterium ermöglicht in diesem Fall keine Entscheidung darüber, ob an der Stelle ðx0 ; y0 Þ ein relativer Extremwert vorliegt oder nicht. Notwendige Bedingungen für einen relativen Extremwert bei einer Funktion von n unabhängigen Variablen: @f ¼ 0; @x1 @f ¼ 0; @x2 @f ¼ 0 @xn ...; Alle partiellen Ableitungen 1. Ordnung müssen also verschwinden. & Beispiel 3 Wir berechnen die relativen Extremwerte der Funktion z ¼ f ðx; yÞ ¼ x y / 27 y 6¼ 0: 1 1 / x y 2 mit x 6¼ 0, Partielle Ableitungen 1. und 2. Ordnung: fx ðx; yÞ ¼ y þ fx x ðx; yÞ ¼ / 27 ; x2 fy ðx; yÞ ¼ x / 54 ; x3 27 y2 fx y ðx; yÞ ¼ fy x ðx; yÞ ¼ 1 ; fy y ðx; yÞ ¼ Notwendige Bedingungen: fx ðx; yÞ ¼ 0 fy ðx; yÞ ¼ 0 27 x 4 ¼ 27 2 x ) ) ) yþ x / 27 ¼ 0 x2 27 ¼ 0 y2 x 3 ¼ 27 ) ) ) y ¼ / 27 x2 ) y2 ¼ 54 y3 3 / 27 x2 22 ¼ > > > > ; 27 x y2 ¼ x ¼ 3; 9 27 2 > > > = x4 > ) 27 2 27 ¼ x4 x ) y ¼ /3 Hinreichende Bedingungen: fx x ð3; / 3Þ ¼ / 2 ; fx y ð3; / 3Þ ¼ 1 ; fy y ð3; / 3Þ ¼ / 2 D ¼ fx x ð3; / 3Þ . fy y ð3; / 3Þ / fx2y ð3; / 3Þ ¼ ð/ 2Þ ð/ 2Þ / 1 2 ¼ 3 > 0 fx x ð3; / 3Þ ¼ / 2 < 0 ) Relatives Maximum Relative Extremwerte: Die Funktion besitzt an der Stelle ð3; / 3Þ ein relatives Maximum, der Flächenpunkt P ¼ ð3; / 3; / 27Þ ist somit ein Hochpunkt. & 2.5.3 Extremwertaufgaben mit Nebenbedingungen (Lagrangesches Multiplikatorverfahren) Die Extremwerte einer Funktion z ¼ f ðx; yÞ mit der Neben- oder Kopplungsbedingung j ðx; yÞ ¼ 0 lassen sich nach Lagrange schrittweise wie folgt bestimmen: 1. „Hilfsfunktion“ bilden: F ðx; y; lÞ ¼ f ðx; yÞ þ l . j ðx; yÞ (l: sog. Lagrangescher Multiplikator)
256 IX Differential- und Integralrechnung für Funktionen von mehreren Variablen 2. Die partiellen Ableitungen 1. Ordnung der von den drei Variablen x; y und l abhängigen Hilfsfunktion F ðx; y; lÞ werden gleich null gesetzt: Fx ¼ fx ðx; yÞ þ l . jx ðx; yÞ ¼ 0 Fy ¼ fy ðx; yÞ þ l . jy ðx; yÞ ¼ 0 Fl ¼ j ðx; yÞ ¼ 0 Aus diesem Gleichungssystem mit drei Gleichungen und drei Unbekannten werden die gesuchten Extremwerte bestimmt. Die angegebenen Bedingungen sind notwendig, nicht aber hinreichend. Der Lagrangesche Multiplikator ist eine Hilfsgröße ohne Bedeutung und sollte daher möglichst früh aus den Rechnungen eliminiert werden. Alternativer Lösungsweg: Die Nebenbedingung j ðx; yÞ ¼ 0 nach x oder y auflösen, den gefundenen Ausdruck dann in z ¼ f ðx; yÞ einsetzen. Man erhält eine Funktion von einer Variablen, deren Extremwerte dann mit der in Kap. IV (Abschnitt 4.5) beschriebenen Methode bestimmt werden können. & Beispiel Welches Rechteck mit den noch unbekannten Seitenlängen x und y hat bei einem vorgegebenen Umfang von U ¼ 20 m den größten Flächeninhalt? Flächeninhalt: A ¼ f ðx; yÞ ¼ x y ðx; y in m; A in m2 Þ Nebenbedingung: U ¼ 2 x þ 2 y ¼ 20 ) j ðx; yÞ ¼ x þ y / 10 ¼ 0 Hilfsfunktion bilden: F ðx; y; lÞ ¼ f ðx; yÞ þ l . j ðx; yÞ ¼ x y þ l ðx þ y / 10Þ Gleichungssystem für die Unbekannten x; y und l mit Lösung: ) Fx ¼ y þ l ¼ 0 ) l ¼ /y ¼ /x ) x ¼ y Fy ¼ x þ l ¼ 0 Fl ¼ x þ y / 10 ¼ 0 ) x þ x / 10 ¼ 2 x / 10 ¼ 0 Lösung der Aufgabe: x ¼ y ¼ 5 m ; Amax ¼ 25 m 2 ) x ¼ 5 ðQuadratÞ & Verallgemeinerung für eine Funktion von Nebenbedingungen: n unabhängigen Variablen mit F ðx1 ; x2 ; . . . ; xn ; l1 ; l2 ; . . . ; lm Þ ¼ f ðx1 ; x2 ; . . . ; xn Þ þ m P i¼1 m < n li . ji ðx1 ; x2 ; . . . ; xn Þ l1 ; l2 ; . . . ; lm : Lagrangesche Multiplikatoren Alle n þ m partiellen Ableitungen 1. Ordnung werden dann gleich null gesetzt (notwendige Bedingungen).
3 Mehrfachintegrale 257 3 Mehrfachintegrale 3.1 Doppelintegrale 3.1.1 Definition eines Doppelintegrals ÐÐ Das Doppelintegral f ðx; yÞ dA lässt sich in anschaulicher Weise als das Volumen des in ðAÞ Bild a) skizzierten zylindrischen Körpers einführen, sofern f ðx; yÞ ( 0 ist. Der „Boden“ des Zylinders besteht aus dem Bereich ðAÞ der x; y-Ebene, sein „Deckel“ ist die Bildfläche der Funktion z ¼ f ðx; yÞ: z Fläche z = f(x;y) z Fläche z = f(x;y) Pk Säule Mantellinien Zylinder y y Bereich (A) a) zk x b) Zylinder Bereich (A) DAk x Wir zerlegen zunächst den Zylinder in n zylindrische Röhren, deren Mantellinien parallel zur z-Achse verlaufen, und ersetzen dann jede Röhre in der aus Bild b) ersichtlichen Weise durch eine quaderförmige Säule vom Volumen DVk ¼ z k . DAk ¼ f ðxk ; yk Þ DAk mit k ¼ 1; 2; . . . ; n. Dabei ist ðxk ; yk Þ eine beliebige Stelle aus dem Teilbereich („Boden‘‘) DAk und zk ¼ f ðxk ; yk Þ die Höhenkoordinate des Punktes Pk auf der Fläche ðdieser Punkt liegt senkrecht über der Stelle ðxk ; yk ÞÞ. Durch Summierung über alle Röhren (Säulen) erhält man schließlich den folgenden Näherungswert für das Zylindervolumen V : V ' n P k¼1 DVk ¼ n P k¼1 f ðxk ; yk Þ DAk Beim Grenzübergang n ! 1 (und somit DAk ! 0Þ strebt diese Summe gegen einen Grenzwert, der als 2-dimensionales Bereichsintegral von f ðx; yÞ über ðAÞ oder kurz als Doppelintegral bezeichnet wird und geometrisch als Zylindervolumen interpretiert werden darf (unter der Voraussetzung, dass die Bildfläche der Funktion z ¼ f ðx; yÞ im Bereich ðAÞ oberhalb der x; y-Ebene liegt). Symbolische Schreibweise: ðð f ðx; yÞ dA ¼ lim ðAÞ n P n!1 k¼1 f ðxk ; yk Þ DAk
258 IX Differential- und Integralrechnung für Funktionen von mehreren Variablen Bezeichnungen: x; y: f ðx; yÞ: dA: ðAÞ: Integrationsvariable Integrandfunktion (kurz: Integrand) Flächendifferential oder Flächenelement Flächenhafter Integrationsbereich 3.1.2 Berechnung eines Doppelintegrals in kartesischen Koordinaten Wir legen den folgenden kartesischen Normalbereich ðAÞ zugrunde (seitliche Begrenzung durch zwei zur y-Achse parallele Geraden): yu ¼ fu ðxÞ: Untere Randkurve yo ¼ fo ðxÞ: Obere Randkurve y y0 = f0(x) dA dA ¼ dy dx ( ) fu ðxÞ ) y ) fo ðxÞ ðAÞ : a ) x ) b dx yu = fu(x) a Das Doppelintegral ÐÐ ðAÞ dy b x f ðx; yÞ dA lässt sich dann schrittweise durch zwei nacheinander auszuführende gewöhnliche Integrationen berechnen: ðð ðb foð ðxÞ f ðx; yÞ dy dx f ðx; yÞ dA ¼ ðAÞ x ¼ a y ¼ fu ðxÞ Inneres Integral #ußeres Integral 1. Innere Integration (nach der Variablen y) Die Variable x wird zunächst als Parameter festgehalten und die Funktion f ðx; yÞ unter Verwendung der für gewöhnliche Integrale gültigen Regeln nach der Variablen y integriert. In die ermittelte Stammfunktion setzt man dann für y die variablen, von x abhängigen Integrationsgrenzen fo ðxÞ und fu ðxÞ ein und bildet die entsprechende Differenz. 2. "ußere Integration (nach der Variablen x) Die jetzt nur noch von der Variablen x abhängige Funktion wird in den Grenzen von x ¼ a bis x ¼ b integriert (gewöhnliche Integration nach x).
3 Mehrfachintegrale 259 Bei einer Integration über den speziellen kartesischen Normalbereich x ¼ g1 ðyÞ: y Linke Randkurve b x ¼ g2 ðyÞ: Rechte Randkurve ( ) g1 ðyÞ ) x ) g2 ðyÞ ðAÞ : a ) y ) b x=g1(y) dA dx dy x = g2(y) a dA ¼ dx dy x gilt (Begrenzung unten und oben durch Parallelen zur x-Achse): ðb ðð g2ððyÞ f ðx; yÞ dx dy f ðx; yÞ dA ¼ y ¼ a x ¼ g1 ðyÞ ðAÞ Hier wird zuerst nach x und dann nach y integriert, wobei die Integrationsgrenzen des inneren Integrals im Allgemeinen noch von der Variablen y abhängen. & Beispiel Ð1 x 2Ðþ 1 x¼0 y¼x y 2 2 x y dy dx ¼ ? y0 = x 2 + 1 Innere Integration nach der Variablen y: x 2Ðþ 1 y¼x ¼ x 2 y dy ¼ x 2 . 1 x 2 / 2 x 2Ðþ 1 y¼x ðx 2 þ 1Þ 2 / x y dy ¼ . 2 ¼ 1 2 / 2. x 2 þ 1 x y y¼x ¼ 2 1 1 ðx 6 þ x 4 þ x 2 Þ 2 yu = x 1 x "ußere Integration nach der Variablen x: + ) 3 2 Ð1 1 1 1 7 1 5 1 3 1 1 1 1 1 71 . ðx 6 þ x 4 þ x 2 Þ dx ¼ x þ x þ x þ þ ¼ ¼ 2 x¼0 2 7 5 3 2 7 5 3 210 0 Ergebnis: Ð1 x 2Ðþ 1 x¼0 y¼x x 2 y dy dx ¼ 71 210 & Allgemeine Regel für die Berechnung eines Doppelintegrales Die Reihenfolge der durchzuführenden Integrationen ist eindeutig durch die Anordnung (Reihenfolge) der Differentiale im Doppelintegral festgelegt. Sie ist nur dann vertauschbar, wenn sämtliche Integrationsgrenzen konstant sind (der Integrationsbereich ist in diesem Fall ein achsenparalleles Rechteck).
260 IX Differential- und Integralrechnung für Funktionen von mehreren Variablen Sonderfall: f ðx; yÞ ¼ f1 ðxÞ . f2 ðyÞ und konstante Integrationsgrenzen x1 ) x ) x2 , y1 ) y ) y2 . Das Doppelintegral ist dann als Produkt zweier gewöhnlicher Integrale darstellbar: xð2 yð2 xð2 yð2 y1 x1 x ¼ x1 y ¼ y1 f2 ðyÞ dy f1 ðxÞ dx . f ðx; yÞ dy dx ¼ 3.1.3 Berechnung eines Doppelintegrals in Polarkoordinaten Wir legen den folgenden Normalbereich (A) in Polarkoordinaten zugrunde: r ¼ ri ðjÞ: Innere Randkurve r ¼ ra ðjÞ: "ußere Randkurve y f2 f + df dA ¼ r dr dj ( ) ri ðjÞ ) r ) ra ðjÞ ðAÞ : j1 ) j ) j2 df Das Doppelintegral ðAÞ j ð2 r+dr f ðx; yÞ dA lässt sich dann schrittweise durch zwei nacheinander berechnen (man setzt x ¼ r . cos j; rað ðjÞ f ðr . cos j; r . sin jÞ . r dr dj f ðx; yÞ dA ¼ ðAÞ r x auszuführende gewöhnliche Integrationen y ¼ r . sin j und dA ¼ r dr djÞ: ðð r (f) = ri f1 dr f y ¼ r . sin j ÐÐ f dA rd x ¼ r . cos j ; r = ra(f) j ¼ j1 r ¼ ri ðjÞ Inneres Integral #ußeres Integral Zunächst wird dabei nach der Variablen r, d. h. in radialer Richtung integriert, wobei die Winkelkoordinate j als Parameter festgehalten wird (innere Integration). Dann folgt die äußere Integration nach der Variablen j.
3 Mehrfachintegrale 261 3.1.4 Anwendungen y 3.1.4.1 Flächeninhalt dA Definitionsformel ðð A ¼ ðð 1 dA ¼ dA ðAÞ A ðAÞ x In kartesischen Koordinaten ðb y y0 = f0(x) foð ðxÞ A ¼ A 1 dy dx x ¼ a y ¼ fu ðxÞ yo ¼ fo ðxÞ: yu ¼ fu ðxÞ: Obere Randkurve Untere Randkurve In Polarkoordinaten j ð2 yu = fu(x) a y b f2 rað ðjÞ A ¼ x ra = ra(f) r dr dj f1 A j ¼ j1 r ¼ ri ðjÞ ri = ri (f) ra ¼ ra ðjÞ: "ußere Randkurve ri ¼ ri ðjÞ: Innere Randkurve x 3.1.4.2 Schwerpunkt einer homogenen ebenen Fläche Definitionsformeln 1 xS ¼ . A yS ¼ 1 . A y ðð x dA yS ðAÞ ðð S y dA A ðAÞ A: Flächeninhalt (siehe Abschnitt 3.1.4.1) xS x
262 IX Differential- und Integralrechnung für Funktionen von mehreren Variablen In kartesischen Koordinaten 1 . xS ¼ A yS ¼ 1 . A ðb y foð ðxÞ y0 = f0(x) x dy dx x ¼ a y ¼ fu ðxÞ ðb yS foð ðxÞ S y dy dx yu = fu(x) x ¼ a y ¼ fu ðxÞ a yo ¼ fo ðxÞ: Obere Randkurve yu ¼ fu ðxÞ: Untere Randkurve A: Flächeninhalt (siehe Abschnitt 3.1.4.1) xS x b In Polarkoordinaten xS ¼ 1 . A 1 yS ¼ . A j ð2 rað ðjÞ y r 2 . cos j dr dj j ¼ j1 r ¼ ri ðjÞ j ð2 rað ðjÞ f2 ra = ra(f) S yS r 2 . sin j dr dj f1 ri = ri (f) j ¼ j1 r ¼ ri ðjÞ xS x ra ¼ ra ðjÞ: "ußere Randkurve ri ¼ ri ðjÞ: Innere Randkurve A: Flächeninhalt (siehe Abschnitt 3.1.4.1) Teilschwerpunktsatz: Siehe V.5.5 3.1.4.3 Flächenträgheitsmomente (Flächenmomente 2. Grades) Definitionsformeln ðð Ix ¼ y 2 dA ; ðð Iy ¼ ðAÞ ðð Ip ¼ y x 2 dA ðAÞ ðx 2 þ y 2 Þ dA ¼ ðAÞ ðð ðAÞ r 2 dA x r dA y A Ip ¼ Ix þ Iy x
3 Mehrfachintegrale 263 In kartesischen Koordinaten y foð ðxÞ ðb y0 = f0(x) 2 y dy dx Ix ¼ x ¼ a y ¼ fu ðxÞ foð ðxÞ ðb Iy ¼ yu = fu(x) x 2 dy dx x ¼ a y ¼ fu ðxÞ foð ðxÞ ðb Ip ¼ a ðx 2 þ y 2 Þ dy dx x ¼ a y ¼ fu ðxÞ x b yo ¼ fo ðxÞ: Obere Randkurve yu ¼ fu ðxÞ: Untere Randkurve y f2 In Polarkoordinaten j ð2 rað ðjÞ Ix ¼ r 3 . sin 2 j dr dj ra = ra(f) j ¼ j1 r ¼ ri ðjÞ j ð2 rað ðjÞ Iy ¼ f1 r 3 . cos 2 j dr dj ri = ri (f) j ¼ j1 r ¼ ri ðjÞ j ð2 rað ðjÞ Ip ¼ x r 3 dr dj j ¼ j1 r ¼ ri ðjÞ ra ¼ ra ðjÞ: "ußere Randkurve ri ¼ ri ðjÞ: Innere Randkurve Satz von Steiner: Siehe V.5.6 3.2 Dreifachintegrale 3.2.1 Definition eines Dreifachintegrals u ¼ f ðx; y; zÞ sei eine im Zylinderbereich ðVÞ definierte und dort stetige Funktion. Wir zerlegen den Zylinder zunächst in n räumliche Teilbereiche DVk , wählen in jedem Teilbereich einen beliebigen Punkt Pk ¼ ðxk ; yk ; zk Þ, bilden das Produkt f ðxk ; yk ; zk Þ DVk und summieren schließlich über alle Teilbereiche ðk ¼ 1; 2; . . . ; n; siehe hierzu das obere Bild auf der nächsten Seite): n P k¼1 f ðxk ; yk ; zk Þ DVk
264 IX Differential- und Integralrechnung für Funktionen von mehreren Variablen Beim Grenzübergang n ! 1 (und zugleich DVk ! 0Þ strebt diese Summe gegen einen Grenzwert, der als 3-dimensionales Bereichsintegral von f ðx; y; zÞ über ðVÞ oder kurz als Dreifachintegral bezeichnet wird. Symbolische Schreibweise: ððð f ðx; y; zÞ dV ¼ lim ðVÞ n P n!1 k¼1 f ðxk ; yk ; zk Þ DVk Bezeichnungen: z x; y; z: f ðx; y; zÞ: Integrationsvariable Integrandfunktion (kurz: Integrand) dV : Volumendifferential oder Volumenelement ðVÞ: Räumlicher Integrationsbereich Bereich (V) (Körper) Pk Teilbereich DVk zk y yk xk x 3.2.2 Berechnung eines Dreifachintegrals in kartesischen Koordinaten Wir legen den folgenden kartesischen Normalbereich ðVÞ zugrunde: z ¼ zu ðx; yÞ: „Bodenfläche“ z ¼ zo ðx; yÞ: „Deckelfläche“ z „Deckel“ z = z0(x;y) Zylinder dV ¼ dx dy dz ¼ dz dy dx 8 9 zu ðx; yÞ ) z ) zo ðx; yÞ > > > > < = ðVÞ : fu ðxÞ ) y ) fo ðxÞ > > > > : ; a ) x ) b dx dz dy y = f0(x) dV „Boden“ z = zu(x;y) y (A) y = fu(x) a b x
3 Mehrfachintegrale 265 ÐÐÐ Ein Dreifachintegral ðVÞ f ðx; y; zÞ dV lässt sich dann schrittweise durch drei nacheinander auszuführende gewöhnliche Integrationen berechnen: ððð ðb foð ðxÞ zo ðx; ð yÞ f ðx; y; zÞ dV ¼ f ðx; y; zÞ dz dy dx x ¼ a y ¼ fu ðxÞ z ¼ zu ðx; yÞ ðVÞ 1. Integration 2. Integration 3. Integration Es wird in der Reihenfolge z; y; x integriert. Bei einer Abänderung dieser Integrationsreihenfolge müssen die Integrationsgrenzen jeweils neu bestimmt werden. Zuletzt wird dabei stets über die Variable mit festen Genzen integriert. Die Reihenfolge der Integrationen ist jedoch beliebig vertauschbar, wenn sämtliche Integrationsgrenzen konstant sind (quaderförmiger Integrationsbereich mit achsenparallelen Seiten). & Beispiel Ð2 Ðx x Ðþ y x¼1 y¼0 z¼0 ðx / yÞ z dz dy dx ¼ ? 1. Integrationsschritt (Integration nach der Variablen z): x Ðþ y z¼0 ðx / yÞ z dz ¼ ðx / yÞ . x Ðþ y z¼0 z dz ¼ 1 1 xþy ðx / yÞ ½ z 2 % z ¼ 0 ¼ ðx / yÞ ðx þ yÞ 2 ¼ 2 2 1 1 ðx / yÞ ðx 2 þ 2 x y þ y 2 Þ ¼ ðx 3 þ 2 x 2 y þ x y 2 / x 2 y / 2 x y 2 / y 3 Þ ¼ 2 2 1 ¼ ðx 3 þ x 2 y / x y 2 / y 3 Þ 2 ¼ 2. Integrationsschritt (Integration nach der Variablen y): + ) Ðx 1 1 1 2 2 1 1 4 x ðx 3 þ x 2 y / x y 2 / y 3 Þ dy ¼ x3y þ x y / xy3 / y ¼ 2 2 3 4 y¼0 2 y¼0 ¼ 1 2 3 x4 þ 1 4 1 4 1 4 x / x / x 2 3 4 2 ¼ 1 2 3 1 1 1 1þ / / 2 3 4 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} 11=12 2 x4 ¼ 1 11 4 11 4 . x ¼ x 2 12 24 3. Integrationsschritt (Integration nach der Variablen x): Ð2 11 4 11 1 h 5 i 2 11 341 x dx ¼ . x ¼ ð32 / 1Þ ¼ 1 24 5 120 120 x ¼ 1 24 Ergebnis: Ð2 Ðx x Ðþ y x¼1 y¼0 z¼0 ðx / yÞ z dz dy dx ¼ 341 120 &
266 IX Differential- und Integralrechnung für Funktionen von mehreren Variablen Sonderfall: xð2 yð2 f ðx; y; zÞ ¼ f1 ðxÞ . f2 ðyÞ . f3 ðzÞ und konstante Integrationsgrenzen x1 ) x ) x2 , y1 ) y ) y2 , z1 ) z ) z2 . Das Dreifachintegral ist dann als Produkt dreier gewöhnlicher Integrale darstellbar: ðz2 xð2 f ðx; y; zÞ dz dy dx ¼ x ¼ x1 y ¼ y1 z ¼ z1 yð2 f1 ðxÞ dx . x1 ðz2 f2 ðyÞ dy . y1 f3 ðzÞ dz z1 3.2.3 Berechnung eines Dreifachintegrals in Zylinderkoordinaten Hinweis: Die Zylinderkoordinate r (senkrechter Abstand von der z-Achse) wird hier mit r bezeichnet, um Verwechslungen mit der Dichte r zu vermeiden (Zylinderkoordinaten: siehe I.9.2.2 und XIV.6.2). Beim !bergang von den kartesischen Raumkoordinaten ðx; y; zÞ zu den Zylinderkoordinaten ðr; j; zÞ gelten die Transformationsgleichungen x ¼ r . cos j ; y ¼ r . sin j ; Ein Dreifachintegral ÐÐÐ ðVÞ ððð dV ¼ r dz dr dj f ðx; y; zÞ dV transformiert sich dabei wie folgt: ððð f ðx; y; zÞ dV ¼ ðVÞ z ¼ z; f ðr . cos j; r . sin j; zÞ . r dz dr dj ðVÞ Die Integration erfolgt dabei in drei nacheinander auszuführenden gewöhnlichen Integrationsschritten, wobei zunächst nach z , dann nach r und schließlich nach j integriert wird. Bei einer Abänderung der Integrationsreihenfolge müssen die (in Zylinderkoordinaten ausgedrückten) Integrationsgrenzen neu bestimmt werden. 3.2.4 Berechnung eines Dreifachintegrals in Kugelkoordinaten Beim !bergang von den kartesischen Raumkoordinaten ðx; y; zÞ zu den Kugelkoordinaten ðr; J; jÞ gelten die folgenden Transformationsgleichungen: x ¼ r . sin J . cos j ; y ¼ r . sin J . sin j ; dV ¼ r 2 . sin J . dr dJ dj (Kugelkoordinaten: siehe I.9.2.4 und XIV.6.3). z ¼ r . cos J
3 Mehrfachintegrale 267 ÐÐÐ Ein Dreifachintegral ðVÞ ððð ððð f ðx; y; zÞ dV ¼ ðVÞ f ðx; y; zÞ dV transformiert sich dabei wie folgt: f ðr . sin J . cos j; r . sin J . sin j; r . cos JÞ . r 2 . sin J dr dJ dj ðVÞ Die Integration erfolgt in drei nacheinander auszuführenden gewöhnlichen Integrationsschritten, wobei zunächst nach r, dann nach J und schließlich nach j integriert wird. Bei einer #nderung der Integrationsreihenfolge müssen die (in Kugelkoordinaten ausgedrückten) Integrationsgrenzen neu bestimmt werden. 3.2.5 Anwendungen 3.2.5.1 Volumen eines zylindrischen Körpers Definitionsformel ððð V ¼ z „Deckel“ z = z0(x;y) ððð 1 dV ¼ ðVÞ dV Zylinder ðVÞ dx In kartesischen Koordinaten foð ðxÞ ðb zo ðx; ð yÞ y = f0(x) dz dy dx V ¼ x ¼ a y ¼ fu ðxÞ z ¼ zu ðx; yÞ z ¼ zo ðx; yÞ: z ¼ zu ðx; yÞ: „Deckelfläche“ „Bodenfläche“ dz dy dV „Boden“ z = zu(x;y) y (A) y = fu(x) a x b Rotationskörper z Rotationsachse: z-Achse ððð V ¼ r dz dr dj ðVÞ r; j; z: Zylinderkoordinaten (siehe I.9.2.2 und XIV.6.2) y x
268 IX Differential- und Integralrechnung für Funktionen von mehreren Variablen 3.2.5.2 Schwerpunkt eines homogenen Körpers Definitionsformeln 1 . xS ¼ V V: ððð x dV ; ðVÞ 1 yS ¼ . V ððð ððð 1 zS ¼ . V y dV ; ðVÞ z dV ðVÞ Volumen (siehe Abschnitt 3.2.5.1) In kartesischen Koordinaten 1 xS ¼ . V 1 yS ¼ . V zS ¼ 1 . V foð ðxÞ ðb z „Deckel“ z = z0(x;y) zo ðx; ð yÞ x dz dy dx Zylinder x ¼ a y ¼ fu ðxÞ z ¼ zu ðx; yÞ foð ðxÞ ðb zo ðx; ð yÞ S y dz dy dx x ¼ a y ¼ fu ðxÞ z ¼ zu ðx; yÞ foð ðxÞ ðb zS zo ðx; ð yÞ y = f0(x) z dz dy dx x ¼ a y ¼ fu ðxÞ z ¼ zu ðx; yÞ z ¼ zo ðx; yÞ: z ¼ zu ðx; yÞ: „Deckelfläche“ „Bodenfläche“ yS y (A) y = fu (x) a „Boden“ z = zu(x;y) xS Rotationskörper x b z Rotationsachse: z-Achse xS ¼ 0 ; yS ¼ 0 ððð 1 . z r dz dr dj zS ¼ V S zS ðVÞ V : Rotationsvolumen (siehe Abschnitt 3.2.5.1) r; j; z: Zylinderkoordinaten (siehe I.9.2.2 und XIV.6.2) y x
3 Mehrfachintegrale 269 3.2.5.3 Massenträgheitsmoment eines homogenen Körpers Definitionsformel ððð J ¼ r. Bezugsachse A Körper der Masse m r 2A dV ðVÞ r: Konstante Dichte des Körpers rA : Senkrechter Abstand des Volumenelementes dV von der Bezugsachse rA dV In kartesischen Koordinaten Bezugsachse: z-Achse ðb foð ðxÞ zo ðx; ð yÞ J ¼ r. ðx 2 þ y 2 Þ dz dy dx x ¼ a y ¼ fu ðxÞ z ¼ zu ðx; yÞ z ¼ zo ðx; yÞ: „Deckelfläche“ z ¼ zu ðx; yÞ: „Bodenfläche“ r: Konstante Dichte des Körpers Rotationskörper z Rotations- und Bezugsachse: z-Achse ððð Jz ¼ r . r 3 dz dr dj ðVÞ r: Konstante Dichte des Körpers r; j; z: Zylinderkoordinaten (siehe I.9.2.2 und XIV.6.2) y x Satz von Steiner (siehe hierzu auch V.5.1) J ¼ JS þ m d 2 J : Massenträgheitsmoment bezüglich der gewählten Bezugsachse JS : Massenträgheitsmoment bezüglich der zur Bezugsachse parallelen Schwerpunktachse m: Masse des homogenen Körpers d : Abstand zwischen Bezugs- und Schwerpunktachse
270 X Gewöhnliche Differentialgleichungen 1 Grundbegriffe 1.1 Definition einer gewöhnlichen Differentialgleichung n-ter Ordnung Eine Gleichung, in der Ableitungen einer unbekannten Funktion y ¼ y ðxÞ bis zur n-ten Ordnung auftreten, heißt eine gewöhnliche Differentialgleichung n-ter Ordnung. Fðx; y; y 0 ; . . . ; y ðnÞ Þ ¼ 0 Explizite Form: y ðnÞ ¼ f ðx; y; y 0 ; . . . ; y ðn / 1Þ Þ |fflfflffl{zfflfflffl} Implizite Form: n 2 N* 1.2 Lösungen einer Differentialgleichung Eine Funktion y ¼ y ðxÞ heißt eine Lösung der Differentialgleichung, wenn sie mit ihren Ableitungen die Differentialgleichung identisch erfüllt. Allgemeine Lösung Die allgemeine Lösung einer Differentialgleichung n-ter Ordnung enthält n voneinander unabhängige Parameter oder Integrationskonstanten. Spezielle oder partikuläre Lösung Man erhält aus der allgemeinen Lösung eine spezielle oder partikuläre Lösung, indem man den n Parametern feste Werte zuweist (z. B. durch zusätzliche Bedingungen wie Anfangsoder Randbedingungen). Singuläre Lösung Eine Lösung der Differentialgleichung, die sich nicht aus der allgemeinen Lösung gewinnen lässt, heißt singulär. 1.3 Anfangswertprobleme Von der gesuchten Lösung y ¼ yðxÞ einer Differentialgleichung n-ter Ordnung sind genau n Werte, nämlich der Funktionswert sowie die Werte der ersten n / 1 Ableitungen an einer Stelle x0 vorgegeben: y ðx0 Þ; y 0 ðx0 Þ; y 00 ðx0 Þ; . . . ; y ðn / 1Þ ðx0 Þ (sog. Anfangswerte). Aus diesen Anfangsbedingungen lassen sich die n Integrationskonstanten C1 ; C2 ; . . . ; Cn der allgemeinen Lösung bestimmen. Dies bedeutet für eine Dgl. 1. Ordnung: Gesucht ist die Lösungskurve y ¼ y ðxÞ durch den Punkt P ¼ ðx0 ; y0 Þ. Dgl. 2. Ordnung: Gesucht ist die Lösungskurve y ¼ y ðxÞ durch den Punkt P ¼ ðx0 ; y0 Þ, die in diesem Punkt die Steigung y 0 ðx0 Þ ¼ m besitzt. © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 L. Papula, Mathematische Formelsammlung, DOI 10.1007/978-3-658-16195-8_10
2 Differentialgleichungen 1. Ordnung 271 1.4 Randwertprobleme Von der gesuchten Lösung y ¼ y ðxÞ einer Differentialgleichung n-ter Ordnung sind oft die Funktionswerte an n verschiedenen Stellen x1 ; x2 ; . . . ; xn vorgegeben: y ðx1 Þ; yðx2 Þ; . . . . . . ; y ðxn Þ (sog. Randwerte; n ( 2). Aus diesen Randbedingungen lassen sich dann die n Integrationskonstanten C1 ; C2 ; . . . ; Cn der allgemeinen Lösung bestimmen 1Þ . Allgemeiner formuliert: Ein Randwertproblem (auch Randwertaufgabe genannt) liegt vor, wenn die gesuchte Lösung einer Differentialgleichung n-ter Ordnung und gewisse ihrer Ableitungen an mindestens zwei verschiedenen Stellen des Definitionsbereiches vorgeschriebene Werte annehmen sollen (insgesamt n Randbedingungen). 2 Differentialgleichungen 1. Ordnung 2.1 Differentialgleichungen 1. Ordnung mit trennbaren Variablen Eine Differentialgleichung 1. Ordnung vom Typ y0 ¼ dy ¼ f ðxÞ . g ðyÞ dx wird durch „Trennung der Variablen“ wie folgt gelöst: 1. Zunächst werden die beiden Variablen und ihre zugehörigen Differentiale voneinander getrennt, d. h. auf verschiedene Seiten der Gleichung gebracht. 2. Dann erfolgt die Integration auf beiden Seiten der Gleichung. Die Lösung lautet (in impliziter Form): ð dy ¼ g ðyÞ ð 1 dy ¼ g ðyÞ ð f ðxÞ dx ðgðyÞ ¼ 6 0Þ Weitere Lösungen: Jede Lösung der Gleichung g ðyÞ ¼ 0 (sie sind vom Typ y ¼ const:). & Beispiel y 0 ¼ ðcos xÞ . y oder dy ¼ ðcos xÞ . y dx Trennen der beiden Variablen: dy ¼ cos x dx y ð f ür y 6¼ 0Þ Integration auf beiden Seiten: ð ð dy ¼ cos x dx ) ln j y j ¼ sin x þ ln j C j y 1Þ ) "y" " " ln j y j / ln j C j ¼ ln " " ¼ sin x C Nicht jedes Randwertproblem ist lösbar, in bestimmten Fällen können auch mehrere Lösungen auftreten.
272 X Gewöhnliche Differentialgleichungen Allgemeiner Hinweis: Beim Auftreten logarithmischer Terme wird die Integrationskonstante zweckmäßigerweise in der Form ln j C j angesetzt. Man beachte ferner, das in diesem Beispiel auch y ¼ 0 eine Lösung ist. Lösung (nach Entlogarithmierung der Gleichung): y ¼ C . e sin x ðC 2 RÞ & 2.2 Spezielle Differentialgleichungen 1. Ordnung, die durch Substitutionen lösbar sind (Tabelle) Differentialgleichung ðAÞ ðBÞ Substitution y 0 ¼ f ða x þ b y þ cÞ y0 ¼ f !y4 x u ¼ ax þ by þ c 1. Trennung der Variablen 2. Rücksubstitution y x f ðuÞ / u x 1. Trennung der Variablen 2. Rücksubstitution u0 ¼ y 0 þ g ðxÞ . y ¼ h ðxÞ . y n u 0 ¼ a þ b . f ðuÞ u0 ¼ a þ by0 u ¼ ðx 6¼ 0Þ (homogene Dgl) ðCÞ Neue Dgl/Lösungsweg u0 ¼ xy0 / y x2 u ¼ y 1/n u 0 þ ð1 / nÞ g ðxÞ . u ¼ u 0 ¼ ð1 / nÞ y / n y 0 ¼ ð1 / nÞ hðxÞ (Bernoullische Dgl; n 6¼ 1Þ 1. Lineare Dgl (siehe X.2.4) 2. Rücksubstitution Man beachte: y ist eine Funktion von x, dies gilt daher auch für die „Hilfsvariable“ u. & Beispiel !y4 2y / x ¼ 2 / 1; x ¼ 6 0; x x y Substitution: u ¼ ; y ¼ xu ) x y0 ¼ Neue Dgl: u þ xu0 ¼ 2u / 1 Trennung der Variablen: ð Integration: du ¼ u/1 Entlogarithmierung: x ð homogene Dgl vom Typ ðBÞ y0 ¼ 1 . u þ x . u0 ¼ u þ xu0 xu0 ¼ u / 1 ) du ¼ u/1 dx dx x ) u / 1 ¼ Cx ) du dx ¼ u/1 x ðx 6¼ 0; u 6¼ 1Þ ln j u / 1 j ¼ ln j x j þ ln j C j ¼ ln j C x j ) Allgemeine Lösung (nach Rücksubstitution): u ¼ Cx þ 1 y ¼ x u ¼ x ðC x þ 1Þ ¼ C x 2 þ x ðC 2 RÞ Hinweis: Aus u ¼ 1 erhält man die spezielle Lösung y ¼ x, die in der allgemeinen Lösung bereits enthalten ist (für C ¼ 0). &
2 Differentialgleichungen 1. Ordnung 273 2.3 Exakte Differentialgleichungen 1. Ordnung Eine Differentialgleichung 1. Ordnung vom Typ g ðx; yÞ dx þ h ðx; yÞ dy ¼ 0 mit @g @h ¼ @y @x heißt exakt oder vollständig. Die lineare Differentialform g ðx; yÞ dx þ h ðx; yÞ dy ist dann das totale oder vollständige Differential du einer Funktion u ¼ u ðx; yÞ. Somit gilt: @u ¼ g ðx; yÞ @x und @u ¼ h ðx; yÞ @y Die Lösung der exakten Differentialgleichung lautet dann in geschlossener Form: ) ð ð+ ð @g g ðx; yÞ dx þ h ðx; yÞ / dx dy ¼ const: ¼ C @y & Beispiel Die Dgl ð1 / xÞ y 0 þ x / y ¼ 0 oder ðx / y Þ dx þ ð1 / x Þ dy ¼ 0 ist exakt: |fflffl{zfflffl} |fflffl{zfflffl} 9 g h @g @ > ¼ ðx / yÞ ¼ / 1 > > = @y @y @g @h ) ¼ ¼ /1 > @y @x > @h @ > ¼ ð1 / xÞ ¼ / 1 ; @x @x Integration (nach obiger Lösungsformel): ) ) ð ð+ ð ð + ð @ 1 2 ðx / yÞ d x þ 1/x / ðx / yÞ dx d y ¼ x / xy þ 1 / x þ 1 dx dy ¼ @y 2 |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl} |fflffl{zfflffl} x ð /1 1 2 1 2 ¼ x / x y þ 1 dy ¼ x / xy þ y ¼ C 2 2 Lösung: 1 2 x / xy þ y ¼ C 2 oder y ¼ x2 / 2C 2 ðx / 1Þ ðx 6¼ 1; C 2 RÞ & Integrierender Faktor Häufig lässt sich eine nichtexakte Differentialgleichung 1. Ordnung durch Multiplikation mit einer geeigneten Funktion l ¼ l ðx; yÞ in eine exakte Differentialgleichung überführen. Der „integrierende Faktor“ l ðx; yÞ muss dabei die Integrabilitätsbedingung . . @ / @ / l ðx; yÞ . g ðx; yÞ ¼ lðx; yÞ . h ðx; yÞ @y @x erfüllen. In vielen Fällen hängt der integrierende Faktor nur von x oder y ab, d. h. l ¼ l ðxÞ bzw. l ¼ l ðyÞ. & Beispiel @ @ ð1 þ x yÞ ¼ x 6¼ ðx y þ x 2 Þ ¼ y þ 2 x @y @x Diese Dgl ist also nichtexakt, sie lässt sich jedoch mit Hilfe des „integrierenden Faktors‘‘ l ¼ 1=x in eine exakte Dgl überführen: ð1 þ x yÞ dx þ ðx y þ x 2 Þ dy ¼ 0 ;
274 X Gewöhnliche Differentialgleichungen 1 1 ð1 þ x yÞ dx þ ðx y þ x 2 Þ dy ¼ x x Neue (exakte) Dgl: @g @ ¼ @y @y 3 1 þy x 2 ¼ @h @ ¼ ðy þ xÞ ¼ 1 @x @x ) 3 2 1 þ y dx þ ð y þ xÞ dy ¼ 0 x |fflffl{zfflffl} |fflfflffl{zfflfflffl} h g exakte Dgl ð3 2 ) ð+ ð 1 1 2 þ y dx þ y þ x / 1 dx dy ¼ ln j x j þ x y þ y ¼ C x 2 |fflfflffl{zfflfflffl} x 1 2 y ¼ C ðC 2 RÞ ln j x j þ x y þ 2 Integration: Lösung: Hinweis: Den „integrierenden Faktor‘‘ l ¼ 1=x erhält man aus der Integrabilitätsbedingung unter der Annahme, dass der gesuchte Faktor nur von der Variablen x abhängt ðAnsatz: l ¼ l ðxÞÞ. & 2.4 Lineare Differentialgleichungen 1. Ordnung 2.4.1 Definition einer linearen Differentialgleichung 1. Ordnung y 0 þ f ðxÞ . y ¼ g ðxÞ Die Funktion g ðxÞ wird als Störfunktion oder Störglied bezeichnet. Fehlt das Störglied, d. h. ist g ðxÞ 0 0, so heißt die lineare Differentialgleichung homogen, sonst inhomogen. 2.4.2 Integration der homogenen linearen Differentialgleichung y 0 þ f ðxÞ . y ¼ 0 Lösung durch „Trennung der Variablen“: y ¼ C . e/ & Ð f ðxÞ dx ðC 2 RÞ Beispiel y0 / 2xy ¼ 0 ) y ¼ C .e Ð 2 x dx ¼ C . ex 2 ðC 2 RÞ & 2.4.3 Integration der inhomogenen linearen Differentialgleichung 2.4.3.1 Integration durch Variation der Konstanten Eine inhomogene lineare Differentialgleichung 1. Ordnung vom Typ y 0 þ f ðxÞ . y ¼ g ðxÞ lässt sich durch „Variation der Konstanten“ wie folgt lösen: 1. Integration der zugehörigen homogenen Differentialgleichung durch „Trennung der Variablen“. Allgemeine Lösung: Ð y ¼ K . e / f ðxÞ dx ðK 2 RÞ y 0 þ f ðxÞ . y ¼ 0
2 Differentialgleichungen 1. Ordnung 275 2. „Variation der Konstanten“: Die Integrationskonstante K wird durch eine (noch unbekannte) Funktion K ðxÞ ersetzt: K ! K ðxÞ. Mit dem Lösungsansatz y ¼ K ðxÞ . e / Ð f ðxÞ dx geht man in die inhomogene lineare Differentialgleichung ein und erhält eine einfache Differentialgleichung 1. Ordnung für die Faktorfunktion K ðxÞ, die durch unbestimmte Integration direkt gelöst werden kann. & Beispiel y0 / y ¼ x2 x oder y0 / 1 y ¼ x2 x ðx 6¼ 0Þ y 1. Homogene Differentialgleichung: y 0 / ¼ 0 x Integration durch „Trennung der Variablen“: ð ð dy dx dy dx ¼ ; ¼ ; ln j y j ¼ ln j x j þ ln j K j ¼ ln j K . x j y x y x Lösung der homogenen Differentialgleichung: y ¼ K .x y 2. Inhomogene Differentialgleichung: y / ¼ x2 x Integration durch „Variation der Konstanten“: K ! K ðxÞ ðK 2 RÞ 0 Lösungsansatz: y 0 ¼ K 0 ðxÞ . x þ K ðxÞ y ¼ K ðxÞ . x ; (Produktregel) K ðxÞ . x 1 2 ¼ x2; K 0 ðxÞ . x ¼ x 2 ; K 0 ðxÞ ¼ x ) K ðxÞ ¼ K 0 ðxÞ . x þ K ðxÞ / x þC x 2 3 2 1 2 1 3 Lösung: y ¼ K ðxÞ . x ¼ x þC . x ¼ x þ Cx ðC 2 RÞ 2 2 & 2.4.3.2 Integration durch Aufsuchen einer partikulären Lösung Man löst zunächst die zugehörige homogene Differentialgleichung yÐ 0 þ f ðxÞ . y ¼ 0 durch „Trennung der Variablen“ (allgemeine Lösung: y0 ¼ C . e / f ðxÞ dx ) und versucht dann mit Hilfe eines geeigneten Lösungsansatzes, der im Wesentlichen vom Typ des Störgliedes g ðxÞ abhängt und einen oder mehrere Parameter enthält, eine partikuläre Lösung yp der inhomogenen Differentialgleichung y 0 þ f ðxÞ . y ¼ g ðxÞ zu bestimmen. Die allgemeine Lösung y der inhomogenen Differentialgleichung ist dann die Summe aus y0 und yp : y ¼ y0 þ yp ¼ C . e / Ð f ðxÞ dx þ yp ðC 2 RÞ 2.4.4 Lineare Differentialgleichungen 1. Ordnung mit konstanten Koeffizienten y 0 þ a y ¼ g ðxÞ ða 2 RÞ ðSpezialfall der allgemeinen linearen Differentialgleichung 1. Ordnung für f ðxÞ ¼ aÞ
276 X Gewöhnliche Differentialgleichungen Die Integration dieser Differentialgleichung erfolgt entweder durch „Variation der Konstanten“ (siehe Abschnitt 2.4.3.1) oder durch „Aufsuchen einer partikulären Lösung“ (siehe Abschnitt 2.4.3.2), wobei sich die letztere Lösungsmethode in den meisten Fällen als die zweckmäßigere erweist, da der Lösungsansatz für eine partikuläre Lösung yp im Wesentlichen dem Funktionstyp des Störgliedes g ðxÞ entspricht. Die zugehörige homogene Gleichung y 0 þ a y ¼ 0 wird durch die Exponentialfunktion y0 ¼ C . e / a x gelöst. Für die allgemeine Lösung der inhomogenen Differentialgleichung gilt somit: y ¼ y0 þ yp ¼ C . e / a x þ yp ðC 2 RÞ Den Lösungsansatz für eine partikuläre Lösung yp entnimmt man der folgenden Tabelle. Tabelle: Lösungsansatz yp für spezielle Störfunktionen (Störglieder) Störfunktion g ðxÞ Lösungsansatz yp ðxÞ 1. Konstante Funktion Konstante Funktion yp ¼ c0 2. Lineare Funktion Lineare Funktion yp ¼ c1 x þ c0 3. Quadratische Funktion Quadratische Funktion yp ¼ c2 x 2 þ c1 x þ c0 4. Polynomfunktion vom Grade n Polynomfunktion vom Grade n yp ¼ cn x n þ . . . þ c1 x þ c0 5. g ðxÞ ¼ A . sin ðw xÞ 6. g ðxÞ ¼ B . cos ðw xÞ 7. g ðxÞ ¼ A . sin ðw xÞ þ B . cos ðw xÞ 8. g ðxÞ ¼ A . e b x „Stellparameter“: c0 ; c1 ; . . . ; cn ; 9 yp ¼ C1 . sin ðw xÞ þ C2 . cos ðw xÞ > > = oder > > ; yp ¼ C . sin ðw x þ jÞ ( ) b 6¼ / a C . e bx für yp ¼ b ¼ /a C x . e bx C; C1 ; C2 ; j Anmerkungen zur Tabelle (1) (2) (3) Die im jeweiligen Lösungsansatz enthaltenen Parameter („Stellparameter‘‘) sind so zu bestimmen, dass der Ansatz die vorgegebene Differentialgleichung löst. Ist die Störfunktion g ðxÞ eine Summe aus mehreren Störgliedern, so erhält man den Lösungsansatz für yp als Summe der Lösungsansätze für die einzelnen Störglieder. Ist die Störfunktion gðxÞ ein Produkt aus mehreren Faktoren, so werden die Ansätze für die einzelnen Faktoren miteinander multipliziert.
2 Differentialgleichungen 1. Ordnung 277 Beispiel & y0 / 2y ¼ 4x / 2 y0 / 2y ¼ 0 1. Homogene Differentialgleichung: Lösung: y0 ¼ C . e 2 x ðC 2 RÞ y0 / 2y ¼ 4x / 2 2. Inhomogene Differentialgleichung: Lösungsansatz für yp (aus der Tabelle entnommen): ðStörglied: g ðxÞ ¼ 4 x / 2Þ yp ¼ a x þ b ; y 0p ¼ a Bestimmung der Konstanten a und b: a / 2 ða x þ bÞ ¼ 4 x / 2 ; Koeffizientenvergleich: ' /2a ¼ 4 ) a / 2b ¼ /2 Partikuläre Lösung: /2ax þ a / 2b ¼ 4x / 2 a ¼ /2; b ¼ 0 yp ¼ / 2 x Lösung der inhomogenen Differentialgleichung: y ¼ y0 þ yp ¼ C . e 2 x / 2 x ðC 2 RÞ & 2.5 Numerische Integration einer Differentialgleichung 1. Ordnung 2.5.1 Streckenzugverfahren von Euler Die Lösungskurve y ðxÞ der Differentialgleichung y 0 ¼ f ðx; yÞ für den Anfangswert y ðx0 Þ ¼ y0 lässt sich an den Stellen x1 ¼ x0 þ h, x2 ¼ x0 þ 2 h, x3 ¼ x0 þ 3 h; . . . näherungsweise wie folgt berechnen (h: gewählte Schrittweite): y ðx0 Þ ¼ y0 (vorgegebener Anfangswert) y ðx1 Þ ' y1 ¼ y0 þ h . f ðx0 ; y0 Þ y ðx2 Þ ' y2 ¼ y1 þ h . f ðx1 ; y1 Þ y ðx3 Þ ' y3 ¼ y2 þ h . f ðx2 ; y2 Þ .. . Rechenschema i x y h . f ðx; yÞ 0 x0 y0 (Anfangswert) h . f ðx0 ; y0 Þ 1 x1 ¼ x0 þ h y1 ¼ y0 þ h . f ðx0 ; y0 Þ h . f ðx1 ; y1 Þ 2 x2 ¼ x0 þ 2 h y2 ¼ y1 þ h . f ðx1 ; y1 Þ h . f ðx2 ; y2 Þ 3 .. . x3 ¼ x0 þ 3 h .. . y3 ¼ y2 þ h . f ðx2 ; y2 Þ .. . h . f ðx3 ; y3 Þ .. .
278 X Gewöhnliche Differentialgleichungen Fehlerabschätzung Dyi ¼ y ðxi Þ / yi ' yi / y~i Exakte Lösung an der Stelle xi Näherungslösung an der Stelle xi bei der Schrittweite h Näherungslösung an der Stelle xi bei doppelter Schrittweite 2 h y ðxi Þ: yi : y~i : Geometrische Deutung Die (exakte) Lösungskurve wird im Anfangspunkt P0 ¼ ðx0 ; y0 Þ durch die dortige Tangente mit der Steigung m ¼ f ðx0 ; y0 Þ ersetzt. Der an der Stelle x1 ¼ x0 þ h gelegene Tangentenpunkt P1 besitzt dann die Ordinate y1 ¼ y0 þ h . f ðx0 ; y0 Þ (Bild a)). Dieser Wert ist ein Näherungswert für die exakte Lösung yðx1 Þ: y ðx1 Þ ' y1 ¼ y0 þ h . f ðx0 ; y0 Þ Dann wird das Verfahren für den (neuen) Anfangspunkt P1 wiederholt usw.. Man erhält einen Streckenzug als Näherung für die gesuchte Lösung der Differentialgleichung (Bild b)). exakte Lösungskurve y y P3 exakte Lösungskurve Streckenzug nach Euler P2 y0 P1 P0 Tangente y(x1) y1 h h a) & P1 P0 x1 x0 x b) x0 h x1 h x2 x3 x Beispiel y0 ¼ y / x Anfangswert: y ð0Þ ¼ 0 Wir berechnen die Näherungslösung dieser Differentialgleichung im Intervall 0 ) x ) 0,2 für die Schrittweite h ¼ 0,05 und vergleichen sie mit der exakten Lösung y ¼ / e x þ x þ 1: i x y h . f ðx; yÞ ¼ 0;05 ðy / xÞ yexakt 0 0,00 0,000 000 0,000 000 0,000 000 1 0,05 0,000 000 / 0,002 500 / 0,001 271 2 0,10 / 0,002 500 / 0,005 125 / 0,005 171 3 0,15 / 0,007 625 / 0,007 881 / 0,011 834 4 0,20 / 0,015 506 / 0,010 775 / 0,021 403 Grau unterlegt: Näherungswerte &
2 Differentialgleichungen 1. Ordnung 279 2.5.2 Runge-Kutta-Verfahren 2. Ordnung Die Lösungskurve y ðxÞ der Differentialgleichung y 0 ¼ f ðx; yÞ für den Anfangswert y ðx0 Þ ¼ y0 lässt sich an den Stellen x1 ¼ x0 þ h; x2 ¼ x0 þ 2 h, x3 ¼ x0 þ 3 h; . . . näherungsweise wie folgt berechnen (h: gewählte Schrittweite): y ðx0 Þ ¼ y0 (vorgegebener Anfangswert) 1 ðk1 þ k2 Þ 2 k1 ¼ h . f ðx0 ; y0 Þ y ðx1 Þ ' y1 ¼ y0 þ k2 ¼ h . f ðx0 þ h; y0 þ k1 Þ 1 ðk1 þ k2 Þ 2 k1 ¼ h . f ðx1 ; y1 Þ y ðx2 Þ ' y2 ¼ y1 þ k2 ¼ h . f ðx1 þ h; y1 þ k1 Þ 1 ðk1 þ k2 Þ 2 k1 ¼ h . f ðx2 ; y2 Þ y ðx3 Þ ' y3 ¼ y2 þ k2 ¼ h . f ðx2 þ h; y2 þ k1 Þ .. . Rechenschema Abkürzung: K ¼ i 0 1 ðk1 þ k2 Þ 2 x y f ðx; yÞ k ¼ h . f ðx; yÞ x0 y0 f ðx0 ; y0 Þ k1 ¼ h . f ðx0 ; y0 Þ x0 þ h y0 þ k1 f ðx0 þ h; y0 þ k1 Þ k2 ¼ h . f ðx0 þ h; y0 þ k1 Þ K ¼ 1 x1 ¼ x0 þ h .. . y1 ¼ y0 þ K ...... Grau unterlegt: Näherungswert für y ðx1 Þ 1 ðk1 þ k2 Þ 2
280 X Gewöhnliche Differentialgleichungen Fehlerabschätzung Dyi ¼ y ðxi Þ / yi ' y ðxi Þ: yi : y~i : & 1 ðyi / y~i Þ 3 Exakte Lösung an der Stelle xi Näherungslösung an der Stelle xi bei der Schrittweite h Näherungslösung an der Stelle xi bei doppelter Schrittweite 2 h Beispiel y0 ¼ y / x; Anfangswert: y ð0Þ ¼ 0 Wir berechnen die Näherungslösung dieser Differentialgleichung im Intervall 0 ) x ) 0,3 für die Schrittweite h ¼ 0,1 und vergleichen sie mit der exakten Lösung y ¼ / e x þ x þ 1: i x y f ðx; yÞ ¼ y / x k ¼ 0;1 ðy / xÞ 0 0,0 0,000 000 0,000 000 0,000 000 0,1 0,000 000 / 0,100 000 / 0,010 000 yexakt 0,000 000 K ¼ / 0,005 000 1 0,1 / 0,005 000 / 0,105 000 / 0,010 500 0,2 / 0,015 500 / 0,215 500 / 0,021 550 / 0,005 171 K ¼ / 0,016 025 2 0,2 / 0,021 025 / 0,221 025 / 0,022 103 0,3 / 0,043 128 / 0,343 128 / 0,034 313 / 0,021 403 K ¼ / 0,028 208 3 0,3 / 0,049 859 / 0,049 233 Näherungslösung im Vergleich zur exakten Lösung (gute !bereinstimmung): x y (Näherung) yexakt 0,0 0,000 000 0,000 000 0,1 / 0,005 000 / 0,005 171 0,2 / 0,021 025 / 0,021 403 0,3 / 0,049 233 / 0,049 859 & 2.5.3 Runge-Kutta-Verfahren 4. Ordnung Die Lösungskurve y ðxÞ der Differentialgleichung y 0 ¼ f ðx; yÞ für den Anfangswert y ðx0 Þ ¼ y0 lässt sich an den Stellen x1 ¼ x0 þ h; x2 ¼ x0 þ 2 h, x3 ¼ x0 þ 3 h; . . . näherungsweise nach dem folgenden Schema berechnen (h: gewählte Schrittweite).
2 Differentialgleichungen 1. Ordnung y ðx0 Þ ¼ y0 281 (vorgegebener Anfangswert) y ðx1 Þ ' y1 ¼ y0 þ 1 ðk1 þ 2 k2 þ 2 k3 þ k4 Þ 6 k1 ¼ h . f ðx0 ; y0 Þ 3 2 h k1 k2 ¼ h . f x0 þ ; y0 þ 2 2 3 2 h k2 k3 ¼ h . f x0 þ ; y0 þ 2 2 k4 ¼ h . f ðx0 þ h; y0 þ k3 Þ 1 ðk1 þ 2 k2 þ 2 k3 þ k4 Þ 6 k1 ¼ h . f ðx1 ; y1 Þ 3 2 h k1 k2 ¼ h . f x1 þ ; y1 þ 2 2 3 2 h k2 k3 ¼ h . f x1 þ ; y1 þ 2 2 y ðx2 Þ ' y2 ¼ y1 þ k4 ¼ h . f ðx1 þ h; y1 þ k3 Þ .. . Rechenschema Abkürzung: K ¼ i 0 1 ðk1 þ 2 k2 þ 2 k3 þ k4 Þ 6 x y x0 f ðx; yÞ y0 x0 þ h 2 y0 þ k1 2 x0 þ h 2 y0 þ k2 2 x0 þ h y0 þ k3 k ¼ h . f ðx; yÞ f ðx0 ; y0 Þ 3 2 h k1 f x0 þ ; y0 þ 2 2 3 2 h k2 f x0 þ ; y0 þ 2 2 k1 f ðx0 þ h; y0 þ k3 Þ k4 k2 k3 K¼ 1 x1 ¼ x0 þ h .. . y1 ¼ y0 þ K ...... Grau unterlegt: Näherungswert für y ðx1 Þ 1 ðk1 þ 2 k2 þ 2k3 þ k4 Þ 6
282 X Gewöhnliche Differentialgleichungen Fehlerabschätzung Dyi ¼ y ðxi Þ / yi ' y ðxi Þ: yi : y~i : & 1 ðyi / y~i Þ 15 Exakte Lösung an der Stelle xi Näherungslösung an der Stelle xi bei der Schrittweite h Näherungslösung an der Stelle xi bei doppelter Schrittweite 2 h Beispiel y0 ¼ y / x; Anfangswert: y ð0Þ ¼ 0 Wir berechnen die Näherungslösung dieser Differentialgleichung im Intervall 0 ) x ) 0,3 für die Schrittweite h ¼ 0,1 und vergleichen sie mit der exakten Lösung y ¼ / e x þ x þ 1: i x y f ðx; yÞ ¼ y / x k ¼ 0;1 ðy / xÞ 0 0,00 0,000 000 0,000 000 0,000 000 0,05 0,000 000 / 0,050 000 / 0,005 000 0,05 / 0,002 500 / 0,052 500 / 0,005 250 0,10 / 0,005 250 / 0,105 250 / 0,010 525 yexakt 0,000 000 K ¼ / 0,005 171 1 0,10 / 0,005 171 / 0,105 171 / 0,010 517 0,15 / 0,010 430 / 0,160 430 / 0,016 043 0,15 / 0,013 193 / 0,163 193 / 0,016 320 0,20 / 0,021 491 / 0,221 491 / 0,022 149 / 0,005 171 K ¼ / 0,016 232 2 0,20 / 0,021 403 / 0,221 403 / 0,022 140 0,25 / 0,032 473 / 0,282 473 / 0,028 247 0,25 / 0,035 527 / 0,285 527 / 0,028 553 0,30 / 0,049 956 / 0,349 956 / 0,034 996 / 0,021 403 K ¼ / 0,028 456 3 0,30 / 0,049 859 / 0,049 859 Näherungslösung im Vergleich zur exakten Lösung (sehr gute !bereinstimmung): x y (Näherung) yexakt 0,0 0,000 000 0,000 000 0,1 / 0,005 171 / 0,005 171 0,2 / 0,021 403 / 0,021 403 0,3 / 0,049 859 / 0,049 859 &
3 Differentialgleichungen 2. Ordnung 283 3 Differentialgleichungen 2. Ordnung 3.1 Spezielle Differentialgleichungen 2. Ordnung, die sich auf Differentialgleichungen 1. Ordnung zurückführen lassen Die in der nachfolgenden Tabelle zusammengestellten Differentialgleichungen 2. Ordnung lassen sich mit Hilfe geeigneter Substitutionen auf Differentialgleichungen 1. Ordnung zurückführen. Differentialgleichung ðAÞ y 00 ¼ f ðyÞ Substitution y0 ¼ dy ¼ u dx du du dy ¼ . ¼ dx dy dx du ¼ .u dy y 00 ¼ Neue Dgl/Lösungsweg u du ¼ f ðyÞ dy 1. Integration durch Trennung der Variablen: qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi Ð u ¼ + 2 . f ðyÞ dy 2. Rücksubstitution ðu ¼ y 0 Þ: qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi Ð y 0 ¼ + 2 . f ðyÞ dy 3. Integration durch Trennung der Variablen ðBÞ y 00 ¼ f ðy 0 Þ y0 ¼ u u 0 ¼ f ðuÞ y 00 ¼ u 0 1. Integration durch Trennung der Variablen: ð du ¼ x þC f ðuÞ (nach u auflösen: u ¼ u ðxÞÞ 2. Rücksubstitution ðu ¼ y 0 Þ: y 0 ¼ uðxÞ 3. Direkte Integration: Ð y ¼ u ðxÞ dx ðCÞ ðDÞ y 00 ¼ f ðx; y 0 Þ y 00 ¼ f ðy; y 0 Þ y0 ¼ u u 0 ¼ f ðx; uÞ y 00 ¼ u 0 Weiterer Lösungsweg hängt vom Typ der Funktion f ðx; uÞ ab y0 ¼ dy ¼ u dx u du ¼ f ðy; uÞ dy y 00 ¼ du dy du . ¼ .u dy dx dy Weiterer Lösungsweg hängt vom Typ der Funktion f ðy; uÞ ab
284 & X Gewöhnliche Differentialgleichungen Beispiel qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi y 00 ¼ 1 þ ðy 0 Þ 2 y 00 ¼ u 0 ðmit u ¼ u ðxÞÞ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 0 Neue Differentialgleichung 1. Ordnung: u ¼ 1 þ u 2 Substitution vom Typ (B): y0 ¼ u; Integration nach „Trennung der Variablen“: ð Z du du qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ dx ; qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ dx 1 þ u2 1 þ u2 ) arsinh u ¼ x þ C1 ) u ¼ sinh ðx þ C1 Þ Rücksubstitution mit anschließender Integration: Ð y 0 ¼ u ¼ sinh ðx þ C1 Þ ) y ¼ sinh ðx þ C1 Þ dx ¼ cosh ðx þ C1 Þ þ C2 Lösung: y ¼ cosh ðx þ C1 Þ þ C2 ðC1 ; C2 2 RÞ & 3.2 Lineare Differentialgleichungen 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten 3.2.1 Definition einer linearen Differentialgleichung 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten y 00 þ a y 0 þ b y ¼ gðxÞ ða; b 2 RÞ Die Funktion g ðxÞ wird als Störfunktion oder Störglied bezeichnet. Fehlt das Störglied, d. h. ist g ðxÞ 0 0, so heißt die lineare Differentialgleichung homogen, sonst inhomogen. 3.2.2 Integration der homogenen linearen Differentialgleichung 3.2.2.1 Wronski-Determinante Zwei Lösungsfunktionen y1 und y2 der homogenen linearen Differentialgleichung y 00 þ a y 0 þ b y ¼ 0 heißen Basisfunktionen oder Basislösungen der Differentialgleichung, wenn die aus ihnen gebildete Wronski-Determinante " " y1 W ðy1 ; y2 Þ ¼ "" 0 y1 " y2 "" ¼ y1 y 02 / y2 y 01 y 02 " von null verschieden ist. Die Basislösungen bilden eine sog. Fundamentalbasis der Differentialgleichung, sie werden auch als linear unabhängige Lösungen bezeichnet. 3.2.2.2 Allgemeine Lösung der homogenen linearen Differentialgleichung Die allgemeine Lösung y der homogenen linearen Differentialgleichung y 00 þ a y 0 þ by ¼ 0 ist als Linearkombination zweier linear unabhängiger Lösungen (Basisfunktionen) y1 und y2 darstellbar: y ¼ C1 y1 þ C2 y2 ðC1 ; C2 2 RÞ
3 Differentialgleichungen 2. Ordnung 285 Eine solche Fundamentalbasis y1 ; y2 lässt sich durch den Lösungsansatz y ¼ e l x gewinnen (Exponentialansatz). Die Basisfunktionen hängen dabei noch von der Art der Lösungen l1 und l2 der zugehörigen charakteristischen Gleichung l2 þ al þ b ¼ 0 ða; b: Koeffizienten der DglÞ ab, wobei drei Fälle zu unterscheiden sind ðC1 ; C2 2 RÞ: 1. Fall: l1 =/ l2 (reell) Fundamentalbasis: Allgemeine Lösung: y1 ¼ e l1 x ; y2 ¼ e l2 x y ¼ C1 . e l1 x þ C2 . e l2 x 2. Fall: l1 = l2 = c (reell) Fundamentalbasis: y1 ¼ e c x ; y2 ¼ x . e c x Allgemeine Lösung: y ¼ ðC1 þ C2 xÞ . e c x 3. Fall: l1/2 = a + j w (konjugiert komplex) Fundamentalbasis: y1 ¼ e a x . sin ðw xÞ ; y2 ¼ e a x . cos ðw xÞ Allgemeine Lösung: y ¼ e a x ½ C1 . sin ðw xÞ þ C2 . cos ðw xÞ% & Beispiel y 00 þ 2 y 0 þ 10 y ¼ 0 Charakteristische Gleichung mit Lösungen: l 2 þ 2 l þ 10 ¼ 0 Fundamentalbasis: Lösung: y ¼ e /x ) y1 ¼ e l1=2 ¼ / 1 + 3 j ð3. Fall: /x . sin ð3 xÞ ; y2 ¼ e ½ C1 . sin ð3 xÞ þ C2 . cos ð3 xÞ% a ¼ / 1; w ¼ 3Þ /x . cos ð3 xÞ ðC1 ; C2 2 RÞ & 3.2.3 Integration der inhomogenen linearen Differentialgleichung Eine inhomogene lineare Differentialgleichung 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten vom Typ y 00 þ a y 0 þ b y ¼ g ðxÞ wird schrittweise wie folgt gelöst: 1. Zunächst wird die allgemeine Lösung y0 der zugehörigen homogenen linearen Differentialgleichung y 00 þ a y 0 þ b y ¼ 0 bestimmt (siehe Abschnitt 3.2.2). 2. Dann ermittelt man mit Hilfe eines speziellen, aus der nachfolgenden Tabelle entnommenen Lösungsansatzes eine partikuläre Lösung yp der inhomogenen linearen Differentialgleichung. 3. Die allgemeine Lösung y der inhomogenen linearen Differentialgleichung ist dann die Summe aus y0 und yp : y ¼ y0 þ yp
286 X Gewöhnliche Differentialgleichungen Tabelle: Lösungsansatz yp für spezielle Störfunktionen (Störglieder) Störfunktion g ðxÞ 1. Polynomfunktion vom Grade n gðxÞ ¼ Pn ðxÞ Lösungsansatz yp ðxÞ 8 < Qn ðxÞ yp ¼ x . Qn ðxÞ : 2 x . Qn ðxÞ Qn ðxÞ: gðxÞ ¼ e cx fur € Polynom vom Grade n Parameter: 2. Exponentialfunktion 9 b 6¼ 0 = a 6¼ 0 ; b ¼ 0 ; a ¼ b ¼ 0 Koeffizienten des Polynoms Qn ðxÞ (1) c ist keine Lösung der charakteristischen Gleichung: yp ¼ A . e c x (Parameter: A) (2) c ist eine r-fache Lösung der charakteristischen Gleichung ðr ¼ 1; 2Þ: yp ¼ A . x r . e c x 3. g ðxÞ ¼ Pn ðxÞ . e c x ðPn ðxÞ ist dabei eine Polynomfunktion vom Grade nÞ (Parameter: A) (1) c ist keine Lösung der charakteristischen Gleichung: yp ¼ Qn ðxÞ . e c x Qn ðxÞ: Polynom vom Grade n Parameter: Koeffizienten des Polynoms Qn ðxÞ (2) c ist eine r-fache Lösung der charakteristischen Gleichung ðr ¼ 1; 2Þ: yp ¼ x r . Qn ðxÞ . e c x Qn ðxÞ: Polynom vom Grade n Parameter: Koeffizienten des Polynoms Qn ðxÞ 4. Sinusfunktion gðxÞ ¼ sin ð b xÞ (1) j b ist keine Lösung der charakteristischen Gleichung: yp ¼ A . sin ð b xÞ þ B . cos ð b xÞ oder oder Kosinusfunktion yp ¼ C . sin ð b x þ jÞ gðxÞ ¼ cos ð b xÞ Parameter: A, B oder eine Linearkombination aus beiden Funktionen bzw. C; j (2) j b ist eine Lösung der charakteristischen Gleichung: yp ¼ x ½A . sin ð b xÞ þ B . cos ð b xÞ% oder yp ¼ C . x . sin ð b x þ jÞ Parameter: A, B bzw. C; j
3 Differentialgleichungen 2. Ordnung Störfunktion g ðxÞ 5. gðxÞ ¼ Pn ðxÞ . e 287 Lösungsansatz yp ðxÞ cx . sin ð b xÞ (1) c þ j b ist keine Lösung der charakteristischen Gleichung: oder gðxÞ ¼ Pn ðxÞ . e c x . cos ð b xÞ yp ¼ e c x ½Qn ðxÞ . sin ð b xÞ þ Rn ðxÞ . cos ð b xÞ% ðPn ðxÞ ist dabei eine Polynomfunktion vom Grade nÞ Qn ðxÞ; Rn ðxÞ: Polynome vom Grade n Parameter: Koeffizienten der beiden Polynome (2) c þ j b ist eine Lösung der charakteristischen Gleichung: yp ¼ x . e c x ½ Qn ðxÞ . sin ð b xÞ þ Rn ðxÞ . cos ð b xÞ% Qn ðxÞ; Rn ðxÞ: Polynome vom Grade n Parameter: Koeffizienten der beiden Polynome Anmerkungen zur Tabelle (1) (2) (3) (4) (5) Der jeweilige Lösungsansatz gilt auch dann, wenn die Störfunktion zusätzlich noch einen konstanten Faktor enthält. Die im jeweiligen Lösungsansatz enthaltenen Parameter („Stellparameter‘‘) sind so zu bestimmen, dass der Ansatz die vorgegebene Differentialgleichung löst. Ist die Störfunktion g ðxÞ eine Summe aus mehreren Störgliedern, so erhält man den Lösungsansatz für yp als Summe der Lösungsansätze für die einzelnen Störglieder. Ist g ðxÞ ein Produkt aus mehreren „Störfaktoren“, so erhält man in vielen (aber nicht allen) Fällen einen Lösungsansatz für yp, indem man die Lösungsansätze der „Störfaktoren“ miteinander multipliziert. Bei periodischen Störfunktionen vom Typ g ðxÞ ¼ sin ð b xÞ oder g ðxÞ ¼ cos ð b xÞ verwendet man häufig auch komplexe Lösungsansätze der allgemeinen Form yp ðxÞ ¼ C . e j ð b x þ jÞ ðC; j: ParameterÞ Die gesuchte (reelle) Lösung ist dann der Real- bzw. Imaginärteil der komplexen Lösung. & Beispiel y 00 / 2 y 0 / 8 y ¼ 6 . e 4 x 1. Homogene Differentialgleichung: Charakteristische Gleichung: y 00 / 2 y 0 / 8 y ¼ 0 2 l / 2l / 8 ¼ 0 Lösung der homogenen Differentialgleichung: 2. Inhomogene Differentialgleichung: ) l1 ¼ 4 ; l2 ¼ / 2 y0 ¼ C1 . e 4 x þ C2 . e / 2 x y 00 / 2 y 0 / 8 y ¼ 6 . e 4 x Lösungsansatz für yp (aus der Tabelle entnommen): yp ¼ A x . e 4 x 4x (Störglied: g ðxÞ ¼ 6 . e ; c ¼ 4 ist eine einfache Lösung der charakteristischen Gleichung) Bestimmung der Konstanten A: yp ¼ A x . e 4 x ; ð8 A þ 16 A xÞ . e y 0p ¼ ðA þ 4 A xÞ . e 4 x ; 4x / 2 ðA þ 4 A xÞ . e 4x y 00p ¼ ð8 A þ 16 A xÞ . e 4 x / 8 A x . e 4x ¼ 6 . e 4x j : e 4x 8 A þ 16 A x / 2 ðA þ 4 A xÞ / 8 A x ¼ 6 8 A þ 16 A x / 2 A / 8 A x / 8 A x ¼ 6 ) 6A ¼ 6 ) A ¼ 1
288 X Gewöhnliche Differentialgleichungen Partikuläre Lösung: yp ¼ x . e 4 x Lösung der inhomogenen Differentialgleichung: y ¼ y0 þ yp ¼ C1 . e 4 x þ C2 . e / 2 x þ x . e 4 x ¼ ðC1 þ xÞ . e 4 x þ C2 . e / 2 x ðC1 ; C2 2 RÞ & 3.3 Numerische Integration einer Differentialgleichung 2. Ordnung Runge-Kutta-Verfahren 4. Ordnung Die Lösungskurve y ðxÞ der Differentialgleichung y 00 ¼ f ðx; y; y 0 Þ für die Anfangswerte y ðx0 Þ ¼ y0 , y 0 ðx0 Þ ¼ y 00 lässt sich an den Stellen x1 ¼ x0 þ h, x2 ¼ x0 þ 2 h, x3 ¼ x0 þ 3 h . . . näherungsweise wie folgt bestimmen (h: gewählte Schrittweite): y ðx0 Þ ¼ y0 ) (vorgegebene Anfangswerte) y 0 ðx0 Þ ¼ y 00 1 ðk1 þ 2 k2 þ 2 k3 þ k4 Þ 6 1 ðm1 þ 2 m2 þ 2 m3 þ m4 Þ ¼ y 00 þ 6 y ðx1 Þ ' y1 ¼ y0 þ y 0 ðx1 Þ ' y 01 k1 ¼ h . y 00 ! m1 4 k2 ¼ h y 00 þ 2 ! m2 4 k3 ¼ h y 00 þ 2 m1 ¼ h . f ðx0 ; y0 ; y 00 Þ 3 2 h k1 0 m1 m2 ¼ h . f x0 þ ; y0 þ ; y 0 þ 2 2 2 3 2 h k2 0 m2 m3 ¼ h . f x0 þ ; y0 þ ; y 0 þ 2 2 2 k4 ¼ h ðy 00 þ m3 Þ m4 ¼ h . f ðx0 þ h; y0 þ k3 ; y 00 þ m3 Þ 1 ðk1 þ 2 k2 þ 2 k3 þ k4 Þ 6 1 y 01 þ ðm1 þ 2 m2 þ 2 m3 þ m4 Þ 6 h . y 01 m1 ¼ h . f ðx1 ; y1 ; 3 ! m1 4 h y 01 þ m2 ¼ h . f x1 þ 2 3 ! m2 4 h y 01 þ m3 ¼ h . f x1 þ 2 y ðx2 Þ ' y2 ¼ y1 þ y 0 ðx2 Þ ' y 02 ¼ k1 ¼ k2 ¼ k3 ¼ k4 ¼ h ðy 01 þ m3 Þ .. . y 01 Þ h k1 m1 ; y1 þ ; y 01 þ 2 2 2 h k2 m2 ; y1 þ ; y 01 þ 2 2 2 m4 ¼ h . f ðx1 þ h; y1 þ k3 ; y 01 þ m3 Þ 2 2
3 Differentialgleichungen 2. Ordnung 289 Rechenschema Abkürzungen: i 0 K ¼ x x0 h 2 h x0 þ 2 x0 þ h x0 þ 1 ðk1 þ 2 k2 þ 2 k3 þ k4 Þ ; 6 y0 y y0 k1 2 k2 y0 þ 2 y0 þ k3 y0 þ M ¼ 1 ðm1 þ 2 m2 þ 2 m3 þ m4 Þ 6 k ¼ h . y0 y 00 m1 y 00 þ 2 m 2 y 00 þ 2 y 00 þ m3 m ¼ h . f ðx; y; y 0 Þ k1 m1 k2 m2 k3 m3 k4 m4 1 ðk1 þ 2 k2 þ 2 k3 þ k4 Þ 6 1 M ¼ ðm1 þ 2 m2 þ 2m3 þ m4 Þ 6 K ¼ 1 x1 ¼ x0 þ h .. . y1 ¼ y0 þ K y 01 ¼ y 00 þ M ...... Grau unterlegt: Näherungswerte für y ðx1 Þ und y 0 ðx1 Þ
& Anfangswerte: y ð0Þ ¼ 0 ; y 0 ð0Þ ¼ 4 3,327 683 0,180 000 0,367 000 0,364 333 0,05 0,10 0,10 2,867 923 0,672 562 0,20 2,862 260 0,674 566 0,20 0,000 000 0,364 333 0,672 562 0,0 0,1 0,2 0,672 591 0,364 353 0,000 000 yexakt 2,867 923 3,327 683 4,000 000 y 0 (Nährung) 2,867 838 3,327 626 4,000 000 y 0exakt M ¼ / 0,459 760 K ¼ 0,308 229 y (Näherung) / 0,370 082 / 0,465 423 / 0,450 698 0,286 226 0,310 233 0,304 957 / 0,556 237 M ¼ / 0,672 317 K ¼ 0,364 333 0,332 768 / 0,553 900 / 0,680 000 / 0,660 000 / 0,800 000 m ¼ h . f ðx; y; y 0 Þ ¼ 0;1ð3 y / 2 y 0 Þ 0,332 000 0,367 000 0,360 000 0,400 000 k ¼ h . y 0 ¼ 0;1 y 0 x 3,102 334 3,049 565 0,530 717 0,516 812 0,15 3,670 000 3,600 000 0,15 Näherungslösung im Vergleich zur exakten Lösung (gute !bereinstimmung): 2 1 3,320 000 0,200 000 0,05 4,000 000 0,000 000 0,00 0 y0 x i y 0,672 591 0,364 353 0,000 000 yexakt 2,867 838 3,327 626 4,000 000 y 0exakt & Wir berechnen die Näherungslösung dieser Differentialgleichung im Intervall 0 ) x ) 0;2 für die Schrittweite h ¼ 0;1 und vergleichen sie mit der exakten Lösung y ¼ e x / e / 3 x, y 0 ¼ e x þ 3 . e / 3 x : y 00 ¼ 3 y / 2 y 0 ; Beispiel 290 X Gewöhnliche Differentialgleichungen
4 Anwendungen 291 4 Anwendungen 4.1 Mechanische Schwingungen 4.1.1 Allgemeine Schwingungsgleichung der Mechanik Das Federpendel (Feder-Masse-Schwinger) dient als Modell für ein schwingungsfähiges mechanisches System. Bei viskoser Dämpfung gilt dann: Elastische Feder m x€ þ b x_ þ c x ¼ F ðtÞ Gleichgewichtslage m: Masse b: Reibungsfaktor (Dämpferkonstante) c: Federkonstante x ðtÞ: Auslenkung zur Zeit t F ðtÞ: Von außen auf das System einwirkende (zeitabhängige) Kraft Pendelmasse x(t) Dämpfung 4.1.2 Freie ungedämpfte Schwingung Differentialgleichung der freien ungedämpften Schwingung m x€ þ c x ¼ 0 oder x€ þ w 20 x ¼ 0 m: Masse c: Federkonstante ! pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4 w0 : Eigen- oder Kennkreisfrequenz des Systems w0 ¼ c=m T: Schwingungsdauer (Periode); w0 ¼ 2 p=T Allgemeine Lösung (Bild: siehe nächste Seite oben) x ðtÞ ¼ C . sin ðw0 t þ jÞ ðC > 0; 0 ) j < 2 pÞ oder x ðtÞ ¼ C1 . sin ðw0 tÞ þ C2 . cos ðw0 tÞ ðC1 ; C2 2 RÞ Die Integrationskonstanten werden meist aus den Anfangswerten bestimmt: x ð0Þ ¼ x0 : Anfangslage; x_ ð0Þ ¼ vð0Þ ¼ v0 : Anfangsgeschwindigkeit
292 X Gewöhnliche Differentialgleichungen x x(t) = C · sin(v0 t + f) C t f/v0 –C T = 2p v0 4.1.3 Freie gedämpfte Schwingung Differentialgleichung der freien gedämpften Schwingung (bei viskoser Dämpfung) m x€ þ b x_ þ c x ¼ 0 m: b: c: d: w0 : oder x€ þ 2 d x_ þ w 20 3 x ¼ 0 b d ¼ ; 2m rffiffiffiffiffiffi 2 c w0 ¼ m Masse Reibungsfaktor (Dämpferkonstante) Federkonstante Dämpfungsfaktor oder Abklingkonstante Eigen- oder Kennkreisfrequenz des ungedämpften Systems 4.1.3.1 Schwache Dämpfung (Schwingungsfall) Für d < w0 qerhält man eine gedämpfte Schwingung mit der Eigen- oder Kennkreisfreffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 quenz wd ¼ w 0 / d 2 : x ðtÞ ¼ C . e / d t . sin ðwd t þ jd Þ ðC > 0; 0 ) jd < 2 pÞ oder x ðtÞ ¼ e / d t ½ C1 . sin ðwd tÞ þ C2 . cos ðwd tÞ % ðC1 ; C2 2 RÞ x C · sin fd x(t) = C · e –dt · sin( vd t + fd ) p Td = 2 vd t
4 Anwendungen 293 4.1.3.2 Aperiodischer Grenzfall Für d ¼ w0 tritt der aperiodische Grenzfall ein. Das System ist zu keiner echten Schwingung mehr fähig und bewegt sich aperiodisch, d. h. asymptotisch auf die Gleichgewichtslage zu: x ðtÞ ¼ ðC1 t þ C2 Þ . e / d t ðC1 ; C2 2 RÞ Das nebenstehende Bild zeigt die Abhängigkeit der Lösung von den physikalischen Anfangsbedingungen: x A a) x ð0Þ ¼ A > 0 ; vð0Þ ¼ x_ ð0Þ ¼ 0 b) x ð0Þ ¼ A > 0 ; v ð0Þ ¼ x_ ð0Þ ¼ v 0 > 0 c) x ð0Þ ¼ A > 0 ; vð0Þ ¼ x_ ð0Þ ¼ v 0 < / d A Umkehrpunkt der Bewegung a) b) c) t Umkehrpunkt der Bewegung 4.1.3.3 Aperiodisches Verhalten bei starker Dämpfung (Kriechfall) Für d > w0 wird die Dämpfung so stark, dass das System zu keiner echten Schwingung mehr fähig ist. Es bewegt sich asymptotisch auf die Gleichgewichtslage zu: x ðtÞ ¼ C1 . e / k1 t þ C2 . e / k2 t ðC1 ; C2 2 RÞ l1 ¼ / k1 und l2 ¼ / k2 sind dabei die Lösungen der charakteristischen Gleichung l2 þ 2 d l þ w 20 ¼ 0 ðk1 ; k2 > 0Þ. Das nebenstehende Bild zeigt den zeitlichen Verlauf der Kriechbewegung in Abhängigkeit von den physikalischen Anfangsbedingungen: a) x ð0Þ ¼ A > 0 ; vð0Þ ¼ x_ ð0Þ ¼ 0 b) x ð0Þ ¼ A > 0 ; v ð0Þ ¼ x_ ð0Þ ¼ v 0 > 0 c) x ð0Þ ¼ A > 0 ; vð0Þ ¼ x_ ð0Þ ¼ v 0 < / k2 A x A Umkehrpunkt der Bewegung a) b) c) Umkehrpunkt der Bewegung t
294 X Gewöhnliche Differentialgleichungen 4.1.4 Erzwungene Schwingung 4.1.4.1 Differentialgleichung der erzwungenen Schwingung Das System wird durch die periodische Kraft F ðtÞ ¼ F0 . sin ðw tÞ zu Schwingungen erregt. Bei viskoser Dämpfung gilt dann: m x€ þ b x_ þ c x ¼ F0 . sin ðw tÞ oder rffiffiffiffiffiffi b c F0 ; w0 ¼ ; K0 ¼ d ¼ 2m m m F0 : Amplitude der Erregerkraft w: Kreisfrequenz des Erregersystems d: Dämpfungsfaktor oder Abklingkonstante w0 : Eigenkreisfrequenz des ungedämpften Systems m: Masse b: Reibungsfaktor (Dämpferkonstante) c: x€ þ 2 d x_ þ w 20 x ¼ K0 . sin ðw tÞ Federkonstante 4.1.4.2 Stationäre Lösung Nach einer gewissen Einschwingphase schwingt das System harmonisch mit der Kreisfrequenz w des Erregers: x ðtÞ ' xp ðtÞ ¼ A . sin ðw t / jÞ x xp(t) = A · sin(vt – f) A f/v t –A T = 2p v Schwingungsamplitude A und Phasenverschiebung j (gegenüber dem Erreger-System) sind dabei frequenzabhängige Größen (sog. Frequenzgang, siehe hierzu Bild a) und b)). f p A F0 c a) Frequenzgang A = A(v) der Amplitude (Resonanzkurve) v0 Resonanzstelle vr Frequenzgang f = f(v) der Phasenverschiebung p 2 v v0 b) v
4 Anwendungen 295 Ihre Berechnung erfolgt nach den folgenden Formeln: A ðwÞ ¼ F0 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi m ðw 20 / w 2 Þ 2 þ 4 d 2 w 2 3 2 8 2dw > > arctan > > w 20 / w 2 > > < j ðwÞ ¼ p=2 > > 3 2 > > 2dw > > þp : arctan w 20 / w 2 ðBild aÞ; siehe vorherige Seite untenÞ 9 > w < w0 > > > > > = w ¼ w0 > > > > > w > w0 > ; fur € ðBild bÞ; siehe vorherige Seite untenÞ Resonanzfall Das System schwingt bei der Resonanzkreisfrequenz wr ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi w 20 / 2 d 2 mit größtmöglicher Amplitude (Resonanzfall, siehe Bild a) auf der vorherigen Seite unten): 4.2 Elektrische Schwingungen in einem Reihenschwingkreis Die Differentialgleichung einer elektrischen Schwingung in einem Reihenschwingkreis lautet wie folgt: d 2i di 1 dua ðtÞ þ 2d þ w 20 i ¼ . dt 2 dt L dt i(t) 3 R d ¼ ; 2L R L uR(t) uL(t) 1 w0 ¼ pffiffiffiffiffiffiffi LC 2 C uC(t) ua(t) R: Ohmscher Widerstand d: Dämpfungsfaktor (Abklingkonstante) L: w0 : Eigen- oder Kennkreisfrequenz Induktivität C : Kapazität ua ðtÞ: iðtÞ: Stromstärke Von außen angelegte Spannung (Erregerspannung) uR ðtÞ; uL ðtÞ; uC ðtÞ: Spannungsabfall an R; L bzw. C
296 X Gewöhnliche Differentialgleichungen Der elektromagnetische Reihenschwingkreis ist das elektrische Analogon des mechanischen Schwingkreises (siehe Abschnitt 4.1). In beiden Fällen wird die Schwingung durch eine lineare Differentialgleichung 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten vom allgemeinen Typ y€ þ 2 d y_ þ w 20 y ¼ f ðtÞ beschrieben, wobei folgende Zuordnung gilt: Schwingkreis y ðtÞ d Mechanischer Schwingkreis Auslenkung x ¼ x ðtÞ Elektrischer Reihenschwingkreis Stromstärke i ¼ i ðtÞ b 2m R 2L w0 rffiffiffiffiffi c m 1 pffiffiffiffiffiffi LC Störglied f ðtÞ F ðtÞ m 1 dua ðtÞ . L dt Alle Aussagen über den mechanischen Schwingkreis gelten daher auch sinngemäß für den elektromagnetischen Reihenschwingkreis. 5 Lineare Differentialgleichungen n-ter Ordnung mit konstanten Koeffizienten 5.1 Definition einer linearen Differentialgleichung n-ter Ordnung mit konstanten Koeffizienten y ðnÞ þ an / 1 . y ðn / 1Þ þ an / 2 . y ðn / 2Þ þ . . . þ a1 . y 0 þ a0 . y ¼ gðxÞ a0 ; a1 ; . . . ; an / 1 : Reelle Koeffizienten Fehlt das Störglied gðxÞ, so heißt die Differentialgleichung homogen, sonst inhomogen. 5.2 Integration der homogenen linearen Differentialgleichung 5.2.1 Wronski-Determinante n Lösungen y1 ; y2 ; . . . ; yn der homogenen linearen Differentialgleichung heißen Basisfunktionen oder Basislösungen, wenn die aus ihnen gebildete sog. Wronski-Determinante " " y1 " " " y 01 W ðy1 ; y2 ; . . . ; yn Þ ¼ "" .. " " ðn./ 1Þ "y 1 y2 ... yn y 02 ... y 0n ... / 1Þ y ðn n ðn / 1Þ y2 " " " " " " " " " " von null verschieden ist. Die Basislösungen bilden eine sog. Fundamentalbasis der Differentialgleichung, sie werden auch als linear unabhängige Lösungen bezeichnet.
5 Lineare Differentialgleichungen n-ter Ordnung mit konstanten Koeffizienten 297 5.2.2 Allgemeine Lösung der homogenen linearen Differentialgleichung Die allgemeine Lösung der homogenen linearen Differentialgleichung ist als Linearkombination von n linear unabhängigen Lösungen (Basisfunktionen) y1 ; y2 ; . . . ; yn wie folgt darstellbar: y ¼ C1 y1 þ C2 y2 þ . . . þ Cn yn ðCi 2 R; i ¼ 1; 2; . . . ; nÞ Eine solche Fundamentalbasis y1 ; y2 ; . . . ; yn lässt sich durch den Lösungsansatz y ¼ e l x gewinnen (Exponentialansatz). Die Basisfunktionen hängen dabei noch von der Art der Lösungen der zugehörigen charakteristischen Gleichung l n þ an / 1 l n / 1 þ an / 2 l n / 2 þ . . . þ a1 l þ a0 ¼ 0 ab, wobei die folgenden drei Fälle zu unterscheiden sind: 1. Fall: Es treten nur einfache reelle Lösungen auf Jede einfache reelle Lösung li liefert den (additiven) Beitrag Ci . e li x zur Gesamtlösung ðCi 2 R; i ¼ 1; 2; . . . ; nÞ. 2. Fall: Es treten auch mehrfache reelle Lösungen auf Eine r-fache reelle Lösung l1 ¼ l2 ¼ . . . ¼ lr ¼ a liefert den Beitrag C ðxÞ . e a x , wobei C ðxÞ eine Polynomfunktion vom Grade r / 1 ist. 3. Fall: Es treten konjugiert komplexe Lösungen auf Eine einfache konjugiert komplexe Lösung l1=2 ¼ a + j w liefert den Beitrag e a x ½C1 . sin ðw xÞ þ C2 . cos ðw xÞ% ðC1 ; C2 2 RÞ Tritt das konjugiert komplexe Paar jedoch r-fach auf, so müssen die beiden Konstanten C1 und C2 durch Polynome vom Grade r / 1 ersetzt werden. Gesamtlösung (allgemeine Lösung der homogenen Differentialgleichung) Die allgemeine Lösung der homogenen Differentialgleichung ist dann die Summe der in den Fällen 1 bis 3 beschriebenen Einzelbeiträge. & Beispiel y ð4Þ þ 3 y 00 / 4 y ¼ 0 (homogene Differentialgleichung 4. Ordnung) Charakteristische Gleichung mit Lösungen: l4 þ 3l2 / 4 ¼ 0 ) l1=2 ¼ + 1 (1. Fall), l3=4 ¼ 0 + 2 j ¼ + 2 j (3. Fall) Sie liefern folgende Beiträge zur Gesamtlösung: C1 . e x ; C2 . e / x und C3 . sin ð2 xÞ þ C4 . cos ð2 xÞ Allgemeine Lösung: y ¼ C1 . e x þ C2 . e / x þ C3 . sin ð2 xÞ þ C4 . cos ð2 xÞ ðC1 ; . . . ; C4 2 RÞ &
298 X Gewöhnliche Differentialgleichungen 5.3 Integration der inhomogenen linearen Differentialgleichung Wie bei den inhomogenen linearen Differentialgleichungen 1. und 2. Ordnung gilt auch hier für die gesuchte allgemeine Lösung: y ¼ y0 þ yp y0 : yp : Allgemeine Lösung der zugehörigen homogenen linearen Differentialgleichung (siehe X.5.2) Irgendeine partikuläre Lösung der inhomogenen linearen Differentialgleichung Einen Lösungsansatz für eine partikuläre Lösung yp , der im Wesentlichen vom Störglied g ðxÞ der Differentialgleichung abhängt, entnimmt man der folgenden Tabelle (Fallunterscheidungen beachten). Tabelle: Lösungsansatz yp für spezielle Störfunktionen (Störglieder) Störfunktion g ðxÞ 1. Polynomfunktion vom Grade n g ðxÞ ¼ Pn ðxÞ Lösungsansatz yp ðxÞ 8 < Qn ðxÞ yp ¼ fur € : k x . Qn ðxÞ Qn ðxÞ: 9 = a0 6¼ 0 a0 ¼ a1 ¼ . . . ¼ ak / 1 ¼ 0 Polynom vom Grade n Parameter: Koeffizienten des Polynoms Qn ðxÞ 2. Exponentialfunktion g ðxÞ ¼ e cx (1) c ist keine Lösung der charakteristischen Gleichung: yp ¼ A . e c x (Parameter: A) (2) c ist eine r-fache Lösung der charakteristischen Gleichung: yp ¼ A . x r . e c x 3. g ðxÞ ¼ Pn ðxÞ . e c x ðPn ðxÞ ist dabei eine Polynomfunktion vom Grade nÞ (Parameter: A) (1) c ist keine Lösung der charakteristischen Gleichung: yp ¼ Qn ðxÞ . e c x Qn ðxÞ: Polynom vom Grade n Parameter: Koeffizienten des Polynoms Qn ðxÞ (2) c ist eine r-fache Lösung der charakteristischen Gleichung: yp ¼ x r . Qn ðxÞ . e c x Q n ðxÞ: Polynom vom Grade n Parameter: Koeffizienten des Polynoms Qn ðxÞ ;
5 Lineare Differentialgleichungen n-ter Ordnung mit konstanten Koeffizienten 299 Störfunktion g ðxÞ Lösungsansatz yp ðxÞ 4. Sinusfunktion (1) j b ist keine Lösung der charakteristischen Gleichung: g ðxÞ ¼ sin ð b xÞ oder Kosinusfunktion yp ¼ A . sin ð b xÞ þ B . cos ð b xÞ g ðxÞ ¼ cos ð b xÞ Parameter: A, B oder yp ¼ C . sin ð b x þ jÞ oder eine Linearkombination aus beiden Funktionen bzw. C, j (2) j b ist eine r-fache Lösung der charakteristischen Gleichung: yp ¼ x r ½ A . sin ð b xÞ þ B . cos ð b xÞ% oder yp ¼ C . x r . sin ð b x þ jÞ Parameter: A, B bzw. C, j Anmerkungen zur Tabelle (1) (2) (3) (4) (5) & Der jeweilige Lösungsansatz gilt auch dann, wenn die Störfunktion zusätzlich noch einen konstanten Faktor enthält. Die im jeweiligen Lösungsansatz enthaltenen Parameter („Stellparameter“) sind so zu bestimmen, dass der Ansatz die vorgegebene Differentialgleichung löst. Ist die Störfunktion g ðxÞ eine Summe aus mehreren Störgliedern, so erhält man den Lösungsansatz für yp als Summe der Lösungsansätze für die einzelnen Störglieder. Ist die Störfunktion g ðxÞ ein Produkt aus mehreren „Störfaktoren“, so erhält man in vielen (aber leider nicht allen) Fällen einen geeigneten Lösungsansatz für yp in Form eines Produktes, dessen Faktoren die Lösungsansätze der einzelnen „Störfaktoren“ sind. Bei periodischen Störgliedern wie z. B. sin ð b xÞ oder cos ð b xÞ lassen sich ähnlich wie bei Differentialgleichungen 2. Ordnung auch komplexe Lösungsansätze verwenden (siehe Abschnitt 3.2.3). Beispiel y 000 þ y 0 ¼ 4 . e x (inhomogene Differentialgleichung 3. Ordnung) y 000 þ y 0 ¼ 0 1. Homogene Differentialgleichung: Charakteristische Gleichung: 3 l þ l ¼ l ðl 2 þ 1Þ ¼ 0 Lösung der homogenen Differentialgleichung: 2. Inhomogene Differentialgleichung: ) l1 ¼ 0 ; l2=3 ¼ + j y0 ¼ C1 þ C2 . sin x þ C3 . cos x y 000 þ y 0 ¼ 4 . e x Lösungsansatz (aus der Tabelle entnommen): yp ¼ A . e x ; x y 0p ¼ y 00p ¼ y 000 p ¼ A . e (Störglied: g ðxÞ ¼ 4 . e x ; c ¼ 1 ist keine Lösung der charakteristischen Gleichung) Einsetzen in die Differentialgleichung: A . ex þ A . ex ¼ 4 . ex j : ex Partikuläre Lösung: yp ¼ 2 . e ) A þ A ¼ 2A ¼ 4 ) A ¼ 2 x 3. Allgemeine Lösung der inhomogenen Differentialgleichung: y ¼ y0 þ yp ¼ C1 þ C2 . sin x þ C3 . cos x þ 2 . e x ðC1 ; C2 ; C3 2 RÞ &
300 X Gewöhnliche Differentialgleichungen 6 Systeme linearer Differentialgleichungen 1. Ordnung mit konstanten Koeffizienten 6.1 Grundbegriffe Wir beschränken uns auf Systeme aus zwei inhomogenen linearen Differentialgleichungen 1. Ordnung mit konstanten Koeffizienten (gekoppelte Differentialgleichungen): y 01 ¼ a11 y1 þ a12 y2 þ g1 ðxÞ Bezeichnungen: 3 2 a11 a12 A ¼ ; a21 a22 3 y ¼ y1 y2 2 ; y 0 ¼ A y þ g ðxÞ oder y 02 ¼ a21 y1 þ a22 y2 þ g2 ðxÞ y0 ¼ 3 y 01 y 02 3 2 ; g ðxÞ ¼ g1 ðxÞ g2 ðxÞ 2 A: Koeffizientenmatrix (reell) y: Lösungsvektor (mit den beiden „Komponenten“ y1 und y2 ) y 0 : Ableitung des Lösungsvektors g ðxÞ: „Störvektor“ (aus den beiden „Störgliedern“ g1 ðxÞ und g2 ðxÞ gebildet) Homogenes System: y 0 ¼ A y (keine Störglieder) Inhomogenes System: y 0 ¼ A y þ g ðxÞ mit g ðxÞ ¼ 6 0 Das Differentialgleichungssystem hat die Ordnung 2 (¼ Summe der Ordnungen der beiden zum System gehörenden Differentialgleichungen 1. Ordnung). 6.2 Integration des homogenen linearen Systems Das homogene lineare System y 0 ¼ A y lässt sich mit den Exponentialansätzen y1 ¼ K1 . e l x und y2 ¼ K2 . e l x lösen. Die Werte des noch unbekannten Parameters l sind die Eigenwerte der Koeffizientenmatrix A und damit die Lösungen der charakteristischen Gleichung " " a11 / l det ðA / l EÞ ¼ "" a21 " a12 "" ¼ 0 a22 / l " Der Lösungsvektor y hängt dabei von der Art der Lösungen l1 und l2 dieser quadratischen Gleichung ab. Es sind folgende drei Fälle zu unterscheiden: 1. Fall: l1 =/ l2 (reell) y1 ¼ C1 . e l1 x þ C2 . e l2 x y2 ¼ 1 ð y 01 / a11 y1 Þ a12 ðC1 ; C2 2 RÞ
6 Systeme linearer Differentialgleichungen 1. Ordnung mit konstanten Koeffizienten 301 2. Fall: l1 = l2 = a (reell) y1 ¼ ðC1 þ C2 xÞ . e a x y2 ¼ ðC1 ; C2 2 RÞ 1 ð y 01 / a11 y1 Þ a12 3. Fall: l1/2 = a + j w (konjugiert komplex) y1 ¼ e a x ½C1 . sin ðw xÞ þ C2 . cos ðw xÞ% y2 ¼ & ðC1 ; C2 2 RÞ 1 ð y 01 / a11 y1 Þ a12 Beispiel y 01 ¼ 4 y1 / 3 y2 y 02 ¼ 3 y1 / 2 y2 oder y 01 ! y 02 ¼ 4 /3 3 /2 |fflfflffl{zfflfflffl} A ! y1 ! y2 Charakteristische Gleichung mit Lösungen: " " " ð4 / lÞ " /3 " ¼ ð4 / lÞ ð/ 2 / lÞ þ 9 ¼ 0 det ðA / l EÞ ¼ "" 3 ð/2 / lÞ " l2 / 2l þ 1 ¼ 0 ) l1=2 ¼ 1 ) (2. Fall) Allgemeine Lösung des linearen Systems ðC1 ; C2 2 RÞ: y1 ¼ ðC1 þ C2 xÞ . e x ; y 01 ¼ C2 . e x þ ðC1 þ C2 xÞ . e x 3 2 1 1 y2 ¼ ð y 01 / a11 y1 Þ ¼ C2 . e x þ ðC1 þ C2 xÞ . e x / 4 ðC1 þ C2 xÞ . e x ¼ a12 /3 1 1 ¼ / ðC2 þ C1 þ C2 x / 4 C1 / 4 C2 xÞ . e x ¼ / ð/ 3 C1 þ C2 / 3 C2 xÞ . e x ¼ 3 3 3 2 1 C2 þ C2 x . e x ¼ C1 / 3 & 6.3 Integration des inhomogenen linearen Systems 6.3.1 Integration durch Aufsuchen einer partikulären Lösung Das inhomogene lineare System y 0 ¼ A y þ gðxÞ lässt sich schrittweise wie folgt lösen: 1. Integration des zugehörigen homogenen Systems y 0 ¼ A y (siehe X.6.2). Man erhält die Lösung y1 ð0Þ , y2 ð0Þ . 2. Bestimmung einer partikulären Lösung y1 ðpÞ , y2 ðpÞ des inhomogenen Systems. Dies geschieht mit Hilfe der Tabelle aus Abschnitt 3.2.3, wobei im Lösungsansatz für y1 ðpÞ und y2 ðpÞ jeweils beide Störglieder entsprechend zu berücksichtigen sind. 3. Die gesuchte allgemeine Lösung y1 ; y2 ist dann die Summe der Teillösungen aus den ersten beiden Schritten: y1 ¼ y1 ð0Þ þ y1 ðpÞ ; y2 ¼ y2 ð0Þ þ y2 ðpÞ
302 & X Gewöhnliche Differentialgleichungen Beispiel y 01 ¼ 4 y1 / 3 y2 þ x ' y 02 ¼ 3 y1 / 2 y2 inhomogenes System Störglieder : g1 ðxÞ ¼ x ; g2 ðxÞ ¼ 0 Die Lösung des zugehörigen homogenen Systems ist bereits aus dem Beispiel in Abschnitt 6.2 bekannt: 3 2 1 C2 þ C2 x . e x y1 ð0Þ ¼ ðC1 þ C2 xÞ . e x ; y2 ð0Þ ¼ C1 / 3 Bestimmung einer partikulären Lösung des inhomogenen Systems aus der Tabelle im Abschnitt 3.2.3 für die Störglieder g1 ðxÞ ¼ x und g2 ðxÞ ¼ 0: y1 p ¼ a x þ b ; y2 p ¼ A x þ B ; y 01 p ¼ a ; y 02 p ¼ A Einsetzen in die beiden inhomogenen Dgln: a ¼ 4 ða x þ bÞ / 3 ðA x þ BÞ þ x ¼ ð4 b / 3 BÞ þ ð4 a / 3 A þ 1Þ x A ¼ 3 ða x þ bÞ / 2 ðA x þ BÞ ¼ ð3 b / 2 BÞ þ ð3 a / 2 AÞ x Koeffizientenvergleich führt zu 4 Gleichungen mit 4 Unbekannten: (I) a ¼ 4b / 3B (II) 0 ¼ 4a / 3A þ 1 (III) A ¼ 3b / 2B (IV) 0 ¼ 3a / 2A Aus den Gleichungen (II) und (IV) folgt a ¼ 2, A ¼ 3, aus den Gleichungen (I) und (III) nach Einsetzen dieser Werte b ¼ 5, B ¼ 6. Somit: y1 p ¼ 2 x þ 5 , y2 p ¼ 3 x þ 6 Lösung des inhomogenen Systems: y1 ¼ y1 ð0Þ þ y1 p ¼ ðC1 þ C2 xÞ . e x þ 2 x þ 5 3 2 1 y2 ¼ y2 ð0Þ þ y2 p ¼ C1 / C2 þ C2 x . e x þ 3 x þ 6 3 & 6.3.2 Einsetzungs- oder Eliminationsverfahren Das Lösungsverfahren für ein inhomogenes lineares System y 0 ¼ A y þ g ðxÞ lässt sich wie folgt auf die Integration einer inhomogenen linearen Differentialgleichung 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten zurückführen: 1. y1 genügt der folgenden inhomogenen linearen Differentialgleichung 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten: y 001 þ a y 01 þ b y1 ¼ g~ ðxÞ Lösungsverfahren: siehe Abschnitt 3.2 Dabei bedeuten: a ¼ / Sp ðAÞ ¼ / ða11 þ a22 Þ (mit / 1 multiplizierte Spur von AÞ b ¼ det A ¼ a11 a22 / a12 a21 (Determinante von AÞ g~ ðxÞ ¼ g 01 ðxÞ / det B B: Hilfsmatrix (in der Koeffizientenmatrix A wird die 1. Spalte durch die beiden Störglieder g1 ðxÞ und g2 ðxÞ ersetzt)
6 Systeme linearer Differentialgleichungen 1. Ordnung mit konstanten Koeffizienten 303 2. Aus der 1. Komponente y1 lässt sich dann die 2. Komponente y2 folgendermaßen berechnen: 0 1 1 0 y2 ¼ y 1 / a11 y1 / g1 ðxÞ a12 Beispiel y 01 ¼ / y1 þ 3 y2 þ x y 02 ¼ 2 y1 / 2 y2 y 01 oder y 02 a ¼ / Sp ðAÞ ¼ / ð/ 1 / 2Þ ¼ 3 ; " "x 3 g~ ðxÞ ¼ g 01 ðxÞ / det B ¼ 1 / "" 0 /2 ! /1 ¼ 3 2 /2 |fflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflffl} A " " /1 b ¼ det A ¼ "" 2 " " " ¼ 1 þ 2x " Differentialgleichung 2. Ordnung für y1 : ! y1 y2 ! þ x ! 0 f & g ðxÞ " 3" " ¼ 2 / 6 ¼ /4 /2 " ðg1 ðxÞ ¼ x; g2 ðxÞ ¼ 0 ; g 01 ðxÞ ¼ 1Þ y 001 þ 3 y 01 / 4 y1 ¼ 1 þ 2 x Lösen der zugehörigen homogenen Differentialgleichung: Charakteristische Gleichung mit Lösungen: y 001 þ 3 y 01 / 4 y1 ¼ 0 l2 þ 3l / 4 ¼ 0 ) l1 ¼ / 4 ; l2 ¼ 1 Allgemeine Lösung der homogenen Differentialgleichung: y1 ð0Þ ¼ C1 . e / 4 x þ C2 . e x ðC1 ; C2 2 RÞ Partikuläre Lösung der inhomogenen Differentialgleichung (Störglied: g ðxÞ ¼ 1 þ 2 xÞ: y 01 ðpÞ ¼ A ; y1 ðpÞ ¼ A x þ B ; y 001 ðpÞ ¼ 0 3 A / 4 ðA x þ BÞ ¼ 3 A / 4 A x / 4 B ¼ 1 þ 2 x ) / 4 A x þ ð3 A / 4 BÞ ¼ 2 x þ 1 Koeffizientenvergleich: /4A ¼ 2 ) A ¼ / 1=2 3A / 4B ¼ 1 ) /4B ¼ 1 / 3A ¼ 1 / 3 . Partikuläre Lösung: y1 ðpÞ ¼ / 1 5 x/ 2 8 3 2 1 3 5 / ¼1þ ¼ 2 2 2 ) B¼/ 5 8 Lösung des Systems: y1 ¼ y1 ð0Þ þ y1 ðpÞ ¼ C1 . e / 4 x þ C2 . e x / 1 5 x / 2 8 0 1 1 0 y 1 / a11 y1 / g1 ðxÞ ¼ a12 3 2 1 1 1 5 / 4 C1 . e / 4 x þ C2 . e x / þ C1 . e / 4 x þ C2 . e x / x / /x ¼ ¼ 3 2 2 8 3 2 1 3 9 / 3 C1 . e / 4 x þ 2 C2 . e x / x / ¼ 3 2 8 y2 ¼ &
304 XI Fehler- und Ausgleichsrechnung 1 Gaußsche Normalverteilung Die Fehler- und Ausgleichsrechnung beschäftigt sich mit den zufälligen oder statistischen Mess- oder Beobachtungsfehlern auf der Grundlage der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik 1Þ . Die Messgröße X ist daher im Sinne der mathematischen Statistik eine Zufallsvariable. Die Messwerte und Messfehler einer Messreihe unterliegen dabei in der Regel der Gaußschen Normalverteilung mit der normierten Verteilungsdichtefunktion 1 1 / j ðxÞ ¼ pffiffiffiffiffiffiffi . e 2 2ps 1x / m02 f(x) s Bezeichnungen: m: s: s 2: Mittelwert (Erwartungswert) Standardabweichung ðs > 0Þ Varianz (Streuung) m– s m x m+s Eigenschaften der Gaußschen Normalverteilung (1) (2) (3) Absolutes Maximum bei x1 ¼ m („wahrscheinlichster“ Messwert). Wendepunkte bei x2=3 ¼ m + s. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Messwert x in das Intervall ½a; b % fällt, beträgt f(x) P(a „x „b) ðb P ða ) x ) bÞ ¼ f(x) jðxÞ dx a (entspricht der grau unterlegten Fläche im nebenstehenden Bild). Das Integral ist in geschlossener Form nicht lösbar. a 68,3 % aller Messwerte liegen im Intervall ½ m / s; m þ s % 95,5 % aller Messwerte liegen im Intervall ½ m / 2 s; m þ 2 s % b x 99,7 %, d. h. fast alle Messwerte liegen im Intervall ½ m / 3 s; m þ 3 s % 1Þ Nach DIN 1319 soll die Bezeichnung „Fehler“ durch „Messabweichung“ (kurz: Abweichung) ersetzt werden. Grobe Fehler sind vermeidbar und bleiben ebenso wie systematische Fehler unberücksichtigt. © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 L. Papula, Mathematische Formelsammlung, DOI 10.1007/978-3-658-16195-8_11
2 Auswertung einer Messreihe (4) 305 (5) Bei einer „unendlichen“ Messreihe würde der Messwert x ¼ m mit der größten Häufigkeit auftreten. Wären Messungen ohne Messfehler möglich, so würde man stets den Messwert x ¼ m erhalten. Daher wird der Mittelwert m häufig auch als „wahrer“ Wert der Messgröße X bezeichnet. Die Standardabweichung s ist ein geeignetes Maß für die Streuung der einzelnen Messwerte um ihren Mittelwert m (s bestimmt im Wesentlichen die Breite der Glockenkurve). 1 Ð j ðxÞ ist normiert: j ðxÞ dx ¼ 1 (alle Messwerte liegen im Intervall ð/ 1; 1ÞÞ (6) Standardisierte Normalverteilung /1 f(x) ðm ¼ 0; s ¼ 1Þ: 0,4 f(x) = 1 1 / x2 j ðxÞ ¼ pffiffiffiffiffiffiffi . e 2 2p –2 Absolutes Maximum bei x ¼ 0, –1 1 x2 1 · e– 2 √2p 2 x Wendepunkte bei x ¼ + 1. 2 Auswertung einer Messreihe Die normalverteilte Messreihe x1 ; x2 ; . . . ; xn bestehe aus n unabhängigen Messwerten gleicher Genauigkeit (gleiche Messmethode, gleiches Messinstrument, gleicher Beobachter). Mittelwert einer Messreihe Der „günstigste“ Schätzwert für den „wahren“ Wert der Messgröße X ist der arithmetische Mittelwert (auch arithmetisches Mittel genannt): n P x1 þ x2 þ . . . þ xn ¼ x! ¼ n i¼1 xi n Standardabweichung der Einzelmessung s ¼ vffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi uP u n u v2 ti ¼ 1 i n/1 ¼ vffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi uP u n u ðx / x!Þ 2 ti ¼ 1 i n/1 ðn ( 2Þ vi ¼ xi / x!: Abweichung des Messwertes xi vom Mittelwert x! ði ¼ 1; 2; . . . ; nÞ
306 XI Fehler- und Ausgleichsrechnung Die Standardabweichung s ist ein Schätzwert für den Parameter s (gleichen Namens) der normalverteilten Messgröße. Alte (aber weiterhin übliche) Bezeichnung für s: mittlerer Fehler der Einzelmessung ðmx Þ. n P Kontrolle: vi ¼ 0 i¼1 Standardabweichung des Mittelwertes vffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi u P u n v2 u t i¼1 i s ¼ s x! ¼ pffiffiffi ¼ n ðn / 1Þ n vffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi uP u n ðxi / x!Þ 2 u ti ¼ 1 nðn / 1Þ ðn ( 2Þ Alte (weiterhin übliche) Bezeichnung für sx! : mittlerer Fehler des Mittelwertes. Vertrauensintervall (Vertrauensbereich) Es lässt sich ein zum arithmetischen Mittelwert x! symmetrisches Intervall angeben, in dem der unbekannte Mittel- oder Erwartungswert m der normalverteilten Messgröße X mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit g (auch Vertrauensniveau oder statistische Sicherheit genannt) vermutet wird (sog. Vertrauensintervall oder Vertrauensbereich). s Vertrauensgrenzen: x! + t . pffiffiffi n (obere bzw. untere Grenze) + Vertrauensbereich (Vertrauensintervall): s x! / t . pffiffiffi ; n s x! þ t . pffiffiffi n ) Vertrauensgrenzen x–t s √n x x+t s √n x 2t s √n Der Faktor t hängt dabei noch vom gewählten Vertrauensniveau g (z. B. g ¼ 95 %) und der Anzahl n der Einzelmessungen ab und kann der nachfolgenden Tabelle auf Seite 302 entnommen werden (sie enthält die t-Werte für die in der Praxis üblichen statistischen Sicherheiten). Regel: Je größer die statistische Sicherheit, umso breiter das Vertrauensintervall! In Naturwissenschaft und Technik wird meist g ¼ 95 % gewählt.
2 Auswertung einer Messreihe 307 Tabelle: Werte für den Zahlenfaktor (Parameter) t in Abhängigkeit von der Anzahl n der Messwerte und dem gewählten Vertrauensniveau g Anzahl n der Messwerte Vertrauensniveau (statistische Sicherheit) g ¼ 68;3 % g ¼ 90 % g ¼ 95 % g ¼ 99 % 2 1,84 6,31 12,71 63,66 3 1,32 2,92 4,30 9,93 4 1,20 2,35 3,18 5,84 5 1,15 2,13 2,78 4,60 6 1,11 2,02 2,57 4,03 7 1,09 1,94 2,45 3,71 8 1,08 1,90 2,37 3,50 9 1,07 1,86 2,31 3,36 10 1,06 1,83 2,26 3,25 15 1,04 1,77 2,14 2,98 20 1,03 1,73 2,09 2,86 30 1,02 1,70 2,05 2,76 50 1,01 1,68 2,01 2,68 100 .. . 1,00 .. . 1,66 .. . 1,98 .. . 2,63 .. . 1 1,00 1,65 1,96 2,58 Messergebnis s x ¼ x! + Dx ¼ x! + t . pffiffiffi n x!: Dx : arithmetischer Mittelwert Messunsicherheit (halbe Breite des Vertrauensbereiches)
308 & XI Fehler- und Ausgleichsrechnung Beispiel Widerstandsmessung ðn ¼ 6 EinzelmessungenÞ i Ri W Ri / R! W 0,2 ðRi / R!Þ 2 W2 1 60,3 0,04 2 60,2 0,1 0,01 3 59,9 / 0,2 0,04 4 59,9 / 0,2 0,04 5 60,2 0,1 0,01 6 P 60,1 0,0 0,00 360,6 0 0,14 6 P Ri 360;6 W ¼ 60;1 W ¼ 6 6 vffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi u 6 u P rffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ! 2 u t i ¼ 1 ðRi / R Þ 0;14 W 2 s ¼ ¼ ¼ 5 6/1 R! ¼ i¼1 ¼ 0;167 W Bei einer statistischen Sicherheit von g ¼ 95 % entnehmen wir der Tabelle der t-Faktoren den Wert t ¼ 2;57 für n ¼ 6. Messunsicherheit: s 0;167 W DR ¼ t . pffiffiffi ¼ 2;57 . pffiffiffi ¼ 0;175 W ' 0;2 W n 6 Messergebnis: R ¼ R! + DR ¼ ð60;1 + 0;2Þ W & 3 Gaußsches Fehlerfortpflanzungsgesetz Hinweis: Bei der Fehlerfortpflanzung werden für die Messunsicherheiten meist die Standardabweichungen der Mittelwerte verwendet. 3.1 Gaußsches Fehlerfortpflanzungsgesetz für eine Funktion von zwei unabhängigen Variablen Das Messergebnis für zwei direkt gemessene Größen x und y laute: x ¼ x! + Dx ; y ¼ y! + Dy ðDx ¼ sx!; Dy ¼ sy!Þ Für die von x und y abhängige Größe z ¼ f ðx; yÞ gilt dann: Mittelwert z! !z ¼ f ð x!; y!Þ Regel: In z ¼ f ðx; yÞ werden für x und y deren Mittelwerte eingesetzt.
3 Gaußsches Fehlerfortpflanzungsgesetz 309 Standardabweichung des Mittelwertes (mittlerer Fehler des Mittelwertes) rffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi Dz ¼ sz! ¼ ð fx ð x!; y!Þ DxÞ 2 þ ð fy ð x!; y!Þ DyÞ 2 (Gaußsches Fehlerfortpflanzungsgesetz für die Standardabweichung des Mittelwertes) ) fx ð x!; y! Þ Partielle Ableitungen 1. Ordnung von z ¼ f ðx; yÞ an der Stelle x ¼ x!; y ¼ y! fy ð x!; y!Þ Messergebnis z ¼ ! z + Dz & Beispiel Wir berechnen die Turmhöhe h sowie den mittleren Fehler des Mittelwertes von h aus der Entfernung e und dem Erhebungswinkel a: e ¼ ð75;2 + 2;5 mÞ; a ¼ ð30 + 1Þ " Aus dem rechtwinkligen Dreieck folgt: h tan a ¼ ) h ¼ h ðe; aÞ ¼ e . tan a e ! Þ ¼ e! . tan a ! ¼ h! ¼ h ð e!; a ¼ 75;2 m . tan 30 " ¼ 43;417 m ' 43;4 m Partielle Ableitungen 1. Ordnung an der Stelle e! ¼ 75;2 m, a ¼ 30 " : @h ¼ tan a @e ) @h ! Þ ¼ tan 30 " ¼ 0;5774 ð e!; a @e @h e ¼ @a cos 2 a ) @h 75;2 m !Þ ¼ ð e!; a ¼ 100;2667 m @e cos 2 30 " Mittlerer Fehler des Mittelwertes (Standardabweichung des Mittelwertes): ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi s3 22 3 22ffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi @h @h Dh ¼ De þ Da ¼ ð0;5774 . 2;5 mÞ 2 þ ð100;2667 m . 0;01745Þ 2 ¼ @e @a ¼ 2;2683 m ' 2;3 m ðDa muss aus Dimensionsgründen im Bogenmaß angegeben werden: Da ¼ 1" ' 0;017 45 rad:Þ Messergebnis: h ¼ h + Dh ¼ ð43;4 + 2;3Þ m Die Turmhöhe beträgt h! ¼ 43,4 m bei einer Messunsicherheit von Dh ¼ 2,3 m (prozentual ' 5,3 %). &
310 XI Fehler- und Ausgleichsrechnung Gaußsches Fehlerfortpflanzungsgesetz für spezielle Funktionen (C 2 R) Funktion z ¼ x þy z ¼ x /y z ¼ Cxy z ¼ C x y z ¼ Cxayb Standardabweichung des Mittelwertes (mittlerer Fehler des Mittelwertes) Dz ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ðDxÞ 2 þ ðDyÞ 2 sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " " " "2 " "2 " Dz " " " " " " " ¼ " Dx " þ " Dy " " !z " " x! " " y! " sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi "2 " "2 " " " " " " Dz " " " " " ¼ " a Dx " þ " b Dy " " !z " " x! " " y! " (absoluter Fehler) ðrelativer FehlerÞ ðrelativer FehlerÞ Prozentualer Fehler ¼ (relativer Fehler) . 100 % 3.2 Gaußsches Fehlerfortpflanzungsgesetz für eine Funktion von n unabhängigen Variablen Das Messergebnis von n direkt gemessenen Größen x1 ; x2 ; . . . ; xn laute wie folgt: xi ¼ x!i + Dxi ðDxi ¼ sx!i ; i ¼ 1; 2; . . . ; nÞ Für die von x1 ; x2 ; . . . ; xn abhängige indirekte Messgröße y ¼ f ðx1 ; x2 ; . . . ; xn Þ gelten dann folgende Formeln für den Mittelwert y! und die Standardabweichung Dy: y! ¼ f ð x!1 ; x!2 ; . . . ; x!n Þ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi Dy ¼ ð fx1 Dx1 Þ 2 þ ð fx2 Dx2 Þ 2 þ . . . þ ð fxn Dxn Þ 2 Messergebnis: fx1 ; fx2 ; . . . ; fxn : y ¼ y! + Dy Partielle Ableitungen 1. Ordnung von y ¼ f ðx1 ; x2 ; . . . ; xn Þ an der Stelle x1 ¼ x!1 ; x2 ¼ x!2 ; . . . ; xn ¼ x!n Hinweis: Für Summen und Produkte aus mehr als zwei unabhängigen Messgrößen gelten ähnliche Formeln wie bei zwei unabhängigen Messgrößen (siehe Tabelle in Abschnitt 3.1). 4 Lineares Fehlerfortpflanzungsgesetz Das lineare Fehlerfortpflanzungsgesetz liefert eine obere Fehlerschranke für den absoluten Fehler einer von mehreren Messgrößen abhängigen „indirekten“ Messgröße (Fehlerabschätzung mit Hilfe des totalen Differentials). Diese Fehlerschranke wird als maximaler oder größtmöglicher Fehler oder maximale Messunsicherheit des Mittelwertes bezeichnet.
4 Lineares Fehlerfortpflanzungsgesetz 311 Bei zwei unabhängigen Messgrößen gilt ðz ¼ f ðx; yÞÞ: Dz max ¼ j fx ð x!; y!Þ Dx j þ j fy ð x!; y!Þ Dy j Messergebnis: z ¼ !z + Dz max (mit !z ¼ f ð! x; y!ÞÞ fx ; fy : Partielle Ableitungen 1. Ordnung von z ¼ f ðx; yÞ für x ¼ x!; y ¼ y! Dx; Dy: Messunsicherheiten der unabhängigen Messgrößen (Standardabweichungen der beiden Mittelwerte) Das lineare Fehlerfortpflanzungsgesetz wird häufig für !berschlagsrechnungen verwendet, insbesondere auch dann, wenn die Messunsicherheiten der unabhängigen Größen unbekannt sind und man daher auf Schätzwerte angewiesen ist. Lineares Fehlerfortpflanzungsgesetz für spezielle Funktionen (C 2 R) Funktion Maximale Messunsicherheit des Mittelwertes z ¼ x þy z ¼ x /y z ¼ Cxy z ¼ C x y z ¼ Cxayb Dz max ¼ Dx þ Dy (absoluter Fehler) " " " " " " " " Dz max " " " " " ¼ " Dx " þ " Dy " " " !z " " x! " " y! " ðrelativer FehlerÞ " " " " " " " " " Dz max " " " " ¼ " a Dx " þ " b Dy " " " !z " " x! " " y! " ðrelativer FehlerÞ Entsprechende „lineare Fehlerfortpflanzungsgesetze“ gelten auch für Summen mit mehr als zwei Summanden und Potenzprodukte mit mehr als zwei Faktoren. Bei n unabhängigen Messgrößen gilt analog ðy ¼ f ðx1 ; x2 ; . . . ; xn ÞÞ: Dy max ¼ j fx1 Dx1 j þ j fx2 Dx2 j þ . . . þ j fxn Dxn j Messergebnis: y ¼ y! + Dy max (mit y! ¼ f ð! x1 ; x!2 ; . . . ; x!n ÞÞ In die partiellen Ableitungen 1. Ordnung der Funktion y ¼ f ðx1 ; x2 ; . . . ; xn Þ sind die Mittelwerte der unabhängigen Messgrößen einzusetzen, Dx1 ; Dx2 ; . . . ; Dxn sind die Messunsicherheiten (Standardabweichungen der Mittelwerte) oder deren Schätzwerte. & Beispiel Maximaler Fehler der Turmhöhe (Beispiel aus Abschnitt 3.1): " " " " " @h " " @h " Dh max ¼ "" De "" þ "" Da "" ¼ j 0;5774 . 2;5 m j þ j 100;2667 m . 0;017 45 j ¼ @e @a ¼ 1;4435 m þ 1;7497 m ¼ 3;1932 m ' 3;2 m &
312 XI Fehler- und Ausgleichsrechnung 5 Ausgleichskurven 5.1 Ausgleichung nach dem Gaußschen Prinzip der kleinsten Quadrate Unter einer Ausgleichskurve versteht man eine Kurve, die sich n vorgegebenen Messpunkten Pi ¼ ðxi ; yi Þ mit i ¼ 1; 2; . . . ; n „optimal“ anpasst: y Pi = (xi ; yi ) vi yi Ausgleichskurve y = f(x) f(xi ) xi x Man bestimmt sie nach Gauß wie folgt: 1. Zunächst muss man anhand des konkreten Falles eine Entscheidung über den speziellen Funktionstyp, der der Ausgleichsrechnung zugrunde gelegt werden soll, treffen (z. B. Gerade, Parabel, Potenz- oder Exponentialfunktion). Der Lösungsansatz y ¼ f ðxÞ enthält dabei noch gewisse Parameter a; b; c; . . . : 2. Dann wird für jeden Messpunkt Pi ¼ ðxi ; yi Þ die vertikale Abweichung vi ¼ yi / f ðxi Þ von der Ausgleichskurve y ¼ f ðxÞ bestimmt und daraus die Summe der Abweichungsquadrate: S ða; b; c; . . .Þ ¼ n P i¼1 v 2i ¼ n P i¼1 ½ yi / f ðxi Þ% 2 Sie hängt noch von den Kurvenparametern a; b; c; . . . ab. 3. Nach Gauß passt sich diejenige Kurve den vorgegebenen Messpunkten „am besten“ an, für die diese Summe minimal wird (Methode der kleinsten Quadrate). Die Parameter a; b; c; . . . lassen sich dann aus den sog. Normalgleichungen (Extremalbedingungen) @S ¼ 0; @a berechnen. @S ¼ 0; @b @S ¼ 0; . . . @c
5 Ausgleichskurven 313 Einfache Lösungsansätze für spezielle Ausgleichskurven Lösungsansatz Parameter Lineare Funktion (Gerade): y ¼ ax þ b a; b Quadratische Funktion (Parabel): y ¼ ax2 þ bx þ c a; b; c Polynomfunktion vom Grade n: y ¼ an x n þ an / 1 x n / 1 þ . . . þ a1 x þ a0 an ; an / 1 ; . . . ; a1 ; a0 Potenzfunktion: y ¼ a . xb a; b Exponentialfunktion: y ¼ a . e bx a; b Logarithmusfunktion: y ¼ a . ln ðb xÞ a; b Gebrochenrationale Funktionen: y ¼ a ; x þb y ¼ ax þ b b ¼ aþ x x y ¼ ax ; x þb a; b Exponential- und Potenzfunktion lassen sich im halb- bzw. doppellogarithmischen Maßstab durch lineare Funktionen, d. h. durch Geraden darstellen: Exponentialfunktion y ¼ a . e bx : ln y ¼ ln ða . e b x Þ ¼ ln a þ ln e b x ¼ ln a þ b x . ln e ¼ b x þ ln a |{z} 1 Mit z ¼ ln y und c ¼ ln a erhalten wir die Gerade z ¼ b x þ c : Potenzfunktion y ¼ a . x b : ln y ¼ ln ða . x b Þ ¼ ln a þ ln x b ¼ ln a þ b . ln x ¼ b . ln x þ ln a Mit u ¼ ln x; v ¼ ln y und c ¼ ln a erhalten wir die Gerade v ¼ b u þ c . Hinweis: Für die linearisierte Exponential- bzw. Potenzfunktion ist die Summe der Abweichungsquadrate nur für die transformierten Wertepaare minimal, nicht aber für die Wertepaare selbst. Die mit dem vereinfachten Verfahren berechneten Werte sind daher nur (für die Praxis jedoch meist völlig ausreichende) Näherungen der Kurvenparameter. 5.2 Ausgleichs- oder Regressionsgerade Diejenige Gerade y ¼ a x þ b, die sich n vorgegebenen Messpunkten Pi ¼ ðxi ; yi Þ „optimal“ anpasst, heißt Ausgleichs- oder Regressionsgerade ði ¼ 1; 2; . . . ; n; n ( 3Þ. Steigung a (auch Regressionskoeffizient genannt) und Achsenabschnitt b werden wie folgt berechnet:
314 XI Fehler- und Ausgleichsrechnung n. a ¼ 3 n P i¼1 n P i¼1 b ¼ D¼ n . 3 xi yi / x 2i i¼1 i¼1 23 xi 2 n P i¼1 x 2i / 3 yi 3 / i¼1 xi n P i¼1 D n P 2 n P i¼1 D 23 n P n P 22 yi 23 xi n P i¼1 2 xi yi ð,,Hilfsgröße‘‘) Die Ausgleichsgerade kann auch in der symmetrischen Form y / y! ¼ a ðx / x!Þ dargestellt werden. Sie verläuft durch den sog. „Schwerpunkt“ S ¼ ð x!; y!Þ der aus den n Messpunkten gebildeten Punktwolke ð x!; y!: Mittelwerte der x- bzw. y-Koordinaten der n Messpunkte; a: Regressionskoeffizient). Korrelationskoeffizient n P xi yi / n x! y! i¼1 ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi r ¼ s3 2ffi ; 23 n n P 2 P 2 2 2 y i / n y! x i / n x! /1 ) r ) 1 i¼1 i¼1 Die n Messpunkte liegen immer dann nahezu auf einer Geraden, wenn r sich nur wenig von / 1 oder þ 1 unterscheidet. Im Falle j r j ¼ 1 liegen die Messpunkte exakt auf einer Geraden. & Beispiel Wir zeigen zunächst, dass die 5 Messpunkte P1 ¼ ð0; 0;6Þ; P2 ¼ ð2; 3;9Þ; P3 ¼ ð3; 5;8Þ; P4 ¼ ð5; 9;7Þ und P5 ¼ ð8; 14;6Þ nahezu auf einer Geraden liegen und bestimmen dann die Ausgleichsgerade mit Hilfe der folgenden Tabelle: x 2i y 2i i xi yi xi yi 1 0 0,6 0 0,36 2 2 3,9 4 15,21 7,8 17,4 0 3 3 5,8 9 33,64 4 5 9,7 25 94,09 48,5 5 P 8 14,6 64 213,16 116,8 18 34,6 102 356,46 190,5
5 Ausgleichskurven 315 Berechnung des Korrelationskoeffizienten r n P x! ¼ i¼1 xi n n P 18 ¼ 3;6 ; ¼ 5 y! ¼ i¼1 yi ¼ n 34;6 ¼ 6;92 5 n P xi yi / n x! y! 190;5 / 5 . 3;6 . 6;92 i¼1 r ¼ vffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ! !ffi ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ 0;9994 u n n u P P ð102 / 5 . 3;6 2 Þ ð356;46 / 5 . 6;92 2 Þ t x 2i / n x! 2 y 2i / n y! 2 i¼1 i¼1 r ¼ 0;9994 ' 1 ) Die Punkte liegen nahezu auf einer Geraden. Bestimmung der Ausgleichsgeraden y = a x + b 3 n 22 n P P D ¼ n. x 2i / xi ¼ 5 . 102 / 18 2 ¼ 186 i¼1 n. n P i¼1 3 x i yi / n P 23 xi n P 2 yi 5 . 190;5 / 18 . 34;6 ¼ 1;773 186 3 n 23 n 2 3 n 23 n 2 P 2 P P P xi yi / xi xi yi 102 . 34;6 / 18 . 190;5 i¼1 i¼1 i¼1 b ¼ i¼1 ¼ 0;539 ¼ 186 D a ¼ i¼1 i¼1 i¼1 D Ausgleichsgerade: ¼ y ¼ 1;773 x þ 0;539 & 5.3 Ausgleichs- oder Regressionsparabel Diejenige Parabel y ¼ a x 2 þ b x þ c, die sich den n Messpunkten Pi ¼ ðxi ; yi Þ „optimal“ anpasst, heißt Ausgleichs- oder Regressionsparabel ði ¼ 1; 2; . . . ; n; n ( 4Þ. Die Kurvenparameter a; b und c lassen sich aus den folgenden Normalgleichungen eindeutig bestimmen ( lineares Gleichungssystem mit drei Gleichungen und drei Unbekannten a; b und c): 3 n P i¼1 3 n P i¼1 3 n P i¼1 x 4i x 3i x 2i 2 3 .aþ 2 i¼1 3 .aþ 2 n P i¼1 3 .aþ n P n P i¼1 x 3i x 2i 2 3 .bþ 2 i¼1 3 .bþ n P n P i¼1 x 2i .c ¼ 2 xi 2 xi 2 .bþn.c ¼ .c ¼ n P i¼1 yi n P i¼1 n P i¼1 x 2i yi x i yi
316 XII Fourier-Transformationen Hinweis: Die in den Beispielen benötigten Fourier-Transformationen wurden der Tabelle 1 in Abschnitt 6 entnommen (Angabe der laufenden Nummer und der Parameterwerte). 1 Grundbegriffe Fourier-Transformation Die Fourier-Transformation ist eine Integraltransformation. Sie ordnet einer nichtperiodischen (in den Anwendungen meist zeitabhängigen) Funktion f ðtÞ, / 1 < t < 1 wie folgt eine Funktion F ðwÞ der reellen Variablen w zu 1Þ : 1 ð F ðwÞ ¼ f ðtÞ . e / j w t dt /1 Das uneigentliche Integral der rechten Seite heißt Fourier-Integral. Es existiert, wenn f ðtÞ absolut integrierbar ist, d. h. 1 Ð /1 j f ðtÞj dt < 1 gilt. Geometrische Deutung: Die Fläche unter der Kurve y ¼ j f ðtÞj besitzt einen endlichen Wert. Bezeichnungen: f ðtÞ: F ðwÞ: Originalfunktion (Zeitfunktion) Bildfunktion (Fourier-Transformierte von f ðtÞ, Spektraldichte) Weitere symbolische Schreibweisen: F ðwÞ ¼ F f f ðtÞg F: ðFourier-Transformierte von f ðtÞÞ Fourier-Transformationsoperator f ðtÞ "///! F ðwÞ (Korrespondenz) Originalfunktion f ðtÞ und Bildfunktion F ðwÞ ¼ F f f ðtÞg bilden ein zusammengehöriges Funktionenpaar. 1Þ Die Variable w ist bei zeitabhängigen Funktionen die Kreisfrequenz. © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 L. Papula, Mathematische Formelsammlung, DOI 10.1007/978-3-658-16195-8_12
1 Grundbegriffe 317 Anmerkungen (1) Wegen der im Fourier-Integral enthaltenen (komplexen) Exponentialfunktion spricht man häufig auch von der exponentiellen Fourier-Transformation. (2) Die Fourier-Transformierte F ðwÞ ist eine im Allgemeinen komplexwertige und stetige Funktion der reellen Variablen w, die im Unendlichen verschwindet: lim F ðwÞ ¼ 0 (3) Eine Funktion f ðtÞ heißt Fourier-transformierbar, wenn das Fourier-Integral F ðwÞ existiert. Die Menge aller (transformierbaren) Originalfunktionen wird als Originalbereich, die Menge der zugeordneten Bildfunktionen als Bildbereich bezeichnet. & Beispiel ( jwj ! 1 f ðtÞ ¼ f (t) 1 für 0 jtj ) a ) 1 jtj > a Die Fourier-Transformierte dieses Rechteckimpulses existiert (Fläche unter der Kurve ¼ 2 a): 1 ð F ðwÞ ¼ f ðtÞ . e / j w t dt ¼ /1 ða 1 . e / j w t dt ¼ t¼/a –a + 1 . e /jwt /jw a )a t¼/a ¼ / 1 1 2 . sin ða wÞ ¼ ðe j a w / e / j a w Þ ¼ . 2 j . sin ða wÞ ¼ j w |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} jw w 2 j . sin ða wÞ Hinweis: F ð0Þ ¼ e j x / e / i x ¼ 2 j . sin x 1 Ð /1 f ðtÞ . e 0 dt ¼ Ða /a mit t 1 ðe / j w a / e j w a Þ ¼ jw ðf ür w 6¼ 0Þ x ¼ a w, siehe VIII.7.3.2 1 dt ¼ F ( v) ¼ ½ t % a/ a ¼ a þ a ¼ 2 a 2a Somit gilt (für w 6¼ 0): F f f ðtÞ g ¼ F ðwÞ ¼ f ðtÞ "///! 2 . sin ða wÞ w v 2 . sin ða wÞ w & Inverse Fourier-Transformation Für die Rücktransformation aus dem Bild- in den Originalbereich schreibt man symbolisch F / 1 fFðwÞg ¼ f ðtÞ ðinverse Fourier-Transformierte) oder FðwÞ !///" f ðtÞ (Korrespondenz)
318 XII Fourier-Transformationen Die Rücktransformation ist durchführbar, wenn f ðtÞ stückweise monoton, stetig und absolut integrierbar ist und in den eventuell vorhandenen Sprungstellen die beiderseitigen Grenzwerte existieren. Es gilt dann die folgende Integraldarstellung für die Originalfunktion: 1 f ðtÞ ¼ . 2p 1 ð F ðwÞ . e j w t dw /1 In den Sprungstellen liefert das uneigentliche Integral der rechten Seite das arithmetische Mittel der beiderseitigen Grenzwerte. & Beispiel ( F ðwÞ ¼ 1 0 für jwj ) w0 F ( v) ) 1 jwj > w0 Aus der (rechteckigen) Bildfunktion F ðwÞ lässt sich wie folgt die zugehörige Originalfunktion gewinnen: – v0 f ðtÞ ¼ 1 . 2p 1 ð F ðwÞ . e j w t dw ¼ /1 1 . 2p wð0 1 . e j t w dw ¼ w¼/w0 v0 v 1 1 0 . ½ e j t w% w w ¼ / w0 ¼ 2p jt 1 1 1 1 1 1 sin ðw 0 tÞ . ðe j w 0 t / e / j w 0 t Þ ¼ . . 2 j . sin ðw 0 tÞ ¼ . sin ðw 0 tÞ ¼ . ¼ p t 2 j |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} pt 2j pt p t 2 j . sin ðw 0 tÞ ðf ür t 6¼ 0Þ Hinweis: e j x / e / j x ¼ 2 j . sin x f ð0Þ ¼ 1 . 2p wð0 1 . e 0 dw ¼ /w0 1 . 2p mit x ¼ w 0 t, siehe VIII.7.3.2 wð0 1 dw ¼ /w0 1 1 w0 0 ½w % w ðw 0 þ w 0 Þ ¼ /w0 ¼ 2p 2p p & Physikalische Deutung der Fourier-Transformation Die nichtperiodische zeitabhängige Funktion f ðtÞ kann als Grenzfall einer periodischen Funktion mit der Periode T ¼ 1 aufgefasst werden. Sie wird in ihre harmonischen Bestandteile zerlegt, die durch harmonische Schwingungen in der komplexen Exponentialform e j w t beschrieben werden (sog. Fourier-Analyse). Anders wie bei der Zerlegung periodischer Funktionen treten hier sämtliche Kreisfrequenzen aus dem Intervall / 1 < w < 1 auf. An die Stelle der komplexen Fourier-Koeffizienten c n tritt die Fourier-Transformierte F ðwÞ, aus dem Linienspektrum wird ein kontinuierliches Spektrum: periodische Zeitfunktion ! Linienspektrum nichtperiodische Zeitfunktion ! kontinuierliches Spektrum
1 Grundbegriffe 319 Im naturwissenschaftlich-technischen Bereich sind folgende Bezeichnungen üblich: F ðwÞ: Spektrum von f ðtÞ (Frequenzspektrum, Spektraldichte, Spektralfunktion) A ðwÞ ¼ j F ðwÞ j: Amplitudenspektrum (spektrale Amplitudendichte) j ðwÞ ¼ arg ðF ðwÞÞ: Phasenspektrum (spektrale Phasendichte) Polardarstellung der Fourier-Transformierten F ðwÞ ¼ j F ðwÞj . e j j ðwÞ ¼ A ðwÞ . e j j ðwÞ "quivalente Fourier-Darstellungen (in reeller Form) f ðtÞ: reelle Zeitfunktion (absolut integrierbar) Entwicklung nach Kosinus- und Sinusschwingungen 1 ð f ðtÞ ¼ ½ a ðwÞ . cos ðw tÞ þ b ðwÞ . sin ðw tÞ% dw 0 1 a ðwÞ ¼ . p 1 b ðwÞ ¼ . p a ðwÞ, b ðwÞ: 1 ð f ðtÞ . cos ðw tÞ dt /1 1 ð f ðtÞ . sin ðw tÞ dt /1 Spektralfunktionen (Amplitudendichten) Sonderfälle f ðtÞ: gerade Funktion ) b ðwÞ ¼ 0 (nur Kosinusschwingungen) f ðtÞ: ungerade Funktion ) a ðwÞ ¼ 0 (nur Sinusschwingungen) Entwicklung nach phasenverschobenen Sinusschwingungen 1 ð f ðtÞ ¼ B ðwÞ . sin ½w t þ j ðwÞ % dw 0 B ðwÞ ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ½ a ðwÞ % 2 þ ½ b ðwÞ % 2 ; p . B ðwÞ: Amplitudenspektrum j ðwÞ: Phasenspektrum tan j ðwÞ ¼ a ðwÞ b ðwÞ
320 XII Fourier-Transformationen Sonderfälle f ðtÞ B ðwÞ j ðwÞ A ðwÞ ¼ j F ðwÞ j gerade Funktion j aðwÞ j p= 2 (nur Kosinusglieder) p . j a ðwÞ j ungerade Funktion j bðwÞ j 0 (nur Sinusglieder) p . j b ðwÞ j Zusammenhang zwischen dem Spektrum F(w) und den Spektralfunktionen a(w) und b(w) F ðwÞ ¼ p ½a ðwÞ / j . b ðwÞ% A ðwÞ ¼ j F ðwÞ j ¼ p . B ðwÞ ¼ p . & Beispiel ( f ðtÞ ¼ 1 für 0 jtj ) a qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ½ a ðwÞ% 2 þ ½ b ðwÞ% 2 ) f (t) jtj > a 1 Die Fourier-Analyse dieses rechteckigen Impulses enthält ausschließlich Kosinusterme ð f ðtÞ ist eine gerade Funktion ) b ðwÞ ¼ 0Þ. Somit: 1 ð f ðtÞ ¼ –a aðwÞ . cos ðw tÞ dw a t 0 Bestimmung der Spektralfunktion (Amplitudendichte) a ðwÞ: a ðwÞ ¼ ¼ a ð0Þ ¼ 1 . p 2 p + 1 . p 1 ð f ðtÞ . cos ðw tÞ dt ¼ /1 1 . p ða 1 . cos ðw tÞ dt ¼ t¼/a sin ðw tÞ w )a t¼0 ¼ 1 . cos 0 dt ¼ 1 . p cos ðw tÞ dt ¼ t¼0 ða 1 dt ¼ /a 2 . p ða 1 dt ¼ 0 ðf ür w 6¼ 0Þ 2 2 2a ½ t % a0 ¼ ða / 0Þ ¼ p p p A (v) Amplitudenspektrum: A ðwÞ ¼ p . j aðwÞ j ¼ " " 2 "" sin ða wÞ "" ¼ p . " " ¼ p w " " " sin ða wÞ " " ¼ 2 "" " w A ð0Þ ¼ p . a ð0Þ ¼ p . ða 2 1 2 sin ða wÞ . ðsin ðw aÞ / sin 0 Þ ¼ . p w p w |ffl{zffl} 0 ða /a 2 . p 2a ¼ 2a p 2a v &
2 Spezielle Fourier-Transformationen 321 2 Spezielle Fourier-Transformationen Neben der exponentiellen Fourier-Transformation gibt es noch zwei weitere spezielle Fourier-Transformationen. Fourier-Kosinus-Transformation 1 ð Fc ðwÞ ¼ F c f f ðtÞg ¼ f ðtÞ . cos ðw tÞ dt 0 Fc ðwÞ: Fourier-Kosinus-Transformierte von f ðtÞ Für eine gerade Funktion gilt: F ðwÞ ¼ 2 . Fc ðwÞ Fourier-Sinus-Transformation 1 ð Fs ðwÞ ¼ F s f f ðtÞg ¼ f ðtÞ . sin ðw tÞ dt 0 Fs ðwÞ: Fourier-Sinus-Transformierte von f ðtÞ Für eine ungerade Funktion gilt: F ðwÞ ¼ / 2 j . Fs ðwÞ & Beispiel 8 t þa > > < f ðtÞ ¼ /t þ a > > : 0 für f (t) 9 /a ) t ) 0> > = 0 ) t ) a > > ; jtj ( a Für diese gerade Dreiecksfunktion erhalten wir mit Hilfe der Fourier-Kosinus-Transformation die folgende Bildfunktion: a –a a t
322 XII Fourier-Transformationen 1 ð ða F ðwÞ ¼ 2 . Fc ðwÞ ¼ 2 . f ðtÞ . cos ðw tÞ dt ¼ 2 . 0 ða ¼ 2. t¼0 ð/ t þ aÞ . cos ðw tÞ dt ¼ 0 + ½ / t . cos ðw tÞ þ a . cos ðw tÞ % dt ¼ 2 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral 232 mit a ¼ w / cos ðw tÞ t . sin ðw tÞ a / þ . sin ðw tÞ w2 w w )a t¼0 ¼ + ) cos ðw aÞ a . sin ðw aÞ a cos 0 0 . sin 0 a ¼ 2 / / þ . sin ðw aÞ þ þ / . sin 0 ¼ w2 w w w2 w w 3 2 3 2 cos ða wÞ a . sin ða wÞ a . sin ða wÞ 1 cos ða wÞ 1 ¼ 2 / / þ þ þ 0 / 0 ¼ 2 / þ ¼ w2 w w w2 w2 w2 3 2 / cos ða wÞ þ 1 2 ½ 1 / cos ða wÞ % ¼ 2 ¼ ð f ür w 6¼ 0Þ 2 w w2 1 ð ða F ð0Þ ¼ 2 . Fc ð0Þ ¼ 2 . 0 + ¼ 2 f ðtÞ . cos 0 dt ¼ 2 . / 1 2 t þ at 2 )a ða ð/ t þ aÞ . 1 dt ¼ 2 . 0 3 2 1 2 1 2 ¼ 2 / a þ a2 ¼ 2 . a ¼ a2 2 2 0 ð/ t þ aÞ dt ¼ 0 & Zusammenhang zwischen den Fourier-Transformationen F(w), Fc (w) und Fs (w) Jede Funktion f ðtÞ lässt sich wie folgt in eine Summe aus einer geraden Funktion gðtÞ und einer ungeraden Funktion h ðtÞ zerlegen: f ðtÞ ¼ 1 1 1 1 ½ f ðtÞ þ f ð/ tÞ % þ ½ f ðtÞ / f ð/ tÞ % ¼ gðtÞ þ h ðtÞ 2 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} 2 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} 2 2 gðtÞ h ðtÞ Dann gilt: F ðwÞ ¼ 1 1 G ðwÞ þ H ðwÞ ¼ G c ðwÞ / j . H s ðwÞ 2 2 G ðwÞ, H ðwÞ: Fourier-Transformierte von g ðtÞ bzw. h ðtÞ G c ðwÞ: Fourier-Kosinus-Transformierte von g ðtÞ H s ðwÞ: Fourier-Sinus-Transformierte von h ðtÞ Berechnung der Fourier-Transformation mit Hilfe von Korrespondenztabellen ! Tabelle 1 (Seite 338 bis 339): Exponentielle Fourier-Transformationen ! Tabelle 2 (Seite 340 bis 341): Fourier-Sinus-Transformationen ! Tabelle 3 (Seite 342 bis 343): Fourier-Kosinus-Transformationen
3 Wichtige „Hilfsfunktionen“ in den Anwendungen 323 3 Wichtige „Hilfsfunktionen“ in den Anwendungen 3.1 Sprungfunktionen Sprungfunktionen werden z. B. für Einschaltvorgänge benötigt. Sprungfunktion s (t) (Sprungstelle: t == 0) Einheitssprung, Heaviside-Funktion, Sigmafunktion (s-Funktion) s(t) ( s ðtÞ ¼ 0 1 f ür t < 0 ) 1 t ( 0 t Verschobene Sprungfunktion (Sprungstelle: t == a) s(t – a) ( s ðt / aÞ ¼ 0 1 f ür t < a ) 1 t ( a a t „Ausblenden“ mit Hilfe der s-Funktion Die Multiplikation einer Funktion f ðtÞ, / 1 < t < 1 mit der Sprungfunktion s ðtÞ bewirkt, dass alle Funktionswerte für t < 0 verschwinden, d. h. gleich Null gesetzt werden, während im Intervall t ( 0 alles beim Alten bleibt (sog. „Ausblenden“ im Intervall t < 0Þ: g (t) ( g ðtÞ ¼ f ðtÞ . s ðtÞ ¼ 0 f ðtÞ f ür t < 0 ) t ( 0 g (t) = f (t) g (t) = 0 t
324 & XII Fourier-Transformationen Beispiel ( f ðtÞ ¼ sin t ) g ðtÞ ¼ sin t . s ðtÞ ¼ 0 sin t f ür t < 0 t ( 0 f (t) ' g (t) 1 1 g (t) = sin t g (t) = 0 –1 t sin t t –1 & „Ausblenden“ im Intervall t < a g (t) ( g ðtÞ ¼ f ðtÞ . s ðt / aÞ ¼ 0 f ðtÞ f ür t < a ) t ( a a t „Ausblenden“ in den Intervallen t < a und t > b (mit a < b) g (t) g ðtÞ ¼ f ðtÞ . ½ s ðt / aÞ / s ðt / bÞ% ¼ ( ¼ 0 f ðtÞ f ür t < a; t > b ) a ) t ) b a & t g (t) Beispiel f ðtÞ ¼ sin t ; b a ¼ /p; b ¼ 2p g ðtÞ ¼ sin t . ½ s ðt þ pÞ / s ðt / 2 pÞ % ¼ ( ) /p ) t ) 2p sin t ¼ f ür 0 alle übrigen t 1 –π 2π t –1 &
3 Wichtige „Hilfsfunktionen“ in den Anwendungen 325 „Ausblenden“ einer verschobenen Funktion Die Funktion f ðtÞ wird zunächst um a verschoben und dann im Intervall t < a „ausgeblendet“: ( g ðtÞ ¼ f ðt / aÞ . s ðt / aÞ ¼ 0 f ðt / aÞ f ür t < a ) t ( a 3.2 Rechteckige Impulse Intervall: a ) t ) b f (t) ða < bÞ 1 f ðtÞ ¼ s ðt / aÞ / s ðt / bÞ ¼ ( ) a ) t ) b 1 ¼ f ür 0 alle übrigen t Symmetrisches Intervall: / a ) t ) a f ðtÞ ¼ s ðt þ aÞ / s ðt / aÞ ¼ ( ) jtj ) a 1 ¼ f ür 0 jtj > a a b t f (t) ða > 0Þ 1 –a a t f (t) Intervall: 0 ) t ) a f ðtÞ ¼ s ðtÞ / s ðt / aÞ ¼ ( ) 0 ) t ) a 1 f ür ¼ 0 alle übrigen t Intervall: 1 a f (t) /a ) t ) 0 f ðtÞ ¼ s ðt þ aÞ / s ðtÞ ¼ ( ) /a ) t ) 0 1 ¼ f ür 0 alle übrigen t t 1 –a t
326 XII Fourier-Transformationen 3.3 Diracsche Deltafunktion Für die Beschreibung lokalisierter Impulse (die nur in einem bestimmten Zeitpunkt T einwirken) benötigt man die sog. Diracsche Deltafunktion (d-Funktion, auch Dirac-Stoß oder Impulsfunktion genannt). Sie ist keine Funktion im üblichen Sinne, sondern eine sog. „verallgemeinerte Funktion“ (Distribution). Anschauliches Modell der Deltafunktion Ausgangspunkt ist ein rechteckiger Impuls (Stoß) der Breite a und der Höhe 1=a, dessen Stärke (entspricht dem Flächeninhalt) den Wert 1 besitzt: 1 ð f ðtÞ dt ¼ a . /1 f (t) 1/a 1 ¼ 1 a a T T +a t Mit abnehmender Breite nimmt die Höhe bei unverändertem Flächeninhalt immer mehr zu (siehe Bilderfolge a) ! b) ! c)). Im Grenzfall a ! 0 entsteht ein Impuls mit einer Breite nahe 0 und einer unendlich großen Höhe. f (t) f (t) f (t) 1/a 1/a 1/a a T a) a a t T b) T t c) t
3 Wichtige „Hilfsfunktionen“ in den Anwendungen 327 Symbolische Schreibweise und Darstellung der Deltafunktion d(t – T) ( d ðt / TÞ ¼ 0 1 f ür t 6¼ T ) ∞ t ¼ T T t Eigenschaften der Deltafunktion Normierung 1 ð d ðt / TÞ dt ¼ 1 ð,,Flächeninhalt‘‘ ¼ 1Þ /1 „Ausblendeigenschaft“ Für bestimmte Zeitfunktionen f ðtÞ , / 1 < t < 1 gilt: ) ( ðb a ) T ) b f ðTÞ d ðt / TÞ . f ðtÞ dt ¼ f ür 0 alle übrigen T a Anmerkungen (1) Die Integrale sind nur symbolisch zu verstehen, sie können nicht im üblichen Sinne „berechnet“ werden (es handelt sich um sog. „verallgemeinerte Integrale“). (2) Das „Ausblendintegral“ ist nur dann von null verschieden, wenn T zwischen a und b liegt. & Beispiele 2ðp ð1Þ 0 d ðt / pÞ . e / t . cos t dt ¼ f ðpÞ ¼ e / p . cos p ¼ e / p . ð/ 1Þ ¼ / e / p |fflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflffl} f ðtÞ Begründung: p liegt im Integrationsintervall. 1 ð ð2Þ /1 d ðt / T Þ . cos t dt ¼ f ðTÞ ¼ cos T |{z} f ðtÞ Begründung: Die reelle Zahl T liegt stets im Integrationsbereich ð/ 1 < T < 1Þ. &
328 XII Fourier-Transformationen „Verallgemeinerte Fourier-Transformierte“ der Deltafunktion 1 ð F fd ðt / TÞg ¼ F ðwÞ ¼ d ðt / TÞ . e / j w t dt ¼ e / j w T /1 Sonderfall T == 0 : F fd ðtÞg ¼ F ðwÞ ¼ 1 Das Frequenzspektrum enthält dann alle Frequenzen mit gleichem Gewicht (alle „Amplituden“ haben den Wert 1 ! sog. „weißes“ Spektrum). Zusammenhang zwischen der Delta- und der Sigmafunktion ðt ðt d ðt / TÞ dt ¼ s ðt / TÞ /1 d ðtÞ dt ¼ s ðtÞ /1 D s ðt / TÞ ¼ d ðt / TÞ Dt D s ðtÞ ¼ d ðtÞ Dt Die Deltafunktion ist somit die sog. „verallgemeinerte Ableitung“ der Sigmafunktion (Sprungfunktion). „Verallgemeinerte Ableitung“ einer Funktion f (t) Die sog. „verallgemeinerte Ableitung“ einer Funktion f ðtÞ, die an der Stelle t ¼ t 0 eine Sprungunstetigkeit aufweist und sonst für jedes t 6¼ t 0 stetig differenzierbar ist, wird wie folgt gebildet: D f ðtÞ d f ðtÞ ¼ þ a . d ðt / t 0 Þ ¼ f 0 ðtÞ þ a . d ðt / t 0 Þ Dt dt D f ðtÞ D ¼ f ðtÞ: Dt Dt „Verallgemeinerte Ableitung“ von f ðtÞ d f ðtÞ d ¼ f ðtÞ ¼ f 0 ðtÞ: dt dt „Gewöhnliche Ableitung“ von f ðtÞ a ¼ f ðt 0 þ 0Þ / f ðt 0 / 0Þ: Höhe des Sprunges an der Stelle t ¼ t 0 (Differenz der beiderseitigen Funktionsgrenzwerte an der Stelle t ¼ t 0 ) Die „verallgemeinerte Ableitung“ unterscheidet sich nur an der Sprungstelle t ¼ t 0 von der „gewöhnlichen Ableitung“ f 0 ðtÞ. An der Sprungstelle kommt noch ein Dirac-Stoß hinzu.
4 Eigenschaften der Fourier-Transformation (Transformationssätze) 329 4 Eigenschaften der Fourier-Transformation (Transformationssätze) 4.1 Linearitätssatz (Satz über Linearkombinationen) Für die Fourier-Transformierte einer Linearkombination von Originalfunktionen gilt: F fc 1 . f 1 ðtÞ þ c 2 . f 2 ðtÞ þ . . . þ c n . f n ðtÞg ¼ ¼ c 1 . F f f 1 ðtÞg þ c 2 . F f f 2 ðtÞg þ . . . þ c n . F f f n ðtÞg ¼ ¼ c 1 . F 1 ðwÞ þ c 2 . F 2 ðwÞ þ . . . þ c n . F n ðwÞ c 1 ; c 2 ; . . . ; c n : Reelle oder komplexe Konstanten F i ðwÞ ¼ F f f i ðtÞg : Fourier-Transformierte von f i ðtÞ Regel: ði ¼ 1; 2; . . . ; nÞ Es darf gliedweise transformiert werden, konstante Faktoren bleiben erhalten. Beispiel & g ðtÞ ¼ 2 . e / t . s ðtÞ þ 3 . e / 6 t . s ðtÞ ; F f gðtÞg ¼ ? Unter Verwendung der Korrespondenzen F fe / t . s ðtÞg ¼ 1 1 þ jw und F fe / 6 t . s ðtÞg ¼ 1 6 þ jw (Nr. 9 mit a ¼ 1 bzw. a ¼ 6) erhält man mit Hilfe des Linearitätssatzes: F f gðtÞg ¼ F f2 . e / t . s ðtÞ þ 3 . e / 6 t . s ðtÞg ¼ 2 . F f e / t . s ðtÞg þ 3 . F f e / 6 t . s ðtÞg ¼ ¼ 2. ¼ 1 1 2 ð6 þ j wÞ þ 3 ð1 þ j wÞ 12 þ 2 j w þ 3 þ 3 j w ¼ þ3. ¼ ¼ 1 þ jw 6 þ jw ð1 þ j wÞ ð6 þ j wÞ 6 þ jw þ 6 jw þ j 2 w2 15 þ 5 j w 15 þ j 5 w ¼ 6 þ 7 jw / w2 ð6 / w 2 Þ þ j 7 w & 4.2 "hnlichkeitssatz Die Originalfunktion f ðtÞ wird der "hnlichkeitstransformation t ! a t mit a 6¼ 0 unterworfen. Die neue Funktion g ðtÞ ¼ f ða tÞ zeigt dabei einen ähnlichen Kurvenverlauf wie f ðtÞ (gezeichnet: Bild a) f ðtÞ ¼ e / j t j , Bild b) g ðtÞ ¼ f ð2 tÞ ¼ e / 2 j t j Þ: f (t) g (t) g (t) = f (at) a) t b) t
330 XII Fourier-Transformationen Für die Fourier-Transformierte von g ðtÞ ¼ f ða tÞ gilt dann ( a 6¼ 0 : reell): F f f ða tÞg ¼ Regel: !w4 1 .F jaj a mit F ðwÞ ¼ F f f ðtÞg In der Bildfunktion F ðwÞ wird zunächst w durch w=a ersetzt, dann wird die neue Funktion F ðw=aÞ mit dem Kehrwert von j a j multipliziert. j a j < 1: Dehnung der Zeitachse j a j > 1: Stauchung der Zeitachse ! Dehnung der Frequenzachse a ¼ / 1: Richtungsumkehr der Zeitachse & ! Stauchung der Frequenzachse ! gðtÞ ¼ f ð/ tÞ Beispiel Unter Verwendung der Korrespondenz F ðwÞ ¼ F fe / j t j g ¼ 2 1 þ w2 ðNr: 8 mit a ¼ 1Þ erhalten wir für die Originalfunktion g ðtÞ ¼ e / j 2 t j ¼ e / 2 j t j die folgende Fourier-Transformierte ða ¼ 2Þ: !w4 1 1 2 1 1 4 F fe / 2 j t j g ¼ ¼ .F ¼ . ¼ ¼ 2 2 2 1 þ ðw=2Þ 2 1 þ w 2 =4 ð4 þ w 2 Þ=4 4 þ w2 & 4.3 Verschiebungssatz (Zeitverschiebungssatz) Die Originalfunktion f ðtÞ wird um die Strecke j a j auf der Zeitachse verschoben ( a > 0: nach rechts; a < 0: nach links). Man erhält die neue Funktion g ðtÞ ¼ f ðt / aÞ: f (t) g (t) t g (t) = f (t – a) a t Für die Fourier-Transformierte von g ðtÞ ¼ f ðt / aÞ gilt dann ð a 6¼ 0Þ: F f f ðt / aÞg ¼ e / j w a . F ðwÞ Regel: mit F ðwÞ ¼ F f f ðtÞg Die Bildfunktion F ðwÞ wird mit dem „Phasenfaktor“ e / j w a multipliziert. Bei einer Verschiebung im Zeitbereich bleibt das Amplitudenspektrum A ðwÞ ¼ j F ðwÞj erhalten.
4 Eigenschaften der Fourier-Transformation (Transformationssätze) & 331 Beispiel Die in Bild a) skizzierte „Stoßfunktion“ f ðtÞ mit der Bildfunktion F ðwÞ ¼ 2½ 1 þ cos ðw aÞ % a2 w2 wird um a nach rechts verschoben (siehe Bild b)). a) f (t) g (t) 1/a 1/a –a a t b) a 2a t Die Bildfunktion der verschobenen Funktion g ðtÞ ¼ f ðt / aÞ, 0 ) t ) 2 a lautet dann (unter Verwendung des Zeitverschiebungssatzes) wie folgt: F f gðtÞg ¼ e / j w a . F ðwÞ ¼ e / j w a . 2½ 1 þ cos ðw aÞ % 2½ 1 þ cos ðw aÞ % . e / j w a ¼ a2 w2 a2 w2 & 4.4 Dämpfungssatz (Frequenzverschiebungssatz) Die Originalfunktion f ðtÞ wird mit e j w 0 t multipliziert („Modulation“). Die FourierTransformierte der neuen Funktion g ðtÞ ¼ e j w 0 t . f ðtÞ lautet dann (w 0 : reell): F fe j w 0 t . f ðtÞg ¼ F ðw / w 0 Þ Regel: & mit F ðwÞ ¼ F f f ðtÞg Einer Multiplikation im Zeitbereich mit e j w 0 t entspricht im Frequenzbereich eine Frequenzverschiebung um w 0 ðw wird in F ðwÞ durch w / w 0 ersetztÞ. Beispiel f (t) Der Rechteckimpuls ( 1 f ðtÞ ¼ f ür 0 jtj ) T 1 ) jtj > T ¼ ¼ s ðt þ TÞ / s ðt / TÞ –T mit der Bildfunktion F ðwÞ ¼ F f f ðtÞg ¼ T t 2 . sin ðw TÞ w soll „moduliert“ werden. Der „gedämpfte“ Rechteckimpuls gðtÞ ¼ e j w 0 t . f ðtÞ besitzt dann die folgende Fourier-Transformierte: F f gðtÞg ¼ F fe j w 0 t . f ðtÞg ¼ F ðw / w 0 Þ ¼ 2 . sin ½ ðw / w 0 Þ T % w / w0 &
332 XII Fourier-Transformationen 4.5 Ableitungssätze (Differentiationssätze) 4.5.1 Ableitungssatz (Differentiationssatz) für die Originalfunktion Die Fourier-Transformierten der Ableitungen der Originalfunktion f ðtÞ nach der Variablen t lauten wie folgt: 1. Ableitung F f f 0 ðtÞg ¼ j w . F ðwÞ mit F ðwÞ ¼ F f f ðtÞg f 0 ðtÞ ist Fourier-transformierbar und der Grenzwert von Voraussetzung: f ðtÞ für j t j ! 1 verschwindet. 2. Ableitung F f f 00 ðtÞg ¼ ð j wÞ 2 . F ðwÞ ¼ / w 2 . F ðwÞ mit F ðwÞ ¼ F f f ðtÞg f 00 ðtÞ ist Fourier-transformierbar und die Grenzwerte von f ðtÞ und Voraussetzung: f 0 ðtÞ für j t j ! 1 verschwinden. n-te Ableitung F ff ðnÞ ðtÞg ¼ ð j wÞ n . F ðwÞ f ðnÞ ðtÞ ist Fourier-transformierbar und die Grenzwerte f ðtÞ; f 0 ðtÞ; . . . ; f ðn / 1Þ ðtÞ für j t j ! 1 verschwinden. Voraussetzung: Regel: & mit F ðwÞ ¼ F f f ðtÞg von Jeder Differentiationsschritt im Originalbereich bewirkt eine Multiplikation mit dem Faktor j w im Bildbereich. Beispiel Ausgehend von der (als bekannt vorausgesetzten) Korrespondenz pffiffiffiffiffiffiffiffi 2 2 f ðtÞ ¼ e / 0;5 t "///! F ðwÞ ¼ 2 p . e / 0;5 w 2 lässt sich die Bildfunktion von gðtÞ ¼ t . e / 0;5 t wie folgt aus dem Ableitungssatz bestimmen ðgðtÞ ist –– vom Vorzeichen abgesehen –– genau die 1. Ableitung von f ðtÞÞ: f ðtÞ ¼ e / 0;5 t 2 ) 2 2 f 0 ðtÞ ¼ e / 0;5 t . ð/ tÞ ¼ / t . e / 0;5 t ¼ / g ðtÞ F f f 0 ðtÞg ¼ F f/ gðtÞg ¼ / F f gðtÞg ¼ j w . F ðwÞ ¼ j w . 2 F f gðtÞg ¼ F ft . e / 0;5 t g ¼ / j w . pffiffiffiffiffiffiffiffi 2 2 p . e / 0;5 w pffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffi 2 2 2 p . e / 0;5 w ¼ / j . 2 p . w . e / 0;5 w &
4 Eigenschaften der Fourier-Transformation (Transformationssätze) 333 4.5.2 Ableitungssatz (Differentiationssatz) für die Bildfunktion Die Ableitungen der Fourier-Transformierten F ðwÞ ¼ F f f ðtÞg nach der Variablen w lauten wie folgt: 1. Ableitung F 0 ðwÞ ¼ ð/ j Þ 1 . F ft 1 . f ðtÞg ¼ / j . F ft . f ðtÞg Voraussetzung: Die Funktion t . f ðtÞ ist Fourier-transformierbar. 2. Ableitung F 00 ðwÞ ¼ ð/ j Þ 2 . F ft 2 . f ðtÞg ¼ / F ft 2 . f ðtÞg Voraussetzung: Die Funktion t 2 . f ðtÞ ist Fourier-transformierbar. n-te Ableitung F ðnÞ ðwÞ ¼ ð/ j Þ n . F ft n . f ðtÞg Voraussetzung: Die Funktion t n . f ðtÞ ist Fourier-transformierbar. Regel: & Die n-te Ableitung der Bildfunktion F ðwÞ ¼ F f f ðtÞg erhält man als FourierTransformierte der mit der Potenz t n multiplizierten Originalfunktion f ðtÞ, multipliziert mit ð/ jÞ n . Dieser Satz wird daher auch als Multiplikationssatz bezeichnet. Beispiel 2 Die Fourier-Transformierte von g ðtÞ ¼ t . e / 0;5 t lässt sich auch mit Hilfe des Ableitungssatzes für die Bildfunktion aus der als bekannt vorausgesetzten Korrespondenz f ðtÞ ¼ e / 0;5 t 2 "///! F ðwÞ ¼ pffiffiffiffiffiffiffiffi 2 2 p . e / 0;5 w ðNr: 13 mit a ¼ 0,5Þ gewinnen, da g ðtÞ ¼ t . f ðtÞ ist: 2 F 0 ðwÞ ¼ / j . F f t . f ðtÞg ¼ / j . F f g ðtÞg ¼ / j . F ft . e / 0;5 t g Nach Multiplikation mit j folgt aus dieser Gleichung unter Beachtung von j 2 ¼ / 1: 2 4 d !pffiffiffiffiffiffiffi 2 2 p . e / 0;5 w ¼ dw pffiffiffiffiffiffiffiffi 2 . ð/ wÞ ¼ / j . 2 p . w . e / 0;5 w F f gðtÞg ¼ F ft . e / 0;5 t g ¼ j . F 0 ðwÞ ¼ j . ¼ j. pffiffiffiffiffiffiffiffi 2 2 p . e / 0;5 w &
334 XII Fourier-Transformationen 4.6 Integrationssätze Integrationssatz für die Originalfunktion F 8 t < ð : /1 9 = 1 f ðuÞ du ¼ . F ðwÞ ; jw mit F ðwÞ ¼ F f f ðtÞg 1 ð f ðtÞ dt ¼ 0 Voraussetzung: /1 Regel: Die Bildfunktion F ðwÞ von f ðtÞ wird mit dem Kehrwert von j w multipliziert. Parsevalsche Gleichung 1 ð j f ðtÞj 2 dt ¼ /1 1 . 2p 1 ð j F ðwÞj 2 dw mit F ðwÞ ¼ F f f ðtÞg /1 Voraussetzung: Die Originalfunktion f ðtÞ ist quadratisch integrierbar. 4.7 Faltungssatz Faltungsprodukt Unter dem Faltungsprodukt f 1 ðtÞ , f 2 ðtÞ zweier Originalfunktionen f 1 ðtÞ und f 2 ðtÞ versteht man das uneigentliche Integral 1 ð f 1 ðtÞ , f 2 ðtÞ ¼ f 1 ðuÞ . f 2 ðt / uÞ du /1 (Faltungsintegral, 2-seitige Faltung der Funktionen f 1 ðtÞ und f 2 ðtÞÞ Voraussetzung: Beide Funktionen sind absolut integrierbar. Rechenregeln Kommutativgesetz f 1 ðtÞ , f 2 ðtÞ ¼ f 2 ðtÞ , f 1 ðtÞ Assoziativgesetz ½ f 1 ðtÞ , f 2 ðtÞ% , f 3 ðtÞ ¼ f 1 ðtÞ , ½ f 2 ðtÞ , f 3 ðtÞ % Distributivgesetz f 1 ðtÞ , ½ f 2 ðtÞ þ f 3 ðtÞ% ¼ f 1 ðtÞ , f 2 ðtÞ þ f 1 ðtÞ , f 3 ðtÞ
4 Eigenschaften der Fourier-Transformation (Transformationssätze) 335 Faltungssatz Die Fourier-Transformierte des Faltungsproduktes f 1 ðtÞ , f 2 ðtÞ ist gleich dem Produkt der Fourier-Transformierten von f 1 ðtÞ und f 2 ðtÞ: F f f 1 ðtÞ , f 2 ðtÞg ¼ F f f 1 ðtÞg . F f f 2 ðtÞg ¼ F 1 ðwÞ . F 2 ðwÞ F 1 ðwÞ ¼ F f f 1 ðtÞg; F 2 ðwÞ ¼ F f f 2 ðtÞg Spezielle Form des Faltungssatzes (Rücktransformation): f 1 ðtÞ , f 2 ðtÞ ¼ F / 1 f F 1 ðwÞ . F 2 ðwÞg & Beispiel Für die Fourier-Transformation einer Gauß-Funktion mit dem „Breitenparameter“ s gilt die folgende Zuordnung (Korrespondenz): 3 2 t2 s2 w2 1 1 / / 2 Nr: 13 mit a ¼ f ðtÞ ¼ pffiffiffiffiffiffiffi . e 2 s 2 "///! F ðwÞ ¼ F f f ðtÞg ¼ e 2 2s 2p . s Wir interessieren uns für die Faltung zweier Gauß-Funktionen mit den Breitenparametern s 1 und s 2 . Aus dem Faltungssatz folgt dann: 3 2 2 2 22 F f f 1 ðtÞ , f 2 ðtÞg ¼ F 1 ðwÞ . F 2 ðwÞ ¼ e ¼ e / ðs 21 þ s 22 Þ 2 w 2 ¼ e / / s 21 w 2 2 s w 2 .e / s 22 w 2 2 ¼ e / s1w 2 / s2 w 2 ¼ 2 2 (mit s 2 ¼ s 21 þ s 22 Þ. Durch Rücktransformation erhalten wir das Faltungsprodukt: ( ) s2 w2 t2 1 / / 2 ¼ pffiffiffiffiffiffiffi f 1 ðtÞ , f 2 ðtÞ ¼ F / 1 f F 1 ðwÞ . F 2 ðwÞg ¼ F / 1 e . e 2s2 2p . s Folgerung: Die Faltung zweier Gauß-Funktionen mit den Breitenparametern s 1 und s 2 führt wieder auf qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi eine (breitere!) Gauß-Funktion mit dem Breitenparameter s ¼ s 21 þ s 22 . & 4.8 Vertauschungssatz Aus einer vorgegebenen Korrespondenz f ðtÞ "///! F ðwÞ erhält man durch Vertauschen von Originalfunktion und Bildfunktion wie folgt eine neue Korrespondenz (sog. Vertauschungssatz, auch als t-w-Dualitätsprinzip bezeichnet): F ðtÞ "///! 2 p . f ð/ wÞ F ðtÞ ist die neue Originalfunktion, 2 p . f ð/ wÞ die neue zugehörige Bildfunktion.
336 XII Fourier-Transformationen Beispiel & Aus der (als bekannt vorausgesetzten) Korrespondenz f ðtÞ ¼ e / j t j "///! F ðwÞ ¼ 2 1 þ w2 ðNr: 8 mit a ¼ 1Þ erhält man mit Hilfe des Vertauschungssatzes die folgende neue Korrespondenz: F ðtÞ ¼ 2 1 þ t2 Somit gilt: "///! 1 1 þ t2 2 p . f ð/ wÞ ¼ 2 p . e / j / w j ¼ 2 p . e / j w j "///! p . e /jwj ðsiehe auch Nr: 6 mit a ¼ 1Þ & 5 Anwendung: Lösung linearer Differentialgleichungen mit konstanten Koeffizienten 5.1 Allgemeines Lösungsverfahren Eine (gewöhnliche) lineare Differentialgleichung mit konstanten Koeffizienten lässt sich mit Hilfe der Fourier-Transformation schrittweise wie folgt lösen: (1) Die lineare Differentialgleichung wird mit Hilfe der Fourier-Transformation in eine algebraische Gleichung übergeführt (Transformation vom Originalbereich in den Bildbereich). (2) Die Lösung dieser Gleichung ist die Bildfunktion Y ðwÞ der gesuchten Originalfunktion yðtÞ. (3) Durch Rücktransformation (inverse Fourier-Transformation), in der Regel unter Verwendung einer Transformationstabelle, erhält man aus der Bildfunktion Y ðwÞ die gesuchte Lösung y ðtÞ. Als sehr nützlich erweist sich auch der Faltungssatz, sofern die Bildfunktion Y ðwÞ faktorisiert werden kann ðY ðwÞ ¼ Y 1 ðwÞ . Y 2 ðwÞÞ. Bei einer gebrochenrationalen Bildfunktion zerlegt man diese zunächst in Teilbrüche (Partialbrüche), die dann gliedweise rücktransformiert werden. Vorteil dieser Lösungsmethode: Die Rechenoperationen sind im Bildbereich meist einfacherer Art. 5.2 Lineare Differentialgleichungen 1. Ordnung mit konstanten Koeffizienten Differentialgleichung im Originalbereich y 0 þ a y ¼ g ðtÞ ða : Konstante ; g ðtÞ : StörfunktionÞ
5 Anwendung: Lösung linearer Differentialgleichungen mit konstanten Koeffizienten 337 Transformierte Differentialgleichung im Bildbereich (mit Lösung) j w . Y ðwÞ þ a . Y ðwÞ ¼ F ðwÞ Lösung: ) y ðtÞ ¼ F / 1 fY ðwÞg ¼ F / 1 Y ðwÞ ¼ ( F ðwÞ a þ jw F ðwÞ a þ jw ' Y ðwÞ: Fourier-Transformierte der (gesuchten) Lösung y ðtÞ F ðwÞ: Fourier-Transformierte der Störfunktion g ðtÞ & Beispiel y 0 / y ¼ e / t . s ðtÞ Transformation der Dgl in den Bildbereich ða ¼ / 1 ; g ðtÞ ¼ e / t . s ðtÞÞ: 1 j w . Y ðwÞ / Y ðwÞ ¼ F fe / t . s ðtÞ ¼ 1 þ jw |fflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Nr: 9 mit a ¼ 1 ) Y ðwÞ . ð j w / 1Þ ¼ 1 1 þ jw Lösung im Bildbereich: Y ðwÞ ¼ 1 1 1 1 1 ¼ ¼ ¼ ¼ / ð j w / 1Þ ð1 þ j wÞ ð j w / 1Þ ð j w þ 1Þ / w2 / 1 1 þ w2 ð j wÞ 2 / 1 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} 3: Binom Rücktransformation in den Originalbereich (Nr. 8 mit a ¼ 1): ( ' ( ' 1 1 1 y ðtÞ ¼ F / 1 f Y ðwÞg ¼ F / 1 / ¼ / F /1 ¼ / . e/jtj 2 2 1þw 1þw 2 5.3 Lineare Differentialgleichungen 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten Differentialgleichung im Originalbereich y 00 þ a y 0 þ b y ¼ gðtÞ ða; b : Konstanten ; g ðtÞ : StörfunktionÞ Transformierte Differentialgleichung im Bildbereich (mit Lösung) / w 2 . Y ðwÞ þ a j w . Y ðwÞ þ b . Y ðwÞ ¼ F ðwÞ Lösung: y ðtÞ ¼ F / 1 fY ðwÞg ¼ F / 1 ) ( Y ðwÞ ¼ ' F ðwÞ ðb / w 2 Þ þ j a w Y ðwÞ: Fourier-Transformierte der (gesuchten) Lösung y ðtÞ F ðwÞ: Fourier-Transformierte der Störfunktion g ðtÞ F ðwÞ ðb / w 2 Þ þ j a w &
338 XII Fourier-Transformationen 6 Tabellen spezieller Fourier-Transformationen Tabelle 1: Exponentielle Fourier-Transformationen Hinweis: a > 0 ; b > 0 Bei den Korrespondenzen Nr. 18 bis Nr. 26 handelt es sich um die FourierTransformierten sog. „verallgemeinerter“ Funktionen (Distributionen). Originalfunktion f ðtÞ Bildfunktion F ðwÞ s ðt / aÞ / s ðt / bÞ ¼ (1) ( ¼ 1 0 f ür a ) t ) b ' j. alle übrigen t e/jbw / e/jaw w ðmit a < bÞ s ðt þ aÞ / s ðt / aÞ ¼ (2) ( ¼ 1 0 f ür jtj ) a 2 . sin ða wÞ w ' alle übrigen t s ðt þ aÞ / s ðtÞ ¼ (3) ( ¼ 1 0 f ür /a ) t ) 0 ' j. 1 / e jaw w j. e/jaw / 1 w alle übrigen t s ðtÞ / s ðt / aÞ ¼ (4) ( ¼ ( (5) 1 0 f ür a / jtj 0 (6) 1 a2 þ t2 (7) t a2 þ t2 (8) e/a jtj 0 ) t ) a ' alle übrigen t f ür jtj ) a alle übrigen t ' 2 ½1 / cos ða wÞ% w2 p . e/a jwj a 8 /a jwj > < jp . e 0 > : / j p . e/a jwj 2a a2 þ w2 f ür 9 w < 0= > w ¼ 0 > ; w > 0
6 Tabellen spezieller Fourier-Transformationen (9) 339 Originalfunktion f ðtÞ Bildfunktion F ðwÞ e / a t . s ðtÞ 1 a þ jw (10) t . e / a t . s ðtÞ (11) t 2 . e / a t . s ðtÞ (12) t n . e / a t . s ðtÞ 1 ða þ j wÞ 2 2 ða þ j wÞ 3 n! ða þ j wÞ n þ 1 rffiffiffiffiffiffiffi w2 p / . e 4a a /at2 (13) e (14) t . e/at 2 / j . 2a rffiffiffiffiffi w2 p / . w . e 4a a 8 > < p p=2 > : 0 9 jwj < a> = jwj ¼ a > ; jwj > a (15) sin ða tÞ t (16) e / a t . sin ðb tÞ . s ðtÞ (17) e / a t . cos ðb tÞ . s ðtÞ (18) dðtÞ (19) d ðt þ aÞ e jaw (20) d ðt / aÞ e/jaw (21) e jat 2 p . d ðw / aÞ (22) e/ jat 2 p . d ðw þ aÞ (23) 1 2 p . d ðwÞ (24) cos ða tÞ p ½d ðw þ aÞ þ d ðw / aÞ% (25) sin ða tÞ j p ½d ðw þ aÞ / d ðw / aÞ % (26) dðt þ aÞ þ dðt / aÞ 2 . cos ða wÞ (27) dðt þ aÞ / dðt / aÞ 2 j . sin ða wÞ ðDirac-StoßÞ f ür b ða þ j wÞ 2 þ b 2 a þ jw ða þ j wÞ 2 þ b 2 1
340 XII Fourier-Transformationen Tabelle 2: Fourier-Sinus-Transformationen Hinweis: a > 0 ; b > 0 Originalfunktion f ðtÞ Bildfunktion FS ðwÞ s ðtÞ / s ðt / aÞ ¼ (1) (2) ( ¼ 8 > < > : 2/t (4) 1 pffiffiffi t (7) (8) (9) (10) f ür 0 9 0 ) t ) 1> = 1 ) t ) 2 > ; t ( 2 1 / cos ða wÞ w 4 . sin w . sin 2 ðw = 2Þ w2 p 2 rffiffiffiffiffiffiffiffiffi p 2w b b 2 þ ða / tÞ 2 aþt b2 ' alle übrigen t t 1 t (6) 0 ) t ) a f ür 0 (3) (5) 1 þ ða þ tÞ t a2 þ t2 t ða 2 1 þ t 2Þ t a2 / t2 t ða 2 1 / t 2Þ (11) e/at (12) t . e/at (13) e/at t 2 / / b b 2 þ ða þ tÞ 2 a/t b2 þ ða / tÞ 2 p . e / b w . sin ða wÞ p . e / b w . cos ða wÞ p . e/aw 2 p 2a2 / 3 2 1 / e/aw p . cos ða wÞ 2 p 2a2 3 2 1 / cos ða wÞ w a2 þ w2 2aw ða 2 þ w 2Þ 2 arctan !w4 a
6 Tabellen spezieller Fourier-Transformationen Originalfunktion f ðtÞ (14) (15) (16) t . e/at (17) sin ða tÞ t (18) sin ða tÞ t2 (19) " t "" t" 2 sin ða tÞ t sin 2 ða tÞ t2 (21) sin ða tÞ . sin ðb tÞ t cos ða tÞ t /bt rffiffiffiffiffiffiffi w2 p / . w . e 4a a ! p w4 p 1 . coth / 4 2 2w (20) (22) Bildfunktion FS ðwÞ 1 . 4a 2 1 e2t / 1 " "a þ ln "" a/ 341 (23) e (24) e / b t . sin ða tÞ t . sin ða tÞ sin ða wÞ w " " "a þ w" 1 " . ln "" 2 a / w" p . ( p w= 2 p a= 2 8 > < p= 4 p= 8 > : 0 1 4 f ür f ür w ) a w ( a ) 9 0 < w < 2a> = w ¼ 2a > ; w > 2a + ðw þ 2 aÞ . ln ðw þ 2 aÞ þ 1 þ ðw / 2 aÞ . ln j w / 2 a j / w . ln w 2 ( p= 4 0 8 > < 0 p= 4 > : p= 2 b 2 " f ür a/b < w < aþb t f ür 9 0 < w < a> = w ¼ a > ; w > a 1 b 2 þ ða / wÞ 2 1 . ln 4 / ' 1 b 2 þ ða þ wÞ 2 b 2 þ ðw þ aÞ 2 b 2 þ ðw / aÞ 2 ! # )
342 XII Fourier-Transformationen Tabelle 3: Fourier-Kosinus-Transformationen Hinweis: a > 0 ; b > 0 (1) (2) Originalfunktion f ðtÞ Bildfunktion FC ðwÞ s ðtÞ / s ðt / aÞ ¼ ( ' 0 ) t ) a 1 ¼ f ür 0 alle übrigen t sin ða wÞ w 8 > < > : t 2/t f ür 0 9 0 ) t ) 1= > 1 ) t ) 2 > ; t > 2 4 . cos w . sin 2 ðw = 2Þ w2 (3) 1 pffiffiffi t rffiffiffiffiffiffiffiffiffi p 2w (4) 1 a2 þ t2 p . e/aw 2a (5) b b2 þ ða / tÞ 2 aþt (6) b 2 þ ða þ tÞ 2 (7) e/at (8) t . e/at (9) pffiffiffi t . e/at þ þ b b2 þ ða þ tÞ 2 a/t b 2 þ ða / tÞ 2 p . e / b w . cos ða wÞ p . e / b w . sin ða wÞ a a2 þ w2 a2 / w2 ða 2 þ w 2 Þ 2 + 1 pffiffiffiffiffi p . 2 cos ! w 4) 3 . arctan 2 a ða 2 þ w 2 Þ 3=4 (10) e/at pffiffiffi t sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi p a þ a2 þ w2 . 2 a2 þ w2 (11) e/at / e/bt t 1 . ln 2 (12) e /at2 1 2 3 b2 þ w2 a2 þ w2 rffiffiffiffiffiffiffi w2 p / . e 4a a 2
6 Tabellen spezieller Fourier-Transformationen Originalfunktion f ðtÞ 3 a2 þ t2 b2 þ t2 (13) ln (14) " 2 " a þ t2 ln "" 2 b / t2 343 Bildfunktion FC ðwÞ 2 " " " " p . e /bw / e /aw w p . cos ðb wÞ / e / a w w 8 > < p= 2 p= 4 > : 0 9 w < a> = w ¼ a > ; w > a (15) sin ða tÞ t (16) sin 2 ða tÞ t " 2 " w / 4a2 1 . ln "" 4 w2 (17) sin ða tÞ . sin ðb tÞ t " " ða þ bÞ 2 / w 2 1 . ln "" 2 ða / bÞ 2 / w 2 " " " " 2 8 3 < p 2a / w 4 : 0 9 w ) 2a= w > 2a; 2 f ür (18) sin ða tÞ t2 (19) 1 / cos ða tÞ t " 2 " w / a2 1 . ln "" 2 w2 (20) 1 / cos ða tÞ t2 8p < ða / wÞ 2 : 0 (21) e /bt /bt 1 2 . sin ða tÞ b 2 " " " " " f ür " " " " 9 w ) a= w > a; f ür aþw b 2 þ ða þ wÞ 2 " 1 þ þ b 2 þ ða / wÞ 2 1 (22) e (23) e / t . sin t t 1 . arctan 2 (24) sin ða t 2 Þ 1 2 rffiffiffiffiffiffiffiffi + 3 22 3 22 ) p w w cos / sin 2a 4a 4a (25) cos ða t 2 Þ 1 2 rffiffiffiffiffiffiffi + 3 22 3 22 ) p w w cos þ sin 2a 4a 4a . cos ða tÞ b 2 þ ða / wÞ 2 3 2 w2 # a/w b 2 þ ða þ wÞ 2 2 #
344 XIII Laplace-Transformationen Hinweis: Die in den Beispielen benötigten Laplace-Transformationen werden der Tabelle in Abschnitt 6 entnommen (Angabe der laufenden Nummer und der Parameterwerte). 1 Grundbegriffe Laplace-Transformation Die Laplace-Transformation ist eine Integraltransformation. Sie ordnet einer (in den Anwendungen meist zeitabhängigen) Funktion f ðtÞ mit f ðtÞ ¼ 0 für t < 0 wie folgt eine Funktion F ðsÞ der (komplexen) Variablen s zu: 1 ð F ðsÞ ¼ f ðtÞ . e / s t dt 0 Bezeichnungen: f ðtÞ: Original- oder Oberfunktion, auch Zeitfunktion genannt F ðsÞ: Bild- oder Unterfunktion, Laplace-Transformierte von f ðtÞ Das uneigentliche Integral der rechten Seite heißt Laplace-Integral. Es existiert, wenn f ðtÞ stückweise stetig ist (in jedem endlichen Intervall nur endlich viele Sprungstellen liegen) und für hinreichend große t-Werte die Bedingung j f ðtÞj ) K . e a t ða > 0; K > 0 : reelle KonstantenÞ erfüllt (hinreichende Bedingung). Das Laplace-Integral konvergiert dann für Re ðsÞ > a. Weitere symbolische Schreibweisen: F ðsÞ ¼ lf f ðtÞg l: ðLaplace-Transformierte von f ðtÞÞ Laplace-Transformationsoperator f ðtÞ "///! F ðsÞ (Korrespondenz) Originalfunktion f ðtÞ und Bildfunktion F ðsÞ ¼ lf f ðtÞg bilden ein zusammengehöriges Funktionenpaar. Anmerkungen (1) Die Laplace-Transformierte F ðsÞ verschwindet im Unendlichen: lim F ðsÞ ¼ 0 (2) Eine Funktion f ðtÞ mit f ðtÞ ¼ 0 für t < 0 lässt sich mit Hilfe der s-Funktion auch in der Form f ðtÞ . s ðtÞ darstellen. Sie heißt Laplace-transformierbar, wenn das Laplace-Integral F ðsÞ existiert. Die Menge aller (transformierbaren) Originalfunktionen wird als Originalbereich, die Menge der zugeordneten Bildfunktionen als Bildbereich bezeichnet. © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 L. Papula, Mathematische Formelsammlung, DOI 10.1007/978-3-658-16195-8_13 s!1
2 Eigenschaften der Laplace-Transformation (Transformationssätze) Beispiel ( & f ðtÞ ¼ 0 t < 0 für t 345 f(t) ) t ( 0 1 Die Laplace-Transformierte dieser Funktion lautet: 1 ð F ðsÞ ¼ t . e / s t dt ¼ 0 + ð/ s t / 1Þ . e / s t s2 |fflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral 313 mit a ¼ / s )1 t¼0 ¼ 1 s2 1 t (das uneigentliche Integral existiert nur für Re ðsÞ > 0). Somit gilt: l ftg ¼ 1 s2 oder t "///! 1 s2 & Inverse Laplace-Transformation Für die Rücktransformation aus dem Bild- in den Originalbereich schreibt man symbolisch l / 1 fFðsÞg ¼ f ðtÞ ðinverse Laplace-Transformierte) oder FðsÞ !///" f ðtÞ & (Korrespondenz) Beispiel Aus l fsin tg ¼ ( ' 1 1 /1 folgt durch Umkehrung l ¼ sin t . s2 þ 1 s2 þ 1 & 2 Eigenschaften der Laplace-Transformation (Transformationssätze) 2.1 Linearitätssatz (Satz über Linearkombinationen) Für die Laplace-Transformierte einer Linearkombination von Originalfunktionen gilt: l fc 1 . f 1 ðtÞ þ c 2 . f 2 ðtÞ þ . . . þ c n . f n ðtÞg ¼ ¼ c 1 . l f f 1 ðtÞg þ c 2 . l f f 2 ðtÞg þ . . . þ c n . l ff n ðtÞg ¼ ¼ c 1 . F 1 ðsÞ þ c 2 . F 2 ðsÞ þ . . . þ c n . F n ðsÞ c 1; c 2; . . . ; c n : Reelle oder komplexe Konstanten F i ðsÞ ¼ l f f i ðtÞg: Laplace-Transformierte von f i ðtÞ ði ¼ 1; 2; . . . ; nÞ Regel: Es darf gliedweise transformiert werden, konstante Faktoren bleiben dabei erhalten.
346 & XIII Laplace-Transformationen Beispiel Die Laplace-Transformierten von f1 ðtÞ ¼ t und f2 ðtÞ ¼ sin t lauten: l ftg ¼ 1 s2 und l fsin tg ¼ 1 s2 þ 1 (Nr. 4 und Nr. 24 mit a ¼ 1Þ Für die Laplace-Transformierte der Linearkombination f ðtÞ ¼ 4 t þ 5 . sin t erhält man dann: l f4 t þ 5 . sin tg ¼ 4 . l ftg þ 5 . l fsin tg ¼ 4 . ¼ 1 1 4 5 þ5. 2 ¼ 2 þ 2 ¼ s2 s þ1 s s þ1 4 ðs 2 þ 1Þ þ 5 s 2 4s2 þ 4 þ 5s2 9s2 þ 4 ¼ ¼ 2 2 s ðs þ 1Þ s 2 ðs 2 þ 1Þ s 2 ðs 2 þ 1Þ & 2.2 "hnlichkeitssatz Die Originalfunktion t ! a t mit a > 0 t < 0 zeigt dabei f ðtÞ ¼ sin t, Bild b) f ðtÞ mit f ðtÞ ¼ 0 für t < 0 wird der "hnlichkeitstransformation unterworfen. Die neue Funktion g ðtÞ ¼ f ða tÞ mit g ðtÞ ¼ 0 für einen ähnlichen Kurvenverlauf wie f ðtÞ ðgezeichnet: Bild a) g ðtÞ ¼ f ð2 tÞ ¼ sin ð2 tÞÞ: f(t) g(t) 1 1 0 p 2p –1 a) 0 t p 2p t –1 b) Für die Laplace-Transformierte von g ðtÞ ¼ f ða tÞ gilt dann ðmit a > 0Þ: lf f ða tÞg ¼ !s4 1 .F a a mit F ðsÞ ¼ l f f ðtÞg Regel: Der Parameter s in der Bildfunktion F ðsÞ wird durch s=a ersetzt und die neue Funktion F ðs=aÞ anschließend mit dem Kehrwert von a multipliziert. a < 1: Dehnung der Funktion f ðtÞ längs der t-Achse a > 1: Stauchung der Funktion f ðtÞ längs der t-Achse & Beispiel Wir bestimmen die Laplace-Transformierte von sin ða tÞ unter Verwendung der Korrespondenz 1 (Nr. 24 mit a ¼ 1): F ðsÞ ¼ l fsin tg ¼ 2 s þ1 !s4 1 1 1 1 1 1 1 .F ¼ . ! 42 ¼ . ¼ . ¼ s a a a a s2 a s2 þ a2 þ1 þ1 2 2 a a a 1 a2 a ¼ . ¼ 2 a s2 þ a2 s þ a2 l fsin ða tÞg ¼ &
2 Eigenschaften der Laplace-Transformation (Transformationssätze) 347 2.3 Verschiebungssätze 1. Verschiebungssatz (Verschiebung nach rechts) Die Originalfunktion f ðtÞ mit f ðtÞ ¼ 0 für t < 0 wird um die Strecke a nach rechts verschoben. Die verschobene Funktion lässt sich mit Hilfe der Sprungfunktion s ðtÞ durch die Gleichung g ðtÞ ¼ f ðt / aÞ . s ðt / aÞ beschreiben. f(t) g(t) a t ) t Für die Laplace-Transformierte von g ðtÞ gilt dann ða > 0Þ: lf f ðt / aÞ . s ðt / aÞg ¼ e / a s . F ðsÞ mit F ðsÞ ¼ l f f ðtÞg Regel: Die Bildfunktion F ðsÞ wird mit e / a s multipliziert. & Beispiel l fsin ðt / 3Þ . s ðt / 3Þg ¼ e / 3 s . l fsin tg ¼ e / 3 s . 1 e /3s ¼ 2 s2 þ 1 s þ1 ðNr: 24; a ¼ 1Þ & 2. Verschiebungssatz (Verschiebung nach links) Die Originalfunktion f ðtÞ mit f ðtÞ ¼ 0 für t < 0 wird um die Strecke a nach links verschoben. Die verschobene Funktion lässt sich mit Hilfe der Sprungfunktion s ðtÞ durch die Gleichung g ðtÞ ¼ f ðt þ aÞ . s ðtÞ beschreiben. f (t) g (t) t –a t Für die Laplace-Transformierte von g ðtÞ gilt dann ða > 0Þ: 0 lf f ðt þ aÞ . s ðtÞg ¼ e a s @F ðsÞ / ða 0 1 f ðtÞ . e / s t dt A mit F ðsÞ ¼ l f f ðtÞg
348 XIII Laplace-Transformationen Regel: Von der Bildfunktion F ðsÞ wird zunächst das Integral Ða 0 f ðtÞ . e / s t dt subtrahiert, anschließend wird die neue Funktion mit e a s multipliziert. Beispiel & 2 3 Ðp l fsin ðt þ pÞ . s ðtÞg ¼ e p s l fsin tg / sin t . e / s t dt ¼ 0 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral 322 mit a ¼ 1; b ¼ / s ¼ eps ¼ / 3 + /st ) 2 3 2 1 e ð/ s . sin t / cos tÞ p 1 e /ps 1 ps ¼ e ¼ / / / s2 þ 1 s2 þ 1 s2 þ 1 s2 þ 1 s2 þ 1 0 1 s2 þ 1 ðNr: 24 mit a ¼ 1Þ & 2.4 Dämpfungssatz Die Originalfunktion f ðtÞ mit f ðtÞ ¼ 0 für t < 0 wird exponentiell gedämpft, d. h. mit dem Faktor e / a t multipliziert. Die Laplace-Transformierte der gedämpften Funktion g ðtÞ ¼ e / a t . f ðtÞ mit gðtÞ ¼ 0 für t < 0 lautet dann 1Þ : lf e / a t . f ðtÞg ¼ F ðs þ aÞ mit F ðsÞ ¼ lf f ðtÞg Regel: In der Bildfunktion F ðsÞ wird der Parameter s durch s þ a ersetzt. Beispiel & Die Laplace-Transformierte der gedämpften Schwingung g ðtÞ ¼ e / 2 t . cos t lautet unter Verwendung der s Transformation F ðsÞ ¼ l fcos tg ¼ 2 (Nr. 25 mit a ¼ 1) wie folgt: s þ1 l fe / 2 t . cos tÞ ¼ F ðs þ 2Þ ¼ ðs þ 2Þ sþ2 ¼ 2 ðs þ 2Þ 2 þ 1 s þ 4s þ 5 & 2.5 Ableitungssätze (Differentiationssätze) 2.5.1 Ableitungssatz (Differentiationssatz) für die Originalfunktion Die Laplace-Transformierten der gewöhnlichen Ableitungen einer Originalfunktion f ðtÞ nach der Variablen t lauten wie folgt: 1. Ableitung lf f 0 ðtÞg ¼ s . F ðsÞ / f ð0Þ f ð0Þ: 1Þ mit F ðsÞ ¼ lf f ðtÞg Anfangswert von f ðtÞ zur Zeit t ¼ 0 Die Konstante a kann reell oder komplex sein. Eine Dämpfung im physikalischen Sinne erhält man nur für a > 0. Für a < 0 bewirkt der Faktor e / a t eine Verstärkung.
2 Eigenschaften der Laplace-Transformation (Transformationssätze) 349 2. Ableitung lf f 00 ðtÞg ¼ s 2 . F ðsÞ / s . f ð0Þ / f 0 ð0Þ f ð0Þ; f 0 ð0Þ: mit F ðsÞ ¼ lf f ðtÞg Anfangswerte von f ðtÞ; f 0 ðtÞ zur Zeit t ¼ 0 n-te Ableitung lf f ðnÞ ðtÞg ¼ s n . F ðsÞ / s n / 1 . f ð0Þ / s n / 2 . f 0 ð0Þ / . . . / f f ð0Þ; f 0 ð0Þ; . . . ; f ðn / 1Þ ð0Þ: Anfangswerte von f ðtÞ; f 0 ðtÞ; . . . ; f ðn / 1Þ ðn / 1Þ ð0Þ ðtÞ zur Zeit t ¼ 0 Voraussetzung: Die n-te Ableitung von f ðtÞ ist Laplace-transformierbar. Regel: Die Bildfunktion F ðsÞ ¼ l f f ðtÞg wird zunächst mit s n multipliziert, dann wird ein Polynom ðn / 1Þ-ten Grades in der Variablen s subtrahiert ðdie Polynomkoeffizienten sind die Anfangswerte der Originalfunktion f ðtÞ und ihrer Ableitungen f 0 ðtÞ; f 00 ðtÞ; . . . ; f ðn / 1Þ ðtÞÞ. Anmerkungen (1) Bei Sprungfunktionen mit einer Sprungstelle bei t ¼ 0 sind für die Anfangswerte f ð0Þ; f 0 ð0Þ; . . . ; f ðn / 1Þ ð0Þ jeweils die rechtsseitigen Grenzwerte einzusetzen. (2) Sollte die Anfangsstelle bei t 6¼ 0 liegen, so muss f ðtÞ vorher entsprechend verschoben werden. & Beispiel 1 (Nr. 24 mit a ¼ 1). Nach dem s2 þ 1 Ableitungssatz (1. Ableitung) erhält man dann für die Laplace-Transformierte der 1. Ableitung f 0 ðtÞ, d. h. für die Laplace-Transformierte der Kosinusfunktion unter Berücksichtigung des Anfangswertes f ð0Þ ¼ sin 0 ¼ 0: Zur Originalfunktion f ðtÞ ¼ sin t gehört die Bildfunktion F ðsÞ ¼ l fðsin tÞ 0 g ¼ l fcos tg ¼ s . F ðsÞ / f ð0Þ ¼ s . 1 s /0 ¼ 2 s2 þ 1 s þ1 & Ableitungssatz für eine verallgemeinerte Originalfunktion Der Ableitungssatz gilt sinngemäß auch für die verallgemeinerte Differentiation einer verallgemeinerten Funktion, wenn man die Anfangswerte (bzw. rechtsseitigen Grenzwerte) durch die linksseitigen Grenzwerte ersetzt. Für die 1. verallgemeinerte Ableitung gilt dann: ( l D f ðtÞ Dt ' ¼ s . F ðsÞ / f ð/ 0Þ f ð/ 0Þ ist dabei der linksseitige Grenzwert von f ðtÞ an der Stelle t ¼ 0.
350 XIII Laplace-Transformationen 2.5.2 Ableitungssatz (Differentiationssatz) für die Bildfunktion Die Ableitungen der Laplace-Transformierten F ðsÞ ¼ lf f ðtÞg nach der Variablen s lauten: 1. Ableitung F 0 ðsÞ ¼ lfð/ tÞ 1 . f ðtÞg ¼ / lft . f ðtÞg 2. Ableitung F 00 ðsÞ ¼ lfð/ tÞ 2 . f ðtÞg ¼ l ft 2 . f ðtÞg n-te Ableitung F ðnÞ ðsÞ ¼ lfð/ tÞ n . f ðtÞg ¼ ð/ 1Þ n . l ft n . f ðtÞg Voraussetzung: Die Funktion ð/ tÞ n . f ðtÞ ist Laplace-transformierbar. Regel: Die n-te Ableitung der Bildfunktion F ðsÞ ist die Laplace-Transformierte der mit ð/ tÞ n multiplizierten Originalfunktion f ðtÞ: Beispiel & Die Laplace-Transformierte von g ðtÞ ¼ t . sin t lässt sich wie folgt durch Anwendung des Ableitungssatzes (1. Ableitung) auf das Funktionenpaar f ðtÞ ¼ sin t "///! F ðsÞ ¼ 1 s2 þ 1 gewinnen: l ft . f ðtÞg ¼ l ft . sin tg ¼ / F 0 ðsÞ ¼ / d ds 3 1 s2 þ 1 2 ¼ / d 2 2s ðs þ 1Þ / 1 ¼ 2 ds ðs þ 1Þ 2 & 2.6 Integrationssätze 2.6.1 Integrationssatz für die Originalfunktion Es wird zunächst über die Originalfunktion f ðtÞ integriert. Für die Laplace-Transformierte des Integrals gilt dann: Integration über das Intervall 0 ) u ) t l 8t <ð : 0 f ðuÞ du 9 = ; ¼ 1 . F ðsÞ s mit F ðsÞ ¼ l f f ðtÞg Regel: Die Bildfunktion F ðsÞ wird mit dem Kehrwert von s multipliziert.
2 Eigenschaften der Laplace-Transformation (Transformationssätze) 351 Integration über das Intervall a ) u ) t (mit a > 0) l 8t <ð : f ðuÞ du a 9 = ; 0 1 @ F ðsÞ / s ¼ ða 1 f ðuÞ duA mit F ðsÞ ¼ lf f ðtÞg 0 Regel: Von der Bildfunktion F ðsÞ wird zunächst das Integral Ða 0 f ðuÞ du subtrahiert, anschließend wird die neue Funktion mit dem Kehrwert von s multipliziert. Beispiel & Die Laplace-Transformierte von f ðtÞ ¼ t lautet F ðsÞ ¼ 1=s 2 (Nr. 4). Aus dem Integrationssatz lässt sich dann die Laplace-Transformierte von gðtÞ ¼ t 2 wie folgt bestimmen ðmit f ðuÞ ¼ uÞ: l 8t <ð : u du 0 9 = ; (+ ¼ l Somit ist l ft 2 g ¼ 1 2 u 2 )t ' ( ¼ l 0 1 2 t 2 ' ¼ 1 1 1 1 1 . l ft 2 g ¼ . F ðsÞ ¼ . ¼ 3 2 s s s2 s 2 die Laplace-Transformierte von g ðtÞ ¼ t 2 . s3 & 2.6.2 Integrationssatz für die Bildfunktion Es wird über die Bildfunktion F ðsÞ ¼ lf f ðtÞg integriert. Dann gilt: ( 1 ð F ðuÞ du ¼ l s ' 1 . f ðtÞ t Voraussetzung: Die Funktion 1 . f ðtÞ ist Laplace-transformierbar. t Regel: Die Originalfunktion f ðtÞ von F ðsÞ wird zunächst mit dem Kehrwert von t multipliziert, dann wird die Laplace-Transformierte der neuen Funktion g ðtÞ ¼ ð1=tÞ . f ðtÞ bestimmt. & Beispiel Aus der bekannten Korrespondenz f ðtÞ ¼ t 2 "///! F ðsÞ ¼ 2 s3 ðNr: 10Þ lässt sich mit Hilfe des Integrationssatzes die Laplace-Transformierte von g ðtÞ ¼ t wie folgt bestimmen ðmit F ðuÞ ¼ 2=u 3 Þ: ( l 1 . f ðtÞ t ' ( ¼ l 1 . t2 t ' 1 ð ¼ l ftg ¼ s Somit gilt die folgende Korrespondenz: t "///! + ) 2 1 1 1 1 du ¼ / ¼ 0þ 2 ¼ 2 u3 u2 s s s 1 s2 &
352 XIII Laplace-Transformationen 2.7 Faltungssatz Faltungsprodukt Unter dem Faltungsprodukt f1 ðtÞ , f2 ðtÞ zweier Originalfunktionen f1 ðtÞ und f2 ðtÞ versteht man das Integral ðt f1 ðtÞ , f2 ðtÞ ¼ f1 ðuÞ . f2 ðt / uÞ du 0 ðFaltungsintegral, einseitige Faltung der Funktionen f1 ðtÞ und f2 ðtÞÞ Rechenregeln Kommutativgesetz f1 ðtÞ , f2 ðtÞ ¼ f2 ðtÞ , f1 ðtÞ Assoziativgesetz ½ f1 ðtÞ , f2 ðtÞ % , f3 ðtÞ ¼ f1 ðtÞ , ½ f2 ðtÞ , f3 ðtÞ % Distributivgesetz f1 ðtÞ , ½ f2 ðtÞ þ f3 ðtÞ % ¼ f1 ðtÞ , f2 ðtÞ þ f1 ðtÞ , f3 ðtÞ Faltungssatz Die Laplace-Transformierte des Faltungsproduktes f1 ðtÞ , f2 ðtÞ ist gleich dem Produkt der Laplace-Transformierten von f1 ðtÞ und f2 ðtÞ: lf f1 ðtÞ , f2 ðtÞg ¼ l f f1 ðtÞg . lf f2 ðtÞg ¼ F1 ðsÞ . F2 ðsÞ F1 ðsÞ ¼ lf f1 ðtÞg; F2 ðsÞ ¼ l f f2 ðtÞg Spezielle Form des Faltungssatzes (Rücktransformation): f1 ðtÞ , f2 ðtÞ ¼ F / 1 fF1 ðsÞ . F2 ðsÞg & Beispiel 1 Wir bestimmen mit Hilfe des Faltungssatzes die zur Bildfunktion F ðsÞ ¼ 2 gehörende Originalðs þ 1Þ s 2 funktion f ðtÞ. Es ist: 1 1 1 ¼ 2 . ¼ F1 ðsÞ . F2 ðsÞ ðs 2 þ 1Þ s 2 s þ 1 s2 |fflfflfflffl{zfflfflfflffl} |{z} F1 ðsÞ F2 ðsÞ Nach dem Faltungssatz gilt dann: l f f ðtÞg ¼ F ðsÞ ¼ l f f ðtÞg ¼ l f f1 ðtÞ , f2 ðtÞg ¼ F1 ðsÞ . F2 ðsÞ D. h., die gesuchte Originalfunktion f ðtÞ ist das Faltungsprodukt der Originalfunktionen f1 ðtÞ und f2 ðtÞ zu den bekannten Bildfunktionen F1 ðsÞ und F2 ðsÞ:
2 Eigenschaften der Laplace-Transformation (Transformationssätze) 353 ðt f ðtÞ ¼ f1 ðtÞ , f2 ðtÞ ¼ f1 ðuÞ . f2 ðt / uÞ du 0 Die Originalfunktionen zu f1 ðtÞ ¼ l / 1 ( s2 1 þ1 F1 ðsÞ ¼ 1 s2 þ 1 ' F2 ðsÞ ¼ f2 ðtÞ ¼ l / 1 ¼ sin t ; Dann aber ist: und ðt t . sin u du / u¼0 ðNr: 24 und Nr: 4Þ ðt f1 ðuÞ . f2 ðt / uÞ du ¼ u¼0 ðt entnehmen wir aus der Tabelle: ( ' 1 ¼ t s2 ðt f ðtÞ ¼ f1 ðtÞ , f2 ðtÞ ¼ ðsin tÞ , t ¼ ¼ 1 s2 ðsin uÞ . ðt / uÞ du ¼ u¼0 u . sin u du ¼ ½ / t . cos u% tu ¼ 0 / ½sin u / u . cos u% tu ¼ 0 ¼ u¼0 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral Nr: 208 mit a ¼ 1 ¼ ð/ t . cos t þ t . cos 0Þ / ðsin t / t . cos t / sin 0 / 0 . cos 0Þ ¼ ¼ ð/ t . cos t þ t . 1Þ / ðsin t / t . cos t / 0 þ 0Þ ¼ ¼ / t . cos t þ t / sin t þ t . cos t ¼ t / sin t & 2.8 Grenzwertsätze Das Verhalten der Originalfunktion f ðtÞ für t ! 0 ðAnfangswert f ð0ÞÞ bzw. für t ! 1 ðEndwert f ð1ÞÞ lässt sich aus der zugehörigen Bildfunktion FðsÞ ¼ l f f ðtÞg auch ohne Rücktransformation bestimmen (unter der Voraussetzung, dass f ð0Þ bzw. f ð1Þ, d. h. die aufgeführten Grenzwerte auf der jeweils linken Seite existieren): Anfangswert f (0) (rechttsseitiger Grenzwert für t ! 0) f ð0Þ ¼ lim f ðtÞ ¼ lim ðs . F ðsÞÞ s !1 t!0 & mit F ðsÞ ¼ lf f ðtÞg Beispiel Die Bildfunktion einer (nicht näher bekannten) Originalfunktion f ðtÞ lautet: F ðsÞ ¼ l f f ðtÞg ¼ 1 s2 þ 1 Dann besitzt die Originalfunktion f ðtÞ den folgenden Anfangswert: 3 f ð0Þ ¼ lim f ðtÞ ¼ lim ðs . F ðsÞÞ ¼ lim t!0 s !1 s!1 2 3 2 s 1 ¼ lim ¼ 0 s ! 1 s þ 1=s s2 þ 1 & 1) (Grenzwert für t ! 1) Endwert f (1 f ð1Þ ¼ lim f ðtÞ ¼ lim ðs . F ðsÞÞ t!1 s!0 mit F ðsÞ ¼ l f f ðtÞg
354 XIII Laplace-Transformationen Beispiel & 2s þ 1 s ðs þ 3Þ F ðsÞ ¼ l f f ðtÞg ¼ Die zugehörige Originalfunktion f ðtÞ besitzt den folgenden Endwert: 3 f ð1Þ ¼ lim f ðtÞ ¼ lim ðs . F ðsÞÞ ¼ lim t!1 s!0 s!0 2 3 2 s ð2 s þ 1Þ 2s þ 1 1 ¼ lim ¼ s!0 s ðs þ 3Þ sþ3 3 & 3 Laplace-Transformierte einer periodischen Funktion Die Laplace-Transformierte F ðsÞ einer periodischen Funktion f ðtÞ lautet 2Þ : 1 F ðsÞ ¼ . 1 / e /sT T: & ðT f(t) f ðuÞ . e / s u du T 0 2T t T Periode (Schwingungsdauer) von f ðtÞ Beispiel f(t) Die Laplace-Transformierte der Rechteckskurve ( ) 1 0 < t < a f ðtÞ ¼ für 0 a < t < 2a 1 mit der Periode T ¼ 2 a lautet wie folgt: a 2 a ð 1 4 F ðsÞ ¼ / 2 a s 1/e 1.e /su ¼ 1 1 / e /2as / 1 . e /su s 0.e u¼a u¼0 + 3 2ða du þ )a u¼0 ¼ 2a /su du5 ¼ 1 . 1 / e /2as ða 3a 4a t e / s u du ¼ u¼0 h ia 1 / e /su ¼ u¼0 ð1 / e / 2 a s Þ s 1 1 1 / e /as ð/ e / a s þ e 0 Þ ¼ ð/ e / a s þ 1Þ ¼ ¼ / 2 a s / 2 a s ð1 / e Þs ð1 / e Þs ð1 / e / 2 a s Þ s |fflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflffl} 3: Binom 1 / e /as 1 1 ¼ ¼ ¼ / a s / a s Þs s ðe þ 1Þ ð1 / e / a s Þ ð1 þ e / a s Þ s ð1 þ e ¼ Hinweis zum 3. Binom: ð1 þ e / a s Þ ð1 / e / a s Þ ¼ 1 2 / ðe / a s Þ 2 ¼ 1 / e / 2 a s & 2Þ Die Periodizität bleibt auf den positiven Zeitbereich beschränkt ð f ðtÞ ¼ 0 für t < 0Þ.
4 Laplace-Transformierte spezieller Funktionen (Impulse) 355 4 Laplace-Transformierte spezieller Funktionen (Impulse) Hinweis: Es ist stets f ðtÞ ¼ 0 für t < 0. 1. Sprungfunktion s ( t ) (Sigmafunktion) ( ) f (t) 0 t < 0 f ðtÞ ¼ s ðtÞ ¼ für 1 t ( 0 1 1 F ðsÞ ¼ s t / 2. Verschobene Sprungfunktion s ( t a) ( ) f (t) 0 t < a für f ðtÞ ¼ s ðt / aÞ ¼ t ( a 1 1 e /as F ðsÞ ¼ s a t 3. Periodische Rechteckskurve Periode (Schwingungsdauer): T ¼ 2 a 8 9 0 ) t < a = < A f ðtÞ ¼ für ; : /A a ) t < 2a !a s 4 A ð1 / e / a s Þ A ¼ . tanh F ðsÞ ¼ s ð1 þ e / a s Þ s 2 f(t) A a 2a 3a 4a t –A 4. Periodische Rechteckskurve Periode (Schwingungsdauer): T ¼ 2 a 8 9 0 ) t < a = <A f ðtÞ ¼ für : ; 0 a ) t < 2a F ðsÞ ¼ A s ð1 þ e / a s Þ f(t) A a 2a 3a 4a t
356 XIII Laplace-Transformationen 5. Rechteckimpuls 8 9 0 0 ) t < a> > > > < = f ðtÞ ¼ A für a ) t ) b > > > > ; : 0 t > b F ðsÞ ¼ A A ðe / a s / e / b s Þ s 6. Rechteckimpuls 8 A > > < f ðtÞ ¼ / A für > > : 0 F ðsÞ ¼ f(t) 9 0 ) t < a > > = a ) t ) 2a > > ; t > 2a A ð1 / e / a s Þ 2 s a t b f(t) A a 2a t –A 7. Periodische Dreieckskurve Periode (Schwingungsdauer): T ¼ 2 a 9 8 A > > > > t 0 ) t ) a > > < a = f ðtÞ ¼ für > > > > > > : / A ðt / 2 aÞ a ) t ) 2a; a f(t) F ðsÞ ¼ A ð1 / e / a s Þ a s 2 ð1 þ e / a s Þ A a 2a 3a 4a t
4 Laplace-Transformierte spezieller Funktionen (Impulse) 357 8. Dreieckimpuls f ðtÞ ¼ 8 > > > > > > > > > < 9 > > > > > > > 2a ) t ) a þ b> > = 0 0 ) t ) 2a A ðt / 2 aÞ b/a > > A > > / ðt / 2 bÞ > > b / a > > > : 0 für ðb > aÞ > > > > > > > > > ; a þ b ) t ) 2b t ( 2b f(t) F ðsÞ ¼ A ðe / a s / e / b s Þ 2 ðb / aÞ s 2 A a 2a a+b t 2b 9. Sägezahnfunktion (Kippschwingung) Periode (Schwingungsdauer): f ðtÞ ¼ A t a F ðsÞ ¼ A ð1 þ a s / e a s Þ a s 2 ð1 / e a s Þ für T ¼ a 0 ) t < a f(t) A a 2a 3a a 2a 3a t 10. Sägezahnfunktion (Kippschwingung) Periode (Schwingungsdauer): f ðtÞ ¼ / F ðsÞ ¼ A ðt / aÞ a für T ¼ a 0 ) t < a f(t) A A ðe / a s þ a s / 1Þ a s 2 ð1 / e / a s Þ t 11. Sinusfunktion (Sinusschwingung) Periode (Schwingungsdauer): f ðtÞ ¼ A . sin ða tÞ T ¼ 2p a f(t) A 3p 2a Aa F ðsÞ ¼ 2 s þ a2 p 2a –A 2p a t
358 XIII Laplace-Transformationen 12. Gedämpfte Sinusschwingung f ðtÞ ¼ A . e / b t . sin ða tÞ F ðsÞ ¼ f(t) Aa ðs þ bÞ 2 þ a 2 t T = 2p a 13. Periodischer Sinusimpuls (Einweggleichrichtung) Periode (Schwingungsdauer): T ¼ 2 a 8 9 ! 4 < A . sin p t 0 ) t ) a = a f ðtÞ ¼ für : ; 0 a ) t ) 2a paA F ðsÞ ¼ 2 2 ða s þ p 2 Þ ð1 / e / a s Þ f(t) A a/2 a 2a a 2a 3a 14. Periodischer Sinusimpuls (Zweiweggleichrichtung) Periode (Schwingungsdauer): " ! p 4" " " f ðtÞ ¼ A . " sin t " a F ðsÞ ¼ ¼ ða 2 f(t) A p a A ð1 þ e / a s Þ ¼ s 2 þ p 2 Þ ð1 / e / a s Þ a/2 t !a s 4 paA . coth a2 s2 þ p2 2 15. Sinusimpuls 8 ! 4 < A . sin p t a f ðtÞ ¼ : 0 F ðsÞ ¼ T ¼ a p a A ð1 þ e / a s Þ a2 s2 þ p2 für 9 0 ) t ) a= ; t ( a f(t) A a/2 a t t
4 Laplace-Transformierte spezieller Funktionen (Impulse) 359 16. Kosinusfunktion (Kosinusschwingung) Periode (Schwingungsdauer): T ¼ 2 p=a f(t) A f ðtÞ ¼ A . cos ða tÞ p a As F ðsÞ ¼ 2 s þ a2 2p a t –A 17. Gedämpfte Kosinusschwingung f ðtÞ ¼ A . e / b t . cos ða tÞ F ðsÞ ¼ f(t) A A ðs þ bÞ ðs þ bÞ 2 þ a 2 t T = 2p a 18. Rampenfunktion f ðtÞ ¼ 8 > > > > < 0 A ðt / aÞ > b / a > > > : A für 9 0 ) t ) a> > > > > = a ) t ) b > > > > > ; t ( b f(t) A b a F ðsÞ ¼ A ðe / a s / e / b s Þ ðb / aÞ s 2 ðb > aÞ 19. Treppenfunktion 8 9 0 0 ) t < a > > > > < = a ) t < 2a f ðtÞ ¼ A für > > > > : ; 2A 2a ) t < 3a usw. F ðsÞ ¼ A s ðe a s / 1Þ t f(t) 4A 3A 2A A a 2a 3a 4a t
360 XIII Laplace-Transformationen 5 Anwendung: Lösung linearer Anfangswertprobleme 5.1 Allgemeines Lösungsverfahren Eine (gewöhnliche) lineare Differentialgleichung (Dgl) mit konstanten Koeffizienten und vorgegebenen Anfangswerten (Anfangswertproblem) lässt sich mit Hilfe der Laplace-Transformation wie folgt lösen: Originalbereich Lineare Dgl mit direkter konstanten Koeffizienten Lösungsweg - Spezielle Lösung der Dgl 6 (1) Laplace-Transformation (3) Rücktransformation ? Algebraische Gleichung (2) Lösen der Gleichung - Lösung der algebraischen Gleichung Bildbereich Lösungsschritte 1. Die lineare Differentialgleichung wird mit Hilfe der Laplace-Transformation in eine algebraische Gleichung übergeführt. 2. Als Lösung dieser Gleichung erhält man die Bildfunktion Y ðsÞ der gesuchten Originalfunktion y ðtÞ. 3. Durch Rücktransformation (inverse Laplace-Transformation) gewinnt man aus der Bildfunktion Y ðsÞ mit Hilfe einer Transformationstabelle (z. B. der Tabelle in Abschnitt 6) und / oder spezieller Methoden (wie z. B. der Partialbruchzerlegung bei gebrochenrationalen Funktionen) die gesuchte Lösung y ðtÞ der vorgegebenen Anfangswertaufgabe. Vorteil dieser Lösungsmethode: Die Rechenoperationen sind im Bildbereich meist einfacher ausführbar.
5 Anwendung: Lösung linearer Anfangswertprobleme 361 5.2 Lineare Differentialgleichungen 1. Ordnung mit konstanten Koeffizienten Differentialgleichung im Originalbereich (Anfangswertproblem) y 0 þ a y ¼ g ðtÞ a: Anfangswert: Reelle Konstante; g ðtÞ: y ð0Þ Störfunktion Transformierte Differentialgleichung im Bildbereich (mit Lösung) ½ s . Y ðsÞ / y ð0Þ% þ a . Y ðsÞ ¼ F ðsÞ Lösung: Y ðsÞ ¼ F ðsÞ þ y ð0Þ sþa Y ðsÞ ¼ lf y ðtÞg: Laplace-Transformierte der (gesuchten) Lösung y ðtÞ F ðsÞ ¼ lf g ðtÞg: Laplace-Transformierte der Störfunktion g ðtÞ Durch Rücktransformation (z. B. unter Verwendung der Tabelle in Abschnitt 6) erhält man aus Y ðsÞ die zugehörige Originalfunktion y ðtÞ, d. h. die gesuchte Lösung der Differentialgleichung für den Anfangswert y ð0Þ. Die Lösungsfunktion y ðtÞ lässt sich auch in geschlossener Form angeben: y ðtÞ ¼ g ðtÞ , e / a t þ yð0Þ . e / a t g ðtÞ , e / a t : & Faltungsprodukt der Funktionen gðtÞ und e / a t Beispiel y 0 þ 2 y ¼ 10 ; Anfangswert: y ð0Þ ¼ 0 Transformation der Dgl in den Bildraum ða ¼ 2; g ðtÞ ¼ 10Þ: 10 ½ s . Y ðsÞ / 0 % þ 2 . Y ðsÞ ¼ l f10g ¼ 10 . l f1g ¼ s |fflfflffl{zfflfflffl} Nr: 2 Lösung im Bildraum: Y ðsÞ ¼ 10 5 5 ¼ / ¼ l f y ðtÞg s ðs þ 2Þ s sþ2 oder s . Y ðsÞ þ 2 . Y ðsÞ ¼ 10 s ðnach PartialbruchzerlegungÞ Rücktransformation in den Originalraum: ( ' ( ' ( ' 5 5 1 1 y ðtÞ ¼ l / 1 f Y ðsÞg ¼ l / 1 / ¼ 5 . l /1 / 5 . l /1 ¼ s sþ2 s sþ2 ¼ 5 . 1 / 5 . e / 2 t ¼ 5ð1 / e / 2 t Þ (Nr. 2 und Nr. 3 mit a ¼ / 2) Lösung der Anfangswertaufgabe: y ðtÞ ¼ 5 ð1 / e / 2 t Þ ðf ür t ( 0Þ oder y ðtÞ ¼ 5 ð1 / e / 2 t Þ . s ðtÞ &
362 XIII Laplace-Transformationen 5.3 Lineare Differentialgleichungen 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten Differentialgleichung im Originalbereich (Anfangswertproblem) y 00 þ a y 0 þ b y ¼ gðtÞ a; b: Reelle Konstanten; Anfangswerte: g ðtÞ: y ð0Þ; y 0 ð0Þ Störfunktion Transformierte Differentialgleichung im Bildbereich (mit Lösung) ½ s 2 . Y ðsÞ / s . y ð0Þ / y 0 ð0Þ% þ a ½ s . Y ðsÞ / y ð0Þ% þ b . Y ðsÞ ¼ F ðsÞ Lösung: Y ðsÞ ¼ F ðsÞ þ y ð0Þ . ðs þ aÞ þ y 0 ð0Þ s2 þ as þ b Y ðsÞ ¼ lf y ðtÞg: Laplace-Transformierte der (gesuchten) Lösung y ðtÞ F ðsÞ ¼ l f g ðtÞg: Laplace-Transformierte der Störfunktion g ðtÞ Durch Rücktransformation (z. B. unter Verwendung der Tabelle in Abschnitt 6) erhält man aus Y ðsÞ die zugehörige Originalfunktion y ðtÞ, d. h. die gesuchte Lösung der Differentialgleichung für die Anfangswerte y ð0Þ und y 0 ð0Þ. Die Lösungsfunktion y ðtÞ lässt sich auch in geschlossener Form angeben: y ðtÞ ¼ g ðtÞ , f1 ðtÞ þ y ð0Þ . f2 ðtÞ þ y 0 ð0Þ . f1 ðtÞ f1 ðtÞ: f2 ðtÞ: 1 s2 þ as þ b sþa Originalfunktion zu F2 ðsÞ ¼ lf f2 ðtÞg ¼ 2 s þ as þ b Originalfunktion zu F1 ðsÞ ¼ lf f1 ðtÞg ¼ g ðtÞ , f1 ðtÞ: & Faltungsprodukt der Funktionen g ðtÞ und f1 ðtÞ Beispiel y 00 þ 2 y 0 þ y ¼ 0 ; Anfangswerte: y ð0Þ ¼ 0 ; y 0 ð0Þ ¼ 1 Transformation der Dgl in den Bildraum ða ¼ 2; b ¼ 1; g ðtÞ ¼ 0Þ: ½ s 2 . Y ðsÞ / s . 0 / 1 % þ 2 ½ s . Y ðsÞ / 0 % þ 1 . Y ðsÞ ¼ l f0g ¼ 0 s 2 . Y ðsÞ þ 2 s . Y ðsÞ þ Y ðsÞ ¼ ðs 2 þ 2 s þ 1Þ . Y ðsÞ ¼ 1 Lösung im Bildraum: 1 1 Y ðsÞ ¼ 2 ¼ s þ 2s þ 1 ðs þ 1Þ 2 Rücktransformation in den Originalraum (Nr. 6 mit a ¼ / 1): ( ' 1 y ðtÞ ¼ l / 1 f Y ðsÞg ¼ l / 1 ¼ t . e /t 2 ðs þ 1Þ Lösung der Anfangswertaufgabe: y ðtÞ ¼ t . e / t ðf ür t ( 0Þ oder y ðtÞ ¼ t . e / t . s ðtÞ &
6 Tabelle spezieller Laplace-Transformationen 6 Tabelle spezieller Laplace-Transformationen Bildfunktion F ðsÞ Originalfunktion f ðtÞ ð1Þ 1 d ðtÞ ð2Þ 1 s 1 ðSprungfunktion s ðtÞÞ ð3Þ 1 s/a e at ð4Þ 1 s2 t ð5Þ 1 s ðs / aÞ e at / 1 a ð6Þ 1 ðs / aÞ 2 t . e at ð7Þ 1 ðs / aÞ ðs / bÞ e at / e bt a/b ð8Þ s ðs / aÞ 2 ð1 þ a tÞ . e a t ð9Þ s ðs / aÞ ðs / bÞ a . e at / b . e bt a/b ð10Þ 1 s3 1 2 t 2 ð11Þ 1 s 2 ðs / aÞ e at / a t / 1 a2 ð12Þ 1 s ðs / aÞ 2 ða t / 1Þ . e a t þ 1 a2 ð13Þ 1 ðs / aÞ 3 1 2 t . e at 2 ð14Þ 1 s ðs / aÞ ðs / bÞ b . e at / a . e bt þ a / b a bða / bÞ ð15Þ 1 ðs / aÞ ðs / bÞ ðs / cÞ ð16Þ s ðs / aÞ 3 ðb / cÞ . e a t þ ðc / aÞ . e b t þ ða / bÞ . e c t ða / bÞ ða / cÞ ðb / cÞ 3 2 1 a t 2 þ t . e at 2 ð17Þ s ðs / aÞ ðs / bÞ 2 a . e a t / ½ a þ bða / bÞ t % . e b t ða / bÞ 2 ð18Þ s ðs / aÞ ðs / bÞ ðs / cÞ aðb / cÞ . e a t þ bðc / aÞ . e b t þ cða / bÞ . e c t ða / bÞ ða / cÞ ðb / cÞ (Diracsche Deltafunktion) 363
364 XIII Laplace-Transformationen Bildfunktion F ðsÞ ð19Þ s2 ðs / aÞ 3 Originalfunktion f ðtÞ 3 2 1 2 2 a t þ 2 a t þ 1 . e at 2 ð20Þ s2 ðs / aÞ ðs / bÞ 2 a 2 . e a t / ½ b 2 ða / bÞ t þ 2 a b / b 2 % . e b t ða / bÞ 2 ð21Þ s2 ðs / aÞ ðs / bÞ ðs / cÞ a 2 ðb / cÞ . e a t þ b 2 ðc / aÞ . e b t þ c 2 ða / bÞ . e c t ða / bÞ ða / cÞ ðb / cÞ ð22Þ 1 sn t n/1 ðn / 1Þ ! ð23Þ 1 ðs / aÞ n ð24Þ 1 s2 þ a2 sin ða tÞ a ð25Þ s s2 þ a2 cos ða tÞ ð26Þ ðsin bÞ . s þ a . cos b s2 þ a2 sin ða t þ bÞ ð27Þ ðcos bÞ . s / a . sin b s2 þ a2 cos ða t þ bÞ ð28Þ 1 ðs / bÞ 2 þ a 2 e b t . sin ða tÞ a ð29Þ s/b ðs / bÞ 2 þ a 2 e b t . cos ða tÞ ð30Þ 1 s2 / a2 sinh ða tÞ a ð31Þ s s2 / a2 cosh ða tÞ ð32Þ 1 ðs / bÞ 2 / a 2 e b t . sinh ða tÞ a ð33Þ s/b ðs / bÞ 2 / a 2 e b t . cosh ða tÞ ð34Þ 1 s ðs 2 þ 4 a 2 Þ sin 2 ða tÞ 2a2 ð35Þ s2 þ 2a2 s ðs 2 þ 4 a 2 Þ cos 2 ða tÞ ð36Þ 1 s ðs 2 þ a 2 Þ 1 / cos ða tÞ a2 ðn 2 N *Þ ðn 2 N *Þ t n/1 . e at ðn / 1Þ !
6 Tabelle spezieller Laplace-Transformationen 365 Bildfunktion F ðsÞ Originalfunktion f ðtÞ ð37Þ 1 ðs 2 þ a 2 Þ 2 sin ða tÞ / a t . cos ða tÞ 2a3 ð38Þ s ðs 2 þ a 2 Þ 2 t . sin ða tÞ 2a ð39Þ ð40Þ ð41Þ ðs 2 sin ða tÞ þ a t . cos ða tÞ 2a s2 þ a 2Þ 2 s2 / a2 ðs 2 þ a 2 Þ 2 t . cos ða tÞ s3 þ a 2Þ 2 cos ða tÞ / ðs 2 1 a t . sin ða tÞ 2 ð42Þ 1 s 2 ðs 2 þ a 2 Þ a t / sin ða tÞ a3 ð43Þ 1 ðs 2 þ a 2 Þ ðs 2 þ b 2 Þ a . sin ðb tÞ / b . sin ða tÞ a bða 2 / b 2 Þ ð44Þ s ðs 2 þ a 2 Þ ðs 2 þ b 2 Þ cos ðb tÞ / cos ða tÞ a2 / b2 ð45Þ ðs 2 þ s2 ðs 2 þ b 2 Þ a 2Þ a . sin ða tÞ / b . sin ðb tÞ a2 / b2 ð46Þ s3 ðs 2 þ a 2 Þ ðs 2 þ b 2 Þ a 2 . cos ða tÞ / b 2 . cos ðb tÞ a2 / b2 ð47Þ 1 s ðs 2 þ a 2 Þ 2 / a t . sin ða tÞ / cos ða tÞ þ 1 2a4 ð48Þ 1 s ðs 2 þ a 2Þ ðs 2 þ b 2Þ b 2 . cos ða tÞ / a 2 . cos ðb tÞ þ a 2 / b 2 a 2 b 2 ða 2 / b 2 Þ ð49Þ 1 s ðs 2 / a 2 Þ cosh ða tÞ / 1 a2 ð50Þ 1 ðs 2 / a 2 Þ 2 a t . cosh ða tÞ / sinh ða tÞ 2a3 ð51Þ s ðs 2 / a 2 Þ 2 t . sinh ða tÞ 2a ð52Þ s2 ðs 2 / a 2 Þ 2 sinh ða tÞ þ a t . cosh ða tÞ 2a ð53Þ s2 þ a2 ðs 2 / a 2 Þ 2 t . cosh ða tÞ ð54Þ s3 ðs 2 / a 2 Þ 2 1 a t . sinh ða tÞ þ cosh ða tÞ 2
366 XIII Laplace-Transformationen Bildfunktion F ðsÞ Originalfunktion f ðtÞ ð55Þ 1 s 2 ðs 2 / a 2 Þ sinh ða tÞ / a t a3 ð56Þ 1 s ðs 2 / a 2 Þ 2 ð57Þ 1 s3 þ a3 ð58Þ s s3 þ a3 a t . sinh ða tÞ / 2 . cosh ða tÞ þ 2 a4 + 3pffiffiffi 2 3pffiffiffi 2 ) 1 pffiffiffi 3at 3at / 3 a t=2 / cos þ e . e a t=2 3 . sin 3a2 2 2 + 3pffiffiffi 2 3pffiffiffi 2 ) 1 pffiffiffi 3at 3at 3 . sin þ cos / e / 3 a t=2 . e a t=2 3a 2 2 + 3pffiffiffi 2) 1 3at e / a t þ 2 . e a t=2 . cos 3 2 ð59Þ s3 s2 þ a3 ð60Þ 1 s3 / a3 ð61Þ s s3 / a3 ð62Þ s3 s2 / a3 ð63Þ 1 s4 þ a4 ð64Þ s s4 þ a4 ð65Þ ð66Þ s4 s2 þ a4 s4 s3 þ a4 + 3pffiffiffi 2 3pffiffiffi 2) pffiffiffi 1 3at 3at 3 a t=2 e / 3 . sin / cos . e / a t=2 3a2 2 2 + 3pffiffiffi 2 3pffiffiffi 2) pffiffiffi 1 3at 3at 3 a t=2 e þ 3 . sin / cos . e / a t=2 3a 2 2 + 3pffiffiffi 2) 1 3at at / a t=2 e /2.e . cos 3 2 + 3 2 3 2 3 2 3 2) 1 at at at at pffiffiffi sin pffiffiffi . cosh pffiffiffi / cos pffiffiffi . sinh pffiffiffi 2 2 2 2 a3 2 3 2 3 2 at at sin pffiffiffi . sinh pffiffiffi 2 2 a2 + 3 2 3 2 3 2 3 2) 1 at at at at pffiffiffi cos pffiffiffi . sinh pffiffiffi þ sin pffiffiffi . cosh pffiffiffi 2 2 2 2 a 2 3 2 3 2 at at cos pffiffiffi . cosh pffiffiffi 2 2 ð67Þ 1 s4 / a4 sinh ða tÞ / sin ða tÞ 2a3 ð68Þ s s4 / a4 cosh ða tÞ / cos ða tÞ 2a2 ð69Þ s2 s4 / a4 sinh ða tÞ þ sin ða tÞ 2a ð70Þ ð71Þ s4 s3 / a4 s s4 þ 4a4 cosh ða tÞ þ cos ða tÞ 2 sin ða tÞ . sinh ða tÞ 2a2
6 Tabelle spezieller Laplace-Transformationen Bildfunktion F ðsÞ Originalfunktion f ðtÞ ð72Þ s2 / 2a2 s4 þ 4a4 cos ða tÞ . sinh ða tÞ a ð73Þ s2 þ 2a2 s4 þ 4a4 sin ða tÞ . cosh ða tÞ a s3 þ 4a4 cos ða tÞ . cosh ða tÞ ð74Þ s4 ð75Þ 1 pffiffi s ð76Þ 1 pffiffi s s ð77Þ s2 1 pffiffiffiffiffiffi pt rffiffiffiffiffiffi t 2. p rffiffiffiffiffiffi 4 t t . 3 p 1 pffiffi s ð78Þ sþa pffiffi s s 1 þ 2at pffiffiffiffiffiffi pt ð79Þ 1 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi sþa e /at pffiffiffiffiffiffi pt ð80Þ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi s/a/ s/b e bt / e at pffiffiffiffiffiffi 2t . pt ð81Þ sn ð82Þ ln ð83Þ ln ð84Þ ð85Þ ð86Þ ð87Þ ð88Þ ð89Þ 1 pffiffi s ðn 2 N *Þ !s / a 4 s ! s / a4 s/b !s þ a4 s/a 3 2 2 s þ a2 ln s2 3 2 2 s þ a2 ln s2 þ b2 !a4 arctan s 3 2 2as arctan 2 2 2 s /a þb 3 2 2 s / as þ b arctan ab ln 4 n . n ! . t ð2 n / 1Þ = 2 pffiffiffi ð2 nÞ ! p 1 / e at t e bt / e at t 2 . sinh ða tÞ t 2 ½1 / cos ða tÞ% t 2 ½cos ðb tÞ / cos ða tÞ% t sin ða tÞ t 2 . sin ða tÞ . cos ðb tÞ t ðe a t / 1Þ . sin ðb tÞ t 367
368 XIV Vektoranalysis 1 Ebene und räumliche Kurven 1.1 Vektorielle Darstellung einer Kurve Eine ebene oder räumliche Kurve wird durch einen parameterabhängigen Ortsvektor ~ r ¼~ r ðtÞ beschrieben (t: reeller Kurvenparameter mit t1 ) t ) t2 Þ. Die Vektorkoordinaten sind dabei stetige Funktionen von t. Ortsvektor einer ebenen Kurve ~ r ðtÞ ¼ xðtÞ ~ ex þ yðtÞ ~ ey ¼ xðtÞ; yðtÞ: xðtÞ ! y P1 yðtÞ Kurve r(t1) Vektorkoordinaten von ~ r ðtÞ ~ ex ; ~ ey : Basisvektoren der Ebene )= ey Beispiel 3 Normalparabel: ~ r ðtÞ ¼ t ~ ex þ t 2 ~ ey ¼ t t r = r(t) ) r(t r(P ex & P = (x(t); y(t)) y(t) r(t2) x(t) P2 x 2 2 ; /1 < t < 1 & Ortsvektor einer Raumkurve 0 1 xðtÞ ~ r ðtÞ ¼ xðtÞ ~ ex þ yðtÞ ~ ey þ zðtÞ ~ ez ¼ @ yðtÞ A zðtÞ xðtÞ; yðtÞ; zðtÞ: ~ ex ; ~ ey ; ~ ez : Vektorkoordinaten von ~ r ðtÞ Basisvektoren des Raumes Vektorfunktion ~ a ¼~ a ðtÞ: Allgemeine Bezeichnung für einen von einem reellen Parameter t abhängigen Vektor ~ a mit den Vektorkoordinaten ax ðtÞ; ay ðtÞ und az ðtÞ. © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 L. Papula, Mathematische Formelsammlung, DOI 10.1007/978-3-658-16195-8_14
1 Ebene und räumliche Kurven 369 1.2 Differentiation eines Vektors nach einem Parameter 1.2.1 Ableitung einer Vektorfunktion Die Differentiation einer Vektorfunktion ~ a ¼ ~ a ðtÞ nach dem Parameter t erfolgt komponentenweise (die Vektorkoordinaten ax ðtÞ; ay ðtÞ und az ðtÞ müssen dabei differenzierbare Funktionen des Parameters t sein, die Ableitungen werden üblicherweise durch Punkte gekennzeichnet): 0 a_ x ðtÞ 1 d B C ~ a ðtÞ ¼ ~ a_ðtÞ ¼ a_ x ðtÞ ~ ex þ a_ y ðtÞ ~ ey þ a_ z ðtÞ ~ ez ¼ @ a_ y ðtÞ A dt a_ z ðtÞ ::: Analog werden höhere Ableitungen ~ a€; ~ a; . . . gebildet. Alle Ableitungen sind wieder (parameterabhängige) Vektoren! 1.2.2 Tangentenvektor Die 1. Ableitung eines Ortsvektors ~ r ¼~ r ðtÞ nach dem Parameter t ergibt den in der Tangentenrichtung liegenden Tangentenvektor ~ r_ ¼ ~ r_ ðtÞ. Tangentenvektor einer ebenen Kurve ~ r ¼~ r (t ) ~ r_ ðtÞ ¼ x_ ðtÞ ~ ex þ y_ðtÞ ~ ey ¼ x_ ðtÞ y ! P y_ðtÞ r(t) x_ ðtÞ; y_ðtÞ: Ableitungen der Vektorkoordinaten von ~ r ðtÞ & Kurve r(t) x Beispiel 2 ~ r ðtÞ ¼ t ~ ex þ 3t ~ ey ) ~ r_ ðtÞ ¼ 2 t ~ ex þ 3~ ey & Tangentenvektor einer Raumkurve ~ r ¼~ r (t ) 0 x_ ðtÞ 1 B C ~ r_ ðtÞ ¼ x_ ðtÞ ~ ex þ y_ðtÞ ~ ey þ z_ðtÞ ~ ez ¼ @ y_ðtÞ A z_ðtÞ x_ ðtÞ; y_ðtÞ; z_ðtÞ: r ðtÞ Ableitungen der Vektorkoordinaten von ~ 1.2.3 Ableitungsregeln für Summen und Produkte Summen werden gliedweise, Produkte nach der Produktregel differenziert (ähnlich wie bei Funktionen).
370 XIV Vektoranalysis Summenregel 0 d 1 _ ~ a þ b~ ¼ ~ a_ þ b~ dt Produktregel d dt d dt a) Skalarprodukt: b) Vektorprodukt: c) Produkt aus dem Skalar j und dem Vektor ~ a: 1 0 _ ~ a_ . b~ þ ~ a . b~ a . b~ ¼ ~ 1 0 _ ~ a - b~ ¼ ~ a_ - b~ þ ~ a - b~ d ðj ~ a Þ ¼ j_ ~ a þ j~ a_ dt Voraussetzung: ~ a ¼~ a ðtÞ, b~ ¼ b~ðtÞ und j ¼ jðtÞ sind differenzierbare Funktionen. 1.2.4 Geschwindigkeits- und Beschleunigungsvektor eines Massenpunktes ~ r ¼~ r ðtÞ: Zeitabhängiger Ortsvektor der Bahnkurve eines Massenpunktes Geschwindigkeitsvektor ~ v ¼ ~ v (t ) 0 x_ ðtÞ 1 B C ~ v ðtÞ ¼ ~ r_ ðtÞ ¼ x_ ðtÞ ~ ex þ y_ðtÞ ~ ey þ z_ðtÞ ~ ez ¼ @ y_ðtÞ A z_ðtÞ Beschleunigungsvektor ~ a ¼ ~ a (t ) 0 x€ðtÞ 1 B C ~ a ðtÞ ¼ ~ v_ ðtÞ ¼ ~ r€ðtÞ ¼ x€ðtÞ ~ ex þ y€ðtÞ ~ ey þ €z ðtÞ ~ ez ¼ @ y€ðtÞ A €zðtÞ & Beispiel 0 1 cos t ~ r ðtÞ ¼ @ sin t A ; t t ( 0 ist der Ortsvektor der schraubenlinienförmigen Bahnkurve eines Elektrons um die z-Achse. Wir bestimmen ~ v ðtÞ und ~ a ðtÞ: 0 1 0 1 / sin t / cos t ~ v ðtÞ ¼ ~ r_ ðtÞ ¼ @ cos t A ; ~ a ðtÞ ¼ ~ v_ ðtÞ ¼ ~ r€ðtÞ ¼ @ / sin t A 1 0 Folgerung: Der Beschleunigungsvektor ~ a ðtÞ ist ein ebener Vektor senkrecht zur z-Achse. &
1 Ebene und räumliche Kurven 371 1.3 Bogenlänge einer Kurve Bogenlänge einer ebenen Kurve ~ r ¼~ r (t ) P1 ðt2 " " ðt2 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " " _ s ¼ ~ r dt ¼ x_ 2 þ y_ 2 dt t1 y s t1 P x_ ðtÞ; y_ðtÞ: Ableitungen der Vektorkoordinaten von ~ r ðtÞ P2 r(t) y(t) x(t) x(t1) = a & Beispiel 3 Kreis (Radius r): ~ r ðtÞ ¼ r cos t sin t 2 ; 0 ) t < 2p ) ~ r_ ¼ r 3 / sin t cos t 2 ; x(t2) = b x " " "~ r_ " ¼ r Kreisumfang (Bogenlänge des Vollkreises): s ¼ 2Ðp " 0 2Ðp 2Ðp " "~ r_ " dt ¼ r dt ¼ r . dt ¼ r ½ t %2p 0 ¼ r ð2 p / 0Þ ¼ 2 p r 0 0 & r ¼~ r (t ) Bogenlänge einer Raumkurve ~ ðt2 " " ðt2 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " " _ s ¼ ~ r dt ¼ x_ 2 þ y_ 2 þ z_ 2 dt t1 x_ ðtÞ; y_ðtÞ; z_ðtÞ: t1 Ableitungen der Vektorkoordinaten von ~ r ðtÞ 1.4 Tangenten- und Hauptnormaleneinheitsvektor einer Kurve Jedem Punkt P einer ebenen oder räumlichen Kurve mit dem Ortsvektor ~ r ¼~ r ðtÞ lassen sich zwei aufeinander senkrecht stehende Einheitsvektoren zuordnen: Tangentenein~¼ N ~ ðtÞ. heitsvektor ~ T ¼ ~ T ðtÞ und Hauptnormaleneinheitsvektor N ~ Tangenteneinheitsvektor T ~ r_ 1 _ ~ r; T ¼ "" "" ¼ "" "" ~ ~ ~ r_ r_ j T~j ¼ 1 ~ T liegt in der Kurventangente. T P N Kurve
372 XIV Vektoranalysis ~ Hauptnormaleneinheitsvektor N ~_ ~ ¼ " T" ¼ " 1 " ~ N T_ ; _ _ " " "~ " ~ T T ~j ¼ 1 jN ~ steht senkrecht auf der Kurventangente und zeigt in Richtung der Kurvenkrümmung N (siehe Abschnitt 1.5). & Beispiel 3 Kreis (Radius r): ~ r ¼ r cos t sin t 2 Tangenteneinheitsvektor ~ T: 3 2 " " / sin t "~ ~ r_ ¼ r ; r_ " ¼ r cos t ; 0 ) t < 2p 1 _ 1 ~ r ¼ T ¼ "" "" ~ .r r ~ r_ ) ~: Hauptnormaleneinheitsvektor N 3 2 3 2 / cos t cos t ~ T_ ¼ ¼ / ; / sin t sin t " " "~ T_ " ¼ 1 ) 3 / sin t cos t 2 3 ¼ / sin t cos t 2 1 ~_ ~ ¼ "1" ~ T_ ¼ T ¼ ~ T_ ¼ / N _ "~ " 1 T 3 cos t sin t 2 ~ ist stets auf den Mittelpunkt des Kreises gerichtet. N & 1.5 Krümmung einer Kurve Die Krümmung j einer Raumkurve ist ein Maß für die Abweichung der Kurve von einer Geraden und somit für die Richtungsänderung der Kurventangente pro Bogenlängenänderung ðj ( 0Þ. Krümmung einer Raumkurve ~ r ¼~ r (s) (s: Bogenlänge) " " " " " d T~" """ _ """ "~ €ðsÞ" " " ¼ ~ j ¼ " T ðsÞ ¼ r ds " T(s) = κ N Kurve ~ r ¼~ r ðsÞ: „Natürliche“ Darstellung der Kurve (Parameter: Bogenlänge s) P Krümmung einer Raumkurve ~ r ¼~ r (t ) (t : beliebiger Parameter) " " "~ r_ - ~ r€" j ¼ " "3 "~ r_ " Krümmungsradius: ð~ r_ 6¼ ~ 0Þ r ¼ 1=j (Kehrwert der Krümmung) T
1 Ebene und räumliche Kurven 373 Sonderfall: Ebene Kurve ~ r ¼~ r (t ) Bei einer ebenen Kurve unterscheidet man noch zwischen Rechts- und Linkskrümmung durch ein Vorzeichen (dies ist bei einer Raumkurve nicht möglich). Es gilt: j ¼ y x_ y€ / x€ y_ ðx_ 2 þ y_ 2 Þ 3=2 κ <0 κ >0 j > 0 , Linkskrümmung j < 0 , Rechtskrümmung Krümmungsradius: & x0 r ¼ 1=j j j x Beispiel Wir bestimmen Krümmung und Krümmungsradius des Kreises x ¼ r . cos t, y ¼ r . sin t, 0 ) t < 2 p: x_ ¼ / r . sin t ; j ¼ ¼ x€ ¼ / r . cos t ; y_ ¼ r . cos t ; y€ ¼ / r . sin t x_ y€ / x€ y_ ð/ r . sin tÞ . ð/ r . sin tÞ / ð/ r . cos tÞ . ðr . cos tÞ ¼ ¼ ðx_ 2 þ y_ 2 Þ 3=2 ðr 2 . sin 2 t þ r 2 . cos 2 tÞ 3=2 r 2 . sin 2 t þ r 2 . cos 2 t r 2 ðsin 2 t þ cos 2 tÞ r2 1 ¼ ¼ 3 ¼ r r ½r 2 ðsin 2 t þ cos 2 tÞ% 3=2 ½r 2 % 3=2 (unter Beachtung von sin 2 t þ cos 2 t ¼ 1Þ Somit gilt : r ¼ 1 ¼ r jjj & Ebene Kurve y ¼ f (x) Ortsvektor: ~ r ¼~ r ðxÞ ¼ x ~ ex þ y~ ey ¼ x ~ ex þ f ðxÞ~ ey (Parameter ist die Koordinate x) j ¼ & y 00 ½ 1 þ ðy 0 Þ 2 %3=2 y 00 < 0 y 00 > 0 , Rechtskrümmung , Linkskrümmung Beispiel Wir berechnen die Krümmung der Normalparabel y ¼ x 2 an der Stelle x ¼ 0: y ¼ x2; j ¼ y0 ¼ 2x; y 00 ¼ 2 y 00 2 ¼ ð1 þ 4 x 2 Þ 3=2 ½ 1 þ ðy 0 Þ 2 %3=2 ) j ðx ¼ 0Þ ¼ 2 ðLinkskr ümmungÞ &
374 XIV Vektoranalysis 2 Flächen im Raum 2.1 Vektorielle Darstellung einer Fläche Ortsvektor einer Fläche im Raum (Bild a)) 0 1 xðu; vÞ ~ r ¼~ r ðu; vÞ ¼ xðu; vÞ ~ ex þ yðu; vÞ ~ ey þ zðu; vÞ ~ ez ¼ @ yðu; vÞ A zðu; vÞ u; v: Voneinander unabhängige (reelle) Parameter (sog. Flächenparameter) z en ini L u- Fläche u = const. = a1 u = const. = a2 P y & v = const. = b2 ien x Lin y x v = const. = b3 v- z a) u = const. = a3 P(a2;b2) r v = const. = b1 b) Beispiel Ortsvektor der Mantelfläche eines Rotationsparaboloids (Rotationsachse: z-Achse): 0 1 u 2 2 @ A ~ r ðu; vÞ ¼ u~ ex þ v~ ey þ ðu þ v Þ~ ez ¼ v ðu; v 2 RÞ u2 þ v2 & Parameter- oder Koordinatenlinien einer Fläche (Bild b)) u-Linien (u: variabel, v: fest): ~ r ¼~ r ðu; v ¼ const:Þ ¼ ~ r ðuÞ v-Linien (u: fest, v: variabel): ~ r ¼~ r ðu ¼ const:; vÞ ¼ ~ r ðvÞ Tangentenvektoren an die Koordinatenlinien ~ tu ¼ @~ r ; @u ~ tv ¼ @~ r @v ~ tu und ~ tv sind die partiellen Ableitungen 1. Ordnung des Ortsvektors ~ r ¼~ r ðu; vÞ v-Linie tv P tu u-Linie
2 Flächen im Raum 375 2.2 Flächenkurven Sind die Parameter u und v einer Fläche ~ r ¼~ r ðu; vÞ selbst Funktionen einer (reellen) Variablen t, so beschreibt der Ortsvektor Flächenkurve r(t) ~ r ¼~ r ðtÞ ¼ ~ r ðuðtÞ; vðtÞÞ eine Flächenkurve (d. h. eine auf der Fläche gelegene Kurve). r P r(t) Fläche r(u; v) 0 Tangentenvektor an eine Flächenkurve ~ r_ ¼ ~ r_ ðtÞ ¼ u_ ðtÞ ~ tu þ v_ ðtÞ ~ tv u_ ðtÞ; v_ ðtÞ: ~ tu ; ~ tv : Ableitungen der Flächenparameter u und v nach t Tangentenvektoren an die Koordinatenlinien der Fläche 2.3 Flächennormale und Flächenelement Jedem Punkt P einer Fläche mit dem Ortsvektor ~ r ¼~ r ðu; vÞ lassen sich eine Flächen~ und ein Flächenelement dA zuordnen. normale N ~ Flächennormale N ~ steht senkrecht auf der Tangentialebene N bzw. dem Flächenelement dA. ~ ~ ~ ¼ " tu - tv " ; N "~ ~ tu - tv " ~ tu ; ~ tv : " " "N ~" ¼ 1 Tangentenvektoren an die Koordinatenlinien der Fläche N P tv tu Fläche r(u; v) & Beispiel 0 1 x A : Ebene durch den Nullpunkt ðz ¼ / x / yÞ y /x / y 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 1 0 0þ1 1 1 ~ ~ t t 1 x y ~¼ ~ ty ¼ @ 0 A - @ 1 A ¼ @ 0 þ 1 A ¼ @ 1 A ; N ¼ pffiffiffi @ 1 A tx - ~ ~ j t j t j 3 x y /1 /1 1/0 1 1 ~ r ¼ @ Folgerung: ~ ist ein konstanter Vektor. N &
376 XIV Vektoranalysis Flächenelement dA u + du Das Flächenelement dA wird durch je zwei benachbarte u- und v-Linien begrenzt. R dv Flächenelement dA u = const. dA ¼ j~ tu - ~ tv j du dv ~ tu ; ~ tv : v+ S tv dv Tangentenvektoren an die Koordinatenlinien der Fläche v = const. Q tu du P 2.4 Tangentialebene Die Tangentialebene in einem Flächenpunkt P enthält alle Tangenten, die man in diesem Punkt an die Fläche anlegen kann. 2.4.1 Tangentialebene einer Fläche vom Typ ~ r ¼~ r (u; v ) ~0 . ð~ N r /~ r0 Þ ¼ 0 oder ð~ r /~ r0 Þ ¼ 0 tu - ~ tv Þ0 . ð~ ~0 : N Flächennormale in P ~ r0 : Ortsvektor von P ~ r: Ortsvektor eines beliebigen Punktes Q der Tangentialebene Tangentialebene in P N ~ tu ; ~ tv : Tangentenvektoren in P (spannen die Tangentialebene in P auf) & Q tv P ~ r ðu; vÞ ¼ u~ ex þ v~ ey þ ðu 2 þ v 2 Þ ~ ez ¼ 0 1 u A ¼ @ v ðu; v 2 RÞ u2 þ v2 r tu r0 Beispiel PQ 0 Wir bestimmen die Tangentialebene für die Flächenparameter u ¼ 1 und v ¼ 1, d. h. im Flächenpunkt P ¼ ð1; 1; 2Þ: 0 1 0 1 0 1 0 1 1 0 1 0 @~ r @~ r @ A @ A @ A ~ ~ ~ ¼ 0 ¼ 1 tu ¼ ; tv ¼ ) ~ tu ð1; 1Þ ¼ 0 ; tv ð1; 1Þ ¼ @ 1 A @u @v 2u 2v 2 2 0 1 0 1 0 1 1 0 /2 ~ tu ð1; 1Þ - ~ tv ð1; 1Þ ¼ @ 0 A - @ 1 A ¼ @ /2 A ; 2 2 1 0 1 0 1 0 1 x 1 x /1 ~ r /~ r0 ¼ @ y A / @ 1 A ¼ @ y / 1 A z 2 z/2 0 1 0 1 /2 x /1 1 0 @ A @ Tangentialebene : ~ tu ð1; 1Þ - ~ tv ð1; 1Þ . ð~ r /~ r0 Þ ¼ /2 . y / 1 A ¼ 0 1 z/2 /2 ðx / 1Þ / 2ðy / 1Þ þ 1ðz / 2Þ ¼ 0 ) z ¼ 2x þ 2y / 2 ) &
2 Flächen im Raum 377 2.4.2 Tangentialebene einer Fläche vom Typ z ¼ f (x; y) Vektordarstellung der Fläche (die unabhängigen Variablen x und y dienen dabei als Flächenparameter): 0 1 x ~ r ¼~ r ðx; yÞ ¼ x ~ ex þ y~ ey þ f ðx; yÞ ~ ez ¼ @ y A f ðx; yÞ Tangentialebene im Flächenpunkt P = (x0 ; y0 ; z0 = f (x0 ; y0)) 1 0 ~ tx - ~ ty 0 . ð~ r /~ r0 Þ ¼ 0 oder 0 1 1 @~ r ~ ¼ @ 0 A; tx ¼ @x fx fx ; fy : ~0 . ð~ N r /~ r0 Þ ¼ 0 0 1 0 @~ r ~ ty ¼ ¼ @ 1 A; @y fy 0 1 / fx 1 ~ ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi @ /fy A N fx2 þ fy2 þ 1 1 Partielle Ableitungen 1. Ordnung von z ¼ f ðx; yÞ Tangentialebene im Flächenpunkt P in expliziter Form z ¼ fx ðx0 ; y0 Þ . ðx / x0 Þ þ fy ðx0 ; y0 Þ . ðy / y0 Þ þ z0 (Siehe hierzu auch IX.2.4) fx ðx0 ; y0 Þ, fy ðx0 ; y0 Þ: Partielle Ableitungen 1. Ordnung von z ¼ f ðx; yÞ im Flächenpunkt P ¼ ðx0 ; y0 ; z0 Þ mit z0 ¼ f ðx0 ; y0 Þ 2.4.3 Tangentialebene einer Fläche vom Typ F(x; y; z) = 0 ðgrad Fðx; y; zÞÞ0 . ð~ r /~ r0 Þ ¼ 0 ~ r0 : Ortsvektor des Flächenpunktes P ¼ ðx0 ; y0 ; z0 Þ Der Gradient von F ðx; y; zÞ wird im Flächenpunkt P gebildet (siehe Abschnitt 4). Bezeichnungen wie oben; der Gradient von Fðx; y; zÞ wird im Flächenpunkt P gebildet (siehe hierzu Abschnitt 4). & Beispiel Gleichung der Tangentialebene an die Kugeloberfläche P ¼ ð2; 2; 1Þ: 0 1 2x 2 2 2 grad F ¼ grad ðx þ y þ z / 9Þ ¼ @ 2 y A ) 2z 0 1 4 r /~ r0 Þ ¼ @ 4 A . Tangentialebene in P : ðgrad FÞ0 . ð~ 2 4 ðx / 2Þ þ 4 ðy / 2Þ þ 2 ðz / 1Þ ¼ 0 ) Fðx; y; zÞ ¼ x 2 þ y 2 þ z 2 / 9 ¼ 0 im Punkt 0 1 4 Gradient in P : ðgrad FÞ0 ¼ @ 4 A 2 0 1 x /2 @y / 2A ¼ 0 ) z/1 z ¼ /2x / 2y þ 9 &
378 XIV Vektoranalysis 3 Skalar- und Vektorfelder 3.1 Skalarfelder Ein Skalarfeld ordnet jedem Punkt P eines ebenen oder räumlichen Bereiches in eindeutiger Weise einen Skalar zu. Ebenes bzw. räumliches Skalarfeld f ðPÞ ¼ f ðx; yÞ bzw. f ðPÞ ¼ f ðx; y; zÞ Stationäres Feld: Das skalare Feld verändert sich nicht im Laufe der Zeit, ist also zeitunabhängig. Niveau- oder "quipotentialflächen: Flächen im Raum, auf denen das Skalarfeld einen konstanten Wert annimmt: f ðx; y; zÞ ¼ const: Niveaulinien eines ebenen Skalarfeldes: Kurven, auf denen das Skalarfeld einen konstanten Wert annimmt: f ðx; yÞ ¼ const: & Beispiel Elektrostatisches Potential in der Umgebung einer geladenen Kugel. Niveau- oder #quipotentialflächen: konzentrische Kugelschalen. & 3.2 Vektorfelder Ein Vektorfeld ordnet jedem Punkt P eines ebenen oder räumlichen Bereiches in eindeutiger Weise einen Vektor zu. Ebenes Vektorfeld ~ðx; yÞ ¼ Fx ðx; yÞ~ F ex þ Fy ðx; yÞ~ ey ¼ 3 2 Fx ðx; yÞ ¼ Fy ðx; yÞ Fx ; Fy : Skalare Komponenten des ebenen ~ðx; yÞ ðvon x und Vektorfeldes F y abhängige FunktionenÞ y ) F(P P y x =F (x; y) Fy (x; y) Fx (x; y) x
3 Skalar- und Vektorfelder 379 Räumliches Vektorfeld 0 1 Fx ðx; y; zÞ ~ðx; y; zÞ ¼ Fx ðx; y; zÞ~ F ex þ Fy ðx; y; zÞ~ ey þ Fz ðx; y; zÞ~ ez ¼ @ Fy ðx; y; zÞ A Fz ðx; y; zÞ Fx ; Fy ; Fz : & ~ðx; y; zÞ Skalare Komponenten des räumlichen Vektorfeldes F (von x; y und z abhängige Funktionen) Beispiel Geschwindigkeitsfeld einer strömenden Flüssigkeit: Zu jedem Flüssigkeitsteilchen (Massenpunkt) gehört ein Geschwindigkeitsvektor. & Feldlinien Kurven, die in jedem Punkt P eines Vektorfel~¼ F ~ðPÞ durch den dortigen Feldvektor des F tangiert werden. Gleichung der Feldlinien: ~- ~ F r_ ¼ ~ 0 oder F(P) P Feldlinie ~ - d~ F r ¼~ 0 ~ r : Ortsvektor von P Feldlinien schneiden sich nicht! & Beispiel Elektrisches Feld in der Umgebung einer positiven Punktladung: Die elektrischen Feldlinien verlaufen radial nach außen. & Spezielle Vektorfelder ***! ~ (P) = const: 1. Homogenes Vektorfeld: F Der Feldvektor hat überall die gleiche Richtung und den gleichen Betrag. Beispiel: Elektrisches Feld (elektrische Feldstärke) in einem geladenen Plattenkondensator. ~(P) = f (r) ~ 2. Kugel- oder radialsymmetrisches Vektorfeld (Zentralfeld): F er Der Feldvektor hat radiale Richtung (Einheitsvektor ~ er ), sein Betrag hängt nur vom " " " " ~ðPÞ ¼ j f ðrÞ j. Abstand r vom Nullpunkt ab: F Beispiel: Gravitationsfeld der Erde. ~ (P) = f (r) ~ 3. Zylinder- oder axialsymmetrisches Vektorfeld: F er Der Feldvektor hat axiale Richtung ðEinheitsvektor ~ er Þ, sein Betrag hängt nur vom " " " " ~ðPÞ ¼ j f ðrÞ j. Abstand r von der Zylinderachse ab: F Beispiel: Elektrisches Feld in der Umgebung eines homogen geladenen Zylinders.
380 XIV Vektoranalysis 4 Gradient eines Skalarfeldes Definition des Gradienten (in kartesischen Koordinaten) 0 1 @f=@x @f @f @f ~ ~ ~ grad f ¼ ex þ ey þ ez ¼ @ @f=@y A @x @y @z @f=@z f ¼ f ðx; y; zÞ: Räumliches Skalarfeld Darstellung des Gradienten in Polar-, Zylinder- und Kugelkoordinaten: siehe Abschnitt 6 Bei einem ebenen Feld verschwindet die dritte Vektorkomponente (z-Komponente). Beispiel & Gradient des räumlichen Skalarfeldes f ¼ x 2 þ y 2 þ z im Punkt P ¼ ð1; 0; 2Þ: 0 1 0 1 2x 2 @f @f @f grad f ¼ ~ ex þ ~ ey þ ~ ez ¼ 2 x ~ ex þ 2 y ~ ey þ 1~ ez ¼ @ 2 y A ) ðgrad fÞ0 ¼ @ 0 A @x @y @z 1 1 & Nabla-Operator 0 1 @=@x r ¼ @ @=@y A @=@z ! Die skalaren Komponenten sind die partiellen Differentialoperatoren @=@x, @=@y und @=@z (siehe IX.2.1) ! Der Vektor grad f ist formal auch als Produkt des Nabla-Operator r mit dem Skalar f darstellbar: 0 1 0 1 @=@x @f=@x grad f ¼ r f ¼ @ @=@y A f ¼ @ @f=@y A @=@z @f=@z ! Anmerkungen (1) Der Operator „grad“ (Nabla-Operator) ist ein Differentialoperator 1. Ordnung. (2) Der Gradient eines räumlichen Skalarfeldes fðx; y; zÞ steht immer senkrecht auf den Niveauflächen fðx; y; zÞ ¼ const: und zeigt in die Richtung des größten Zuwachses von f. (3) Bei einem ebenen Skalarfeld fðx; yÞ ist grad f ein ebener Vektor, der senkrecht zu den Niveaulinien fðx; yÞ ¼ const: verläuft.
4 Gradient eines Skalarfeldes 381 Rechenregeln f und y sind skalare Felder, c eine reelle Konstante: (1) grad c ¼ 0 (2) grad ðc fÞ ¼ cðgrad fÞ (3) grad ðf þ yÞ ¼ grad f þ grad y (4) grad ðf þ cÞ ¼ grad f (5) grad ðf . yÞ ¼ fðgrad yÞ þ yðgrad fÞ (Summenregel) (Produktregel) Richtungsableitung @f a ist ein Maß eines Skalarfeldes f in Richtung des Vektors ~ @~ a für die "nderung des Funktionswertes von f, wenn man von einem Punkt P aus in Richtung von ~ a um eine Längeneinheit fortschreitet: Die Richtungsableitung @f 1 ¼ ðgrad fÞ . ~ ea ¼ ðgrad fÞ . ~ a @~ a j~ aj @f ist die Projektion des Gradienten von f auf den normierten Rich@~ a ~ a tungsvektor ~ ea ¼ . Der Maximalwert wird in Richtung des Gradienten erreicht. j~ aj Der Vektor & Beispiel 2 f ¼ xy þ z ; 0 1 1 ~ a ¼ @1A; 1 P ¼ ð1; 1; 2Þ Wir berechnen die Richtungsableitung des skalaren Feldes f im Punkt P in Richtung des Vektors ~ a: 0 1 0 1 y 1 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffi grad f ¼ @ x A ) ðgrad fÞ0 ¼ @ 1 A ; j~ aj ¼ 12 þ 12 þ 12 ¼ 3 2z 4 3 0 1 0 1 pffiffiffi 2 1 1 pffiffiffi @f 1 1 @ A @ A 1 6 6 3 ðgrad fÞ0 . ~ a ¼ pffiffiffi 1 . 1 ¼ pffiffiffi ð1 þ 1 þ 4Þ ¼ pffiffiffi ¼ ¼ 2 3 ¼ 3 @~ a 0 j~ aj 3 3 3 4 1 &
382 XIV Vektoranalysis 5 Divergenz und Rotation eines Vektorfeldes 5.1 Divergenz eines Vektorfeldes Definition der Divergenz (in kartesischen Koordinaten) ~¼ div F @Fx @Fy @Fz þ þ @x @y @z ~ðx; y; zÞ Fx , Fy , Fz : Skalare Komponenten des Vektorfeldes F Bei einem ebenen Feld verschwindet der dritte Summand. Darstellung der Divergenz in Polar-, Zylinder- und Kugelkoordinaten: siehe Abschnitt 6 Beispiel 0 & 1 x2y ~ ¼ @x þ yA F yz ) ~¼ div F @ @ @ ðx 2 yÞ þ ðx þ yÞ þ ðy zÞ ¼ 2x y þ 1 þ y @x @y @z Divergenz im Punkt P ¼ ð1; 2; 0Þ: 1 ~ div F 0 0 ¼ 4þ1þ2 ¼ 7 & ! ~ ist formal auch als Skalarprodukt des Nabla-Operators r mit dem Der Skalar div F ~ darstellbar: Vektor F ! ~¼ r. F ~ div F Anmerkungen (1) Der Operator „div“ ist ein Differentialoperator 1. Ordnung. (2) Die Bezeichnung „Divergenz“ stammt aus der Hydrodynamik und bedeutet „Auseinanderströmen einer Flüssigkeit“ („Divergieren“). ~ heißt auch „Quelldichte“ oder „Quellstärke pro Volumeneinheit“. Ein Vektordiv F ~, dessen Divergenz verschwindet, heißt quellenfrei. Gilt in einem Punkt feld F ~ > 0, so hat das Vektorfeld dort eine „Quelle“, für div F ~ < 0 eine „Senke“. div F (3) Rechenregeln ~ und B ~ sind Vektorfelder, ~ A a ein konstanter Vektor, f ein skalares Feld und c eine reelle Konstante: (1) (2) (3) (4) (5) div ~ a ¼ 0 1 0 1 0 ~ ¼ c div A ~ div c A 1 0 ~þB ~ þ div B ~ ¼ div A ~ div A (Summenregel) 1 0 ~þ~ ~ div A a ¼ div A 1 0 1 0 ~ ¼ ðgrad fÞ . A ~ þ f div A ~ div f A (Produktregel)
5 Divergenz und Rotation eines Vektorfeldes 383 5.2 Rotation eines Vektorfeldes Definition der Rotation (in kartesischen Koordinaten) 0 1 @Fz @Fy / B B @y C @z C B C B @F @Fz C x B C ~ rot F ¼ B / C @x C B @z B C @ @Fy @Fx A / @x @y ~ðx; y; zÞ Skalare Komponenten des Vektorfeldes F Fx , Fy , Fz : Beispiel & Regel : Durch zyklisches Vertauschen der Variablen ðx ! y ! z ! xÞ erhält man aus der 1: Komponente die 2: und aus dieser die 3: Komponente: 0 1 xy z @ ~ F ¼ x þ yA z2 1 @ @ 2 ðz Þ / ðx þ yÞ C B @y @z C B 0 1 0 1 C B 0/0 0 C B @ @ 2 @ A @ C B ~ ¼ xy A rot F ¼ B ðx y zÞ / ðz Þ C ¼ x y / 0 @x C B @z 1 / x z 1 / xz C B A @@ @ ðx þ yÞ / ðx y zÞ @x @y 0 ) & ! ~ ist formal auch als Vektorprodukt des Nabla-Operators r mit dem Der Vektor rot F ~ Vektor F darstellbar: ! ~ ¼ r -F ~ rot F Determinantenschreibweise " " ~ " ex " ~ rot F ¼ " @=@x " " F x ~ ey @=@y Fy " " " " @=@z " " Fz " ~ ez ~ ex ; ~ ey ; ~ ez : Basisvektoren des Raumes @=@x; @=@y; @=@z: Partielle Differentialoperatoren 1. Ordnung (siehe IX.2.1) Durch Entwicklung der Determinante nach den Elementen der 1. Zeile erhält man die weiter oben stehende Definitionsformel der Rotation. Anmerkungen (1) (2) (3) (4) Der Operator „rot“ ist ein Differentialoperator 1. Ordnung. Die Bezeichnung „Rotation“ stammt aus der Hydrodynamik und beschreibt dort die Bildung von „Wirbeln“ (geschlossene Feldlinien in den Geschwindigkeitsfeldern strömender Flüssigkeiten). ~ heißt auch „Wirbeldichte“ oder „Wirbelfeld“ zu F ~. Der Vektor rot F ~, dessen Rotation verschwindet, heißt wirbelfrei. Ein Vektorfeld F
384 XIV Vektoranalysis Rotation eines ebenen Vektorfeldes (Fz = 0) ~¼ rot F 3 @Fy @Fx / @x @y 2 ~ ez Die Komponenten in x- und y-Richtung verschwinden! Rechenregeln ~ und B ~ sind Vektorfelder, ~ A a ein konstanter Vektor, f ein skalares Feld und c eine reelle Konstante: (1) rot ~ a ¼~ 0 1 0 1 0 ~ ¼ c rot A ~ (2) rot c A 1 0 ~þB ~ þ rot B ~ ¼ rot A ~ (3) rot A (Summenregel) 1 0 ~þ~ ~ (4) rot A a ¼ rot A 1 0 1 0 ~ ¼ ðgrad fÞ - A ~ þ f rot A ~ (5) rot f A (Produktregel) 5.3 Spezielle Vektorfelder ~= 0 Quellenfreies Vektorfeld: div F ~ lässt sich stets als Rotation eines Vektorfeldes E ~, VektorEin quellenfreies Vektorfeld F potential genannt, darstellen: ~¼ 0 div F ) ~ ¼ rot E ~ F ~ ¼ rot E ~ ist quellenfrei: Auch die Umkehrung gilt: Ein Wirbelfeld F ~ ¼ rot E ~ F ) ~ ¼ div ðrot E ~Þ ¼ 0 div F Quellenfreie Felder: Elektrisches Feld einer Punktladung, Gravitationsfeld der Erde. ~= 0 Wirbelfreies Vektorfeld: rot F ~ lässt sich stets als Gradient eines skalaren Feldes f darEin wirbelfreies Vektorfeld F stellen: ~¼ 0 rot F ) ~ ¼ grad f F ~ ¼ grad f ist wirbelfrei: Auch die Umkehrung gilt: Ein Gradientenfeld F ~ ¼ grad f F ) ~ ¼ rot ðgrad fÞ ¼ ~ rot F 0 Wirbelfreie Felder: Homogenes elektrisches Feld in einem Plattenkondensator, Zentralfelder wie z. B. das Gravitationsfeld der Erde, zylindersymmetrische Felder.
6 Darstellung von Gradient, Divergenz, Rotation und Laplace-Operator 385 ~ = 0 und rot F ~=~ Quellen- und wirbelfreies Vektorfeld: div F 0 ~ ist als Gradient eines skalaren Feldes f Ein quellen- und wirbelfreies Vektorfeld F ~ darstellbar, d. h. F ¼ grad f, wobei f der Laplaceschen Differentialgleichung Df ¼ @ 2f @ 2f @ 2f þ þ ¼ 0 2 2 @x @y @z 2 genügt. Dabei ist D der sog. Laplace-Operator ! ! D ¼ r . r ¼ div ðgradÞ ¼ @2 @2 @2 þ þ @x 2 @y 2 @z 2 ! (Differentialoperator 2. Ordnung, Skalarprodukt des Nabla-Operators r mit sich selbst) Df ¼ f ðx; y; zÞ: Poisson- oder Potentialgleichung, deren Lösungen als Potentialfunktionen bezeichnet werden. 6 Darstellung von Gradient, Divergenz, Rotation und Laplace-Operator in speziellen Koordinatensystemen 6.1 Darstellung in Polarkoordinaten Polarkoordinaten Die Polarkoordinaten r; j eines Punktes P der Ebene bestehen aus einer Abstandskoordinate r und einer Winkelkoordinate j (Bild a)): r: j: Abstand des Punktes P vom Koordinatenursprung O ðr ( 0Þ *! Winkel zwischen dem Ortsvektor ~ r ¼ OP des Punktes P und der positiven x-Achse (Hauptwert: 0 ) j < 2p bzw. 0" ) j < 360" Þ. Siehe hierzu auch I.9.1.2. y y f = const. (r-Linie) P r y x r = const. (f-Linie) f 0 a) x x b)
386 XIV Vektoranalysis Koordinatenlinien (Bild b), siehe vorherige Seite unten) Das Polarkoordinatensystem ist ein sog. krummliniges Koordinatensystem mit den folgenden Koordinatenlinien: r = const.: Konzentrische Kreise um den Koordinatenursprung ðj-LinienÞ j = const.: Radial vom Koordinatenursprung nach außen laufende Strahlen ðr-LinienÞ Die r- und j-Linien schneiden sich in jedem Punkt senkrecht, d. h. die Polarkoordinaten sind (wie die kartesischen Koordinaten) orthogonale ebene Koordinaten. Zusammenhang zwischen den Polarkoordinaten und den kartesischen Koordinaten Polarkoordinaten ! Kartesische Koordinaten x ¼ r . cos j , y ¼ r . sin j Kartesische Koordinaten ! Polarkoordinaten qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi y x ; cos j ¼ ; r ¼ x2 þ y2; sin j ¼ r r Vektordarstellung in Polarkoordinaten tan j ¼ y a ~ a ¼ ar ~ er þ aj ~ ej ~ er , ~ ej : ar , aj : Tangenteneinheitsvektoren an die r- bzw. j-Koordinatenlinie (Basisvektoren) af Vektorkoordinaten Orthogonale Transformationsmatrix 3 2 cos j sin j A ¼ / sin j cos j y x r ef er ar P f x Matrix A regelt die Transformation der Basisvektoren und Vektorkoordinaten (kartesische Koordinaten ! Polarkoordinaten). Gradient, Divergenz, Rotation und Laplace-Operator in Polarkoordinaten Skalarfeld in Polarkoordinaten f ¼ f ðr; jÞ Vektorfeld in Polarkoordinaten ~¼ F ~ðr; jÞ ¼ Fr ðr; jÞ~ F er þ Fj ðr; jÞ~ ej
6 Darstellung von Gradient, Divergenz, Rotation und Laplace-Operator 387 Gradient des Skalarfeldes f (r; j) grad f ¼ @f 1 @f ~ ~ er þ ej . @r r @j Divergenz des Vektorfeldes F~(r; j) ~ ¼ 1 . @ ðr . Fr Þ þ 1 . @Fj ¼ 1 div F r @r r r @j 3 @Fj @ ðr . Fr Þ þ @r @j 2 Rotation des Vektorfeldes F~ (r; j) Es existiert nur eine Komponente senkrecht zur x; y-Ebene (z-Richtung): 3 2 1 @ 1 @Fr 1 @ @Fr ~ ½ rot F %z ¼ . ðr . Fj Þ / . ¼ ðr . Fj Þ / r @r r @j r @r @j Laplace-Operator Df ¼ @ 2f 1 @f 1 @ 2f þ . þ 2 . 2 @r r @r r @j 2 6.2 Darstellung in Zylinderkoordinaten Zylinderkoordinaten Die Zylinderkoordinaten r, j und z eines Raumpunktes P bestehen aus den Polarkoordinaten r und j des Projektionspunktes P 0 in der x; y-Ebene und der (kartesischen) Höhenkoordinate z 1Þ : r ( 0; z 0 ) j < 2p ; /1 < z < 1 z · r Siehe hierzu auch I.9.2.2 P = (x; y; z) z 0 f r x x 1Þ y · y x y P' = (x; y) Die Zylinderkoordinate r gibt den senkrechten Abstand des Raumpunktes P von der z-Achse an und ist daher nicht zu verwechseln mit dem Abstand r desselben Punktes vom Koordinatenursprung 0, d. h. mit der Länge *! des Ortsvektors ~ r ¼ OP . Sie wird häufig auch (wenn Verwechslungen auszuschließen sind) mit r bezeichnet.
388 XIV Vektoranalysis Koordinatenflächen Koordinatenflächen entstehen, wenn jeweils eine der drei Zylinderkoordinaten festgehalten wird: r = const.: j = const.: Zylindermantel Halbebene durch die z-Achse z = const.: Parallelebene zur x; y-Ebene in der „Höhe“ z Die Koordinatenflächen stehen paarweise senkrecht aufeinander. Koordinatenlinien Koordinatenlinien entstehen, wenn jeweils zwei der drei Zylinderkoordinaten festgehalten werden. Sie sind somit Schnittkurven zweier Koordinatenflächen: j, z = const.: r, z = const.: Halbgerade senkrecht zur z-Achse (r-Linie; r ( 0) Kreis um die z-Achse parallel zur x; y-Ebene (j-Linie) r, j = const.: Mantellinie des Zylinder (z-Linie) Die Koordinatenlinien stehen in jedem Punkt paarweise senkrecht aufeinander (Ausnahme: Koordinatenursprung). Die Zylinderkoordinaten sind daher (wie die kartesischen Koordinaten) orthogonale räumliche Koordinaten. Zusammenhang zwischen den Zylinderkoordinaten und den kartesischen Koordinaten Zylinderkoordinaten ! Kartesische Koordinaten x ¼ r . cos j , y ¼ r . sin j , z ¼ z Kartesische Koordinaten ! Zylinderkoordinaten qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi y x r ¼ x2 þ y2 ; sin j ¼ ; cos j ¼ ; r r tan j ¼ y ; x z ¼ z Die Zylinderkoordinaten stimmen mit den kartesischen Koordinaten in der „Höhenkoordinate“ z überein. Linienelement ds Das Linienelement ist der Verbindungsbogen zweier differentiell benachbarter Punkte, die sich in ihren Zylinderkoordinaten um dr, dj, dz voneinander unterscheiden. Es besitzt die Länge ds ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ðdrÞ 2 þ r 2 ðdjÞ 2 þ ðdzÞ 2 Flächenelement dA auf dem Zylindermantel ( r = const.) Flächenstück auf dem Zylindermantel, begrenzt durch je zwei benachbarte j- und z-Koordinatenlinien, mit dem Flächeninhalt dA ¼ r dj dz
6 Darstellung von Gradient, Divergenz, Rotation und Laplace-Operator 389 Volumenelement dV dV ¼ r dr dj dz Vektordarstellung in Zylinderkoordinaten z ez ~ a ¼ ar ~ er þ aj ~ ej þ az ~ ez r ~ er , ~ ej , ~ ez : Tangenteneinheitsvektoren an die r-, j- bzw. z-Koordinatenlinie (Basisvektoren) ar , aj , az : Vektorkoordinaten Orthogonale Transformationsmatrix 0 1 cos j sin j 0 A ¼ @ / sin j cos j 0 A 0 0 1 ef z f r ep y x Matrix A regelt die Transformation der Basisvektoren und Vektorkoordinaten (kartesische Koordinaten ! Zylinderkoordinaten). Gradient, Divergenz, Rotation und Laplace-Operator in Zylinderkoordinaten Skalarfeld in Zylinderkoordinaten f ¼ f ðr; j; zÞ Vektorfeld in Zylinderkoordinaten ~¼ F ~ðr; j; zÞ ¼ Fr ðr; j; zÞ ~ F er þ Fj ðr; j; zÞ ~ ej þ Fz ðr; j; zÞ ~ ez Gradient des Skalarfeldes f ( r; j; z) grad f ¼ @f 1 @f @f ~ ~ ~ er þ . ej þ ez @r r @j @z ~ ( r; j; z) Divergenz des Vektorfeldes F ~¼ div F 1 @ 1 @Fj @Fz . ðr . Fr Þ þ . þ @z r @r r @j ~ ( r; j; z) Rotation des Vektorfeldes F 3 2 3 2 3 2 @Fr @Fr @Fz 1 @ ~ ¼ 1 . @Fz / @Fj ~ ~ ~ rot F / ðr . Fj Þ / ez er þ ej þ r @j @z @z @r r @r @j Laplace-Operator 3 2 1 @ @f 1 @ 2f @ 2f Df ¼ . r. þ 2 . þ r @r @r r @j 2 @z 2
390 XIV Vektoranalysis 6.3 Darstellung in Kugelkoordinaten Kugelkoordinaten Die Kugelkoordinaten r, J und j eines Raumpunktes P bestehen aus einer Abstandskoordinate r und zwei Winkelkoordinaten J und j: r: *! Länge des Ortsvektors ~ r ¼ OP J: Winkel zwischen dem Ortsvektor ~ r und der positiven z-Achse ð0 ) J ) pÞ j: Winkel zwischen der Projektion des Ortsvektors ~ r auf die x; y-Ebene und der positiven x-Achse ð0 ) j < 2 pÞ ðr ( 0Þ Siehe hierzu auch I.9.2.4 J: Breitenkoordinate; j: z Längenkoordinate · Koordinatenflächen r = const.: J = const.: Kugeloberfläche (Kugelschale) Mantelfläche eines Kegels (Kegelspitze im Koordinatenursprung) j = const.: Halbebene durch die z-Achse Die Koordinatenflächen stehen in jedem Punkt paarweise senkrecht aufeinander. P r Koordinatenflächen entstehen, wenn jeweils eine der drei Kugelkoordinaten festgehalten wird: r z u 0 y f x · x y Koordinatenlinien Koordinatenlinien entstehen, wenn jeweils zwei der drei Zylinderkoordinaten festgehalten werden. Sie sind somit Schnittkurven zweier Koordinatenflächen: J, j = const.: r, J = const.: Radialer Strahl vom Koordinatenursprung nach außen (r-Linie) Breitenkreis mit dem Radius r . sin J (j-Linie) r, j = const.: Längenkreis (J-Linie) Die Koordinatenlinien stehen in jedem Punkt paarweise senkrecht aufeinander. Die Kugelkoordinaten sind daher (wie die kartesischen Koordinaten und die Zylinderkoordinaten) orthogonale räumliche Koordinaten. Zusammenhang zwischen den Kugelkoordinaten und den kartesischen Koordinaten Kugelkoordinaten ! Kartesische Koordinaten x ¼ r . sin J . cos j , y ¼ r . sin J . sin j , z ¼ r . cos J
6 Darstellung von Gradient, Divergenz, Rotation und Laplace-Operator Kartesische Koordinaten ! Kugelkoordinaten 0 1 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi z B C J ¼ arccos @qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi A ; r ¼ x2 þ y2 þ z2; 2 2 2 x þy þz 391 tan j ¼ y x Linienelement ds Das Linienelement ist der Verbindungsbogen zweier differentiell benachbarter Punkte, die sich in ihren Kugelkoordinaten um dr, dJ, dj voneinander unterscheiden. Es besitzt die Länge ds ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ðdrÞ 2 þ r 2 ðdJÞ 2 þ r 2 . sin 2 J ðdjÞ 2 Flächenelement dA auf der Kugeloberfläche (r = const.) Flächenstück auf der Kugeloberfläche, begrenzt durch je zwei benachbarte J- und jKoordinatenlinien, mit dem Flächeninhalt dA ¼ r 2 . sin J dJ dj Volumenelement dV dV ¼ dA dr ¼ r 2 . sin J dr dJ dj Vektordarstellung in Kugelkoordinaten z ~ a ¼ ar ~ er þ aJ ~ eJ þ aj ~ ej ~ er , ~ eJ , ~ ej : Tangenteneinheitsvektoren an die r-, J- bzw. j-Koordinatenlinie (Basisvektoren) ar , aJ , aj : Vektorkoordinaten Orthogonale Transformationsmatrix 0 1 sin J . cos j sin J . sin j cos J A ¼ @ cos J . cos j cos J . sin j / sin J A / sin j cos j 0 er P ef r u f y eu x Matrix A regelt die Transformation der Basisvektoren und Vektorkoordinaten (kartesische Koordinaten ! Kugelkoordinaten).
392 XIV Vektoranalysis Gradient, Divergenz, Rotation und Laplace-Operator in Kugelkoordinaten Skalarfeld in Kugelkoordinaten f ¼ f ðr; J; jÞ Vektorfeld in Kugelkoordinaten ~¼ F ~ðr; J; jÞ ¼ Fr ðr; J; jÞ~ F er þ FJ ðr; J; jÞ~ eJ þ Fj ðr; J; jÞ~ ej Gradient des Skalarfeldes f (r; J; j) grad f ¼ @f 1 @f 1 @f ~ ~ ~ er þ . eJ þ . ej @r r @J r . sin J @j Divergenz des Vektorfeldes F~(r; J; j) 3 2 @Fj 1 @ ~ ¼ 1 . @ ðr 2 . Fr Þ þ ðsin J . F Þ þ div F J r 2 @r r . sin J @J @j ~(r; J; j) Rotation des Vektorfeldes F 3 2 1 @ @FJ ~ ~ rot F ¼ ðsin J . Fj Þ / er þ r . sin J @J @j 3 2 3 2 1 1 @Fr @ 1 @ @Fr ~ þ . / ðr . Fj Þ ~ eJ þ ðr . FJ Þ / ej r sin J @j @r r @r @J Laplace-Operator 2 3 2 ( 3 ' 1 @ @f 1 @ @f 1 @ 2f Df ¼ 2 r2 . þ . sin J . þ . r @r @r sin J @J @J sin 2 J @j 2 7 Linien- oder Kurvenintegrale 7.1 Linienintegral in der Ebene ~¼ F ~ðx; yÞ sei ein ebenes Vektorfeld, ~ F r ¼~ r ðtÞ der Ortsvektor einer von P1 nach P2 verlaufenden ebenen Kurve C mit t1 ) t ) t2 und ~ r_ ¼ ~ r_ ðtÞ der zugehörige Tangentenvektor der Kurve. Dann heißt das Integral ð C ~ . d~ F r ¼ ðt2 1 0 ~.~ F r_ dt t1 das Linien- oder Kurvenintegral des Vektor~ längs der Kurve C. feldes F y P1 P r(t1) F r(t) C P2 r(t2) x
7 Linien- oder Kurvenintegrale 393 In ausführlicher Schreibweise: ðt2 ð ðFx x_ þ Fy y_Þ dt ðFx ðx; yÞ dx þ Fy ðx; yÞ dyÞ ¼ t1 C ~ðx; yÞ Fx ; Fy : Skalare Komponenten des ebenen Vektorfeldes F _ x_ ; y_ : Koordinaten des Tangentenvektors ~ r Berechnung eines Linienintegrals Für die Variablen x und y werden die parameterabhängigen Koordinaten xðtÞ und yðtÞ der Integrationskurve C eingesetzt, für x_ und y_ deren Ableitungen. Anschließend wird der nur noch vom Parameter t abhängende Integrand in den Grenzen von t1 bis t2 integriert. Sonderfall: Falls die Kurve C in der expliziten Form y ¼ f ðxÞ vorliegt, ersetzt man im Linienintegral die Koordinate y durch f ðxÞ und das Differential dy durch f 0 ðxÞ dx und erhält so ein gewöhnliches Integral mit der Variablen x : ð ~ . d~ F r ¼ xð2 ½Fx ðx; f ðxÞÞ þ Fy ðx; f ðxÞÞ . f 0 ðxÞ% dx x1 C x1 ; x2 : Abszissen der beiden Kurvenrandpunkte Anmerkungen (1) Man beachte, dass der Wert eines Linien- oder Kurvenintegrals i. Allg. nicht nur vom Anfangs- und Endpunkt des Integrationsweges, sondern auch noch vom eingeschlagenen Verbindungsweg abhängt. (2) Wird der Integrationsweg C in der umgekehrten Richtung durchlaufen (symbolische Schreibweise: / C), so tritt im Integral ein Vorzeichenwechsel ein: ð ð ~ . d~ ~ . d~ F r ¼ / F r /C (3) C Für ein Kurvenintegral längs einer geschlossenen Linie C verwenden wir das SymÞ Þ ~ . d~ ~ . d~ bol F r oder auch F r . Ein solches Kurvenintegral wird in den physikaC ~ längs der lisch-technischen Anwendungen auch als Zirkulation des Vektorfeldes F geschlossenen Kurve C bezeichnet.
394 XIV Vektoranalysis Beispiel & Wir berechnen das Linien- oder Kurvenintegral yðtÞ ¼ t, 0 ) t ) 1: x ¼ 2t; Ð C dx ¼ x_ dt ¼ 2 dt ; ðx 2 y dx þ x y 2 dyÞ ¼ Ð1 0 y ¼ t; Ð C ðx 2 y dx þ x y 2 dyÞ längs des Weges C : xðtÞ ¼ 2 t, dy ¼ y_ dt ¼ 1 dt ¼ dt ð4 t 2 . t . 2 dt þ 2 t . t 2 dtÞ ¼ Ð1 0 10 t 3 dt ¼ 5 / 4. 1 5 5 t 0 ¼ ð1 / 0Þ ¼ 2 2 2 & 7.2 Linienintegral im Raum ~¼ F ~ðx; y; zÞ längs Das Linien- oder Kurvenintegral eines räumlichen Vektorfeldes F einer Raumkurve C mit dem Ortsvektor ~ r ¼~ r ðtÞ, t1 ) t ) t2 lautet: ð ðt2 1 0 ~.~ ~ . d~ F F r ¼ r_ dt C t1 ~ r_ : Tangentenvektor von C In ausführlicher Schreibweise: ðt2 ð ðFx x_ þ Fy y_ þ Fz z_Þ dt ðFx ðx; y; zÞ dx þ Fy ðx; y; zÞ dy þ Fz ðx; y; zÞ dzÞ ¼ t1 C ~ðx; y; zÞ Fx ; Fy ; Fz : Skalare Komponenten des räumlichen Vektorfeldes F _ x_ ; y_; z_ : Koordinaten des Tangentenvektors ~ r Berechnung eines Linienintegrals Die Berechnung erfolgt wie beim Linienintegral in der Ebene. Alle dort gemachten Bemerkungen gelten sinngemäß auch für Linienintegrale im Raum. 7.3 Wegunabhängigkeit eines Linien- oder Kurvenintegrals Ein Linien- oder Kurvenintegral Ð C ~ . d~ F r ist genau dann wegunabhängig, wenn das Vek- ~ in einem einfachzusammenhängenden Bereich, der den Integrationsweg C enttorfeld F hält, die folgende Integrabilitätsbedingung erfüllt: Integrabilitätsbedingung für ein ebenes Vektorfeld @Fx @Fy ¼ @y @x oder 1 0 ~ z¼ 0 rot F
7 Linien- oder Kurvenintegrale 395 Integrabilitätsbedingung für ein räumliches Vektorfeld @Fx @Fy ¼ ; @y @x @Fy @Fz ¼ ; @z @y @Fz @Fx ¼ @x @z ~¼~ rot F 0 oder Die Bedingungen sind notwendig und hinreichend. Anmerkungen (1) Ein Bereich heißt einfachzusammenhängend, wenn sich jede im Bereich gelegene geschlossene Kurve auf einen Punkt „zusammenziehen“ lässt. Ein ebener einfachzusammenhängender Bereich wird von einer einzigen geschlossenen Kurve begrenzt. Beispiele: rechteckiger Bereich (siehe Bild a)) bzw. kreisförmiger Bereich (siehe Bild b)). y y a) b) x x (2) Im Falle der Wegunabhängigkeit verschwindet das Linienintegral längs einer geschlossenen Kurve. & Beispiel ~ðx; yÞ mit den skalaren Komponenten Fx ¼ 3 x 2 y 2 und Fy ¼ 2 x 3 y erfüllt die Das ebene Vektorfeld F Integrabilitätsbedingung: @Fx @ ¼ ð3x 2 y 2 Þ ¼ 6x 2 y ; @y @y @Fy @ @Fx @Fy ¼ ð2 x 3 yÞ ¼ 6 x 2 y ) ¼ ¼ 6x2 y @x @x @y @x Þ Þ Daher verschwindet das Linienintegral ðFx dx þ Fy dyÞ ¼ ð3 x 2 y 2 dx þ 2 x 3 y dyÞ für jede geschlosC C sene Kurve C. & 7.4 Konservative Vektorfelder ~ heißt konservativ oder Potentialfeld, wenn das Ein (ebenes oder räumliches) Vektorfeld F Ð ~ Linien- oder Kurvenintegral F . d~ r nur vom Anfangs- und Endpunkt, nicht aber vom C eingeschlagenen Verbindungsweg C der beiden Punkte abhängt. Eigenschaften eines konservativen Vektorfeldes ~ besitzt in einem einfachzusammenhängenden Bereich die Ein konservatives Vektorfeld F folgenden gleichwertigen Eigenschaften: Ð ~ . d~ 1. Das Linien- oder Kurvenintegral F r längs einer Kurve C, die zwei (beliebige) C Punkte P1 und P2 verbindet, ist unabhängig vom eingeschlagenen Verbindungsweg, solange dieser vollständig im Bereich liegt.
396 XIV Vektoranalysis 2. Das Linienintegral längs einer im Bereich liegenden geschlossenen Kurve C hat stets den Wert null: þ ~ . d~ F r ¼ 0 C ~ ist überall im Bereich als Gradient einer Potentialfunktion f dar3. Der Feldvektor F stellbar: ~ ¼ grad f F ~ ist im Bereich wirbelfrei: 4. Das Vektorfeld F ~¼~ rot F 0 ~ . d~ 5. Das Skalarprodukt F r ist das totale oder vollständige Differential einer Potentialfunktion f: ~ . d~ df ¼ F r Beispiel & Ein Zentralfeld ist stets konservativ. Das Linienintegral eines solchen Feldes verschwindet daher längs einer jeden geschlossenen Kurve (diese darf nicht durch den Nullpunkt verlaufen). Beispiele für Zentralfelder sind das Gravitationsfeld der Erde und das elektrische Feld einer Punktladung. & 7.5 Arbeitsintegral (Arbeit eines Kraftfeldes) ~¼ F ~ðx; y; zÞ verrichtet an einem Massenpunkt beim Verschieben längs Ein Kraftfeld F einer Kurve C vom Punkt P1 in den Punkt P2 die folgende Arbeit (sog. Arbeitsintegral): ð W ¼ ~ . d~ F r ¼ C ~ r ¼~ r ðtÞ: ~ r_ ¼ ~ r_ ðtÞ: d~ r: ðt2 z ðF ~.~ r_ Þ dt P1 t1 r(t1) r(t) Ortsvektor der Kurve C F C P2 r(t2) Tangentenvektor der Kurve C Differentielles Wegelement P x y
8 Oberflächenintegrale 397 8 Oberflächenintegrale 8.1 Definition eines Oberflächenintegrals ~¼ F ~ðx; y; zÞ durch eine orientierte Fläche A wird Der „Fluss“ eines Vektorfeldes F durch das als Oberflächenintegral bezeichnete Integral ðð ~¼ ~ . dA F ðAÞ ðð z ~. N ~ Þ dA ðF N Fläche A ðAÞ F(x;y;z) P beschrieben. Flächenelement dA Bezeichnungen: ~: N ~: dA z Flächennormale Orientiertes Flächenelement vom Betrag dA ~. N ~: F x x y y ~ Normalkomponente von F 1 0 ~. N ~ dA ist der Fluss des Vektorfeldes F ~ durch das Flächenelement dA, anschlieF ßend werden die Beiträge aller Flächenelemente aufsummiert. Anmerkungen (1) ~ eindeutig festgelegt. Die Orientierung der Fläche ist durch die Flächennormale N Bei einer geschlossenen Fläche, z. B. der Oberfläche einer Kugel, eines Zylinders ~ vereinbarungsgemäß nach außen. Bei einer offenen oder eines Quaders, zeigt N Fläche wird die Randkurve der Fläche so durchlaufen, dass mit der Flächennormale Rechtsschraubung entsteht. (2) Auch die folgenden Bezeichnungen für das Oberflächenintegral sind gebräuchlich: ~ oder kurz „Fluss“ des Feldvektors F ~ durch die „Flussintegral“ des Vektorfeldes F ~ Fläche A oder auch Flächenintegral des Vektorfeldes F über die orientierte Fläche A. (3) Das Oberflächenintegral über eine geschlossene Fläche A wird durch das Symbol ÐÐ ÐÐ ~ oder # ðF ~ . dA ~. N ~ Þ dA gekennzeichnet. Folgende Bezeichnungen für ein # F ðAÞ ðAÞ solches Integral sind in den Anwendungen üblich: „Hüllenintegral“ oder „Fluss“ des ~ durch die geschlossene Fläche A oder auch „Ergiebigkeit“ des FeldFeldvektors F ~. vektors F
398 XIV Vektoranalysis 8.2 Berechnung eines Oberflächenintegrals Ein Oberflächenintegral lässt sich stets auf ein Doppelintegral zurückführen (siehe IX.3.1). 8.2.1 Berechnung eines Oberflächenintegrals in symmetriegerechten Koordinaten ÐÐ ÐÐ ~¼ ~. N ~ Þ dA erfolgt in vier ~ . dA ðF F Die Berechnung eines Oberflächenintegrals ðAÞ ðAÞ Schritten: 1. Zunächst werden geeignete Koordinaten ausgewählt, die sich der Symmetrie des Problems in optimaler Weise anpassen. Zur Auswahl stehen dabei: –– Kartesische Koordinaten x; y; z –– Zylinderkoordinaten r; j; z (Abschnitt 6.2) –– Kugelkoordinaten r; J; j (Abschnitt 6.3) ~, berechnet anschließend das Skalarpro2. Man bestimmt dann die Flächennormale N ~. N ~ und drückt dieses sowie das Flächenelement dA durch die gewählten dukt F Koordinaten aus. 3. Festlegung der Integrationsgrenzen im erhaltenen Doppelintegral. 4. Berechnung des Doppelintegrals in der bekannten Weise (siehe IX.3.1). & Beispiel ~ ¼ ð1=r 2 Þ ~ Wir berechnen den Fluss des Zentralfeldes F er durch die (geschlossene) Oberfläche A der ~¼~ konzentrischen Einheitskugel. Auf der Kugeloberfläche gilt r ¼ 1 und daher F er , die Flächennormale ~ ist der radiale Einheitsvektor ~ N er . Somit gilt: ÐÐ # ðAÞ ~. N ~ Þ dA ¼ ðF ÐÐ # ðAÞ ð~ e .~ e Þ dA ¼ |fflfflfflfflr ffl{zfflfflfflfflrffl} 1 ÐÐ # ðAÞ 1 dA ¼ ÐÐ # ðAÞ dA ¼ A ¼ 4 p (Oberfläche der Einheitskugel: A ¼ 4 p) & Sonderfälle (1) Der Fluss eines homogenen Vektorfeldes durch eine beliebige geschlossene Oberfläche ist stets null. (2) ~ ¼ f ðrÞ~ Der Fluss eines zylindersymmetrischen Vektorfeldes F er durch die geschlossene Oberfläche eines (zur z-Achse) koaxialen Zylinders beträgt: ÐÐ ~. N ~ Þ dA ¼ f ðRÞ . 2 p R H # ðF ðAÞ (R: Zylinderradius; H : Zylinderhöhe; Symmetrieachse ¼ z-Achse) (3) ~ ¼ f ðrÞ~ Der Fluss eines Zentralfeldes F er durch die geschlossene Oberfläche A einer (konzentrischen) Kugel beträgt: ÐÐ ~. N ~ Þ dA ¼ f ðRÞ . 4 p R 2 # ðF ðAÞ (R: Kugelradius; Kugelmittelpunkt ¼ Koordinatenursprung)
8 Oberflächenintegrale 399 8.2.2 Berechnung eines Oberflächenintegrals unter Verwendung von Flächenparametern ~¼ F ~ðx; y; zÞ „durchflutete“ Fläche A sei durch einen von Die von einem Vektorfeld F den beiden Parametern u und v abhängigen Ortsvektor ~ r ¼~ r ðu; vÞ gegeben. Für den „Fluss“ durch diese Fläche gilt dann: ðð 1 ðð / ðð . 0 ~~ ~ . ð~ ~. N ~ dA ¼ F tu ~ F tu - ~ tv Þ du dv ¼ tv du dv F ðAÞ ðAÞ ðAÞ Die Integralberechnung erfolgt in vier Schritten: ~ wird zunächst durch die Flächenparameter u und v ausgedrückt, 1. Das Vektorfeld F indem man die Koordinaten x; y und z durch die parameterabhängigen Koordinaten xðu; vÞ, yðu; v) und zðu; vÞ des Ortsvektors ~ r ðu; vÞ der Fläche ersetzt. ~ 2. Man bestimmt dann die Tangentenvektoren tu und ~ tv der Fläche und mit ihnen das ~ . ð~ ~~ gemischte Produkt (Spatprodukt) F tu - ~ tv Þ ¼ ½ F tu ~ tv %. 3. Festlegung der Integationsgrenzen im erhaltenen Doppelintegral. 4. Berechnung des Doppelintegrals in der bekannten Weise (siehe IX.3.1). & Beispiel 0 1 0 1 cos u y ~¼ F ~ðx; y; zÞ ¼ @ x A; Fläche A: ~ Vektorfeld: F r ¼~ r ðu; vÞ ¼ @ sin u A mit 0 ) u ) p, 0 ) v ) 1 z2 v ~ durch die Fläche A (halber Mantel eines Zylinders mit dem Radius Wir berechnen den Fluss des Feldes F 0 1 sin u ~ über in F ~ ¼ @ cos u A : R ¼ 1 und der Höhe H ¼ 1). Mit x ¼ cos u, y ¼ sin u und z ¼ v geht F v2 Tangentenvektoren der Fläche: 0 1 0 1 / sin u 0 @~ r @~ r ~ ~ tu ¼ ¼ @ cos u A ; tv ¼ ¼ @0A @u @v 0 1 Integrand des Flussintegrals: 0 1 0 1 0 1 0 1 / sin u 0 cos u / 0 cos u ~ tu - ~ tv ¼ @ cos u A - @ 0 A ¼ @ 0 þ sin u A ¼ @ sin u A 0 1 0 / 0 0 0 1 0 1 sin u cos u ~ . ð~ F tu - ~ tv Þ ¼ @ cos u A . @ sin u A ¼ sin u . cos u þ cos u . sin u þ 0 ¼ v2 0 ¼ 2 . sin u . cos u ¼ sin ð2 uÞ ~ durch die Fläche A): Flussintegral (Fluss des Vektorfeldes F ÐÐ 1 ðAÞ 0 ÐÐ Ð1 ~. N ~ dA ¼ ~ . ð~ F F tu - ~ tv Þ du dv ¼ ðAÞ Ðp v¼0 u¼0 sin ð2 uÞ du dv
400 XIV Vektoranalysis Berechnung des Doppelintegrals (hier als Produkt zweier gewöhnlicher Integrale darstellbar, siehe IX.3.1): + )p / .1 Ð1 Ðp Ð1 Ðp 1 ¼ sin ð2 uÞ du dv ¼ dv . sin ð2 uÞ du ¼ v v ¼ 0 . / . cos ð2 uÞ 2 v¼0 u¼0 v¼0 u¼0 u¼0 + ) 3 2 / . 1 1 1 1 ¼ 1 / 0 . / . cos ð2 pÞ þ . cos 0 ¼ 1 / .1þ .1 ¼ 0 2 2 2 2 0 ÐÐ 1 ~. N ~ dA ¼ 0 Ergebnis: F ðAÞ & 9 Integralsätze von Gauß und Stokes 9.1 Gaußscher Integralsatz Gaußscher Integralsatz im Raum Der Gaußsche Integralsatz im Raum stellt eine Verbindung her zwischen einem Oberflächenintegral und einem Volumenintegral. Er lautet wie folgt: ~¼ F ~ðx; y; zÞ über eine ge„Das Oberflächenintegral eines räumlichen Vektorfeldes F ~, erstreckt über schlossene Fläche A ist gleich dem Volumenintegral der Divergenz von F das von der Fläche A eingeschlossene Volumen V “: ðð # ~. N ~ Þ dA ¼ ðF ðAÞ ðð # ~¼ ~ . dA F ðAÞ ððð ~ dV div F ðVÞ ~: N Nach außen gerichtete Flächennormale ~ ist stetig differenzierbar. Voraussetzung: F Anmerkung ~ ¼ 0Þ ist der Gesamtfluss durch eine geschlossene Bei einem quellenfreien Feld ðdiv F Oberfläche gleich null. & Beispiel ~¼~ Wir berechnen den Fluss des Zentralfeldes F r ¼ r~ er durch die Oberfläche A einer konzentrischen Kugel vom Radius R mit Hilfe eines Volumenintegrals. Unter Verwendung von Kugelkoordinaten erhalten wir für die Divergenz des Zentralfeldes mit Fr ¼ r : ~ ¼ div ~ div F r ¼ div ðr ~ er Þ ¼ 1 @ 1 @ 1 @ 1 . ðr 2 . Fr Þ ¼ 2 . ðr 2 . rÞ ¼ 2 . ðr 3 Þ ¼ 2 . 3 r 2 ¼ 3 r 2 @r r @r r @r r Aus dem Gaußschen Integralsatz folgt dann: ÐÐ ÐÐÐ ÐÐÐ ÐÐÐ 4 ~. N ~ Þ dA ¼ ~ dV ¼ # ðF div F 3 dV ¼ 3 . dV ¼ 3 V ¼ 3 . pR3 ¼ 4p R3 3 ðAÞ ðV Þ ðV Þ ðVÞ (Kugelvolumen: V ¼ 4 p R 3 =3Þ &
9 Integralsätze von Gauß und Stokes 401 Gaußscher Integralsatz in der Ebene Der Gaußsche Integralsatz gilt sinngemäß auch in der Ebene, wobei „Volumen“ durch „Fläche“ und „Oberfläche“ durch „geschlossene Kurve“ (Randkurve der Fläche) zu ersetzen sind. Er verbindet ein Kurven- oder Linienintegral mit einem zweidimensionalen Bereichsintegral (Doppelintegral) und lautet wie folgt: ~¼ F ~ðx; yÞ „Das Kurvenintegral der Normalkomponente eines ebenen Vektorfeldes F längs einer geschlossenen Kurve C ist gleich dem Bereichsintegral (Doppelintegral) über ~, erstreckt über die von der Kurve C eingeschlossene Fläche A“: die Divergenz von F þ1 ðð 0 ~. N ~ ds ¼ ~ dA F div F C A ðAÞ N ~ : Nach außen gerichtete Kurvennormale N ds: Linienelement der Randkurve C Randkurve C ~ ist stetig differenzierbar Voraussetzung: F und die Randkurve C wird so durchlaufen, dass die Fläche A linker Hand liegen bleibt. 9.2 Stokesscher Integralsatz Der Integralsatz von Stokes ermöglicht die Umwandlung eines Oberflächenintegrals in ein Kurven- oder Linienintegral und umgekehrt. Er lautet wie folgt: ~¼ F ~ðx; y; zÞ längs „Das Kurven- oder Linienintegral eines räumlichen Vektorfeldes F ~ einer geschlossenen Kurve C ist gleich dem Oberflächenintegral der Rotation von F über eine beliebige Fläche A, die durch die Kurve C berandet wird‘‘: þ C ~: N ~ . d~ F r ¼ ðð 1 ðð 1 0 0 ~¼ ~ . dA ~ . N ~ dA rot F rot F ðAÞ ðAÞ Flächennormale räumliche Fläche ~ ist stetig differenzierbar Voraussetzung: F und die Randkurve C der Fläche A ist orientiert (d. h. ein Beobachter, der in die ~ blickt, Richtung der Flächennormale N durchläuft die Randkurve C so, dass die Fläche linker Hand liegen bleibt). N Flächenelement dA Randkurve C
402 XIV Vektoranalysis Anmerkungen ÐÐ 1 0 ~ . N ~ dA wird auch als „Wirbelfluss“ bezeichnet. rot F (1) Das Oberflächenintegral (2) Der Wirbelfluss durch eine geschlossene Fläche ist gleich null und für alle Flächen, die von der gleichen Kurve C berandet werden, gleich groß. Der Stokessche Satz gilt auch für Flächen, die von mehreren geschlossenen Kurven berandet werden. (3) & ðAÞ Beispiel 0 ~¼B Wir berechnen den Wirbelfluss des Vektorfeldes F @ x2 þ y2 0 1 C A durch den Mantel A der Halbkugel z2 2 2 x þy þz 2 ¼ 1, z ( 0 mit Hilfe eines Linienintegrals. Nach Stokes gilt: ÐÐ 1 ðAÞ 0 Þ ~¼ F ~ . dA ~ . d~ rot F r z C 1 A Parameterdarstellung der Randkurve C (Einheitskreis): x ¼ cos t ; y ¼ sin t ; dx ¼ / sin t ; dt z ¼ 0 dy ¼ cos t ; dt dx ¼ / sin t dt ; ) dz ¼ 0 dt dy ¼ cos t dt ; ) dz ¼ 0 ~ . d~ Skalarprodukt F r des Linienintegrals: 0 B ~ . d~ F r ¼@ x2 þ y2 0 z2 1 0 x 1 y C: x 2 + y 2 = 1 1 0 1 dx C B C A . @ dy A ¼ ðx 2 þ y 2 Þ dx þ 0 dy þ z 2 dz ¼ ðx 2 þ y 2 Þ dx þ z 2 dz ¼ dz ¼ ðcos 2 t þ sin 2 t Þ . ð/ sin t dtÞ þ 0 2 . 0 ¼ / sin t dt |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} 1 Berechnung des Wirbelflusses: ÐÐ 1 ðAÞ 2Ðp 0 / .2p Þ ~¼ F ~ . dA ~ . d~ rot F r ¼ / sin t dt ¼ cos t 0 ¼ cos ð2 pÞ / cos 0 ¼ 1 / 1 ¼ 0 C 0 &
403 XV Wahrscheinlichkeitsrechnung 1 Hilfsmittel aus der Kombinatorik 1.1 Permutationen Eine Anordnung von n Kugeln (allgemein: Elementen) in einer bestimmten Reihenfolge heißt Permutation. Für die Anzahl der möglichen Permutationen gilt dann: 1. Alle n Kugeln sind voneinander verschieden: P ðnÞ ¼ n ! 2. Unter den n Kugeln befinden sich jeweils n1 ; n2 ; . . . ; nk einander gleiche: P ðn; n1 ; n2 ; . . . ; nk Þ ¼ ðn1 þ n2 þ . . . þ nk ¼ n k: & n! n1 ! n2 ! . . . nk ! und k ) nÞ Anzahl der verschiedenen Kugeln Beispiele (1) Es gibt P ð3Þ ¼ 3 ! ¼ 6 verschiedene Möglichkeiten, 3 verschiedenfarbige Kugeln anzuordnen: (2) In einer Urne befinden sich 5 Kugeln, 3 weiße und 2 rote. Sie lassen sich auf P ð5; 3, 2Þ ¼ 5! 3! . 4 . 5 4.5 ¼ ¼ ¼ 2 . 5 ¼ 10 3! 2! 2 3! . 2 verschiedene Arten anordnen. & © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 L. Papula, Mathematische Formelsammlung, DOI 10.1007/978-3-658-16195-8_15
404 XV Wahrscheinlichkeitsrechnung 1.2 Kombinationen Aus einer Urne mit n verschiedenen Kugeln werden nacheinander k Kugeln entnommen und in beliebiger Weise angeordnet (Urnenmodell). Eine solche Anordnung heißt Kombination k-ter Ordnung. Für die Anzahl der möglichen Kombinationen k-ter Ordnung gilt dann: 1. Die Ziehung der k Kugeln erfolgt ohne Zurücklegen (sog. Kombinationen k-ter Ordnung ohne Wiederholung): !n4 n! C ðn; kÞ ¼ ¼ ðk ) nÞ k k ! ðn / kÞ ! 2. Die Ziehung der k Kugeln erfolgt mit Zurücklegen (sog. Kombinationen k-ter Ordnung mit Wiederholung): 3 2 nþk /1 Cw ðn; kÞ ¼ ðk ¼ 1; 2; 3; . . .Þ k Bei einer Ziehung mit Zurücklegen kann k auch größer als n sein! & Beispiel Einer Warenlieferung von 10 Glühbirnen von jeweils 100 Watt soll zu Kontrollzwecken eine Stichprobe von 3 Glühbirnen entnommen werden (die gezogenen Glühbirnen werden nicht zurückgelegt, die Reihenfolge der Ziehung ist ohne Bedeutung). Es gibt dann 3 2 10 . 9 . 8 10 C ð10; 3Þ ¼ ¼ ¼ 5 . 3 . 8 ¼ 120 1.2.3 3 verschiedene Möglichkeiten, aus den 10 Glühbirnen 3 auszuwählen. & 1.3 Variationen Einer Urne mit n verschiedenen Kugeln werden nacheinander k Kugeln entnommen und in der Reihenfolge ihrer Ziehung angeordnet. Eine solche Anordnung heißt Variation k-ter Ordnung. Für die Anzahl der möglichen Variationen k-ter Ordnung gilt dann: 1. Die Ziehung der k Kugeln erfolgt ohne Zurücklegen (sog. Variationen k-ter Ordnung ohne Wiederholung): n! V ðn; kÞ ¼ ðk ) nÞ ðn / kÞ ! 2. Die Ziehung der k Kugeln erfolgt mit Zurücklegen (sog. Variationen k-ter Ordnung mit Wiederholung): Vw ðn; kÞ ¼ n k ðk ¼ 1; 2; 3; . . .Þ & Beispiel Bei einem 100-Meter-Lauf starten 8 Läufer. Für die ersten 3 Plätze gibt es Medaillen (Gold, Silber, Bronze). Wieviel verschiedene Zieleinläufe für die ersten 3 Plätze sind möglich? Lösung: Von n ¼ 8 Läufern werden k ¼ 3 Läufer die Plätze 1, 2 und 3 belegen. Da die Reihenfolge des Einlaufs eine wesentliche Rolle spielt, handelt es sich somit um Variationen 3. Ordnung und zwar ohne Wiederholung, da jeder Läufer nur einen Platz belegen kann. Die Anzahl der möglichen Zieleinläufe ist somit V ð8; 3Þ ¼ 8! 8! 5! . 6 . 7 . 8 ¼ ¼ ¼ 6 . 7 . 8 ¼ 336 ð8 / 3Þ ! 5! 5! &
2 Grundbegriffe 405 2 Grundbegriffe Zufallsexperiment Lässt sich ein Experiment unter den gleichen äußeren Bedingungen beliebig oft wiederholen, wobei mehrere sich gegenseitig ausschließende Ergebnisse möglich sind und ist das Ergebnis bei einer konkreten Durchführung des Experiments ungewiss, d. h. zufallsbedingt, so spricht man von einem Zufallsexperiment. & Beispiele Wurf einer Münze oder eines Würfels, zufällige Entnahme von Kugeln aus einer Urne, Stichprobenentnahme aus der laufenden Produktion eines Massenartikels zwecks Qualitätskontrolle. & Elementarereignisse, Ergebnismenge eines Zufallsexperiments Elementarereignisse heißen die möglichen sich gegenseitig ausschließenden Ergebnisse eines Zufallsexperiments. Symbolische Schreibweise: w1 ; w2 ; w3 ; . . . Die Menge aller Elementarereignisse heißt Ergebnismenge des Zufallsexperiments. Symbolische Schreibweise: W ¼ fw1 ; w2 ; w3 ; . . .g & Beispiel Beim „Wurf einer homogenen Münze“ gibt es die beiden Elementarereignisse Z ¼ Zahl und W ¼ Wappen. Ergebnismenge: W ¼ fZ; Wg & Ereignisse, Ereignisraum oder Ereignisfeld Alle möglichen Ergebnisse (Versuchsausgänge) eines Zufallsexperiments werden als Ereignisse bezeichnet. Ein Ereignis A ist daher immer eine Teilmenge der Ergebnismenge W, die bekanntlich sämtliche Elementarereignisse enthält. Die Menge aller Ereignisse heißt Ereignisraum oder Ereignisfeld. Der Ereignisraum enthält also alle Teilmengen der Ergebnismenge W und somit definitionsgemäß auch die leere Menge ; und die Ergebnismenge W selbst. ; beschreibt das sog. unmögliche Ereignis (d. h. ein Ereignis, das nie eintreten kann), W dagegen das sog. sichere Ereignis (d. h. ein Ereignis, das immer eintreten wird). & Beispiel Beim „Wurf eines homogenen Würfels“ gibt es 6 Elementarereignisse, nämlich das Auftreten einer der 6 Zahlen („Augen“) 1; 2; . . . ; 6. Ergebnismenge: W ¼ f1; 2; 3; 4; 5; 6g Ereignisse sind z. B. die folgenden Teilmengen von W: f2; 4; 6g: Würfeln einer geraden Zahl f1; 6g: Würfeln einer „1“ oder einer „6“ W ist das sichere Ereignis, da bei jedem Wurf eine der Zahlen 1; 2; . . . ; 6 oben liegt! &
406 XV Wahrscheinlichkeitsrechnung Verknüpfungen von Ereignissen Ereignisse werden durch Teilmengen der Ergebnismenge W beschrieben und lassen sich daher wie Mengen verknüpfen. Dies führt zu den folgenden zusammengesetzten Ereignissen (A und B sind dabei beliebige Ereignisse): Verknüpfungssymbol mit Euler-Venn-Diagramm Bedeutung des zusammengesetzten Ereignisses Vereinigung der Ereignisse A und B: A U B A U A B Entweder tritt A ein oder B oder A und B gleichzeitig Ω Symbolische Schreibweise: A [ B B Durchschnitt der Ereignisse A und B: A und B treten gleichzeitig ein A Ω Symbolische Schreibweise: A \ B B Zu A komplementäres Ereignis: Ω A A tritt nicht ein A Symbolische Schreibweise: A Anmerkungen (1) Das Ereignis A [ B wird auch als Summe aus A und B bezeichnet (symbolische Schreibweise: A þ B). (2) Das Ereignis A \ B heißt auch Produkt aus A und B (symbolische Schreibweise: A . B oder kurz A B). (3) A ist die Restmenge (Differenzmenge) von W und A: A ¼ W n A (4) Für sich gegenseitig ausschließende Ereignisse gilt A \ B ¼ ; (sog. „disjunkte“ Mengen). & Beispiel Zufallsexperiment: „Wurf einer homogenen Münze“ A ¼ fZg: „Zahl“ liegt oben ) A ¼ fWg: „Wappen“ liegt oben &
3 Wahrscheinlichkeit 407 De Morgansche Regeln A [ B ¼ A \ B; A \ B ¼ A[B A; B: Beliebige Ereignisse 3 Wahrscheinlichkeit 3.1 Absolute und relative Häufigkeit Ein Zufallsexperiment wird n-mal durchgeführt, dabei tritt das Ereignis A genau n ðAÞmal ein. Dann heißt n ðAÞ die absolute und hn ðAÞ ¼ n ðAÞ=n die relative Häufigkeit des Ereignisses A. Eigenschaften und Regeln für relative Häufigkeiten (1) 0 ) hn ðAÞ ) 1 (2) Für das sichere Ereignis W gilt hn ðWÞ ¼ 1. (3) Für sich gegenseitig ausschließende Ereignisse A und B gilt der Additionssatz hn ðA [ BÞ ¼ hn ðAÞ þ hn ðBÞ (4) & ðA \ B ¼ ;Þ Erfahrungsgemäß gilt: Wird die Anzahl n der Versuche laufend vergrößert, so „stabilisiert“ sich i. Allg. die relative Häufigkeit hn ðAÞ eines Ereignisses A und schwankt somit immer weniger um einen bestimmten (konstanten) Wert h ðAÞ. Beispiel Das Zufallsexperiment „Wurf eines homogenen Würfels“ wurde n ¼ 100 Mal durchgeführt und führte zu der folgenden Verteilungstabelle mit dem nebenstehenden Stabdiagramm: i 1 2 3 4 5 6 ni 15 18 14 17 19 17 hi 0,15 0,18 0,14 0,17 0,19 0,17 ni : Anzahl der Würfe mit der Augenzahl i ði ¼ 1; 2; . . . ; 6Þ hi ¼ ni =100 hi 0,20 0,15 0,10 0,05 1 2 3 4 5 6 i &
408 XV Wahrscheinlichkeitsrechnung 3.2 Wahrscheinlichkeitsaxiome von Kolmogoroff Jedem Ereignis A eines Zufallsexperiments mit der Ergebnismenge W wird eine reelle Zahl P ðAÞ, Wahrscheinlichkeit des Ereignisses A genannt, so zugeordnet, dass die folgenden Axiome erfüllt sind: Axiom 1: 0 ) P ðAÞ ) 1 Axiom 2: P ðWÞ ¼ 1 Axiom 3: Für paarweise sich gegenseitig ausschließende Ereignisse A1 ; A2 ; A3 ; . . . gilt der Additionssatz ( Wahrscheinlichkeit für das sichere Ereignis) P ðA1 [ A2 [ A3 [ . . .Þ ¼ P ðA1 Þ þ P ðA2 Þ þ P ðA3 Þ þ . . . In der Praxis gilt: Die meist unbekannte Wahrscheinlichkeit P ðAÞ eines Ereignisses A wird näherungsweise durch die in umfangreichen Versuchsreihen beobachtete relative Häufigkeit hn ðAÞ ersetzt: P ðAÞ ' hn ðAÞ (sog. „statistischer“ oder „empirischer“ Wahrscheinlichkeitswert). Rechenregeln für Wahrscheinlichkeiten (1) (2) Für das unmögliche Ereignis ; gilt P ð;Þ ¼ 0. Für das zum Ereignis A komplementäre Ereignis A gilt P ðAÞ ¼ 1 / P ðAÞ (3) Additionssatz für zwei beliebige Ereignisse A und B: (4) Additionssatz für zwei sich gegenseitig ausschließende Ereignisse A und B: P ðA [ BÞ ¼ P ðAÞ þ P ðBÞ / P ðA \ BÞ P ðA [ BÞ ¼ P ðAÞ þ P ðBÞ & ðA \ B ¼ ;Þ Beispiel Zufallsexperiment: „Wurf einer homogenen Münze“ Ergebnismenge: W ¼ fZ; Wg Z ¼ Zahl, W ¼ Wappen Festlegung der Wahrscheinlichkeiten: P ðZÞ ¼ P ðWÞ ¼ 0,5 (die Elementarereignisse Z und W sind gleichwahrscheinlich, d. h. bei einer großen Anzahl von Würfen können wir davon ausgehen, dass je zur Hälfte Zahl und Wappen auftreten). & 3.3 Laplace-Experimente Ein Laplace-Experiment liegt vor, wenn alle m Elementarereignisse w1 ; w2 ; . . . ; wm die gleiche Wahrscheinlichkeit p ¼ 1=m besitzen. Für ein beliebiges Ereignis A gilt dann: P ðAÞ ¼ g ðAÞ: g ðAÞ m Anzahl der für das Ereignis A günstigen Fälle (d. h. derjenigen Fälle, in denen A eintritt)
3 Wahrscheinlichkeit & 409 Beispiel Zufallsexperiment: „Wurf eines homogenen Würfels“ Die Wahrscheinlichkeit p ðiÞ für das Würfeln der Augenzahl „i“ ist für alle 6 möglichen Augenzahlen gleich (Laplace-Experiment): p ðiÞ ¼ 1=6 für i ¼ 1; 2; . . . ; 6. Für das Ereignis A: „Würfeln einer geraden Zahl“ gilt dann: 1 1 1 3 1 þ þ ¼ ¼ 6 6 6 6 2 Denn es gibt unter den m ¼ 6 Elementarereignissen genau 3 für das Ereignis A günstige Fälle (A tritt ein P ðAÞ ¼ p ð2Þ þ p ð4Þ þ p ð6Þ ¼ bei der Augenzahl „2“, „4“ oder „6“). Daher ist g ðAÞ ¼ 3 und somit P ðAÞ ¼ g ðAÞ 3 1 ¼ ¼ . m 6 2 & 3.4 Bedingte Wahrscheinlichkeit Die Wahrscheinlichkeit P ðB j AÞ für das Eintreten des Ereignisses B unter der Bedingung oder Voraussetzung, dass das Ereignis A bereits eingetreten ist, beträgt P ðB j AÞ ¼ P ðA \ BÞ P ðAÞ ðP ðAÞ ¼ 6 0Þ (sog. bedingte Wahrscheinlichkeit von B unter der Bedingung AÞ & Beispiel Zufallsexperiment: „Wurf eines homogenen Würfels“ A: gerade Augenzahl ) A ¼ f2; 4; 6g B: Augenzahl „6“ ) B ¼ f6g A \ B ¼ f6g: Augenzahl „6“ P ðB j AÞ ¼ mit mit P ðAÞ ¼ 1=2 P ðA \ BÞ ¼ 1=6 P ðA \ BÞ 1=6 1 2 2 1 ¼ ¼ . ¼ ¼ P ðAÞ 1=2 6 1 6 3 P ðB j AÞ ist dabei die Wahrscheinlichkeit dafür, die Augenzahl „6“ zu erhalten, wenn bereits bekannt ist, dass die gewürfelte Augenzahl gerade ist. & 3.5 Multiplikationssatz Die Wahrscheinlichkeit für das gleichzeitige Eintreten der Ereignisse A und B beträgt P ðA \ BÞ ¼ P ðAÞ . P ðB j AÞ ¼ P ðBÞ . P ðA j BÞ Entsprechend bei drei gleichzeitig eintretenden Ereignissen A, B und C : P ðA \ B \ CÞ ¼ P ðAÞ . P ðB j AÞ . P ðC j A \ BÞ
410 XV Wahrscheinlichkeitsrechnung 3.6 Stochastisch unabhängige Ereignisse Ist das Eintreten des Ereignisses B unabhängig davon, ob das Ereignis A bereits eingetreten ist oder nicht und umgekehrt, so heißen die Ereignisse A und B stochastisch unabhängig. Es gilt dann: P ðA \ BÞ ¼ P ðAÞ . P ðBÞ Entsprechend bei drei stochastisch unabhängigen Ereignissen A; B und C : P ðA \ B \ CÞ ¼ P ðAÞ . P ðBÞ . P ðCÞ & Beispiel Eine homogene Münze wird zweimal geworfen. Mit welcher Wahrscheinlichkeit erhalten wir zunächst „Zahl“ und dann „Wappen“? Lösung: A: „Zahl“ beim 1. Wurf ) P ðAÞ ¼ 1=2 B: „Wappen“ beim 2. Wurf ) P ðBÞ ¼ 1=2 Die beiden Ereignisse sind unabhängig voneinander. Die Wahrscheinlichkeit für das Ereignis A \ B: Zunächst „Zahl“, dann „Wappen“ beträgt dann: P ðA \ BÞ ¼ P ðAÞ . P ðBÞ ¼ 1 1 1 . ¼ 2 2 4 & 3.7 Mehrstufige Zufallsexperimente Ereignisbaum (Baumdiagramm) Ein mehrstufiges Zufallsexperiment besteht aus mehreren nacheinander ablaufenden Zufallsexperimenten. Es lässt sich anschaulich durch einen Ereignisbaum, auch Baumdiagramm genannt, darstellen: Pfad mit 2 Zweigen B5 A1 ; A2 : Verzweigungspunkte (mögliche Ergebnisse der 1. Stufe, d. h. Zwischenergebnisse) A2 B4 Wurzel Zweig B3 B1 ; . . . ; B5 : Mögliche Endergebnisse P(A 1 ) A1 Verzweigungspunkt (mögliches Zwischenergebnis) B2 B1 mögliches Endergebnis
3 Wahrscheinlichkeit 411 Pfadregeln Die Berechnung von Wahrscheinlichkeiten längs bestimmter Pfade (die aus mehreren Zweigen bestehen) geschieht mit Hilfe der folgenden Pfadregeln: (1) Die Wahrscheinlichkeiten längs eines Pfades werden miteinander multipliziert. (2) Führen mehrere Pfade zum gleichen Endergebnis, so addieren sich ihre Wahrscheinlichkeiten. Totale Wahrscheinlichkeit Ein Ereignis B trete stets in Verbindung mit genau einem der sich paarweise gegenseitig ausschließenden Ereignisse A1 ; A2 ; . . . ; An auf, d. h. die Ereignisse Ai sind die möglichen „Zwischenstationen“ auf dem Wege zum Ereignis B (siehe Bild). An Aj 0 P(A j ) P(B/A j ) B A2 A1 Die sog. totale Wahrscheinlichkeit für das Eintreten des Ereignisses B beträgt dann P ðBÞ ¼ P i P ðAi Þ . P ðB j Ai Þ P ðAi Þ . P ðB j Ai ): Wahrscheinlichkeit dafür, das Ereignis B über die „Zwischenstation“ Ai zu erreichen (Wahrscheinlichkeit längs des Pfades O Ai BÞ Regel: Die Wahrscheinlichkeiten aller nach B führenden Pfade werden addiert. Bayessche Formel Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass das bereits eingetretene Ereignis B über die „Zwischenstation“ Aj , d. h. längs des Pfades O Aj B erreicht wurde, beträgt P ðAj j BÞ ¼ P ðO Aj BÞ P ðAj Þ . P ðB j Aj Þ ¼ P P ðBÞ P ðAi Þ P ðB j Ai Þ ðBayessche FormelÞ i Regel: Die Wahrscheinlichkeit längs des einzigen „günstigen“ Pfades O Aj B wird durch die totale Wahrscheinlichkeit P ðBÞ dividiert.
412 & XV Wahrscheinlichkeitsrechnung Beispiel Auf zwei Maschinen M1 und M2 werden Glühbirnen vom gleichen Typ hergestellt und zwar mit einem Anteil von 80 % bzw. 20 % an der Gesamtproduktion. Die Ausschussanteile betragen jeweils 2 %. Aus der Gesamtproduktion wird zufällig eine Glühbirne entnommen und auf ihre Funktionstüchtigkeit hin überprüft. a) Mit welcher Wahrscheinlichkeit zieht man dabei eine defekte Glühbirne? b) Wie groß ist dann die Wahrscheinlichkeit dafür, dass diese auf der Maschine M1 produziert wurde? Lösung: Ai : Die entnommene Glühbirne wurde auf der Maschine Mi produziert ði ¼ 1; 2Þ B: Die entnommene Glühbirne ist defekt Zwei Pfade führen nach B („Zwischenstationen“ sind A1 bzw. A2 ). Aus dem Ereignisbaum lassen sich dann die gesuchten Wahrscheinlichkeiten mit Hilfe der Pfadregeln leicht berechnen: P ðO A1 BÞ ¼ P ðA1 Þ . P ðB j A1 Þ ¼ ¼ 0,8 . 0,02 ¼ 0,016 P ðO A2 BÞ ¼ P ðA2 Þ . P ðB j A2 Þ ¼ ¼ 0,2 . 0,02 ¼ 0,004 0,2 A2 0,02 B O 0,8 A1 0,02 a) Die gesuchte Wahrscheinlichkeit ist die totale Wahrscheinlichkeit des Ereignisses B: P ðBÞ ¼ P ðO A1 BÞ þ P ðO A2 BÞ ¼ 0,016 þ 0,004 ¼ 0,020 ¼ 2 % b) Die gesuchte Wahrscheinlichkeit P ðA1 j BÞ berechnen wir mit Hilfe der Bayesschen Formel: P ðA1 j BÞ ¼ P ðO A1 BÞ P ðBÞ ¼ 0,016 ¼ 0,8 ¼ 80 % 0,020 & 4 Wahrscheinlichkeitsverteilung einer Zufallsvariablen 4.1 Zufallsvariable Eine Zufallsvariable oder Zufallsgröße X ist eine Funktion, die jedem Elementarereignis w aus der Ergebnismenge W genau eine reelle Zahl X ðw) zuordnet. Sie heißt diskret, wenn sie endlich viele oder abzählbar unendlich viele Werte annehmen kann, stetig dagegen, wenn sie jeden Wert aus einem bestimmten Intervall annehmen kann.
4 Wahrscheinlichkeitsverteilung einer Zufallsvariablen 413 4.2 Verteilungsfunktion einer Zufallsvariablen Die Verteilungsfunktion FðxÞ einer Zufallsvariablen X ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Zufallsvariable X einen Wert annimmt, der höchstens gleich einem vorgegebenen Zahlenwert x ist: F ðxÞ ¼ P ðX ) xÞ Eigenschaften (1) (2) (3) (4) F ðxÞ ist monoton wachsend mit 0 ) F ðxÞ ) 1. lim F ðxÞ ¼ 0 (unmögliches Ereignis) lim F ðxÞ ¼ 1 (sicheres Ereignis) x!/1 x!þ1 Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass X einen Wert aus dem Intervall a < X ) b annimmt, beträgt P ða < X ) bÞ ¼ F ðbÞ / F ðaÞ Diskrete Verteilung Wahrscheinlichkeitsverteilung einer diskreten Zufallsvariablen: Wahrscheinlichkeitsfunktion (Stabdiagramm) ( ) x ¼ xi pi .. f ðxÞ ¼ fur .. alle ubrigen x 0 f(x) x1 Verteilungsfunktion (Treppenfunktion) F ðxÞ ¼ P ðX ) xÞ ¼ x2 x3 x4 xn x F(x) P xi ) x 1 pn f ðxi Þ p4 p3 p2 p1 x1 x2 x3 x4 xn x
414 XV Wahrscheinlichkeitsrechnung Eigenschaften (1) (2) pi ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Zufallsvariable X den Wert xi annimmt ð pi > 0Þ. P P f ðxÞ ( 0 ist normiert, d. h. f ðxi Þ ¼ pi ¼ 1 : & Beispiel i i Zufallsexperiment: „Wurf einer homogenen Münze“ (Laplace-Experiment) Zufallsvariable: X ¼ Anzahl „Wappen“ X ist diskret, mögliche Werte sind 0 (Zahl) und 1 (Wappen). Verteilungstabelle: xi 0 1 f ðxi Þ 0,5 0,5 Stabdiagramm und Treppenkurve: F(x) f(x) 1 0,5 0,5 0 1 0 x 1 x & Stetige Verteilung Wahrscheinlichkeitsverteilung einer stetigen Zufallsvariablen: Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion f(x) (kurz: Dichtefunktion) f ðxÞ ¼ F 0 ðxÞ x Verteilungsfunktion F(x) ðx F ðxÞ ¼ P ðX ) xÞ ¼ f ðuÞ du 1 /1 x
4 Wahrscheinlichkeitsverteilung einer Zufallsvariablen Eigenschaften (1) f ðxÞ ( 0 ist normiert: 1 Ð /1 415 f ðxÞ dx ¼ 1 f(x) (entspricht der Gesamtfläche unter der Dichtefunktion). (2) P ða ) X ) bÞ ¼ Ðb a P(a ≤ X ≤ b) f ðxÞ dx (entspricht der im Bild grau unterlegten Fläche) & Beispiel a b x f(x) X sei eine exponentialverteilte Zufallsvariable mit der Dichtefunktion ( f ðxÞ ¼ e /x 0 .. fur x ( 0 1 ) x < 0 x Die zugehörige Verteilungsfunktion lautet dann für x ( 0 wie folgt: F ðxÞ ¼ ¼ Ðx /1 f ðuÞ du ¼ x ½/ e / u % 0 Ðx 0 e / u du ¼ F(x) 1 ¼ / e /x þ e 0 ¼ ¼ / e /x þ 1 ¼ 1 / e /x x Für x < 0 ist FðxÞ ¼ 0 . & 4.3 Kennwerte oder Maßzahlen einer Verteilung Erwartungswert einer Zufallsvariablen X E ðXÞ ¼ P i xi . f ðxi Þ (diskrete Verteilung) 1 ð E ðXÞ ¼ x . f ðxÞ dx /1 (stetige Verteilung)
416 XV Wahrscheinlichkeitsrechnung Beispiele & (1) Wir berechnen den Erwartungswert einer diskreten Zufallsvariablen X mit der nebenstehenden Verteilungstabelle: E ðXÞ ¼ (2) P i xi . f ðxi Þ ¼ 0 . xi 0 1 2 3 f ðxi Þ 1/8 3/8 3/8 1/8 1 3 3 1 3 6 3 12 3 þ1. þ2. þ3. ¼ þ þ ¼ ¼ 8 8 8 8 8 8 8 8 2 Die stetige Zufallsvariable X mit der Dichtefunktion f ðxÞ ¼ e / x für x ( 0 (sonst f ðxÞ ¼ 0Þ besitzt den folgenden Erwartungswert: E ðXÞ ¼ 1 Ð /1 1 Ð 1 x . e / x dx ¼ ½ð/ x / 1Þ . e / x % 0 ¼ 0 þ e 0 ¼ 0 þ 1 ¼ 1 0 |fflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral 313 mit a ¼ / 1 x . f ðxÞ dx ¼ & Erwartungswert einer Funktion Z ¼ g (X) E ðZÞ ¼ E ½ g ðxÞ % ¼ P i gðxi Þ . f ðxi Þ (diskrete Verteilung) 1 ð E ðZÞ ¼ E ½ g ðxÞ % ¼ g ðxÞ . f ðxÞ dx (stetige Verteilung) /1 f ðxÞ: Wahrscheinlichkeits- bzw. Dichtefunktion der Zufallsvariablen X Rechenregeln für Erwartungswerte a, b und c sind Konstanten. (1) E ðcÞ ¼ c (2) E ða . g1 ðxÞ þ b . g2 ðxÞÞ ¼ a . E ðg1 ðxÞÞ þ b . E ðg2 ðxÞÞ Mittelwert, Varianz und Standardabweichung einer Zufallsvariablen Mittelwert m, Varianz s 2 und Standardabweichung s sind die drei Maßzahlen oder Kennwerte einer Zufallsvariablen X. Sie sind wie folgt definiert: Kennwerte (Maßzahlen) Mittelwert m ¼ E ðXÞ Varianz s 2 ¼ Var ðXÞ Standardabweichung s diskret P i P i xi . f ðxi Þ ðxi / mÞ 2 . f ðxi Þ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi Var ðXÞ stetig 1 Ð /1 1 Ð /1 x . f ðxÞ dx ðx / mÞ 2 . f ðxÞ dx qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi Var ðXÞ
5 Spezielle diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen 417 Anmerkungen (1) Der Mittelwert m ist der Erwartungswert von X. (2) Die Varianz s 2 ist ein Maß für die mittlere quadratische Abweichung der Einzelwerte vom Mittelwert m („Streuung“ der Einzelwerte um den Mittelwert). s 2 ist der Erwartungswert der Funktion (Zufallsvariablen) Z ¼ ðX / mÞ 2 . (3) s 2 ¼ E ðX 2 Þ / m 2 („bequemere“ Rechenformel für die Varianz) (4) m, s 2 und s werden auch als Kennwerte (Maßzahlen) der Verteilung bezeichnet. (5) Bei einer symmetrischen Verteilung mit dem Symmetriezentrum x0 gilt: m ¼ E ðXÞ ¼ x0 . Rechenregeln für lineare Funktionen (1) E ða . X þ bÞ ¼ a . E ðXÞ þ b (2) Var ða . X þ bÞ ¼ a 2 . Var ðXÞ ) a, b: Konstanten 5 Spezielle diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen 5.1 Binomialverteilung Bernoulli-Experiment Ein Zufallsexperiment mit nur zwei sich gegenseitig ausschließenden Ergebnissen (Ereignissen) heißt Bernoulli-Experiment. & Beispiel Beim Zufallsexperiment „Wurf einer homogenen Münze“ gibt es nur die beiden sich gegenseitig ausschließenden Ergebnisse „Zahl“ oder „Wappen“. Es handelt sich also um ein Bernoulli-Experiment. & Urnenmodell Eine Urne enthalte weiße und schwarze Kugeln. Die zufällige Entnahme einer Kugel ist dann ein Bernoulli-Experiment. Wird dieses Experiment n-mal nacheinander durchgeführt, wobei die jeweils gezogene Kugel vor der nächsten Ziehung in die Urne zurückgelegt wird („Ziehung mit Zurücklegen“), so ist die diskrete Zufallsvariable X ¼ Anzahl der insgesamt gezogenen weißen Kugeln binomialverteilt (mögliche Werte für X : 0; 1; 2; . . . ; nÞ.
418 XV Wahrscheinlichkeitsrechnung Binomialverteilung Die Verteilung einer diskreten Zufallsvariablen X mit der Wahrscheinlichkeitsfunktion 3 2 n f ðxÞ ¼ P ðX ¼ xÞ ¼ p x . q n/x ðx ¼ 0; 1; 2; . . . ; nÞ x und der zugehörigen Verteilungsfunktion 3 2 n F ðxÞ ¼ P ðX ) xÞ ¼ p k . q n/k k P k)x heißt Binomialverteilung mit den Parametern n und p ðn ¼ 1; 2; 3; . . . ; 0 < p < 1; q ¼ 1 / p). Die Kennwerte oder Maßzahlen dieser Verteilung lauten: Mittelwert: m ¼ n p Varianz: s 2 ¼ n p q ¼ n p ð1 / pÞ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi Standardabweichung: s ¼ npq ¼ n p ð1 / pÞ f(x) 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 n = 6 , p = 0,1 Wahrscheinlichkeitsfunktion f ðxÞ einer Binomialverteilung mit den Parametern n ¼ 6 und p ¼ 0,1 0 1 2 3 4 5 6 x Anmerkungen (1) (2) (3) Symbolische Schreibweise für die Binomialverteilung: B ðn; pÞ Anwendung findet die Binomialverteilung überall dort, wo alternative Entscheidungen zu treffen sind. Beispiele: Münzwurf (Zahl oder Wappen), Qualitätskontrollen (einwandfrei oder Ausschuß). Wird ein Bernoulli-Experiment mit den beiden sich gegenseitig ausschließenden Ereignissen A und A n-mal nacheinander ausgeführt (sog. mehrstufiges Bernoulli-Experiment vom Umfang n), so ist die diskrete Zufallsvariable X ¼ Anzahl der Versuche, in denen das Ereignis A eintritt binomialverteilt mit den Parametern n und p. Dabei bedeuten: p : Konstante Wahrscheinlichkeit für das Eintreten des Ereignisses A beim Einzelversuch ð0 < p < 1Þ q: Konstante Wahrscheinlichkeit für das Eintreten des zu A komplementären Ereignisses A beim Einzelversuch ðq ¼ 1 / pÞ n: Anzahl der Ausführungen des Bernoulli-Experiments (Umfang des mehrstufigen Bernoulli-Experiments)
5 Spezielle diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen (4) !blich sind auch folgende Bezeichnungen: A ¼ Erfolg, (5) (7) A ¼ Mißerfolg, p ¼ Erfolgswahrscheinlichkeit Nützliche Rekursionsformel für die Praxis: f ðx þ 1Þ ¼ (6) 419 ðn / xÞ p . f ðxÞ ðx þ 1Þ ð1 / pÞ ðx ¼ 0; 1; 2; . . . ; n / 1Þ Sonderfall n ¼ 1: Die Zufallsvariable X kann nur die Werte 0 und 1 annehmen (sog. „Null-Eins-Verteilung“): X ¼ 0 ) A ist eingetreten X ¼ 1 ) A ist eingetreten Die Binomialverteilung B ðn; pÞ darf für großes n und kleines p näherungsweise durch die (rechnerisch bequemere) Poisson-Verteilung mit dem Parameter m ¼ n p ersetzt werden (Faustregel: n p < 10 und n > 1500 p). 5.2 Hypergeometrische Verteilung Urnenmodell In einer Urne befinden sich N Kugeln, darunter M weiße und N / M schwarze Kugeln. Entnimmt man der Urne ganz zufällig n Kugeln, wobei die jeweils gezogene Kugel vor der nächsten Ziehung nicht in die Urne zurückgelegt wird („Ziehung ohne Zurücklegen“), so genügt die diskrete Zufallsvariable X ¼ Anzahl der insgesamt gezogenen weißen Kugeln einer hypergeometrischen Verteilung (mögliche Werte für X : 0; 1; 2; . . . ; n). Hypergeometrische Verteilung Die Verteilung einer diskreten Zufallsvariablen X mit der Wahrscheinlichkeitsfunktion 3 2 3 2 M N /M . x n/x ðx ¼ 0; 1; 2; . . . ; nÞ f ðxÞ ¼ P ðX ¼ xÞ ¼ 3 2 N n und der zugehörigen Verteilungsfunktion 3 2 3 2 M N /M . k n/k F ðxÞ ¼ 3 2 N k)x n P heißt hypergeometrische Verteilung mit den Parametern ðN ¼ 1; 2; 3; . . . ; M ¼ 1; 2; 3; . . . ; N; M ) N; n ) N). N, M und n
420 XV Wahrscheinlichkeitsrechnung Die Kennwerte oder Maßzahlen dieser Verteilung lauten: Mittelwert: m ¼ n Varianz: s 2 ¼ M N n M ðN / MÞ ðN / nÞ N 2 ðN / 1Þ sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi n M ðN / MÞ ðN / nÞ Standardabweichung: s ¼ N 2 ðN / 1Þ f(x) 0,5 N=50,M=10,n=5 0,4 0,3 0,2 Wahrscheinlichkeitsfunktion f ðxÞ einer hypergeometrischen Verteilung mit den Parametern N ¼ 50, M ¼ 10 und n ¼ 5 0,1 0 1 2 3 4 5 x Anmerkungen (1) (2) (3) Symbolische Schreibweise für die hypergeometrische Verteilung: H ðN; M; nÞ. Anwendungen: Qualitäts- und Endkontrollen eines Herstellers von Massenartikeln, Abnahmekontrollen des Kunden bei der Warenanlieferung. Zum Urnenmodell: Die Urne repräsentiert eine Grundgesamtheit mit N Elementen (Kugeln), die entweder die Eigenschaft A (weiß) oder A (schwarz) besitzen. M : Anzahl der Elemente mit der Eigenschaft A n: Umfang der Stichprobe x : Anzahl der in der Stichprobe enthaltenen Elemente mit der Eigenschaft A (4) Nützliche Rekursionsformel für die Praxis: f ðx þ 1Þ ¼ ðn / xÞ ðM / xÞ ðx þ 1Þ ðN / M / n þ x þ 1Þ . f ðxÞ ðx ¼ 0; 1; 2; . . . ; n / 1Þ (5) Für N $ n lässt sich die hypergeometrische Verteilung näherungsweise durch eine Binomialverteilung mit den Parametern n und p ¼ M = N ersetzen (Faustregel: n < 0,05 NÞ. (6) Merke: Ziehung mit Zurücklegen ! Binomialverteilung Ziehung ohne Zurücklegen ! hypergeometrische Verteilung
5 Spezielle diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen 421 5.3 Poisson-Verteilung Die Verteilung einer diskreten Zufallsvariablen X mit der Wahrscheinlichkeitsfunktion mx . e /m x! und der zugehörigen Verteilungsfunktion ðx ¼ 0; 1; 2; . . .Þ f ðxÞ ¼ P ðX ¼ xÞ ¼ F ðxÞ ¼ P ðX ) xÞ ¼ e / m . P k)x mk k! heißt Poisson-Verteilung mit dem Parameter m > 0. Die Kennwerte oder Maßzahlen dieser Verteilung lauten: Mittelwert: m Varianz: s 2 ¼ m pffiffiffiffi Standardabweichung: s ¼ m f(x) 0,4 µ=1 0,3 0,2 Wahrscheinlichkeitsfunktion f ðxÞ einer Poisson-Verteilung mit dem Parameter m ¼ 1 0,1 0 1 2 3 4 x Anmerkungen (1) (2) (3) Symbolische Schreibweise für die Poisson-Verteilung: Ps ð mÞ Anwendung findet die Poisson-Verteilung bei mehrstufigen Bernoulli-Experimenten, in denen das Ereignis A mit geringer Wahrscheinlichkeit p, d. h. sehr selten eintritt (z. B. radioaktiver Zerfall). Nützliche Rekursionsformel für die Praxis: m f ðx þ 1Þ ¼ . f ðxÞ ðx ¼ 0; 1; 2; . . .Þ x þ1
Ps ð m Þ Poisson-Verteilung H ðN; M; nÞ Hypergeometrische Verteilung B ðn; pÞ Binomialverteilung M < 0,9 N M B n; p ¼ N 3 2 n < 0,05 N; n > 10 0,1 < Faustregel: . . . Binomialverteilung Approximation durch eine . . . und oder M ( 0,9 N M Ps m ¼ n N 3 2 n < 0,05 N; n > 30 M ) 0,1 N Faustregel: Ps ð m ¼ n pÞ n ( 1500 p n p ) 10 Faustregel: . . . Poisson-Verteilung N pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi n p ð1 / pÞ Þ M < 0,9 N sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ! 3 2 M M N/n n 1/ N N N/1 N ð m; s ¼ pffiffiffi mÞ m > 10 Faustregel: M m¼n ; s¼ N n < 0,05 N; n > 30 0,1 < Faustregel: N ð m ¼ n p; s ¼ n p ð1 / pÞ > 9 Faustregel: . . . Normalverteilung 422 XV Wahrscheinlichkeitsrechnung 5.4 Approximationen diskreter Wahrscheinlichkeitsverteilungen (Tabelle)
6 Spezielle stetige Wahrscheinlichkeitsverteilungen 423 6 Spezielle stetige Wahrscheinlichkeitsverteilungen 6.1 Gaußsche Normalverteilung 6.1.1 Allgemeine Normalverteilung Die Verteilung einer stetigen Zufallsvariablen X mit der Dichtefunktion ! 4 1 x/m 2 / 1 f ðxÞ ¼ pffiffiffiffiffiffiffi . e 2 s ð/ 1 < x < 1Þ 2p s und der zugehörigen Verteilungsfunktion ðx 1 F ðxÞ ¼ P ðX ) xÞ ¼ pffiffiffiffiffiffiffi . 2p s e / 1 2 ! t/m s 42 dt /1 heißt Gaußsche Normalverteilung mit den Parametern m und s > 0. Die Kennwerte oder Maßzahlen dieser Verteilung lauten: Mittelwert: m Varianz: s 2 Standardabweichung: s f(x) f(x) = 1 2π σ e – 1 2 ( x–µ 2 σ ) Dichtefunktion f ðxÞ der Gaußschen Normalverteilung („Gaußsche Glockenkurve“) µ−σ µ µ+σ x Anmerkungen (1) (2) Symbolische Schreibweise für die Gaußsche Normalverteilung: N ð m; sÞ Eigenschaften der Dichtefunktion f ðxÞ: a) f ðxÞ ist spiegelsymmetrisch zur Geraden x ¼ m. b) Das absolute Maximum liegt bei x1 ¼ m und ist zugleich Symmetriezentrum, die beiden Wendepunkte liegen symmetrisch zum Maximum an den Stellen x2=3 ¼ m + s. c) f ðxÞ ist normiert (die Fläche unter der Dichtefunktion hat den Wert 1): 1 1 1 0 ð ð 1 x/m 2 / 1 s 2 f ðxÞ dx ¼ pffiffiffiffiffiffiffi . e dx 2p s /1 /1
424 (3) (4) (5) XV Wahrscheinlichkeitsrechnung Die Dichtefunktion wird ihrer Form wegen auch als Gaußsche Glockenkurve bezeichnet. Der Parameter s (Standardabweichung) bestimmt im Wesentlichen Breite und Höhe der Glockenkurve: je kleiner s, umso höher und steiler die Kurve. Anwendung findet die Normalverteilung in der Fehlerrechnung und Statistik. 6.1.2 Standardnormalverteilung Die allgemeine Gaußsche Normalverteilung mit den Parametern m und s lässt sich stets auf die sog. Standardnormalverteilung mit den speziellen Parameterwerten m ¼ 0 und s ¼ 1 zurückführen. Dies entspricht einem !bergang von der normalverteilten Zufallsvariablen X zur sog. standardnormalverteilten Zufallsvariablen U mit Hilfe der linearen Transformation (Substitution) X /m s (sog. Standardisierung oder Umrechnung in Standardeinheiten). U ¼ Standardnormalverteilung einer stetigen Zufallsvariablen U Eine Normalverteilung mi den Parametern m ¼ 0 und s ¼ 1 heißt Standardnormalverteilung oder auch standardisierte Normalverteilung. Ihre Dichtefunktion ist 1 / u2 1 j ðuÞ ¼ pffiffiffiffiffiffiffi . e 2 2p ð/ 1 < u < 1Þ und besitzt den im Bild dargestellten typischen Verlauf („Glockenkurve“). Die zugehörige Verteilungsfunktion lautet: 1 f ðuÞ ¼ P ðU ) uÞ ¼ pffiffiffiffiffiffiffi . 2p ðu e 1 / t2 2 dt /1 Eine ausführliche Tabelle der Verteilungsfunktion f ðuÞ befindet sich im Anhang, Teil B (Tabelle 1). ϕ(u) 0,4 Fläche = 1 Dichtefunktion j ðuÞ der Standardnormalverteilung –2 –1 1 2 u
6 Spezielle stetige Wahrscheinlichkeitsverteilungen 425 Anmerkungen (1) Symbolische Schreibweise für die Standardnormalverteilung: N ð0; 1Þ (2) Eigenschaften der Dichtefunktion j ðuÞ: a) j ðuÞ ist achsensymmetrisch, d. h. eine gerade Funktion. b) Das Maximum liegt bei u1 ¼ 0 und ist zugleich Symmetriezentrum, die beiden Wendepunkte befinden sich an den Stellen u2=3 ¼ + 1: c) j ðuÞ ist normiert, d. h. die Fläche unter der Dichtefunktion hat den Wert 1: 1 ð /1 (3) 1 j ðuÞ du ¼ pffiffiffiffiffiffiffi . 2p 1 ð e / 1 u2 2 du ¼ 1 /1 Die Verteilungsfunktion f ðuÞ wird auch als Gaußsches Fehlerintegral bezeichnet. 6.1.3 Berechnung von Wahrscheinlichkeiten mit Hilfe der tabellierten Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung 1. Fall: Die Zufallsvariable ist standardnormalverteilt Die wichtigsten Formeln zur Berechnung von Wahrscheinlichkeiten bei ein- bzw. zweiseitiger Abgrenzung befinden sich aus Gründen der Zweckmäßigkeit im Anhang (Teil B) gegenüber der Tabelle 1 (Seite 514 / 515). 2. Fall: Die Zufallsvariable ist normalverteilt mit den Parametern m und s Die normalverteilte Zufallsvariable X wird zunächst durch die Transformation (Substitution) U ¼ ðX / mÞ=s in die standardnormalverteilte Zufallsvariable U übergeführt (Umrechnung in Standardeinheiten). Bei ein- bzw. zweiseitiger Abgrenzung gelten dann folgende Formeln: Einseitige Abgrenzung Abgrenzung nach oben f(t) Abgrenzung nach unten f(t) P(X ≤ x) P(X ≤ x) P(X ≥ x) x x t t P ðX ) xÞ ¼ f ðuÞ P ðX ( xÞ ¼ 1 / P ðX ) xÞ ¼ 1 / f ðuÞ mit u ¼ ðx / mÞ=s mit u ¼ ðx / mÞ=s
426 XV Wahrscheinlichkeitsrechnung Zweiseitige Abgrenzung unsymmetrisches Intervall f(x) symmetrisches Intervall f(x) P(a ≤ X≤ b) a b P ða ) X ) bÞ ¼ f ðb *Þ / f ða *Þ mit a * ¼ ða / mÞ=s und b * ¼ ðb / mÞ=s & µ – kσ x µ µ + kσ x P ðj X / m j ) k sÞ ¼ 2 . f ðkÞ / 1 Beispiel Die Zufallsvariable X ist normalverteilt mit dem Mittelwert m ¼ 10 und der Standardabweichung s ¼ 2. Wir berechnen die Wahrscheinlichkeit P ð5 ) X ) 12Þ: Umrechnung der Grenzen in Standardeinheiten: 83,5% a/m 5 / 10 ¼ ¼ / 2,5 a ¼ 5 ) a* ¼ s 2 b ¼ 12 ) b * ¼ b/m 12 / 10 ¼ ¼ 1 s 2 5 10 12 x Berechnung der Wahrscheinlichkeit mit Hilfe der Tabelle 1 im Anhang, Teil B: P ð5 ) X ) 12Þ ¼ P ð/ 2,5 ) U ) 1Þ ¼ f ð1Þ / f ð/ 2,5Þ ¼ f ð1Þ / ½1 / f ð2,5Þ% ¼ ¼ f ð1Þ þ f ð2,5Þ / 1 ¼ 0,8413 þ 0,9938 / 1 ¼ 0,8351 & 6.1.4 Quantile der Standardnormalverteilung Bei einer einseitigen Abgrenzung nach oben beschreibt die Verteilungsfunktion f ðuÞ der Standardnormalverteilung die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die standardnormalverteilte Zufallsvariable U einen Wert zwischen / 1 und u annimmt ( Fläche unter der Dichtefunktion bis hin zur oberen Grenze u): P ðU ) uÞ ¼ f ðuÞ. Zu jedem Wert u gehört somit genau ein Wahrscheinlichkeitswert f ðuÞ.
6 Spezielle stetige Wahrscheinlichkeitsverteilungen 427 Umgekehrt gehört zu einem vorgegebenen Wahrscheinlichkeitswert p genau eine obere Grenze oder Schranke, die als Quantil up zum Wahrscheinlichkeitswert p bezeichnet wird. Das Quantil up genügt der Gleichung P ðU ) up Þ ¼ f ðup Þ ¼ p ϕ (u) und lässt sich für die in der Praxis gängigen Wahrscheinlichkeitswerte aus der Tabelle 2 im Anhang, Teil B bestimmen. Formeln für die Berechnung der Intervallgrenzen bei einbzw. zweiseitiger Abgrenzung findet der Leser im Anhang, Teil B gegenüber der Tabelle 2 (Seite 516 / 517). & P(U ≤ u p ) = p up u ϕ (u) Beispiel p = 0,9 P ðU ) cÞ ¼ 0,9 c ¼ ? P ðU ) cÞ ¼ f ðcÞ ¼ 0,9 c = up u Aus der Tabelle 2 im Anhang, Teil B entnehmen wir: Zum Wahrscheinlichkeitswert p ¼ 0,9 gehört das Quantil u 0;9 ¼ 1,282. Somit ist c ¼ u 0;9 ¼ 1,282. & 6.2 Exponentialverteilung Die Verteilung einer stetigen Zufallsvariablen X mit der Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion ( ) 0 x < 0 .. f ðxÞ ¼ fur l . e /lx x ( 0 und der zugehörigen Verteilungsfunktion ( 0 F ðxÞ ¼ P ðX ) xÞ ¼ 1 / e /lx .. fur x < 0 ) x ( 0 heißt Exponentialverteilung mit dem Parameter l > 0. Die Kennwerte oder Maßzahlen dieser Verteilung lauten: Mittelwert: m ¼ 1=l Varianz: s 2 ¼ 1=l 2 Standardabweichung: s ¼ 1=l
428 XV Wahrscheinlichkeitsrechnung f(x) λ x Dichtefunktion einer exponentialverteilten Zufallsvariablen X Anmerkungen (1) (2) Mittelwert und Standardabweichung stimmen überein: m ¼ s ¼ 1=l Anwendungen: Lebensdauer von Bauelementen und Lebewesen. 7 Wahrscheinlichkeitsverteilungen von mehreren Zufallsvariablen 7.1 Mehrdimensionale Zufallsvariable 2-dimensionale Zufallsvariable Zufallsexperimente, in denen gleichzeitig zwei Merkmale beobachtet werden, lassen sich durch eine 2-dimensionale Zufallsvariable ðX; YÞ , auch 2-dimensionaler Zufallsvektor genannt, darstellen. Die Verteilung wird dabei vollständig durch die Verteilungsfunktion F ðx; yÞ ¼ P ðX ) x; Y ) yÞ beschrieben ( Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Zufallsvariablen X und Y gleichzeitig Werte annehmen, die kleiner oder gleich x bzw. y sind). F ðx; yÞ wird auch als gemeinsame Verteilung der Zufallsvariablen X und Y bezeichnet. Bei einer diskreten Verteilung sind X und Y beide diskret. Die normierte Wahrscheinlichkeitsfunktion f ðx; yÞ ordnet dann jedem möglichen Wertepaar ðxi ; yk Þ einen Wahrscheinlichkeitswert pik > 0 zu. Eine stetige Verteilung (X und Y sind beide stetig) lässt sich durch die normierte Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion f ðx; yÞ ( 0 mit der Verteilungsfunktion ðx ðy F ðx; yÞ ¼ f ðu; vÞ dv du u¼/1 v¼/1 vollständig beschreiben.
7 Wahrscheinlichkeitsverteilungen von mehreren Zufallsvariablen & 429 Beispiel Das Zufallsexperiment „Wurf mit zwei unterscheidbaren homogenen Würfeln“ beschreiben wir durch die 2dimensionale Zufallsvariable ðX; YÞ mit den beiden stochastisch unabhängigen Komponenten X ¼ Augenzahl des 1. Würfels Y ¼ Augenzahl des 2. Würfels die unabhängig voneinander die Werte 1, 2, 3, 4, 5 und 6 annehmen können. Insgesamt gibt es 36 gleichwahrscheinliche Elementarereignisse (Laplace-Experiment): ð1; 1Þ, ð1; 2Þ, ð1; 3Þ, ð1; 4Þ, ð1; 5Þ, ð1; 6Þ, ð2; 1Þ, . . . ; ð6; 6Þ Sie treten jeweils mit der Wahrscheinlichkeit p ¼ 1=36 auf. Die Wahrscheinlichkeitsfunktion lautet daher: ( ) 1=36 x; y ¼ 1; 2; . . . ; 6 .. f ðx; yÞ ¼ fur .. alle ubrigen ðx; yÞ 0 & n-dimensionale Zufallsvariable Zufallsexperimente mit n gleichzeitig beobachteten Merkmalen werden durch eine n-dimensionale Zufallsvariable ðX1 ; X2 ; . . . ; Xn Þ; auch n-dimensionaler Zufallsvektor genannt, beschrieben. Alle bisherigen Begriffe lassen sich sinngemäß übertragen. Stochastisch unabhängige Zufallsvariable Zwei Zufallsvariable X und Y heißen stochastisch unabhängig, wenn stets gilt F ðx; yÞ ¼ F1 ðxÞ . F2 ðyÞ F1 ðxÞ, F2 ðyÞ: Verteilungsfunktionen von X bzw. Y Anderenfalls die sind die beiden Zufallsvariablen stochastisch abhängig. Für die zugehörigen Wahrscheinlichkeits- bzw. Dichtefunktionen gilt (im Falle der Unabhängigkeit) f ðx; yÞ ¼ f1 ðxÞ . f2 ðyÞ f1 ðxÞ; f2 ðyÞ: Wahrscheinlichkeits- bzw. Dichtefunktionen von X bzw. Y (auch Randverteilungen der 2-dimensionalen Verteilung genannt) Diese Bedingung ist notwendig und hinreichend für die Unabhängigkeit. Analoge Beziehungen gelten für n stochastisch unabhängige Zufallsvariable.
430 XV Wahrscheinlichkeitsrechnung 7.2 Summen, Linearkombinationen und Produkte von Zufallsvariablen Summen, Linearkombinationen und Produkte von n Zufallsvariablen X1 ; X2 ; . . . ; Xn sind wiederum Zufallsvariable (alle Xi sind dabei entweder diskret oder stetig). 7.2.1 Additionssätze für Mittelwerte und Varianzen Für Summen vom Typ Z ¼ X1 þ X2 þ . . . þ Xn gelten folgende Sätze: Additionssatz für Mittelwerte E ðZÞ ¼ E ðX1 Þ þ E ðX2 Þ þ . . . þ E ðXn Þ oder (in anderer Schreibweise) mz ¼ m1 þ m2 þ . . . þ mn E ðXi Þ ¼ mi : Regel: Mittelwert von Xi ði ¼ 1; 2; 3; . . . ; nÞ Die Mittelwerte werden addiert. Additionssatz für Varianzen Voraussetzung: X1 ; X2 ; . . . ; Xn sind stochastisch unabhängig Var ðZÞ ¼ Var ðX1 Þ þ Var ðX2 Þ þ . . . þ Var ðXn Þ oder (in anderer Schreibweise) s 2z ¼ s 21 þ s 22 þ . . . þ s 2n Var ðXi Þ ¼ s 2i : Regel: Varianz von Xi ði ¼ 1; 2; 3; . . . ; nÞ Die Varianzen werden addiert. Additionssätze für Linearkombinationen Die Additionssätze für Mittelwerte und Varianzen gelten unter den genannten Voraussetzungen auch für Linearkombinationen vom Typ Z ¼ a1 . X1 þ a2 . X2 þ . . . þ an . Xn (ai : Reelle Konstanten) E ðZÞ ¼ a1 . E ðX1 Þ þ a2 . E ðX2 Þ þ . . . þ an . E ðXn Þ Var ðZÞ ¼ a 21 . Var ðX1 Þ þ a 22 . Var ðX2 Þ þ . . . þ a 2n . Var ðXn Þ oder (in anderer Schreibweise) mz ¼ a1 . m1 þ a2 . m2 þ . . . þ an . mn s 2z ¼ a 21 . s 21 þ a 22 . s 22 þ . . . þ a 2n . s 2n
7 Wahrscheinlichkeitsverteilungen von mehreren Zufallsvariablen & 431 Beispiel Zufallsexperiment: „Wurf mit zwei unterscheidbaren homogenen Würfeln“ Zufallsvariable: Xi ¼ Augenzahl des i-ten Würfels ði ¼ 1; 2Þ X1 und X2 sind stochastisch unabhängige Zufallsvariable mit den Mittelwerten m1 ¼ m2 ¼ 3,5 und den Varianzen s 21 ¼ s 22 ¼ 35=12. Dann gilt für die Summe Z ¼ X1 þ X2 : mz ¼ E ðZÞ ¼ m1 þ m2 ¼ 3,5 þ 3,5 ¼ 7 s 2z ¼ Var ðZÞ ¼ s 21 þ s 22 ¼ 35 35 70 35 þ ¼ ¼ 12 12 12 6 & 7.2.2 Multiplikationssatz für Mittelwerte Für ein Produkt Z ¼ X1 . X2 . . . Xn aus n stochastisch unabhängigen Faktoren gilt der folgende Multiplikationssatz für Mittelwerte: E ðZÞ ¼ E ðX1 Þ . E ðX2 Þ . . . E ðXn Þ oder (in anderer Schreibweise) mz ¼ m1 . m2 . . . mn E ðXi Þ ¼ mi : Regel: Mittelwert von Xi ði ¼ 1; 2; 3; . . . ; nÞ Die Mittelwerte werden multipliziert. 7.2.3 Wahrscheinlichkeitsverteilung einer Summe Eine Summe Z ¼ X1 þ X2 þ . . . þ Xn von n normalverteilten und stochastisch unabhängigen Zufallsvariablen X1 ; X2 ; . . . ; Xn besitzt folgende Eigenschaften: Z ist normalverteilt mit dem Mittelwert mz ¼ m1 þ m2 þ . . . þ mn und der Varianz s 2z ¼ s 21 þ s 22 þ . . . þ s 2n Regel: Mittelwerte und Varianzen werden jeweils addiert. Sonderfall: mi ¼ m, s 2i ¼ s 2 ) mz ¼ n m, s 2z ¼ n s 2 Für die Praxis wichtiger Hinweis: Sind die Summanden Xi zwar stochastisch unabhängig, jedoch beliebig verteilt, so ist die Summe näherungsweise normalverteilt, falls die Anzahl n der Summanden hinreichend groß ist ( Faustregel: n > 30Þ und keiner der Summanden dominiert.
432 XV Wahrscheinlichkeitsrechnung 8 Prüf- oder Testverteilungen Prüf- oder Testverteilungen sind Wahrscheinlichkeitsverteilungen, die im Zusammenhang mit statistischen Prüf- oder Testverfahren benötigt werden. 8.1 Chi-Quadrat-Verteilung („ c 2-Verteilung“) X1 ; X2 ; . . . ; Xn seien stochastisch unabhängige Zufallsvariable, die alle der Standardnormalverteilung N ð0; 1Þ genügen. Die aus ihnen gebildete Quadratsumme Z ¼ c 2 ¼ X 21 þ X 22 þ . . . þ X 2n ist dann eine stetige Zufallsvariable mit dem Wertebereich z ( 0 und genügt einer sog. Chi-Quadrat-Verteilung mit der Dichtefunktion 9 8 z / > > ðn / 2Þ=2 > 2 = < An . z z > 0> .e .. f ðzÞ ¼ fur > > > > ; : 0 z ) 0 und der zugehörigen Verteilungsfunktion ðz u / F ðzÞ ¼ An . u ðn / 2Þ=2 . e 2 du ðz > 0Þ 0 (für z ) 0 ist F ðzÞ ¼ 0). Die Verteilung ist durch den Parameter n vollständig bestimmt ðn ¼ 1; 2; 3; . . .Þ. Die Kennwerte oder Maßzahlen dieser Verteilung lauten: Mittelwert: m ¼ n Varianz: s 2 ¼ 2 n pffiffiffiffiffiffiffi Standardabweichung: s ¼ 2 n Im Anhang (Teil B) befindet sich eine ausführliche Tabelle der Quantile der Chi-Quadrat-Verteilung in Abhängigkeit vom Freiheitsgrad f ¼ n (Tabelle 3). f(z) 0,5 Dichtefunktionen der Chi-Quadrat-Verteilung für n ¼ 1; 2 (linkes Bild) bzw. n ¼ 3; 4 (rechtes Bild) n=1 0,4 f(z) 0,3 0,3 n=2 0,2 0,2 0,1 0,1 1 2 3 4 5 6 z n=3 n=4 1 2 3 4 5 6 7 8 z
8 Prüf- oder Testverteilungen 433 Anmerkungen (1) (2) (3) (4) Der Parameter n bestimmt die Anzahl f der Freiheitsgrade der Verteilung: f ¼ n ðn ¼ 1; 2; 3; . . .Þ. An ist eine noch vom Freiheitsgrad f ¼ n abhängige Normierungskonstante, die mit Hilfe der Gamma-Funktion berechnet werden kann (siehe weiter unten). Eigenschaften der Dichtefunktion f ðzÞ: f ðzÞ ist normiert (Fläche mit der z-Achse ¼ 1), verläuft für n ) 2 streng monoton fallend und besitzt für n > 2 ein absolutes Maximum an der Stelle z ¼ n / 2. Die Chi-Quadrat-Verteilung lässt sich für hinreichend großes n durch eine Normalverteilung mit dem Mittelwert m ¼ n und der Varianz s 2 ¼ 2 n annähern ( Faustregel: n > 100). Berechnung der Normierungskonstante An Die Berechnung der Normierungskonstante !4 An ¼ 2 n 2 1 ðn ¼ 1; 2; 3; . . .Þ 3 2 n .G 2 erfolgt über die Gamma-Funktion 1 ð G ðaÞ ¼ t a / 1 . e / t dt ðmit a > 0Þ 0 mit Hilfe der folgenden speziellen Werte und Rekursionsformeln: (1) 3 2 pffiffiffi 1 ¼ p; G 2 (2) G ða þ 1Þ ¼ a . G ðaÞ (3) G ðn þ 1Þ ¼ n ! ðn ¼ 1; 2; 3; . . .Þ 3 2 1 1 . 3 . 5 . . . ð2 n / 1Þ pffiffiffi G nþ ¼ . p n 2 2 (4) G ð1Þ ¼ 1 ða > 0Þ ðn ¼ 1; 2; 3; . . .Þ
434 XV Wahrscheinlichkeitsrechnung 8.2 t-Verteilung von Student X und Y seien zwei stochastisch unabhängige Zufallsvariable mit den Eigenschaften X: standardnormalverteilt Y: Chi-Quadrat-verteilt mit f ¼ n Freiheitsgraden Die aus ihnen gebildete Größe X T ¼ pffiffiffiffiffiffiffiffiffi Y=n ist dann eine stetige Zufallsvariable, die einer sog. t-Verteilung von Student mit der Dichtefunktion 1 f ðtÞ ¼ An . 3 2 ðn þ 1Þ=2 t2 1þ n ð/ 1 < t < 1Þ und der zugehörigen Verteilungsfunktion ðt F ðtÞ ¼ An . /1 du 3 2 ðn þ 1Þ=2 u2 1þ n genügt. Die Verteilung ist dabei durch den Parameter n vollständig bestimmt ðn ¼ 1; 2; 3; . . .Þ. Die Kennwerte oder Maßzahlen dieser Verteilung lauten: Mittelwert 1Þ : m ¼ 0 Varianz 1Þ : s 2 ¼ für n ( 2 n n/2 für n ( 3 rffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi n Standardabweichung 1Þ : s ¼ für n ( 3 n/2 Im Anhang (Teil B) befindet sich eine ausführliche Tabelle der Quantile der t-Verteilung in Abhängigkeit vom Freiheitsgrad f ¼ n (Tabelle 4). f(t) 0,4 0,2 Dichtefunktion f ðtÞ einer t-Verteilung mit dem Parameter n ¼ 2 0,1 –2 1Þ –1 1 2 t Für n ¼ 1 existiert kein Mittelwert, für n ¼ 1; 2 keine Varianz.
8 Prüf- oder Testverteilungen 435 Anmerkungen (1) (2) (3) (4) Der Parameter n bestimmt die Anzahl der Freiheitsgrade der Verteilung: f ¼ n ðn ¼ 1; 2; 3; . . .Þ. An ist eine noch vom Freiheitsgrad f ¼ n abhängige Normierungskonstante, die mit Hilfe der Gamma-Funktion berechnet werden kann (siehe weiter unten). Eigenschaften der Dichtefunktion f ðtÞ: f ðtÞ ist normiert (Fläche mit der t-Achse ¼ 1), verläuft achsensymmetrisch (gerade Funktion), besitzt bei t ¼ 0 ein absolutes Maximum und an den Stellen rffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi n t ¼ + Wendepunkte und nähert sich im Unendlichen asymptotisch der nþ2 t-Achse. Der Kurvenverlauf ähnelt daher stark der Gaußschen Glockenkurve (Normalverteilung)! Die t-Verteilung lässt sich für hinreichend großes n durch die Standardnormalverteilung näherungsweise ersetzen ( Faustregel: n > 30). Berechnung der Normierungskonstante An Die Berechnung der Normierungskonstante 3 2 nþ1 G 2 An ¼ !n4 pffiffiffiffiffiffiffi np . G 2 ðn ¼ 1; 2; 3; . . .Þ erfolgt über die Gamma-Funktion (siehe Tabelle spezieller Werte und Rekursionsformeln auf Seite 433).
436 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik 1 Grundbegriffe 1.1 Zufallsstichproben aus einer Grundgesamtheit Eine grundlegende Aufgabe der Statistik besteht darin, Kenntnisse und Informationen über die Eigenschaften oder Merkmale einer bestimmten Menge von Objekten (Elementen) zu gewinnen, ohne dass dabei alle Objekte in die Untersuchung miteinbezogen werden müssen. Dies ist aus den folgenden Gründen meist auch nicht möglich: –– Zu hoher Zeit- und Kostenaufwand –– Die Anzahl der Elemente, die untersucht werden müssten, ist zu groß –– Die Untersuchungsobjekte könnten unter Umständen zerstört werden (Beispiel: Zerstörung einer Glühbirne beim Testen der Lebensdauer) Grundgesamtheit Unter einer Grundgesamtheit versteht man die Gesamtheit gleichartiger Objekte oder Elemente, die hinsichtlich eines bestimmten Merkmals untersucht werden sollen. Das dabei interessierende Merkmal wird durch eine Zufallsvariable X beschrieben. Die Grundgesamtheit kann aus endlich vielen oder unendlich vielen Elementen bestehen. Zufallsstichprobe (kurz: Stichprobe) Eine aus der Grundgesamtheit nach dem „Zufallsprinzip“ herausgegriffene Teilmenge mit n Elementen wird als Zufallsstichprobe vom Umfang n bezeichnet. Die Auswahl der Elemente muss also wahllos und unabhängig voneinander geschehen; alle Elemente der Grundgesamtheit müssen dabei grundsätzlich die gleiche Chance haben, ausgewählt (d. h. gezogen) zu werden. Die beobachteten Merkmalswerte x1 ; x2 ; . . . ; xn der n Elemente sind Realisierungen der Zufallsvariablen X und heißen Stichprobenwerte. Da es in der Praxis aus den weiter oben genannten Gründen nicht möglich ist, alle Elemente einer Grundgesamtheit auf ein bestimmtes Merkmal X hin zu untersuchen, beschränkt man sich auf die Untersuchung einer Stichprobe vom Umfang n, die der Grundgesamtheit nach dem Zufallsprinzip entnommen wurde. Die Aufgabe der mathematischen Statistik besteht dann u. a. darin, aus einer solchen Zufallsstichprobe mit Hilfe der Wahrscheinlichkeitsrechnung gewisse Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit zu ermöglichen. © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 L. Papula, Mathematische Formelsammlung, DOI 10.1007/978-3-658-16195-8_16
1 Grundbegriffe 437 1.2 Häufigkeitsverteilung einer Stichprobe Urliste: Sie enthält die n Stichprobenwerte in der Reihenfolge ihres Auftretens Spannweite der Stichprobe: Abstand zwischen dem kleinsten und dem größten Wert Die Stichprobenwerte werden ihrer Größe nach geordnet, dann wird festgestellt, wie oft jeder Wert vorkommt. Ist der Stichprobenwert xi genau ni -mal in der Stichprobe enthalten, so heißt diese Zahl absolute Häufigkeit des Stichprobenwertes xi ði ¼ 1; 2; . . . ; k und k < nÞ. Dividiert man die absolute Häufigkeit ni durch die Anzahl n der Stichprobenwerte, so erhält man die relative Häufigkeit hi ¼ ni =n, wobei gilt 0 < hi ) 1 und k P i¼1 hi ¼ h1 þ h2 þ . . . þ hk ¼ 1 Verteilungstabelle Absolute und relative Häufigkeit werden in einer Verteilungstabelle dargestellt: Stichprobenwert xi x1 x2 x3 x4 ... xk absolute Häufigkeit ni n1 n2 n3 n4 ... nk relative Häufigkeit hi h1 h2 h3 h4 ... hk Häufigkeitsfunktion f (x) einer Stichprobe Die Verteilung der einzelnen Stichprobenwerte in einer geordneten Stichprobe vom Umfang n mit k verschiedenen Werten x1 ; x2 ; . . . ; xk lässt sich durch die folgende Häufigkeitsfunktion beschreiben: ( f ðxÞ ¼ hi 0 .. fur Graphische Darstellung: Stabdiagramm x ¼ xi ði ¼ 1; 2; 3; . . . ; kÞ .. alle ubrigen x ) f (x) h1 x1 h2 x2 h3 h4 x3 x4 hk xk x
438 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik Verteilungsfunktion F(x) einer Stichprobe Die Summe der relativen Häufigkeiten aller Stichprobenwerte, die kleiner oder gleich x sind, heißt Summenhäufigkeits- oder Verteilungsfunktion FðxÞ der Stichprobe: FðxÞ ¼ P xi ) x f ðxi Þ Graphische Darstellung: Treppenfunktion (stückweise konstante Funktion, an der Stelle xi erfolgt ein Sprung um f ðxi Þ ¼ hi , Endwert ¼ 1) F(x) 1 f(x k ) f(x 4 ) f(x 3 ) f(x 2 ) f(x 1 ) x1 & x2 x3 x4 xk x Beispiel Der Tagesproduktion von Gewindeschrauben mit dem Solldurchmesser 5,0 mm wurde eine Stichprobe vom Umfang n ¼ 25 mit der folgenden Verteilungstabelle entnommen: xi mm 4,7 4,8 4,9 5,0 5,1 5,2 ni 1 3 6 9 4 2 hi 0,04 0,12 0,24 0,36 0,16 0,08 Häufigkeitsfunktion f ðxÞ und Verteilungsfunktion FðxÞ haben damit das folgende Aussehen: xi mm 4,7 4,8 4,9 5,0 5,1 5,2 f ðxi Þ 0,04 0,12 0,24 0,36 0,16 0,08 Fðxi Þ 0,04 0,16 0,40 0,76 0,92 1 &
1 Grundbegriffe 439 1.3 Gruppierung der Stichprobenwerte bei umfangreichen Stichproben Bei umfangreichen Stichproben mit vielen verschiedenen Werten gruppiert man die Stichprobenwerte zweckmäßigerweise in sog. Klassen. Zunächst wird die Stichprobe geordnet und der kleinste und größte Wert bestimmt ðxmin bzw. xmax ). Dann wird das Intervall I festgelegt, in dem sämtliche Stichprobenwerte liegen und dieses schließlich in k Teilintervalle DIi gleicher Breite Dx zerlegt. Die Mitte eines jeden Klassenintervalls DIi heißt Klassenmitte x~i . linker Randpunkt Δx rechter Randpunkt x min Klassen-Nr. 1 x max 2 3 x k Allgemeine Regeln für die Gruppierung einer umfangreichen Stichprobe (Einteilung der Stichprobenwerte in Klassen) (1) Man wähle möglichst Klassen gleicher Breite Dx. (2) Die Klasseneinteilung sollte so gewählt werden, dass die Klassenmitten durch möglichst einfache Zahlen (z. B. ganze Zahlen) charakterisiert werden. (3) Fällt ein Stichprobenwert in einen der beiden Randpunkte einer Klasse, so zählt man ihn je zur Hälfte den beiden angrenzenden Klassen zu. (4) Bei der Festlegung der Anzahl k der Klassen bei n Stichprobenwerten verwende man die folgende Faustregel: pffiffiffi k ' n f ür 50 < n < 500 Bei Stichproben mit einem Umfang n > 500 wähle man höchstens k ¼ 30 Klassen. Anmerkung Eine weitere häufig empfohlene Faustregel für die Klassenanzahl k lautet: k ) 5 . lg n Durch Auszählen wird festgestellt, welche Stichprobenwerte in welche Klassen fallen. Die Anzahl ni der Stichprobenwerte, die in der i-ten Klasse liegen, heißt absolute Klassenhäufigkeit. Dividiert man diese durch die Anzahl n aller Stichprobenwerte, so erhält man die relative Klassenhäufigkeit hi ¼ ni =n ði ¼ 1; 2; . . . ; kÞ. Für die Weiterverarbeitung der Stichprobenwerte wird vereinbart, dass allen Elementen einer Klasse genau die Klassenmitte als Wert zugeordnet wird.
440 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik Verteilungstabelle einer gruppierten Stichprobe Klassenmitte x~i x~1 x~2 x~3 x~4 ... x~k relative Klassenhäufigkeit hi h1 h2 h3 h4 ... hk Häufigkeitsfunktion einer gruppierten Stichprobe Die Häufigkeitsfunktion f ðxÞ einer gruppierten Stichprobe beschreibt die relative Klassenhäufigkeit hi in Abhängigkeit von der Klassenmitte x~i : ( f ðxÞ ¼ hi 0 f ür x ¼ x~i ði ¼ 1; 2; 3; . . . ; kÞ ) alle übrigen x Der Verlauf dieser Funktion lässt sich graphisch durch ein Stabdiagramm oder durch ein sog. Histogramm verdeutlichen. Beim Stabdiagramm trägt man dabei über der Klassenmitte x~i die relative Klassenhäufigkeit hi ab (d. h. einen Stab der Länge hi ). f (x) h3 h1 ~ x ~ x 1 h4 h2 hk ~ ~ x x3 2 ~ x 4 x k Ein Histogramm oder Staffelbild entsteht, wenn man über den Klassen gleicher Breite Dx Rechtecke errichtet, deren Höhen den relativen Klassenhäufigkeiten entsprechen. Die Flächeninhalte der Rechtecke sind dabei den relativen Klassenhäufigkeiten proportional. f (x) h3 h1 h2 h4 hk ~ x 1 ~ x 2 x~3 ~ x ~ x Δx Δx Δx Δx Δx 4 k x
1 Grundbegriffe 441 Verteilungsfunktion einer gruppierten Stichprobe FðxÞ ¼ P x~i ) x F(x) f ð~ xi Þ 1 f( ~ xk ) FðxÞ heißt auch Summenhäufigkeits- oder empirische Verteilungsfunktion. f( ~ x4 ) Graphische Darstellung: Treppenfunktion f( ~ x3 ) f( ~ x1) ~ x 1 & f( ~ x2 ) ~ x 2 ~ x 3 ~ x ~ x 4 k x Beispiel Mit einer automatischen Abfüllanlage wird Wein in Literflaschen gefüllt. Eine nachträgliche Stichprobenuntersuchung an n ¼ 20 gefüllten Flaschen ergab die folgenden Fehlmengen, beschrieben durch die Zufallsvariable X (in cm3 ): Klasse i Fehlmenge (in cm3 ) Anzahl der Flaschen 1 0 ) x ) 10 9 2 10 < x ) 20 6 3 20 < x ) 30 4 4 30 < x ) 40 1 Man erhält die folgende Verteilung (Klassenmitte, Häufigkeits- und Verteilungsfunktion, Histogramm): i 1 2 3 4 x~i 5 15 25 35 f ð~ xi Þ 0,45 0,30 0,20 0,05 Fð~ xi Þ 0,45 0,75 0,95 1 f(x) 0,45 0,40 0,35 0,30 0,25 0,20 0,15 0,10 0,05 5 15 25 35 x/cm 3 &
442 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik 2 Kennwerte oder Maßzahlen einer Stichprobe 2.1 Mittelwert, Varianz und Standardabweichung einer Stichprobe Mittelwert x! einer Stichprobe Der Mittelwert x! einer (geordneten) Stichprobe x1 ; x2 ; . . . ; xn vom Umfang n ist das arithmetische Mittel der Stichprobenwerte: x! ¼ n x1 þ x2 þ . . . þ xn 1 P xi ¼ . n n i¼1 kleinster Wert x1 größter Wert x2 x3 xn x Mittelwert x Kontrolle: n P i¼1 ðxi / x!Þ ¼ 0 Weitere übliche Bezeichnungen für x!: Stichprobenmittelwert, empirischer Mittelwert Varianz s 2 und Standardabweichung s einer Stichprobe Ein geeignetes Maß für die Streuung der Einzelwerte xi um den Mittelwert x! ist die Varianz s2 ¼ n P ðx1 / x!Þ 2 þ ðx2 / x!Þ 2 þ . . . þ ðxn / x!Þ 2 1 ¼ . ðxi / x!Þ 2 n/1 n / 1 i¼1 Die Quadratwurzel aus der Varianz s 2 heißt Standardabweichung s der Stichprobe. Merke: Die Summe der n Abweichungsquadrate wird durch n / 1 und nicht (wie naheliegend) durch n dividiert.
2 Kennwerte oder Maßzahlen einer Stichprobe 443 Anmerkungen (1) (2) (3) (4) Weitere übliche Bezeichnungen für die Varianz s 2 einer Stichprobe sind Stichprobenvarianz oder auch empirische Varianz. Beide Kennwerte, sowohl die Varianz s 2 als auch die Standardabweichung s, sind ein Maß für die Streuung der Stichprobenwerte x1 ; x2 ; . . . ; xn um ihren Mittelwert x!. Die Standardabweichung s hat dabei den Vorteil, dass sie dieselbe Dimension und Einheit besitzt wie die einzelnen Stichprobenwerte und deren Mittelwert x!. Die Varianz s 2 ist eine Art mittleres Abweichungsquadrat. Es gilt stets s 2 > 0 und somit auch s > 0. Rechnerisch bequemere Rechenformel für die Varianz: s2 ¼ & 1 n/1 + n P i¼1 x 2i / n . x! 2 ) Beispiel Aus der Tagesproduktion von Widerständen mit dem Sollwert 10 W wurde eine Stichprobe vom Umfang n ¼ 8 entnommen: 9,8; 10,1; 10,3; 10,2; 10,2; 10,0; 9,9; 10,3 (jeweils in W) Die Auswertung führt zu dem folgenden Ergebnis: i xi W x 2i W2 1 9,8 96,04 2 10,1 102,01 3 10,3 106,09 4 10,2 104,04 5 10,2 104,04 6 10,0 100,00 7 9,9 98,01 8 10,3 106,09 S 80,8 816,32 x! ¼ s2 ¼ 8 1 P 1 . . 80;8 W ¼ 10;1 W xi ¼ 8 i¼1 8 1 8/1 " 8 P i¼1 # x 2i / 8 . x! 2 ¼ 1 ð816;32 W 2 / 8 . ð10;1 WÞ 2 Þ ¼ 7 1 ð816;32 / 816;08Þ W 2 ¼ ¼ 7 1 ¼ . 0;24 W 2 ¼ 0;034 W 2 7 ¼ s ¼ 0;19 W &
444 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik 2.2 Berechnung der Kennwerte unter Verwendung der Häufigkeitsfunktion Voraussetzung: Es liegt eine geordnete Stichprobe vom Umfang n mit k verschiedenen Werten x1 ; x2 ; . . . ; xk und der Häufigkeitsfunktion f ðxÞ vor. Mittelwert x! x! ¼ k P i¼1 xi . f ðxi Þ Varianz s 2 s2 ¼ & k P n n ðxi / x!Þ 2 . f ðxi Þ ¼ . n / 1 i¼1 n/1 + k P i¼1 x 2i . f ðxi Þ / x! 2 ) Beispiel Bei 10 Würfen eines homogenen Würfels erhielt man die folgenden „Augenzahlen“: 2, 1, 6, 4, 3, 4, 4, 6, 3, 5 Die Auswertung dieser Stichprobe führt zu dem folgenden Ergebnis (xi ¼ Augenzahl): i xi ni f ðxi Þ xi . f ðxi Þ x 2i x 2i . f ðxi Þ 1 1 1 0,1 0,1 1 0,1 2 2 1 0,1 0,2 4 0,4 3 3 2 0,2 0,6 9 1,8 4 4 3 0,3 1,2 16 4,8 5 5 1 0,1 0,5 25 2,5 6 6 2 0,2 1,2 36 7,2 10 1,0 3,8 S x! ¼ 6 P i¼1 s2 ¼ 16,8 xi . f ðxi Þ ¼ 3;8 10 10 / 1 + 6 P i¼1 x 2i . f ðxi Þ / x! 2 ) ¼ 10 10 10 ð16;8 / 3;8 2 Þ ¼ ð16;8 / 14;44Þ ¼ . 2;36 ¼ 2;62 9 9 9 s ¼ 1;62 &
2 Kennwerte oder Maßzahlen einer Stichprobe 445 2.3 Berechnung der Kennwerte einer gruppierten Stichprobe Voraussetzung: Es liegt eine in k Klassen aufgeteilte Stichprobe vom Umfang n mit den Klassenmitten x~1 ; x~2 ; . . . ; x~k und der Klassenhäufigkeitsfunktion f ðxÞ vor. Mittelwert x! x! ¼ k P i¼1 x~i . f ð~ xi Þ Varianz s 2 s & 2 k P n n ¼ ð~ xi / x!Þ 2 . f ð~ xi Þ ¼ . n / 1 i¼1 n/1 + k P i¼1 x~ 2i . f ð~ xi Þ / x! 2 ) Beispiel Wir werten die in Abschnitt 1.3 beschriebene Stichprobe (Fehlmengen bei der automatischen Abfüllung von Wein in Literflaschen) aus: x~ 2i x~ 2i . f ð~ xi Þ i x~i ni f ð~ xi Þ x~i . f ð~ xi Þ 1 5 9 0,45 2,25 25 11,25 2 15 6 0,30 4,50 225 67,50 3 25 4 0,20 5,00 625 125,00 4 35 1 0,05 1,75 1225 61,25 20 1,00 13,50 S x! ¼ 4 P i¼1 s2 ¼ ¼ x~i . f ð~ xi Þ ¼ 13;5 20 20 / 1 + 4 P i¼1 x~i in cm 3 x~ 2i in cm 6 265,00 (in cm 3 Þ x~ 2i . f ð~ xi Þ / x! 2 ) ¼ 20 ð265 / 13;5 2 Þ ¼ 19 20 20 ð265 / 182;25Þ ¼ . 82;75 ¼ 87;11 19 19 s ¼ 9;33 n ¼ 20 (in cm 6 Þ (in cm 3 Þ &
446 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik 3 Statistische Schätzmethoden für unbekannte Parameter („Parameterschätzungen“) 3.1 Aufgaben der Parameterschätzung Die Zufallsvariable X genüge einer Wahrscheinlichkeitsverteilung mit der vom Typ her bekannten Verteilungsfunktion FðxÞ, deren Parameter jedoch unbekannt sind. & Beispiel X ist normalverteilt, die Parameter m und s bzw. s 2 jedoch sind unbekannt. & Die Parameterschätzung hat dann auf der Basis einer konkreten Stichprobe die folgenden Aufgaben zu lösen: 1. Bestimmung von Schätz- oder Näherungswerten für die unbekannten Parameter (sog. „Punktschätzung“). 2. Konstruktion von Konfidenz- oder Vertrauensintervallen, in denen die unbekannten Parameter mit einer vorgegebenen (großen) Wahrscheinlichkeit vermutet werden (sog. „Intervallschätzung“). Diese Intervalle ermöglichen Aussagen über die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Schätzwerte. 3.2 Schätzfunktionen und Schätzwerte für unbekannte Parameter („Punktschätzungen“) 3.2.1 Schätz- und Stichprobenfunktionen Stichprobenfunktionen Eine Funktion (Zufallsvariable) Z ¼ gðX1 ; X2 ; . . . ; Xn Þ, die von n stochastisch unabhängigen Zufallsvariablen X1 ; X2 ; . . . ; Xn abhängt, die alle der gleichen Verteilungsfunktion FðxÞ genügen, heißt Stichprobenfunktion. Die Zufallsvariablen X1 ; X2 ; . . . ; Xn können dabei auch als Komponenten einer n-dimensionalen Zufallsvariablen ðX1 ; X2 ; . . . ; Xn Þ, auch n-dimensionaler Zufallsvektor genannt, aufgefasst werden. Eine konkrete Stichprobe mit den Stichprobenwerten x1 ; x2 ; . . . ; xn ist dann eine Realisierung des Zufallsvektors. Einsetzen dieser Werte in die Stichprobenfunktion Z liefert einen Schätz- oder Näherungswert für diese Zufallsvariable. Schätzfunktionen Schätzfunktionen sind Stichprobenfunktionen für bestimmte unbekannte Parameter einer Wahrscheinlichkeitsverteilung. Eine Schätzfunktion Q ¼ gðX1 ; X2 ; . . . ; Xn Þ für den unbekannten Parameter J wird als „optimal“ angesehen, wenn sie die folgenden Eigenschaften besitzt: 1. Die Schätzfunktion Q ist erwartungstreu, d. h. ihr Erwartungswert ist gleich dem zu schätzenden Parameter: EðQÞ ¼ J
3 Statistische Schätzmethoden für unbekannte Parameter („Parameterschätzungen“) 447 2. Die Schätzfunktion Q ist konsistent (passend), d. h. Q konvergiert mit zunehmendem Stichprobenumfang n gegen den Parameter J. 3. Die Schätzfunktion Q ist effizient (wirksam), d. h. es gibt bei gleichem Stichprobenumfang n keine andere erwartungstreue Schätzfunktion mit einer kleineren Varianz. 3.2.2 Schätzungen für den Mittelwert m und die Varianz s 2 Voraussetzung: Die Zufallsvariablen X1 ; X2 ; . . . ; Xn genügen alle der gleichen Verteilung mit dem Mitttelwert m und der Varianz s 2 Unbekannter Parameter Schätzfunktion für den unbekannten Parameter Erwartungsoder Mittelwert X ¼ EðXÞ ¼ m Schätzwert für den unbekannten Parameter Mittelwert der konkreten Stichprobe x1 ; x2 ; . . . ; xn : n 1 P Xi . n i¼1 n 1 P xi . n i¼1 m^ ¼ x! ¼ Varianz S2 ¼ Var ðXÞ ¼ s 2 n Varianz der konkreten P 1 ðXi / X Þ 2 Stichprobe x1 ; x2 ; . . . ; xn : . n / 1 i¼1 n P 1 ^s 2 ¼ s 2 ¼ ðxi / x!Þ 2 . n / 1 i¼1 Anmerkungen (1) (2) (3) (4) & Die Schätzfunktionen X und S 2 sind erwartungstreu und konsistent, X außerdem noch effizient. Sind alle Zufallsvariablen Xi außerdem noch normalverteilt, so ist auch die Schätzfunktion X eine normalverteilte Zufallsgröße mit dem Erwartungs- oder Mittelwert EðXÞ ¼ m und der Varianz Var ðXÞ ¼ s 2 =n. Bei beliebig verteilten Zufallsvariablen Xi mit EðXi Þ ¼ m und Var ðXi Þ ¼ s 2 ist die Schätzfunktion X näherungsweise normalverteilt mit dem Mittelwert EðXÞ ¼ m und der Varianz Var ðXÞ ¼ s 2 =n. pffiffiffiffiffiffi Die Stichprobenfunktion S ¼ S 2 ist eine Schätzfunktion für die Standardabweichung s der Grundgesamtheit. Sie ist jedoch nicht erwartungstreu. Beispiel Mittlere Lebensdauer eines bestimmten elektronischen Bauelements (in Stunden) Stichprobe vom Umfang n ¼ 8: i 1 2 3 4 5 6 7 8 ti =h 950 980 1150 770 1230 1210 990 1120 Mittlere Lebensdauer: !t ¼ 8 1 P 1 . ð950 þ 980 þ 1150 þ . . . þ 1120 Þ h ¼ 1050 h ti ¼ 8 i¼1 8 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} 8400 &
448 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik 3.2.3 Schätzungen für einen Anteilswert p ( Parameter p einer Binomialverteilung) Schätzfunktion für den Anteilswert p X P^ ¼ n X ¼ Anzahl der „Erfolge“ ( Eintreten des Ereignisses AÞ bei n-maliger Durchführung des Bernoulli-Experiments Die binomialverteilte Zufallsvariable P^ ist bei umfangreichen Stichproben näherungsweise normalverteilt mit dem Mittelwert EðP^Þ ¼ p und der Varianz Var ðP^Þ ¼ pð1 / pÞ=n. Schätzwert für den Anteilswert p p^ ¼ hðAÞ ¼ k n k : Anzahl der „Erfolge“ ( Eintreten des Ereignisses A) bei n-maliger Durchführung des Bernoulli-Experiments ( Ergebnis einer konkreten Stichprobe vom Umfang n) & Beispiel Ausschussanteil p einer Serienproduktion von Glühbirnen Eine Stichprobe vom Umfang n ¼ 300 enthielt k ¼ 6 defekte Glühbirnen. Schätzwert für den Ausschussanteil p: p^ ¼ k 6 2 ¼ ¼ ¼ 0;02 ¼ 2 % n 300 100 & 3.2.4 Schätzwerte für die Parameter spezieller Wahrscheinlichkeitsverteilungen Verteilung Schätzwert für . . . Bemerkungen Binomialverteilung !n4 f ðxÞ ¼ p x ð1 / pÞ n/ x x Parameter p: k p^ ¼ n k : Anzahl der „Erfolge“ bei einer n-fachen Ausführung des BernoulliExperiments Poisson-Verteilung mx f ðxÞ ¼ . e /m x! Mittelwert m: x!: Mittelwert der Stichprobe Exponentialverteilung Parameter l: f ðxÞ ¼ l . e / l x 1 l^ ¼ x! m^ ¼ x! Gaußsche Normalverteilung x/m 1 /1 ð Þ f ðxÞ ¼ pffiffiffiffiffiffiffi .e 2 s 2p s 2 a) Mittelwert m: m^ ¼ x! b) Varianz s 2 : s^ 2 ¼ s 2 x!: Mittelwert der Stichprobe x!: Mittelwert der Stichprobe s 2 : Varianz der Stichprobe
3 Statistische Schätzmethoden für unbekannte Parameter („Parameterschätzungen“) 449 3.3 Vertrauens- oder Konfidenzintervalle für unbekannte Parameter („Intervallschätzungen“) 3.3.1 Vertrauens- oder Konfidenzintervalle Vertrauens- oder Konfidenzintervalle ermöglichen Aussagen über die Genauigkeit und Zuverlässigkeit von Parameterschätzungen auf der Grundlage der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Mit einer vorgegebenen (großen) Wahrscheinlichkeit g lässt sich aus einer konkreten Stichprobe stets ein sog. Vertrauens- oder Konfidenzintervall bestimmen, in dem der wahre (aber unbekannte) Wert des Parameters vermutet wird. Die Grenzen dieses Intervalls heißen Vertrauens- oder Konfidenzgrenzen, die vorgegebene Wahrscheinlichkeit g wird als statistische Sicherheit oder als Vertrauens- oder Konfidenzniveau bezeichnet. Die Größe a ¼ 1 / g heißt Irrtumswahrscheinlichkeit. Vertrauensgrenzen cu : untere Grenze cu co Zahlengerade co : obere Grenze Vertrauensintervall Verschiedene Stichproben führen zu verschiedenen Vertrauensintervallen. Vor der Durchführung der Stichprobe besteht die Wahrscheinlichkeit g ¼ 1 / a, ein Intervall zu erhalten, das den unbekannten Parameter „ überdeckt “. Nach der Durchführung der Stichprobe darf man darauf vertrauen, dass bei einer Vielzahl von durchgeführten Stichproben der wahre Parameterwert in g . 100 % aller Fälle innerhalb und nur in a . 100 % aller Fälle außerhalb des Vertrauensintervalls liegt. Der wahre Wert des Parameters muss also nicht unbedingt im berechneten Vertrauensintervall liegen, sondern er kann auch (mit der Irrtumswahrscheinlichkeit a ¼ 1 / g) außerhalb des Intervalls liegen. In diesem Fall trifft man eine Falschaussage (sog. Fehler 1. Art). In der Praxis übliche Werte für g sind 0;95 ¼ 95 % oder 0;99 ¼ 99 %. Dabei gilt: Je größer g, umso breiter ist das Vertrauensintervall und damit umso unschärfer die Aussage. Vertrauensintervall für γ = 0,99 Zahlengerade Vertrauensintervall für γ = 0,95 Die Vertrauensgrenzen sind Zufallsvariable und somit abhängig von der zugrunde gelegten Stichprobe. Sie lassen sich anhand einer konkreten Stichprobe bei vorgegebener (hoher) Wahrscheinlichkeit g aus der Bedingung P ðcu ) Z ) co Þ ¼ g mit Hilfe der Tabellen im Anhang (Teil B) bestimmen, sofern die Verteilung der Zufallsvariablen (Stichprobenfunktion) Z bekannt ist (Z genügt in vielen Fällen der Standardnormalverteilung, in anderen Fällen auch der t-Verteilung oder der Chi-Quadratverteilung, siehe nachfolgende Abschnitte).
450 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik 3.3.2 Vertrauensintervalle für den unbekannten Mittelwert m einer Normalverteilung bei bekannter Varianz s 2 X sei eine normalverteilte Zufallsvariable mit dem unbekannten Mittelwert m und der als bekannt vorausgesetzten Varianz s 2 . Für den Mittelwert m lässt sich dann unter Verwendung einer konkreten Stichprobe x1 ; x2 ; . . . ; xn schrittweise wie folgt ein Vertrauens- oder Konfidenzintervall bestimmen: 1. Man wähle zunächst ein bestimmtes Vertrauensniveau g (in der Praxis meist g ¼ 0;95 ¼ 95 % oder g ¼ 0;99 ¼ 99 %Þ. 2. Berechnung der Konstanten c aus der Bedingung Pð/ c ) U ) cÞ ¼ g für die standardnormalverteile Zufallsvariable X /m pffiffiffi U ¼ s= n unter Verwendung von Tabelle 2 im Anhang, Teil B. Dabei bedeuten: X : Schätzfunktion für den unbekannten Mittelwert m der normalverteilen Grundgesamtheit (siehe hierzu Abschnitt 3.2.2) s : Standardabweichung der normalverteilten Grundgesamtheit (als bekannt vorausgesetzt) n: Umfang der verwendeten Stichprobe 3. Berechnung des Mittelwertes x! der konkreten Stichprobe x1 ; x2 ; . . . ; xn . 4. Das Vertrauensintervall für den unbekannten Mittelwert m der normalverteilten Grundgesamtheit lautet dann: s s x! / c pffiffiffi ) m ) x! þ c pffiffiffi n n Der wahre Wert des Mittelwertes m liegt dabei mit einem Vertrauen von g . 100 % in diesem Intervall (siehe Bild). γ = 1–α α/2 α/2 cu x co x Vertrauensintervall Anmerkungen (1) (2) Häufig wird die Irrtumswahrscheinlichkeit a vorgegeben (meist a ¼ 0;05 ¼ 5 % oder a ¼ 0;01 ¼ 1 %). Das Vertrauensniveau ist dann g ¼ 1 / a. pffiffiffi Das Vertrauensintervall besitzt die Länge l ¼ 2 c s= n und lässt sich stets durch eine Vergrößerung des Stichprobenumfangs n verkürzen (für feste Werte von s und g). Hinweis: Musterbeispiel für die Berechnung eines Vertrauensintervalls ! Abschnitt 3.3.7
3 Statistische Schätzmethoden für unbekannte Parameter („Parameterschätzungen“) 451 3.3.3 Vertrauensintervalle für den unbekannten Mittelwert m einer Normalverteilung bei unbekannter Varianz s 2 X sei eine normalverteilte Zufallsvariable mit dem unbekannten Mittelwert m und der ebenfalls unbekannten Varianz s 2 . Für den Mittelwert m lässt sich dann unter Verwendung einer konkreten Stichprobe x1 ; x2 ; . . . ; xn schrittweise wie folgt ein Vertrauens- oder Konfidenzintervall bestimmen: 1. Man wähle zunächst ein bestimmtes Vertrauensniveau g (in der Praxis meist g ¼ 0;95 ¼ 95 % oder g ¼ 0;99 ¼ 99 %Þ. 2. Berechnung der Konstanten c aus der Bedingung Pð/ c ) T ) cÞ ¼ g für die einer t-Verteilung mit f ¼ n / 1 Freiheitsgraden genügenden Zufallsvariablen T ¼ X /m pffiffiffi S= n unter Verwendung von Tabelle 4 im Anhang, Teil B. Dabei bedeuten: X : Schätzfunktion für den unbekannten Mittelwert m der normalverteilen Grundgesamtheit (siehe hierzu Abschnitt 3.2.2) S: Schätzfunktion für die unbekannte Standardabweichung s der normalverteilten Grundgesamtheit (siehe hierzu Abschnitt 3.2.2) n: Umfang der verwendeten Stichprobe 3. Berechnung des Mittelwertes x! und der Varianz s 2 bzw. der Standardabweichung s der konkreten Stichprobe x1 ; x2 ; . . . ; xn . 4. Das Vertrauensintervall für den unbekannten Mittelwert m der normalverteilten Grundgesamtheit lautet dann: s s x! / c pffiffiffi ) m ) x! þ c pffiffiffi n n Der wahre Wert des Mittelwertes m liegt dabei mit einem Vertrauen von g . 100 % in diesem Intervall (siehe Bild). γ = 1–α α/2 α/2 cu x Vertrauensintervall co x
452 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik Anmerkungen (1) (2) (3) (4) Häufig wird die Irrtumswahrscheinlichkeit a vorgegeben (meist a ¼ 0;05 ¼ 5 % oder a ¼ 0;01 ¼ 1 %). Das Vertrauensniveau ist dann g ¼ 1 / a. pffiffiffi Das Vertrauensintervall besitzt die Länge l ¼ 2 c s= n. Eine Verkürzung des Vertrauensintervalls lässt sich stets durch eine entsprechende Vergrößerung des Stichprobenumfangs n erreichen. Bei unbekannter Varianz s 2 sind die Vertrauensintervalle für den Mittelwert m stets breiter als bei bekannter Varianz (bei gleichem Vertrauensniveau g und gleichem Stichprobenumfang n). Bei umfangreichen Stichproben ( Faustregel: n > 30) kann die unbekannte Standardabweichung s der Grundgesamtheit durch die Standardabweichung s der Stichprobe geschätzt werden: s ' s. In diesem Sonderfall darf man daher von einer normalverteilten Grundgesamtheit mit der bekannten Varianz s 2 ' s 2 ausgehen und das bereits im vorangegangenen Abschnitt 3.3.2 besprochene Verfahren anwenden. Hinweis: Musterbeispiel für die Berechnung eines Vertrauensintervalls ! Abschnitt 3.3.7 3.3.4 Vertrauensintervalle für den unbekannten Mittelwert m bei einer beliebigen Verteilung X sei eine beliebig verteilte Zufallsvariable mit dem unbekannten Mittelwert m und der (bekannten oder unbekannten) Varianz s 2 . Für die Konstruktion von Vertrauensintervallen für den Mittelwert m gelten dann bei Verwendung hinreichend großer Stichproben ( Faustregel: n > 30) die bereits in den Abschnitten 3.3.2 und 3.3.3 beschriebenen Methoden. Sie liefern in guter Näherung brauchbare Vertrauensintervalle, wobei noch zwei Fälle zu unterscheiden sind: 1. Ist die Varianz s 2 der Grundgesamtheit bekannt, so ist das in Abschnitt 3.3.2 beschriebene Verfahren anzuwenden (Standardnormalverteilung). 2. Bei unbekannter Varianz s 2 ist dagegen die in Abschnitt 3.3.3 dargestellte Methode anzuwenden (t-Verteilung mit f ¼ n / 1 Freiheitsgraden). Die Näherung ist umso besser, je größer der Umfang n der verwendeten Stichprobe ist. Für großes n besteht dann kein wesentlicher Unterschied mehr zwischen den beiden Vertrauensintervallen, die man durch die Fallunterscheidung erhält.
3 Statistische Schätzmethoden für unbekannte Parameter („Parameterschätzungen“) 453 3.3.5 Vertrauensintervalle für die unbekannte Varianz s 2 einer Normalverteilung X sei eine normalverteilte Zufallsvariable mit dem ( bekannten oder unbekannten) Mittelwert m und der unbekannten Varianz s 2 . Für die Varianz s 2 lässt sich dann unter Verwendung einer konkreten Zufallsstichprobe x1 ; x2 ; . . . ; xn wie folgt schrittweise ein Vertrauens- oder Konfidenzintervall bestimmen: 1. Man wähle zunächst ein bestimmtes Vertrauensniveau g (in der Praxis meist g ¼ 0;95 ¼ 95 % oder g ¼ 0;99 ¼ 99 %Þ. 2. Berechnung der beiden Konstanten c1 und c2 aus der Bedingung Pðc1 ) Z ) c2 Þ ¼ g für die einer Chi-Quadrat-Verteilung mit f ¼ n / 1 Freiheitsgraden genügenden Zufallsvariablen S2 Z ¼ ðn / 1Þ 2 s oder aus den beiden gleichwertigen Bestimmungsgleichungen 1 1 Fðc1 Þ ¼ ð1 / gÞ und Fðc2 Þ ¼ ð1 þ gÞ 2 2 unter Verwendung von Tabelle 3 im Anhang, Teil B. Dabei bedeuten: S2: Schätzfunktion für die unbekannte Varianz s 2 der normalverteilen Grundgesamtheit (siehe hierzu Abschnitt 3.2.2) n: Umfang der verwendeten Stichprobe FðzÞ: Verteilungsfunktion der Chi-Quadrat-Verteilung mit f ¼ n / 1 Freiheitsgraden (Tabelle 3 im Anhang, Teil B) 3. Berechnung des Varianz s 2 der konkreten Stichprobe x1 ; x2 ; . . . ; xn . 4. Das Vertrauensintervall für die unbekannte Varianz s 2 Grundgesamtheit lautet dann: der normalverteilten ðn / 1Þ s 2 ðn / 1Þ s 2 ) s2 ) c2 c1 Der wahre Wert der Varianz s 2 liegt dabei mit einem Vertrauen von g . 100 % in diesem Intervall. Anmerkungen (1) Häufig wird die Irrtumswahrscheinlichkeit a vorgegeben (meist a ¼ 0;05 ¼ 5 % oder a ¼ 0;01 ¼ 1 %). Das Vertrauensniveau ist dann g ¼ 1 / a. (2) Das Vertrauensintervall besitzt die Länge l ¼ (3) Aus dem Vertrauensintervall für die Varianz s 2 erhält man durch Wurzelziehen ein entsprechendes Vertrauensintervall für die Standardabweichung s. ðn / 1Þ ðc2 / c1 Þ s 2 . c1 c2 Hinweis: Musterbeispiel für die Berechnung eines Vertrauensintervalls ! Abschnitt 3.3.7
454 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik 3.3.6 Vertrauensintervalle für einen unbekannten Anteilswert p ( Parameter p einer Binomialverteilung) Der Parameter p einer Binomialverteilung sei unbekannt. Der binomialverteilten Grundgesamtheit wird daher eine umfangreiche Stichprobe entnommen, in dem das dieser Verteilung zugrunde liegende Bernoulli-Experiment n-mal nacheinander ausgeführt und dabei die Anzahl k der erzielten „Erfolge“ festgestellt wird. Als „Erfolg“ wird das Eintreten des Ereignisses A, als „Mißerfolg“ demnach das Eintreten des zu A komplementären Ereignisses A! gewertet. Die beobachtete relative Häufigkeit für das Ereignis A („Erfolg“) beträgt somit hðAÞ ¼ k=n und ist ein Schätzwert für den unbekannten Parameter p der Binomialverteilung (Anteilswert p). Unter Verwendung dieser Stichprobe lässt sich dann für den unbekannten Parameter p schrittweise wie folgt ein Vertrauens- oder Konfidenzintervall konstruieren: 1. Man wähle zunächst ein bestimmtes Vertrauensniveau g (in der Praxis meist g ¼ 0;95 ¼ 95 % oder g ¼ 0;99 ¼ 99 %Þ. 2. Berechnung der Konstanten c aus der Bedingung Pð/ c ) U ) cÞ ¼ g für die (näherungsweise) standardnormalverteilte Zufallsvariable n P^ / n p U ¼ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi n pð1 / pÞ unter Verwendung von Tabelle 2 im Anhang, Teil B. Dabei bedeuten: P^: Schätzfunktion für den Parameter p einer binomialverteilen Grundgesamtheit (siehe hierzu Abschnitt 3.2.3) n: Umfang der verwendeten Stichprobe 3. Berechnung des Schätzwertes p^ ¼ k=n für den Parameter p aus der konkreten Stichprobe („ k Erfolge bei insgesamt n Ausführungen des Bernoulli-Experiments“). 4. Unter der Voraussetzung, dass die Bedingung D ¼ n p^ð1 / p^Þ > 9 für eine umfangreiche Stichprobe erfüllt ist, lautet das Vertrauensintervall für den unbekannten Parameter p der binomialverteilten Grundgesamtheit wie folgt: c pffiffiffiffi c pffiffiffiffi D ) p ) p^ þ D p^ / n n Der wahre Wert des Parameters p liegt dabei mit einem Vertrauen von g . 100 % in diesem Intervall (siehe Bild auf der nächsten Seite).
3 Statistische Schätzmethoden für unbekannte Parameter („Parameterschätzungen“) 455 γ = 1–α α/2 α/2 c p– n Δ p c p+ n Δ p Vertrauensintervall Anmerkungen (1) Häufig wird die Irrtumswahrscheinlichkeit a vorgegeben (meist a ¼ 0;05 ¼ 5 % oder a ¼ 0;01 ¼ 1 %). Das Vertrauensniveau ist dann g ¼ 1 / a. pffiffiffiffi (2) Eine Verkürzung des Vertrauensintervalls der Länge l ¼ 2 ðc=nÞ D lässt sich stets durch eine entsprechende Vergrößerung des Stichprobenumfangs n erreichen. Hinweis: Musterbeispiel für die Berechnung eines Vertrauensintervalls ! Abschnitt 3.3.7 3.3.7 Musterbeispiel für die Bestimmung eines Vertrauensintervalls Qualitätskontrolle bei der Serienproduktion eines bestimmten elektronischen Bauteils Eine Stichprobe vom Umfang n ¼ 500 enthält k ¼ 27 defekte Teile. Für den unbekannten Ausschussanteil p der binomialverteilten Grundgesamtheit soll ein Vertrauensintervall bestimmt werden. Das Verfahren ist in Abschnitt 3.3.6 ausführlich beschrieben. Wahl des Vertrauensniveaus: g ¼ 0;95 ¼ 95 % Berechnung der Konstanten c aus der Bedingung P ð/ c ) U ) cÞ ¼ g ¼ 0;95: P ð/ c ) U ) cÞ ¼ 2 . fðcÞ / 1 ¼ 0;95 fðcÞ ¼ 0;975 ) c ¼ u 0;975 ¼ 1;960 ) (aus Tabelle 2 im Anhang, Teil B) Schätzwert für den unbekannten Ausschussanteil p: k 27 54 ¼ ¼ ¼ 0;054 ¼ 5;4 % n 500 1000 Die Bedingung für eine umfangreiche Stichprobe ist erfüllt: p^ ¼ D ¼ n p^ ð1 / p^Þ ¼ 500 . 0;054 ð1 / 0;054Þ ¼ 500 . 0;054 . 0;946 ¼ 25;542 > 9 Vertrauensintervall für den unbekannten Ausschussanteil p: c pffiffiffiffi 1;960 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a ¼ . 25;542 ¼ 0;020 D ¼ n 500 p^ / a ) p ) p^ þ a 0;034 ) p ) 0;074 ) 0;054 / 0;020 ) p ) 0;054 þ 0;020 , 3;4 % ) p ) 7;4 % Mit einem Vertrauen von 95 % können wir davon ausgehen, dass der Ausschussanteil p zwischen 3,4 % und 7,4 % liegt.
456 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik 4 Statistische Prüfverfahren für unbekannte Parameter („Parametertests“) 4.1 Statistische Hypothesen und Parametertests Statistische Hypothese Unter einer statistischen Hypothese ( kurz: Hypothese) versteht man irgendwelche Annahmen, Vermutungen oder Behauptungen über die Wahrscheinlichkeitsverteilung einer Zufallsvariablen oder einer Grundgesamtheit und deren Parameter. Parametertest Ein Parametertest ist ein statistisches Prüfverfahren für einen unbekannten Parameter in der Wahrscheinlichkeitsverteilung einer Zufallsvariablen oder Grundgesamtheit, wobei die Art der Verteilung (d. h. der Verteilungstyp wie z. B. Binomialverteilung oder Gaußsche Normalverteilung) als bekannt vorausgesetzt wird. Ein solcher Test dient der !berprüfung einer Hypothese über einen bestimmten Parameter der Verteilung mit Hilfe einer Stichprobenuntersuchung der betreffenden Grundgesamtheit. Die zu überprüfende Hypothese wird meist als Nullhypothese H0 bezeichnet. Ihr wird oft eine Alternativhypothese H1 gegenübergestellt. Es ist dann das erklärte Ziel eines Parametertests, eine Entscheidung darüber zu ermöglichen, ob man die Nullhypothese H0 beibehalten (d. h. nicht ablehnen) kann, da die Auswertung des verwendeten Stichprobenmaterials in keinem Widerspruch zur Nullhypothese steht oder ob man sie zugunsten der Alternativhypothese H1 ablehnen oder verwerfen muss. Mit einem Parametertest kann also über Ablehnung oder Beibehaltung ( Nichtablehnung) einer aufgestellten Hypothese („Nullhypothese“) entschieden werden. Allerdings: Wie auch immer die Entscheidung ausfallen sollte, sie kann richtig aber auch falsch sein. & Beispiel Ein Großhändler bestellt direkt beim Hersteller einen größeren Posten eines bestimmten elektronischen Bauelements und vereinbart dabei, dass die Ware einen maximalen Ausschussanteil von p0 ¼ 1 % enthalten darf. Bei der Anlieferung der Ware wird er daher mit einem speziellen statistischen Test prüfen, ob die vereinbarte maximale Ausschussquote auch nicht überschritten wurde. Der Großhändler wird daher mit Hilfe einer Stichprobenuntersuchung die Nullhypothese H0 : p ) p0 ¼ 1 % gegen die Alternativhypothese H1 : p > p0 ¼ 1 % testen (sog. einseitiger Parametertest, da hier die Alternativhypothese nur Werte p > p0 zulässt). Sollte dabei die Testentscheidung zugunsten der Alternativhypothese H1 ausfallen, so darf er davon ausgehen, dass der Ausschussanteil p größer ist als vereinbart, d. h. größer als 1 %. Der Großhändler wird in diesem Fall die Annahme der gelieferten Bauelemente verweigern. Trotzdem kann die getroffene Entscheidung falsch sein! Denn sie beruht ausschließlich auf der verwendeten Stichprobe. Eine weitere Stichprobe könnte durchaus zu einer anderen Entscheidung führen. &
4 Statistische Prüfverfahren für unbekannte Parameter („Parametertests“) 457 4.2 Spezielle Parametertests 4.2.1 Test für den unbekannten Mittelwert m einer Normalverteilung bei bekannter Varianz s 2 Zweiseitiger Test X sei eine normalverteilte Zufallsvariable mit der bekannten Varianz s 2 . Es soll geprüft werden, ob der unbekannte Mittelwert m (wie vermutet) den speziellen Wert m0 besitzt. Auf der Basis einer Zufallsstichprobe x1 ; x2 ; . . . ; xn vom Umfang n wird daher die Nullhypothese H0 : m ¼ m0 gegen die Alternativhypothese H1 : m 6¼ m0 getestet. Die Durchführung des Tests erfolgt dabei schrittweise wie folgt: 1. Man wähle zunächst eine bestimmte Signifikanzzahl (Irrtumswahrscheinlichkeit) a (in der Praxis meist a ¼ 0;05 ¼ 5 % oder a ¼ 0;01 ¼ 1 %Þ. 2. Test- oder Prüfvariable ist die standardnormalverteile Zufallsvariable U ¼ X / m0 pffiffiffi s= n Dabei bedeuten: X : Schätzfunktion für den unbekannten Mittelwert m der normalverteilen Grundgesamtheit (siehe hierzu Abschnitt 3.2.2) m0 : Vermuteter Wert des unbekannten Mittelwertes m s : Standardabweichung der normalverteilten Grundgesamtheit (wird hier als bekannt vorausgesetzt) n: Umfang der verwendeten Stichprobe /c Die Berechnung des kritischen Wertes c und damit der kritischen Grenzen þ erfolgt aus der Bedingung P ð/ c ) U ) cÞH0 ¼ 1 / a unter Verwendung von Tabelle 2 im Anhang, Teil B. Der nichtkritische Bereich (Annahmebereich) lautet dann: /c ) u ) c 3. Berechnung des Mittelwertes x! der konkreten Stichprobe x1 ; x2 ; . . . ; xn sowie des Test- oder Prüfwertes x! / m0 pffiffiffi u^ ¼ s= n der Testvariablen U.
458 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik 4. Testentscheidung: Fällt der Test- oder Prüfwert u^ in den nichtkritischen Bereich (Annahmebereich), d. h. gilt / c ) u^ ) c so wird die Nullhypothese H0 : m ¼ m0 beibehalten, anderenfalls zugunsten der Alternativhypothese H1 : m 6¼ m0 verworfen (siehe Bild). „Beibehalten“ bedeutet dabei lediglich, dass die Nullhypothese H0 aufgrund der verwendeten Stichprobe nicht abgelehnt werden kann. H 0 beibehalten 1– a a/ 2 –c Ablehnung (kritischer Bereich) H 0 ablehnen a/ 2 0 u^ c Annahmebereich (nichtkritischer Bereich) u^ u Ablehnung (kritischer Bereich) Hinweis: Musterbeispiel für einen Parametertest ! Abschnitt 4.2.6 Einseitige Tests Analog verlaufen die einseitigen Tests (Abgrenzung nach oben bzw. nach unten), bei denen es nur eine kritische Grenze gibt. 1–α Abgrenzung nach oben H0 : m ) m0 α H1 : m > m0 P ðU ) cÞH0 ¼ 1 / a 0 Annahmebereich: u ) c c Annahmebereich u Ablehnung kritische Grenze Abgrenzung nach unten 1–α H0 : m ( m0 H1 : m < m0 α P ðU < cÞH0 ¼ a c Annahmebereich: u ( c Ablehnung kritische Grenze 0 Annahmebereich u
4 Statistische Prüfverfahren für unbekannte Parameter („Parametertests“) 459 4.2.2 Test für den unbekannten Mittelwert m einer Normalverteilung bei unbekannter Varianz s 2 Zweiseitiger Test X sei eine normalverteilte Zufallsvariable mit der unbekannten Varianz s 2 . Es soll geprüft werden, ob der ebenfalls unbekannte Mittelwert m (wie vermutet) den speziellen Wert m0 besitzt. Auf der Basis einer Zufallsstichprobe x1 ; x2 ; . . . ; xn vom Umfang n wird daher die Nullhypothese H0 : m ¼ m0 gegen die Alternativhypothese H1 : m 6¼ m0 getestet. Die Durchführung des Tests erfolgt dabei schrittweise wie folgt: 1. Man wähle zunächst eine bestimmte Signifikanzzahl (Irrtumswahrscheinlichkeit) a (in der Praxis meist a ¼ 0;05 ¼ 5 % oder a ¼ 0;01 ¼ 1 %Þ. 2. Test- oder Prüfvariable ist die Zufallsvariable T ¼ X / m0 pffiffiffi S= n die der t-Verteilung mit f ¼ n / 1 Freiheitsgraden genügt. Dabei bedeuten: X : Schätzfunktion für den unbekannten Mittelwert m der normalverteilen Grundgesamtheit (siehe hierzu Abschnitt 3.2.2) m0 : Vermuteter Wert des unbekannten Mittelwertes m S: Schätzfunktion für die unbekannte Standardabweichung s der normalverteilten Grundgesamtheit (siehe hierzu Abschnitt 3.2.2) n: Umfang der verwendeten Stichprobe /c Die Berechnung des kritischen Wertes c und damit der kritischen Grenzen þ erfolgt aus der Bedingung P ð/ c ) T ) cÞH0 ¼ 1 / a unter Verwendung von Tabelle 4 im Anhang, Teil B. Der nichtkritische Bereich (Annahmebereich) lautet dann: /c ) t ) c 3. Berechnung des Mittelwertes x! und der Standardabweichung s der vorgegebenen konkreten Stichprobe x1 ; x2 ; . . . ; xn sowie des Test- oder Prüfwertes x! / m0 ^t ¼ pffiffiffi s= n der Testvariablen T.
460 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik 4. Testentscheidung: Fällt der Test- oder Prüfwert ^t in den nichtkritischen Bereich (Annahmebereich), d. h. gilt / c ) ^t ) c so wird die Nullhypothese H0 : m ¼ m0 beibehalten, anderenfalls zugunsten der Alternativhypothese H1 : m 6¼ m0 verworfen (siehe Bild). „Beibehalten“ bedeutet dabei lediglich, dass die Nullhypothese H0 aufgrund der verwendeten Stichprobe nicht abgelehnt werden kann. 1– a H 0 beibehalten H 0 ablehnen a/ 2 ^t Ablehnung (kritischer Bereich) a/ 2 –c 0 ^t Annahmebereich (nichtkritischer Bereich) c t Ablehnung (kritischer Bereich) Anmerkung Bei einer umfangreichen Stichprobe ( Faustregel: n > 30Þ ist die Testvariable T näherungsweise standardnormalverteilt und man darf daher das in Abschnitt 4.2.1 besprochene Testverfahren anwenden ðs 2 ' s 2 Þ. Hinweis: Musterbeispiel für einen Parametertest ! Abschnitt 4.2.6 Einseitige Tests Die einseitigen Tests (Abgrenzung nach oben bzw. nach unten) verlaufen ähnlich wie im Fall bekannter Varianz (siehe Abschnitt 4.2.1). Bei der Berechnung der kritischen Grenze ist dabei die t-Verteilung mit f ¼ n / 1 Freiheitsgraden anstelle der Standardnormalverteilung zu verwenden ( Testvariable ist die weiter oben beschriebene Zufallsvariable T). 4.2.3 Tests für die Gleichheit der unbekannten Mittelwerte m1 und m2 zweier Normalverteilungen („Differenzentests“) Abhängige und unabhängige Stichproben Zwei Stichproben heißen voneinander abhängig, wenn sie den gleichen Umfang haben und zu jedem Wert der einen Stichprobe genau ein Wert der anderen Stichprobe gehört und umgekehrt. Zwischen abhängigen Stichproben besteht somit eine Kopplung. Man spricht daher in diesem Zusammenhang auch von verbundenen oder korrelierten Stichproben. Zwei Stichproben, die diese beiden Bedingungen nicht zugleich erfüllen, heißen dagegen voneinander unabhängig (unabhängige Stichproben). So sind beispielsweise zwei Stichproben von unterschiedlichem Umfang stets voneinander unabhängig.
4 Statistische Prüfverfahren für unbekannte Parameter („Parametertests“) 461 4.2.3.1 Differenzentests für Mittelwerte bei abhängigen Stichproben Bei abhängigen oder verbundenen Stichproben lässt sich der Differenzentest auf die in den Abschnitten 4.2.1 und 4.2.2 beschriebenen Parametertests für den Mittelwert m einer normalverteilten Grundgesamtheit zurückführen. X und Y seien zwei normalverteilte Zufallsvariable mit den unbekannten Mittelwerten m1 und m2 . Es soll geprüft werden, ob die beiden Mittelwerte (wie vermutet) übereinstimmen. Auf der Basis zweier abhängiger Stichproben x1 ; x2 ; . . . ; xn und y1 ; y2 ; . . . ; yn vom (gleichen) Umfang n wird daher die Nullhypothese H0 : m1 ¼ m2 gegen die Alternativhypothese H1 : m1 6¼ m2 getestet. Diesen zweiseitigen Parametertest führen wir zweckmäßigerweise auf einen entsprechenden Test des Hilfsparameters m ¼ m1 / m2 (Differenz der beiden Mittelwerte m1 und m2 ) zurück. Getestet wird dann die Nullhypothese H0 : m ¼ 0 gegen die Alternativhypothese H1 : m 6¼ 0 wie folgt: Zunächst bildet man aus den beiden abhängigen Stichproben die entsprechenden Differenzen zi ¼ xi / yi ði ¼ 1; 2; 3; . . . ; nÞ und betrachtet diese Werte als Stichprobenwerte einer neuen (normalverteilten) Stichprobe vom Umfang n: z1 ; z2 ; . . . ; zn Es lässt sich dann mit den in den Abschnitten 4.2.1 und 4.2.2 beschriebenen Verfahren prüfen, ob der Mittelwert !z ¼ x! / y! dieser Stichprobe in den Annahmebereich fällt oder nicht. Fällt der Mittelwert !z in den Annahmebereich, so wird die Nullhypothese H0 : m ¼ 0 bzw. H0 : m1 ¼ m2 beibehalten, d. h. nicht abgelehnt und man kann davon ausgehen, dass die Mittelwerte m1 und m2 der beiden normalverteilten Grundgesamtheiten übereinstimmen. Anderenfalls wird die Nullhypothese H0 zugunsten der Alternativhypothese H1 : m 6¼ 0 bzw. H1 : m1 6¼ m2 verworfen. Die Mittelwerte m1 und m2 der beiden normalverteilten Grundgesamtheiten können in diesem Fall als verschieden betrachtet werden. Es wird also getestet, ob die durch Differenzbildung erhaltene Stichprobe z1 ; z2 ; . . . ; zn einer normalverteilten Grundgesamtheit mit dem Mittelwert m ¼ 0 entstammt. Dabei sind noch zwei Fälle zu unterscheiden.
462 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik 1. Fall: Die Varianzen s 21 und s 22 der Zufallsvariablen X und Y sind bekannt Dann gilt s 21 s2 s 2 þ s 22 þ 2 ¼ 1 n n n und man darf das in Abschnitt 4.2.1 besprochene Prüfverfahren anwenden (die verwendete Testvariable ist in diesem Fall standardnormalverteilt mit der bekannten Varianz s 2 ). Diese Aussage gilt näherungsweise auch bei unbekannten Varianzen, sofern die verwendeten abhängigen Stichproben hinreichend umfangreich sind ( Faustregel: n > 30). In diesem Fall verwendet man als Schätzwert für die unbekannte Varianz s 2 die Stichprobenvarianz s 2 (d. h. die Varianz der Stichprobe z1 ; z2 ; . . . ; zn Þ. s2 ¼ 2. Fall: Die Varianzen s 21 und s 22 der Zufallsvariablen X und Y sind unbekannt Dann bleibt auch die Varianz s 2 unbekannt und man muss das in Abschnitt 4.2.2 dargestellte Testverfahren verwenden (die Testvariable genügt jetzt einer t-Verteilung mit f ¼ n / 1 Freiheitsgraden). Dieser Fall tritt ein bei kleinen abhängigen Stichproben mit n ) 30. Anmerkung #hnlich verläuft der Differenzentest bei einseitigen Fragestellungen. Hinweis: Musterbeispiel für einen Parametertest ! Abschnitt 4.2.6 4.2.3.2 Differenzentests für Mittelwerte bei unabhängigen Stichproben Zweiseitiger Differenzentest bei bekannten Varianzen X und Y seien zwei unabhängige und normalverteilte Zufallsvariable mit den unbekannten Mittelwerten m1 und m2 , aber bekannten Varianzen s 21 und s 22 . Es soll geprüft werden, ob die beiden Mittelwerte (wie vermutet) übereinstimmen. Auf der Basis zweier unabhängiger Zufallsstichproben x1 ; x2 ; . . . ; xn1 und y1 ; y2 ; . . . ; yn2 mit den Stichprobenumfängen n1 und n2 wird daher die Nullhypothese H0 : m1 ¼ m2 gegen die Alternativhypothese H1 : m1 6¼ m2 getestet.
4 Statistische Prüfverfahren für unbekannte Parameter („Parametertests“) 463 Die Durchführung des Tests erfolgt dabei schrittweise wie folgt: 1. Man wähle zunächst eine bestimmte Signifikanzzahl (Irrtumswahrscheinlichkeit) a (in der Praxis meist a ¼ 0;05 ¼ 5 % oder a ¼ 0;01 ¼ 1 %Þ. 2. Test- oder Prüfvariable ist die standardnormalverteilte Zufallsvariable sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi X /Y s 21 s2 U ¼ mit s ¼ þ 2 s n1 n2 Dabei bedeuten: X; Y : Schätzfunktionen für die unbekannten Mittelwerte m1 und m2 der beiden normalverteilen Grundgesamtheiten (siehe hierzu Abschnitt 3.2.2) s 1 ; s 2 : Standardabweichungen der beiden normalverteilten Grundgesamtheiten (hier als bekannt vorausgesetzt) n1 ; n2 : Umfänge der verwendeten unabhängigen Stichproben s: Standardabweichung der Zufallsvariablen X / Y /c Die Berechnung des kritischen Wertes c und damit der kritischen Grenzen þ erfolgt aus der Bedingung P ð/ c ) U ) cÞH0 ¼ 1 / a unter Verwendung von Tabelle 2 im Anhang, Teil B. Der nichtkritische Bereich (Annahmebereich) lautet dann: /c ) u ) c 3. Berechnung der Mittelwerte x! und y! der beiden vorgegebenen unabhängigen Stichproben sowie des Test- oder Prüfwertes x! / y! u^ ¼ s der Testvariablen U. 4. Testentscheidung: Fällt der Test- oder Prüfwert u^ in den nichtkritischen Bereich (Annahmebereich), d. h. gilt / c ) u^ ) c so wird die Nullhypothese H0 : m1 ¼ m2 beibehalten, anderenfalls zugunsten der Alternativhypothese H1 : m1 6¼ m2 verworfen (siehe Bild). „Beibehalten“ bedeutet dabei lediglich, dass man die Nullhypothese H0 aufgrund der verwendeten Stichprobe nicht ablehnen kann. H 0 beibehalten 1– a a/ 2 –c Ablehnung (kritischer Bereich) H 0 ablehnen a/ 2 0 u^ Annahmebereich (nichtkritischer Bereich) c u^ Ablehnung (kritischer Bereich) u
464 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik Anmerkungen (1) (2) Dieser Differenzentest lässt sich in ähnlicher Weise auch für einseitige Fragestellungen durchführen. In diesem Fall gibt es nur eine kritische Grenze. Bei umfangreichen Stichproben ( Faustregel: n1 ; n2 > 30Þ dürfen die Varianzen s 21 und s 22 näherungsweise durch ihre Schätzwerte s 21 und s 22 , d. h. durch die Stichprobenvarianzen ersetzt werden, falls sie unbekannt sein sollten. Hinweis: Musterbeispiel für einen Parametertest ! Abschnitt 4.2.6 Zweiseitiger Differenzentest bei gleicher (aber unbekannter) Varianz X und Y seien zwei unabhängige und normalverteilte Zufallsvariable mit den unbekannten Mittelwerten m1 und m2 und zwar gleicher, aber unbekannter Varianz ðs 21 ¼ s 22 Þ. Es soll geprüft werden, ob die beiden Mittelwerte (wie vermutet) übereinstimmen. Auf der Basis zweier unabhängiger Zufallsstichproben x1 ; x2 ; . . . ; xn1 und y1 ; y2 ; . . . ; yn2 mit den Stichprobenumfängen n1 und n2 wird daher die Nullhypothese H0 : m1 ¼ m2 gegen die Alternativhypothese H1 : m1 6¼ m2 getestet. Die Durchführung des Tests erfolgt dabei schrittweise wie folgt: 1. Man wähle zunächst eine bestimmte Signifikanzzahl (Irrtumswahrscheinlichkeit) a (in der Praxis meist a ¼ 0;05 ¼ 5 % oder a ¼ 0;01 ¼ 1 %Þ. 2. Test- oder Prüfvariable ist die Zufallsvariable sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi n1 n2 ðn1 þ n2 / 2Þ X /Y T ¼ . qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi n1 þ n2 2 ðn1 / 1Þ S 21 þ ðn2 / 1Þ S 2 die der t-Verteilung von Student mit f ¼ n1 þ n2 / 2 Freiheitsgraden genügt. Dabei bedeuten: X; Y : Schätzfunktionen für die unbekannten Mittelwerte m1 und m2 der beiden normalverteilen Grundgesamtheiten (siehe hierzu Abschnitt 3.2.2) S 21 ; S 22 : Schätzfunktionen für die zwar gleichen, jedoch unbekannten Varianzen s 21 und s 22 der beiden normalverteilten Grundgesamtheiten (siehe hierzu Abschnitt 3.2.2) n1 ; n2 : Umfänge der verwendeten unabhängigen Stichproben /c Die Berechnung des kritischen Wertes c und damit der kritischen Grenzen þ erfolgt aus der Bedingung P ð/ c ) T ) cÞH0 ¼ 1 / a unter Verwendung von Tabelle 4 im Anhang, Teil B. Der nichtkritische Bereich (Annahmebereich) lautet dann: /c ) t ) c
4 Statistische Prüfverfahren für unbekannte Parameter („Parametertests“) 465 3. Berechnung der Mittelwerte x! und y! und der Varianzen s 21 und s 22 der beiden vorgegebenen unabhängigen Stichproben sowie des Hilfsparameters s2 ¼ ðn1 / 1Þ s 21 þ ðn2 / 1Þ s 22 n1 þ n2 / 2 Daraus wird dann der Test- oder Prüfwert rffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi x! / y! n1 n2 ^t ¼ . s n1 þ n2 der Testvariablen T bestimmt. 4. Testentscheidung: Fällt der Test- oder Prüfwert ^t in den nichtkritischen Bereich (Annahmebereich), d. h. gilt / c ) ^t ) c so wird die Nullhypothese H0 : m1 ¼ m2 beibehalten, anderenfalls zugunsten der Alternativhypothese H1 : m1 6¼ m2 verworfen (siehe Bild). „Beibehalten“ bedeutet in diesem Zusammenhang lediglich, dass man die Nullhypothese H0 aufgrund der verwendeten Stichprobe nicht ablehnen kann. 1– a H 0 beibehalten H 0 ablehnen a/ 2 ^ t Ablehnung (kritischer Bereich) –c a/ 2 0 ^ t Annahmebereich (nichtkritischer Bereich) c t Ablehnung (kritischer Bereich) Anmerkungen (1) Bei gleichem Stichprobenumfang ðn1 ¼ n2 ¼ nÞ vereinfacht sich die Formel zur Ermittlung des Test- oder Prüfwertes wie folgt: sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffi x! / y! n ^t ¼ n . qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ . ð! x / y!Þ 2 2 s 1 þ s 22 s 21 þ s 2 (2) Dieser Differenzentest lässt sich in ähnlicher Weise auch für einseitige Fragestellungen durchführen. In diesem Fall gibt es nur eine kritische Grenze. (3) Wird die Nullhypothese H0 : m1 ¼ m2 beibehalten (d. h. nicht abgelehnt), so ist m1 ¼ m2 und s 21 ¼ s 22 . Die beiden unabhängigen Stichproben stammen somit aus der gleichen Grundgesamtheit. Hinweis: Musterbeispiel für einen Parametertest ! Abschnitt 4.2.6
466 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik 4.2.4 Tests für die unbekannte Varianz s 2 einer Normalverteilung Zweiseitiger Test X sei eine normalverteilte Zufallsvariable. Es soll geprüft werden, ob die unbekannte Varianz s 2 (wie vermutet) einen bestimmten Wert s 20 besitzt. Auf der Basis einer Zufallsstichprobe x1 ; x2 ; . . . ; xn vom Umfang n wird daher die Nullhypothese H0 : s 2 ¼ s 20 gegen die Alternativhypothese H1 : s 2 6¼ s 20 getestet. Die Durchführung des Tests erfolgt dabei schrittweise wie folgt: 1. Man wähle zunächst eine bestimmte Signifikanzzahl (Irrtumswahrscheinlichkeit) a (in der Praxis meist a ¼ 0;05 ¼ 5 % oder a ¼ 0;01 ¼ 1 %Þ. 2. Test- oder Prüfvariable ist die Zufallsvariable Z ¼ ðn / 1Þ S2 s 20 Dabei bedeuten: S 2 : Schätzfunktion für die unbekannte Varianz s 2 der normalverteilen Grundgesamtheit (siehe hierzu Abschnitt 3.2.2) 2 s 0 : Vermuteter Wert der unbekannten Varianz s 2 n: Umfang der verwendeten Stichprobe Die Testvariable Z genügt der Chi-Quadrat-Verteilung mit f ¼ n / 1 Freiheitsgraden. Die Berechnung der beiden kritischen Grenzen c1 und c2 erfolgt dabei aus der Bedingung P ðc1 ) Z ) c2 ÞH0 ¼ 1 / a oder aus den beiden gleichwertigen Bestimmungsgleichungen a a und F ðc2 Þ ¼ 1 / F ðc1 Þ ¼ 2 2 mit Hilfe der tabellierten Verteilungsfunktion F ðzÞ der Chi-Quadrat-Verteilung mit f ¼ n / 1 Freiheitsgraden (Tabelle 3 im Anhang, Teil B). Der nichtkritische Bereich (Annahmebereich) lautet dann: c1 ) z ) c2 3. Berechnung der Varianz s 2 der vorgegebenen konkreten Stichprobe und des Testoder Prüfwertes z ¼ ðn / 1Þ ^ s2 s 20 der Testvariablen Z.
4 Statistische Prüfverfahren für unbekannte Parameter („Parametertests“) 467 4. Testentscheidung: Fällt der Prüf- oder Testwert ^z in den nichtkritischen Bereich (Annahmebereich), d. h. gilt c1 ) ^ z ) c2 so wird die Nullhypothese H0 : s 2 ¼ s 20 beibehalten, anderenfalls zugunsten der Alternativhypothese H1 : s 2 6¼ s 20 verworfen (siehe Bild). „Beibehalten“ bedeutet in diesem Zusammenhang lediglich, dass man aufgrund der verwendeten Stichprobe die Nullhypothese H0 nicht ablehnen kann. 1– a H 0 beibehalten H 0 ablehnen a/ 2 a/ 2 0 z^ c1 Ablehnung (kritischer Bereich) c 2 z^ Annahmebereich (nichtkritischer Bereich) z Ablehnung (kritischer Bereich) Anmerkung Der beschriebene Test ist zugleich auch ein Test für die (ebenfalls unbekannte) Standardabweichung s. Getestet wird dabei die Nullhypothese H0 : s ¼ s 0 gegen die Alternativhypothese H1 : s 6¼ s0 . Hinweis: Musterbeispiel für einen Parametertest ! Abschnitt 4.2.6 Einseitige Tests Analog verlaufen die einseitigen Tests, bei denen es jeweils nur eine kritische Grenze gibt. Abgrenzung nach oben 1–α H0 : s 2 ) s 20 H1 : s 2 > s 20 α P ðZ ) cÞH0 ¼ 1 / a Annahmebereich: z ) c c 0 Annahmebereich z Ablehnung kritische Grenze
468 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik Abgrenzung nach unten 1–α H0 : s 2 ( s 20 H1 : s 2 < s 20 α P ðZ < cÞH0 ¼ a Annahmebereich: z ( c 0 c Ablehnung z Annahmebereich kritische Grenze 4.2.5 Tests für den unbekannten Anteilswert p ( Parameter p einer Binomialverteilung) Es soll geprüft werden, ob ein unbekannter Anteilswert p ( Parameter p einer Binomialverteilung) einen bestimmten Wert p0 besitzt. Zu diesem Zweck wird der binomialverteilten Grundgesamtheit eine umfangreiche Stichprobe, d. h. eine Stichprobe, deren Umfang n der Bedingung n p0 ð1 / p0 Þ > 9 genügt, entnommen. Die Stichprobe selbst besteht dann darin, dass das Bernoulli-Experiment n-mal nacheinander ausgeführt und dabei die Anzahl k der „Erfolge“ festgestellt wird. Als „Erfolg“ wertet man das Eintreten des Ereignisses A, „Misserfolg“ bedeutet demnach, dass das komplementäre Ereignis A! eintritt. Die beobachtete relative Häufigkeit für das Ereignis A („Erfolg“) beträgt somit hðAÞ ¼ k=n. Unter Verwendung dieser Stichprobe wird dann die Nullhypothese H0 : p ¼ p0 gegen die Alternativhypothese H1 : p 6¼ p0 getestet.
4 Statistische Prüfverfahren für unbekannte Parameter („Parametertests“) 469 Die Durchführung des Tests erfolgt schrittweise wie folgt: 1. Man wähle zunächst eine bestimmte Signifikanzzahl (Irrtumswahrscheinlichkeit) a (in der Praxis meist a ¼ 0;05 ¼ 5 % oder a ¼ 0;01 ¼ 1 %Þ. 2. Test- oder Prüfvariable ist die näherungsweise standardnormalverteilte Zufallsvariable sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi n U ¼ . ðP^ / p0 Þ p0 ð1 / p0 Þ Dabei bedeuten: P^ : Schätzfunktion für den unbekannten Parameter p der binomialverteilten Grundgesamtheit (siehe hierzu Abschnitt 3.2.3) p0 : Vermuteter Wert des unbekannten Parameters p n: Umfang der verwendeten Stichprobe (Anzahl der Ausführungen des Bernoulli-Experiments) /c Die Berechnung des kritischen Wertes c und damit der kritischen Grenzen þ erfolgt dabei aus der Bedingung P ð/ c ) U ) cÞH0 ¼ 1 / a unter Verwendung von Tabelle 2 im Anhang, Teil B. Der nichtkritische Bereich (Annahmebereich) lautet dann: /c ) u ) c 3. Berechnung des Schätzwertes p^ ¼ hðAÞ ¼ k=n für den Parameter p aus der vorgegebenen konkreten Stichprobe (n-fache Ausführung des Bernoulli-Experimentes, dabei k-mal „Erfolg“) sowie des Test- oder Prüfwertes sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi n u^ ¼ . ð^ p / p0 Þ p0 ð1 / p0 Þ der Testvariablen U. 4. Testentscheidung: Fällt der Test- oder Prüfwert u^ in den nichtkritischen Bereich (Annahmebereich), d. h. gilt / c ) u^ ) c so wird die Nullhypothese H0 : p ¼ p0 beibehalten, anderenfalls zugunsten der Alternativhypothese H1 : p 6¼ p0 verworfen (siehe Bild). „Beibehalten“ bedeutet in diesem Zusammenhang lediglich, dass man aufgrund der verwendeten Stichprobe die Nullhypothese H0 nicht ablehnen kann. H 0 beibehalten 1– a H 0 ablehnen a/ 2 a/ 2 –c Ablehnung (kritischer Bereich) 0 u^ Annahmebereich (nichtkritischer Bereich) c u^ Ablehnung (kritischer Bereich) u
470 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik Anmerkungen (1) (2) Man beachte, dass dieser Parametertest nur für umfangreiche Stichproben gilt, d. h. für solche, die der Bedingung n p0 ð1 / p0 Þ > 9 genügen. Bei kleinem Stichprobenumfang ist diese Bedingung jedoch nicht erfüllt und das angegebene Prüfverfahren daher nicht anwendbar. Wir müssen in diesem Fall auf die Spezialliteratur verweisen (siehe Literaturverzeichnis). Analog verlaufen die einseitigen Parametertests. In diesen Fällen gibt es jeweils nur eine kritische Grenze c. Hinweis: Musterbeispiel für einen Parametertest ! Abschnitt 4.2.6 4.2.6 Musterbeispiel für einen Parametertest Serienproduktion von Schrauben mit vorgegebener Länge In einem Werk werden Schrauben produziert, deren Länge X eine normalverteilte Zufallsgröße mit dem Sollwert (Mittelwert) m0 ¼ 21 mm ist. Eine Stichprobenuntersuchung vom Umfang n ¼ 25 führte zu dem folgenden Ergebnis: Mittelwert: x! ¼ 20,5 mm, Standardabweichung: s ¼ 1,5 mm Es soll mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von a ¼ 1 % geprüft werden, ob die Abweichung des beobachteten Stichprobenmittelwertes x! ¼ 20,5 mm vom Sollwert m0 ¼ 21 mm signifikant oder zufallsbedingt ist. Wir verwenden den in Abschnitt 4.2.2 ausführlich beschriebenen Test. Zunächst werden Nullhypothese H0 und Alternativhypothese H1 formuliert: Nullhypothese H0 : m ¼ m0 ¼ 21 mm Alternativhypothese H1 : m 6¼ m0 ¼ 21 mm Signifikanzzahl (Irrtumswahrscheinlichkeit): a ¼ 1 % ¼ 0,01 Testvariable: T ¼ X / m0 X / 21 mm X / 21 mm pffiffiffiffiffi pffiffiffi ¼ ¼ S=5 S= n S= 25 T genügt der t-Verteilung mit f ¼ n / 1 ¼ 25 / 1 ¼ 24 Freiheitsgraden. Bestimmung des kritischen Wertes c: P ð/ c ) T ) cÞH0 ¼ 1 / a ¼ 1 / 0;01 ¼ 0;99 P ð/ c ) T ) cÞH0 ¼ 2 . FðcÞ / 1 ¼ 0;99 FðcÞ ¼ 0;995 f ¼ 24 ! ) c ¼ tð0;995; 24Þ ¼ 2;797 (aus der Tabelle 4 im Anhang, Teil B entnommen) ) FðcÞ ¼ 0;995
5 Chi-Quadrat-Test 471 Nichtkritischer Bereich („Annahmebereich“): /c ) t ) c ) / 2;797 ) t ) 2;797 Berechnung des Testwertes ^t : ^t ¼ x! / m0 ð20;5 / 21Þ mm / 0;5 2;5 5 pffiffiffi ¼ pffiffiffiffiffi ¼ ¼ / ¼ / ¼ / 1;667 1;5=5 1;5 3 s= n 1;5 mm= 25 Testentscheidung: Der Testwert ^t ¼ / 1;667 fällt in den nichtkritischen Bereich (Annahmebereich). Testwert ^t = –1,667 0,99 0,005 –2,797 0,005 0 2,797 t Die Nullhypothese H0 : m ¼ m0 ¼ 21 mm wird daher beibehalten, d. h. nicht abgelehnt. Die Abweichung des Stichprobenmittelwertes x! ¼ 20;5 mm vom Sollwert m0 ¼ 21 mm ist zufallsbedingt, die Stichprobe liefert keinen Anlass, daran zu zweifeln, dass die normalverteilte Grundgesamtheit den Mittelwert m0 ¼ 21 mm besitzt. 5 Chi-Quadrat-Test Der Chi-Quadrat-Test („ c 2 -Test“) ist ein Anpassungs- oder Verteilungstest und dient der !berprüfung einer Hypothese über die Art einer unbekannten Wahrscheinlichkeitsverteilung. Es wird der Versuch unternommen, einer Grundgesamtheit mit der unbekannten Verteilungsfunktion FðxÞ eine bekannte Verteilungsfunktion F0 ðxÞ „anzupassen“. X sei eine Zufallsvariable mit der unbekannten Verteilungsfunktion FðxÞ. Auf der Basis einer Zufallsstichprobe x1 ; x2 ; . . . ; xn soll geprüft werden, ob (wie vermutet) F0 ðxÞ die Verteilungsfunktion der Grundgesamtheit ist, aus der diese Stichprobe entnommen wurde. Unter der Voraussetzung, dass sämtliche Parameter der als wahr angenommenen Verteilungsfunktion F0 ðxÞ bekannt sind, wird die Nullhypothese H0 : FðxÞ ¼ F0 ðxÞ („die Zufallsvariable X genügt einer Wahrscheinlichkeitsverteilung mit der Verteilungsfunktion F0 ðxÞ“) gegen die Alternativhypothese H1 : FðxÞ ¼ 6 F0 ðxÞ („F0 ðxÞ ist nicht die Verteilungsfunktion der Zufallsvariablen X “) getestet.
472 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik Die Durchführung des Tests erfolgt schrittweise wie folgt: 1. Unterteilung der n Stichprobenwerte in k Klassen (Intervalle) I1 ; I2 ; . . . ; Ik und Feststellung der absoluten Klassenhäufigkeiten (Besetzungszahlen) n1 ; n2 ; . . . ; nk . Erfahrungsgemäß sollte dabei jede Klasse mindestens 5 Werte der vorgegebenen konkreten Stichprobe enthalten 1Þ . 2. Für jede Klasse Ii wird unter Verwendung der als wahr angenommenen Verteilungsfunktion F0 ðxÞ zunächst die Wahrscheinlichkeit pi und daraus die Anzahl n *i ¼ n pi der theoretisch erwarteten Stichprobenwerte berechnet (hypothetische absolute Häufigkeit; i ¼ 1; 2; . . . ; kÞ. 3. Test- oder Prüfvariable ist die Zufallsvariable Z ¼ c2 ¼ k P ðNi / n*i Þ 2 ¼ n*i i¼1 k P ðNi / n pi Þ 2 i¼1 n pi die der Chi-Quadrat-Verteilung mit f ¼ k / 1 Freiheitsgraden genügt. Dabei bedeuten: Ni : Zufallsvariable, die die empirische absolute Häufigkeit in der i-ten Klasse beschreibt n*i : Theoretisch erwartete absolute Klassenhäufigkeit, berechnet unter Verwendung der als wahr angenommenen Verteilungsfunktion F0 ðxÞ der Grundgesamtheit ðn*i ¼ n pi Þ pi : Hypothetische Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Zufallsvariable X einen Wert aus der i-ten Klasse annimmt (berechnet mit der als wahr angenommenen Verteilungsfunktion F0 ðxÞÞ n: Umfang der verwendeten Stichprobe Dann wird anhand der vorgegebenen (und in k Klassen unterteilten) konkreten Stichprobe x1 ; x2 ; . . . ; xn der Test- oder Prüfwert z ¼ c^ 2 ¼ ^ k P i¼1 ðni / n*i Þ 2 ¼ n*i der Testvariablen Z ¼ c2 k P i¼1 ðni / n pi Þ 2 n pi berechnet. 4. Jetzt wähle man eine kleine Signifikanzzahl (Irrtumswahrscheinlichkeit) a (in der Praxis meist a ¼ 0;05 ¼ 5 % oder a ¼ 0;01 ¼ 1 %) und bestimme die kritische Grenze c aus der Bedingung P ðZ ) cÞH0 ¼ 1 / a unter Verwendung von Tabelle 3 im Anhang, Teil B. Der nichtkritische Bereich (Annahmebereich) lautet dann: z ¼ c2 ) c 1Þ Gegebenenfalls müssen nachträglich Klassen zusammengelegt werden.
5 Chi-Quadrat-Test 473 5. Testentscheidung: Fällt der Test- oder Prüfwert ^z ¼ c^ 2 in den nichtkritischen Bereich (Annahmebereich), d. h. gilt z ¼ c^ 2 ) c ^ so wird die Nullhypothese H0 : FðxÞ ¼ F0 ðxÞ beibehalten, d. h. nicht abgelehnt und wir dürfen davon ausgehen, dass die untersuchte Grundgesamtheit einer Wahrscheinlichkeitsverteilung mit der Verteilungsfunktion F0 ðxÞ genügt (die Stichprobe steht in keinem Widerspruch zur Nullhypothese). Anderenfalls muss die Nullhypothese H0 zugunsten der Alternativhypothese H1 : FðxÞ ¼ 6 F0 ðxÞ abgelehnt werden (siehe Bild). H 0 beibehalten 1– a H 0 ablehnen a z^ 0 c z^ Annahmebereich (nichtkritischer Bereich) z Ablehnung (kritischer Bereich) Anmerkungen (1) (2) Sind ein oder mehrere Parameter der als wahr angenommenen Verteilungsfunktion F0 ðxÞ unbekannt, so muss man zunächst für diese Parameter unter Verwendung der vorgegebenen konkreten Stichprobe Näherungs- oder Schätzwerte bestimmen. Die Anzahl der Freiheitsgrade vermindert sich dabei um die Anzahl der zu schätzenden Parameter. Bei einer diskreten Zufallsvariablen X sind die Klassen die möglichen Werte selbst. & Beispiel Ein Würfel wurde 300-mal geworfen. Dabei ergab sich die folgende Häufigkeitsverteilung für die 6 möglichen Augenzahlen: Augenzahl i 1 2 3 4 5 6 absolute Häufigkeit ni 35 39 62 56 70 38 Durch einen Chi-Quadrat-Test soll auf dem Signifikanzniveau a ¼ 1 % geprüft werden, ob die Zufallsstichprobe gegen eine Gleichverteilung der Augenzahlen spricht. ) Nullhypothese H0 : pi ¼ 1=6 ði ¼ 1; 2; . . . ; 6Þ Alternativhypothese H1 : pi 6¼ 1=6 1. Schritt: Klasseneinteilung k ¼ 6 Klassen (sie entsprechen den 6 Augenzahlen, Spalte 1 der nachfolgenden Tabelle)
474 XVI Grundlagen der mathematischen Statistik 2. Schritt: Theoretische Häufigkeitsverteilung Es wird vorausgesetzt, dass die Nullhypothese H0 zutrifft: n*i ¼ n pi ¼ 300 . 1 ¼ 50 6 ðSpalte 4 der nachfolgenden TabelleÞ Klasse (Augenzahl i) ni pi n *i ¼ n pi Dni ¼ ni / n*i ðDni Þ 2 n *i 1 35 1/6 50 /15 225/50 2 39 1/6 50 /11 121/50 3 62 1/6 50 12 144/50 4 56 1/6 50 6 36/50 5 70 1/6 50 20 400/50 6 38 1/6 50 /12 144/50 S 300 1 300 0 1070/50 3. Schritt: Berechnung des Testwertes Spalte 5 enthält die Differenzen D ni ¼ ni / n *i (Abweichungen zwischen den beobachteten und den theoretischen absoluten Häufigkeiten), Spalte 6 die daraus berechneten „Abweichungsmaße“ ðDni Þ 2 =n *i . Aufsummieren der letzten Spalte ergibt den gesuchten Testwert: ^z ¼ c^ 2 ¼ 6 6 X X ðni / n *i Þ 2 ðDni Þ 2 1070 ¼ ¼ ¼ 21;4 * 50 ni n *i i¼1 i¼1 4. Schritt: Berechnung der kritischen Grenze und des nichtkritischen Bereiches P ðZ ) cÞH0 ¼ Pðc 2 ) cÞH0 ¼ 1 / a ¼ 1 / 0;01 ¼ 0;99 Die Testvariable Z ¼ c 2 genügt der Chi-Quadrat-Verteilung mit f ¼ k / 1 ¼ 6 / 1 ¼ 5 Freiheitsgraden. Aus Tabelle 3 im Anhang, Teil B erhält man: P ðZ ) cÞH0 ¼ FðcÞ ¼ 0;99 f ¼5 ! Nichtkritischer Bereich: z ¼ c 2 ) c c ¼ zð0;99; 5Þ ¼ 15;09 ) z ¼ c 2 ) 15;09 5. Schritt: Testentscheidung Der Testwert ^z ¼ c^ 2 ¼ 21,4 fällt in den kritischen Bereich z ¼ c 2 > 15,09. Die Nullhypothese H0 wird daher abgelehnt. Wir dürfen davon ausgehen, dass der Würfel in irgendeiner Weise „verfälscht“ ist. 0,99 Testwert z^ = 21,4 0,01 0 15,09 z &
476 Anhang Teil A Integraltafel Diese Integraltafel enthält über 400 ausgewählte in den naturwissenschaftlich-technischen Anwendungen besonders häufig auftretende unbestimmte Integrale. Die Integrationskonstante wurde dabei aus Platzgründen stets weggelassen, muss also stets ergänzt werden. !bersicht 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale Integrale mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit mit ax þ b . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . a x þ b und p x þ q . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . a2 þ x2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . a2 / x2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ax2 þ bx þ c . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . a3 + x3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . a4 þ x4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . a4 / x4 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ax þ b. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a x þ b und p x þ q . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a x þ b und p x þ q . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 þ x2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . paffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a2 / x2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi x2 / a2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ax2 þ bx þ c . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . sin ða xÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . cos ða xÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . sin ða xÞ und cos ða xÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tan ða xÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . cot ða xÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . einer Arkusfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . e ax . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ln x . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . sinh ða xÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . cosh ða xÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . sinh ða xÞ und cosh ða xÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tanh ða xÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . coth ða xÞ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . einer Areafunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 L. Papula, Mathematische Formelsammlung, DOI 10.1007/978-3-658-16195-8 477 478 479 480 482 484 484 484 485 486 487 488 490 492 494 496 498 500 503 503 504 505 506 508 509 510 511 511 512
Integraltafel 477 1 Integrale mit ax þ b ða 6¼ 0Þ Hinweis: Im Sonderfall b ¼ 0 erhält man Integrale von Potenzen, die mit Hilfe der Potenzregel der Integralrechnung elementar lösbar sind. ð ð1Þ ða x þ bÞ n dx ¼ ða x þ bÞ n þ 1 ðn þ 1Þ a ðn 6¼ / 1Þ Fall n ¼ / 1: siehe Integral (2) ð dx 1 ð2Þ ¼ . ln j a x þ b j ax þ b a ð ða x þ bÞ n þ 2 bða x þ bÞ n þ 1 ð3Þ x ða x þ bÞ n dx ¼ / 2 ðn þ 2Þ a ðn þ 1Þ a 2 ðn 6¼ / 1; / 2Þ Fall n ¼ / 1; / 2: siehe Integral (4) bzw. (5) ð x dx x b ð4Þ ¼ / 2 . ln j a x þ b j ax þ b a a ð x dx b 1 ¼ 2 þ 2 . ln j a x þ b j ð5Þ ða x þ bÞ 2 a ða x þ bÞ a ð x dx 1 b ð6Þ ¼ / þ ða x þ bÞ n ðn / 2Þ a 2 ða x þ bÞ n / 2 ðn / 1Þ a 2 ða x þ bÞ n / 1 ðn 6¼ 1; 2Þ Fall n ¼ 1; 2: siehe Integral (4) bzw. (5) ð ð7Þ x 2 ða x þ bÞ n dx ¼ ðax þ bÞ n þ 3 2 bðax þ bÞ n þ 2 b 2 ðax þ bÞ n þ 1 / þ 3 3 ðn þ 3Þ a ðn þ 2Þ a ðn þ 1Þ a 3 ðn 6¼ /1; /2; /3Þ Fall n ¼ / 1; / 2; /3: siehe Integral (8), (9) bzw. (10) ð ð8Þ ð ð9Þ ð ð10Þ ð ð11Þ x 2 dx ða x þ bÞ 2 2 bða x þ bÞ b2 ¼ / þ 3 . ln j a x þ b j 3 3 ax þ b 2a a a x 2 dx ax þ b b2 2b ¼ / 3 / 3 . ln j a x þ b j 2 3 a ða x þ bÞ ða x þ bÞ a a x 2 dx 2b b2 1 ¼ 3 / þ 3 . ln j a x þ b j 3 3 ða x þ bÞ a ða x þ bÞ 2 a ða x þ bÞ 2 a x 2 dx 1 2b b2 ¼/ þ / n 3 n / 3 3 n / 2 3 ðax þ bÞ ðn / 3Þ a ða x þ bÞ ðn / 2Þ a ða x þ bÞ ðn / 1Þ a ðax þ bÞ n / 1 ðn 6¼ 1; 2; 3Þ: Fall n ¼ 1; 2; 3: siehe Integral (8), (9) bzw. (10) " " "ax þ b" dx 1 " ¼ / . ln "" ð12Þ " x ða x þ bÞ b x " " ð "ax þ b" dx 1 1 " " ð13Þ ¼ / . ln " " x ða x þ bÞ 2 bða x þ bÞ b2 x ð
478 Integraltafel ð " " "ax þ b" dx a2 x2 2ax 1 " " ¼ / / . ln " " x ða x þ bÞ 3 2 b 3 ða x þ bÞ 2 b 3 ða x þ bÞ b3 x ð " " "ax þ b" dx 1 a " " ¼ / þ . ln " " x 2 ða x þ bÞ bx b2 x ð " " "ax þ b" dx a 1 2a " " / 2 þ 3 . ln " ¼ / 2 " x 2 ða x þ bÞ 2 b ða x þ bÞ b x b x ð " " "ax þ b" dx ða x þ bÞ 2 2 aða x þ bÞ a2 " " / . ln ¼ / þ " " x 3 ða x þ bÞ 2b3 x2 b3 x b3 x ð " " "ax þ b" dx ða x þ bÞ 2 3 aða x þ bÞ a3 x 3a2 " " ¼ / þ / / . ln " " x 3 ða x þ bÞ 2 2b4 x2 b4 x b 4 ða x þ bÞ b4 x ð14Þ ð15Þ ð16Þ ð17Þ ð18Þ ð 8 mþ1 x ðax þ bÞ n nb > > þ . x m ðax þ bÞ n / 1 dx ðm þ n 6¼ /1Þ > mþnþ1 > m þ n þ 1 > > > > > > ð ð < x m ðax þ bÞ n þ 1 mb m n x ða x þ bÞ dx ¼ / . x m / 1 ðax þ bÞ n dx ðm þ n 6¼ /1Þ ð19Þ > ðm þ n þ 1Þ a ðm þ n þ 1Þ a > > > > > ð > > mþ1 > ðax þ bÞ n þ 1 mþnþ2 > :/ x þ . x m ðax þ bÞ n þ 1 dx ðn ¼ 6 /1Þ ðn þ 1Þ b ðn þ 1Þ b 2 Integrale mit Abkürzung: Hinweis: ð ð20Þ ð ð21Þ ð ð22Þ und px þ q ða; p 6¼ 0Þ D ¼ bp / aq q Es wird stets D 6¼ 0 vorausgesetzt. Für D ¼ 0 ist p x þ q ¼ ða x þ bÞ. Die Integrale entsprechen dann dem Integraltyp aus Abschnitt 1. b ax þ b ax D dx ¼ þ 2 . ln j p x þ q j px þ q p p " " "px þ q" dx 1 " ¼ . ln "" ða x þ bÞ ðp x þ qÞ D ax þ b" dx 1 ¼ ða x þ bÞ 2 ðp x þ qÞ D ð ð23Þ ax þ b ða x þ + " ") "px þ q" 1 p " þ . ln "" ax þ b D ax þ b" + dx 1 1 ¼ / þ n ðp x þ qÞ ðn / 1Þ D ða x þ bÞ m / 1 ðp x þ qÞ n / 1 ) ð dx þ ðm þ n / 2Þ a . ða x þ bÞ m ðp x þ qÞ n / 1 bÞ m Fall n ¼ 1: siehe Integral (24) ðn 6¼ 1Þ
Integraltafel ð ð24Þ 479 ða x þ bÞ m ða x þ bÞ m D dx ¼ þ . px þ q mp p ð ða x þ bÞ m / 1 dx px þ q ðm 6¼ 0Þ Fall m ¼ 0: siehe Integral (2) ð ð25Þ + ) ð ða x þ bÞ m 1 ða x þ bÞ m ða x þ bÞ m / 1 dx ¼ / / m a . dx ðn / 1Þ p ð p x þ qÞ n / 1 ð p x þ qÞ n ð p x þ qÞ n / 1 ðn 6¼ 1Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (24) ð ð26Þ ð ð27Þ ð ð28Þ x dx 1 ¼ ða x þ bÞ ð p x þ qÞ D x 2 dx b2 1 ¼ 2 þ 2 2 ða x þ bÞ ð p x þ qÞ a D ða x þ bÞ D ð a2 ð ð30Þ ð ð31Þ b q . ln j a x þ b j / . ln j p x þ q j a p a2 þ x2 + q2 b ðb p / 2 a qÞ . ln j p x þ q j þ . ln j a x þ b j p a2 ða > 0Þ !x4 dx 1 ¼ . arctan 2 þx a a !x4 dx x 1 ¼ þ . arctan ða 2 þ x 2 Þ 2 2 a 2 ða 2 þ x 2 Þ 2a3 a dx x 2n / 3 ¼ þ . 2 2 n 2 2 2 n / 1Þ ða þ x Þ 2 ðn / 1Þ a 2 2 ðn / 1Þ a ða þ x Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (29) ð ð32Þ ð ð33Þ ð ð34Þ x dx 1 ¼ . ln ða 2 þ x 2 Þ a2 þ x2 2 x dx 1 ¼ / ða 2 þ x 2 Þ 2 2 ða 2 þ x 2 Þ x dx 1 ¼ / ða 2 þ x 2 Þ n 2 ðn / 1Þ ða 2 þ x 2 Þ n / 1 ðn 6¼ 1Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (32) ð ð35Þ !x4 x 2 dx ¼ x / a . arctan 2 þx a a2 ð ð36Þ ) " ") + "ax þ b" x dx 1 b q " " ¼ / þ . ln " ða x þ bÞ 2 ð p x þ qÞ D a ða x þ bÞ D px þ q" 3 Integrale mit ð29Þ + !x4 x 2 dx x 1 ¼ / þ . arctan 2 2 2 2 þx Þ 2 ða þ x Þ 2a a ða 2 ð ða 2 dx þ x 2Þ n / 1 ðn 6¼ 1Þ )
480 Integraltafel ð ð37Þ x 2 dx x 1 þ ¼ / . 2 ða þ x 2 Þ n 2 ðn / 1Þ ðx 2 þ a 2 Þ n / 1 2 ðn / 1Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (35) ð ð38Þ ð ð39Þ ð ð40Þ dx 1 ¼ / . ln x ða 2 þ x 2 Þ 2a2 ð ð ð43Þ ð ð44Þ ð ð45Þ ðn 6¼ 1Þ 3 2 2 a þ x2 x2 !x4 dx 1 1 ¼ / / . arctan x 2 ða 2 þ x 2 Þ a2 x a3 a x2 ð42Þ dx ða 2 þ x 2 Þ n / 1 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (31) 3 2 2 a þ x2 x2 dx 1 1 ¼ / . ln x ða 2 þ x 2 Þ 2 2 a 2 ða 2 þ x 2 Þ 2a4 ð ð41Þ ð ða 2 !x4 dx 1 x 3 / . arctan ¼ / 4 / 4 2 2 5 2 2 a x 2 a ða þ x Þ 2a a þx Þ x m dx ¼ ða 2 þ x 2 Þ n ð x m / 2 dx / a2 . ða 2 þ x 2 Þ n / 1 dx 1 ¼ 2 . x m ða 2 þ x 2 Þ n a ð x m / 2 dx ða 2 þ x 2 Þ n dx 1 / 2 . x m ða 2 þ x 2 Þ n / 1 a dx 1 ¼ 2 2 ð p x þ qÞ ða 2 þ x 2 Þ a p þ q2 + a2 / x2 ð dx x m / 2 ða 2 þ x 2 Þ n 3 2 !x4) p ð p x þ qÞ 2 q . ln þ . arctan 2 a2 þ x2 a a x dx 1 ¼ ð p x þ qÞ ða 2 þ x 2 Þ 2 ða 2 p 2 þ q 2 Þ 4 Integrale mit ð + 3 a2 þ x2 q . ln ð p x þ qÞ 2 2 þ 2 a p . arctan ð p 6¼ 0Þ !x4) a ð p 6¼ 0Þ ða > 0Þ "a þ x" " " Die in den nachfolgenden Integralformeln auftretende logarithmische Funktion ln " " a / x kann auch wie folgt durch Areafunktionen ersetzt werden: 8 ! !x4 a þ x4 > fur € jxj < a > "a þ x" < ln a / x ¼ 2 . artanh a " " ln " " ¼ ! 4 ! 4 > a/x > : ln x þ a ¼ 2 . arcoth x fur € jxj > a x /a a 8 !x4 1 > > . artanh fur € jxj < a > ð "a þ x" <a a dx 1 " " ð46Þ ¼ . ln ¼ " " ! 4 > a2 / x2 2a a/x > > : 1 . arcoth x fur € jxj > a a a ð "a þ x" dx x 1 " " ¼ þ . ln " ð47Þ " 2 2 2 2 2 2 3 ða / x Þ 2 a ða / x Þ 4a a/x Hinweis:
Integraltafel ð ð48Þ 481 dx x 2n / 3 ¼ þ . ða 2 / x 2 Þ n 2 ðn / 1Þ a 2 ða 2 / x 2 Þ n / 1 2 ðn / 1Þ a 2 ð dx ða 2 / x 2 Þ n / 1 ðn 6¼ 1Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (46) ð ð49Þ ð ð50Þ x dx 1 ¼ / . ln j a 2 / x 2 j a2 / x2 2 x dx 1 ¼ ða 2 / x 2 Þ 2 2 ða 2 / x 2 Þ ð ð51Þ x dx 1 ¼ ða 2 / x 2 Þ n 2 ðn / 1Þ ða 2 / x 2 Þ n / 1 Fall n ¼ 1: siehe Integral (49) ð ð52Þ ðn 6¼ 1Þ "a þ x" x 2 dx a " " ¼ /x þ . ln " " 2 /x 2 a/x a2 ð ð53Þ "a þ x" x 2 dx x 1 " " ¼ / . ln " " 2 2 2 2 /x Þ 2 ða / x Þ 4a a/x ða 2 ð ð54Þ x 2 dx x 1 ¼ / . 2 ða / x 2 Þ n 2 ðn / 1Þ ða 2 / x 2 Þ n / 1 2 ðn / 1Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (52) dx ða 2 / x 2 Þ n / 1 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (48) ð " 2 " "a / x2 " dx 1 " " ¼ / . ln " x2 " x ða 2 / x 2 Þ 2a2 ð " 2 " "a / x2 " dx 1 1 " " ¼ / . ln " x2 " x ða 2 / x 2 Þ 2 2 a 2 ða 2 / x 2 Þ 2a4 ð55Þ ð56Þ ð ð57Þ ð ð59Þ ð ð60Þ ð ð61Þ ð ðn 6¼ 1Þ "a þ x" dx 1 1 " " ¼ / 2 þ . ln " " 2 3 /x Þ a x 2a a/x x2 ða 2 x2 ða 2 ð ð58Þ ð62Þ ð "a þ x" dx 1 x 3 " " ¼ / 4 þ þ . ln " " 2 2 4 2 2 5 /x Þ a x 2 a ða / x Þ 4a a/x x m dx ¼ a2 . 2 ða / x 2 Þ n ð x m / 2 dx / ða 2 / x 2 Þ n dx 1 ¼ 2 . x m ða 2 / x 2 Þ n a ð ð x m / 2 dx / x 2Þ n / 1 ða 2 dx 1 þ 2 . x m ða 2 / x 2 Þ n / 1 a dx 1 ¼ 2 2 ð p x þ qÞ ða 2 / x 2 Þ a p / q2 + ð dx x m / 2 ða 2 / x 2 Þ n " " "a þ x ") " ð p x þ qÞ 2 " p q " " " " . ln " 2 . ln " ðp 6¼ 0Þ / " 2 a / x2 " 2a a/x x dx 1 ¼ ð p x þ qÞ ða 2 / x 2 Þ 2 ða 2 p 2 / q 2 Þ + " 2 " " ") " a / x2 " " þ a p . ln "" a þ x "" " q . ln " " ð p x þ qÞ 2 a/x ðp 6¼ 0Þ
482 Integraltafel 5 Integrale mit Abkürzung: Hinweis: ax2 þ bx þ c D ¼ 4ac / b2 3 2 b 2 Es wird stets D 6¼ 0 vorausgesetzt. Für D ¼ 0 ist a x 2 þ b x þ c ¼ a x þ . 2a Die Integrale entsprechen dann dem Integraltyp aus Abschnitt 1. 8 3 2 2ax þ > > pffiffiffiffi . arctan pffiffiffiffi > > ð < D D dx " ð63Þ ¼ 2 " > ax þ bx þ c 1 "2ax þ b > > . ln " > : pffiffiffiffiffiffiffiffi "2ax þ b jDj ð ð64Þ ð ð65Þ ða 6¼ 0Þ 2 b pffiffiffiffiffiffiffiffi jDj pffiffiffiffiffiffiffiffi þ jDj / dx 2ax þ b 2a ¼ . þ ða x 2 þ b x þ cÞ 2 D ða x 2 þ b x þ cÞ D " " " " " fur € D > 0 fur € D < 0 ð dx ax2 þ bx þ c |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (63) dx 2ax þ b 2 ð2 n / 3Þ a ¼ . þ ða x 2 þ b x þ cÞ n ðn / 1Þ D ða x 2 þ b x þ cÞ n / 1 ðn / 1Þ D ð dx ða x 2 þ b x þ cÞ n / 1 ðn 6¼ 1Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (63) ð ð66Þ ð ð67Þ ð ð68Þ x dx 1 b ¼ . ln j a x 2 þ b x þ c j / . ax2 þ bx þ c 2a 2a x dx bx þ 2c b / . ¼ / ða x 2 þ b x þ cÞ 2 D ða x 2 þ b x þ cÞ D ð dx ax2 þ bx þ c |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (63) ð dx ax2 þ bx þ c |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (63) x dx bx þ 2c ð2 n / 3Þ b ¼/ / . ða x 2 þ b x þ cÞ n ðn / 1Þ D ða x 2 þ b x þ cÞ n / 1 ðn / 1Þ D Fall n ¼ 1: siehe Integral (66) ð ð69Þ ð ð70Þ px þ q p 2aq / bp dx ¼ . ln j a x 2 þ b x þ c j þ . þ bx þ c 2a 2a ax2 ð dx ðn 6¼ 1Þ ða x 2 þ b x þ cÞ n / 1 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (65) ð dx ax2 þ bx þ c |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (63) px þ q ð2 a q / b pÞ x þ b q / 2 c p dx ¼ þ ða x 2 þ b x þ cÞ n ðn / 1Þ D ða x 2 þ b x þ cÞ n / 1 þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (69) ð2 n / 3Þ ð2 a q / b pÞ . ðn / 1Þ D ð dx ða x 2 þ b x þ cÞ n / 1 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (65) ðn 6¼ 1Þ
Integraltafel ð ð71Þ x 2 dx x b b2 / 2ac ¼ / . ln j a x 2 þ b x þ c j þ . 2 2 ax þ bx þ c a 2a 2a2 ð ð72Þ 483 ða x 2 ð ðn / 2Þ b . ð2 n / 3Þ a ð x dx ða x 2 þ b x þ cÞ n |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (68) ð dx / ða x 2 þ b x þ cÞ n |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (65) " 2 " ð "ax þ bx þ c" dx 1 dx " "/ b . ¼ / . ln " " x ða x 2 þ b x þ cÞ 2c x2 2c ax2 þ bx þ c |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (63) ð ð74Þ dx ax2 þ bx þ c |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (63) x 2 dx x c . ¼/ þ þ b x þ cÞ n ð2 n / 3Þ a ða x 2 þ b x þ cÞ n / 1 ð2 n / 3Þ a / ð73Þ ð x ða x 2 dx 1 b ¼ / . þ b x þ cÞ n 2 ðn / 1Þ c ða x 2 þ b x þ cÞ n / 1 2 c þ 1 . c ð dx x ða x 2 þ b x þ cÞ n / 1 ðc 6¼ 0Þ ð dx þ ða x 2 þ b x þ cÞ n |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (65) ðn 6¼ 1; c 6¼ 0Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (73) ð ð75Þ x m dx x m/1 ¼ / þ n þ b x þ cÞ ð2 n / m / 1Þ a ða x 2 þ b x þ cÞ n / 1 ð ð ðm / 1Þ c x m / 2 dx ðm / nÞ b x m / 1 dx þ . þ . 2 n 2 ð2 n / m / 1Þ a ða x þ b x þ cÞ ð2 n / m / 1Þ a ða x þ b x þ cÞ n ða x 2 ðm 6¼ 2 n / 1Þ Fall m ¼ 2 n / 1: siehe Integral (76) ð ð76Þ ð ð77Þ x 2 n / 1 dx 1 ¼ . ða x 2 þ b x þ cÞ n a ð x 2 n / 3 dx / ða x 2 þ b x þ cÞ n / 1 ð ð c x 2 n / 3 dx b x 2 n / 2 dx / . / . a ða x 2 þ b x þ cÞ n a ða x 2 þ b x þ cÞ n dx 1 ¼ / / x m ða x 2 þ b x þ cÞ n ðm / 1Þ c x m / 1 ða x 2 þ b x þ cÞ n / 1 ð ðm þ 2 n / 3Þ a dx . / / ðm / 1Þ c x m / 2 ða x 2 þ b x þ cÞ n ð ðm þ n / 2Þ b dx / . ðm / 1Þ c x m / 1 ða x 2 þ b x þ cÞ n ðm 6¼ 1; c 6¼ 0Þ Fall m ¼ 1: siehe Integral (74)
484 Integraltafel ð ð78Þ dx 1 ¼ ð p x þ qÞ ða x 2 þ b x þ cÞ 2 ða q 2 / b p q þ c p 2 Þ " ð " " ð p x þ qÞ 2 p . ln "" 2 ax þ bx þ dx þ ð2 a q / b pÞ . ax2 þ bx þ c |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (63) 6 Integrale mit Hinweis: ð ð79Þ ð ð80Þ ð ð81Þ ð ð82Þ ð ð83Þ a3 + x3 " " "þ c" # ð p 6¼ 0Þ ða > 0Þ Das obere Vorzeichen gilt für a 3 þ x 3, das untere Vorzeichen für a 3 / x 3. " " 3 2 " ða + xÞ 2 " dx 1 1 2x * a " "þ p ffiffi ffi p ffiffi ffi ¼ + . ln . arctan "a2 * ax þ x2 " a3 + x3 6a2 a2 3 a 3 " " 3 2 " ða + xÞ 2 " dx x 1 2 2x * a " "þ ffiffi p ffiffi ffi p ffi ¼ + . ln . arctan "a2 * ax þ x2 " ða 3 + x 3 Þ 2 3 a 3 ða 3 + x 3 Þ 9a5 3a5 3 a 3 " 2 " 3 2 2 "a * ax þ x " x dx 1 1 2x * a "+ pffiffiffi pffiffiffi . arctan ¼ . ln "" " a3 + x3 6a ða + xÞ 2 a2 3 a 3 " 2 " 3 2 "a * ax þ x2 " x dx x2 1 1 2x * a " " p ffiffi ffi p ffi ffiffi . arctan ¼ þ . ln " + ða 3 + x 3 Þ 2 3 a 3 ða 3 + x 3 Þ 18 a 4 ða + xÞ 2 " 3a4 3 a 3 " " " x3 " dx 1 " ¼ . ln "" 3 3 3 3 x ða + x Þ 3a a + x3" 7 Integrale mit a4 þ x4 ða > 0Þ pffiffiffi " 2 " 3 pffiffiffi 2 "x þ a 2 x þ a2 " dx 1 a 2x " " / p1ffiffiffi p ffiffi ffi p ffiffi ffi ¼ . ln . arctan "x2 / a 2 x þ a2 " a4 þ x4 x2 / a2 4 2a3 2 2 a3 3 22 ð x dx 1 x ð85Þ ¼ . arctan a2 a4 þ x4 2a2 3 2 ð dx 1 x4 ð86Þ ¼ . ln x ða 4 þ x 4 Þ 4a4 a4 þ x4 ð ð84Þ 8 Integrale mit ð ð87Þ a4 / x4 ða > 0Þ "a þ x" !x4 dx 1 1 " " ¼ . ln þ . arctan " " a4 / x4 4a3 a/x 2a3 a
Integraltafel ð " 2 " "a þ x2 " x dx 1 " " ¼ . ln "a2 / x2 " a4 / x4 4a2 ð " 4 " "a / x4 " dx 1 " " ¼ / . ln " " x ða 4 / x 4 Þ 4a4 x4 ð88Þ ð89Þ 9 Integrale mit ð ð90Þ x ð ð92Þ ð94Þ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ax þ b ða 6¼ 0Þ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 ða x þ bÞ 3 a x þ b dx ¼ 3a ð ð91Þ ð93Þ 485 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 ð3 a x / 2 bÞ a x þ b dx ¼ ða x þ bÞ 3 15 a 2 xn pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a x þ b dx ¼ 2xn ð2 n þ 3Þ a qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða x þ bÞ 3 / 2nb . ð2 n þ 3Þ a ð x n/1 ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ax þ b dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi dx ¼ 2 a x þ b þ b . x x ax þ b |fflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (99) pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð ax þ b ax þ b a dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi . dx ¼ / þ 2 x2 x x ax þ b |fflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (99) qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða x þ bÞ 3 ax þ b ð2 n / 5Þ a ax þ b / . ð95Þ dx ¼ / dx ðn / 1Þ b x n / 1 2 ðn / 1Þ b xn x n/1 Fall n ¼ 1: siehe Integral (93) ð ð96Þ ð ð97Þ ð ð98Þ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a x þ b dx dx 2 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ . ax þ b a ax þ b x dx 2 ða x / 2 bÞ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ . ax þ b 3a2 ax þ b pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð x n dx 2xn ax þ b 2nb x n / 1 dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð2 n þ 1Þ a ð2 n þ 1Þ a ax þ b ax þ b 8 " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffi " " ax þ b / b " > 1 > > pffiffiffi . ln "" pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffi "" fur € > > ð < b a x þ b þ b dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ ð99Þ sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ! > x ax þ b > 2 ax þ b > pffiffiffiffiffiffiffi > fur € > : j b j . arctan jbj b > 0 b < 0 ðn 6¼ 1; b 6¼ 0Þ
486 Integraltafel ð ð100Þ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð dx ð2 n / 3Þ a dx ax þ b pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi . / 2 ðn / 1Þ b ðn / 1Þ b x n / 1 xn ax þ b x n/1 a x þ b ðn 6¼ 1; b 6¼ 0Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (99) ð101Þ ð qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 ða x þ bÞ 3 dx ¼ . ða x þ bÞ 5 5a ð qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 ð102Þ ða x þ bÞ n dx ¼ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða x þ bÞ n þ 2 ðn 6¼ / 2Þ ðn þ 2Þ a Fall n ¼ /2: siehe Integral (2) ð ð103Þ x ð ð104Þ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða x þ bÞ 3 dx ¼ 2 35 a 2 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 x ða x þ bÞ n dx ¼ + qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ) 5 ða x þ bÞ 7 / 7 b ða x þ bÞ 5 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða x þ bÞ n þ 4 ðn þ 4Þ a 2 / 2b qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða x þ bÞ n þ 2 ðn þ 2Þ a 2 ðn 6¼ / 2; / 4Þ Fall n ¼ / 2; / 4: siehe Integral (4) bzw. (5) ð ð105Þ ð ð106Þ sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða x þ bÞ 3 2 dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða x þ bÞ 3 þ 2 b a x þ b þ b 2 . dx ¼ x 3 x ax þ b |fflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (99) x 2 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi dx ¼ 2 a 3 ða x þ bÞ 10 Integrale mit Abkürzung: Hinweis: + pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi b a x þ b þ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ax þ b pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ax þ b ) und ¼ 2 ða x þ 2 bÞ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a2 ax þ b px þ q D ¼ bp / aq q Es wird stets D 6¼ 0 vorausgesetzt. Für D ¼ 0 ist p x þ q ¼ ða x þ bÞ. Die Integrale entsprechen dann dem Integraltyp aus Abschnitt 9. b 8 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ffi " pffiffiffiffi " p ða x þ bÞ / pffiffiffi > D "" D " >2 ax þ b þ p > p ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ffi p ffiffiffi ffi " . ln " ffiffiffi > > " p ða x þ bÞ þ D " p p p > ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi < ax þ b 0sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 ð107Þ dx ¼ pffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi > px þ q > 2 j D j 2 a x þ b p ða x þ bÞ A > > / > pffiffiffi . arctan @ > : p p p jDj ð108Þ fur € p > 0; D > 0 fur € p > 0; D < 0 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ax þ b ax þ b a dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi dx ¼ / þ . ð p x þ qÞ n ðn / 1Þ p ð p x þ qÞ n / 1 2 ðn / 1Þ p ð p x þ qÞ n / 1 a x þ b |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (111) Fall n ¼ 1: siehe Integral (107) ðn 6¼ 1Þ
Integraltafel ð ð109Þ 487 px þ q 2 ða p x þ 3 a q / 2 b pÞ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi dx ¼ 3a2 ax þ b pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ax þ b 8 " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffi " " p ða x þ bÞ / D " > 1 " " > > pffiffiffiffiffiffiffiffi . ln " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffi " fur € > > " " > p D ð p ða x þ bÞ þ D < dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ ð110Þ sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ! > ð p x þ qÞ a x þ b > > 2 p ða x þ bÞ > > . arctan fur € > : pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi jDj pjDj ð ð111Þ D > 0; p > 0 D < 0; p > 0 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ax þ b dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / / ðn / 1Þ D ð p x þ qÞ n / 1 ð p x þ qÞ n a x þ b ð ð2 n / 3Þ a dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi / . n 2 ðn / 1Þ D ð p x þ qÞ / 1 a x þ b ðn 6¼ 1Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (110) pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 11 Integrale mit a x þ b und Abkürzung: pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi p x þ q ða; p 6¼ 0Þ D ¼ bp / aq pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ½ 2 a ð p x þ qÞ þ D % ða x þ bÞ ð p x þ qÞ ð112Þ ða x þ bÞ ð p x þ qÞ dx ¼ / 4ap ð D2 dx . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi / 8ap ða x þ bÞ ð p x þ qÞ |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (114) pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð rffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð ða x þ bÞ ð p x þ qÞ px þ q D dx dx ¼ / . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð113Þ ax þ b a 2a ða x þ bÞ ð p x þ qÞ |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (114) 8 " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi "" 2 " > > pffiffiffiffiffiffi . ln " a ð p x þ qÞ þ p ða x þ bÞ " fur € > > ð < ap dx sffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ! pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ ð114Þ > ða x þ bÞ ð p x þ qÞ 2 p ða x þ bÞ > > p ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi / fur € > : / j a p j . arctan a ð p x þ qÞ ð ð115Þ x dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ ða x þ bÞ ðp x þ qÞ ap > 0 ap < 0 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð ða x þ bÞ ð p x þ qÞ aq þ bp dx / . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ap 2ap ða x þ bÞ ð p x þ qÞ |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (114)
488 Integraltafel 12 Integrale mit pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a 2 þ x 2 ða > 0Þ ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ! pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4i 1 h pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a 2 þ x 2 dx ¼ x a 2 þ x 2 þ a 2 . ln x þ a 2 þ x 2 ¼ 2 ! x 4i 1 h pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ x a 2 þ x 2 þ a 2 . arsinh 2 a ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 ða 2 þ x 2 Þ 3 ð117Þ x a 2 þ x 2 dx ¼ 3 ð116Þ ð qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ! pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4i 1 a 2 h pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a 2 þ x 2 dx ¼ x ða 2 þ x 2 Þ 3 / x a 2 þ x 2 þ a 2 . ln x þ a 2 þ x 2 ¼ 4 8 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ! x 4i 1 a 2 h pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ x ða 2 þ x 2 Þ 3 / x a 2 þ x 2 þ a 2 . arsinh 4 8 a ð q ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi q pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 a2 ð119Þ x 3 a 2 þ x 2 dx ¼ ða 2 þ x 2 Þ 5 / ða 2 þ x 2 Þ 3 5 3 " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi "a þ a2 þ x2 " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a2 þ x2 " " 2 2 ð120Þ dx ¼ a þ x / a . ln " " " " x x ð118Þ x2 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ! pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4 a2 þ x2 a2 þ x2 dx ¼ / þ ln x þ a 2 þ x 2 ¼ 2 x x pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi !x4 a2 þ x2 ¼ / þ arsinh x a " p ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi p ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð "a þ a2 þ x2 a2 þ x2 a2 þ x2 1 " ð122Þ dx ¼ / / . ln " " x3 2x2 2a x ð121Þ ð !x4 ! pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4 dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ ln x þ a 2 þ x 2 ¼ arsinh a a2 þ x2 ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi x dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ a 2 þ x 2 a2 þ x2 ð ! pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4 x 2 dx 1 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a2 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ x a2 þ x2 / . ln x þ a 2 þ x 2 ¼ 2 2 a2 þ x2 !x4 p ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 a2 ¼ x a2 þ x2 / . arsinh 2 2 a ð123Þ ð124Þ ð125Þ ð ð126Þ ð ð127Þ " " " " " x 3 dx 1 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ 3 2 2 a þx qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða 2 þ x 2 Þ 3 / a 2 a 2 þ x 2 " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi "a þ a2 þ x2 dx 1 " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / . ln " " x a x a2 þ x2 " " " " "
Integraltafel ð ð128Þ ð ð129Þ ð130Þ 489 dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / x2 a2 þ x2 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a2 þ x2 a2 x dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / 3 x a2 þ x2 " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi "a þ a2 þ x2 1 a2 þ x2 " . ln " þ " 2a3 x 2a2 x2 + qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ! pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4) 1 3 3 4 ða 2 þ x 2 Þ 3 dx ¼ x ða 2 þ x 2 Þ 3 þ a 2 x a 2 þ x 2 þ a . ln x þ a 2 þ x 2 ¼ 4 2 2 ¼ ð ð131Þ x ð ð132Þ 1 4 + qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ! x 4) pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 3 3 4 x ða 2 þ x 2 Þ 3 þ a 2 x a 2 þ x 2 þ a . arsinh 2 2 a qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 ða 2 þ x 2 Þ 3 dx ¼ ða 2 þ x 2 Þ 5 5 x2 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 a2 a 4 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi x ða 2 þ x 2 Þ 5 / x ða 2 þ x 2 Þ 3 / x a2 þ x2 / ða 2 þ x 2 Þ 3 dx ¼ 6 24 16 ! pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4 a6 . ln x þ a 2 þ x 2 ¼ 16 / ¼ ð ð133Þ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða 2 þ x 2 Þ 3 x ð ð134Þ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða 2 þ x 2 Þ 3 x2 1 dx ¼ 3 dx ¼ / ¼ / ð ð135Þ ð ð136Þ ð ð137Þ " " " " " 1 x 6 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a2 a 4 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða 2 þ x 2 Þ 5 / x ða 2 þ x 2 Þ 3 / x a2 þ x2 / 24 16 !x4 a6 / . arsinh 16 a " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi "a þ a2 þ x2 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " 3 3 2 2 2 2 2 ða þ x Þ þ a a þ x / a . ln " " x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða 2 þ x 2 Þ 3 x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða 2 þ x 2 Þ 3 x " " " " " þ ! pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4 3 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 3 2 x a2 þ x2 þ a . ln x þ a 2 þ x 2 ¼ 2 2 þ !x4 3 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 3 2 x a2 þ x2 þ a . arsinh 2 2 a dx x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 3 2 2 a a2 þ x2 ða þ x Þ x dx 1 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 3 a þ x2 ða 2 þ x 2 Þ ! !x4 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4 x 2 dx x x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi þ ln x þ a 2 þ x 2 ¼ / pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi þ arsinh a a2 þ x2 a2 þ x2 ða 2 þ x 2 Þ 3
490 Integraltafel ð ð138Þ ð ð139Þ ð ð140Þ " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi "a þ a2 þ x2 dx 1 1 " qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi / 3 . ln " " a x a2 a2 þ x2 x ða 2 þ x 2 Þ 3 " " " " " dx 2x2 þ a2 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a4 x a2 þ x2 x 2 ða 2 þ x 2 Þ 3 " qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " " " " a2 p2 þ q2 . a2 þ x2 / qx þ a2 p" dx 1 " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi . ln "" " px þ q " " ð p x þ qÞ a 2 þ x 2 a2 p2 þ q2 ð p 6¼ 0Þ 13 Integrale mit ð141Þ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a 2 / x 2 ða > 0; j x j < aÞ ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ! x 4i 1 h pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a 2 / x 2 dx ¼ x a 2 / x 2 þ a 2 . arcsin 2 a ð ð142Þ x ð ð143Þ ð ð144Þ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 ða 2 / x 2 Þ 3 a 2 / x 2 dx ¼ / 3 x2 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ! x 4i pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 a 2 h pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a 2 / x 2 dx ¼ / x ða 2 / x 2 Þ 3 þ x a 2 / x 2 þ a 2 . arcsin 4 8 a x3 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 a2 ða 2 / x 2 Þ 3 a 2 / x 2 dx ¼ ða 2 / x 2 Þ 5 / 5 3 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi "a þ a2 / x2 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a2 / x2 " 2 2 ð145Þ dx ¼ a / x / a . ln " " x x " " " " " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi !x4 a2 / x2 a2 / x2 dx ¼ / / arcsin ð146Þ 2 x x a pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi "a þ a2 / x2 a2 / x2 a2 / x2 1 " ð147Þ dx ¼ / þ . ln " " x3 2x2 x 2a ð !x4 dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ arcsin a a2 / x2 ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi x dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / a 2 / x 2 a2 / x2 ð !x4 x 2 dx 1 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a2 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / x a2 / x2 þ . arcsin 2 2 a a2 / x2 ð148Þ ð149Þ ð150Þ " " " " "
Integraltafel ð ð151Þ ð ð152Þ ð ð153Þ ð ð154Þ ð155Þ x 3 dx 1 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ 3 2 2 a /x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða 2 / x 2 Þ 3 / a 2 a 2 / x 2 " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi "a þ a2 / x2 dx 1 " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / . ln " " x a x a2 / x2 " " " " " dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / 2 x a2 / x2 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a2 / x2 a2 x dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / 3 x a2 / x2 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " "a þ a2 / x2 1 a2 / x2 " . ln / " " 2a3 x 2a2 x2 " " " " " + qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ! x 4) 1 3 2 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 3 4 x ða 2 / x 2 Þ 3 þ a x a2 / x2 þ a . arcsin ða 2 / x 2 Þ 3 dx ¼ 4 2 2 a ð ð156Þ x ð ð157Þ ð ð158Þ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 ða 2 / x 2 Þ 3 dx ¼ / ða 2 / x 2 Þ 5 5 x2 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 a2 a 4 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða 2 / x 2 Þ 3 dx ¼ / x ða 2 / x 2 Þ 5 þ x ða 2 / x 2 Þ 3 þ x a2 / x2 þ 6 24 16 !x4 a6 . arcsin þ 16 a qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða 2 / x 2 Þ 3 x ð ð159Þ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða 2 / x 2 Þ 3 x2 ð ð160Þ ð ð161Þ 1 dx ¼ 3 dx ¼ / pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi "a þ a2 / x2 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " 3 2 3 2 2 2 2 ða / x Þ þ a a / x / a . ln " " x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða 2 / x 2 Þ 3 x / !x4 3 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 3 2 x a2 / x2 / a . arcsin 2 2 a dx x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 3 2 2 2 a a2 / x2 ða / x Þ x dx 1 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 3 2 / x2 2 2 a ða / x Þ ð !x4 x 2 dx x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi / arcsin a a2 / x2 ða 2 / x 2 Þ 3 ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " "a þ a2 / x2 dx 1 1 " qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi / 3 . ln " " a x a2 a2 / x2 x ða 2 / x 2 Þ 3 ð162Þ ð163Þ 491 " " " " " " " " " "
492 Integraltafel ð ð164Þ dx 2x2 / a2 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a4 x a2 / x2 x 2 ða 2 / x 2 Þ 3 14 Integrale mit ð165Þ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi x 2 / a 2 ða > 0; j x j > aÞ ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi "" i 1 h pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " x 2 / a 2 dx ¼ x x 2 / a 2 / a 2 . ln " x þ x 2 / a 2 " 2 ð ð166Þ x ð ð167Þ ð ð168Þ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 ðx 2 / a 2 Þ 3 x 2 / a 2 dx ¼ 3 x2 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " i 1 a 2 h pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " " x 2 / a 2 dx ¼ x ðx 2 / a 2 Þ 3 þ x x 2 / a 2 / a 2 . ln " x þ x 2 / a 2 " 4 8 x3 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 a2 x 2 / a 2 dx ¼ ðx 2 / a 2 Þ 5 þ ðx 2 / a 2 Þ 3 5 3 ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi "a " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi x2 / a2 " " ð169Þ dx ¼ x 2 / a 2 / a . arccos " " x x pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " x2 / a2 x2 / a2 " " ð170Þ dx ¼ / þ ln " x þ x 2 / a 2 " 2 x x pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi "a " 1 x2 / a2 x2 / a2 " " . arccos ð171Þ dx ¼ / þ " " 2a x x3 2x2 ð " "x" pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi "" dx " " " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ ln " x þ x 2 / a 2 " ¼ sgn ðxÞ . arcosh " " a 2 2 x /a ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi x dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ x 2 / a 2 x2 / a2 ð " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " x 2 dx 1 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a2 " " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ . ln " x þ x 2 / a 2 " x x2 / a2 þ 2 2 2 2 x /a ð172Þ ð173Þ ð174Þ ð ð175Þ ð ð176Þ x 3 dx 1 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ 3 2 2 x /a qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ðx 2 / a 2 Þ 3 þ a 2 x 2 / a 2 "a " dx 1 " " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ . arccos " " a x 2 2 x x /a
Integraltafel ð ð177Þ ð ð178Þ ð179Þ dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ x2 x2 / a2 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi x2 / a2 a2 x dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ x3 x2 / a2 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi "a " x2 / a2 1 " " þ . arccos " " 2a2 x2 2a3 x + qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " ) 1 3 2 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 3 4 " " x ðx 2 / a 2 Þ 3 / a x x2 / a2 þ a . ln " x þ x 2 / a 2 " ðx 2 / a 2 Þ 3 dx ¼ 4 2 2 ð ð180Þ x ð ð181Þ ð ð182Þ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 ðx 2 / a 2 Þ 5 ðx 2 / a 2 Þ 3 dx ¼ 5 x2 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 a2 a 4 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ðx 2 / a 2 Þ 3 dx ¼ x ðx 2 / a 2 Þ 5 þ x ðx 2 / a 2 Þ 3 / x x2 / a2 þ 6 24 16 " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " a6 " " þ . ln " x þ x 2 / a 2 " 16 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ðx 2 / a 2 Þ 3 x ð ð183Þ qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ðx 2 / a 2 Þ 3 x2 ð ð184Þ ð ð185Þ dx ¼ 1 3 dx ¼ / qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi "a " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " " ðx 2 / a 2 Þ 3 / a 2 x 2 / a 2 þ a 3 . arccos " " x qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ðx 2 / a 2 Þ 3 x þ " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " 3 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 3 2 " " x x2 / a2 / a . ln " x þ x 2 / a 2 " 2 2 dx x pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / a2 x2 / a2 ðx 2 / a 2 Þ 3 x dx 1 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 3 2 2 2 x / a2 ðx / a Þ ð " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " x 2 dx x " " qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi þ ln " x þ x 2 / a 2 " 3 2 2 2 2 x /a ðx / a Þ ð "a " dx 1 1 " " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi / 3 . arccos " " qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / a x 3 2 2 / a2 2 2 x a x ðx / a Þ ð186Þ ð187Þ ð ð188Þ 493 dx a2 / 2x2 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a4 x x2 / a2 x 2 ðx 2 / a 2 Þ 3
494 Integraltafel 15 Integrale mit Abkürzung: Hinweis: ð189Þ ð x ð D ¼ 4ac / b2 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffi Es wird stets D 6¼ 0 vorausgesetzt. Für D ¼ 0 ist a x 2 þ b x þ c ¼ a Die Integrale entsprechen dann dem Integraltyp aus Abschnitt 1. 3 x þ 2 b . 2a qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 b ð2 a x þ bÞ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ax2 þ bx þ c / a x 2 þ b x þ c dx ¼ . ða x 2 þ b x þ cÞ 3 / 3a 8a2 ð bD dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi / . 16 a 2 2 ax þ bx þ c |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (194) x2 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a x 2 þ b x þ c dx ¼ 1 ð6 a x / 5 bÞ 24 a 2 þ ð192Þ ða 6¼ 0Þ ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð 2 a x þ b pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi D dx a x 2 þ b x þ c dx ¼ ax2 þ bx þ c þ . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 4a 8a 2 ax þ bx þ c |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (194) ð190Þ ð191Þ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ax2 þ bx þ c qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ða x 2 þ b x þ cÞ 3 þ 5b2 / 4ac . 16 a 2 ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a x 2 þ b x þ c dx |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (189) ffi ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a x 2 þ bx þ c b dx dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi dx ¼ a x 2 þ b x þ c þ . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi þ c . x 2 2 2 ax þ bx þ c x ax þ bx þ c |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (194) Integral (197) ffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð ð ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a x 2 þ bx þ c ax2 þ bx þ c dx b dx ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi p ffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi dx ¼ / þ a . þ . ð193Þ x2 x 2 2 2 ax þ bx þ c x ax þ bx þ c |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (194) Integral (197) 8 " pffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " 1 " " > > pffiffiffi . ln " 2 a a x 2 þ b x þ c þ 2 a x þ b " fur € > > > a > > > > 3 2 > ð > < 1 2ax þ b dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ pffiffiffi . arsinh pffiffiffiffi fur € ð194Þ a D > ax2 þ bx þ c > > > ! > > > > 1 2ax þ b > > pffiffiffiffiffiffiffiffi fur € > / pffiffiffiffiffiffiffi . arcsin : jaj jDj a > 0 a > 0; D > 0 a < 0; D < 0
Integraltafel ð ð195Þ ð ð196Þ x dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ a x 2 þ bx þ c 495 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð b dx ax2 þ bx þ c / . pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a 2a ax2 þ bx þ c |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (194) ð x 2 dx 2 a x / 3 b pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 3b2 / 4ac dx 2 þ bx þ c þ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi a x . 2 2 4 a 8 a 2 2 a x þ bx þ c ax þ bx þ c |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (194) 8 " pffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi " "2 c ax2 þ bx þ c þ bx þ 2c" > 1 > " " > > / pffiffiffi . ln " " > > " " x c > > > > > > 3 2 ð < dx 1 bx þ 2c pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / pffiffiffi . arsinh ð197Þ pffiffiffiffi > c Dx > x ax2 þ bx þ c > > > ! > > > > 1 b x þ 2 c > > ffi . arcsin pffiffiffiffiffiffiffiffi > : pffiffiffiffiffiffi jcj jDj x ð ð198Þ ð199Þ dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / x2 ax2 þ bx þ c c > 0 fur € c > 0; D > 0 fur € c < 0; D < 0 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð ax2 þ bx þ c b dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi / . cx 2c x ax2 þ bx þ c |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (197) ð pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ð qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2ax þ b 3D ða x 2 þ b x þ cÞ 3 þ . a x 2 þ b x þ c dx ða x 2 þ b x þ cÞ 3 dx ¼ 8a 16 a |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (189) ð ð200Þ x ð ð201Þ ð ð202Þ ð ð203Þ fur € ð qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 1 b ða x 2 þ b x þ cÞ 3 dx ða x 2 þ b x þ cÞ 3 dx ¼ ða x 2 þ b x þ cÞ 5 / . 5a 2a |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (199) dx 4ax þ 2b qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi D ax2 þ bx þ c ða x 2 þ b x þ cÞ 3 x dx 2bx þ 4c qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ / pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 3 D ax2 þ bx þ c ða x 2 þ b x þ cÞ dx 1 1 qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi þ . c 2 þ bx þ c 3 2 c a x x ðax þ b x þ cÞ ðc 6¼ 0Þ ð ð dx b dx pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi / . qffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 x ax 2 þ bx þ c 2 c ða x þ b x þ cÞ 3 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (197) Integral (201)
496 Integraltafel 16 Integrale mit Hinweis: sin ða xÞ dx ¼ / ð ð205Þ ð ð206Þ ð ð207Þ sin 2 ða xÞ dx ¼ ð ð209Þ ð ð210Þ cos ða xÞ a x sin ð2 a xÞ x sin ða xÞ . cos ða xÞ / ¼ / 2 4a 2 2a sin 3 ða xÞ dx ¼ / cos ða xÞ cos 3 ða xÞ þ a 3a sin n ða xÞ dx ¼ / sin n / 1 ða xÞ . cos ða xÞ n/1 þ . na n x . sin ða xÞ dx ¼ sin ða xÞ x . cos ða xÞ / a2 a ð ð208Þ ða 6¼ 0Þ Integrale mit einer Sinusfunktion und einer –– Kosinusfunktion: siehe Abschnitt 18 –– Exponentialfunktion: siehe Abschnitt 22 –– Hyperbelfunktion: siehe Abschnitt 24 und 25 ð ð204Þ sin ða xÞ x 2 . sin ða xÞ dx ¼ ð sin n / 2 ða xÞ dx 2 x . sin ða xÞ ða 2 x 2 / 2Þ . cos ða xÞ / 2 a a3 x n . sin ða xÞ dx ¼ / x n . cos ða xÞ n . x n / 1 . sin ða xÞ nðn / 1Þ þ / . a a2 a2 ðn ( 2Þ ð ð211Þ sin ða xÞ ða xÞ 3 ða xÞ 5 dx ¼ a x / þ / þ ... 3 . 3! 5 . 5! x (Potenzreihenentwicklung: Konvergenz für j x j < 1Þ ð ð212Þ ð ð213Þ sin ða xÞ sin ða xÞ dx ¼ / þa. x2 x ð ð cos ða xÞ dx x |fflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (235) sin ða xÞ sin ða xÞ a dx ¼ / þ . xn ðn / 1Þ x n / 1 n/1 Fall n ¼ 1: siehe Integral (211) ð214Þ ðn 6¼ 0Þ " !ax4" dx 1 " " ¼ . ln " tan " sin ða xÞ a 2 ð cos ða xÞ dx x n/1 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (237) ðn 6¼ 1Þ ð x n / 2 . sin ða xÞ dx
Integraltafel ð ð215Þ ð ð216Þ 497 dx cot ða xÞ ¼ / sin 2 ða xÞ a dx cos ða xÞ n/2 ¼ / þ . sin n ða xÞ a ðn / 1Þ . sin n / 1 ða xÞ n/1 ð dx sin n / 2 ða xÞ ðn > 1Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (214) ð ð217Þ ð ð218Þ x . sin 2 ða xÞ dx ¼ x2 x . sin ð2 a xÞ cos ð2 a xÞ / / 4a 8a2 4 x dx x . cot ða xÞ 1 ¼ / þ 2 . ln j sin ða xÞ j sin 2 ða xÞ a a ð !p dx 1 ax4 ¼ * . tan * 1 + sin ða xÞ a 4 2 8 ! > 2 p . tan ða x=2Þ þ q > > ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi > p p ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi . arctan > > ð <a p2 / q2 p2 / q2 dx ð220Þ ¼ " p þ q . sin ða xÞ > " p . tan ða x=2Þ þ q / pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi > > 1 q2 / p2 " > > ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi p pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi . ln " > : " p . tan ða x=2Þ þ q þ q 2 / p 2 a q2 / p2 ð219Þ " " " " " fur € p2 > q2 fur € p2 < q2 Fall p 2 ¼ q 2 : siehe Integral (219) ð " !p !p x dx x ax4 2 a x 4"" " ¼ / . tan / þ 2 . ln " cos / " 1 þ sin ða xÞ a 4 2 a 4 2 ð " !p !p x dx x ax4 2 a x 4"" " ¼ . cot / þ 2 . ln " sin / " 1 / sin ða xÞ a 4 2 a 4 2 ð !p sin ða xÞ dx 1 ax4 ¼ + x þ . tan * 1 + sin ða xÞ a 4 2 ð221Þ ð222Þ ð223Þ ð ð224Þ ð ð225Þ sin ða xÞ dx x p ¼ / . p þ q . sin ða xÞ q q dx p þ q . sin ða xÞ |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (220) ðq 6¼ 0Þ " !a x 4" dx 1 q " " ¼ . ln " tan . "/ sin ða xÞ ½ p þ q . sin ða xÞ % ap 2 p ð ð226Þ ð sin ða xÞ . sin ðb xÞ dx ¼ ð dx p þ q . sin ða xÞ |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (220) sin ðða / bÞ xÞ sin ðða þ bÞ xÞ / 2 ða / bÞ 2 ða þ bÞ ða 2 6¼ b 2 Þ Fall a 2 ¼ b 2 : siehe Integral (205) ð ð227Þ sin ða xÞ . sin ða x þ bÞ dx ¼ / 1 ðcos bÞ . sin ð2 a x þ bÞ þ x 4a 2 ð p 6¼ 0Þ
498 Integraltafel 17 Integrale mit Hinweis: cos ða xÞ dx ¼ ð ð229Þ ð ð230Þ ð ð231Þ sin ða xÞ a cos 2 ða xÞ dx ¼ x sin ð2 a xÞ x sin ða xÞ . cos ða xÞ þ ¼ þ 2 4a 2 2a cos 3 ða xÞ dx ¼ sin ða xÞ sin 3 ða xÞ / a 3a cos n ða xÞ dx ¼ cos n / 1 ða xÞ . sin ða xÞ n/1 þ . na n ð ð232Þ x . cos ða xÞ dx ¼ ð ð233Þ ð ð234Þ ða 6¼ 0Þ Integrale mit einer Kosinusfunktion und einer –– Sinusfunktion: siehe Abschnitt 18 –– Exponentialfunktion: siehe Abschnitt 22 –– Hyperbelfunktion: siehe Abschnitt 24 und 25 ð ð228Þ cos ða xÞ ð cos n / 2 ða xÞ dx cos ða xÞ x . sin ða xÞ þ a2 a x 2 . cos ða xÞ dx ¼ 2 x . cos ða xÞ ða 2 x 2 / 2Þ . sin ða xÞ þ 2 a a3 x n . cos ða xÞ dx ¼ x n . sin ða xÞ n . x n / 1 . cos ða xÞ nðn / 1Þ þ / . a a2 a2 ðn ( 2Þ ð ð235Þ cos ða xÞ ða xÞ 2 ða xÞ 4 ða xÞ 6 dx ¼ ln j a x j / þ / þ / ... x 2 . 2! 4 . 4! 6 . 6! (Potenzreihenentwicklung: Konvergenz für j x j > 0Þ ð ð236Þ ð ð237Þ cos ða xÞ cos ða xÞ dx ¼ / /a. x2 x ð sin ða xÞ dx x |fflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (211) cos ða xÞ cos ða xÞ a dx ¼ / / . xn ðn / 1Þ x n / 1 n/1 Fall n ¼ 1: siehe Integral (235) ð ð238Þ ð ð239Þ ðn 6¼ 0Þ " !a x dx 1 p 4"" " ¼ . ln " tan þ " cos ða xÞ a 2 4 dx tan ða xÞ ¼ cos 2 ða xÞ a ð sin ða xÞ dx x n/1 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (213) ðn 6¼ 1Þ ð x n / 2 . cos ða xÞ dx
Integraltafel ð ð240Þ 499 dx sin ða xÞ n/2 ¼ þ . cos n ða xÞ a ðn / 1Þ . cos n / 1 ða xÞ n/1 ð dx cos n / 2 ða xÞ ðn > 1Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (238) ð ð241Þ ð ð242Þ ð ð243Þ ð x . cos 2 ða xÞ dx ¼ x2 x . sin ð2 a xÞ cos ð2 a xÞ þ þ 4 4a 8a2 x dx x . tan ða xÞ 1 ¼ þ 2 . ln j cos ða xÞ j cos 2 ða xÞ a a !a x 4 dx 1 ¼ . tan 1 þ cos ða xÞ a 2 !a x 4 dx 1 ¼ / . cot 1 / cos ða xÞ a 2 8 ! > 2 ð p / qÞ . tan ða x=2Þ > > pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi . arctan pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi > > > ð p2 / q2 <a p2 / q2 dx ¼ ð245Þ " p þ q . cos ða xÞ > " ðq / pÞ . tan ða x=2Þ þ pqffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi > 2 / p2 > 1 " > > pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi . ln " > : pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 2 " a q /p ðq / pÞ . tan ða x=2Þ / q 2 / p 2 ð244Þ " " " " " fur € p2 > q2 fur € p2 < q2 Fall p 2 ¼ q 2 : siehe Integral (243) bzw. Integral (244) ð " !a x 4 ! a x 4" x dx x 2 " " ¼ . tan þ 2 . ln " cos " 1 þ cos ða xÞ a 2 a 2 ð " ! a x 4" !ax4 x dx x 2 " " ¼ / . cot þ 2 . ln " sin " 1 / cos ða xÞ a 2 a 2 ð !a x 4 cos ða xÞ dx 1 ¼ x / . tan 1 þ cos ða xÞ a 2 ð246Þ ð247Þ ð248Þ ð !a x 4 cos ða xÞ dx 1 ¼ /x / . cot 1 / cos ða xÞ a 2 ð ð cos ða xÞ dx x p dx ð250Þ ¼ / . ðq 6¼ 0Þ p þ q . cos ða xÞ q q p þ q . cos ða xÞ |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (245) ð ð " !a x dx 1 p 4"" q dx " ð251Þ ¼ . ln " tan þ . "/ cos ða xÞ ½ p þ q . cos ða xÞ% ap 2 4 p p þ q . cos ða xÞ |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (245) ð sin ðða / bÞ xÞ sin ðða þ bÞ xÞ ð252Þ cos ða xÞ . cos ðb xÞ dx ¼ þ ða 2 6¼ b 2 Þ 2 ða / bÞ 2 ða þ bÞ ð249Þ Fall a 2 ¼ b 2 : siehe Integral (229) ð ð253Þ cos ða xÞ . cos ða x þ bÞ dx ¼ 1 ðcos bÞ . sin ð2 a x þ bÞ þ x 4a 2 ð p 6¼ 0Þ
500 Integraltafel 18 Integrale mit sin ða xÞ ð ð254Þ sin ða xÞ . cos ða xÞ dx ¼ ð ð255Þ und cos ða xÞ ða 6¼ 0Þ sin 2 ða xÞ 1 ¼ / . cos ð2 a xÞ 2a 4a sin n ða xÞ . cos ða xÞ dx ¼ sin n þ 1 ða xÞ ðn þ 1Þ a ðn 6¼ / 1Þ Fall n ¼ / 1: siehe Integral (293) ð ð256Þ sin ða xÞ . cos n ða xÞ dx ¼ / cos n þ 1 ða xÞ ðn þ 1Þ a ðn 6¼ / 1Þ Fall n ¼ / 1: siehe Integral (286) ð ð257Þ ð ð258Þ sin 2 ða xÞ . cos 2 ða xÞ dx ¼ x sin ð4 a xÞ / 8 32 a sin m ða xÞ . cos n ða xÞ dx ¼ 8 ð sin m / 1 ða xÞ . cos ðn þ 1Þ ða xÞ m/1 > > > / þ . sin m / 2 ða xÞ . cos n ða xÞ dx > > ðm þ nÞ a mþn < ¼ > ð > > sin m þ 1 ða xÞ . cos ðn / 1Þ ða xÞ n/1 > > þ . sin m ða xÞ . cos n / 2 ða xÞ dx : ðm þ nÞ a mþn Beide Formeln gelten nur für m 6¼ / n. Fall m ¼ / n: siehe Integral (289) bzw. (296) ð ð259Þ ð ð260Þ dx 1 ¼ . ln j tan ða xÞ j sin ða xÞ . cos ða xÞ a dx 1 ¼ sin 2 ða xÞ . cos ða xÞ a ð ð261Þ sin m + " ) !ax p 4"" 1 " ln " tan þ "/ 2 4 sin ða xÞ dx 1 ¼ / þ ða xÞ . cos ða xÞ ðm / 1Þ a . sin m / 1 ða xÞ ð dx sin m / 2 ða xÞ . cos ða xÞ ðm 6¼ 1Þ Fall m ¼ 1: siehe Integral (259) ð ð262Þ ð ð263Þ dx 1 ¼ sin ða xÞ . cos 2 ða xÞ a + " ) ! a x 4" 1 " " ln " tan "þ 2 cos ða xÞ dx 1 ¼ þ sin ða xÞ . cos n ða xÞ ðn / 1Þ a . cos n / 1 ða xÞ Fall n ¼ 1: siehe Integral (259) ð dx sin ða xÞ . cos n / 2 ða xÞ ðn 6¼ 1Þ
Integraltafel ð ð264Þ 501 dx ¼ sin m ðaxÞ . cos n ða xÞ 8 ð 1 mþn/2 dx > > þ . > > < ðn / 1Þ a . sin m / 1 ða xÞ . cos n / 1 ða xÞ n/1 sin m ða xÞ . cos n / 2 ða xÞ ¼ ð > > 1 mþn/2 dx > > þ . :/ ðm / 1Þ a . sin m / 1 ða xÞ . cos n / 1 ða xÞ m/1 sin m / 2 ða xÞ . cos n ða xÞ Obere Formel für n 6¼ 1, untere Formel für m 6¼ 1. Fall n ¼ 1: siehe Integral (261); Fall m ¼ 1: siehe Integral (263) ð ð265Þ ð ð266Þ ð ð267Þ sin ða xÞ dx ¼ cos ða xÞ ð tan ða xÞ dx ¼ / 1 . ln j cos ða xÞ j a " !ax sin 2 ða xÞ sin ða xÞ 1 p 4"" " dx ¼ / þ . ln " tan þ " cos ða xÞ a a 2 4 sin m ða xÞ sin m / 1 ða xÞ dx ¼ / þ cos ða xÞ ðm / 1Þ a ð sin m / 2 ða xÞ dx cos ða xÞ ðm 6¼ 1Þ Fall m ¼ 1: siehe Integral (265) ð ð268Þ ð ð269Þ sin ða xÞ 1 dx ¼ cos 2 ða xÞ a . cos ða xÞ sin ða xÞ 1 dx ¼ cos n ða xÞ ðn / 1Þ a . cos n / 1 ða xÞ ðn 6¼ 1Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (265) ð ð270Þ sin 2 ða xÞ dx ¼ cos 2 ða xÞ ð tan 2 ða xÞ dx ¼ tan ða xÞ /x a 8 ð sin m / 1 ða xÞ m/1 sin m / 2 ða xÞ > > / . dx > > n / 1 > ðn / 1Þ a . cos ða xÞ n/1 cos n / 2 ða xÞ > > > > > ð ð < sin m ða xÞ sin m þ 1 ða xÞ m/nþ2 sin m ða xÞ ð271Þ dx ¼ / . dx n n / 1 > cos ða xÞ ðn / 1Þ a . cos ða xÞ n/1 cos n / 2 ða xÞ > > > > > ð > > sin m / 1 ða xÞ m/1 sin m / 2 ða xÞ > > þ . :/ ðm / nÞ a . cos n / 1 ða xÞ m/n cos n ða xÞ Fall n ¼ 1: siehe Integral (267); Fall m ¼ n: siehe Integral (289) ð ð272Þ ð ð273Þ cos ða xÞ dx ¼ sin ða xÞ ð cot ða xÞ dx ¼ cos ða xÞ 1 dx ¼ / sin 2 ða xÞ a . sin ða xÞ 1 . ln j sin ða xÞ j a ðn 6¼ 1Þ ðn 6¼ 1Þ ðm 6¼ nÞ
502 Integraltafel ð ð274Þ cos ða xÞ 1 dx ¼ / sin n ða xÞ ðn / 1Þ a . sin n / 1 ða xÞ ðn 6¼ 1Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (272) und (293) ð ð275Þ ð ð276Þ " ! a x 4" i cos 2 ða xÞ 1 h " " dx ¼ cos ða xÞ þ ln " tan " sin ða xÞ a 2 cos m ða xÞ cos m / 1 ða xÞ dx ¼ þ sin ða xÞ ðm / 1Þ a ð cos m / 2 ða xÞ dx sin ða xÞ ðm 6¼ 1Þ Fall m ¼ 1: siehe Integral (272) und (293) 8 ð cos m / 1 ða xÞ m/1 cos m / 2 ða xÞ > > > / / . dx > n / 1 > ðn / 1Þ a . sin ða xÞ n/1 sin n / 2 ða xÞ > > > > > ð ð < cos m ðaxÞ cos m þ 1 ða xÞ m/nþ2 cos m ða xÞ ð277Þ dx ¼ / . dx / n / 1 > sin n ða xÞ ðn / 1Þ a . sin ða xÞ n/1 sin n / 2 ða xÞ > > > > > ð > > cos m / 1 ða xÞ m/1 cos m / 2 ða xÞ > > þ . : n / 1 ðm / nÞ a . sin ða xÞ m/n sin n ða xÞ Fall n ¼ 1: siehe Integral (276); Fall m ¼ n: siehe Integral (296) ð ð278Þ ð ð279Þ ð ð280Þ " !ax dx 1 p 4"" " ¼ pffiffiffi . ln " tan + " sin ða xÞ + cos ða xÞ 2 8 a 2 sin ða xÞ dx x 1 ¼ * . ln j sin ða xÞ + cos ða xÞ j sin ða xÞ + cos ða xÞ 2 2a cos ða xÞ dx x 1 ¼ + þ . ln j sin ða xÞ + cos ða xÞ j sin ða xÞ + cos ða xÞ 2 2a ð " ! a x 4" dx 1 1 " " ¼ + þ . ln " tan " sin ða xÞ ½1 + cos ða xÞ% 2 a ½1 + cos ða xÞ% 2a 2 ð " !ax dx 1 1 p 4"" " ¼ * þ . ln " tan þ " cos ða xÞ ½1 + sin ða xÞ% 2 a ½1 + sin ða xÞ% 2a 2 4 ð " " " 1 + cos ða xÞ " sin ða xÞ dx 1 " ¼ . ln "" cos ða xÞ ½1 + cos ða xÞ% a cos ða xÞ " ð " " " 1 + sin ða xÞ " cos ða xÞ dx 1 " ¼ / . ln "" sin ða xÞ ½1 + sin ða xÞ% a sin ða xÞ " ð281Þ ð282Þ ð283Þ ð284Þ ð ð285Þ sin ða xÞ . cos ðb xÞ dx ¼ / cos ðða þ bÞ xÞ cos ðða / bÞ xÞ / 2 ða þ bÞ 2 ða / bÞ Fall a 2 ¼ b 2 : siehe Integral (254) ða 2 6¼ b 2 Þ ðn 6¼ 1Þ ðn 6¼ 1Þ ðm 6¼ nÞ
Integraltafel 503 19 Integrale mit ð ð286Þ tan ða xÞ dx ¼ / ð ð287Þ ð ð288Þ ð ð289Þ tan ða xÞ ða 6¼ 0Þ 1 . ln j cos ða xÞ j a tan 2 ða xÞ dx ¼ tan ða xÞ /x a tan 3 ða xÞ dx ¼ tan 2 ða xÞ 1 þ . ln j cos ða xÞ j 2a a tan n ða xÞ dx ¼ tan n / 1 ða xÞ / ðn / 1Þ a ð tan n / 2 ða xÞ dx ðn 6¼ 1Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (286) ð ð290Þ ð ð291Þ dx ¼ tan ða xÞ ð cot ða xÞ dx ¼ 1 . ln j sin ða xÞ j a tan n ða xÞ tan n þ 1 ða xÞ dx ¼ 2 cos ða xÞ ðn þ 1Þ a ðn 6¼ / 1Þ Fall n ¼ / 1: siehe Integral (259) ð ð292Þ dx a p x þ q . ln j q . sin ða xÞ þ p . cos ða xÞ j ¼ p þ q . tan ða xÞ a ð p 2 þ q 2Þ 20 Integrale mit ð ð293Þ cot ða xÞ dx ¼ ð ð294Þ ð ð295Þ ð ð296Þ cot ða xÞ ða 6¼ 0Þ 1 . ln j sin ða xÞ j a cot 2 ða xÞ dx ¼ / cot ða xÞ /x a cot 3 ða xÞ dx ¼ / cot 2 ða xÞ 1 / . ln j sin ða xÞ j 2a a cot n ða xÞ dx ¼ / cot n / 1 ða xÞ / ðn / 1Þ a Fall n ¼ 1: siehe Integral (293) ð cot n / 2 ða xÞ dx ðn 6¼ 1Þ ðq 6¼ 0Þ
504 Integraltafel ð ð297Þ ð ð298Þ dx ¼ cot ða xÞ ð tan ða xÞ dx ¼ / 1 . ln j cos ða xÞ j a cot n ða xÞ cot n þ 1 ða xÞ dx ¼ / 2 sin ða xÞ ðn þ 1Þ a ðn 6¼ / 1Þ Fall n ¼ / 1: siehe Integral (259) ð ð299Þ dx a p x / q . ln j p . sin ða xÞ þ q . cos ða xÞ j ¼ p þ q . cot ða xÞ a ð p 2 þ q 2Þ 21 Integrale mit einer Arkusfunktion ð ð300Þ arcsin x . arcsin ð ð302Þ arccos x . arccos ð ð305Þ arctan x . arctan ð ð308Þ arccot x . arccot ð ð311Þ ! x4 ! x4 x3 ax2 a3 dx ¼ . arctan / þ . ln ðx 2 þ a 2 Þ a 3 a 6 6 ! x4 ! x4 a dx ¼ x . arccot þ . ln ðx 2 þ a 2 Þ a a 2 ð ð310Þ ! x4 ! x4 1 ax dx ¼ ðx 2 þ a 2 Þ . arctan / a 2 a 2 x 2 . arctan ð ð309Þ 3 2 2 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ! x4 ! x4 x3 x þ 2a2 dx ¼ . arccos / . a2 / x2 a 3 a 9 ! x4 ! x4 a dx ¼ x . arctan / . ln ðx 2 þ a 2 Þ a a 2 ð ð307Þ 3 2 2 ! x4 ! x4 2x / a2 x pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi dx ¼ . arccos / . a2 / x2 a 4 a 4 x 2 . arccos ð ð306Þ 3 2 2 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ! x4 ! x4 x3 x þ 2a2 dx ¼ . arcsin þ . a2 / x2 a 3 a 9 ! x4 ! x4 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi dx ¼ x . arccos / a2 / x2 a a ð ð304Þ 3 2 2 ! x4 ! x4 2x / a2 x pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi dx ¼ . arcsin þ . a2 / x2 a 4 a 4 x 2 . arcsin ð ð303Þ ða 6¼ 0Þ ! x4 ! x4 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi dx ¼ x . arcsin þ a2 / x2 a a ð ð301Þ ðq 6¼ 0Þ ! x4 ! x4 1 ax dx ¼ ðx 2 þ a 2 Þ . arccot þ a 2 a 2 x 2 . arccot ! x4 ! x4 x3 ax2 a3 dx ¼ . arccot þ / . ln ðx 2 þ a 2 Þ a 3 a 6 6
Integraltafel 505 e ax 22 Integrale mit ð ð312Þ ð ð313Þ ð ð314Þ ð ð315Þ ð ð316Þ e a x dx ¼ ða 6¼ 0Þ 1 . e ax a x . e a x dx ¼ 3 2 ax / 1 . e ax a2 x 2 . e a x dx ¼ 3 2 2 2 a x / 2ax þ 2 . e ax a3 x n . e a x dx ¼ x n . e ax n / . a a ð x n / 1 . e a x dx e ax ax ða xÞ 2 ða xÞ 3 dx ¼ ln j a x j þ þ þ þ ... x 1 . 1! 2 . 2! 3 . 3! (Potenzreihenentwicklung; Konvergenz für j x j > 0) ð ð317Þ e ax e ax a . dx ¼ / þ n x ðn / 1Þ x n / 1 n/1 ð e ax dx x n/1 ðn 6¼ 1Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (316) ð ð318Þ ð ð319Þ ð ð320Þ ð ð321Þ ð ð322Þ ð ð323Þ dx x 1 ¼ / . ln j p þ q . e a x j p þ q . e ax p ap e a x dx 1 ¼ . ln j p þ q . e a x j p þ q . e ax aq dx p . e ax þ q . e /ax e a x . ln x dx ¼ ðq 6¼ 0Þ 8 3rffiffiffiffi 2 1 p > ax > . e . arctan fur € > p ffiffiffiffiffiffi ffi > > q <a pq ¼ " " " q þ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi > > j p q j . e a x "" 1 " > > pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi € " fur > pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi . ln " : " q / j p q j . e ax " 2a jpqj e a x . ln j x j 1 / . a a e a x . sin ðb xÞ dx ¼ ð p 6¼ 0Þ pq > 0 pq < 0 ð e ax dx x |fflfflfflfflffl{zfflfflfflfflffl} Integral (316) e ax ½ a . sin ðb xÞ / b . cos ðb xÞ% a2 þ b2 e a x . sin n ðb xÞ dx ¼ e a x . sin n / 1 ðb xÞ ½ a . sin ðb xÞ / n b . cos ðb xÞ% þ a2 þ n2 b2 ð n ðn / 1Þ b 2 þ 2 . e a x . sin n / 2 ðb xÞ dx 2 2 a þn b
506 Integraltafel ð e a x . cos ðb xÞ dx ¼ ð324Þ ð e ax ½ a . cos ðb xÞ þ b . sin ðb xÞ% a2 þ b2 e a x . cos n ðb xÞ dx ¼ ð325Þ ð ð326Þ ð ð327Þ e a x . cos n / 1 ðb xÞ ½ a . cos ðb xÞ þ n b . sin ðb xÞ% þ a2 þ n2 b2 ð n ðn / 1Þ b 2 þ 2 . e a x . cos n / 2 ðb xÞ dx a þ n2 b2 e a x . sinh ða xÞ dx ¼ e 2ax x / 2 4a e a x . sinh ðb xÞ dx ¼ e ax ½ a . sinh ðb xÞ / b . cosh ðb xÞ% a2 / b2 ða 2 6¼ b 2 Þ Fall a 2 ¼ b 2 : siehe Integral (326) ð ð328Þ ð ð329Þ e a x . cosh ða xÞ dx ¼ e 2ax x þ 2 4a e a x . cosh ðb xÞ dx ¼ e ax ½ a . cosh ð b xÞ / b . sinh ðb xÞ% a2 / b2 ða 2 6¼ b 2 Þ Fall a 2 ¼ b 2 : siehe Integral (328) ð x . e a x . sin ðb xÞ dx ¼ ð330Þ x . e ax ½ a . sin ðb xÞ / b . cos ðb xÞ% / a2 þ b2 / ð x . e a x . cos ðb xÞ dx ¼ ð331Þ Hinweis: ða 2 þ b 2 Þ 2 ½ða 2 / b 2 Þ . sin ðb xÞ / 2 a b . cos ðb xÞ% x . e ax ½ a . cos ðb xÞ þ b . sin ðb xÞ% / a2 þ b2 / 23 Integrale mit e ax ln x e ax ða 2 þ b 2Þ 2 ½ða 2 / b 2 Þ . cos ðb xÞ þ 2 a b . sin ðb xÞ% ðx > 0Þ Integrale mit einer Logarithmus- und einer Exponentialfunktion: siehe Abschnitt 22. ð ð332Þ ln x dx ¼ x . ln x / x ¼ x ðln x / 1Þ ð ð333Þ ð ð334Þ ðln xÞ 2 dx ¼ x ðln xÞ 2 / 2 x . ln x þ 2 x ¼ x ½ðln xÞ 2 / 2 . ln x þ 2Þ% ðln xÞ 3 dx ¼ x ðln xÞ 3 / 3 x ðln xÞ 2 þ 6 x . ln x / 6 x ¼ x ½ðln xÞ 3 / 3 ðln xÞ 2 þ 6 . ln x / 6%
Integraltafel ð ð335Þ 507 ðln xÞ n dx ¼ x ðln xÞ n / n . ð ðln xÞ n / 1 dx ðn 6¼ / 1Þ Fall n ¼ / 1: siehe Integral (336) ð ð336Þ dx ln x ðln xÞ 2 ðln xÞ 3 ¼ ln j ln x j þ þ þ þ ... ln x 1 . 1! 2 . 2! 3 . 3! ð ð337Þ x . ln x dx ¼ ð ð338Þ ð ð339Þ ðx 6¼ 1Þ 3 2 1 2 1 x ln x / 2 2 x 2 . ln x dx ¼ 3 2 1 3 1 x ln x / 3 3 x m . ln x dx ¼ x mþ1 mþ1 3 ln x / 1 mþ1 2 ðm 6¼ / 1Þ Fall m ¼ / 1: siehe Integral (340) ð ð340Þ ð ð341Þ ln x 1 dx ¼ ðln xÞ 2 x 2 ln x ln x 1 dx ¼ / / xm ðm / 1Þ x m / 1 ðm / 1Þ 2 x m / 1 ðm 6¼ 1Þ Fall m ¼ 1: siehe Integral (340) ð ð342Þ ðln xÞ n ðln xÞ n þ 1 dx ¼ x nþ1 ðn 6¼ / 1Þ Fall n ¼ / 1: siehe Integral (343) ð ð343Þ ð ð344Þ ð ð345Þ dx ¼ ln j ln x j x . ln x ðx 6¼ 1Þ xm ðm þ 1Þ 2 ðm þ 1Þ 3 dx ¼ ln j ln x j þ ðm þ 1Þ ln x þ ðln xÞ 2 þ ðln xÞ 3 þ . . . ln x 2 . 2! 3 . 3! x m . ðln xÞ n dx ¼ x m þ 1 . ðln xÞ n n / . mþ1 mþ1 ð x m . ðln xÞ n / 1 dx ðm 6¼ / 1Þ Fall m ¼ / 1: siehe Integral (342) ð ð346Þ xm x mþ1 mþ1 dx ¼ / þ . ðln xÞ n ðn / 1Þ ðln xÞ n / 1 n/1 ð xm dx ðln xÞ n / 1 ðn 6¼ 1; x 6¼ 1Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (344) ð ð347Þ ð ð348Þ ln ðx 2 þ a 2 Þ dx ¼ x . ln ðx 2 þ a 2 Þ / 2 x þ 2 a . arctan ln ðx 2 / a 2 Þ dx ¼ x . ln ðx 2 / a 2 Þ / 2 x þ a . ln !x4 a !x þ a4 x /a ða 6¼ 0Þ ðx 2 > a 2 Þ ðx 6¼ 1Þ
508 Integraltafel 24 Integrale mit Hinweis: sinh ða xÞ dx ¼ ð ð350Þ ð ð351Þ cosh ða xÞ a sinh 2 ða xÞ dx ¼ sinh ð2 a xÞ x / 4a 2 sinh n ða xÞ dx ¼ sinh n / 1 ða xÞ . cosh ða xÞ n/1 / . na n ð ð352Þ x . sinh ða xÞ dx ¼ ð ð353Þ ð ð354Þ ða 6¼ 0Þ Integrale mit einer hyperbolischen Sinusfunktion und einer –– hyperbolischen Kosinusfunktion: siehe Abschnitt 26 –– Exponentialfunktion: siehe Abschnitt 22 ð ð349Þ sinh ða xÞ ð sinh n / 2 ða xÞ dx ðn 6¼ 0Þ x . cosh ða xÞ sinh ða xÞ / a a2 x n . sinh ða xÞ dx ¼ x n . cosh ða xÞ n . x n / 1 . sinh ða xÞ / þ a a2 ð nðn / 1Þ þ . x n / 2 . sinh ða xÞ dx 2 a ðn ( 2Þ sinh ða xÞ ða xÞ 3 ða xÞ 5 dx ¼ a x þ þ þ ... x 3 . 3! 5 . 5! (Potenzreihenentwicklung; Konvergenz für j x j < 1Þ ð ð355Þ sinh ða xÞ sinh ða xÞ a dx ¼ / þ . xn ðn / 1Þ x n / 1 n/1 Fall n ¼ 1: siehe Integral (354) ð ð356Þ ð ð357Þ ð cosh ða xÞ dx x n/1 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (369) ðn 6¼ 1Þ " ! a x 4" dx 1 " " ¼ . ln " tanh " sinh ða xÞ a 2 dx cosh ða xÞ n/2 ¼ / / . sinh n ða xÞ ðn / 1Þ a . sinh n / 1 ða xÞ n/1 ð dx sinh n / 2 ða xÞ ðn 6¼ 1Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (356) ð ð358Þ ð ð359Þ " " q . e a x þ p / ppffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 þ q2 dx 1 " pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi ¼ pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi . ln " " q . e ax þ p þ p 2 þ q 2 p þ q . sinh ða xÞ a p2 þ q2 sinh ða xÞ dx x p ¼ / . p þ q . sinh ða xÞ q q ð dx p þ q . sinh ða xÞ |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (358) ðq 6¼ 0Þ " " " " " ðq 6¼ 0Þ
Integraltafel 509 ð ð360Þ sinh ða xÞ . sinh ðb xÞ dx ¼ sinh ðða þ bÞ xÞ sinh ðða / bÞ xÞ / 2 ða þ bÞ 2 ða / bÞ ða 2 6¼ b 2 Þ Fall a 2 ¼ b 2 : siehe Integral (350) ð ð361Þ sinh ða xÞ . sin ðb xÞ dx ¼ a . cosh ða xÞ . sin ðb xÞ / b . sinh ða xÞ . cos ðb xÞ a2 þ b2 sinh ða xÞ . cos ðb xÞ dx ¼ a . cosh ða xÞ . cos ðb xÞ þ b . sinh ða xÞ . sin ðb xÞ a2 þ b2 ð ð362Þ 25 Integrale mit Hinweis: cosh ða xÞ dx ¼ ð ð364Þ ð ð365Þ sinh ða xÞ a cosh 2 ða xÞ dx ¼ sinh ð2 a xÞ x þ 4a 2 cosh n ða xÞ dx ¼ cosh n / 1 ða xÞ . sinh ða xÞ n/1 þ . na n ð ð366Þ x . cosh ða xÞ dx ¼ ð ð367Þ ð ð368Þ ða 6¼ 0Þ Integrale mit einer hyperbolischen Kosinusfunktion und einer –– hyperbolischen Sinusfunktion: siehe Abschnitt 26 –– Exponentialfunktion: siehe Abschnitt 22 ð ð363Þ cosh ða xÞ ð cosh n / 2 ða xÞ dx x . sinh ða xÞ cosh ða xÞ / a a2 x n . cosh ða xÞ dx ¼ x n . sinh ða xÞ n . x n / 1 . cosh ða xÞ / þ a a2 ð nðn / 1Þ . x n / 2 . cosh ða xÞ dx þ a2 ðn ( 2Þ cosh ða xÞ ða xÞ 2 ða xÞ 4 ða xÞ 6 dx ¼ ln j a x j þ þ þ þ ... x 2 . 2! 4 . 4! 6 . 6! (Potenzreihenentwicklung; Konvergenz für j x j > 0Þ ð ð369Þ cosh ða xÞ cosh ða xÞ a dx ¼ / þ . xn ðn / 1Þ x n / 1 n/1 Fall n ¼ 1: siehe Integral (368) ð ð370Þ ðn 6¼ 0Þ dx 2 ¼ . arctan ðe a x Þ cosh ða xÞ a ð sinh ða xÞ dx x n/1 |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (355) ðn 6¼ 1Þ
510 Integraltafel ð ð371Þ dx sinh ða xÞ n/2 ¼ þ . cosh n ða xÞ ðn / 1Þ a . cosh n / 1 ða xÞ n/1 ð dx cosh n / 2 ða xÞ ðn 6¼ 1Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (370) ð ð372Þ ð ð373Þ 8 " " q . e a x þ p / pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi > 1 p2 / q2 " > > p ffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi . ln " > > " q . e ax þ p þ p 2 / q 2 > a p2 / q2 > > > > > < /2 dx ¼ a ð p þ q . e a xÞ p þ q . cosh ða xÞ > > > > > > > > 2 > > . arctan > : pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2 a q / p2 cosh ða xÞ dx x p ¼ / . p þ q . cosh ða xÞ q q ð ð374Þ cosh ða xÞ . cosh ðb xÞ dx ¼ p þ q . e ax pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi q2 / p2 " " " " " fur € q > 0; p 2 > q 2 fur € p 2 ¼ q 2 6¼ 0 fur € p2 < q2 ! ð dx p þ q . cosh ða xÞ |fflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl{zfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflfflffl} Integral (372) ðq 6¼ 0Þ sinh ðða þ bÞ xÞ sinh ðða / bÞ xÞ þ 2 ða þ bÞ 2 ða / bÞ ða 2 6¼ b 2 Þ Fall a 2 ¼ b 2 : siehe Integral (364) ð ð375Þ cosh ða xÞ . sin ðb xÞ dx ¼ a . sinh ða xÞ . sin ðb xÞ / b . cosh ða xÞ . cos ðb xÞ a2 þ b2 cosh ða xÞ . cos ðb xÞ dx ¼ a . sinh ða xÞ . cos ðb xÞ þ b . cosh ða xÞ . sin ðb xÞ a2 þ b2 ð ð376Þ 26 Integrale mit sinh ða xÞ ð ð377Þ cosh ða xÞ sinh ða xÞ . cosh ða xÞ dx ¼ sinh 2 ða xÞ 1 ¼ . cosh ð2 a xÞ 2a 4a sinh ða xÞ . cosh ðb xÞ dx ¼ cosh ðða þ bÞ xÞ cosh ðða / bÞ xÞ þ 2 ða þ bÞ 2 ða / bÞ ð ð378Þ und Fall a 2 ¼ b 2 : siehe Integral (377) ð sinh n þ 1 ða xÞ ð379Þ sinh n ða xÞ . cosh ða xÞ dx ¼ ðn þ 1Þ a Fall n ¼ / 1: siehe Integral (384) ð cosh n þ 1 ða xÞ ð380Þ sinh ða xÞ . cosh n ða xÞ dx ¼ ðn þ 1Þ a Fall n ¼ / 1: siehe Integral (382) ðn 6¼ / 1Þ ðn 6¼ / 1Þ ða 6¼ 0Þ ða 2 6¼ b 2 Þ
Integraltafel ð ð381Þ ð ð382Þ ð ð383Þ ð ð384Þ ð ð385Þ ð ð386Þ 511 sinh 2 ða xÞ . cosh 2 ða xÞ dx ¼ sinh ða xÞ dx ¼ cosh ða xÞ ð tanh ða xÞ dx ¼ cosh ða xÞ dx ¼ sinh ða xÞ ð coth ða xÞ dx ¼ dx 1 ¼ . ln j tanh ða xÞ j sinh ða xÞ . cosh ða xÞ a tanh ða xÞ dx ¼ ð ð ð389Þ 1 . ln j sinh ða xÞ j a " ! a x 4" cosh 2 ða xÞ cosh ða xÞ 1 " " dx ¼ þ . ln " tanh " sinh ða xÞ a a 2 ð ð388Þ 1 . ln ðcosh ða xÞÞ a sinh 2 ða xÞ sinh ða xÞ 1 dx ¼ / . arctan ðsinh ða xÞÞ cosh ða xÞ a a 27 Integrale mit ð387Þ sinh ð4 a xÞ x / 32 a 8 tanh ða xÞ ða 6¼ 0Þ 1 . ln ðcosh ða xÞÞ a tanh 2 ða xÞ dx ¼ x / tanh n ða xÞ dx ¼ / tanh ða xÞ a tanh n / 1 ða xÞ þ ðn / 1Þ a ð tanh n / 2 ða xÞ dx ðn 6¼ 1Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (387) ð ð390Þ ð ð391Þ dx ¼ tanh ða xÞ ð coth ða xÞ dx ¼ x . tanh 2 ða xÞ dx ¼ x2 x . tanh ða xÞ 1 / þ 2 . ln ðcosh ða xÞÞ 2 a a 28 Integrale mit ð ð392Þ coth ða xÞ dx ¼ ð ð393Þ 1 . ln j sinh ða xÞ j a coth ða xÞ 1 . ln j sinh ða xÞ j a coth 2 ða xÞ dx ¼ x / coth ða xÞ a ða 6¼ 0Þ
512 Integraltafel ð ð394Þ coth n ða xÞ dx ¼ / coth n / 1 ða xÞ þ ðn / 1Þ a ð coth n / 2 ða xÞ dx ðn 6¼ 1Þ Fall n ¼ 1: siehe Integral (392) ð ð395Þ ð ð396Þ dx ¼ coth ða xÞ ð tanh ða xÞ dx ¼ x . coth 2 ða xÞ dx ¼ 1 . ln ðcosh ða xÞÞ a x2 x . coth ða xÞ 1 / þ 2 . ln j sinh ða xÞ j 2 a a 29 Integrale mit einer Areafunktion ð ð397Þ arsinh !x4 !x4 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi dx ¼ x . arsinh / x2 þ a2 a a ð ð398Þ x . arsinh ð ð399Þ arcosh x . arcosh ð ð401Þ artanh x . artanh ð ð403Þ arcoth 3 2 2 !x4 !x4 ax x / a2 dx ¼ þ . artanh a 2 2 a !x4 !x4 a dx ¼ x . arcoth þ . ln j x 2 / a 2 j a a 2 ð ð404Þ 3 2 2 !x4 !x4 2x / a2 x pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi dx ¼ . arcosh / . x2 / a2 a 4 a 4 !x4 !x4 a dx ¼ x . artanh þ . ln j a 2 / x 2 j a a 2 ð ð402Þ 3 2 2 !x4 !x4 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi 2x þ a2 x dx ¼ . arsinh / . x2 þ a2 a 4 a 4 !x4 !x4 pffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffiffi dx ¼ x . arcosh / x2 / a2 a a ð ð400Þ ða 6¼ 0Þ x . arcoth 3 2 2 !x4 !x4 ax x / a2 . arcoth dx ¼ þ a 2 a 2
513 Anhang Teil B Tabellen zur Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik !bersicht Tabelle 1: Verteilungsfunktion fðuÞ der Standardnormalverteilung . . . . . . . . . . . . 514 Tabelle 2: Quantile der Standardnormalverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 516 Tabelle 3: Quantile der Chi-Quadrat-Verteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 518 Tabelle 4: Quantile der t-Verteilung von „Student“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 520
514 Tabelle 1: Verteilungsfunktion fðuÞ der Standardnormalverteilung Tabelle 1: Verteilungsfunktion fðuÞ der Standardnormalverteilung Schrittweite: Du ¼ 0;01 f(u) Für negative Argumente verwende man die Formel o(u) fð/ uÞ ¼ 1 / fðuÞ u ðu > 0Þ Für u ( 4 ist fðuÞ ' 1. u u 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0,0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5000 0,5398 0,5793 0,6179 0,6554 0,5040 0,5438 0,5832 0,6217 0,6591 0,5080 0,5478 0,5871 0,6255 0,6628 0,5120 0,5517 0,5910 0,6293 0,6664 0,5160 0,5557 0,5948 0,6331 0,6700 0,5199 0,5596 0,5987 0,6368 0,6736 0,5239 0,5639 0,6026 0,6406 0,6772 0,5279 0,5675 0,6064 0,6443 0,6808 0,5319 0,5714 0,6103 0,6480 0,6844 0,5359 0,5754 0,6141 0,6517 0,6879 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 0,6915 0,7258 0,7580 0,7881 0,8159 0,6950 0,7291 0,7612 0,7910 0,8186 0,6985 0,7324 0,7642 0,7939 0,8212 0,7019 0,7357 0,7673 0,7967 0,8238 0,7054 0,7389 0,7704 0,7996 0,8264 0,7088 0,7422 0,7734 0,8023 0,8289 0,7123 0,7454 0,7764 0,8051 0,8315 0,7157 0,7486 0,7794 0,8078 0,8340 0,7190 0,7518 0,7823 0,8106 0,8365 0,7224 0,7549 0,7852 0,8133 0,8398 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 0,8413 0,8643 0,8849 0,9032 0,9192 0,8438 0,8665 0,8869 0,9049 0,9207 0,8461 0,8686 0,8888 0,9066 0,9222 0,8485 0,8708 0,8907 0,9082 0,9236 0,8508 0,8729 0,8925 0,9099 0,9251 0,8531 0,8749 0,8944 0,9115 0,9265 0,8554 0,8770 0,8962 0,9131 0,9279 0,8577 0,8790 0,8980 0,9147 0,9292 0,8599 0,8810 0,8997 0,9162 0,9306 0,8621 0,8830 0,9015 0,9177 0,9319 1,5 1,6 1,7 1,8 1,9 0,9332 0,9452 0,9554 0,9641 0,9713 0,9345 0,9463 0,9564 0,9649 0,9719 0,9357 0,9474 0,9573 0,9656 0,9726 0,9370 0,9484 0,9582 0,9664 0,9732 0,9382 0,9495 0,9591 0,9671 0,9738 0,9394 0,9505 0,9599 0,9678 0,9744 0,9406 0,9515 0,9608 0,9686 0,9750 0,9418 0,9525 0,9616 0,9693 0,9756 0,9429 0,9535 0,9625 0,9699 0,9761 0,9441 0,9545 0,9633 0,9706 0,9767 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 0,9772 0,9821 0,9861 0,9893 0,9918 0,9778 0,9826 0,9864 0,9896 0,9920 0,9783 0,9830 0,9868 0,9898 0,9922 0,9788 0,9834 0,9871 0,9901 0,9925 0,9793 0,9838 0,9875 0,9904 0,9927 0,9798 0,9842 0,9878 0,9906 0,9929 0,9803 0,9846 0,9881 0,9909 0,9931 0,9808 0,9850 0,9884 0,9911 0,9932 0,9812 0,9854 0,9887 0,9913 0,9934 0,9817 0,9857 0,9890 0,9916 0,9936 2,5 2,6 2,7 2,8 2,9 0,9938 0,9953 0,9965 0,9974 0,9981 0,9940 0,9955 0,9966 0,9975 0,9982 0,9941 0,9956 0,9967 0,9976 0,9982 0,9943 0,9957 0,9968 0,9977 0,9983 0,9945 0,9959 0,9969 0,9977 0,9984 0,9946 0,9960 0,9970 0,9978 9,9984 0,9948 0,9961 0,9971 0,9979 0,9985 0,9949 0,9962 0,9972 0,9979 0,9985 0,9951 0,9963 0,9973 0,9980 0,9986 0,9952 0,9964 0,9974 0,9981 0,9986 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 0,9987 0,9990 0,9993 0,9995 0,9997 0,9987 0,9991 0,9993 0,9995 0,9997 0,9987 0,9991 0,9994 0,9995 0,9997 0,9988 0,9991 0,9994 0,9996 0,9997 0,9988 0,9992 0,9994 0,9996 0,9997 0,9989 0,9992 0,9994 0,9996 0,9997 0,9989 0,9992 0,9994 0,9996 0,9997 0,9989 0,9992 0,9995 0,9996 0,9997 0,9990 0,9993 0,9995 0,9996 0,9997 0,9990 0,9993 0,9995 0,9997 0,9998 3,5 3,6 3,7 3,8 3,9 0,9998 0,9998 0,9999 0,9999 1,0000 0,9998 0,9998 0,9999 0,9999 1,0000 0,9998 0,9999 0,9999 0,9999 1,0000 0,9998 0,9999 0,9999 0,9999 1,0000 0,9998 0,9999 0,9999 0,9999 1,0000 0,9998 0,9999 0,9999 0,9999 1,0000 0,9998 0,9999 0,9999 0,9999 1,0000 0,9998 0,9999 0,9999 0,9999 1,0000 0,9998 0,9999 0,9999 0,9999 1,0000 0,9998 0,9999 0,9999 0,9999 1,0000
Standardnormalverteilung 515 Zahlenbeispiele (1) fð1;32Þ ¼ 0;9066 (2) fð1;855Þ ¼ 0;9682 (3) fð/ 2;36Þ ¼ 1 / fð2;36Þ ¼ 1 / 0;9909 ¼ 0;0091 (durch lineare Interpolation) Formeln zur Berechnung von Wahrscheinlichkeiten (1) Einseitige Abgrenzung nach oben f(u) P(U ≤ c) PðU ) cÞ ¼ f ðcÞ c (2) u Einseitige Abgrenzung nach unten f(u) P(U ≥ c) c (3) PðU ( cÞ ¼ 1 / PðU ) cÞ ¼ 1 / fðcÞ u Zweiseitige (unsymmetrische) Abgrenzung f(u) P(a ≤ U ≤ b) Pða ) U ) bÞ ¼ fðbÞ / fðaÞ a (4) b u Zweiseitige (symmetrische) Abgrenzung f(u) P(–c ≤ U ≤ c) Pð/ c ) U ) cÞ ¼ Pðj U j ) cÞ ¼ –c c u ¼ 2 . fðcÞ / 1
516 Tabelle 2: Quantile der Standardnormalverteilung Tabelle 2: Quantile der Standardnormalverteilung f(u) p: Vorgegebene Wahrscheinlichkeit ð0 < p < 1Þ o(u p ) = p up : Zur Wahrscheinlichkeit p gehöriges Quantil (obere Schranke) up u Die Tabelle enthält für spezielle Werte von p das jeweils zugehörige Quantil up (einseitige Abgrenzung nach oben). p up p up 0,90 1,282 0,1 /1,282 0,95 1,645 0,05 /1,645 0,975 1,960 0,025 /1,960 0,99 2,326 0,01 /2,326 0,995 2,576 0,005 /2,576 0,999 3,090 0,001 /3,090 Formeln: u1 / p ¼ / u p u p ¼ / u1 / p
Standardnormalverteilung (Quantile) 517 Formeln zur Berechnung von Quantilen (1) Einseitige Abgrenzung nach oben f(u) P(U ≤ c) = p PðU ) cÞ ¼ fðcÞ ¼ p fðcÞ ¼ p ! c ¼ u p c u Zahlenbeispiel: PðU ) cÞ ¼ fðcÞ ¼ 0;90 ! c ¼ u 0;90 ¼ 1;282 (2) Einseitige Abgrenzung nach unten f(u) PðU ( cÞ ¼ 1 / PðU ) cÞ ¼ P(U ≥ c) = p c ¼ 1 / fðcÞ ¼ p fðcÞ ¼ 1 / p ! c ¼ u 1 / p u Zahlenbeispiel: PðU ( cÞ ¼ 1 / PðU ) cÞ ¼ 1 / fðcÞ ¼ 0;90 fðcÞ ¼ 1 / 0;90 ¼ 0;10 ! c ¼ u 0;1 ¼ / 1;282 (3) Zweiseitige (symmetrische) Abgrenzung f(u) P(–c ≤ U ≤ c) = p Pð/ c ) U ) cÞ ¼ 2 . fðcÞ / 1 ¼ p fðcÞ ¼ –c c 1 ð1 þ pÞ ! c ¼ u ð1 þ pÞ=2 2 u Zahlenbeispiel: Pð/ c ) U ) cÞ ¼ 2 . fðcÞ / 1 ¼ 0;90 fðcÞ ¼ 1 ð1 þ 0;90Þ ¼ 0;95 ! c ¼ u 0;95 ¼ 1;645 2
518 Tabelle 3: Quantile der Chi-Quadrat-Verteilung Tabelle 3: Quantile der Chi-Quadrat-Verteilung f(z) F(z (p;f) ) = p z (p;f) z p: Vorgegebene Wahrscheinlichkeit ð0 < p < 1Þ f: Anzahl der Freiheitsgrade zðp; f Þ : Zur Wahrscheinlichkeit p gehöriges Quantil bei f Freiheitsgraden (obere Schranke) Die Tabelle enthält für spezielle Werte von p das jeweils zugehörige Quantil zðp; f Þ in Abhängigkeit vom Freiheitsgrad f (einseitige Abgrenzung nach oben). p f 0,005 0,01 0,025 0,05 0,10 0,90 0,95 0,975 0,99 0,995 1 2 3 4 5 0,000 0,01 0,07 0,21 0,41 0,000 0,020 0,115 0,297 0,554 0,001 0,051 0,216 0,484 0,831 0,004 0,103 0,352 0,711 1,15 0,016 0,211 0,584 1,064 1,16 2,71 4,61 6,25 7,78 9,24 3,84 5,99 7,81 9,49 11,07 5,02 7,38 9,35 11,14 12,83 6,63 9,21 11,35 13,28 15,09 7,88 10,60 12,84 14,86 16,75 6 7 8 9 10 0,68 0,99 1,34 1,73 2,16 0,872 1,24 1,65 2,09 2,56 1,24 1,69 2,18 2,70 3,25 1,64 2,17 2,73 3,33 3,94 2,20 2,83 3,49 4,17 4,87 10,64 12,02 13,36 14,68 15,99 12,59 14,06 15,51 16,92 18,31 14,45 16,01 17,53 19,02 20,48 16,81 18,48 20,09 21,67 23,21 18,55 20,28 21,96 23,59 25,19 11 12 13 14 15 2,60 3,07 3,57 4,07 4,60 3,05 3,57 4,11 4,66 5,23 3,82 4,40 5,01 5,63 6,26 4,57 5,23 5,89 6,57 7,26 5,58 6,30 7,04 7,79 8,55 17,28 18,55 19,81 21,06 22,31 19,67 21,03 22,36 23,68 25,00 21,92 23,34 24,74 26,12 27,49 24,73 26,22 27,69 29,14 30,58 26,76 28,30 29,82 31,32 32,80 16 17 18 19 20 5,14 5,70 6,26 6,84 7,43 5,81 6,41 7,01 7,63 8,26 6,91 7,56 8,23 8,91 9,59 7,96 8,67 9,39 10,12 10,85 9,31 10,09 10,86 11,65 12,44 23,54 24,77 25,99 27,20 28,41 26,30 27,59 28,87 30,14 31,41 28,85 30,19 31,53 32,85 34,17 32,00 33,41 34,81 36,19 37,57 34,27 35,72 37,16 38,58 40,00 22 24 26 28 30 8,6 9,9 11,2 12,5 13,8 9,5 10,9 12,2 13,6 15,0 11,0 12,4 13,8 15,3 16,8 12,3 13,8 15,4 16,9 18,5 14,0 15,7 17,3 18,9 20,6 30,8 33,2 35,6 37,9 40,3 33,9 36,4 38,9 41,3 43,8 36,8 39,4 41,9 44,5 47,0 40,3 43,0 45,6 48,3 50,9 42,8 45,6 48,3 51,0 53,7 40 50 60 70 80 20,7 28,0 35,5 43,3 51,2 22,2 29,7 37,5 45,4 53,5 24,4 32,4 40,5 48,8 57,2 26,5 34,8 43,2 51,7 60,4 29,1 37,7 46,5 55,3 64,3 51,8 63,2 74,4 85,5 96,6 55,8 67,5 79,1 90,5 101,9 59,3 71,4 83,3 95,0 106,6 63,7 76,2 88,4 100,4 112,3 66,8 79,5 92,0 104,2 116,3 90 100 59,2 67,3 61,8 70,1 65,6 74,2 69,1 77,9 73,3 82,4 107,6 118,5 113,1 124,3 118,1 129,6 124,1 135,8 128,3 140,2
Chi-Quadrat-Verteilung (Quantile) 519 Formeln zur Berechnung von Quantilen (1) Einseitige Abgrenzung nach oben f(z) P(Z ≤ c) = p PðZ ) cÞ ¼ FðcÞ ¼ p FðcÞ ¼ p ! c ¼ zð p; f Þ c z Zahlenbeispiel ( bei f ¼ 10 Freiheitsgraden): PðZ ) cÞ ¼ FðcÞ ¼ 0;90 (2) f ¼ 10 ! c ¼ z ð0;9; 10Þ ¼ 15;99 Zweiseitige (symmetrische) Abgrenzung f(z) 1 2 (1–p) P(c 1 ≤ Z ≤ c 2 ) = p 1 2 z c1 c2 PðZ ) c1 Þ ¼ Fðc1 Þ ¼ 1 ð1 / pÞ 2 Fðc1 Þ ¼ (1–p) 1 ð1 / pÞ ! c1 ¼ zðð1 / pÞ=2; f Þ 2 PðZ ( c2 Þ ¼ 1 / PðZ ) c2 Þ ¼ 1 / Fðc2 Þ ¼ Fðc2 Þ ¼ Pðc1 ) Z ) c2 Þ ¼ p 1 ð1 þ pÞ ! c2 ¼ zðð1 þ pÞ=2; f Þ 2 1 ð1 / pÞ 2 Zahlenbeispiel ( bei f ¼ 10 Freiheitsgraden): Pðc1 ) Z ) c2 Þ ¼ 0;90 1 PðZ ) c1 Þ ¼ Fðc1 Þ ¼ ð1 / 0;90Þ ¼ 0;05 2 f ¼ 10 Fðc1 Þ ¼ 0;05 ! c1 ¼ z ð0;05; 10Þ ¼ 3;94 PðZ ( c2 Þ ¼ 1 / PðZ ) c2 Þ ¼ 1 / Fðc2 Þ ¼ Fðc2 Þ ¼ 1 ð1 þ 0;90Þ ¼ 0;95 2 f ¼ 10 1 ð1 / 0;90Þ ¼ 0;05 2 ! c2 ¼ zð0;95; 10Þ ¼ 18;31
520 Tabelle 4: Quantile der t-Verteilung von „Student“ Tabelle 4: Quantile der t-Verteilung von „Student“ f(t) F(t (p;f) ) = p t (p;f) t p: Vorgegebene Wahrscheinlichkeit ð0 < p < 1Þ f: Anzahl der Freiheitsgrade tðp; f Þ : Zur Wahrscheinlichkeit p gehöriges Quantil bei f Freiheitsgraden (obere Schranke) Die Tabelle enthält für spezielle Werte von p das jeweils zugehörige Quantil tðp; f Þ in Abhängigkeit vom Freiheitsgrad f (einseitige Abgrenzung nach oben). p f 0,90 0,95 0,975 0,99 0,995 1 2 3 4 5 3,078 1,886 1,638 1,533 1,476 6,314 2,920 2,353 2,132 2,015 12,707 4,303 3,182 2,776 2,571 31,820 6,965 4,541 3,747 3,365 63,654 9,925 5,841 4,604 4,032 6 7 8 9 10 1,440 1,415 1,397 1,383 1,372 1,943 1,895 1,860 1,833 1,812 2,447 2,365 2,306 2,262 2,228 3,143 2,998 2,896 2,821 2,764 3,707 3,499 3,355 3,250 3,169 11 12 13 14 15 1,363 1,356 1,350 1,345 1,341 1,796 1,782 1,771 1,761 1,753 2,201 2,179 2,160 2,145 2,131 2,718 2,681 2,650 2,624 2,602 3,106 3,055 3,012 2,977 2,947 16 17 18 19 20 1,337 1,333 1,330 1,328 1,325 1,746 1,740 1,734 1,729 1,725 2,120 2,110 2,101 2,093 2,086 2,583 2,567 2,552 2,539 2,528 2,921 2,898 2,878 2,861 2,845 22 24 26 28 30 1,321 1,318 1,315 1,313 1,310 1,717 1,711 1,706 1,701 1,697 2,074 2,064 2,056 2,048 2,042 2,508 2,492 2,479 2,467 2,457 2,819 2,797 2,779 2,763 2,750 40 50 60 1,303 1,299 1,296 1,684 1,676 1,671 2,021 2,009 2,000 2,423 2,403 2,390 2,704 2,678 2,660 100 200 500 . 1,290 1,286 1,283 .. . 1,282 1,660 1,653 1,648 .. . 1,645 1,984 1,972 1,965 .. . 1,960 2,364 2,345 2,334 .. . 2,326 2,626 2,601 2,586 .. . 2,576 .. 1 Formeln: tð1 / p; f Þ ¼ / tð p; f Þ tð p; f Þ ¼ / tð1 / p; f Þ
t-Verteilung von „Student“ (Quantile) 521 Formeln zur Berechnung von Quantilen (1) Einseitige Abgrenzung nach oben f(t) PðT ) cÞ ¼ FðcÞ ¼ p P(T ≤ c) = p FðcÞ ¼ p ! c ¼ tð p; f Þ c t Zahlenbeispiel (bei f ¼ 10 Freiheitsgraden): f ¼ 10 ! c ¼ t ð0;90; 10Þ ¼ 1;372 PðT ) cÞ ¼ FðcÞ ¼ 0;90 (2) Einseitige Abgrenzung nach unten f(t) PðT ( cÞ ¼ 1 / PðT ) cÞ ¼ P(T ≥ c) = p c ¼ 1 / FðcÞ ¼ p FðcÞ ¼ 1 / p ! c ¼ tð1 / p; f Þ t Zahlenbeispiel (bei f ¼ 10 Freiheitsgraden): PðT ( cÞ ¼ 1 / PðT ) cÞ ¼ 1 / FðcÞ ¼ 0;90 FðcÞ ¼ 1 / 0;90 ¼ 0;10 (3) f ¼ 10 ! c ¼ t ð0;10; 10Þ ¼ / t ð0;90; 10Þ ¼ / 1;372 Zweiseitige (symmetrische) Abgrenzung f(t) P(–c ≤ T ≤ c) = p Pð/ c ) T ) cÞ ¼ 2 . FðcÞ / 1 ¼ p FðcÞ ¼ –c c 1 ð1 þ pÞ ! c ¼ tðð1 þ pÞ=2; f Þ 2 t Zahlenbeispiel (bei f ¼ 10 Freiheitsgraden): Pð/ c ) T ) cÞ ¼ 2 . FðcÞ / 1 ¼ 0;90 FðcÞ ¼ 1 ð1 þ 0;90Þ ¼ 0;95 2 f ¼ 10 ! c ¼ t ð0;95; 10Þ ¼ 1;812
Index A abgeschlossenes Intervall 8 abhängige Stichproben 460 –– Variable 67, 243 –– Veränderliche 67, 243 Abklingfunktion 105 Abklingkonstante 292, 294 f. Ableitung 130 ––, äußere 134 ––, höhere 131 ––, implizite 137 ––, innere 134 ––, logarithmische 136 ––, partielle 247 ff. ––, verallgemeinerte 328, 349 Ableitung der elementaren Funktionen (Tabelle) 132 –– der Umkehrfunktion 136 –– einer in der Parameterform dargestellten Funktion (Kurve) 137 –– einer in Polarkoordinaten dargestellten Kurve 138 –– einer Vektorfunktion 369 Ableitungsfunktion 130 Ableitungsregeln 133 ff. –– für Vektorfunktionen 369 f. Ableitungssätze der Fourier-Transformation 332 f. –– der Laplace-Transformation 348 ff. absolute Häufigkeit 407 –– –– eines Stichprobenwertes 437 absolut konvergente Reihe 178, 181 Abspaltung eines Linearfaktores 79 Abstand einer Geraden von einer Ebene 63 –– eines Punktes von einer Ebene 62 –– eines Punktes von einer Geraden 58, 77 –– zweier paralleler Ebenen 64 –– zweier paralleler Geraden 58 –– zweier windschiefer Geraden 59 Abszisse eines Punktes 41 Achsenabschnitte 76 f. Achsenabschnittsform einer Geraden 77 Addition komplexer Zahlen 231 –– von Brüchen 9 –– von Matrizen 203 –– von Vektoren 50, 198 –– von Zahlen 6 Additionssatz für beliebige Ereignisse 408 –– für Mittelwerte 430 f. –– für sich gegenseitig ausschließende Ereignisse 408 –– für Varianzen 430 f. Additionssätze für Linearkombinationen von Zufallsvariablen 430 Additionstheoreme der Areafunktionen 115 –– der Hyperbelfunktionen 239 –– der trigonometrischen Funktionen 95, 239 Adjunkte 206, 211 #hnlichkeitssatz der Fourier-Transformation 329 f. –– der Laplace-Transformation 346 #hnlichkeitstransformation 329, 346 Algebra, Fundamentalsatz 234 ––, lineare 198 ff. algebraische Form einer komplexen Zahl 228 –– Gleichungen n-ten Grades 17 ff. algebraisches Komplement 206, 211 Algorithmus, Gaußscher 218 f. allgemeine Binomische Reihe 186 –– Exponentialfunktion 104 –– Kosinusfunktion 98 –– Logarithmusfunktion 107 –– Lösung der homogenen linearen Differentialgleichung 1. Ordnung 274 –– Lösung der homogenen linearen Differentialgleichung 2. Ordnung 284f. –– Lösung der homogenen linearen Differentialgleichung n-ter Ordnung 297 –– Lösung einer Differentialgleichung 270 –– Sinusfunktion 98 allgemeines Kriterium für einen relativen Extremwert 143 Alternativhypothese 456 Amplitude 99 Amplitudendichte, spektrale 319 analytische Darstellung einer Funktion 67, 243
Sachwortververzeichnis Anfangsbedingungen 270 Anfangsglied einer Reihe 16 Anfangswerte 270 Anfangswertproblem 270 ––, lineares 360 ff. Anpassungstest 471 antiparallele Vektoren 47 Anwendungen der Differentialrechnung 138 ff. –– der Integralrechnung 168 ff. –– der Vektorrechnung 56 ff. aperiodischer Grenzfall 293 aperiodisches Verhalten 293 äquatoriales Flächenmoment 172 #quipotentialflächen 378 äquivalente Umformungen einer Gleichung 21 –– –– einer Ungleichung 25 –– –– eines linearen Gleichungssystems 218 Arbeit einer konstanten Kraft 56 –– einer ortsabhängigen Kraft 169 –– eines Kraftfeldes 396 Arbeitsintegral 169, 396 Arbeitspunkt 139 Archimedische Spirale 129 Areafunktionen 113 ff. –– mit imaginärem Argument 240 Areakosinus hyperbolicus 113 Areakotangens hyperbolicus 113 f. Areasinus hyperbolicus 113 Areatangens hyperbolicus 113 f. arithmetische Reihe 16 arithmetischer Mittelwert 305 arithmetisches Mittel 305 Arkusfunktionen 101 ff. –– mit imaginärem Argument 240 Arkuskosinusfunktion 102 Arkuskotangensfunktion 102 Arkussinusfunktion 101 Arkustangensfunktion 102 Astroide 126 Asymptoten einer gebrochenrationalen Funktion 88 –– einer Hyperbel 119, 121 Aufsuchen einer partikulären Lösung 275 Ausblenden einer Funktion 323 ff. Ausgleichsgerade 313 f. Ausgleichskurven 312 ff. 523 Ausgleichsparabel 315 Ausgleichsrechnung 312 ff. äußere Ableitung 134 –– Funktion 134 –– Integration 258 äußeres Integral 258, 260 –– Produkt 53 ff. Auswertung einer Messreihe 305 ff. axiales Flächenmoment 172 axialsymmetrisches Vektorfeld 379 B Basis 10, 12, 199 Basisfunktionen einer Differentialgleichung 284, 296 Basislösungen einer Differentialgleichung 284, 296 Basisvektoren 48, 199 Baumdiagramm 410 Bayes’sche Formel 411 bedingte Wahrscheinlichkeit 409 Beobachtungsfehler 304 Berechnung der Fourier-Koeffizienten 190, 192, 194 –– eines bestimmten Integrals 148 Bereich, einfachzusammenhängender 395 f. Bereichsintegral, 2-dimensionales 257 ––, 3-dimensionales 263 Bernoulli-de l’Hospitalsche Regel 73 Bernoulli-Experiment 417 Beschleunigung einer geradlinigen Bewegung 138 Beschleunigungsvektor 370 bestimmt divergente Reihe 178 bestimmtes Integral 147ff. Betrag einer komplexen Zahl 228 –– einer reellen Zahl 6 –– eines Vektors 49, 199 Beziehungen zwischen den Areafunktionen 114 f. –– zwischen den Arkusfunktionen 103 –– zwischen den Hyperbelfunktionen 109 ff. –– zwischen den trigonometrischen Funktionen 94 ff. Bildbereich 317, 344 Bildfunktion 316, 344 Bildungsgesetz einer Reihe 16
524 binärer Logarithmus 13 binäres System 7 Binärlogarithmus 108 Binomialkoeffizient 14 Binomialverteilung 417 ff. binomische Formeln 15 binomischer Lehrsatz 14 f. bi-quadratische Gleichungen 20 Bogenlänge einer ebenen Kurve 173, 371 –– einer Kurve 371 –– einer Raumkurve 371 Bogenmaß 91 Breitenkoordinate 45, 390 Brennpunkt einer Parabel 122 Brennpunkte einer Ellipse 117 –– einer Hyperbel 119 Brennweite einer Ellipse 117 –– einer Hyperbel 119 –– einer Parabel 122 Briggscher Logarithmus 13, 108 Bruch 8 Bruchrechnung 8 ff. C Cardanische Lösungsformel 19 cartesisches Blatt 128 charakteristische Gleichung einer Differentialgleichung 285, 297 –– –– einer Matrix 226 charakteristische Matrix 225 charakteristisches Polynom einer Matrix 226 Chi-Quadrat-Test 471 ff. Chi-Quadrat-Verteilung 432 f. Cramersche Regel 221 D Dämpfungsfaktor 292, 294 f. Dämpfungssatz der Fourier-Transformation 331 –– der Laplace-Transformation 348 Darstellung einer Funktion als Fläche im Raum 244 Darstellungsformen einer Funktion 67 f., 243 f. –– einer komplexen Zahl 228 ff. Definitionsbereich einer Funktion 67, 243 Definitionslücke 87 Sachwortverzeichnis dekadischer Logarithmus 13, 108 dekadisches System 7 Deltafunktion 326f. de Morgansche Regeln 407 Determinante, dreireihige 210 ––, gestürzte 212 ––, n-reihige 211 ––, Wronski-Determinante 284, 296 ––, zweireihige 209 Determinante einer komplexen Matrix 223 –– einer reellen Matrix 209, 211 Determinanten 209 ff. ––, elementare Umformungen 214 ––, Multiplikationstheorem 213 ––, Rechenregeln 212 f. Dezimalbruch 4 Dezimalsystem 7 Dezimalzahl 4 d-Funktion 326 f. Diagonalmatrix 202, 227 Dichtefunktion 414 –– der Standardnormalverteilung 424 –– einer Chi-Quadrat-Verteilung 432 –– einer Exponentialverteilung 427 –– einer Normalverteilung 423 –– einer t-Verteilung 434 Differential einer Funktion 131 ––, totales 251 f. ––, vollständiges 251 f. Differentialgleichung 270 ––, allgemeine Lösung 270 ––, Lösung 270 ––, partikuläre Lösung 270 ––, singuläre Lösung 270 ––, spezielle Lösung 270 Differentialgleichung einer elektrischen Schwingung 295 –– einer erzwungenen Schwingung 294 –– einer freien gedämpften Schwingung 292 –– einer freien ungedämpften Schwingung 291 Differentialgleichungen 270 ff. –– 1. Ordnung 271 ff. –– 1. Ordnung mit trennbaren Variablen 271 –– 2. Ordnung 283 ff. –– n-ter Ordnung 270, 296 ff. Differentialoperator 131 ––, partieller 248
Sachwortververzeichnis Differentialquotient 130 f. ––, partieller 248 Differentialrechnung 130 ff. ––, Anwendungen 138 ff. Differentiation, gewöhnliche 130 f. ––, implizite 137 ––, logarithmische 136 ––, partielle 247 f. Differentiation einer Vektorfunktion 369 –– eines Vektors nach einem Parameter 369 f. –– nach einem Parameter 250 Differentiationssätze der Fourier-Transformation 332 f. –– der Laplace-Transformation 348 ff. Differenzenquotient 130 Differenzenschema 84 Differenzentest 460 ff. –– bei bekannten Varianzen 462 ff. –– bei gleicher (aber unbekannter) Varianz 464 f. –– für Mittelwerte bei abhängigen Stichproben 461 f. –– für Mittelwerte bei unabhängigen Stichproben 462 ff. Differenzierbarkeit einer Funktion 130 f. Differenzmenge 2 Differenzvektor 50 Diracsche Deltafunktion 326 f. Dirac-Stoß 326 f. diskrete Verteilung 413 diskrete Wahrscheinlichkeitsverteilungen 417 ff. –– ––, Approximationen 422 diskrete Zufallsvariable 412 Diskriminante 18 divergente Folge 71 –– Reihe 178 Divergenz eines Vektorfeldes 382 –– –– ––, Rechenregeln 382 Divergenz in kartesischen Koordinaten 382 –– in Kugelkoordinaten 392 –– in Polarkoordinaten 387 –– in Zylinderkoordinaten 389 Dividend 6 dividierte Differenzen 85 Division komplexer Zahlen 232 f. –– von Brüchen 10 –– von Zahlen 6 525 Divisor 6 Doppelbruch 10 Doppelintegral 257 –– in kartesischen Koordinaten 258 f. –– in Polarkoordinaten 260 Doppelintegrale 257 ff. doppelte Nullstelle 68 Drehsinn eines Winkels 92 Drehstreckung 232 Drehung eines kartesischen Koordinatensystems 43 dreidimensionales Bereichsintegral 263 Dreieck 28 ff. ––, gleichschenkliges 29 ––, gleichseitiges 30 ––, Inkreis 29 ––, rechtwinkliges 29 ––, Umkreis 29 Dreiecksimpuls 357 Dreieckskurve 195 f., 356 Dreiecksmatrix 202, 227 Dreiecksungleichung 6 Dreifachintegral 263 –– in kartesischen Koordinaten 264 f. –– in Kugelkoordinaten 266 f. –– in Zylinderkoordinaten 266 Dreifachintegrale 263 ff. Drei-Punkte-Form einer Ebene 61 dreireihige Determinante 210 dreiseitige Pyramide 35 Dualitätsprinzip der Fourier-Transformation 335 Dualsystem 7 Durchschnitt von Ereignissen 406 –– von Mengen 2 E ebene Kurven 368 ff. Ebene 245 ––, Abstand paralleler Ebenen 64 ––, Abstand von einem Punkt 62 ––, Abstand von einer Geraden 63 ––, Determinantenschreibweise 62 ––, Drei-Punkte-Form 61 ––, Koordinatendarstellung 62 ––, Normalenvektor 62 ––, Parameterdarstellung 60 f. ––, Punkt-Richtungs-Form 60 ––, Richtungsvektoren 60
526 ––, Schnittgerade zweier Ebenen 66 ––, Schnittpunkt mit einer Geraden 65 ––, Schnittwinkel mit einer Geraden 65 ––, Schnittwinkel zweier Ebenen 66 ––, vektorielle Darstellung 60 ff. Ebene senkrecht zu einem Vektor 62 ebenes Koordinatensystem 41 f. –– Vektorfeld 378 echt gebrochenrationale Funktion 86 e-Funktion 104, 239 Eigenkreisfrequenz 292, 294 f. Eigenvektoren einer quadratischen Matrix 225 f. –– spezieller n-reihiger Matrizen 227 Eigenwerte einer quadratischen Matrix 225 f. –– spezieller n-reihiger Matrizen 227 Eigenwertproblem 225 f. einfachzusammenhängender Bereich 395 Einheitskreis 92 Einheitsmatrix 202 Einheitssprung 323 Einheitsvektor 46, 48, 199 Einheitswurzeln 235 Einschwingphase 294 Einweggleichrichtung 197, 358 elektrische Schwingungen in einem Reihenschwingkreis 295 f. elementare Umformungen einer Matrix 207 –– –– einer n-reihigen Determinante 214 Elementarereignis 405 Elemente einer Determinante 209 –– einer Matrix 200 –– einer Menge 1 Ellipse 33, 117 f. ––, Brennpunkte 117 ––, Gleichung in Polarkoordinaten 118 ––, große Achse 117 ––, Hauptachse 117 ––, Hauptform 117 ––, kleine Achse 117 ––, Mittelpunktsgleichung 117 ––, Nebenachse 117 ––, Parameterdarstellung 118 ––, Ursprungsgleichung 117 Ellipsoid 38, 247 elliptische Krümmung 39 empirische Varianz 443 Sachwortverzeichnis empirischer Wahrscheinlichkeitswert 408 Endglied einer Reihe 16 endliche Intervalle 8 –– Menge 1 –– Reihe 16 Epizykloide 124 f. Ereignis 405 ––, komplementäres 406 ––, sicheres 407 ––, zusammengesetztes 406 Ereignisbaum 410 Ereignisfeld 405 Ereignisraum 405 Ereignisse, Additionssatz 408 ––, Durchschnitt 406 ––, Multplikationssatz 409 ––, Produkt 406 ––, stochastisch unabhängige 410 ––, Summe 406 ––, Vereinigung 406 ––, Verknüpfungen 406 Ergebnismenge eines Zufallsexperiments 405 Ergiebigkeit des Feldvektors 397 Erwartungswert 304 –– einer Funktion 416 –– einer Zufallsvariablen 415 Erweitern eines Bruches 9 erweiterte Koeffizientenmatrix 215 erzwungene Schwingung 294 f. Euklid, Satz des Euklid 27 Euler, Streckenzugverfahren 277 f. Eulersche Formeln 230, 239 –– Zahl 104 Euler-Venn-Diagramm 406 Evolute 142 Evolvente 142 exakte Differentialgleichung 1. Ordnung 273 explizite Funktion 67, 243 Exponent 10 Exponentialansatz 297 Exponentialform einer komplexen Zahl 229 Exponentialfunktionen 104 ff., 239 Exponentialverteilung 427 f. exponentielle Fourier-Transformation 317 –– ––, Tabelle 338 f. Extremwertaufgabe mit Nebenbedingungen 255 f. Extremwerte, relative 142 f., 254 f.
Sachwortververzeichnis F Faktor 6 ––, integrierender 273 Faktorregel der Differentialrechnung 133 –– der Integralrechnung 149 Falk-Schema 204 Faltung 334, 352 ––, einseitige 352 ––, zweiseitige 334 Faltungsintegral der Fourier-Transformation 334 –– der Laplace-Transformation 352 Faltungsprodukt der Fourier-Transformation 334 –– der Laplace-Transformation 352 Faltungssatz der Fourier-Transformation 334 f. –– der Laplace-Transformation 352 Fass 39 Feder-Masse-Schwinger 291 Federpendel 291 Fehler 1. Art 449 ––, größtmöglicher 310 ––, maximaler 310 Fehlerintegral, Gaußsches 425 Fehlerfortpflanzungsgesetz, Gaußsches 308 ff. ––, lineares 310 f. Fehlerrechnung 304 ff. Feldlinien 379 Flächen im Raum 374 ff. Flächendifferential 258 Flächenelement 258, 376 ––, orientiertes 397 Flächenelement auf dem Zylindermantel 388 –– auf der Kugeloberfläche 391 Flächenfunktion 150 flächenhafter Integrationsbereich 258 Flächeninhalt 170 f., 261 Flächenintegral eines Vektorfeldes 397 Flächenkurve 375 Flächenmoment, äquatoriales 172 ––, axiales 172 ––, polares 172 Flächenmoment 2. Grades 172, 262 f. Flächennormale 375 Flächenparameter 374 Flächenträgheitsmomente 172, 262 f. 527 Fluss eines Feldvektors 397 –– eines homogenen Vektorfeldes 398 –– eines Vektorfeldes durch eine orientierte Fläche 397 –– eines Zentralfeldes 398 –– eines zylindersymmetrischen Vektorfeldes 398 Flussintegral des Vektorfeldes 397 Folge, divergente 71 ––, Grenzwert 71 ––, konvergente 71 ––, Zahlenfolge 71 Formel von Moivre 112, 234 Formeln für Mehrfachprodukte von Vektoren 56 Fourier-Integral 316 Fourier-Koeffizienten 190, 192, 194 Fourier-Kosinus-Transformation 321 ––, Tabelle 342 f. Fourier-Kosinus-Transformierte 321 Fourier-Reihen 190 ff. ––, Tabelle 195 ff. Fourier-Sinus-Transformation 321 ––, Tabelle 340 f. Fourier-Sinus-Transformierte 321 Fourier-Transformationen 316 ff. ––, exponentielle 317 ––, exponentielle (Tabelle) 338 ff. ––, Fourier-Kosinus-Transformation 321 ––, Fourier-Kosinus-Transformation (Tabelle) 342 f. ––, Fourier-Sinus-Transformation 321 ––, Fourier-Sinus-Transformation (Tabelle) 340 f. ––, inverse 317 ––, spezielle 321 f. ––, Tabellen 338 ff. Fourier-Transformationsoperator 316 Fourier-Transformierte 316 ––, inverse 317 ––, Polardarstellung 319 ––, verallgemeinerte 328 Fourier-Transformierte des Faltungsproduktes 335 –– einer Linearkombination 329 Fourier-Zerlegung einer nichtsinusförmigen Schwingung 193 f. freie gedämpfte Schwingung 292 f. –– ungedämpfte Schwingung 291
528 freier Vektor 46 Freiheitsgrad 432, 434 Frequenz 99 Frequenzgang 294 Frequenzspektrum 319 Frequenzverschiebungssatz der FourierTransformation 331 Fundamentalbasis einer Differentialgleichung 284, 296 Fundamentalsatz der Algebra 234 –– der Differential- und Integralrechnung 150 Funktion 67, 243 ––, Abklingfunktion 105 ––, analytische Darstellung 67, 243 ––, Areafunktionen 113 ff. ––, Areakosinus hyperbolicus 113 ––, Areakotangens hyperbolicus 113 f. ––, Areasinus hyperbolicus 113 ––, Areatangens hyperbolicus 113 f. ––, Arkusfunktionen 101 ff. ––, Arkuskosinusfunktion 102 ––, Arkuskotangensfunktion 102 f. ––, Arkussinusfunktion 101 f. ––, Arkustangensfunktion 102 f. ––, äußere 134 ––, Darstellung als Fläche im Raum 244 ––, Darstellungsformen 67 f., 243 f. ––, Definitionsbereich 67, 243 ––, Deltafunktion 326 f. ––, d-Funktion 326 f. ––, differenzierbare 130 f. ––, Diracsche Deltafunktion 326 f. ––, e-Funktion 104 ––, echt gebrochenrationale 86 ––, explizite 67, 243 ––, Exponentialfunktionen 104 ff. ––, Flächenfunktion 150 ––, Gammafunktion 433 ––, ganzrationale 76 ff. ––, Gaußfunktion 106 ––, gebrochenrationale 86 ff. ––, gerade 69 ––, Graph 68 ––, graphische Darstellung 68, 244 ––, Grenzwert 72 ––, Heaviside-Funktion 323 ––, Hyperbelfunktionen 108 ff. ––, implizite 67, 243 ––, Impulsfunktion 326 f. Sachwortverzeichnis ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, ––, innere 134 Integrandfunktion 150 inverse 70 komplexwertige 236 konstante 76 Kosinusfunktion 93 Kosinus hyperbolicus 108 Kotangensfunktion 94 Kotangens hyperbolicus 109 lineare 76 ff. linearisierte 139, 253 f. Linearisierung 139, 253 f. Logarithmusfunktionen 107 f. Mittelwerte 169 monotone 69 Näherungspolynome 188 f. Nullstellen 68 Parameterdarstellung 67 periodische 70 Polynomfunktionen 76 ff. Potenzfunktionen 88 ff. punktsymmetrische 69 quadratische 78 ff. Sättigungsfunktion 105 f. Schaubild 68 Sigmafunktion 323 Sinusfunktion 93 Sinus hyperbolicus 108 s-Funktion 323 spiegelsymmetrische 69 Sprungfunktion 323 Stammfunktion 148, 150 stetig differenzierbare 130 stetige 74 Stetigkeit 74 Symmetrie 69 Tangensfunktion 94 Tangens hyperbolicus 109 trigonometrische 91 ff. Umkehrfunktion 70 unecht gebrochenrationale 86 ungerade 69 verallgemeinerte 326, 349 verkettete 134 Wachstumsfunktion 106 Wertebereich 67, 243 Wertevorrat 67, 243 Wurzelfunktionen 90 zusammengesetzte 134
Sachwortververzeichnis Funktionen 67 ff., 243 ff. Funktionsgraph 68 Funktionskurve 68 Funktionswert 67, 243 G Gamma-Funktion 433 ganze Zahlen 4 ganzrationale Funktionen 76 ff. Gauß-Funktion 106 Gauß-Jordan-Verfahren 206 Gaußsche Glockenkurve 106, 423 f. –– Normalverteilung 304 f., 423 ff. –– Zahlenebene 228 Gaußscher Algorithmus 218 f. Gaußscher Integralsatz 400 f. –– –– im Raum 400 –– –– in der Ebene 401 Gaußsches Fehlerfortpflanzungsgesetz 308 ff. –– Fehlerintegral 425 –– Prinzip der kleinsten Quadrate 312 gebrochenrationale Funktionen 86 ff. –– ––, Asymptote im Unendlichen 88 –– ––, Nullstellen 87 –– ––, Pole 87 –– ––, Unendlichkeitsstellen 87 gebundener Vektor 46 gedämpfte Kosinusschwingung 359 –– Sinusschwingung 358 Gegenvektor 47 gekoppelte Differentialgleichungen 300 gemeinsame Verteilung zweier Zufallsvariablen 428 gemischtes Produkt 55 geometrische Reihe 16, 181 gerade Funktion 69 Gerade 76 ––, Abstand paralleler Geraden 58 ––, Abstand von einem Punkt 58, 77 ––, Abstand von einer Ebene 63 ––, Abstand windschiefer Geraden 59 ––, Achsenabschnitte 76 f. ––, Achsenabschnittsform 77 ––, Determinantenschreibweise 57 ––, Hauptform 76 ––, Hessesche Normalform 77 ––, Parameterdarstellung 57 529 ––, Punkt-Richtungs-Form 57 ––, Punkt-Steigungs-Form 76 ––, Richtungsvektor 57 ––, Schnittpunkt mit einer Ebene 65 ––, Schnittpunkt zweier Geraden 60 ––, Schnittwinkel mit einer Ebene 65 ––, Schnittwinkel zweier Geraden 60, 78 ––, Steigung 76 ––, Steigungswinkel 76 ––, vektorielle Darstellung 57 ff. ––, Zwei-Punkte-Form 57, 77 Geraden 57 ff., 76 ff. ––, parallele 58 ––, windschiefe 59 gerader Kreiskegel 36 –– Kreiskegelstumpf 37 –– Kreiszylinder 36 gerades Prisma 34 Geschwindigkeit einer geradlinigen Bewegung 138 Geschwindigkeitsvektor 370 gestaffeltes lineares Gleichungssystem 218 gewöhnliche Zykloide 124 Gleichheit von Mengen 1 –– von Vektoren 47 –– zweier komplexer Zahlen 229 gleichschenkliges Dreieck 29 gleichseitige Hyperbel 121 –– Pyramide 34 gleichseitiges Dreieck 30 Gleichung, algebraische 17 ff. ––, bi-quadratische 20 ––, kubische 18 ff. ––, lineare 18 ––, quadratische 18 ––, trigonometrische 22 ––, Wurzelgleichung 21 Gleichung einer Ellipse in Polarkoordinaten 118 –– einer gedrehten Hyperbel 121 –– einer Hyperbel in Polarkoordinaten 120 –– einer Parabel in Polarkoordinaten 123 –– eines Kegelschnittes 115 –– eines Kreises in Polarkoordinaten 116 Gleichungen mit einer Unbekannten 17 ff. Gleichungssysteme, lineare 215 ff. Glockenkurve, Gaußsche 423 f. Gradient eines Skalarfeldes 380 –– –– ––, Rechenregeln 381
530 Gradient in kartesischen Koordinaten 380 –– in Kugelkoordinaten 392 –– in Polarkoordinaten 386 –– in Zylinderkoordinaten 389 Gradientenfeld 384 Gradmaß 91 graphische Darstellung einer Funktion 68, 244 graphisches Lösungsverfahren für Gleichungen 22 Grenzwert einer Folge 71 Grenzwert einer Funktion 72 –– –– ––, Rechenregeln 72 f. Grenzwertregel von Bernoulli und l’Hospital 73 Grenzwertsätze der Laplace-Transformation 353 große Achse einer Ellipse 117 –– –– einer Hyperbel 119 größter gemeinsamer Teiler 3 größtmöglicher Fehler 310 Grundgesamtheit 436 Grundintegrale (Tabelle) 152 Grundrechenarten 6 –– für komplexe Zahlen 231 ff. Grundzahl 10 gruppierte Stichprobe 439 –– ––, Häufigkeitsfunktion 440 –– ––, Histogramm 440 –– ––, Kennwerte 445 –– ––, Stabdiagramm 440 –– ––, Staffelbild 440 –– ––, Treppenfunktion 441 –– ––, Verteilungsfunktion 441 –– ––, Verteilungstabelle 440 Guldinsche Regeln 40 f. H halboffenes Intervall 8 harmonische Schwingung 99 f., 240 Häufigkeit, absolute 407, 437 ––, relative 407, 437 Häufigkeitsfunktion einer gruppierten Stichprobe 440 –– einer Stichprobe 437 Häufigkeitsverteilung einer Stichprobe 437 Hauptachse einer Ellipse 117 Hauptdiagonale einer Determinante 209 –– einer Matrix 201 Sachwortverzeichnis Hauptdiagonalprodukt 210 Hauptform einer Ellipse 117 –– einer Geraden 76 –– einer Hyperbel 119 –– einer Parabel 78, 122 –– eines Kreises 116 Hauptnenner 9 Hauptnormaleneinheitsvektor 372 Hauptwert des natürlichen Logarithmus 236 –– eines Winkels 42, 229 Heaviside-Funktion 323 hebbare Lücke 75 hermitesche Matrix 224, 227 Herzkurve 126 Hessesche Normalform einer Geraden 77 Histogramm 440 Hochpunkt 142 Hochzahl 10 Höhenkoordinate 44, 387 Höhenliniendiagramm 244 Höhensatz 26 höhere Ableitungen 131 –– ––, partielle 249 homogenes lineares Gleichungssystem 215 –– Vektorfeld 379 Horner-Schema 80 Hüllenintegral 397 Hyperbel 121 ff. ––, Asymptoten 119, 121 ––, Brennpunkte 119 ––, gedrehte 121 ––, gleichseitige 121 ––, Gleichung in Polarkoordinaten 120 ––, große Achse 119 ––, Hauptform 119 ––, imaginäre Achse 119 ––, kleine Achse 119 ––, Mittelpunktsgleichung 119 ––, Parameterdarstellung 121 ––, rechtwinklige 121 ––, reelle Achse 119 ––, Scheitelpunkte 119 ––, Ursprungsgleichung 119 Hyperbelfunktionen 108 ff., 233, 238 hyperbolischer Pythagoras 109 hypergeometrische Verteilung 419 f. Hypothese 456 ––, Alternativhypothese 456
Sachwortververzeichnis ––, Nullhypothese 456 ––, statistische 456 Hypozykloide 125 I imaginäre Achse 228 –– –– einer Hyperbel 119 imaginäre Einheit 228 –– Zahl 228 Imaginärteil einer komplexen Matrix 222 –– einer komplexen Zahl 228 implizite Differentiation 137 –– –– unter Verwendung der Kettenregel 137 –– –– unter Verwendung partieller Ableitungen 137 implizite Funktion 67, 243 Impulsfunktion 326 f. inhomogenes lineares Gleichungssystem 215 Inkreis eines Dreiecks 29 innere Ableitung 134 –– Funktion 134 –– Integration 258 inneres Integral 258, 260 –– Produkt 51 f. Integrabilitätsbedingung 273 –– für ein ebenes Vektorfeld 394 –– für ein räumliches Vektorfeld 395 Integral 147 ff. ––, Arbeitsintegral 169, 396 ––, äußeres 258, 260 ––, bestimmtes 147 ff. ––, Doppelintegral 257 ––, Dreifachintegral 263 ––, Flächenintegral 397 ––, Fourier-Integral 316 ––, Hüllenintegral 397 ––, inneres 258, 260 ––, Laplace-Integral 344 ––, Mehrfachintegral 257 ff. ––, Oberflächenintegral 397 ––, unbestimmtes 150 ff. ––, uneigentliches 167 f. Integralrechnung 147 ff. Integralsatz, Gaußscher 400 f. ––, Stokes’scher 401 Integrationssätze der Fourier-Transformation 334 –– der Laplace-Transformation 350 f. 531 Integraltafel 476 Integrand 148, 258, 264 Integrandfunktion 148, 258, 264 Integration, bestimmte 147 ff. ––, partielle 156 ––, Produktintegration 156 ––, unbestimmte 151 Integration der Bewegungsgleichung 168 –– durch Potenzreihenentwicklung des Integranden 161 –– durch Substitution 153 ff. –– einer gebrochenrationalen Funktion durch Partialbruchzerlegung des Integranden 157 ff. –– einer homogenen linearen Differentialgleichung 1. Ordnung 274 –– einer homogenen linearen Differentialgleichung 2. Ordnung 284 f. –– einer homogenen linearen Differentialgleichung n-ter Ordnung 296 f. –– einer inhomogenen linearen Differentialgleichung 1. Ordnung 274 f. –– einer inhomogenen linearen Differentialgleichung 2. Ordnung 285 f. –– einer inhomogenen linearen Differentialgleichung n-ter Ordnung 298 Integrationsgrenzen 148 Integrationsmethoden 153 ff. Integrationsregeln 149 Integrationsvariable 148, 258, 264 integrierender Faktor 273 Interpolationsformel von Lagrange 82 f. –– von Newton 84 f. Interpolationspolynome 82 ff. Intervall 8 ––, abgeschlossenes 8 ––, endliches 8 ––, halboffenes 8 ––, offenes 8 ––, unendliches 8 Intervallschätzungen 446, 449 ff. inverse Fourier-Tranformation 317 –– Fourier-Transformierte 317 –– Funktion 70 –– Laplace-Transformation 345 –– Laplace-Transformierte 345 –– Matrix 205 f. inverser Vektor 47 Inversion einer komplexen Zahl 237
532 –– einer Ortskurve 237 Inversionsregeln für Ortskurven 237 irrationale Zahl 4 Irrtumswahrscheinlichkeit 449 K Kalotte 38 Kardioide 126 kartesische Form einer komplexen Zahl 228 –– Koordinaten 41, 44 kartesischer Normalbereich 258, 264 Kathetensatz 27 Kegelschnitte 115 ff. Kehrmatrix 205 Kehrwert einer Zahl 8 Keil 36 Kennkreisfrequenz 292, 295 Kennwerte der Standardnormalverteilung 424 –– einer Binomialverteilung 418 –– einer Chi-Quadrat-Verteilung 432 –– einer Exponentialverteilung 427 –– einer hypergeometrischen Verteilung 420 –– einer Normalverteilung 423 –– einer Poisson-Verteilung 421 –– einer Stichprobe 442 f. –– einer t-Verteilung 434 –– einer Verteilung 415 ff. Kettenlinie 106 Kettenregel 134 f. ––, verallgemeinerte 250 Kippschwingung 196, 357 Klasse 439 Klassenhäufigkeit 439 Klassenmitte 439 Kleeblatt 128 kleine Achse einer Ellipse 117 –– –– einer Hyperbel 119 kleinstes gemeinsames Vielfaches 3 Koeffizientenmatrix 215, 300 kollineare Vektoren 47, 55 Kombinationen 404 –– mit Wiederholung 404 –– ohne Wiederholung 404 Kombinatorik 403 ff. komplanare Vektoren 56 komplementäres Ereignis 406 Sachwortverzeichnis komplexe Amplitude 240 –– Funktionen 238 ff. komplexe Matrix 222 –– ––, Determinante 223 –– ––, Imaginärteil 222 –– ––, Realteil 222 –– ––, Rechenregeln 223 komplexe Zahlen 228 ff. –– ––, algebraische Form 228 –– ––, Betrag 228 –– ––, Darstellungsformen 228 ff. –– ––, Exponentialform 229 –– ––, Grundrechenarten 231 ff. –– ––, Imaginärteil 228 –– ––, Inversion 237 –– ––, kartesische Form 228 –– ––, Phase 229 –– ––, Polarformen 229 –– ––, Realteil 228 –– ––, Rechenregeln 231 f. –– ––, trigonometrische Form 229 komplexer Zeiger 240 komplexwertige Funktion 236 Komponentendarstellung eines Vektors 48, 199 Konfidenzgrenzen 449 Konfidenzintervalle 449 ff. Konfidenzniveau 449 Konjugation 223 konjugiert komplexe Matrix 223 –– komplexe Zahl 229 –– transponierte Matrix 224 konkave Krümmung 140 konservatives Vektorfeld 395 f. konstante Funktion 76 kontinuierliches Spektrum 318 konvergente Folge 71 –– Reihe 178, 181 Konvergenzbereich einer Potenzreihe 183 Konvergrenzkriterien für unendliche Reihen 179 ff. Konvergenzradius einer Potenzreihe 183 konvexe Krümmung 140 Koordinaten, kartesische 41, 44 ––, Kugelkoordinaten 45 ––, orthogonale 386, 388, 390 ––, Polarkoordinaten 42 ––, rechtwinklige 41, 44 ––, Zylinderkoordinaten 44
Sachwortververzeichnis Koordinatendarstellung einer Ebene 62 Koordinatenebenen 245 Koordinatenflächen in Kugelkoordinaten 390 –– in Zylinderkoordinaten 388 Koordinatenlinien einer Fläche 374 –– in einem Polarkoordinatensystem 386 –– in Kugelkoordinaten 390 –– in Zylinderkoordinaten 388 Koordinatensysteme 41 ff. ––, ebene 41 f. ––, krummlinige 386 ––, räumliche 44 f. Koordinatentransformationen 42 f. Korrelationskoeffizient 314 korrelierte Stichproben 460 Korrespondenz 316, 344 Kosinus hyperbolicus 108 Kosinusfunktion 93, 359 ––, allgemeine 98 Kosinussatz 28 Kosinusschwingung 99, 359 ––, gedämpfte 359 Kotangens hyperbolicus 109 Kotangensfunktion 94 Kreis 32, 115 f. ––, Gleichung in Polarkoordinaten 116 ––, Hauptform 116 ––, Mittelpunktsgleichung 116 ––, Parameterdarstellung 116 ––, Ursprungsgleichung 116 Kreisabschnitt 32 Kreisausschnitt 32 Kreisfrequenz 99 Kreiskegel 246 ––, gerader 36 Kreiskegelstumpf, gerader 37 Kreisring 33 Kreissegment 32 Kreissektor 32 Kreiszylinder 247 ––, gerader 36 Kreuzprodukt 53 Kriechfall 293 Kronecker-Symbol 199 krummliniges Koordinatensystem 386 Krümmung, elliptische 39 ––, konkave 140 ––, konvexe 140 ––, Linkskrümmung 140 f. 533 ––, parabolische 39 ––, Rechtskrümmung 140 f. ––, sphärische 39 Krümmung einer Kurve 140 ff., 372 f. –– einer Raumkurve 372 Krümmungskreis 141 Krümmungsmittelpunkt 141 Krümmungsradius 141, 372 Kubikwurzel 11 kubische Gleichung 18 ff. Kugel 37, 246 Kugelabschnitt 38 Kugelausschnitt 37 Kugelkappe 38 Kugelkoordinaten 45, 390 Kugelschicht 38 Kugelsegment 38 Kugelsektor 37 kugelsymmetrisches Vektorfeld 379 Kugelzone 38 Kurve 67 ff., 368 ff. ––, Bogenlänge 173 ––, ebene 368 ff. ––, räumliche 368 ff. ––, vektorielle Darstellung 368 Kurvendiskussion 145 f. Kurvengleichung in Polarkoordinaten 68 Kurvenintegral 392 ff. –– eines räumlichen Vektorfeldes 394 –– längs einer geschlossenen Linie 393 Kurvenkrümmung 140 f. Kürzen eines Bruches 9 L Lagrange, Interpolationsformel 82 f. ––, Koeffizientenfunktionen 82 ––, Restglied 184 Lagrangesche Koeffizientenfunktion 82 Lagrangescher Multiplikator 255 Lagrangesches Multiplikatorverfahren 255 f. Längenkoordinate 45, 390 Laplace-Experiment 408 Laplace-Integral 344 Laplace-Operator 385 –– in Kugelkoordinaten 392 –– in Polarkoordinaten 386 –– in Zylinderkoordinaten 389 Laplacesche Differentialgleichung 385 Laplacescher Entwicklungssatz 212
534 Laplace-Transformationen 344 ff. Laplace-Transformationsoperator 344 Laplace-Transformierte 344 –– des Faltungsproduktes 352 –– einer Linearkombination 345 –– einer periodischen Funktion 354 –– spezieller Funktionen (Impulse) 355 ff. leere Menge 1 Leibnizsche Sektorformel 171 Leibnizsches Konvergenzkriterium für alternierende Reihen 181 Leitlinie einer Parabel 122 Lemniskate 127 Linearkombinationen von Zufallsvariablen 430 linear abhängige Vektoren 221 f. –– unabhängige Vektoren 221 f. lineare Algebra 198 ff. lineare Differentialgleichungen 1. Ordnung 274 ff. –– –– 1. Ordnung mit konstanten Koeffizienten 275 f., 336, 361 –– –– 2. Ordnung mit konstanten Koeffizienten 284 ff., 337, 362 –– –– n-ter Ordnung mit konstanten Koeffizienten 296 ff. lineare Funktionen 76 f. –– Gleichungen 18 –– Gleichungssysteme 215 ff. –– Unabhängigkeit von Vektoren 221 f. linearer Mittelwert einer Funktion 169 lineares Anfangswertproblem 360 ff. –– Fehlerfortpflanzungsgesetz 310 f. lineares Gleichungssystem 215 –– ––, äquivalente Umformungen 218 –– ––, homogenes 215 –– ––, inhomogenes 215 –– ––, quadratisches 215 Linearfaktoren 79 f. Linearisierung einer Funktion 139, 253 f. Linearitätssatz der Fourier-Transformation 329 –– der Laplace-Transformation 345 Linien gleicher Höhe 244 Linienelement in Kugelkoordinaten 391 –– in Zylinderkoordinaten 388 linienflüchtiger Vektor 46 Linienintegrale 392 ff. –– im Raum 394 f. Sachwortverzeichnis –– in der Ebene 392 f. Linienspektrum 318 Linkskrümmung 140 f., 373 Logarithmen 12 f. ––, Rechenregeln 13 logarithmische Ableitung 136 –– Differentiation 136 –– Spirale 129 Logarithmus 12 ––, binärer 13, 108 ––, Briggscher 13, 108 ––, dekadischer 13, 108 ––, natürlicher 13, 107 ––, Zehnerlogarithmus 13, 108 ––, Zweierlogarithmus 13, 108 Logarithmus naturalis 13 Logarithmusfunktionen 107 ff. Lösungen einer Differentialgleichung 270 Lösungsverhalten eines linearen Gleichungssystems 216 –– eines quadratischen linearen Gleichungssystems 217 Lücke, hebbare 75 M Mac Laurinsche Formel 184 –– –– Reihe 185 Mac Laurinsches Polynom 184 Majorante 180 Majorantenkriterium 180 Mantelfläche eines Rotationskörpers 175 Massenträgheitsmoment eines homogenen Körpers 176 f., 269 –– eines Rotationskörper 176 f., 269 Maßzahlen der Standardnormalverteilung 424 –– einer Binomialverteilung 418 –– einer Chi-Quadrat-Verteilung 432 –– einer Exponentialverteilung 427 –– einer hypergeometrischen Verteilung 420 –– einer Normalverteilung 423 –– einer Poisson-Verteilung 421 –– einer Stichprobe 442 f. –– einer t-Verteilung 434 –– einer Verteilung 415 ff. Matrix 200 ––, charakteristische 225 ––, Diagonalmatrix 202 ––, Dreiecksmatrix 202
Sachwortververzeichnis ––, Eigenvektoren 225 f. ––, Eigenwerte 225 f. ––, Einheitsmatrix 202 ––, elementare Umformungen 207 ––, Elemente 200 ––, hermitesche 224 ––, inverse 205 f. ––, Kehrmatrix 205 ––, Koeffizientenmatrix 215, 300 ––, komplexe 222 ––, konjugiert komplexe 223 ––, konjugiert transponierte 224 ––, n-reihige 201 ––, Nullmatrix 201 ––, orthogonale 203 ––, quadratische 201 ––, Rang 207 ––, reelle 200 ––, reguläre 205 ––, schiefhermitesche 224 ––, schiefsymmetrische 202 ––, singuläre 205 ––, Spaltenmatrix 201 ––, Spur 202 ––, symmetrische 202 ––, transponierte 201 ––, Umkehrmatrix 205 ––, unitäre 225 ––, Unterdeterminante 207 ––, Zeilenmatrix 201 Matrixelement 200 Matrizen, Addition 203 ––, komplexe 222 ff. ––, Multiplikation 203 f. ––, Rechenregeln 203 f. ––, reelle 200 ff. ––, Subtraktion 203 maximale Messunsicherheit 310 maximaler Fehler 310 Maximum, relatives 142 f., 254 f. mechanische Schwingungen 291 ff. mehrdimensionale Zufallsvariable 428 Mehrfachintegrale 257 ff. mehrstufiges Zufallsexperiment 410 f. Menge 1 f. ––, Differenzmenge 2 ––, Durchschnitt 2 ––, Elemente 1 ––, endliche 1 535 ––, leere 1 ––, Obermenge 1 ––, Restmenge 2 ––, Schnittmenge 2 ––, Teilmenge 1 ––, unendliche 1 ––, Untermenge 1 ––, Vereinigungsmenge 2 Menge der ganzen Zahlen 4 –– der komplexen Zahlen 228 –– der natürlichen Zahlen 2 –– der positiven ganzen Zahlen 2 –– der rationalen Zahlen 4 –– der reellen Zahlen 4 Mengenoperationen 2 Messergebnis 307 Messfehler 304 Messreihe 305 ––, Auswertung 305 ff. ––, Mittelwert 305 Messunsicherheit 307 ––, maximale 310 Messwert 304 ––, wahrscheinlichster 304 Methode der kleinsten Quadrate 312 Minimum, relatives 142 f., 254 f. Minorante 180 Minorantenkriterium 180 Minuend 6 Mittelpunktsgleichung einer Ellipse 117 –– einer Hyperbel 119 –– eines Kreises 116 Mittelwert 304 ––, arithmetischer 305 Mittelwert der Standardnormalverteilung 424 –– einer Binomialverteilung 418 –– einer Chi-Quadrat-Verteilung 432 –– einer Exponentialverteilung 427 –– einer Funktion 169 –– einer hypergeometrischen Verteilung 420 –– einer Messreihe 305 –– einer Normalverteilung 423 –– einer Poisson-Verteilung 421 –– einer Stichprobe 442 –– einer t-Verteilung 434 –– einer Zufallsvariablen 416 mittlerer Fehler der Einzelmessung 306 –– –– des Mittelwertes 306
536 Modulation 331 Moivre, Formel von Moivre 112, 234 monoton fallende Funktion 69 –– wachsende Funktion 69 Monotonie 69, 140 Multiplikation einer Matrix mit einem Skalar 203 –– eines Vektors mit einem Skalar 51, 199 –– komplexer Zahlen 231 f. –– von Brüchen 10 –– von Matrizen 204 –– von Zahlen 6 Multiplikationssatz für Ereignisse 409 –– für Fourier-Transformationen 333 –– für Mittelwerte 431 Multiplikationstheorem für Determinanten 213 N n-dimensionale Zufallsvariable 429 n-dimensionaler Raum 199 n-dimensionaler Vektor 198 Nabla-Operator 380 Näherungspolynome einer Funktion 188 –– spezieller Funktionen (Tabelle) 188 f. natürliche Zahlen 2 natürlicher Logarithmus 13, 107 –– –– einer komplexen Zahl 235 f. Nebenachse einer Ellipse 117 Nebendiagonale einer Determinante 209 –– einer Matrix 201 Nebendiagonalprodukt 210 n-Eck, reguläres 32 Newton, Interpolationsformel 84 f. ––, Tangentenverfahren 24 n-Fakultät 14 nichtäquivalente Umformungen einer Gleichung 21 Niveauflächen 378 Niveaulinien 378 Normalbereich in kartesischen Koordinaten 258, 264 –– in Polarkoordinaten 260 Normale 139 Normalenvektor einer Ebene 62 Normalgleichungen 312, 315 Normalparabel 78 Normalverteilung, Gaußsche 304 f., 423 ff. ––, standardisierte 305, 424 ff. Normierung eines Vektors 51, 199 Sachwortverzeichnis n-reihige Determinante 211 –– Matrix 201 Nullhypothese 456 Nullmatrix 201 Nullphasenwinkel 99 Nullstelle 68 –– einer gebrochenrationalen Funktion 87 –– einer Polynomfunktion 79 Nullstellenberechnung einer Polynomfunktion 81 Nullvektor 46, 199 numerische Exzentrität einer Ellipse 117 –– –– einer Hyperbel 119 numerische Integration 161 ff. –– ––, Romberg-Verfahren 164 f. –– ––, Simpsonsche Formel 162 f. –– ––, Trapezformel 161 f. numerische Integration einer Differentialgleichung 1. Ordnung 277 ff. –– –– einer Differentialgleichung 2. Ordnung 288 f. Numerus 12 O obere Dreiecksmatrix 202 –– Integrationsgrenze 148 Oberflächenintegral 397 ff. –– über eine geschlossene Fläche 397 Oberfunktion 344 Obermenge 1 Oberreihe 180 offenes Intervall 8 "ffnungsparameter 78, 122 Ordinate 41 orientiertes Flächenelement 397 Originalbereich 317, 344 Originalfunktion 316, 344 orthogonale ebene Koordinaten 386 –– Matrix 203 –– räumliche Koordinaten 388, 390 –– Vektoren 53, 199 orthonormierte Basis 52 Ortskurve 236 ff. –– einer parameterabhängigen komplexen Zahl 236 Ortsvektor 46 –– einer ebenen Kurve 368 –– einer Fläche 374 –– einer Raumkurve 368
Sachwortververzeichnis P p, q-Formel 18 Parabel 78 f., 122 f. ––, Brennpunkt 122 ––, Gleichung in Polarkoordinaten 123 ––, Hauptform 78, 122 ––, Leitlinie 122 ––, Normalparabel 78 ––, "ffnungsparameter 78, 122 ––, Parameterdarstellung 123 ––, Produktform 79 ––, Scheitelgleichung 122 ––, Scheitelpunkt 122 ––, Scheitelpunktsform 79 parabolische Krümmung 39 parallele Vektoren 47 Parallelebenen 245 Parallelepiped 34 Parallelogramm 31 Parallelogrammregel für komplexe Zahlen 231 Parallelverschiebung eines kartesischen Koordinatensystems 42 Parameter 67 –– der Standardnormalverteilung 424 –– einer Binomialverteilung 418 –– einer Chi-Quadrat-Verteilung 432 –– einer Exponentialverteilung 427 –– einer hypergeometrischen Verteilung 419 –– einer Normalverteilung 423 –– einer Poisson-Verteilung 421 –– einer t-Verteilung 434 parameterabhängiger Ortsvektor 368 Parameterdarstellung einer Ebene 60 f. –– einer Ellipse 118 –– einer Funktion 67 –– einer Geraden 57 –– einer Hyperbel 121 –– einer Parabel 123 –– eines Kreises 116 Parameterlinien einer Fläche 374 Parameterschätzungen 446 ff. Parametertest 456 ––, Musterbeispiel 470 f. Parametertests 456 ff. ––, spezielle 457 ff. Parsevalsche Gleichung 334 Partialbruch 157 Partialbruchzerlegung 157 ff. 537 Partialsumme 178 Partialsummenfolge 178 partielle Ableitungen 247 ff. –– –– 1. Ordnung 247 f. –– –– höherer Ordnung 249 f. partielle Differentialoperatoren 248 f. –– Differentialquotienten 248 –– Differentiation 247 ff. –– Integration 156 partikuläre Lösung einer Differentialgleichung 270 Pascalsches Dreieck 15 Periode 70, 99 ––, primitive 70 periodische Funktion 70 –– ––, Laplace-Transformierte 354 Periodizität 70 Permutationen 403 Pfad 410 Pfadregeln 411 Phase 99 –– einer komplexen Zahl 229 Phasendichte, spektrale 319 Phasenspektrum 319 Phasenverschiebung 294 Phasenwinkel 99 Pivotelement 219 Planimetrie 28 ff. Poisson-Gleichung 385 Poisson-Verteilung 421 Pol 68, 75, 87 –– k-ter Ordnung 87 Polarachse 68 Polardarstellung der Fourier-Transformierten 319 polares Flächenmoment 172 Polarformen einer komplexen Zahl 229 Polarkoordinaten 42, 385 Polarwinkel 68 Polynom, charakteristisches 226 ––, Interpolationspolynom 82 ff. ––, Mac Laurinsches 184 ––, reduziertes 79 ––, Taylorsches 184 Polynomfunktionen 76 ff. ––, Nullstellen 79 ––, Produktdarstellung 79 f. ––, Reduzierung 81 ––, Zerlegung in Linearfaktoren 80
538 Positionssystem 7 Potentialgleichung 385 Potenzen 10 f. ––, Rechenregeln 11 Potenzfunktionen 88 ff. Potenzieren einer komplexen Zahl 233 f. Potenzregeln 11 Potenzreihen 182 ff. ––, Konvergenzbereich 183 ––, Konvergenzradius 183 ––, Tabelle 186 ff. p-reihige Unterdeterminante 207 Primfaktoren 3 primitive Periode 70 Primzahl 3 Prisma 33 f. ––, gerades 34 ––, reguläres 34 ––, schiefes 33 Produkt von Ereignissen 406 –– von Zufallsvariablen 431 f. Produktdarstellung einer Polynomfunktion 79 f. Produktform einer Parabel 79 Produktintegration 156 Produktregel der Differentialrechnung 133 –– der Vektoranalysis 370 Projektion eines Vektors 53 Prüfverfahren, statistische 456 ff. Prüfverteilungen 432 ff. Punktschätzungen 446 Punkt-Richtungs-Form einer Ebene 60 –– einer Geraden 57 Punkt-Steigungs-Form einer Geraden 76 punktsymmetrische Funktion 69 Punktwolke 314 Pyramide 34 ––, dreiseitige 35 ––, gleichseitige 34 ––, reguläre 34 Pyramidenstumpf 35 Pythagoras, hyperbolischer 109 ––, Satz des Pythagoras 26 ––, trigonometrischer 95 Q Quader 34 Quadrantenregel für trigonometrische Funktionen 93 Sachwortverzeichnis Quadrat 30 quadratische Funktionen 78 f. –– Gleichungen 18 –– Matrix 201 quadratischer Mittelwert einer Funktion 169 quadratisches lineares Gleichungssystem 215 Quadratwurzel 11 Quantile der Chi-Quadrat-Verteilung (Tabelle) 518 –– der Standardnormalverteilung 426 f. –– der Standardnormalverteilung (Tabelle) 516 –– der t-Verteilung (Tabelle) 520 Quelldichte 382 Quelle 382 quellenfreies Vektorfeld 382, 384 Quellstärke pro Volumeneinheit 382 Quotientenkriterium 179 Quotientenregel der Differentialrechnung 134 R radialsymmetrisches Vektorfeld 379 Radikand 11 Radizieren 11 –– einer komplexen Zahl 234 Rampenfunktion 359 Randbedingungen 271 Randverteilungen 429 Randwerte 271 Randwertproblem 271 Rang einer Matrix 207 rationale Zahlen 4 räumliche Kurven 368 ff. räumlicher Integrationsbereich 264 räumliches Koordinatensystem 44 f. –– Vektorfeld 379 Raute 31 Realteil einer komplexen Matrix 222 –– einer komplexen Zahl 228 Rechenregeln für Beträge 6 –– für Divergenzen 382 –– für Erwartungswerte 416 f. –– für Faltungsprodukte 334, 352 –– für Gradienten 381 –– für Grenzwerte 72 f. –– für komplexe Matrizen 223 –– für komplexe Zahlen 231 ff. –– für Logarithmen 13
Sachwortververzeichnis –– für Matrizen 203 f. –– für n-reihige Determinanten 212 f. –– für Potenzen 11 –– für relative Häufigkeiten 407 –– für Rotationen 384 –– für Vektoren 50 f., 55 f. –– für Wahrscheinlichkeiten 408 –– für Wurzeln 12 Rechteck 30 Rechteckimpuls 195, 325, 356 Rechteckskurve 195, 355 rechtshändiges System 48 Rechtskrümmung 140 f., 373 Rechtssystem 48, 53 rechtwinklige Hyperbel 121 –– Koordinaten 41, 44 rechtwinkliges Dreieck 29 reduziertes Polynom 79 Reduzierung einer Polynomfunktion 81 reelle Achse 228 –– –– einer Hyperbel 119 reelle Matrizen 198 ff. –– Zahlen 2 ff. Regel von Sarrus 210 Regressionsgerade 313 f. Regressionsparabel 315 regula falsi 23 reguläre Matrix 205 –– Pyramide 34 reguläres n-Eck 32 –– Prisma 34 –– Tetraeder 35 Reihe 16 ––, absolut konvergente 178, 181 ––, arithmetische 16 ––, bestimmt divergente 178 ––, Bildungsgesetz 16 ––, binomische 186 ––, divergente 178 ––, Eigenschaften 181 ––, endliche 16 ––, Fourier-Reihe 190 ff. ––, geometrische 16, 181 ––, konvergente 178, 181 ––, Konvergenzkriterien 179 ff. ––, Mac Laurinsche 185 ––, Potenzreihe 182 ff. ––, Taylorsche 185 ––, unendliche 178 ff. 539 Reihen der Areafunktionen 188 –– der Arkusfunktionen 187 –– der Exponentialfunktionen 186 –– der Hyperbelfunktionen 187 f. –– der logarithmischen Funktionen 187 –– der trigonometrischen Funktionen 187 relative Extremwerte 142 f., 254 f. –– ––, allgemeines Kriterium 143 relative Häufigkeit 407 –– –– eines Stichprobenwertes 437 relatives Maximum 142 f., 254 f. –– Minimum 142 f., 254 f. Resonanzfall 295 Resonanzkreisfrequenz 295 Restglied 184 –– nach Lagrange 184 Restmenge 2 Rhombus 31 Richtungsableitung 381 Richtungskosinus 49 Richtungsvektor einer Geraden 57 Richtungsvektoren einer Ebene 60 Richtungswinkel eines Vektors 49 Rollkurve 124 Romberg-Verfahren 164 f. Rotation eines Vektorfeldes 383 f. –– –– ––, Determinantenschreibweise 383 –– –– ––, Rechenregeln 384 Rotation in kartesischen Koordinaten 383 –– in Kugelkoordinaten 392 –– in Polarkoordinaten 387 –– in Zylinderkoordinaten 389 Rotationsellipsoid 39 Rotationsfläche 175 f., 245 f. Rotationskörper, Mantelfläche 175 ––, Massenträgheitsmoment 176 f., 269 ––, Schwerpunkt 165 f., 268 ––, Volumen 173 f., 267 Rotationsparaboloid 39 Rotationsvolumen 173 f. rotierender Zeiger 99 Rundungsregeln für reelle Zahlen 5 Runge-Kutta-Verfahren 2. Ordnung 279 f. –– 4. Ordnung 280 ff., 288 f. S Sägezahnfunktion 357 Sägezahnimpuls 196 Sarrus, Regel von Sarrus 210
540 Sattelpunkt 144 Sättigungsfunktion 105 f. Satz des Euklid 27 –– des Pythagoras 26 –– des Thales 27 –– über Linearkombinationen 329, 345 –– von Schwarz 249 –– von Steiner 172, 176 Schachbrettregel 211 Schätzfunktion 446 ––, effiziente 447 ––, erwartungstreue 446 ––, konsistente 447 Schätzfunktionen für unbekannte Parameter 446 ff. Schätzmethoden, statistische 446 ff. Schätzungen für den Anteilswert 448 –– für den Erwartungswert 447 –– für den Mittelwert 447 –– für die Varianz 447 Schätzwerte für den Parameter einer Binomialverteilung 448 –– –– –– –– einer Exponentialverteilung 448 –– –– –– –– einer Gaußschen Normalverteilung 448 –– –– –– –– einer Poisson-Verteilung 448 Schätzwerte für unbekannte Parameter 446 ff. Schaubild 68 Scheitelgleichung einer Parabel 122 Scheitelpunkt einer Parabel 78, 122 Scheitelpunkte einer Hyperbel 119 Scheitelpunktsform einer Parabel 79 schiefes Prisma 33 schiefhermitesche Matrix 224 schiefsymmetrische Matrix 202 Schleifenkurve 127 Schnittgerade zweier Ebenen 66 Schnittkurvendiagramm 244 Schnittmenge 2 Schnittpunkt einer Geraden mit einer Ebene 65 –– zweier Geraden 60 Schnittwinkel einer Geraden mit einer Ebene 65 –– zweier Ebenen 66 –– zweier Geraden 60, 78 –– zweier Vektoren 52 schwache Dämpfung 292 Sachwortverzeichnis Schwarz, Satz von Schwarz 249 Schwerpunkt einer homogenen ebenen Fläche 171 f., 261 f. –– eines homogenen Körpers 268 –– eines homogenen Rotationskörpers 175 f., 268 Schwerpunktachse 172, 176 Schwingung, aperiodischer Grenzfall 293 ––, aperiodisches Verhalten 293 ––, erzwungene 294 f. ––, freie gedämpfte 292 f. ––, freie ungedämpfte 291 ––, harmonische 99, 240 ––, Kosinusschwingung 99 ––, mechanische 291 ff. ––, Sinusschwingung 99 ––, Superpositionsprinzip 100 Schwingungsamplitude 294 Schwingungsdauer 99 Schwingungsfall 292 Schwingungsgleichung der Mechanik 291 Schwingungslehre 98 ff. sicheres Ereignis 407 Sicherheit, statistische 449 Sigmafunktion 323 Signum einer reellen Zahl 6 Simpsonsche Formel 162 f. singuläre Lösung einer Differentialgleichung 270 –– Matrix 205 Sinus hyperbolicus 108 Sinusfunktion 93, 357 ––, allgemeine 98 Sinusimpuls 197, 358 Sinussatz 28 Sinusschwingung 99, 357 ––, gedämpfte 358 s-Funktion 323 Skalar 46 skalare Vektorkomponente 48 Skalarfeld 378 –– in Kugelkoordinaten 392 –– in Polarkoordinaten 386 –– in Zylinderkoordinaten 389 Skalarprodukt 51 f., 199 Spaltenindex einer Matrix 200 Spaltenmatrix 201 Spaltenvektor 48, 198 –– einer Matrix 200 f.
Sachwortververzeichnis Spaltenzahl einer Matrix 200 Spannweite einer Stichprobe 437 Spat 34 Spatprodukt 55 f. Spektraldichte 316, 319 spektrale Amplitudendichte 319 –– Phasendichte 319 Spektralfunktion 319 Spektrum 319 spezielle binomische Reihen 186 –– Dreiecke 29 f. –– Exponentialfunktionen 105 –– Fourier-Reihen (Tabelle) 195 ff. –– Fourier-Transformationen (Tabellen) 338 ff. –– Integrale (Integraltafel) 476 ff. –– Integralsubstitutionen (Tabelle) 154 f. –– komplexe Matrizen 224 f. –– konvergente Reihen 181 f. –– Kurven 124 ff. –– Laplace-Transformationen (Tabelle) 355 ff., 363 ff. –– Logarithmusfunktionen 107 f. –– Lösung einer Differentialgleichung 270 –– Potenzreihenentwicklungen (Tabelle) 186 ff. –– quadratische Matrizen 201 ff. –– Vektorfelder 379, 384 f. –– Zahlenreihen 16 f. sphärische Krümmung 39 spiegelsymmetrische Funktion 69 Spirale 129 ––, archimedische 129 ––, logarithmische 129 Sprungfunktion 323, 355 Sprungunstetigkeit 75 Spur einer Matrix 202 Stabdiagramm 413, 437, 440 Staffelbild 440 Stammfunktion 148, 150 Stammintegrale (Tabelle) 152 Standardabweichung 304 –– der Einzelmessung 305 –– der Standardnormalverteilung 424 –– des Mittelwertes 306 –– einer Binomialverteilung 418 –– einer Chi-Quadrat-Verteilung 432 –– einer Exponentialverteilung 427 –– einer hypergeometrischen Verteilung 420 541 –– einer Normalverteilung 423 –– einer Poisson-Verteilung 421 –– einer Stichprobe 442 –– einer t-Verteilung 434 –– einer Zufallsvariablen 416 Standardeinheiten 424 standardisierte Normalverteilung 305, 424 ff. Standardisierung der Gaußschen Normalverteilung 424 Standardnormalverteilung 424 ff. ––, Tabelle 514 ff. stationäres Skalarfeld 378 statisches Moment 171 Statistik 436 ff. statistische Hypothese 456 –– Prüfverfahren für unbekannte Parameter 456 ff. –– Schätzmethoden 446 ff. –– Sicherheit 306, 449 statistischer Wahrscheinlichkeitswert 408 Steigung einer Geraden 76 Steigungsschema 84 Steigungswinkel einer Geraden 76 Steiner, Satz von Steiner 172, 176 Stellenwertsystem 7 Stereometrie 33 ff. Sternkurve 126 stetig differenzierbare Funktion 130 stetige Funktion 74 –– Verteilung 414 –– Wahrscheinlichkeitsverteilungen 423 ff. –– Zufallsvariable 412 Stetigkeit einer Funktion 74 Stichprobe 436 ––, geordnete 437, 439 ––, gruppierte 439 ––, Häufigkeitsfunktion 437, 440 ––, Häufigkeitsverteilung 437 ––, Kennwerte 442 f. ––, Maßzahlen 442 f. ––, Mittelwert 442 ––, Spannweite 437 ––, Standardabweichung 442 ––, Summenhäufigkeitsfunktion 438 ––, umfangreiche 439 ––, Urliste 437 ––, Varianz 442
542 ––, Verteilungsfunktion 438, 441 ––, Verteilungstabelle 437, 440 Stichproben, abhängige 460 ––, korrelierte 460 ––, unabhängige 460 ––, verbundene 460 Stichprobenfunktion 446 Stichprobenvarianz 443 Stichprobenwerte 446 stochastisch unabhängige Ereignisse 410 –– –– Zufallsvariable 429 Summe von Ereignissen 406 –– von Zufallsvariablen 430 f. Summenhäufigkeitsfunktion einer Stichprobe 438 Stokes’scher Integralsatz 401 Störfunktion 274, 284, 296 Störglied 274, 284, 296 Störvektor 300 Strahlensätze 27 Streckenzugverfahren von Euler 277 f. streng monoton fallende Funktion 69 –– –– wachsende Funktion 69 Streuung 305 Strophoide 127 Stürzen einer Determinante 212 Stützpunkte 82, 163 Stützstellen 82, 162 Stützwerte 82, 162 Subtrahend 6 Subtraktion komplexer Zahlen 231 –– von Brüchen 9 –– von Matrizen 203 –– von Vektoren 50, 198 –– von Zahlen 6 Summand 6 Summenregel der Differentialrechnung 133 –– der Integralrechnung 149 –– der Vektoranalysis 370 Summenvektor 50 Superposition gleichfrequenter harmonischer Schwingungen 100 Superpositionsprinzip der Physik 100, 241 Symmetrie einer Funktion 69 symmetrische Matrix 202, 227 Systeme linearer Differentialgleichungen 1. Ordnung mit konstanten Koeffizienten 300 ff. Sachwortverzeichnis T Tangens hyperbolicus 109 Tangensfunktion 94 Tangente 139 Tangenteneinheitsvektor 371 Tangentenvektor 369 –– an eine Flächenkurve 375 –– an eine Koordinatenlinie 374 –– einer ebenen Kurve 369 –– einer Raumkurve 369 Tangentenverfahren von Newton 24 Tangentialebene 251, 376 f. Taylor-Reihen 184 ff. Taylorsche Formel 184 –– Reihe 185 Taylorsches Polynom 184 Teilbarkeitsregeln für ganze Zahlen 4 Teilmenge 1 Teilschwerpunktsatz 172 Teilsumme 178 Terrassenpunkt 144 Test für den unbekannten Mittelwert einer Normalverteilung bei bekannter Varianz 457 f. –– für den unbekannten Mittelwert einer Normalverteilung bei unbekannter Varianz 459f. –– für die Gleichheit der unbekannten Mittelwerte zweier Normalverteilungen 460 ff. –– für die unbekannte Varianz einer Normalverteilung 466 ff. –– für einen unbekannten Anteilswert 468 ff. Testverteilungen 432 ff. Tetraeder 35 ––, reguläres 35 Thales, Satz des Thales 27 Tiefpunkt 143 Tonne 39 Torus 40 totales Differential einer Funktion 250 f. totale Wahrscheinlichkeit 411 Transformationssätze der Fourier-Transformation 329 ff. –– der Laplace-Transformation 345 ff. Transponieren einer Matrix 201
Sachwortververzeichnis transponierte Matrix 201 Trapez 31 Trapezformel 161 f. Trennung der Variablen 271 Treppenfunktion 359, 413, 438, 441 trigonometrische Form einer komplexen Zahl 229 –– Formeln 95 ff. trigonometrische Funktionen 91 ff., 238 –– ––, Additionstheoreme 95, 239 –– ––, Reihen 187 trigonometrische Gleichung 22 trigonometrischer Pythagoras 95 triviale Lösung 216 t-Verteilung von Student 434 U !berlagerung gleichfrequenter harmonischer Schwingungen 241 umfangreiche Stichprobe 439 –– ––, Einteilung in Klassen 439 Umkehrfunktion 70 Umkehrmatrix 205 Umkreis eines Dreiecks 29 Umrechnungen zwischen den Areafunktionen 114 –– zwischen den Hyperbelfunktionen 110 –– zwischen den trigonometrischen Funktionen 95 unabhängige Stichproben 460 –– Variable 67, 243 –– Veränderliche 67, 243 unbestimmte Integration 151 unbestimmtes Integral 150 ff. unecht gebrochenrationale Funktionen 86, 88 uneigentliche Integrale 167 f. unendliche Intervalle 8 –– Mengen 1 –– Reihen 178 ff. Unendlichkeitsstelle 74 f., 87 ungerade Funktion 69 Ungleichungen mit einer Unbekannten 25 unitäre Matrix 225 Unstetigkeiten 75 Unterdeterminante 206, 211 –– einer Matrix 207 –– p-ter Ordnung 207 untere Dreiecksmatrix 202 543 –– Integrationsgrenze 148 Unterfunktion 344 Untermenge 1 Unterreihe 180 Untersumme 147 Urliste 437 Urnenmodell 417, 419 Ursprungsgleichung einer Ellipse 117 –– einer Hyperbel 119 –– eines Kreises 116 V Variable 67, 243 ––, abhängige 67, 243 ––, unabhängige 67, 243 Varianz 304 ––, empirische 443 Varianz der Standardnormalverteilung 424 –– einer Binomialverteilung 418 –– einer Chi-Quadrat-Verteilung 432 –– einer Exponentialverteilung 427 –– einer hypergeometrischen Verteilung 420 –– einer Normalverteilung 423 –– einer Poisson-Verteilung 421 –– einer Stichprobe 442 –– einer t-Verteilung 434 –– einer Zufallsvariablen 416 Variation der Konstanten 274 f. Variationen 404 –– mit Wiederholung 404 –– ohne Wiederholung 404 Vektor 46, 198 ––, Betrag 49, 199 ––, Differenzvektor 50 ––, Einheitsvektor 46, 199 ––, freier 46 ––, gebundener 46 ––, Gegenvektor 47 ––, inverser 47 ––, Komponenten 48, 198 ––, Komponentendarstellung 48, 199 ––, Koordinaten 48, 198 ––, linienflüchtiger 46 ––, n-dimensionaler 198 ––, Normierung 51, 199 ––, Nullvektor 46, 199 ––, Ortsvektor 46
544 ––, Richtungswinkel 49 ––, Spaltenvektor 48, 198 ––, Summenvektor 50 ––, Verschiebungsvektor 56 ––, Zeilenvektor 48, 198 Vektoranalysis 368 ff. Vektordarstellung in Kugelkoordinaten 391 –– in Polarkoordinaten 386 –– in Zylinderkoordinaten 389 Vektoren, Addition 50, 198 ––, antiparallele 47 ––, äußeres Produkt 53 ff. ––, Basisvektoren 48, 199 ––, gemischtes Produkt 55 f. ––, inneres Produkt 51 f., 199 ––, kollineare 47 ––, komplanare 56 ––, Kreuzprodukt 53 ––, linear abhängige 221 f. ––, Linearkombination 199 ––, linear unabhängige 221 f. ––, Mehrfachprodukte 56 ––, orthogonale 53, 199 ––, parallele 47 ––, Rechenregeln 50 f., 55 f., 198 f. ––, Skalarprodukt 51 f., 199 ––, Spatprodukt 55 f. ––, Subtraktion 50, 198 ––, Vektorprodukt 53 ff. Vektorfeld 378 f. ––, axialsymmetrisches 379 ––, ebenes 378 ––, homogenes 379 ––, konservatives 395 ––, kugelsymmetrisches 379 ––, quellenfreies 384 ––, radialsymmetrisches 379 ––, räumliches 379 ––, wirbelfreies 384 ––, zylindersymmetrisches 379 Vektorfeld in Kugelkoordinaten 392 –– in Polarkoordinaten 386 –– in Zylinderkoordinaten 389 Vektorfunktion 368 vektorielle Darstellung einer Ebene 60 ff. –– –– einer Fläche 374 –– –– einer Geraden 57 ff. –– –– einer Kurve 368 Vektorkomponenten 48 Sachwortverzeichnis Vektorkoordinaten 48 Vektorpolygon 50 Vektorpotential 384 Vektorprodukt 53 ff. Vektorrechnung 46 ff. Veränderliche 67, 243 ––, abhängige 67, 243 ––, unabhängige 67, 243 verallgemeinerte Ableitung 328, 349 –– Fourier-Transformierte 328, 349 –– Funktion 326, 349 –– Kettenregel 250 verbundene Stichproben 460 Vereinigung von Ereignissen 406 –– von Mengen 2 Vereinigungsmenge 2 Vergleichskriterien für Reihen 180 Vergleichsreihe 180 verkettete Funktion 134 Verschiebungssätze der Fourier-Transformation 330 f. –– –– ––, Frequenzverschiebungssatz 331 –– –– ––, Zeitverschiebungssatz 330 Verschiebungssätze der Laplace-Transformation 347 f. Verschiebungsvektor 56 Vertauschungsregel der Integralrechnung 149 Vertauschungssatz der Fourier-Transformation 335 Verteilung, diskrete 413 ––, stetige 414 Verteilungsdichtefunktion 304 Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung 424 –– der Standardnormalverteilung (Tabelle) 514 –– einer Binominalverteilung 418 –– einer Chi-Quadrat-Verteilung 432 –– einer diskreten Zufallsvariablen 413 –– einer Exponentialverteilung 427 –– einer gruppierten Stichprobe 441 –– einer hypergeometrischen Verteilung 419 –– einer mehrdimensionalen Zufallsvariablen 428 –– einer Normalverteilung 423 –– einer Poisson-Verteilung 421 –– einer stetigen Zufallsvariablen 414
Sachwortververzeichnis –– einer Stichprobe 438 –– einer t-Verteilung 434 –– einer Zufallsvariablen 413 f. Verteilungstabelle einer gruppierten Stichprobe 440 –– einer Stichprobe 437 Verteilungstest 471 Vertrauensbereich 306 Vertrauensgrenzen 306, 449 Vertrauensintervall 306 ––, Musterbeispiel 455 Vertrauensintervalle 449 ff. –– für den unbekannten Mittelwert einer beliebigen Verteilung 452 –– für den unbekannten Mittelwert einer Normalverteilung bei bekannter Varianz 450 –– für den unbekannten Mittelwert einer Normalverteilung bei unbekannter Varianz 451 f. –– für die unbekannte Varianz einer Normalverteilung 453 –– für einen unbekannten Anteilswert 454 f. Vertrauensniveau 306, 449 Verzweigungspunkt 410 Vietascher Wurzelsatz 18 f. vollständiges Differential einer Funktion 251 f. –– –– einer Potentialfunktion 396 Volumen eines Rotationskörpers 173 f. –– eines zylindrischen Körpers 267 Volumendifferential 264 Volumenelement 264 –– in Kugelkoordinaten 391 –– in Zylinderkoordinaten 389 W Wachstumsfunktion 106 Wachstumsrate 106 wahrscheinlichster Messwert 304 Wahrscheinlichkeit 407 ff. ––, bedingte 409 ––, Berechnung mit der Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung 425 ff. ––, totale 411 Wahrscheinlichkeiten, Rechenregeln 408 Wahrscheinlichkeitsaxiome von Kolmogoroff 408 545 Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion 414 Wahrscheinlichkeitsfunktion 413 –– einer Binomialverteilung 418 –– einer hypergeometrischen Verteilung 419 –– einer Poisson-Verteilung 421 Wahrscheinlichkeitsrechnung 403 ff. Wahrscheinlichkeitsverteilung einer Summe von Zufallsvariablen 431 –– einer Zufallsvariablen 412 ff. –– von mehreren Zufallsvariablen 428 Wahrscheinlichkeitsverteilungen, diskrete 417 ff. ––, stetige 423 ff. Wahrscheinlichkeitswert, empirischer 408 ––, statistischer 408 Wälzwinkel 124 Wegunabängigkeit eines Kurvenintegrals 394 f. –– eines Linienintegrals 394 f. Wendepunkt 144 Wendetangente 144 Wertebereich einer Funktion 67, 243 Wertevorrat einer Funktion 67, 243 windschiefe Geraden 59 Winkelmaße 91 Wirbel 383 Wirbeldichte 383 Wirbelfeld 383 Wirbelfluss 402 wirbelfreies Vektorfeld 383 f. Wronski-Determinante 284, 296 Würfel 34 Wurzel 11 f. ––, Rechenregeln 12 Wurzelexponent 11 Wurzelfunktionen 90 Wurzelgleichung 21 Wurzelkriterium 180 Wurzelziehen 11 Z Zahl, Eulersche 104 ––, ganze 4 ––, imaginäre 228 ––, irrationale 4 ––, komplexe 228 ––, natürliche 2
546 ––, Primzahl 3 ––, rationale 4 ––, reelle 4 Zahlenfolge 71 Zahlengerade 5 Zahlensysteme 7 Zehnerlogarithmus 13, 108 Zehnersystem 7 Zeiger 99 f. ––, komplexer 240 Zeigerdiagramm 99 f., 240 Zeilenindex einer Matrix 200 Zeilenmatrix 201 Zeilenumformungen einer Matrix 219 Zeilenvektor 48, 198 –– einer Matrix 200 f. Zeilenzahl einer Matrix 200 Zeitfunktion 240 zeitliche Mittelwerte einer periodischen Funktion 169 Zeitverschiebungssatz der FourierTransformation 330 Zentralfeld 379 Zerlegung einer Polynomfunktion in Linearfaktoren 80 –– in Primfaktoren 3 Zirkulation des Vektorfeldes 393 Zufallsexperiment 405 ––, mehrstufiges 410f. Zufallsgröße 412 Zufallsstichprobe 436 Zufallsvariable 304, 412 ––, Dichtefunktion 414 Sachwortverzeichnis ––, diskrete 412 ––, Erwartungswert 415 ––, Kennwerte 415 ff. ––, Linearkombinationen 430 ––, Maßzahlen 415 ff. ––, mehrdimensionale 428 ––, Mittelwert 416 ––, n-dimensionale 429 ––, Produkte 430 f. ––, Standardabweichung 416 ––, stetige 412 ––, stochastisch unabhängige 429 ––, Summen 430 f. ––, Varianz 416 ––, Verteilung 413 f. ––, Verteilungsfunktion 413 f. ––, Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion 414 ––, Wahrscheinlichkeitsfunktion 413 ––, zweidimensionale 428 Zufallsvektor 428 f. zusammengesetzte Funktion 134 zusammengesetztes Ereignis 406 zweidimensionale Zufallsvariable 428 zweidimensionales Bereichsintegral 257 Zweierlogarithmus 13, 108 Zweiersystem 7 Zweig 410 Zwei-Punkte-Form einer Geraden 57, 77 zweireihige Determinante 209 Zweiweggleichrichtung 197, 358 Zykloide, gewöhnliche 124 Zylinderkoordinaten 44, 387 zylindersymmetrisches Vektorfeld 379